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Erzherzogin Isabella von Österreich (von Habsburg)

Erzherzogin Isabella von Österreich (von Habsburg)

weiblich 1501 - 1526  (24 Jahre)

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  • Fotos Mittelalter
    Isabella-Österreich-Dänemark
    Isabella-Österreich-Dänemark

  • Name Isabella von Österreich (von Habsburg) 
    Titel Erzherzogin 
    Geburt 18 Jul 1501  Brüssel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Prinzessin von Spanien, Erzherzogin von Österreich, Königin von Dänemark, Schweden und Norwegen durch Heirat 
    Tod 19 Jan 1526  Zwijnaarde bei Gent Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9544  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater König Philipp I. von Österreich (von Habsburg), der Schöne ,   geb. 22 Jul 1478, Brügge Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 25 Sep 1506, Burgos Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 28 Jahre) 
    Mutter Prinzessin Johanna von Kastilien (Trastámara), die Wahnsinnige ,   geb. 6 Nov 1479, Toledo, Spanien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Apr 1555, Tordesillas Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre) 
    Eheschließung 20 Okt 1496 
    Familien-Kennung F4281  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Christian II. von Dänemark,   geb. 1 Jul 1481, Nyborg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 25 Jan 1559, Kalundborg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre) 
    Eheschließung 12 Aug 1515  Kopenhagen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Isabella wurde bereits als Dreizehnjährige am 11. Juni 1514 in Brüssel zunächst in einer Stellvertreterhochzeit mit dem 20 Jahre älteren Christian II. vermählt.
    Kinder 
     1. Christina von Dänemark,   geb. 1521, Nyborg oder Kopenhagen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1590, Alessandria oder Tortona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 69 Jahre)
    Familien-Kennung F4694  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 18 Jul 1501 - Brüssel Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 19 Jan 1526 - Zwijnaarde bei Gent Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Isabella und Christian II. hatten sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Österreich

      Isabella von Österreich (spanisch: Isabel de Austria y Trastámara) (* 18. Juli 1501 in Brüssel; † 19. Januar 1526 in Zwijnaarde bei Gent) war Infantin von Spanien, Erzherzogin von Österreich und durch ihre Heirat mit Christian II. Königin von Dänemark, Schweden und Norwegen.

      Abstammung, Jugend und Heirat mit Christian II. von Dänemark
      Isabella war das dritte Kind von Philipp dem Schönen, Herzog von Burgund, aus dem Haus Habsburg, und von Juana, genannt die Wahnsinnige, aus dem Haus Trastámara. Sie wurde in Brüssel durch den Bischof von Cambrai, Henri de Berghes, getauft. Nach dem Tod ihrer Großmutter mütterlicherseits, Isabella von Kastilien († 26. November 1504), wurde ihre Mutter Juana Königin über Kastilien, León und Granada. Isabellas Brüder waren die nachmaligen römisch-deutschen Kaiser Karl V. und Ferdinand I., ihre Schwestern Eleonore, Maria und Katharina wurden allesamt ebenfalls Königinnen, in Portugal und Frankreich, in Böhmen und Ungarn und in Portugal respektive.
      Nach dem frühen Tod Philipps des Schönen (25. September 1506) wuchs Isabella in den Niederlanden unter der Vormundschaft ihrer Tante, der Statthalterin Margarete auf, zu der sie eine starke emotionale Bindung entwickelte. Margarete engagierte als Isabellas Lehrer den nachmaligen Papst Hadrian VI.
      1513 wurde der Oldenburger Christian II., auch Christiern genannt, König von Dänemark und Norwegen und ließ – nach vergeblicher Werbung um Isabellas ältere Schwester Eleonore – um die Hand Isabellas anhalten. Er erhoffte sich von dieser Eheverbindung u. a. eine mächtige politische Unterstützung, war doch Isabellas Großvater Kaiser Maximilian I. So wurde Isabella bereits als Dreizehnjährige am 11. Juni 1514 in Brüssel zunächst in einer Stellvertreterhochzeit mit dem 20 Jahre älteren Chrhristian II. vermählt und verließ im Folgejahr die Niederlande. Fast hätte sie auf der Fahrt in ihre neue Heimat an der Küste Seelands durch einen Sturm Schiffbruch erlitten. Sie überstand jedoch dieses Unwetter und hielt am 10. August 1515 unter dem Jubel der Bevölkerung ihren feierlichen Einzug in Kopenhagen, wo sie zwei Tage darauf mit Christian II. in Person verheiratet wurde.

