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Gaston II. von Foix, der Tapfere

Gaston II. von Foix, der Tapfere

männlich 1308 - 1343  (35 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Gaston II. von Foix, der Tapfere Gaston II. von Foix, der Tapfere wurde geboren in 1308 (Sohn von Graf Gaston I. von Foix und Jeanne von Artois); gestorben am 26 Sep 1343.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): Marsan; Vizegraf von Marsan https://de.wikipedia.org/wiki/Mont-de-Marsan
    • Titel (genauer): 1315-1343, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège
    • Titel (genauer): 1315-1343, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn (als Gaston IX.) https://de.wikipedia.org/wiki/Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gaston_II._(Foix)

    Gaston II. (Foix)

    Gaston II. (* 1308; † 26. September 1343), genannt der Tapfere (le Preux), war von 1315 bis zu seinem Tod Graf von Foix, Vizegraf von Béarn (als Gaston IX.) und Marsan sowie Co-Herr von Andorra. Er war der älteste Sohn seines Vorgängers Graf Gaston I. und dessen Ehefrau Jeanne d’Artois.

    Da Gaston II. beim Tod seines Vaters erst sieben Jahre alt war übernahmen seine Mutter und Großmutter die Regentschaft für ihn, welche unter den zwei Frauen nicht ohne Reibereien verlief. 1329 übernahm Gaston schließlich selbst die Regierung und verlegte den Sitz des Grafenhauses von seiner alten Stammburg Foix in das gascognische Orthez.

    Zeit seines Lebens war Gaston in Konflikte mit den Grafen von Armagnac verwickelt welche Ansprüche auf das Béarn geltend machten, doch Gaston genoss dabei die Gunst König Philipp VI. von Frankreich. Der Streit konnte 1329 nach päpstlicher Vermittlung durch Bertrandus de Deocio vorläufig beigelegt werden. Danach geriet Gaston in einen Machtkampf mit seiner Mutter Jeanne d’Artois, welche schon in der Regierungszeit seines Vaters für Unruhe gesorgt hatte. Gaston entschied den Kampf für sich indem er 1331 mit königlicher Billigung seine Mutter in der Burg von Foix gefangen setzte. Erst 1347 ließ er sie nach Vermittlung seines Bruders Robert wieder frei.

    Obwohl Gaston als Vizegraf von Béarn und Marsan ein Vasall des englischen Königs Eduard III. war ergriff er beim Ausbruch des hundertjährigen Krieges Partei für den französischen König und unterstützte diesen bei der Besetzung der Guyenne wo er 1339 die Burg von Tartas einnahm. Für seine Dienste wurde Gaston mit dem einträglichen Amt eines königlichen Lieutenant-Général des Languedoc und der Gascogne bedacht. Die Grafschaft Foix wurde der Sénéchaussée von Toulouse unterstellt und Gaston wurde zudem mit der Vizegrafschaft Lautrec belehnt. Weiterhin unterstützte er seinen Vetter König Jakob III. von Mallorca gegen die Expansionsbestrebungen König Peters IV. von Aragon.

    Danach beteiligte er sich an der Seite König Alfons XI. von Kastilien in dessen Kampf gegen die Mauren, wo er vor Algeciras am 26. September 1343 verstarb. Sein Leichnam wurde in die Abtei von Boulbonne überführt wo bereits seine Vorfahren ruhten.

    Mehr unter dem Link oben..

    Familie/Ehepartner: Aliénor von Comminges. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Einziges Kind des Paares war:
    - Gaston III. Fébus (* 1331; † 1391), Nachfolger als Graf von Foix, Vizegraf von Béarn und Marsan, sowie Co-Herr von Andorra


Generation: 2

  1. 2.  Graf Gaston I. von FoixGraf Gaston I. von Foix wurde geboren in 1287 (Sohn von Graf Roger Bernard III. von Foix und Marguerite von Montcada (Béarn)); gestorben am 13 Dez 1315.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): Vizegraf von Béarn (als Gaston VIII.) Nach dem Tod seiner Tante mütterlicherseits 1310 war er zudem Vizegraf von Marsan.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Castelbon; Vizegraf von Castelbon https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon
    • Titel (genauer): 1302-1315, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gaston_I._(Foix)

    Gaston I. (Foix)

    Gaston I. (* 1287; † 13. Dezember 1315) war von 1302 bis zu seinem Tod Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon und Béarn (als Gaston VIII.) sowie Co-Herr von Andorra. Nach dem Tod seiner Tante mütterlicherseits 1310 war er zudem Vizegraf von Marsan.

    Er war der einzige Sohn seines Vorgängers Graf Roger Bernard III. und dessen Ehefrau Marguerite de Montcade († 1319), Erbin von Béarn.

    Die ersten Jahre seiner Regentschaft stand Gaston unter der Vormundschaft seiner Mutter da er beim Tod seines Vaters erst 13 Jahre alt war. Seine Jugend hielt ihn jedoch nicht davon ab an kriegerischen Aktivitäten teilzunehmen, so steuerte er während des Flandernkrieges König Philipps IV. dem königlichen Heer 100 Ritter und fast tausend Infanteristen bei mit denen er am 11. Juli 1302 an der verhängnisvollen Schlacht der goldenen Sporen bei Courtrai teilnahm. Nachdem das Heer des Königs dort eine verlustreiche Niederlage gegen das flämische Bürgerheer hinnehmen musste kehrte Gaston in seine Ländereien im Süden Frankreichs zurück wo er sofort gegen seinen Vetter Graf Bernard VI. von Armagnac kämpfte der Ansprüche auf Béarn erhob. Durch König Philipp IV. wurden beide aber am 25. Dezember 1303 zum Friedensschluss gezwungen, nachdem sie trotz der Androhung der Exkommunikation die Friedensaufforderungen Papst Clemens V. ignoriert hatten. Danach nahm Gaston wieder am Flandernfeldzug des Königs teil wo er am 17. August 1304 in der siegreichen Schlacht von Mons-en-Pévèle teilnahm, welche ein Jahr später zu einem vorläufigen Frieden mit Flandern in Athis-sur-Orge führte in dem Frankreich seine Herrschaft über Flandern sichern konnte.

    Wieder auf seinen Domänen zurückgekehrt verwickelte sich Gaston in Grenzstreitigkeiten mit seinem Onkel König Jakob II. von Mallorca der ebenfalls erst durch das Eingreifen König Philipps IV. im Oktober 1308 beigelegt wurde. Als Gaston wenig später die Verwaltung über seine Ländereien von seiner Mutter übernahm geriet er auch mit ihr in einen Konflikt der sich an seiner schlechten Regentschaft entzündet hatte. Nachdem es dabei auch zu bewaffneten Zusammenstößen kam söhnten sich Mutter und Sohn am 21. September 1312 aus. Doch den erbenlosen Tod des Grafen Ermengol X. von Urgell im Juli 1314 nutzte Gaston sogleich um einen neuen Streit mit Aragon vom Zaun zu brechen. Gaston schob eine angebliche Erbverfügung vor, die der tote Graf 1298 zu seinen Gunsten verfügt habe, die der König von Aragon aber als Fälschung deklarierte. Letztlich konnte Gaston der Macht Aragons nichts entgegensetzen und musste auf die Grafschaft Urgell verzichten.

    Noch im selben Jahr erhob sich Gaston, wie so viele Adlige Frankreichs gegen die rigide Steuerpolitik des Königs und wurde dafür im Grand Châtelet in Paris gefangen gesetzt. Doch bald darauf verstarb der König und dessen Nachfolger Ludwig X. entließ den Grafen aus der Gefangenschaft. Gaston schloss sich darauf dem königlichen Heer zu einem neuen Zug gegen Flandern an wo es zu erneuten Kämpfen gekommen ist.

    Auf den Weg dorthin starb Gaston am 13. Dezember 1315 in der Abtei von Maubuisson in der Nähe von Pontoise. Sein Leichnam wurde in die Abtei von Boulbonne, der Begräbnisstätte seiner Familie, überführt.

    Ehe
    Graf Gaston I. war verheiratet mit Jeanne d’Artois († 1350), Tochter von Philipp von Artois; die Ehe wurde bereits im Oktober 1303 nach königlicher Vermittlung in Senlis vertraglich vereinbart. Jeanne war eine Angehörige der kapetingischen Nebenlinie von Artois die von König Ludwig VIII. abstammte. Sowohl zu Lebzeiten ihres Mannes und ihres Sohnes sorgte Jeanne durch ihre persönlichen Machtansprüche für ständige Unruhe und brachte vor allem die Noblesse von Foix gegen sich auf. Ihr Sohn sollte sie schließlich in eine langjährige Festungshaft legen.

    Mehr unter dem Link oben..

    Gaston + Jeanne von Artois. Jeanne (Tochter von Graf Philippe von Artois und Blanche (Blanka) von der Bretagne) gestorben in 1350. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Jeanne von ArtoisJeanne von Artois (Tochter von Graf Philippe von Artois und Blanche (Blanka) von der Bretagne); gestorben in 1350.

    Notizen:

    Die Ehe wurde bereits im Oktober 1303 nach königlicher Vermittlung in Senlis vertraglich vereinbart.

    Kinder / Children / Enfants
    - Gaston II. (* 1308; † 1343), Nachfolger als Graf von Foix, Vizegraf von Béarn und Marsan, Co-Herr von Andorra
    - Roger Bernard III. (* um 1310; † 1350), Vizegraf von Castelbon
    - Robert, 1338–1348 Bischof von Lavaur
    - Marguerite
    - Blanche, ⚭ 1328 Jean II. de Grailly, Captal de Buch, Vizegraf von Bénauges und Castillon
    - Jeanne († um 1357/58), ⚭ 1331 Prinz Peter von Aragon, Graf von Ribagorza, Ampurias und Prades

    Kinder:
    1. 1. Gaston II. von Foix, der Tapfere wurde geboren in 1308; gestorben am 26 Sep 1343.
    2. Roger Bernard IV. von Castelbon


Generation: 3

  1. 4.  Graf Roger Bernard III. von FoixGraf Roger Bernard III. von Foix (Sohn von Graf Roger IV. von Foix und Brunissende von Cordona); gestorben am 3 Mrz 1303 in Tarascon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Andorra; Erster französischer Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1265-1302, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Bernard_III._(Foix) (Nov 2018)

    Roger Bernard III. (Foix)

    Roger Bernard III. († 3. März 1303) war von 1265 bis zu seinem Tod Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon (als Roger Bernard II.), ab 1290 durch Heirat Vizegraf von Béarn (als Roger Bernard I.) und seit 1278 Kofürst von Andorra. Er war der einzige Sohn seines Vorgängers Graf Roger IV. und dessen Ehefrau Brunissende de Cardona.

    Kampf gegen Frankreich
    Gleich zu Beginn seiner Regentschaft sollte Roger Bernard III. im Zentrum bedeutender Ereignisse stehen die für das weitere Schicksal seiner Grafschaft entscheidend waren. Seit dem Frieden von Lorris 1243 mussten die Grafen von Foix für das Tiefland ihrer Grafschaft den König von Frankreich als Lehnsherren anerkennen, dieses Abhängigkeitsverhältnis versuchte Roger Bernard nun mittels einer riskanten Politik zu beenden.

    1268 unternahm Roger Bernard einen Zug in die katalanische Grafschaft Empúries, wo er raubend und plündernd hindurch zog. Daraufhin wurde er vor den königlichen Seneschall von Carcassonne zitiert, der ihn 1271 zur Begleichung des entstandenen Schadens einer Zahlung von 5533 livre tournois verurteilte, Roger Bernard legte gegen dieses Urteil aber Einspruch ein. Nur ein Jahr später sollte es zur militärischen Konfrontation mit dem König kommen, als sich Roger Bernard in eine Fehde zwischen Graf Géraud VI. von Armagnac und Géraud de Casaubon einmischte. Dabei ergriff er Partei für Armagnac während Casaubon sich dem Schutz des Königs unterstellte. Dies hinderte die beiden Grafen aber nicht daran Casaubons Burg Sompuy zu zerstören, woraufhin sie sich erneut vor dem Seneschall von Carcassonne verantworten sollten. Doch Roger Bernard versäumte nicht nur den dafür angesetzten Termin, sondern ließ den Seneschall persönlich überfallen, woraufhin dieser umgehend das Tiefland von Foix besetzen ließ. Währenddessen bereitete König Philipp III. einen Feldzug gegen Foix vor.

    Als im Mai 1272 das königlich-französische Heer auf Pamiers zumarschierte, rief Roger Bernard den aragonesischen König Jakob I. um dessen Schutz an, mit der Behauptung, dass er für das Hochland von Foix ein Vasall Aragons sei. Tatsächlich aber dürfte der Graf das Hochland als souveräner Fürst regiert haben, da Aragon bereits im Vertrag von Corbeil 1258 auf jegliche Ansprüche im Norden der Pyrenäen, mit Ausnahme des Roussillon, verzichtet hatte. Trotzdem zog Jakob I. nun mit einem Heer über die Pyrenäen. In dieser spannungsreichen Lage schaltete sich der Vizegraf von Béarn, Roger Bernards Schwiegervater, als Vermittler ein und ein Krieg zwischen beiden Königreichen konnte in der Abtei von Boulbonne diplomatisch verhindert werden. So vereinbarten beide Könige, dass sich Roger Bernard der französischen Krone unterwerfen sollte, doch dieser lehnte diese Forderung ab.

    Unterwerfung
    König Philipp III. begann darauf am 3. Juni 1272 mit der Belagerung von Foix und schon am 5. Juni ergab sich Roger Bernard der Übermacht. Der Graf wurde der Kerkerhaft in Carcassonne übergeben und seine Ehefrau musste als Geisel mit nach Paris kommen. Die Hochlandburgen wurden von Frankreich beschlagnahmt, gleichwohl Aragon sie für sich beanspruchte, und der Mutter des Grafen zu Verwaltung unterstellt.

    Nach über einem Jahr Kerkerhaft war Roger Bernard Ende 1273 bereit sich der königlichen Hoheit zu ergeben. Er wurde nach Paris eingeladen wo er vom König zum Ritter geschlagen wurde. Er erhielt am 15. März 1273 wieder alle Rechte für das Tiefland seiner Grafschaft zurück, im Hochland aber musste er weiter die königliche Besatzung akzeptieren. Auf diese Weise schob der König einem erneuten Zusammengehen des Grafen mit Aragon einen Riegel vor.

    Die Familie des Grafen wurde auch zu einem Objekt französischer Interessenspolitik als seine Schwester Esclarmonde 1275 nach französischer Vermittlung den aragonesischen Prinzen Jakob heiratete. Diese Hochzeit sollte einen Keil in die aragonesische Königsfamilie treiben indem der Prinz, welcher der Erbe bedeutender Teile des Reiches seines Vaters war, näher an die Seite Frankreichs gezogen werden sollte. Prinz Jakob brauchte einen starken Verbündeten um den Machtansprüchen seines Bruders Peter zu entgehen. Diese Hochzeit gab Roger Bernard auch die Gelegenheit seinen enormen Reichtum zur Schau zu tragen indem er die Mitgift von 3000 Mark Silber allein aufbringen konnte.

    Im Dienst der Krone
    Danach konnte sich Roger Bernard im Dienste Frankreichs beweisen als er an der Spitze eines königlichen Heeres nach Navarra entsandt wurde. Dort war bereits 1274 König Heinrich I. gestorben und hinterließ nur seine unmündige Tochter Johanna I. die unter der Regentschaft ihrer Mutter Blanche d’Artois stand. Dadurch wurden bei den spanischen Nachbarn Kastilien und Aragon Begehrlichkeiten auf eine Annexion des baskischen Königreiches geweckt. Nachdem sich die Bewohner von Pamplona 1275 gegen die Regentin erhoben hatten floh diese mit ihrer Tochter nach Frankreich wo sie bei ihrem Vetter König Philipp III. um Unterstützung wirbt. Denn bekam sie für den Preis der Hand ihrer Tochter die mit dem Prinzen Philipp verheiratet werden sollte.

    Das Heer unter der Führung Roger Bernards konnte Pamplona 1276 einnehmen und die formelle Herrschaft Johannas, tatsächlich die von Frankreich, über Navarra herstellen, bis 1277 konnte auch Kastiliens Zugriff auf Navarra abgewehrt werden. Nachdem 1276 der Kronprinz Ludwig gestorben war sollte Johannas Verlobter, Prinz Philipp, neuer Thronanwärter Frankreichs werden. Dadurch sollte Navarra bis 1441 faktisch mit Frankreich vereint werden. Roger Bernard wurde für seine Dienste mit dem Amt eines Gouverneurs von Biskaya belohnt, auch die Hochlandburgen seiner Grafschaft wurden ihm wieder übergeben allerdings musste er nun für seine gesamte Grafschaft den Lehnseid auf Frankreich leisten.

    Gründervater Andorras
    Im Jahr 1278 konnte Roger Bernard mit dem Bischof von Urgell Pere d’Urtx einen Streit um die Herrschaft über die Pyrenäentäler beilegen der seit den Tagen seines Großvaters währte. Bei einer Zusammenkunft am 8. September in Lleida vereinbarte er mit Bischof Pere d’Urtx einen paréage-Vertrag der eine Herrschaftsteilung beider Parteien über das umstrittene Gebiet regeln sollte.

    Die Bestimmungen von 1278 waren wie folgt:

    die aufzubringenden Steuern des Volkes sollten im jährlichen Wechsel an den Grafen und dem Bischof entrichtet werden
    der Graf und der Bischof üben die gemeinsame Rechtsprechung aus
    das Volk war beiden Herren zur Waffengefolgschaft verpflichtet es sei denn die beiden Herren bekämpften sich gegenseitig
    Paréage-Verträge waren in der gesamten Zeit des Mittelalters keine Seltenheit. Die Grafen von Foix hatten schon mehrmals auf dieses Mittel zurückgegriffen um Streitigkeiten mit anderen Mächten über lehnsrechtliche Angelegenheiten beizulegen. Das Besondere aber an diesem Vertrag, der 1282 auch von Papst Martin IV. anerkannt wurde, war dessen äußerst lange Lebenszeit. Er sollte bis zur Erklärung der Unabhängigkeit Andorras 1993 bestand haben und wurde erst dann durch die andorranische Verfassung abgelöst. Die lehnsherrlichen Rechte des Grafen von Foix sollten dabei im Verlauf der Jahrhunderte vom französischen Souverän übernommen werden, nachdem der letzte Graf Heinrich II. 1594 als Heinrich IV. den französischen Königsthron bestiegen hatte.

    Dieser Vertrag sollte noch von Graf Roger Bernard und dem Bischof am 6. Dezember 1288 erweitert werden, nachdem es zwischen beiden erneut zu Spannungen gekommen war, als der Graf eine Burg auf Puy-Saint-Vincenç erbaut hatte, um die Aktivitäten des Bischofs zu überwachen. So fügten sie hinzu, dass keiner der beiden Herren ohne die Zustimmung des anderen Burgen in Andorra bauen darf.

    Kreuzzug gegen Aragon
    Im Frühjahr 1280 mischte sich Roger Bernard in die inneren Verhältnisse Aragons ein wo sich die Grafen Arnaud Roger I. von Pallars-Sobirà und Ermengol X. von Urgell, ein Cousin Roger Bernards, gegen die Herrschaft König Peters III. erhoben. Roger Bernard unterstützte die Revolte wurde jedoch mit den anderen Grafen bei Balaguer vernichtend geschlagen und geriet in die Gefangenschaft Aragons.

    In der Zeit seiner Gefangenschaft brach 1282 auf der Insel Sizilien ein Aufstand der Bevölkerung gegen die Herrschaft des Herrschers Karl von Anjou aus. Diese sizilianische Vesper nutzte König Peter III. von Aragon aus, vertrieb Karl von Anjou von der Insel und krönte sich zum König von Sizilien. Anjou jedoch war ein Protege des Papstes und außerdem der Onkel des französischen Königs. So wurde Peter III. von Aragon vom Papst exkommuniziert und ein Kreuzzug gegen ihn wurde ausgerufen, der von König Philipp III. von Frankreich geführt werden sollte. In dieser Situation hielt es König Peter für angebracht den Grafen von Foix 1283 aus der Gefangenschaft zu entlassen, als Preis für seine Freiheit sollte Roger Bernard die Vizegrafschaft Castelbon an Aragon abtreten. Einmal auf freien Fuß dachte Roger Bernard aber nicht daran sich an Vereinbarungen mit einem gebannten König zu halten und schloss sich dem aragonesischen Kreuzzug an. In dessen Verlauf konnte Roger Bernard 25. Mai 1285 Elne einnehmen, das vom Bastard von Roussillon hartnäckig verteidigt wurde. Am 7. September war er auch bei der Eroberung von Girona beteiligt. Jedoch scheiterte der Kreuzzug, nachdem das französische Heer durch Krankheiten stark dezimiert wurde. Nachdem sich das Heer nach Perpignan zurückgezogen hatte, verstarb dort König Philipp III. von Frankreich am 5. Oktober, womit der Kreuzzug endete. Nur der schnelle Tod König Peters von Aragon am 11. November desselben Jahres rettete Roger Bernard vor einem Gegenschlag Aragons.

    Das Erbe von Béarn
    Im Jahr 1290 verstarb Roger Bernards Schwiegervater der Vizegraf Gaston VII. von Béarn. Dieser hatte bereits im Mai 1268 seine zweite Tochter Marguerite, nicht ohne Zutun Roger Bernards, zur alleinigen Erbin seines Besitzes eingesetzt. So regierte nun Roger Bernard im Namen seiner Frau in Béarn. Doch 1293 sollten Marguerites jüngere Schwester Mathe und deren Sohn Graf Bernard VI. von Armagnac das Erbe anfechten. Trotz eines königlichen Verbotes, das Privatfehden untersagte, forderte der Graf von Armagnac Roger Bernard zu einem Duell auf. Es fand tatsächlich statt, jedoch bleibt der Ausgang des Zweikampfes unklar. Im weiteren Verlauf des Krieges gegen Armagnac besetzte Roger Bernard auch Gebiete in Aragon, wofür er vom Erzbischof von Saragossa exkommuniziert wurde.

    Doch letztlich konnte Roger Bernard Béarn für sich gewinnen, womit er wieder in ein kompliziertes Abhängigkeitsverhältnis trat, denn Béarn war ein Lehen des Herzogtums Gascogne und dieses wurde vom König von England gehalten, der wiederum für die Gascogne dem König von Frankreich huldigen musste. Roger Bernard nutzte seine neue Lage aus um erneut die königliche Autorität herauszufordern und griff die Zisterzienserabtei von Cahors an, wo er mehrere königliche Wachsoldaten tötete. Nachdem er sich weigerte sich für diese Tat zu verantworten zwang ihn der König dazu, indem er einen Teil der Grafschaft Foix besetzen ließ. Nun lenkte Roger Bernard ein und sollte als Buße einen Kreuzzug ins heilige Land unternehmen und falls er diesen nicht binnen Jahresfrist angetreten habe, sollte er eine Strafe von 10.000 Libra zahlen. Roger Bernard wird wohl wahrscheinlich die Geldstrafe gezahlt haben, da seit der Eroberung Akkons am 18. Mai 1291 weitere Kreuzzugsunternehmen aussichtslos wurden. Noch schwerwiegender für den Grafen war aber die zu leistende Übergabe der Burgen von Lordat und Montréal an den Seneschall von Carcassonne. Im Juli 1291 reiste Roger Bernard nach Paris, wo er genötigt war eine Erklärung abzugeben, gegen keine königlichen Anordnungen zu verstoßen noch Besitz der Krone zu schädigen.

    Danach war Roger Bernard wieder fest an der Seite Frankreichs und nahm bis 1295 im Gefolge des Prinzen Charles de Valois an dessen Gascognekriegen gegen England teil, was ihm die einträglichen Gouverneursposten in Auch, Aire, Dax und Bayonne einbrachte.

    Der Graf gegen Bernard Saisset
    Nachdem sich das Verhältnis König Philipps IV. zu Graf Roger Bernard wieder entspannt hatte, war der König bereit dem Grafen mehrere Beweise seiner Gunst zukommen zu lassen. So durfte der Graf zum Beispiel zwei Hochlandburgen, die der König zuvor noch beschlagnahmen ließ, wieder in seine Hand nehmen. Ebenfalls beabsichtigte der König 1294 dem Grafen von Foix die Rückerstattung seiner herrschaftlichen Rechte über die Stadt Pamiers. Gegen dieses Vorhaben legte jedoch der Abt von St. Antonin de Frédélas, Bernard Saisset, Einspruch ein.

    Die Co-Herrschaft über diese Stadt wurde einst 1111 von Graf Roger II. mit dem Abt von St. Antonin in einem paréage-Vertrag geregelt, indem sich Abt und Graf auf einer Teilung der Herrschaft zu gleichen Teilen geeinigt hatten. Dieser Vertrag hatte die Generationen über bestand, doch als sich Roger Bernard 1270 im Kampf gegen Frankreich befand übertrug der Abt Bernard Saisset die gräflichen Rechte an den König. Dadurch wurde er zum faktischen Alleinherrscher Pamiers. Doch schon 1175 wollte der König, nachdem der Graf sich ihm unterworfen hatte, diese Rechte an Roger Bernard zurückgeben. Aber Bernard Saisset weigerte sich die Wiederherstellung der Verhältnisse von vor 1270 zu akzeptieren. So einigte man sich auf eine Übergangszeit von 5 Jahren, die 1280 um weitere 10 Jahre verlängert wurde, in denen der Graf die ihm entgehenden Einkünfte aus Pamiers vom König erstattet bekam.

    Nun aber am 30. Januar 1294 forderte der König den Abt dazu auf den Grafen endlich in seinen vertraglichen Rechten anzuerkennen, doch der Abt weigerte sich erneut. So wies der König den Seneschall von Carcassonne im Februar 1295 an die königlichen Truppen aus Pamiers abzuziehen und die Burg der Stadt an den Grafen zu übergeben. Nachdem der Seneschall diese Anordnung nach einem Monat nicht nachgekommen war fühlte sie Roger Bernard getäuscht und besetzte mit der Hilfe der Bürger der Stadt die Burg wie auch die Abtei und übernahm die Kontrolle über Pamiers. Saisset reagierte darauf indem er den Grafen und die Bürger Pamiers exkommunizierte und rief Papst Bonifaz VIII. um Hilfe an. Doch dessen Intervention beim König hatte keinen Erfolg, so wurde der Abt im November 1297 gezwungen den Grafen in seinen Rechten anzuerkennen. Roger Bernard aber musste den Abt als seinen Lehnsherrn für Pamiers anerkennen und musste zudem für den entstandenen Sachschaden finanziell aufkommen. Der Papst hob dagegen die Exkommunikation des Grafen und der Stadtbevölkerung auf.

    Der Graf und die babylonische Gefangenschaft
    In seinen letzten beiden Lebensjahren sollte Graf Roger Bernard eine kleine wenn auch entscheidende Rolle in dem Konflikt zwischen den Papst und dem französischen König über das Verhältnis der geistlichen zur weltlichen Macht spielen, der langfristig in der sogenannten babylonische Gefangenschaft der Kirche in Avignon führen sollte.

    Auslöser dieses Konfliktes war erneut Bernard Saisset der, inzwischen Bischof von Pamiers, im April 1301 erneut mit Roger Bernard in einen Streit über die Jurisdiktion in Pamiers geraten war. Roger Bernard genoss dabei die Unterstützung des Königs worauf der Bischof die Stadt ein weiteres Mal mit der Exkommunikation belegte. Die Bürger der Stadt legten aber beim Erzbischof von Narbonne und beim Papst erfolgreich Einspruch gegen denn Bann ein.

    Bernard Saisset ließ es nun auf eine direkte Konfrontation mit dem König ankommen und unterstützte öffentlich die päpstliche Forderung den in königlicher Haft befindenden Grafen von Flandern, Guido I., freizulassen. Der König reagierte darauf indem er eine Untersuchungskommission einsetzte die den Verdacht des Hochverrates des Bischofs untersuchen sollte. Vor dieser Kommission trat auch Roger Bernard als Zeuge auf, und dort sagte er aus der Bischof habe ihn und andere Grafen der Region dazu aufgefordert einen Aufstand gegen den König anzuführen. Diese Aussage reichte dem König aus um den Bischof am 6. Oktober 1301 wegen Hochverrates und Majestätsbeleidigung zu verhaften und nach Senlis zu bringen, wo das Verfahren gegen den Bischof stattfinden sollte. Der Papst empfand dies als Angriff auf die kirchliche Autorität und berief im Dezember des Jahres eine Synode in Rom ein, die König Philipp IV. alle ihm gewährten Privilegien entzog und ihn zur Unterwerfung aufforderte. Der König aber ließ die dazu angefertigte päpstliche Bulle verbrennen und verbot auf einer Synode in Paris am 10. April 1302 allen Prälaten seines Reichs, nach Rom zu fahren. Damit war der Bruch zwischen Frankreich und dem Papst besiegelt, der am 7. September 1303 in dem Attentat von Anagni seinen Höhepunkt haben sollte, nachdem das Papsttum eine stärker werdende Abhängigkeit zum französischen König hinnehmen musste, die wenige Jahre später in der Übersiedelung des Papstes nach Avignon mündete.

    Bischof Bernard Saisset hingegen wurde bereits 1303 aus der königlichen Haft entlassen.

    Tod und Fazit
    Graf Roger Bernard III. aber starb schon am 3. März 1303 in Tarascon während der Vorbereitungen zu einem Kriegszug nach Aragon, wo er sich als Erbe einer entfernten Verwandten durchsetzen wollte.

    Seit seiner Regentschaft mussten die Grafen von Foix endgültig die Oberlehnsherrschaft Frankreichs über ihre Grafschaft akzeptieren, womit sie ihre fast souveräne Stellung zugunsten der französischen Interessen aufgeben mussten. Satt dessen waren die Grafen fortan bemüht innerhalb der französischen Feudalwelt zum führenden Adel aufzusteigen, was sich bereits mit der Hochzeit von Roger Bernards Erben mit einer kapetingischen Prinzessin niederschlug.

    Innerhalb ihrer Grafschaft aber behielten die Grafen gegenüber der Krone noch für lange Zeit ihre Vorrechte in Fragen von Justiz, Steuern und des wichtigen Bergbaus, die nicht zuletzt Roger Bernard III. hartnäckig verteidigt hatte.

    Gestorben:
    Starb während der Vorbereitungen zu einem Kriegszug nach Aragon, wo er sich als Erbe einer entfernten Verwandten durchsetzen wollte.

    Roger heiratete Marguerite von Montcada (Béarn) in 1267. Marguerite (Tochter von Vizegraf Gaston VII von Montcada (Béarn) und Mathe de Matha) gestorben in 1319. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Marguerite von Montcada (Béarn)Marguerite von Montcada (Béarn) (Tochter von Vizegraf Gaston VII von Montcada (Béarn) und Mathe de Matha); gestorben in 1319.

    Notizen:

    Die Kinder des Paares waren:
    - Gaston I. (1287–1315), Nachfolger als Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon, Béarn und seit 1310 von Marsan, Co-Herr von Andorra
    - Konstanze († 1332), ⚭ 1296 Johann I. de Lévis, Herr von Mirepoix
    - Mathe, ⚭ 1294 Bernard IV., Graf von Astarac
    - Marguerethe († 1304), ⚭ 1291 Bernard Jourdain IV., Herr von l’Isle-Jourdain
    - Brunissende, ⚭ 1298 Elias VII., Graf von Périgord (Haus Périgord)

    Verheiratet:
    Graf Roger Bernard III. war seit verheiratet mit Marguerite de Montcada, einer Tochter des Vizegrafen Gaston VII. von Béarn und dessen Ehefrau Mathe de Matha. Diese Ehe wurde von den Eltern des Paares bereits am 3. Oktober 1252 in Layrac vertraglich vereinbart und brachte dem Hause Foix die Vizegrafschaften Béarn und Marsan sowie einen Anspruch auf die Grafschaft Bigorre ein.

    Kinder:
    1. 2. Graf Gaston I. von Foix wurde geboren in 1287; gestorben am 13 Dez 1315.
    2. Constance (Konstanze) von Foix gestorben in 1332.

  3. 6.  Graf Philippe von ArtoisGraf Philippe von Artois wurde geboren in 1269 (Sohn von Graf Robert II. von Artois und Amicia von Courtenay); gestorben am 11 Sep 1298.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Conches-en-Ouche - Herr von Mehun-sur-Yèvre - Herr von Nonancourt - Herr von Domfront
    • Titel (genauer): Grafschaft Artois; Graf von Artois

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_d’Artois_(Conches) (Nov 2018)

    Philippe d’Artois (* 1269; † 11. September 1298) war Herr von Conches-en-Ouche, Mehun-sur-Yèvre, Nonancourt und Domfront. Er war der erbberechtigte Sohn des Robert II. (X 1302), Graf von Artois, und der Amicia de Courtenay († 1275).
    Philippe d’Artois erbte von seiner Mutter die Herrschaften Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre, war darüber hinaus noch Herr von Nonancourt und Domfront.

    Im November oder Dezember des Jahres 1281 heiratete er Blanche de Bretagne (1270–1327), Tochter von Johann II., Herzog von Bretagne und Beatrix von England.

    Philippe d’Artois wurde am 20. August 1297 in der Schlacht von Veurne so schwer verwundet, dass er nach mehr als einem Jahr, am 11. September 1298, den Folgen starb. Da er vor seinem Vater starb war er nie Graf von Artois. Als sein Vater Roberert II. von Artois 1302 in der Sporenschlacht fiel, brach ein Konflikt um die Nachfolge in der Grafschaft aus, bei dem es Philippes Schwester Mathilde gelang, die Macht an sich zu reißen, nachdem sie Philippes einzigem, minderjährigen Sohn Robert die Ehelichkeit abgesprochen hatte.

    Titel (genauer):
    Philippe wird in der Liste der Grafen nicht aufgeführt..?

    Anlässlich ihrer Hochzeit mit König Philipp II. August im Jahr 1180 erhielt Isabella von Hennegau das Artois von ihrem Onkel, Graf Philipp I. von Flandern, als Mitgift überreicht. Nach Isabellas Tod 1190 ging ihr Erbe auf ihren Sohn, dem unmündigen Kronprinzen Ludwig VIII. den Löwen über. Dessen Vater geriet gegen die Grafen von Flandern in langwierige Streitereien um die Besitzrechte auf das Artois, im Vertrag von Péronne (1200) trat der König den Norden des Artois schließlich an Flandern ab. Prinz Ludwig erzwang allerdings 1212 von Gräfin Johanna die Herausgabe des betroffenen Gebiets, aber erst nach der Schlacht bei Bouvines 1214 konnte er das Erbe seiner Mutter endgültig für sich sichern.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois (Sep 2023)

    Philippe heiratete Blanche (Blanka) von der Bretagne in Nov oder Dez 1281. Blanche (Tochter von Herzog Johann II. von der Bretagne und Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt)) wurde geboren in 1270; gestorben in 1327. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Blanche (Blanka) von der BretagneBlanche (Blanka) von der Bretagne wurde geboren in 1270 (Tochter von Herzog Johann II. von der Bretagne und Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt)); gestorben in 1327.

    Notizen:

    Blanche und Philippe hatten fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn.

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    • Marguerite (* wohl 1285; † 1311), Erbin von Brie-Comte-Robert; ∞ Louis de France, Comte d'Evreux (Haus Frankreich-Évreux)
    • Robert III. (* 1287; † 1342), 1302 Prätendent von Artois, 1329 Comte de Beaumont-le-Roger, 1334 Earl of Richmond; ∞ Jeanne de Valois, Tochter von Charles de France, Comte de Valois (Stammliste der Valois)
    • Isabelle (* wohl 1288; † 1344), Nonne in Poissy
    • Jeanne (* wohl 1289; † nach 1348), ∞ Gaston I., Comte de Foix (Haus Comminges)
    • Marie (* wohl 1291; † 1365), zu Merode; ∞ Jean I. de Dampierre; † 1331, Comte de Namur (Haus Dampierre)

    Kinder:
    1. Margarete von Artois wurde geboren in cir 1285; gestorben am 24 Apr 1311.
    2. Graf Robert III. von Artois wurde geboren in 1287; gestorben in 1342 in London, England; wurde beigesetzt in St Paul’s Cathedral in London.
    3. 3. Jeanne von Artois gestorben in 1350.
    4. Marie von Artois wurde geboren in 1291; gestorben in 1365.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Roger IV. von FoixGraf Roger IV. von Foix (Sohn von Graf Roger Bernard II. von Foix, der Grosse und Ermessende von Castelbon); gestorben am 24 Feb 1265; wurde beigesetzt in Abtei von Boulbonne.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1241-1265, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_IV._(Foix)

    Roger IV. († 24. Februar 1265) war von 1241 bis zu seinem Tod Graf von Foix. Er war der einzige Sohn seines Vorgängers Graf Roger Bernard II. und dessen erster Ehefrau Ermessende von Castelbon. Nach dem Tod seiner Mutter 1229 war er zudem Vizegraf von Castelbon.

    Roger beteiligte sich 1242 an dem Aufstand des Grafen Raimund VII. von Toulouse gegen die Oberhoheit des französischen Königs Ludwig IX. Diesem Aufstand schlossen sich auch die Grafen von Comminges, Bigorre, Armagnac und Rodez an, außerdem hattte diese Allianz die Unterstützung des englischen Königs Heinrich III. sowie die Sympathien der Könige von Kastilien, Aragon und Navarra. Die Revolte scheiterte jedoch noch im selben Jahr: Zum einen wurde Heinrich III. am 21. Juli in der Schlacht bei Taillebourg vernichtend geschlagen, zum anderen kam es zu Konflikten der Alliierten untereinander. Nachdem der Graf von Toulouse die Revolte nach verlustreichen Kämpfen im Querzy aufgab und sich dem König am 30. November des Jahres unterwarf, verlangte dieser nun vom Grafen von Toulouse die Bekämpfung des Grafen von Foix, was Raimund als Vorwand für die Besetzung Saverduns nutzte und den Versuch unternahm, die Grafschaft Foix seiner Lehnshoheit zu unterwerfen. Dabei ignorierte er, dass der Graf von Foix mittlerweile dem König gehuldigt hatte. Graf Roger IV. rief nun selbst den König um Beistand an, der den Grafen von Toulouse zur Aufgabe seiner Expansionspläne zwang.

    Im Friedensvertrag von Lorris (Januar 1243) konnte sich Roger weiterhin eine starke Position in der Pyrenäen-Region sichern. Ganz im Gegensatz zu seinem Rivalen aus Toulouse, der sich vollständig dem König unterwerfen und zudem eine große Zahl seiner Burgen und sogar die Stadtmauern von Toulouse selbst schleifen musste, brauchte der Graf von Foix lediglich für das Tiefland seiner Grafschaft dem König zu huldigen, während er das Hochland weiter unabhängig beherrschen konnte. Dies bedeutete aber auch, dass Roger dem Montségur, der noch bis 1229 zu Foix gehört hatte, im darauffolgenden Jahr keine Unterstützung zukommen lassen konnte, als dieser von einem königlichen Heer belagert und eingenommen wurde. Einen weiteren Erfolg gegen Toulouse konnte Roger im Dezember 1243 erringen, als der königliche Seneschall von Carcassonne, Hugues d’Arcis, dem Grafen von Toulouse zur Herausgabe von Saverdun an den Grafen von Foix anwies. Roger profitierte hier von der Dankbarkeit und dden Einfluss seines Onkels Loup de Foix, den er kurz zuvor mit einem hohen Lösegeldes aus der Gefangenschaft des Grafen von Comminges freigekauft hatte, der sich ebenfalls gegen Foix gestellt hatte. Der Graf von Toulouse aber weigerte sich bis zu seinem Tod seinen Anspruch auf Saverdun aufzugeben.
    Roger konzentrierte sich nun wieder auf die südlichen Pyrenäen, wo er seine Herrschaft über Castelbon erfolgreich gegen den Zugriff des Bischofs von Urgell behaupten konnte, wenngleich er diesen Konflikt nicht endgültig für sich entscheiden konnte. 1249 profitierte Roger schließlich vom Tod des Grafen von Toulouse, womit Saverdun, für das ihm Loup de Foix huldigte, nun unangefochten in seinem Besitz verblieb. 1255 stand Roger dem Grafen von Bigorre militärisch bei, als dieser vom Vizegrafen Gaston VII. von Béarn angegriffen wurde. Der Graf von Bigorre heiratete daraufhin eine Tochter Rogers.

    Eine Vergrößerung seiner Grafschaft konnte Roger 1258 erlangen, als sich sein angeheirateter Onkel Bernard d’Ailon gegen König Jakob I. von Aragón wandte. Bei Perpignan wurde er jedoch von diesem geschlagen und aufgrund seiner Anhängerschaft zur katharischen Häresie verbrannt. Sein Besitz, das Pays d’Ailon, wurde Roger hiernach vom aragonesischen König übergeben. Roger selbst galt im Gegensatz zu seinen Vorfahren als strenger Verfolger der Katharer und bekämpfte gemeinsam mit der Inquisition besonders vermögende Adlige, die dem Irrglauben anhingen, um deren Besitzungen einziehen zu können. Aber auch seine eigene Familie sollte in den Fokus der Inquisition geraten: 1263 wurde wegen ihrer früheren Konspiration mit den Häretikern die Exhumierung und Verbrennung der sterblichen Überreste seiner Eltern angeordnet. Roger konnte den Vollzug dieser posthumen Bestrafung nicht verhindern.
    Roger IV. starb am 24. Februar 1265 und wurde in der Abtei von Boulbonne beigesetzt.

    Ehe
    Graf Roger IV. war seit 1231 verheiratet mit Brunissende, einer Tochter des Vizegrafen Rámon Folch VIII. von Cardona (Haus Folch de Cardona) und der Inés de Torroja.


    Quellen
    • Matthias Benad: Domus und Religion in Montaillou. Katholische Kirche und Katharismus im Überlebenskampf der Familie des Pfarrers Petrus Clerici am Anfang des 14. Jahrhunderts. Mohr, Tübingen 1990, ISBN 3-16-145562-2 (Habilitation, Universitt Frankfurt/M. 1987), Seite 48–50.
    Weblinks
    • „Kurzbiographie zu Roger IV. von Foix“ (französisch)

    Roger heiratete Brunissende von Cordona in 1231. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Brunissende von CordonaBrunissende von Cordona (Tochter von Rámon Folch VIII. von Cordona und Inés de Torroja).

    Notizen:

    Brunissende und Roger IV. hatten fünf Kinder, einen Sohn und vier Töchter.

    Notizen:

    Brunissende und Roger IV. hatten fünf Kinder, einen Sohn und vier Töchter.
    • Roger Bernard III. († 3. März 1303), Nachfolger als Graf von Foix und Vizegraf von Castelbon
    • Sibylle († vor 1289), ∞ Vizegraf Aimery IV. von Narbonne (Haus Manrique de Lara)
    • Esclarmonde († nach dem 22. November 1299), ∞ 1275 Jakob II., König von Mallorca, Graf von Roussillon und Cerdange, Herr von Montpellier
    • Agnes/Inès († nach 1256), ∞ 1256 Eschivat (IV.) de Chabanais, Graf von Bigorre
    • Philippa († nach 1304), ∞ 1262 Arnaud I. de Comminges, Vizegraf von Couserans

    Kinder:
    1. 4. Graf Roger Bernard III. von Foix gestorben am 3 Mrz 1303 in Tarascon.
    2. Esclarmonde von Foix gestorben in nach 22 Nov 1299.

  3. 10.  Vizegraf Gaston VII von Montcada (Béarn)Vizegraf Gaston VII von Montcada (Béarn)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1229 bis 1290, Béarn; Vizegraf von Béarn

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Das Béarn ist eine ehemalige Vizegrafschaft und historische französische Provinz am Fuß der Pyrenäen. Gemeinsam mit dem französischen Baskenland bildet es das Département Pyrénées-Atlantiques.
    Obwohl das Béarn im Vertrag von Verdun (843) in den ursprünglichen Grenzen des Westfrankenreiches mit eingeschlossen war, war die tatsächliche Zugehörigkeit zum Königreich lange Zeit umstritten. Während das Béarn zur Grafschaft Foix gehörte und der Graf Gaston Fébus bereit war, für seine Grafschaft Foix dem König zu huldigen, lehnte er dies für das Béarn ab. Später befand sich die Provinz im Herrschaftsbereich der Könige von Navarra. Schließlich fiel das Béarn durch mütterliches Erbe an Heinrich IV. (gleichzeitig, wenn auch nur theoretisch, mit dem gesamten Königreich Navarra, dessen größerer südlicher Teil im Jahr 1512 durch Ferdinand II. vollständig durch Spanien annektiert werden sollte). Nach seiner Thronbesteigung gab er dem beständigen Verlangen des Parlaments nach und vereinigte das Béarn formell mit der Krondomäne, denn gemäß der Tradition sollte der König von Frankreich keine persönliche Domäne besitzen. Die endgültige Integration des Béarn nach Frankreich erfolgte jedoch erst unter Ludwig XIII. im Jahr 1620.
    Zitat aus, Sep 2023: https://de.wikipedia.org/wiki/Béarn

    Gaston heiratete Mathe de Matha in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Mathe de Matha
    Kinder:
    1. 5. Marguerite von Montcada (Béarn) gestorben in 1319.

  5. 12.  Graf Robert II. von ArtoisGraf Robert II. von Artois wurde geboren in 1250 (Sohn von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant); gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1250-1302, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois
    • Militär / Gefecht: 11 Jul 1302, Schlachtfeld Kortrijk; Befehlshaber für Frankreich in der Sporenschlacht https://de.wikipedia.org/wiki/Sporenschlacht

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Artois)

    Robert II. von Artois, genannt der Fromme (* September 1250; † 11. Juli 1302 bei Kortrijk in der Sporenschlacht), war Graf von Artois und Regent im Königreich Neapel.

    Leben
    Er war der posthume Sohn des Grafen Robert I. von Artois und der Mathilde von Brabant. Mit seiner Geburt erbte er die väterlichen Titel und Ländereien. Er wurde im Heiligen Land im Verlauf des Sechsten Kreuzzuges geboren, acht Monate nachdem sein Vater in Ägypten im Kampf gegen die Mamluken gefallen war.
    1270 nahm Robert am Siebten Kreuzzug nach Tunis teil, auf dem er sich durch seine Rachegefühle für seinen Vater hervortat.
    Seine Schwester Blanche heiratete Heinrich I. den Dicken, König von Navarra († 1274). Er hinterließ eine dreijährige Tochter, Johanna I. Den Kämpfen um die Regentschaft ging Blanche durch Flucht nach Frankreich aus dem Weg. König Philipp III. beauftragte seinen Vetter Robert mit der Wiederherstellung des Friedens in dem Nachbarland. Robert belagerte und eroberte Pamplona und stellte die Autorität der Königin wieder her.
    Von Dezember 1275 bis März 1276 hielt er sich im Königreich Sizilien auf, wo ihn der dortige König, sein Onkel Karl von Anjou zu seinem Heerführer ernannt hatte. In der Folge der Sizilianischen Vesper (1282) ging Robert erneut nach Italien, um Karl von Anjou zu unterstützen. Ihn begleitete dabei unter anderem der Ménestrel Adam de la Halle. Nach dem Tod Karls von Anjou wurde Robert zum Regenten des Königreichs Neapel ernannt, da der Nachfolger Karl II. sich noch in Gefangenschaft Peters III., König von Aragón, befand. Nach Karls Freilassung im September 1289 kehrte er nach Frankreich zurück.
    König Philipp IV. schickte ihn 1296 in den Kampf gegen die Engländer, erst nach Guyenne, später nach Flandern. Robert schlug die Flamen am 13. August 1297 in der Schlacht von Veurne (Furnes), verlor danach aber seinen Sohn Philipp, der an seiner Seite kämpfend schwer verwundet wurde und im Jahr darauf starb. Robert selbst fiel am 11. Juli 1302 in der Sporenschlacht bei Kortrijk.
    Über seine Nachfolge gab es eine Auseinandersetzung zwischen seiner Tochter Mathilde und seinem Enkel Robert III., Philipps Sohn, dem Mathilde erfolgreich die Ehelichkeit und damit die Erbfähigkeit absprach.

    Nachkommen
    Er heiratete 1262 in erster Ehe Amicia von Courtenay (* 1250; † 1275), Tochter von Peter von Courtenay, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre, und Perrenelle von Joigny. Ihre Kinder waren:
    • Mathilde von Artois (* 1268; † 1329), 1309 Gräfin von Artois, ∞ Pfalzgraf Otto IV. von Burgund
    • Philipp von Artois (* 1269; † 1298), Herr von Conches-en-Ouche, Mehun-sur-Yèvre, Nonancourt und Domfront
    • Robert von Artois (* 1271; † 1272)
    In zweiter Ehe heiratete er 1277 Agnes von Dampierre (* 1237; † 1288), Tochter von Archambault IX., Herr von Bourbon, und Jolande de Châtillon, Gräfin von Nevers.
    In dritter Ehe heiratete er Margarete von Avesnes († 1342), Tochter des Johann II., Graf von Holland und Hennegau, und der Philippa von Luxemburg.



    Weblinks
     Commons: Robert II of Artois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert d'Artois bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Gefallen in der Sporenschlacht.

    Robert heiratete Amicia von Courtenay in 1262. Amicia (Tochter von Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) und Pétronille von Joigny) wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Amicia von CourtenayAmicia von Courtenay wurde geboren in 1250 (Tochter von Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) und Pétronille von Joigny); gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.
    Kinder:
    1. 6. Graf Philippe von Artois wurde geboren in 1269; gestorben am 11 Sep 1298.
    2. Mathilde (Mahaut) von Artois wurde geboren in cir 1270; gestorben am 27 Nov 1329 in Paris, France; wurde beigesetzt am 30 Nov 1329 in Abtei Maubuisson.

  7. 14.  Herzog Johann II. von der BretagneHerzog Johann II. von der Bretagne wurde geboren am 4 Jan 1239 (Sohn von Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote und Blanche (Blanca) von Champagne); gestorben am 14 Nov 1305 in Lyon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1239-1305, Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond
    • Titel (genauer): 1286-1305, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Bretagne)

    Johann II. (* 4. Januar 1239; † 14. November 1305 in Lyon) war ab 1286 Herzog von Bretagne und Earl of Richmond.
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Johann I. des Roten von Bretagne (Haus Dreux) und der Blanka von Champagne, Prinzessin von Navarra.

