Notizen |
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Montfort)
Hugo I. von Montfort († 1228) war Graf von Bregenz und Montfort[1] aus dem Geschlecht der Pfalzgrafen von Tübingen und nannte sich deshalb bis etwa 1207 Hugo III. von Tübingen. Er begründete die neue eigenständige Linie Montfort. Das Haus Montfort übernahm das pfalzgräfliche Wappen mit geänderten Wappenfarben.
Familie
In erster Ehe war er verheiratet mit Mechthild, einer Tochter aus dem Hause von Eschenbach-Schnabelburg.[2] In zweiter Ehe heiratete er Mechthild von Wangen, Tochter von Friedrich.[3]
Leben und Wirken
Er verlegte sein Herrschaftszentrum von Bregenz in die von ihm neu gegründete Stadt Feldkirch, um damit seinen Einfluss in Rätien und insbesondere im Bistum Chur zu steigern. Um 1200 ließ er auf einem Hügel über der Stadt die Schattenburg errichten.
Von der Kreuzzugsidee erfasst, bemühte sich Hugo I. um den Ausbau des Passverkehrs über die Alpen, stiftete 1218 eine Johanniter-Kommende in Feldkirch und schuf erste Ansätze zu einer Territorialherrschaft in Vorarlberg.[1]
Er trat nach dem Tod seines Vaters seinen Erbteil, die von seiner Mutter herrührende Grafschaft Bregenz-Montfort, an und nahm seinen Sitz auf dem Schloss Montfort, das schon sein mütterlicher Großvater, Graf Rudolf von Bregenz, seine „urbem“ nannte. Die Erbteilung wurde indes nicht so streng durchgeführt, dass Hugo gar keinen Anteil an dem alten Familiengut und sein Bruder Pfalzgraf Rudolf I. keinen an der von ihrer Mutter beigebrachten Grafschaft erhalten hätten.
Hugo hatte noch zur Zeit der Stiftung von Kloster Bebenhausen seinen Anteil an dem Patronat der Kirche in Meimsheim und am Dorf Weil im Schönbuch, und Rudolf I. hatte laut einer Urkunde von Tschudius auch Anteil an den Bregenzer Besitzungen. Das Haus Tübingen erbte auch manches von den Bregenzer (montfortischen) Besitzungen und besaß diese noch am Ende des 13. Jahrhunderts. Nach Tschuduis (I, 107,108) hatten Graf Hugo von Montfort und sein leiblicher Bruder, Pfalzgraf Rudolf von Tübingen, und deren Mutter ein Gut bei Breitenau im Thurtal, in der Nähe des Klosters St. Johann gelegen, diesem Kloster mit Bewilligung zweier Ritter von Gandersweiler geschenkt. Nachdem das Kloster dasselbe geraume Zeit besessen, entriss es ihm Hugo wieder, dem es bei der inzwischen vorgenommenen Erbteilung zugefallen war, gab es jedoch 1209 vor einem vom Papst bestellten Schiedsgericht gegen 67 Mark Silber wieder dem Kloster zurück.[3]
Er gründete im September 1218 in Ulm mit ausdrücklicher Bewilligung des Königs Friedrich II. (HRR) die Johanniterkommende in Feldkirch, der er die von ihm gestiftete Johanneskirche sowie Güter in der näheren und ferneren Umgebung der Stadt, darunter eine Kapelle im Klostertal, übertrug. Feldkirch entwickelte sich unter Hugo I. zum Zentralort seiner Herrschaft, da er den Verkehr über den Arlbergpass belebt und den Landesausbau im südlichen Teil Vorarlbergs vorangetrieben hat.[4]
Er starb vermutlich im Heiligen Land oder auf der Reise dorthin.
Sein Enkel Friedrich Wildgraf von Kyrburg († nach 1310), war Provinzmeister bzw. Großprior des Templerordens für Oberdeutschland, Emicho Wildgraf von Kyrburg († 1311), ein weiterer Enkel, amtierte als Bischof von Freising.
Weblinks
Commons: Hugo I. von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Foundations of Medieval Genealogy: Swabian Nobility. Ch. 5 B: Grafen von Montfort.
Einzelnachweise
1 Hugo I. von Tübingen, Graf von Bregenz und Montfort, nach Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte, Band I, Seite 150, zitiert durch Manfred Hiebl.
2 Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von (katholisch). Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 51–54.
3 Dr. L. Schmid: Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen, 1853, Seite 118, zitiert durch Manfred Hiebl.
4 Vorarlberg-Chronik.
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schattenburg
Schattenburg
Die Schattenburg ist eine Höhenburg oberhalb der Stadt Feldkirch in Vorarlberg in Österreich und ist mit dieser durch die ehemalige Stadtmauer verbunden. Die hochmittelalterliche Burg stellt eine der besterhaltenen Burganlagen Mitteleuropas dar.
Wie vielfach angenommen wird, geht der Name Schattenburg auf die Wehrvorrichtungen der Burg (schaten = Schutz) zurück. Die Burg verfügt über eine der bedeutendsten historischen Waffensammlungen Österreichs.