      Königin
      Der dänische König zog seine holländische Geliebte Dyveke Sigbritsdatter seiner kultivierten und gebildeten Gattin vor und stand auch stark unter dem Einfluss der verwitweten Mutter seiner Mätresse, Sigbrit Villoms. Seine Geliebte wurde von Christian II. zu Isabellas Gesellschafterin ernannt. Isabella musste daher ein demütigendes Leben ertragen. Kaiser Maximilian entsandte 1516 den diplomatisch noch unerfahrenen Siegmund von Herberstein in der vergeblichen Bemühung nach Dänemark, Christian II. zur Heimschickung Dyvekes zu überreden. Auch der Erzbischof Erik Valkendorf drängte den dänischen Herrscher erfolglos zur Entfernung seiner Mätresse. Als diese 1517 – angeblich vergiftet – starb, übte deren Mutter Sigbrit Villoms weiterhin als Ratgeberin und Finanzexpertin des Königs beträchtliche Macht aus und übernahm die Erziehung von Isabellas Sohn Johann. Zur ersten Hofdame der Königin avancierte 1516 die auch politisch aktive dänische Adlige Anne Meinstrup.
      Immerhin bewies Christian II. eine gewisse Aufmerksamkeit gegenüber seiner Gemahlin, indem er ihr zuliebe 1521 auf der nahe Kopenhagen gelegenen Insel Amager niederländische Kolonisten ansiedelte. Diese wurden vom König mit gewissen Privilegien wie dem Recht, ihre Magistrate selbst zu wählen, ausgestattet, behielten ihre heimatlichen Sitten und Rechtsgebräuche bei und lieferten für die Tafel der Königin, die sich gerne mit ihnen in ihrer Muttersprache unterhielt, diverse Gemüsesorten. Isabella vermittelte dem Kopenhagener Palast auch etwas von der Mode und dem Prunk des glänzenden burgundischen Hofes.
      1520 eroberte Christian II. Schweden zurück, das sich nach seinem Regierungsantritt nicht seiner Herrschaft untergeordnet hatte. Nach seiner Krönung zum schwedischen König ordnete er das am 7./8. September 1520 durchgeführte Stockholmer Blutbabad an, dem oppositionelle schwedische Hochadlige und Prälaten zum Opfer fielen. Dieses Ereignis trug ihm den Beinamen der Tyrann ein; er wurde deshalb auch als Nero des Nordens tituliert. Bald nach der Massenhinrichtung erfolgte die erfolgreiche Rebellion der Schweden unter Gustav I. Wasa. Isabella war ihrem Gatten nicht nach Schweden gefolgt, sondern fungierte während dessen dortigem Aufenthalt als Regentin Dänemarks.
      Seit den frühen 1520er Jahren sympathisierte Christian II. mit den Lehren Martin Luthers, von denen Isabella aber anfangs nichts wissen wollte. Der frühabsolutistische Tendenzen zeigende Souverän schuf sich in Dänemark auch eine starke Oppositioion durch seine Versuche, den starken Einfluss des Adels und Klerus einzuschränken, während er die bürgerliche Schicht und die Bauern hinter sich hatte. Schließlich kam es gegen ihn zu einer Revolte des Adels, der ihn am 20. Januar 1523 absetzte. Die dänischen Aristokraten sahen Isabella weiterhin als legitime Königin an und erläuterten in ihrer Absetzungserklärung Christians II., dass sie wegen dessen herzlosem und untreuem Verhalten gegenüber seiner tugendhaften Gemahlin maßgeblich zu ihrem Vorgehen veranlasst worden seien.[1] Isabella nahm jedoch die Möglichkeit einer Regentschaft für ihren unmündigen Sohn nicht wahr, sondern begleitete mit ihren drei noch lebenden Kindern Johann, Dorothea und Christina ihren Gemahl, als dieser am 14. April 1523 auf einer Flotte von 20 Schiffen mit seinen Schätzen und Sigbrit Villoms in die Niederlande flüchtete.

