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Graf Konrad II. von Werl-Arnsberg

Graf Konrad II. von Werl-Arnsberg

männlich 1047 - 1092  (45 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Konrad II. von Werl-ArnsbergGraf Konrad II. von Werl-Arnsberg wurde geboren in cir 1040/47 (Sohn von Graf Bernhard II. von Werl); gestorben in 1092 in Friesland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl-Arnsberg; Graf von Werl-Arnsberg

    Notizen:

    Konrad II.

    (* um 1040; † 1092 gefallen in Friesland) war Graf von Werl-Arnsberg und Vogt des Bistums Paderborn. Er blieb im Gegensatz zu anderen sächsischen Großen Anhänger Kaiser Heinrich IV. Als Dank wurden ihm mit dem Recht des Vorstreits zwischen Weser und Rhein herausgehobene Rechte verliehen. Im Inneren begann zu seiner Zeit die Verlegung des Grafensitzes von Werl nach Arnsberg.

    Familie
    Konrad war der Sohn des Grafen Bernhard II. Er hatte zwei Brüder mit Namen Heinrich und Liupold. Heinrich wurde Bischof in Paderborn. Der andere Bruder trat wenig in Erscheinung. Beim Streit um das Erbe Konrads gehörte er zu dem Teil der Familie, die 1102 Teile des Erbes an den Erzbischof von Köln übertrug. Daneben hatte Konrad die Schwester Ida. Folgt man Paul Leidinger, hat diese den Grafen Heinrich von Lauffen geheiratet. Ihre Tochter Adelheid wurde danach mit Adolf I. von Berg vermählt. Er selbst heiratete Mechthild (verschiedentlich auch Mathilde genannt), eine Tochter des Bayernherzogs Otto von Northeim und Richenza. Diese war zuvor mit seinem Vorfahren Hermann III. von Werl verheiratet gewesen. Aus der Ehe gingen drei Söhne und vermutlich eine Tochter hervor. Der Sohn Hermann begleitete seinen Vater 1092 auf einem Kriegszug nach Friesland und wurde dabei getötet. Heinrich bekam nach dem Tod des Vaters die Vogtei über das Hochstift Paderborn und die Grafschaft Rietberg als Erbteil. Haupterbe war der Sohn Friedrich.

    Leben
    Gefolgsmann Heinrich IV.
    Trotz dieser engen Verwandtschaft stand Konrad auch während der von Otto von Northeim angeführten sächsischen Adelserhebung auf Seiten König Heinrichs IV. Nach dem Sieg des späteren Kaisers 1072 hat möglicherweise auch Konrad von der Verteilung von Teilen des Northeimer Besitzes profitiert. Nach dem Wiederaufleben der Kämpfe hat Heinrich IV. 1075 ein Heer aus allen Teilen des Reiches aufgestellt. Die Truppen aus Friesland und Westfalen standen dabei vermutlich unter dem Kommando von Konrad. Konrad hat möglicherweise 1075 auch an der Schlacht an der Unstrut teilgenommen.

    Wahrscheinlich vor dem Hintergrund dieser herausgehobenen Stellung während des sächsischen Aufstandes wurde ihm das Recht des Vorstreits zwischen Rhein und Weser verliehen. Konrad hatte damit das Recht im Bereich Friesland und Westfalen ein Heer zu führen und hatte die Pflicht den König sicheres Geleit zu geben. Dieses Ehre blieb bis zum Ende der Grafschaft 1368 in der Hand der Grafenfamilie und ging danach auf die Grafen von Nassau über. Die Verleihung des Rechts hatte auch damit zu tun, dass der sächsische Herzog auf der Seite der Gegner Heinrich IV. kämpfte. Konrad war somit eine der wichtigsten Stützen salischer Macht im westfälischen Raum. Aus diesem Grund haben die Gegenkönige Rudolf von Rheinfelden 1078 und Hermann von Salm 1082 unmittelbar nach ihrer Königswahl Truppen nach Westfalen entsandt. Vor dem Hintergrund der Konflikte zwischen Anhängern und Gegnern des Kaisers begann Konrad mit der Verlegung des Grafensitzes aus der ungeschützten Hellwegebene ins sauerländische Arnsberg. Dort ließ er die Alte Burg erbauen.

    Kampf um das Bistum Paderborn
    Auch während des Investiturstreits blieb er auf Seiten des Kaisers. Konrad nahm dann auch wahrscheinlich 1081–1084 an Heinrichs IV. Italienzug teil. Es kann aber auch sein, dass er mit seinem Bruder Heinrich später folgten. Beide waren auf kaiserlicher Seite gegen die gregorianischen Kräfte Protagonisten im Kampf um das Bistum Paderborn 1084/85. Nach dem Tod des Bischofs Poppo von Paderborn kam der Gegenkönig Hermann von Salm 1083 selbst nach Paderborn um als neuen papsttreuen Bischof Heinrich I. von Assel zu präsentieren. Dieser wurde vom Domkapitel auch rechtmäßig gewählt. Von seinem Bruder Heinrich von Werl kaufte Konrad dessen Erbteil, damit der Bruder mit dem Geld vom Kaiser das Bischofsamt von Paderborn erwerben konnte. Konrad selbst hat sich für den Bruder während der Belagerung von Rom beim Kaiser für Heinrich eingesetzt. Nachdem Heinrich vom Kaiser und vom (Gegen-)Papst Clemens III. als Bischof schließlich anerkannt worden war, unterstützte Konrad seinen Bruder bei der Vertreibung von Heinrich von Assel. Er ließ im Grenzbereich zu Paderborn wahrscheinlich die alte Burg Rietberg erbauen.

    Friesischer Krieg
    Für den Krieg gegen Friesland hat er 1092 ein Reichsheer im Gebiet zwischen Corvey im Osten und Kloster Werden im Westen ausgehoben. Dabei ging es zum einen darum die Friesen für den Kaiser zu unterwerfen. Zum anderen ging es Konrad um die Sicherung der Werler Interessen in diesem Raum. In diesem Krieg kam es zu drei größeren Schlachten im Land der Morseten, bei Eckern und bei Sethe. Bereits in der ersten Schlacht fielen Konrad und sein Sohn Hermann. In den beiden folgenden Gefechten wurde das westfälische Heer innerhalb von nur zehn Tagen fast vollständig aufgerieben. Nachfolger wurden seine Söhne Heinrich und Friedrich.

    Die Folgen der Niederlage waren für das Werler Haus beträchtlich. Der Kaiser, der zu dieser Zeit in Oberitalien festsaß, versuchte von dort aus die Verhältnisse im Norden zu regeln. Er stärkte die Stellung des Northeimer Grafen Heinrich des Fetten und übertrug die bisherigen Werler Grafschaftsrechte in Friesland an das Erzbistum Bremen-Hamburg. Diese Rechte gingen den Werlern damit für immer verloren. Die Northeimer wandten sich unmittelbar nach dem Tod Konrads nach Westfalen, wahrscheinlich um die früher eingebüßten Besitzungen Richenza zurückzugewinnen. Teile davon überließen die Northeimer später dem Kölner Erzstift, um sie so dem Besitzstreben Friedrich von Werl-Arnsbergs auf Dauer zu entziehen.

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    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(Werl-Arnsberg)

    Name:
    Zu seiner Zeit begann die Verlegung des Grafensitzes von Werl nach Arnsberg.

    Titel (genauer):
    Arnsberg war im Besitz der Grafen von Werl. Eine Voraussetzung für die Verlagerung des Herrschaftsschwerpunktes von Werl nach Arnsberg war der Bau einer Burg. Die erste Burg bei Arnsberg war die sogenannte Alte Burg oder Rüdenburg, erbaut um 1050/65 durch Graf Bernhard II. von Werl. Wichtiger wurde die um 1080 unter dem Grafen Konrad II. erbaute neue Burg, aus der später das Schloss Arnsberg hervorging. Wahrscheinlich verlagerte bereits Konrad den Schwerpunkt seiner Herrschaft von Werl nach Arnsberg. Vollständig kam dieser Wandel erst unter seinem Nachfolger ihren Abschluss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Gestorben:
    Gefallen

    Konrad heiratete Mechthild (Mathilde) in cir 1070. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Kinder:
    - Herrmann von Werl-Arnsberg, * um 1070, † 1092, ⚭ Wiltrud, → Edelherren von Rüdenberg
    - Friedrich der Streitbare von Arnsberg, * um 1072, † 1124, Graf 1102, ⚭ um 1097 Adelheid von Limburg
    - Heinrich I. von Rietberg, * um 1074, †1115, 1110 Graf, ⚭ 1106 Beatrix von Hildrizhausen
    - Liupold von Werl, * um 1076, † um 1102
    - Gerberga von Arnsberg, * um 1078, † nach 1135, ⚭ um 1095 Gumbert von Itter

    Kinder:
    1. Graf Friedrich von Werl-Arnsberg wurde geboren in cir 1075; gestorben am 11 Feb 1124.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Bernhard II. von WerlGraf Bernhard II. von Werl wurde geboren in cir 1010 (Sohn von Graf Hermann II. von Werl); gestorben in cir 1070.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf in Friesland, Vogt von Soest, Paderborn, Werden und Liesborn.
    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_II._(Werl)

    Bernhard II. (* um 1010; † um 1070) war Graf von Werl, Graf in Friesland, Vogt von Soest, Paderborn, Werden und Liesborn.

