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Valens (Römer)

Valens (Römer)

männlich 328 - 378  (50 Jahre)

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  • Name Valens (Römer) 
    • In der damaligen zweiten Reichshauptstadt Konstantinopel kann man noch heute beträchtliche Reste des von ihm errichteten Valens-Aquäduktes sehen.
    Geburt 328  Cibalae (Mikanovici) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Militär / Gefecht 366  Schlachtfeld bei Thyatira, Lydien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Schlacht von Thyatira 
    • In der Schlacht von Thyatira besiegten im Frühjahr 366 die Truppen des römischen Kaisers Valens den Gegenkaiser Procopius.
      Am 28. September 365 hatte sich Procopius in Konstantinopel zum Kaiser ausrufen lassen. Im Jahr darauf kam es zum offenen Kampf mit dem rechtmäßigen Augustus Valens. Die von den Heermeistern Gomoarius und Agilo geführten Truppen des Usurpators, darunter wohl auch zur Hilfe gerufene Goten, trafen bei Thyatira in Lydien auf die Armee des Kaisers. Procopius schien zunächst die Oberhand zu behalten, wurde dann aber von seinen Generälen im Stich gelassen, so dass Valens siegreich aus der Schlacht hervorging. Bei Nakoleia in Phrygien wurde Procopius am 27. Mai endgültig besiegt und tags darauf hingerichtet.
    Militär / Gefecht 9 Aug 378  Schlachtfeld von Adrianopel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Schlacht von Adrianopel 
    • Die Schlacht von Adrianopel am 9. August 378 war mit ungefähr 20.000 Toten die schwerste Niederlage der Römer gegen germanische Krieger seit der Varusschlacht (9 n. Chr.). Adrianopel ist heute Edirne, die nordwestlichste Großstadt der Türkei. In der Schlacht, in der Kaiser Valens fiel, unterlag das oströmische Heer den „Westgoten“ (genauer gesagt handelte es sich dabei um die terwingischen Goten, die nicht deckungsgleich mit den späteren Westgoten sind), die auf der Flucht vor den Hunnen auf dem Gebiet des Römischen Reichs einen neuen Siedlungsraum gesucht hatten, von den Römern aufgenommen worden waren, aber schließlich gegen diese rebellierten.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Adrianopel_(378)
    Titel (genauer) 364 
    Oberstallmeister (tribunus stabuli ) und junior Augustus 
    • Valens war der jüngere Bruder Valentinians I., der ihn, kurz nach seiner Thronbesteigung, am 1. März 364 zum tribunus stabuli (Oberstallmeister) ernannte, was ihm einen Posten nahe beim Kaiser verschaffte. Am 28. März desselben Jahres wurde Valens zum iunior Augustus erhoben, und ihm wurde die Regierungsverantwortung über den Osten des Reiches übertragen.
    Tod 9 Aug 378 
    • Am 9. August 378 kam es zur Schlacht von Adrianopel, in der Valens unter dubiosen Umständen ums Leben kam; wahrscheinlich starb er kämpfend auf dem Schlachtfeld, nachdem die meisten seiner Generäle bereits geflohen waren. Nach anderen Berichten wurde der verwundete Kaiser hingegen lebendigen Leibes verbrannt, als Goten ein Haus anzündeten, in dem er sich mit einigen Getreuen versteckt hatte. Jedenfalls wurde seine Leiche nie gefunden.
    Personen-Kennung I24285  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 5 Feb 2021 

    Vater N (Römer) 
    Familien-Kennung F12495  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Albia Domnica (Römerin),   geb. cir 337   gest. nach 378 (Alter 41 Jahre) 
    Kinder 
     1. Anastasia (Römerin)
     2. Carosa (Römerin)
     3. Valentinianus Galates (Römer),   geb. 18 Jan 366   gest. 370/372 (Alter 5 Jahre)
    Familien-Kennung F12496  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Feb 2021 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 328 - Cibalae (Mikanovici) Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsMilitär / Gefecht - Schlacht von Thyatira - 366 - Schlachtfeld bei Thyatira, Lydien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsMilitär / Gefecht - Schlacht von Adrianopel - 9 Aug 378 - Schlachtfeld von Adrianopel Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Valens - Münze
    Valens - Münze
    Solidus des Valens von etwa 370. Auf der Rückseite sind Valens und sein Bruder Valentinian I. dargestellt. Sie halten zusammen den Globus cruciger (Reichsapfel), ein Symbol der Macht.

