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Herzogin Sophie von Brabant (von Thüringen)

Herzogin Sophie von Brabant (von Thüringen)

weiblich 1224 - 1275  (51 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles

  • Name Sophie von Brabant (von Thüringen) 
    Titel Herzogin 
    Geburt 30 Mrz 1224  Wartburg oder der Creuzburg in Thüringen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Herzogin von Brabant durch Heirat 
    Tod 29 Mai 1275 
    Personen-Kennung I7499  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Landgraf Ludwig IV. von Thüringen, der Heilige ,   geb. 28 Okt 1200, Creuzburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Sep 1227, Otranto Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 26 Jahre) 
    Mutter Elisabeth von Thüringen (von Ungarn),   geb. 7 Jul 1207, Pressburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 17 Nov 1231, Marburg an der Lahn, Hessen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 24 Jahre) 
    Eheschließung 1221 
    Familien-Kennung F3595  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen),   geb. 1207   gest. 1 Feb 1248, Löwen, Brabant Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 41 Jahre) 
    Eheschließung
    • In zweiter Ehe heiratete Heinrich Sophie von Thüringen, Tochter des Landgrafen Ludwig IV. und der hl. Elisabeth.
    Notizen 
    • Mit Sophie hatte Heinrich zwei Kinder:
      1 Heinrich I. (* 1244; † 1308), 1263 Landgraf von Hessen.
      2 Elisabeth (* 1243; † 9. Oktober 1261), ∞ Braunschweig 13. Juli 1254 Albrecht I. Herzog von Braunschweig-Lüneburg
      Heinrich II. wurde in Villers-la-Ville begraben.
    Kinder 
    +1. Heinrich I. von Hessen (von Brabant),   geb. 24 Jun 1244   gest. 21 Dez 1308, Marburg an der Lahn, Hessen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre)
     2. Elisabeth von Brabant (von Löwen),   geb. 1243   gest. 9 Okt 1261 (Alter 18 Jahre)
    Familien-Kennung F3485  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2023 

  • Gräber, Denkmäler
    Sophie-Brabant-Statue-Marburg
    Sophie-Brabant-Statue-Marburg
    Statue der Sophie von Brabant mit ihrem Sohn Heinrich auf dem Marburger Marktplatz - Skulptur von Ivan Theimer aus dem Jahr 1989

  • Notizen 
    • Stammmutter des Hauses Hessen

      Sophie und Heinrich II. hatten 2 Kinder.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_von_Brabant


