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Merowech (Merowinger)

männlich 612 - Datum unbekannt


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Generation: 1

  1. 1.  Merowech (Merowinger) wurde geboren in 612 (Sohn von König Theudebert II. (Merowinger) und Teudechilde); und gestorben.

    Notizen:

    Gestorben:
    Wurde noch als Säugling von den Feinden seines Vaters an einem Felsen zerschmettert.


Generation: 2

  1. 2.  König Theudebert II. (Merowinger) wurde geboren in 585 (Sohn von König Childebert II. (Merowinger) und Faileuba); gestorben am nach Mai 612.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken Herrscher über die Franken in Austrasien
    • Wohnort: Metz

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theudebert_II.

    Theudebert II. (* 585; † nach Mai 612) war König der Franken und Herrscher über die Franken in Austrasien mit Residenz in Metz. Er war der älteste Sohn des Königs Childebert II. und folgte ihm nach dessen Tod 596.

    Leben
    Er wurde bereits 589 von seinem Vater als Regent nach Metz entsandt, während sein jüngerer Bruder Theuderich II. in Chalon-sur-Saône eingesetzt wurde, womit für eine spätere Teilung des Herrschaftsgebietes in Austrasien und Burgund bereits die Weichen gestellt wurden.

    Nach Childeberts Tod standen beide Brüder wohl erst unter der Regentschaft ihrer Großmutter Brunichilde, deren Macht aber bröckelte, als sie die Abwehr der Awaren, die in Thüringen eingefallen waren, nur mit Geld erkaufen konnte. Die geplante Teilung des Landes wurde vollzogen, die dringend erforderliche Solidarität der beiden austrasischen Brüder blieb jedoch erst einmal erhalten. Im Jahr 600 gelang den Brüdern in der Schlacht von Dormelles ein entscheidender Sieg über ihren Onkel Chlothar II. in Neustrien, der dessen Herrschaftsgebiet auf das Land um Rouen, Beauvais und Amiens begrenzte. Der darauf folgende Feldzug nach Süden gegen die Basken, die in das Land eingefallen waren, endete 602 mit der Errichtung des Grenzherzogtums zwischen Pyrenäen und Garonne, die spätere Gascogne.

    In der Folge gerieten die Brüder jedoch wegen der vorgenommenen Aufteilung des väterlichen Besitzes in Streit miteinander. Der erste Schritt war, dass Theudebert sich 604 an dem neu ausbrechenden Konflikt mit Chlothar nicht beteiligte. Im Jahr darauf konnte ein Krieg zwischen den Brüdern gerade noch vermieden werden, in der Folgezeit suchte der ältere Verbündete zu gewinnen, was dem jüngeren aber – mit Unterstützung seiner Großmutter – vermutlich besser gelang, da Theudebert sich 611 mit einem erneuten Überfall der Awaren auseinanderzusetzen hatte. Im Jahr zuvor hatte ein Versöhnungsversuch in Selz im Elsass zu den Grenzstreitigkeiten nur deswegen ein Ergebnis gebracht, weil Theudebert mit einem Heer angereist war und seinen Bruder dadurch das Gewünschte abpressen konnte.

    Nach der (vermuteten) Aufstachelung der Awaren konnte sich Theuderich der Neutralität Chlothars versichern und schließlich im Jahr 612 offensiv werden. Theudebert unterlag seinem Bruder bei Toul und Zülpich, er und seine Söhne gerieten in Gefangenschaft und wurden getötet.

    Familie
    Theudebert II. war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 600 mit Bilichildis, die er 610 eigenhändig ermordete, seine zweite Ehe im Jahr des Mordes mit Teudechilde. Mit seinen beiden Frauen hatte er vier Kinder:

    eine Tochter mit Bilichildis, die 604 erwähnt wird, als sie mit Adaloald verlobt wurde
    eine Tochter mit Bilichildis, die 612 erwähnt wird
    Chlothar, wohl auch ein Kind Bilichildis,
    Merowech, ein Sohn Teudechildes, der 612 geboren wurde und noch als Säugling von den Feinden seines Vaters an einem Felsen zerschmettert wurde.