    Familie
    Bernhard war der jüngere Sohn des Grafen Hermann II. von Werl aus dessen zweiter Ehe mit Godila von Rothenburg. Seine Brüder waren Heinrich, Konrad und Adalbert. Zusammen mit den Brüdern ist er 1024 beim Hoftag in Herzfeld erstmals bezeugt. Er war weitläufig mit dem salischen Kaiserhaus als Stiefneffe der Kaiserin Gisela und Cousin von Kaiser Heinrich III. verwandt. Er selbst war möglicherweise zweimal verheiratet. Die Namen der Frauen sind nicht bekannt.

    Leben
    Als jüngster Sohn folgte Bernhard seinem Bruder Heinrich nach dessen Tod nach. In der Mitte des 11. Jahrhunderts hat er noch einmal die verschiedenen Herrschaftsrechte der Familie zusammengeführt. Bernhard konnte die Vogteirechte über Soest, Paderborn, Werden und Liesborn bewahren. Daneben hatte er verschiedene Grafenrechte inne. Dazu zählte eine friesische Grafschaft östlich der Mündung der Ems. Im Bistum Osnabrück taucht er als Graf in den Quellen in den Jahren 1054 und 1076 auf. Ebenso wird er als Graf im Dreingau im Ostmünsterland 1059 bezeugt. Seit Mitte des Jahrhunderts gibt es Belege für Grafenrechte im Lochtropgau im Sauerland. Außerdem hatte er Grafenrechte am Hellweg. Beim Hoftag in Dortmund 1051 entschied Heinrich III., dass Bernhard zukünftig nicht mehr die Leute des Bischofs von Osnabrück vor dem Grafengericht laden durfte. Im Jahr 1063 nahm Bernhard vermutlich am Hoftag in Mainz und dem anschließenden Feldzug in Ungarn teil. Nach dem Sieg war er 1064 am königlichen Hof anwesend. Die Grafschaft im Emsland hat er in dieser Zeit an Adalbert von Bremen offiziell abgetreten. Da der Bischof offenbar die zugesagte finanzielle Gegenleistung schuldig blieb, hat Bernhard an seinem Besitz festgehalten. Ein Graf oder Präfekt Gottschalk von Zutphen, den der Bischof mit der Verwaltung des Gebiets beauftragt hatte, wurde in diesem Zusammenhang getötet. Die sehr einträgliche Grafschaft mit Emden, Leer und Aschendorf konnten die Grafen von Werl bis 1096 wohl behaupten.

    Auf Grund fehlender Quellen bleibt die Rolle Bernhards in der Reichspolitik etwas unklar. Unklar ist auch, ob Bernhard sich nach der weitgehenden Entmachtung Adalberts an einer Adelsfronde gegen den Bischof von Bremen beteiligte, um diesen zum Verzicht auf Rechte und Territorien zu zwingen. Es wird zwar ein Graf Bernhard in einem Brief erwähnt, aber ansonsten ist er nur bis 1066 sicher belegt.

    Bernhard hatte drei Söhne. Sein Sohn Heinrich wurde Bischof von Paderborn. Das Grafenamt und die Vogteirechte fielen an Konrad II. Ein Dritter Sohn war Liupold, der unter anderem den Stammsitz Werl als Erbe erhielt. Fälschlicherweise als Sohn wurde Hermann angesehen.

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    Name:
    Arnsberg war im Besitz der Grafen von Werl. Eine Voraussetzung für die Verlagerung des Herrschaftsschwerpunktes von Werl nach Arnsberg war der Bau einer Burg. Die erste Burg bei Arnsberg war die sogenannte Alte Burg oder Rüdenburg, erbaut um 1050/65 durch Graf Bernhard II. von Werl.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arnsberg

    Titel (genauer):
    Der Sohn Heinrich war zunächst Nachfolger Hermann II. Er war Vogt der Abtei Werden und erwarb die Vogtei über das Bistum Paderborn, spielte aber neben seinem Bruder Bernhard II., jüngerer Sohn Hermanns II. aus seiner zweiten Ehe mit Godila von Rothenburg, in der Grafschaft selbst kaum eine Rolle. Bernhard erbaute möglicherweise die erste Burg in Arnsberg. Zunächst gemeinsam mit seinen Brüdern, später allein wurde er Nachfolger Hermanns. Daneben war er auch Schutzvogt der Paderborner Kirche. Im Gegensatz zu seinem Vater spielte Bernhard II. in der Reichspolitik unter Kaiser Heinrich III. zunächst kaum eine Rolle. Von diesem erfuhr Bernhard auch keine Unterstützung bei einem Streit mit dem Bischof von Osnabrück. Erst unter Kaiser Heinrich IV. (1056 bis 1106) gab es wieder engeren Kontakt zum Kaiserhof. So unterstützte Heinrich IV. Bernhard bei der Behauptung seiner norddeutschen Besitzungen, die durch den Seehandel mit England und Skandinavien von wirtschaftlicher Bedeutung waren. Graf Bernhard sollte 1062 den Emsgau auf Befehl des Kaisers an Adalbert von Bremen abtreten. Dagegen wehrte sich Bernhard offenbar auch militärisch, da ein Befehlshaber des Bischofs bei dem Versuch, den Grafen zu vertreiben, getötet wurde. Durch den zeitweiligen Sturz Adalberts ging der Emsgau auch wieder offiziell in Bernhards Besitz über. Allerdings wurde der Bremer Kirche die Schenkung dreißig Jahre später noch einmal bestätigt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Kinder:
    1. 1. Graf Konrad II. von Werl-Arnsberg wurde geboren in cir 1040/47; gestorben in 1092 in Friesland.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Hermann II. von WerlGraf Hermann II. von Werl wurde geboren in cir 980 (Sohn von Graf Hermann I. von Werl und Prinzessin Gerberga von Burgund); gestorben in 1025.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf im Lochtrop-, Leri- und Dreingau sowie Graf im Bistum Osnabrück. Außerdem war er Vogt der Stifte Werden, Liesborn, Meschede und Oedingen.
    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Hermann II. von Werl

    (* um 980; † 1025) war Graf von Werl, Graf im Lochtrop-, Leri- und Dreingau sowie Graf im Bistum Osnabrück. Außerdem war er Vogt der Stifte Werden, Liesborn, Meschede und Oedingen.

    Familie
    Hermann war der älteste Sohn des Grafen Hermann I. von Werl und der Gerberga von Burgund, einer Tochter des burgundischen Königs Konrad III. Seine Brüder waren Bernhard und Rudolf. Außerdem war er Halbbruder der Kaiserin Gisela von Schwaben und der Mathilde, verheiratet mit Konrad I. von Kärnten, darüber hinaus Cousin von König Heinrich II. und Neffe von König Rudolf III. von Burgund.

    Er selbst war zweimal verheiratet. Der Name der ersten Gattin ist unbekannt. Die zweite, die er 1007 heiratete, hieß Godila von Rothenburg. Diese war die Witwe von Graf Liuthar von Walbeck. Aus seiner ersten Ehe gingen Heinrich I., Konrad (I.), Adalbert Graf im Emegau sowie Bernhard II. von Werl und möglicherweise Hermann I. Bischof von Münster hervor. Aus seiner zweiten Ehe stammten die Kinder Rudolf und Mathilde, über die keine näheren Angaben vorliegen.

    Leben
    Urkundlich erscheint er erstmals 997 in einer Urkunde Ottos III. In dieser übertrug der Kaiser auf Bitte von Hermanns Mutter dem Stift Meschede den Hof eines geächteten und verstorbenen Hunold in Stockhausen dem Stift Meschede.[1] Hermann war im Jahr 1000 zusammen mit seiner Mutter Gerberga Stifter des Klosters Oedingen, dessen Vogt er auch wurde.[2]

    Nach dem Tod Ottos III. (1002) unterstützte das Werler Grafenhaus bei der folgenden Königswahl nicht ihren Vetter, den späteren Heinrich II., sondern den Ehemann Gerbergas Hermann II. von Schwaben. Auch später stand Hermann in deutlicher Opposition zum Kaiser. Wohl aus diesem Grund werden die Werler in dieser Zeit in kaiserlichen Urkunden kaum genannt. Die Konflikte Hermann und seiner Familienangehörigen mit verschiedenen Bischöfen hatten auch einen Grund in deren Unterstützung für den Kaiser.

