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Bilgeri von Heudorf

Bilgeri von Heudorf

männlich 1406 - 1476  (70 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Bilgeri von HeudorfBilgeri von Heudorf wurde geboren in cir 1406 in Salem (Sohn von Bilgeri von Heudorf und Catharina von Randegg); gestorben in 1476 in Schloss Langenstein.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bilgeri_von_Heudorf

    Bilgeri von Heudorf, auch Pilgrim von Heudorf oder Peregrin von Heudorf, (* um 1406 in Salem; † 1476 auf Schloss Langenstein) war ein schwäbischer Ritter, Feudalherr und Kriegsherr, der eine 27-jährige Fehde mit der Stadt Schaffhausen führte.

    Familie
    Bilgeri von Heudorf entstammte einer der ältesten Geschlechter der schwäbischen Ritterschaft, den Rittern und Herren von Heudorf. Seine Eltern waren der Rat des Bischofs Heinrich IV von Hewen Bilgeri der Ältere von Heudorf und Katharina von Randegg. Er wird in der Chronik des Ulrich von Richental als Teilnehmer des Konstanzer Konzils genannt.

    Hermann III. von Breitenlandenberg, Bischof von Konstanz von 1466 bis 1474 war der Schwager von Bilgeri von Heudorf.

    Leben
    Bilgeri von Heudorf wurde um 1406 in Salem geboren, wo er auch laut seines Testamentes begraben zu werden wünschte. Bilgeri trat zunächst die Nachfolge seines Vaters als Rat des durch seine Amtsführung berüchtigten Konstanzer Bischofs Heinrich von Hewen an. Von diesem erhielt er 1444 die bischöfliche Herrschaft über Schloss und Stadt Tiengen auf Lebenszeit. König Friedrich IV. verlieh Bilgeri von Heudorf auf Bitten des Bischofs das zugehörige Zoll- und Münzregal und die Hochgerichtsbarkeit. Der Erwerb der Herrschaft Tiengen wurde von Bilgeri von Heudorf mit der Herrschaft Küssaberg im Klettgau, die er seit 1429 pfandweise innehatte, abgelöst. 1452 gehörte Bilgeri von Heudorf zum Begleitzug König Friedrichs, der sich in Rom zu Kaiser Friedrich III. krönen ließ, und sich mit Eleonore Helena von Portugal vermählte. Bilgeri von Heudorf wurde bei diesem Ereignis nach altem Brauchtum auf der Tiberbrücke von Friedrich neben 300 anderen Teilnehmern des Zuges mit dem Schwert Karls des Großen zum Ritter geschlagen. Der Ritterschlag auf der Tiberbrücke hatte in der Zeit das höchste Ansehen. Bilgeri von Heudorf erhielt dazu eine Wappenmehrung und eine Bestätigung der Privilegien der Herrschaft Tiengen. 1452 trat Bilgeri von Heudorf als Rat in die Dienste des ab 1455 österreichischen Herzogs Sigmund. 1460 gehörte Bilgeri von Heudorf im Thurgauerkrieg zu den erfolgreichen Verteidigern der Stadt Winterthur gegen eine eidgenössische Übermacht. Er war zusammen mit Wilhelm von Heudorf Pfandinhaber der kleinen Herrschaft und Burg Allmut.

