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Sophia Phokaina

weiblich 936 -


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Generation: 1

  1. 1.  Sophia Phokaina wurde geboren in cir 936 (Tochter von Leon Phokas, der Jüngere und N. (Ehefrau von Leon Phokas) N.).

    Sophia heiratete Konstantin Skleros in cir 950. Konstantin (Sohn von Niketas Skleros) wurde geboren in cir 920; gestorben in nach 980. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Kaiserin Theophanu Skleros wurde geboren in cir 956; gestorben am 15 Jun 991 in Nimwegen; wurde beigesetzt in Abteikirche St. Pantaleon, Köln.

Generation: 2

  1. 2.  Leon Phokas, der Jüngere Leon Phokas, der Jüngere wurde geboren in 912 (Sohn von Bardas Phokas, der Ältere und N. Maleinos); gestorben in nach 976.

    Notizen:

    Bruder des Kaisers Nikephoros Phokas von Byzanz, Prfekt von Kappadozien, Grossadmiral und Oberhofmarschall.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leon_Phokas_der_Jüngere

    Leon Phokas (mittelgriechisch Λέων ὁ Φωκᾶς; * 915/920; † nach 971), zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Onkel der Jüngere genannt, war ein prominenter byzantinischer Feldherr, der gemeinsam mit seinem Bruder Nikephoros Phokas erfolgreich im Osten des Reiches gegen das Vordringen des islamischen Kalifates kämpfte. Nach der Thronbesteigung seines Bruders als Kaiser Nikephoros II. (963–969) wurde er von diesem 963 zum Kuropalates (etwa Obersthofmeister) und Logothetes tou dromu (etwa: leitender Minister) ernannt und fungierte während dessen Herrschaft als sein wichtigster Berater. Nach der Ermordung seines Bruders durch seinen Neffen Johannes I., der als 969 als Kaiser von Byzanz nachfolgte, wurde er verbannt. Zweimal vversuchte er die Macht für sein Haus zurückzugewinnen, scheiterte jedoch und starb geblendet in der Verbannung. Durch seine Enkelin Theophano Skleraina (* um 955/60; † 15. Juni 991), die Gemahlin des Römisch-deutschen Kaisers Otto II. hinterließ er in Europa eine dauerhafte Nachkommenschaft.

    Leon Phokas entstammte der byzantinischen kappadokischen Magnatenfamilie der Phokadai, die im 10. Jahrhundert zu den einflussreichsten Familien des Reiches zählte und mit der Herrschaft von Leons Bruder, Kaiser Nikephoros II. den Höhepunkt ihrer Macht erreichte. Leons Vater, Bardas Phokas der Ältere (* um 878, † um 969), war ein berühmter General, der 945 – 955 als Domestikos ton scholon an der Spitze der militärischen Hierarchie stand und von seinem Sohn, Kaiser Nikephoros II. Phokas, 963 mit dem Titel Kaisar ausgezeichnet wurde.[1]
    Seine Mutter, deren Vorname nicht bekannt ist, stammte aus der in Kappadokien reich begüterten Magnatenfamilie der Maleinoi. Sie war die Schwester des Michael Maleïnos (* 894, † 961), bekannt als einflussreicher Mönch, Einsiedler, Gründer und Abt des Kymnias-Klosters auf dem Berg Olymp in Bithynien, dem heutigen Uludağ, dessen Verehrung als Heiliger der Orthodoxen Kirche durch die Familie Romanow in Russland weite Verbreitung fand. Ihre Eltern waren der Strategos (Militärgouverneur) Eudokimos Maleinos und dessen Gemahlin Anastaso Adralestina. Über seine namentlich nicht bekannte Schwester, der Ehefrau des Romanos Kurkuas, war Leon Phokas ein Onkel des Nachfolgers – und Mörders - seines Bruders, Kaiser Johannes Tzimiskes (969–976).