    Der Solidus oder Aureus Solidus war eine römisch-byzantinische Goldmünze. Er wurde vom Kaiser Konstantin dem Großen im Jahr 309[2] an Stelle des Aureus als neue Nominale eingeführt und blieb, ab dem 10. Jahrhundert als Histamenon und ab dem 11. Jahrhundert als Hyperpyron, bis zur Eroberung von Konstantinopel (1453) länger als ein Jahrtausend im Umlauf. Im 5. und 6. Jahrhundert kursierten viele Millionen Solidi im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus. Der Solidus war bis zum beginnenden 12. Jahrhundert die „Leitwährung“ für ganz Europa und den gesamten Mittelmeerraum und wird auch als Euro des Mittelalters bezeichnet.

    Bild: Wikipedia; Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Valens

      Flavius Valens (mittelgriechisch Οὐάλης Oualis, * 328 in Cibalae, Pannonia secunda; ⚔ 9. August 378 in der Schlacht von Adrianopel) war römischer Kaiser im Osten in den Jahren 364 bis 378.

      Familie
      Valens war der jüngere Bruder Valentinians I., der ihn, kurz nach seiner Thronbesteigung, am 1. März 364 zum tribunus stabuli (Oberstallmeister) ernannte, was ihm einen Posten nahe beim Kaiser verschaffte. Am 28. März desselben Jahres wurde Valens zum iunior Augustus erhoben, und ihm wurde die Regierungsverantwortung über den Osten des Reiches übertragen. Danach sahen sich die Brüder nie wieder. Valens wurde am 17. November 375 Nachfolger Valentinians als senior Augustus des Gesamtreichs. Mit seiner Frau Domnica hatte er die Töchter Anastasia und Carosa sowie den am 18. Januar 366 geborenen, im Jahre 369 zum Konsul ernannten, aber schon wenig später früh verstorbenen Thronfolger Valentinianus Galates. In der damaligen zweiten Reichshauptstadt Konstantinopel kann man noch heute beträchtliche Reste des von ihm errichteten Valens-Aquäduktes sehen.

      Religionspolitik
      Während seiner Regierungszeit musste sich Valens mit den theologischen Problemen auseinandersetzen, die in der Regierungszeit seiner Vorgänger aufgekommen waren. Es kam teilweise zu Verfolgungen paganer Philosophen, doch ansonsten verhielt sich Valens den Heiden gegenüber tolerant. Im Streit zwischen den Anhängern des Nicänum und den Anhängern des sogenannten Arianismus (genauer wäre in diesem Kontext die Bezeichnung Homöer) unterstützte Valens Letztere, was ihn äußerst unbeliebt machte, zumal es teils zu harten Ausschreitungen gegenüber den Nicänern kam. Der Religionspolitik des Valens traten unter anderem die Kirchenväter Athanasius und Basilius entgegen.

      Militärische Operationen
      Valens schlug die Usurpation des Procopius nieder, eines wohl mütterlichen Verwandten des Kaisers Julian, der am 28. September 365 in Konstantinopel die Thronfolge in Berufung auf seine Verwandtschaft zur konstantinischen Dynastie und angeblicher Nachfolgebestimmung seitens Julians für sich beanspruchte. Valens besiegte am 27. Mai 366 die gegnerische Armee in der Schlacht von Thyatira in Lydien, und Procopius wurde hingerichtet. Neben vielen weiteren Anhängern des Gegenkaisers wurde kurz darauf auch dessen Verwandter Marcellus, der angeblich selbst eine Usurpation plante, umgebracht.

      367–369 führte Valens eine nur wenig erfolgreiche Strafexpedition gegen die (terwingischen) Goten durch, die den Aufstand mit Truppen zu unterstützen versucht hatten; der angebliche Erfolg brachte dem Kaiser den Siegerbeinamen Gothicus maximus ein, welcher in der Dedikation des Geschichtswerkes des Eutropius genannt wird.

