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Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise

Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise

männlich 978 - 1054  (76 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978 (Sohn von Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle ); gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jaroslaw_der_Weise

    Jaroslaw I. Wladimirowitsch, genannt der Weise (russisch Мудрый), aus dem Geschlecht der Rurikiden (* 979/86; † 20. Februar 1054), war Großfürst von Kiew (1019–1054), Sohn Wladimirs I., des Heiligen, und Rognedas von Polozk.

    Leben
    Die Rurikiden gehörten den Rus an, der skandinavischstämmigen Führungsschicht, die sich seit der Mitte des 9. Jahrhunderts unter den Ostslawen niedergelassen und das Reich der Kiewer Rus gegründet hatte. Die Rurikiden waren bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisiert. Jaroslaws Vater Wladimir war 988 der erste Kiewer Großfürst, der das Christentum annahm und damit erheblich zum Aufstieg Kiews zur ostslawischen Hegemoniemacht beitrug.
    Zwischen 987 und 1010 war Jaroslaw Fürst von Rostow. Einer Legende nach soll er um 1010 im Kampf eine mächtige Bärin bezwungen und an dieser Stelle die Stadt Jaroslawl gegründet haben.
    Jaroslaw hatte von seinem Vater nach dem Tod des älteren Bruders und designierten Thronfolgers Wyscheslaw die Herrschaft über die reiche Handelsstadt Nowgorod zugesprochen bekommen. 1014 weigerte Jaroslaw sich, seinem Vater den Tribut zu zahlen. Zu einem Feldzug Wladimirs gegen seinen Sohn kam es nicht mehr, weil Wladimir am 15. Juli 1015 starb.
    Dafür begannen sofort Nachfolgekämpfe zwischen Jaroslaw und seinen Brüdern und Onkeln (siehe auch Boris und Gleb). Zunächst konnte sich Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk mit Hilfe seines Schwiegervaters, des polnischen Herzogs Boleslaw I. durchsetetzen. Jaroslaw hielt sich aber in Nowgorod. Dort zog er ein Heer skandinavischer Krieger zusammen und schlug im Spätsommer 1016 Swjatopolk. Im Sommer 1017 griffen Jaroslaw I. und Kaiser Heinrich II. einer vorherigen Absprache folgend Boleslaw I. von zwei Seiten her an. Im darauf folgenden Sommer gelang es Boleslaw, Kiew zu erobern. Jaroslaw konnte zwar nach Nowgorod fliehen, seine weiblichen Verwandten und ein großer Goldschatz fielen jedoch in die Hände des polnischen Herzogs. Kurz darauf vertrieb Jaroslaw den erneut als Großfürst eingesetzten Swjatopolk wieder aus Kiew.
    Von 1029 bis 1031 wiederholte sich das Szenario von 1017: Wieder wurde Polen aus dem Westen, nun von Konrad II., und aus dem Osten von Jaroslaw angegriffen. Diesmal gelang es dem Großfürsten, weite Gebiete mit einem wichtigen Burgengürtel für Kiew zu erobern und kurzzeitig den ihm genehmen ältesten Sohn des 1025 verstorbenen Boleslaws und Bruder des über Polen herrschenden Mieszko II. Lambert, Bezprym, als Herrscher in Polen zu installieren. Nach der Ermordung Bezpryms im Jahre 1032 erlangte Mieszko seine Herrschaft zurück.
    Um 1035 herum begann Jaroslaw mit einer weitreichenden Heiratspolitik. Er selbst heiratete Ingigerd, die Tochter Olof Skötkonungs von Schweden. Seine Söhne und Töchter wurden in die Königshäuser Frankreichs (Anna), Norwegens, Ungarns, Byzanz’ und an deutsche Fürsten verheiratet. Der polnische Thronanwärter Kasimir heiratete eine Schwester Jaroslaws, Maria Dobroniega, mit dessen Hilfe er sich als König von Polen durchsetzen konnte.
    1036 errang Jaroslaw I. den entscheidenden Sieg gegen das Reitervolk der Petschenegen. 1043 misslang ein Flottenangriff auf Konstantinopel.
    1019 erließ Jaroslaw I. die Russkaja Prawda, die erste russische Gesetzessammlung. Sie stellt eine Mischung byzantinischer Gesetze und slawischen Gewohnheitsrechts dar. Darüber hinaus versuchte er mit umfangreichen Nachfolgeregelungen, Erbstreitigkeiten nach seinem Tod zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Vielmehr begründete er das Senioratsprinzip, das in den folgenden Jahrhunderten ein Grund dafür war, dass sich die russischen Fürstentümer kaum als feste Herrschaftsverbände sttabilisieren konnten. Auf der Russkaja Prawda und der Schaffung des Senioratsprinzips beruht sein Beiname der Weise. Weitere Verdienste errang er durch den Stadtausbau von Kiew und Nowgorod, vor allem mit den Sophienkathedralen der beiden Städte. Sein Sarg liegt noch heute in der Sophienkathedrale von Kiew.

