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Pfalzgräfin Maria Anna von der Pfalz (von Neuburg)

Pfalzgräfin Maria Anna von der Pfalz (von Neuburg)

weiblich 1667 - 1740  (72 Jahre)

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  • Name Maria Anna von der Pfalz (von Neuburg) 
    Titel Pfalzgräfin 
    Geburt 28 Okt 1667  Schloss Benrath bei Düsseldorf Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Prinzessin und Pfalzgräfin von Neuburg, Königin von Spanien, Neapel, Sizilien und Sardinien sowie Herzogin von Mailand durch Heirat 
    Tod 16 Jul 1740  Guadalajara Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Pantheon der Infanten in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9470  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Mai 2020 

    Familie König Karl II. von Spanien, der Verhexte ,   geb. 6 Nov 1661, Madrid Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Nov 1700, Madrid Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 38 Jahre) 
    Eheschließung 4 Mai 1690 
    Familien-Kennung F4649  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Anna-Maria-Pfalz-Neuburg
    Anna-Maria-Pfalz-Neuburg
    Wilhelm Humer: Maria Anna von der Pfalz
    Anna-Maria-Pfalz-Neuburg-1695
    Anna-Maria-Pfalz-Neuburg-1695
    Königin Maria Anna zu Pferde, Gemälde von Luca Giordano, 1695, Museo del Prado

  • Notizen 
    • Auch die Ehe von Maria Anna und Karl II. blieb kinderlos.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_von_der_Pfalz_(1667–1740)

      Maria Anna von Pfalz-Neuburg[1] (* 28. Oktober 1667 Schloss Benrath bei Düsseldorf; † 16. Juli 1740 in Guadalajara) war Prinzessin und Pfalzgräfin von Neuburg und durch Heirat Königin von Spanien, Neapel, Sizilien und Sardinien sowie Herzogin von Mailand.

      Leben
      Maria Anna war eine Tochter des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz (1615–1690) aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth Amalie (1635–1709), Tochter des Landgrafen Georg II. von Hessen-Darmstadt. Maria Anna erhielt eine umfassende nicht nur wissenschaftliche, sondern auch fundierte musikalische Ausbildung.[2] Die religiöse Ausbildung der Prinzessin oblag einem Jesuiten. Bei der Erstürmung von Buda durch ihren Bruder Karl Philipp wurde die sechsjährige Tochter des Pascha Hassan von Gran gefangengenommen, die Karl Philipp zu seiner Schwester nach Heidelberg zur Pflege schickte. Maria Anna kümmerte sich um das Mädchen und nahm sie später auch mit nach Spanien. Sie starb später als Priorin der Karmelitinnen von Neuburg.[3]
      Am 4. Mai 1690 heiratete sie im Kloster San Diego bei Valladolid als dessen zweite Gemahlin den kinderlosen König Karl II. von Spanien auf Betreiben von dessen Mutter Maria Anna von Österreich. Karl II. entwickelte nie eine Neigung für seine zweite Gemahlin.
      Maria Anna bezeichnete sich gern als erster Minister ihres Mannes, da sie sehr großen politischen Einfluss auf den König hatte, der geistig und körperlich erheblich zurückgeblieben war. Nach dem Tod des Königs war sie für kurze Zeit Mitglied der Regierung. Der eigentliche Zweck der Ehe, Karl II. einen Erben zu schenken, wurde nicht erreicht, die Ehe blieb kinderlos, wodurch nach dem Tod von Karl II. am 1. November 1700 der Spanische Erbfolgekrieg ausgelöst wurde. Im Testament Karls II. war der Thronfolgeanspruch Philipps V. festgelegt worden. Maria Anna erreichte, mit Unterstützung des österreichischen Gesandten Graf Harrach, die Vernichtung des Testaments und sandte einen Brief an Kaiser Leopold I., in dem sie Erzherzog Karl als Thronerben bezeichnete und ihn mit Truppen ins Land bat. Der Kaiser scheute sich jedoch, und die bayerische Partei mit dem Kurprinz Joseph Ferdinand von Bayern erhielt dadurch Vorschub, wodurch Maria Anna die Seite des Kaisers wieder verließ.[4] Auf Bestreben ihres aus Südtirol stammenden Beichtvater Gabriel Pontifeser (1653–1706) stiftete Maria Anna 1699 das Kapuzinerkloster Klausen.
      Nach dem Tod ihres Mannes lebte Maria Anna zunächst mit ihrem Beichtvater Gabriel und ihrer Vertrauten Frau von Berlepsch, die in der Regierung Maria Annas maßgeblich beteiligt waren,[5] in Toledo. Als Frankreich die Oberhand im Spanischen Erbfolgekrieg gewann, ging sie faktisch als Staatsgefangene ins französische Baskenland nach Bayonne. Schon in ihrer Zeit in Spanien ging das Gerücht, sie hätte einen Liebhaber, einen jüdischen Bankier, Graf von Adanero, mit dem sie auch ein uneheliches Kind gehabt habe. Bisweilen wurden Vermutungen geäußert, der Abenteurer Graf von Saint Germain sei dieses uneheliche Kind gewesen.[6]
      Im Jahr 1738 kehrte sie aus Bayonne wieder nach Spanien zurück und starb zwei Jahre später 73-jährig in Guadalajara. Maria Anna wurde im Pantheon der Infanten in Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial bestattet.[7]

      Literatur
      • Adalbert von Bayern: Maria Anna von Neuburg Königin von Spanien. Bruckmann, München 1929, (Das Ende der Habsburger in Spanien 2).
      • Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, J. f. Gleditsch, 1847, S. 23 Digitalisat
      • Karl Theodor von Heigel: Maria Anna von Neuburg, Königin von Spanien, Quellen und Abhandlungen zur neueren Geschichte Bayerns NF, München 1890, ZDB-ID 2160422-8, S. 182–204.
      • Ludwig Hüttl: Maria Anna. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 204–206 (Digitalisat).
      • Helga Thoma: Ungeliebte Königin. Ehetragödien an Europas Fürstenhöfen. 1. Auflage. Ueberreuter, Wien 2000, ISBN 3-8000-3783-1 (als Taschenbuch: Serie Piper 3526, München / Zürich 2003, ISBN 3-492-23526-3).
      • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Maria Anna von der Pfalz-Neuburg. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 25 (Digitalisat).
      Weblinks
       Commons: Maria Anna von der Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Einzelnachweise und Anmerkungen
      1 spanisch: María Ana del Palatinado-Neoburgo
      2 Linda Maria Koldau: Frauen-Musik-Kultur: ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Böhlau Verlag Köln Weimar, 2005, S. 183
      3 F. A. Förch: Neuburg und seine Fürsten, A. Prechter, 1860, S. 126
      4 Max Spindler, Andreas Kraus: Das Alte Bayern. Der Territorialstaat.: Vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts., C. H .Beck, 1988, S. 489
      5 Wilhelm Stricker: Die Deutschen in Spanien und Portugal und den spanischen und portugiesischen Ländern von America, Mayer, 1850, S. 39
      6 Friedrich Bülau: Geheime Geschichten und Räthselhafte Menschen, F. A. Brockhaus, 1850, S. 341
      7 http://www.royaltyguide.nl/families/wittelsbach/pfalzneuburg1.htm