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Titel Theudebald (Merowinger)

Titel Theudebald (Merowinger)

männlich 537 - 555  (18 Jahre)

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  • Name Theudebald (Merowinger) 
    Titel König 
    Geburt cir 537 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 548 bis 555  Austrasien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König der Franken.
    Er regierte in dem Reichsteil, der später unter der Bezeichnung Austrasien bekannt war. 
    • Austrasien oder auch Austrien (von lat. Austrasia oder Auster) bezeichnete den östlichen Teil des Fränkischen Reichs im Gegensatz zu Neustrien, dem Westreich. Es kann als Wiege der Karolinger bezeichnet werden.

      Austrasien (also Land im Osten) war seit dem Tod Chlodwigs I. im Jahr 511 bis zu Pippin dem Jüngeren meist ein selbständiges fränkisches Teilkönigreich zuerst mit der Hauptstadt Reims und später dann Metz. Anfangs wurde dieses Königreich daher auch als Reich von Metz bezeichnet, bis sich ab 584 der Name Austrasien durchsetzte. Das Gebiet umfasste die fränkischen Gebiete um Rhein, Maas und Mosel und neben Metz die Orte Reims, Köln und Trier, dazu die Gebiete der besiegten germanischen Stämme: unter dem ersten Teilkönig Theuderich I. anfangs nur Alemannien, später auch Thüringen und Bayern.

      Unter dem austrasischen König Dagobert I. entstand im rheinfränkischen Raum Anfang des 7. Jahrhunderts die Lex Ripuaria (auch Lex Ribuaria), die eine Sammlung lateinischer Gesetzestexte der Rheinfranken umfasst.

      Nach der erneuten Reichseinigung unter den Karolingern im 8. Jahrhundert verschwanden die Namen Austrasien und Neustrien aus der Geschichte. Durch die neuen Reichsteilungen unter den Nachkommen Karls des Großen entstanden im 9. Jahrhundert die neuen Teilreiche Ostfrankenreich und Westfrankenreich.
    Tod Nov/Dez 555 
    • Nach längerer Krankheit und Siechtum starb Theudebald schon im Jahr 555 kinderlos.
    Personen-Kennung I24056  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jan 2021 

    Vater Titel Theudebert I. (Merowinger),   geb. zw 495 und 500   gest. 547/548 (Alter 48 Jahre) 
    Mutter Deoteria 
    Familien-Kennung F12378  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Walderada (Lethinger),   geb. 530 
    Eheschließung
    • Schon als Kinder um 540 verlobt
    Familien-Kennung F12380  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jan 2021 

  • Karten
    Fränkisches Reich - Herrschaftsgebiete
    Fränkisches Reich - Herrschaftsgebiete
    Mitteleuropa im frühen Mittelalter.
    Austrasien ist in dunkelgrün dargestellt.

    Bild: Wikipedia; Sémhur ·✉·✍·, translated by Jka - Own work, from en:Image:Frankish power 481 814.jpg, from the Historical Atlas by William R. Shepherd (Shepherd, William. Historical Atlas. New York: Henry Holt and Company, 1911.)
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theudebald

      Theudebald (auch Theudowald; * um 537; † November/Dezember 555) war ein König der Franken aus dem Geschlecht der Merowinger. Er regierte in dem Reichsteil, der später unter der Bezeichnung Austrasien bekannt war, von 548 bis 555. Im Französischen wird er heute meist als Théobald oder Thibaut bezeichnet.

      Leben
      Theudebald war der einzige Sohn des Königs Theudebert I. Seine Mutter war die Galloromanin Deoteria, die im Jahr 532 Theudeberts Konkubine geworden war und 537 oder 538 auf Drängen der Franken verstoßen wurde. 551 wurde Theudebald noch als Kind bezeichnet, hatte also das Mündigkeitsalter von 15 Jahren noch nicht erreicht. Daraus ergibt sich, dass er nicht lange vor der Verstoßung seiner Mutter geboren wurde.[1]

      Theudebald war von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Schon als Kind war er um 540 mit Walderada (Waldrada, Vuldetrada) verlobt worden, einer Tochter des Langobarden-Königs Wacho, die zugleich eine Schwester seiner Stiefmutter Wisigarde war, welche sein Vater nach der Verstoßung Deuterias geheiratet hatte.[2] Als er volljährig war, heiratete er Walderada. Dies war ein Affront gegen die Langobarden, denn als Tochter Wachos gehörte sie der gerade vom langobardischen Thron verdrängten lethingischen Dynastie an. Das Bündnis der Franken mit den Langobarden zerbrach.

      Der neue Langobardenkönig Audoin verbündete sich mit den Oströmern. Bald nach Theudebalds Regierungsantritt kam es in Oberitalien zu Zusammenstößen zwischen den Franken, die sich unter Theudebert I. dort festgesetzt hatten, und den Oströmern. Der oströmische Kaiser Justinian I. sandte zwei Gesandtschaften an Theudebald (548/549 und 551/552); er forderte die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagierte ausweichend; er entsandte eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. 552 griff der byzantinische Feldherr Narses in Italien ein und vernichtete in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermieden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnte ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer konnten die Franken Venetien noch einige Jahre halten, mussten aber Nordwestitalien schon im Jahr nach Theudebalds Tod nach einer Niederlage aufgeben.[3]

      Nach längerer Krankheit und Siechtum starb Theudebald schon im Jahr 555 kinderlos. Seinen Reichsteil erbte sein Großonkel Chlothar I., der Theudebalds Witwe Walderada heiratete.