7. | Herzogin Anna von Mecklenburg (-Schwerin) (6.Magnus5, 5.Heinrich4, 4.Johann3, 3.Magnus2, 1.Albrecht1) wurde geboren am 14 Sep 1485 in Plau; gestorben am 12 Mai 1525 in Rödelheim; wurde beigesetzt in Marienstiftskirche, Lich. Anderer Ereignisse und Attribute:
- Titel (genauer): Grafschaft Solms-Laubach; Gräfin von Solms-Laubach
Notizen:
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Mecklenburg (Aug 2023)
Anna, Herzogin zu Mecklenburg [-Schwerin], in der Literatur auch häufig als Anna von Mecklenburg (* 14. September 1485 in Plau[1]; † 12. Mai 1525[2] in Rödelheim) war durch Heiraten Landgräfin von Hessen und danach Gräfin von Solms-Lich.
Anna war eine Tochter des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg-Schwerin (1441–1503) und dessen Ehefrau Sophie von Pommern-Wolgast (um 1460–1504). Sie zählt zur 13. Generation des mecklenburgischen Fürstenhauses. Über ihre frühe Kindheit und Jugend ist nur Spärliches bekannt.
Am 20. Oktober 1500 wurde sie die zweite Ehefrau des Landgrafen Wilhelm II. von Hessen (1469–1509). Wegen des frühen Todes des kinderlos gebliebenen oberhessischen Regenten Wilhelm III. (1471–1500) und einer Geisteskrankheit des Regenten von Niederhessen, Wilhelm I. (1466–1515), war im selben Jahr die Herrschaft über ganz Hessen einschließlich der Grafschaft Katzenelnbogen an Wilhelm II. gefallen. Doch Wilhelm II. erkrankte 1504 – wahrscheinlich an Syphilis – und wurde in den folgenden Jahren regierungsunfähig. Daher setzte er 1506 testamentarisch ein fünfköpfiges Ratskollegium mit einem Hofmeister an der Spitze zur Wahrnehmung der Regierungsgeschäfte ein. Zugleich übertrug er ihnen die Vormundschaft über seine Kinder Elisabeth und Philipp (1504–1567), über seinen älteren Bruder, Wilhelm I., und dessen Gemahlin Anna von Braunschweig sowie über seine eigene Gemahlin. Allerdings gelang es Anna, ihrem Mann klarzumachen, dass der Hofmeister seine Günstlinge bevorzugte und seine Befugnisse überschritt. Daraufhin änderte Wilhelm sein Testament und bestimmte nunmehr (am 19. Januar 1508) Anna zum obersten Vormund der Kinder (neben seinem Oheim, dem Erzbischof Hermann von Köln, der allerdings schon im September 1508 starb) und gab ihr zwei Ratgeber an die Seite. Dem Testament gemäß wurde der Hofmeister abgesetzt, und Anna selbst führte seit Anfang 1508 – dem Vernehmen nach erfolgreich – die Regierungsgeschäfte, was in der damaligen Zeit als gänzlich unüblich galt und noch zu Wilhelms Lebzeiten heftigen Unmut beim Adel und den Ständen hervorrief.
Nach Wilhelms Tod berief Anna im Juli 1509 einen Landtag an den Spieß bei Spieskappel, den traditionellen Versammlungsort der hessischen Stände, doch dabei kam es zum Eklat: Unter der Leitung des einflussreichen Ludwig I. von Boyneburg verweigerte die hessische Ritterschaft der vierundzwanzigjährigen Landgräfin die Gefolgschaft. Ihr testamentarisch verbriefter Anspruch auf die Regentschaft wurde weder von den hessischen Landständen noch von den seit 1373 durch Erbverbrüderung erbberechtigten Herzögen von Sachsen anerkannt, da sie es für grundsätzlich unwürdig erachteten, eine Frau als Herrscherin zu haben. Am 3. Oktober 1509 setzten die Stände, die sich bereits vor Wilhelms Tod heimlich untereinander verständigt hatten, eine eigene Vormundschaftsregierung ein, die auf einem Schiedstag in Mühlhausen am 3. November desselben Jahres bestätigt wurde. Dieses Vormundschaftsgremium bestand aus je zwei Vertretern der Ernestiner und Albertiner Linie der sächsischen Wettiner, die bei einem eventuellen Tod Philipps erbberechtigt gewesen wären. Ludwig I. indes wurde Landhofmeister. Nach seinem Tode ging Anna 1511 nach Felsberg, um ihren beiden in Kassel lebenden Kindern näher zu sein.
