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Graf Adolf I. von Berg

Graf Adolf I. von Berg

männlich 1045 - 1106  (61 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Adolf I. von BergGraf Adolf I. von Berg wurde geboren in cir 1045; gestorben am 31 Jul 1106.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Burg Berge, Altenberg, Odenthal
    • Titel (genauer): 1101 bis 1106, Grafschaft (Herzogtum) Berg; Graf von Berg als Adolf I.

    Notizen:

    Adolf I. von Berg

    (* um 1045;[1] † wahrscheinlich 31. Juli[2] 1106) war der erste urkundlich nachweisbare Graf von Berg. Er gilt als Begründer der gleichnamigen Grafschaft und Ahnherr des Dynastengeschlechts Berg-Altena. Sowohl seine Lebensdaten als auch Familienbeziehungen sind durch eine unsichere Quellenlage nicht eindeutig geklärt und deshalb in der Forschung umstritten.[3]

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Adolf stammte aus einer Adelsfamilie, die ihren Stammsitz auf der Burg Berge in Odenthal-Altenberg am linken Ufer der Dhünn hatte und deren Mitglieder sich ab den 80er Jahren des 11. Jahrhunderts[4] nach dieser benannten. Es existieren zwar Urkunden aus früheren Jahren, die das Cognomen de Monte und de Berge aufführen, jedoch bestehen an deren Echtheit bzw. Unverfälschtheit Zweifel.[5] So datiert zum Beispiel Otto Oppermann die Entstehung dieser Urkunden erst in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts.[6]

    Adolf I. kam um das Jahr 1045 zur Welt.[7] Er erscheint erstmals 1080[8] bzw. 1079/89[9] in Urkunden des Kölner Erzbischofs Sigewin von Are, in denen er als Zeuge genannt wird; hier allerdings noch nicht als Graf. Durch enge Verbindungen zum Kölner Erzstuhl gewann das Haus Berg während des 11. Jahrhunderts an Einfluss und Macht. So dürfte Adolf I. von Erzbischof Anno II. für seine Unterstützung mit umfangreichen Reichslehen und Forstgerechtigkeiten auf der rechten Rheinseite belehnt worden sein.[10]

    Auf Basis der Chronik des Annalista Saxo lässt sich vermuten, dass Adolf frühestens um 1090[11] eine Ehe mit Adelheid von Lauffen, der Tochter des Grafen Heinrich II. von Lauffen und damit Erbin aus dem Hause der Grafen von Werl, einging.[12] Durch diese Verbindung kamen westfälische Besitzungen von Adelheids Großvater Bernhard II. von Werl an die Berger und mehrte deren Grundbesitz im Wupperbogen. Möglicherweise war Adolf zuvor eine erste Ehe mit einer Angehörigen aus dem Haus Schwarzburg eingegangen.[7] Aus der Verbindung mit Adelheid von Lauffen gingen drei Söhne hervor:

    Adolf II. (* 1090er; † (1160–1170)),[1] Nachfolger seines Vaters als Graf von Berg
    Eberhard (* 1090er; † (1142–1152)),[1] Mönch im Kloster Morimond, später Abt des Zisterzienserklosters St. Georgenthal bei Gotha in Thüringen
    Bruno (* 1090er; † Ende Mai 1137 Trani/Apulien),[1] 1131–1137 als Bruno II. Erzbischof von Köln
    Außerdem ist es möglich, aber nicht bewiesen, dass Adolf I. eine Tochter namens Gisela hatte, die mit Sizzo III. von Schwarzburg verheiratet war.[7]

    In einer kaiserlichen Urkunde Heinrichs IV. aus dem Jahr 1101 erscheint Adolf dann erstmals als Graf (Adolf de Monte comites).[13] Eine zweite Urkunde aus dem Jahr 1105 bestätigt seinen Status noch einmal (Adolfus comes de Berge).[14] Er ist damit der erste Berger, für den der Grafentitel urkundlich sicher belegt ist, und wird deshalb in der Stammfolge der Grafen von Berg als Adolf I. geführt.

    Kontroversen um Adolf I.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Während Bockemühl und Milz davon ausgehen, dass ein 1093 erscheinender, zum damaligen Zeitpunkt noch minderjähriger Vogt des Klosters Werden namens Adolf (Adolfus, qui tunc temporis puer erat)[15] identisch mit Adolf I. ist,[16][17] wird diese Schlussfolgerung, die im Wesentlichen auf der Vornamensübereinstimmung, dem Fakt, dass die Vogtei 1093 offenbar bereits erblich war (ansonsten hätte 1093 ein Minderjähriger nicht Vogt sein können), und der Tatsache basiert, dass die Grafen von Berg später nachweislich Vögte des Klosters Werden waren, von Kraus abgelehnt, da sie urkundlich nicht sicher belegbar ist.[18]

    Ferner vertreten Bockemühl und Milz die Ansicht, dass der laut der Chronik des Annalista Saxo mit Adelheid von Lauffen verheiratete Adulfus di Huvili der Vater dieses Adolfus puer war.[19][17] Auch diese Vermutung wird von Kraus abgelehnt, da Kraus die Heirat von Adulfus di Huvili und Adelheid von Lauffen auf frühestens 1090 ansetzt.[11] Zwar wäre dann ein 1093 als Minderjähriger erscheinender Adolfus puer als Sohn des Ehepaares theoretisch möglich, doch könnte dieser Sohn nicht die oben genannten, allgemein anerkannten Kinder des Adolf I. in den 1090ern gezeugt haben.