    Ehe und Nachkommen
    Siehe auch: Erbfolge Jaroslaws des Weisen
    Jaroslaw war erstmals verheiratet mit einer Frau, deren Name nicht überliefert ist. 1018 wurde sie vom polnischen Herrscher Bolesław Chrobry gemeinsam mit den Schwestern von Jaroslaw gefangen genommen.[1] Weitere Informationen über sie gibt es nicht.
    Als Sohn aus dieser Ehe ist bekannt
    • Ilja (* vor 1020,† vor 1034), Fürst von Nowgorod (vor 1034)
    1019 heiratete er dann die schwedische Prinzessin Ingegerd (* 1001; † 1050), Tochter des schwedischen Königs Olof Skötkonung und dessen Frau Estrid. Sie hatten zusammen fünf Söhne und drei Töchter:
    • Wladimir II. Holti (* 1020; † 4. Oktober, 1052) Fürst von Nowgorod (1034–1052)
    • Elisabeth von Kiew, ∞ Harald III. König von Norwegen
    • Anastasia von Kiew (* 1023; † ca. 1074), ∞ Andreas I. König von Ungarn
    • Isjaslaw I. (* 1024; † 1078), Großfürst von Kiew, ∞ Gertrude von Polen, Tochter des polnischen Königs Mieszko II. Lambert
    • Swjatoslaw II. (* 1027; † 1076), Großfürst von Kiew
    • Wsewolod I. (* 1030; † 13. April 1093), Großfürst von Kiew, ∞ Irina, Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX.
    • Anna von Kiew (* um 1024 bis 1035; † um 1075 bis 1089), ∞ Heinrich I. König von Frankreich
    • Wjatscheslaw († 1057), Fürst von Smolensk (1054–1057)
    • Igor (* 1034/36,† 1060), Fürst von Wolhynien (1054–1057) und Fürst von Smolensk (1057–1060)

    Nachwirkung
    In Kiew befindet sich ein Denkmal für Jaroslaw den Weisen.
    2010 verfilmte der russische Regisseur Dmitri Korobkin die Legende um die Gründung der Stadt Jaroslawl unter dem Titel: Ritterfürst Jaroslaw – Angriff der Barbaren.


    Literatur
    • Karin Groll: Jaroslaw I. der Weise. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1566.
    Weblinks
    Commons: Jaroslaw der Weise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Jaroslaw der Weise in der Britannica Online (englisch)
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thietmar von Merseburg, Chronik, Buch 8, Kapitel 32

    Jaroslaw heiratete Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden in 1019. Ingegerd (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Estrid (Obodritin)) wurde geboren in 1001; gestorben am 10 Feb 1050. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Prinzessin Anastasia von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1023; gestorben in cir 1074; wurde beigesetzt in Familiengruft der Abteikirche Tihany am Plattensee.
    2. Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1024; gestorben am 3 Okt 1078; wurde beigesetzt in Kiew.
    3. Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1030; gestorben am 13 Apr 1093.
    4. Anna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1024 und 1035.

Generation: 2

  1. 2.  Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse (Sohn von Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) und Maluschka); gestorben am 15 Jul 1015 in Berestow.

    Wladimir heiratete Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle in 980. Rogneda (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk) gestorben in zw 1001 und 1002. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk); gestorben in zw 1001 und 1002.

    Notizen:

    Trat 989 ins Kloster ein.

    Kinder:
    1. 1. Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978; gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.


Generation: 3

  1. 4.  Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) (Sohn von Grossfürst Igor I. von Kiew (Rurikiden) und Olga (die Heilige)); gestorben in 972.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde erschlagen

    Swjatislaw + Maluschka. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Maluschka

    Notizen:

    Beschliesserin Olgas.

    Kinder:
    1. 2. Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse gestorben am 15 Jul 1015 in Berestow.

  3. 6.  Fürst Rogwald von Polotzk gestorben in 980.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde erschlagen

    Notizen:

    Wollte Wladimir seine Tochter Rogneda nicht zur Frau geben, hierauf wurden er und seine Söhne von Wladimir erschlagen und Rogneda mit Wladimir getraut.