    Theudebert heiratete Teudechilde in 610. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Teudechilde

    Notizen:

    Theudebert II. hatte eine weitere Tochter die 612 erwähnt wird, wobei jedoch nicht klar ist welche der beiden Ehefrauen die Mutter ist..

    Kinder:
    1. 1. Merowech (Merowinger) wurde geboren in 612; und gestorben.


Generation: 3

  1. 4.  König Childebert II. (Merowinger) wurde geboren in 570 (Sohn von König Sigibert I. (Merowinger) und Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien, Sohn von König Guntram I. (Merowinger)); gestorben in Mrz 596.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König des Fränkischen Reichs

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Childebert_II.

    Childebert II. (* 570; † März 596) war ein König des Fränkischen Reichs aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Childebert war der einzige Sohn des Königs Sigibert I., der im Reichsteil Austrasien herrschte, und der Königin Brunichild. Er war erst fünf Jahre alt, als sein Vater Ende 575 auf einem Feldzug gegen König Chilperich I., Childeberts Onkel, ermordet wurde. Damals war Childebert mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern Ingund und Chlodoswinth in Paris, das Sigiberts Truppen erst vor kurzem besetzt hatten.[1] Nach Sigiberts Tod brach die austrasische Offensive zusammen, Chilperich nahm Paris ein und Brunichild geriet in Gefangenschaft. Childebert wurde von einem Getreuen seines Vaters namens Gundowald (Gundoald) nach Austrasien in Sicherheit gebracht. Gundowald berief eine Volksversammlung ein, die zugleich Heeresversammlung war und Childebert zum König erhob.[2] Der Tag seines offiziellen Herrschaftsbeginns war der 25. Dezember 575.[3] 577 konnte Brunichild aus der Gefangenschaft fliehen und übernahm eine maßgebliche Rolle am Hof ihres Sohnes.

    Als Childeberts Onkel Guntram I. (Guntchramn), der das Reich von Orléans (Burgund) beherrschte, keinen Erben mehr hatte – seine vier Söhne waren gestorben –, adoptierte er im Jahr 577 Childebert auf einer Zusammenkunft an der Grenze der Reiche in Pompierre, um zu verhindern, dass nach seinem Tod sein Reich an Chilperich fiel.[4] Die beiden Könige verbündeten sich gegen Chilperich und forderten ihn ultimativ unter Kriegsandrohung auf, alle Gebiete herauszugeben, die er sich zu Unrecht angeeignet habe.[5] Brunichild, die gotischer Herkunft war, festigte das Bündnis Austrasiens mit dem Westgotenreich, indem sie 579 die Verheiratung von Childeberts Schwester Ingund mit dem Sohn des Westgotenkönigs Leovigild, Hermenegild, arrangierte.

    581 kam es in Austrasien zu einem Umsturz, durch den Brunichild ihre Machtstellung einbüßte. Der Hintergrund war ein andauernder Machtkampf zwischen Brunichild, die für ein starkes Königtum eintrat, und austrasischen Großen, welche die Unmündigkeit des Königs nutzen wollten, um ihren Einfluss auf Kosten des Königtums zu stärken. Die neuen Machthaber, unter denen der Bischof Aegidius (Egidius) von Reims offenbar die Hauptrolle spielte, wandten sich gegen Guntram und verbündeten sich mit Brunichilds Feind Chilperich. Chilperich hatte zu diesem Zeitpunkt keine männlichen Nachkommen; seine älteren Söhne waren schon tot, die jüngeren noch nicht geboren. Daher vereinbarte er mit einer Gesandtschaft unter Führung des Aegidius, dass für den Fall seines Todes ohne Erben Childebert sein Nachfolger sein sollte; die neuen Verbündeten beschlossen, gemeinsam gegen Guntram vorzugehen, ihn zu besiegen und dann sein Reich untereinander aufzuteilen. Dabei handelte der Bischof eigenmächtig ohne das Einverständnis des jugendlichen Königs Childebert, der den Bruch mit Guntram nicht wollte.[6] Chilperich bereitete nun mit seinen austrasischen Verbündeten einen Großangriff auf das Reich Guntrams vor. Dieses Unternehmen scheiterte jedoch 583 an einem neuen Umsturz in Austrasien. Hinter dem Bündnis Austrasiens mit Chilperich stand nämlich nur eine Gruppe von Großen; das Heer erhob sich dagegen, denn die austrasischen Krieger sahen darin einen Verrat an den Interessen ihres Königs Childebert. Sie gingen mit Waffengewalt gegen die Gruppe des Aegidius vor, die nach ihrer Meinung von Chilperich bestochen war. Darauf kamen in Austrasien wieder Anhänger Brunichilds an die Macht. Dieser Vorgang ist verfassungsgeschichtlich als Geltendmachung des altfränkischen Widerstandsrechts bedeutsam; einfache Krieger setzten ihren Willen gegen die politische und militärische Führung durch, obwohl diese den König in ihrer Macht hatte und sich in seinem Zelt aufhielt; die des Landesverrats beschuldigten Großen mussten fliehen.[7]