    Ehe und Nachkommen
    1260 heiratete er Beatrice (* 1242; † 1275), die Tochter des König Heinrich III. von England. Mit ihr hatte er folgende Nachkommen. Beatrice starb bei der Geburt ihrer Tochter Eleonore.
    • Arthur II. (* 1263; † 1312), Herzog von Bretagne
    • Heinrich (* 1264; † 1284)
    • Johann (* 1266; † 1334), Earl of Richmond
    • Marie (* 1268; † 1339), Herrin von Elincourt ∞ 1292 Guido III. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Peter (* 1269; † 1312), Vizegraf von Leon
    • Blanka (* 1270; † 1327), Herrin von Brie-Comte-Robert, ∞ 1281 Philipp von Artois, Herr von Conches-en-Ouche (Haus Frankreich-Artois)
    • Eleonore (Alice) (* 1275; † 1342), Äbtissin von Fontevrault

    Leben
    Johann 1270 am siebten Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX. der Heilige teil. Nachdem der König in Karthago gestorben war, schloss sich Johann seinem Schwager, dem englischen Kronprinzen Eduard Plantagenet an, mit dem er den Kreuzzug nach Palästina fortsetzte (siehe Kreuzzug des Prinzen Eduard). Von dort brachte er Karmeliten mit in seine Heimat und unterstützte diese bei der Gründung eines Klosters in Ploërmel. 1284 zog er mit König Philipp III. von Frankreich auf den aragonesischen Kreuzzug.
    Beim Tod seines Vaters im Jahr 1286 erbte er von ihm das Herzogtum Bretagne und die Grafschaft Richmond. Zu Beginn seiner Herrschaft stand Johann zunächst im engen Einvernehmen mit England gegen König Philipp IV. von Frankreich. Nachdem sich die Spannungen zwischen Frankreich und England zuspitzten, wechselte er aber auf die Seite Frankreichs über, wofür er 1297 endgültig als Herzog von Bretagne anerkannt und unter die Pairs aufgenommen wurde. Zuvor wurde er formell nur als Graf behandelt. 1304 kämpfte er siegreich in der Schlacht von Mons-en-Pévèle gegen die Flamen, erlangte gegenüber der Krone mehr Souveränität und beschnitt die Privilegien des Klerus der Bretagne.
    1305 führte der Herzog gemeinsam mit dem Grafen Karl von Valois bei den Feierlichkeiten zur Krönung von Papst Clemens V. in Lyon dessen Pferd durch die Menge. Die Zuschauermassen bekletterten marode Wände um das einmalige Spektakel besser sehen zu können. Eine der Wände brach und stürzte ein, genau auf den feierlichen Zug. Der Papst fiel vom Pferd, der Graf wurde schwer verletzt, der unglückliche Herzog Johann wurde von den Steinen erschlagen.[1]
    Seinem Sohn Arthur hinterließ er das Herzogtum Bretagne, sein Sohn Johann erhielt die Grafschaft Richmond.



    Weblinks
     Commons: Johann II. (Bretagne) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Jean de Bretagne bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweis
    1 Chronique Anonyme. In: Recueil des Historiens des Gaules et de la France. Bd. 21, 1855, S. 137–140, hier S. 139.

    Johann heiratete Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt) in 1260. Beatrix (Tochter von König Heinrich III. von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von der Provence) wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich; gestorben am 24 Mrz 1275. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt)Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt) wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich (Tochter von König Heinrich III. von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von der Provence); gestorben am 24 Mrz 1275.

    Notizen:

    Beatrix und Johann II. hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.
    Beatrice starb bei der Geburt ihrer dritten Tochter Eleonore.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_England

    Beatrix von England (eng: Beatrice of England; * 25. Juni 1242 in Bordeaux; † 24. März 1275) war eine Tochter von König Heinrich III. von England und der Eleonore von der Provence aus der Dynastie Plantagenet.
    Sie wurde einen Monat vor der Niederlage ihres Vaters in der Schlacht bei Taillebourg gegen König Ludwig IX. von Frankreich geboren. Im Jahr 1260 heiratete sie in der Westminster Abbey den zukünftigen Herzog Johann II. von Bretagne († 1305). Mit ihm nahm sie 1268 das Kreuz zum siebten Kreuzzug, ob sie daran teilnahm ist jedoch unklar, da sie in seinem weiteren Verlauf nicht erwähnt wird.[1]
    Ihre Kinder waren:
    • Arthur II. (* 25. Juli 1262, † 1312), Herzog von Bretagne
    • Johann (* 1266, † 17. Januar 1334), Earl of Richmond
    • Marie (1268, † 5. Mai 1339), ∞ Guido III. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Peter (* 1269; † 1312), Vizegraf von Leon
    • Blanka (* 1270; † 1327), Herrin von Brie-Comte-Robert, ∞ 1281 Philipp von Artois, Herr von Conches-en-Ouche (Haus Frankreich-Artois)
    • Eleonore (Alice) (* 1275; † 1342), Äbtissin von Fontevrault



    Einzelnachweis
    1 Guillaume de Nangis, Gesta Sancti Ludovici, hrsg. von M. Daunou in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France 20 (1840), S. 440–441
    Weblinks
     Commons: Beatrix von England – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Die Familie Herzog Johanns II. von Bretagne bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Beatrice starb bei der Geburt ihrer Tochter Eleonore..

    Notizen:

    Verheiratet:
    Johann II. heiratete Beatrice, die Tochter des König Heinrich III. von England.

    Kinder:
    1. Marie von der Bretagne wurde geboren in 1268; gestorben am 5 Mrz 1339.
    2. 7. Blanche (Blanka) von der Bretagne wurde geboren in 1270; gestorben in 1327.
    3. Herzog Arthur II. von der Bretagne wurde geboren am 2 Jul 1262; gestorben am 27 Aug 1312.


Generation: 5

  1. 16.  Graf Roger Bernard II. von Foix, der Grosse Graf Roger Bernard II. von Foix, der Grosse wurde geboren in cir 1195 (Sohn von Graf Raimund Roger von Foix und Philippa de Montcada); gestorben am 26 Mai 1241; wurde beigesetzt in Abtei von Boulbonne.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1223-1241, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Bernard_II._(Foix) (Nov 2018)

    Roger Bernard II. (* um 1195; † 26. Mai 1241), genannt der Große, war von 1223 bis zu seinem Tod Graf von Foix. Er war der einzige erbberechtigte Sohn und Nachfolger seines Vaters Graf Raimund Roger und dessen Ehefrau Philippa de Montcada.
    Die Zeit seines Lebens und Regentschaft war bestimmt von den kriegerischen Ereignissen des Albigenserkreuzzuges in dem Roger Bernard und sein Vater auf der Seite der Fürsten Okzitaniens eine bedeutende Rolle spielten. Mit seinem Vater kämpfte eer 1211 bei Lavaur und Castelnaudary. 1217 verteidigte er sechs Wochen lang die Burg Montgrenier gegen die Kreuzfahrer und nahm 1218 an der Verteidigung von Toulouse teil, wo der Anführer des Kreuzzuges Simon IV. de Montfort getötet wurde. Danach nahm er an den Kämpfen gegen dessen Sohn Amaury de Montfort teil und befreite dabei mehrere Städte wie Limoux und Lavaur. Er half seinem Vater bei der Vertreibung der Kreuzritter aus der Grafschaft Foix wo Raimund Roger nach der Einnahme von Mirepoix im Frühjahr 1223 verstarb. Nachdem am 14. Januar 1224 der junge Vizegraf Raimund II. Trencavel in Carcassonne einzog gab Amaury de Montfort den Kampf auf, womit der päpstliche Kreuzzug mit einem Misserfolg endete.
    Dennoch sollte der Kampf weitergehen. König Ludwig VIII. von Frankreich vereitelte erfolgreich die Bemühungen des Papstes Honorius III. den Kreuzzug gegen die Albigenser zu beenden und rief auf einem Konzil in Bourges 1225 zu einem neuen Kreuzzuzugsunternehmen auf das der König persönlich anführen wolle. Dieses Mal konnten die Grafen des Languedoc der neuen Bedrohung nichts entgegensetzen. Am 16. Juni 1226 unterwarf sich Carcassonne dem König, dessen Tod vor Avignon wenige Monate später die Niederlage nicht aufhalten konnte. Roger Bernard konnte sich bis in den Juni 1227 in Limoux halten, doch ohne nennenswerte Unterstützung musste er letztlich doch vor dem königlichen Seneschall von Carcassonne, Humbert V. de Beaujeu, kapitulieren. Roger Bernard erkannte 1229 die Bestimmungen des Vertrages von Meaux-Paris an und unterstellte sich und seine Grafschaft in St. Jean-de-Verges der Lehnshoheit der französischen Krone. Dabei musste er den Verlust von Mirepoix und des Monttségur, der noch von den Katharern gehalten wurde, an Guy de Lévis akzeptieren der diese Lehen direkt von der Krone erhalten sollte. Jedoch konnte er wichtige Positionen wie Montgaillard, Cher (Quié), Rabat und Saverdun behalten. Weiterhin musste Roger Bernard die Inquisition in seiner Grafschaft walten lassen, gegen die er aber mehrfach konspirierte. Allerdings verzichtete er nun auf eine antifranzösische Politik und verweigerte so z.B. im Herbst 1240 dem Raimund Trencavel die Unterstützung bei dessen Versuch Carcassonne zurückzuerobern.
    Stattdessen nahm Roger Bernard die Expansionspolitik seiner Vorfahren, mit dem Ziel die Grafschaft in den Süden der Pyrenäen zu erweitern, wieder auf. Im Streit um die Herrschaft über die Täler der Caboet-Familie, auf die er durch seine erste Ehe einen Erbanspruch erheben konnte, geriet der Graf in einen langjährigen Konflikt mit dem Bischof von Urgell, der langfristig zur Entstehung des Fürstentums Andorra führen sollte.
    Roger Bernard von Foix starb am 26. Mai 1241 im Frieden mit der katholischen Kirche die ihn zweimal exkommuniziert (1227 und 1239) und 1240 in Durfort die Absolution gewährt hatte. Er wurde in der Abtei von Boulbonne beigesetzt.

    Roger + Ermessende von Castelbon. Ermessende (Tochter von Arnaud von Castelbon und Arnalda de Caboet) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Ermessende von CastelbonErmessende von Castelbon (Tochter von Arnaud von Castelbon und Arnalda de Caboet); gestorben in 1229.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Castelbon; Vizegräfin von Castelbon https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon

    Notizen:

    Name:
    Erbtochter

    Notizen:

    Das Paar hatte zwei Kinder:
    - Roger IV. († 24. Februar 1265), Nachfolger als Graf von Foix und Vizegraf von Castelbon, ∞ Brunissende de Cardona (Haus Folch de Cardona)
    - Esclarmonde, ∞ Vizegraf Ramón Folch IX. von Cardona (Haus Folch de Cardona)

    Verheiratet:
    Verheiratet war der Graf in erster Ehe mit Ermessende, welche die Erbtochter des Vizegrafen Arnaud von Castelbon und dessen Frau Arnalda de Caboet war. Die Ehe wurde von den Vätern des Paares bereits am 10. Januar 1202 in Tarascon vertraglich vereinbart und sollte die Allianz zwischen beiden Familien untermauern, außerdem wurde so der Erbgang des Hauses Foix in Castelbon besiegelt. Ermessende war, wie ihr Vater auch, eine gläubige Katharerin.

    Kinder:
    1. 8. Graf Roger IV. von Foix gestorben am 24 Feb 1265; wurde beigesetzt in Abtei von Boulbonne.
    2. Esclarmonde von Foix

  3. 18.  Rámon Folch VIII. von CordonaRámon Folch VIII. von Cordona

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Folch_de_Cardona

    Das Haus Folch de Cardona (auch Folc de Cardona) war eine Familie des katalanischen Adels, die erstmals im 11. Jahrhundert bezeugt ist. Der ererbte Besitz der Vizegrafschaft Cardona – der Überlieferung zufolge eine der acht von Karl dem Großen iin der Spanischen Mark eingerichteten Vizegrafschaften – begründete die Stellung der Familie als einer der wichtigsten nach der Herrscherfamilie in Barcelona und Aragón; sie stellte je drei Vizekönige von Sizilien und Katalonien sowie je einen in Neapel und Navarra.

    Geschichte
    Hug de Cardona, 15. oder 20., auf jeden Fall letzter Vescomte de Cardona, unterwarf sich dem König Peter I. von Aragón und erhielt dafür am 4. Dezember 1357 den Grafentitel als 1. Comte de Cardona. Der 4. Graf von Cardona, Joan Ramon Folch III. († 1464), erbte die Grafschaft Prades, sein Sohn Joan Ramon Folc IV. de Cardona, 5. Graf von Cardona, wurde 1482 zum 1. Herzog von Cardona ernannt; 1491 folgte der Titel eines 1. Marqués de Pallars. Allerdings ging der Herzogstitel über die 3. Herzogin der Familie († 1564) bereits wieder verloren.
    Der in Mitteleuropa bekannteste Angehörige der Familie ist Ramón de Cardona (1467–1522), Vizekönig von Neapel (1509–1522) und Verlierer der Schlacht bei Ravenna (1512). Er wurde 1502 zum Herzog von Soma ernannt; der 4. Herzog von Soma erbte den Titel eines Herzog von Sessa und Baena. Die Linie und damit die Gesamtfamilie starben 1768 mit 9. Herzogin von Soma etc. aus.

    Übersicht

    1 Hug, † 1341, 12. Vescomte de Cardona
    1 Hug, † 1400, letzter souveräner Vescomte und erster Graf von Cardona
    1 Joan Ramon Folc I de Cardona, † 1442, 2. Graf von Cardona
    1 Joan Ramon Folc II de Cardona, † 1471, 3. Graf von Cardona
    1 Joan Ramon Folch III de Cardona, † 1464, Graf von Cardona, 5. Graf von Prades
    1 Joan Ramon Folc IV de Cardona, † 1513, 5. Graf und 1. Herzog von Cardona (1482)
    1 Ferran de Cardona, † 1543, 2. Herzog von Cardona
    1 Joana Folch de Cardona, † 1564, 3.Herzogin von Cardona
    2 Pere de Cardona, † 1530, Erzbischof von Tarragona (1515–1530), Vizekönig von Katalonien (1521–1523)
    2 Hug Folc de Cardona i Anglesola, † 14101, 5. Baron von Bellpuig
    1 Ramon de Cardona, † 1460, 6. Baron von Bellpuig
    1 Hug de Cardona, † 1463, 7. Baron von Bellpuig
    2 Antonio de Cardona, † 1473, 4. Baron von Belpuig
    1 Ramón III de Cardona y Requeséns, † 1522, 1. Herzog von Soma (1502), Vizekönig von Sizilien, Vizekönig von Neapel 1509,
    1 Ferrán, alias Fernando Folch de Cardona Anglesola y Requeséns, † 1571, 2. Herzog von Soma
    1 Luis de Cardona y Córdoba, † 1574, 3. Herzog von Soma
    2 Antonio Fernández de Córdoba Cardona y Requesens† 1606, 4. Herzog von Soma, 5. Herzog von Sessa, 3. Herzog von Baena
    1 Luis Fernández de Córdoba Folch de Cardona Aragón y Requesens, † 1642, 6. Herzog von Sessa, 4. Herzog von Baena, 5. Herzog von Soma
    1 Antonio Fernández de Córdoba Folch de Cardona y Anglesola Aragón y Requesens II, † 1659, 7.Herzog von Sessa, 5. Herzog von Baena, 6. Herzog von Soma
    1 Francisco Fernández de Córdoba Folch de Cardona Aragón y Requesens, † 1688, 8. Herzog von Sessa, 6. Herzog von Baena, 6. Herzog von Soma
    1 Félix Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, † 1709, 9. Herzog von Sessa, 7. Herzog von Baena, 8. Herzog von Soma
    1 Francisco Javier Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, † 1750, 10. Herzog von Sessa, 8. Herzog von Baena, 9. Herzog von Soma
    1 Buenaventura Fernández de Córdoba Folch de Cardona Requesens y de Aragón, † 1768, 11. Herzogin von Sessa, 9. Herzogin von Baena , 9. Herzogin von Soma

    Stammliste

    Bis zur 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts
    Die familiären Beziehungen bis zum 14. Jahrhundert sind nur stückweise rekonstruiert.
    1 Bernat de Claramunt
    1 Deodat de Claramunt, † nach 1096 ;
    2
    3 ∞ Ermesinda de Cardona, Tochter von Ramon Folc de Cardona, Vescomte de Cardona, und Ermesinda
    1 Bernat Amat, † nach 1135, Vescomte de Cardona,
    2 ∞ Almodis
    1 Guillem, † 1113/26
    2 Ramon Folc (II.), † vor 1151, Vescomte de Cardona ;
    3 ∞ Guillelma
    1 Ramon Folc (III.), † 1176, Vescomte de Cardona;
    2 ∞ Doña Isaneö Sibila de Urgell, Tochter von Ermengol VI., Graf von Urgell (Haus Barcelona), und Arsenda de Cabrera
    1 Guillem, † nach 1209, Vescomte de Cardona,
    2 ∞ Geralda, † nach 1187
    1 Elisenda,
    2 ∞ Arnaud de Castelbon
    3 Anglesa,
    4 ∞ Raimund (V.) Conde de Pallars, Sohn von Arnaldo Mirón (I.) Conde de Pallars, und Oria
    4 Berenguer, † nach 1177
    5  ? Père, † nach 1177
    3 Ramon Folc , † nach 1151
    4 Guillem, † nach 1151
    • Beltrán de Cardona, † nach 1175 ;
    • ∞ Saurina, † nach 1175
    1 Ramon Folc (VIII.) de Cardona, 15. Vesconde de Cardona ;
    2 ∞ Doña Inés, Señora de Teroja
    1 Ramon Folc (IX.) de Cardona, 16. Vesconde de Cardona ;
    2 ∞ Esclarmonde de Foix, Tochter von Roger Bernard (II.), Graf von Foix (Haus Comminges), und Ermesinda de Castelbon.
    3 Brunisenda, † 1289 ;
    4 ∞ Roger de Foix, Graf von Foix, † 1265 (Haus Comminges)
    1 Ramon Folc de Cardona, † 1276, Vescomte de Cardona ;
    2 ∞ Sibila de Empuries, Tochter von Ponce (IV.) Graf von Empuries, und Doña Benita Fernández de Lara.
    1 Sibila de Cardona ;
    2 ∞ Álvaro (II.) de Cabrera, Vescomte de Ager, Sohn von Álvaro, Graf von Urgell, und Cécile de Foix
    1 Bernat Amat de Cardona, † 1310/12 ;
    2 ∞ Constanza de Pinos, Tochter von Galcéran de Pinos und Berengaria de Montcada
    1 Raymonet de Cardona, X 1324
    2 Sibila de Cardona ;
    3 ∞ Raimondo Roger de Pallars
    4 Constanza de Cardona ;
    5 ∞ Gilabert de Cruïlles
    • Ramon Folc de Cardona, † 1320, Vescomte de Cardona,
    • ∞ Doña María Alfonso de Haro, Tochter von Juan Alfonso de Haro, Señor de Los Cameros, und Doña Constanza Alfonso de Meneses, Witwe von Don Felipe Fernández [de Aragón] Señor de Castro (Haus Barcelona)
    • Ramon de Cardona, † nach 1340; Señor de Torá;
    • ∞ Doña Beatrix de Aragón, uneheliche Tochter von Peter III., König von Aragón (Haus Barcelona), und Doña María Nicolau.

    Die Grafen von Cardona
    1 Hug, † 1341, 12. Vizconde de Cardona;
    2 ∞ Beatriu de Anglesola, 9. Baronesa de Belpuig, Schwester und Erbin von Ramón de Anglesola, 8. Barón de Bellpuig, Tochter von Guillem IV de Anglesola, 7. Señor de Belpuig, und Beatriu de Pallars
    1 Hugo, * 1330, † 1400, 15. oder 20. und letzter Vizconde „Gratia Die“ de Cardona, unterwirft sich König Peter I. von Aragón und erhält dafür den Grafentitel: 1. Conde de Cardona (4. Dezember 1357), 10. Barón de Bellpuig;
    2 ∞ I Beatriz alias Blanca Berenguer de Aragón, Tochter von Ramón Berenguer Infant von Aragón, Conde de Ampurias und Prades, Sohn von König jakob II. von (Haus Barcelona), und María Blanca von Sizilien;
    3 ∞ II vor 1375 Beatriz de Ejérica Luna y Aragón, Tochter von Pedro Martínez de Luna, Señor de Almonacid y de Pola, und Elfa de Xérica y Aragón, * 1340, † nach 1380, Tochter von Pedro de Ejérica, Barón de Ejérica, * um 1302, † 1362, und Bonavenura de Arborea (Bas-Serra)
    1 (I) Beatriu de Cardona, † um 1372;
    2 ∞ Cardona 22. August 1363 Pere II, Conde de Urgel, Vizconde de Ager, Barón de Entenza y Antillón Sohn von Jaime Infant von Aragón, Conde de Urgel, Vizconde de Ager (Haus Barcelona), Barón de Entenza y Antillón, und Cecilia de Comminges
    3 (II) Joan Ramón I Folc de Cardona, „la Cabeza de San Juan Bautista“, * 1375, † Cardona 1442, 2. Conde de Cardona ;
    4 ∞ I 1392 Juana de Aragón y Castilla, Tochter von Alfonso de Aragón y Foix, Conde de Denia, 2. Conde de Ribagorza, Marqués de Villena, 1. Duque de Gandía (Haus Barcelona), und Violant de Arenós, Tochter und Erbin von Gonzalo Díez de Arenós, Seor de Val Guadalest;
    5 ∞ II Beatriu de Pallars, Tochter von Hug Roger II, Graf von Pallars(-Subirá), und Violante d’Orcau
    1 (I) Joan Ramón Folc II de Cardona, „el Celdonico Ermentero“, * 1400, † 1471, 3. Conde de Cárdona;
    2 ∞ 1414 Juana de Aragón, 4. Condesa de Prades, Vizcondesa de Villamur, Señora de la Baronía inmemorial de Entenza, Señora de Arenós, * um 1392, † 1440, Schwester der Königin Margarita von Aragón, der Ehefrau des Königs Martin I. von Aragón ud Sizilien, Tochter von Pedro de (Aragón)-Prades, Barón de Entenza, und Juana de Cabrera
    1 Juan Ramón Folch III de Cardona, * 1418, † 18. Juni 1464, Conde de Cardona, 5. Conde de Prades, Vizconde de Villamur, Señor de la Baronía de Entenza, Admiral von Aragón, Generalleutnant, Generalkapitän und Vizekönig von Katalonien, Generalkaptän und Vizekönig von Sizilien;
    2 ∞ I 1444/1445 Juana de Aragón, * Sijena um 1413, † um 1445, Tochter von Jaime II de Aragón, Conde de Urgel, und Isabel de Aragón;
    3 ∞ II Elisabet de Cabrera, Tochter von Bernat Joan de Cabrera, Vizconde de Cabrera y Bas, 2. Conde de Modica, 3. Conde de Osona, und Violant de Prades, Baronesa de Cacamo
    1 (I) Joan Ramón Folc IV de Cardona, * 1446, † 1513, 5. Conde y 1. Duque de Cardona (1482), 1. Marqués de Pallars (1491), 6. Conde de Prades, Vizconde de Villamur, Barón de Entenza, Condestable y Almirante de Aragón, Generalleutnant von Aragó, Mayordomo mayor del principe de Asturias, Comendador de Barcelona;
    2 ∞ 1457 Aldonza Enríquez de Quiñones, Señora de Elche y Crevillente, * 1450, Tochter von Bernardino Fadrique Enríquez, 1. Conde de Melgar, 1. Conde de Rueda, 2. Almirante de Castilla, 2. Señor de Medina del Río Seco, und Teresa de Quiñones – Nchkommen siehe unten
    3 (I) Jaume de Cardona, Prior von Sant Lorenç de Morunys.
    4 (I) Caterina de Cardona.
    5 (I) Pere de Cardona, * Cardona, † 1530, Abt von Santa María de Solsona, Lavaix und Bages, Bischof von Urgell (1472–1515), Erzbischof von Tarragona (1515–1530), Leutnant, Generalkapitän und Vizekönigvon Katalonien (1521–1523).
    4 Joana Folc de Cardona;
    5 ∞ Arnau Roger IV, Graf von Pallars(-Subirá), † 1451, Sohn von Roger Bernat, Comte de Pallars (-Subirá), † 1424, und Beatriu de Cardona
    6 Margarida Folc de Cardona;
    7 ∞ Galcerán VII de Pinós, Vizconde de Illa und Canet, Sohn von Bernat Galcerán de Pinós, „el Cavaller“, Señor de Illa, Canet, Pinós y Mataplana, und Aldonza de Mur
    8 Timbor de Cardona, Nonne.
    9 Violant de Cardona, † um 1490.
    10 Elisabet de Cardona.
    11 (nat) Jaume de Cardona, Prior von Sant Miquel del Pal.
    12 (nat) Elisabet de Cardona, Nonne in Vallbona.
    13 (nat) Bernat Bord de Cardona.
    3 (I) Hug de Cardona, † um 1470, 1. Señor de Guadalest,;
    4 ∞ Blanca de Navarra, Señora de Caparroso, Tochter von Jean de Béarn, 1. Barón de Béhorléguy, 1. Vizconde de Arberoa, und Juana de Navarra (Haus Frankreich-Évreux)
    5 (I) Jaime de Cárdona, * Cardona 1405, † 1. Dezember 1466, Kanoniker in Barcelona und Lleida, Erzdiakon in Barcelona, Kanzler von Katalonien (1440–1446), Bischof von Vic (1445–1459), Bischof von Girona (1459–1462), Bischof von Urgell (1462–146), Kardinaldiakon (18. Dezember 1461)
    6 (I) Joana de Cardona;
    7 ∞ Francesc Gilabert de Centelles, Señor y 1. Conde de Oliva, 6. Señor de Nules, Sohn von Bernat de Centelles, 5. Señor de Nules, Señor de Oliva y Rebollet, Señor de Monteagudo, Marguini, Osilo, Leilogo y Anglona en Cerdeña, Condestable de Araón, und Leonor de Queralt
    8 (I) Elionor de Cardona.
    9 (I) Pere de Cardona;
    10 ∞ Joana N:
    1 Beatriu de Cardona;
    2 ∞ Hug de Serralunga.
    11 (II) Beatriu de Cardona.
    12 (II) Antonio de Cardona, † 1467, Bischof von Elne
    13 (II) Violant de Cardona, † 1523;
    14 ∞ Felip d’Albert, Señor de las Baronías de Ponts und Agramunt, Carlán de Força Reial, Generalgouverneur von Katalonien (1461), Sohn von Bernat d’Albert, Señor de las Baronías de Ponts und Maldá, Señor de Sant Hipolit, Bruder von Galcerán d’Abert, Bischof von Barcelona und Bischof von Elne
    15 (nat) Joan Bastard de Cardona, † nach 1488, Señor de la Baronía de Lloberola (de iure uxoris),;
    16 ∞ Agraida de Sacirera, Señora de la Baronía de Lloberola, alias Agraida Gilabert, alias Caterina
    1 Elisabet de Cardona, Baronesa de Lloberola;
    2 ∞I Arnau Alamany de Toralla, Sohn von Roger Alamany de Toralla, Señor de Toralla, und Sibilla;
    3 ∞II Francesc Galceran de Pinós, Barón de Gironella und Peguera, † 1540, Tochter von Galceran VII Galceran de Pinós, Vizconde de Illa, Canet y Castellar, Barón de Pinós, Mataplana, la Portella, Lluçà Gironella, Peguera, y Bagá, Señor de Palmerla
    6 (II) Elfa de Cardona, † 1420;
    7 ∞ I Juan I de Aragón, Conde de Ampurias, * 1375, † Castellón de Ampurias 1401, Sohn von Juan de Aragón, Conde de Ampurias und Juana Infanta de Aragón ;
    8 ∞ II Acardo Pere de Mur, Barón de l’Albí, Sohn von Lluis de Mur, Barón de l’Albí i de Cerviá, und N de Cerveló
    1 (II) Violant Lluïsa de Mur i de Cardona, † 1467, Señora de las Baronías de l’Albí i de Cerviá,;
    2 ∞ I Ponç de Perellós;
    3 ∞ II Fadrique de Aragón, Conde de Luna y Ejérica, Señor de Segorbe, * 1400/3, † Ureña 1438, unehelicher von Martín II. „el Joven“, König von Sizilien, und Tarsia Rizzari
    1 (I) Elfa de Perellós, Señora de las Baronías de l’Albí i de Cerviá;
    2 ∞ Hug de Cardona, 7. Barón de Bellpuig, † 1463
    9 Beatriu de Cardona;
    10 ∞ Roger Bernat, Conde de Pallars(-Subirá), † 1424, Sohn von Hug Roger II, Conde de Pallars (-Subirá), und Blanca de Foix-Comminges
    11 Hug Folc de Cardona i Anglesola, † 14101, Barón de Almonacid, 5. Barón de Bellpuig;
    12 ∞ Francesca de Pinós, Tochter von Bernat Galcerán de Pinós i Fenollet, Señor de Pinós y Mataplana und Aldonça de Castro, Señora de Guimerá y las Baronías de Castro y Peralta, Tochter von Felip III, Señor de Castro y Peralta, und Francesca Almany, Señora de Guimerá
    1 Ramón de Cardona, † 1460, 6. Barón de Bellpuig, de Linyola y d’Utxafava, Barón de Calonge;
    2 ∞ Caterina de Centelles, Tochter von Francesc Gilabert de Centelles, Señor y 1. Conde de Oliva, 6. Señor de Nules, Señor de los Estados de su Casa, und Beatriz de Urrea y Centelles
    1 Hugo de Cardona, † 1463, 7. Barón de Bellpuig, enteignet als Parteigänger des Prinzen von Viana,
    2 ∞ 1444 Elfa de Perellós, Señora de las Baronías de l’Albí i de Cerviá, Tochter von Ponç de Perellós, und Violant Lluïsa de Mur i de Cardona, Señora de las Baronías de l’Albí i de Cerviá
    1 Marciana de Cardona;
    2 ∞ Gaspar Joan de Josa, Señor de la Baronía de Madrona.
    3 Hug IV de Cardona, † 1514, Barón de l’Albi i de Cerviá;
    4 ∞ Joana Ballester
    1 Joana de Cardona-Anglesola, † 1560, Baronesa de l’Albí i de Cerviá;
    2 ∞ Pere Lluis d’Erill-Orcau Argensola, Barón d’Erill, Orcau y la mitad de Anglesola ,† 1540, Sohn von Antonio I d’Erill, Barón d’Erill, und Antonia Roig
    5 Tochter , † vor 1492.
    6 Acard de Cardona, † nach 1492.
    7 Paula de Cardona, † vor 1467.
    8 Elionor de Cardona.
    3 Antonio de Cardona, † 1473, 4. Barón de Belpuig, de Linyola und Utxafava;
    4 ∞ Castellana de Requesens, Baronesa de Linyola, Schwester vonGalcerán de Requesens, 1. Conde de Palamós, Tochter von Galcerán de Requesens i de Sant Coloma, Barón de Molin el Rei, Senyor de Santa Creuy d’Olord, Vallvidera i Sant Bertomeu dea Quadra, Gouverneur von Katalonien, und Elisabet Joan de Soler, Señora de Martorell y Rosanés
    1 Ramón III de Cardona y Requeséns, † 10. März 1522, 1. Duque de Soma (12. Dezember 1502), 1. Conde de Oliveto (22. Dezember 1515), Barón de Belpuig, Linyola y Utxafavá, Vizekönig von Sizilien, Gran Almirante de las Galeras de Nápoles, Vizeköng von Neapel 1509, Capitán general de Italia, Generalísimo de la Santa Liga;
    2 ∞ Elisabet de Requesens, 2. Condesa de Palamós, de Avellino y Trivento, Baronesa de Calonge, Erbtochter von Galcerán de Requeséns i Joan de Soler, 1. Conde de Palamós, Avelino y Trivento, Capitán de la Armada del rey Fernando de Nápoles, undeatriz Enríquez – Nachkommen siehe unten
    3 Castellana de Cardona;
    4 ∞ Don Ferrante d’Aragona, Duca di Cajazzo, Conte di Arena e Stilo, unehelicher Sohn von Ferdinand I., König von Neapel, und Diana Guardato (Haus Barcelona)
    5 Antonio de Cardona
    6 Elisabet de Cardona;
    7 ∞ Bernat de Vilamarí, 1. Conte di Capaccio (Neapel), Gran Almirante de Sicilia, Vizekönig von Neapel und Sizilien, Sohn von Joan de Vilamarí i de Boadella, Señor de Palau Severdera, 1. Barón de Palamós, Almirante y Capitán general de la Armaa catalana
    1 Joana de Vilamarí i de Cardona;
    2 ∞ Antonio de Cardona, 1. Marchese della Padula, Sohn von Artale de Cardona, 2. Conte di Colisano, Gran Cancelliere del Regno di Sicilia, † 1478, und Maria Ventimiglia, Baronessa di Pettineo
    3 Elisabet de Vilamarí i de Cardona-Bellpuig, 2. Contessa di Capaccio, † nach 1556;
    4 ∞ 1520 Ferrante Sanseverino d’Aragona, 4. Principe di Salerno, 3. Duque de Villahermosa, 14. Conte di Marsico, 3. Conde de Cortés, * 18. Januar 1507, † Avignon 1568 (Haus Sanseverino), Sohn von Roberto III di Sanseverino e Montefeltro, 3. Pricipe di Salerno, 13. Conte di Marsico, und Marina de Aragón, * 1485, † 1513
    5 Guillen de Cardona, † 1463.
    6 Elionor de Cardona, † um 1454;
    7 ∞ 1451 Antonio Cubello, Marchese d’Oristano, Conte del Goceano, * Oristano 1396, † 27. April / 28. Mai 1463, Sohn von Leonardo Cubello, Marchese d’Oristano, Conte del Goceano, und Quirica Deiana
    8 Pere de Cardona, † nach 1456.
    9 Elfa de Cardona, † nach 1488;
    10 ∞ Lluis de Requesens y Joan de Soler, 2. Conde de Palamós, Señor de las Baronías de Molins del Rei i de Castellvell de Rosanés, Señor de Martorell, Generalgouverneur von Katalonien, * um 1434,† 1509, Sohn von Galcerán de Requesens und Sant Cloma, und Isabel Joan de Soler
    3 Joan de Cardona
    13 Pere de Cardona, † 1411, Bischof von Lleida, Apostolischer Protonotar,.
    14 Marquesa de Cardona;
    15 ∞ Galcerán Ademar de Santapau, Barón de Santa Pau, Castellfollit, Mosset (Katalonien), Barone di Butera e di Licodia, Signore di Lentini (Sizilien), † um 1438, Sohn von Hug III Ademar de Santa Pau, Barón de Santa Pau, Señor de Finestres, Sat Aniol, Sanluri y Santa María dels Arcs, und Beatriu de Ribelles
    16 Antonio de Cardona, Conte di Caltabellotta, en Sicilia, Vizekönig von Sizilien;
    17 ∞ Leonor Manoel de Vilhena, * 1380, Tochter von Henrique Manoel de Vilhena, 1. Conde de Seia en Portugal
    1 Pedro de Cardona y Villena, 1. Conte di Colisano (Collesano, Sizilien, 1444), † 1450;
    2 ∞ NN:
    1 Artale de Cárdona, † 1478, 2. Conte di Colisano, Gran Cancelliere del Regno di Sicilia ;
    2 ∞ 1466 María Ventimiglia, Baronessa di Pettineo, Tochter von Antonio Ventimiglia, 2. Marchese di Geraci, Conte di Catanzaro, Signore di Castelbuono, Tusa, Gangi, S. Mauro e Pollina, Grande Almirante di Sicilia, Vicario del Regno, Capitano Genrale delle Armi , † 1480, und Margherita Chiaramonte e Orsini
    1 Pietro de Cardona, 3.Cconte di Colisano, Gran Almirante e Gran Conestabile del Regno di Sicilia, † 1522;
    2 ∞ Susanna Gonzaga, Tochter von Gianfrancesco Gonzaga, Signore di Sabbioneta, 1. Conte di Rodigo, und Antonia del Balzo,
    1 Artale de Cardona ;
    2 ∞ María de Cardona, Tochter von Antonio de Cardona, 1. Marchese della Padula
    3 Diana di Cardona, † vor 1540, Baronessa di Caronia, signora di Marsa;
    4 ∞ Don Ettore II Pignatelli, 2. Duca di Monteleone, 2. Conte di Borrello, Barone di Cinquefronde, Grande de España, † 16. Januar 1579
    5 Donna Giulia Antonia di Cardona, 4. Contessa di Colisano;
    6 ∞ Don Antonio d’Aragona, 2. Duca di Montalto, * 1506, † 6. Oktober 1543, Sohn von Don Ferrante d’Aragona, 1. Duca di Montalto (Haus Trastámara), und Donna Caterina de Cardona
    3 Ugo de Cardona, X Gaeta.
    4 Giovanni de Cardona, † nach der Schlacht von Ravenna 1512
    5 Diana de Cardona;
    6 ∞ Alfonso d’Ávalos e d’Aquino, 1. Marchese di Pescara, X 1495
    7 Leonora de Cardona e Ventimiglia;
    8 ∞ 1480 Enrico II Ventimiglia, 3. Marchese di Geraci, Signore di Castelbuono, Tusa, Gangi, S. Mauro e Pollina
    9 Antonio de Cardona, 1. Marchese della Padula;
    10 ∞ I N de Vilamarí i de Cardona, Tochter von Bernat de Vilamarí, alais Villamaríno, 1. Conte di Capaccio, Gran Almirante di Sicilia, Vizekönig von Neapel und Sizilien, und Elisabet de Cardona;
    11 ∞II Francesca Orsini, Tochter von Gian Giordano Orsini, Signore di Bracciano, Campagnano, Trevignano, Scrofano, Galeria, Fornello e Vicovaro, † Castillo de Vicovaro 1517, und Felice della Rovere
    1 María di Cardona, † 1563, 2. Marchesa di Padula, Contessa di Avellino;
    2 ∞ I Artale de Cardona, Sohn von Pietro de Cardona, 3. Conte di Colisano, Gran Almirante e Gran Conestabile del Regno di Sicilia, Stratigoto de Mesina, und Susanna Gonzaga ;
    3 ∞ II 1536 Francesco d’Este, Marchese di Massalombarda, * Ferrara 1. November 1516, † Ferrara 22. Februar 1578, Sohn von Alfonso I. d’Este, Duca di Ferrara, Modena e Reggio, und Lucrezia Borgia
    18 Elionor de Cardona
    19 Aldonça de Cardona, † 1445;
    20 ∞ vor 1405 Guerau Alemany de Cervelló y de Queralt, Señor de las Baronías de Querol, Montagut y Sant Martí Sarroca, † 1418 , Sohn von Ramon Alemany de Cervelló, Señor de las Baronías de Querol, Montagut, Subirats y Sant Martí Sarroca, Gouvereur von Katalonien, und, Beatriu de Queralt
    4 Ramón Folc de Cardona
    5 Guillem Folc de Cardona
    6 María de Cardona;
    7 ∞ Alfonso Roger de Lauria, Señor de Cocentaina † 1355, Sohn von Jaime II de Aragón, Barón de Ejérica (Haus Barcelona), und Beatriz de Lloria, Señora de Cocentaina,
    8 Beatriu de Cardona;
    9 ∞ Pons de Cabrera, Vizconde de Cabrera y Bas, Sohn von Bernat II de Cabrera, 8. Vizconde de Cabera y Bas, Ricohombre de Aragón, Señor de Montoríu, de la Puebla de Alcocer, Hostalrich, Blanes, San Pol, Maresma, und Timbor de Fenollet

    Die Herzöge von Cardona
    1 Joan Ramón Folc IV de Cardona, * 1446, † 1513, 5. Conde y 1. Duque de Cardona (1482), 1. Marqués de Pallars (1491), 6. Conde de Prades, Vizconde de Villamur, Barón de Entenza, Condestable y Almirante de Aragón, Generalleutnant von Aragón, Mayrdomo mayor del principe de Asturias, Comendador de Barcelona;
    2 ∞ 1457 Aldonza Enríquez de Quiñones, Señora de Elche y Crevillente, * 1450, Tochter von Bernardino Fadrique Enríquez, 1. Conde de Melgar, 1. Conde de Rueda, 2. Almirante de Castilla, 2. Señor de Medina del Río Seco, und Teresa de Quiñones – Vrfahren siehe oben
    1 Fernando de Cárdona, * um 1470, † Barcelona 13. November 1543, 2. Duque de Cardona, 2. Marqués de Pallars, 7. Conde de Prades, Vizconde de Villamur, Barón de Entenza, Gran Condestable y Almirante de Aragón;
    2 ∞ I Epila, Provinz Saragossa, 17. Februar 1498 Francisca Manrique, † Arbeca, Provinz Lleida, 21. August 1529, Tochter von Pedro Manrique de Lara, 2. Conde de Treviño, 1. Duque de Nájera, 10. Señor de Amusco, Señor de Redecilla, Navarrete, Viloslada, Ricohombre de Castilla, * 1443, † 1. Februar 1515, und Guiomar de Castro (Haus Manrique de Lara);
    3 ∞ II Isabel Agustí, † Barcelona 24. Februar 1576, Tochter von Antoni Agustí Sicar und Aldonça Albanell Durall
    1 (I) Joana Folch de Cardona, * um 1500, † 16. Februar 1564, 3. Duquesa de Cardona, 3. Marquesa de Pallars, 8. Condesa de Prades, Vizcondesa de Villamur, Señora de la Baronía de Entenza;
    2 ∞ um 1515 Alfonso de Aragón, 2. Duque de Segorbe, 32. Conde de Ampurias, * um 1490, † 16. Oktober 1562, Sohn von Enrique, Infante de Aragón, „el Infante de la Fortuna“, 1. Duque de Segorbe , * nach 1445, † um 1522 (Haus Trastámara), und Guiomr de Castro, alias de Portugal, alias de Braganza – Nachkommen
    3 (I) Aldonça Folch de Cardona;
    4 ∞ Luis V de Beaumont, 4. Conde de Lerín, 4. Condestable de Navarra, Chanciller mayor del Reino de Navarra, 3. Marqués de Huéscar, 5. Señor de las Baronías, Castillos y Villas de Dicastillo, San Martín, Curton, Guissens, etc., † 9. Januar 155 (Haus Frankreich-Évreux)
    5 (I)María Folch de Cardona;
    6 ∞ 1525 Francesc Gelabert II de Centelles, 3. Conde de Oliva, 8. Señor de Nules, Señor de los Estados de su Casa, Sohn von Querubín Joan de Centelles, Señor de la villa de Ayora, † X gegen die Mauren
    7 (I) Anna de Cardona;
    8 ∞ Joan de Montcada, 3. Conte di Marmilla, 11. Barón y 1. Conde de Aitona, Barón de Serós, Mequinensa y Soses, Señor de Vallobar, Palma, Ador y Beniarche, 3. Barón de Llagostera, Gran Senescal y Maestre Racional de Cataluña, Maestro Giustiziee del Regno de Sicilia 1529, Presidente del Regno 20. Dezember 1535, Generalkapitän und Vizekönig von Sizilien 12. Januar 1536, † nach 1536
    9 (II) Hipólita de Cardona.
    10 (II) Elisabet de Cardona, Äbtissin von Pedralbes.
    11 (nat) Joana de Cardona.
    4 Antoni Folc de Cardona, Barón de Sant Boi, Vizekönig von Cerdagne, Mayordomo mayor de la emperatriz María, † 1555;
    5 ∞ Ana Maria Requesens de Soler y Enríquez de Velasco, Tochter von Galcerán de Requesens y Joan de Soler, 1. Conde de Palamós, und Beatriz Enríquez
    1 Joan de Cardona y Requesens, * Barcelona, † 1572, Barón de Sant Boi, Generalkapitän der Galerren Siziliens und Neapels, Vizekönig von Navarra,
    2 ∞ Francisca Guiso, alias María:
    1 Antoni de Cardona;
    2 ∞ NN:
    1 Gabí de Cardona, Barón de Galtelli.
    3 Margarita Folch de Cardona y Requesens, * Barcelona, † 23. Februar 1609;
    4 ∞ 1553 Adam von Dietrichstein, Herr zu Nikolsburg, Majordomus des Kaisers Rudolf II. in Prag, * 9. Oktober 1527, † 5. Januar 1590 (Dietrichstein)
    5 Francesc de Cardona.
    6 Anna de Cardona, Baronesa de Sant Boi;
    7 ∞ I Belasc d’Alagó Arborea, 2. Conde de Villasor (Cerdagne);
    8 ∞ II Álvar de Madrigal y Cervelló, Barón de Alcalá y Mosquera (Königreich Valencia), Leutnant und Generalkapitän von Cerdagne (1556–1559), * Castelló d’Empuries, † Cáller, Cerdagne, 1569, Sohn von Pere de Madrigal i d’Ixer und Rafaela de Cervlló
    9 Beatriu de Cardona;
    10 ∞ Hugo IV de Urrìes y Ventimiglia, 10. Señor de la Baronía de Ayerbe, Comendador de Enguera, † 1605, Sohn von Pedro Jordán X de Urríes, 9. Señor de Ayerbe, Vizekönig von Kalabrien, und Ana de Ventimiglia
    11 Jerónima de Cardona.
    12 Joana de Cardona.
    6 Alonso de Cardona;
    7 ∞ Aldonça de Terrá.
    8 Juana Folch de Cardona, † 30. Januar 1547;
    9 ∞ 1503 Antonio Manrique de Lara, 2. Duque de Nájera, 3. Conde de Treviño, 11. Señor de Amusco, Vizekönig von Navarra, † 13. Dezember 1535
    10 Elisabet Ramón Folch IV de Cardona, † 1512;
    11 ∞ Alonso Felipe de Aragón y Gurrea, 2. Duque de Luna, 3. Conde de Ribagorza, Señor de la Baronía de Gurrea, * Saragossa 1487, † Saragossa 1550
    12 Enric de Cardona, * La Seu d'Urgell 1485, † 7. Februar 1530, Bischof von Barcelona (1506–1512), Erzbischof von Monreale (Sizilien, 1512–1530), Kardinaldiakon (24. November 1527)
    13 Lluis de Cardona, * Cardona 1487, † 1532, Abt von Santa María de Solsona, Bischof von Barcelona (1529–1531), Erzbischof von Tarragona (1531–1532)
    14 Aldonça de Cardona:
    15 ∞ 1493 Miguel Ximénez de Urrea, 2. Conde de Aranda
    16 Teresa de Cardona, † 1562, Äbtissin von Pedralbes
    17 Pere de Cardona, † nach 1546, Barón d’Assuévar, Gouverneur von Katalonien;
    18 ∞ Joana de Requesens, † nach 1505, Tochter von Galceran Bernat, alias Bernat Galceran de Requesens, 1. Conde de Palamós, Conde de Trivento y Avellino, Barón de Calonge, † 1505, und Elena del Balzo
    1 Ferrán de Cardona, * Barcelona, † nach 1548; Barón d’Assuévar i Soneja ;
    2 ∞ Anna d’Oms, † nach 1543, Tochter von Berenguer d’Oms, Alcaide de Elna, General der Galeeren von Katalonien, und Joana d’Oms:
    1 • Joana de Cardona;
    2 ∞ Alfonso del Milá.
    3 Galcerán de Cardona, † vor 1614, Barón d’Assuévar i Soneja;
    4 ∞ Mariana de Cardona, † nach 1614
    1 Violant de Cardona.
    2 Josep de Cardona, † nach 1624, Barón de Soneja i d’Assuévar;
    3 ∞ Jerónima Llull de Cabrera, Tochter von Joan Llull i Soler, und Elisabet de Cabrera
    3 Galcerán de Cardona y Requesens, * Barcelona, † nach 1534.
    4 Pere de Cardona y Requesens, * Barcelona, † 1593, Gouverneur von Katalonien,
    5 ∞ María d’Erill, * Barcelona, Tochter von Pere Lluis d’Erill-Orcau Argensola, Barón d’Erill, Orcau y de la mitad de Anglesola, und Joana de Cardona-Anglesola, Baronesa de l’Albí i de Cerviá
    1 Enric de Cardona y Erill, * Barcelona, † 1603, Gouverneur von Katalonien, Comendador de Biedma;
    2 ∞ Violante de Centelles y Pinós, 4. Condesa de Centelles, Tochter von Ramón Guillén de Centelles y Carroz, 6. Conde de Quirra, Señor de la Baronía de Centelles en Cataluña, † 28. Juni 1565, und Juana de Pinós y Fenollet
    3 Mariana de Cardona, † nach 1614;
    4 ∞ Galcerán de Cardona, Barón d’Assuévar i Soneja, † vor 1614
    5 Francesc de Cardona.
    6 Elisabet de Cardona.
    19 (nat) Jaume de Cardona, Barón de Verges, de Sant Morí, de Villahur, de Bellcaire i la Tallada;
    20 ∞ Catalina de Rocabertí, Baronesa de Sant Mori, † 1545, Tochter von Bernat Hug de Rocabertí, Barón de Sant Mori, und Cecilia de Hostalric
    21 (nat) Joan de Cardona, † 1546, Abt von Santa María de Bellpuig de les Avellanes (1520–1531), Abt von Santa María de Solsona (1532–1546), Bischof von Barcelona (1531–1546), Kanzler von Katalonien (1534–1546);
    22 ∞ 1513 Luisa de Blanes i de Sentmenat, Tochter von Loan de Blanes i de Conesa,
    1 Helena de Cardona, † nach 1565, Señora de la torre de Pallaresa;
    2 ∞ Guillén de Josa, Señor de Madrona, Altés y Ogarn.
    3 (nat) Lluisa de Cardona, † um 1575;
    4 ∞ Joan d’Armengol i de Terré, Barón de Rocafort de Montagut und Salmella, Sohn von Joan Salvio d’Armengol i de Pons, Barón de Rocafort de Queralt, Señor de Rocafort de Montagut, Vallespinosa y Salmella, und Anna Elisabet Terré i Malet