      Sophie von Brabant (auch Sophie von Thüringen, * 30. März 1224 auf der Wartburg oder der Creuzburg in Thüringen; † 29. Mai 1275) war durch Ehe Herzogin von Brabant sowie Stammmutter des Hauses Hessen.
      Sophie wurde am 30. März 1224 als zweites Kind der Heiligen Elisabeth und Ludwigs IV., Landgraf von Thüringen, auf der Wartburg oder der Creuzburg (Quellenlage nicht eindeutig) geboren. Nach dem Tode von Sophies Vater auf einem Kreuzzug 1227 übebernahm dessen Bruder, Heinrich Raspe (auch Heinrich Raspe IV. genannt) die Vormundschaft und Regierung, da Sophies erbberechtigter Bruder Hermann erst fünf Jahre alt war. Heinrich Raspe soll ihre Mutter Elisabeth vom ludowingischen Landgrafenhof verdrängt haben, die mit Sophie und deren Geschwistern nach Marburg ging, wo sie 1231 starb.
      Sophie heiratete Heinrich II., Herzog von Brabant. Ihrer Ehe entstammten der 1244 geborene spätere Landgraf Heinrich I. von Hessen (genannt: das Kind) und Elisabeth. Ihr Bruder Hermann starb 19-jährig im Jahre 1241. Dadurch blieb Heinrich Raspe bis 1247 Landgraf von Thüringen.
      1243 wurde Sophies wettinischem Cousin, Heinrich dem Erlauchten, die Landgrafschaft Thüringen von Kaiser Friedrich II. für den Fall versprochen, dass der Ludowinger Heinrich Raspe bis zu seinem Tode kinderlos bleiben sollte. Dieser Fall trat 1247 ein. Sophie stellte für ihren Sohn Heinrich Ansprüche auf das Erbe ihres Onkels in Hessen und Thüringen und ließ ihren dreijährigen Sohn 1247 auf der Mader Heide bei Gudensberg von zahlreichen hessischen Adeligen und vom Deutschen Orden als rechtmäßigen Erben bestätigen.
      1248 starb Sophies Mann Heinrich, der Herzog von Brabant. Sophie stellte in Marburg am 23. April 1248 den Deutschen Orden unter ihren Schutz und bestätigte ihm alle Schenkungen der Ludowinger. Damit sicherte sich die als Herrin von Thüringen und Hessen urkundende Sophie die Unterstützung des Deutschen Ordens. Sie legte damit den Grundstein für den Übergang der hessischen Besitzungen der Ludowinger in die Hände ihres Sohnes Heinrich, des künftigen ersten hessischen Landgrafen. Mit Hilfe des Deutschen Ordens, der den Bau der Grabeskirche der Heiligen Elisabeth in Marburg betreute, vertrat Sophie die Ansprüche ihres Sohns in Kassel und Marburg. Da sie vom hessischen Adel umfangreich unterstützt wurde, hatte sie in Hessen eine starke Stellung, die sie als Grundlage für die Durchsetzung ihrer Forderungen in Thüringen nutzte.
      Am 1. Juli 1249 unterwarfen sich die aufständischen Thüringer Grafen – von Käfernburg, Schwarzburg, Beichlingen, Honstein, Orlamünde und Stolberg – dem neuen wettinischen Landgrafen von Thüringen, Heinrich dem Erlauchten. Daraufhin söhnte sich Sophie vorübergehend mit ihrem Cousin Heinrich aus. Sie übertrug ihm in einem Vertrag („Eisenacher Richtung“) am 2. März 1250 die Vormundschaftsregierung für ihren Sohn Heinrich über Wartburg und Hessen für 10 Jahre.
      Mit der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth mit Albrecht von Braunschweig, dessen Vater seit dem Tode Heinrich Raspes einen Teil der Landgrafschaft Thüringen im Norden besetzt hielt, hatte Sophie 1254 einen neuen Verbündeten gewonnen. Im Vertrag von Udestedt übertrug Erzbischof Gerhard I. von Mainz im Mai 1254 Heinrich dem Erlauchten das Verfügungsrecht über die thüringischen Besitzungen des Erzstiftes Mainz. Da Sophie dies als eine Verletzung des Vertrages von 1250 ansah, setzte sie, unterstützt von ihrem Schwiegersohn, den thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg mit neuen Kriegshandlungen fort.
      Sophie und ihre Verbündeten griffen die Wettiner in Thüringen im Frühjahr 1259 erneut militärisch an. Verschiedene Burgen um die Wartburg wurden 1260 zerstört: die Eisenacher Stadtburg, die Frauenburg und Metilstein. Die Orte Creuzburg und Eisenach gingen in den Besitz von Sophie über. Die Wartburg konnte sie nicht einnehmen. Heinrich der Erlauchte konnte aber im folgenden Jahr (1261) die Stadt Eisenach durch nächtlichen Überfall zurückgewinnen.
      Am 27. Oktober 1263 besiegten die Söhne ihres Cousins Heinrich des Erlauchten, Albrecht und Dietrich, in der Schlacht bei Beesenstedt (im Mansfeldischen bei Wettin) nach 9-stündigem Kampf Albrecht von Braunschweig und nahmen ihn gefangen. Sophie von Brabant verzichtete nach dieser Niederlage gegen die verbündeten Wettiner 1264 auf ihre Ansprüche in Thüringen, erhielt aber acht feste Plätze an der Werra, die Albrecht von Braunschweig als Lösegeld abtreten musste. Ihre Ansprüche in Hessen konnte sie durchsetzen, und ihr Sohn Heinrich wurde 1292 vom Kaiser als Landgraf von Hessen bestätigt und in den Reichsfürstenstand erhoben.
      Sophie von Brabant starb am 29. Mai 1275 und wurde in der Stiftskirche der Zisterzienserabtei Villers-la-Ville im damaligen Brabant beigesetzt.


      Literatur
      • Werner Goez: Lebensbilder aus dem Mittelalter. 3. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, S. 480–498.
      • Ulrich Hussong: Sophie von Brabant. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 586–588 (Digitalisat).
      • Friedrich Küch: Sophie, Herzogin von Brabant. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 661–665.