    Ab 1449 verstrickte sich Bilgeri von Heudorf zunehmend in lokale Konflikte und in Auseinandersetzungen mit der Stadt Schaffhausen, die sich den Eidgenossen zugewandt hatte. Auslösend war ein Streit um das Schloss Laufen, das Bilgeri von Heudorf aufgrund ererbter Ansprüche besetzt hatte. Die Schaffhauser Edelknechte Hans und Konrad von Fulach, die ebenfalls Rechte beanspruchten, überfielen nächtlich das Schloss und töteten einen Verwandten des Heudorfers. Der daraus entstandene Konflikt wurde erst 1476 beigelegt. Bilgeri von Heudorf drangsalierte über die Jahre das Schaffhauser Territorium und erwirkte vor dem Hofgericht die Ächtung der Stadt Schaffhausen. Die Stadt erlitt in dieser Zeit einen hohen wirtschaftlichen Schaden. Zur Eskalation kam es 1467 als Bilgeri von Heudorf den Schaffhauser Bürgermeister Hans am Stad bei Anselfingen auf freiem Feld gefangen nahm und auf das Schloss Schauenburg verschleppte. Hans am Stad wurde körperlich misshandelt und kam erst nach der Zahlung eines Lösegeldes von 1800 rheinischen Gulden, das seinem gesamten Vermögen entsprach, frei. Die Eidgenossen, die erfolglos bei der vorderösterreichischen Regentin Eleonore von Schottland protestierten belagerten deshalb in der Folge 1468 fünfeinhalb Wochen die Stadt Waldshut. Die Herrschaft Tiengen wurde von Schaffhausen besetzt. Eine kleinere weitere Besitzung des Heudorfers im Fricktal wurde von Bern annektiert.

    Nach der Übernahme der Vorlande durch Karl den Kühnen Burgund 1469 wurde die Provinz durch den burgundischen Landvogt Peter von Hagenbach verwaltet. Dieser versuchte erfolglos in der Streitsache des Heudorfers zu vermitteln. Am 3. April überfiel Bilgeri von Heudorf unterhalb von Breisach von burgundischem Gebiet aus ein Berner Schiff mit Kaufleuten, die auf dem Weg zur Frankfurter Messe waren. Bilgeri von Heudorf erhielt nicht nur Schutz von der Burgundischen Regierung, sondern wurde vom Landvogt als burgundischer Rat in Dienst genommen. Die Affäre trug zum Zusammenschluss der burgundischen Gegner in der Niederen Vereinigung bei. 1476 wurde durch die Niedere Vereinigung der Konflikt Bilgeri von Heudorfs mit Schaffhausen geschlichtet. Unter der Schlichtung des Königs von Dänemark wurde Bilgeri von Heudorf durch seinen früheren Dienstherrn Herzog Sigmund großzügig abgefunden. Wenige Wochen danach noch im Frühjahr 1476 verstarb Bilgeri von Heudorf auf seinem Schloss Langenstein, ohne direkte Nachkommen. Das Vermögen fiel an die verwandten männlichen Mitglieder der Familie von Heudorf.

    Literatur
    Peter Scheck: Heudorf, Bilgeri von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Georg von Wyß: Heudorf, Bilgeri von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 502–506.
    K. Ernst Girsberger: Bilgeri von Heudorf und die Schaffhauser. 1927
    Hans-Jürgen Erwerth: Ritter Bilgeri von Heudorf (gest. 1476): ein Beitrag zur wirtschaftlichen Lage und sozialen Stellung des Adels im westlichen Bodenseeraum. Verein für Geschichte des Hegaus e.V, 1992, ISBN 978-3921413326
    Weblinks
    Bilgeri von Heudorf contra Schaffhausen auf www.regesta-imperii.de

    Bilgeri heiratete Ursula von Rosenberg in 1427/29. Ursula gestorben in vor 1470. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Bilgeri von HeudorfBilgeri von Heudorf (Sohn von Benz von Heudorf); gestorben in nach 27 Mai 1449.

