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Graf Dietrich von Oldenburg, der Glückliche

Graf Dietrich von Oldenburg, der Glückliche

männlich 1390 - 1440  (50 Jahre)

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  • Fotos Mittelalter
    Dietrich-Oldenburg
    Dietrich-Oldenburg
    Graf Dietrich von Oldenburg und Delmenhorst

    Wappen & Siegel
    Oldenburg - Stammwappen
    Oldenburg-Stammwappen
    Ursprüngliches Wappen der Grafen von Oldenburg (Stammwappen des Hauses Oldenburg):
    - Graf Dietrich (1303 bis 1440)
    - Graf Christian I. (1440 bis 1448)

  • Name Dietrich von Oldenburg 
    Titel Graf 
    Suffix der Glückliche 
    Geburt 1390 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Graf von Oldenburg 
    Tod 14 Feb 1440 
    Personen-Kennung I9570  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Graf Christian V. von Oldenburg,   geb. CIR 1342   gest. NAC 6 Apr 1399 (Alter 57 Jahre) 
    Mutter Agnes von Honstein-Heringen (Hohnstein),   geb. CIR 1360   gest. 1 Sep 1404 (Alter 44 Jahre) 
    Eheschließung 1377 
    Familien-Kennung F4711  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Heilwig von Holstein,   geb. 1400   gest. 1436 (Alter 36 Jahre) 
    Eheschließung 1423 
    Kinder 
     1. König Christian I. von Dänemark (von Oldenburg),   geb. Feb 1426, Oldenburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 21 MAI 1481, Kopenhagen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre)
    Familien-Kennung F4710  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_von_Oldenburg

      Dietrich von Oldenburg, genannt Fortunatus, der Glückliche (* 1390; † 14. Februar 1440) war nach dem Tod seines älteren Bruders Christian VI. ab 1421 alleinherrschender Graf von Oldenburg aus dem Haus Oldenburg. Von 1402 bis 1407 bewohnte er die Welsburg (Gemeinde Dötlingen), die 1407 von den Bremern zerstört wurde.[1]

      Familie
      Dietrich − Sohn des Grafen Christian V. von Oldenburg und der Gräfin Agnes von Hohnstein − war in erster Ehe mit Adelheid von Oldenburg-Delmenhorst († um 1404) verheiratet. Aus seiner 1423 geschlossenen zweiten Ehe mit Heilwig von Holstein (um 1399–1436), Tochter von Graf Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg, entstammten folgende Kinder:
      • Adelheid (1425–1475), I ⚭ Ernst III. von Hohnstein († 1454); II ⚭ Gebhard VI. von Mansfeld († 1492)
      • Christian (1426–1481), Graf von Oldenburg; König von Dänemark, Norwegen und Schweden; Herzog von Schleswig und Holstein (damit schuf Dietrich die Voraussetzung für die königliche Linie des Hauses Oldenburg)
      • Moritz IV. (1428–1464), Graf von Delmenhorst
      • Gerhard der Mutige (1430–1500), Graf von Oldenburg und Delmenhorst
      Dietrich hatte eine uneheliche Tochter Mette von Wunsflete (* um 1410), die 1431 Rembert Bernefuer (* um 1405; † nach 1488), den späteren Drosten von Oldenburg, Delmenhorst und Wildeshausen, heiratete.[2]