    Im folgenden Jahr (584) wurde Chilperich ermordet. Nachfolger wurde sein wenige Monate alter Sohn Chlothar II. Im Januar 585, als Childebert das Mündigkeitsalter von 15 Jahren erreichte, trafen Guntram und Childebert ein weiteres Mal zusammen und erneuerten ihre Erbschaftsvereinbarung.[8] 587 kam es jedoch zu einer Verschwörung zahlreicher austrasischer Großer, die Childebert ermorden wollten, um dann dessen Söhne, die Kleinkinder waren, formal als Nachfolger einzusetzen und so selbst die Macht zu übernehmen. Nach der Aufdeckung dieser Verschwörung führte Childebert umfangreiche personalpolitische Änderungen durch; viele Verschwörer bzw. Verdächtige wurden abgesetzt und bestraft oder flohen aus dem Reich.[9] Unter dem Eindruck der Bedrohung, die dieser Rebellionsversuch für die Merowingerherrschaft bedeutete, schlossen Guntram, Childebert und Brunichild am 28. November 587 den Vertrag von Andelot, der die Grenzen und die Beziehungen zwischen den Reichen von Austrasien und Orléans (Burgund) endgültig regelte.[10] Die beiden Könige setzten einander zu Erben ein für den Fall, dass einer von ihnen starb, ohne Söhne zu hinterlassen. Auf der Grundlage dieser Vereinbarung konnte Childebert nach dem Tod Guntrams am 28. März 592 tatsächlich die Nachfolge antreten (offizieller Herrschaftsbeginn am 29. März 592).[11]

    Childebert war mit dem oströmischen Kaiser Tiberios I. und dessen Nachfolger Maurikios gegen die Langobarden verbündet. Die Oströmer bezahlten für das Bündnis. In Erfüllung der Verpflichtungen, die sich daraus ergaben, unternahm Childebert wiederholt Feldzüge gegen die Langobarden in Italien, darunter einen im Frühsommer 584. Die militärischen Auswirkungen waren jedoch gering. 591 schloss Childebert mit den Langobarden einen Frieden, den sie mit der Verpflichtung zu jährlichen Tributzahlungen erkauften.

    589 kam es zu einer neuen Verschwörung von Höflingen, die ähnlich wie die Verschwörer von 587 die Macht ergreifen wollten; ihr Ziel war, entweder Childebert ihrem Einfluss zu unterwerfen oder ihn zu ermorden und dann im Namen seiner unmündigen Söhne zu herrschen. Auch dieser Plan scheiterte; er zeigte jedoch, wie prekär die Lage des jungen Königs war, der sich nur mit großer Mühe in seiner Umgebung Respekt verschaffen konnte.[12]

    Childebert starb überraschend im Alter von 26 Jahren im März 596.[13]