    Notizen:

    Bericht über seinen Sohn mit Erwähnung..

    https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Heudorf,_Bilgeri_von

    Heudorf *): Bilgeri v. H., † 1476. – Im Hegau in Schwaben erscheinen im 13. Jahrhundert unter den Vasallen der Grafen v. Nellenburg die Ritter v. H.; so genannt vom Orte Heudorf bei Stockach oder von Heudorf bei Meßkirch. Aus diesem später weitverzweigten, im Hegau, Kleggau und in der Baar, in den Städten Meßkirch, Ueberlingen, Schaffhausen vorkommenden Geschlechte stammte Peregrin oder, nach der Sprache seiner Zeit, Bilgeri v. H., bekannt als unermüdlich zäher und thätiger Gegner der schweizerischen Eidgenossen und insbesondere der Stadt Schaffhausen, dessen Angriffe auf diese den Anschluß Schaffhausens an die Schweiz und den letzten Krieg zwischen Herzog Sigmund von Oesterreich und den Eidgenossen, den sogenannten Waldshuterkrieg, herbeiführten. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts zuerst genannt, 1435 Vertreter eines Gegners von Schaffhausen in einem Schiedsgerichte, mindestens seit 1441 Pfandbesitzer der bischöflich constanzischen Herrschaft Küssenberg im Kleggau, bewohnte H. damals diese Veste, während sein Vater bis 1443 die Burg Roßberg bei Osterfingen, ein Verwandter die der Stadt Schaffhausen noch näher liegende Neuburg auf dem Ottersbühl unweit des Rheinfalls besaß. Um diese Zeit, im Frühjahr 1443, brach der erbitterte Krieg König Friedrichs, des Hauses Oesterreich und der mit ihnen verbündeten Stadt Zürich gegen die Eidgenossen aus, von denen Zürich sich getrennt hatte. H., der 1443 oder Anfangs 1444 die Herrschaft Küssenberg an Bischof Heinrich von Constanz zurückgab, dagegen die bischöfliche Burg und Stadt Thiengen zu Pfand empfing, den Wohnsitz auf Küssenberg übrigens noch mindestens bis 1446 beibehielt, folgte dem Beispiele des gesammten Adels der österreichischen Vorlande und ließ, im Oktober 1444, seine Absage an die Eidgenossen ergehen. Inzwischen richtete er gegen dieselben [503] nichts von Bedeutung aus. Weit entfernt die Lorbeeren zu theilen, die sein Landsmann Hans v. Rechberg sich als kühner Parteigänger auf österreichischer Seite erwarb, ließ er diesen im Stich, als Rechberg im September 1445 von Zürich aus einen Anschlag auf die Stadt Brugg unternahm, den H. und Bertolt v. Stein vom Rheine her mit einigen tausend Mann unterstützen sollten. Ihr Ausbleiben vereitelte den Erfolg von Rechberg’s List und Muth. Der Vorfall ließ feindselige Spannung zwischen beiden zurück. Als die Verträge von Constanz vom 9. Juni 1446 dem Kriege ein Ziel gesetzt hatten (so daß auch H. bei friedlichen Verhandlungen in Kaiserstuhl im August d. J. erschien), Rechberg aber mit einigen Genossen im Oktober 1448 Rheinfelden überfiel, jedoch die Stadt im Mai 1449 wieder räumen mußte und nun von Herzog Albrecht für den Friedensbruch zur Rechenschaft gezogen und in Gefangenschaft gelegt wurde, da warf der Herzog ihm und seinen Mitgefangenen u. A. auch vor, sie hätten H., „des Herzogs Rath und Diener“, nach seinem Schlosse (Küssenberg?, Thiengen?), nach Leib und Gut gestellt. H. hatte sich nämlich seit Herzog Albrechts Erscheinen in den Vorlanden enge an denselben angeschlossen. Eifrig verfolgte er den Plan, die Stadt Schaffhausen, die (seit 1415 Reichsstadt) allen Aufforderungen des Königs und Albrechts, vom