    Die Herzöge von Soma und Sessa
    1 Ramón III de Cardona y Requeséns, † 10. März 1522, 1. Duque de Somas (12. Dezember 1502), 1. Conde de Oliveto (22. Dezember 1515), Barón de Belpuig, Linyola y Utxafavá, Vizekönig von Sizilien, Gran Almirante de las Galeras de Nápoles, Vizeköng von Neapel 1509, Capitán general de Italia, Generalísimo de la Santa Liga;
    2 ∞ Elisabet de Requesens, 2. Condesa de Palamós, de Avellino y Trivento, Baronesa de Calonge, Erbtochter von Galcerán de Requeséns i Joan de Soler, 1. Conde de Palamós, Avelino y Trivento, Capitán de la Armada del rey Fernando de Nápoles, undeatriz Enríquez – Vorfahren siehe oben
    1 Ferrán, alias Fernando Folch de Cardona Anglesola y Requeséns, * Neapel, † 13. September 1571, 2. Conde de Oliveto, 3. Conde de Palamós, de Trivento y de Avellino 6. Barón de Bellpuig, Calonge, Liñola y Utxafavá, Señor de los Estados, Vills y Lugares de su linea en Cataluña, y del Valle de Almonacid en Valencia, Gran Ammiraglio de Nápoles, capitán general del Mar del Reino de Nápoles, 2. Duque de Soma;
    2 ∞Beatriz de Figueroa, † 5. August 1553, Tochter von Luis Fernández de Córdoba, 4. Conde de Cabra, 4. Vizconde de Iznájar, 6. Señor de las Villas de Baena, Rute, Zambra, Albendín, y Doña Mencía, Duque consorte de Sessa
    1 Ramón de Cardona II, * Barcelona, † Barcelona nach 8 Tagen um 1542
    2 Ana de Cardona y de Córdoba, * Barcelona 16. November 1542, † nach 1616;
    3 ∞ Juan Ramírez de Guzmán, 2. Marqués de Ardales, Conde de Teba, Mariscal de Castilla, 5. Alcaide perpetual de la Alcazaba y Gibralfaro de Málaga, Sohn von Luis de Guzmán, 1. Marqués de Ardales, Conde de Teba, Mariscal de Castilla, und Ana deoledo
    4 Luis de Cardona y Córdoba, * Tarragona 7. November 1548, † Neapel 6. März 1574, 3 Duque de Soma, 3. Conde de Oliveto, Barón de Bellpuig, de Calonge, Uxafavá y Liñola, 4. Conde de Palamós, Trivento y Avellino, Señor del Valle de Almonacid
    5 Antonio Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, * Bellpuig 2. Dezember 1550, † Valladolid 6. Januar 1606, 4. Duque de Soma, Conde de Palamós, Conde de Oliveto, Conde de Avellino, Conde de Trivento, 5 Duque de Sessa, 3. Duque de Baena, 7. Code de Cabra, Vizconde de Iznájar, Señor de Doña Mencía, Rute, Zambra y Albendín, Comendador de las Casas de Sevilla y Niebla;
    6 ∞ Tora (Katalonien), 19. Juni 1578 Juana de Córdoba Cardona y Aragón, Tochter von Diego Fernández de Córdoba, „el Africano“, 3. Marqués de Comares, Alcaide de los Donceles, Señor de Lucena, Espejo y Chillón, Gouverneur und Generalkapitän vonrán und Mazarquivir, und Juana Folch de Cardona, 4. Duquesa de Segorbe, 4. Duquesa de Cardona, Condesa de Ampurias y Prades, Marquesa de Pallars
    1 Luis Paulo Andrés Fulgencio Fernández de Córdoba Folch de Cardona Aragón y Requesens, * Baena 25. Januar 1582, † Madrid 14. November 1642, 6. Duque de Sessa, 4. Duque de Baena, 8. Conde de Cabra, Vizconde de Iznájar, Señor de Rute, Zambra, Doa Mencía, y Albendín, 5. Duque de Soma, Conde de Palamós, Conde de Oliveto, Barón de Bellpuig, Barón de Liñola, Baron de Calonge, Gran Ammiraglio del regno di Napoli, Grande de España de 1. clase;
    2 ∞ I 1598 Mariana de Rojas y Córdoba, 4. Marquesa de Poza, Señora de las villas de Monzón, Cavia, Valdespina, Serón y Santiago de la Puebla, Jefe y Cabeza de la Familia de Rojas, * Valladolid, getauft 5. Januar 1577, † Madrid 23. Mai 1630, Tocter von Francisco de Rojas y Córdoba, 3. Marqués de Poza, Señor de las villas de Monzón, Cavia, Valdespina, Serón y Santiago de la Puebla und Francisca Enríquez de Cabrera ;
    3 ∞ II 1637 Francisca Luisa Portocarrero, 6. Marquesa de Villanueva del Fresno, 13. Señora de la villa de Moguer y de Villanueva de Barcarrota, * um 1609, † 1639, Tochter von Alonso Portocarrero II, 5. Marqués de Villanueva del Fresno, 12. Señr del Estado de Moguer y de Villanueva de Barcarrota, General der Galeeren von Portugal, „el marqués de Barcarrota“, † 1622, und Isabel de la Cueva
    1 (I) Antonio Francisco Fernández de Córdoba Folch de Cardona y Anglesola Aragón y Requesens II, * Madrid, getauft 19. April 1600, † 20. Januar 1659, 7.Duque de Sessa, 5. Duque de Baena, 9. Conde de Cabra, 9. Vizconde de Iznájar, Señor de las vllas de Rute, Zambra, Doña Mencía, y Albendín, 6. Duque de Soma, Conde de Palamós, Conde de Oliveto, Barón de Bellpuig, Barón de Linola, Barón de Calonge, Gran Ammiraglio del Regno di Napoli, Grande de España de 1. Clase ;
    2 ∞ 1619 Teresa Pimentel y Ponce de León, * 6. Juni 1596, † 30. August 1682, Tochter von Antonio Alonso-Pimentel de Quiñones, 9. Conde-Duque de Benavente, Conde de Luna, Conde de Mayorga, Grande de España de 1. clase, und María Ponce de León
    1 Luis Fernández de Córdoba III, Conde de Palamós, † als Kind
    2 Francisco María Dionisio Antonio Honorato Baltasar Fernández de Córdoba Folch de Cardona Aragón y Requesens, * Madrid, getauft 17. Oktober 1626, † Madrid 12. September 1688, Conde de Palamós, 8. Duque de Sessa, 6. Duque de Baena, 10. Condede Cabra, 10. Vizconde de Iznájar, 6. Duque de Soma, Conde de Palamós, Conde de Oliveto, Avellino y Trivento, Barón de Bellpuig, Linola, Uxafavá y Calonge, Señor de las villas de Rute, Zambra, Doña Mencía, y Albendín, de las de Serón, Malpartida, Santiago de la Puebla, y sus jurisdicciones, Gran Ammiraglio del Regno di Napoli, Capitán general del Mar de Nápoles, Grande de España de 1. clase, Marqués consorte de Távara, Conde consorte de Alba de Liste, y de Villada, Leutnant, Generalkapitän und Vizekönig von Katalonien (1669–1673), Comendador de Almagro y Obrería;
    3 ∞ I Montilla (Santiago) 24. Februar 1642 Isabel Luisa María Fernández de Córdoba y Figueroa, Tochter von Alfonso Fernández de Córdoba y Figueroa, „el Mudo“, 5. Marqués de Priego, 5. Duque de Feria, Marqués de Montalbán, de Celada y de Villalb, Conde de Zafra, Señor de la casa de Aguilar y de la ciudad de Montilla, Grande de España de 1. clase, und Juana Enríquez de Ribera;
    4 ∞ II (annulliert) Mencia Dávalos, † 1679 im Kloster 1679, Tochter von Pedro Dávalos de Segura y de Francisca Merino y Aranda;
    5 ∞ III Ana María Manuela Josefa Dominga Benita Teresa Buenaventura Pimentel de Córdoba Enríquez de Guzmán, später 6. Marquesa de Távara, 2. Condesa de Villada, Señora de Villafáfila, * um 1639, † 16. März 1683, Tochter von Enrique Enríquez Pimntel y Osorio, alias Pimentel Enríquez de Guzmán, 5. Marqués de Távara, 1. Conde de Villada, Gouverneur von Sizilien, Generalkapitän von Altkastilien und Galicien, Vizekönig von Navarra und Vizekönig von Aragón, und Francisca de Córdoba y Rojas;
    6 ∞ IV Madrid (Königspalast) 11. Dezember 1683 María Andrea de Guzmán y Zúñiga, Tochter von Manuel Luis de Guzmán y Manrique de Zúñiga, 4. Marqués de Villamanrique, Marqués de Ayamonte, und Ana Dávila y Osorio, 11. Marquesa de Astorga, Marquea de Velada, Condesa de Trastamara, Condesa de Santa Marta, Grande de España de 1. clase
    1 (I) Antonio III María Francisco José Fernández de Córdoba Cardona Aragón y Requesens, Conde de Palamós, * Cabra, getauft 7. April 1643, † als Kind
    2 (I) Alonso María José Francisco Antonio Fernández de Córdoba, getauft Cabra 1. April 1645, † als Kind
    3 (I) Francisco María José Fernández de Córdoba, getauft 9. Jun 1647, † vor 1688, 11. Conde de Cabra, Conde de Palamós;
    4 ∞ Leonor de Moscoso Rojas y Córdoba, Tochter von Lope Hurtado de Mendoza Moscoso Osorio, 4. Marqués de Almazán, Conde de Monteagudo, und Juana de Rojas y Córdoba
    5 (I) Félix María Antonio Alonso Francisco Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, * Cabra, getauft 11. Januar 1654, † Madrid 3. Juli 1709, 9. Duque de Sessa, 7. Duque de Baena, 12. Conde de Cabra, Conde de Iznájar, 8. Duque de Soma, Condede Palamós, Conde de Oliveto, Conde de Trivento, Conde de Avellino, Barón de Bellpuig, Liñola, Uxafavá y Calonge, Gran Ammiraglio del Regno de Napoli, Capitán general del Mar del Reino de Nápoles, Señor de la villas de Rute, Zambra, Doña Mencía, Albendín, Santiago de la Puebla, Serón y Malpartida, Grande de España de 1. clase, Capitán general del Mar Acéano y del Ejército y Costas de Andalucía, Comendador de Estriana (Provinz León);
    6 ∞ I Madrid 15. August 1678 Francisca Fernández de Córdoba y Rojas Portocarrero y Manrique, 3. Condesa de Casa Palma, 5. Condesa y Señora de la villa de las Posadas, 5. Marquesa de Guadalcázar, Señora del mayorazgo de Guadalamena, † Madrid 1. September 1680, Tochter von José Diego Fernández de Córdoba y Rojas Portocarrero Manrique, 2. Conde de Casa Palma, 4. Conde de las Posadas, Marqués de Guadalcázar, Señor de Guadalamena, Alférez mayor perpetual de Málaga, und Leonor María de Zapata de Silva y Guzmán;
    7 ∞ II Madrid (Königspalast) 4. März 1685 Margarita María Teresa de Aragón y Benavides, * um 1665, † Madrid 10. August 1702, Tochter von Luis Ramón de Aragón Folch de Cardona y de Córdoba III, 6. Duque de Segorbe, 7. Duque de Cardona, Marquése Comares y de Pallars, Conde de Ampurias y de Prades, Gran Condestable de Aragón, Alcaide de los Donceles, Grande de España de 1. clase, und María Teresa de Benavides Dávila y Corella
    1 (I) Francisca María Manuela Fernández de Córdoba Portocarrero y Manrique, * Madrid 21. Juli 1679, † Madrid 30. März 1722, 4. Condesa de Casa Palma, 6. Condesa de las Posadas, 8. Marquesa de Guadalcázar, Señora del mayorazgo de Guadalamena ;
    2 ∞ I Madrid 3. Mai 1693 Francisco Nicolás de Velasco Ayala y Cárdenas, 4. Conde de Colmenar de Oreja, 11. Conde de Fuensalida, Grande de España, 6. Señor del estado de Villerias, y de las villas de Lillo, Huecas, Humanes y Guadamar, Alguazil myor perpetual y hereditario de la imperial ciudad de Toledo ;
    3 ∞ II Madrid 21. April 1710 Carlos Homodei Lasso de la Vega y Pacheco, 3. Marqués de Almonacid de los Oteros, Marchese della Piovera (Mailand), Conde de Pabias, Generalkapitän und Vizekönig von Katalonien, † Madrid 16. Januar 1725
    4 (I) María Josefa Fernández de Córdoba, * Madrid September 1680, † bald
    5 (II) Antonio Miguel Fernández de Córdoba y Aragón, alias Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, * Madrid 15. Dezember 1685, † nach drei Tagen
    6 (II) Francisco Javier Manuel María Esustaquio Benito Antonio José Joaquín Mateo Rafael Ignacio Félix Luis Melchor Gaspar Baltasar Fernández de Córdoba Cardona y Requesens, alias Fernández de Córdoba y Aragón Folch de Cardona Anglesola y Requeesens, * Cabra 20. September 1687, † Palacio Real de San Ildefonso 10. April 1750, 10. Duque de Sessa, 8. Duque de Baena, 13. Conde de Cabra, 13. Vizconde de Iznájar, 9. Duque de Soma, 15. Conde de Palamós, Conde de Oliveto, Barón de Bellpuig, de Calonge, Liñola y Uxafavá, de Monparler y Zeana, el Mor Ballestar, Almazola, Signoga y la Cendrosa, Gran Ammiraglio del Regno di Napoli, Capitán general del Mar del Reino de Nápoles, Señor de las villas de Serón, Santiago de la Puebla y Malpartida, y de las de Rute, Albendín y Doña Mencía con sus jursidcciones, Grande de España de 1. Clase ;
    7 ∞ Teresa Manuela Antonia Fernández de Córdoba y Guzmán, Tochter von Francisco Fernández de Córdoba Folch de Cardona Anglesola y Requesens, 8. Duque de Sessa, Soma y Baena, und María Andrea de Guzmán y Zúñiga
    1 Francisco Xavier María Francisco de Paula Félix Benito Bernardo Jerónimo José Joaquín Domingo Antonio Diego Buenaventura Fernández de Córdoba Folch de Cardona y Aragón Anglesola y Requesens II, * Ciempezuelos bei Madrid 2. Juli 1706, † Madrd 4. Mai 1735, 14. Conde de Cabra, 14. Vizconde de Iznájar, Conde de Palamós :
    2 ∞ Madrid 27. Juli 1727 María Teresa Pimentel y Borja, * um 1715, † Madrid 28. Dezember 1727, Tochter von Antonio Francisco Alfonso-Pimentel de Quiñones IV, 13. Conde-Duque de Benavente, Conde de Luna y Mayorga, Marqués de Jabalquinto, Marqus de Villa Real, Grande de España de 1. clase, Merino mayor de León y de Asturias, und Ignacia Juana de Borja y Centellas Fernández de Córdoba;
    3 ∞ II Madrid (San Martín) 1. Juli 1731 Teresa María Francisca Xaviera Bárbara Mariana Clara de Guzmán y de Guevara, * August 1715, † Madrid 5. August 1742, Tochter von Sebastián Antonio Domingo de Guzmán y Spínola Enríquez de Mójica y Porres,. Marqués de Montealegre, Marqués de Quintana, Conde de los Arcos, Conde de Añover de Tormes, Conde de Castronuevo, Grande de España de 1. clase, und Melchora de la Trinidad Vélez Ladrón de Guevara y de Ligne, 12. Condesa de Oñate, Condesa de Villamediana, Marquesa de Guevara, Grande de España de 1. clase
    1 (I) José Fernández de Córdoba y Guzmán Folch de Cardona y Aragón Anglesola y Requesens, Conde de Palamós
    4 Félix María Juan de la Cruz Nicasio Zavier Francisco de Paula Juan de Dios José Joaquín Benito Bernardo Vicente Ferrer Ignacio Antonio Ventura Fernández de Córdoba, * Madrid 14. Dezember 1709, † als Kind
    5 Buenaventura ««««««««Ventura Francisca»»»»»»»» María Saturnina Manuela Joaquina Ana Josefa Margarita Andrea Benita Antonia Bernarda Nicolasa Francisca Melchora Gaspara y Baltasara Fernández de Córdoba Folch de Cardona Requesens y de Aragón, alias Ferrnández de Córdoba Folch de Cardona Anglesola y Requesens, * Madrid 2. Juni 1712, † Madrid 9. April 1768, 11. Duquesa de Sessa, 9. Duquesa de Baena , 15. Condesa de Cabra, 9. Duquesa de Soma, 15. Vizcondesa de Iznájar, 16. Condesa de Palamós, 10. Condesa de Oliveto, 16. Condesa de Trivento, Condesa de Avellino, 25. Baronesa de Bellpuig, Calonge, Liñola y Uxfavá;
    6 ∞ Madrid (San Andrés) 10. Dezember 1731 Buenaventura Antonio Osorio de Moscoso Felípe de Guzmán Dávila y Aragón, 9. Conde de Altamira, Conde de Arzacóllar, Conde de Lodosa, Marqués de Leganés, Marqués de Morata de la Vega, Marqués de Poza, Marqués de Almazán, Duque de Sanlúcar la Mayor, Duque de Medina de las Torres, Príncipe di Aracena, Grande de España de 1. clase, * 1707, + 30. März 1734, Sohn von Antonio Domingo Mariano Osorio de Moscoso y Aragón, 8. Conde de Altamira, Marqués dde Leganés, Duque de Sanlúcar la Mayor, Grande de España de 1. clase, und Ana Nicolasa Margarita María Manuela Dominga de Guzmán Dávila y Osorio, 13. Marquesa y Señora de la villa de Astorga, Marquesa de Velada, Marquesa de Ayamonte, Marquesa de Villamanrique, Condesa de Saltés, Condesa de Nieva, 4. Duquesa y Señora de Atrisco, Grande de España de 1. clase;
    7 ∞ II Madrid 21. September 1749, José de Guzmán Vélez Ladrón de Guevara y de Tassís, 12. Conde de Oñate, Conde de Castronuevo, Conde de los Arcos, Conde de Villamediana, Conde de Campo Real, 6. Marqués de Montealegre, Marqués de Quintana del Mrco, Marqués de Guevara, 3facher Grande de España de 1. clase, † 1781 – Nachkommen
    8 (II) María del Pilar Francisca de Borja Ana Aleja Benita Bernarda Antonia Isabel Dominga Ignacia Fernández de Córdoba y Aragón, * Madrid 4. Oktober 1688, † 28. März 1712;
    9 ∞ Madrid (San Justo y Pastor) 17. April 1702 Pedro Manuel Colón de Portugal y Ayala de la Cueva Fajardo de Mendoza, Marqués de la Jamaica, später 8. Duque de Veragua, Duque de la Vega de la Isla de San Domingo, Conde de Gelves, Conde de Ayal, Conde de Villalonso, Almirante y Adelantado mayor de las Indias, Grande de España, Minister, † Madrid 17. April 1702
    10 (II) Buenaventura Manuel María Joaquín Eugenio José Francisco Gabino Antonio Ignacio Domingo Ramón Benito Ambrosio Bernardo Fernández de Córdoba y Aragón, * Madrid 6. September 1689, † Madrid 15. Mai 1735, Duque consorte de Atrisco;
    11 ∞ 1708 Melchora Juana de Moctezuma Sarmiento de Valladares, 2. Duquesa de Atrisco, 5. Condesa de Moctezuma, Vizcondesa de Tula, Señora de Tultengo y de la Peza, Grande de España de 1. clase, † Madrid 21. Dezember 1717, Tochter von José Sarminto de Valladares, 1. Duque y Señor de Atrisco, Generalkapitän und Vizekönig von Neuspanien, Grande de España, und Jerónima María de Moctezuma y Jofre de Loaisa
    12 (II) Joaquín José María Simón Antonio Francisco Xavier Pedro de Alcántara Diego Domingo Bernardo Cayetano Rafael Félix Alejo Juan de Dios Nicolás Ambrosio Fernández de Córdoba y Aragón, * Sanlúcar de Barrameda 20. Oktober 1699, † im Alter vn 3 Jahren.
    13 (II) Antonio José María Hermenegildo Francisco de Paula Blas Félix Domingo Francisco Xavier Benito Bernardo Ambrosio Nicolás Fernández de Córdoba y Aragón, * Sanlúcar de Barrameda 16. April 1692, † Madrid im Alter von vier Jahren
    14 (II) Isabel Ana Isidora María Marina Benita Bernarda Micaela Josefa Fernández de Córdoba y Aragón,* Puerto de Santa María 15. März 1693, Nonne
    15 (II) José Miguel Juan Ignacio Félix Francisco Xavier Esteban Benito Bernardo Ambrosio Domingo Luis Alejo Ramón Diego Joaquín Fernández de Córdoba y Aragón, * Puerto de Santa María 29. Juli 1694
    16 (II) Luis Judas Tadeo Juan Pablo Pedro Francisco Xavier Benito Bernardo Ambrosio Melchor Baltasar Gaspar Miguel Gabriel Rafael Domingo Alejo Lázaro José Joaquín Fernández de Córdoba y Cardona, * Cabra 26. Juni 1695, † vor 1702.
    17 (II) María Ana Lorenza Teresa Benita Bernarda Ambrosia Dominga Juliana Tadea Alberta Jacoba Francisca Xaviera Fernández de Córdoba y Aragón, * Madrid 6. September 1696
    18 (II) Diego Pascual Pedro Juan Domingo Francisco Zavier Bernardo Benito Ambrosio Julián Melchor Gaspar Baltasar Judas Tadeo Fernández de Córdoba y Aragón, * Madrid 28. Juni 1698, † kurz nach seinem Vater
    19 (II) Teresa María Josefa Gila Francisca Zaviera Librada Benita Bernarda Ambrosia Dominga Agustina Pascuala Alberta Vicenta Fernández de Córdoba y Aragón, * Madrid 1. September 1699, † als Kind
    8 (II) María Regina Fernández de Córdoba y Dávalos, Nonne
    9 (III) Antonio Pimentel de Córdoba, 4. conde de Villada, * Barcelona, + daselbst
    10 (III) Luisa Pimentel, 7. Marquesa de Távara, 5. Condesa de Villada, 1693 Nonne
    11 (III) María de Córdoba y Pimentel, † als Kind
    12 (III) Teresa de Córdoba y Pimentel, Sor Teresa María de Jesús, † Februar 1694 als Nonne
    13 (III) Ana María Manuela Úrsula Rosolea Francisca Teresa Pimentel de Córdoba, alias Fernández de Córdoba y Pimentel Enríquez de Guzmán, * Madrid 17. Juni 1668, † Tordesillas 22. Februar 1726, 8. Marquesa de Távara, 6. Condesa de Villada(1693)
    14 ∞ I 1. August 1687 Antonio José Félix Francisco de Toledo Osorio, alias de Toledo y Córdoba, Sohn von Fadrique Lorenzo de Toledo Osorio, 7. Marqués de Villafranca del Bierzo, Duque de Fernandina, Príncipe di Montalbano, Grande de España, ud María Manuela de Jesús Fernández de Córdoba y Cardona ;
    15 ∞ II Valerio Antonio de Zúñiga y Ayala, 7. Marqués de Aguilafuente, 6. Conde de Villalba, † 1712, Sohn von Manuel de Zúñiga y Enríquez, 5. Marqués de Aguilafuente, Señor del estado de Baza, und Francisca de Ayala y Osorio, 3. Condesa de Villlba, Señora de Abarca y de Villa Ramiro;
    16 ∞ III Valladolid Gaspar de la Cerda y Leiva, unehelicher Sohn von Antonio Manuel Francisco José Joaquín de la Cerda y de Leyva
    17 (IV) Manuel Miguel Francisca Antonio Nicolás José María Cayetano Wenceslao Elzeario Fermín Nicasio Fernández de Córdoba Guzmán y Dávila, * Madrid 28. September 1684, †Puebla de los Ángeles, México, 12. Juli 1702;
    18 ∞ Puebla de los Ángeles, México, Mai 1702 Melchora Juana de Moctezuma Sarmiento de Valladares, 4. Condesa de Moctezuma, Vizcondesa de Ilucán, Señora de las provincias de Tula y Tultengo en México, y de la villa de Peza, später 2. Duquesa y Sñora de Atrisco Tochter von José Sarmiento de Valladares, 1. Duque y Señor de Atrisco, Generalkapitän und Vizekönig von Neuspanien, Grande de España, und Jerónima María de Moctezuma y Jofre de Loaisa, 3. Condesa de Moctezuma, Vizcondesa de Ilucán, Señora de Tula y Tultengo, y de la Peza
    19 (IV) Diego de Córdoba y Guzmán, * Madrid 1688, Kanoniker
    20 (IV) Teresa Manuela Antonia Francisca Mariana Josefa Juana Bernarda Benita Aleja Fernández de Córdoba y Guzmán, * Madrid 17. Juni 1688;
    21 ∞ Francisco Javier Fernández de Córdoba Cardona y Aragón Folch de Cardona y Requesens, 13. Conde de Cabra, 10. Duque de Sessa
    7 Diego Pedro Juan Honorato Antonio Francisco Argimiro Fernández de Córdoba, marqués de Huétor de Santillán, conde de Villaumbrosa, getauft Cabra 8. Juli 1630, † Madrid 7. Februar 1702;
    8 ∞ I Königspaslst in Madrid 3. April 1661 María de Bazán Benavides y Dávalos, Señora y 1. Marquesa de Huétor de Santillán (2. April 1661), Tochter von Francisco de Benavides y de la Cueva, 7. Conde de Santisteban del Puerto, und Brianda Maríae Bazán;
    9 ∞ II María Petronila Niño de Porres Enríquez de Guzmán, 3. Condesa de Villaumbrosa, Condesa de Castronuevo, Marquesa de Quintana del Marco, Erbtochter von García Niño de Ribera, 2. Conde de Villaumbrosa, Señor de Nuez, und Francisca de Porrs y Enríquez, 3. Condesa de Castronuevo, Marquesa de Quintana del Marco
    10 Gonzalo Manuel Domingo Francisco Antonio Honorato Sixto Felicísimo Agapito Fernández de Córdoba y Pimentel, * Cabra, getauft 13. August 1631, † 7. Juni 1663
    11 Mariana Fernández de Córdoba Cardona y Aragón, * Madrid, getauft 15. März 1628;
    12 ∞ Cabra 3. Dezember 1641 Luis Ignacio Fernández de Córdoba y Figueroa, Marqués de Montalbán y Villalba, später 6. Marqués de Priego, 6. Duque de Feria, Señor y Pariente mayor de la casa de Córdoba, Señor del estado de Aguilar y de la ciudade Montilla, Grande de España de 1. clase, Sohn von Alonso Fernández de Córdoba y Figueroa II, „el Mudo“, 5. Marqués de Priego, Duque de Feria, und Juana Enríquez de Ribera y Girón
    13 María Manuela Francisca de Jesús Fernández de Córdoba Cardona y Aragón, * Cabra, getauft 1. Januar 1634, † 1679;
    14 ∞ Madrid, Fadrique Lorenzo de Toledo Osorio, 7. Marqués de Villafranca del Bierzo, Marqués de Villanueva de la Valdueza, Duque de Fernandina, Príncipe di Montalbano, Grande de España, Vizekönig von Sizilien, * 27. Februar 1635, † 1705, Sohnon Fadrique de Toledo Osorio, 1. Marqués de Villanueva de la Valdueza, und Elvira Ponce de León
    4 Gonzalo Andrés Domingo Fernández de Córdoba, „el otro Gran Capitán“, * Cabra 31. Dezember 1585, † Montalbán de Aragón 16. Februar 1645, 1. Principe di Maratea (Sizilien, 1624), Reichsfürst (1625)
    7 Jerónimo de Cardona y Córdoba, * Barcelona 5. Dezember 1552, † als Kind
    3 Antoni de Cardona i Requesens, † nach 1543.
    4 Caterina de Cardona i Requesens, † 1577;
    5 ∞ Don Ferrante d’Aragona, 1. Duca di Montalto, † 1542, unehelicher Sohn von Ferdinando I., Duca di Calabria, König von Neapel 1458/1494 (Haus Trastámara)


    Weblinks
    • VESCOMTES de CARDONA bei Medieval Genealogy (für die Vescondes de Cardona)
    • Grandes de España : Cardona (für die Grafen und Herzöge von Cardona)
    • Grandes de España : Cabra (für die Grafen von Cabra und Herzöge von Sessa)

    Rámon + Inés de Torroja. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Inés de Torroja
    Kinder:
    1. Vizefraf Ramón Folch IX. von Cardona
    2. 9. Brunissende von Cordona

  5. 24.  Robert I. von Artois (von Frankreich)Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216 (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien); gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht
    • Titel (genauer): 1237-1250, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Artois)

    Robert I., genannt der Tapfere (* vermutlich 17. September 1216; † 8. Februar 1250 bei al-Mansura), war von 1237 bis 1250 ein Graf von Artois. Er war der Stammvater des Hauses Artois.
    Robert war der zweite von insgesamt vier das Erwachsenenalter erreichenden Söhnen König Ludwigs VIII. des Löwen († 1226) und dessen Ehefrau Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder war der König und spätere Heilige Ludwig IX. (1214–1270), seine jüngeren Brüder waren Alfons von Poitiers (1220–1271) und Karl von Anjou (1226–1285).

    Leben
    Trotz seines unbeschwerten Charakters und seiner ritterlichen Gesinnung galt Robert als Lieblingsbruder König Ludwigs IX., der eher das Leben eines Mönches führte. Entsprechend dem Willen seines Vaters wurde Robert von seinem Bruder 1237 in den Ritterstand erhoben und mit der Grafschaft Artois sowie den Herrschaften Saint-Omer, Aire-sur-la-Lys, Hesdin, Bapaume, Lens und Poissy (dem Geburtsort des heiligen Ludwig) belehnt. Im selben Jahr heiratete Robert am 14. Juni in Compiègne Mathiilde von Brabant († 1288), eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen. Über ihre Mutter war Mathilde eine Cousine des Kaisers Friedrich II., zu dem die Beziehungen durch diese Hochzeit gefestigt werden sollten. Im Jahr 1240 weigerte er sich, einem Wunsch von Papst Gregor IX. nachzukommen und für den deutschen Thron als Gegner der Staufer zu kandidieren.
    Nachdem es zwischen seinem Bruder und dem König Theobald I. von Navarra, der auch Graf der Champagne war, zu Streitigkeiten gekommen war, fand im Juni 1236 im Schloss Vincennes ein Friedensgespräch zwischen den beiden Königen statt. Dabei hatte Robert aus einem Fenster des Schlosses eine Schüssel voll Quark auf den Kopf des Königs von Navarra geworfen, worüber sein Bruder sehr erbost war. Angeblich war Robert eifersüchtig auf den König von Navarra, der seine Zuneigung zu Roberts Mutter offen besang.
    1239 trug Robert gemeinsam mit seinem Bruder, barfuß und in einem Büßerhemd gekleidet, die Dornenkrone in einer Prozession von Villeneuve-l’Archevêque nach Paris.
    Robert begleitete seinen Bruder 1248 auf den sechsten Kreuzzug nach Ägypten, für dessen katastrophales Scheitern er maßgeblich mitverantwortlich war. Er schrieb nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 einen in Latein verfassten Brief an seinne Mutter, indem er den bisherigen Kreuzzugverlauf schilderte. Aber im Gegensatz zu den Briefen des Jean de Beaumont und des Jean Sarrasin bieten seine oberflächlich gehaltenen Beschreibungen nur einen geringen Informationsgehalt.[1] Anschließend marschierte das Kreuzfahrerheer Richtung Kairo, nur die Stadt al-Mansura blockierte ihnen den Weg und musste daher genommen werden. Am 8. Februar 1250 überquerte das Heer den Nilarm Bar as-Saghir, um an das Ufer vor der Stadt zu gelangen. Robebert führte dabei die aus den Tempelrittern und einem französisch-englischen Kontingent bestehende Vorhut. Am anderen Flussufer angekommen, schlug er ein ägyptisches Heer in die Flucht, das die Stadt mit offenen Toren zurückgelassen und scheinbar aufgegeben hatte. Entgegen den Warnrufen seines Bruders, der noch das Hauptheer über den Nil führte, und der Ermahnungen des Tempelgroßmeisters Guillaume de Sonnac entschied sich Robert für einen sofortigen Angriff auf die Stadt im Glauben, sisie im Handstreich einnehmen zu können. Robert lief aber in eine Falle der Elitekrieger der Mameluken unter ihrem Anführer Baibars al-Bunduqdari, welche die Tore nach dem Einfall der Kreuzritter verschlossen und sie in den engen Straßen der Stadt in einen Nahkampf verwickelten. Robert und nahezu die gesamte Vorhut wurden in der Stadt getötet, von ca. 280 Rittern überlebten nicht mehr als fünf, darunter der schwerverletzte Tempelgroßmeister.
    Ludwig IX. unternahm später erfolglos den Versuch, seinen Bruder und alle anderen am 8. Februar 1250 gefallenen Kreuzritter vom Papst als Märtyrer anerkennen zu lassen. Der Kreuzzugslegat Odo von Châteauroux verfasste einen Sermon auf seinen Tod.[2]
    Wegen seines persönlichen Interesses für die geographische Beschaffenheit der Erde, gab Robert im Jahr 1246 bei Gautier de Metz das Prosawerk l'image du Monde (das Aussehen der Welt) in Auftrag.

    Nachfahren
    Robert und Mathilde von Brabant hatten zwei Kinder:
    • Blanche (1248–1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296) Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (1250–1302), Graf von Artois



    Weblinks
     Commons: Robert I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert I. der Tapfere, Materialsammlung bei mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 siehe Anhang zu Jean Sarrasin, Lettre à Nicolas Arrode (1249) ediert von Alfred L. Foulet in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Sermo in anniversario Roberti comitis Attrabatensis at aliorum nobilitum qui interfecti fuerunt a Sarracenis apud Mansuram in Egipto, hrsg. von Penny J. Cole: The Preaching of the Crusades to the Holy Land, 1095-1270 (Cambridge, MA, 1991), apendix D, S. 235–239

    Robert heiratete Gräfin Mathilde von Brabant am 14 Jun 1237 in Compiègne, Frankreich. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 25.  Gräfin Mathilde von BrabantGräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224 (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)); gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Artois durch 1. Heirat, Gräfin von Saint-Pol durch 2. Heirat

    Notizen:

    Mathilde und Robert I. hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.
    Mathilde und Guido II. hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Brabant

    Mathilde von Brabant (* 1224; † 29. September 1288), war durch ihre Ehen eine Gräfin von Artois und Saint-Pol. Sie war eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen, einer Tochter des römisch-deutschen Königs Philipp von Schwaben.
    Sie wurde am 14. Juni 1237 in Compiègne mit dem Grafen Robert I. von Artois verheiratet, der ein Bruder des französischen Königs Ludwig IX. des Heiligen war. Am 25. August 1248 verabschiedete sie ihren Mann in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten (Sechster Kreuzzug), reiste selbst aber nicht mit da sie noch schwanger war. Nachdem ihre Tochter geboren war, reiste sie dem Heer nach Zypern nach und nahm am restlichen Kreuzzug bis 1254 teil. Mathildes Teilnahme an diesem Unternehmen wirird häufig übersehen, da sie in allen großen Chroniken dieser Zeit keine Erwähnung fand. Ihre Anwesenheit bei der Eroberung von Damiette im Juni 1249 ist lediglich aus einem Brief des königlichen Kämmerers Jean de Beaumont zu vernehmen.[1][2] Ihr Ehemann fiel am 8. Februar 1250 bei den Kämpfen um al-Mansura, im September desselben Jahres gebar Mathilde im heiligen Land ihren gemeinsamen Sohn Robert.
    Mathilde heiratete auf der Rückreise aus dem Orient um den Mai 1254 in Neapel den Grafen Guido II. von Saint-Pol aus dem Hause Châtillon. Kurz vor ihrem Tod zog sie sich in die Abtei Cercamp zurück, wo sie auch bestattet wurde.

    Kinder

    Aus ihrer ersten Ehe mit Graf Robert I. von Artois:
    • Blanche (* 1248; † 2. Mai 1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296), Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (* September 1250; † 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Graf von Artois

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Graf Guido II. von Saint-Pol:
    • Hugo II. von Châtillon († 1307), 1292 Graf von Blois und Dunois
    • Guido III von Châtillon († 1317), Graf von Saint-Pol
    • Jacques de Châtillon († 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Herr von Leuze, Condé etc.
    • Beatrix († 1304), ∞ Graf Johann II. von Eu
    • Johanna, ∞ Guillaume III. de Chauvigny, Herr von Châteauroux


    Einzelnachweise[
    1 Lettre de Jean de Beaumont, Chambrier de France, à Geoffroi de la Chapelle, Panetier de France in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Vinzenz von Beauvais schrieb, das Mathilde im Gefolge ihres Schwagers Alfons von Poitiers nach Ägypten gereist sei. Dieser erreichte Damiette aber erst im Oktober 1249, Jean de Beaumont dagegen schrieb seinen Brief im Juni 1249. (Vinzenz voneauvais, Speculum Historiale xxxii, 89; Straßburg, Johann Mentelin 1473)

    Kinder:
    1. Blanche von Artois wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.
    2. 12. Graf Robert II. von Artois wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

  7. 26.  Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in cir 1218 (Sohn von Robert von Courtenay (Kapetinger) und Mathilde von Mehun); gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Französischer Ritter, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Courtenay

    Pierre de Courtenay (deutsch Peter von Courtenay; * um 1218; † 1249 oder am 8. Februar 1250 in Ägypten) war ein französischer Ritter und Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre. Als Angehöriger des Hauses Courtenay war er selbst von kapetingischer Abstammung.
    Er war der älteste von fünf Söhnen des Robert von Courtenay († 1239), Herr von Champignelles, und der Mathilde von Mehun. Von seinen Eltern erbte er die Burgen von Conches und Mehun. Am 25. August 1248 schiffte er sich mit seinem Cousin, König Ludwig IX. dem Heiligen, in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten ein, in dessen Verlauf er starb.
    In der gängigen Geschichtsliteratur wird sein Tod auf den 8. Februar 1250 datiert, während des Kampfes um die Stadt al-Mansura. An diesem Tag führte der Graf Robert I. von Artois die Vorhut der Kreuzfahrer bei einem Spontanangriff auf die Stadadt in eine Falle der Mameluken, in der die gesamte Vorhut vernichtet wurde. Laut dem Kreuzzugschronisten Jean de Joinville aber starb er zu einem früheren Zeitpunkt. Nach der Eroberung der ägyptischen Hafenstadt Damiette im Juni 1249 lagerte ein großer Teil des Heeres außerhalb der Stadtmauern bis zum Weitermarsch nach al-Mansura im Herbst 1249. In dieser Zeit habe der Sultan von Ägypten eine Belohnung von einem Goldbesant auf jedes Haupt eines Kreuzfahrers ausgesetzt, dass ihm gebraccht werde. Darauf drangen mehrere Nächte nacheinander Sarazenen in das Feldlager ein, töteten schlafende Kreuzritter in ihren Zelten und raubten ihre enthaupteten Köpfe. Laut Joinville fiel er einem solchen Anschlag zum Opfer.[1] Möglich aber das der Chronist sich in seinem mehrere Jahrzehnte nach den betreffenden Ereignissen niedergeschriebenen Bericht irrte, denn er erwähnte Courtenay an späterer Stelle noch zwei Mal, nämlich im Zusammenhang mit der Schlacht von al-Mansura.[2][3]
    Er war verheiratet mit Petronille de Joigny († 1289), einer Tochter des Gaucher de Joigny und der Amicia de Montfort. Ihr einziges Kind war:
    • Amicia de Courtenay († 1275 in Rom, bestattet im Petersdom), Herrin von Conches und Mehun, ∞ 1262 Graf Robert II. von Artois († 1302)
    Seine Witwe heiratete 1252 in zweiter Ehe Henri II. de Sully († 1269).



    Einzelnachweise
    1 Joinville, II, §7, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    2 Joinville, II, §9–10, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    3 Allerdings nahm am Kreuzzug auch Guillaume de Courtenay, Herr von Yerre, teil, der ein Vetter von Pierre de Courtenay gewesen war und den Kreuzzug überlebt hatte. (Histoire généalogique de la maison de France, t. I, S. 517)

    Peter + Pétronille von Joigny. Pétronille (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort) gestorben in 1289. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 27.  Pétronille von JoignyPétronille von Joigny (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort); gestorben in 1289.

    Notizen:

    Name:
    "zu Sully und Château-Renard"

    Notizen:

    Petronille und Peter hatten eine Tochter.

    Kinder:
    1. 13. Amicia von Courtenay wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.

  9. 28.  Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan (Sohn von Peter von Dreux, Mauclerc und Herzogin Alix von Thouars); gestorben am 8 Okt 1286.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1272-1286, Penthièvre; Graf von Penthièvre https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Penthièvre
    • Titel (genauer): 1221-1286, Bretagne; Herzog von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Bretagne) (Okt 2017)

    Johann I. von Dreux (* 1217 im Château de l’Isle, Marzan, Morbihan; † 8. Oktober 1286), genannt der Rote (le Roux) wegen der Farbe seines Barts, war Graf von Penthièvre und Herzog von Bretagne.
    Sein Vater war Peter Mauclerc († 1250), Sohn des Grafen Robert II. von Dreux. Seine Mutter war dessen Gattin Alix von Thouars († 1221), Enkelin des Herzogs Conan IV. von Bretagne.
    Beim Tod seiner Mutter 1221 erbte er von ihr das Herzogtum Bretagne. Da er noch minderjährig war, stand er aber bis 1237 unter Regentschaft seines Vaters. Er war ebenso seit 1221 Graf von Richmond. Diese Grafschaft wurde ihm allerdings 1235 vom englischen König Heinrich III. von England entzogen, da sich sein dem französischen König treuer Vater als Regent weigerte, diesem als Lehnsherr Richmonds zu huldigen. Heinrich III. gab diesen Titel daraufhin 1241 an Peter II. von Savoyen. Nachdem Peter II. 1268 gestorben war, gab König Heinrich III. die Grafschaft Richmond an Johann I. zurück. Johann reichte die Grafschaft sofort an seinen Sohn Johann II. weiter.
    Zusammen mit Johann II. nahm er 1270 am Siebten Kreuzzug unter König Ludwig IX. von Frankreich teil. Nachdem dessen Expedition vor Tunis scheiterte, kehrte Johann I. in sein Herzogtum zurück, während sein Sohn den Kreuzzug im Heer des englischen Kronprinzen Eduard (I.) ins Heilige Land fortsetzte.
    Er starb 1286 und wurde im Kloster Prières begraben, das er 1251 gestiftet hatte.

    Johann heiratete Blanche (Blanca) von Champagne in 1236. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 29.  Blanche (Blanca) von ChampagneBlanche (Blanca) von Champagne (Tochter von Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger und Agnes von Beaujeu).

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte folgende Kinder:
    • Johann II. (1239–1305)
    • Peter (1241–1268)
    • Alix (1243–1288), Herrin von Pontarcy, ∞ 1254 mit Johann I. von Châtillon, Graf von Blois, Dunois und Chartres

    Verheiratet:
    Johann I. heiratete 1236 Blanca von Champagne, Tochter Theobalds, des Königs von Navarra und Grafen von Champagne.

    Kinder:
    1. 14. Herzog Johann II. von der Bretagne wurde geboren am 4 Jan 1239; gestorben am 14 Nov 1305 in Lyon.

  11. 30.  König Heinrich III. von England (Plantagenêt)König Heinrich III. von England (Plantagenêt) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester (Sohn von König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland und Gräfin Isabella von Angoulême); gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von England, Lord of Ireland, Herzog von Aquitanien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(England)

    Heinrich III., eng. Henry III (* 1. Oktober 1207 in Winchester; † 16. November 1272 im Palace of Westminster) war ein englischer König, Lord of Ireland und Herzog von Aquitanien. Seine 56-jährige Regierung als König von England ist nach Georg IIIII., Victoria und Elizabeth II. die viertlängste Regierungszeit eines englischen Königs. Seine Herrschaft kann in vier zeitliche Abschnitte unterteilt werden. Der erste Abschnitt sind die 16 Jahre, in denen er noch minderjährig war bzw. in denen seine Berater die Herrschaft ausübten. Von 1232 bis 1234 folgten unruhige Jahre, in denen der König begann, selbst die Herrschaft zu übernehmen, dabei jedoch stark von seinen Höflingen und Adligen beeinflusst wurde. Im dritten Abschnitt von 1234 bis 1258 herrscht der König selbständig. Er erkannte die Magna Carta endgültig als bindendes Gesetz an, was seine finanziellen Möglichkeiten beschränkte. Dies führte mit dazu, dass er im Konflikt mit Frankreich die verlorenen französischen BeBesitzungen seiner Vorfahren nicht zurückgewinnen konnte. Heinrichs Finanzprobleme, verstärkt durch zeitweilige Rivalitäten innerhalb der königlichen Familie und durch Heinrichs erfolglose Außenpolitik, führten in den 1250er Jahren zu einer Krise seiner Herrschaft. Ab 1258 kam es deshalb zu einem schweren Konflikt mit einer Adelsopposition, der zum Zweiten Krieg der Barone führte. Infolge der innenpolitischen Krise verzichtete Heinrich 1259 im Vertrag von Paris endgültig auf die verlorenen Besitzungen in Frankreich, sicherte dadurch jedoch den Besitz der Gascogne. Nachdem der König im Bürgerkrieg von den aufständischen Baronen besiegt worden war, ging die politische Initiative zunehmend auf seinen ältesten Sohn Eduard über, dder die Rebellen 1265 entscheidend schlagen konnte und die Königsherrschaft wieder herstellte. Heinrich gelang es jedoch erst 1267, den Konflikt mit den Rebellen endgültig zu beenden. Die Folgen des Bürgerkriegs belasteten seine Herrschaft bis zu seinem Tod. Gegenüber den walisischen Fürsten hatte Heinrich 1247 die englische Oberherrschaft durchgesetzt, die jedoch danach wieder durch Llywelyn ap Gruffydd abgeschüttelt wurde. Geschwächt durch den Bürgerkrieg, musste Heinrich 1267 Llywelyn als Fürst von Wales anerkennen. Obwohl er deshalb nicht zu den erfolgreichen und starken englischen Herrschern gezählt wird, gelang ihm nach der katastrophalen Herrschaft seines Vaters Johann Ohneland die Festigung der Stellung seiner Familie. Daneben gilt Heinrich als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts. Ab 1245 ließ er Westminster Abbey im gotischen Stil neu errichten.

    Herkunft und Kindheit
    Heinrich entstammte der Dynastie der Plantagenet. Er war das älteste der fünf Kinder von König Johann Ohneland und dessen zweiter Frau Isabella von Angoulême. Seinen Namen erhielt er nach seinem Großvater König Heinrich II., wegen seines Geburtsorts wurde er auch Henry of Winchester genannt. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Seinen Vater, der ohne festen Regierungssitz beständig durch sein Reich zog, sah er selten, dafür hatte er eine enge Beziehung zu seiner Mutter. Seiner Amme Ellen, die Frau von William Dun, gewährte er später eine großzügige Pension in Havering. 1209 ließ sein Vater seine Vasallen auf Heinrich als Thronfolger einschwören, und 1212 übertrug sein Vater Peter des Roches, dem aus Frankreich stammenden Bischof von Winchester, die Erziehung seines ältesten Sohnes. Des Roches förderte sicherlich die Verehrung von Heinrich für seine Vorfahren und für seine Familie, besonders für Richard I. und Eleanor von Aquitanien, und bereits als Neunjähriger soll Heinrich ungewöhnlich ernst und würdig gesprochen haben. Daneben förderte der Bischof Heinrichs Sinn für Kunst und seine Verehrung der angelsächsischen Heiligen. Noch als Erwachsener konnte Heinrich die Reihenfolge der heiligen englischen Könönige aufzählen. Die nicht sonderlich erfolgreiche militärische Ausbildung des jungen Prinzen erfolgte durch Philip d'Aubigny, einem aus der Bretagne stammenden Gefolgsmann von des Roches. Dagegen galt Heinrich als guter Reiter, was er vermutlich seinem Leibwächter Ralph of St Samson verdankte.

    Der unmündige König von 1216 bis 1232
    Beendigung des Kriegs der Barone
    Der Erste Krieg der Barone von 1215 bis 1217, der auf die Nichtanerkennung der Magna Carta durch seinen Vater folgte, war ein prägendes Ereignis für den jungen Prinzen. Sein Vater starb plötzlich am 19. Oktober 1216 inmitten des Krieges mit den rebellischen Baronen und mit Frankreich. Neun Monate später, im Juli 1217, verließ seine Mutter, Königin Isabella ihre Kinder und kehrte in ihre Heimat Südfrankreich zurück, wo sie die Herrschaft in der Grafschaft Angoulême, dem Land ihres Vaters, übernahm. Im Frühjahr 1220 heiratete sie in zweiter Ehe den französischen Grafen Hugo X. von Lusignan von La Marche. Heinrich sah sie erst 1230 wieder.
    Nach dem Tod seines Vaters war der gerade neun Jahre alte Heinrich König von England geworden. Seine Thronfolge war jedoch nicht gesichert, da die Herrschaft seines Vaters von den rebellischen Baronen bestritten wurde. Die Rebellen hatten die englische Krone dem französischen Prinzen Ludwig angeboten. Heinrichs Vater hatte jedoch die Unterstützung des Papstes, vertreten durch den päpstlichen Legaten Guala Bicchieri, sowie eines Großteils der hohen Geistlichkeit gehabt, so dass seine Annhänger unverzüglich nach dem Tod Johanns den jungen Heinrich zum König krönen ließen. Heinrich reiste dazu aus Devizes Castle nach Gloucester, wo William Marshal, 1. Earl of Pembroke, der zu den engsten Vertrauten seines Vaters gehört hatte, ihn am 27.  Oktober zum Ritter schlug. Am nächsten Tag erfolgte in Gloucester Abbey eine hastige und kaum vorbereitete Krönung. Da die Kronjuwelen von seinem Vater verloren oder verpfändet worden waren, wurde Heinrich von den Bischöfen von Winchesster, Worcester und Exeter mit einem provisorischen Stirnreif[1] gekrönt. Nach der Krönung huldigte Heinrich sofort dem Legaten Guala, da sein Vater das Reich dem Papst als Lehen angetragen hatte. Vier Tage später gelobte er, das Kreuz zu nehmen. Für den jungen König herrschte ein selbsternannter Regentschaftsrat unter der Führung des über 70-jährigen William Marshal, der am 12. November eine leicht geänderte Fassung der Magna Carta anerkannte. Hierdurch und durch den Tod von König Johann entfiel für viele Barone der Grund für ihre Rebellion, so dass sie sich dem jungen König unterwarfen. Die verbliebenen Rebellen und die Truppen des französischen Prinzen Ludwig wurden von Marshal in der Schlacht von Lincoln geschlagen, und nnachdem Hubert de Burgh am 24.  August 1217 eine französische Nachschubflotte in der Schlacht bei Sandwich vernichtet hatte, war der Krieg entschieden. Im September musste Prinz Ludwig im Frieden von Lambeth auf seine Ansprüche auf den englischen Thron verzichten und nach Frankreich zurückkehren. Die geschlagenen Rebellen wurden von Marshal mit Nachsicht behandelt. Eine weiter veränderte Fassung der Magna Carta wurde im Oktober und November 1217 auf einer großen Ratsversammlung in Weststminster erneut anerkannt, dazu wurde eine neue Charter of the Forest anerkannt, die die Besitzrechte der königlichen Forste näher regelte. Auch König Alexander II. von Schottland sowie der walisische Fürst Llywelyn ab Iorwerth schlossen Frieden mit England, wobei der Waliser den Großteil seiner seit 1211 gemachten Eroberungen in Wales behalten durfte.

