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König Gorm von Dänemark, der Alte

König Gorm von Dänemark, der Alte

männlich vor 900 - 958  (58 Jahre)

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  • Name Gorm von Dänemark 
    Titel König 
    Suffix der Alte 
    Geburt VOR 900 
    Geschlecht männlich 
    Tod ca 936/958 
    Personen-Kennung I7482  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Familie Königin Thyra von Dänemark, Danebod,   geb. CIR 880   gest. CIR 935, Jelling, Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre) 
    Kinder 
     1. Harald I. von Dänemark, Blauzahn,   geb. um 910, Königreich Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Nov 987, Jomsburg oder Jumne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre)
     2. Gunnhild von Dänemark,   geb. CIR 900   gest. CIR 970 (Alter 70 Jahre)
    Familien-Kennung F3475  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Gorm-Dänemark-der-Alte
    Gorm-Dänemark-der-Alte
    Gorm der Alte bekommt Nachricht vom Tod seines Sohnes Knut (August Carl Vilhelm Thomsen, 19. Jahrhundert)

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Gorm

      Gorm der Alte, dänisch Gorm den Gamle, (* vor 900; † ca. 936/958) war ein dänischer Anführer, der vielfach als erster König Dänemarks angesehen wird. Die beiden Grabhügel in Jelling sind nach ihm und seiner Frau Thyra benannt. Sein Beiname „der Alte“ ist auf das hohe Alter, das er erreicht haben soll, zurückzuführen.

      Erwähnung in den Quellen
      Die Quellenlage ist für die Zeit um 900 für Dänemark, insbesondere die Gebiete, die von der dänischen Grenze entfernt liegen, äußerst dürftig.[1]
      „Post Olaph … Sueonum principem, qui regnavit in Dania cum filiis suis, ponitur in locum eius Sigerich. Cumque parvo tempore regnasset, eum Hardegon, filius Suein, veniens a Nortmannia privavit regno.“
      „Nach dem Schwedenjarl Olaf, der mit seinen Söhnen in Dänemark herrschte, nahm Sigtrygg seinen Platz ein. Aber schon nach kurzer Zeit beraubte ihn der aus dem Normannenlande kommende Hardeknut Svensson seiner Herrschaft.“
      – Adam von Bremen I, 52.
      „Abud Danos eo tempore Hardecnudth Vurm [Zusatz in Handschriften B und C: filius Hardewigh] regnavit …“
      „Damals herrschte Hardeknut Vurm [Sohn des Hardewigh] über die Dänen …“
      – Adam von Bremen I, 55.
      Auf den Jellingsteinen steht
      „König Gorm errichtete dieses Denkmal für Thyra seine Frau, die Zierde Dänemarks.“
      und
      König Harald befahl diesen Stein zu errichten, zum Gedenken an Gorm, seinen Vater, und an Thyra, seine Mutter. Der Harald, der (dem) sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte.
      Außerdem ist der Runenstein "Haddeby 4" in Gottorp zu erwähnen:
      „Ásfríðr gerði kuml þessi, dóttir Óðinkárs, ept Sigtrygg konung, son sinn ok Gnúpu. Gormr reist rúnar.“
      „Asfrid, Odinkars Tochter, errichtete diesen Stein für König Sigtrygg, ihren und Gnupas Sohn. Gorm ritzte die Runen.“
      – Birkmann S. 359