    Feldherr der Kaiser Konstantin VII. und Romanos II.
    Leon Phokas folgte der Familientradition und ergriff die militärische Laufbahn. Diese war jedoch durch den Umstand gebremst, dass die Familie Phokas zu den erklärten Gegnern des Kaisers Romanos I. Lekapenos (920–944) zählte. Dessen Sturz – durch die eigenen Söhne – brachte 944 den von diesem verdrängten Kaiser Konstantin VII. aus der Makedonischen Dynastie an die Macht, der Leon 944 zum Strategos (Militärgouverneur) des Thema (Militärprovinz) Kappadokien ernannte, wo die Familie seiner Mutter führenden Einfluss hatte. Zugleich wurde sein älterer Bruder Nikephoros zum Domestikos ton scholon (etwa: Oberkommandierender der Reichstruppen) im Osten ernannt. Später wurde Leon die strategisch wichtige Funktion des Strategos des Themas Anatolien übertragen. Leons militärische Karriere erreichte einen Höhepunkt, als er von Kaiser Romanos II. (959–963) aus der Makedonischen Dynastie zum Domestikos ton scholon im Westen, d. h., zum Oberkommandierenden der byzantinischen Truppen im Westen des Reiches, ernannt wurde. Da sein Bruder Nikephoros Phokas zur selben Zeit Domestikos ton scholon im Osten war, befanden sich beide militärische Spitzenpositionen in der Hand der Brüder Phokas.
    Eine Änderung in seiner Kommandofunktion ergab sich für Leon durch den mit großem Aufwand geplanten byzantinischen Feldzug gegen das islamische Emirat auf der Insel Kreta. Da diese Aufgabe im Jahre 959 seinem Bruder Nikephoros übertragen wurde, übernahm Leon dessen bisherige Position als Domestikos ton scholon im Osten. Seinem Bruder Nikephoros gelang dabei ein großer Erfolg, da er nach achtmonatiger mühsamer Belagerung am 7. März 961 die Hauptstadt Kretas, Kandia (das moderne Iraklio), erobern konnte, wodurch nach über 136 Jahren über der Insel Kreta wieder die Flagge des byzantinischen Reiches wehte.[2]
    Auch Leon Phokas bewährte sich in seiner neuen Aufgabe als Oberkommandierender der Reichstruppen im Osten, da er gegen den Emir von Aleppo, der die Ostflanke des Reiches bedrohte, Erfolge erzielte. Es war dies der damals fünfunddreißigjährige Alli Sayf al-Dawla (Schwert des Staates) (945–967), mit vollem Namen: Ali ibn Abi al-Hayja 'Abd Allah ibn Hamdan ibn al-Harith Sayf al-Dawla al-Taghlibi aus dem Haus der Hamdaniden. Er verkörperte das arabische ritterliche Ideal: Er war grausam unund erbarmungslos im Krieg, zugleich aber ritterlich und großmütig im Frieden, ein Dichter und Gelehrter, ein Schirmherr der Wissenschaft (u. a. des Philosophen al-Farabi), der Literatur und der Künste. Aber ebenso war er der Besitzer der größten Stallungen, der umfangreichsten Bibliothek und auch des üppigsten Harems der Islamischen Welt.[3] Während die Macht des Kalifats der Abbassiden in Bagdad immer weiter verfiel, hatte er die Leitung im Kampf der Sarazenen gegen Byzanz übernommen, 944 Aleppo erobert und seinen Herrschaftsbereich auf den größten Teil Syriens sowie auf den Norden Mesopotamiens samt den Städten Damaskus, Emesa und Antiochia am Orontes ausgeweitet.[4]
    Kurz nachdem Leon den Oberbefehl im Osten des Reiches übernommen hatte, sah er sich einem Großangriff von Ali Saif al-Daula gegenüber, der von Südosten her die Reichsgrenze überschritt, in Kleinasien eindrang, dort weite Landstriche verwüstete, Beute sammelte sowie Frauen und Kinder als Sklaven mitführte. Mangels Truppen, die in Kreta gebunden waren, vermied Leon eine offene Feldschlacht, die er verloren hätte und wartete auf eine Gelegenheit, gegen Sayf al-Dawla vorzugehen. Dieser bbegab sich Anfang November nach seinem erfolgreichen Feldzug mit großer Beute auf den Rückweg nach Aleppo. Leon beobachtete seinen Marsch und richtete um einen Pass, den die syrischen Truppen passieren mussten, einen Hinterhalt ein. Als sich die Truppen von Sayf al- Dawla durch eine Schlucht dem Pass näherten, den die Griechen nicht ohne Grund „Kylindros“ (Zylinder) nannten, rollten von allen Seiten Felsen auf die überraschten Truppen, die von beiden Seiten eingeschlossen waren, wodurch fast das gesamte Heer vernichtet wurde. Sayf al-Dawla gelang es gerade noch, sich mit dreihundert Mann durchzukämpfen und so sein Leben zu retten.[5] Diese Schlacht beim Zylinderpass stellte eine Wende dar, da damit dem erfolgreichen Expansionsdrang Sayf al-Dawlas ein Ende gesetzt und eine Phase byzantinischer Rückeroberungen im Osten eingeleitet wurde.

    Inzwischen war Leons Bruder Nikephoros – umjubelt vom Volk als Eroberer Kretas - nach Konstantinopel zurückgekehrt. Da die Regierung fürchtete, er könnte seinen Triumph zu einem Putsch benutzen, wurde er umgehend wieder als Domestikos in den Osten abkommandiert. Dies sollte sich als kluge Entscheidung erweisen, da die Brüder dadurch mit vereinten Kräften ihren Vorstoß im Osten fortsetzen konnten. Bereits Anfang 962 brachten sie innerhalb von nur drei Wochen fünfundfünfzig ummauerte Städte in Kilikien unter ihre Kontrolle. Nach Ostern marschierten sie plündernd und brandschatzend nach Süden und standen wenige Monate später vor den Mauern von Aleppo. Der Palast von Sayf al Dawla - einer der schönsten und prächtigsten Bauwerke des Orients - lag außerhalb der Stadtmauern. Er wurde von den byzantinischen Soldaten überfallen, seiner Schätze beraubt und niedergebrannt. Sayf konnte im letzten Augenblick fliehen. Die Garnison war dadurch entmutigt und ergab sich nach längerer Belagerung zwei Tage vor Weihnachten. Die Eroberer zeigten sich jedoch von ihrer schlimmsten Seite, denn das Gemetzel an der Zivilbevölkerung hatte, wie ein arabischer Historiker schreibt, erst dann ein Ende, als die byzantinischen Soldaten völlig erschöpft waren.[6]