    Politisch war Hermann ein Gegner Bischof Dietrichs von Münster. Es kam 1016/17 zum Streit um das Kloster Liesborn. Dieses war von den Ekbertinern auf die Grafen von Werl übergegangen, aber von Heinrich II. dem Bischof von Münster unterstellt worden. Auf kaiserlichen Befehl wurde die Fehde eingestellt.[3] Ein Jahr später befehdete Heinrich, der Sohn Hermann, den Kölner Erzbischof Heribert von Köln, weil dieser Heinrichs Mutter aus unbekanntem Grund gefangen genommen hatte. Im Herbst desselben Jahres kämpften die Werler zusammen mit dem Billunger Graf Thietmar, mit dem sie möglicherweise auch verwandt waren, gegen Bischof Meinwerk von Paderborn. Dabei ging es um das Kloster Helmarshausen. Im Verlauf der Fehde wurde Hermann von Graf Udo von Catlenburg gefangen. Der Kaiser betrachtete das Vorgehen der Verbündeten als Aufstand und rühmte sich seiner Niederschlagung.[4] Zu Weihnachten des Jahres wurden die Verschwörer von Heinrich II. begnadigt. Im nächsten Jahr entstand aus den Unruhen ein allgemeiner Aufstand in Westfalen und Sachsen gegen den Kaiser unter dem Herzog Bernhard I. In den letzten Jahren Heinrichs II. scheint es zu einer gewissen Versöhnung gekommen zu sein, den Hermann findet sich 1024 als hochrangiger Zeuge in kaiserlichen Urkunden. Es deutet einiges darauf hin, dass Hermann den Kaiser auf dessen letzten Weg zur Pfalz Grone begleitet hatte.

    Hermann spielte nach dem Tod des Kaiser Heinrich II. eine wichtige Rolle bei der Klärung der Nachfolge. Aufgrund seiner Verwandtschaft erschien er als idealer Vermittler. Konrad II. war Ehemann seiner Halbschwester Gisela. Der andere Kandidat ebenfalls mit Namen Konrad von Kärnten war mit Hermanns Halbschwester Mathilde verheiratet. Unmittelbar nach dem Tod des Kaiser kam es auf der Königspfalz Werla an der Oker zu einer Versammlung sächsischer Grafen, um unter Leitung Herzog Bernhards die Kaiserwahl vorzubereiten. Daran nahm auch Hermann teil. Dabei wurde auch die Aussöhnung mit Bischof Meinwerk vorgenommen. Hermann nahm auch an der Fürstenversammlung am Grab der heiligen Ida, etwa zeitgleich mit der Königswahl am 4. September 1024 in Kampa teil. Der Königsumritt Konrads II. führte den Kaiser nach Westfalen, wo Ende 1024 ein Hoftag in Dortmund stattfand. Anwesend war auch Hermann, der als Zeuge neben anderen hochrangigen Personen in einer kaiserlichen Urkunde erscheint. Später ließ die Nähe zum Kaiser nach, weil zumindest ein Teil der Werler Familie in den Jahren 1026–1028 sich auf die Seite Konrads von Kärnten bei dessen Streit mit dem Kaiser stellte.

    Graf Hermann war einer der Vögte des Klosters Werden. Nachdem sich der Abt Hettharnich über Eingriffe von Hermann II. beim Kaiser beschwert hatte, wurden dem Grafen unter anderem die Höfe bei Arnsberg und weitere Besitzungen übergeben, dafür verzichtete die Grafenfamilie auf weitere Ansprüche gegenüber dem Kloster. Dadurch konnte der durch Erbteilungen geschrumpfte Besitz des Grafenhauses wieder einigermaßen konsolidiert werden.

    Literatur
    Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980–1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 119–170, hier S. 130–138.
    Johann Suibert Seibertz: Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Band 1, Abtheilung 1: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. Ritter, Arnsberg 1845, Digitalisat.
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    ↑ Otto III. (RI II) n. 1236 RI-online
    ↑ Otto III. (RI II) n. 1370 1000 Mai 18, Elspe RI-online
    ↑ Heinrich II. (RI II) n. 1873b RI-online
    ↑ Heinrich II. (RI II) n. 1951b 1019 (Juni) RI-online

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._(Werl)

    Name:
    Es bestehen unterschiedliche Ansichten darüber welche der zwei Gattinen die Mutter welchses Kindes ist ??

    Bericht Hermann II.:
    Aus seiner ersten Ehe gingen Heinrich I., Konrad (I.), Adalbert Graf im Emegau sowie Bernhard II. von Werl und möglicherweise Hermann I. Bischof von Münster hervor. Aus seiner zweiten Ehe stammten die Kinder Rudolf und Mathilde, über die keine näheren Angaben vorliegen.

    Bericht Bernhard II.:
    Bernhard war der jüngere Sohn des Grafen Hermann II. von Werl aus dessen zweiter Ehe mit Godila von Rothenburg. Seine Brüder waren Heinrich, Konrad und Adalbert.

    Kinder:
    1. 2. Graf Bernhard II. von Werl wurde geboren in cir 1010; gestorben in cir 1070.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Hermann I. von WerlGraf Hermann I. von Werl gestorben in cir 985.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Werl; Graf von Werl https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Werl

    Notizen:

    Hermann I.

    († um 985) war Graf von Werl. Verheiratet war er mit der Königstochter Gerberga von Burgund und hat wohl eine zeitweise bedeutende Rolle in der Reichspolitik gespielt.

    Leben
    Hermann ist der erste Vertreter des Hauses Werl, zu dem einige gesicherte Daten vorliegen. Unklar ist weiterhin, ob ein bei Meschede lokalisierter Hermann in der Zeit um 913 sein Großvater und ein 947 sowie 955 genannter Heinrich sein Vater war. Möglicherweise war ein Bernhard mit Grafenrechten am Hellweg und in Nordwestfalen sein Bruder.

    Aber auch für Hermann I. ist die Überlieferung spärlich. Schon zu seiner Zeit dürften die Grafen von Werl Vögte des Klosters Werden gewesen sein. Wie seine Vorgänger war er Vogt des Stifts Meschede. Auch hatte Hermann seinen Sitz bereits bei Werl. Es existiert nur eine Urkunde in der er direkte Erwähnung findet. Dabei handelt es sich um eine Urkunde von Otto II. vom 25. März 978. In den Regesta imperii heißt es: Otto schenkt über Bitten seiner Gemahlin Theophanu der Abtissin Thiezswid von Meschede den Hof Völlinghausen im Gau Engern in der Grafschaft Hermanns samt Zubehör (nos ob dilectissimae contectalis nostrae Theuphanu rogatum atque per eius precativam exhortationem venerandae probitatis abbatissae Thiezsuuid nominatę quandam curtem Folkgeldinghuson nuncupatum in pago Angeron in comitatu Heremanni comitis sitam donasse in proprium …)[1]

    Er war Parteigänger des Kaisers. Die Schenkung des Hofes in Völlinghausen an das Hauskloster der Werler dürfte eine Belohnung für Hermanns Unterstützung beim Sieg über den Bayernherzog Heinrich der Zänkerer gewesen sein.

    Er war wahrscheinlich auf dem Hoftag in Dortmund 978 anwesend, wo es zwischen Kaiser Otto II. und seiner Mutter Adelheid zum Konflikt gekommen war, in deren Verlauf Adelheid den kaiserlichen Hof verließ und an den Hof ihres Bruders Konrad III. von Burgund ging. Etwa in dieser Zeit ist auch Hermann in Kontakt zum burgundischen Hof getreten. Möglicherweise hat er im kaiserlichen Auftrag die Kaisermutter dorthin begleitet. Diese Beziehung führten um 978/79 zur Heirat mit einer Tochter des burgundischen Königs mit Namen Gerberga. Die Heirat ist allerdings nur durch etwas spätere indirekte Quellen insbesondere die Quedlinburger Annalen gesichert. Der etwas später schreibenden Annalista Saxo hat den Text etwas später leicht verfälschend und damit sinnentstellend wiedergegeben. An der Ehe zwischen Hermann und Gerberga hat die heutige Forschung keinen Zweifel.

    Durch die Ehe wurde Hermann Schwager von Heinrich dem Zänker und trat in familiäre Beziehungen mit dem ottonischen Haus. Aus der Ehe hervorgingen Hermann II., Bernhard von Werl und Rudolf von Werl. Eine Tochter Hitda oder Ida wurde später Äbtissin des Stift Meschede. Möglicherweise war diese es, die dem Stift bei ihrem Amtsantritt kostbare Geschenke, darunter den Hitda-Codex, machte.

    Hermann wird mit demjenigen Grafen Hermann gleichgesetzt, der 983 mit Otto II. in Italien war. Nach dessen Tod war dieser als Vermittler tätig. Dabei gelang es, den Streit innerhalb der kaiserlichen Familie mit Heinrich dem Zänkerer zu schlichten. Für die Identität Hermanns mit dem gleichnamigen Grafen spricht unter anderem, dass der Kaiserhof im August 985 in Soest, also in der Nähe Werls, weilte. Von dort aus zog der Hof nach Wiedenbrück, wo Otto III. auf Betreiben der Kaiserinwitwe Theophanu dem Stift Meschede die bisherigen Privilegien bestätigte. Dies lässt sich als Dank für Hermanns Leistungen in kaiserlichen Diensten deuten. Weil Hermann in der entsprechenden Urkunde nicht namentlich als Vogt genannt wurde und Vorsorge für eine Vogtswahl getroffen wurde, ist davon auszugehen, dass Hermann kurz vorher verstorben ist. Nach dem Tod Hermanns heiratete Gerberga spätestens 988 Hermann II. von Schwaben.

