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Giso II. oder Giso III. (Gisonen)

männlich


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  • Name Giso II. oder Giso III. (Gisonen) 
    Geschlecht männlich 
    Personen-Kennung I11655  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Mrz 2020 

    Familie Mathilde (Mechthildis) 
    Familien-Kennung F5785  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 17 Jul 2018 

  • Notizen 

    • Giso II.

      (* vor 1049; † 1073) war ein Graf aus dem Geschlecht der Gisonen im Raum Marburg in Hessen. Er ist erstmals 1049 bezeugt und wurde 1073 im Zuge einer Fehde auf seiner Burg Hollende bei Wetter erschlagen. Er war wohl nicht der Sohn, wohl aber ein Nachkomme von Giso I., dem mutmaßlichen Stammvater seines Geschlechts.

      Giso II. gehörte zum engeren Kreis der Gefolgsleute um König Heinrich IV., der als Folge der Lehenspolitik seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, während ihrer Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn im Streit mit dem sächsischen Grafen und Bayernherzog Otto von Northeim lag. Nachdem Heinrich 1065 die Amtsgeschäfte selbst übernommen hatte, versuchte er, seinen persönlichen Besitz durch Zugriff auf Besitzungen und Lehen Ottos am Harz zu erweitern. Otto widersetzte sich.

      Das Komplott gegen Otto von Northeim
      Daraufhin kam es im Jahre 1070 zu einem aufsehenerregenden Vorfall, in dem Giso II. eine unrühmliche Rolle spielte, für die er wenige Jahre später mit seinem Leben zahlen würde. Heinrich IV. verbrachte die Pfingstfeiertage des Jahres 1070 in Fritzlar. Dort erschien Egeno I. von Konradsburg, ein Edelfreier zweifelhaften Rufs vom Nordhang des Harzes. Er behauptete, Otto von Northeim habe ihn angeworben, den König zu ermorden, und präsentierte ein Schwert, das man ihm angeblich dazu übergeben habe. Otto beteuerte seine Unschuld, wurde aber dennoch zum Zweikampf mit Egeno aufgefordert, um sich durch dieses Gottesurteil von dem Vorwurf reinzuwaschen. Dies erregte bei den Reichsfürsten erheblichen Unwillen, da Otto hohes Ansehen genoss und die Aufforderung zu einem Duell mit einem „Strauchdieb“ als unzumutbarer Affront angesehen wurde.

      Otto weigerte sich wegen mangelnder Sicherheitsgarantien, zum Duell in Goslar zu erscheinen, und wurde daraufhin von Heinrich in die Reichsacht getan, als Herzog abgesetzt und seiner sächsischen Hausgüter enteignet. Daraufhin verbündete er sich mit Magnus Billung, dem Sohn des Herzogs von Sachsen, und griff zu den Waffen, wurde jedoch schon Anfang 1071 besiegt und von Pfingsten 1071 bis Juli 1072 in Reichshaft genommen. Dann erhielt er seine Eigengüter zurück, nicht aber seine umfangreichen Reichslehen.

      Anstifter und Urheber des Komplotts gegen Otto waren Graf Giso II. und Graf Adalbert von Schauenburg. Vermutlich mit Wissen oder gar auf Befehl Heinrichs sollen sie den Plan geschmiedet, die Anklage formuliert, und Egeno bestochen haben, mit der Anklage am Königshof zu erscheinen. Ziel der Verschwörung war die Entmachtung des Bayernherzogs und die Enteignung seines gesamten Besitzes, der damit Heinrich zur persönlichen Besitznahme oder zur Belehnung an treue Gefolgsleute zur Verfügung gestanden hätte.

      Gisos Ende
      Giso und Adalbert zahlten einen hohen Preis für ihre Intrige. Im Sommer 1073 stellte sich Otto von Northeim an die Spitze des sächsischen Aufstands gegen das salische Königtum und dessen Königslandpolitik. Ottos Gefolgsleute drangen nach Hessen ein und, wie der Chronist Lampert von Hersfeld berichtet, eroberten sie die Gisonen-Burg Hollende und töteten Giso, Adalbert und Adalberts vier Söhne.

      Literatur
      Grafengeschlecht der Gisonen und die Burg Hollende bei Treisbach(PDF-Datei; 97 kB)
      Christa Meiborg: Die Hollende bei Wetter (Hessen)-Warzenbach. Führungsblatt zu der Burg der Grafen Giso im Kreis Marburg-Biedenkopf. (Archäologische Denkmäler in Hessen, Heft 157.) Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden, 2003, ISBN 3-89822-157-1

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Giso_II.

    • Gisonen

      Die Gisonen waren ein im 11. und 12. Jahrhundert einflussreiches Gaugrafengeschlecht im Norden Hessens. Das Zentrum ihres Herrschaftsbereichs lag zunächst im Raum Marburg und später südwestlich von Kassel bei Maden.