      Leben
      Dietrich hatte als Erbe seines Vaters Christian V., zusammen mit seinem Bruder Christian VI. (urkundlich bezeugt 1394–1421), wohl seit 1403, neben ihrem Vetter Moritz II. (urkundlich bezeugt 1381–1420) Anteil an den Herrschaftsrechten der Grafscchaft Oldenburg. Nach dem Tode von Moritz und Christian konnte Dietrich, der zuvor nicht sonderlich hervorgetreten war, allein regieren. Auch in der Folge blieb seine Herrschaft wenig bedeutsam, obwohl ein Fehdeerfolg 1423 gegen Otto von Hoya mit Erstürmung von dessen Burg Altbruchhausen und Gefangennahme des Gegners endete.
      1426 beteiligte er sich an dem von Nikolaus von Oldenburg-Delmenhorst angeführten Bündnis, das der ostfriesische Häuptling Ocko II. tom Brok – Ehemann von Dietrichs Cousine Ingeborg von Oldenburg – gegen seinen Gegner Focko Ukena von Leer mobilisierte. Nikolaus hatte zuvor 1414 sein Erbe, die Grafschaft Delmenhorst, hoch verschuldet dem Stift Bremen verpfändet und war dadurch Erzbischof von Bremen geworden. Das Ritterheer dieser Allianz wurde allerdings am 27. September 1426 in der Schhlacht von Detern vom Bauernheer Fockos geschlagen. Der Bremer Erzbischof geriet in Gefangenschaft, während Dietrich entkommen konnte. Im Friedensschluss von 1427 wurde ihm dann auferlegt, auf weitere Herrschaftsambitionen innerhalb Frieslands zzu verzichten. Allerdings konnte Dietrich bereits ein Jahr später die vor allem auf Varel gestützte Machtposition Oldenburgs auf der Friesischen Wehde erneuern. Er besetzte 1434 vorübergehend die östringische Friedeburg, konnte einige umliegende Kirchspiele zu Huldigungseiden nötigen und schließlich Zetel auf Dauer unter oldenburgische Landesherrschaft bringen. Dietrich nutzte dabei das Einverständnis von Häuptling Sibet von Rüstringen, der bereits an der Fehde von 1426 beteiligt war.
      Erfolgreich war Dietrich außerdem in dem Bemühen, Delmenhorst dem Hause Oldenburg zu erhalten. Die Grafschaft war ja bereits 1414 durch den hoch verschuldeten letzten Delmenhorster Grafen Nikolaus für seine Wahl und päpstliche Bestätigung als Erzbischof von Bremen im Januar 1421 dem Erzstift Bremen verpfändet worden. Trotzdem konnte Nikolaus seine finanziellen Schwierigkeiten nicht lösen und die Niederlagen gegen Focko Ukena von Leer 1426 verschärften seine Situation zusätzlich. Im August 1434 musste er schließlich als Erzbischof abdanken, ohne deswegen seine Schuldenfrage zu klären. In dieser Situation kam Dietrich Nikolaus zu Hilfe, da Oldenburg mit Nikolaus Abdankung Gefahr lief, die Herrschaft über Delmenhorst endgültig aan das Erzstift zu verlieren. Er berief sich dabei auf das in einem Vertrag von 1370 festgeschriebene, ältere, späteren Abmachungen mit anderen überlegene Recht der Oldenburger Linie des Grafenhauses an Delmenhorst. Beide, Nikolaus und Dietrich, erklärten schließlich die Wiedervereinigung der Herrschaften Delmenhorst und Oldenburg, die sie fortan gemeinsam regieren wollten. Mit Abstrichen übernahm Dietrich die Schulden der Herrschaft Delmenhorst und entzog sie damit dem Erzstift Bremen. Ein Versuch des Rückgewinns 1447 scheiterte. Dietrich starb 1440 nach erniedrigender Behandlung eines Oldenburger Kanonikers aus nicht weiter geklärten Gründen im Kirchenbann. Er wurde nachts und ohne priesterliches Gebet in der Lambertikirche in Oldenburg, also immerhin in geweihter Erde, beigesetzt.

      Trivia
      Nach Dietrich ist die Dietrichstraße in Oldenburg benannt.

      Literatur
      • Martin Last: Adel und Graf in Oldenburg während des Mittelalters. Oldenburg 1969, S. 144.
      • Hans Friedl/Wolfgang Günther/Hilke Günther-Arndt/Heinrich Schmidt (Hgg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5.
      Einzelnachweise
      1 Dirk E. Zoller: Schlutter und Welsburg, zwei Niederungsburgen. (PDF; 789 kB)
      2 (Ehevertrag 28. Oktober 1431 – Oldenburger Urkundenbuch Bd. II. Nr. 726)