      376 wandten sich drei gotische Kriegerverbände, die vor der im Vorjahr erfolgten Hunneninvasion zurückwichen, nach Süden auf das römische Reichsgebiet zu. Sie baten den Kaiser um Aufnahme. Der Übertritt der von Alaviv und Fritigern geführten Terwingen erfolgte in Absprache mit Valens; beide Heerführer stellten dem Kaiser dafür Hilfstruppen. Die Greutungen unter Alatheus und Safrax sowie die dritte, wohl ebenfalls aus Greutungen und Taifalen bestehende Gruppe unter Farnobius erzwangen sich im folgenden Chaos den Weg über den Donaulimes. Farnobius wurde besiegt und seine Gruppe in Italien angesiedelt. Sowohl die Terwingen als auch die Greutungen von Alatheus und Safrax, zu denen 377 auch Hunnen und Alanen stießen,[1] erhielten Wohnsitze auf dem Gebiet der Provinz Moesia secunda.[2]

      Der Kaiser hielt sich damals in Antiochia auf, wo er einen Feldzug gegen das neupersische Sassanidenreich plante, den großen Gegner Roms im Osten; Streitpunkt war wie so oft das Königreich Armenien, zudem strebte Valens nach einer Revanche für die Niederlage, die Julian 363 im Osten erlitten hatte. Die Goten sollten im geplanten großen Krieg für den Kaiser kämpfen. Aufgrund von Hintertreibungen ihrer Lebensmittelversorgung durch römische Truppenkommandeure kam es jedoch schließlich 376 zum Aufstand der Goten gegen diese Bevormundung und den Vertragsbruch. Den römischen Truppen an der Donau gelang es nicht, die Rebellion zu unterdrücken. Valens sah sich daher im Sommer 377 gezwungen, gegen die aufständischen Goten militärisch vorzugehen, statt die Perser zu bekämpfen, und schloss einen Friedensvertrag mit den Sassaniden.

      Tod
      Als Valens im nächsten Jahr mit seinen Elitetruppen den Donauraum erreicht hatte, entschied er sich, nicht auf seinen Neffen Gratian zu warten, der ihm vom Westen mit einer starken Armee zur Hilfe eilte. Am 9. August 378 kam es zur Schlacht von Adrianopel, in der Valens unter dubiosen Umständen ums Leben kam; wahrscheinlich starb er kämpfend auf dem Schlachtfeld, nachdem die meisten seiner Generäle bereits geflohen waren. Nach anderen Berichten wurde der verwundete Kaiser hingegen lebendigen Leibes verbrannt, als Goten ein Haus anzündeten, in dem er sich mit einigen Getreuen versteckt hatte. Jedenfalls wurde seine Leiche nie gefunden. Zugleich wurde ein großer Teil seines Heeres vernichtet.

      Die Regierungszeit des Valens ging mit dieser militärischen Katastrophe zu Ende, die der zeitgenössische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus als bedeutsame Zäsur ansah und die von einigen Menschen als Anfang vom Ende des Römischen Reiches, im Rückblick als eine Vorstufe zu den beiden Plünderungen Roms 410 und 455 verstanden wurde. Ammianus Marcellinus, die wichtigste Quelle für diese Zeit, ließ sein Geschichtswerk, die Res Gestae, mit dem Bericht über diese Schlacht enden.

      Der Bevölkerung, die bereits mehrheitlich zum Nicänum neigte, mag der Tod des Arianers Valens wie ein Gottesurteil vorgekommen sein.[3] So sah es jedenfalls Isaak von Dalmatien. Zum Nachfolger als Kaiser im Osten des Reiches ernannte der nunmehrige Seniorkaiser Gratian, Valentinians ältester Sohn, nach einer kurzen Zwischenzeit, in der Valens’ Ehefrau Albia Domnica als Regentin amtierte, mit Theodosius einen fähigen Mann, der nicht mit dem Kaiserhaus verwandt war. Dieser war der Sohn des gleichnamigen magister militum (Heermeisters) Valentinians und hatte sich fünf Jahre zuvor als dux Moesiae superioris (Militärbefehlshaber in Mösien an der unteren Donau) bewährt; nach der Zwischenetappe eines Heermeisters in Illyricum, dem gesamten Balkangebiet, wurde er am 19. Januar 379 zum Augustus ernannt, vielleicht, um einer Usurpation zuvorzukommen. Theodosius begründete mit der später nach ihm benannten Herrscherfamilie die letzte Dynastie im spätrömischen Reich.