    Heinrichs frühe Herrschaft
    Legat Guala unterstützte weiter diskret den Regenten William Marshal, durch dessen allgemeine hohe Anerkennung und diplomatisches Geschick die Regierung langsam ihre Autorität zurückerlangte. Im November 1218 wurde nach allgemeinen Konsens Ralplph de Neville zum Keeper of the Great Seal ernannt. Bis zur Volljährigkeit des Königs konnten jedoch Besitzbestätigungen und Schenkungen nicht endgültig bestätigt werden. Als der greise William Marshal erkrankte, übertrug er am 9. April 1219 den Schutz des jungen Königs dem neuen Legaten Pandulf und ermahnte Heinrich, nicht dem schlechten Beispiel seines Vaters zu folgen. Am nächsten Tag versuchte Bischof des Roches, als Erzieher während einer Ratsversammlung in Reading die Vormundschaft über den jungen König zu gewinnen und griff Heinrich kühn an den Kopf. Dabei wurde er jedoch von den anderen Räten zurückgewiesen. William Marshal starb einen Monat später. Innerhalb des Regentschaftsrats kam es nun zu erbitterten Streitereien, vor allem zwischen dem aus Frankreich stammenden des Roches und dem aus Norfolk stammenden Justiciar Hubert de Burgh, die beide enge Gefolgsleute von König Johann gewesen waren.
    Machtkampf im Regentschaftsrat, Kriege in Wales und Revolten
    Eine große Ratsversammlung in Oxford im April 1220 bestätigte einen dreiköpfigen Regentschaftsrat, bestehend aus dem Legaten Pandulf als ersten Ratgeber und Führer des Königreichs, aus dem Justiciar Hubert de Burgh und aus Peter des Roches als EErzieher. Pandulf erlaubte jedoch dem Justiciar de Burgh faktisch die Führung der Regierung. Trotz der weiter angespannten königlichen Kassenlage wurde der nun zwölfjährige König am 17. Mai 1220 in Westminster Abbey, dem angestammten Krönungsort, in einer feierlichen Zeremonie durch Erzbischof Stephen Langton von Canterbury erneut gekrönt. Hierfür waren zahlreiche Reichsinsignien neu angefertigt worden. In den nächsten Jahren wurde teils durch Bestechung, teils durch Gewalt die Herrschaft der Regierung des Reiches wiederhergestellt, die durch den Krieg der Barone zerstört worden war. Im Juli 1221 legte Pandulf sein Amt nieder, und im Herbst des Jahres wurde des Roches Aufgabe als Erzieher für abgeschlossen erklärt. Er hatte fortan nur noch geringen Einfluss, so dass de Burgh alleiniger Machthaber wurde und in den nächsten drei Jahren seine Stellung ausbaute. Der Justiciar behandelte den jungen Heinrich weiterhin wie ein Kind und soll ihm sogar einmal mit einer Ohrfeige gedroht haben. Auf einer Ratsversammlung im Juni 1222 wurde ein großer Teil des königlichen Grundbesitzes, der während des Bürgerkriegs in die Hände verschiedener Barone gelangt war, wieder eingezogen, womit die königlichen Einkünfte fast veverdoppelt wurden. Nach Weihnachten 1222 versprach de Burgh in Oxford, dass der König im Januar 1223 auf einer Ratsversammlung in Westminster die Charters anerkennen würde. In den nächsten Monaten kam es in Südwales zu einem Krieg, in dem der mit de Burgh verbündete William Marshal, der Sohn des verstorbenen Regenten, gegen den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth große Teile von Südwestwales erobern konnte und damit dessen Vorherrschaft in Wales gefährdete. De Burgh brachte den Köönig nach Wales, entsetzte am 23. September 1223 das von den Walisern belagerte Builth Castle und gründete Montgomery Castle. Dort unterwarf sich am 7. Oktober Llywelyn ab Iorwerth, womit der Frieden in den Welsh Marches wieder hergestellt wurde. Ende 1223 konnte de Burgh seinen Widersacher des Roches völlig vom Hof verdrängen. Erzbischof Langton vereinbarte am 10. Dezember 1223 in Westminster mit de Burgh, dass der König formal sein eigenes Siegel führen dürfe, und danach zwang de Burgh die verbliebenen Unterstützer von des Roches, die von ihnen gehaltenen königlichen Lehen und Burgen zu übergeben.
    Trotz der breiten Anerkennung des minderjährigen Königs wehrten sich einige Barone gegen die Herausgabe der Burgen und Güter, die sie während des Bürgerkriegs erworben hatten. Während die Rebellion von William de Forz Anfang 1221 rasch niedergeschlagen werden konnte, konnte die Rebellion von Falkes de Bréauté, einem früheren Vertrauten von König Johann, erst nach heftigen Kämpfen niedergeschlagen werden. Das von Falkes Bruder William gehaltene Bedford Castle wurde erst nach achtwöchiger Belagerung am 15. August 1224 erobert. Der junge König war während der Eroberung anwesend und befahl, vermutlich beeinflusst von de Burgh, die Hinrichtung der gesamten, über 80 Mann starken Besatzung der Burg durch Hängen.

    Vorherrschaft von Hubert de Burgh
    Französisch-Englischer Krieg und endgültige Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1224 bis 1225
    Nachdem im März 1224 der 1214 geschlossene Waffenstillstand mit Frankreich ausgelaufen war, griff der französische König Ludwig VIII., der als Prinz Ludwig während des Ersten Kriegs der Barone den englischen Thron beansprucht hatte, im Mai 1224 die Besitzungen des englischen Königs in Südwestfrankreich an und eroberte bis August 1224 das Poitou und La Rochelle, anschließend besetzten französische Truppen weite Teile der Gascogne. De Burgh plante die Rückeroberung der verlorenen Gebieete, wozu ihm jedoch zunächst die finanziellen Mittel fehlten. Im Februar 1225 nutzte er Gerüchte über eine bevorstehende französische Invasion aus, in dem er den Fünfzehnten, eine Steuer auf den 15. Teil des beweglichen Besitzes, erheben wollte. Die Barone verweigerten auf einer großen Ratsversammlung zunächst ihre Zustimmung zu dieser Steuer, bis der junge König im Februar 1225 die Magna Carta erneut bestätigte. Die Steuer brachte die enorme Summe von £ 40.000, was belegt, dass die Regierung ihre Autorität nach dem Krieg der Barone wiedererlangt hatte. Heinrich berief sich später mehrfach öffentlich auf die Magna Carta und ermahnte seine Barone, diese auch gegenüber ihren Vasallen anzuwenden. Die Magna Carta erlangte dadurch langfristig Gesetzeskraft und wurden zur Richtlinie der königlichen Herrschaft.[2] Vor allem die Ritter und der niedere Adel beriefen sich auf die Magna Carta, was in der Folge wieder zu einer Aufwertung der königlichen Gerichtsbarkeit und damit der königlichen Autorität, aber auch zur Bildung eines professionellen Berufrichtertums führte. 1255 befahl der König den Sheriffs, in allen Gerichtshöfen die Magna Carta anzuwenden und ihre Nichtbefolgung zu bestrafen. Gleichzeitig nutzten königliche Beamte und Richter Unstimmigkeiten und Doppeldeutigkeiten der Magna Carta aus, um sie zu umgehen. Dennoch war bei Heinrichs Tod klar, dass das schriftliche Gesetz auch für den König gilt.[3]
    Im März 1225 brachen Richard, der jüngere Bruder des Königs, und William Longespée, 3. Earl of Salisbury, mit einem Heer nach Bordeaux auf, von wo sie rasch weite Teile der Gascogne zurückerobern konnten. La Rochelle und das Poitou blieben jedoch in der Hand des französischen Königs. Nach dem Tod von König Ludwig VIII. im November 1226 war dessen Sohn und Nachfolger Ludwig IX. noch unmündig. Heinrich erneuerte nun seine Ansprüche auf die Normandie und das Anjou. Dorthin, in die Bretagne und ins Poitou sandte er Gesandte, um den dortigen Adel auf seine Seite zu ziehen und um die Gebiete zurückzugewinnen. Mit Peter Mauclerc, dem Herzog der Bretagne, war er bereits verbündet, dazu konnte er die Unterstützung von Hugo X. von Lusignan, dem zweiten Ehemann seiner Mutter, gewinnen. Im Frühjahr 1227 unterwarfen sich diese jedoch dem neuen französischen König, und Heinrichs Pläne waren gescheitert.
    Am 8. Januar 1227 erklärte sich Heinrich auf einer Ratsversammlung in Oxford für volljährig. Dabei wurden auch die Besitzungen des Königs überprüft, was dazu führte, dass erneut umfangreicher Waldbesitz zurück an den König fiel oder wiederaufgeforstet wurde. Daraufhin kam es zu einer Revolte unter seinem Bruder Richard, der inzwischen zum Earl of Cornwall erhoben worden war. Er wurde von sieben weiteren Earls unterstützt und drohte seinem Bruder mit Bürgerkrieg, konnte jedoch mit Übertragung weiterer Besitzungen zufriedengestellt werden. Die Regierungsgewalt blieb zunächst jedoch völlig bei Hubert de Burgh, der zum Earl of Kent und am 27. April 1228 zum lebenslangen Justiciar ernannt wurde. Der König umgab sich jedoch zunehmend mit einem eigenen Haushalt, dem schließlich fast 70 Ritter angehörten. Verstärkt griff er nun selbst in die Regierung ein, was zeitweise zu Konflikten mit dem Justiciar führte. Dennoch konnte er sich noch lange nicht vollständig von dem für ihn vaterähnlichen de Burgh lösen.

    Krieg in Wales und Frankreichfeldzug von 1230
    Im August 1228 kam es in Wales zu neuen Kämpfen, als Llywelyn ab Iorwerth Montgomery Castle belagerte. Zum Entsatz der Burg erhob de Burgh ein Schildgeld in Höhe von zwei Mark pro Knight’s fee, und mit einem kleinen Aufgebot des Feudalheers marschierten de Burgh und Heinrich nach Wales. Vor der englischen Armee zogen sich die Waliser zurück, so dass die Engländer Montgomery Castle entsetzen konnten. Anschließend brannte de Burgh die nahe gelegene Zisterzienserabtei Ceri, die als Stützpunkt der Waliser gedient hatte, nieder. Anstelle des Klosters begann er mit dem Bau einer Burg, doch die nur unzureichend versorgten Engländer wurden von den Walisern auf der Baustelle überfallen, die die im Bau befindliche Burg zerstörten und den Marcher Lord William de Braose gefangen nahmen. Der König unternahm keine weiteren Vorstöße und musste nach drei Monaten einen schmachvollen Frieden mit dem walisischen Fürsten schließen. Braose blieb in der Gewalt der Waliser und musste selbst einen Frieden mit Llywelyn ab Iorwerth aushandeln.
    Weihnachten 1228 erreichten Heinrich erneut Nachrichten von französischen Adligen, die ihn ermunterten, die Besitzungen seiner Familie in Frankreich zurückzuerobern. Hubert de Burgh konnte ihn zunächst davon abhalten, einen neuen Krieg mit Frankreich zu beginnen, doch gegen den Widerstand de Burghs brach Heinrich schließlich am 30. April 1230 zu einem Feldzug nach Frankreich auf. Von der Bretagne rückte er ins Anjou und weiter bis in die Gascogne vor, ohne dass es zu nennenswerten Kämpfen kam. Vor dem überlegenen Heer des französischen Königs musste er sich schließlich wieder in die Bretagne zurückziehen. Im Oktober kehrte er, ohne Erfolge erzielt zu haben, nach England zurück.

    Der Sturz von Hubert de Burgh
    Da de Burgh sein Amt nutzte, um sich und seine Familie zu bereichern, hatte sein Ansehen bei den Baronen stark abgenommen, hinzu kamen seine erfolglose Politik in Wales und die Misserfolge in Frankreich. Nach seiner Rückkehr von dem erfolglosen Frankreichfeldzug begann Heinrich, selbst seine Briefe an den königlichen Kanzler Ralph Neville zu besiegeln und umging damit de Burgh. Dennoch konnte de Burgh zunächst weiter seine Vormachtstellung halten. Weihnachten 1230 verbrachte der König bei de Burgh in Lambeth, und der König bedachte ihn mit reichen Schenkungen wie der Verwaltung der Ländereien des verstorbenen Gilbert de Clare, 4. Earl of Hertford und der Vormundschaft über dessen minderjährigen Sohn Richard. Am 15. April 121231 starb Heinrichs Schwager William Marshal. Der König bedauerte dessen frühen Tod sehr, und am Hof kam es erneut zu Machtkämpfen, während Llywelyn ab Iorwerth den Tod des in Wales reich begüterten Marshal ausnutzte und neue Angriffe begann. De Burgh überzeugte den König, Williams jüngeren Bruder Richard das Erbe zu verweigern, da er wegen seiner Besitzungen in der Normandie ein Lehensmann des französischen Königs sei. Daraufhin drohte Richard Marshal dem König, unterstützt von Heinrichs Bruder Richard von Cornwall, eine Rebellion an. Heinrich zog im Herbst mit einem Heer nach Hereford, erreichte jedoch außer dem Neubau von Painscastle wenig. Im August erkannte er Marshal als Erben seines Bruders und als Earl of Pembroke anan. Dann kehrte de Burghs erbitterter Gegner Peter des Roches als glorreicher Held von seinem Kreuzzug ins Heilige Land zurück. Zusammen mit seinen Gefolgsleuten wurde er vom König begrüßt und gewann allmählich wieder Einfluss auf den König. Endde Oktober 1231 wurde der König auf einer Ratsversammlung in Westminster von Richard Marshal und dem Herzog der Bretagne überredet, seine Pläne, Marjorie, die jüngste Schwester des schottischen Königs zu heiraten, zu ändern. Stattdessen sollte er Yolande, die Tochter des Herzogs der Bretagne heiraten, um somit bessere Möglichkeiten für einen erneuten Feldzug nach Frankreich zu haben. Erstmals seit 1224 verbrachte der König Weihnachten nicht mit Hubert de Burgh, sondern bei Peter des Roches in Winchester.
    Im Januar 1232 begann der endgültige Sturz von de Burgh, als des Roches zum Baron of the Exchequer ernannt wurde und finanzielle Reformen versprach. Diese ergaben zwar wenig, weckten jedoch hohe Erwartungen beim hoch verschuldeten König. Der fehlgeschlagene teure Frankreichfeldzug hatte seine angespannte Finanzlage offenbart, dazu kamen die Kosten für die Feldzüge nach Wales sowie laufende Hilfsgelder für seine Verbündeten in Frankreich. Dank de Burghs Rückgewinnung der Regierungsgewalt waren die jährlichen Einkünfte des Königs von nur £ 8000 im Jahr 1218 auf £ 24.000 im Jahr 1230 gestiegen, doch dies waren, selbst wenn man die Inflation außer Acht lässt, nur zwei Drittel der Einkünfte, über die König Johann zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfügen konnte. Wegen der Zugeständnisse, die der König während des Bürgerkriegs und in der Magna Carta machen musste, hingen die Möglichkeiten des Königs weitgehend davon ab, während der großen Ratsversammlungen weitere Gelder beewilligt zu bekommen. Selbst seine verbliebenen Einkünfte standen ihm nicht vollständig zur Verfügung, da korrupte Vögte und Sheriffs ihre Einnahmen nur unvollständig an den Schatzkanzler weiterleiteten, dazu war königlicher Grundbesitz teilweise nur gegen geringe Pachtzahlungen vergeben worden. Der Versuch, diese Missstände zu beheben, beschäftigte den König während der 1230er und 1240er Jahre. Bis zur Mitte der 1240er Jahre wurden jedoch nur zeitweise Verbesserungen erreicht. Die Kürzung von königlichen Zuwendungen, bedingt durch die Finanzreformen, führte zu politischen Spannungen. Nur eine lange Zeit des Friedens konnte die königlichen Finanzen sanieren. Diese finanzielle Begrenzung seiner Möglichkeiten missfiel dem König, der so seine politischen Ziele nur unvollständig umsetzen konnte. Dazu bedeutete seine angespannte Finanzlage eine ständige Schwäche seiner Herrschaft.
    Am 7. März 1232 lehnten die Gegner de Burghs während einer Ratsversammlung in Winchester eine neue Steuer ab. Die geschwächte Regierung des Königs musste daraufhin Verhandlungen mit Llywelyn ab Iorwerth, dem Fürsten von Gwynedd, aufnehmen. Im MaMai brachen de Burgh und der König in die Welsh Marches auf und erreichten am 19. Mai Worcester, wo sie in der Kathedrale der Umbettung der Leiche König Johanns in ein neues, prächtiges Grabmal beiwohnten. Am 23. Mai kam es zu einem ergebnisloseen Treffen mit Fürst Llywelyn in Shrewsbury. Während ihrer Rückkehr erhielt des Roches Verwandter Peter de Rivallis von Heinrich lebenslang das Amt des Treasurer of the King's Household, was Heinrichs Zerrissenheit verdeutlicht. Er unternahm einine Wallfahrt nach Bromholm in Norfolk, wo er am 2. Juli von de Burgh bewirtet wurde. Dabei bestätigte der König de Burgh und seinen Anhängern lebenslang ihre Ämter. Im Laufe des Monats wandte sich der König jedoch entschieden gegen de Burgh. Des Roches beschuldigte ihn, dass er einen Aufruhr gegen vom Papst eingesetzte italienische Geistliche in England geplant hätte. Der König befahl die Verhaftung von einigen Gefolgsleuten de Burghs, worauf es in Woodstock zu einem heftigen Streit zwischen dem König und de Burgh kam und der König ihn am 29. Juli als Justiciar entließ.

    Die Herrschaft von Peter des Roches, 1232–1234
    Bestrafung von Hubert de BurghZum neuen Justiciar ernannte Heinrich Stephen of Seagrave, doch im Regentschaftsrat wurde Peter des Roches die führende Figur, der für den König zu einer weiteren Vaterfigur wurde. Dessen Herrschaft bedeutete zwei Jahre voller politischen Spannungen. Zunächst teilte des Roches seine Macht mit Richard Marshal und den Stewards of the Household. De Burgh verlor nicht nur seine Ämter, sondern auch seine Besitzungen und floh ins Kirchenasyl. Vermutlich auf Wunsch des Königs sollte er sich im November vor den anderen Magnaten in London verantworten, wie es Artikel 39 der Magna Carta vorschrieb. Der König hatte dabei wohl auf die Nachsicht der Barone gehofft, doch diese erlegten mit großer Mehrheit de Burgh weitere hohe Strafen auf. Er wurde in Devizes in zeitlich unbefristete Haft genommen, sein Vermögen wurde beschlagnahmt, doch durfte er seinen Titel und seine von seinem Vater ererbten Güter behalten. Im September 1232 bewilligte eine Ratsversammlung in Lambeth eine neue Steuer, die als einzige während der Herrschaft von Heinrich III. ohne Bedingungen bewilligt wurde. Aufgrund der schlechten Ernte erbrachte sie jedoch nur £ 16.500.

    Die Tyrannei von des Roches
    Des Roches übernahm rasch die Regierungskontrolle. Obwohl er ursprünglich die Finanzen reformieren wollte, herrschte er tyrannisch, verfolgte seine Gegner und bereicherte seine Anhänger mit Ämtern und königlichen Burgen. Ein Teil seiner Anhängeger stammte wie er selbst aus Frankreich, und er bevorzugte großzügig die französischen Verbündeten. Dennoch unternahm er keine Anstalten, in Frankreich einzugreifen, sondern bereicherte vor allem sich selbst. Im Januar 1233 erlaubte Papst Gregor IX. dem König, verliehene Kronrechte wieder zurückzufordern. Dies nutzte Heinrich, um bei über 50 Anhängern de Burghs Schenkungen zu widerrufen. Die zurückerhaltenen Güter vergab er an Anhänger von des Roches. Diese Günstlingswirtschaft rief eine wachsende Opposition gegen die Herrschaft des Roches hervor.

    Die Rebellion von Richard Marshal
    Zuerst überwarf sich des Roches mit Richard Marshal, der die Benachteiligung von seinen Gefolgsleuten gegenüber den Anhängern von des Roches kritisierte. Im Februar 1233 zog er sich nach Wales und Irland zurück, und im August begann er eine offene Rebellion. Damit begann ein sechsmonatiger erbitterter Bürgerkrieg, der jedoch räumlich vor allem auf die Welsh Marches begrenzt blieb. Obwohl er als Engländer gegen die ausländischen Günstlinge kämpfte, gewann er nur die Sympathie der Chroninisten und nicht die Unterstützung der anderen Magnaten, so dass er nie mehr von mehr als 60 Rittern unterstützt wurde. Der König setzte ausländische Söldner gegen ihn ein und konnte zwischen dem 28. August und dem 8. September Hay, Ewyas und UsUsk Castle erobern. Trotz dieser Fortschritte bot der König dann Verhandlungen an und berief für den 2. Oktober eine Ratsversammlung nach Westminster. Die Versammlung verzögerte sich um eine Woche, da de Burgh erneut in ein Kirchenasyl flüchtete. Die Verhandlungen scheiterten schließlich, und aufgestachelt durch seine Verwandten setzte Marshal den Kampf fort. Er verbündete sich mit Llywelyn ab Iorwerth, während sein Gefolgsmann Richard Siward durch einen kühnen Überfall de Burgh aus Devizes befreite. Am 12. November brach der König unwillig erneut in die Welsh Marches auf. Bei Grosmont Castle erlitt er eine demütigende Niederlage, als sein Nachschub in die Hände der Rebellen fiel, und während des Winters ruhten die Kämpfe. Die Fortsetzung des Kampfes wurde nur durch den plötzlichen Rückzug Marshals nach Irland verhindert, während Fürst Llywelyn Verhandlungen anbot.
    Die Situation war unentschieden, und dem König fehlten das Geld, um den Feldzug erfolgreich abzuschließen. Während der Ratsversammlung in Westminster am 2. Februar 1234 beschuldigte Edmund Rich, der neu gewählte Erzbischof von Canterbury, unterstützt von mehreren anderen Bischöfen die Regierung und forderte die Entfernung des Roches vom Hof. Als der Unmut der Barone über des Roches Regime zunahm, versprach der König, dem Rat der Bischöfe zu folgen, flüchtete jedoch zunächst auf eine Pilgerreise nach Ostengland, während der er schwer erkrankte. Am 8. März ermächtigte eine Ratsversammlung in Northampton die Bischöfe, mit Fürst Llywelyn zu verhandeln. Der wieder genesene König wohnte am 2. April der Einsetzung von Edmund Rich alals neuen Erzbischof in Canterbury bei. Dabei saß des Roches als Bischof von Winchester neben ihm, doch die anderen Bischöfe setzten sich demonstrativ auf die gegenüberliegende Seite des Chorraums. Am 9. Mai drohte Erzbischof Edmund dem König miit Exkommunikation, wenn die Regierung nicht geändert würde. Daraufhin befahl der König des Roches, sich in sein Bistum zurückzuziehen, während Peter de Rivallis und andere Verwandte von des Roches ihrer Ämter enthoben wurden. Den Rebellen wurden Zugeständnisse gemacht, während die widerrechtlichen Landvergaben von des Roches rückgängig gemacht wurden. Richard Marshal war jedoch im Kampf in Irland tödlich verwundet worden, was Heinrich tief betrauerte. Nach dem Sturz von des Roches übernahm er nun selbst die Herrschaft.

    Die Herrschaft von 1234 bis 1258
    Heirat und Erreichen einer stabilen Herrschaft, 1234–1242
    Heinrichs eigene Herrschaft begann erfolgreich und er errichtete während der nächsten 15 Jahre eine weitgehend stabile Herrschaft. Mit des Roches verlor auch Stephen of Seagrave sein Amt als Justiciar, das in der Folgezeit Heinrich nicht wieder besetzte. Er vertraute auf Gefolgsleute, die in die bisherigen Machtkämpfe nicht verwickelt waren, vor allem John Mansel, Robert Passelewe, Henry of Wingham, Bertram de Criol, William de Cantilupe, John of Lexinton, Paulinus Piper und Robert Waleran. Diese Männer und ihre Familien bildeten eine enge Gemeinschaft. Sie waren zwar Günstlinge des Königs, erreichten aber nicht die Position, die die Minister während der Minderjährigkeit des Königs innegehabt hatten. Auch eine neue Generation von Magnaten wurde in eine friedliche Mitbestimmung im Parlament mit eingebunden. Durch den Einfluss von Erzbischof Edmund Rich schloss der König auch mit Peter des Roches und Hubert de Burgh seinen Frieden, die vor ihrem Tod 1238 bzw. 1243 nnoch begnadigt wurden. Ihre Anhänger waren bis 1236 wieder in ihre Positionen eingesetzt worden. Da der König sich keinen weiteren Krieg leisten konnte, wurde im Juni 1234 durch Erzbischof Edmund ein zweijähriger Waffenstillstand mit Llywelyn aab Iorwerth geschlossen, der später bis zu dessen Tod 1240 verlängert wurde. Zum Schutz der Gascogne wurde im Januar 1235 ein weiterer Waffenstillstand mit dem König Theobald von Navarra geschlossen. Nachdem im November 1234 das Bündnis zwischen Heinrich und dem Herzog der Bretagne zerbrochen war, wurde im August 1235 ein vierjähriger Waffenstillstand mit dem französischen König Ludwig IX. vereinbart.
    Im Mai 1235 heiratete Heinrichs Schwester Isabella Kaiser Friedrich II. Der König musste dafür eine Mitgift in Höhe von £ 20.000 aufbringen, gewann jedoch einen Verbündeten gegen den französischen König. Zu Beginn des Jahres hatte Heinrich einne Hochzeit mit Johanna von Dammartin, der Erbin der französischen Grafschaft Ponthieu geplant, doch der französische König konnte den Papst überzeugen, die Ehe wegen zu naher Verwandtschaft zu verbieten. Daraufhin wandte sich Heinrich an Raymond Berengar, den Grafen der Provence und hielt um die Hand von dessen elfjähriger Tochter Eleonore an. Eleonore war keine reiche Heirat, und Heinrich musste schon befürchten, überhaupt keine Mitgift zu erhalten. Die schließlich vereinbarte Mitgift in Höhe von 10.000 Mark wurde nie vollständig gezahlt. Dafür brachte die Heirat hervorragende Verbindungen. Eleonores ältere Schwester Margarete hatte vor kurzem Ludwig IX. von Frankreich geheiratet, während die Familie ihrer Mutter, die Grafefen von Savoyen, die westlichen Alpenübergänge beherrschte und deshalb in den Machtkämpfen zwischen dem Papst und dem Kaiser von beiden umworben wurden. Heinrich gewann durch die Heirat Einfluss auf die päpstliche Kurie und verbesserte wesentlich seine Beziehung zum französischen König, der nun sein Schwager war.
    Am 14. Januar 1236 fand die Verlobung in Canterbury statt und am 20. Januar wurden Eleonore und Heinrich von Erzbischof Edmund in Westminster Abbey getraut. Ihre prächtige Krönung setzte für diese Zeremonie neue Maßstäbe. Die kluge und schöne Eleonore gewann rasch die Liebe Heinrichs. Durch ihren Einfluss konnte er sich weiter vom Einfluss seiner alten Minister und Ratgeber lösen, sie selbst hatte einen vermittelnden und versöhnenden Einfluss auf seine Politik. Ihr Onkel Wilhelm von Savoyen, der gewählte Bischof von Valence, hatte sie nach England begleitet, und Anfang April bildete Heinrich in Windsor einen Rat von zwölf Mitgliedern, dem Wilhelm vorstand. Heinrich versuchte nun seine Finanzen zu sanieren, weshalb Wilhelm versuchte, die Einkünfte aus dem königlichen Grundbesitz zu erhöhen. Er ernannte lokale Adlige anstatt Höflinge als Sheriff der Grafschaften, wodurch er tatsächlich die Einkünfte des Königs um 10 Prozent steigern konnte. Wilhelm von Savoyen begünstigte auch keine Höflinge wie Peter des Roches, sondern unterhielt Beziehungen zu allen Gruppierungen. Er unterstützte den Juristen und Verwaltungsreformer William Raleigh und unterhielt friedliche Beziehungen zu Schottland und Frankreich.
    Heinrichs Bruder Richard von Cornwall fand sich mit der Heirat seines Bruders und dem damit drohenden Verlust seiner Thronfolge nicht ab. Während der nächsten beiden Jahre blieb er dem Hof fern und nahm im Juni 1236 das Kreuz. Er fand jedoch keieine Unterstützung für seine Haltung, und während einer großen Ratsversammlung in Westminster im Januar 1237 wurde er von Wilhelm von Savoyen und von William Raleigh ausgespielt. Bei dieser Gelegenheit bestätigte der König erneut die Magna Carta, wofür ihm eine Steuer auf den 30. Teil der beweglichen Güter bewilligt wurde. Sie erbrachte etwa £ 22.500, sie blieb für die nächsten 30 Jahre die letzte größere Steuer, die dem König von den Parlamenten bewilligt wurde. Wilhelm von Savoyen war sich seiner Stellung so sicher, dass er von Februar bis April 1237 das Land verließ. Im Juni 1237 traf der neue päpstliche Legat Oddone di Tonengo in England ein, dem es gelang, Hubert de Burgh und Peter des Roches öffentlich miteinander zu versöhnen. Im September gab der schottische König Alexander II. seine alten Ansprüche auf die Grafschaften in Nordengland gegen andere Gebiete auf, die ihm £ 200 jährliche Einkünfte brachten. Wilhelm von Savoyens Bruder Thomas heiratete Johanna, die Gräfin von Flandern, so dass sich der Kreis der Verbündeten von Heinrich vergrößerte.
    Die Bestätigung der Chartas von 1237 war der Höhepunkt einer wichtigen Rechtsentwicklung. 1234 waren die Common bench, die lokalen Gerichte, gegenüber dem Hofgericht gestärkt worden, 1236 wurden das Statute of Merton erlassen, das die Rechte von Witwen, den Zugang zur Allmende und die Zahlung von Schulden von Verstorbenen regelte. Die Initiative zu diesem Prozess kam jedoch nicht vom König, sondern von seinen Ministern und von den Richtern. Nach diesen Gesetzen gab es, abgesehen von einem Judengesetz 1253, bis 1258 kaum neue Gesetze. Im Gegensatz zu seinem Vater Johann Ohneland mischte sich Heinrich kaum die die Gerichtsverfahren ein und intervenierte nur selten zugunsten seiner Günstlinge. Dennoch kam es zu zahlreichen Beschwerden gegen die königliche Justiz, die zu komplex wurde, nicht erreichbar oder zu teuer gewesen sein soll. Vermögende Prozessbeteiligte waren bevorteilt, weil sich ärmere Beteiligte nicht die Kosten eines Verfahrens leisten konnten. Deshalb kam es in 1240er und 1250er Jahren zu Bestrebungen, das Amt des Justiciars wieder zu besetzen, um die Justiz besser überwachen zu können.
    Wilhelm von Savoyen war wieder nicht in England, als Simon de Montfort, ein aufstrebender Höfling, eine Affäre mit Eleanor, einer verwitweten Schwester des Königs begann. Heinrich wollte die Affäre vertuschen und plante für den 7. Januar 1238 eine geheime Heirat in seiner Privatkapelle im Palast von Westminster. Als Richard von Cornwall hiervon erfuhr, begann er, unterstützt von Eleanors Schwager Gilbert Marshal, 4. Earl of Pembroke und dem Earl of Winchester eine Rebellion. Sie beschuuldigten Montfort und andere Höflinge und verurteilten die Heirat, weil die Magnaten nicht über diese Heirat beraten hätten, wie es eigentlich bei Heiraten von Angehörigen des Hochadels üblich war. Diese Argumentation fand zahlreiche Anhänger. AAm 23. Februar 1238 traten die Rebellen in Stratford-le-Bow östlich von London bewaffnet dem König gegenüber, der sich bis zum 2. März in den Tower of London zurückzog. Wilhelm von Savoyen gelang es schließlich, die Krise zu entschärfen. Richard von Cornwall erhielt 16.000 Mark als Unterstützung für seinen Kreuzzug, was etwa der Hälfte der Einnahmen der letzten Steuer entsprach, und blieb danach dem König gegenüber loyal. Die wiederversöhnten Brüder Heinrich und Richard besuchten am 4. März 1238 ihre sterbende Schwester Johanna, Königin der Schotten, in Havering-atte-Bower.
    Im Mai 1238 brach Wilhelm von Savoyen zur Unterstützung von Kaiser Friedrich II. nach Italien auf, wo er im folgenden Jahr starb. Im Juni 1238 versuchte Heinrich noch, ihn als Nachfolger von Peter des Roches zum Bischof von Winchester wählen zu lassen, doch da er seinen Rat nicht befragt hatte, scheiterte die Wahl. Die Mönche hatten zuerst William Raleigh befürwortet. Nach der Intervention des Königs wählten sie schließlich den Lordkanzler Ralph de Neville. Der aufgebrachte König wandte sich an den Papst und enthob de Neville am 28. August seines Amtes. Heinrich gab schließlich rasch nach und setzte de Neville wieder als Lordkanzler ein, der das Amt dann bis zu seinem Tod 1244 bekleidete. Kurz darauf, in der Nacht vom 9. September 1238, entkam der König im Woodstock Palace knapp einem Attentat, das ein geistesgestörter Beamter, der mit William de Marisco und den Piraten von Lundy verbündet war, auf ihn verübte.
    Im November nahm Heinrich in Kenilworth an der Taufe von Eleanors und Simon de Montforts Sohn Henry teil. Montfort stand damit wieder in der Gunst des Königs und wurde im Februar 1239 von Heinrich zum Earl of Leicester erhoben. Im April 1239 gab William Raleigh sein Amt als oberster Richter auf, als er Bischof von Norwich wurde, worauf in den nächsten Jahren die königlichen Besitzungen und Güter weniger hart besteuert wurden. Die königlichen Finanzen waren weitgehend saniert und blieben es in den nächsten Jahren. Der König bezog seine Einkünfte aus feudalen Abgaben seiner Vasallen, aus der Steuer der Tallage und aus Gerichtsgebühren. Dazu erhielt er die Einkünfte aus vakanten Bistümern, besonders aus dem von 1240 bis 1244 vakanten Bistum Winchester, aber auch von Canterbury und London. Die königlichen Beamten setzten ihre Ansprüche, besonders bei den Waldrechten, häufig bis zum Äußersten durch. Daneben besteuerte der König vor allem in den 1240er Jahren die Juden äußerst hoch.
    Am 17. Juni 1239 wurde ihm endlich in Westminster ein Sohn geboren, der drei Tage später vom päpstlichen Legaten Oddone in Westminster Abbey getauft wurde. Seinen Namen enthielt er, entgegen der angevinischen Tradition, nach Eduard dem Bekenner, dem Lieblingsheiligen des Königs, seine Taufpaten waren Richard von Cornwall und Simon de Montfort. Die Geburt eines Thronfolgers festigte Eleonores Einfluss auf den König. Der König zerstritt sich dagegen bei der Aussegnung Eleonores mit Simon de Montfort, der daraufhin mit seiner Frau ins Exil ging. Im April 1240 söhnten sie sich wieder aus, doch der Einfluss de Montforts auf den König und ihr Verhältnis war nicht mehr wie bisher. 1240 profitierte der König vom Tod von Fürst Llywelyn ab Iorwerth, nach dem es in Gwynedd zu einem Erbstreit zwischen dessen Söhnen kam. Der König unterstützte dabei Dafydd, der ein Neffe von ihm war, gegen dessen Halbbruder Gruffydd. In einer theatralischen Zeremonie schlug er am 15. Mai 1240 Dafydd in Gloucester zum Ritter, anschließend leistete ihm Dafydd Hommage. Am 10. Juni verabschiedete er zusammen mit Legaten in Dover Richard von Cornwall, der zu seinem Kreuzzug aufbrach. Die Königin brachte Heinrich zu einer Versöhnung mit Simon de Montfort, bevor dieser ebenfalls zum Kreuzzug aufbrach. Am 29. September 1240 wurde Margarete, das zweite Kind des Königs geboren, die vermutlich nach Eleonores Schwester, der Königin von Frankreich, benannt wurde.
    Weihnachten 1240 verbrachte der König zusammen mit Legat Oddone in Westminster, bevor dieser im Januar 1241 England verließ. Nach der Abreise des Legaten gewann Eleonores Familie aus Savoyen und der Provence weiteren Einfluss. Ein weiterer Onkel von ihr, Peter von Savoyen, kam nach England und wurde am 5. Januar 1241 in Westminster Abbey feierlich zum Ritter geschlagen. Er erreichte bald eine dominierende Stellung im königlichen Rat, in dem er sich für eine weitere gemäßigte Politik einsetzte. Im April 1241 erhob ihn der König zum Earl of Richmond. Im Februar 1241 war ein weiterer Onkel der Königin, Bonifatius, zum neuen Erzbischof von Canterbury gewählt worden. Am 7. Januar 1242 kehrte Richard von Cornwall von seinem Kreuzzzzug zurück und wurde in Dover von Heinrich und Eleonore begrüßt. Am 28. Januar zog er feierlich in London ein, das ihm zu Ehren geschmückt worden war. Die Höflinge befürchteten angesichts der Begünstigungen der Ausländer neue Spannungen zwischen Heinrich und Richard, doch Peter von Savoyen gewann rasch Richards Gunst.

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    Die Person des Königs

    Äußeres
    Über das Aussehen des Königs gibt es keine zeitgenössische Beschreibung. Sein Grab wurde im November 1871 geöffnet, wovon jedoch kein detaillierter Bericht erhalten ist. Der Länge seines Grabes war er wie sein Vater von kleiner bis mittlerer Größe und damit wesentlich kleiner als sein Sohn Eduard. Bis zu seinem mittleren Alter war er bei guter Gesundheit, in seinen späteren Jahren erkrankte er jedoch häufig.
    Die zeitgenössischen Chronisten beschrieben Heinrich als einfachen, unkomplizierten und dabei häufig naiven Mann. Er war streng religiös und generell friedliebend, wobei ihn Dante und der Franziskaner Salimbene als weltfremd bezeichneten. Sein AAuftreten war offen und umgänglich, dabei konnte er leicht zu Tränen gerührt werden. Gegenüber seinen Feinden war er ritterlich und rücksichtsvoll, auch zu deren Kindern und Frauen, und auch gegenüber Staatsgefangenen wie seiner Cousine Eleonorre von der Bretagne und Gruffydd ap Llywelyn von Gwynedd war er großzügig. Seine relativ seltenen Wutausbrüche waren meist kurz und konnten rasch besänftigt werden. Politisch konnte er leicht von seinen Ministern und Ratgebern beeinflusst werden. Viele seiner Ratgeber waren fähige Beamte, doch noch stärker ließ er sich von seiner Familie beeinflussen. Dabei hielt er hartnäckig an manchen Zielen wie seinem geplanten Kreuzzug fest, ohne die Konsequenzen dabei zu bedenken. Obwohl er zahlreiche Burgen ausbauen ließ, war er kein Militär und hasste Feldzüge. Auch an Turnieren und an der Jagd zeigte er wenig Interesse. Seine Friedensliebe führte dazu, dass er Konflikte vermeiden wollte und versuchte, seine Verwandten und Höflinge mit Geschenken und Ämtern zufrieden zu stellen.

    Ehe und Nachkommen
    Als Jugendlicher galt Heinrich als keusch, es kamen sogar Gerüchte über eine angebliche Impotenz auf.[6] Erst relativ spät, mit 29 Jahren, heiratete er. Mit seiner Frau Eleonore war er jedoch glücklich verheiratet, erst in den 1250er und 1260er Jahre kam es häufiger zu Differenzen mit ihr. Mindestens bis 1263 hatte seine Frau großen Einfluss auf ihn. Im Gegensatz zu seinem Vater und Großvater war er ihr aus religiöser Überzeugung treu, als einer der wenigen englischen Könige hatte Heinrich wahrscheinlich keine unehelichen Kinder. Für seine Kinder war er ein fürsorgender Vater. Sein ältester Sohn Eduard löste sich bereits früh von ihm und handelte spätestens ab 1263 politisch eigenständig. Gegenüber seinen Verwandten, vor allem gegenüber seinem Bruder Richard und seinen Halbgeschwistern, war er nachsichtig. Gerade seine Familie trug jedoch zur Krise ab 1258 bei, in der Heinrich die Kontrolle über seine Regierung verlor.
    Mit seiner Ehefrau hatte er neun Kinder, von denen jedoch die fünf letztgeborenen noch im Kindesalter starben:
    • Eduard I. (1239–1307)
    • Margaret (1240–1275) ∞ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (1242–1275) ∞ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (1245–1296)
    • Richard (1247–1256)
    • John (1250–1256)
    • William (1251–1256)
    • Katherine (1253–1257)
    • Henry

    Die Religiosität des Königs
    Im Gegensatz zu seinem Vater war Heinrich religiös und fromm aus Überzeugung. Dabei wurde er von Mönchen, besonders von seinen dem Dominikanerorden angehörenden Beichtvätern beeinflusst. Er nahm sich vor allem den angelsächsischen König Eduard den Bekenner aus dem 11. Jahrhundert zum Vorbild, der als weise und heilig galt und der auch als Jugendlicher den Thron besteigen musste. Heinrich besuchte täglich die Messe, und wie im Privatbereich schätzte er auch im religiösen Bereich Pomp unnd Pracht. Die beiden Festtage von Eduard dem Bekenner im Januar und Oktober jeden Jahres wurden ausgiebig und kostspielig begangen und wurden dadurch zu wichtigen Ereignissen, bei denen Barone und andere Würdenträger zusammenkamen. Leichtgläubig nahm Heinrich an, dass seine Religiosität ihm Erfolg brachte, dazu wurde er durch Predigten beeinflusst. Gegenüber den Armen war er großzügig, in den 1240er Jahren soll er an einem Tag 500 Arme beköstigt haben. Er unterstützte den Bau von zahlreichen Kirchen, Klöstern und Hospitälern, dazu auch für Messgewänder und Bücher für seine Geistlichen. Zusammen mit seiner Frau war er an kirchlichen Reformen interessiert. Für die Franziskaner und Dominikaner war Heinrich der bislang großzügigste Förderer in England. Die Dominikanerniederlassung in Canterbury, die Karmeliterniederlassung in Oxford und die Franziskanerhäuser in Reading, York, Shrewsbury und Norwich wurden fast vollständig auf seine Kosten erbaut. Andere Klöster stiftete er jedoch nicht, nur über die von seinem Erzieher Peter des Roches gestiftete Netley Abbey übernahm er die Schutzherrschaft. Sein größter Bau war der Neubau von Westminster Abbey, den er ab 1245 auf eigene Kosten als königliche Grablege anstelle von Fontevrault in Frankreich errichten ließ. Für den Bau wandte er fast £ 50.000 auf. Vor allem in Krisenzeiten unternahm er Wallfahrten, besonders häufig nach Bromholm, Walsingham und St Albans.
    Trotz dieser persönlichen Frömmigkeit des Königs führte die königliche Politik unweigerlich zu Zusammenstößen mit Teilen der Kirche. Für Unstimmigkeiten mit dem Klerus gab es zahlreiche Anlässe. Die Geistlichen erwarteten vom König, dass er sisie vor Besteuerung durch den Papst, was dieser ab 1226 forderte, schützte. Heinrich konnte auf die Unterstützung des Papstes nicht verzichten und stimmte schließlich 1246 der Besteuerung zu. Nach dem ersten Artikel der Magna Carta war die Kirchhe frei, doch der König benötigte die Bischofsämter, um treue Diener zu versorgen, und angesichts seiner angespannten Finanzlage benötigte er die Einnahmen aus vakanten Bistümern und die Steuern vom Klerus. Bei der Durchsetzung dieser königlicheen Rechte kam es deshalb zum Streit mit dem Klerus, wobei Heinrich, anders als seine Vorgänger, viel zögerlicher vorging, um seinen Willen durchzusetzen. Da während seiner Herrschaft Kirchenreformer wie Bischof Robert Grosseteste von Lincoln mehehr Unabhängigkeit und höhere Standards für die Kirche wünschten, kam es zu weiteren Spannungen. Dies brachte dem König ab den 1240er Jahren, als seine Anwälte die königlichen Rechte gegenüber den kirchlichen Freiheiten durchsetzten, viele Feindde ein. Heinrich hatte zwar die Unterstützung der Päpste, doch unter den englischen Mönchen hatte er zahlreiche Gegner, wie das feindliche Bild zeigt, das der Chronist Matthew Paris von ihm wiedergibt. Während des Zweiten Kriegs der Barone in den 1260er Jahren unterstützte ein Großteil des Klerus die Gegner des Königs unter Simon de Montfort und gehörte teils selbst zu den unerbittlichsten und lautstärksten Gegnern des Königs.
    In den ersten Jahren nach seinem Tod sollen sich an Heinrichs vorläufigem Grab Wunder zugetragen haben. Diese Berichte wurden von Heinrichs Witwe Eleonore und von einigen Bischöfen unterstützt. Sein Sohn Eduard blieb dagegen skeptisch, er sah seinen Vater als frommen, jedoch nicht als Heiligen und unterband die Verehrung Heinrichs.[7] Der Kult um angebliche Wunder am Grab verebbte Ende der 1280er Jahre.

