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Bardas Phokas, der Ältere

Bardas Phokas, der Ältere

männlich um 878 - um 969  (91 Jahre)

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  • Name Bardas Phokas 
    Suffix der Ältere 
    Geburt UM 878 
    Geschlecht männlich 
    Tod UM 969 
    Personen-Kennung I1414  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 27 Apr 2018 

    Vater Nikephoros Phokas, der Ältere,   geb. UM 830, Kappadokien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. zw 896 und 900 (Alter 70 Jahre) 
    Familien-Kennung F750  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie N. Maleinos 
    Kinder 
     1. Kaiser Nikephoros II Phokas (von Byzanz),   geb. 912, Konstantinopel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 969 (Alter 57 Jahre)
     2. Leon Phokas, der Jüngere,   geb. 912   gest. na 976 (Alter 64 Jahre)
    Familien-Kennung F1367  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Bardas-Phokas-Anchialos
    Bardas-Phokas-Anchialos

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Bardas_Phokas_der_Ältere

      Bardas Phokas der Ältere (griechisch: Βάρδας Φωκᾶς) (* um 878; † um 969) war ein byzantinischer Feldherr, der anfangs im Schatten seines älteren Bruders Leon Phokas stand, sich in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts in mehreren Feldzügen bewährte und als Domestikos ton scholon von 944 bis 953 an der Spitze der militärischen Hierarchie stand. Er war der Vater von Nikephoros II. Phokas, der von 963 bis 969 als Kaiser das Byzantinische Reich regierte und ihm den Titel Kaisar verlieh.

      Bardas Phokas entstammte der byzantinischen Magnatenfamilie der Phokadai, die zu den vornehmsten Vertretern des byzantinischen Militäradels zählte und über umfangreichen Landbesitz in Anatolien verfügte. Bardas war ein Sohn des Nikephoros Phokakas „des Älteren“ (* c. 855, † c. 896), der selbst ein berühmter General war, der sich als Feldherr in Italien ausgezeichnet hatte, indem er in den Jahren 885 bis 886 Tarent und einen Großteil von Kalabrien eroberte und schließlich zum Domestikos ton scholon, d. h. zum Oberkommandierenden der byzantinischen Truppen im Osten, aufgestiegen war. Der Name und die Herkunft seiner Mutter sind nicht bekannt.