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_I._(Werl)

    Hermann heiratete Prinzessin Gerberga von Burgund in cir 978. Gerberga (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)) wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Prinzessin Gerberga von Burgund wurde geboren in zw 965 und 970 (Tochter von König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige und Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund)); gestorben in 1017.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_von_Burgund

    Gerberga von Burgund (* 965 oder 966; † 7. Juli 1019) stammte aus dem burgundischen Königshaus. Sie war in erster Ehe mit Graf Hermann I. von Werl und in zweiter Ehe mit Herzog Hermann II. von Schwaben verheiratet.

    Sie war eine Tochter des Königs Konrad III. des Friedfertigen (Pacificus), Herzog von Burgund (Welfen), und dessen zweiter Ehefrau Mathilde von Frankreich, einer Tochter von Ludwig IV. von Frankreich. Sie war des Weiteren eine Nichte der Kaiserin Adelheid und König Lothars von Frankreich sowie eine Nichte von Otto I. Somit war sie sowohl mit dem Karolingern wie auch mit den Ottonen verwandt.

    Sie war in erster Ehe seit etwa 978 (?) verheiratet mit Hermann I., Graf von Werl, der um 985 starb. Aus dieser Ehe hatte sie bereits mehrere Kinder: Hermann, der als Hermann II. Nachfolger seines Vaters wurde, sowie dessen Brüder Rudolf (auch Ludolf genannt) und Bernhard (I.). Nach heutigen Erkenntnissen stammt die Tochter Gisela von Schwaben nicht aus dieser Ehe.[1]
    Auf ihr Bitten schenkte Otto III. das Gut Stockhausen, das zuvor ein verstorbener Geächteter besessen hatte, dem Stift Meschede.[2] Sie war die Stifterin des Klosters Oedingen, gelegen in der Grafschaft ihres Sohnes Hermann II von Werl im Gau Lochtrop.[3]

    In zweiter Ehe heiratete sie um 988 Hermann II., Herzog von Schwaben († 4. Mai 1003), einen Konradiner.
    Mit ihm hatte sie weitere fünf Kinder:
    • Mathilde (* wohl 988; † 29. Juli 1031/1032), begraben im Dom zu Worms, ∞ I Konrad I., Herzog von Kärnten († 12. Dezember 1011, vielleicht auch 15. Dezember) (Salier), ∞ II Friedrich II., Herzog von Oberlothringen († 1026) (Wigeriche), ∞ III Eiko, Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt († wohl 1059/1060)
    • Gisela († 15. Februar 1043, ∞ I um 1002 Bruno, Graf (von Braunschweig) († 1012/1014)), ∞ II um 1014 Ernst I., Herzog von Schwaben († 1015) (Babenberger), ∞ III Konrad II., deutscher Kaiser († 1039) (Salier)
    • Berchtold (* Anfang 992; † Anfang 993), getauft in Einsiedeln 992, begraben in Marchtal
    • (umstritten) Beatrix († 23. Februar nach 1025), ∞ Adalbero von Eppenstein, Herzog von Kärnten (1000 bezeugt, † 28. November 1039), (Eppensteiner)
    • Hermann III. († 1012) 1003, Herzog von Schwaben


    Einzelnachweise
    1 Paul Leidinger: Die Grafen von Werl und Werl-Arnsberg (ca. 980-1124): Genealogie und Aspekte ihrer politischen Geschichte in ottonischer und salischer Zeit, In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Band I, Das kurkölnische Herzogtm Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisierung 1803. Münster 2009 ISBN 978-3-402-12827-5 S.129
    2 Otto III. (RI II) n. 1236 997 September 29, Aachen RI-online
    3 Otto III. (RI II) n. 1370 1000 Mai 18, Elspe RI-Online
    Literatur
    • Johann Suibert Seibertz: Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg. Arnsberg, 1845 (Digitalisat) S.21ff.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    - Hermann II. Nachfolger seines Vaters
    - Rudolf (auch Ludolf genannt)
    - Bernhard (I.)

    Nach heutigen Erkenntnissen stammt die Tochter Gisela von Schwaben nicht aus dieser Ehe.

    Kinder:
    1. 4. Graf Hermann II. von Werl wurde geboren in cir 980; gestorben in 1025.
    2. Rudolf (Ludolf) von Werl wurde geboren in cir 982/86; gestorben in 12 Jul cir 1044.
    3. Bernhard I. von Werl wurde geboren in cir 983.


Generation: 5

  1. 18.  König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige wurde geboren in 923 (Sohn von König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) und Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)); gestorben am 19 Okt 993.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Hochburgund (seit 937 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Liste der Herrscher von Burgund:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Burgund#Herzogtum_Burgund



    English: Conrad I of Burgundy
    https://en.wikipedia.org/wiki/Conrad_I_of_Burgundy

    Français: Conrad III de Bourgogne ou de Provence ou Conrad Ier d'Arles, dit Conrad le Pacifique
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Conrad_III_de_Bourgogne



    https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_III._(Burgund)

    Konrad III. der Friedfertige – nach anderer Zählung Konrad I. – († 19. Oktober 993, beigesetzt in der Abtei Saint-André-de-Bas in Vienne) war seit 937 bis zu seinem Tod König von Hochburgund.
    Konrad war der Sohn und Thronfolger Rudolfs II. Er war der Bruder der Adelheid und wurde noch als Minderjähriger in Lausanne gewählt und gekrönt.
    Gegen ihn erhob Hugo, der König von Italien, nach dem Tod Rudolfs II. 937 Ansprüche auf Burgund, da sein Sohn Lothar Konrads Schwester Adelheid versprochen worden war. Gegen diese Ansprüche wurde Konrad III. durch den sächsischen Herzog und ostfränkischen König Otto I. geschützt, indem er den Nachfolger vor dem Eintreffen Hugos in Burgund im Dezember 937 an seinen Hof nach Sachsen bringen ließ und ihm so sein Erbe sicherte.
    Nach der Ermordung von Adelheids Gatten Lothar II. 950 und ihrer Gefangensetzung durch den neuen italienischen König Berengar II., der Eroberung Italiens durch Otto I. und dessen Heirat mit Adelheid 951 wurde ihr Bruder Konrad III. der Besitz Niederburgunds, das bereits sein Vater Rudolf II. ab 930 übernommen hatte, endgültig bestätigt.
    Konrad III. war mindestens zweimal verheiratet. Mit Adelana, die vor dem 23. März 963 verstarb, hatte er zwei Kinder: Kuno († nach 966) und Gisela († 21. Juli 1007), die Ehefrau des Herzogs Heinrich der Zänker von Bayern.
    Etwa ab 964 war er mit Mathilde (* Ende 943; † 26/27. Januar 981/982) verheiratet, der Tochter des westfränkischen Königs Ludwig IV. Mit ihr hatte er den Sohn Rudolf III. sowie die Töchter Gerberga und Bertha.
    Darüber hinaus hatte er aus einer Beziehung mit Aldiud, der Ehefrau Anselms, den Sohn, Burchard (Bouchard) († 22. Juni 1030 oder 1031) der 953 Propst von Saint-Maurice-d’Agaune, und ab 978 Erzbischof von Lyon war. Mütterlicherseits war Burchard von Lyon der Halbbruder von Anselm Bischof von Aosta, Burchard (Bouchard), Erzbischof von Vienne, und Udalrich, dem Vogt der Kirche von Vienne.
    Während Konrads Herrschaft litt das Reich unter den Einfällen der Ungarn und Fehden und Raubkriegen der Großmächte. Das Machtvakuum nützen auch die Sarazenen für einen Raubzug in den burgundischen Norden, wobei sie 939 das Kloster St. Maurice im unteren Wallis plünderten. Doch gelang es 975, die islamische Herrschaft in der Provence zu beenden.
    Konrad III. starb 993 und wurde in der Abtei Saint-André-de-Bas bestattet. Nachfolger wurde sein Sohn Rudolf III.



    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7, S. 88–92.
    • Romain Jurot/CN: Konrad. In: Historisches Lexikon der Schweiz 2008
    Weblinks
    Konrad in der Genealogie Mittelalter

    Konrad heiratete Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) in cir 964. Mathilde (Tochter von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen) wurde geboren in cir 943; gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 19.  Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) wurde geboren in cir 943 (Tochter von König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische und Prinzessin Gerberga von Sachsen); gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982.
    Kinder:
    1. König Rudolf III. von Burgund wurde geboren in cir 970; gestorben am 6 Sep 1032; wurde beigesetzt in Kathedrale Notre-Dame (Lausanne).
    2. 9. Prinzessin Gerberga von Burgund wurde geboren in zw 965 und 970; gestorben in 1017.
    3. Bertha von Burgund gestorben in nach 1010.