Reiche unter die Herrschaft Oesterreichs zurückzutreten, Gehör versagte, 1444 in den schwäbischen Städtebund getreten war und im Zürcherkriege eine möglichst neutrale Haltung befolgt hatte, Oesterreich wieder unterwerfen zu helfen. Ein persönliches Interesse bestärkte ihn hierbei. Als Verwandter und Erbe des Schaffhausers Konrad v. Tüfen, einst Mitbesitzer des Schlosses und der Herrschaft Laufen am Rheinfall, eines kyburgisch-österreichischen Lehens und gräflich nellenburgischen Afterlehens, das jetzt im Besitze der schaffhausischen Familie v. Fulach war, behauptete H. Ansprüche auf dasselbe zu haben. Im Mai 1449 eröffnete er seine Unternehmungen. Im Einverständnisse mit den Grafen von Sulz, Landgrafen im Kleggau, welche die Schirmvogtei über die Abtei Rheinau beanspruchten, bemächtigte er sich durch eine Schaar als Pilger verkleideter Söldner des Städtchens Rheinau, als eines geeigneten Waffenplatzes für die Grafen wie für seine eigenen Pläne. Schaffhausen, das seinen Verkehr auf dem nun aus Rheinau und dem gräflichen Residenzschlosse Balm (etwas weiter westlich am rechten Ufer des Stromes) empfindlich belästigt sah, ergriff, nach Absage des Grafen Alwig von Sulz an die schwäbischen Städte, die Waffen, bemächtigte sich am September 1449 der Veste Balm, zerstörte dieselbe und besetzte Rheinau. Nun brachte H. den Herzog Albrecht dazu, Laufen mit Heeresmacht den Fulach zu entreißen (November 1449), was die Fulach durch Ueberfall und Plünderung von Heudorf’s Pfandstädtchen Thiengen vergalten (December 1449). Ihr Unternehmen leitete ihr kriegskundiger Mitbürger, Hans Heggenzi, dem die Grafen von Sulz sein Schloß Wasserstelz am Rheine zerstört hatten. Auch Heinrichs v. H. Neuburg am Ottersbühl fand nun den Untergang von der Hand der Städter. Anfangs 1450 erstieg Heggenzi Schloß Laufen, wobei der von Herzog Albrecht dort eingesetzte Befehlshaber, Konrad v. Magenbuch, niedergemacht wurde und übergab es den herbeieilenden Fulach. Herzog Albrecht und der schwäbische Adel sagten hierauf Schaffhausen ab (24. April 1450). Ein andauernder kleiner Krieg belästigte nun die Stadt, in welchem H. seine eifrige Rolle spielte, Friedensverhandlungen zuweilen die Waffengänge unterbrachen, die Stadt aber sich veranlaßt sah, ähnlich wie die fränkischen Städte, die um diese Zeit ihren Krieg gegen den Markgrafen Achilles führten, schweizerische Söldner in Dienst zu nehmen und ihre Blicke mehr und mehr nach der Schweiz zu werfen. Mit Einzelnen, mit Heinrich v. H. (August 1450), mit Rechberg theilweise (Sommer 1451) sühnten sich die Fulach und die Stadt. Heggenzi gab (10. December 1451) sein Bürgerrecht [504] in Schaffhausen auf und erleichterte dadurch die Stellung des Rathes. Der Römerzug König Friedrichs im Spätherbst 1451 brachte einen Stillstand in die Dinge. H., im Gefolge des Kaisers, erwarb sich in Rom den Ritterschlag und für seine Stadt Thiengen einen kaiserlichen Bestätigungsbrief ihrer Rechte (27. März 1452), während Schaffhausen das abermalige Ansinnen einer Gesandtschaft Herzog Albrechts auf Unterwerfung entschieden ablehnte (28. Febr. 1452). Heimgekommen, nahm H. seine Beziehungen zu Albrecht wieder auf, der nun mit dem Titel Erzherzog und als Vormund von Herzog Sigmund die an diesen übertragenen Vorlande zu verwalten fortfuhr, befehdete aufs Neue mit Rechberg und mit den Grafen