Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Herr Girolamo Riario della Rovere

Herr Girolamo Riario della Rovere

männlich 1443 - 1488  (45 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Girolamo Riario della Rovere 
    • Die della Rovere sind eine italienische Adelsfamilie der Renaissance. Der Familie entstammen die Päpste Sixtus IV. und Julius II. Beide betrieben Nepotismus und ernannten zahlreiche Verwandte zu Kardinälen.
      1508 erbten die Della Rovere von der Familie Montefeltro das souveräne Herzogtum Urbino, das sie bis zu ihrem Aussterben im Mannesstamm 1631 regierten.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Della_Rovere (Aug 2023)
    Titel Herr 
    Geburt 1443  Savona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Filiation nicht sicher..?
    • Möglicherweise ein Sohn von Papst Sixtus IV.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herrschaft Forlì Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herr von Forlì 
    Titel (genauer) Herrschaft Imola Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herr von Imola 
    Tod 14 Apr 1488  Forlì Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8851  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

    Vater Papst Sixtus IV. Francesco della Rovere,   geb. 21 Jul 1414, Celle, Savona Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Aug 1484, Bistum Rom Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 70 Jahre) 
    Familien-Kennung F21266  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Gräfin Caterina Sforza,   geb. 1463   gest. 20 Mai 1509 (Alter 46 Jahre) 
    Notizen 
    • Aus ihrer ersten Ehe mit Girolamo Riario hatte Caterina sechs Kinder:
      - Bianca Riario (* März 1478 in Rom, † nach 1522), sie heiratete in erster Ehe 1494 Astorre III Manfredi den Herren von Faenza († 1502) und in zweiter Ehe 1503 Troilo Rossi († 1521) den ersten Marchese di San Secondo, mit dem sie neun Kinder hatte.
      - Ottaviano Riario (* 31. August 1479 in Rom, † 6. Oktober 1523 in Bologna) Herr von Imola und Forli (1488 – 1499), später Bischof von Volterra und Viterbo.
      - Cesare Riario (* 24. August 1480 in Rom, † 18. Dezember 1540 in Rom), Erzbischof von Pisa und Lateinischer Patriarch von Alexandrien
      - Giovanni Livio Riario (* 30. Oktober 1484 in Forli, † 1496)
      - Galeazzo Maria Riario (* 4. Dezember 1485 in Forli, † 1557 in Bologna) ⚭ 1504 Maria Giovanna della Rovere (* 1486 in Senigallia, † 1538 in Bologna), die älteste Schwester von Francesco Maria I. della Rovere, Herzog von Urbino
      - Francesco Riario, genannt “Sforzino” (* 17. August 1487 in Imola, † nach 1509), Bischof von Lucca
    Familien-Kennung F4276  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 1443 - Savona Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herr von Forlì - - Herrschaft Forlì Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herr von Imola - - Herrschaft Imola Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 14 Apr 1488 - Forlì Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen & Siegel
    Wappen der Della Rovere
    Wappen der Della Rovere
    Bild: Wikipedia; Eigenes Werk
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Girolamo_Riario (Aug 2023)

      Girolamo Riario della Rovere (* 1443 in Savona; † 14. April 1488 in Forlì) war ein Nepote (möglicherweise auch der Sohn) von Papst Sixtus IV. und wurde durch diesen Herr von Imola und Forlì.

      Mit dem Beginn des Pontifikats 1471 war Girolamo Riario als Generalkapitän der Kirche bereits am Papsthof führend geworden. 1473 wollte der Papst aus Anlass der Vermählung Girolamo Riarios mit Caterina Sforza das kirchliche Lehen Imola einziehen und an Riario weitergeben; als Vorwand dienten ihm der Lehenszins, den Taddeo Manfredi angeblich schuldig geblieben war. Manfredi hatte die Stadt jedoch bereits 1471 heimlich an die in Mailand regierenden Sforza abgetreten. Der als Kardinallegat 1474 zu den Sforza gesandte Pietro Riario konnte jedoch erreichen, dass die Mailänder ihre Ansprüche gegen die Zahlung von 40.000 Dukaten an Girolamo zu verkaufen bereit waren; das Geld hierfür sollten die Pazzi und die Medici vorstrecken. Da Florenz ebenfalls Anspruch auf Imola erhoben hatte, verweigerte Lorenzo de’ Medici seine Beteiligung am Kredit und forderte die Pazzi auf, sich den päpstlichen Wünschen ebenfalls zu verweigern. Tatsächlich kam der Kredit mit anderen Geldgebern, aber unter Beteiligung der Pazzi zustande.

      Dass Lorenzo de’ Medici als Parteityrann von Florenz Ambitionen auf Imola entwickelt hatte, war ein Impuls für einen sich über Jahre verschärfenden Gegensatz: Sixtus IV. strebte nach der Konsolidierung des Kirchenstaates, Riario nach seiner Entfaltung im Schatten des Pontifikats, Florenz nach Erhalt und Klientelisierung der Kleinpotentaten in den Grenzlandschaften. Die Eskalation in der sogenannten Pazzi-Verschwörung von 1478, als Lorenzos Bruder Giuliano in Florenz ermordet wurde, führte in einen Krieg. Riarios Stunde war jedoch erst 1480 gekommen, als die Hausstreitigkeiten der Ordelaffi von Forlì ihm erlaubten, auch diese Kommune zu erwerben. Faenza war ihm verwehrt, weil Lorenzo eine Ehe von Galeotto Manfredi und einer Tochter von Giovanni II. Bentivoglio arrangierte, die den kleinen, mit seinem Besitz von Riario umschlossenen Herren an den Parteityrannen von Bologna anlehnte.

      Nachdem Sixtus IV. 1484 verstorben war, meinte Riario durch eine Kardinalspartei auf das Konklave einwirken zu können, um einen ihm günstigen Nachfolger auf dem Stuhl Petri wählen zu lassen. Allerdings wurde Innozenz VIII. gewählt, dessen rechte Hand Giuliano della Rovere war, ein alter Feind seines direkten Vetters. Ein Attentat in Forlì kostete Riario 1488 das Leben: Er wurde von einem Diener erdolcht, als er an einem Fenster seines Palazzo stand. Anlass war ein Aufstand wegen massiver Steuererhöhungen, da Riario nach dem Tod des Onkels seine wichtigste Einnahmequelle verloren hatte. Die auf die Piazza herabgeworfene Leiche wurde vom Volk durch die Straßen geschleift. Nach Girolamos Tod behauptete sich aber Caterina Sforza – mit ihrem zweiten Mann Giacomo Feo – als Regentin für den gemeinsamen Sohn Ottaviano Riario.

      In vergleichenden Gegenüberstellungen kann Girolamo Riario als Vorläufer von Cesare Borgia gelten, weil das Ziel, mit der Hilfe des Pontifex einen „Familienstaat“ in der Jurisdiktion der Kirche aufzurichten, von Alexander VI. nach 1492 bzw. mit effektiver Hilfe ab 1499 nachgeahmt wurde.