Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen

Oda (Konradiner?)

weiblich um 874 - 903  (29 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Alles

  • Name Oda (Konradiner?) 
    Geburt um 873/874  Velden Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod NAC 30 Nov 903 
    Personen-Kennung I6675  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 22 Jun 2017 

    Familie Römischer Kaiser Arnolf (Arnulf Arnold) von Kärnten,   geb. um 850   gest. 8 Dez 899, Regensburg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre) 
    Kinder 
     1. König Ludwig von Kärnten, das Kind,   geb. Sep od Okt 893, Altötting Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 od 24 Sep 911 (Alter 17 Jahre)
    Familien-Kennung F2996  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Oda_(Ostfrankenreich)

      Oda, auch Ota, Uta (* um 873/874 vermutlich in Velden; † nach 30. November 903), vermutlich aus dem Adelsgeschlecht der Konradiner. Sie war als Gemahlin Arnolfs von Kärnten ostfränkische Königin und römisch-deutsche Kaiserin sowie Mutter von Ludwig IV. dem Kind.

      Um 888 heiratete sie den ostfränkischen König.[1] Durch diese Verbindung erhoffte sich Arnolf die Unterstützung der Konradiner, die über Lothringen, Rheinfranken, Hessen und Bayern herrschten.
      Auf einer Versammlung in Forchheim Ende Mai 889 wollte Arnolf von den Großen seine beiden außerehelichen Söhne Zwentibold und Ratold aus zwei Konkubinaten als seine Nachfolger anerkennen. Nach den Annales Fuldenses leisteten einige Franken den Schwur mit dem Vorbehalt, dass er nur gelten sollte, falls dem König kein legitimer Sohn geboren würde.[2] Erst 893 gebar Oda schließlich den gewünschten männlichen Erben Ludwig.
      Gegen Ende von Arnolfs Regierungszeit trat Oda in historischen Dokumenten mehrmals für den Erhalt der Privilegien der bedeutenden Klöster Kremsmünster und Altötting sowie der Bischofskirchen Worms und Freising ein. Offensichtlich hatte sie ihreren Gemahl während seiner Regierungsjahre tatkräftig unterstützt. Dabei schaffte sie sich jedoch auch Feinde; kurz vor dem Tod ihres bereits schwerkranken und regierungsunfähigen Gemahls musste sie sich im Juni 899 in Regensburg gegen die Anklage des Ehebruchs verteidigen, konnte den Vorwurf jedoch durch 72 Eideshelfer erfolgreich abwenden. Es war dies der zweite Prozess dieser Art in der Geschichte des Mittelalters: Erst 12 Jahre zuvor war die Kaiserin Richardis desselben Vergehens angeklagt worden.
      Oda vermachte die bedeutenden Ländereien Brixen und Föhring aus ihrem Witwengut ihrem Sohn Ludwig zur Ausstattung der Bischofskirchen von Säben und Freising. Sie dürfte nach dem Tod ihres Gemahls in ihre fränkische Heimat zurückgekehrt sein und wurde nach ihrem Tod an der Seite ihres Gemahls im Kloster Sankt Emmeram zu Regensburg beigesetzt.

      Herkunft
      Zu Odas Herkunft liegen unterschiedliche Quellen vor, in der Forschung ist die Frage umstritten. Friedrich Stein hatte 1872 gezeigt, dass Oda keine Schwester Konrads des Älteren war, und angenommen, dass ihr Vater Berengar oder Berthold war, zwewei Brüder und Onkel Konrads aus der Familie der Konradiner. Diese Auffassung wird auch heute noch weitgehend akzeptiert.[3] Hintergrund der Vermutungen in Richtung der Konradiner sind die Bezeichnungen propinquus Ludovici und nepos amabilis, die den Söhnen Konrads des Älteren in Bezug auf König Ludwig das Kind gegeben werden.
      Donald C. Jackman sieht diese Bezeichnungen, insbesondere mit dem Zusatz amabilis, als Hinweis auf eine wesentlich engere Verwandtschaft, als von Stein und Eduard Hlawitschka aufgezeigt, allerdings nicht auf der väterlichen, sondern auf der müttterlichen Seite: er kommt zu dem Schluss, dass Königin Oda als Mutter König Ludwigs und Glismut als Mutter König Konrads Schwestern gewesen seien. Daraus schließt er insbesondere, dass weder Berengar noch Berthold Odas Vater waren, sowie dass Oda nicht zur Familie der Konradiner gehören kann. Eine Folge seiner Annahme ist, dass König Konrad I. als Vetter ersten Grades der nächste Blutsverwandte Ludwigs war, was – nach Jackman – bei der Königswahl im Jahr 911 eine entscheidende Rolle spielte.
      Georg Spitzlberger sieht den niederbayerischen Markt Velden als den Geburtsort von Oda. Der Ort nahm um die Geburtszeit als Königshof eine zentrale Stellung ein.[4]



      Literatur
      • Friedrich Stein: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses. C. H. Beck, Nördlingen 1872.
      • Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2006.
      • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch, Neue Folge, Band 15. Selbstverlag, Berlin 2010, S. 47 ff.
      • Adelheid Krah: Uta (Oda, Ota). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1344.
      Fußnoten
      1 Matthias Becher: Zwischen König und „Herzog“. Sachsen unter Kaiser Arnolf. In: Franz Fuchs, Peter Schmid (Hrsg.): Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts. Regensburger Kolloquium 9.–11. Dezember 1999. München 2002,. 89–121, hier: S. 91 (mit weiteren Literaturnachweisen).
      2 Annales Fuldenses zu 889.
      3 vgl. Adelheid Krah: Uta (Oda, Ota). In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 8, LexMA-Verlag, München 1997, ISBN 3-89659-908-9, Sp. 1344., sowie Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemalinnen. Hannover 2006.
      4 Stefan Schütze (Red.): Veldener Heimatbuch. Geschichte und Geschichten einer niederbayerischen Vilstalgemeinde. STS-Verlag, Velden 2003.