von Sulz die Schaffhauser aufs Nachdrücklichste und bewirkte dadurch, daß sie ein Bündniß mit den Eidgenossen angelegentlich suchten und am 1. Juni 1454 sich mit Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Glarus auf 25 Jahre verbanden. Die volksthümliche Sage faßte später diese Vorgänge in die Erzählung zusammen: Eben sei H. im Begriffe gewesen, sich mit einem reisigen Zuge der Stadt zu bemächtigen, als er jenseits des Rheins den festlichen Einzug der eidgenössischen Boten zum Bundesschwur erblickt und mit Verwünschung dem nahen Thore den Rücken gekehrt habe. Aber schon vor dem Abschlusse des Bundes hatte die Stadt eidgenössische Zusätzer empfangen, die in ihre Umgegend streiften und nun auch zum Angriffe vorgingen. Einer Schaar von 1500 Gegnern, unter denen sie Herzog Sigmund in Person erblickt zu haben behaupteten, brachten sie bei einem solchen Auszuge eine Schlappe bei (1. November 1454). Als dann Wegelagerei des Adels im September 1455 einen Kriegszug eidgenössischer Freiwilliger von Zurzach aus über die Grafen von Sulz und von Nellenburg brachte, wobei das nellenburgische Städtchen Thengen in Flammen aufging, brachten der Bischof von Basel, die Räthe von Basel und von Konstanz eine Vermittlung in Schaffhausen zu Stande, die zunächst Waffenruhe und 1456 Friede herstellte. Nur H. blieb unversöhnlich. Während jener Fehden, die auch das Kloster Rheinau dazu führten, sich die Eidgenossen für bleibend zu Schirmherren zu erwählen (Sommer 1455) und die von H. besonders bedrohten Fulach bewogen, für 10 Jahre mit ihrer Herrschaft Laufen in Zürich Burgrecht zu nehmen (10. März 1455), hatte H. seine Gegner auch beim kaiserlichen Kammergerichte verfolgt und erwirkte endlich, daß Kaiser Friedrich über die Fulach und die Stadt Schaffhausen, wegen Laufen, die Reichsacht aussprach (Grätz, 26. Februar 1457), der Vorstellungen der Eidgenossen (3. April 1457) nicht achtend. Rath und Bevollmächtiger Herzog Sigmunds bei dessen Regierungsantritt zur Einnahme der Huldigung in Villingen (1458), verfolgte nun H. Schaffhausen und dessen Bürger auf Grundlage der ergangenen Acht, nahm bei Ausbruch des Thurgauerkrieges im Sommer 1460 Antheil an der Vertheidigung der österreichischen Stadt Winterthur und wollte, als Herzog Sigmund mit Verlust des Thurgau an die Eidgenossen den 15jährigen oder Constanzer Frieden mit Letzteren schließen mußte (1. Juni 1461), diesen Friedensschluß nicht anerkennen, obwohl er jetzt nicht nur Sigmunds Rath, sondern auch österreichischer Vogt zu Laufenburg war, das ihm vom Erzherzog Albrecht pfandweise übergeben worden. Thiengen hatte er 1456 dem Bischofe Heinrich von Constanz mit Vorbehalt bestimmter Nutzungen für sich und seine Gemahlin und der Rückgabe nach fünf Jahren eingeräumt, konnte es aber ungeachtet eines kaiserlichen Urtheils vom 16. März 1460 für einmal nicht wieder erlangen. Inzwischen verschafften die Streitigkeiten des Kaisers und des Erzherzogs Albrecht, Sigmunds Streitigkeiten mit Papst Pius II. und die Auslösung Laufenburg’s durch den Erzherzog, die H. aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Eidgenossen entfernte, sowie auch der für den Kaiser empfindliche Sieg des Pfalzgrafen Friedrich bei Seckenheim (30. Juni 1462) den Eidgenossen, deren Söldner Friedrich kräftig unterstützt [505] hatten, einstweilige Ruhe vor Oesterreich