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Agnes-Maria von Andechs (von Meranien)

Agnes-Maria von Andechs (von Meranien)

weiblich 1172 - 1201  (29 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Agnes-Maria von Andechs (von Meranien) 
    Geburt cir 1172 
    Geschlecht weiblich 
    Ursache Starb an den Folgen der Geburt ihres dritten Kindes 
    Tod 18 oder 19 Jul 1201  Poissy, FR Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7710  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 26 Sep 2017 

    Vater Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen),   geb. cir 1170   gest. 12 Aug 1204 (Alter 34 Jahre) 
    Mutter Agnes von Rochlitz,   geb. 1152   gest. 25 Mrz 1195, Dießen am Ammersee Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 43 Jahre) 
    Eheschließung 1180 
    Familien-Kennung F3154  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger),   geb. 21 Aug 1165, Gonesse Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 14 Jul 1223, Mantes-la-Jolie Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre) 
    Eheschließung 1196 
    • In dritter Ehe nahm Philipp II. am 1. Juni 1196 Agnes-Maria von Andechs-Meranien zur Frau. Die Ehe wurde vom Papst nicht anerkannt, da Philipp bereits mit Ingeborg rechtsgültig verheiratet war.
    Notizen 
    • Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor, die vom Papst legitimiert wurden:
      • Marie (* 1198; † 15. August 1238)
      1 ∞ 1210 mit Markgraf Philipp I. von Namur
      2 ∞ 22. April 1213 mit Herzog Heinrich I. von Brabant
      • Philipp Hurepel (* 1201; † 12. Juli 1234), Graf von Clermont und von Boulogne
      • Tristan (*/† 1201)
      Philipp II. war Vater eines unehelichen Sohnes:
      • Peter Karlotus (* 1205/09; † 1249), Bischof von Noyon
    Kinder 
     1. Prinz Philipp Hurepel von Frankreich (Kapetinger),   geb. cir 1200   gest. Jan 1234 (Alter 34 Jahre)
    Familien-Kennung F3611  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 18 oder 19 Jul 1201 - Poissy, FR Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Agnes-Maria-Andechs-Meranien
    Agnes-Maria-Andechs-Meranien
    Abbildung der Agnes-Maria von Andechs-Meranien, mittelalterliche Miniatur

  • Notizen 
    • Agnes hatte mit Phillip August drei Kinder.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes-Maria_von_Andechs-Meranien

      Agnes-Maria von Andechs-Meranien (* um 1172;[1] † 18. oder 19. Juli 1201[2] in der Burg Poissy), in verschiedenen französischen Chroniken nur Maria genannt, stammte aus dem Haus der Grafen von Andechs und war von 1196 bis 1200 die dritte Ehefrau des französischen Königs Philippe-Auguste. Weil dessen zweite Ehe mit Ingeborg von Dänemark aber von der päpstlichen Kurie nicht annulliert worden war, wurde Agnes-Maria niemals vom Papst als rechtmäßige Königin von Frankreich anerkannt.

      Familie
      Agnes-Maria kam etwa um 1172 als Tochter des ruhmreichen Kreuzzugteilnehmers und Stauferfreunds Herzog Berthold IV. von Andechs-Meranien und seiner zweiten Frau Agnes von Rochlitz zur Welt. Ihr Vater war ein direkter Vasall des Kaisers und somit von den großen Herzogtümern in Deutschland unabhängig. Ihre Mutter stammte aus dem Haus Wettin. Zu Agnes-Marias Geschwistern zählten neben Otto, dem späteren Herzog von Meranien, der Markgraf von Istrien, ein Bischof von Bamberg und Gertrud, die Königin von Ungarn, sowie Hedwig, die Herzogin von Schlesien.
      Sie heiratete 1196 den französischen König Philippe-Auguste und wurde seine dritte Frau, was die Stellung der Familie im Reich weiter erhöhte. Nach der Hochzeit scheint Agnes ihren Namen in Maria geändert zu haben.[3] Aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor:[4]
      • Marie (* 1198; † 15. August 1238), Prinzessin von Frankreich
      ⚭ 1) 1210 Philipp I., Graf von Namur
      ⚭ 2) 22. April 1213 Heinrich I., Herzog von Brabant[2][5]
      • Philipp Hurepel (* 1201; † 19. Januar 1234), Graf von Clermont und von Boulogne, ⚭ 1216 mit Mathilde von Dammartin[2]
      • Tristan (*/† 1201)[6]