    Familie und Nachfolge
    Childebert war möglicherweise zweimal verheiratet. Über seine mutmaßliche erste Ehe ist nichts Näheres bekannt. Um 585/586 heiratete er eine Frau unbekannter Herkunft namens Faileuba, die anscheinend besonders mit ihrer Schwiegermutter Brunichild verbunden war.[14] Unklar ist, ob sein 585 geborener ältester Sohn Theudebert II. aus der Ehe mit Faileuba oder von einer früheren Ehefrau (oder Konkubine) stammte.[15] Aus der Ehe mit Faileuba stammten jedenfalls der 587 geborene jüngere Sohn Theuderich II. und eine wohl um 588/590 geborene Tochter namens Theudila, die 613 zusammen mit ihrer Großmutter Brunichild in die Hände von Chilperichs Sohn Chlothar II. fiel; ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.[16] Bei Childeberts Tod waren seine beiden Söhne noch unmündig; Theudebert erhielt den austrasischen, Theuderich den burgundischen Reichsteil, wobei Brunichild zunächst für beide faktisch die Regentschaft führte.

    Childebert heiratete Faileuba in 585/586. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Faileuba

    Notizen:

    Name:
    Herkunft unbekannt

    Notizen:

    Es ist unklar, ob der 585 geborener ältester Sohn Theudebert II. aus der Ehe mit Faileuba oder von einer früheren Ehefrau (oder Konkubine) stammte.

    Kinder:
    1. 2. König Theudebert II. (Merowinger) wurde geboren in 585; gestorben am nach Mai 612.
    2. König Theuderich II. (Merowinger) wurde geboren in 587; gestorben in 613 in Metz.
    3. Theudila (Merowinger) wurde geboren in 588/590.


Generation: 4

  1. 8.  König Sigibert I. (Merowinger)König Sigibert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 535 (Sohn von König Chlothar I. (Merowinger) und Ingunde); gestorben in Nov/Dez 575 in Vitry-en-Artois.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 561 bis 575; König der Franken in Austrasien

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigibert_I.

    Sigibert I. (auch Sigebert und Siegbert; * um 535[1]; † November/Dezember 575 in Vitry-en-Artois) war ein Frankenkönig aus dem Haus der Merowinger. Er herrschte 561 bis 575 im Teilreich Austrasien.

    Sigibert war der fünfte und jüngste Sohn aus der ersten Ehe des Königs Chlothar I. mit der Königin Ingund(e). Er hatte auch einen Halbbruder, Chilperich I., aus der späteren Ehe Chlothars mit Ingunds Schwester Arnegunde. Chilperich war etwas älter als Sigibert, da Chlothar nach seiner Heirat mit Chilperichs Mutter Arnegunde seine bisherige Verbindung mit Sigiberts Mutter Ingund nicht aufgab.[2] Als Chlothar 561 starb, waren die beiden ältesten Söhne aus seiner Ehe mit Ingund bereits gestorben; am Leben waren neben Chilperich noch drei Söhne Ingunds: Charibert I., Guntram I. (Gunthchramn) und Sigibert. Chilperich bemächtigte sich sogleich nach Chlothars Begräbnis der Stadt Paris und des Thronschatzes, um seine Halbbrüder zu übervorteilen. Die drei Söhne Ingunds vertrieben ihn jedoch aus Paris und erzwangen eine „legitime“, also merowingischem Brauch entsprechende Aufteilung des Reichs in vier Teile, wobei Chilperich den geringsten Teil erhielt. Sigibert bekam den nordöstlichen Reichsteil mit dem Königssitz Reims; dazu gehörten außer der Champagne (einschließlich Laon) alle fränkischen Gebiete östlich des Rheins und südlich der Donau. Für diesen Reichsteil kam in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts die Bezeichnung Austrasien auf. Ferner gehörten zu Sigiberts Anteil im Süden die Auvergne und ein Teil der Provence mit Marseille.[3]

    Chilperich, der von Chlothar I. als Lieblingssohn bevorzugt worden war, war mit dieser für ihn ungünstigen Aufteilung nicht zufrieden. Als Sigibert mit einem Feldzug gegen die Awaren im Osten beschäftigt war, griff Chilperich Austrasien an, verwüstete das Land und nahm einige Städte ein. Sigibert konnte jedoch, nachdem er die Awaren besiegt hatte, bei einem Gegenangriff nicht nur seine Gebiete zurückerobern, sondern sogar Chilperichs Hauptstadt Soissons einnehmen und dauerhaft in seinem Besitz behalten.[4] Wenige Jahre später – wohl 566 – griffen die Awaren allerdings erneut an. Diesmal erlitt Sigibert eine schwere Niederlage, und ihm drohte die Gefangennahme; es gelang ihm jedoch, mit „Geschenken“ freien Abzug und eine dauerhafte Friedensvereinbarung mit den Awaren zu erkaufen.[5]