Die beiden Kinder Elisabeth und Philipp waren bereits im Kleinkindalter mit Kindern des albertinischen Herzogs Georg dem Bärtigen verlobt worden. Der bemühte sich seinerseits, Anna zu unterstützen, die weiterhin alles daransetzte, zumindest ihre Kinder selbst erziehen zu dürfen, wenn ihr schon die Landesherrschaft nicht zugestanden wurde. Zur Begründung führte sie immer wieder die mütterliche Liebe an, verbunden mit der Befürchtung, dass Philipp in der Obhut Ludwigs I. vernachlässigt würde und gesundheitlichen Schaden nähme.
In der Folge gestalteten sich indes die Regierungsgeschäfte aufgrund der langen Entscheidungswege zur ständigen Abstimmung mit den wettinischen Obervormündern schwierig, was wiederum zu Unmut unter den Ständen führte. Überdies hatte sich das Regentenkollegium zerstritten. In dieser Situation bot Anna den Ständen bei einem Landtag am 9. Januar 1514 die Versöhnung an unter der Bedingung, dass sie das Testament Wilhelms II. anerkennen würden. Bei einer von ihr einberufenen – und eigentlich vom Obervormund Kurfürst Friedrich I. von Sachsen verbotenen – Versammlung in Felsberg im Februar 1514 einigten sich zahlreiche Vertreter der Stände und der Städte darauf, auf den Sturz Ludwigs I. von Boyneburg hinzuwirken. Trotz des Widerstands aus Sachsen wurde Ludwig I. dann am 28. März 1514 abgesetzt und Anna knapp einen Monat später, am 25. April 1514, zur obersten Regentin gewählt. Auch die Erziehung ihrer beiden Kinder oblag ihr nunmehr selbst.
Tatsächlich hielt sich Anna nicht an alle Konzessionen, die sie 1513/14 gemacht hatte. Jedoch war ihre Regentschaft – im Gegensatz zu der ihrer Vorgänger – wirtschaftlich erfolgreich, was zur Befriedung der Situation beitrug. Allerdings klagten die sächsischen Herzöge gegen sie bei Kaiser Maximilian I., der seinerzeit die Vormundschaftsregierung bestätigt hatte. Die Verhandlungen zogen sich hin und endeten mit einem Schiedsspruch des Kaisers, demzufolge Philipp mit Vollendung des 14. Lebensjahres für volljährig erklärt und offiziell als Herrscher eingesetzt wurde. Laut Wilhelms II. Testament wäre dies erst vier Jahre später der Fall gewesen. Jedoch blieb Anna zunächst – ebenfalls durch kaiserlichen Spruch – weiterhin in die Regierungsgeschäfte eingebunden.
Die letzte Zeit ihrer Regentschaft war dadurch getrübt, dass sich ein großer Teil des Adels dem aufständischen Franz von Sickingen (1481–1523) anschloss und gegen sie protestierte. Ihr beharrliches Festhalten am katholischen Glauben führte später auch zu einem Zerwürfnis mit ihrem Sohn Philipp, der zu einem der politischen Protagonisten der lutherischen Reformation wurde.
Am 7. April 1519 schließlich, etwa ein Jahr nach seiner Volljährigkeitserklärung, stellte Philipp seiner Mutter ein sogenanntes Entlastungsschreiben aus, worin er ihr ausdrücklich bescheinigte, sowohl für ihn als Person eine fürstliche, ehrliche und gute Erzieherin gewesen zu sein als auch für Land und Leute „mütterlich, freundlich, getreulich und fleißig“ gesorgt zu haben.