      Geschichte
      Der Ursprung des Geschlechts ist unbekannt; er mag im Oberlahngau (um Marburg) gelegen haben, aber sie können auch aus dem nordhessischen Raum in den Oberlahngau gekommen sein. Zunächst waren sie wohl lediglich Amts- oder Titulargrafen ohne umfangreiches Familiengut und damit ohne allodiale Grafschaft, jedoch mit enger Bindung zum salischen Königshaus. Sie waren Reichsvögte des um 1015 von Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde gegründeten Kanonissenstifts Wetter in Wetter (Hessen) und wurden als solche mit königlichen Gütern im Umland von Marburg belehnt. Ihr Stammsitz war die Burg Hollende bei Wetter; sie werden daher gelegentlich auch als Grafen von Hollende oder von Hohenlinden bezeichnet.[1] Im Laufe der Zeit erwarben sie erheblichen Besitz und Vogteirechte in Mittelhessen, an der oberen Lahn und Eder und bis in den Westerwald einschließlich der Herborner Mark und verstanden es, durch allmähliche Beseitigung der Rechte anderer in ihrer Gegend grafengleiche Stellung einzunehmen. Ihr Vogteienbesitz war sehr wertvoll und verlieh ihnen eine herausragende Stellung. Der ausgedehnte Bereich ihrer Gerichtshoheit wurde wegen der Anbindung an die Vogtei des Stifts Wetter häufig auch als Grafschaft „Stiffe“ oder „Stift“ bezeichnet. Der Besitz der Gisonen war der Grundstock des späteren Landesteils „Oberhessen“ der Landgrafschaft Hessen.

      Bekannte Mitglieder des Geschlechts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      Bekannte Mitglieder des Geschlechts waren:

      Giso I. ist 1008 als Graf bezeugt. Er residierte auf der Burg Hollende westlich von Wetter bei Warzenbach, die zur Stammburg des Geschlechts wurde, aber wohl schon früher erbaut worden war. Er und seine Nachfolger waren Reichsvögte des um 1015 gegründeten königlichen Kanonissenstifts Wetter und hielten umfangreiche königliche Gütern im Bereich Marburg als Lehen. Ob er der Stammvater des Geschlechts ist, ist umstritten. Möglicherweise gehörte er auch einem ganz anderen Geschlecht an, zumal angenommen wird, dass die Gisonen überhaupt keine eigene Grafschaft besessen haben und ihren Grafentitel lediglich ihrem politischen Einfluss verdankten. Er war wohl auch, zumindest für kurze Zeit, Gaugraf in Hessen mit Sitz auf der Obernburg in Gudensberg bei Fritzlar.

      Giso II. († 1073), Graf in Hessen. Wohl kein Sohn, so doch ein Nachkomme von Giso I. Er und Graf Adalbert von Schauenburg wurden bezichtigt, 1070 ein Komplott gegen den Bayernherzog Otto von Northeim geschmiedet zu haben, und wurden 1073 von Gefolgsleuten Ottos erschlagen.

      Giso III., Graf in Hessen. Sohn oder Bruder von Giso II.

      Giso IV. (*um 1070; † 12. März 1122), Graf in Hessen bzw. Graf von Gudensberg, 1121 urkundlich als „Giso comes de Udenesberc“ erwähnt. Vogt des Klosters Hersfeld, Vogt des Stiftes St. Florin zu Koblenz. ∞ Kunigunde von Bilstein, Gräfin von Gudensberg († 1138/40); Regentin bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Giso V.

      Giso V. (* um 1110; † 1137), Graf von Gudensberg und Hessen, Vogt des Klosters Hasungen (bei Burghasungen).
      Hedwig von Gudensberg, durch Heirat Landgräfin von Thüringen (* um 1098; † 1148), Tochter und Erbin des Giso IV. ∞ Ludwig I. von Thüringen.
      Wahrscheinlich gehörte auch die Dame Chuniza, die 1072 zusammen mit ihrem Sohn Tiemo dem Kölner Erzbischof Anno II. das Gelände zum Bau des Klosters Grafschaft verkaufte, zum Geschlecht der Gisonen.
      Aussterben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      1121 beerbte Giso IV. den nordhessischen Gaugrafen Werner IV. von Gudensberg, der kinderlos gestorben war, und kam damit an ausgedehnten Besitz und Vogteirechte im Raum Kassel-Fritzlar-Melsungen. Aber schon 1137 starb das Geschlecht in der männlichen Linie mit Giso V. aus, und die Grafschaft kam mit der Erbtochter Gisos IV., Hedwig, an den Landgrafen Ludwig I. von Thüringen.

      Nach dem Tod des letzten Ludowingers, Heinrich Raspe, kam es 1247 zum thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg, der mit der Ausrufung von Heinrich I., dem „Kind von Brabant“, Sohn der Sophie von Brabant und Enkel der Hl. Elisabeth von Thüringen, zum Landgrafen auf der Mader Heide bei Gudensberg ausbrach.

      Mehr unter folgendem Link..

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gisonen