    Der König als Kunstförderer
    Heinrich gilt wegen des Neubaus von Westminster Abbey und seiner anderen Bauten als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts[8] und bis zu Karl I. im 17. Jahrhundert als der großzügigste königliche Mäzen in England. ZuZum einen trieb ihn beim Bau von Westminster Abbey seine fanatische Frömmigkeit, andererseits versinnbildlichte die Kirche Heinrichs Vorstellung von der Majestät des Königs. Heinrich nahm sich Ludwig IX. und Kaiser Friedrich II. als Vorbilder, er wollte diese mächtigen Herrscher wenigstens in der Kunst übertreffen. Westminster Abbey wurde als bewusste Antwort auf die königliche Sainte-Chapelle in Paris im Stil der französischen Gotik errichtet. Beim Bau von Westminster Abbey kümmerte sich der König selbst um Detailfragen und bewies bei der reichen Ausschmückung der Kirche künstlerischen Sachverstand. Neben einem neuen, prächtigen Schrein für Eduard dem Bekenner in Westminster gab Heinrich auch neue Schreine für die Heiligengräber von Canterbury und Walsingham in Auftrag.
    Neben den Kirchen baute er auch mehrere königliche Paläste aus, vor allem den Palace of Westminster. Anders als sein Vater und seine Vorfahren zog er nicht durch das Land, sondern machte Westminster zu seinem Hauptsitz. Etwa die Hälfte seiner Regierungszeit verbrachte er dort anstatt auf Reisen.[9] Im Palace of Westminster herrschte eine feierliche Zeremonie, aber auch Prunk durch die prächtigen Wandbilder, die Eduard den Bekenner und andere Heilige darstellten, und durch die Buntglasfenster und Teppiche, die die Gemächer schmückten. Daneben baute Heinrich auch weitere Paläste aufwändig aus, darunter den Tower of London, Winchester, Rochester und Gloucester Castle. Persönlich liebte er Luxus und Bequemlichkeit, was er als Staandessymbol des Königs betrachtete. Er sammelte Juwelen, Schmuck und kostbare Kleider, die er persönlich trug, aber auch als Geschenke verwendete. Im Gegensatz zu seinem Sohn war er ein Förderer von Gelehrten und Künstlern, wobei er selbst sicher nicht hoch gebildet war.
    Heinrichs Bild in der Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Gegensatz zu den meisten anderen englischen Herrschern wurde keine zeitgenössische Chronik der Herrschaft Heinrichs III. verfasst. Roger von Wendover und Matthew Paris sind seine zuverlässigsten Chronisten, andere, nach 1260 verfasste Chronikiken sind oft stark parteiisch geprägt. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert untersuchten William Prynne und William Dugdale seine Herrschaft, doch vor allem die liberal-nationalistischen Historiker des 19. Jahrhunderts beeinflussten lange Zeit die Geschichtsschreibung über Heinrich. Für sie war seine Regierung vor allem wegen der Entstehung des Parlaments von Interesse. William Hunt, der Heinrichs Eintrag im Dictionary of National Biography verfasste, William Stubbs und James Ramsay nahmen die mittelalterlichen Chroniken als Quellen und übernahmen damit die nationalistische Sicht der Gegner des Königs. Dabei wurde die Person des Königs neben seinem berüchtigten Vater und seinem erfolgreichen, kriegerischen Sohn eher nebensächlhlich behandelt. Heinrich wurde unterstellt, dass sein Sinn für Prunk seine Auffassung von einem absolutistischen Königtum darstellen sollte. Erst mit der Veröffentlichung zahlreicher mittelalterlichen Dokumente ab 1900 änderte sich die Sicht auf die Zeit Heinrichs, doch die Historiker wie T. F. Tout beurteilten ihn weiterhin negativ als schwachen Herrscher. Die bislang gewichtigste Biografie Heinrichs verfasste Maurice Powicke 1947, sie bestimmte dreißig Jahre lang die Sicht auf Heinrrich III. und das 13. Jahrhundert in England. David Carpenter verfasste 1990 ein Buch über die Minderjährigkeit des Königs und 1996 eine Aufsatzsammlung über die Herrschaft des Königs, R. C. Stacey 1987 eine Untersuchung der königlichen Finanzen, doch eine neue Biografie fehlt bislang. Diese Bücher sowie die Biografien von Michael Prestwich über Eduard I. (1988), von John Madicott über Simon de Montfort (1994), von Nicholas Vincent über Peter des Roches (1996) und von Margaret Howell über Eleonore von der Provence (1998) änderten die Sicht über die Herrschaft Heinrichs.[10]
    Nach dieser Sicht vollzog sich unter Heinrich der Übergang vom angevinischen Reich zum Königreich England, und unter ihm begann der Wandel vom Feudal- zum Nationalstaat, so dass sich die politische Identität Englands herausbildete. Die Gascogne dagegen wurde als Überbleibsel des angevinischen Reichs zum Nebenland.[11] Dabei wird in der heutigen Forschung nicht nur die Bedeutung der Politik zu Heinrichs Zeit beachtet, sondern auch die Person des Königs, der trotz seiner Schwäche ein diplomatischer und kunstsinniger Monarch war. Der Ansicht, das die Krise ab 1258 durch Heinrichs autokratische Herrschaft und durch seine Bevorzugung der ausländischen Günstlinge hervorgerufen wurde, gilt inzwischen als überholt, da sie auf der PPropaganda der Gegner des Königs, unter denen auch die damals maßgeblichen Chronisten waren, beruhte. Heinrich selbst hatte zwar eine starke Vorstellung von seiner Vormachtstellung, die sich in den 1240er Jahren verstärkte, und wollte sich nicht sein Recht, seine eigenen Ratgeber zu wählen, verbieten lassen. Dennoch hielt er sich in der Praxis an Auflagen, die nicht zuletzt durch die Magna Carta repräsentiert wurden, und er versuchte nicht, dass Parlament durch Zwang zu beherrschen. Heinrichs Pomp als König war kein Zeichen einer autokratischen Herrschaft, sondern er wollte so seine Magnaten an ihn binden. Mit bedingt durch seine relative Armut blieb seine Regierung schwach, und seine Inkonsequenz gegenüber seinen Baronen führte schließlich mit zu der Krise ab 1258.[12]



    Literatur
    • David A. Carpenter: The reign of Henry III. Hambledon, London 1996, ISBN 1-85285-137-6.
    • David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990, ISBN 0-520-07239-1.
    • Stephen Church: Henry III. A Simple and God-Fearing King (Penguin Monarchs). Allen Lane, London 2017, ISBN 978-0141977997.
    • Robert C. Stacey: Politics, policy, and finance under Henry III, 1216-1245. Clarendon Press, Oxford 1987, ISBN 0-19-820086-2.
    • F. M. Powicke: King Henry III and the Lord Edward. 2 Bde. Clarendon Press, Oxford 1947.
    • F. M. Powicke: The Oxford History of England. Vol. 4: The Thirteenth Century. Clarendon Press, Oxford 1953.
    Weblinks
     Commons: Heinrich III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • H. W. Ridgeway: Henry III (1207–1272). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnbcom (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Thomas Vogtherr: Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist.' Minderjährige Könige um 1200 im europäischen Vergleich. In: Frühmittelalterliche Studien 37 (2003), S. 291–314, hier: S. 299.
    2 David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990. ISBN 0-520-07239-1, S. 386
    3 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 112
    4 David Walker: Medieval Wales. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1990. ISBN 0-521-32317-7, S. 113
    5 Michael Altschul: A baronial family in medieval England. The Clares. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1965, S. 93
    6 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    7 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    8 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 124
    9 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 125
    10 Nicholas Vincent: Henry III. In: History Today. 2002 (52), 6. Juni 2002. Abgerufen am 25. Oktober 2015.
    11 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 110
    12 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 127

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von der Provence am cir Jun 1235. Eleonore (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 31.  Königin Eleonore von der ProvenceKönigin Eleonore von der Provence wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ? (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen); gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England durch Heirat (1236 bis 1272)

    Notizen:

    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:

    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)

    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)

    Andere Quellen sagen die fünf letztgeborenen seien noch im Kindesalter gestorben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_der_Provence

    Eleonore von der Provence (französisch Aliénor de Provence oder Éléonore de Provence; englisch Eleanor of Provence; * um 1223 wohl in Aix-en-Provence; † 24./25. Juni[1] 1291 in Amesbury) war durch ihre Heirat mit Heinrich III. von 1236 bis 127272 englische Königin. In dieser Stellung war sie bei ihren Untertanen sehr unbeliebt, u. a. weil ihre savoyische Verwandtschaft durch ihre Unterstützung großen politischen Einfluss in England gewann. Im Konflikt Heinrichs III. mit den englischen Baronen unterstützte Eleonore nachdrücklich die Interessen ihres Gatten. Während der Regierung ihres Sohnes Eduard I. wurde sie Nonne.

    Kindheit und Jugend
    Eleonore war die zweite von vier in den Quellen als außerordentlich schön beschriebenen Töchtern des Grafen Raimund Berengar V. von Provence (1198–1245) und dessen Gattin Beatrix von Savoyen (1206–1266). Das Geburtsjahr Eleonores lässt sich, weiil es in keiner erhaltenen Quelle angegeben ist, nur auf etwa 1223 schätzen. Da der Hof ihres Vaters keine feste Residenz hatte, ist auch die Angabe ihres mutmaßlichen Geburtsortes Aix-en-Provence nicht völlig sicher. Zwei ältere Brüder Eleonores verstarben früh. Ihre ältere Schwester Margarete von der Provence heiratete 1234 den französischen König Ludwig IX., ihre jüngere Schwester, Sancha von der Provence, vermählte sich 1243 mit Richard von Cornwall, nachmaligem römisch-deutschen König und Bruder Heinrichs III. von England. Ihre dritte und jüngste Schwester, Beatrix von der Provence, erbte schließlich die Provence und heiratete 1246 Karl von Anjou, nachmaligen König von Sizilien und Bruder Ludwigs IX.[2]
    Die Provence war ab dem 12. Jahrhundert für ihre Liebeshöfe und Troubadoure bekannt. Eleonore lernte so in ihrer Jugend die Kunst und Musik wertzuschätzen, wuchs aber in relativer Armut auf. Ihr Vater war ein begabter Troubadour und ihre Mutter wohl ebenfalls eine Dichterin. Eleonore selbst soll laut Nostradamus das Heldengedicht Blandin de Cornouailles verfasst und Richard Löwenherz geschickt haben, was indessen unmöglich ist, da dieser englische König schon vor Eleonores Geburt verstorben war. Auch die These, dass Eleonore das erwähnte Gedicht vielmehr ihrem späteren Schwager Richard von Cornwall übersandt habe, dürfte kaum zutreffen.[3] Ihr Lehrer war vielleicht der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Provence eine führende politische Rolle spielende Romée de Villeneuve, den Dante im sechsten Gesang seiner Divina Commedia ins Paradies versetzte.[4]

    Heirat mit Heinrich III.
    Nachdem der englische König Heinrich III. bereits mehrere vergebliche Heiratsanbahnungen, u. a. mit Johanna von Dammartin, späterer Gräfin von Ponthieu, unternommen hatte, begannen die Verhandlungen bezüglich seiner Eheschließung mit Eleonore etwa im Juni 1235. Heinrich III. erhoffte sich von dieser Eheverbindung u. a. die Schaffung eines Gegengewichts zur Vermählung Ludwigs IX. mit Eleonores Schwester Margarete. Eleonores Eltern konnten sich indessen keine Mitgift für ihre Töchter leisten, und so musste sich der englische König Heinrich III. mit dem Versprechen zufriedengeben, dass diese Mitgift später erstattet würde. Eine solche spätere Bezahlung ist jedoch nicht belegt.

    Königin von England
    Im Januar 1236 kam die damals etwa 13-jährige Eleonore in Begleitung der englischen Gesandten, Hugh, Bischof von Ely, und Ralph, Bischof von Hereford, in Dover an. In Canterbury fand dann am 14. Januar 1236 ihre vom dortigen Erzbischof Edmund Rich zelebrierte Hochzeit mit ihrem Bräutigam, dem 28-jährigen Heinrich III., statt. Sechs Tage später wurde Eleonore unter großem Jubel in der Westminster Abbey gekrönt, welches Ereignis der Chronist Matthäus Paris detailreich beschrieb. Das großoße Gefolge, das Eleonore nach England mitgebracht hatte, wurde von Heinrich III. nicht wieder heimgeschickt, sondern im Land belassen und mit zahlreichen Ehrungen und Geschenken bedacht. Dieser Umstand machte Eleonore in ihrer neuen Heimat wenig beliebt.[5]

    Förderung von Verwandten; Unpopularität
    Als junge englische Königin hatte Eleonore Nicholas Farnham zum Arzt und Beichtvater. Dessen 1241 erfolgte Ernennung zum Bischof von Durham ging auf Eleonores Fürsprache zurück. Mit Robert Grosseteste, Bischof von Lincoln, Richard Wyche, Bischof von Chichester, und dem gelehrten Franziskaner Adam Marsh war sie freundschaftlich verbunden.
    Eleonores Onkel mütterlicherseits gewannen beträchtlichen politischen Einfluss in England und prägten die frühe politische Rolle der Königin. Wilhelm von Savoyen, Bischof von Valence, der seine Nichte 1236 nach England begleitet hatte, bereicherte sich hier und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Berater Heinrichs III. Thomas, Graf von Flandern und Hennegau, und Bonifatius von Savoyen nutzten Eleonores Einfluss auf den König. Bonifatius wurde 1241 maßgeblich auf Eleonores Inititiative hin für das Amt des Erzbischofs von Canterbury nominiert, eine Entscheidung, die Innozenz IV. im September 1243 bestätigte. Peter von Savoyen, der 1241 zum Earl of Richmond ernannt wurde, spielte die Rolle eines engen Ratgebers Eleonores. Er ermunterte sie, ihre Position am Hof als Mutter des Thronerben Eduard zu stärken und ihren savoyischen Verwandten hohe Ämter zu verschaffen. Zwischen Letzteren und den aus der Ehe von der Mutter Heinrichs III., Isabella von Angoulême, mit Hugo X. von Lusignan stammenden Söhnen, die 1247 in England eintrafen, kam es in der Folge zu Rivalitäten.
    Mehrere zeitgenössische, meist kirchliche, generell gegen Frauen in Machtpositionen eingestellte Autoren beurteilten Eleonores Rolle als englische Königin sehr ungünstig. Doch war sie eine begabte Diplomatin, die ihre Pflichten hingebungsvoll erfüllte und stets im besten Interesse ihres Gatten handelte. Sie hatte auch zu ihren Kindern ein sehr enges Verhältnis und blieb mit ihnen auch nach deren Heiraten in Kontakt. Öfters wurde sie krank, wenn eines ihrer Sprösslinge in Problemen steckte, etwa als ihre älteste Tochter Margarete während ihrer frühen Ehejahre mit Alexander III. von Schottland faktisch in Gewahrsam gehalten wurde.[6]

    Eigener Hofstaat; Einnahmequellen
    Heinrich III. trug dafür Sorge, dass seine Gattin alle erdenklichen Annehmlichkeiten genießen konnte und ließ in diesem Sinne etwa die königlichen Wohnsitze häufig speziell zu ihrem Nutzen renovieren. Er setzte für Eleonore auch ein beträchtliches Wittum aus und war der erste englische Monarch, der seiner Gattin ihren eigenen Hofstaat und ihre eigene Garderobe gewährte, die von zu ihrem Haushalt gehörigem Dienstpersonal betreut wurde und für deren Führung auch Akten und Rechnungen angefertigt wurden.
    Eine steuerliche Einnahmequelle für die häufig verschuldete Eleonore stellte das aurum reginae („Gold der Königin“) dar, das sich aus einer zusätzlichen zehnprozentigen, an die Königin zu zahlenden Abgabe auf freiwillige, dem König überwiesene GGeldbußen, sowie aus päpstlichen Zehnten und Zollgebühren des Queenhithe Docks zusammensetzte. Weitere finanzielle Mittel bezog Eleonore aus zahlreichen Vormundschaften, die sie über minderjährige Kinder verstorbener Vasallen des Königs ausübte. Letzterer konnte nämlich als Lehnsherr über die Einkünfte solcher Minderjähriger aus deren ererbten Ländereien frei verfügen und zusätzliches Geld durch die Verheiratung weiblicher Mündel an den Meistbietenden lukrieren. Viele solcher ihm zustehender Vormundschaften und die damit verbundenen Einnahmen übertrug Heinrich III. seiner Gemahlin. Eleonore übte eine ziemlich repressive Steuereintreibung aus und erhielt außerdem beträchtliche den Juden abgepresste Mittel. So wurde sie 1250 beschuldigt, eine enorme Geldsumme von Aaron dem Juden einzutreiben. Trotz ihrer bedeutenden Finanzquellen musste sie zur Begleichung ihrer Schulden und jener ihres Sohnes Eduard u. a. bei italienischen Bankiers große Darlehen aufnehmen.[7]

    Auslandsreisen; Regentin für Heinrich III.[
    Eleonore begleitete ihren Gemahl 1242–1243 auf seinem fehlgeschlagenen Feldzug zur Wiedergewinnung der von den Franzosen eroberten Grafschaft Poitou. Nach dem Tod von Eleonores Vater Raimund Berengar V. († 19. August 1245) wurde seine jüngste Toochter Beatrix seine Universalerbin und daher Karl von Anjou nach seiner am 31. Januar 1246 erfolgten Heirat mit Beatrix Graf von Provence. Doch weder Eleonore noch Margarete von der Provence waren damit einverstanden, dass ihre jüngste Schwester Beatrix die Alleinerbin ihres Vaters war, woraus eine lebenslange Rivalität der beiden älteren Schwestern mit ihrem Schwager Karl von Anjou resultierte.
    Als Heinrich III. im August 1253 nach Frankreich übersetzte, um einen bedrohlichen gascognischen Aufstand zu unterdrücken, blieb Eleonore als Regentin zurück, wobei ihr Heinrichs Bruder Richard von Cornwall als Berater zur Seite gestellt wurdede. Sie nahm ihre damit verbundenen Pflichten sehr ernst. In diese Zeit fiel die Geburt ihrer dritten Tochter Katherine, die im November 1253 zur Welt kam, aber taub war und schon im vierten Lebensjahr starb. Zweimal berief Eleonore während ihrer Regentschaft das Parlament ein, um die Aufstellung frischer Gelder zur Unterstützung ihres Gatten zu beantragen. An der am 26. April 1254 abgehaltenen Parlamentssitzung nahm erstmals auch der niedere Adel und Klerus teil. Allerdings drang Eleonore mit ihren Wunsch nach finanzieller Unterstützung ihres Gemahls nicht durch.
    Am 29. Mai 1254 verließ Eleonore England, obwohl Heinrich III. ihr dies untersagt hatte, und schiffte sich mit ihren Söhnen Eduard und Edmund sowie dem Erzbischof Bonifatius von Canterbury nach Bordeaux ein, wo sie am folgenden 11. Juni eintraf. Sie blieb mit ihrem Gatten bis zum Oktober in Bordeaux und unternahm dann mit ihm im November eine Wallfahrt nach Pontigny zum dort aufbewahrten Schrein des nur sechs Jahre nach seinem Tod heiliggesprochenen Erzbischofs Edmund Rich von Canterbrbury. In Chartres trafen Heinrich III. und seine Gattin den französischen König Ludwig IX., als dessen Gäste sie dann im Dezember 1254 eine Woche zu einem Familientreffen in Paris weilten. Bei dieser Gelegenheit sah Eleonore ihre Mutter und ihre Schwestern wieder. Das englische Königspaar kehrte Ende Dezember 1254 auf die Britischen Inseln zurück. Der Besuch bei Ludwig IX. stellte einen Schritt in Richtung des 1259 durch den Vertrag von Paris besiegelten englisch-französischen Friedens dar.[8]

    Politische Rolle beim Kampf Heinrichs III. gegen die Barone
    Ebenso wie ihr Gatte befürwortete Eleonore die 1254 von Innozenz IV. vorgeschlagene Einsetzung ihres zweiten Sohnes Edmund zum König Siziliens, welche Krone aber erst gegen Manfred von Sizilien zu erkämpfen war. Heinrich III. sollte zu diesem Zweck enorme Subsidien zahlen und Hilfstruppen senden, und letztlich blieb das ganze Unternehmen, das sogenannte Sizilianische Abenteuer, glücklos. Der große Einfluss der römischen Kurie in England, die erfolglose Außenpolitik des Königs, seine Vergabe hoher Ämter an meist aus Frankreich stammende „Ausländer“ sowie seine drückende Steuerbelastung waren maßgebliche Gründe für das Aufkommen eines heftigen Aufbegehrens einheimischer Barone. Diesen musste der König im Juni 1258 in den Provisions of Oxford große Zugeständnisse machen, die auf eine deutliche Beschränkung seiner Macht hinausliefen, was Eleonore sehr bedauerte. Zumindest konnte sie sich darüber freuen, dass die verhassten Lusignan-Brüder England zu verlassen hatten.
    In den nächsten Jahren bekämpfte Eleonore die Bestrebungen der rebellischen Barone, zu deren Anführer sich Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester aufgeschwungen hatte. 1262 entband Urban IV. den englischen König von seinem Eid, die Provisions oof Oxford zu beachten. Am 26. Mai 1263 musste Eleonore Zuflucht im Tower of London suchen. Im folgenden Juni verwüsteten ihre Gegner ihre Ländereien. Die unpopuläre Königin wurde am 13. Juli 1263 bei einem Versuch, vom Tower in einem Boot auf deer Themse zu ihrem Sohn Eduard in Windsor Castle zu gelangen, auf der London Bridge von einer aufgebrachten Schar Londoner abgefangen, mit Steinen beworfen und beschimpft. Sie ging mit ihrem jüngeren Sohn Edmund im September 1263 nach Frankreich. Als sich der zum Schiedsrichter im Streit zwischen Heinrich III. und den aufständischen Aristokraten angerufene französische König, wohl auch stark durch Eleonore beeinflusst, im Januar 1264 im Mise of Amiens im Wesentlichen zugunsten des englischen Monarchen aussprach, waren die Barone unzufrieden. Der Konflikt weitete sich nun zum offenen Zweiten Krieg der Barone aus.
    Nach Montforts Sieg in der Schlacht von Lewes (14. Mai 1264) musste der gefangene König die Provisions of Oxford erneut bestätigen und den Thronfolger Eduard als Geisel stellen. Daraufhin nutzte Eleonore ihre kontinentalen Familienbeziehungen für die Beschaffung von Finanzmitteln und Anwerbung von Söldnern, um eine Befreiung ihres Gatten bewerkstelligen zu können. Auch erhielt sie von Ludwig IX. eine beträchtliche Anleihe im Austausch für die drei Heinrich III. als Lehnsmann des französischen Königs unterstehenden Bistümer Limoges, Périgueux und Cahors. Im Herbst 1264 versammelte sie eine beachtliche Söldnerarmee im flämischen Hafen von Sluis. Doch verhinderte schlechtes Wetter das Auslaufen der Flotte, und wegen ihrer schwinndenden finanziellen Mittel zerstreute sich Eleonores Heer wieder. So scheiterte ihr Plan, in England einzufallen. Nun setzte sie schonungslos eine diplomatische Offensive gegen Simon de Montfort in Gang. Durch ihre Aktionen und Verbindungen trug sie zum Sieg der vom – seinen Wächtern entkommenen – Lord Eduard angeführten königlichen Truppen in der Schlacht von Evesham (4. August 1265) bei, in der Montfort fiel. Ende Oktober 1265 kehrte Eleonore mit Edmund nach England zurück.[9]

    Witwenzeit und Tod
    Nach dem Tod Heinrichs III. (16. November 1272) entsandte Eleonore Boten, die den auf Kreuzzug befindlichen Eduard über das Ableben seines Vaters informieren sollten. Während der Regierung ihres ältesten Sohnes, der nun als Eduard I. den Thron bbestieg, hatte Eleonore geringeren politischen Einfluss. Sie gehörte aber zu den reichsten Großgrundbesitzern Englands. Abgesehen von ihrem etwa 4000 Pfund pro Jahr abwerfendem Wittum bezog sie auch Einkünfte aus der Hinterlassenschaft ihres 1268 verstorbenen Onkels Peter von Savoyen. 1275 ließ sie mit Genehmigung ihres königlichen Sohnes alle Juden ausweisen, die in zu ihrem Wittum gehörigen Orten lebten. In der Rolle als Königinwitwe musste Eleonore weniger Kritik von Seiten der Chronisten einstecken als in der vorangegangenen Zeit als Königsgemahlin; vielmehr wurde sie von diesen nun häufig gelobt. Auf ausgedehnten Reisen in England und am europäischen Kontinent besuchte sie ihre Kinder und Enkel. Zahlreiche Briefe, die sie in ihrer Witwenzeit verfasste, sind überliefert.
    1276 trat Eleonore in das Kloster Amesbury in Wiltshire ein. Dort wurde sie im Juli 1286 Nonne des Ordens von Fontevrault, nachdem auf ihr Betreiben auch zwei ihrer Enkelinnen, Mary of Woodstock (Tochter Eduards I.) und Eleonore von der Bretagne (Tochter Johanns II. von der Bretagne), in das gleiche Gotteshaus eingetreten waren. Die Königinwitwe spendete großzügig für die Armen, schenkte dem nahe dem Londoner Tower gelegenem Frauenhospital Saint Katherine im Jahr 1273 Ländereien und befahl die jährliche Verteilung von Almosen am Todestag Heinrichs III. Sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre in relativer Abgeschiedenheit, nahm aber noch u. a. im Oktober 1289 und April 1290 an zwei wichtigen Familientreffen teil, bei denen auch die Besprechung bedeutender politischer Entscheidungen auf der Tagesordnung stand.
    Im Alter von etwa 68 Jahren starb Eleonore am 24. oder 25. Juni 1291 im Kloster Amesbury und wurde dort in Anwesenheit zahlreicher Adliger und Prälaten beigesetzt. Allerdings fand ihr Begräbnis erst am 9. September 1291 statt, da sich Eduard II. zum Zeitpunkt ihres Todes in Schottland befand und persönlich am Leichenbegängnis seiner Mutter teilnehmen wollte. Anfang Dezember 1291 fand die getrennte Bestattung ihres Herzens in der Franziskanerkirche Londons statt. Beide Begräbnisstätten existieren nicht mehr. Es gibt auch keine zeitgenössischen Porträts oder Statuen Eleonores.[10]

    Nachkommen
    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:
    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)
    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)



    Literatur
    • Thomas Andrew Archer: Eleanor of Provence. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 17 (1889), S. 179f. (online).
    • Margaret Howell: Eleanor of Provence. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 18 (2004), S. 24f.
    • E.-G. Ledos: Aliénor de Provence. In: Dictionnaire de biographie française (DBF). Bd. 2 (1936), Sp. 7-9.
    • Margaret E. Lynch: Eleanor of Provence. In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 5 (2000), ISBN 0-7876-4064-6, S. 108–114.
    Weblinks
     Commons: Eleonore von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eleanor of Provence auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Alison Weir: Britain's Royal Families; The complete Genealogy, ISBN 978-0-09-953973-5, S. 74.
    2 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 109.
    3 So E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 7.
    4 Der Tradition, dass Romée de Villeneuve Eleonores Lehrer war, folgen Thomas Andrew Archer (DNB, Bd. 17, S. 179) und Margaret E. Lynch (Women in World History, Bd. 5, S. 110); ablehnend zu dieser These äußert sich E.-G. Ledos (DBF, Bd. 2, Sp.).
    5 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 110.
    6 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111; E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 8.
    7 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111f.
    8 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24f.; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112.
    9 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112f.
    10 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 113.
    Vorgängerin
    Amt
    Nachfolgerin
    Isabella von Angoulême
    Queen Consort von England
    1236–1272
    Eleonore von Kastilien

    Kinder:
    1. König Eduard I. von England (Plantagenêt), Schottenhammer wurde geboren am 17 Jun 1239 in Westminster; gestorben am 7 Jul 1307 in Burgh by Sands, Grafschaft Cumberland, England.
    2. Königin Margarete von England (Plantagenêt) wurde geboren in cir 5 Okt 1240 in Windsor Castle; gestorben am 27 Feb 1275 in Cupar Castle, Cupar, Schottland.
    3. 15. Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt) wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich; gestorben am 24 Mrz 1275.
    4. Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback wurde geboren am 16 Jan 1245 in Westminster; gestorben am 5 Jun 1296 in Bayonne.


Generation: 6

  1. 32.  Graf Raimund Roger von FoixGraf Raimund Roger von Foix (Sohn von Graf Roger Bernard von Foix, der Fette und Cecile von Béziers (Trencavel)); gestorben am 27 Mrz 1223.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1188-1223, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Département_Ariège

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Roger_(Foix) (Nov 2018)

    Raimund Roger (franz: Raymond Roger, okzit: Ramon Roger; † 27. März 1223) war von 1188 bis zu seinem Tod ein Graf von Foix. Bekannt wurde er als entschiedener Gegner des Albigenserkreuzzuges.

    Herkunft
    Raimund Roger war der zweite Sohn des Grafen Roger Bernard I. (gen. der Fette) und der Cécile von Béziers aus dem Hause Trencavel. Da sein älterer Bruder Roger jung verstarb, folgte er seinem im November 1188 verstorbenen Vater, der 1185 die Lehnshoheit des Königs von Aragon anerkannte, in der Grafschaft Foix nach.

    Seine Geschwister waren:
    • Roger († 1182)
    • Esclarmonde († um 1215), verheiratet mit Jourdain II. de l’Isle
    • Schwester (Name unbekannt), verheiratet mit Arnaud Guillaume de Marquefave

    Erste Jahre
    Zu Beginn seiner Regentschaft begab sich Raimund Roger vermutlich im Gefolge König Philipps II. von Frankreich auf den dritten Kreuzzug wo er bei der Belagerung Akkons teilgenommen haben soll. Allerdings wird er dabei in keiner Chronik erwähnt. Nach seiner Rückkehr aus dem heiligen Land entschloss sich Raimund Roger seinen Machtbereich über die Pyrenäen in den Süden auszudehnen und verbündete sich dafür 1196 mit dem Vizegrafen Arnaud von Castelbon. Dadurch geriet er in Konflikt mit Graf Armengol VIII. von Urgell und dem Bischof von Urgell Bernat de Villemur. Raimund Roger wurde schließlich zusammen mit seinem Verbündeten im Februar 1203 von seinen Gegnern gefangen genommen, wurde jedoch im September desselben Jahres unter Vermittlung König Peters II. von Aragon wieder frei gelassen. Der Konflikt wurde erst 1207 beigelegt. Ab 1200 entzündete sich ein Streit mit dem mächtigen Grafen von Toulouse nachdem der Herr von Roquefixade und Montségur dem Grafen von Foix gehuldigt hatte, zudem waren sich die beiden Grafen über die Lehnsherrschaft von Saverdun im Unklaren. Zu diesem Zweck verbündete sich Raimund Roger mit seinem Neffen dem Vizegrafen Raimund-Roger von Carcassonne gegen Toulouse und konnte 1202 den Streit für sich entscheiden. Neben diesen Auseinandersetzungen lag Raimund Roger auch mit dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Streit über den Besitz von Volvestre den Raimund Roger bis 1209 ebenfalls für sich entscheiden konnte.
    Schutzherr der Katharer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Ebenso wie die anderen bedeutenden Adligen des Languedoc geriet auch Raimund Roger aufgrund seiner milden Haltung gegenüber den Katharern in den Verdacht, ein Ketzer zu sein. Obwohl der Graf selbst der katholischen Kirche angehörte, waren seine Schwester Esclarmonde und Ehefrau Philippa Perfectae (Vollkommene) der katharischen Kirche. Bei der Erteilung des Consolamentum für seine Schwester 1204 in Fanjeaux durch den Katharerbischof Guilhabert de Castres war Raimund Roger Zeuge. Auf seinen Domänen fanden außerdem 1206 ein Konzil der Sekte in Mirepoix statt bei dem über 600 Katharer teilnahmen, sowie ein Jahr später der letzte große Disput zwischen der katharischen (u. a. Esclarmonde de Foix und Benoît de Termes) und katholischen Kirche (Diego d’Osma, Domingo de Guzmán) in Pamiers[1] statt bei dem Raimund Roger ebenfalls anwesend war. Weiterhin war der Ausbau des in der Grafschaft Foix gelegenen, Montségur durch Raymond de Péreille als Rückzugsort für die Katharer von großer Bedeutung.

    Der Albigenserkreuzzug
    So wurde auch die Grafschaft Foix zu einem Ziel des 1208 von Papst Innozenz III. ausgerufenen Albigenserkreuzzuges dem sich Raimund Roger von Beginn an entgegenstellte, ganz im Gegensatz zu seinem mächtigen Nachbarn dem Grafen Raimund VI. von Toulouse, der sich dem Kreuzzug anschloss. Nachdem die Kreuzritter unter der Führung des Simon IV. de Montfort 1209 Béziers und Carcassonne eingenommen hatten erreichte der Kreuzzug auch die Grafschaft Foix. Vital der Vorsteher der Abtei St. Antonin de Frédélas[2], der im Konflikt mit Graf Raimund Roger lag, bot dem in Fanjeaux weilenden Montfort die Übergabe von Pamiers an. Auf dem Weg nach Pamiers nahm Montfort zuerst Preixan und Saverdun ein, wo er Enguerrand de Boves als Kastellan einsetzte. Am 22. September 1209 fiel auch Mirepoix in die Hände der Kreuzfahrer, welches Montfort seinem Marschall Guy de Levis anvertraute. Nur die Burg Roquefixade hielt in den kommenden Jahren erfolgreich mehreren Belagerungen stand. Im Jahr darauf scheiterte in Pamiers ein Versuch König Peters II. von Aragon den Grafen von Foix mit Simon de Montfort zu versöhnen.

    Die Schlacht von Montgey
    Nachdem die Kreuzfahrer 1210 Minerve und Termes erobert hatten, nahmen sie im März 1211 die Belagerung von Lavaur auf. Die Belagerung gestaltete sich als schwierig, so dass Montfort im April ein stärkeres Kreuzfahrerheer, vornehmlich aus deutschchen Rittern bestehend, zur Unterstützung heranziehen ließ. Diesem Heer[3], kommandiert von Nicholas de Bazoches, stellte Raimund Roger in der Nähe von Lavaur bei Montgey eine Falle. Sein ihm zur Verfügung stehendes Heer, bestehend aus Bauern und wenigen Rittern, versteckte er in einem Wald und griff die Kreuzfahrer aus dem Hinterhalt an. Die Kreuzfahrer wurden vollständig besiegt, den wenigen Gefangenen die gemacht wurden ließ der Graf Nase und Ohren abschneiden.

    Die erste Belagerung von Toulouse
    Trotz des Sieges konnte der Fall von Lavaur wenige Tage später nicht verhindert werden, jedoch fiel danach Graf Raimund VII. von Toulouse von den Kreuzfahrern ab und wendete sich gegen sie. Daraufhin zog Montfort im Juni 1211 mit seinem Heer dirrekt nach Toulouse, der Graf von Toulouse verbündete sich eilends mit Raimund Roger von Foix sowie Graf Bernard IV. von Comminges. Bei der Brücke von Montaudran, die 4 km südöstlich von Toulouse den Hers überquerte, stellte sich die Koalition der Grafen dem Feind entgegen. Nachdem im anschließenden Gefecht mehrere Ritter beider Seiten im Wasser ertrunken waren, zogen sich die Grafen in die Stadt zurück, deren Belagerung Montfort sofort aufnahm. Jedoch war die Verteidigung der Stadt nicht zu überwinden, so dass die Belagerung nach zwei Wochen abgebrochen werden musste.

    Der Kampf um Castelnaudary
    Nach diesem Abwehrerfolg gingen die Grafen in die Offensive und schlossen im September 1211 Montfort in Castelnaudary ein. Montfort konnte die Stadt gut verteidigen, nicht zuletzt weil er Verstärkung durch Guy de Lévis und Bouchard de Marly erhielt. Ein weiteres Kontingent wurde von Martin d’Algai herangeführt. Raimund Roger von Foix setzte sich mit seinem Heer von der Belagerung ab um d’Algai bei der Burg St. Martin, 5 km von Castelnaudary entfernt, abzufangen. Montfort schickte 40 seiner Ritter aus um d’Algai zu unterstützen doch der Graf von Foix überraschte d’Algais Heer, das die Flucht ergriff. Statt nun den Kampf auf Montforts Ritter zu konzentrieren, begannen Raimund Rogers Männer den zurückgebliebenen Tross der Kreuzfahrer zu plündern. Montfort, der das Geschehen von den Mauern Castelnaudarys beobachten konnte, erkannte seine Chance und zog mit 60 weiteren seiner Ritter, nur fünf ließ er zur Verteidigung der Stadt zurück, auf das Schlachtfeld. Dort konnten ddie Ritter beider Seiten trotz erbitterten Kampfes keine Entscheidung erzwingen, woraufhin sich Montfort mit seinen Rittern in die Stadt zurückzog. Wenngleich Montfort, wie auch der Graf von Foix, den Sieg in dieser Schlacht für sich beanspruchte zog er mit seinem Heer aus Castelnaudary ab. Er ließ nur eine kleine Besatzung zurück die dennoch stark genug war die Stadt zu verteidigen. Die Grafen gaben wenige Tage später die Belagerung auf.

    Kämpfe in Foix
    Im November 1211 plündert Montfort die Stadt Foix, die Burg aber hielt einer Belagerung stand. Danach bemächtigt er sich der Burg von Cher (Quié) die er Guillaume d’Aure übergibt. Ein Versuch seitens Raimund Roger im selben Jahr die Burg zurückzuerobern scheiterte nach zwei Wochen Belagerung. Ein Jahr später wehrte Raimund Roger erneut einen Angriff auf die Burg von Foix ab und nahm Saverdun ein, das wenig später jedoch wieder von Montfort erobert wurde.

    Die Schlacht von Muret
    siehe Hauptartikel: Schlacht bei Muret
    Im Jahr 1213 unternahm König Peter II. auf einem Konzil in Lavaur einen letzten diplomatischen Versuch den Besitzstand der okzitanischen Fürsten zu wahren. Nachdem jedoch Simon de Montfort sich weigerte dies zu garantieren, ernannte sich der König zum Schutzherren von Toulouse und überquerte im Sommer 1213 mit einem Heer die Pyrenäen. Die Grafen Okzitaniens legten ihm den Lehnseid ab und vereinten sofort ihre Kräfte mit ihm. Mit ihrem vereinten Heer marschierten sie am 30. August auf das von den Kreuzfahrern gehaltene Muret zu. Diese Stadt gehörte dem Grafen von Comminges, der wiederum ein Vasall des Königs von Aragon war, und wurde im Oktober 1212 von den Kreuzfahrern eingenommen. Die Stadt wurde nur von 30 Rittern verteidigt, welche sich in die Zitadelle von Muret zurückzogen. Die erste Abteilung der Okzitanier unter der Führung von Raimund Roger von Foix (400 eigene Ritter und 200 Katalanen) drang durch das Westtor in die Stadt ein und nahm die Belagerung der Zitadelle auf. Doch die Verteidiger konnten noch eine Nachricht zu dem in Fanjeaux weilenden Montfort senden, dieser setzte sich sofort mit ca. 900 Rittern im Eiltempo nach Muret in Marsch. Dort am 11. September angekommen überquerte er die Garonne, drang durch das Osttor in die Stadt ein und nahm den Kampf gegen Foix’ Ritter in den engen Straßen der Stadt auf. Bald aber wichen die Kreuzfahrer zurück und verließen die Stadt, scheinbar in Flucht, Richtung Süden entlang des Westufers der Garonne. Doch zur Überraschung der Verbündeten lässt Montfort sein Heer nun nach Westen schwenken, umging die Stadt im Süden und überquert die Louge, einen Seitenarm der Garonne, und zerstreute dort eine Abteilung der toulousanischen Stadtmiliz. Damit stellte Montfort das Heer Okzitaniens, dass nun die Garonne im Rücken hatte, zur Schlacht welche am Tag darauf (12. September 1213) geschlagen werden sollte. König Peter II. von Aragon, der angeblich die Nacht über im Feldlager Feste feierte, entschied diese durch sein Ungestüm indem er den defensiv ausgerichteten Plan des Grafen von Toulouse als unritterlich ausschlug und mit seinen aragonesischen Rittern vorpreschte. Montfort warf dem König seine erste Reihe entgegen die den König von seinen Verbündeten abschnitt, im darauf entstandenen Nahkampf wurde König Peter von Alain de Roucy getötet.
    Der Tod des Königs besiegelte die Niederlage der Grafen des Südens deren Heer auseinanderfiel und sich in die Flucht begab. Für Raimund Roger von Foix sollte diese Niederlage unmittelbare Auswirkungen haben, denn Montfort verwüstet darauf sofort erneut die Stadt Foix. Danach wendete sich Montfort wieder nach Toulouse, das er dieses Mal einnehmen konnte.

    Unterwerfung
    Nachdem der Graf von Toulouse an den Hof seines Schwagers, des Königs von England, geflohen war unterwarf sich Raimund Roger, wie auch der Graf von Comminges und der Vizegraf von Narbonne, am 18. April 1214 in Narbonne der römischen Kirche. Der päpstliche Legat Petrus von Benevent entzog dem Grafen einstweilen Foix und unterstellte deren Burg dem Abt von St. Tibéri, der dort wiederum seinen Neffen Berengar als Kastellan einsetzte. Weiterhin musste Raimund Roger versprechen weder Katharern noch Faydits Unterstützung zukommen zu lassen.

    Diplomatischer Kampf
    Im Herbst 1215 begleitete Raimund Roger den Grafen von Toulouse nach Rom, wo ab dem 11. November das vierte Laterankonzil tagte. Die beiden Grafen beabsichtigten dort vor dem Papst die Ansprüche Montforts auf ihr Erbe diplomatisch entgegenzutreten. Papst Innozenz III. zeigte sich dem Anliegen der Grafen entgegenkommend, doch sein Kompromissvorschlag lediglich die Territorien der Trencavels an Simon de Montfort zu geben während die Grafen ihren Besitz behalten sollten, wurde von den Bischöfen des Languedoc unter ihrem Wortführer Fulko von Toulouse abgelehnt. Stattdessen wurde der Graf Raimund VI. von Toulouse all seines Besitzes für verlustig erklärt, welches an Montfort gehen sollte, und wurde zudem aus seinem ehemaligen Herrrschaftsgebiet verbannt. Raimund Roger versuchte das Haus Toulouse zu verteidigen indem er argumentierte, dass man das Erbe des jungen Raimund VII. nicht ignorieren dürfe, der an den Handlungen seines Vaters unschuldig sei. Außerdem erklärte sicch Raimund VI. bereit, sofort zugunsten seines Sohnes abzudanken, aber auch dieser Kompromiss wurde von der Montfort-Partei abgelehnt. Der Grafensohn durfte lediglich die Markgrafschaft Provence und das Agenais, das Erbe seiner Mutter Johanna von England, erhalten. Raimund Rogers eigene Verteidigung fand hingegen ein größeres Gehör als er Vorwürfen der Häresie vor allem damit entgegnete indem er seine Schwester Esclarmonde für die Anwesenheit der Katharer auf dem Montségur verantwortlich machte.

    Die Rückeroberung
    Im Sommer 1216 landeten Graf Raimund VI. und sein Sohn, das Urteil des Konzils ignorierend, unter dem Jubel der Bevölkerung an der Küste der Provence. Während Raimund VI. sich danach auf dem Landweg in den Süden begab, nahm der junge Raimund VII. die Belagerung der Zitadelle von Beaucaire auf, was den Beginn des Rückeroberungskampfes gegen die Kreuzfahrer bedeutete. Raimund Roger von Foix konnte unterdessen Simon de Montfort diplomatisch binden indem er am 14. September unter Vermittluung des Papstes in St. Jean-de-Verges einen Waffenstillstand mit dem Kreuzzugsführer einging. Einen weiteren Erfolg konnte Raimund Roger erringen als Papst Honorius III. am 27. November 1216 den Abt von St. Tibéri anwies, die Burg von Foix wieder an seinen rechtmäßigen Besitzer auszuhändigen. Dies brachte Montfort dazu den Waffenstillstand zu brechen mit dem Vorwand Raimund Roger habe ihn selbst zuvor gebrochen. Montfort belagerte ab dem 6. Februar 1217 die Burg Montgrenier, die von Raimund Rogers Sohn Roger Bernard verteidigt wurde. Nach einer sechswöchigen Belagerung und der Abweisung einer Aufforderung des Papstes die Belagerung zu beenden, nahm Montfort die Burg ein, musste aber die Verteidiger abziehen lassen. Die Belagerung Mongreniers hatte Montfort aber lange genug binden können, um für den Grafen von Toulouse die Zeit zu geben, ein Heer aus Aragon über die Pyrenäen zu führen, mit dem er am 13. September 1217 seine Hauptstadt kampflos einnehmen konnte. Raimund Roger unterstützte die nun anstehende Verteidigung der Stadt gegen die Kreuzfahrer. Am 25. Juni 1218 wurde Simon de Montfort beim Versuch seinen Bruder Guy, der bei einer Attacke auf die Stadt verwundet wurde, in Sicherheit zu bringen von einem Katapultgeschoss tödlich am Kopf getroffen.
    Montforts ältester Sohn Amaury übernahm nun die Führung des Kreuzzuges, doch dieser sollte sich in dieser Position als unfähig erweisen. Als Amaury ab dem Dezember 1218 zusammen mit dem französischen Prinzen Ludwig VIII. die Stadt Marmande belagerte, konnte Raimund Roger zusammen mit den Grafen von Toulouse und Comminges sowie einem Aufgebot Faydits im Frühjahr 1219 ein großes Kreuzfahrerheer, das aus Carcassonne zu Amaury stoßen sollte, in der Nähe von Baziège vernichtend schlagen. Danach bekämpfte Raimund Roger die Kreuzfahrer im Lauragais und eroberte 1220 zusammen mit Raimund VII. von Toulouse Castelnaudary dessen Verteidiger Guy de Montfort, der Sohn Simons, dabei getötet wurde. Raimund Roger organisierte sogleich die Verteidigung der Stadt die Amaury de Montfort zurückerobern wollte, dabei gelang es den Verteidigern den Katharerbischof Guilhabert de Castres aus der Stadt zu schmuggeln der sich daraufhin auf den Montségur zurückzog. Amaury wurde im März 1221 schließlich zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug nach Carcassonne genötigt nachdem Roger Bernard von Foix die Städte Limoux und Pieusse und andere Stützpunkte in Carcassès eroberte, zugleich hatte Raimund Rogers Bastardsohn Loup die Region um Razès unter seine Kontrolle gebracht.

    Tod
    Im März 1223 eroberte Raimund Roger Mirepoix, eine der wichtigsten Städte seiner Grafschaft, die nun vollständig von den Kreuzfahrern befreit war. Wenige Tage später, am 27. März, verstarb der Graf von Foix aufgrund eines Geschwürs. Ein Jahr zuvor war bereits sein langjähriger Mitstreiter Graf Raimund VI. von Toulouse gestorben. Der päpstliche Kreuzzug gegen die Katharer, der 1209 begonnen hatte, sollte den Grafen um nicht einmal ein Jahr überleben. Im Januar 1224 wurde Carcassonne erobert in das der junge Raimund II. Trencavel, dessen Vater das erste prominente Opfer dieses Kreuzzuges war, einziehen konnte. Amaury de Montfort gab danach den Kampf auf und zog sich in seine Heimat zurück.
    Graf Raimund Roger von Foix war für seine ritterliche Tugenden und Treue sowie seiner Zuneigung zur höfischen Kultur und schönen Frauen bekannt. Er galt als Patron der Troubadoure und war selbst Autor mehrerer Verse. Von dem Poeten Raimon de Miraval wurde er als „Ramon Drut“ (Raimund der Vielgeliebte) besungen.[4]
    Von dem Chronisten Pierre des Vaux-de-Cernay (Historia Albigensis), der ein eifriger Verfechter des Albigenserkreuzzuges war, wurden Raimund Roger wie auch sein Sohn als niederträchtige Verteidiger der Häretiker verdammt. Zusammen mit Bernard IV. von Comminges und Gaston VI. von Béarn bildete er nach Meinung des Chronisten das „schändliche und verdammte Trio“.

    Gestorben:
    Aufgrund eines Geschwürs.

    Raimund + Philippa de Montcada. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Philippa de MontcadaPhilippa de Montcada

    Notizen:

    Geburt:
    Philippa ist in der Stammliste der Montcada nicht zu finden..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montcada_(Adelsgeschlecht) (Aug 2023)

    Notizen:

    Philippa und Raimund Roger hatten zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
    • Roger Bernard II. († 1241), Nachfolger seines Vaters als Graf von Foix, ∞ 10. Januar 1202 Ermessende von Castelbon
    • Cécile, ∞ 6. Mai 1224 Graf Bernard V. von Comminges


    Verheiratet:
    Raimund Roger von Foix war mit Philippa de Montcada verheiratet, die aus einer einflussreichen katalanischen Familie stammte.

    Kinder:
    1. 16. Graf Roger Bernard II. von Foix, der Grosse wurde geboren in cir 1195; gestorben am 26 Mai 1241; wurde beigesetzt in Abtei von Boulbonne.

  3. 34.  Arnaud von CastelbonArnaud von Castelbon

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Castelbon; Vizegraf von Castelbon https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon

    Die Vizegrafschaft Castelbon wurde erstmals Ende des 10. Jahrhunderts erwähnt. Sie befand sich im Tal von Castelbon (katalanisch Castellbò) südlich von Andorra.
    Im Jahr 989 erhielt Guillermo, Vizegraf von Urgell und Sohn des Vizegrafen Miró, vom Grafen Borrell II. von Barcelona das Tal von Castelbon. Der Titel eines Vizegrafen von Castelbon wurde jedoch erstmals von Guillermos Nachkommen Pere Ramón geführt, nachdem der Vizegrafen von Urgell zum reinen Titel geworden war. Pere Ramón heiratete 1126 Sibila von Cerdanya, wodurch er seine Vizegrafschaft mit der Vizegrafschaft Cerdanya vereinigte – und damit ein Konkurrent des Bischofs von Urgell wurde, der den Machtzuwachs der Vizegrafen mit Argwohn verfolgte.
    Pere Ramóns Enkel Arnau heiratete um 1183 Arnalda de Caboet, durch die die Täler von Cabo, Sant-Juan und Andorra an die Vizegrafen von Castelbon kamen. Mit ihm erreichte die Macht der Vizegrafen von Castelbon ihren Höhepunkt – auch gegenüber dem Bischof, zumal Arnau Katharer war (was dazu führte, dass sein Leichnam 40 Jahre nach seinem Tod exhumiert und verbrannt wurde). Arnauds einzige Tochter Ermessende[1] heiratete 1208 den Erbgrafen von Foix, Roger Bernardo II., † 1241. Die Dynastie der Vizegrafen von Castelbon erlosch.
    Die Nachkommen Ermessendes und Roger Bernardos herrschten in Castelbon über zwei Jahrhunderte. Als Graf Gaston III. Fébus 1391 ohne legitime Nachkommen starb, vermachte er seinen Besitz dem König von Frankreich – was nun allerdings den König von Aragón dazu veranlasste, einen Verwandten Gastons, Mathieu de Foix einzusetzen, um zu verhindern, dass die Vizegrafschaft in den Besitz der französischen Krone geriet. Mathieu starb 1398 ebenfalls ohne Nachkommen, so dass seine einzige Schwester Isabelle († 1412) die Nachfolge antrat. Sie war mit Archambaud de Grailly († 1413) verheiratet, von ihr stammt das Haus Foix-Grailly ab.
    Ihr Nachkomme Gaston IV. († 1472) war gleichzeitig Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Castelbon und Narbonne. Sein Sohn François Fébus wurde König von Navarra, dessen Nachkomme Heinrich 1589 König von Frankreich, wodurch Castelbon erneut an die französische Krone fiel. Aufgrund dieses Heimfalls ist das französische Staatsoberhaupt heute noch eines der beiden Staatsoberhäupter Andorras.

    Vizegrafen von Castelbon

    Dynastie der Vizegrafen von Urgel
    • Miró I., vor 953 - nach 977
    • Guillermo, vor 981 - 1037
    • Miró II., 1037 - 1079
    • Ramón I., 1079 - 1114
    • Pere Ramón, 1114 - ...

    Dynastie des Vizegrafen von Castelbon
    • Pere Ramón, ... - 1150
    • Ramón II., 1150 - 1185
    • Arnau, 1185 - 1226
    • Ermessende, ∞ Roger Bernardo II. de Foix, † 1241.

    Dynastie der Grafen von Foix
    • Roger Bernardo II., † 1241, Graf von Foix, Vizegraf von Castelbon; ∞ I Ermessende, Vizegräfin von Castelbon, † 1229, Erbtochter von Vizegrafen Arnau; ∞ II Ermengarde, Tochter von Aimery Manrique de Lara, Vicomte de Narbonne
    • Roger IV., † 1265, dessen Sohn, Comte de Foix, Vizegraf von Castelbon
    • Roger Bernard III., † 1303, dessen Sohn, 1265 Graf von Foix und Vizegraf von Castelbon; ∞ Margarita de Moncada, 1311 20. Vicomtesse de Béarn, Comtesse de Bigorre, Erbtochter von Gaston VII. de Moncada, 19. Vicomte de Béarn
    • Gaston I., † 1315, dessen Sohn, 1302 Graf von Foix und Bigorre, 21. Vizegraf von Béarn und Castelbon; ∞ 1301 Jeanne d’Artois, 1315/24 Comtesse de Foix, † nach 1348, Tochter von Philippe d’Artois, Seigneur de Conches-en-Ouche (Haus Frankreich-rtois)
    • Roger-Bernard IV., dessen Sohn, † 1352, Vizegraf von Castelbon; ∞ Geraude de Navailles
    • Roger Bernard V., † 1381, Vizegraf von Castelbon
    • Mathieu, † 1398, dessen Sohn, Vizegraf von Castelbon und Béarn; ∞ Juana Infantin von Aragón, † 1407, Tochter von Juan I., König von Aragón (Haus Barcelona)
    • Isabelle de Foix, † 1428, dessen Schwester, seit 1398 Gräfin von Foix, Vizegräfin von Béarn, Marsan und Lautrec sowie Co-Herrin von Andorra, ab 1400 Vizegräfin von Castelbon; ∞ Archambaud de Grailly Captal de Buch, † 1413 (Haus Grailly)
    • Jean I. de Foix († 1436), deren Sohn, Graf von Foix, Vizegraf von Béarn, Marsan, Lautrec und Castelbon sowie Co-Herr von Andorra
    • Gaston IV., † 1472, dessen Sohn, Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Marsan und Castelbon und Co-Herr von Andorra; ∞ Eleonore von Navarra, † 1479 Königin von Navarra
    • Gaston de Foix, † 1470, 1462 Prinz von Viana, Vizegraf von Castelbon,
    • François Fébus, † 1483, König von Navarra


    Weblink
    • Geschichte Castelbons (frz.)
    Einzelnachweise
    1 Auch Ermessenda / Ermessent / Ermessinde / Ermesinde / Ermesinda / Ermessinda (vgl. Florence Le Bras: 30.000 prénoms du monde entier. Stichwort Ermessende).