Generation: 6

  1. 36.  König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen)König Rudolf II. von Hochburgund (Welfen) (Sohn von König Rudolf I. von Hochburgund (Welfen) und Willa von Burgund); gestorben am 11 Jul 937; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 919, Schlachtfeld Winterthur; Unterlag in der Schlacht von Winterthur gegen Burkhard II. von Schwaben

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_II._(Burgund)

    Rudolf II. (* um 880; † 12. Juli oder 13. Juli 937) war Herzog, später König von Hochburgund (912–937) und König von Italien (922–926), begraben in Saint-Maurice. Er zählt zu den Nationalkönigen Italiens.
    Rudolf war der älteste Sohn des Königs Rudolf I. von Hochburgund (888–912) aus dem Hause der Rudolfinger, des burgundischen Zweiges der Welfen und der Willa von Niederburgund, Tochter von König Boso von Vienne.
    Herzog Rudolf II. war bestrebt, sein Reich im Nordosten zu erweitern. Dabei nutzte er die unklaren Zustände im Gebiet des schwäbischen Herzogtums. 916 erwarb er schwäbische Gebiete westlich der Linie Huttwil-Aarwangen sowie Basel. Seine Niederlage in der Schlacht bei Winterthur im Jahre 919 gegen Herzog Burchard II. kostete Rudolf den Thur- und den Zürichgau.
    Um Frieden einkehren zu lassen, heiratete er – wohl im Jahr 922 – Burchards Tochter Berta.
    Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • König Konrad III.,
    • Rudolf (961/62 bezeugt),
    • Erzbischof Burchard I. von Lyon und
    • Adelheid, später Frau von Kaiser Otto I.
    Burchard und Rudolf unterstützten sich fortan politisch.
    Im gleichen Jahr begann er kriegerisch in Richtung Süden vorzustoßen. Er wurde 921 von Adalbert von Ivrea auf den Thron von Italien erhoben. Kaiser Berengar I. von Friaul stellte sich 923 bei Fiorenzuola (Piacenza) Rudolf entgegen, wurde aber besiegt. Dies machte Rudolf zum König von Italien.
    Inzwischen begann der italienische Adel gegen Rudolf zu revoltieren. Es eilte ihm Herzog Burchard II. von Schwaben zu Hilfe. Burchard starb nach einem Überfall durch den Erzbischof Lambert von Mailand im April 926 vor Novara. Rudolf II. zog sich darauf hin aus Italien zurück und gab im November 926 in Worms die ihm als Herrschaftssymbol übergebene italienische Heilige Lanze an König Heinrich I. zurück.
    Rudolf verzichtete 933 zugunsten Hugos von Provence endgültig auf Italien gegen die Abtretung des Niederburgunds.
    König Rudolfs II. Thron erbte sein Sohn Konrad III.


    Quellen
    • Liudprand von Cremona: Werke. In: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. = Fontes ad historiam aevi Saxonici illustrandam (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe. B. 8). Neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1971, ISBN 3-534-01416-2, S. 233–589.
    Literatur
    • Rudolf Schieffer: Rudolfinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 198–200 (Digitalisat).
    • Bernd Schneidmüller: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung (819–1252) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 465). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014999-7

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Winterthur_(919)

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice

    Rudolf heiratete Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) in cir 922. Bertha (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 37.  Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) wurde geboren in cir 907 (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)); gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Säckingen; Laienäbtissin (urkundlich nicht belegt)
    • Titel (genauer): 922 bis 933, Königreich Hochburgund; Königin von Hochburgund nachdem ihr Vater Burkhard II. im Jahre 919 bei Winterthur König Rudolf II, besiegt hat und den sie darauf heiratete.
    • Titel (genauer): 933 bis 945, Königreich Burgund; Nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund
    • Titel (genauer): 937 bis 947, Lombardei, Italien; Königin der Lombardei

    Notizen:

    Auszug aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020

    Bertha, Königin von Burgund

    Reginlindes Tochter Bertha (*907) wurde schon früh in die politischen Umbrüche ihrer Zeit involviert. Ihr Vater, Burkhard II., hatte seine Machtbasis in Rätien. Bei den widerborstigen Alemannen war seine Herrschaft indessen umstritten; König Rudolf II. überschritt die Aare, eroberte den Aargau, überquerte die Reuss und machte sich zum Herrn über den Zürichgau. Erst 919 in Winterthur wurde er, beim Versuch, auch den Thurgau zu erobern, von Herzog Burkhard besiegt.
    Nach drei Jahren Verhandlungen einigte man sich in drei Punkten: Erstens, die Reuss bildete die neue herrschaftliche Grenze zwischen Hochburgund und Alemannien. Zweitens, der Herzog und der König, die Herren über die Bündner und Walliser Pässe, verfolgten von nun an eine gemeinsame Politik zur Eroberung Italiens. Und drittens, der ledige Rudolf II. erhielt Bertha zu seiner Ehefrau.

    Mehr unter der Quelle



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Berta_von_Alamannien

    Berta von Alamannien (* um 907; † nach 2. Januar 966), als Gattin von Rudolf II. Königin von Hochburgund und nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund, in der Schweiz meistens Bertha von Schwaben genannt. Nach 937 wurde sie durch Heirat auch Königin der Lombardei.
    Berta war die Tochter des Herzogs Burchard II. von Schwaben. Nachdem die expansiven Herrscher von Hochburgund ihre Ostgrenze auf Kosten Schwaben-Alamanniens von der Aare an die Reuss verlegten, dann aber 919 in der Schlacht bei Winterthur eine Niederlage erlitten hatten, wurde Berta wohl 922 als Versöhnungsgeste mit König Rudolf II. von Hochburgund vermählt. Die gemeinsame Tochter Adelheid wurde in zweiter Ehe die Gattin von Kaiser Otto I.
    Rudolf und Berta wurden große Kirchenstifter in der Westschweiz. Nach Rudolfs Tod 937 amtierte Berta zeitweise als Vormund von König Konrad von Burgund. Sie heiratete am 12. Dezember 937 König Hugo von Italien Die Ehe blieb unglücklich; nach Hugos Tod 947 verbrachte Berta den Rest ihres Lebens wieder nördlich der Alpen, wobei die Angaben unsicher sind.
    Berta hat die Gründung des Marienkloster Payerne, das nach ihrem Tod von ihrer Tochter, Kaiserin Adelheid über der Grablege der Mutter zum Zwecke der Memoria (siehe auch Memorialwesen) errichtet wurde, mit Schenkungen befördert.
    Sie ist eine sagen- und legendenumwobene Identifikationsfigur in der französischsprachigen Schweiz (die gute Königin Bertha, La reine Berthe), auch etwa bei der Gründung des Kantons Waadt. Mit der Reformation wurde ihr Bild von der guten Herrscherin zu jenem der vorbildlichen Hausfrau umgedeutet. Ein weiterer Beiname, Berta die Spinnerin, leitet sich daraus ab.

    Literatur
    • Ernst Tremp: Bertha. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Weblinks
     Commons: Berta von Alamannien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Historischer Bericht über Berta von Alamannien (PDF-Datei; 71 kB)



    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20781.php

    Bertha
    957/961, Königin von Burgund. Tochter Hzg. Burchards II. von Schwaben und der Herzogin Reginlinde. Nach Burchards Sieg über Kg. Rudolf II. von Hochburgund bei Winterthur 919 wurde B. wohl 922 mit Rudolf vermählt. Als Königin trat sie wenig in Erscheinung. Nach Rudolfs Tod 937 wurde sie zum Instrument der Machtpolitik und von Kg. Hugo von Italien geehelicht. Nach offenbar unglückl. Ehe (laut Liutprand von Cremona) 947 zum zweiten Mal Witwe, verbrachte B. die letzten Lebensjahre in Burgugund. Mit Schenkungen leitete sie die Gründung des Priorats Payerne ein, die durch ihre Tochter Adelheid vollendet wurde. Adelheid liess B. vor dem 8.4.961 in Payerne bestatten. Die Tradition der Königin Bertha als Stifterin des Klosters Payerne geht von einem im frühen 12. Jh. fabrizierten "Testament" aus, das am Beginn eines in der Westschweiz bis heute wirkenden Nachlebens der "guten Königin Bertha" steht. Die spätma. Grabinschrift in der Klosterkirche wurde in der Reformation zerstört. Vom 15. Jh. an weitete sich der Gründungskult auf weitere burgund. Stifte aus: Saint-Victor in Genf, St. Ursen in Solothurn (hier anstelle der Königin Bertrada), St. Mauritius in Amsoldingen und Saint-Imier. Das Zepter auf einem der Siegel der Peterlinger Fälschungen wurde vom 17. Jh. an als Spinnrocken interpretiert und mit der Redensart "z.Z., da Bertha spann" in Verbindung gebracht. Kult und Legende erlebten vom frühen 19. Jh. an einen grossen Aufschwung: Bertha wurde zu einer Identifikationsträgerin des jungen Kt. Waadt (u.a. Schriften von Philippe-Sirice Bridel, angebl. Auffindung der Gebeine 1817, hist.-patriot. Umzüge). Literar. Bearbeitung erfuhr die Persönlichkeit B.s 1947 durch Charles-Albert Cingria.