      Leben
      Agnes Marie heiratete am 1. Juni 1196 in Compiègne König Philippe-Auguste von Frankreich, der seine zweite Frau Ingeborg von Dänemark verstoßen hatte. Die Ehe war vom Papst jedoch nie annulliert worden, was Philippe-Auguste schließlich zum Verhängnis wurde. Er war folglich zwischen 1196 und 1200 kirchenrechtlich mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet und lebte somit in Bigamie. Ingeborg von Dänemark wollte sich allerdings nicht scheiden lassen und versuchte, ihren Anspruch als rechtmäßige Gemahlin des französischen Königs durchzusetzen. Papst Innozenz III. unterstützte die dänische Königstochter in ihrem Vorhaben und attackierte die neue Verbindung des französischen Königs nicht nur, weil diese Ehe aus Sicht der Kirche nicht gültig war, sondern auch aufgrund von Blutsverwandtschaft des Paars. Philipps Urgroßvater, Markgraf Engelbert II. von Istrien, und die Ururgroßmutter von Agnes, Richardis, waren Geschwister gewesen.[7]
      Philippe-Auguste reagierte zunächst nicht auf die päpstliche Kritik, weswegen die Lage schließlich eskalierte. Ein zum 6. Dezember 1199 einberufenes Konzil in der Abtei Saint-Benige in Dijon verhängte mit Wirkung zum 13. Januar 1200 das Interdikkt über Frankreich.[6][3] Um dessen Aufhebung zu bewirken, zeigte sich Philippe-Auguste im August 1200 schließlich kompromissbereit und versprach, so lange keinen Kontakt mehr mit Agnes-Maria zu haben, bis dass ein Verfahren über seine zweite Ehe endgültig entschieden habe. Als aber dann im Frühjahr 1201 ein Urteil zugunsten Ingeborgs von Dänemark zu erwarten war, verließ der König das Gericht, noch ehe die päpstlichen Legaten ihre Entscheidung verkünden konnten.[8] An Agnes-Marias Status änderte dies jedoch nichts mehr. Sie war – mit ihrem dritten Kind schwanger – nach Poissy gegangen und starb in der dortigen Burg an den Folgen der Geburt am 18. oder 19. Juli des Jahres 1201.[6][2] Auch das Neugeborene überlebte nicht. Agnes’ Leichnam wurde im Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes nordwestlich von Paris beigesetzt. Philippe-Auguste ließ den Namen Agnes-Marias und den Namen ihres Vaters in das Totenbuch der Abtei von Saint Denis eintragen.
      Ihre beiden überlebenden Kinder Philipp und Marie wurden auf Bitten des französischen Königs vom Papst am 2. November 1201 legitimiert.[4] Das Schicksal von Agnes-Maria wurde von François Ponsard in seiner Tragödie Agnès de Méranie verarbeitet.



      Literatur
      • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6.
      • Alexander Cartellieri: Philipp August und Richard Löwenherz (1192-1199) (= Philipp II. August, König von Frankreich. Band 3). Scientia, 1910, S. 131–132.
      • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 119–121.
      • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38 (= Historische Forschungen. Band 24). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 266–268.
      Einzelnachweise
      1 C. Bouyer: Dictionnaire des Reines de France, o. S.
      2 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 267.
      3 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987–1237/38, S. 266.
      4 Jaques Boussard: Agnes von Meran. In: Lexikon des Mittelalters. Band 1. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 213.
      5 Informationen zu Marie auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 25. Mai 2013.
      6 G. Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert), S. 121.
      7 G. Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert), S. 120.
      8 Josef Kirmeier (Hrsg.): Herzöge und Heilige. Das Geschlecht der Andechs-Meranier. Haus der Bayerischen Geschichte, München 1993, ISBN 3-927233-29-3 (Katalog der gleichnamigen Landesausstellung im Kloster Andechs, 13. Juli bis 24. Oktober 1993.