    Arnaud + Arnalda de Caboet. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Arnalda de Caboet
    Kinder:
    1. 17. Ermessende von Castelbon gestorben in 1229.

  5. 48.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France (Sohn von König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) und Königin Isabella von Hennegau); gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 49.  Königin Blanka von KastilienKönigin Blanka von Kastilien wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)); gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich

    Notizen:

    Blanka hatte mit Ludwig VIII. 11 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_von_Kastilien

    Blanka von Kastilien, (spanisch: Blanca de Castilla, französisch: Blanche de Castille) (* 1188 vor dem 4. März in Palencia; † 27. November 1252 in Paris) war eine Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich.
    Sie war die dritte Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und dessen Frau Eleonore Plantagenet. Väterlicherseits gehörte sie dem Haus Burgund-Ivrea an, mütterlicherseits war sie eine Enkelin des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und der Eleonore von Aquitanien, ihre Onkel waren die Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Verheiratung
    Gemäß den Bestimmungen des im Frühjahr 1200 ausgehandelten Vertrags von Le Goulet zwischen Johann Ohneland und Philipp II. August, sollte der französische Kronprinz Ludwig (VIII.) mit einer Nichte Johanns verheiratet werden. Damit sollte ein Friieden zwischen der französischen Krone und dem Hause Plantagenet besiegelt werden, nach fast einem Jahrzehnt des Krieges zwischen Philipp II. August und Richard Löwenherz. Die Brautwahl fiel auf die damals zwölfjährige Blanka, über deren Kindheit am kastilischen Königshof faktisch nichts näher bekannt ist. Angeblich war zuerst ihre ältere Schwester Urraca als Braut vorgesehen, allerdings hätten sich ihre Eltern dann doch für Blanka entschieden, weil sie glaubten, der Name Urracas sei für die Franzosen unaussprechlich, während aus Blanca einfach Blanche werden würde.
    Von ihrer Großmutter Eleonore von Aquitanien wurde Blanka über die Pyrenäen mit Bordeaux als Zwischenhalt bis nach Fontevrault geleitet. Dort blieb die Großmutter zurück während die Weiterreise in die Normandie von dem Erzbischof von Bordeaux übernommen wurde. Dort wurde der Vertrag am 22. Mai 1200 unterzeichnet, die Hochzeit mit dem nur wenige Monate älteren Bräutigam fand am Tag darauf den 23. Mai in Pont-Audemer statt. Der Ort der Hochzeit war eine Verlegenheitslösung, da die gesamte königliche Domäne Frankreichs wegen der Bigamie Philipps II. mit dem kirchlichen Interdikt belegt war. Als Mitgift hatte Blanka von ihrem Onkel die Lehnsherrschaft über Issoudun und Graçay im Berry sowie das normannische Évreux erhalten, von ihrem Gemahl erhielt sie Hesdin, Bapaume und Lens als Leibgedinge.
    Die ersten Jahre am Hof von Paris waren für das junge Ehepaar von weiterer Erziehung und Ausbildung bestimmt. Zu ihren Jugendgefährten zählten der Plantagenet Arthur von Bretagne und dessen Schwester Eleonore, sowie die beiden flandrischen Erbtöchter Johanna und Margarete. Weiterhin gehörte dieser Gesellschaft der um mehrere Jahre jüngere Graf Theobald IV. von Champagne (genannt „der Sänger“) an, der seine lebenslange Verehrung für Blanka in poetischen Dichtungen und Gesängen zum Ausdruck brachte.

    Kronprinzessin
    Der Vertrag und die Ehe hatten nicht den erhofften Frieden zwischen Philipp II. August und Johann Ohneland gebracht, nachdem letzterer unmittelbar nach den Hochzeitsfeierlichkeiten selbst heiratete. Seine Braut war Isabella von Angoulême, die alllerdings schon mit einem anderen Baron verlobt worden war. Diesem Rechtsbruch folgte ein Lehnsprozess der mit einem Versäumnisurteil gegen Johann Ohneland endete, durch das ihm alle Besitzungen auf dem Festland entzogen wurden. Bis zum Jahr 1204 eroberte Philipp II. August alles Land nördlich der Loire (Normandie, Anjou, Touraine und Maine). Im September 1209 gebar Blanka ihr erstes lebendes Kind, nachdem sie zuvor schon eine Totgeburt hatte. Durch den Sohn Philipp wurde der Fortbestand der Kapetinger für eine weitere Generation gewahrt.
    Im Jahr 1213 organisierte Philipp II. August die Eroberung Englands um dessen Thron für Ludwig VIII. zu gewinnen, nachdem Johann Ohneland seitens des Papstes exkommuniziert und für abgesetzt erklärt worden war. Als Rechtsgrundlage für ein Königttum Ludwigs wurde zudem das Erbrecht von Blanka herangezogen, die als Tochter der älteren Schwester Johanns dem englischen Thron am nächsten stünde. Das Unternehmen musste allerdings am 13. Mai 1213 beendet werden, als Johann sich gegenüber eineem päpstlichen Legaten unterwarf, England als Lehen des heiligen Stuhls nahm und somit vom Kirchenbann befreit wurde. Im April 1214 gebar Blanka in Poissy ihren zweiten Sohn, Ludwig IX., ihr Mann siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über Johann Ohneland und am 27. Juli siegte ihr Schwiegervater in der Schlacht bei Bouvines über den mit Johann verbündeten Kaiser Otto IV.
    Ihre großen politischen Fähigkeiten zeigte Blanka erstmals, als Ludwig im Jahr 1216 von den gegen Johann rebellierenden Baronen die Krone Englands angeboten bekam. Am 2. Juni 1216 zog Ludwig in London ein und eroberte anschließend große Teile Englands, nur Dover, Windsor und Lincoln leisteten ihm noch Widerstand. Blanka unterstützte ihn von Calais aus mit der Anwerbung neuer Truppen unter dem Kommando von Robert von Courtenay, die von dem Piraten Eustache le Moine über den Kanal geführrt werden sollten. Die Lage änderte sich am 19. Oktober 1216 mit dem Tod Johann Ohnelands und der Erhebung seines Sohnes Heinrich III. zum König, welcher sogleich unter päpstlichen Schutz genommen wurde, mehrere Anhänger Ludwigs wechselten darauauf wieder die Seite. Am 20. Mai 1217 musste er in der Schlacht bei Lincoln gegen Guillaume le Maréchal eine schwere Niederlage hinnehmen und London räumen. Blanche entsandte eine Flotte aus 80 Schiffen mit Verstärkungstruppen nach England, diese Flotte wurde allerdings am 24. August in der Seeschlacht bei Sandwich aufgerieben. Ludwig musste darauf seine Ambitionen aufgeben und vertraglich auf seine Rechte in England gegen eine hohe Entschädigungszahlung verzichten, am 28. September 1217 verließ er England für immer. Ein Jahr später starb ihr ältester Sohn Philipp, womit der zweitgeborene Ludwig in der Thronfolge aufrückte.

    Königin von Frankreich
    Am 14. Juli 1223 starb König Philipp II. August und am 6. August wurden Ludwig VIII. und Blanka in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville gekrönt und gesalbt. Ihr gemeinsames Königtum endete mit dem frühen Tod ihres Mannees nach nur drei Jahren, in denen allerdings eine Reihe von Erfolgen gegen die Plantagenets und damit eine weitere Stärkung der Krongewalt erzielt werden konnten. Ludwig führte 1224 einen Feldzug zur Eroberung des Poitou und der Saintonge an, der am 3. Juni mit der Eroberung von La Rochelle erfolgreich beendet wurde. Noch am Tag zuvor hatten Blanka, Königin Ingeborg und Berengaria von León in Paris eine Bittprozession des Volkes von Notre Dame zur Abtei Saint-Antoine angeführt.
    1226 führte Ludwig VIII. einen erfolgreichen Kreuzzug gegen die Albigenser an, der zur Unterwerfung großer Teile Südfrankreichs führte. Dabei starb der König aber am 8. November 1226 in Montpensier. Wenige Monate darauf gebar Blanka ihr letztes Kind, Karl von Anjou.

    Regentin von Frankreich
    Ludwig VIII. hatte in seinem am 3. November auf dem Totenbett niedergeschriebenen Testament versäumt, klare Regelungen zur Regentschaft für seinen noch unmündigen Sohn Ludwig IX. zu treffen, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Unmittelbar nach der Bestattung ihres Mannes am 15. November übernahm Blanka die Schutz- und Muntgewalt (Vormundschaft) über ihren Sohn, die ihr angeblich noch von ihrem Mann aufgetragen wurden, was sie durch Briefe des Erzbischofs Gautier von Sens und den Bischöfen von Chartres und Beauvais im Land bekannt gab. Anschließend organisierte sie am 29. November in Reims die Krönung und Salbung ihres Sohnes.
    Es bleibt unklar, ob die schriftliche Erklärung der drei Prälaten eine Niederlegung des tatsächlich letzten Willens Ludwigs VIII. war, oder ob sich Blanka einer Zwecklüge bedient hatte um ihre Regentschaft zu legitimieren. Dennoch blieb ihre Macachtübernahme von Anfang an nicht unumstritten. Noch während der Belagerung von Avignon hatten sich mehrere mächtige Barone von dem Gefolge Ludwigs VIII. getrennt, die anschließend der Krönung Ludwigs IX. ferngeblieben waren. Dies waren vor allem Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan, dessen Ehefrau Isabella von Angoulême und Theobald IV. von Champagne. Letzterer wollte zwar an der Krönung teilnehmen, doch Blanka hatte ihrem Verehrer wegen dessen vorangegangenen Treuebruchs an ihrem Mann den Zugang zu Reims verweigert. Diese drei bildeten nun den Kopf einer baroniallen Opposition gegen ihre Regentschaft, in der sie sich eine Stärkung ihrer feudalen Unabhängigkeit erhofften, die sie in den letzten Jahren zunehmend eingebüßt hatten. Unterstützt wurden sie von englischer Seite aus in der Person des Richard von Cornwall. Blanka verschaffte sich zunächst Verbündete indem sie ihren Schwager Philipp Hurepel durch Schenkungen ruhig stellte und am 6. Februar 1227 den seit mehr als zehn Jahren gefangenen Grafen Ferrand von Flandern frei ließ, der fortan loyal zur Krone stand.
    Ende Januar 1227 führte Blanka mit ihrem Sohn ein Heeresaufgebot in die Touraine, wo sie in Chinon in nächster Nähe gegenüber den Streitkräften ihrer Gegner lagerte. Bevor es zum Kampf kam gelang es ihr im nahen Curçay die Reihen der Barone durcch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald von Champagne, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar, der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Verehrung zu ihr bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furchht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun gegenüber Ludwig IX. und Blanka. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich vertraglich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete seinerseits einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Peter Mauclerc unmittelbar nach den Ereignissen in Vendôme versuchte, sich bei Corbeil der Person des Königs zu bemächtigen. Ludwig IX. konnte mit seinem kleinen Gefolge aber rechtzeitig in die starke Burg Montlhéry fliehen und seine Mutter in Paris benachrichtigen. Mit dem Aufgebot der Kommunalmiliz von Paris und einigen Rittern der Île-de-France zog Blanka gegen Montlhéry, worauf sich Mauclerc kampflos zurückzog. Allerdings weigerte er sich erneut, am 31. Dezember 1227 am königlichen Hof in Melun zu erscheinen, verstärkte seine Anhängerschaft stattdessen mit Philipp Hurepel und Enguerrand III. de Coucy. Von ihren Gegnern wurde Blanka nun vor allem mittels mündlicher als auch schriftlicher Pamphlete propagandistisch angegriffen, indem sie dem traditionellen Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels ausgesetzt wurde. So soll sie die Mätresse des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura wie auch des Grafen von Champagne gewesen sein, außerdem würde sie die Heirat des Königs hinauszögern um ihn besser kontrollieren zu können. Den späteren Erzählungen des anonymen Ménestrel von Reims zufolge, habe sich Blanka eines Tages vor versammelter Hofgesellschaft entkleidet um zzu beweisen, dass sie nicht schwanger sei, um damit zugleich den vom Bischof von Beauvais gegen sie gerichteten Vorwurf, vom päpstlichen Legaten geschwängert worden zu sein, zu entkräften. Bei dieser Geschichte handelt es sich allerdings eher um einen Topos, der zumeist auf Nonnen und Äbtissinnen angewandt wurde.
    Im Jahr 1228 konzentrierten sich die Kämpfe vor allem auf Graf Theobald IV. von Champagne, der nun die stärkste Stütze des Königtums war. Gemeinsam mit dem Grafen trat Ludwig IX. im Januar 1228 erstmals als Feldherr auf und erstürmte Mauclercs starke Burg Bellême, weiterhin wurde Philipp Hurepel vom Grafen von Flandern in Schach gehalten. Die Waagschale neigte sich nun zu Blankas Gunsten als im Oktober 1229 Mauclerc gegenüber König Heinrich III. von England für die Bretagne huldigte, damit Felonie begann, und ihn dazu eingeladen hatte mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies aber brachte seine bisher engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo X. von Lusignan wechselte deshalb im Januar 1230 auf die Seite von Blanka über und eroberte zusammen mit dem König das bretonische Clisson. Nach weiteren Eroberungen in der Bretagne zog sich der englische König im Oktober 1230 kampflos nach England zurück, Peter Mauclerc und Enguerrand de Coucy gaben ihrerseits den Kampf Anfang 1231 endgültig auf.

    Ende des Albigenserkreuzzuges
    Siehe auch: Vertrag von Paris (1229)
    Parallel zu ihrem Kampf gegen die Barone konnte Blanka für die französische Monarchie einen großen diplomatischen Erfolg verbuchen, indem sie den 1226 von ihrem Mann begonnenen Kreuzzug gegen die Albigenser zu einem vertraglichen Ende führte. Der gefährlichste Gegner der Krone im Süden, Graf Raimund VII. von Toulouse, der zugleich Blankas Vetter war, sah sich nach der jahrelangen Verwüstung seines Landes durch die nordfranzösischen Kreuzritter gezwungen den Kampf aufzugeben, der fast 20 Jahre lang den Alltag des Südens prägte. Mit der Vermittlung des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura signalisierte er gegenüber Blanka seine Verhandlungsbereitschaft. Die Friedensgespräche begangen in Sens, wurden dann aber nach Meaux verleegt, wo Graf Theobald IV. von Champagne als Schiedsrichter zwischen den Parteien fungieren konnte. Am 11. April 1229 wurde der allgemeine Frieden in Meaux beschworen. Der Graf von Toulouse konnte den größten Teil seiner Besitzungen als Vasall des französischen Königs behalten, musste allerdings das nördliche Albigeois mit der Stadt Albi, sowie sieben wichtige Burgen an die Krone aushändigen. Weiterhin verpflichtete er sich die Bekämpfung der Katharer zu unterstützen und eine Universität in Toulouse zu gründen. Vor allem aber musste der Graf seine Erbtochter mit Blankas jüngerem Sohn Alfons von Poitiers verloben, womit der Erbgang des größten Feudalterritoriums im Süden Frankreichs an die Krone eingeleitet wurde.
    Graf Raimund VII. versöhnte sich am 13. April 1229 in Paris mit einem Bußgang in Notre Dame offiziell mit der Kirche und leistete den ligischen Lehnseid auf die Krone. Obwohl er auch in Zukunft noch ein Unruhefaktor blieb, bedeutete der Vertrag von Meaux-Paris nicht nur das Ende des Albigenserkreuzzuges, sondern auch die Unterwerfung des Südens (Languedoc), der seit dem Ende der Karolinger dreihundert Jahre zuvor faktisch unabhängig war, unter die französische Krongewalt.

    Regierung Ludwigs IX.
    Nach dem Sieg über die Barone entließ Blanka in den folgenden Jahren die Regierungsgewalt in die Hand ihres Sohnes, bereits im Jahr 1230 erließ dieser Kraft eigener Souveränität seine erste Ordonanz. In ihr bestätigte Ludwig den Studenten von Paris ihre in den vorangegangenen Jahren erlangten Privilegien und leitete damit das Ende eines Studentenstreiks ein, der Paris seit 1229 in Unruhe versetzt hatte und in dem Blanka aufgrund ihrer harten Haltung gegenüber den Studenten nicht erfolgreich gewirkt hatte. Spätestens nach seiner Heirat mit Margarete von der Provence am 27. Mai 1234 erlangte Ludwig die volle Mündigkeit und übernahm die Alleinherrschaft, dennoch blieb Blanka auch weiterhin eine der wichtigsten Ratgeberinnen ihres Sohnes. Zu ihrer Schwiegertochter soll Blanka nach den Worten Joinvilles ein eher gespanntes Verhältnis gepflegt haben.
    Auf Bitten ihres im Jahr 1233 rebellisch gewordenen Vetters, Raimund VII. von Toulouse, legte sie erfolgreich Fürsprache bei ihrem Sohn ein. 1235 unterstützte sie ihren Sohn bei der Gründung der Abtei Royaumont, sie selbst nahm am 26. Juni 1244 die Weihe der Zisterzienserabtei Maubuisson vor. Am 30. November 1245 nahm Blanka am Treffen ihres Sohnes mit Papst Innozenz IV. in der Abtei Cluny teil.

    Zweite Regentschaft
    Siehe auch: Sechster Kreuzzug
    Dem Kreuzzugsgelübde ihres Sohnes aus dem Jahr 1244 stand Blanka ablehnend gegenüber. Den Bischof von Paris, Wilhelm von Auvergne, versuchte sie vergeblich dazu zu drängen, dass Gelübde für ungültig erklären zu lassen, da Ludwig IX. es während einer Krankheit und nicht im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeit abgelegt hatte. Dieser bekräftigte seinen Eid und Willen jedoch ein zweites Mal, nachdem seine Krankheit überwunden war. So übernahm Blanka erneut die Regentschaft in Frankreicch als Ludwig am 12. Juni 1248 aus Paris mit seinem Kreuzritterherr abzog. Nicht nur ihr ältester Sohn, sondern auch die drei jüngeren, Robert von Artois, Alfons von Poitiers und Karl von Anjou zogen mit. Die Abreise von Alfons verzögerte sich uum mehrere Monate, wegen des bald auslaufenden Waffenstillstandes mit England und aufgrund der Säumigkeit seines Schwiegervaters, Raimund VII. von Toulouse. Mit dem englischen Unterhändler, Simon de Montfort, handelte Blanka am 27. Dezember 1248 eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum Ende des Kreuzzuges aus und nachdem der Graf von Toulouse 1249 gestorben war übernahm sie die Inbesitznahme seiner Ländereien für ihren Sohn, da Alfons seinen Kreuzzug nicht länger aufschieben wollte.
    Am 8. Februar 1250 fiel Robert von Artois in der Schlacht von Al-Mansura und ihre drei überlebenden Söhne fielen wenig später in die Gefangenschaft der Mamluken. Obwohl sie nur einen Monat später aus der Gefangenschaft entlassen wurden, war der Kreuzzug damit katastrophal gescheitert, dennoch beabsichtigte Ludwig im heiligen Land zu bleiben, um dort die Verhältnisse der christlichen Staaten zu ordnen. Auf die Nachricht seiner Niederlage brach allerdings 1251 in Frankreich der so genannte Hirtenkreuzzug der (Pastorellen/Pastoureaux) aus, der sich schnell zu einem regelrechten Aufstand gegen die herrschenden Verhältnisse im Land ausweitete. Angeführt von einem gewissen „Meister aus Ungarn“, der angeblich schon den Kinderkreuzzug in Deutschland ausgelöst haben soll, gaben die Pastorellen-Banden vor, ihrem König im heiligen Land zu Hilfe kommen zu wollen, richteten dann aber ihre Gewalt gegen Kircheneinrichtungen und gegen jüdische Gemeinden. Die Banden wurden schließlich von königlichen Sergeanten gewaltsam vertrieben und aufgelöst.
    Im Jahr 1250 war auch Kaiser Friedrich II. gestorben und gegen dessen Sohn, König Konrad IV., predigte der Papst den Kreuzzug. Blanka unterband die Teilnahme der französischen Ritterschaft an diesem gegen einen christlichen Herrscher gerichteteen Kreuzzug mit der Drohung auf Entzug allen Besitzes. Um dieselbe Zeit waren ihre Söhne Alfons und Karl nach Frankreich zurückgekehrt, denen sie schrittweise die Regierung überließ. Im flämischen Erbfolgekrieg unterstützte sie das Haus Dampierre und nahm im Februar 1252 den Lehnseid des Grafen Guido von Flandern entgegen.

    Tod
    Im November 1252 erkrankte Blanka in Melun schwer. Sie wurde nach Paris gebracht, wo sie noch einige Tage lebte, aber am 27. November starb. Sie wurde in dem von ihr gegründeten Zisterzienserkloster Maubuisson beerdigt.
    Blanka von Kastilien gehört zu den herausragenden Frauengestalten in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Als faktisch erste weibliche Regentin des Landes und Mutter eines Heiligen wurde ihr eine nachhaltige Verehrung zu teil, wenngleicich sie zu Lebzeiten nicht immer unumstritten war. In seiner Vita zu Ludwig IX. fügte Geoffroy de Beaulieu eine Lobrede auf Blanka ein, in der er sie als „Mutter des Josia“ würdigte. Matthäus Paris beschrieb sie als eine neue Semiramis: „Weib von Geschlecht, aber männlich im Charakter,…, ein Segen für das Jahrhundert“. Bei der Kanonisierung ihres Sohnes 1297 wurde Blanka von Papst Bonifatius VIII. als „die starke Frau des Evangeliums“ gepriesen. Von ihren Feinden wurde sie mit der „Dame Hersent“, einer Wölfin aus dem Roman de Renart, verglichen.

    Nachkommen
    • Philipp (* 9. September 1209, † 1218 vor Juli)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou



    Literatur
    • Jean de Joinville: La vie de Saint Louis
    • Elie Berger: Histoire de Blanche de Castille, reine de France, in Bibliothèque des écoles françaises d’Athènes et de Rome, Band LXX, Paris 1895
    • Louis-Sébastien Le Nain de Tillemont: Vie de Saint Louis, hg. von J. de Gaulle für die Société de l’histoire de France (6 Bände, 1847–1851);
    • Paulin Paris: Nouvelles recherches sur les mteurs de la reine Blanche et de Thibaud, in: Cabinet historique, 1858.
    • Régine Pernoud: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich, Neuausgabe 1995
    • Philippe Delorme: Blanche de Castille, Histoire des Reines de France, Ed. Pygmalion, 2002.
    • Jacques Le Goff: Ludwig der Heilige (Klett-Cotta, Stuttgart 2000), ISBN 3-608-91834-5
    • Ekkart Sauser: Blanca von Kastilien. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 127–128.
    • Ludwig Vones: Blanca von Kastilien. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 258 f.
    Weblinks
     Commons: Blanka von Kastilien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Beider Kinder waren:
    • Philipp (* 9. September 1209, † vor Juli 1218)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)[7]
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und Maine und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou

    Verheiratet:
    Ludwig heiratete die kastilische Prinzessin Blanka, eine Tochter König Alfons VIII. von Kastilien und der Aenor von England.

    Kinder:
    1. König Ludwig IX. von Frankreich wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 24. Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou) wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. König Karl I. von Anjou (von Frankreich) wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  7. 50.  Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) wurde geboren in 1207 (Sohn von Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) und Mathilda von Elsass (von Flandern)); gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Brabant und Niederlothringen (seit 1235)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Brabant) (Okt 2017)

    Heinrich II. (französisch: Henri II de Brabant, niederländisch: Hendrik II van Brabant) (* 1207; † 1. Februar 1248 in Löwen) war Herzog von Brabant und Niederlothringen seit dem Tod seines Vaters Heinrich I. 1235.
    Er gehörte zu den Unterstützern seines Vetters Wilhelm von Holland, als dieser zum römisch-deutschen König gewählt worden war.

    Heinrich + Marie von Schwaben (Staufer). Marie (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in 1201; gestorben in 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 51.  Marie von Schwaben (Staufer)Marie von Schwaben (Staufer) wurde geboren in 1201 (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz); gestorben in 1235.

    Notizen:

    Marie hatte mit Heinrich II. sechs Kinder, zwei Söhne und vier Töchter.

    Name:
    Die Burg Hohenstaufen ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg oberhalb des Ortes Hohenstaufen, eines Stadtteils von Göppingen in Baden-Württemberg.
    Erbaut wurde die hochmittelalterliche Burg Hohenstaufen nach schriftlichen Quellen um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben. Genaue Baudaten sind nicht überliefert, jedoch lassen die Aufzeichnungen Otto von Freisings (gestorben 1158) den Schluss zu, dass die Burg um 1070 entstanden ist. Heute geht man davon aus, dass Friedrich noch als Graf eine bereits bestehende einfachere Befestigung auf dem Hohenstaufen umgestaltet und zur Burg ausgebaut hat, denn Otto von Freising berichtet, Friedrich habe eine „colonia“ (Wohnsiedlung), in „castro“ (auf die Burg) verlegt und diese entsprechend ausgebaut. Herzog Friedrich residierte in der Folge zeitweise auf dem Staufen und er war auch der erste, der sich nach Burg und Berg nannte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hohenstaufen (Sep 2023)

    Notizen:

    Heinrich und Maria hatten sechs Kinder:
    1 Heinrich III. Herzog von Brabant († 1261); ∞ 1251 Alix von Burgund
    2 Philipp († jung)
    3 Mathilde (* 1224; † 29. September 1288); 1.∞ 4. Juni 1237 in Compiègne Robert I. Graf von Artois;; 2.∞ vor 31 Mai 1254 Guido II. von Châtillon, Graf von Saint-Pol.
    4 Beatrix von Brabant (* 1225; † 11. November 1288); 1.∞ 10. März 1241 auf der Burg Creuzburg Heinrich Raspe Landgraf von Thüringen;; 2.∞ November 1247 in Löwen Wilhelm von Dampierre, Graf von Flandern (* 1224; † 6. Juni 1251).
    5 Maria von Brabant (* um 1226; † 18. Januar 1256 in Donauwörth); ∞ Ludwig der Strenge Herzog von Oberbayern; sie wurde von ihrem Mann wegen des Verdachts der Untreue hingerichtet.
    6 Margarethe († 14. März 1277), Äbtissin von Herzogenthal.

    Verheiratet:
    Heinrich II. heiratete in erster Ehe Maria von Staufen (* März/April 1196, † vor 1235 in Löwen), Tochter des deutschen Königs Philipp von Schwaben.

    Kinder:
    1. 25. Gräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.
    2. Herzogin Maria von Brabant wurde geboren in 1226; gestorben am 18 Jan 1256 in Donauwörth.
    3. Herzog Heinrich III. von Brabant (von Löwen), der Gütige wurde geboren in cir 1231; gestorben am 28 Feb 1261 in Löwen, Brabant.

  9. 52.  Robert von Courtenay (Kapetinger)Robert von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in 1168 (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Herrin Elisabeth von Courtenay); gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Champignelles Herr von Château-Renard Herr von Charny Herr von Chantecoq Herr von Nonancourt Herr von Conches-en-Ouche Herr von Mehun-sur-Yèvre Großmundschenk von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Courtenay

    Robert von Courtenay (* 1168; † 5. Oktober 1239 in Akkon) war ein Großmundschenk von Frankreich (Grand-Bouteiller de France) sowie Herr von Champignelles, Château-Renard, Charny, Chantecoq, Nonancourt, Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre.
    Er war ein Sohn des Peter von Frankreich, Herr von Courtenay, und über diesen ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken. Sein älterer Bruder war Peter II. von Courtenay der 1216 zum Lateinischen Kaiser von Konstantinopel gewählt wurde.

    Leben
    Zusätzlich zu den von seinen Eltern geerbten Besitzungen Champignelles, Château-Renard, Charny und Chantecoq verlieh ihm König Philipp II. 1205 die Herrschaft über die Burgen von Conches und Nonancourt, nachdem Robert den König bei der Eroberung der Normandie unterstützt hatte.[1] Robert nahm am Albigenserkreuzzug teil, wo er bei den Belagerungen von Béziers, Carcassonne (1209) und Lavaur (1211) zugegen war. 1216 unterstützte er bereitwillig den Prinzen Ludwig den Löwen bei der Eroberung Englands. Nachdem aber die Anhänger des Prinzen im Mai 1217 bei Lincoln eine schwere Niederlage gegen die englischen Barone erlitten, wurde Robert und der Pirat Eustache le Moine von der Prinzessin Blanka von Kastilien beauftragt ein neues HHeer über den Ärmelkanal zu führen. Vor der Küste von Sandwich wurde ihre Flotte allerdings im August 1217 von einer englischen unter Hubert de Burgh abgefangen. In der folgenden Seeschlacht von Sandwich war Robert durch sein unbesonnenes Handeln maßgeblich für die Niederlage der französischen Flotte verantwortlich, wodurch er in Gefangenschaft geriet und die Flotte zum Rückzug nach Calais gezwungen wurde. Die Eroberung Englands musste darauf aufgeben werden.
    Trotz dieser Niederlage blieb Robert nach seiner Freilassung weiterhin in der Gunst des Prinzen. Nachdem dieser 1223 als Ludwig VIII. König wurde, wurde Robert von diesem mit dem Amt eines Großmundschenks betraut. Robert begleitete den König 1226 erneut auf den Albigenserkreuzzug und nahm dabei an der Belagerung von Avignon teil, wenig später starb der König in Montpensier. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau gründete Robert 1234 die Abtei Notre-Dame de Beauvoir bei Marmagne. Darauf entschloss er sich dem Kreuzzug der Barone anzuschließen und legte 1237 in Bourges sein Testament nieder. Kaum im Heiligen Land angekommen starb Robert dort am 5. Oktober 1239 in Akkon.

    Ehen und Nachkommen
    Robert war in erster Ehe mit Constance de Toucy verheiratet mit der er zwei Töchter hatte.
    • Clemence, ∞ Johann von Le Donjon, Herr von Yerres
    • Agnes, ∞ Gibaud von Saint-Verain († um 1255)
    In zweiter Ehe heiratete er um 1217 Mathilde († 1240), die Witwe Johanns III. von Beaugency-sur-Loire, Tochter Philipps von Mehun, Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre. Ihre Kinder waren:
    • Blanche/Mathilde, Herrin von Bléneau, ∞ 1223 mit Ludwig I., Graf von Sancerre
    • Peter (* um 1218; X 1249/1250, Sechster Kreuzzug), Herr von Conches und Mehun
    • eine Tochter: Amicia († 1275), ∞ 1262 mit Graf Robert II. von Artois
    • Isabella (* 1219; † 1257), ∞ mit Johann den Weisen, Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône
    • Philipp (* 1221; † 1246), Herr von Champignelles
    • Raoul (* 1223; † 1271 in Neapel) Herr von Illiers, 1269 Graf von Chieti, Anhänger Karls von Anjou in Italien
    • eine Tochter: Gräfin Mathilde von Chieti († 1303), ∞ mit Philippe de Dampierre, Graf von Teano
    • Robert (* 1224; † 4. August 1279), Bischof von Orléans
    • Johann (* 1226; † 20. August 1270 vor Tunis, Siebter Kreuzzug), Erzbischof von Reims
    • Wilhelm I. (* 1228; † 1280), Nachkommen bis 1733



    Literatur
    • Lexikon des Mittelalters. Band III, Spalte 317
    Einzelnachweise
    1 Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 900–901, S. 206
    Weblinks
    • Robert de Courtenay bei fmg.ac (englisch)

    Robert heiratete Mathilde von Mehun in cir 1217. Mathilde (Tochter von Philipp von Mehun) gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 53.  Mathilde von Mehun (Tochter von Philipp von Mehun); gestorben in 1240.

    Notizen:

    Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre

    Mathilde und Robert hatten acht Kinder, zwei Töchter und sechs Söhne.

    Kinder:
    1. 26. Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).
    2. Isabella von Courtenay gestorben am 22 Sep 1257.

  11. 54.  Gaucher de JoignyGaucher de Joigny (Sohn von Renaud IV. von Joigny und Adèle von Nevers); gestorben in vor 1237.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sire von Châteaurenard

    Gaucher + Amicia von Montfort. Amicia (Tochter von Simon IV. von Montfort und Alix von Montmorency) gestorben am 20 Feb 1252. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 55.  Amicia von MontfortAmicia von Montfort (Tochter von Simon IV. von Montfort und Alix von Montmorency); gestorben am 20 Feb 1252.

    Notizen:

    Amicia und Gaucher hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amicia_de_Montfort

    Amicia de Montfort († 20. Februar 1252) war eine französische Klostergründerin des 13. Jahrhunderts. Sie war eine Tochter von Simon IV. de Montfort und dessen Ehefrau, Alix de Montmorency.
    Sie war verheiratet mit Gaucher de Joigny († vor 1237, Haus Joigny), Sire von Châteaurenard, mit dem sie zwei Kinder hatte:
    • Petronille († 1289), 1. ∞ mit Pierre de Courtenay († 1250); 2. ∞ mit Henri II. de Sully († 1269)
    • Gaucher († vor 1249), Mönch
    Amicias Vater war der Anführer des Albigenserkreuzzuges und knüpfte in dessen Verlauf enge Kontakte zu Domingo de Guzmán und dessen neu gegründeten Dominikanerorden. Amicia behielt diese Verbindung bei. Angeblich hatte sie geäußert, wenn sie schon als Frau dem Orden nicht als Predigerbruder dienen könne, so möchte sie das als Schwester tun.[1] Nach dem Tod ihres Mannes gründete sie bei Montargis für den Dominikanerorden ein Kloster für 50 Frauen, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Sie betrieb dabei eine Verfassungsangleichung ihrer Schwesternschaft an die von Raimund von Peñafort festgelegte Ordenskonstitution. Allerdings verweigerte ihr der Ordensmeister Johannes von Wildeshausen die Inkorporation des Klosters in den Orden. Amicia wandte sich deshalb 1245 an den in Lyon weilenden Papst Innozenz IV., der in einer Bulle vom 8. April 1245 die rechtliche Inkorporation des Klosters in den Orden verfügte. Dadurch brach Amicia eine Lanze für dominikanische Frauenkonvente im Allgemeinen, die in der Folgezeit vom Orden anerkannt und in seine Reihen aufgenommen wurden.



    Literatur
    • Edeltraud Klueting: Fromme Frauen – unbequeme Frauen? Weibliches Religiosentum im Mittelalter. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2006, ISBN 3-487-13073-4.
    Anmerkung
    1 Cronica posterior: Ipsa quoque, sicut dixit, quia homo non erat, nec poterat esse frater, vel saltem soror fieret, fecit dorum sororum de Montargis et bene dotavit. ediert von Raymond Creytens: „Les Constitutions primitives des Soeurs dominicines de Montargis (1250).“ In: Archivum Fratrum Praedicatorum 17 (1947), S. 44

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Pétronille, zu Sully und Château-Renard; ⚭ I Juni 1249 Pierre de Courtenay, Seigneur de Conches († 1250), ⚭ II 1252 Henri II. de Sully († 1269)
    - Gaucher (1239 bezeugt; † vor 1249), Geistlicher

    Kinder:
    1. 27. Pétronille von Joigny gestorben in 1289.

  13. 56.  Peter von Dreux, Mauclerc Peter von Dreux, Mauclerc wurde geboren in 1191 (Sohn von Graf Robert II. von Dreux und Yolande von Coucy); gestorben am 6 Jul 1250 in Auf See bei der Rückreise nach Frankreich.; wurde beigesetzt in In der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1213-1221, Bretagne; Herzog von Bretagne durch Heirat (als Peter I.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne
    • Titel (genauer): 1219-1235, Richmond; Earl of Richmond https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Richmond

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Mauclerc

    Peter von Dreux oder Peter von Braine, genannt Mauclerc (schlechter Kleriker) (* 1191; † 6. Juli 1250), war aus dem Recht seiner Frau, bzw. des gemeinsamen Sohnes Herzog von Bretagne von 1213 bis 1237 und Earl of Richmond von 1219 bis 1235.
    Er war der zweite Sohn von Graf Robert II. von Dreux und Braine und Jolanthe von Coucy. Über seinen Vater war Peter ein Angehöriger der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger, abstammend von König Ludwig VI. dem Dicken von Frankreich.
    Anfangs war er für eine Karriere im Klerus vorgesehen, gab sie aber auf, woher auch sein Beiname Mauclerc - malus clericus - stammt. Als Erinnerung an diese Zeit gilt auch die (heraldisch) rechte Ecke in seinem Wappen, die in dieser Art dem Klerus vorbehalten war. In diesem Wappenzusatz nahm er das stilisierte Hermelin, das Symboltier der Bretagne, auf.

    Biographie
    1213 wurde Peter auf Geheiß seines Vetters und französischen Königs, Philipp II. August, mit der Herzogin der Bretagne, Alix von Thouars, deren Vater zuvor gestorben war, verheiratet. Peter wurde dadurch aus dem Recht seiner Frau selbst ein Herzog der Bretagne.[1] Der König beabsichtigte mit Peters Ernennung, das Herzogtum näher an das französische Königtum heranzuführen und es zugleich aus dem Einflussbereich des Hauses Plantagenet und deren sogenanntem angevinischen Reich zu lösen. FFolglich unterstützte Peter seinen Vetter in dessen Kampf gegen den zu den Plantagenets gehörigen Johann Ohneland und kämpfte 1214 mit dem späteren König Ludwig VIII. dem Löwen bei La Roche-aux-Moines. 1216 begleitete er den Kronprinzen auch bei dessen Invasion in England, die allerdings im September des Jahres scheiterte.
    1219 wurde Peters Frau in der englischen Grafschaft Richmond investiert, wodurch sich Peter aus deren Recht als Earl of Richmond titulierte. Dadurch geriet er in ein doppeltes Vasallenverhältnis, durch das er seine Position zu Frankreich zunehmend lockerte. Erneut im Gefolge des Kronprinzen Ludwig nahm Peter 1219 an der Eroberung von Marmande und der Belagerung von Toulouse während des Albigenserkreuzzugs teil. Nach seiner Rückkehr in die Bretagne unterdrückte er einen Aufstand bretoniischer Adliger. Nach dem Tod seiner Ehefrau (1221) wurde er Regent des Herzogtums (sowie Richmonds) im Namen seines unmündigen Sohnes Johann. 1224 half er dem nunmehrigen König Ludwig VIII. bei seinem Kampf gegen den Plantagenet Heinrich III. von England (Belagerung von Niort und La Rochelle).
    In dieser Zeit avancierte Peter zum Kopf einer Opposition des französischen Lehnsadels gegen die Krone. Diese kam aufgrund des Erstarkens des Königtums in den vorangegangenen Jahren zustande, in dem die Lehnsfürsten eine Bedrohung ihrer eigenen Macht erkannten. Ihren Unmut darüber machten die Fürsten während eines erneuten Kreuzzuges des Königs in den Süden deutlich, als sie das königliche Heer bei der Belagerung von Avignon 1226 mit ihren Aufgeboten verließen, nachdem die vorgeschriiebene Vierzigtagefrist für eine Kreuzzugsbeteiligung abgelaufen war. Obwohl dazu berechtigt, wurde dies vom königlichen Hof als ein Akt des Verrats wahrgenommen. Nach dem Tod des Königs im selben Jahr blieben Peter und seine Anhänger der Krönung des unmündigen Königs Ludwig IX. demonstrativ fern, da sie die Regentschaft der Königinmutter Blanka von Kastilien ablehnten. In den zu erwartenden militärischen Auseinandersetzungen ging Peter sogar mit dem englischen Prinzen Richard von Cornnwall ein Bündnis ein. Die Regentin konnte der Opposition aber im Januar 1227 durch eine geschickte Diplomatie entgegnen, indem sie den mächtigen Grafen Theobald IV. von Champagne auf ihre Seite ziehen konnte. Dadurch erheblich geschwächt mussten sich die Rebellen am 16. März 1227 in Vendôme unterwerfen, Prinz Richard kündigte das Bündnis auf und zog sich nach England zurück.
    Peter nahm den Kampf noch im selben Jahr wieder auf, indem er versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nach Missachtung einer Vorladung an den königlichen Hof in Melun am 31. Dezember 1227 verbündete er sich mit Philipp Hurepel, dem Onkel des Königs, und Enguerrand III. de Coucy. Der Kampf wurde zunehmend gegen den Grafen von Champagne geführt, der nun als Beschützer der Regentin auftrat. Nachdem die königliche Partei dort die Oberhand gewann, ging Peter ein Bündnis mit dem englischen König ein und huldigte ihm im Oktober 1229 für die Bretagne. Sich dadurch der Felonie schuldig machend beschleunigte er damit allerdings den Zerfall der Opposition, da seine Anhänger diesen Schritt nicht mittrugen und sich nacheinander der Krone unterwarfen. Nachdem König Ludwig IX. mit einem überlegenen Heer mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und der englische König Heinrich III. nach seinem Feldzug in die Bretagne sich im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gab Peter 1231 den Kampf endgültig auf. 1235 beendete er auch seine Allianz mit England und musste daher den Verlust von Richmond hinnehmen.
    1237 verlor Peter seine Machtbasis, nachdem sein Sohn mündig wurde und damit in der Bretagne die Regierung übernehmen konnte. Ihm blieb nur noch die Herrschaft über La Garnache und Montaigu, er selbst nannte sich seither „Ritter von Braine“. Während seiner Herrschaft in der Bretagne trieb Peter die Stärkung der herzoglichen Gewalt voran, verbesserte das Kanzleiwesen und intensivierte das Fiskalsystem. Wegen der Beschneidung kirchlicher Rechte geriet er mit dem bretonischen Klerus in Konflikt, den auch seine Nachfolger weiterführten.
    1239 bis 1240 nahm Peter am Kreuzzug der Barone ins Heilige Land teil, während dessen er Anfang November 1239 ein siegreiches Gefecht gegen die damaszenischen Ayyubiden kommandierte.[2] Zurück in Frankreich errang er einige Seesiege gegen die Engländer (1242 und 1243). 1249 begleitete er König Ludwig IX. auf dem Sechsten Kreuzzug. Nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 sprach er sich für einen Zug gegen Alexandria aus, was aber abgelehnt wurde. Am 8. Februar 1250 gehörte er zur Vorhut des Grafen Robert I. von Artois und nahm daher an der verhängnisvollen Erstürmung von al-Mansura teil. Peter war einer der wenigen, die sich lebend aus der Stadt retten konnten; ein Schwertstreich quer über sein Gesicht hatte ihn schwer verletzt. Am 6. April 1250 geriet er ebenfalls in die Gefangenschaft der Mameluken, in der er erkrankte. Nach der Freilassung im Juli desselben Jahres begab er sich zusammen mit dem Grafen Alfons von Poitiers auf die Rückreise nach Frankreich. Er starb dabei auf See.[3] Peter wurde in der Gruft seiner Familie in der Abtei Saint-Yved in Braine begraben.

    Peter hatte aus seiner ersten Ehe mit Alix drei Kinder:
    • Johann I. der Rote (* 1217, † 1286), Herzog von Bretagne
    • Yolande (* 1218, † 1272), Gräfin von Penthièvre ∞ 1235 Hugo XI. von Lusignan († 1260), Graf von La Marche und Angoulême
    • Arthur (* 1220, † 1224)

    In zweiter Ehe war Peter mit Margarethe, Tochter des Moritz II. Herr von Montaigu, verheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn:
    • Olivier I. (* 1231, † 1279), Herr von Machecoul



    Einzelnachweise
    1 Peter Mauclerc legte am 27. Januar 1213 in Paris gegenüber König Philipp II. August den Lehnseid für die Bretagne ab, nachdem er selbst von den bretonischen Vasallen als neuer Herzog anerkannt worden war. Siehe: Léopold Delisle: Catalogue ds actes de Philippe-Auguste. Avec une introduction sur les sources, les caractères et l'importance historique de ces documents. Durand, Paris 1856, S. 323, Nr. 1421.
    2 Vgl. Sidney Painter: The Crusade of Theobald of Champagne and Richard of Cornwall, 1239–1241. In: Kenneth M. Setton (Hrsg.): A History of the Crusades. Band 2: Robert Lee Wolff, Harry W. Hazard (Hrsg.): The Later Crusades, 1189–1311. Universiy of Wisconsin Press, Madison WI 2005, ISBN 0-299-04844-6, S. 463–486, hier S. 463 ff.
    3 The Memoirs of the Lord of Joinville. A new English Version by Ethel Wedgwood. J. Murray London 1906, II, § 8–16.
    Weblinks
     Commons: Peter Mauclerc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pierre de Dreux bei fmg.ac (englisch)

    Peter heiratete Herzogin Alix von Thouars in 1213. Alix (Tochter von Vizegraf Guy (Guido) von Thouars und Herzogin Konstanze von der Bretagne) wurde geboren in 1200; gestorben am 21 Nov 1221; wurde beigesetzt in Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 57.  Herzogin Alix von ThouarsHerzogin Alix von Thouars wurde geboren in 1200 (Tochter von Vizegraf Guy (Guido) von Thouars und Herzogin Konstanze von der Bretagne); gestorben am 21 Nov 1221; wurde beigesetzt in Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1203-1221, Bretagne; Herzogin von Bretagne https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_der_Bretagne
    • Titel (genauer): 1213 - 1221, Thouars; Vizegräfin von Thouars https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Thouars

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alix_von_Thouars

    Alix von Thouars (* 1200; † 21. November 1221) war Herzogin von Bretagne und Vizegräfin von Thouars aus eigenem Recht von 1213 bis 1221.

    Sie war die ältere Tochter des regierenden Herzogs (duc baillistre) Guido von Thouars († 1213) und der Herzogin Konstanze von der Bretagne (ebenfalls Herzogin aus eigenem Recht), der Tochter des Herzogs Conan IV.

    Sie wurde mit Henri d'Avaugour verlobt, doch im Jahr 1213 wurde sie nach einer Entscheidung des französischen Königs Philipp II. mit Peter Mauclerc aus dem Haus Frankreich-Dreux verheiratet.

    Alix und Peter hatten drei Kinder:
    • Johann I. der Rote (* 1217; † 1286), 1237 Herzog von Bretagne, 1272 Graf von Penthièvre; ⚭ Blanche von Champagne († 1263), Tochter des Theobald I., König von Navarra
    • Yolande (* 1218; † 1272), 1235 Gräfin von Penthièvre, 1260–1266 Regentin von La Marche; ⚭ 1235 Hugo XI. von Lusignan († 1260), Graf von La Marche und Angoulême
    • Arthur (* 1220; † 1224)

    Alix wurde am 24. November 1221 neben ihrer Mutter in der Abtei Notre-Dame-de-Villeneuve bei Nantes beerdigt.


    Weblinks
    • Alix de Thouars bei fmg.ac (englisch)

    Notizen:

    Alix und Peter hatten drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter.
    • Johann I. der Rote (* 1217, † 1286), Herzog von Bretagne
    • Yolande (* 1218, † 1272), Gräfin von Penthièvre ∞ 1235 Hugo XI. von Lusignan († 1260), Graf von La Marche und Angoulême
    • Arthur (* 1220, † 1224)

    Kinder:
    1. Gräfin Yolande von Dreux wurde geboren in 1218; gestorben in 1272.
    2. 28. Herzog Johann I. von der Bretagne, der Rote wurde geboren in 1217 in Château de l’Isle, Marzan; gestorben am 8 Okt 1286.

  15. 58.  Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger wurde geboren am 30 Mai 1201 (Sohn von Graf Theobald III. von Champagne (Blois) und Gräfin Blanka von Navarra); gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Champagne als Theobald IV. (seit 1201), König von Navarra Theobald I. (seit 1234)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Navarra) (Sep 2017)

    Theobald von Champagne (franz.: Thibaut, span.: Teobaldo; * 30. Mai 1201; † 8. Juli 1253 in Pamplona) war seit 1201 als Theobald IV. Graf von Champagne und seit 1234 als Theobald I. König von Navarra aus dem Haus Blois. Ihm werden die Beinamen Posthumus, der Trobadour bzw. der Sänger (le Chansonnier) gegeben.

    Herkunft und Kindheit
    Theobald war der postum geborene Sohn des Grafen Theobald III. der Champagne und der Blanka von Navarra. Während seine Mutter für ihn die Regentschaft in der Champagne führte, wurde Theobald am Hof seines Paten König Philipp II. August von Frankreich erzogen. Dort entwickelte er eine starke Zuneigung zu der dreizehn Jahre älteren Blanche von Kastilien, der Frau des Thronfolgers und Cousine seiner Mutter. Seine Leidenschaft für Blanche kleidete er in Lieder und Gedichte, die er an die Mauern der Paläste in Troyes und Provins malen ließ, was ihm den Beinamen eines Troubadours (oder „Chansonniers“ in Frankreich) eintrug.