      Kampf gegen die Bulgaren
      Als Sohn eines berühmten Feldherren wählte Bardas wie sein älterer Bruder Leon eine militärische Laufbahn, stand aber lange im Schatten seines Bruders. Dieser war der Favorit der Witwe des Kaisers Leo VI. „der Weise“ (886–912) aus der makedonischen Dynastie, Zoe Karbonopsina (Zoe „mit den kohlschwarzen Augen“) - die in den Jahren 914 bis 919 für ihren minderjährigen Sohn, Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos (913–959), die Regentschaft über das Byzantinische Reich ausübte. Leon Phokas hatte daher bei Hof entscheidenden Einfluss und stand als Domestikos ton scholon an der Spitze der militärischen Hierarchie.
      Der erste große militärische Einsatz des Bardas Phokas erfolgte als General unter dem Kommando seines Bruders Leo gegen die Bulgaren. Die Beziehungen zu Bulgarien hatten sich bereits unter Kaiser Alexander (912–913), dem Bruder von Kaiser Leo VI., verschlechtert, da dieser sich weigerte, Zar Simeon I. die vereinbarte jährliche Tributzahlung zu leisten. Nach dem Tod von Kaiser Alexander verschärfte die Kaiserin–Witwe Zoe, die 914 die Regentschaft vom Patriarchen von Konstantinopel Nikollaos I. Mystikos übernommen hatte, die Lage, indem sie den bestehenden Friedensvertrag mit den Bulgaren kündigte, den Zarentitel von König Simeon I. (893-927) nicht mehr anerkannte und auch die geplante Eheverbindung zwischen den beiden Dynastien absagte. Zar Simeon I. „der Große“ (913–927) war nunmehr entschlossen, Byzanz zu vernichten und selbst die byzantinische Kaiserkrone zu übernehmen. In einem raschen Feldzug gelang es ihm in den Jahren 914/15 die byzantinischen Provinzen Makedonien, Thessaloniki und Durazzo zu erobern.[1]
      Das Kommando der Truppen, die den byzantinischen Gegenangriff auf bulgarisches Gebiet durchführen sollten, wurde dem Bruder des Bardas Phokas, dem Magistros Leon Phokas als dem Domestikos ton scholon, übertragen, den Bardas als General begleitete.[2] Die byzantinische Armee wurde jedoch am 20. August 917 von den Truppen von Zar Simeon I. überrascht, worauf es im Mündungsgebiet des Flusses Acheloos ins Schwarze Meer zu einer der größten Schlachten der damaligen Zeit kam. Es war die Schlacht von Anchialos vom 20. August 917, in der sich jeweils 30.000 bis 60.000 Mann gegenüberstanden. Die byzantinischen Truppen wurden dabei - wegen des mangelnden Koordination des Flottenkommandanten Romanos Lekapenos, der die petschenegischen Hilfstruppen über die Donau transportieren und dem General Johannes Bogas, der diese zur Donau führen sollte - vernichtend geschlagen. Leo und sein Bruder Bardas konnten mit knapper Not nach Mesembria (heute Nessebar in Bulgarien) an der Küste dedes Schwarzen Meeres fliehen.[3] Der byzantinische Historiker Leon Diakonos (* c. 950, † 1000) bemerkte dazu, dass noch 75 Jahre nach dieser Katastrophe die Felder am Ufer des Archeloos mit Knochen der erschlagenen byzantinischen Soldaten übersät waren. Die Truppen von Zar Simeon stießen bis nahe Konstantinopel vor. Dort stellte sich ihm Leo Phokas – und wohl auch sein Bruder Bardas – mit einer neuen Armee entgegen, er wurde jedoch bei Katasyrtai/Katasurtas, nahe bei Konstantinopel, neuerlich besiegt und konnte sich nur durch die Flucht retten. Kaiserin Zoe war daher gezwungen, erhebliche Konzessionen zu machen, einen neuen Friedensvertrag abzuschließen, worauf Zar Simeon den Titel eines „Zaren der Bulgaren und der Rhomäer“ (= Oströmer /Byzantiner) annahm.[4]
      Sturz des Bruders Leon Phokas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      Diese Niederlage gegen die Bulgaren schwächte die Regentschaft der Kaiserin Zoe. Zugleich entstanden jedoch auch Gerüchte, Leon Phokas könnte mit ihrer Hilfe versuchen, die Macht an sich zu reißen und den jugendlichen Kaiser Konstantin VII. verdrängen. Dem wollte der Erzieher des Kaisers zuvorkommen, indem er sich mit dem Kommandanten der Flotte, Romanos Lekapenos verband und den jungen Kaiser dazu bewog, statt seiner Mutter den Patriarchen von Konstantinopel, Nikolaos I. Mystikos (901-907 und 912–925) neuerlich zum Regenten zu ernennen. Dieser entließ daraufhin Leo Phokas als Domestikos und entzog diesem daher seine Machtbasis.
      Leon versuchte zunächst durch ein Bündnis mit Romanos Lekapenos an der Macht zu bleiben, dieser hatte jedoch eigene Pläne. Er verschaffte sich am 25. März 919 Zugang in den kaiserlichen Palast, besetzte diesen, ließ sich zum Kommandanten der Leibgarde ernennen, verheiratete 919 seine Tochter Helena Lekapene mit dem jungen Kaiser Konstantin VII. und nahm selbst den Titel „Basileopator“ (Vater des Kaisers) an. Romanos war damit de facto Herr des Byzantinischen Reiches und nahm 920 den Tiitel eines Mitkaisers an. Leon Phokas versuchte daraufhin, mit Unterstützung seines Bruders Bardas durch eine Revolte selbst an die Macht zu kommen, wurde aber von seinen Truppen verlassen, musste fliehen, wurde in Lykaonien gefangen genommen und schließlich geblendet. Als einige Monate später ein Komplott seiner Freunde aufgedeckt wurde, wurde Leo dazu verurteilt, zur Schande auf einem Esel durch die Straßen von Konstantinopel zu reiten. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.[5]
      Der Sturz seines älteren Bruders beendete vorerst auch die Karriere des Bardas Phokas, der für längere Zeit von der politischen Bühne verschwand.

