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König Gunthamund (Vandalen) (Arianer)

männlich um 450 - 496  (46 Jahre)


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  • Name Gunthamund (Vandalen) (Arianer) 
    Titel König 
    Geburt um 450 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 484 bis 496 
    3. König der Vandalen 
    Titel (genauer) 484 bis 496 
    König der Alanen 
    Tod 496 
    Personen-Kennung I24191  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2021 

    Vater Gento (Genzo) (Vandalen)   gest. vor 477 
    Familien-Kennung F12444  Familienblatt  |  Familientafel

  • Wappen & Siegel
    Gunthamund - Siliqua
    Gunthamund - Siliqua
    Siliqua des Gunthamund, Karthago 484 n. Chr. Silber-Münze: 100 Denari, Vandalen, König Gunthamund (um 450-496)

    Als Siliqua werden kleine, dünne Silbermünzen der römischen Währung bezeichnet, die ab etwa 320 n. Chr. den Argenteus ablösten.

    Der Ausdruck Siliqua (lat. Schote) kommt vom siliqua graeca, dem Samen bzw. der Schote des Johannisbrotbaumes. Dieser wog nach dem römischen Gewichtssystem 1/6 der Sextula (1/144 der römischen Unze) oder ungefähr 0,19 Gramm. https://de.wikipedia.org/wiki/Siliqua

    Bild: Wikipedia; unbekannt
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gunthamund

      Gunthamund (* um 450; † 496), der König der Vandalen und Alanen (484–496), war der dritte rex des nordafrikanischen Vandalenreichs. Er war Nachfolger seines offenbar sehr unpopulären Onkels Hunerich und erfreute sich wohl schon allein aus diesem Grund erheblicher Beliebtheit.

      Herkunft
      Gunthamund war der zweite Sohn des Gento, des vierten und jüngsten Sohns Geiserichs, des Begründers des Vandalenreiches in Afrika. Weil zahlreiche Familienmitglieder Geiserichs in jungem Alter starben, sah Gunthamund sich selbst als ältestes männliches Familienmitglied an, nachdem Hunerich 484 gestorben war. In Übereinstimmung mit den Gesetzen seines Großvaters über die Thronnachfolge (siehe Seniorat) wurde er zum König ausgerufen.

      Regentschaft
      Gunthamund zog für seine Regierung Nutzen aus der Tatsache, dass mächtige Feinde der Vandalen, namentlich die Westgoten, Ostgoten und Ostrom, in schwere Kriege oder innere Wirren verwickelt waren. Obwohl die Macht der Vandalen seit Geiserichs Tod im Sinken begriffen war, erfreute man sich unter Gunthamund insgesamt friedlicher Zeiten. Gunthamund nahm auch Abstand von den Verfolgungen der Katholischen Kirche, die mit Hunerich begonnen hatten, und stabilisierte die Wirtschaft des Reiches, die ebenfalls unter Hunerich eine Krise erlitten hatte.

      Zu diesem Zweck ließ der König eine umfassende Münzreform durchführen. Hatten sich die Vandalenkönige in den Jahrzehnten zuvor am hergebrachten römischen Währungssystem orientiert und lediglich einige kaiserliche Münzen gegengestempelt oder umgeprägt, um ihren eigenen Herrschaftsanspruch zu dokumentieren, so ließ Gunthamund zwar die Goldwährung, den solidus, unverändert, führte aber eine neue Silberwährung ein. Diese kannte die Nennwerte 100, 50 und 25 denarii, wobei die 100-Denar-Münze auch siliqua genannt wurde. Die Silberwährung wurde sodann um eine weitere Serie an Münzen aus unedlem Metall – für alltägliche Geschäfte – ergänzt, die den Nennwert 42, 21, 12 oder vier nummi hatten. Dabei entsprachen zwölf 42-nummi-Münzen einem denarius und 12.000 nummi einem solidus. Diese Münzreform, die vor allem das Volumen an kleinen Münzen massiv erhöhte, erwies sich als so erfolgreich, dass der oströmische Kaiser Anastasius im Jahr 498 eine große Münzreform im Imperium Romanum durchführte, die sich, mit Abweichungen im Detail, an Gunthamunds System orientierte.

      Gunthamund starb als Mittvierziger. Sein Bruder Thrasamund folgte ihm und war in seiner Regierungszeit mit für sein Reich bedrohlichen Entwicklungen konfrontiert.