    Bruder des Kaisers Nikephoros II.
    Eine entscheidende Wende für Leon und dessen Familie brachte der frühe Tod des Kaisers Romanos II., der am 15. März 963 verstarb, da seine Söhne, die Mitkaiser Basileios (958–1025) – der spätere Kaiser Basileios II. „der Bulgarentöter“ (976–1025) - und Konstantin – der spätere Kaiser Konstantin VIII. (1025–1028) - erst sechs bzw. drei Jahre alt waren. Zurück blieb seine erst zweiundzwanzigjährige Witwe Theophano (um 941–976), eine Wirtstochter aus Konstantinopel, „die durch die Schönheit ihres jungen Körpers alle Frauen ihrer Zeit übertraf“[7] Theophano war jedoch nicht nur schön, sondern sie verfügte auch über politischen Instinkt, war sich der Schwäche ihrer Position bewusst und beschloss, ihre Regentschaft auf den tüchtigsten Feldherrn des Reiches abzustützen. Ihre Wahl fiel auf den älteren Bruder Leons, Nikephoros Phokas, der wegen seiner Erfolge im Osten „der bleiche Tod der Sarazenen“ genannt wurde. Erst nach einem internen Machtkampf mit dem führenden Minister des verstorbenen Kaisers, dem Eunuchen Joseph Bringas († 965) konnte Nikephoros am 16. August 963 in Konstantinopel einziehen. Er wurde dort noch am selben Tag vom Patriarchen Polyeuctos (956–970) in Anwesenheit der beiden Kindkaiser in der HaHagia Sophia als Nikephoros II. zum Kaiser des Byzantinischen Reiches gekrönt. Seinem greisen Vater Bardas Phokas verlieh er den Titel Caesar. Seinen Bruder Leon ernannte er zum Kuropalates (etwa: Obersthofmeister)[8] und zum Logothetes tou dromu (erwa: leitender Minister) und damit zum engsten Berater. Diese Funktionen behielt Leon bis zum Ende der Regierung seines Bruders. Der General Johannes Tzimiskes, der Nikephoros unterstützt hatte, wurde zugleich als Strategos von Anatolien bestätigt. Um seine Machtübernahme zu legitimieren, heiratete der über 50-jährige Nikephoros die 22-jährige Kaiserin-Witwe Theophano am 20. September in der Pfalzkapelle der „Nea“ - des „Neuen Palastes“.[9]
    Leon spielte am Hof seines Bruders als Kuropalates de facto die Rolle des engsten Beraters und leitenden Ministers. In einem bemerkenswerten Dokument der Zeit, der „Relatio de legatione Constantinopolitana“ (Bericht über die Gesandtschaft in Konstantinopel), dem – sehr kritischen - Bericht des Bischofs Liutprand von Cremona (* 920, † 972), dem Leiter der Gesandtschaft, die Kaiser Otto II. an den Hof von Kaiser Nikephoros II. entsandt hatte, um eine purpurgeborene Prinzessin als Braut zu gewinnen, wird Leon in dieser Funktion erwähnt. Luitprand schreibt, dass er bereits zwei Tage nach seiner Ankunft, am 6. Juni 968, von Leon Phokas, dem Bruder, Hofmarschall und Kanzler des Kaisers empfangen wurde, mit dem er jedoch einen heftigen Streit über die Berechtigung der Verwendung des kaiserlichen Titels durch Kaiser Otto II. hatte, die Leon energisch bestritt, ihn daher abschätzig beharrlich als bloßen König bezeichnete. Die byzantinische Sicht, die Leon und sein Bruder Nikephoros damals vertraten, hat John J. Norwich[10] treffend beschrieben: „Mit unverhohlener Abneigung soll der Kaiser dem Diplomaten begegnet sein, den er für einen zungenfertigen Schwindler und Häretiker hielt, besonders gefährlich durch sein elegantes Griechisch; zudem war er der Repräsentant eines Abenteurers, der sich Kaiser nannte, somit Anspruch auf seinen Thron erhob und seinen Titel usurpierte.“
    Bischof Liutprand musste nach einer teilweise schikanösen Behandlung durch die byzantinischen Behörden schließlich auch nach dieser - seiner zweiten - Reise nach Konstantinopel unverrichteter Dinge abreisen, da die Brüder Leon und Nikephoros für die „purpurgeborene“ Prinzessin eine völlig inakzeptable Gegenleistung verlangten, nämlich die Abtretung von Ravenna, Rom, Ostitalien, Istrien und des nördlichen Dalmatien.

    Sturz und Verbannung
    Nikephoros war ein standesbewusster Aristokrat, ein harter und erfolgreicher Krieger, unbestechlich, aber auch grausam. Ein frommer Asket, der jahrelang kein Fleisch aß, Frauen verachtete, im härenen Gewand auf dem Boden schlief und täglich stundenlang betete. Er war aber weder ein Diplomat noch ein populärer Herrscher. Seine anfängliche Popularität als siegreicher Feldherr – u. a. kam 969 Antiochia nach 332 Jahren wieder unter byzantinische Kontrolle - schlug durch außenpolitische Fehler und erdrückende Steuern zur Finanzierung seiner Feldzüge sowie durch Bevorzugung der vermögenden Schichten und durch das Verbot von Schenkungen an die Kirche bald in allgemeine Kritik und Ablehnung um.
    Zur Krise kam es 969, nachdem er seinen früheren Gefolgsmann, den Feldherrn Johannes Tzimiskes, seines Kommandos enthob und auf seine anatolischen Besitzungen verbannte, sowie dadurch, dass sich seine immer noch attraktive Gemahlin Theophano gerade mit diesem gut aussehenden charismatischen Armenier zum Sturz ihres Ehemannes verbündete. Kaiser Nikephoros II. wurde in der Nacht vom 11. Dezember 969 unter Mitwirkung seiner Frau von Johannes Tzimiskes und anderen Mitverschwörern - die sich in Frauenkleidern Zugang zum Palast verschafft hatten - im Schlaf ermordet. Während der Leichnam des Kaisers noch blutig unter dem Fenster lag, aus dem man ihn geworfen hatte[11] wurde Tzimiskes in den Straßen Konstantinopels zum Kaiser ausgerufen.
    Theophano der Älteren war es gelungen, innerhalb eines Jahrzehnts zwei erfolgreiche Feldherren in Thronräuber zu verwandeln, indem sie diese zu Beschützern ihrer Söhne – der rechtmäßigen Kaiser - machte. Die Intrige lohnte sich jedoch für Theophano diesmal nicht, da der Patriarch Polyeuktos von Tzimiskes ihre Verbannung, die Auslieferung aller Komplizen des Mordes und die Aufhebung aller gegen die Kirche gerichteten kaiserlichen Erlässe forderte. Tzimiskes stimmte allem zu und wurde daher am Weihnachtstag des Jahres 969 vom Patriarchen von Konstantinopel in der Hagia Sophia als Johannes I. zum Kaiser des Byzantinischen Reiches gekrönt.[12]