    Quellen
    – MGH DD reg. Burg., 1977
    – Corpus inscriptionum medii aevi Helvetiae 2, 1984, 210-212
    Literatur
    – H.E. Mayer, «Die Peterlinger Urkundenfälschungen und die Anfänge von Kloster und Stadt Peterlingen», in DA 19, 1963, 30-126
    – HS II/2; III/2
    – A. Lombard, La reine Berthe, 1988
    – V. Durussel, J.-D. Morerod, Le Pays de Vaud aux sources de son Histoire, 1990, 73-82
    Autorin/Autor: Ernst Tremp



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Königreich Niederburgund (ab 880)

    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)

    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.

    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2353



    Name:
    Berta von Alamannien / Berthe von Burgund / Bertha of Swabia / Berthe de Souabe / Berthe de Bourgogne

    Aus der Linie der Hunfriedinger / Burchardinger

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lombardei#Mittelalter

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Payerne

    Kinder:
    1. 18. König Konrad III. von Burgund, der Friedfertige wurde geboren in 923; gestorben am 19 Okt 993.
    2. Kaiserin Adelheid von Burgund (Welfen) wurde geboren in zw 931 und 932 in Hochburgund; gestorben am 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass; wurde beigesetzt in nach 16 Dez 999 in Kloster Selz, Elsass.
    3. Dux Rudolf von Burgund

  3. 38.  König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische König Ludwig IV. von Frankreich (Karolinger), der Überseeische wurde geboren in zw 920 und 921 (Sohn von König Karl III. von Frankreich (Karolinger), der Einfältige und Prinzessin Edgiva (Eadgifu) von England); gestorben am 10 Sep 954 in Reims, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: an den Folgen eines Sturzes vom Pferd

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IV._(Frankreich)

    Ludwig IV. der Überseeische (lateinisch Transmarinus, französisch Louis IV d’Outre-Mer; * zwischen 10. September 920 und 10. September 921; † 10. September 954 in Reims[1]) war westfränkischer König von 936 bis 954. Er stammte aus dem Geschlecht der Karolinger, der Königsdynastie des westfränkischen Reichs, die damals bereits sehr geschwächt und vom Wohlwollen mächtiger Adelsgruppen abhängig war.

    Ludwig war der Sohn König Karls III. des Einfältigen und dessen zweiter Frau Eadgifu, einer Tochter König Eduards des Älteren von Wessex. Karl musste sich mit Gegenkönigen auseinandersetzen, die keine Karolinger waren und den Herrschaftsanspruch der Karolingerdynastie nicht anerkannten. Als Graf Heribert II. von Vermandois, der auf der Seite des Gegenkönigs Rudolf von Burgund stand, im Jahr 923 Karl den Einfältigen in eine Falle lockte und gefangensetzte, floh Eadgifu mit dem erst zweijährigen Ludwig nach England. Dort wuchs Ludwig am Hof seines Großvaters Eduard und später seines Onkels Æthelstan auf. Im Westfrankenreich regierte nunmehr allein Rudolf von Burgund, der jedoch auf die Unterstützung des mächtigen Geschlechts dder Robertiner angewiesen war, während Heribert II. weiterhin den gefangenen Karl als Faustpfand behielt, um auf König Rudolf Druck auszuüben. 929 starb Karl in der Haft. Als im Januar 936 König Rudolf starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen, kam bei der Regelung der Nachfolge dem mächtigen Robertiner Hugo dem Großen eine entscheidende Rolle zu. Hugo, dessen Vater Robert I. bereits Westfrankenkönig gewesen war, hätte selbst nach der Krone greifen können, zog es aber vor, zur Karolingerdynastie zurückzukehren, die durch Karls Schicksal einen schweren Macht- und Ansehensverlust erlitten hatte. Er wollte einem relativ machtlosen Karolinger die Königswürde überlassen, um selbst die Reichspolitik aus dem Hintergrund zu lenken. Daher verhandelte er mit Æthelstan und Eadgifu über die Rückkehr Ludwigs. Hugo war ein Schwager von Æthelstan und Eadgifu, da er damals mit einer Schwester Eadgifus verheiratet war. Man einigte sich und der erst fünfzehnjährige Ludwig landete in Boulogne, wo Hugo ihn empfing und ihm huldigte.
    Am 19. Juni 936 wurde Ludwig IV. in Laon von Erzbischof Artold von Reims zum westfränkischen König gekrönt. Im Gegenzug musste er Hugo eine einzigartige Sonderstellung im Reich einräumen. Hugo erhielt den eigens für ihn geschaffenen Rang eines „Herzogs der Franken“ (dux Francorum), und bereits in einer Königsurkunde von 936 stellte Ludwig fest, er handle auf den Rat „unseres geliebtesten Hugo, des Frankenherzogs, der in allen unseren Reichen der Zweite nach uns ist“. Damit war Hugo nicicht mehr nur, wie frühere Robertiner, als Markgraf und Graf für große Gebiete zuständig, in denen dem König kein direktes Eingreifen mehr möglich war, sondern er stand „in allen Reichen“, also in sämtlichen Teilen des Westfrankenreichs, zwischehen dem König und den nachrangigen Vasallen. Der Titel „Herzog der Franken“ wurde somit in bewusster Analogie zu „König der Franken“ auf das Gesamtreich bezogen (obwohl im engeren Sinn nur ein bestimmter Reichsteil, das Hugo dem Großen verliehenne Herzogtum Franzien, gemeint war). Damit wurde Ludwig faktisch auf die Rolle eines nominellen Königs reduziert und der Robertiner beanspruchte eine Stellung, die mit derjenigen der karolingischen Hausmeier im späten Merowingerreich vergleichbar war.
    In den ersten Monaten seiner Regierung war Ludwig völlig von Hugo dem Großen abhängig und musste ihn auf einem erfolgreichen Feldzug gegen Hugo den Schwarzen von Burgund begleiten, wobei Hugo der Große sich nordburgundische Gebiete und insbesondndere die Stadt Sens aneignete. 937 machte sich Ludwig jedoch von seinem „Vormund“ unabhängig und begann eine selbständige, gegen die Übermacht des Robertiners gerichtete Politik zu betreiben. Dabei stützte er sich auf Vornehme, die ebenfalls die robertinische Expansion eindämmen wollten, darunter Erzbischof Artold von Reims, den Ludwig zu seinem Kanzler machte, und Hugo der Schwarze, mit dem er ein Bündnis schloss. Darauf reagierte Hugo der Große seinerseits mit neuen Bündnissen. Er vverbündete sich mit Heribert II. und sicherte sich ein gutes Verhältnis zu Otto dem Großen, dessen Schwester Hadwig er heiratete, nachdem seine englische Frau, Ludwigs Tante, gestorben war. Damit bahnte sich ein Gegensatz zwischen Ludwig und Otttto an, und als sich die Herzöge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken gegen Otto den Großen erhoben, unterstellten sie sich Ludwig. Dadurch schien sich dem Karolinger eine Chance zu bieten, das karolingische Stammland Lothringen, das nach der Entmachtung Karls des Einfältigen in den Hoheitsbereich des ostfränkischen Reichs geraten war, zurückzugewinnen. Er gedachte militärisch einzugreifen und stieß ins Elsass vor, doch kam ihm Otto zuvor, der am 2. Oktober 939 Giselbert iin der Schlacht von Andernach besiegte und damit die Zukunft Lothringens entschied. Giselbert ertrank auf der Flucht und Ludwig heiratete Giselberts Witwe Gerberga, eine Schwester Ottos des Großen. Nunmehr waren sowohl König Ludwig als auch seiein Gegenspieler Hugo der Große mit Otto verschwägert und Otto konnte eine Schiedsrichterrolle zwischen den beiden Rivalen einnehmen und für ein Machtgleichgewicht zwischen ihnen sorgen. Zunächst stand Otto wegen des lothringischen Konflikts ganz auf der Seite Hugos des Großen. Er unternahm 940 einen Feldzug ins Westfrankenreich, um Ludwig zu bestrafen. In der Königspfalz Attigny nahm er die Huldigung von Hugo dem Großen und Heribert II. entgegen. Die beiden hatten schon zuvor die Stadt Reims erobert und dort den Erzbischof Artold, einen der wichtigsten Getreuen Ludwigs, abgesetzt. Otto stieß auch nach Burgund vor, um Ludwigs dortigen Verbündeten, Hugo den Schwarzen, vor militärischen Aktionen zu warnen. 942 empfing Otto seine Schwäger Ludwig und Hugo in Visé an der Maas. Es wurde ein allgemeiner Ausgleich erzielt. Ludwig musste auf Lothringen verzichten.
    Die Lage änderte sich zugunsten Ludwigs, als Ende 942 Graf Wilhelm I. Langschwert von Rouen, der Machthaber der Normandie, ermordet wurde und Anfang 943 Heribert II. starb. Heriberts Söhne stritten um die Erbschaft und in der Normandie war der Erbe, der künftige Herzog Richard I., noch unmündig. Ludwig nutzte diese Gelegenheit, um in der Normandie einzugreifen und dort seine königliche Autorität militärisch geltend zu machen. In den Kämpfen gegen seine normannischen Gegner geriet Ludwig jedoch im Juli 945 in einen Hinterhalt. Er konnte zunächst fliehen, wurde dann aber gefangengenommen. Die Normannen lieferten ihn an Hugo den Großen aus. Hugo behielt ihn in Gefangenschaft und forderte als Preis für die Freilassung, dass Ludwig auf die Stadt Laon, sein Machtzentrum, verzichte. Königin Gerberga sah sich gezwungen, Laon einem Vasallen Hugos zu übergeben. Im Sommer 946 kam Ludwig frei.
    Diese schwere Demütigung Ludwigs erinnerte an das Schicksal seines Vaters Karl und bedeutete nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für das Königtum als solches einen dramatischen Prestigeverlust. Das lag nicht im Interesse Ottos des Großenen, der nun auf Bitten seiner Schwester Gerberga eingriff, um der Übermacht Hugos entgegenzuwirken. Im Herbst 946 zog ein großes Heer Ottos nach Westen und vereinte sich mit den Ludwig treuen Kräften. Hugo vermied eine Feldschlacht. Seine Truppen verschanzten sich in den Städten. Das Heer der beiden Könige konnte Laon, Senlis, Paris und Rouen nicht einnehmen, doch gelang ihnen die Eroberung von Reims, wo sie den vertriebenen Erzbischof Artold wieder einsetzten. Im Juni 948 traten in InIngelheim westfränkische, lothringische und ostfränkische Bischöfe unter dem Vorsitz eines päpstlichen Legaten in Gegenwart Ottos und Ludwigs zu einer Synode zusammen und verurteilten Hugo sowohl wegen seines Vorgehens gegen Ludwig als auch wegen der Vertreibung Artolds aus Reims. 949 konnte Ludwig die Stadt Laon in einem nächtlichen Überraschungsangriff zurückerobern; nur die Zitadelle blieb in der Hand von Hugos Kräften. 950 vermittelte Herzog Konrad der Rote von Lothringen im Auftrag Ottos des Großen einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Hugo. Nun übergab Hugo dem König die Zitadelle von Laon.
    Am 10. September 954 starb Ludwig in Reims an den Folgen eines Sturzes vom Pferd und wurde dort in der Basilika Saint-Remi begraben.

