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Kaiser Petronius Maximus (Römer)

Kaiser Petronius Maximus (Römer)

männlich 396 - 455  (59 Jahre)

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  • Name Petronius Maximus (Römer) 
    Titel Kaiser 
    Geburt 396 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 17 Mrz 455 bis 31 Mai 455 
    Kaiser des Weströmischen Reiches 
    Tod 31 Mai 455 
    • Gut zwei Monate nach seinem Herrschaftsantritt versuchte er nach der überraschenden Landung der vandalischen Flotte unter Geiserich aus Rom zu fliehen und wurde dabei (wahrscheinlich von der aufgebrachten Bevölkerung) am 31. Mai 455 getötet; laut Jordanes wurde er von einem römischen Legionär namens Ursus erschlagen.
    Personen-Kennung I24200  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2021 

    Kinder 
     1. Caesar Palladius (Römer),   geb. cir 420   gest. wohl Anfang Jun 455 (Alter 35 Jahre)
    Familien-Kennung F12449  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2021 

    Familie 2 Licina Eudoxia (Römerin),   geb. 422, Konstantinopel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. cir 493 (Alter 71 Jahre) 
    Eheschließung
    • Nach der Ermordung Valentinians III. im März 455 – ein Racheakt, weil dieser zuvor seinen übermächtigen Heerführer Aëtius eigenhändig umgebracht hatte – wurde Licinia Eudoxia zur Ehe mit dessen Nachfolger Petronius Maximus, der in die Ermordung Valentinians III. verstrickt war, gezwungen, um dessen Herrschaft Legitimität zu verleihen.
    Familien-Kennung F12448  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 1 Feb 2021 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Petronius Maximus - Münze
    Petronius Maximus - Münze
    Solidus des Petronius Maximus.

    Der Solidus oder Aureus Solidus war eine römisch-byzantinische Goldmünze. Er wurde vom Kaiser Konstantin dem Großen im Jahr 309[2] an Stelle des Aureus als neue Nominale eingeführt und blieb, ab dem 10. Jahrhundert als Histamenon und ab dem 11. Jahrhundert als Hyperpyron, bis zur Eroberung von Konstantinopel (1453) länger als ein Jahrtausend im Umlauf. Im 5. und 6. Jahrhundert kursierten viele Millionen Solidi im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus. Der Solidus war bis zum beginnenden 12. Jahrhundert die „Leitwährung“ für ganz Europa und den gesamten Mittelmeerraum und wird auch als Euro des Mittelalters bezeichnet.

    Bild: Wikipedia; Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Petronius_Maximus

      Flavius (Iulius)[1] Petronius Maximus (* 396; † 31. Mai 455) war vom 17. März 455 bis zu seinem Tod weströmischer Kaiser.

      Petronius Maximus stammte aus der alten und wohlhabenden senatorischen Familie der Anicier. Er selbst war ebenfalls sehr vermögend, bekleidete zweimal die Stadtpräfektur von Rom und amtierte zweimal als Prätorianerpräfekt für Italien. In dieser Funktion war er wichtigster Zivilbeamter des weströmischen Kaisers. Zudem war er zweimal (433 und 443) Konsul – eine höchst seltene Ehre – und erhielt den hohen Ehrentitel patricius. Er regierte vom 17. März bis 31. Mai 455 als weströmischer Kaiser und war Nachfolger des letzten Mitglieds der theodosianischen Dynastie, Valentinian III. Laut Prokopios von Caesarea und Johannes von Antiochia, deren Berichte vermutlich auf Priskos zurückgehen, war er sowohl in dessen Ermordung (am 16. März 455) als auch zuvor in die des einflussreichen magister militum Aëtius (September 454) verstrickt. Ob diese Vorwürfe zutreffen, kann kaum entschieden werden. Es spricht aber wenig für eine Verwicklung in die Ermordung des Aëtius durch Valentinian, während es als wahrscheinlich gelten kann, dass Petronius vom Anschlag auf Valentinian III. zumindest gewusst hatte. Hierfür spricht, dass die Mörder des Kaisers dessen Insignien sofort zu Petronius brachten, der mit ihnen öffentlich Freundschaft schloss. Offensichtlich galt er als treuer Parteigänger des toten Aëtius, weil die beiden Mörder ja dessen Gefolgsleute waren. Gut vorstellbar ist, dass er als altadliger und hochangesehener Senator den Anhängern des ermordeten Reichsfeldherrn als Galionsfigur für ihr eigenes Regime dienen sollte, um die Autorität des Kaisertums äußerlich zu erhalten (so Börm 2013).

      Zwar versuchte Valentinians Witwe Eudoxia vergeblich, den treuen Gardekommandeur Majorian zum neuen Kaiser ausrufen zu lassen, doch setzte sich stattdessen die Parteiung des Petronius durch. Dieser zwang nun Eudoxia zur Ehe mit ihm. Ihre Tochter Eudocia vermählte er mit seinem zum Caesar (Unterkaiser) ernannten Sohn Palladius. Eudocia war jedoch bereits mit dem Sohn des Vandalenkönigs Geiserich verlobt gewesen; ihre Heirat mit Palladius diente diesem als Vorwand für einen Angriff auf Italien. Die Quellen berichten überdies, die Kaiserfrauen hätten die Vandalen gegen Petronius Maximus zu Hilfe gerufen (Johannes Malalas 14,26).

      Maximus, der nur ein schwacher Kaiser war, da es ihm als Zivilisten an militärischen Erfolgen und einer Gefolgschaft im Heer mangelte, konnte sich nicht durchsetzen. Er verdankte den Thron dem Machtvakuum, das nach dem Tod von Aëtius und Valentinian entstanden war, das er zu seinen Gunsten nutzen konnte, und war bestrebt, sich durch ein Bündnis mit den Westgoten abzusichern. Da Valentinian III. bei der stadtrömischen Bevölkerung sehr beliebt gewesen war, gelang es Petronius Maximus aber offensichtlich nicht, die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen. Gut zwei Monate nach seinem Herrschaftsantritt versuchte er nach der überraschenden Landung der vandalischen Flotte unter Geiserich aus Rom zu fliehen und wurde dabei (wahrscheinlich von der aufgebrachten Bevölkerung) am 31. Mai 455 getötet; laut Jordanes wurde er von einem römischen Legionär namens Ursus erschlagen. Sidonius Apollinaris deutet an, Maximus sei von einem Burgunder verraten worden, ohne aber Details zu nennen. Die Leiche des Kaisers wurde in den Tiber geworfen, während das Schicksal seines Sohnes unbekannt ist. (Es spricht allerdings alles dafür, dass auch Palladius den Tod fand.)

      Tage nach seinem Tod kam es zur zweiten Plünderung Roms durch die Vandalen, die vom 2. bis 16. Juni 455 dauerte und 45 Jahre nach der ersten durch Alarich (vom 24. bis 26. Juli 410) stattfand (siehe Völkerwanderung). Zudem begann mit seiner Herrschaft eine Periode nur noch kurzfristig regierender Kaiser, die der schwierigen äußeren wie inneren Lage im westlichen Teil des Römischen Reiches nicht mehr Herr werden konnten: In dieser Zeit besaß der Reichsfeldherr oder Heermeister mit dem Titel comes et magister utriusque militiae et patricius in der Regel faktisch mehr Macht als die Kaiser und setzte diese teils nach Gutdünken ein und wieder ab (siehe besonders Ricimer).