      Bardas Phokas war mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des Manuel Maleinos verheiratet. Dieser war Mönch, Gründer und Abt des Kymnias Klosters auf dem Berg Olmyp in Bithynien (heute Uludağ) – Gebirge in der türkischen Provinz Bursa und wird als Heiliger der Orthodoxen Kirche verehrt, † 961/62. Sie war eine Tochter des Eudokimus Maleinos (* c. 865, † c. 915) und der Anastaso Adralestina (* c. 870,), einer Tochter des Adralestos, der 920/21 Domesikos ton scholon war. Die Maleinos waren eine Magnatenfamilie griechischer Herkunft, die ausgedehnte Besitzungen in Kappadokien hatte und deren Mitglieder schon seit dem 9. Jahrhundert vielfach hohe Kommando- und Verwaltungsfunktionen ausgeübt hatten. Kinder:

      Bardas Phokas hatte nach Christian Settipani[16] drei Söhne und drei Töchter:
      • Nikephoros II. Phokas (* 912 in Konstantinopel, † 969), Kaiser von Byzanz (963–969) ∞ 1.) Ne, ∞ 2.) Theophanu, Witwe des Kaisers Romanos II., Mutter der späteren Kaiser Basilius II. und Konstantin VIII. und der Prinzessin Anna, die den Großfüsten Wladimir I. „den Großen“ von Kiew heiratete.
      • Ne Phokaina (aus 1. Ehe) ∞ Michael Botaneiates (* c. 945), Protonotarios. Dessen Urenkel Nikephoros III. Botaneiates war Kaiser von Byzanz (1078–1081). Über dessen Nichte, die c. 1065 Géza I. König von Ungarn (1074–1077) heiratete, gibt es eie bis heute blühende Nachkommenschaft.
      • Leon Phokas (c. 915, † n. 970), 963 Kuropalates (etwa: Obersthofmeister), 969 Domestikos ton scholon, ∞ Ne
      • Nikephoros Phokas „der Blinde“ (* c. 940, † n. 972), Patrikios
      • Bardas Phokas der Jüngere (* c. 940/45, † 13. April 989), Gegen-Kaiser von Byzanz (971, 987–989)
      • Sophia Phokaina (* 945, † n. 960) ∞ Konstantinos Skleros (* c. 930, † 11. März 991), Patrikios,
      • Theophano Skleraina (* c. 960 in Konstantinopel, † 15. Juni 991 in Nimwegen), ∞ 14. April 972 in Rom Otto II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (967–983) (Nachkommen)
      • Konstantinos Phokas (* 915/20, † c. 959), Stratege des Thema Seleukeia
      • Ne Phokaina ∞ Theodulos Parsakuntenos
      • Ne Phokaina ∞ (Romanos) Kurukas (* c. 900), Dux (Gouverneur) von Mesopotamien
      • Johannes Tzimiskes, Kaiser von Byzanz (969–976), † 10. Januar 976
      • Ne Phokaina (* c. 908), ∞ N Diogenes (* c. 900, † n. 944), 944 Strategos (Militärgouverneur)
      • Diogenes Adralestos († n. 970)

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