    Revolten und neuerliche Verbannung
    Die Ermordung des Kaisers führte naturgemäß auch zum Sturz seines Bruders Leon, der mit seiner Familie auf die Insel Lesbos verbannt wurde. Er war jedoch nicht bereit, die Ermordung seines Bruders und die Entmachtung seiner Familie hinzunehmen. Im Jahr darauf gelang es seinem Sohn Bardas Phokas dem Jüngeren von Lesbos nach Kappadokien zu fliehen, wo sich die Machtbasis der Familie befand. Von einer Versammlung des Adels und der Bürger wurde er dort zum Kaiser von Byzanz ausgerufen. Zugleich verbreiteten Leon und sein Sohn diese Nachricht im Reich und riefen zum Aufstand gegen den Thronräuber Tzimiskes auf. Der neue Kaiser reagierte schnell: er verurteilte Leon und Bardas zum Tode, milderte die Strafe aber dann in Blendung uund Verbannung auf Lebenszeit, wobei er zuletzt Befehl gab, die glühenden Eisen im letzten Augenblick zurückzuziehen und beiden das Augenlicht zu lassen.[13] Leons Sohn, Bardas Phokas der Jüngere, der sich zum Kaiser hatte ausrufen lassen, sagte Tzimiskes bei Unterwerfung die Erhaltung des Lebens und seines Besitzes zu. Dieses Angebot erfolgte zu spät: Bardas war mit seiner Armee bereits im Anmarsch auf Konstantinopel. Der Kaiser, der nahe der Hauptstadt über keine Truppen verfügte, rrief seinen besten General – und Schwager - Bardas Skleros von der bulgarischen Front ab uns befahl ihm, den Vorstoß von Bardas Phokas möglichst unblutig abzuwehren. Skleros entsandte daher statt einer Armee als Bettler verkleidete Geheimagenten zum Heer des Bardas Phokas, die durch eine geschickte Mischung aus Drohungen und Versprechen erreichten, dass schließlich ein Großteil des Heeres zu Skleros überlief, wodurch Bardas Phokas gezwungen war, seinen Feldzug abzublasen. Er floh in eeine Festung seiner Familie in Kappadokien, musste sich jedoch ergeben und wurde auf die Insel Chios in die Verbannung geschickt. Bald darauf gelang es auch Leon Phokas, aus der Verbannung zu entkommen. Er sammelte 971 neuerlich Truppen und rieef zum Aufstand gegen den Usurpator Tzimiskes auf. Auch diesmal endete jedoch die Rebellion mit einer Niederlage, worauf er auf die Insel Prote verbannt und zur Verhinderung weiterer Machtpläne geblendet wurde.[14] Er starb im Exil zu einem nicht bekannten Zeitpunkt.

    Leon Phokas der Jüngere war mit einer Frau verheiratet, deren Namen und Herkunft nicht bekannt sind. Kinder und Nachkommen [15]

    Eheliche Kinder Leons:
    • Nikephoros Phokas (* um 940, † nach 989), Patrikios
    • Bardas Phokas der Jüngere (* um 940, † 13. April 989 in Abydos), 978 Domestikos ton scholon, wurde 970 und 987 zum Gegenkaiser von Byzanz ausgerufen
    • Sophia Phokaina (* um 945) ∞ Konstantinos Skleros (* um 920, † 991), Schwager des Kaisers Johannes Tzimiskes
    Tochter der Sophia Phokaina:
    • Theophano Skleraina (* um 955/60, † 15. Juni 991) heiratete am 14. April 972 den Römisch-deutschen Kaiser Otto II. und als solche Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches und war von 985 bis 994 eine bedeutende Regentin des Reiches
    Außereheliche Kinder Leons:[16]
    • Petrus Phokas, Eunuch
    • Manuel Phokas, Patrikios, kämpfte 963/64 in Sizilien gegen die Sarazenen und starb im Kampf

    Leon + N. (Ehefrau von Leon Phokas) N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  N. (Ehefrau von Leon Phokas) N.
    Kinder:
    1. 1. Sophia Phokaina wurde geboren in cir 936.


Generation: 3

  1. 4.  Bardas Phokas, der Ältere Bardas Phokas, der Ältere wurde geboren in cir 878 (Sohn von Nikephoros Phokas, der Ältere ); gestorben in cir 969.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bardas_Phokas_der_Ältere

    Bardas Phokas der Ältere (griechisch: Βάρδας Φωκᾶς) (* um 878; † um 969) war ein byzantinischer Feldherr, der anfangs im Schatten seines älteren Bruders Leon Phokas stand, sich in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts in mehreren Feldzügen bewährte und als Domestikos ton scholon von 944 bis 953 an der Spitze der militärischen Hierarchie stand. Er war der Vater von Nikephoros II. Phokas, der von 963 bis 969 als Kaiser das Byzantinische Reich regierte und ihm den Titel Kaisar verlieh.

    Bardas Phokas entstammte der byzantinischen Magnatenfamilie der Phokadai, die zu den vornehmsten Vertretern des byzantinischen Militäradels zählte und über umfangreichen Landbesitz in Anatolien verfügte. Bardas war ein Sohn des Nikephoros Phokakas „des Älteren“ (* c. 855, † c. 896), der selbst ein berühmter General war, der sich als Feldherr in Italien ausgezeichnet hatte, indem er in den Jahren 885 bis 886 Tarent und einen Großteil von Kalabrien eroberte und schließlich zum Domestikos ton scholon, d. h. zum Oberkommandierenden der byzantinischen Truppen im Osten, aufgestiegen war. Der Name und die Herkunft seiner Mutter sind nicht bekannt.