    Ludwig heiratete 939 Gerberga († 5. Mai 968 oder 969), die Tochter des deutschen Königs Heinrich I. (Liudolfinger) und Witwe des Herzogs Giselbert von Lothringen. Mit ihr hatte er sieben Kinder:
    • Lothar (941–986), König von Frankreich ∞ 966 Emma von Italien, Tochter des Königs Lothar II. von Italien
    • Mathilde (* Ende 943; † nach 26. November 981) ∞ um 964 Konrad III. König von Burgund († 993) (Welfen)
    • Karl (* Januar 945; † vor 953)
    • eine Tochter (Name nicht überliefert) (* Anfang 948)
    • Ludwig (* Dezember 948; † vor 10. September 954)
    • Karl (953–nach 991), Herzog von Niederlothringen (977–991), Zwillingsbruder Heinrichs
    • Heinrich (* Sommer 953; † bald nach der Taufe), Zwillingsbruder Karls von Niederlothringen
    Gerberga erhielt 951 die Abtei Notre-Dame de Laon von ihrer Schwiegermutter und wurde 959 Äbtissin von Notre-Dame de Soissons.



    Literatur
    • Walther Kienast: Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit (900-1270), 1. Teil, Hiersemann, Stuttgart 1974. ISBN 3-7772-7428-3
    • Carlrichard Brühl: Die Geburt zweier Völker. Deutsche und Franzosen (9.-11. Jahrhundert), Böhlau, Köln 2001. ISBN 3-412-13300-0
    • Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs, Sigmaringen 1984. ISBN 3-7995-7027-6
    • Philippe Lauer: Le règne de Louis IV d'Outre-Mer, Paris 1900, Nachdruck Genève 1977 (grundlegende Untersuchung)
    Weblinks
     Commons: Ludwig IV. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • mittelalter-genealogie.de: Ludwig IV. der Überseeische. Archiviert vom Original am 11. Dezember 2007, abgerufen am 1. Juni 2012.
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Zur Datierung der Geburt siehe Lauer S. 10 und Anm. 2 sowie Auguste Eckel: Charles le Simple, Paris 1899, S. 104; zum Todesdatum Lauer S. 231f. und Anm. 4 (mit Belegen).

    Ludwig heiratete Prinzessin Gerberga von Sachsen in 939. Gerberga (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ) wurde geboren in zw 913 und 914 in Nordhausen; gestorben am 5 Mai 984. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 39.  Prinzessin Gerberga von SachsenPrinzessin Gerberga von Sachsen wurde geboren in zw 913 und 914 in Nordhausen (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ); gestorben am 5 Mai 984.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_(Frankreich)

    Gerberga, mitunter auch Gerberga von Sachsen, (* 913 in Nordhausen[1]; † 5. Mai 969) war Herzogin von Lothringen und westfränkische Königin. Die älteste Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und seiner zweiten Gemahlin Mathilde und damit Schwester Kaiser Ottos I. entwickelte sich dabei aus der Rolle der Ehefrau in einer politischen Zweckehe heraus zu einer selbständig Politik betreibenden Frau, die schließlich in Vertretung ihres minderjährigen Sohnes Frankreich regierte.

    Gerberga wurde 913 auf der Burg Nordhausen geboren, die 910 von Heinrich I. errichtet wurde. Heinrich war bei ihrer Geburt noch Herzog der Sachsen, ihre Mutter Mathilde war seine zweite Ehefrau. Gerberga, die einen der Leitnamen des liudolfingischen Geschlechts erhielt, war das zweite Kind und die älteste Tochter Heinrichs aus dieser Ehe, lediglich ihr Bruder, der spätere Kaiser Otto I., war älter. Über Gerbergas Jugend ist nichts bekannt. Für hochadelige Töchter üblich und aufgrund dessen, dass Gerberga als hochgebildet beschrieben wurde, wahrscheinlich ist die Erziehung in einem Frauenstift.

    Die Ehe mit Giselbert von Lothringen
    Heinrich I. verheiratete Gerberga 928 mit dem Herzog Giselbert von Lothringen. Bei dieser Ehe handelte es sich um eine für die damalige Zeit übliche Zweckehe. Heinrich wertete Giselberts Ansehen dadurch auf, dass er ihm seine Tochter zur Frau gaab und band gleichzeitig Lothringens mächtigsten Adeligen an das ostfränkische Reich. Lothringen, an der Westgrenze des Ostfrankenreiches gelegen, war durch die Teilung von Prüm aus dem Lotharii Regnum hervorgegangen, das selbst erst 843 zusammen mit Ost- und Westfrankenreich durch die Teilung des Karolingischen Reiches unter den Söhnen Ludwigs des Frommen entstanden war. Seitdem war es Zankapfel zwischen den beiden Frankenreichen. Nach einer zeitweiligen Teilung war das Gebiet 880 aufgrund des Vertrags von Ribemont vollständig an das Ostfrankenreich gefallen. 911 hatte Giselberts Vater allerdings nach dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers dem neugewählten Konrad I. die Gefolgschaft verweigert und sich dem Westfrankenreich angeschlossen. Giselbert, Herzog ab 915, war jedoch auch mit den Westfrankenherrschern in Konflikt geraten, möglicherweise um sein Land aus der Abhängigkeit zu lösen, und hatte schließlich nach einigen politischen Schachzügen und Feldzügen 925 Heinrich I. die Treue geschworen. Gerbergas Verheiratung mit Giselbert war Teil der Anstrengungen Heinrichs, das neu geschaffene Herzogtum an sein Reich zu binden.
    Ob Gerberga politischen Einfluss auf Giselbert hatte, ist fraglich. Eine Quelle des 11. Jahrhunderts, die Translatio s. Servatii des Iocundus, stellt Gerberga als treibende Kraft hinter Giselberts Entscheidung dar, den Aufstand ihres jüngeren Bruders Heinrich gegen ihren älteren Bruder Otto I. zu unterstützen, in dessen Verlauf Giselbert 939 im Rhein ertrank. Winfrid Glocker [2] hält diese Darstellung allerdings für nicht glaubhaft, da Giselbert sicher nicht eine Beeinflussung durch seine Ehefrau benötigte, um sein schon zuvor verfolgtes Ziel eines lothringischen Sonderkönigtums zu verfolgen. Allerdings belege diese Quelle, dass Gerberga nicht die ihr von Heinrich I. zugedachte Rolle, Giselbert an die Ottonen zu binden, erfüllte, sondern sich als Giselberts Ehefrau für dessen Ziele eingesetzt habe.