und vor H. Allein 1464 ließ dieser die Urtheile der Acht gegen die Fulach und Schaffhausen von 1457 plötzlich wieder publiciren, nahm seine frühere Befehdung derselben wieder auf und erwiederte die Beschwerden der Eidgenossen bei der schwäbischen Ritterschaft von St. Georgen Schild mit Schmähungen (13. August 1464). Als Kaiser Friedrich, bei dem über diesen Bruch des 15jährigen Friedens Klage geführt wurde, die kammergerichtlichen Urtheile suspendirte (22. December 1464) und neue Verhandlungen zwischen den Parteien gebot, wußte H. die Sache so hinauszuziehen und zu wenden, daß er doch wieder zur Execution kaiserliche Bewilligung und zweijähriges Geleit erhielt (1466) und fuhr unbehindert in unausgesetzten Beleidigungen fort, die Schaffhausens laute Klagen erregten und mannigfache Grausamkeiten gegen Einzelne von beiden Seiten herbeiführten. Im Sommer 1467 bemächtigte sich H. bei Anselfingen, unweit Engen, des schaffhausischen Bürgermeisters Hans am Stad, schleppte ihn nach Villingen und gab ihn nach schwerer Mißhandlung nur unter Erpressung der das ganze Vermögen v. Stad’s übersteigenden Summe von 1800 Gulden los. Dies geschah, während der Adel im Sundgau und auch H. die Stadt Mühlhausen im Elsaß in ähnlicher Weise verfolgten, die in einem Bunde mit Bern und Solothurn Schutz suchte (17. Juni 1466). Weder der Reichtag zu Nürnberg (11. November 1466), noch Herzog Sigmund, der jetzt aus Geldnoth seine letzte Besitzung im Bereiche der Eidgenossenschaft, Winterthur, an Zürich verpfändete (13. August 1467), noch Vermittlungsversuche der Bischöfe von Constanz und Basel, des Grafen von Sulz u. A. (September 1467 bis Mai 1468), noch auch ein kaiserliches Gebot an H. selbst, vom Kriege gegen Schaffhausen abzustehen, der dem Herzoge Gefahr bringen könne (Grätz, 1. April 1468), waren im Stande den Frieden herzustellen. So erklärten denn schließlich die Eidgenossen dem Herzoge und seinem Adel Mitte Juni 1468 den Krieg und eröffneten ihn mit einem siegreichen Zuge ins Sundgau, während Schaffhausen und seine eidgenössischen Zuzüger den Klettgau besetzten, Tiengen einnahmen und im Schwarzwald streiften. Dann schritt man mit vereinten Kräften zur Belagerung von Waldshut, wo unter dem Befehlshaber Wernher v. Schinen auch H. lag. Uneinigkeit der Belagerer ließ sie nicht zur Eroberung der tapfer vertheidigten Stadt gelangen; aber Herzog Sigmund mußte sich zum „Waldshuterfrieden“ vom 27. August 1468 bequemen, dessen erster Artikel ihn verpflichtete, dafür besorgt zu sein, daß die von H. erlangten Urtheile der Acht gegen Schaffhausen und die Fulach durch Widerruf abgethan werden; H. diese Gegner nicht weiter belästige, und daß der Herzog Hansen am Stad die erpreßte Schatzung binnen spätestens acht Monaten vergüte. Aber Jahre lang dauerte es noch, ehe diese Abmachung Vollzug fand. Denn während Sigmund seine Vorlande an Herzog Karl von Burgund verpfändete, um nur die stipulirte Kriegsentschädigung an die Eidgenossen leisten zu können, ließ er die Befriedigung von am Stad anstehen. H. aber kümmerte sich um den Waldshuterfrieden um so weniger, als der Kaiser selbst denselben für ungültig erklärte und am Stad sogar verbieten ließ, die Vergütung der 1800 Gulden zu fordern oder anzunehmen (25. Mai 1469). Schaffhausen behielt inzwischen Thiengen oder setzte sich wenigstens gleich nach dem