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Balz Aschwanden

Balz Aschwanden

männlich 1633 - 1687  (54 Jahre)

 

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Seelisberg

Geschichten, Geschichte, Beroldingen, Treib, Tourismus, Geographie und Wappen


Seelisberg

Im Mittelalter hatte nebst den Klöstern Rathausen und Engelberg vor allem das Fraumünster Zürich Grundbesitz auf Seelisberg. Ihm gehörte auch die 1270 erstmals erwähnte Kapelle welche der Landespfarrei Altdorf unterstand. Nachdem die Seelisberger 1418 den Fraumünsterzehnten abgelöst und die Steuer für einen eigenen Seelsorger zusammengebracht hatten, wurde das Gotteshaus 1457 erstmals als Pfarrkirche bezeichnet. Im weiteren Verlauf des 15 Jahrhunderts setzte sich Seelisberg als selbständige Pfarrei und Gemeinde endgültig durch. 

1853-1874 erlebte die Ortschaft eine steile Entwicklung als weltbekannter Kurort. Deshalb wurde 1870 bis 1872 die Strasse von Emmetten bis zur Treib gebaut, und 1916 nahm die Treib-Seelisberg-Bahn den Betrieb auf. 

Die Pfarrkirche St. Michael, strahlendes Wahrzeichen der Gemeinde hoch über dem See, wurde 1935/36 nach den Plänen des Schwyzer Architekten Josef Steiner erbaut. Die schon im 18. Jahrhundert viel besuchte Wallfahrtskapelle Maria Sonnenberg wurde 1666 vergrössert und 1745 um die Vorhalle erweitert. 

Das Schlösschen Beroldingen, um 1500 entstanden und 1545 mit der reizenden Kapelle (von Josue von Beroldingen erbaut) versehen, war der Stammsitz der gleichnamigen Urner Magistratenfamilie. Bemerkenswerte Gebäude sind ferner vor allem das 1902/03 vom Zürcher Architekten Eugen Probst rekonstruierte Treibhaus und der imposante Hotelkomplex Sonnenberg. 1874/75 von Architekt Horace Edouard Davinet errichtet. Auch das Rütli, die vaterländische Gedenkstätte aus der Zeit der Freiheitskriege und seit 1859 unveräusserliches Nationaleigentum, liegt auf dem Gebiete der Gemeinde Seelisberg.


Seelisberg, unten beim See die Rütliwiese

Geschichten und Geschichte

- Zu den Füssen von Seelisberg befindet sich das Rütli, die Geburtsstätte der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

- Der Elbst ist ein Wassergeist, der in einem Bergsee bei Seelisberg in der Schweiz hausen soll. Vermutlich ist der Name abgeleitet vom Wort Alb oder Alp. Er wird beschrieben als treibendes Holz, wie Baumstämme oder eine Insel, die an der Oberfläche treibt und er soll Menschen in die Tiefen ziehen. Doch er kann durchaus auch andere Gestalten annehmen, wie die einer Schlange, eines Drachen, einer schwarzen Sau, eines Fisches, eines Feuerrades, einer feurigen Kugel und dergleichen. Auf jeden Fall soll sein Erscheinen immer als böses Omen gedeutet werden. Der Ratsschreiber Renward Cysat beschrieb den Elbst wie folgend: Da hatt man zuo underschydenlichen Zythen vnd noch jüngst Anno 1585 jn demselbigen Sew by hällem tag gsehenzwey Gespenst umher schwümmen unglycher Form...jetzt wie ein gross Sagholz, jetzt wie ein Höwburde.

Zahlreiche weitere Sagen, Geschichten und Erzählungen erläutern das Dorfleben einst und heute. Auf einem Dorfrundgang hören sie einige der spannenden Erzählungen.


Geschichte von Seelisberg

8. Jahrhundert     Erste Erwähnung von Seelisberg unter dem Namen "Cinglin"

21.7.853 König Ludwig von Deutschland schenkt Seelisberg der Fraumünsterabtei von Zürich

1284 Erste Urkunde, welche das Vorhandensein einer Kirche in Seelisberg belegt

1291 angeblicher Rütlischwur unterhalb vom Seelisberg auf der Rütliwiese

1340 das heute noch bestehende (2. älteste Haus von Uri) Haus Buchholz wird gebaut, oberhalb von Volligen

4.3.1418 Loskauf von Seelisberg von der Fraumünsterabtei von Zürich bzw. vom Kloster Engelberg (7.1.1452)

8.8.1457 Der Bischof von Konstanz weiht eine neue Kirche (besteht bis 1935)

1482 Erwähnung vom Haus zur Treib

1530 Erbauung vom Schloss Beroldingen

1637 bis 1767 finden im Haus zur Treib 72 Tagsatzungen (Parlamentssitzungen) statt

