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Graf Wilhelm von Aquitanien (von Toulouse)

Graf Wilhelm von Aquitanien (von Toulouse)

männlich - 812

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  • Name Wilhelm von Aquitanien (von Toulouse) 
    • auch von Gellone
    Titel Graf 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 790 bis 806  Grafschaft Toulouse Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Toulouse 
    • Die Grafschaft Toulouse um ihren Hauptort, die Stadt Toulouse, war ein bedeutendes mittelalterliches Feudalterritorium im Süden des heutigen Frankreich; sie existierte annähernd 500 Jahre lang von 778 bis 1271. Flächenmäßig umfasste ihr Territorium in etwa die heutigen Départements Haute-Garonne, Tarn und Tarn-et-Garonne.
      Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Toulouse
    Tod cir 28 Mai 812 
    Beerdigung Kloster Gellone Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9209  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 4 Aug 2023 

    Vater Theodorich (Theodoricus) von Autun 
    Mutter Aldana N.   gest. vor 804 
    Familien-Kennung F4491  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Kunigunda N. 
    Notizen 
    • Vermutlich von Kunigunde stammen:
      • Berà Graf von Rasès; † vor 814; ∞ Romilla
      • Witcher, 804 bezeugt; † wohl vor 824
      • Hildehelm, 804 bezeugt; † wohl vor 824
      • Helinbruch, 804 bezeugt; † wohl vor 824
      • Herbert, 803 mit dem Vater vor Barcelona, 803/43 bezeugt
      • Bernhard, 804/44 bezeugt, bis 830 Graf von Autun, bis 831 Markgraf von Septimanien, 834 in Burgund, 844 enteignet; ∞ 24. Juni 824 in Aachen Dhuoda; † nach 2. Februar 843, Schwester von Aribert
      • Gerberga (Gariberga), vermutlich identisch mit der Nonne aus Châlon, die 834 in Chalon-sur-Saône wegen Zauberei mit ihrem Bruder ertränkt wurde
    Familien-Kennung F4490  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 2 Aug 2023 

    Familie 2 Witberga (Witburgis, Guitburga) N.   gest. vor 795 
    Notizen 
    • Aus der Ehe des Wilhelm und Witberga stammen wohl:
      • Gaucelm, 804 bezeugt, vermutlich identisch mit dem Graf von Roussillon, der 834 in Chalon-sur-Saône wegen Zauberei mit seiner Schwester geköpft wurde.
      • Teddericus (Dietrich) III.; † kurz nach 826, Graf von Autun
      • Werner (Guarnierius)
      • Rothlindis; ∞ Wala (Karolinger)
    Kinder 
     1. Bernhard von Septimanien (von Aquitanien),   geb. 795   gest. 14 Feb 844 (Alter 49 Jahre)
    Familien-Kennung F4489  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Toulouse - 790 bis 806 - Grafschaft Toulouse Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Kloster Gellone Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wilhelm von Aquitanien-Toulouse - Siegel
    Wilhelm-Aquitanien-Toulouse-Siegel
    Siegel des Grafen von Toulouse
    Toulouse Grafen - Wappen
    Toulouse Grafen - Wappen
    Das Wappen der Grafen von Toulouse ist heute das Wappen der französischen Region Midi-Pyrénées und ist in den Wappen der Region Languedoc-Roussillon sowie mehrerer Städte im Süden Frankreichs enthalten.

    Bild: Wikipedia; Eigenes Werk
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Orte
    Gellone - Kloster - (Wilhelm von Aquitanien)
    Wilhelm-Aquitanien-Toulouse-Gellone
    Die Klosteranlage von Gellone

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_von_Aquitanien (Sep 2018)

      Wilhelm von Aquitanien (auch Wilhelm von Gellone, Wilhelm der Heilige, Guillaume de Gellone, Guillaume au Court Nez, Wilhelm Kurznase, Guilhem u.a.; † wohl 28. Mai 812[1] in Gellone, heute Saint-Guilhem-le-Désert bei Montpellier in Frankreich) aus dem nach ihm benannten Hause der Wilhelmiden war von 790 bis zum Jahr 806, als er sich in ein Kloster zurückzog, Graf von Toulouse. Sein Nachfolger in Toulouse wurde Beggo I., dem 811 dann die Grafschaft Paris anvertraut wurde.