    Als Charibert I., der als ältester der Brüder Paris erhalten hatte, 567 ohne männliche Nachkommen starb, teilten die drei überlebenden Brüder seinen Reichsteil untereinander auf, wobei jeder sowohl im Norden als auch im Süden Gebietsteile erhielt. Zu Sigiberts Neuerwerbungen gehörten im Norden (Francia) die Städte Meaux, Avranches, Châteaudun, Vendôme und Tours, im Süden Poitiers, Albi, Aire, Couserans und Bayonne. Für Paris und seine Umgebung wurde eine gemeinsame Verwaltung vereinbart.[6]

    Wiederum war Chilperich mit seinem Anteil nicht zufrieden. Die fortdauernde Spannung und Rivalität zwischen ihm und Sigibert wurde nun durch heiratspolitische Entwicklungen drastisch verschärft. Sigibert verfolgte eine gotenfreundliche Politik und heiratete 566 Brunichild, eine Tochter des Westgotenkönigs Athanagild. Darauf wollte Chilperich ebenfalls eine Königstochter heiraten und bat Athanagild um die Hand von Brunichilds älterer Schwester Gailswintha. 567 wurde die Ehe Chilperichs mit Gailswintha geschlossen, doch trennte sich Chilperich nicht von seiner Konkubine Fredegunde. Um 570 ließ er Gailswintha ermorden und heiratete Fredegunde. Daraus resultierte eine dauerhafte Feindschaft zwischen Chilperich und Brunichild, die zum politischen Gegensatz zwischen Chilperich und Sigibert wegen der Gebietsaufteilung hinzukam.

    Chilperich begann den Krieg gegen Sigibert mit der Besetzung von Tours und Poitiers; damit wollte er eine Verbindung zwischen seinen nördlichen Kerngebieten und seinem Besitz im Süden schaffen. Sigibert bat Guntram um Hilfe, worauf ein Heer Guntrams unter dem fähigen Feldherrn Mummolus Chilperichs Truppen zum Rückzug zwang. Als es aber 573 zum Bruch zwischen Sigibert und Guntram kam, nutzte Chilperich diese Gelegenheit zu neuen Angriffen auf Sigiberts Gebiet; sein Heer richtete in den Gegenden von Tours, Poitiers, Limoges und Cahors schwere Verwüstungen an. Chilperich verbündete sich mit Guntram, der aber vor dem Kampf gegen das überlegene Heer Sigiberts zurückschreckte und seinen Verbündeten im Stich ließ, worauf Chilperich um Frieden bitten musste. Im folgenden Jahr (575) begann Sigibert mit überlegenen Kräften eine Offensive; einen wesentlichen Teil seines Heeres bildeten neben den Franken auch Sachsen, Schwaben, Thüringer und Angehörige anderer östlich des Rheins lebender Stämme.[7] Er besetzte Paris sowie große Teile von Chilperichs Reich, wobei er bis nach Rouen vordrang. Viele Große aus Chilperichs Reich wechselten die Front. Chilperich verschanzte sich in Tournai und geriet in eine aussichtslose Lage.[8] Sigibert entsandte einen Heeresteil, um ihn dort zu belagern.
    Als Sigibert im November oder Dezember 575[10] in Vitry-en-Artois von den dort versammelten bisherigen Kämpfern Chilperichs zu deren König erhoben wurde, was nach fränkischem Brauch mit einer Schilderhebung verbunden war, wurde er von zwei Mördern im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Messern oder Dolchen (Skramasax) erstochen. Da sein Sohn und Nachfolger Childebert II. noch unmündig war, führte sein Tod zu einer Wende im Kriegsverlauf. Chilperich war durch das Eingreifen Fredegundes gerettet; er konnte die verlorenen Gebiete zurückerobern und darüber hinaus auch den ganzen Teil des ehemaligen Reichs Chariberts, der 567 Sigibert zugefallen war, in seinen Besitz bringen. Sigibert wurde auf Anweisung Chilperichs zunächst in dem Dorf Lambres begraben; später wurde er – wohl auf Veranlassung seines Sohnes Childebert – in der Kirche von Saint-Médard in Soissons beigesetzt, wo auch sein Vater bestattet war.