1666 Bau der heutigen Wallfahrtskapelle Maria Sonnenberg

1763 Volligen erhält eine eigene Kapelle (heutige Kapelle St. Anna von 1880)

um 1800 erstes Restaurant "Chilewirtschaft", am Ort vom heutigen Hotel Montana im Kirchendorf in Seelisberg

16.06.1843 zum ersten Mal legen an der Schiffstation Treib die Kurs-Dampfschiffe an

1859 die Rütliwiese kommt durch Sammlung der Schweizer Schuljugend in den Besitz der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft

21.10.1860 der Mythenstein zwischen Treib und Rütli wird zu Ehren vom deutschen Schriftsteller Friedrich Schiller in Schillerstein unbenannt und beschriftet

um 1860 die ersten Unterlagen sprechen von einem Badebetrieb am Seelisberger Seeli

1861 Beginn der Tradtionen vom Rütlischiessen am Mittwoch vor dem Martinstag im November

1874 Michael Truttmann baut das heute noch bestehende Grandhotel Kulm und Sonnenberg

1900 Seelisberg erhält die erste Bergkäserei

30.05.1916 die Treib-Seelisberg-Bahn verkehrt zum ersten Mal und löste Kutsche und Sänftenträger ab

1936 die heutige Pfarrkiche St. Michael wird erbaut und eingeweiht

25.07.1940 General Henri Guisan versammelt die ganze Armeespitze auf der Rütliwiese zum Rapport

1947 Treffen der Religionsgemeinschaften in Seelisberg zur Anerkennung des Judentums in der Schweiz

1960 Die Idee einer Schnellstrasse von Beckenried über Seelisberg nach Altdorf wird zu Gunsten vom Bau vom Seelisbergtunnel fallen gelassen

1966 Aufnahme eines Dorfbusbetriebs in Seelisberg

1991 Zur 700-Jahr-Feier der Schweiz wird der Weg der Schweiz vom Rütli über Seelisberg und über Flüelen nach Brunnen eröffnet

2015 Der Naturcamping und -badi am Seelisberger Seeli wird nach einer Totalsanierung neu eröffnet

2017 Nach der Treib-Seelisberg-Bahn kann in diesem Jahr Seelisberg Tourismus das 100-jährige Bestehen feiern

Zahlreiche Sagen, Geschichten und Erzählungen erläutern das Dorfleben einst und heute. Auf einem Dorfrundgang hören sie einige der spannenden Erzählungen.

Seelisberg, Ansicht mit Seelisbergsee

Treib

Treib ist ein kleiner Ort und eine Haltestelle für Dampfschiffe am Vierwaldstättersee in der Schweiz. Die Treib gehört zur höher gelegenen Gemeinde Seelisberg, mit der sie durch die Treib-Seelisberg-Standseilbahn und eine schmale Straße verbunden ist.

Um vor dem stürmischen Föhn auf dem südlichsten Becken des Vierwaldstättersees, dem Urnersee, Schutz zu bieten, war an der Treib schon im frühen Mittelalter ein Schutzhafen entstanden. Auch diente die Treib als neutrales Territorium für Verfolgte; sie durften sich dort während drei Tagen aufhalten, ohne verhaftet zu werden.

1482 wurde erstmals das Haus zur Treib erwähnt, in dem die alten fünf Orte der Alten Eidgenossenschaft 72 Tagsatzungen abhielten. Im Winter 1657/58 brannte das Haus ab. 1658 entstand ein Neubau, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts annähernd unverändert bestand. Der Zustand des Hauses war zu diesem Zeitpunkt derartig schlecht, dass ein Einsturz befürchtet wurde. 1903 wurde der Bau abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, wobei Fassandenelemente nach Möglichkeit wieder verwendet wurden. Hierbei handelt es sich um die Verzierungsbretter der Fenster und Fensterläden, die Karniese über den Fensterstürzen und die Dachziegel.

Das Haus ist Eigentum der Gemeinde Seelisberg und steht unter Denkmalschutz. Die alte Tagsatzungsstube kann besichtigt werden.


Tourismus

In einem grösseren Bergsee, dem Seelisbergsee, kann im Sommer gebadet werden; ein idyllischer Campingplatz (nur Zelte) befindet sich unmittelbar beim Seeli. Das Rütli ist der Startpunkt des Wegs der Schweiz. Der landschaftlich gestaltete Wanderweg, der vom Rütli via Seelisberg, Bauen, Flüelen und Sisikon nach Brunnen führt, war ein Geschenk der Kantone an die Bevölkerung der Schweiz zum 700-jährigen Jubiläum der Eidgenossenschaft. Die Route begeistert mit wunderbaren Ausblicken, schlängelt sich den Berg hoch, am See entlang durch Wälder, über Wiesen. Gut ausgebaute Picknickplätze mit Bänken und Brunnen laden zu einer Rast ein.

