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Titel Christoph III. von Dänemark (von Pfalz-Neumarkt)

Titel Christoph III. von Dänemark (von Pfalz-Neumarkt)

männlich 1416 - 1448  (31 Jahre)

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  • Name Christoph III. von Dänemark (von Pfalz-Neumarkt) 
    Titel König 
    Geburt 26 Feb 1416  Neumarkt in der Oberpfalz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Ursache an einer Blutvergiftung 
    Tod 5 Jan 1448  Helsingborg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Domkirche von Roskilde Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9553  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Mai 2020 

    Familie Dorothea von Brandenburg,   geb. 1430   gest. 25 Nov 1495, Kalundborg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre) 
    Eheschließung 1445 
    Familien-Kennung F4699  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Christoph-III-Dänemark-Pfalz-Neumarkt
    Christoph-III-Dänemark-Pfalz-Neumarkt
    Christoph III. von Dänemark

    Wappen, Siegel, Münzen
    Christoph-III-Dänemark-Pfalz-Neumarkt-Siegel
    Christoph-III-Dänemark-Pfalz-Neumarkt-Siegel
    Siegel König Christophs

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_III.

      Christoph III. (geboren als Christoph von Pfalz-Neumarkt; * 26. Februar 1416 in Neumarkt in der Oberpfalz; † 5. Januar 1448 in Helsingborg) war König von Schweden (schwedisch: Kristofer av Bayern, ab 1441), Dänemark (dänisch: Christoffer af Bayern, ab 1440) und Norwegen (norwegisch: Kristoffer av Bayern, ab 1442). Er war der Sohn Herzog Johanns von Pfalz-Neumarkt und Katharinas, der Schwester seines Vorgängers Eriks VII., und entstammte der wittelsbachischen Linie Pfalz-Neumarkt.

      Leben
      Aufstieg zum König
      Christoph amtierte als einziger Sohn Herzog Johanns schon früh als dessen Stellvertreter in Neumarkt und begleitete ihn auch zu Reichstagen und Fürstenversammlungen. 1434 besuchte er seinen Onkel König Erik VII. in Dänemark, danach diente er am Hof des deutschen Kaisers Sigismund, dessen Parteigänger sein Vater war. Der Brief, in dem er Herzog Johann über den Tod Kaiser Sigismunds im Jahr 1437 und die Machtübernahme seines entfernten Verwandten Albrecht von Österreich informierte, ist für die Rekonstruktion dieser dramatischen Wochen von entscheidender Bedeutung.
      Das Jahr 1438 war ein Wendepunkt in Christophs Leben: Nachdem er erfolgreich an den Hussitenkriegen teilgenommen und auch den Reichstag zu Nürnberg besucht hatte, erhielt er einen Brief aus Dänemark. Darin bot ihm der dänische Reichsrat das Königreich Dänemark und die Anwartschaft auf Norwegen und Schweden an. Er sollte der Nachfolger seines Onkels Erik werden, der sich mit dem Reichsrat überworfen hatte. Erik hatte im Krieg gegen die Hanse viel Geld ausgegeben, selbstherrlich Dänen und Deutsche mit Lehen in Schweden betraut und gegen den Willen des Adels Bogislaw von Pommern-Stolp als Nachfolger durchzusetzen versucht.
      Christoph, für den in den Augen des Reichsrats neben seiner Verwandtschaft mit den Königshäusern Dänemarks, Schwedens und Norwegens auch seine fehlende Hausmacht sprach, wurde außer von Albrecht von Österreich auch von Herzog Adolf von Holstein und der Hanse unterstützt, während sich die von Erik bevorzugten holländischen Kaufleute und der einflussreiche Herzog Philipp von Burgund für Bogislaw aussprachen. Wohl im April 1439 reiste Christoph nach Lübeck, um sich persönlich in den Konflikt um Eriks Nachfolge einzuschalten. Der abgesetzte König Erik VII. zog sich schließlich nach Gotland zurück.