      Gorm in der Forschung
      Nach Adams Bericht wurde Sigtrygg von Hargedon, Svens Sohn, vom Thron verdrängt. Der ungewöhnliche Name „Hargedon“ wird in der Regel als eine Fehlschreibung für „Hardecnudth“ angesehen, ein Name, den Adam für den Stammvater des Gorm-Geschlechtes verwendet. Es wird dabei erwogen, dass Hardecnudth und Gorm nicht Vater und Sohn, sondern aufgrund des Zusatzes „Vurm“ = „Gorm“ die gleiche Person seien.[2] Dafür spreche die Zusammenziehung der Namen zu „Hardecnudth Vurm“, wobei „Vurm“ für „Gorm“ stehe, und die Tatsache, dass Erzbischof Unni von Bremen 936 Gorm bereits als Herrscher vorfand.
      Nach Sven Estridsson stammte das Geschlecht Gorms aus „Northmannia“, womit Adam selten die Normandie, in der Regel aber Norwegen meint. Die Herkunft des Geschlechts aus Norwegen wird nicht für unwahrscheinlich gehalten, denn manche Leitnamen deer Königsreihe treten auch in der Familie Harald Schönhaars auf.[3] Möglich ist aber auch, dass es sich um einen Seitenzweig des dänischen Königshauses handelt, der nach Gewinn großer Beute auf Wikingerzügen den heimischen Thron zurückerobert.[4] Auch ist es möglich, dass das Geschlecht Gorms bereits seit längerer Zeit in einem Machtzentrum im nördlichen Jütland, etwa in der Nähe von Vejle, wo auch die Jelling-Steine stehen, bestand.
      Doch der Übergang von der Dynastie Olafs zur Jellingdynastie ist unsicher, insbesondere, wie das Verhältnis zwischen Gorm dem Alten aus den dänischen Quellen und Hardegon bei Adam von Bremen ist. Da liegt eine Lücke vor, die auf den Gewährsmannn Sven Estridsen zurückzugehen scheint, denn dieser wird für die Zeit zwischen Hardegon und den letzten Jahren von Harald Blauzahn, dem Sohn Gorms, nicht mehr herangezogen.[5] Diese Lücke kann auch nicht mit der Olaf Tryggvasons saga aus dem 1414. Jahrhundert, wo die vielen Siege Gorms über die dänischen Kleinkönige und Häuptlinge geschildert werden, gefüllt werden, da diese als Quelle zu unzuverlässig ist. Der Historiker Johannes Steenstrup hielt „Hardegon“ für eine Fehlschreibung vovon „Hardecnudth“, so dass Hardegon mit Gorm identisch sei.[6] Curt Weibull entnahm den Handschriften B und C der Kirchengeschichte Adams den Zusatz „filius Hardewigh“, den er für eine Fehlschreibung für „filius Hardecnudth“ hielt, dass hier eine weitere Generation der Jellingdynastie eingeschoben worden sei. Dort, wo B und C „filius“ stehen haben, hat die Handschrift A eine Lakune.[7]
      Aber auch Adams Schilderung, Hardegon/Hardecnudth Vurm/Gorm habe Sigtryg verdrängt, ist unsicher. Denn nach der Sachsenchronik Widukinds war es König Heinrich I., der die Dänen 934 besiegte und deren König Chnuba zur Taufe zwang. Wenn Chnuba 9334 noch lebte, müsste Sigtrygg unmittelbar danach König geworden und dann alsbald von Gorm besiegt worden sein, denn Bischof Unni fand Hardecnudth Vurm/Gorm 936 auf dem dänischen Thron vor. Aber Widukind hat seinerseits seine Angaben den Corveyeyer Annalen entnommen. Dort wird der Feldzug Heinrichs erwähnt, aber nicht der Name des dänischen Königs. Es ist also möglich, dass Widukind den Namen „Chnuba“ zufällig, vielleicht von einem Runenstein übernommen hat.[8] Im Ergebnis bleibt offen, wann und unter welchen Umständen die Dynastie Olafs von der Jellingdynastie abgelöst worden ist und auch, ob die Jellingdynastie wirklich über ganz Dänemark geherrscht hat. Wenn nach Adam Sven Estridsen auch davon überzeugt war, so ist nicht auszuschließen, dass in Teilen des Landes noch andere Häuptlinge herrschten.
      Zweifelhaft ist, ob Gorm die Oberhoheit des deutschen Königs, die Chnuba hatte einräumen müssen, weiterhin anerkannt hat. Denn der bei Adam überlieferte Sieg Heinrichs I. über Gorm ist nicht historisch. Heinrich hat in seinem letzten Lebensjahr keinen zweiten Feldzug gegen Dänemark unternommen.[9]



      Siehe auch
      • Stammtafel der dänischen Könige
      Literatur
      • Adam von Bremen: Bischofsgeschichte der Hamburger Kirche. Übersetzt von Werner Trillmich. Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe. (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Band 11). Darmstadt 1978, ISBN 3-534-00602-X,. 137–499.
      • Thomas Birkmann: Von Ågedal bis Malt. Die skandinavischen Runeninschriften vom Ende des 5. bis Ende des 9. Jahrhunderts. (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsband 12). de Gruyter, 1995, ISBN 3-11-014510-3.
      • Sture Bolin: Danmark och Tyskland under Harald Gormsson. In: Scandia. Band IV (1931), S. 184–209.
      • Erich Hoffmann: Beiträge zur Geschichte der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem dänischen Reich für die Zeit von 934 bis 1035. In: 850 Jahre St.-Petri-Dom zu Schleswig 1134–1984. (= Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirhengeschichte. Reihe I, Band 33). Schleswig 1984, ISBN 3-88242-086-3, S. 105–132.
      • Janine Köster: Sterbeinschriften auf wikingerzeitlichen Runensteinen. de Gruyter. 2014, ISBN 978-3-11-034198-0.
      • Inge Skovgaard-Petersen, Aksel E. Christensen, Helge Paludan: Danmarks Historie Band 1. Kopenhagen 1977, ISBN 87-01-53441-6.
      • Marie Stoklund: Die Inschriften von Ribe, Hedeby und Schleswig und die Bedeutung der Schwedenherrschaft. In: Klaus Düwel, Edith Marold, Christiane Zimmermann (Hrsg.): Von Thorsberg nach Schleswig. (= Reallexikon der Germanischen Altertumskund. Ergänzungsband 25). de Gruyter, 2001, ISBN 3-11-016978-9, S. 111–126.
      • Marie Stoklund: Jelling § 2 Runologisches. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band 16. de Gruyter, 2000, ISBN 3-11-016782-4, S. 56–58.
      Anmerkungen
      1 Bolin S. 190.
      2 Hoffmann S. 109.
      3 Hoffmann S. 109.
      4 Hoffmann S. 109.
      5 Danmarks historie S. 162.
      6 Das hält auch Hoffmann S. 109 für möglich.
      7 Danmarks historie S. 162.
      8 Danmarks historie S. 163.
      9 Hoffmann S. 109 f.