    Die Ehe mit Ludwig IV. von Frankreich
    Durch Giselberts Tod war Gerberga im Alter von etwa 26 Jahren Witwe und fiel damit unter die Munt des Familienoberhaupts ihrer Sippe, also die ihres älteren Bruders Otto I. Dieser plante, Gerberga oder deren Tochter mit dem Herzog von Bayern zu verheiraten. Hierzu kam es jedoch nicht, da Gerberga begann, eigene politische Entscheidungen zu treffen. Zunächst verweigerte sie ihrem Bruder Heinrich, dessen Aufstand mit Giselberts Tod zusammenbrach, ihren Schutz und distanzierte sich so von Giselberts Politik, um dann eine neue Ehe einzugehen.
    Gerberga heiratete Ludwig IV. den Überseeischen, den König des Westfrankenreiches, der, wie der Chronist Richer von Reims berichtet, von Mitleid mit der schönen Witwe erfüllt war. Tatsächlich waren Ludwigs Ziele politischer Natur. Ludwig erhob mmit der Heirat den Anspruch auf Lothringen, zugleich holte er ein Statusdefizit gegenüber seinem innenpolitischen Widersacher Hugo von Franzien auf, der Gerbergas Schwester Hadwig geheiratet hatte. Der Name Lothar des 941 geborenen Sohnes Ludwigs und Gerbergas besagte programmatisch, dass der Anspruch des Westfrankenreiches auf Lothringen weiter bestand. Ludwigs Ambitionen auf Lothringen scheiterten allerdings an Ottos militärischer Überlegenheit. 942 verzichtete Ludwig für das Westfrankenreich auf Lothringen. Dieser Verzicht wird teilweise auf die Vermittlung Gerbergas zurückgeführt, die dabei im Sinne der ottonischen Machtpolitik gehandelt habe. Falls Gerberga ihren Ehemann Ludwig allerdings beeinflusste, dann eher in dessen eigenem Interesse: Ludwig IV. hatte innenpolitisch Schwierigkeiten, überhaupt gegen Hugo von Franzien eine Machtbasis zu erhalten, seine Gegner Hugo und Otto hatten sich zudem verbündet. Durch den Friedensschluss löste Ludwig Otto aus diesem Bündnis, so dass er sich auf seinen innenpolitischen Gegner und Schwager Hugo konzentrieren konnte.
    945 geriet Ludwig bei Rouen in die Gefangenschaft von Normannen, die ihn später an Hugo auslieferten. Für die Freilassung forderte Hugo den Thronfolger Lothar als Geisel und politische Zugeständnisse, insbesondere die Herausgabe der sehr wichtigen Stadt Laon. Durch die Gefangenschaft ihres Mannes war Gerberga in Vertretung Lothars Regentin, und es gelang ihr, Ludwig frei zu bekommen, ohne Hugos Forderungen komplett zu erfüllen: Statt Lothar stellte sie dessen jüngeren Bruder Karl als Geisel. Allerdings musste sie Laon einem Vasallen Hugos übergeben. Anschließend überzeugte Gerberga Ludwig zu einer völligen politischen Kehrtwendung: Sie bat ihren Bruder Otto um Unterstützung für das weitgehende entmachtete westfränkische Königtum. Die Bündnissituation kehrte sich um, zwischen Ludwig und Otto entwickelte sich ein enges Bündnis, das über Jahre anhielt. Zwischen 946 und 950 trafen sich die beiden Könige fünfmal, zu Ostern 949 war Gerberga Gast ihres Bruders in Aachen, wo dieser sein Hilfeversprechen erneuerte. Der Druck, den das von Gerberga vermittelte Bündnis auf Hugo von Franzien ausübte, ermöglichte Gerberga 953 schließlich, einen Friedensschluss zwischen ihrem Mann Ludwig und ihrem Schwager Hugo zu vermitteln.

    Die Witwenzeit
    954 fiel Ludwig IV. vom Pferd und starb an den Folgen der Verletzung. Gerberga war zum zweiten Mal Witwe und Regentin des Westfrankenreiches, da ihr Sohn Lothar mit 13 Jahren noch nicht regierungsfähig war. Zudem musste Lothar durch den Adel zum König gewählt werden. Gerberga gelang es, dieses zu erreichen, indem sie Hugo von Franzien, den größten Rivalen ihres Mannes, aber auch ihren Schwager, um Unterstützung bat. Gerbergas Entscheidung, nicht ihren Bruder Otto, sondern Hugo um Hilfe zu bitten, war politisch weitblickend. Ein Einfluss Ottos bei der Wahl Lothars hätte das westfränkische Königtum völlig vom ostfränkischen abhängig gemacht. Mit der Bitte an Hugo machte sie zwar das Königtum ihres Sohnes von diesem abhängig und gestand ihre politisch schwache Position ein. Hugo, der in dieser Situation selbst nach dem Königtum hätte greifen können, unterstützte dennoch Gerbergas Sohn Lothar, der König von Frankreich wurde, während Hugo bis zu seinem Tod 956 der mächtigste Mann im Westfrankenreich blieb.
    Hugos Tod brachte das Westfrankenreich in die Situation, dass Gerberga und ihre Schwester Hadwig an der Spitze der beiden mächtigsten Familien standen, jeweils in Vertretung für ihre Söhne. Gerberga arbeitete in dieser Phase eng mit ihrer liudollfingischen Verwandtschaft zusammen, die Macht im Westfrankenreich wurde von ihr, Hadwig und ihrem jüngeren Bruder Brun, der auf sich die Ämter des Erzbischofs von Köln und des Herzogs von Lothringen vereinte und Otto I. in vielen Angelegenheiten als Kanzler vertrat, ausgeübt. Durch die Anlehnung an ihre Familie sicherte Gerberga den status quo im Westfrankenreich, bis ihr Sohn Lothar selbst die Regierung führen konnte.
    Auch wenn Gerberga ab 959 als Äbtissin von Notre-Dame in Soissons eine traditionelle Position für eine Witwe übernahm, blieb sie politisch aktiv, 961 kümmerte sie sich um die Nachfolge des Erzbischofs von Reims. 965 nahm sie an dem Kölner Hoftag ihres Bruders Otto I. teil, auf dem ihr Sohn Lothar ein Ehebündnis mit Ottos Stieftochter Emma einging.
    Gerberga starb am 5. Mai, vermutlich im Jahr 969[3] und wurde in der Abtei Saint Rémi in Reims begraben.

    Gerberga hatte aus ihren beiden Ehen insgesamt elf Kinder.
    Aus der Ehe mit Giselbert von Lothringen stammen:
    • Heinrich († vor 944)
    • Hadwig (starb jung)
    • Alberada, ∞ mit Graf Rainald von Roucy
    • Gerberga († nach 978), ∞ mit Graf Albert I. von Vermandois
    Aus der Ehe mit Ludwig IV. von Frankreich stammen:
    • Lothar (Frankreich) (* 941, † 986), König von Frankreich 954, ∞ 966 Emma von Italien, Tochter des Königs Lothar II. von Italien
    • Mathilde (* Ende 943, † nach 26. November 981), ∞ um 964 Konrad III. König von Burgund († 993) (Welfen)
    • Karl (* Januar 945, † vor 953)
    • eine Tochter (Name nicht überliefert) (* Anfang 948)
    • Ludwig (* Dezember 948, † vor 10. September 954)
    • Karl (* 953, † nach 991) Zwilling, Herzog von Niederlothringen (977–991)
    • Heinrich (* Sommer 953, † bald nach der Taufe) Zwilling

    Rezeption
    Gerberga war wie ihre Zeitgenossinnen Adelheid von Burgund und Theophanu eine hochgebildete Frau, die politische Verantwortung übernahm. Von der deutschen Geschichtsschreibung wird Gerberga überwiegend als Ottonin behandelt, die dabei im Interesse einer ottonischen Familienpolitik gewirkt habe. Die französischsprachige Geschichtsschreibung sieht Gerberga als die Person, die die Herrschaft der Karolinger im Westfrankenreich gefestigt und für einige Jahrzehnte erhalten hat, und sich dabei ihrer ostfränkischen Familie bedient hat.




    Literatur
    • Winfrid Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag, Köln 1989, ISBN 3-412-12788-4
    • Eduard Hlawitschka: Gerberga. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 256 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Gerberga (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
↑ Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar, Geiger, 2009. S. 78
↑ Glocker (1989) S. 32.
↑ Zur Datierung siehe Ferdinand Lot, Les derniers Carolingiens, Paris 1891, S. 62 und Anm. 2; Glocker (1989) S. 272.

    Kinder:
    1. König Lothar von Frankreich (Karolinger) gestorben in 986.
    2. 19. Prinzessin Mathilde von Frankreich (von Burgund) wurde geboren in cir 943; gestorben in 26 od 27 Jan 981 od 982.
    3. Herzog Karl von Niederlothringen gestorben in 944.