    Kampf gegen die Bulgaren
    Als Sohn eines berühmten Feldherren wählte Bardas wie sein älterer Bruder Leon eine militärische Laufbahn, stand aber lange im Schatten seines Bruders. Dieser war der Favorit der Witwe des Kaisers Leo VI. „der Weise“ (886–912) aus der makedonischen Dynastie, Zoe Karbonopsina (Zoe „mit den kohlschwarzen Augen“) - die in den Jahren 914 bis 919 für ihren minderjährigen Sohn, Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos (913–959), die Regentschaft über das Byzantinische Reich ausübte. Leon Phokas hatte daher bei Hof entscheidenden Einfluss und stand als Domestikos ton scholon an der Spitze der militärischen Hierarchie.
    Der erste große militärische Einsatz des Bardas Phokas erfolgte als General unter dem Kommando seines Bruders Leo gegen die Bulgaren. Die Beziehungen zu Bulgarien hatten sich bereits unter Kaiser Alexander (912–913), dem Bruder von Kaiser Leo VI., verschlechtert, da dieser sich weigerte, Zar Simeon I. die vereinbarte jährliche Tributzahlung zu leisten. Nach dem Tod von Kaiser Alexander verschärfte die Kaiserin–Witwe Zoe, die 914 die Regentschaft vom Patriarchen von Konstantinopel Nikollaos I. Mystikos übernommen hatte, die Lage, indem sie den bestehenden Friedensvertrag mit den Bulgaren kündigte, den Zarentitel von König Simeon I. (893-927) nicht mehr anerkannte und auch die geplante Eheverbindung zwischen den beiden Dynastien absagte. Zar Simeon I. „der Große“ (913–927) war nunmehr entschlossen, Byzanz zu vernichten und selbst die byzantinische Kaiserkrone zu übernehmen. In einem raschen Feldzug gelang es ihm in den Jahren 914/15 die byzantinischen Provinzen Makedonien, Thessaloniki und Durazzo zu erobern.[1]
    Das Kommando der Truppen, die den byzantinischen Gegenangriff auf bulgarisches Gebiet durchführen sollten, wurde dem Bruder des Bardas Phokas, dem Magistros Leon Phokas als dem Domestikos ton scholon, übertragen, den Bardas als General begleitete.[2] Die byzantinische Armee wurde jedoch am 20. August 917 von den Truppen von Zar Simeon I. überrascht, worauf es im Mündungsgebiet des Flusses Acheloos ins Schwarze Meer zu einer der größten Schlachten der damaligen Zeit kam. Es war die Schlacht von Anchialos vom 20. August 917, in der sich jeweils 30.000 bis 60.000 Mann gegenüberstanden. Die byzantinischen Truppen wurden dabei - wegen des mangelnden Koordination des Flottenkommandanten Romanos Lekapenos, der die petschenegischen Hilfstruppen über die Donau transportieren und dem General Johannes Bogas, der diese zur Donau führen sollte - vernichtend geschlagen. Leo und sein Bruder Bardas konnten mit knapper Not nach Mesembria (heute Nessebar in Bulgarien) an der Küste dedes Schwarzen Meeres fliehen.[3] Der byzantinische Historiker Leon Diakonos (* c. 950, † 1000) bemerkte dazu, dass noch 75 Jahre nach dieser Katastrophe die Felder am Ufer des Archeloos mit Knochen der erschlagenen byzantinischen Soldaten übersät waren. Die Truppen von Zar Simeon stießen bis nahe Konstantinopel vor. Dort stellte sich ihm Leo Phokas – und wohl auch sein Bruder Bardas – mit einer neuen Armee entgegen, er wurde jedoch bei Katasyrtai/Katasurtas, nahe bei Konstantinopel, neuerlich besiegt und konnte sich nur durch die Flucht retten. Kaiserin Zoe war daher gezwungen, erhebliche Konzessionen zu machen, einen neuen Friedensvertrag abzuschließen, worauf Zar Simeon den Titel eines „Zaren der Bulgaren und der Rhomäer“ (= Oströmer /Byzantiner) annahm.[4]
    Sturz des Bruders Leon Phokas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Diese Niederlage gegen die Bulgaren schwächte die Regentschaft der Kaiserin Zoe. Zugleich entstanden jedoch auch Gerüchte, Leon Phokas könnte mit ihrer Hilfe versuchen, die Macht an sich zu reißen und den jugendlichen Kaiser Konstantin VII. verdrängen. Dem wollte der Erzieher des Kaisers zuvorkommen, indem er sich mit dem Kommandanten der Flotte, Romanos Lekapenos verband und den jungen Kaiser dazu bewog, statt seiner Mutter den Patriarchen von Konstantinopel, Nikolaos I. Mystikos (901-907 und 912–925) neuerlich zum Regenten zu ernennen. Dieser entließ daraufhin Leo Phokas als Domestikos und entzog diesem daher seine Machtbasis.
    Leon versuchte zunächst durch ein Bündnis mit Romanos Lekapenos an der Macht zu bleiben, dieser hatte jedoch eigene Pläne. Er verschaffte sich am 25. März 919 Zugang in den kaiserlichen Palast, besetzte diesen, ließ sich zum Kommandanten der Leibgarde ernennen, verheiratete 919 seine Tochter Helena Lekapene mit dem jungen Kaiser Konstantin VII. und nahm selbst den Titel „Basileopator“ (Vater des Kaisers) an. Romanos war damit de facto Herr des Byzantinischen Reiches und nahm 920 den Tiitel eines Mitkaisers an. Leon Phokas versuchte daraufhin, mit Unterstützung seines Bruders Bardas durch eine Revolte selbst an die Macht zu kommen, wurde aber von seinen Truppen verlassen, musste fliehen, wurde in Lykaonien gefangen genommen und schließlich geblendet. Als einige Monate später ein Komplott seiner Freunde aufgedeckt wurde, wurde Leo dazu verurteilt, zur Schande auf einem Esel durch die Straßen von Konstantinopel zu reiten. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.[5]
    Der Sturz seines älteren Bruders beendete vorerst auch die Karriere des Bardas Phokas, der für längere Zeit von der politischen Bühne verschwand.