      Leben
      Wilhelm war Sohn des Grafen Theodorich von Autun und dessen Frau Aldana, die vielleicht eine Tochter des fränkischen Hausmeiers Karl Martell war (was aber umstritten ist), womit er ein Cousin von Kaiser Karl dem Großen gewesen wäre.
      Karl der Große ernannte Wilhelm 789/90 als Nachfolger des abgesetzten Grafen Chorso zum Grafen von Toulouse. In seiner Funktion als militärischer Befehlshaber führte er wohl den Titel eines dux, wenngleich sich dies nicht explizit in den Quelleen nachweisen lässt.[2] Eventuell war er für die Rückeroberung der Stadt Nimes verantwortlich, doch musste er 793 bei der Schlacht am Fluss Aude gegen ein größeres arabisches Heer eine Niederlage hinnehmen. In den Quellen wird jedoch immer wieder der Mut des Grafen betont, so auch bei den folgenden Auseinandersetzungen mit den Arabern. 801 eroberte er gemeinsam mit Ludwig dem Frommen die Stadt Barcelona,[3] übte danach für kurze Zeit die Herrschaft in Katalonien aus. Die „Vita Hludowici imperatoris“ Thegans berichtet zudem, dass ein Wilhelm im Jahr 801 bei Córdoba kämpfte, doch ist hier die Zuordnung zum Grafen von Toulouse unsicher.[4]
      Wilhelm wurde ein besonders enger Vertrauter des späteren Kaisers Ludwig während dessen Herrschaftszeit in Aquitanien. In der Forschung wird teils angenommen, dass Karl der Große den jungen Grafen gezielt in eine Vertrauensposition gesteuert hatte, um so auch Einfluss auf seinen Sohn auszuüben.[5]
      Im Dezember 804[6] gründete Wilhelm die Abtei Gellone, die er mit Mönchen aus dem nahegelegenen Aniane besiedelte. Am 29. Juni 806 (so zumindest die Angabe in einer Heiligenvita) trat er selbst in das Kloster ein, jedoch nicht in führender Stellung, sondern blieb bis zu seinem Tod Einsiedler. Das Kloster trug anfangs den Namen St. Crucis nach einer Kreuzreliquie, die Karl der Große Wilhelm anlässlich seines Eintritts ins Kloster schenkte.

      Nachleben
      Wilhelm starb in Gellone und wurde hier auch bestattet. Sein Grab wurde zum Wallfahrtsort und Saint-Guilhem-le-Désert ist eine der Stationen auf der Via Tolosana, dem südlichsten der vier Jakobswege in Frankreich. Im Jahr 1066 wurde Wilhelm heiliggesprochen (er gilt als Schutzheiliger der Waffenschmiede), das Kloster wurde ab dem 12. Jahrhundert nach ihm Saint-Guilhem-le-Désert genannt. 1139 wurden die Reliquien Wilhelms transferiert, 1793, also während der Französischen Revolution zerstreut; die Überreste dieser Reliquien befinden sich heute in der Basilika St-Sernin de Toulouse.
      Die Besiedlung Gellones durch Mönche aus Aniane führte im 11. Jahrhundert zum Streit zwischen den beiden Klöstern um die Frage, ob Gellone selbständig sei oder Aniane unterstehe. Der Streit wurde um 1092 durch Rom zugunsten Gellones entschieden, allerdings wurde der Urteilsspruch in Aniane wohl nicht akzeptiert.
      In dem Chanson de Guillaume, einem der großen Epen der Altfranzösischen Epik, wird der Held Guillaume d'Orange (oder Guillaume de courbe nez) verherrlicht, der auf Wilhelm von Aquitanien zurückgeht. Dieser Stoff wurde ca. 1210/1220 von Wolfram von Eschenbach in seinem „Willehalm“ ins Deutsche übertragen.
      Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      Wilhelms Eltern sind aus mehreren Quellen bekannt. Über seine Geschwister und Kinder wird hingegen in den Urkunden Auskunft gegeben, die sich mit der Gründung der Abtei Gellone befassen. Diese Urkunden existieren in zwei Ausführungen, sind zum 14. bzw. 15. Dezember 804 datiert, stammen aber tatsächlich aus dem 11. Jahrhundert und haben den Streit zwischen den Klöstern Gellone und Aniane zum Hintergrund; die Dokumente gehen wohl auf die (verlorene) Originalurkunde zurück, sind jedoch anscheinend so verfälscht, dass der ursprüngliche Inhalt kaum mehr feststellbar ist.
      Nach diesen Urkunden waren seine Brüder Theudonius, Graf von Autun, Theodoricus und Adalhelm. Seine Schwestern hießen Albana und Bertana. Seine Ehefrauen waren Kunigunde und Guitburge oder Witburg und Kunigunde, so dass die Reihenfolge der Ehen hier nicht mehr feststellbar ist. Als seine Kinder werden nur Bernhard, Witcher, Gaucelm und Helinbruch angegeben.