Friedensschlusse wieder in Besitz der Stadt, von der es unter Vorbehalt der Rechte des Bischofs Hermann von Constanz die Huldigung einnahm. Vergeblich reklamierte H. vom Bischofe Restitution in seinen Pfandbesitz, die ihm unter Hermanns Vorgängern entzogen geblieben war; ein Urtheil des Markgrafen Karl von Baden als kaiserlichen Commissärs in ihrem beiderseitigen Streite (9. März 1472) fiel zwar zu Heudorf’s Gunsten aus, aber der Bischof konnte Schaffhausen des Besitzes nicht entwehren. In seinem Groll gegen die Eidgenossen, von denen er vergeblich [506] Genugthuung dafür verlangte, überfiel nun H. mit Hülfe Diebolds v. Geroldek auf dem Rheine bei Ottenheim, unweit Schuttern, in den ersten Tagen des April 1473 schweizerische Kaufleute, die zur Frankfurter Messe fuhren, und ein paar Straßburger, und schleppte sie in seines Gehilfen Veste Schuttern. Sofort schritt Straßburg ein, bemächtigte sich dieser Veste und befreite die Gefangenen (12. April 1473). Die Eidgenossen aber, die im Begriffe gewesen Straßburg zu Hilfe zu ziehen, ließen nun nachdrückliche Aufforderung an Herzog Sigmund ergehen, dem Waldshuter Frieden endlich nachzukommen, wiesen ein halb drohendes Intercessionsbegehren des nunmehrigen Besitzers der Vorlande, Karl von Burgund, entschieden zurück, und Sigmund mußte sich entschließen seine Verwendung beim Kaiser, an dessen Hofe H. Zuflucht gesucht hatte, zuzusagen (28. Mai 1473), worauf denn endlich der Kaiser Schaffhausen und die Fulach von Acht und Aberacht lossprach (Ulm, 21. Juni 1473). Jetzt, von den Eidgenossen auch bei Herzog Karl ernstlich angeklagt, lenkte H. allmählich etwas ein. Von Langenstein im Hegau aus, wo er Sitz nahm, anerbot er sich, wenigstens anscheinend, zu einer Verständigung mit Schaffhausen vor dem Rathe zu Zürich, in dem er Verwandte zählte. Allein Besorgniß der Eidgenossen vor neuer List seinerseits, Zögerung Herzog Sigmunds, seine Entschädigungsforderungen anzuerkennen und am Stad auszurichten, sowie die Verwickelung der Verhältnisse in Betreff von Thiengen, erschwerten die definitive Erledigung der Sache. Erst nach dreijährigen Verhandlungen, auf Tagen in Innsbruck, Augsburg, Constanz, kam zwischen den Bevollmächtigten aller Betheiligten Anfangs 1476 eine Verständigung zu Stande, in Folge deren die vom Herzoge zu leistende Summe bestimmt wurde, gegen welche H. die in seinen Händen liegenden Urtheile gegen Schaffhausen und die Fulach herauszugeben hatte, am Stad vom Herzoge Entschädigung erhielt, dem Bischofe von Constanz Rückgabe von Thiengen an das Hochstift zugesichert und zum Vollzuge der abschließenden Förmlichkeiten ein neuer Termin in Constanz anberaumt wurde. Ehe derselbe erschien, starb H. Am 4. August 1476 traten die Bevollmächtigten seiner Erben, der H. zu Boll, Allmuth und Aulfingen, mit denjenigen Herzog Sigmunds, des Bischofs Hermann und Schaffhausens zusammen, gegenseitig wurden die nöthigen Quittungen ausgetauscht und am 11. d. M. stellten die Erben die urkundliche Versicherung aus, allen durch Heudorf’s und ihre (nämlichen) Bevollmächtigten eingegangenen „Richtungen“ getreulich nachzukommen. Thiengen huldigte nun, nach Anweisung von Schaffhausen, dem Bischofe Hermann. – (Einem Namensverwandten ihres einstigen Gegners, auch Bilgeri v. H., empfahlen die Eidgenossen am 8. Juli 1478 eine Angelegenheit zweier Knechte.)