    Bardas Phokas war mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des Manuel Maleinos verheiratet. Dieser war Mönch, Gründer und Abt des Kymnias Klosters auf dem Berg Olmyp in Bithynien (heute Uludağ) – Gebirge in der türkischen Provinz Bursa und wird als Heiliger der Orthodoxen Kirche verehrt, † 961/62. Sie war eine Tochter des Eudokimus Maleinos (* c. 865, † c. 915) und der Anastaso Adralestina (* c. 870,), einer Tochter des Adralestos, der 920/21 Domesikos ton scholon war. Die Maleinos waren eine Magnatenfamilie griechischer Herkunft, die ausgedehnte Besitzungen in Kappadokien hatte und deren Mitglieder schon seit dem 9. Jahrhundert vielfach hohe Kommando- und Verwaltungsfunktionen ausgeübt hatten. Kinder:

    Bardas Phokas hatte nach Christian Settipani[16] drei Söhne und drei Töchter:
    • Nikephoros II. Phokas (* 912 in Konstantinopel, † 969), Kaiser von Byzanz (963–969) ∞ 1.) Ne, ∞ 2.) Theophanu, Witwe des Kaisers Romanos II., Mutter der späteren Kaiser Basilius II. und Konstantin VIII. und der Prinzessin Anna, die den Großfüsten Wladimir I. „den Großen“ von Kiew heiratete.
    • Ne Phokaina (aus 1. Ehe) ∞ Michael Botaneiates (* c. 945), Protonotarios. Dessen Urenkel Nikephoros III. Botaneiates war Kaiser von Byzanz (1078–1081). Über dessen Nichte, die c. 1065 Géza I. König von Ungarn (1074–1077) heiratete, gibt es eie bis heute blühende Nachkommenschaft.
    • Leon Phokas (c. 915, † n. 970), 963 Kuropalates (etwa: Obersthofmeister), 969 Domestikos ton scholon, ∞ Ne
    • Nikephoros Phokas „der Blinde“ (* c. 940, † n. 972), Patrikios
    • Bardas Phokas der Jüngere (* c. 940/45, † 13. April 989), Gegen-Kaiser von Byzanz (971, 987–989)
    • Sophia Phokaina (* 945, † n. 960) ∞ Konstantinos Skleros (* c. 930, † 11. März 991), Patrikios,
    • Theophano Skleraina (* c. 960 in Konstantinopel, † 15. Juni 991 in Nimwegen), ∞ 14. April 972 in Rom Otto II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (967–983) (Nachkommen)
    • Konstantinos Phokas (* 915/20, † c. 959), Stratege des Thema Seleukeia
    • Ne Phokaina ∞ Theodulos Parsakuntenos
    • Ne Phokaina ∞ (Romanos) Kurukas (* c. 900), Dux (Gouverneur) von Mesopotamien
    • Johannes Tzimiskes, Kaiser von Byzanz (969–976), † 10. Januar 976
    • Ne Phokaina (* c. 908), ∞ N Diogenes (* c. 900, † n. 944), 944 Strategos (Militärgouverneur)
    • Diogenes Adralestos († n. 970)

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Bardas + N. Maleinos. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  N. Maleinos (Tochter von Eudokimus Maleinos und Anastaso Adralestina).
    Kinder:
    1. Kaiser Nikephoros II Phokas (von Byzanz) wurde geboren in 912 in Konstantinopel; gestorben in 969.
    2. 2. Leon Phokas, der Jüngere wurde geboren in 912; gestorben in nach 976.


Generation: 4

  1. 8.  Nikephoros Phokas, der Ältere Nikephoros Phokas, der Ältere wurde geboren in cir 830 in Kappadokien (Sohn von N. Phokas); gestorben in zw 896 und 900.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nikephoros_Phokas_der_Ältere

    Nikephoros Phokas der Ältere (griechisch: Νικηφόρος Φωκάς, Nikēphoros Phōkas) (* um 830 in Kappadokien; † um 896 oder 900) war in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts unter den Kaisern von Byzanz Basileios I. (867–886) und Leo VI. (886–912) einer der größten Feldherren des Byzantinischen Reiches, der sich bei der Rückeroberung byzantinischer Gebiete am Balkan und im Osten des Reiches, insbesondere aber in Italien bewährte, wo es ihm gelang, nach langer Entfremdung große Teile Süditaliens wieder der byzantinischen Kontrolle zu unterwerfen. Von 886 bis 896 stand er als Domestikos ton scholon (Oberkommandierender der Reichstruppen) an der Spitze der byzantinischen militärischen Hierarchie. Er war der nähere Stammvater seines Hauses, das mit seinem Enkel, Nikephoros II., der von 963 bis 969 Kaiser von Byzanz war, den Höhepunkt seiner Macht erreichte. Bis heute hat man ihm in Süditalien ein dankbares Andenken bewahrt.

    Herkunft
    Nikephoros Phokas entstammte der byzantinischen Magnatenfamilie der Phokadai, die zu den vornehmsten Vertretern des byzantinischen Militäradels zählte und über umfangreichen Landbesitz in Anatolien verfügte.
    Nikephoros war der Sohn des Phokas, des ältesten sicheren Vorfahren der Familie, der anfangs Tourmarches (Kommandeur einer Turma, d. h. einer Teilprovinz) war und 872 von Kaiser Basileios I. zum Strategos (Militärgouverneur) des Themas Anatolien ernannt wurde. Von seiner Mutter ist weder der Name noch die Herkunft bekannt, es wird jedoch vermutet, dass sie armenischer Herkunft war.[1]

    Leben
    Nikephoros Phokas folgte dem Vorbild seines Vaters, der sich als Militärgouverneur in Anatolien bewährt hatte und schlug gleichfalls eine militärische Laufbahn ein. Er begann seine Lehrzeit unter seinem Vater, zeigte frühzeitig Tapferkeit und Organisationstalent, wodurch er rasch in der militärischen Hierarchie zum kommandierenden General aufstieg.
    Berühmt wurde Nikephoros durch seine militärischen Erfolge, die er im Dienste des Kaisers Basileios I. in Italien errang. Dieser Kaiser verdankte seinen Thron zwar der Tatsache, dass er seinen Gönner, Kaiser Michael III. (842–867), genannt „der Trunkenbold“, in der Nacht vom 23. zum 24. September 867 ermorden ließ, erwies sich jedoch als tüchtiger Herrscher, dem es gelang, Territorien, die dem Byzantinischen Reich unter seinen Vorgängern verloren gegangen waren, wieder zurückzuerobern und auch den inneren Zusammenhalt des Reiches durch seine gesetzgeberische Tätigkeit und durch die Bekämpfung der sich ausbreitenden häretischen Sekte der Paulikianer zu stärken.

