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Dhuoda von Franken

weiblich 802 - nach 843  (41 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Alles

  • Name Dhuoda von Franken 
    Geburt cir 802 
    Geschlecht weiblich 
    Tod nach 843 
    Personen-Kennung I9208  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2017 

    Vater Titel Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen)   gest. 825 
    Mutter Eilgive (Heilwig) von Sachsen   gest. nach 833 
    Familien-Kennung F2441  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Bernhard von Septimanien (von Aquitanien),   geb. 795   gest. 14 Feb 844 (Alter 49 Jahre) 
    Eheschließung 29 Jun 824  Pfalzkapella Aachen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
    +1. Regelindis von Septimanien
    Familien-Kennung F4488  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Notizen 
    • Die Abstammung von Welf I. ist nicht sicher!

      Dhuoda und Bernhard hatten mindestens zwei Söhne und eine Tochter.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Dhuoda

      Dhuoda (oder auch Dodana) (* um 802; † nach 843) war eine fränkische Adlige. Es wird angenommen, dass sie eine Schwester der Kaiserin Judith war.

      Am 29. Juni 824 heiratete Dhuoda in der Aachener Pfalzkapelle Bernhard von Septimanien. Auf Geheiß ihres Manns, der meist in Aachen am karolingischen Hof weilte, residierte sie in Uzès, wo sie die Besitzungen Bernhards in dessen Namen verwaltete, und die militärischen Aktionen ihres Mannes finanzierte.
      Zwar war das Paar fast immer getrennt, doch gebar Dhuoda ihrem Mann mehrere Kinder:
      • Wilhelm von Septimanien (29. November 826 – † 850)
      • Bernard Plantevelue (22. März 841 – † 885/886), Graf von Autun, Rodez und Auvergne
      • Regelinda
      Ihr Sohn Wilhelm wurde 850, wie schon sein Vater Bernhard 844, durch Karl den Kahlen wegen Verräterei hingerichtet. Über das weitere Schicksal Dhuodas ist nichts bekannt.

      Liber manualis
      Zwischen dem 30. November 841 und dem 2. Februar 843 schrieb sie für ihren Sohn Wilhelm ein liber manualis, ein Handbüchlein, um diesen zu einem christlichen und gebildeten Leben anzuhalten. Inhaltlich eigenwillig hebt sich das Werk von der damamaligen christlichen Lehre ab, da Dhuoda ihre eigene Persönlichkeit in die Betrachtungen zur höfischen, moralischen und christlichen Tugend einfließen ließ. Sie experimentierte zudem mit Zahlensymbolik, sprachlicher Struktur (lateinische Verse in germanischen Rhythmen) und rahmte ihr Werk durch Eingangs- und Ausgangstexte ein.
      Dhuodas literarisches Werk ist das einzige erhaltene größere Schriftstück einer weiblichen Autorin der Karolingerzeit. Fast alles was heute über sie bekannt ist, entstammt dem Liber manualis. Das Buch gibt wesentlichen Aufschluss über die patriarchalische Gedankenwelt der Karolingerzeit, sowie über den Bildungsgrad von Adeligen in dieser Epoche. In ihrem Werk bezog sie sich unter anderen auf frühmittelalterliche Denker wie Alkuin, Augustinus von Hippo und Gregor von Tours, aber auch auf antike Autoren wie Ovid.


      Literatur
      • E. Bondurrand (Hg.): L'éducation carolingienne. Le manuel de Dhuoda. Paris 1887.
      • Ursula Liebertz-Grün: Höfische Autorinnen. Von der karolingischen Kulturreform bis zum Humanismus. In: Gisela Brinker-Gabler (Hrsg.), Deutsche Literatur von Frauen, Band 1, Darmstadt/München 1988. ISBN 3406331181. S. 40-43
      • F. Brunhölzl: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters I. München 1975, 407.565.
      • Liber manualis - Ein Wegweiser aus karolingischer Zeit für ein christliches Leben. Eingeleitet, aus dem Lateinischen des 9. Jahrhunderts übersetzt und kommentiert von W. Fels. Bibliothek der Mittellateinischen Literatur Bd. 5. Stuttgart 200. ISBN 978-3-7772-0807-7
      Weblinks
      • Dhuoda im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“