    Schließlich vermuten Bockemühl und Milz, dass Adolf I. (= Adolfus puer) nach der Chronik der Grafen von Kleve, von der Mark, Geldern, Jülich und Berg mit dem Titel Cronica Comitum et principum de Clivis et Marca, Gelriæ, Juliæ et Montium; necnon Archiepiscoporum Coloniensium, usque ad annum 1392 mit einer Adelheid von Kleve, einer Tochter des Grafen von Kleve, verheiratet war.[20][17] Die Vermutung basiert u. a. auch auf der Tatsache, dass besagter Adolfus puer laut 1093er Urkunde unter der Vormundschaft des Grafen Dietrich von Kleve stand. Vieles der erst Anfang des 16. Jahrhunderts entstandenen Chronik ist jedoch nachweislich fehlerhaft, weswegen der Bericht dieser bergisch-klevischen Heirat von Kraus als unglaubwürdig eingestuft und abgelehnt wird.[18]

    Eine weitere Variante präsentierten 1994/2007 Heimatforscher Gruß und der damalige Schriftführer des Bergischen Geschichtsvereins, Herdepe, die Adolf I. sowohl mit Adulfus di Huvili als auch Adolfus puer gleichsetzen und ihn mit Adelheid von Lauffen verheiratet sehen.[21] Dieser Ansatz wurde in der wissenschaftlichen Literatur bisher nicht diskutiert.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Alexander Berner: Kreuzzug und regionale Herrschaft. Die älteren Grafen von Berg 1147–1225. Böhlau, Köln 2014, ISBN 978-3-412-22357-1, S. 65–69.
    Justus Bockemühl: Der Grabstein des Grafen Adolf von Berg, Stifter des Klosters Altenberg, und seine bisherige Bedeutung für die Genealogie des Herrscherhauses. In: Altenberger Dom-Verein (Hrsg.): Zwei Altenberger Grabsteine. Altenberger Dom-Verein, Bergisch Gladbach 1970, S. 11–75.
    Franz Gruß (Klaus Herdepe (Bearb.)): Geschichte des Bergischen Landes. Bücken Sulzer, Overath/ Witten 2007, ISBN 978-3-936405-06-4, S. 54, 56–57, 66.
    Thomas R. Kraus: Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225. (= Bergische Forschungen. Band 16). Schmidt, Neustadt an der Aisch 1981, ISBN 3-87707-024-8, S. 16–29.
    Joseph Milz: Studien zur mittelalterlichen Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte der Abtei Deutz. In: Veröffentlichungen des Kölner Geschichtsvereins e.V. Band 30, Köln 1970, S. 184 ff.
    Joseph Milz: Die Vögte des Kölner Domstiftes und der Abteien Deutz und Werden im 11. und 12. Jahrhundert. In: Rheinische Vierteljahresblätter. Jg. 41, Bonn 1977, S. 196–217.
    Franz-Josef Schmale: Die Anfänge der Grafen von Berg. In: Friedrich Prinz, Franz-Josef Schmale, Ferdinand Seibt (Hrsg.): Geschichte in der Gesellschaft. Festschrift für Karl Bosl zum 65. Geburtstag – 11.XI.1973 –. Stuttgart 1974, ISBN 3-7772-7409-7, S. 370–392.

    Mehr unter folgendem Link..

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_I._(Berg)

    Name:
    Sowohl seine Lebensdaten als auch Familienbeziehungen sind durch eine unsichere Quellenlage nicht eindeutig geklärt und deshalb in der Forschung umstritten.

    Titel (genauer):
    Der erste urkundlich nachweisbare Graf von Berg

    Das Herzogtum Berg (lateinisch Ducatus Montensis oder Ducatus Bergensis) war ein rechtsrheinisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Es zählte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und war landständisch verfasst. Es bestand vom 11. Jahrhundert bis 1380 als Grafschaft und weiter bis 1806 als Herzogtum Berg, danach bis etwa Ende 1813 in stark veränderter Form als Großherzogtum. Berg war lange mit dem Herzogtum Jülich und wechselweise mit verschiedenen anderen Territorien in Personalunion vereint. Herrschaftssitz war zunächst Burg Berge in Altenberg, ab 1133 dann Schloss Burg und ab dem späten 14. Jahrhundert das Düsseldorfer Schloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Berg

    Adolf heiratete Adelheid von Lauffen in frühestens 1090. Adelheid (Tochter von Graf Heinrich von Lauffen und Ida von Werl (von Hövel)) wurde geboren in frühestens 1075. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus der Verbindung mit Adelheid von Lauffen gingen drei Söhne hervor:

    - Adolf II. (* 1090er; † (1160–1170)),[1] Nachfolger seines Vaters als Graf von Berg
    - Eberhard (* 1090er; † (1142–1152)),[1] Mönch im Kloster Morimond, später Abt des Zisterzienserklosters St. Georgenthal bei Gotha in Thüringen
    - Bruno (* 1090er; † Ende Mai 1137 Trani/Apulien),[1] 1131–1137 als Bruno II. Erzbischof von Köln

    Außerdem ist es möglich, aber nicht bewiesen, dass Adolf I. eine Tochter namens Gisela hatte, die mit Sizzo III. von Schwarzburg verheiratet war.

    Kinder:
    1. Adolf II. von Berg wurde geboren in 1090er; gestorben in 12 Okt 1160 bis 1170 in Burg Berge, Altenberg, Odenthal; wurde beigesetzt in Abtei Altenberg, Odenthal.
    2. Graf Eberhard I. von Berg-Altena wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1180.
    3. Gisela von Berg

Generation: 2