    Erbfolgekrieg
    Während Theobalds Unmündigkeit wurde seine Mutter mit dem Erhalt seines Erbes in Anspruch genommen, welches nicht unumstritten war. Denn Theobalds Onkel Graf Heinrich II., der im Heiligen Land gestorben war, hatte zwei Töchter hinterlassen, welclche einen berechtigten Anspruch auf die Champagne besaßen, auch wenn Theobalds Vater einst vom König als Nachfolger seines Bruders anerkannt worden war. Im Jahr 1216 kehrte Heinrichs jüngste Tochter Philippa mit ihrem Ehemann Érard de Brienne in das Land ihrer Vorväter zurück und beanspruchte sofort die Champagne. Dies löste einen Erbfolgekrieg aus, den sich besonders der benachbarte Herzog Theobald I. von Lothringen für seinen eigenen Machtgewinn zu nutze machen wollte, indem er Philippa und die revoltierenden Vasallen der Champagne unterstützte.
    Gräfin Blanka wusste jedoch den König hinter sich, sowie den Grafen Heinrich II. von Bar, Herzog Hugo IV. von Burgund und Kaiser Friedrich II. Auch Papst Innozenz III. hatte sich für die Gräfin ausgesprochen. 1216 kam es unter Vermittlung Philipps II. zu einem kurzzeitigen Waffenstillstand und der Streit wurde vor das königliche Hofgericht getragen. Anfang 1217 nahm Érard de Brienne den Kampf wieder auf und wurde dafür von Papst Honorius III. exkommuniziert.
    Blankas Verbündete marschierten 1218 gegen Lothringen und verwüsteten das Land. Herzog Theobald flüchtete nach Amance und musste im Juni 1218 kapitulieren, wodurch Philippa und Érard ihres wichtigsten Unterstützers beraubt wurden. Der Erbfolgekampf war damit für Blanka und ihren Sohn entschieden, ihre beiden Konkurrenten verließen Frankreich bis 1222 in ihre Heimat in Übersee und kehrten nie wieder zurück. Trotzdem sollte die Gefahr aus dem Morgenland für Theobald nicht gebannt sein.

    Aufstand der Barone
    Im Jahr 1222 wurde Theobald mündig und übernahm die Regentschaft in seinem Erbe. Um 1224 erreichte er in Tudela von seinem Onkel König Sancho VII. die Anerkennung als dessen Erbe im Königreich Navarra. Danach unterstützte er König Ludwig VIII. bei der Eroberung von La Rochelle (August 1224) gegen die Engländer. Zur selben Zeit distanzierte er sich von seinem König und geriet in das Umfeld oppositioneller Kräfte um Peter Mauclerc und Hugo X. von Lusignan, welche das vorangegangene Erstatarken des Königtums gegenüber dem Lehnsadel als Bedrohung der eigenen Macht auffassten. Diese Lage eskalierte während des Kreuzzuges des Königs gegen die Albigenser, nachdem Theobald, Peter Mauclerc und ihre Sympathisanten im Juli 1226 den Köniig während der Belagerung von Avignon nach Verstreichen der vorgegebenen 40-Tage Frist im Stich ließen und mit ihren Kontingenten das Kreuzfahrerheer verließen. Obwohl dazu durchaus berechtigt, wurde diese Handlung vom königlichen Hof als ein Akt des Verrates wahrgenommen.
    Nachdem die Barone auch der Krönung Ludwigs IX. im November 1226 fernblieben, nahm die für ihn regierende Blanche von Kastilien den Kampf gegen die Opposition auf. Theobald, der an den Feierlichkeiten teilnehmen wollte, wurde von der Regentin der Zugang zu Reims verwehrt.
    Der Regentin gelang es im Januar 1227 in Curçay die Reihen der Barone durch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Nähe zur Regentin bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furcht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun der Königin. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Hugo von Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete ebenfalls einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Mauclerc versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nachdem Mauclerc nicht wie gefordert am 31. Dezembmber 1227 am königlichen Hof zu Melun erschien, brachen die Kämpfe erneut aus. Mauclerc gelang es, den Onkel des Königs, Philipp Hurepel, und den Herren Enguerrand III. de Coucy in sein Lager zu ziehen. Theobald aber schloss sich sofort dem König an und führte ihm 800 Ritter zu, zusammen stürmten sie im Januar 1228 Mauclercs mächtige Burg Bellême. Dies brachte die Barone nun auch gegen Theobald auf, in Schmähschriften bezichtigten sie ihn des Mordes an König Ludwig VIII. und lasteten ihm eine sexuelle Beziehung mit der Regentin an.
    Die Kämpfe, die Theobald zusätzlich schürte, verlagerten sich somit in die Champagne. Er entführte den Erzbischof von Lyon, womit er sich den Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers zum Feind machte. Diese fielen gemeinsam mit Enguerrand de Coucy in die Champagne ein, brannten Ervy und Saint-Florent nieder, und belagerten Chaource. Theobalds Hauptstadt Troyes aber wurde erfolgreich von seinem Seneschall Simon de Joinville verteidigt. Die Regentin entsandte zur Unterstützunng Theobalds ein Heer nach Troyes und schwächte 1230 die Barone, indem sie, durch ihren verbündeten Grafen Ferrand von Flandern, Philipp Hurepel zur Unterwerfung zwang. Danach stellten auch der Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers ihre Kampfhandlungen gegen Theobald ein.
    Die Waagschale neigte sich danach zugunsten der Regentin und Theobalds, nachdem bereits im Oktober 1229 Mauclerc dem englischen König für die Bretagne gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies brachte seine engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo von Lusignan gab deshalb im Januar 1230 in Clisson den Kampf auf. Nachdem der König mit einem Heer, unterstützt von Theobald, mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und sich König Heinrich III. von England im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gaben Mauclerc und Enguerrand de Coucy 1231 endgültig auf.
    Theobald hatte sich in dieser Zeit als wichtige Stütze der Regentin und des jungen Königs erwiesen, welche ihr Vertrauen in ihn setzten. So diente ihr Theobald 1229 als Schiedsmann bei den Verhandlungen in Meaux mit dem Grafen Raimund VII. von Toulouse, welche zur Unterzeichnung des Vertrages von Meaux-Paris führten, der den Albigenserkreuzzug offiziell beendete.

    Alice von Zypern
    Im Jahr 1233 landete die Königinwitwe von Zypern und Fürstin von Antiochia an der Mittelmeerküste Frankreichs, was Theobald erneut in eine bedrohliche Lage versetzte. Denn es war seine Cousine Alice, die zweite Tochter seines Onkels und ältere Schwester von Philippa, und genau wie ihre Schwester hatte auch sie einen Anspruch auf das väterliche Erbe, die Champagne. Alice hatte einst die Behauptung dieser Ansprüche von ihrer Schwester übernommen und fortgeführt, was Theobald schon während des Aufstandes der Barone zusätzliche Probleme bereitet hatte. Denn die Barone um Peter Mauclerc und Philipp Hurepel hatten sich auch der Ansprüche Alices bedient als Rechtfertigung für ihren Kampf gegen Theobald. Er selbst erkannte ihre Rechte nicht an mit der Begründung, dass die Ehe ihrer Eltern nicht rechtmäßig gewesen sei. Denn der erste Ehemann ihrer Mutter, Humfried IV. von Toron hatte einst die erzwungene Scheidung von seiner Frau niemals anerkannt.
    Im Gegensatz zum Konflikt mit Philippa besaß Theobald gegen Alice keinen nennenswerten Unterstützer, der ihn gegen sie und den mit ihr sympathisierenden Adel der Champagne hätte beistehen können. Auch die königliche Autorität, die in dieser Zeit der König persönlich übernahm, hielt sich zurück. 1234 gelang es Theobald, sich mit Alice zu einigen, sie erklärte sich bereit für eine einmalige Zahlung von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livres tournois auf ihre Ansprüche zu verzichten. Der Graf von Champagne war als Schirmherr der großen Champagnemessen einer der reichsten Fürsten Frankreichs, doch selbst für ihn war eine solche Summe exorbitant.
    In dieser Situation schaltete sich der König als Gläubiger für den Grafen ein und erklärte sich bereit, diese finanzielle Last zu tragen. Alice reiste wenig später in das heilige Land zurück, Theobald aber befand sich nun gegenüber seinem königlichen Lehnsherren in der unkomfortablen Position eines Schuldners. Um diese Schulden zu begleichen gab er seine Lehnshoheit über die Grafschaften Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre zugunsten der Krone auf. Ein schwerwiegender Verlust, wurde damit die von Theobalds Ahnen, Odo II. von Blois, begründete Umklammerung der Île-de-France durch das Haus Blois beendet. In der Champagne musste Theobald die Anwesenheit königlicher Beamter dulden, welche die Rentenzahlungen für Alice überwachen sollten und somit erheblichen Einfluss auf Theobalds politischen Handlungsspielraum nahmen.
    Diese Vorgänge bedeuteten faktisch das Ende der Champagne als machtpolitische Größe im mittelalterlichen Frankreich. Die Region verlor ihre fürstlich-souveräne Position und sollte wenig später durch die Ehe von Theobalds Enkelin mit König Philipp IV. dem Schönen zur Gänze in königliche Hände übergehen.

    König von Navarra
    Nach dem Tod Sanchos VII. 1234 konnte Theobald dessen Erbe in Navarra antreten. Sein Nachfolgerecht wurde zuvor dort zeitweise in Frage gestellt, nachdem Sancho mit König Jakob I. von Aragon 1231 einen Erbvertrag vereinbart hatte. Doch letztlich profitierte Theobald von der Parteinahme des baskischen Adels zu seinen Gunsten und der Inanspruchnahme Jakobs bei dessen Eroberungszügen auf den Balearen und in Valencia.
    Theobald reformierte die Verwaltung Navarras nach nordfranzösischem Vorbild, besetzte neu geschaffene Ämter wie Seneschallat und Kanzlei aber auch mit Basken. Er kodifizierte das Recht (Cartulario Magno) und fasste erstmals das Gewohnheitsrecht im Fuero Generl zusammen. Außenpolitisch näherte er sich an König Ferdinand III. von León an, von dem er Gipuzkoa erhielt. Ein Eheprojekt mit Ferdinand scheiterte aber nach einem Einwand des Königs von Kastilien, der Navarra als sein feudum betrachtete.
    In den folgenden Jahren geriet Theobald in Frankreich mit König Ludwig IX. in Konflikt, nachdem er seine Tochter Blanche mit dem Herzog der Bretagne (einen Sohn Mauclercs) verheiratet hatte. Dieser hatte er zudem das Erbrecht auf Navarra mit in die Ehe gegeben. Ludwig witterte eine Verschwörung und belagerte, zusammen mit seinen Brüdern Alfons und Robert, Theobalds Burg Montereau. Erst die Vermittlung Papst Gregors IX., die Theobald erbeten hatte, da er zwei Jahre zuvor das Kreuz genommen hatte, konnte in Vincennes im Juni 1236 einen Frieden stiften, indem Theobald aber Montereau und Bray-sur-Seine an den König abtreten musste.

    Kreuzzug der Barone
    → Hauptartikel: Kreuzzug der Barone
    1239 entschloss sich Theobald sein Kreuzzugsvorhaben in die Tat umzusetzen und setzte sich an die Spitze eines Kreuzzuges, an dem sich eine Vielzahl französischer Barone (u. a. Graf Peter von Braine, Herzog Hugo IV. von Burgund, Graf Heinrich II. von Bar, der Konstabler von Frankreich Graf Amalrich VII. von Montfort, Graf Guigues von Nevers, Graf Wilhelm von Joigny und Graf Ludwig I. von Sancerre) beteiligten. Das Unternehmen genoss die Unterstützung König Ludwigs IX. der die volle Finnanzierung Theobalds übernahm. Eigentlich beabsichtigten die Kreuzfahrer in Brindisi an Bord ihrer Schiffe zu gehen. Da Kaiser Friedrich II. die italienischen Häfen für Heerfahrten in das heilige Land gesperrt hatte, waren sie aber genötigt, sich in Aigues-Mortes und Marseille einzuschiffen. Sie erreichten Anfang September 1239 Palästina. Das Kreuzfahrerheer umfasste ca. 1.000 Ritter.
    Da Theobalds Leidenschaft eher der Lyrik als dem Kampf galt, verlief der Kreuzzug militärisch nicht besonders erfolgreich. Theobald verbrachte die meiste Zeit im sicheren und vergnüglichen Akkon bevor er nach Askalon zog, wo er die Festung wiedererrichten wollte. Vorausgeeilte Abteilungen der Kreuzfahrer schlugen zwei kleinere Schlachten gegen die Ayyubiden. Die Erste, ein Überfall auf einen reichen damaszenischen Konvoi unter Peter von Braine, war ein knapper Sieg. Die Zweite, die Schchlacht bei Gaza, gegen ein ägyptisches Heer im November 1239, war eine vernichtende Niederlage, in welcher der Graf von Bar fiel und der Graf von Montfort in Gefangenschaft geriet. Zeitgleich brachen aber auch kriegerische Konflikte zwischen den Ayyubiden-Staaten aus, die zu Gunsten Theobalds verliefen. Er verbündete sich mit Sultan as-Salih Ismail von Damaskus gegen dessen Neffen Sultan as-Salih Ayyub von Kairo. Dafür trat Ismail ihm Galiläa mit den wichtigen Festungen Safed und Beaufort ab und versprach ihm weitere, noch von Ayyub zu erobernde Teile Palästinas, nämlich die Gebiete westlich des Jordans bis südlich von Jerusalem. Nachdem sich die Soldaten Ismails geweigert hatten, an der Seite von Christen gegen Muslime zu kämpfen, und teils zu Ayyub überliefen, nutze Theobald die sich bietende Gelegenheit, ein Neutralitätsabkommen mit Sultan as-Salih Ayyub von Kairo einzugehen, wofür dieser ihm den Besitz Askalons bestätigte und zusagte, ihm die von Ismail versprochenen Gebiete Ayyubs abzutreten und die bei Gaza gefangen genommenen Gefährten Theobalds freizulassen. Einige wichtige lokale Barone waren über den diplomatischen Seitenwechsel verärgert, da sie in ihren gerade von Ismail erhaltenen Herrschaften in Galiläa diesen als dringendere Bedrohung als Ayyub empfanden.
    Theobald wartete den Vollzug des Neutralitätsabkommen nicht ab, sondern verließ, nachdem er Jerusalem einen eiligen Pilgerbesuch abgestattet hatte, im September 1240 das heilige Land. Ein großer Teil der Kreuzfahrer folgte ihm, mit Ausnahme des Herzogs von Burgund und des Grafen von Nevers, die noch bis 1241 im Land blieben. Kurz nach Theobalds Abreise traf Richard von Cornwall mit einem englischen Kreuzritterheer ein, der die Abtretung der Gebiete an die Kreuzfahrer und die Freilassung der Gefangenen überwachte. Obwohl Theobald weder große Schlachten geschlagen noch aktive Diplomatie betrieben hatte, war der im Zuge des Kreuzzugs erlangte Geländegewinn für die Kreuzfahrer der größte seit dem Ersten Kreuzzug.

    Letzte Jahre und Tod
    Neben einer Damas-Rose brachte Theobald aus dem Heiligen Land ein Stück des wahren Kreuzes mit, welches er der Kirche von Saint-Laurent-des-Ponts in Provins stiftete, die danach Kirche des Heiligen Kreuzes (Église Sainte-Croix) genannt wurde. Im Jahr 1241 unterstützte er König Ludwig IX. im Saintonge-Krieg gegen Heinrich III. von England und widmete sich danach der Verwaltung seiner Ländereien.
    Theobald starb am 8. Juli 1253 in Pamplona, weniger als ein Jahr nach seiner von ihm verehrten Dame Blanche von Kastilien, und wurde in der Kathedrale Santa Maria la Real bestattet, sein Herz dagegen im Kloster der Cordelières in Provins.
    Er ist der Autor von 71 lyrischen Kompositionen, darunter 37 Liebesliedern, in denen er eine große technische und verbale Virtuosität beweist, ebenso wie eine außergewöhnliche Frechheit und Ironie gegenüber der Ritterlichkeit. Theobald von Champagne war der berühmteste Troubadour seiner Zeit. Er wurde im folgenden Jahrhundert von Dante als sein Vorläufer angesehen.

    Theobald heiratete Agnes von Beaujeu in 1222. Agnes (Tochter von Guichard IV. von Beaujeu und Sibylle von Hennegau) gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 59.  Agnes von BeaujeuAgnes von Beaujeu (Tochter von Guichard IV. von Beaujeu und Sibylle von Hennegau); gestorben in 1231; wurde beigesetzt in Abtei von Clairvaux.

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte 1 Tochter:
    - Blanche (* 1226; † 11. August 1283) ⚭ 1236 mit Herzog Johann I. von Bretagne († 1286)

    Verheiratet:
    1222 heiratete er Agnes aus dem Haus Beaujeu, eine Kusine des späteren Königs Ludwig IX. des Heiligen, die bereits am französischen Hof Theobalds Spielkameradin gewesen war.

    Kinder:
    1. 29. Blanche (Blanca) von Champagne

  17. 60.  König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien); gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Lord von Irland - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): 1199 bis 1216, England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ohneland

    Johann Ohneland (* 24. Dezember 1167 im Beaumont Palace, Oxford; † 19. Oktober 1216 auf Newark Castle, Newark-on-Trent), engl. John Lackland, eigentlich franz. Jean Plantagenêt, genannt Jean Sans-Terre, war von 1199 bis 1216 König von England, Lord von Irland, Herzog der Normandie und von Aquitanien sowie Graf von Anjou.
    Er war der jüngste Sohn des englischen Königs Heinrich II. und von Eleonore von Aquitanien. Nach dem Tod seines Bruders Richard Löwenherz wurde er 1199 englischer König. Im Krieg mit Frankreich verlor er bis 1204 die Normandie und weite Teile seiner Festlandsbesitzungen, des sogenannten Angevinischen Reichs. Seine Rückeroberungsversuche scheiterten. Während seiner Herrschaft kam es zu einer Rebellion der englischen Barone, die ihn 1215 zur Anerkennung der Magna Carta zwang.

    Erziehung und Jugend
    Über die Jugend und die Erziehung von Johann ist sehr wenig bekannt, und als vierter Sohn des Königs wurde er nur wenig beachtet. Als Kleinkind wurde er in der Abtei Fontevrault im Anjou erzogen, später im Haushalt seines ältesten Bruders Heinriich. Sein Lehrer war Ranulf de Glanville, und John lernte auch Lesen und Schreiben. Als Erwachsener besaß er eine Bibliothek mit lateinischen und französischen Schriften. Seinen Beinamen Ohneland erhielt Johann bereits als Kleinkind, weil er 1169 von seinem Vater bei der mit dem französischen König in Montmirail vereinbarten Erbteilung unter den Söhnen keinerlei Berücksichtigung fand, während seine drei älteren Brüder mit eigenen Erbteilen bedacht wurden.[1]
    Johann war von kleiner Figur und soll nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1,65 m und 1,68 m groß gewesen sein. Anfangs gut gebaut, soll er durch übermäßiges Essen in seinen späteren Jahren dick geworden sein.[2]

    Johann als jüngster Sohn Heinrichs II.
    Um auch seinen jüngsten Sohn mit Landbesitz zu versorgen, arrangierte Heinrich 1172 Johanns Verlobung mit Adelheid, der älteren Tochter des Grafen Humbert von Maurienne. Adelheid hätte ein erhebliches Erbe mit in die beabsichtigte Ehe gebracht, und als Gegenleistung wollte Heinrich seinem Sohn die Burgen Chinon, Loudon und Mirebeau im Poitou übergeben. Das Poitou hatte er jedoch bereits seinem ältesten Sohn Heinrich dem Jüngeren versprochen. Die Übertragung der Burgen aus seinem Besitz, ohne ihn zu fragen, war der Anlass für die Rebellion des jüngeren Heinrich gegen seinen Vater, der sich Johanns ältere Brüder Richard und Gottfried anschlossen. Zwar gelang es Heinrich II., die Rebellion seiner Söhne 1174 niederzuschlagen, doch da Adelheid im selben Jahr starb, konnte die geplante Hochzeit Johanns mit ihr nicht mehr vollzogen werden.
    Nachdem sich Heinrich II. wieder mit seinen Söhnen versöhnt hatte, wurde Johann am 30. September 1174 eine Jahresrente von 1000 Pfund aus England sowie je 1000 Livres aus der Normandie und dem Anjou zugesagt. Nach dem Tod von Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall, der 1175 ohne überlebende legitime männliche Nachkommen gestorben war, vergab Heinrich II. die Einkünfte aus dieser Grafschaft an Johann, womit er Reginalds Töchter quasi enterbte. Dies führte zur Rebellion ihrer Ehemänner, zu denen Adémar, Vicomte de Limoges, gehörte. 1176 verlobte der König Johann mit Isabel von Gloucester, der Tochter und Miterbin von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester. William FitzRobert erhob Johann jedoch zu seinem Haupterben, wwomit er Isabels Schwestern und deren Ehemänner Amalrich von Montfort und Richard de Clare, 3. Earl of Hertford enterbte. Als William FitzRobert Ende 1183 starb, kam es zu einer Rebellion im Südosten von Wales. Nach deren Niederschlagung übernahm Heinrich II. vorerst selbst die Verwaltung von Gloucester und Glamorgan. Johann wurde weiterhin in Urkunden nur als „Königssohn“ tituliert und blieb seinem Vater unterstellt.

    Vergeblicher Griff nach Aquitanien
    Im August 1184 wollte Heinrich II. das Herzogtum Aquitanien an Johann anstatt an seinen Sohn Richard übertragen. Diesem Plan widersetzte sich Richard natürlich, weshalb Johann mit Billigung seines Vaters und Unterstützung seines Bruders Gottfried Richards Herzogtum angriff. Der Angriff scheiterte jedoch, und bei einem Treffen der drei Brüder mit ihrem Vater im Dezember 1184 erreichte Richard, dass sein Vater ihm Aquitanien beließ.

    Gescheiterter Feldzug nach Irland
    Bereits im Mai 1177 hatte Heinrich II. versucht, Johann zum König von Irland zu erheben. Er bat Papst Alexander III. um dessen Zustimmung und um Übersendung einer Krone. Zu Beginn der 1180er Jahre war Heinrich II. über die zunehmende Unabhängigkeit seines Gouverneurs Hugh de Lacy in Irland beunruhigt. Er schlug Johann im März 1185 zum Ritter und sandte ihn als Lord of Ireland mit einer stattlichen Streitmacht nach Irland. Johann landete am 25. April in Waterford. Einige der irischen Könige unterwarfen sich ihm sofort, doch als Johann entgegen dem traditionellen irischen Recht große irische Lehen an seine eigenen Freunde und Gefolgsleute vergab, erhoben sich die irischen Könige von Thomond, Desmond und Connacht, anscheinend ermuntert von Hugh de Lacy, gegen Johann. Nach mehreren Niederlagen und weil Johann ihnen den ausstehenden Sold verweigerte, desertierte ein Teil seiner Truppen. Johann musste sich im September wieder nach England zurückziehen, wo er die Anhängerschaft Hugh de Lacys für sein Scheitern verantwortlich machte.
    Die beiden zeitgenössischen Chronisten Gerald of Wales und Roger von Hoveden hingegen berichten von Johanns Überheblichkeit und Habgier in Irland. Während sein Bruder Richard in Johanns Alter die rebellischen Barone von Aquitanien unterworfen haatte, galt Johann nach dem Fiasko von Irland als verschwenderischer Taugenichts.[3] Nachdem Hugh de Lacy 1186 ermordet worden war und Papst Urban III. dem König eine Krone für das zukünftige Königreich Irland gesandt hatte, bereitete Heinrich II. erneut einen Feldzug für seinen Sohn nach Irland vor. Im August 1186 verunglückte jedoch Johanns Bruder Gottfried bei einem Turnier tödlich. Um die Nachfolge in der Bretagne zu regeln, sagte der König den irischen Feldzug ab. Die päpstliche Krone wurde nie verwendet und Johann blieb nur nomineller Lord of Ireland. Diesen Titel trugen bis zu Heinrich VIII. alle zukünftigen englischen Könige.

    Unterstützung der Rebellion Richards
    Nachdem Heinrich II. sich im November 1188 öffentlich geweigert hatte, seinen ältesten überlebenden Sohn Richard als seinen Erben zu bestätigen, revoltierte dieser gegen seinen Vater und verbündete sich mit dem französischen König Philipp II. Ein Großteil des Adels unterstützte Richard und die Macht des alten Heinrich II. wurde rasch geringer. Nach dem Fall von Le Mans am 12. Juni 1189 wechselte auch Johann auf die Seite seines siegreichen Bruders. Heinrich II. starb kurz darauf, und nach Ansicht vieler Zeitgenossen führte der Verrat seines geliebten jüngsten Sohns mit zum Tod des alten Königs.

    Johann unter Richard Löwenherz
    Nach dem Tod ihres Vaters bestätigte Richard Johann rasch in seinen Besitzungen von Mortain in der südwestlichen Normandie sowie der Burgen von Peveril, Lancaster, Marlborough und Ludgershall in England. Dazu erhielt Johann die Gebiete von Tickhill, Wallingford sowie Derbyshire und Nottinghamshire, deren Burgen jedoch in königlichem Besitz blieben. Am 29. August 1189 heiratete Johann seine Verlobte Isabel von Gloucester. Johann und Isabel waren Cousin und Cousine zweiten Grades, weshalb Erzbischof Balduin von Canterbury die Ehe wegen Blutsverwandtschaft untersagt hatte. Johann wandte sich daraufhin an den Papst, und der päpstliche Legat gestattete die Ehe, solange sie nicht vom Papst untersagt würde. Durch die Heirat mit Isababel wurde Johann nun Earl of Gloucester und Lord von Glamorgan und Wentloog in den Welsh Marches. Nach dem Tod von Heinrich II. war es in Südwales wieder zu Kriegen mit Lord Rhys, dem Fürsten von Deheubarth gekommen. Lord Rhys hatte Heinrich II. als seinen Oberherrn anerkannt, betrachtete diese Bindung durch den Tod des Königs jedoch als erloschen. Richard unterstellte Johann eine Armee, mit der er das von Lord Rhys belagerte Carmarthen Castle entsetzte. Johann verhandelte mit Lord RhRhys und eskortierte ihn nach Oxford, wo er direkt mit dem König verhandeln wollte. Richard weigerte sich jedoch, den walisischen Fürsten zu empfangen. Lord Rhys kehrte nach Südwales zurück und setzte seine Angriffe auf englische Gebiete fort. Im Dezember 1189 übergab Richard Johann auch Cornwall, Devon, Somerset und Dorset in Südwestengland. Johann war nun Herr über erheblichen Grundbesitz und verwaltete seine Besitzungen von Marlborough aus.
    Verrat an Richard in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Vor seinem Aufbruch zum Dritten Kreuzzug nahm Richard im März 1190 in Nonancourt Johann einen Eid ab, dass er sich in den nächsten drei Jahren nicht in England aufhalten würde. Später erlaubte er jedoch seinem Justiciar und Lordkanzler William Longchamp, Johann bei Bedarf von diesem Eid zu entbinden. Im Oktober 1190 setzte Richard in Messina im Falle seines Todes seinen Neffen Arthur, den postum geborenen Sohn seines Bruders Gottfried, als Erben ein. Bereits 1191 war Johann wieder in EEngland. Als Gerard de Canville, der Sheriff von Lincolnshire, im Juni 1191 Johann als Richards Erben huldigte, belagerte Longchamp sofort Camvilles Burg Lincoln Castle, während Camville Nottingham und Tickhill Castle an Johann übergab. Longchamp hob die Belagerung von Lincoln auf und traf sich im Juli mit Johann in Winchester. Sowohl Longchamp wie auch Johann erschienen beide mit einem starken Aufgebot an walisischen Söldnern. Durch den von Richard von Sizilien aus zurückgesandten Erzbischof von Rouen, Walter de Coutances, wurde eine Vereinbarung ausgehandelt, nach der Johann die Burgen zurückgab, während Longchamp Johann als potentiellen Erben anerkannte. Am 18. September 1191 ließ Longchamp Johanns Halbbruder Erzbischof Geoffrey von York, der ebenfalls geschworen hatte, England innerhalb von drei Jahren nach Richards Aufbruch nicht zu betreten, in Dover verhaften. Johann nutzte den daraus entstehenden Aufruhr über den ausländischen, aus der Normandie stammenden Justiciar. Er erklärte sich zum Bewahrer von englischem Recht und englischen Freiheiten und brach die Vereinbarung mit Longchamp. Angesichts des Aufruhrs sah sich Longchamp gezwungen, Geoffrey von York wieder freizulassen.
    Johann lud den Justiciar sowie weitere führende Adlige für den 5. Oktober zu einem Treffen an der Loddon Bridge zwischen Reading und Windsor ein, doch Longchamp schlug die Einladung aus, da er befürchtete, dass Johann sich des Throns bemächtigen wollte. Erzbischof Walter de Coutances verdächtigte Johann, dass er den Justiciar absetzen wollte. Am 7. Oktober brach Johann mit seinen Anhängern Richtung Windsor auf. Longchamp zog sich daraufhin von Windsor nach London zurück, und auf dem WWeg dorthin kam es zu einem Geplänkel zwischen Johanns und Longchamps Gefolge. Longchamp flüchtete in den Tower of London, während Johann sich in der City behaupten konnte. Am 10. Oktober legte Longchamp seine Ämter als Justiciar und Lordkanzler nieder. Johann hoffte, nach Longchamps Scheitern die uneingeschränkte Herrschaft in England zu erhalten, doch musste er schließlich Erzbischof Walter de Coutances als neuen Justiciar einsetzen.

    Verrat an Richard in Frankreich
    Philipp II. von Frankreich war bereits Ende 1191 vorzeitig vom Kreuzzug nach Frankreich zurückgekehrt. Er bot Johann die Herrschaft über Aquitanien an, wenn er seine Halbschwester Alix heiraten würde. Alix war ursprünglich mit Richard verlobt gewesen, doch hatte dieser 1189 die Verlobung gelöst. Johann wollte im Februar 1192 nach Frankreich aufbrechen, als seine Mutter ihn nach langen Unterredungen davon überzeugen konnte, dass er mit diesem Verrat alles verlieren würde. Als Anfang 1193 die Nachricht, dass Richard in Österreich von Herzog Leopold gefangen genommen worden war, erneuerte Philipp II. sein Angebot an Johann. Johann schlug alle Warnungen in den Wind und schloss im Januar 1193 in Paris ein Abkommen mit dem französischen König. Demnach sollte er Alix heiraten und das Vexin an Philipp II. übergeben. Philipp II. eroberte umgehend die strategisch wichtige Burg Gisors und sammelte eine Invasionsflotte in Wissant. Johann versuchte, den schottischen König Wilhellm auf seine Seite zu ziehen, doch dieser lehnte seine Angebote ab. Johann besetzte daraufhin mit walisischen Söldnern Windsor und Wallingford Castle, doch seine Rebellion gegen seinen Bruder, den Kreuzfahrer-König fand nur geringe Unterstützungg. Johann ließ verkünden, dass Richard tot sei, doch die englischen Adligen glaubten ihm nicht. Sie belagerten Johanns Burgen und bereiteten sich auf eine Abwehr der befürchteten französischen Invasion vor. Am 20. April 1193 kehrte Hubert Walterr, der Bischof von Salisbury, aus Deutschland zurück und überbrachte die Lösegeldforderung von Kaiser Heinrich VI. Auf seinen Ratschlag hin wurde Johann ein Waffenstillstand angeboten, nach dem Johann Windsor und Wallingford übergeben solle, doch durfte er Nottingham und Tickhill Castle behalten. Aus Furcht, nach der Freilassung Richards als Verräter angeklagt zu werden, floh Johann nach Frankreich. Richards Unterhändler sicherten ihm den Besitz seiner Ländereien zu, wenn er 50.000 Marrk, die Hälfte des ungeheuren Lösegelds, aufbringen würde. Johann akzeptierte dies, stellte jedoch fest, dass er von den Verwaltern seiner eigenen Burgen in England als Verräter betrachtet wurde, so dass sie ihn nicht mehr als Herrn akzeptierten. Erneut kehrte er nach Frankreich zurück. Philipp übergab ihm Arques, Drincourt und Évreux. Im Gegenzug versprach er Philipp mit Ausnahme von Rouen die Normandie östlich der Seine. Gemeinsam bereiteten sie eine neue Invasion der Normandie vor und versuchten, Kaiser Heinrich VI. zu bestechen, damit er Richard länger in Gefangenschaft hielt. Hubert Walter, der inzwischen Erzbischof von Canterbury geworden war, exkommunizierte daraufhin Johann, und der königliche Rat enteignete ihn förmlich. Richards Anhänger belagerten Johanns Burgen, die sich bis auf Tickhill und Nottingham Castle rasch ergaben.

    Versöhnung mit Richard
    Auf der Ratsversammlung in Nottingham im Mai 1194 wurden alle Lehen Johanns einschließlich Irland für verwirkt erklärt. Als Richard in die Normandie übersetzte, unterwarf sich ihm Johann in Lisieux. Sein Bruder vergab ihm und sandte ihn nach Évreux, wo er die Burg in seinen Besitz brachte, bevor die französische Besatzung von seinem Seitenwechsel erfuhr. In den nächsten fünf Jahren lebte Johann unauffällig und gewann nach und nach das Vertrauen seines Bruders zurück, der ihm Irland sowie Mortain und Gloucester zurückgab. Richard betraute ihn zudem mit kleineren militärischen Kommandos, die Johann wie die Eroberung von Gamaches teils erfolgreich durchführen konnte. Johann war in dieser Zeit ein loyaler Unterstützer seines Bruders, während sein Neffe Arthur sich 1196 mit dem französischen König verbündet hatte. Deshalb erklärte Richard Johann 1197 zu seinem Erben und kurz vor seinem Tod im April 1199 zu seinem Nachfolger.

    Nachfolge seines Bruders und Kampf um die Besitzungen in Frankreich
    Nach seiner Thronbesteigung versuchte Johann vorrangig, seine Besitzungen auf dem Festland zu sichern. König Philipp II. besetzte unverzüglich, nachdem er die Nachricht vom Tod Richards gehört hatte, Évreux und fiel in die Normandie ein. Unter FFührung von Guillaume des Roches erklärten die Barone von Anjou, Maine und Tours den jungen Arthur zum Herzog und überzeugten die Stadt Angers, ihre Tore für Arthur und dessen Mutter Konstance zu öffnen. In Aquitanien wurde Philipp II. von seineen alten Verbündeten, dem Graf von Angoulême und dem Vicomte von Limoges, unterstützt. Johann vertraute Aquitanien seiner alten Mutter an, der die Söldner Richards unter Führung von dessen Vertrauten Mercadier zur Verfügung standen, und versuchte vorrangig Anjou zu halten. Am 14. April besetzte er Burg Chinon mit dem Kronschatz. Die Witwe seines Bruders Gottfried, Konstanze, versuchte inzwischen, das Anjou, Maine und Tours für ihren Sohn Arthur zu besetzen, und Johann geriet bei Le Mans fast in Gefangenschaft, als sich Philipp II., Arthur und des Roches dort am 20. April trafen. Johann zog nach Rouen, wo er am 25. April als Herzog der Normandie eingesetzt wurde. Anschließend zog er wieder nach Le Mans, das er als Vergeltung für die Unterstützung Arthurs und Philipps II. plünderte. In England hatte sich inzwischen William Marshal für die Thronfolge Johanns eingesetzt und Erzbischof Hubert Walter auf seine Seite gebracht. Johann überließ Vizegraf Aimery de Thouars, den er gegen Guillaume des Roches zum Seneschall von Anjou ernannte, die Verwaltung des Anjou und reiste nach England. Am 25. Mai landete er in Shoreham und wurde bereits zwei Tage später, am 27. Mai 1199, in Westminster Abbey zum König gekrönt. Bereits einen Monat später erschien er mit seiner Armee in der Normandie und zwang Philipp II. zur Aufgabe der Belagerung der Burg Lavardin. Angesichts seiner angespannten Finanzen konnte Johann jedoch keinen großangelegten Feldzug unternehmen.
    Im September 1199 wechselte Guillaume des Roches, der mächtigste Baron im Anjou, die Seiten und verbündete sich mit Johann. Er kam mit Konstance und Arthur nach Le Mans, doch diese wurden gewarnt, dass sie an Johann ausgeliefert werden sollten, und konnten mit Hilfe von Aimery de Thouars und dessen Bruder Guido von Thouars an den französischen Hof flüchten. Auch in Frankreich gab es Widerstand gegen die hohen Steuern für die Kriegskosten, so dass auch Philipp II. verhandlungsbereit wwar. Im Januar 1200 begannen Friedensverhandlungen und am 22. Mai wurde der Vertrag von Le Goulet geschlossen. In diesem erkannte Philipp II. Johann als Herr der Normandie, des Anjou, Maine, Tours und Aquitanien an. Johann musste auf Évreux, daas Vexin mit Ausnahme von Les Andelys sowie die Herrschaften Issoudun, Graçay und Bas-Berry in Berry verzichten, für die anderen Besitzungen auf dem Festland leistete Johann dem französischen König Hommage. Zusätzlich musste Arthur Johann für die Bretagne huldigen.

    Erneuter Krieg mit Frankreich
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1202 bis 1214
    Schon bald nach seiner Thronbesteigung hatte Johann Bischöfe gefunden, die seine anfechtbare Ehe mit Isabel von Gloucester auflösten. Er hatte zunächst eine Gesandtschaft nach Portugal geschickt, um Verhandlungen über eine Heirat mit einer portugiesischen Prinzessin zu führen. Johanns Heirat mit Isabella von Angoulême, der Tochter von Graf Aymar, am 24. August 1200 kam deshalb für viele Zeitgenossen überraschend, selbst für Isabellas Verlobten Hugo IX. von Lusignan. Durch die Heirat mit der Erbin der strategisch wichtigen Grafschaft hatte Johann nun eine Anwartschaft auf Angoulême, doch gleichzeitig hatte er sich nun die mächtige Familie Lusignan, der er bislang viel zu verdanken hatte, zum Feind gemacht. Johann machte auch kkeine Versuche, die Familie für die Demütigung und für den Verlust der Anwartschaft auf Angoulême zu entschädigen. Im Gegenteil, im Frühjahr 1201 entzog er Hugo de Lusignan die erst Anfang 1200 verliehene Herrschaft La Marche, die er seinem neuen Schwiegervater übergab, während er die Grafschaft Eu in der Normandie Hugos Bruder Raoul entzog. Da Johann auf die Beschwerden der Lusignans nicht einging, wandten sich diese an ihren obersten Lehnsherrn, den französischen König. Philipp II. versuchte erst, den Konflikt diplomatisch zu lösen. Bei einem Besuch Johanns in Paris erinnerte er diesen an seine Pflichten als Lehnsherr und trug ihm auf, den Konflikt mit den Lusignans vor seinem eigenen Gericht zu lösen. Johann kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach, weshalb die Lusignans ihre Beschwerden erneut beim französischen König vorbrachten. Johann sollte nun vor dem Hofgericht in Paris erscheinen. Als er dieser Aufforderung nicht nachkam, erklärte ihn Philipp II. im April 1202 zum untreuen Vasallen und entzog ihm alle französischen Lehen. Gleichzeitig akzeptierte er Arthurs Huldigung für das Anjou, Maine und Touraine, während er die Normandie zum Kronland erklärte. Durch seine Überheblichkeit gegenüber den Lusignans und der Ausschlagung des Vermittlungsversuchs von Philipp II. hatte Johann somit keine zwei Jahre nach dem Vertrag von Le Goulet einen Krieg mit dem französischen König herbeigeführt.[4]

    Verlust der Normandie und weiterer Besitzungen in Frankreich
    Während der französische König die Normandie von Osten angriff, überfiel Arthur mit Unterstützung von rebellischen Adligen von der Bretagne aus Johanns Besitzungen an der Loire. Johann vertraute den mächtigen Burgen, die die Ostgrenze der Normanandie schützten, und wandte sich zunächst nach Süden. Durch einen Überraschungsangriff konnte er Ende Juli 1202 die Rebellen in Mirebeau vernichtend schlagen, wobei neben Arthur zahlreiche weitere rebellische Adlige in Gefangenschaft gerieten. Er nutzte diesen Erfolg jedoch nicht aus. Über die Aufteilung der Gefangenen kam es zum endgültigen Bruch mit Guillaume des Roches und Aimery de Thouars. Bis Ende 1202 musste Johann sich aus dem nördlichen Poitou, dem Anjou, Maine und der Grafschaft Tours zurückziehen.
    Im Frühjahr 1203 erlitt Johanns Ansehen durch Gerüchte über das Schicksal seines Neffen Arthur schweren Schaden. Angeblich soll er selbst den in seiner Gefangenschaft befindlichen Arthur in Rouen erschlagen haben. Im Frühsommer griff Philipp II. erneut die Normandie an. Johann verlor zunehmend die Unterstützung der normannischen Adligen, die auf die Seite Philipps II. wechselten. Im Dezember 1203 verließ Johann die Normandie und segelte nach England. Nach über sechsmonatiger Belagerung ergab sich im März 1204 das mächtige Château Gaillard, dem zahlreiche weitere Burgen und Städte folgten. Am 24. Juni 1204 kapitulierte die isolierte Hauptstadt Rouen, womit die Normandie für Johann verloren war. Im Poitou gingen nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore am 1. April 1204 fast alle Barone und Städte zu Philipp II. über, der im August im Triumph in Poitiers einzog. Auf die Nachricht von Eleonores Tod überfiel Alfons VIII. von Kastilien die Gascogne, da Heinrich II. sie angeblich seiner Tochter Eleonore, Alfons Ehefrau, als Wittum nach dem Tod ihrer Mutter versprochen hatte. Ende 1204 besaß Johann nur noch wenig mehr als die Häfen von Bayonne bis La Rochelle sowie die isolierten Burgen von Chinon und Loches.

    Versuch der Rückeroberung der französischen Besitzungen
    Im Mai 1205 versuchte Johann, ein großes Heer und eine Flotte in Portsmouth zu sammeln. Die englischen Barone weigerten sich jedoch, ihm nach Frankreich zu folgen, so dass Johann seinen geplanten Feldzug unter demütigenden Umständen absagen musste. Als Folge davon ergaben sich die Besatzungen von Chinon und Loches. Dennoch widerstanden die großen Städte der Gascogne den französischen Angriffen, die Kanalinseln konnten zurückerobert werden und im Poitou gelang Savary de Mauléon die Rückckeroberung von Niort. Im Juni 1206 landete Johann mit einem Söldnerheer und mit der Unterstützung eines Teils seiner englischen Barone schließlich in La Rochelle. Auf die Nachricht von Johanns Aufbruch hatte Philipp II. sich auf die Verteidigung der Normandie konzentriert, so dass Johann ungehindert in Südwestfrankreich vorrücken, die Saintonge zurückerobern und die Herrschaft über die Grafschaft Angoulême, die er 1202 von seinem verstorbenen Schwiegervater geerbt hatte, festigen konnte. Dazu konnte er die letzten kastillischen Besatzungen in der Gascogne vertreiben. Im September zog er nach Norden in das Anjou, zog sich aber auf die Nachricht, dass Philipp II. mit einem starken Heer gegen ihn zog, zurück. Im Oktober 1206 vereinbarte er mit Philipp II. einen zweijährigen Waffenstillstand. Philipps mangelndes Interesse an der Gascogne und dem südwestlichen Poitou mit Angoulême, Aunis und der Saintonge rettete Johanns Herrschaft über diesen Rest des angevinischen Reiches.

    Regierung von England
    Nach dem Feldzug ins Poitou 1206 widmete Johann sich stärker der Regierung von England, die bis dahin so ausgeübt wurde wie unter seinem Bruder Richard. Zwar waren die Chancery Rolls als neue Nachweise der Tagesgeschäfte eingeführt worden, doch das Ausheben von Truppen und das Eintreiben von Geldern verlief unter Johann wie bisher unter Richard. Hubert Walter hatte bis zu seinem Tod 1205 als Lordkanzler gedient. Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex, blieb bis zu seinem Tod 1213 Justiciar. William von Ely blieb Lord High Treasurer und Hugh de Neville blieb Chief Forester, bis sie beide 1215 rebellierten.
    Erst nach Dezember 1203, als Johann die meiste Zeit über in England blieb, gab es Neuerungen, angeregt durch die Franzosen wie Peter des Roches, Engelard de Cigogné, Falkes de Bréauté und Gerard d’Athée, die Johann die Treue hielten, auch nachdem sie ihre eigenen Besitzungen in Frankreich an Philipp II. verloren hatten. Nachdem die Südküste Englands nach der Eroberung der Normandie stärker durch französische Angriffe bedroht wurde, verließ sich Johann nicht mehr allein auf die Seestreitkräfte der Cinque Ports. William of Wrotham und andere Beamte stellten im Auftrag des Königs eine königliche Flotte aus Galeeren und anderen Schiffen auf, für die der Hafen der jungen Stadt Portsmouth ausgebaut wurde. In weiteren Häfen in Südengland und Irland wurden Flottenstützpunkte angelegt, während Johanns Halbbruder William Longespée Kommandant der Flotte wurde. Der Historiker Winfried Warren bezeichnete Johann deshalb als Gründer der Royal Navy.[5]
    Nachdem Johann 1205 eine französische Invasion befürchtet hatte, musste jeder männliche Bewohner Englands, der älter als zwölf Jahre war, einen Treueeid schwören, und in jeder Grafschaft wurden Constables ernannt, die die Verteidigung organisierren sollten. Bis Herbst 1206 blieb jedoch die Rückeroberung seiner festländischen Besitzungen Johanns vorrangiges Ziel. Durch die fortwährenden Kriege, aber auch durch Inflation und sozialen Wandel waren die königlichen Finanzen jedoch erschöpft. Bereits 1203 hatte Johann den Dreizehnten, eine allgemeine Sondersteuer in England erhoben. Ab 1206 reorganisierte er das königliche Finanzwesen und führte die Gegenzeichnung bei Abrechnungen ein. Da seine Barone nach dem Lehensrecht nur 40 TaTage im Jahr Kriegsdienst leisten mussten, erhob er stattdessen von ihnen fast jährlich ein Schildgeld. 1207 erhob er erneut eine allgemeine Sondersteuer, die allein 57.425 Pfund einbrachte, was dem doppelten normalen Steueraufkommen eines Jahres entsprach. Er versuchte, durch seine Beamten die Steuern in den Grafschaften direkt einziehen zu lassen, anstatt die Grafschaften mit ihren Einkünften jährlich an einen Sheriff zu verpachten, doch aufgrund der begrenzten mittelalterlichen Verwaltungsressourcen scheiterte die praktische Umsetzung dieses Experiments.[6] Dazu trieb er stärker säumige Zahlungen von seinen Baronen ein, die durch das Schildgeld, durch Gebühren für den Erbfall und weitere Gebühren teilweise bei der Krone hoch verschuldet waren. Dies erfolgte jedoch willkürlich. 1208 befahl Johann Gerard d’Athée, die Besitzungen seines bisherigen Günstlings William de Braose in Wales wegen ausstehender Zahlungen zu besetzen. Braose rebellierte und flüchtete dann mit seiner Familie nach Irland, wo seine Familie in Gefangenschaft geriet. Braose selbst konnte nach Frankreich entkommen, wo er im Exil starb. Braoses Frau Maud und seinen ältesten Sohn William ließ Johann im Kerker verhungern.
    Auch von den jüdischen Gemeinden erhob Johann hohe Steuern, die ihm 1210 66.000 Mark einbrachten. Die Brutalität, mit der diese Steuern eingetrieben wurden, wirkte sich auch auf die Schuldner der jüdischen Geldverleiher aus. Weitere Steuern wurden den Städten aufgelastet, weitere Einnahmequellen waren die Waldrechte sowie Geldstrafen. Während die jährlichen Einnahmen der Krone vor 1207 bei etwa 30.000 Pfund lagen, betrugen sie 1210 – ohne die Einnahmen aus den Judensteuern – 51.913 Pfund und 1211 sogar 83.291 Pfund. Schätzungen zufolge hortete Johann 1212 über 200.000 Mark in Münzen in seinen Burgen Corfe, Bristol und Gloucester Castle, was zu einer Geldknappheit in England führte. Johanns Barone begannen nicht nur seine Willkür zu fürchten, sondern fürchteten aufgrund seiner regelmäßigen Geldforderungen auch ihren finanziellen Ruin.[7]
    Neben den Finanzen lag Johanns Hauptinteresse an der Rechtsprechung, während seiner Herrschaft entwickelte sich das Common Law weiter. Er besaß in England keine feste Residenz, sondern zog ruhelos und zügig durch weite Teile seines Reiches. Häufig nutzte er den Palast von Westminster, den Tower of London, die Burgen von Windsor, Winchester, Nottingham, Ludgershall oder Marlborough, dazu andere Burgen und Jagdhäuser wie Bere Regis und Gillingham in Dorset oder Freemantle in Hampshire, Geddington in Northamptonshire und zahlreiche weitere.[8] Daneben war er 17-mal im nordenglischen York und besuchte auch regelmäßig die Welsh Marches.