    Unter Sigibert gewann Metz als zusätzlicher Königssitz neben Reims an Bedeutung. Zu seinen Leistungen gehört die Befriedung der Ostgrenze nach den Kämpfen gegen die Awaren.

    Sigibert hatte mit Brunichild drei Kinder, den Thronfolger Childebert und zwei Töchter, Ingund und Chlodoswinth. Ingund wurde mit Hermenegild verheiratet, dem älteren der beiden Söhne des Westgotenkönigs Leovigild.

    Name:
    auch Sigebert und Siegbert

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Austrasien

    Gestorben:
    Wurde von zwei Mördern im Auftrage Fredegundes mit vergifteten Messern oder Dolchen (Skramasax) erstochen.

    Sigibert heiratete Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien in 566 in Reims. Brunichild (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha) wurde geboren in 545/550; gestorben in 613. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Brunichild (Brunehilde) von AustrasienKönigin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien wurde geboren in 545/550 (Tochter von König Athanagild und Königin Goswintha); gestorben in 613.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Brunichild

    Brunichild (oder Brunehilde; * um 545/550; † 613) war eine Frankenkönigin westgotischer Herkunft. 566 wurde sie die Gattin des Merowingers Sigibert I., dem sie den Sohn Childebert II. und zwei Töchter gebar. Wegen der Ermordung ihrer Schwester Gailswintha durch Sigiberts Halbbruder Chilperich I. hegte sie gegen diesen und dessen Geliebte Fredegunde eine dauerhafte Feindschaft. Nach dem Tod ihres ersten Gemahls 575 heiratete sie in einer kurzlebigen Ehe einen Sohn Chilperichs, Merowech. Zum zweiten Mal Witwe geworden spielte sie ab 577 in Austrasien eine bedeutende Rolle und trat für ein starkes Königtum ein. Vorübergehend von feindlichen Aristokraten entmachtet übernahm sie nach Chilperichs Ermordung (584) wieder die Obsorge für Childebert. 587 schlossen sie und ihr Sohn mit dem burgundischen König Guntram I. durch den Vertrag von Andelot ein wichtiges Bündnis. Nach Guntrams und Childeberts Tod 592 bzw. 596 wurde Brunichild in Austrasien und Burgund Regentin für ihre Enkel Theudebert II. und Theuderich II., musste sich jedoch dann nach Burgund zurückziehen und verlor um 602 ihren Einfluss in Austrasien. In Burgund gewann sie eine große Machtstellung und ging energisch gegen widerstrebende Adlige vor. Ihre Enkel hatten sich entzweit, wobei im folgenden Bruderkrieg schließlich Theuderich 612 die Oberhand behielt, aber schon im folgenden Jahr starb. Als Brunichild nun ihren unmündigen Urenkel Sigibert II. zum König proklamieren ließ und für ihn die Regentschaft übernahm, riefen rebellische austrasische Große Fredegundes Sohn Chlothar II. zu Hilfe, der nach der kampflosen Auflösung der gegen ihn entsandten burgundischen Armee Herr des gesamten Merowingerreichs wurde und Brunichild grausam hinrichten ließ.

    Leben
    Herkunft und erste Ehe mit Sigibert I.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Brunichild war die jüngere Tochter von zwei Töchtern des Westgotenkönigs Athanagild und der Königin Goswintha (Goiswintha). Sie wuchs am Hof von Toledo auf und wurde im arianischen Glauben erzogen.