Seelisberg, Wallfahrtskapelle Maria Sonnenberg (Foto: Andreas Faessler)

Geographie

Seelisberg liegt am östlichen Hang eines Bergs, dessen höchster Punkt die Brandegg (1'108 m ü. M.) ist. Das Dorf liegt etwa 400 m oberhalb des Vierwaldstättersees und ist die nördlichste Gemeinde des Kantons Uri. Es besteht aus den Teilen Sunnenberg, Oberdorf und Unterberg. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt auf 434 m ü. M. am Ufer des Vierwaldstättersees, der mit 2'117 m ü. M. höchste Punkt befindet sich am Oberbauenstock. 

Zu Seelisberg gehören auch die am Vierwaldstättersee gelegene Schiffsanlegestelle Treib (436 m ü. M.), die Weiler Volligen (508 m ü. M.) ebenfalls am See, Schattenhalb am Nordhang des Zingelbergs (beide nordwestlich des Dorfs), Beroldingen (864 m ü. M.) und Wyssig (761 m ü. M.) südlich des Dorfs und Geissweg (793 m ü. M.; südwestlich des Dorfs an der Strasse nach Emmetten). Bekanntester Ortsteil der Gemeinde ist sicherlich das Rütli, wo gemäss mythischer Überlieferung die Gründung der Schweiz stattfand. Das Rütli ist eine Wiese am Ufer des Vierwaldstättersees mit einem Restaurant, keine eigentliche Siedlung.

Seelisberg grenzt im Westen an die Nidwaldner Gemeinde Emmetten,im Norden und Osten an den Vierwaldstätter-see und im Süden an Isenthal und Bauen.

Lage im Kanton


Gemeindewappen

In Rot auf weissem Dreiberg der weisse Erzengel Michael, mit weissen Flügeln, in der Rechten eine weisse Waage und in der Linken ein weisses Schwert haltend. 

Das Wappen entwickelte sich aus dem im 19. Jahrhundert verwendeten Kirchensiegel. Es nimmt Bezug auf den Kirchenpatron St. Michael.





Quellen

Text  "Seelisberg" und "Wappen" aus:  "Die Urschweiz und ihre Wappen" Seite 43/44, Hans Stadler-Planzer, Verlag Ketty & Alexandre, ISBN 2-88114-011-4 

Text  "Geschichte und Geschichten" aus:   https://www.seelisberg.com


Alle anderen Texte und Fotos aus:   https://de.wikipedia.org/wiki/Seelisberg






Manfred Stammler,  9 Apr 2018  /  22 Jul 2019  /  4 Mrz 2020

Seelisberg

- Portrait der Gemeinde Seelisberg, Uri, Schweiz
- Portrait of the municipality of Seelisberg, Uri, Switzerland
- Portrait de la commune de Seelisberg, Uri, Suisse


Besitzer des Originals bzw. der VorlageManfred Stammler
Verknüpft mitJohann Melk Zwyssig (Zwÿssig, Zwissig); Magdalena Zwyssig (Zwÿssig, Zwissig); Anselm (Anselmus) Achermann; Johann Josef Achermann; Margaretha Achermann; Anna Ammann; Maria Magdalena Arnold; Anna Maria Arnold von Spiringen; Andreas Aschwanden; Andreas Aschwanden; Anna Aschwanden; Anna Aschwanden; Anna Maria Aschwanden; Anna Maria Aschwanden; Apollonia Aschwanden; Balz Aschwanden; Balz Aschwanden; Barbara Aschwanden; Barbara Aschwanden; Barbara Aschwanden; Bernhard Aschwanden; Bernhard Aschwanden; Dominik Aschwanden; Dorothea Aschwanden; Dorothea Aschwanden; Franz Aschwanden; Weibel Jakob Aschwanden; Jakob Aschwanden; Jakob Josef Aschwanden; Johann Aschwanden; Johann Bernhard Aschwanden; Johann Josef Aschwanden; Johann Josef Aschwanden; Johann Sebastian Aschwanden; Johannes Aschwanden; Karl Aschwanden; Katharina Aschwanden; Katharina Aschwanden; Klara Elisabetha Aschwanden; Maria Anna Aschwanden; Maria Anna Aschwanden; Maria Apollonia Aschwanden; Maria Eva Aschwanden; Maria Magdalena Aschwanden; Maria Magdalena Aschwanden; Maria Ursula Aschwanden; Michael Aschwanden; Eva Benziger; Johann Jakob von Beroldingen; Anna Dubs ['Weitere Verknüpfungen']

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