    Interdikt über England und Exkommunikation durch Papst Innozenz III.
    Wie viele andere Herrscher wollte Johann auch die Kirche beherrschen. Bereits 1198 hatte er, damals noch als Lord of Ireland, John Comyn, den Erzbischof von Dublin ins Exil getrieben und damit den Papst verärgert. Als Herzog von Aquitanien brachte Johanns Behandlung der Bischöfe von Limoges und Poitiers den Papst gegen Johann auf, und 1203 drohte Papst Innozenz III. Johann mit dem Interdikt über der Normandie, falls Johann die Bestätigung des Bischofs von Sées verweigerte. Angesichts der militärischen Lage hatte sich Johann dem Papst gefügt.
    In England dagegen war die königliche Gewalt über die Bischöfe traditionell stärker, und Johann wollte dies beibehalten. 1205 gelang es Johann, seinen Kandidaten Peter des Roches als Bischof von Winchester einzusetzen. Im selben Jahr starb Huberert Walter, der Erzbischof von Canterbury und damit Primas der englischen Kirche. Johann wollte die Mönche dazu bewegen, seinen Sekretär John de Gray, Bischof von Norwich, zum Nachfolger zu wählen. In einer geheimen Wahl wählten die Mönche jedoch ihren Prior Reginald zum Nachfolger Walters, der daraufhin nach Rom reiste, um seine Bestätigung durch Innozenz III. zu erhalten. Als Johann davon erfuhr, reiste er nach Canterbury, wo ihm die Mönche aus Furcht vor Repressionen versicherten, dass Reginald nicht gewählt worden sei und in Gegenwart des Königs John de Gray wählten. Als jetzt beide Parteien in Rom ihre Ansprüche vor den Papst brachten, entschloss sich dieser, beide Wahlen zu annullieren. Stattdessen schlug der Papst Kardinal Stephen Langton als neuen Kandidaten vor, von dem er hoffte, dass dieser seine Kirchenreform auch in England vorantreiben würde. Der Papst drängte die in Rom weilende Abordnung der Mönche dazu, Langton zum Erzbischof zu wählen, und bestätigte anschließend die Wahl.
    Johann wollte diesen Kompromiss jedoch nicht anerkennen, da er Langton wegen seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer an der Sorbonne in Paris als Parteigänger von Philipp II. für nicht akzeptabel hielt. Er vertrieb die Mönche aus Canterbury und besetzte die Ländereien des Erzbistums. Bereits Anfang des Jahres hatte Johann die Temporalien des Erzbischofs von York besetzt, nachdem dieser, sein Halbbruder Geoffrey, gegen eine hohe Sondersteuer protestiert hatte und ins Exil gegangen warr. Der Papst versuchte, den König zum Einlenken zu gewinnen, doch nach einem Jahr Wartezeit weihte er Langton im Juni 1207 zum Erzbischof und begann mit Vorbereitungen, um das Interdikt über England zu verhängen. Da fast alle Barone, die Mehrheit der Priester und auch viele Mönche den vollständigen Verlauf des Konflikts nicht kannten, herrschte in England die Auffassung, dass der Papst sich das Recht anmaße, den Erzbischof von Canterbury zu bestimmen und ihnen den recht unbekannten Langton als Primas aufzwingen wolle, so dass die Barone im Konflikt mit dem Papst hinter ihrem König standen.[9]
    Als der Papst im März 1208 das Interdikt über England verhängte, beschlagnahmte Johann im Gegenzug weitere Kirchengüter in England. Unter dem Vorwand, die Einhaltung des Zölibats zu überwachen, ließ er Priester und deren Geliebte verhaften, um sie erst nach Zahlung von Lösegeld freizulassen. Andere Kirchenmänner, die sich dem König unterwarfen, erhielten ihren Besitz zurück, während die Bischöfe William de Ste Mère-Église von London, Eustace von Ely und Mauger von Worcester ins Exil gingen. Verhandlungen zwischen Papst und König blieben ergebnislos, weil Johann in der Einsetzung Langtons keinen Präzedenzfall schaffen wollte; außerdem wollte er sich nicht für schuldig bekennen, um die Zahlung eines Bußgeldes zu vermeiden. Daraaufhin wurde er im November 1209 vom Papst exkommuniziert, weshalb auch die Bischöfe Herbert Poor von Salisbury, Hugh of Wells von Lincoln, Jocelin of Wells von Bath und Gilbert de Glanville von Rochester ins Exil gingen. Da weitere Bistümer nach dem Tod ihrer Bischöfe vakant waren und Giles de Braose, der Bischof von Hereford, wegen der Verfolgung seiner Familie durch den König bereits geflüchtet war, gab es mit Ausnahme von Peter des Roches von Winchester und John de Gray, der Justiciar von Irland geworden war, keinen Bischof mehr in England. Dennoch standen die Barone, der Großteil der Bevölkerung und ein Teil des Klerus im Konflikt mit dem Papst weiter hinter dem König. Nachdem der römisch-deutsche Kaiser Otto IV. und Graf Raimund VI. von Toulouse, die mit Johann verbündet waren, ebenfalls exkommuniziert worden waren, sah Johann wenig Anlass, gegenüber dem Papst einzulenken. Die weiteren Verhandlungen zwischen Papst und König wurden nur halbherzig geführt, bis ssie 1211 abgebrochen wurden, als Gerüchte aufkamen, dass der Papst den König absetzen wollte. Zu diesem Zeitpunkt flossen die Einkünfte aus sieben vakanten Bistümern und 17 Abteien an die Krone, die somit aus dem Interdikt erheblichen Gewinn zog. Nachdem das Interdikt und die Exkommunikation weitgehend ohne Wirkung geblieben waren, blieb dem Papst nur noch die Möglichkeit, Johann als König abzusetzen und seine Untertanen von ihrer Treuepflicht zu entbinden.

    Johann als Lord of Ireland
    Johann hatte ab 1185 als Lord of Ireland die Eroberung und Besiedlung von Irland durch englische Barone und Siedler zulasten der irischen Bevölkerung gefördert. Johanns Bruder Richard Löwenherz hatte sich als englischer König fast gar nicht um Irland gekümmert. Nach dem Tod von Domnall Mór Ó Briain 1194 und der Eroberung von Limerick teilte William de Burgh das Königreich Thomond auf. Johann ermunterte ihn, die Gebiete jenseits des Shannon anzugreifen, indem er ihm die Herrschaft von gganz Connacht versprach. Als Johann englischer König wurde, ernannte er Meiler FitzHenry zum königlichen Justiciar. 1204 wies er den Justiciar an, Städte zu gründen und Steuern einzutreiben. Dies führte zur Gründung der Counties von Waterford mit Waterford und Cork sowie von Munster, dazu wurden die königlichen Ländereien in Meath, Limerick und Ulster vergrößert und englische Bischöfe eingesetzt.
    1201 vergab Johann jedoch Limerick an seinen Günstling William de Braose und brach damit William de Burghs wachsende Macht. Zu den mächtigsten anglonormannischen Baronen gehörten nun die Brüder Hugh und Walter de Lacy. 1203 war Johann sogar bereit, Cathal Croibhdhearg Conchobair, den neuen irischen König von Connacht, zu unterstützen. Ähnlich verfuhr er in Ulster, wo er die Angriffe von Hugh de Lacy gegen John de Courcy duldete. Courcy musste schließlich im Mai 1205 zu Aodh Ó Néill nach Tyrone flüchten, und Hugh de Lacy wurde Earl of Ulster. Die Ankunft von William Marshal in Irland 1207 beendete jedoch Johanns Politik des gegenseitigen Ausspielens seiner Barone. Marshal hatte bereits 1189 die Besitzungen seines Schwiegervaters Strongbow in Irland geerbt, sich jedoch bislang nicht selbst um diese Besitzungen gekümmert. Marshal war nun bei Johann in Ungnade gefallen und verbündete sich nun mit den Lacys, wodurch sie den königlichen Justiciar Meiler FitzHenry im Winteer von 1207 bis 1208 schlagen konnten, und anschließend missachteten sie den neuen Justiciar John de Gray, indem sie den rebellierenden William de Braose von 1208 bis 1209 in Irland Zuflucht gewährten. Angesichts dieser Herausforderung entschloss sich Johann, einen zweiten Feldzug nach Irland zu unternehmen.
    Angesichts der enormen Vorbereitungen von Johann, der eine Flotte von 700 Schiffen zusammenzog, unterwarf sich William Marshal dem König in Pembroke. Johann landete am 20. Juni 1210 in Crook bei Waterford. In einem stürmischen, nur neun Wochen dauernden Feldzug vertrieb er Walter und Hugh de Lacy aus Meath und Ulster, dazu konnte er Maud de St Valery, die Frau von William de Braose, und ihren ältesten Sohn William gefangen nehmen. Sein erfolgreicher Feldzug machte großen Eindruck auf ddie anglonormannischen Barone in Irland. Mehr als 20 irische Häuptlinge unterwarfen sich in Dublin dem König, und Johann konnte das englische Rechtssystem sowie die die englische Währung in Irland einführen. Im Gegensatz zu den Engländern machte Johanns Feldzug keinen großen Eindruck auf die Iren. Johanns Beziehungen zu den Königen Cathal Croibhdhearg and Aodh Ó Néill blieben angespannt, und letztlich erreichte er gegenüber ihnen wenig. Sein Feldzug war zwar eine eindrückliche Erinnerung, dass die englischen Könige weiterhin große Macht besaßen. Nach seiner Abreise errichtete John de Gray eine strategisch wichtige Brücke über den Shannon zwischen Meath und Connacht bei Athlone, so dass eine irisch-englische Armee mit Unterstützung von Ó Briain in Connacht einfallen konnte und Cathal zur Stellung seines Sohns als Geisel zwingen konnte. Im Norden dagegen konnte sich Gray nicht gegen Ó Néill durchsetzen. Johanns Unterstützung der englischen Barone in Irland führte jedenfalls dazu, dass sie sich während des Bürgerkriegs von 1215 bis 1216 loyal zu ihm verhielten.

    Kampf um Wales
    Johann engagierte sich stärker als alle bisherigen normannischen oder angevinischen Könige in Wales.[10] Durch die Hochzeit mit Isabel of Gloucester war er seit 1189 Earl of Gloucester und Lord of Glamorgan in Südostwales. Auch nach seiner Scheidung von Isabella 1199 blieb er im Besitz von Glamorgan. Als englischer König und damit Oberherr der anglonormannischen Marcher Lords und der walisischen Fürsten versuchte er zunächst, die Erbstreitigkeiten nach dem Tod von Lord Rhys in Deheubarth und die Ambitionen von Gwenwynwyn von Powys für sich auszunutzen. 1199 konnte er so Cardigan Castle von Maelgwn ap Rhys erwerben, und im Juni 1200 ermunterte er seinen Vertrauten William de Braose zur Eroberung von walisischen Gebieten. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern schloss Johann mit den walisischen Fürsten schriftliche Verträge, sein Vertrag, in dem Llywelyn ab Iorwerth von Gwynedd 1201 seine Oberherrschaft anerkannte, ist der älteste erhaltene schriftliche Vertrag zwischen einem englischen König und einem walisischen Fürsten.[11] Johann erkannte im Gegenzug Llywelyn in dem Vertrag als Fürsten von Nordwales an.
    Besonders nach dem Verlust der Normandie engagierte sich Johann häufig selbst in Wales und überließ die Eroberung von Wales nicht mehr allein den Marcher Lords. Er verheiratete im selben Jahr seine uneheliche Tochter Johanna mit Llywelyn ab Iorwrwerth. Von 1204 bis 1214 war er mindestens einmal im Jahr in Wales oder an der walisischen Grenze. Am 8. Oktober 1208 ließ er Gwenwynwyn von Powys in Shrewsbury verhaften und ließ ihn nur unter demütigenden Umständen wieder frei. Als Folge davoon besetzte Llywelyn ab Iorwerth Gwenwynwyns Fürstentum. Da sein Schwiegersohn Llywelyn ab Iorwerth den rebellischen Baron Braose unterstützt hatte, führte Johann 1211 erstmals nach Heinrichs II. gescheiterten Feldzug von 1165 einen Feldzug gegen Gwynedd. Der erste Vorstoß im Mai scheiterte, nachdem die Waliser sich ins Bergland von Snowdonia zurückgezogen hatte. Johanns Vorstoß führte ins Leere und seine Armee litt unter Nahrungsmangel. Nur zwei Monate später unternahm Johann mit seinem Feudalheer einen weiteren, besser vorbereiteten Vorstoß. Es war Johann gelungen, Llywelyns Verbündete zum Abfall zu bewegen und er stieß weiter nach Gwynedd vor, als es bislang je ein englisches Heer geschafft hatte. Ein Stoßtrupp brannte Banngor nieder. Gwynedd und die durch innere Kriege zerstrittenen anderen Fürsten wurden durch das militärisch überlegene englische Heer rasch bezwungen, so dass Llywelyns Frau Johanna bei ihrem Vater um Frieden bitten musste. In dem Friedensvertrarag musste Llywelyn Johanns Oberherrschaft anerkennen und Perfeddwlad in Nordostwales an England abtreten. Sollte er mit Johanna keine männlichen Nachkommen haben, so würde nach seinem Tod Gwynedd an die englische Krone fallen. Damit hatte Johann den Höhepunkt seiner Macht in Wales erreicht, er beherrschte Glamorgan und Wentloog, Abergavenny, Gower, Brecon, Builth und weitere Gebiete, so dass er Ende 1211 in Wales mächtiger als jeder englische König vor ihm war.
    Als Johann seine Macht über Gwynedd durch den Bau von Burgen wie Aberystwyth Castle ausbauen wollte, konnte der geschwächte Llywelyn ab Iorwerth angesichts dieses neuen englischen Drucks die zerstrittenen anderen Fürsten einen. Die vereinten Fürsten begannen einen Aufstand gegen die englische Herrschaft, der für die Engländer unerwartet kam. Johann plante daraufhin, 1212 mit einer starken Armee Wales zu unterwerfen und berief sein Feudalheer nach Chester. Am 14. August 1212 ließ er unbarmherzig 28 jugendliche Geiseln, die ihm die Waliser 1211 stellen mussten, in Nottingham hängen. Kurz bevor er mit seinem Heer nach Wales aufbrechen konnte, erfuhr er durch seine Tochter Johanna von Wales und durch den schottischen König Wilhelm I. von einer Verschwörung seiner Barone, die ihn während des Feldzugs in Wales ermorden oder den Walisern ausliefern wollten. Daraufhin brach er den geplanten Feldzug ab.
    Bis 1213 hatten die aufständischen Waliser die 1211 verlorenen Gebiete zurückerobert. Llywelyn ab Iorwerth verbündeten sich mit den rebellischen Baronen in England und eroberten sogar Shrewsbury. In der Magna Carta erreichte er, dass nach Absatz 56 und 57 zu Unrecht erobertes Land in Wales zurückgegeben wurde und nach Absatz 58 Geiseln wie sein Sohn Gruffydd wieder frei kamen. Als es trotzdem zum Krieg der Barone kam, eroberte er Ende 1215 in einem erfolgreichen Feldzug weite Teile von Südwales, so dass Johanns Bemühungen in Wales letztlich vergebens waren.[12]

    Verhältnis zu Schottland
    Im November 1200 huldigte der schottische König Wilhelm I. Johann in Lincoln für seine englischen Besitzungen. Wilhelm I. hoffte, dass er Northumberland zurückerhalten würde, verzichtete aber auf weitere Aktivitäten. Nachdem sich die Könige noch im April 1209 bei Bolton bei Alnwick getroffen hatten, unternahm Johann im Sommer 1209 plötzlich einen Feldzug von Newcastle aus nach Schottland. Die Gründe für diesen Feldzug sind unklar, vielleicht wollte er mit dem Feldzug einem französischch-schottischen Bündnis zuvorkommen, das durch eine geplante Hochzeit einer Tochter Wilhelms I. mit dem französischen König angebahnt wurde.[13] Der kranke Wilhelm musste im August 1209 den demütigenden Vertrag von Norham unterzeichnen, in dem eer akzeptierte, 15.000 Mark an Johann zu zahlen, ihm 13 Geiseln zu stellen und ihm seine beiden Töchter auszuhändigen, die Johann nach seiner Wahl verheiraten konnte. Der weiterhin kränkliche König wurde noch stärker von Johann abhängig, als 1211 Guthred Macwilliam einen Anspruch auf den schottischen Thron erhob. Daraufhin akzeptierte Johann Wilhelms zwölfjährigen Sohn Alexander als zukünftigen schottischen König. Johann schlug Alexander 1212 in London zum Ritter und übergab ihm die Führung einer Armee von Brabanzonen, mit denen er Macwilliam schlagen und töten konnte.

    Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich
    Erst 1212 beabsichtigte Johann einen neuen Feldzug nach Frankreich. Angesichts seiner Erfolge in Irland, Wales und gegen Schottland glaubte er an eine baldige Rückeroberung seiner Besitzungen in Frankreich. Unterstützt von Graf Rainald von Boulogne und verstärkt durch die Rückkehr Kaiser Ottos IV. im März 1212 wollte er das Bündnis erneuern, das er 1200 im Vertrag von Le Goulet aufgegeben hatte. Um weitere Verbündete im Kampf gegen König Philipp II. zu gewinnen, sandte Johann im Frühjajahr oder Sommer 1212 sogar eine Gesandtschaft an den Almohadenkalif Muhammad an-Nasir, den er als Admiral Murmelius titulierte. Da dieser das nördliche Spanien beherrschte, versuchte er ihn zum Kampf gegen Frankreich zu bewegen. Der König konntnte dem Kalifen jedoch nur wenige Gegenleistungen für das Bündnis anbieten, und dass er die angeblich angebotene Konversion von seinem Reich zum Islam ernst meinte, muss bezweifelt werden.[14] Der Sultan wies das Angebot zurück, und nachdem er am 16. Juli 1212 in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa von den spanischen Christen vernichtend geschlagen worden war, wurde das Angebot vollends gegenstandslos.
    Johann hatte im Sommer 1212 bereits seine Land- und Seestreitkräfte für einen Feldzug nach Frankreich in Portsmouth gesammelt, als er seine Truppen wegen des walisischen Aufstands nach Chester berief. Nachdem er im August von der Verschwörung eiiniger Barone erfahren hatte, flüchteten die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci ins Ausland, während der Schatzbeamte Geoffrey of Norwich gefangen genommen wurde und im Kerker starb. Johann blieb von nun an stets misstrauisch und umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache. Er sagte den Feldzug nach Wales ab und verlangte stattdessen von verdächtigen Baronen, vor allem aus Nordengland, Loyalitätseide und die Stellung von Geiseln. Der Prediger Peter of Wakefield prophezeite öffentlich das drohende Ende von Johanns Herrschaft. Johann versprach, gegen den Machtmissbrauch seiner Beamten und der Sheriffs vorzugehen. Philipp II. von Frankreich plante für April 1213 eine Invasion in England. Johann verhandelte darauf mit Aragón und Toulouse, um Frankreich von Süden her zu bedrohen. Dazu sammelte er im April eine große Armee in Kent, um die befürchtete Invasion abzuwehren.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Um der drohenden Absetzung durch den Papst und der Entbindung seiner Vasallen von ihrer Treuepflicht zuvorzukommen, nahm Johann Ende 1212 wieder Verhandlungen mit dem Papst auf. Er war nun bereit, sowohl Langton als Erzbischof von Canterbury anznzuerkennen als auch die Kirche für ihre Verluste finanziell zu entschädigen. Neben den exilierten Geistlichen musste er auch die Barone Eustace de Vesci und Robert FitzWalter wieder in seinem Reich aufzunehmen. Papst Innozenz III. blieb zunächshst gegenüber dem König sehr misstrauisch und ermächtigte Erzbischof Langton, erneut das Interdikt über England zu verhängen und den König zu exkommunizieren, wenn Johann den Frieden zwischen ihm und der Kirche von England verletzen würde. Johann ging jedoch weiter. Vor fast allen seinen Baronen, die er zur Abwehr der befürchteten französischen Invasion versammelt hatte, unterwarf er sich am 15. Mai in Ewell bei Dover dem päpstlichen Gesandten Pandulf. Er erkannte die Lehnshoheit des Papstes über England an und versprach ihm einen jährlichen Tribut von 1000 Mark. Den Prediger Peter of Wakefield ließ er jedoch hängen.
    Der Papst hatte große Hoffnungen, dass Johann nun ein Führer eines neuen Kreuzzugs würde und hob im Juli 1213 das Interdikt gegen England auf. Am 20. Juli löste Erzbischof Langton die Exkommunikation des Königs in der Kathedrale von Winchester aauf. Der Papst beschränkte jedoch Langtons Zuständigkeiten durch die Entsendung von Kardinalbischof Nikolaus von Tusculum als persönlichen Repräsentanten nach England. Dieser vereinbarte mit Johann als Ausgleich für die finanziellen Verluste der Kirche während des Interdikts eine in jährlichen Raten zu zahlende Entschädigung in Höhe von 100.000 Mark. Weiter besetzte der Kardinalbischof ohne Zustimmung Langtons oder der Domkapitel die vakanten Bischofssitze neu. Dabei ernannte er mit William of Cornhill als Bischof von Coventry, Walter de Gray als Bischof von Worcester und später als Erzbischof von York und John de Gray als Bischof von Durham Vertraute des Königs, die diesen während des Interdikts unterstützt hatten. Der Papst wurde so zum Verbündeten des Königs und unterstützte ihn auch gegen die oppositionellen englischen Barone.

    Erfolglose Feldzüge nach Frankreich
    Johanns Halbbruder William Longespée konnte in der Seeschlacht bei Damme am 30. Mai 1213 einen Teil der französischen Flotte zerstören, so dass die Gefahr einer französischen Invasion zunächst gebannt war. Im Juni gab Johann den Befehl, ins Poitou aufzubrechen, doch zahlreiche Barone weigerten sich, ihm zu folgen. Besonders einige Barone aus Nordengland, angeführt von Eustace de Vesci, erklärten, dass ihre Vasallenpflichten sich nicht auf Dienste im Poitou beziehen würde, weshalb sie sich weigerten, Johann nach Frankreich zu folgen. Weitere Angehörige der Adelsopposition waren Robert FitzWalter, William de Mowbray und Geoffrey de Mandeville. Die Lage in Nordengland spitzte sich zu, als Johann nach dem Tod von Geoffrey Fitzpeter im Oktober 1213 den aus dem Poitou stammenden Peter des Roches als neuen Justiciar einsetzte.
    Dennoch unternahm Johann ohne die aufrührerischen Barone seinen Feldzug nach Frankreich und landete im Februar 1214 in La Rochelle. William Longespée führte eine zweite Armee nach Flandern, wo er sich mit Kaiser Otto IV., Graf Ferdinand von Flanandern und Rainald von Boulogne zusammenschloss. Johann konnte zunächst die Unterstützung zahlreicher Adliger aus dem Poitou, selbst der Lusignans gewinnen und stieß im Juni bis Angers vor. Anschließend belagerte er die Burg von Roche-aux-Moines. Als Prinz Ludwig von Frankreich jedoch zum Entsatz anrückte, versagten ihm seine französischen Verbündeten die Unterstützung und Johann musste in der Schlacht bei Roche-aux-Moines kampflos das Schlachtfeld räumen und sich nach Süden zurückziehen. Nachdem seine Verbündeten am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines eine vernichtende Niederlage gegen Philipp II. erlitten hatten, war Johanns Feldzug vollständig gescheitert. Philipp II. stieß nun in das Poitou vor, und am 18. September vermittelte der englischstämmige Kardinal Robert Curzon einen fünfjährigen Waffenstillstand zwischen den beiden Königen. Am 13. Oktober landete Johann wieder in Dartmouth. Da wegen des fehlgeschlagenen Feldzugs seine Finanzmittel erschöpft waren, forderte er von seinen Baronen ein erneutes Schildgeld in Höhe von drei Mark pro knight’s fee.

    Bürgerkrieg in England
    Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Magna Carta
    Johanns Forderung stieß bei seinen Vasallen auf einhellige Ablehnung. Eine Gruppe der unzufriedenen Barone unter Führung von Eustace de Vesci und Robert Fitzwalter forderte von Johann eine königliche Charter, die ihnen ihre traditionellen Rechthte und Freiheiten bestätigen sollte. Tatsächlich drängten sie auf einen offenen Bürgerkrieg, der Johann auch die Sympathien des restlichen Adels kosten sollte. Johann zögerte die Behandlung ihrer Forderungen zunächst hinaus, doch als sich im Mai 1215 die City of London den Rebellen anschloss, willigte er auf Drängen von Erzbischof Stephen Langton Verhandlungen zu. Am 15. Juni akzeptierte er in der Magna Carta die Forderungen der Rebellen, womit der Bürgerkrieg vorerst beendet war.

    Krieg der Barone
    → Hauptartikel: Erster Krieg der Barone
    Insgeheim wandte sich Johann jedoch an seinen Oberlehnsherrn Papst Innozenz III., der in seiner Antwort im September die Magna Carta für nichtig erklärte und die Rebellen exkommunizierte. Daraufhin verwandelte sich der schwelende Konflikt in eininen offenen Bürgerkrieg. Die Rebellen wandten sich an den französischen König und boten dessen Sohn Ludwig die englische Krone an. Nachdem Johann Ende 1215 in einem Feldzug zunächst noch erfolgreich bis Schottland vorgestoßen war, landete im Mai 1216 Prinz Ludwig mit französischen Truppen in London. Durch einen Feldzug quer durch England konnte das Bündnis der Rebellen und der Franzosen weite Teile Englands erobern. Zahlreiche Adlige, selbst Johanns Halbbruder William Longespée, schlossen sich Prinz Ludwig an.

    Verlust des Kronschatzes und Tod
    Johann unternahm im September eine Gegenoffensive, um Lincoln zu entsetzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober erkrankte er wahrscheinlich an der Ruhr. Am 10. Oktober machte er noch eine Stiftung an Margaret de Braose zugunsten ihrer Eltern und ihres Bruders William, der in seinem Kerker gestorben war. In den nächsten Tagen verschlechterte sich Johanns Gesundheit. Vermutlich ging ein Teil seines Trosses mit den Kronjuwelen bei einer Durchquerung des The Wash verloren. Johann erreichte noch Newark, wo er in der Nacht zum 19. Oktober 1216 starb. Da die traditionelle Grabstätte seiner Familie, die Abtei Fontevrault im Anjou, nicht mehr in seinem Reich lag, wurde er seinem Wunsch gemäß in der Kathedrale von Worcester begraben. Sein Grab befindet sich zwischen den Gräbern der angelsächsischen Heiligen Oswald und Wulfstan und wurde vermutlich bewusst als Symbol für die Verschiebung des politischen Zentrums seines Reiches von den Besitzungen in Frankreich nach England gewählt.[15]

    Familie und Nachkommen
    Johann war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester blieb kinderlos. Mit seiner zweiten Frau Isabella von Angoulême hatte er fünf Kinder:
    • Heinrich III. (1207–1272)
    • Richard (1209–1272)
    • Johanna (1210–1238) ∞ Alexander II. von Schottland
    • Isabella (1214–1241) ∞ Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (1215–13. April 1275),
    1 ∞ 1224 William Marshal,
    2 ∞ 1238 Simon V. de Montfort
    Daneben hatte der König zahlreiche Geliebte, dazu soll er den Frauen mancher seiner Barone nachgestellt haben. Die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci nannten als Grund ihrer Rebellion, dass der König ihre Frauen begehrt hatte. Johann hatte mindestens fünf uneheliche Kinder, die er vermutlich noch während seiner ersten Ehe zeugte:
    • Johanna von Wales († 1237) ∞ 1204 Llywelyn ab Iorwerth, Fürst von Gwynedd
    • Richard FitzRoy († 1246), Lord of Chilham
    • Oliver FitzRoy († 1219)
    • Geoffrey, 1205 als Söldnerführer in Dartmouth genannt[16]
    • Osbert
    Auch während seiner zweiten Ehe hielt er sich mehrere Geliebte, darunter die Witwe Hawise, 2. Countess of Albemarle, sowie die vermutlich nicht dem Adel angehörenden Suzanne und Clementia.[17]
    Nach seinem Tod sicherte William Marshal Johanns minderjährigem Sohn Heinrich die Krone, in dem er ihn zum König krönen ließ, als Regent die Magna Carta erneut anerkannte und die Barone im Kampf gegen Prinz Ludwig einte. 1217 musste Ludwig im Frieden von Lambeth auf seinen Anspruch auf den englischen Thron verzichten und England verlassen.

    Bewertung
    Johann war bereits zu Lebzeiten äußerst unbeliebt und wurde auch von zeitgenössischen Chronisten durchweg negativ, als grausam, böse und wollüstig, beurteilt. Dieses Urteil war jedoch durch den geistlichen Stand der Chronisten bedingt, die schon deshalb den unreligiösen[18] und zeitweise exkommunizierten Johann, der nur 1203 oder 1204 die Zisterzienserabtei Beaulieu Abbey gestiftet hatte, schlecht beurteilten. Durch die Legenden von Robin Hood, das Drama König Johann von Shakespeare und Walter Scotts Roman Ivanhoe festigte sich Johanns schlechter Ruf in der Nachwelt. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Herrschaft Johanns von Historikern als unglücklich bewertet. Er gilt bis heute als König, dessen Beiname Ohneland durch den VeVerlust weiter Teile seiner Besitzungen in Frankreich bestätigt wurde. Das Schicksal seines Neffen Arthur, die Rebellion seiner englischen Barone und der vermutliche Verlust seiner Krone kurz vor seinem Tod bestätigten das Bild eines tyrannischen und erfolglosen Herrschers.[19] Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Regierung von Johann differenzierter betrachtet. W. L. Warren bewertete die Jugend Johanns als Katastrophe. Als er sich 1194 seinem Bruder Richard unterwerfen musste, war er 27 Jahre alt und galt als Verräter und Versager. Doch später als König agierte er realistisch wie der junge Heinrich II., entschlossener als sein Bruder Gottfried und strategischer als Richard. Er besaß ein hohes Maß an Regierungserfahrung, Organisationstalent und die Bereitschaft, sich auch in Verwaltungsdetails einzuarbeiten.[20] Er übernahm ein durch lange Kriege finanziell ausgeblutetes und unzusammenhängendes Reich. Seine anfänglichen Fehler beschleunigten, waren jedoch nicht die Ursache für die Abspaltung der Normandie und der anderen Besitzungen in Frankreich. Nach dem Verlust der Normandie musste er, anders als seine Vorgänger, seine Herrschaft auf England konzentrieren, dies und seine Finanzpolittik führten zu zunehmender Unzufriedenheit vieler auf Autonomie bedachten Barone. Nach anfänglichen Misserfolgen war er in späteren Jahren ein durchweg erfolgreicher Feldherr, der seine Herrschaft durch Feldzüge gegen Schottland, Irland und Wales festigte und auch in Frankreich persönlich ungeschlagen blieb.



    Literatur
    Sachbuch
    • John T. Appleby: Johann „Ohneland“ – König von England. Riederer, Stuttgart 1965 (Originaltitel: John – King of England. Übersetzt von Barbara Orthbandt).
    • Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5.
    • S. D. Church (Hrsg.): King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8.
    Belletristik
    • Mac P. Lorne: Das Blut des Löwen. Dorfmeister, Tittling 2012, ISBN 978-3-927454-21-7. (schildert die Ereignisse um die Magna Carta sowie den Verlust von Johns Kronschatz und seinen Tod in Newark)
    • Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow: Der vierte König. Roman. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-62979-8.
    Weblinks
     Commons: Johann Ohneland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Johann Ohneland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • John Gillingham: John (1167–1216). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Roger of Hoveden: Chronica. In: William Stubbs (Hrsg.): Rolls Series. 51 (1869), Vol. 2, S. 5–6.
    2 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 31
    3 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 37.
    4 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 76.
    5 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 125.
    6 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 153.
    7 BBC History: Mike Ibeji, King John, the Lusignan Affair and the Early Years. Abgerufen am 24. Januar 2015.
    8 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 136.
    9 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 165.
    10 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 273.
    11 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 294.
    12 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 292.
    13 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 259.
    14 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 161
    15 Hanna Vollrath; Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58982-9, S. 133.
    16 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 112.
    17 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 189.
    18 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 231
    19 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 5
    20 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 47.

    Titel (genauer):
    Unter ihm brach das angevinische Reich zusammen. Normandie, Anjou, Maine und Touraine gingen an den französischen König verloren. Führte erfolgreiche Feldzüge nach Irland und Wales, unterlag gegen Frankreich 1214 bei Roche-aux-Moines und Bouvines. Nach der Revolte seiner Barone musste er 1215 die Magna Charta unterzeichnen. Sein Versuch, diese zu revidieren, führte zum „First Baron’s War“ und der Invasion des französischen Prinzen Ludwig. Starb weitgehend entmachtet.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Johann + Gräfin Isabella von Angoulême. Isabella (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 61.  Gräfin Isabella von AngoulêmeGräfin Isabella von Angoulême wurde geboren in cir 1188 (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay); gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Angoulême (ab 1202) - Consort von England durch Heirat (bis 1216)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Angoulême (Jun 2022)

    Isabella von Angoulême (französisch Isabelle d’Angoulême; * um 1188; † 4. Juni 1246[1] in der Abtei Fontevrault) war ab 1202 aus eigenem Recht Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216 als zweite Gattin Johanns Ohneland Consort von England. In zweiter Ehe heiratete sie 1220 den Grafen Hugo X. von Lusignan.
    Aufgrund ihrer nach der Aussage von Zeitzeugen außergewöhnlichen Schönheit[2] und ihrer historischen Rolle wird sie bisweilen Helena des Mittelalters genannt. Ihr Leben weist einige Parallelen zur mythischen Figur Helena auf.

    Abstammung
    Isabella entstammte der südwestfranzösischen Adelsfamilie Taillefer. Sie war das einzige Kind und die Erbin des Grafen Aymar Taillefer von Angoulême († 1202) und dessen Ehefrau Alix von Courtenay († 1218). Über ihre Mutter war sie eine Urenkelin des französischen Königs Ludwig VI.

    Königin von England
    Hochzeit mit Johann
    Im Alter von etwa erst zwölf Jahren wurde Isabella von Angoulême im Frühjahr 1200 mit dem gut zwanzig Jahre älteren Hugo IX. von Lusignan, Graf von La Marche, verlobt. Doch der englische König Johann Ohneland, der als Herzog von Aquitanien der Lehnsherr sowohl der Lusignans als auch der Grafen von Angoulême war, ließ kurz nach seiner Thronbesteigung seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester annullieren und vermählte sich selbst am 24. August 1200 in Angoulême[3] mit Isabella von Angoulême. Laut einigen Chronisten soll Johann diesen Schritt aus Liebe auf den ersten Blick zu dem 20 Jahre jüngeren Mädchen unternommen haben. Wahrscheinlich erfolgte die Heirat wohl vor allem aus politischen Gründen. Isabellas Vater besaß eine reicche und strategisch wichtige Grafschaft zwischen Bordeaux und Poitiers, die beide dem englischen König gehörten. Durch die Heirat mit Isabella, der Erbin von Angoulême, hätte Hugo IX. von Lusignan, dem Johann kurz zuvor die benachbarte Grafschaft La Marche zugesprochen hatte, ein geschlossenes Territorium erworben, das die Stellung der Plantagenet-Könige gefährden würde. Um dies zu verhindern, beanspruchte Johann Isabella selbst. Nach ihrer Hochzeit reisten Johann und seine junge Gemahlin nach Chinon und weiter nach England, wo Isabella am 8. Oktober 1200 von Erzbischof Hubert Walter in der Westminster Abbey in London zur Königin gekrönt wurde. Im Mai 1201 begleitete sie Johann auf einer Reise in die Normandie.

    Zwist mit Frankreich
    Die Lusignan-Familie hatte jedoch inzwischen gegen Isabellas Ehe Einspruch erhoben und Johann des Brautraubes beschuldigt. Hilfesuchend wandte sie sich an den französischen König Philipp II., der wiederum der Lehnsherr König Johanns für dessen französische Besitzungen war, zu denen auch Aquitanien gehörte. Philipp II. war seine gesamte Regierungszeit darum bemüht, die Macht der Plantagenets und ihres Angevinischen Reiches in Frankreich zu brechen. Zu Lebzeiten von König Richard Löwenherz, Johanns älterem Bruder, war er dabei jedoch unterlegen gewesen. Die Klage der Lusignans bot Philipp II. nun die Möglichkeit für ein rechtliches Vorgehen gegen die Plantagenets. Zuerst wurde bei einem persönlichen Treffen des französischen unnd englischen Königs ein Kompromiss gefunden. Johann wollte nun aber hart gegen seinen widerspenstigen Vasallen Hugo IX. von Lusignan einschreiten, woraufhin sich dieser erneut an Philipp II. wandte. Als Johann im Frühjahr 1202 eine Vorladung vor das vom französischen König nach Paris einberufene Hofgericht ignorierte, wurde er in einem Versäumnisurteil aller Lehen in Frankreich für verlustig erklärt. Philipp II. ließ nun Johanns französische Besitzungen angreifen. In diesem Französisch-Englischen Krieg verlor Johann bis 1204 die Normandie und einen Großteil seiner französischen Besitzungen. Auch Johanns aquitanische Vasallen sagten sich von ihm los und unterstellten sich dem französischen König.[4]

    Politische Bedeutung
    Der König versprach seiner Frau als Morgengabe Besitzungen im Anjou und im Poitou, darunter die Herrschaften Niort, Saintes und sechs weitere Städte. Nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore von Aquitanien 1204 versprach er Isabella das Wittum seiner Mutter, das Besitzungen in der kurz danach verlorenen Normandie, aber auch die Städte Exeter, Wilton, Ilchester und Malmesbury, die Honour von Berkhamstead sowie Güter bei Waltham in Essex sowie das County Rutland mit Rockingham Castle umfmfasste. Tatsächlich blieben diese Besitzungen zu Lebzeiten Johanns unter seiner Kontrolle. Die Kosten ihres Hofstaats wurden durch unregelmäßige Zahlungen des Königs beglichen, dazu die Einkünfte aus dem Queen's gold, einer Zulage, die die Krone auf Strafgelder erheben durfte. Johann Ohneland soll anfangs mit seiner schönen jungen Gemahlin so viel Zeit verbracht haben, dass er darüber die Staatsgeschäfte vernachlässigte. Nach 1205 begleitete Isabella Johann, der ohne festen Regierungssitz durch sein Reich reiste, nur noch selten. Aus ihrer Ehe mit Johann gebar sie ab 1207 fünf Kinder, die alle das Erwachsenenalter erreichten. Obwohl einige zeitgenössische Chronisten von gegenseitigen Beschuldigungen und Untreue zwischen Johann und Isabella berichten, ist eine Untreue von ihr nicht belegbar. Johann selbst hatte weitere Geliebte, wobei er bis zu seinem Tod Isabella vertraute. 1214 begleitete sie Johann in das Poitou, wo der König das Erbe seines Schwiegervaters behaupten konnte. Während des folgenden ersten Kriegs der Barone in England blieb sie in Westengland in relativer Sicherheit.

    Witwenschaft
    Nach dem Tod von Johann im Oktober 1216 erhielt Isabella schließlich Zugriff auf ihre Besitzungen, die sie nun als Wittum erhielt. Zugunsten des Seelenheils ihres verstorbenen Mannes machte sie den Klöstern Malmesbury und St Nicholas in Exeter Stiftungen. Bis zu ihrem Tod führte sie weiterhin den Titel Königin von England und verwendete ihr königliches Siegel, doch anscheinend war sie am Regentschaftsrat, der für ihren unmündigen Sohn Heinrich die Regierung führte, unbeteiligt. Dazu wurde ihr der Besitz von Rockingham und Exeter Castle, die sie als Teil ihrer Besitzungen sah, verwehrt, ebenso die Zahlung von 3500 Mark, die ihr der König noch versprochen hätte. Daraufhin verließ sie im Juli 1217 ohne ihre Kinder England und kehrte nach Südwestfrankreich zurück. Dort konnte sie in ihrer ererbten Grafschaft Angoulême gegen den Widerstand der von ihrem verstorbenen Gemahl 1214 eingesetzten Verwaltungsbeamten bis 1220 ihre Herrschaft durchsetzen.

    Gräfin von Lusignan
    Hochzeit mit Hugo X. von Lusignan
    Ohne wie vorgeschrieben die Zustimmung der englischen Regierung einzuholen, heiratete Isabella im April oder Mai 1220 den ältesten Sohn ihres ehemaligen Verlobten, Hugo X. von Lusignan, Graf von La Marche, der zwischenzeitlich mit ihrer eigenen ältesten Tochter aus erster Ehe, Johanna, verlobt worden war. Dafür wurde Johanna 1221 die Gemahlin des schottischen Königs Alexander II. Obwohl sie unter der Untreue ihres zweiten Gatten litt, gebar Isabella ihm neun Kinder, von denen ihr ältester Sohn als Hugo XI. seinem Vater 1249 als Graf von La Marche und Angoulême folgen sollte.

    Krieg mit England
    Der englische Regentschaftsrat hatte keine Handhabe gehabt, um die Heirat der Königinwitwe zu verhindern. Als Graf Hugo nun im Namen seiner Frau nicht nur Niort und Saintes in Frankreich, sondern auch die englischen Besitzungen ihres Wittums forderte, musste die englische Regierung ihm auch die Einkünfte aus diesen Besitzungen gewähren. Dennoch kam es wegen der Besitzungen bald zum Streit. Bereits 1221 wurden die englischen Besitzungen Isabellas kurzzeitig besetzt und während des Französisch-Englischen Kriegs im Juni 1224 beschlagnahmt, als Graf Hugo sich mit dem französischen König Ludwig VIII. verbündet und so den Franzosen den Zugriff auf das Poitou ermöglicht hatte. Erst nach Kriegsende 1226 versöhnte sich Graf Hugo wieder mit der englischen Regierung. Während des erfolglosen Frankreichfeldzugs von Heinrich III. sah dieser 1230 nach über zwölf Jahren erstmals seine Mutter wieder.

    Zwist mit der französischen Königsfamilie
    Isabella, die sich mit ihrem Abstieg in der aristokratischen Hierarchie vom Rang einer Königin zu demjenigen einer bloßen Gräfin nur schwer abfinden konnte, hatte auf die französische Königinwitwe Blanka von Kastilien einen tiefen Hass. Alfons von Poitiers, der jüngere Bruder König Ludwigs IX., wurde am 24. Juni 1241 auf einem Hoftag in Saumur mit der Grafschaft Poitou und weiteren Territorien belehnt. Im darauffolgenden Juli hatten Hugo X. von Lusignan und seine Gattin Alfons in Poititiers in Anwesenheit Ludwigs IX. die Lehnstreue zu schwören. Isabella fühlte sich bei dieser Gelegenheit vom König und insbesondere der Königinwitwe Blanka öffentlich brüskiert. Als daher Hugo X. anschließend Ludwig IX. und Alfons zuvorkommend in seine Burg Lusignan einlud, machte Isabella ihrem Gatten nach der Abreise der Gäste wegen dieser Unterwerfungsgeste bittere Vorwürfe. Auf ihre Initiative soll es zurückgehen, dass Hugo X. Vorbereitungen für eine Erhebung gegen den französischen König traf und zu diesem Zweck ein Bündnis mit Heinrich III. von England aushandelte, dem auch Graf Raimund VII. von Toulouse und andere unzufriedene Magnaten Poitous beitraten. Ein mitentscheidender Faktor war jedenfalls, dass die Oberherrschaft der französischen Krone im Poitou drückender als die früher von den Plantagenets ausgeübte empfunden wurde.
    Zu Weihnachten 1241 reisten Hugo X. und Isabella an den Hof Alfons’ von Poitiers, kündigten ihm mit scharfen Worten den Lehnseid auf und bahnten sich mit ihren Soldaten den Fluchtweg durch Alfons’ Truppen. Einige Monate später setzte der englische König nach Frankreich über und wurde am 13. Mai 1242 bei seiner Landung in Royan von seiner Mutter Isabella empfangen. Unterdessen rückte Ludwig  X. mit seinen Streitkräften heran. Wahrscheinlich in diese Zeit ist ein Bericht des französischen Chronisten Guillaume de Nangis zu setzen, laut dem Isabella zwei Köche bestochen haben soll, den französischen König zu vergiften. Dies hätten die Köche nach der Entdeckung ihres Komplotts gestanden und seien gehängt worden. Als Isabella vom Scheitern ihres Attentats erfahren habe, sei sie so wütend geworden, dass sie sich zuerst erstechen habe wollen und, nachdem ihr das Messer entwunden worden sei, längere Zeit vor Ärger ernsthaft krank gewesen wäre.

    Bruch mit Heinrich III.
    Heinrich III. von England wurde von den Franzosen am 21. Juli 1242 in der Schlacht bei Taillebourg geschlagen und erlitt am Tag darauf gemeinsam mit Hugo X. von Lusignan bei Saintes erneut eine Niederlage. Der englische König hielt daraufhin dem verbündeten Grafen von La Marche vor, dass dieser eine effektivere militärische Unterstützung versprochen habe, doch Hugo X. wies die Beschuldigung mit der Behauptung zurück, dass nicht er, sondern seine Gattin die Initiatorin der antifranzösischen Allianz gewesen sei. Am 26. Juli begab sich Hugo X. mit Isabella und seinen Kindern zu Ludwig IX. und bat demütig um Verzeihung, die ihm gewährt wurde. Auch von anderen Verbündeten im Stich gelassen, zog Heinrich III. sich hingegen nach England zurück.[5]

    Politischer Rückzug und Vermächtnis
    Das Scheitern seiner Ambitionen führte dazu, dass Hugo von Lusignan 1243 seine Besitzungen unter seinen Söhnen aufteilte. Isabella zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, die eng mit der Familie ihres ersten Mannes verbunden war. Dort starb sie 1246 im Alter von etwa 58 Jahren. Auf ihrem Sterbebett trat sie noch als Nonne in das Kloster ein. Sie wurde zunächst im Kapitelhaus beigesetzt. Obwohl ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Heinrich III. durch ihre Flucht aus England 1220 und den Verrat ihres Mannes 1242 belastet war, betrauerte dieser ihren Tod. Er ließ zu ihrem Andenken in Malmesbury und Winchester Kapellen errichten und tätigte Stiftungen zu ihren Gunsten. Auf Einladung des Königs reisten 1247 mehrere ihrer Kinder aus ihrer zweiten Ehe nach England, wo ihr Halbbruder sie herzlich empfing und ihnen Ländereien und andere Geschenke übergab. Vor allem in den 1250er Jahren waren sie als Lusignans bei ihren Gegnern in England berüchtigt. 1254 besuchte Heinrich III. Fontevrault, wo er persönlich die Umbettung des Leichnams seiner Mutter in die Abteikirche überwachte. Dort wurde sie neben den Sarkophagen seiner Vorfahren Heinrich II. Plantagenet und Eleonore von Aquitanien erneut beigesetzt. Ihr Grabbildnis, eine als Holzskulptur gefertigte Liegefigur, ist noch heute in der Abteikirche zu besichtigen.

    Notizen:

    Aus der Ehe Isabellas mit König Johann von England stammen fünf Kinder:
    • Heinrich III. (* 1. Oktober 1207; † 16. November 1272), König von England
    • Richard (* 5. Januar 1209; † 2. April 1272), Earl of Cornwall, seit 1257 Römisch-deutscher König
    • Johanna (* 22. Juli 1210; † 4. März 1238) ⚭ 1221 König Alexander II. von Schottland
    • Isabella (* 1214; † 1. Dezember 1241) ⚭ 1235 Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (* um 1215; † 13. April 1275); 1. ⚭ 1224 William Marshal, Earl of Pembroke; 2. ⚭ 1238 Simon de Montfort, Earl of Leicester

    Kinder:
    1. 30. König Heinrich III. von England (Plantagenêt) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt) wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt) wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

  19. 62.  Graf Raimund Berengar V. von der ProvenceGraf Raimund Berengar V. von der Provence wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich (Sohn von Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) und Gräfin Gersende von Forcalquier); gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von der Provence und Forcalquier

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_V._(Provence)

    Raimund Berengar V. von der Provence (* 1205 in Aix-en-Provence; † 19. August 1245 ebenda) war ein Graf von der Provence und Forcalquier. Er war ein Sohn des Grafen Alfons II. von der Provence und der Garsinde (Gersende, Garsenda) von Sabran, Gräfin von Forcalquier. Sein Großvater war König Alfons II. von Aragon.
    Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1209 wurde Raimund Berengar am aragonesischen Hof in Monzón erzogen, während für ihn zunächst sein Großonkel, Graf Sancho von Roussillon die Regentschaft in der Provence führte. 1219 konnte er selbst die Regieerung übernehmen. In seiner Absicht, die Herrschaft in der Provence zu zentralisieren, führte er eine gegen die Städte gerichtete Politik. Dabei machte er sich den Albigenserkreuzzug des französischen Königs Ludwig VIII. zunutze, der 1226 Avignoon eroberte und der Stadt anschließend ihrer Privilegien entzog. Raimund Berengar schaffte ebenfalls die Konsulate in Arles und Tarascon ab, mit Marseille lag er lange im Krieg. Außenpolitisch lehnte er sich zunächst an seinen Lehnsherren, Kaiser Friedrich II., an um diesen als Verbündeten gegen den Grafen von Toulouse zu gewinnen. Den Kaiser unterstützte er im Kampf gegen die lombardischen Städte, aber nach dem Scheitern vor Brescia 1239 wechselte er auf die Seite des Papstes, wofür er vom Kaiser mit der Reichsacht belegt wurde. Dies trieb Raimund Berengar an die Seite Frankreichs, durch die Ehen seiner Töchter begann die zunehmende Entfremdung des Reichslehns Provence vom heiligen römischen Reich.
    Raimund Berengar wurde nach seinem Tod in der Kirche Saint-Jean-de-Malte in Aix-en-Provence bestattet.

    Nachkommen
    Am 5. Juni 1219 heiratete er Beatrix von Savoyen (1201–1266) eine Tochter des Grafen Thomas I. von Savoyen. Das Paar hatte vier überlebende Töchter. Die zwei ältesten wurden mit bereits regierenden Königen verheiratet, während die Ehemänner der zwei jüngeren später zu königlichen Würden gelangten. Die jüngste Tochter wurde von Raimund Berengar als Erbin seiner Ländereien eingesetzt.
    • Raimund (früh gestorben)
    • Margarete von der Provence (1221–1295) heiratete mit Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Boubonendynastie.
    • Eleonore von der Provence (1223–1291) heiratete mit Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshanks.
    • Sancha von der Provence (1225–1261) heiratete mit Richard von Cornwall den nachmaligen römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence (1233–1267) heiratete mit Karl von Anjou ihren Schwager und König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lteinische Kaiserin Beatrix und die nachmalige Königin von Ungarn Isabella.



    Literatur
    • Bruno W. Häuptli: Raimund Berengar V. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 1118–1122.

    Raimund heiratete Beatrix von Savoyen am 5 Jul 1219. Beatrix (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf) wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 63.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen wurde geboren in cir 1200 (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf); gestorben in 1266 in Les Échelles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Savoyen

    Beatrix von Savoyen (* um 1200; † 1266 in Les Échelles) war eine Tochter von Thomas I. von Savoyen und Beatrix von Genf.
    Am 5. Juli 1219 heiratete Beatrix mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Nach zwei Fehlgeburten entsprangen aus der Ehe zwischen Beatrix und Berengar V. vier Töchter, die dank einer klugen Hochzeitspolitik im Schnittpunkt deutscher und französischer Territorialinteressen allesamt zu Königinnen aufstiegen:
    • Margarete von der Provence ∞ Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Bourbonendynastie.
    • Eleonore von der Provence ∞ Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshangs.
    • Sancha von der Provence ∞ Richard von Cornwall den römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence ∞ Karl von Anjou den König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lateinische Kaiserin Beatrix und die nacmalige Königin von Ungarn Isabella.

    Kinder:
    1. Königin Margarete von der Provence wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.
    2. 31. Königin Eleonore von der Provence wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.
    3. Königin Sancha von der Provence wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.
    4. Königin Beatrix von der Provence wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.