Geschichte
Erbaut wurde die Burg um 1200 von Graf Hugo (III. von Tübingen, I. von Montfort, † 1228), dem Gründer der Stadt Feldkirch. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert zunehmend Mittelpunkt der Herrschaft aus der Grafschaft (Montfort-)Feldkirch und damit zur Nachfolgerburg zu Alt-Montfort. Sie war bis 1390 Stammsitz der Grafen von Montfort. Bis zum Appenzeller Krieg blieb die Burg, nach zweimaliger Belagerung, unbezwungen. Eine der erfolglosen Belagerungen unternahm 1345 Kaiser Ludwig der Bayer.
1375 verkaufte Burggraf Rudolf IV. von Montfort die von der Schattenburg aus verwaltete Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold III. aus dem Hause Habsburg. Nach dem Tod Rudolf IV. von Montfort setzten die Habsburger Vögte als Verwalter der Grafschaft ein.
Unter Vogt Graf Friedrich VII. von Toggenburg belagerten im Appenzeller Krieg nach der Schlacht am Stoss im Herbst 1405 die verbündeten Schweizer und Feldkircher die Burg. Es gelang ihnen, auf dem Stadtschrofen oberhalb der Anlage schwere Katapulte (Bliden) aufzustellen. Nach 18 Wochen Belagerung und Dauerbeschuss musste Heinrich Walter von Ramschwag, der die Schattenburg mit 38 Mann verteidigte, am 29. Januar 1406 kapitulieren. Anschließend wurde die Burg niedergebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte zwei Jahre später. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen von König Sigismunds mit Herzog Friedrich von Österreich wurde die Burg 1415 und 1417 jedoch erneut teilweise zerstört.
1417 erhielt Graf Friedrich VII. von Toggenburg die Schattenburg als Pfand von König Sigismund übertragen. Friedrich VII. von Toggenburg ließ für seine feudale Hofhaltung umfangreiche Ausbauten an der Burg vornehmen. Unter seiner Verwaltung entstanden die drei Flügelbauten, welche die bauliche Gestalt der Burg bis heute prägen.
Mit dem Tod von Friedrich VII. von Toggenburg ging die Schattenburg 1436 wieder in die Verwaltung des Hauses Habsburg über. Weitere Ausbauten und Umgestaltungen wurden unter dem Vogt Hans von Königsegg im 15. Jahrhundert durchgeführt. Weitere Zubauten entstanden im 17. Jahrhundert.
1647 besetzten schwedische Truppen zum Ende des Dreißigjährigen Krieges die Stadt Feldkirch und die Schattenburg kampflos. Die vorgesehene Schleifung der Burg sowie die Brandschatzung der Stadt konnte nur durch Zahlung einer hohen Kriegskontribution verhindert werden. Zugleich verpflichtete sich die Stadt Feldkirch, die Schattenburg für die schwedische Krone zu erhalten. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor die Schattenburg ihre militärische Bedeutung.
1773 kam es zur Verlegung des Vogteiamtes aus der Burg in die Stadt Feldkirch. Damit setzte der bauliche Niedergang der Anlage ein, obwohl der Vogteiverwalter Franz Philipp Gugger von Staudach noch bis 1794 auf der Burg wohnte. Von 1778 bis 1825 wurde die Burg als Gefängnis benutzt – mit 6 Arresten und einem Verhörzimmer. Der Kerkermeister wohnte damals in der Burg. In der gleichen Zeit fanden 1799, 1806 und 1812 mehrere erfolglose Abbruchversteigerungen statt.
1825 konnte die Burg von der Stadt Feldkirch erworben werden. Der Stadt diente sie von 1831 bis 1850 als Kaserne (eine frühere Kasernennutzung fand bereits 1803 und 1816 statt). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Burg das Armenhaus auf, welches hier bis 1914 bestand.[1]
Durch den 1912 gegründeten Museums- und Heimatschutz-Verein für Feldkirch und Umgebung konnte die Burg gerettet und wiederbelebt werden. Seit 1916/17 beherbergt die Schattenburg das Feldkircher Heimatmuseum, welches heute das größte Heimatmuseum des Landes Vorarlberg ist.
Unter den Nationalsozialisten kamen 1938 Pläne zum Umbau der Schattenburg zu einer NS-Wehrburg auf, die aber nicht umgesetzt wurden. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges diente die Burg als Sitz des Kampfkommandanten der Wehrmacht.
Am 17. November 1953 wurde die Burg von den französischen Besatzungstruppen wieder der Stadt übergeben, und am 7. Juni 1965 entging die Anlage nur knapp einer Brandkatastrophe.
In der Burg befindet sich heute neben dem Museum auch ein Restaurant. Von dessen Fenstern aus hat man einen sehr interessanten Blick über die Feldkircher Altstadt.
Anlage
Die erste Bauphase begann um 1200 unter Hugo I. von Montfort und umfasste den 16 x 12 m großen und 21 Meter hohen Bergfried sowie den Palas, das Wohngebäude, Gräben und Zugbrücke, sowie die Burgmauern.
Erwähnenswert sind auch aus dem 16. Jahrhundert stammende Fresken im inneren der Burgkapelle.
Seit ein paar Jahren wird unter der Schattenburg wieder Wein angebaut.
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