      Exil und Tod
      In der Zeit ihres Exils vertrat Isabella gegenüber ihren Brüdern loyal die Bemühungen ihres Gatten zur Wiedereroberung seines Reichs, wo nun sein Onkel Friedrich I. herrschte. Das entthronte dänische Königspaar ließ sich zuerst in Mechelen nieder und unternahm eine vergebliche Reise nach England, um König Heinrich VIII. zur Unterstützung zu bewegen; später wurde dem Paar von der Statthalterin Margarethe die Stadt Lier als Aufenthaltsort angewiesen, der den Namen „Hof von Dänemark“ erhielt.
      Isabella und ihr Gemahl reisten 1523/1524 durch Deutschland in der vergeblichen Hoffnung, bei Christians Schwager, dem Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg, und beim Kurfürsten von Sachsen, Friedrich dem Weisen, Hilfe für die Rückkehr auf den dänischen Thron zu erhalten. Nun wandte sich auch Isabella den Lehren Luthers zu und besuchte diesen gemeinsam mit ihrem Ehemann in Wittenberg. 1524 zog sie auf einen Reichstag nach Nürnberg, wo ihr die erbetene finanzielle Unterstützung nicht gewährt wurde. Vielmehr rügte der Orator Karls V. sie heftig wegen ihrer Sympathie für Luthers religiöse Ansichten. Von Dänemark wurde ihr das Angebot einer Rückkehr angetragen, sie aber kehrte mit ihrem Ehemann nach Flandern zurück.
      Im Frühling 1525 zog sich Isabella eine schwere Krankheit zu, die sich auch im Sommer nicht verbesserte, sondern stattdessen während einer herbstlichen Reise Isabellas mit ihrem Gatten aufgrund eines über das Paar hereingebrochenen Unwetters noch verschlimmerte. Sie wurde auf das Schloss von Zwijnaarde nahe Gent gebracht, wo sie am 19. Januar 1526 im Alter von nur 24 Jahren in Gegenwart ihres Gatten, ihrer Kinder und mehrerer hochstehender Persönlichkeiten verstarb. In ihren letzten StStunden hatte ihr Thomas Blanckaert, apostolischer Notar und Pfarrer von Zwijnaarde, geistlichen Beistand geleistet. Blanckaert verfasste auch einen ausführlichen Bericht über ihre letzten Tage. Ein Brief, den Christian an Luther schrieb, beweist einerseits seine tiefe Trauer, andererseits Isabellas Einsatz für Protestanten, die von ihrer Tante Margarete, der Statthalterin der Niederlande, als Ketzer verfolgt wurden.[2]

      Isabellas Leichnam wurde im Kloster Sankt Peter in Gent beigesetzt und ihr 1532 verstorbener Sohn Johann zu ihr ins Grab gelegt. Dieses wurde 1578 von calvinistischen Bilderstürmern zerstört, 1652 erneuert und 1798 von den Sansculotten ein zweites Mal verwüstet. 1883 fand die Überführung von Isabellas sterblichen Überresten in die Sankt-Knuds-Kirche von Odense statt.

      Nachkommen
      Aus der Ehe von Isabella und Christian II. gingen folgende Kinder hervor:
      • Christian (* 1516; † als Kleinkind)
      • Johann (1518–1532)
      • Maximilian (* 1519; † als Kleinkind)
      • Philipp (* 1519; † als Kleinkind)
      • Dorothea (1520–1580) ⚭ 1535 Friedrich II. (1482–1556), Kurfürst von der Pfalz
      • Christina (1521–1590)
      1 ⚭ 1533 Francesco II. Sforza (1495–1535), Herzog von Mailand
      2 ⚭ 1541 Franz I. (1517–1545), Herzog von Lothringen
      3


      Literatur
      • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Elisabeth (eigentlich Isabella von Oesterreich). Nr. 68. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 167–169 (Digitalisat).
      • Émile Varenbergh, Elisabeth ou Isabelle d’Autriche, in: Biographie nationale de Belgique, Bd. 6 (1878), Sp. 544–548.
      • Isabella, in: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger (1988), S. 166 f.
      • Sigrid-Maria Größing. Karl V. Herrscher zwischen den Zeiten und seine europäische Familie. Verlag Amathea
      • Thea Leitner: Schicksale im Hause Habsburg. Piper 2005
      Weblinks
       Commons: Isabella von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Einzelnachweise
      1 Ursula Tamussino: Maria von Ungarn, 1998, ISBN 3-222-12641-0, S. 158.
      2 Martin Schwarz Lausten: Die Reformation in Dänemark (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 208), Gütersloh 2008; S. 25–27