      Regierungszeit
      Eriks Neffe aus Neumarkt übernahm im Juli 1439 als Reichsverweser die Regierung im Königreich Dänemark und wurde im April 1440 zum König gewählt. Im darauffolgenden Jahr hatte er zunächst in Jütland einen Bauernaufstand niederzuschlagen, bevor er im September 1441 nach Uppsala reisen konnte, wo er zum König von Schweden gekrönt wurde. Im Juli 1442 erlangte Christoph in Oslo auch die norwegische Königswürde und wurde am 1. Januar 1443 zum „Erzkönig“ der dänischen Reiche gekrönt (archirex regni Daniae). Er beherrschte damit die gesamte Kalmarer Union, ein Gebiet, das von Grönland im Westen bis Finnland im Osten reichte.
      Christophs Macht war allerdings nicht unbeschränkt. Insbesondere der schwedische Adel hatte seiner Krönung nur gegen weitreichende Zugeständnisse zugestimmt. Der dortige Reichsrat durfte in Zukunft seine Mitglieder, die nun wieder gebürtige Schweden sein mussten, nicht nur selbst aussuchen, er sollte auch in die Vergabe aller wichtigen Lehen mit einbezogen werden und der König hatte alle von ihm beschlossenen Gesetze zu unterzeichnen. Ein Reichsratsausschuss sollte in Abwesenheit des Königs die Regierungsgeschäfte in Schweden führen, in Schweden eingenommene Steuern sollten nicht wie noch unter Erik VII. in anderen Teilen des Reiches ausgegeben werden dürfen. Die Reichsräte Dänemarks und Norwegens hatten zwar weniger weitreichende Vollmachten als ihre schwedischen Kollegen, Christoph konnte aber auch dort kaum gegen den Willen der Räte regieren.
      Christoph führte in Jütland und Fünen die Abgabe des Zehnten ein. Im Jahr 1443 erhielt Kopenhagen ein neues Stadtrecht, das den Handel mit ausländischer Valuta verbot. Er war der erste König, der Kopenhagen zur Haupt- und Residenzstadt machte. Es wurde eine Steuer für die Passage des Öresundes erhoben (Sundzoll). Die Hansestädte waren nicht im Geringsten begeistert und verbündeten sich mit dem abgesetzten König Erik, der weiterhin auf Gotland herrschte. Bei einem Treffen 1445 wurde Chrristoph gezwungen, die bestehenden Rechte der Hanse in Schweden und Norwegen zu bekräftigen. Ein Teil dieses Vertrages sah auch die Vermählung Christophs mit Dorothea vor, der Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg. Die Trauung fand am 12. September 1445 im Kopenhagener Schloss statt.

      Tod und Nachfolge
      Am 5. Januar 1448 starb Christoph auf der Festung Kärnan in Helsingborg – an einer Blutvergiftung, wie man heute annimmt. Er wurde in der Domkirche von Roskilde begraben. Der Thron wurde vom dänischen Reichsrat dem Herzog Adolf VIII. angeboten, doch dieser lehnte zu Gunsten seines Neffen Christian von Oldenburg ab, der durch die Hochzeit mit Christophs Witwe zum neuen König Christian I. wurde. In Schweden dagegen wählte der Adel den Reichsverweser Karl Knutsson Bonde zum neuen König.
      Das wittelsbacher Territorium Pfalz-Neumarkt fiel an Christophs Onkel Otto I. von Pfalz-Mosbach, der es mit seinem Territorium Pfalz-Mosbach zur Pfalzgrafschaft Pfalz-Mosbach-Neumarkt verschmolz.



      Siehe auch
      • Stammtafel der dänischen Könige
      Literatur
      • Roman Deutinger: Der nordische Unionskönig Christoph von Bayern (1416–1448). Ein Forschungsbericht. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. Band 135, 1995, S. 25–41.
      • Gottfried Ernst Hoffmann: Christoph III., Pfalzgraf bei Rhein. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 245 (Digitalisat).
      • Åke Kromnow: Christoph, König von Dänemark, Norwegen und Schweden. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, ISSN 0044-2364, S. 201–210 (online).
      • Jens E. Olesen: Christopher of Bavaria, King of Denmark, Norway and Sweden (1440–1448). Scandinavia and Southern Germany in the 15th Century. In: Werner Paravicini (Hrsg.): Nord und Süd in der deutschen Geschichte des Mittelalters. Akten desolloquiums veranstaltet zu Ehren von Karl Jordan, 1907–1984, Kiel, 15.–16. Mai 1987 (= Kieler historische Studien). Band 34. Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-5934-5, S. 109–136.
      • Gabriel Zeilinger: Als wir nach schickung des allmechtigen gotes her in dise vnsere reiche gekomen sein. Herrschaft und Hof Christophs von Bayern in Skandinavien (1440–1448). In: Daniel Höffker, Gabriel Zeilinger (Hrsg.): Fremde Herrscher. Eltentransfer und politische Integration im Ostseeraum (15.–18. Jahrhundert) (= Kieler Werkstücke). Reihe G, Band 3. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2006, ISBN 3-631-54818-4, S. 21–42.