    566 warb der Merowinger Sigibert I., ein Sohn Chlothars I. und König des fränkischen Ostreichs (Austrasien), durch eine nach Toledo geschickte Gesandtschaft um die Hand Brunichilds. Deren Vater Athanagild war einverstanden und sandte seine Tochter mit reichen Geschenken zu ihrem Bräutigam. Sigiberts Majordomus Gogo geleitete Brunichild nach Reims, wo die Hochzeit stattfand.[1] Zu diesem festlichen Ereignis lud Sigibert auch die Adligen seines Reichs ein, wohl um deren Zustimmung zur Heirat mit der westgotischen Prinzessin zu erhalten, deren körperlichen und geistigen Vorzüge Venantius Fortunatus, Bischof von Poitiers, in einem Gedicht preist. In der Folge trat Brunichild zum katholischen Glauben der Franken über, welchen Schritt der Klerus begrüßte.[2] Gregor von Tours, eine der Hauptquellen zur Geschichte Brunichilds, gibt an, dass Sigibert sich mit Bedacht eine Königstochter ausgesucht hatte, um dadurch im Gegensatz zu seinen Brüdern eine standesgemäße Ehe einzugehen.[1] Brunichild gebar ihrem Gatten einen Sohn, Childebert II., und zwei Töchter, Ingund und Chlodoswinth.[3]

    Chilperich I., König von Neustrien, folgte bald darauf dem Beispiel seines mit ihm verfeindeten Halbbruders Sigibert und ehelichte Brunichilds ältere Schwester Gailswintha. Allerdings trennte er sich nicht von seiner Geliebten Fredegunde, und Gailswintha drohte, den untreuen König zu verlassen. Auf Betreiben Fredegundes ließ Chilperich Gailswintha um 570 durch einen Diener ermorden. Chilperich verband sich nun definitiv mit Fredegunde und heiratete sie.[4] Daraus resultierte eine lebenslange persönliche Feindschaft zwischen den Königinnen Brunichild und Fredegunde, die den wegen Erbstreitigkeiten bei den Reichsteilungen von 561 und 567 bestehenden Konflikt zwischen ihren Ehemännern Sigibert und Chilperich verschärfte.[5]

    In dem bald ausbrechenden Bürgerkrieg kam es zu wechselvollen Kämpfen. 575 begann Sigibert nach einem erneuten Angriff Chilperichs eine erfolgreiche Gegenoffensive und eroberte Paris; Chilperich musste sich in Tournai verschanzen.[6] Sigibert sollte in Vitry-en-Artois anstelle seines feindlichen Halbbruders zum König Neustriens ausgerufen werden, doch zwei von Fredegunde gedungene Mörder töteten ihn Ende 575.[7] Nun gewann Chilperich die ihm von seinem Halbbruder abgenommenen Gebiete zurück, nahm die in Paris befindliche Brunichild gefangen, eignete sich ihren Königsschatz an und schickte sie in die Verbannung nach Rouen. Ihre Töchter ließ er in Meaux in Gewahrsam halten. Herzog Gundowald rettete jedoch Brunichilds kleinen Sohn Childebert und ließ ihn zum austrasischen König erheben.[8]

    Zweite Ehe mit Merowech
    Als Merowech, zweiter Sohn Chilperichs und dessen erster Gemahlin Audovera, der sich von seinem Vater entfremdet hatte, nach Rouen kam, nahm er im Jahr 576 – mit Billigung des Bischofs Praetextatus von Rouen – die verwitwete Stieftante Brunichild zur Gemahlin. Als Chilperich davon erfuhr, eilte er nach Rouen. Das in die St. Martinskirche geflüchtete Paar verließ diese erst nach dem von Chilperich abgelegtem Versprechen, die Brautleute nicht zu trennen. Entgegen seiner Versicherung ließ Chilperich seinen Sohn in Soissons inhaftieren. Als er zum Kleriker geweiht werden sollte, gelang Merowech die Flucht, doch dürfte Brunichild nicht in der Lage oder willens gewesen sein, ihm austrasische Hilfe zu vermitteln. Bei seiner drohenden Gefangennahme ließ sich Merowech 577 von einem Vertrauten erstechen.[9] Brunichild konnte nach Metz an den Hof ihres Sohns Childebert fliehen.