Über die letzten Jahre ihres Lebens ist ebenso wie über ihre ersten recht wenig bekannt: 1519, mit 34 Jahren, heiratete sie ein zweites Mal, und zwar den erst 23-jährigen Grafen Otto von Solms-Lich, was als nicht standesgemäß galt. Über die Verbindung war ihr Sohn Philipp zunächst sehr empört. Mit Otto bekam Anna innerhalb von drei Jahren drei weitere Kinder, von denen die beiden letzten das Kleinkindalter überlebten. Otto erlag allerdings bereits wenige Jahre nach der Eheschließung einem Kehlkopfleiden. Für den Sohn Friedrich Magnus übernahm Anna die Vormundschaft.
Auch aus anderen Gründen kam es in Annas letzten Lebensabschnitt zu Zwistigkeiten mit ihrem Sohn Philipp. Zeitweilig eskalierten die Auseinandersetzungen sogar in Gerichtsverfahren, wobei es um Kleinodien und Gelder ging. Schließlich versöhnten sich aber beide, was nicht zuletzt auf den ausgleichenden Einfluss von Annas erster, kinderlos gebliebener Tochter Elisabeth zurückzuführen war, mit dem Anna immer ein sehr gutes Verhältnis hatte. Jedoch bekam Anna erst 28 Jahre nach ihrem Ableben – nach Philipps Freilassung aus der Gefangenschaft – von ihm eine würdige Grabplatte samt Denkmal gestiftet.
Historische Bedeutung
„Der Historiker hat der Landgräfin in der hessischen Geschichte einen hervorragenden Platz einzuräumen“ – so urteilte Hans Glagau 1899 über Landgräfin Anna von Hessen; die geborene Herzogin zu Mecklenburg sei einer historisch-kritischen Biographie würdig.
Kirchengeschichtlich ist Anna von Hessen interessant, da sie die Zeit unmittelbar vor Einführung der Reformation durch Philipp 1527 prägte. Ihr Mann hatte in seinem Testament die Reform aller Klöster in Hessen angeordnet. Anna bemühte sich an einigen Stellen um die Reformierung von Klöstern, aber erst Philipp setzte die Verfügung seines Vaters um, wenn auch auf seine eigene Art.[5] Insofern erscheint es kirchenhistorisch äußerst wichtig, zu untersuchen, welches Gepräge Anna der Kirchenpolitik und der Kirche in Hessen gab – unter Berücksichtigung der konfessionsbezogenen Folgen über Hessen hinaus. Sie selber setzte sich sehr für die Klöster und den Katholizismus ein, weswegen es, wie berichtet, auch zum Zerwürfnis mit ihrem Sohn kam.
Aus übergeordneter Perspektive ist das Thema von Bedeutung, weil es einen in der Geschichte Hessens bisher nur bedingt erforschten Zeitraum, das Spätmittelalter kurz vor der Reformation, anhand einer herausragenden Frauengestalt, der Regentin, in den Blick nimmt. Die chaotischen Zustände in Hessen während der Jahre 1509–1514 hatten ihre Ursache darin, dass die Stände die Macht an sich rissen und die eigentliche Regentin auf ihr Wittum nach Felsberg verbannten.
Nicht zuletzt ist in diesem Rahmen auch die politische Brisanz der Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Interessengruppen (die Stände, Anna/Philipp, die verordneten Räte, der Kaiser, die sächsischen Fürsten und andere) betrachtenswert.
Rezeption
In der Beurteilung ihrer Zeitgenossen und auch ihrer Nachwelt ist Anna von Mecklenburg lange Zeit eine umstrittene Persönlichkeit gewesen; über sie waren eine ganze Reihe Vorurteile und unbewiesener Behauptungen in Umlauf. Bereits zu ihren Lebzeiten war der Umstand, dass sie als Frau ein Land regierte, für viele ein Stein des Anstoßes.