    Einsatz in Italien
    Hintergrund von Nikephoros Phokas’ Aktion in Italien war, dass Süditalien, das in byzantinischer Sicht als ein selbstverständlicher Teil des byzantinischen Reiches erschien, sich in ein umkämpftes Gebiet verwandelt hatte, wo der Einfluss des Reiches im Schwinden war. Dies geschah wegen der konkurrierenden Ansprüche des westlichen römischen Kaisertums, durch die Autonomiebestrebungen der langobardischen Fürstentümer und insbesondere durch die Angriffe der arabischen Dynastie der Aghlabiden. Diese hatte von Tunesien aus in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts Sizilien, Sardinien und große Teile von Kalabrien erobert, wobei 841 u. a. die Stadt Benevent erobert und das Kloster Monte Cassino ausgeraubt wurde. Im Jahre 870 eroberten die Sarazenen die Insel Malta, konnten dadurch ihre strategische Position zwischen Tunesien und Sizilien verstärken und bedrohten dadurch die christliche Schifffahrt im Mittelmeer.[2]
    Nachdem die byzantinische Flotte sarazenische Angriffe auf die dalmatinische Küste abgewehrt und die Belagerung von Dubrovnik gesprengt hatte, wandte sich Kaiser Basileios I. der Rückeroberung byzantinischer Territorien auf dem italienischen Festland zu, die Nikephoros Phokas übertragen wurde.
    Als erfahrener General mit politischem Instinkt erkannte Nikephoros, dass ein Alleingang der byzantinischen Armee gegen die expansiv auftretenden Sarazenen wenig aussichtsreich war, während eine Allianz mit dem weströmischen Kaisertum und mit dem Papst die Chancen auf einen erfolgreichen Feldzug erheblich verbessern würde. Es kam daher zu langwierigen, aber letztlich erfolgreichen Verhandlungen, durch die ein gemeinsames Vorgehen vereinbart wurde. Ludwig II. (seit 839/40 König von Italalien und ab 855 römischer Kaiser, † 875), der älteste Sohn des Kaisers Lothar I. aus dem Haus der Karolinger, sollte für seine Unterstützung die Hand einer Prinzessin aus dem byzantinischen Kaiserhaus erhalten. Der Papst Johannes VIII. (872–882) wurde durch die Absetzung des romkritischen Patriarchen von Konstantinopel Photios (858–867 und 878–886) - der 867 Papst Nikolaus I. „den Großen“ (858–867) exkommuniziert hatte – gewonnen.
    Die geplante Allianz funktionierte allerdings nicht ganz nach Wunsch: Kaiser Ludwig II. eroberte 871 auf eigene Faust Bari, ohne dass daraus Byzanz irgendein Vorteil erwachsen wäre. Dies führte zu erheblichem Streit und zur Verweigerung der Anerkennung des westlichen Kaisertitels durch Byzanz. Bald darauf verlor Kaiser Basileios I. auch die päpstliche Unterstützung, da er seinen Einfluss auf Dalmatien, Mazedonien und Bulgarien durch aktive Unterstützung der Missionstätigkeit der Orthodoxen Kirche erweiterte und damit die Präsenz der Römisch-Katholischen Kirche zurückdrängte.
    Aus byzantinischer Sicht hilfreich war ein Aufstand des Herzogs Adelchis von Benevent gegen Kaiser Ludwig II., wobei sich Ersterer zwecks Rückversicherung im Jahre 873 dem byzantinischen Protektorat unterwarf. Nach dem Tod Kaiser Ludwigs II. im Jahre 875 unterwarf sich 876 auch Bari der Regierung Konstantinopels. Neuerliche Angriffe der Sarazenen auf die Küsten Dalmatiens, Mittelgriechenlands und der Peloponnes konnten von byzantinischen Flottenverbänden abgewehrt werden, doch fiel 878 die Stadt Syrakus, das Zentrum byzantinischer Präsenz in Sizilien, die lange der Belagerung widerstanden hatte, in die Hände der Araber.
    Angesichts der dramatischen Situation sollte der bewährte General Nikephoros Phokas eine Wende dieser Entwicklung herbeiführen. Kaiser Basileios beauftragte ihn, das festländische Unteritalien wieder unter byzantinische Kontrolle zu bringen. Phohokas rüstete eine große Armee aus, die mit Hilfe der byzantinischen Flotte nach Unteritalien verschifft wurde. In einer Reihe siegreicher Schlachten gelang es ihm, die Truppen des Emirs der Aghlabiden, Abū Ishāq Ibrāhīm II. (875–902) zu besiegegen und in den Jahren 885 bis 886 durch mehrere erfolgreiche Feldzüge in Apulien u. a. Bari und Tarent sowie in Kalabrien u. a. Santa Severina, Tropea und Amantea zurückzuerobern. Zugleich konnte er in Sizilien die Sarazenen zurückdrängen, jedoch nicht von dort vertreiben. Zum Schutz der Bevölkerung vor den Angriffen der Sarazenen empfahl er der Bevölkerung in Süditalien, in ummauerte Höhensiedlungen zu übersiedeln.
    Während seines zweijährigen Feldzuges in Italien unterwarf Phokas auch die unter langobardischer Herrschaft stehenden Territorien in Kalabrien und in der Basilikata, wodurch das Fürstentum Salerno und das Herzogtum Benevent zu byzantinischen Vasallen wurden. Dank seiner militärischen Tüchtigkeit konnte ein großer Teil Süditaliens wieder dem Byzantinischen Reich unterstellt werden.
    In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 886 zum Domestikos ton scholon, d. h. zum Oberkommandierenden der byzantinischen Truppen ernannt. Eine Funktion, die er von 886 bis knapp vor seinem Tod im Jahre 896 ausübte.