    Kinder:
    1. 3. Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle gestorben in zw 1001 und 1002.


Generation: 4

  1. 8.  Grossfürst Igor I. von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Igor I. von Kiew (Rurikiden) (Sohn von Fürst Rurik (Rjurik) (Rurikiden)); gestorben in 945.

    Igor heiratete Olga (die Heilige) in 903. Olga gestorben in 969. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Olga (die Heilige) gestorben in 969.

    Notizen:

    Regierte als Witwe von 945 bis 969; besuchte den Byzantinischen Hof und liess sich dort taufen; Kaiser Konstantin war ihr Pate.

    Kinder:
    1. 4. Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) gestorben in 972.


Generation: 5

  1. 16.  Fürst Rurik (Rjurik) (Rurikiden)Fürst Rurik (Rjurik) (Rurikiden) wurde geboren in cir 830; gestorben in cir 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Nowgorod, Russland; Fürst von Nowgorod (Rus)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rjurik

    Rjurik (deutsch auch Rurik; in kyrillischer Schrift Рюрик; altnordisch Hrœrikr ‚berühmter Herrscher‘; * um 830; † um 879) war ein Fürst der Rus, der gemäß Nestorchronik von slawischen und finno-ugrischen Stämmen der Gegend um Nowgorod zum Herrscher berufen wurde. Den Hintergrund bildete der Zwist zwischen den einzelnen Stämmen, die sich letztlich auf einen neutralen Fürsten und Richter von der anderen Seite des Meeres einigten.

    Rjurik begann gemäß der Chronik ab 862 in Nowgorod zu herrschen, seine beiden Brüder Sineus und Truwor, die allerdings bald starben, in Isborsk und Beloosero. In der russischen Geschichtswissenschaft gilt das Jahr 862 deshalb als der Beginn der russischen Staatlichkeit und der Dynastie der Rurikiden. Die Herrschaft Rjuriks soll bis 879 gedauert haben. Das Gebiet, auf das sich seine Macht erstreckte, umfasste auch Städte wie Rostow, Susdal, Polozk und andere. Als sein Nachfolger gilt Oleg der Weise, der die Herrschaft als Regent für Rjuriks Sohn Igor innegehabt haben soll. In seinem Bestreben, den gesamten Weg von den Warägern zu den Griechen zu kontrollieren, eroberte Oleg im Jahr 882 Kiew und die umliegenden Gebiete, womit das historische Kapitel der Kiewer Rus begann. Die Nachfahren Rjuriks herrschten bis ins späte 16. Jahrhundert über Russland.

    Ob es sich bei Rjurik um eine reale Person oder nur um eine Legendengestalt handelt, ist in der Geschichtswissenschaft seit mehreren Jahrhunderten umstritten. Im 20. Jahrhundert haben Archäologen seinen vermutlichen Herrschaftssitz in Rurikowo Gorodischtsche südlich von Nowgorod ausgegraben.

    Gewöhnlich werden die Rus mit den skandinavischen Warägern assoziiert. Bestenfalls als Spekulation kann die Identifizierung Rjuriks mit dem dänischen Wikinger Rorik gelten, der laut fränkischen Chroniken im friesischen Dorestad lebte. Eventuell war Rjurik lediglich eine Personifizierung der Skandinavier, die im 9. Jahrhundert teils als Söldner slawischer Adliger, teils als Eroberer in das spätere Russland zogen. In der russischen Geschichtswissenschaft gibt es auch Vertreter der These, dass es sich bei Rjurik um einen westslawischen Edelmann von der Südseite der Ostsee handelte und dass die Rus entweder westslawischer oder gemischter Herkunft waren bzw. eine Gruppe, die nicht nach ihrer ethnischen Herkunft, sondern nach ihrer Lebensweise als Krieger und Fernhändler definiert war.

    Nach Rjurik wurde auch eine russische Brigg benannt, die im Auftrag des Grafen Nikolai Rumjanzew 1815 bis 1818 eine Weltumseglung zur Erkundung der Nordwestpassage unternahm (siehe Rurik-Expedition).

    Name:
    Gründer des Kiewer Reiches und Stammvater der Rurikiden.

    Titel (genauer):
    Im 9. Jahrhundert war Nowgorod die erste Hauptstadt der jungen Kiewer Rus.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Weliki_Nowgorod

    Kinder:
    1. 8. Grossfürst Igor I. von Kiew (Rurikiden) gestorben in 945.