    Amtl. Sammlung der Eidgen. Abschiede, Bd. II u. III. – Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Bd. I–XXVIII. – Neujahrsgeschenke für die Jugend des Kantons Schaffhausen, Jahrg. 1835–39. – Beiträge z. vaterl. Gesch. vom histor. Verein in Schaffhausen, 1863. – Fontes rerum Austriacarum. – Urkunden des Archives in Luzern etc.

    Bilgeri + Catharina von Randegg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Catharina von RandeggCatharina von Randegg

    Notizen:

    Das Schloss Randegg ist ein Schloss in Randegg, einem Ortsteil von Gottmadingen im baden-württembergischen Landkreis Konstanz.

    Geschichte
    Eine erste Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert (oder noch früher) erbaut. Es ist sogar möglich, dass sich an dieser Stelle ein römisches Kastell befand und die Burg auf deren Grundmauern erbaut wurde. Die Burg ist im Jahre 1214 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und war die Stammburg der Herren von Randegg. Die Herren von Randegg verließen mit der Zeit ihre Stammburg und ließen sich in Schaffhausen nieder. Bekannte Persönlichkeiten der Familie waren Burkhard II. von Randegg, Bischof von Konstanz, und der Ritter Johann von Randegg, gefallen in der Schlacht bei Sempach. Die mittelalterliche Burg wurde im Schweizerkrieg 1499 zerstört.

    Ein erstes Schloss wurde ab 1567 von Gebhart von Schellenberg erbaut. 1638 wurde das Schloss während des Dreißigjährigen Kriegs von schwedischen Truppen besetzt, die es bei ihrem Abzug am 27. Juni 1639 in Brand steckten. 1728 brannte das Schloss erneut. 1737 fiel die Herrschaft an das Augustiner-Chorherrenstift Beuron, 1755 an die Freiherren von Deuring. Nach mehreren Verkäufen ließ der damalige Besitzer Adolf Sheldon das Anwesen nach 1899 renovieren und den Rittersaal ausmalen. 1923 wurde es schließlich vom Arzt Dr. Hans Koch erworben, dessen Nachfahren es noch heute besitzen. Von 1933 bis 1936 wohnte der Maler Otto Dix mit seiner Familie im Schloss.

    Anlage
    Schloss Randegg steht am Westrand des Dorfes auf einer Kuppe und wird von einer Ringmauer umgeben. Der annähernd quadratische Bau besaß ehemals je einen Rundturm an allen vier Ecken, von denen noch drei existieren. Am südwestlichen Fuß der Kuppe findet sich noch ein Graben der 1499 zerstörten Burg. Zur Anlage gehört auch eine Kapelle, die 1592 von Hans von Schellenberg erbaut wurde und für die Otto Dix 1963 Glasgemälde entwarf. An der östlichen Giebelseite erhebt sich ein Treppenturm. Das Mansard-Satteldach stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde womöglich nach dem Brand von 1728 erbaut. Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht regulär besichtigt werden, seit 1989 findet hier jedoch alle zwei Jahre die Kunstausstellung Experimentelle statt.

    Literatur
    Michael Losse, Hans Noll: Burgen, Schlösser, Festungen im Hegau. Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet (= Hegau-Bibliothek 109). Verlag Michael Greuter, Hilzingen 2006, ISBN 3-938566-05-1, S. 116f.
    Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt. Verlag Südkurier, Konstanz 1987, ISBN 3877990401.
    Weblinks
    Eintrag zu Randegg in der privaten Datenbank „Alle Burgen“
    Offizielle Homepage des Schlosses

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Randegg

    Name:
    1395-1396 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. Agnes von Heudorf
    2. 1. Bilgeri von Heudorf wurde geboren in cir 1406 in Salem; gestorben in 1476 in Schloss Langenstein.


Generation: 3

  1. 4.  Benz von HeudorfBenz von Heudorf gestorben in 1393.
    Kinder:
    1. 2. Bilgeri von Heudorf gestorben in nach 27 Mai 1449.