    Einsatz gegen Bulgarien
    Nach dem Tod von Kaiser Basilius I. im Jahre 886 wurde Phokas von dessen Sohn und Nachfolger Kaiser Leo VI. „dem Weisen“ (886–912) nach Konstantinopel zurückgerufen und mit der Verteidigung Makedoniens gegen die Bulgaren betraut. Der Konflikt miit Bulgarien entwickelte sich aus einer Initiative des obersten Ministers des Kaisers Leo VI., dem Armenier Stylianos Zauzes, der den seltenen Titel „basileopater“ (Kaiservater) trug, obwohl er nur Schwiegervater des Kaisers war. Dieser erreichte von seinem Schwiegersohn, dass dieser 893 das Handelsmonopol mit Bulgarien zwei griechischen Kaufleuten übertrug, die seine Günstlinge waren und dass das Transitlager für den bulgarischen Handel von Konstantinopel nach Thessaloniki verlegt wurde. Dadurch wurde der bulgarische Handel, der vom Schwarzen Meer durch den Bosporus ging, erheblich erschwert. Da die bulgarischen Proteste erfolglos blieben, ließ Zar Simeon I. „der Große“ (893–927) im Jahre 894 ein bulgarisches Heer in Thrakien einmarschieren. Angesichts dieser Bedrohung erhielt der fähigste Feldherr des Reiches, Nikephoros Phokas, die Aufgabe, den bulgarischen Vorstoß abzuwehren. Diesem gelang es durch eine geschickte Strategie die Situation unter Kontrolle zu bringen.[3]

    Die strategische Überlegung des Nikephoros Phokas bestand dabei darin, die Bulgaren zu einem Zweifrontenkrieg zu zwingen, indem er sich mit dem verwegenen Reitervolk der Magyaren, das im Norden der Bulgaren siedelte, verbündete und dazu veranlasasste, die dort sehr ungeliebten Bulgaren von hinten anzugreifen, um sie dadurch zum Rückzug aus dem byzantinischen Reichsgebiet zu zwingen. Diese Strategie ging auf, da die Magyaren die Donau überquerten, in bulgarisches Gebiet einfielen und die Bulgaren unter dem Druck der Armee des Phokas zurückzuweichen begannen. Die Chancen auf eine Eliminierung der bulgarischen Bedrohung wurden jedoch durch den führenden Minister, Stylianos Zauzes verhindert, der Kaiser Leo VI. überredete, den von ihm begünstigten General Katakalon mit dieser Aufgabe zu betrauen. Phokas wurde daher nach Konstantinopel zurückbeordert. Katakalon übernahm daher in der Endphase des Krieges das Kommando im Bulgarienfeldzug, der – trotz geringerer militärischer Begabung des Katakalon - dank der Umsetzung der Strategie des Phokas erfolgreich war.[4] Simeon musste schließlich um Frieden bitten.[5] [6]
    Von historischer Bedeutung war, dass Zar Simeon zu seiner Verteidigung dieselbe Strategie wie Phokas anwandte, indem es den in den Steppen Südrusslands nomadisierenden wilden Stamm der Petschenegen im Jahre 896 mit Gold dazu gewann, den Magyareen in den Rücken zu fallen. Eingezwängt zwischen den Armeen der Bulgaren und der Petschenegen wichen die Magyaren nach Westen in die Pannonische Tiefebene aus, wo sie sich in der Folge im historischen Ungarn niederließen. Zar Simeon hatte dadurch die Gelegenheit, Byzanz zu einem nachteiligen Frieden zu zwingen, in dem sich Kaiser Leo VI. dazu verpflichten musste, die Verlegung des Handelszentrums nach Thessaloniki rückgängig zu machen und Zar Simeon einen hohen Tribut zu leisten.[7]

    Letzte Jahre und Tod
    Dem Bericht des Theophanes Continuatus zufolge wurde Nikephoros Phokas zunächst als Gouverneur (strategos) von Thrakesion im westlichen Kleinasien ernannt, und kämpfte in der Folge als Oberkommandierender der byzantinischen Truppen im Osten in Syrien gegen die Sarazenen, bis er um das Jahr 900 starb. Andere Chronisten aber, denen auch die meisten modernen Historiker folgen, berichten, dass er schon Ende 895 oder Anfang 896 starb, was Tsar Simeon angeblich daran ermunterte, den Krieg mit Byzanz, diesmal mit großem Erfolg, wieder aufzunehmen.
    Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Beachtlich erscheint, dass Nikephoros Phokas als Befreier Süditaliens von den Sarazenen in dieser Region durch Jahrhunderte so populär blieb, dass einzelne Gemeinden, wie etwa Francavilla Angitola den Namensvetter des byzantinischen Feldherren, den Heiligen Phokas von Sinope als Patron ihrer Kirche wählten.[8] Nach einer alten Legende sollen die Städte Francavilla Angitola (in der Provinz Vibo Valentia in der Region Kalabrien) und selbst Catanzaro auf Festungen zurückgehen, die in Erinnerung an den byzantinischen General „Nikephoros“ genannt worden waren.[9]
    Darüber hinaus führen einige Bistümer in Süditalien ihre Gründung auf Nikephoros Phokas zurück, so etwa das von Santa Severina und Nicastro und die inzwischen aufgelösten Bistümer von Amanthea und Belcastro.

    Kinder:
    1. 4. Bardas Phokas, der Ältere wurde geboren in cir 878; gestorben in cir 969.

  2. 10.  Eudokimus Maleinos wurde geboren in cir 865; gestorben in cir 915.

    Eudokimus + Anastaso Adralestina. Anastaso (Tochter von Adralestos von Byzanz) wurde geboren in cir 870. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 11.  Anastaso Adralestina wurde geboren in cir 870 (Tochter von Adralestos von Byzanz).
    Kinder:
    1. 5. N. Maleinos


Generation: 5

  1. 16.  N. Phokas

    Notizen:

    Von Kaiser Basileios I. zum Strategos (Militrgouverneur) des Themas Anatolien ernannt.

    Kinder:
    1. 8. Nikephoros Phokas, der Ältere wurde geboren in cir 830 in Kappadokien; gestorben in zw 896 und 900.

  2. 22.  Adralestos von Byzanz
    Kinder:
    1. 11. Anastaso Adralestina wurde geboren in cir 870.