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Nobilissima Anicia Juliana (Römerin)

Nobilissima Anicia Juliana (Römerin)

weiblich 462 - vor 532  (70 Jahre)

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  • Name Anicia Juliana (Römerin) 
    • Juliana Anicia und Anikia Juliania
    • Juliana trug den hohen Ehrentitel patricia und zudem als einzige Frau ihrer Zeit die Bezeichnung nobilissima, die nur Kaisertöchtern zustand.
    Titel Nobilissima 
    Geburt 462  Konstantinopel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) nobilissima 
    • Nobilissimus (lateinisch „Alleredelster“, mittelgriechisch νωβελίσσιμος nōbelíssimos oder ἐπιφανέστατος epiphanéstatos) war eine der höchsten kaiserlichen Titulaturen im spätantiken Römischen und Byzantinischen Reich.
      Nobilissimus war ursprünglich ein Epithet des Titels Caesar, dessen Träger als Thronfolger des Kaisers designiert war und als solcher, seit Geta (198), als nobilissimus Caesar bezeichnet wurde.[1] Dem Historiker Zosimos zufolge war es Konstantin I., der nobilissimus (vir) erstmals als separate Würde schuf, um so einige seiner Verwandten zu ehren, ohne daraus für sie einen direkten Anspruch auf die Thronfolge abzuleiten. Der Titel war somit Angehörigen der kaiserlichen Familie vorbehalten, wobei Kinder als nobilissimus puer bzw. nobilissima puella bezeichnet wurden.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Nobilissimus
    Titel (genauer) patricia 
    • Der Titel Patricius wurde im spätrömischen Reich von Konstantin dem Großen zu einem hohen Ehrentitel gemacht, der nur an die engsten Vertrauten des Kaisers verliehen wurde. Diese wurden damit symbolisch mit den Verwandten des Kaisers gleichgestellt. Der Titel wurde später oft an hohe Militärs wie den magister militum vergeben; der Kreis der Personen, denen der Titel verliehen wurde, wechselte allerdings. In Westrom kennzeichnete der Titel patricius spätestens seit Constantius III. den jeweils mächtigsten magister militum, der im 5. Jahrhundert in der Regel die Geschicke des Westens bestimmte. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass sich auch nach dem Untergang des Weströmischen Reiches 476 Heermeister wie Odoaker und Theoderich der Große um den Titel bemühten, der im Westen in Kombination mit dem Heermeistertitel de facto eine fast kaisergleiche Macht verlieh: Der magister militum et patricius war faktischer Regierungschef. Daneben konnten auch hohe zivile Beamte patricii sein.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Patricius
    Tod vor 532 
    Personen-Kennung I24204  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 5 Feb 2021 

    Vater Titel Olybrius Anicii (Römer)   gest. 472 
    Mutter Placidia (Römerin),   geb. cir 435   gest. nach 480 (Alter 45 Jahre) 
    Eheschließung 455  Karthago Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F12452  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Titel Theoderich Amaler (Ostgoten), der Grosse 
    Eheschließung 479 
    Typ: Ehe kam nicht zustande 
    • 479 sollte Anicia Juliana nach dem Willen des damaligen Kaisers Zeno den Goten Theoderich den Großen heiraten, doch die Ehe kam nicht zustande. Stattdessen wurde sie die Gemahlin des mächtigen Generals Areobindus. Theoderich heiratete 493 die fränkische Merowingerin Audofleda.
    Familien-Kennung F12498  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Feb 2021 

    Familie 2 Areobindus (Goten) (Alaner),   geb. cir 460   gest. nach 512 (Alter 52 Jahre) 
    Kinder 
     1. Olybrius (Römer)
    Familien-Kennung F12453  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2021 

  • Ereignis-Karte
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  • Fotos Mittelalter
    Anicia Juliana
    Anicia Juliana
    Anicia Iuliana (Zuordnung unsicher).

    Bild: Wikipedia; Boivie (talk | contribs)
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anicia_Iuliana

      Anicia Iuliana – auch Juliana Anicia und Anikia Juliania – (* um 460; † vor 532) war eine einflussreiche römische Aristokratin während der ausgehenden Spätantike.

      Obwohl ein Großteil des gewaltigen Grundbesitzes ihrer Familie in der westlichen Reichshälfte lag, wurde Iuliana in Konstantinopel geboren. Sie war von kaiserlichem Geblüt: Nicht nur war ihr Vater Olybrius 472 bis zu seinem frühen Tod einige Monate lang Kaiser des Westreiches gewesen, sondern ihre Mutter Placidia war zudem die Tochter des Kaisers Valentinian III. Iulianas Urgroßväter waren der oströmische Kaiser Theodosius II. und der weströmische Kaiser Constantius III., und auch von den Kaisern Arcadius, Theodosius I. und Valentinian I. stammte sie in direkter Linie ab. 479 sollte sie nach dem Willen des damaligen Kaisers Zeno den Goten Theoderich den Großen heiraten, doch die Ehe kam nicht zustande. Stattdessen wurde sie die Gemahlin des mächtigen Generals Areobindus, der 512 fast zum Gegenkaiser in Ostrom ausgerufen worden wäre, und ihr Sohn Olybrius (491 Konsul) heiratete Eirene, eine Nichte des Kaisers Anastasius. Wie es von einer Aristokratin ihres Ranges erwartet wurde, agierte Iuliana als Mäzenin der Künste und Wissenschaften, zudem ließ sie zahlreiche öffentliche Bauten und Kirchen errichten. Besonders in Konstantinopel übertraf sie in dieser Hinsicht manchen Kaiser. Die prächtige, von ihr finanzierte (aber heute bis auf wenige Reste zerstörte) Polyeuktoskirche war bis zum Bau der neuen Hagia Sophia durch Justinian einige Jahre lang der größte Sakralbau in der Hauptstadt.

      Iuliana trug den hohen Ehrentitel patricia und zudem als einzige Frau ihrer Zeit die Bezeichnung nobilissima, die nur Kaisertöchtern zustand; sie kann als Beispiel dafür dienen, dass die spätrömische Senatsaristokratie auch nach der Reichsteilung von 395 ein Bindeglied zwischen Ost und West darstellte. Sie gehörte (wie ihr Zeitgenosse Boëthius oder später Gregor der Große) zum Adelsgeschlecht der Anicii, das seine Wurzeln bis in die Römische Republik zurückführte. Zugleich entstammte sie, wie erwähnt, der valentinianisch-theodosianischen Dynastie, die von 364 bis 455 (Westrom) bzw. 457 (Ostrom) die Kaiser gestellt hatte. Iuliana zählte somit zu den reichsten und einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Sie starb in den ersten Regierungsjahren Justinians, den sie aufgrund seiner Herkunft aus einer einfachen Bauernfamilie wohl nicht als ebenbürtig ansah.

      Nach Anicia Iuliana ist die ihr geschenkte illustrierte Ausgabe von De Materia medica des Pedanios Dioskurides als Anicia-Codex benannt.