Anna, die laut den zeitgenössischen Quellen eine ausnehmend schöne Frau war, wurde von ihren Widersachern immer wieder sittlicher Verfehlungen bezichtigt, womit auch ihre angebliche Unfähigkeit, ihren Kindern eine gute Mutter sein zu können, begründet werden sollte. So wurde sie vom sächsischen Rat als „Frau Venus“ bezeichnet, was keineswegs nur als Anerkennung ihrer Schönheit, sondern auch als Hinweis auf einen moralisch fragwürdigen Lebenswandel gemeint war und mit entsprechenden Skandalgerüchten „untermauert“ wurde. Die Beurteilung, sie habe einen in sittlicher Beziehung anstößigen Lebensstil gepflegt, zieht sich durch bis in die jüngere Rezeptionsgeschichte. Wie viel Substanz die zweifellos auch politisch motivierten Vorwürfe wirklich beinhalteten, lässt sich naturgemäß heute kaum noch nachprüfen.
Ähnliches gilt für die Einschätzungen Hermann Stuttes, des Begründers der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Anna als egozentrisch-machtgierig und „wohl auch gefühlsarm“ beschrieb, was bei ihrem Sohn Philipp frühkindliche Frustrationen ausgelöst und zu seelischen Fehlentwicklungen Anlass gegeben habe. Die verfügbaren Quellen belegen diese Beurteilung nicht.
Die 1968 geborene hessische Autorin Anja Zimmer veröffentlichte 2007 einen biographischen Roman über die Landgräfin unter dem Titel: Mitternachtsblüten: Das Leben der Anna von Hessen.[6]
Am 7. Juli 2021 wurde eine Skulptur der New Yorker Künstlerin Linda Cunningham in Kassel auf dem Platz der 11 Frauen eingeweiht, die auch Anna von Mecklenburg ehrt.
Geburt:
Die Stadt hieß um 1235 wie das Gebiet Plawe. Der Name hielt sich bis ins 16. Jahrhundert und wurde dann entsprechend seiner Lautform Plau geschrieben. Plawe ist der polabische Flurname für den Ort, wo Flößerei betrieben wurde.[5] Am 11. Januar 1994 wurde der Name der Stadt Plau durch den Zusatz am See ergänzt, um Verwechslungen mit Plaue, Plauen und Plaue (Brandenburg an der Havel) zu vermeiden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Plau_am_See
Name:
Durch Heiraten Landgräfin von Hessen und danach Gräfin von Solms-Lich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Mecklenburg
Titel (genauer):
Sie soll laut dem Bericht über sie Gräfin von Solms-Lich gewesen sein..?
Die Grafschaft Solms-Lich hat jedoch der ältere Bruder ihres Gatten Otto, Reinhard geerbt.
Ihr Mann Otto erbte Laubach und begründete die Grafschaft Solms-Laubach.
Anna war demnach eher Gräfin von Solms-Laubach..?
Gestorben:
Anna von Mecklenburg starb vermutlich an einer Lungenentzündung.
Am 21. September 788 wurde Rödelheim als Radilenheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Zur Gründungsgeschichte Rödelheims gibt es die Erzählung vom Bauern Radilo, der dort angeblich als Erster Waldflächen rodete und urbar machte. Eine der Hauptstraßen Rödelheims ist nach ihm benannt worden, die Radilostraße.
Im 12. Jahrhundert wurde die Rödelheimer Wasserburg errichtet, aus der das spätere Schloss hervorging. Ins 14. Jahrhundert fällt der Bau der Cyriakuskirche.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Rödelheim
Begraben:
Die evangelisch-lutherische Marienstiftskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche in der Stadt Lich in Mittelhessen. Sie wurde zwischen 1510 und 1537 als letzte spätgotische Hallenkirche Hessens errichtet.
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marienstiftskirche_(Lich)#Grabdenkmäler (Aug 2023)
Anna heiratete Landgraf Ludwig II. von Hessen am 20 Okt 1500. Ludwig (Sohn von Ludwig I von Hessen und Prinzessin Anna von Sachsen) wurde geboren am 7 Sep 1438; gestorben am 8 Nov 1471 in Burg Reichenbach, Nordhessen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]
Anna heiratete Graf Otto von Solms-Lich am 7 Sep 1519. Otto wurde geboren in 1496; gestorben in 1522. [Familienblatt] [Familientafel]
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