    Einflussreiche Position in Austrasien; Konflikte mit oppositionellen Adligen und Chilperich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Tod Sigiberts I. vermochte insbesondere der austrasische Adel seine Macht gegenüber der royalen Dynastie zu steigern. Brunichild, deren politisches Wirken nach ihrer Rückkehr nach Austrasien in den frühmittelalterlichen Quellen allmählich deutlicher erkennbar wird, kämpfte gegen oppositionelle Adlige für die Rechte des Königtums.[5] Ihr kleiner Sohn Childebert war 577 von seinem Onkel, dem burgundischen König Guntram I., adoptiert und zum Erben von dessen Reich eingesetzt worden. Die Regierungsgeschäfte für Childebert leiteten zunächst vor allem der Majordomus Gogo und Herzog Lupus von Champagne, ein Vertrauter Brunichildes. Wie stark der Einfluss der Königinwitwe selbst war, ist unsicher.[10]

    Brunichild verheiratete 579 ihre Tochter Ingund mit Hermenegild, dem älteren Sohn des Westgotenkönigs Leovigild.[11] 581 gelangte eine Brunichild feindlich gesinnte Adelsgruppe an die Macht; an ihrer Spitze stand Bischof Egidius von Reims. Sie trat für ein gegen Guntram gerichtetes Bündnis mit Chilperich ein.[12] Herzog Lupus wurde entmachtet; und Brunichild konnte nicht die Plünderung von dessen Gütern verhindern.[13] So dürfte sie damals wenig politischen Einfluss gehabt haben.[14] Bei einem 583 zwischen dem Regentschaftsrat um Bischof Egidius und Chilperich vereinbarten gemeinsamen Angriff auf Guntram kam es zur Rebellion gegen die austrasische Regierung, so dass der nun allein gelassene Chilperich die Attacke auf Guntram einstellen musste.[15] In der Folge verloren die Verfechter eines Bündnisses Austrasiens mit Chilperich an Einfluss.

    Im September oder Oktober 584 fiel Chilperich einem Mordanschlag zum Opfer. Die Urheber des Anschlags sind unbekannt. Laut Fredegar soll Brunichild die Anstifterin dieses Attentats gewesen sein; allerdings ist seine Einstellung gegenüber der Königinwitwe äußerst negativ.[16] Jedenfalls verbesserte sich ihre Machtstellung durch Chilperichs Tod deutlich. Sie übernahm 585 wieder die Obsorge für ihren Sohn Childebert, löste die vom Nachfolger Gogos, dem ihr gegenüber oppositionell eingestellten Hausmeier Waldelenus, betriebene Verlobung Childeberts mit Theudelinde, einer Tochter des Baiernherzogs Garibald I., und arrangierte stattdessen für ihn eine Ehe mit Faileuba, einer Frau unbekannter Herkunft. Childebert war bereits im gleichen Jahr für mündig erklärt worden. Das Verhältnis Brunichilds zu ihrer Schwiegertochter blieb sehr gut.[17]

    Inzwischen war Brunichilds Schwiegersohn Hermenegild, der sich gegen seinen Vater erhoben hatte, 584 ermordet und seine von den Byzantinern verschleppte Gattin Ingund 585 unterwegs in Nordafrika verstorben. Ingund hatte einen Sohn Athanagild geboren, und Brunichild ersuchte in vier erhaltenen Briefen an byzantinische Kaiserinnen um die Rückkehrerlaubnis ihres Enkels nach Frankreich.[17]

    Beziehungen zu Guntram von Burgund; Vertrag von Andelot
    Nach der Geburt von zwei Söhnen Childeberts, Theudebert II. und Theuderich II., zettelten oppositionelle Große, denen der immer stärkere Einfluss Brunichilds auf ihren Sohn ein Dorn im Auge war, im Jahr 587 eine Verschwörung gegen das Leben des Königs an. An der Spitze der Verschwörer standen Herzog Rauching sowie Ursio und Bertefred. Sie beabsichtigten nach Childeberts Ermordung die Regentschaft für dessen minderjährige Söhne zu führen. Das Komplott schlug jedoch fehl.[18] Bald danach schlossen Brunichild, Childebert und Guntram unter Einbeziehung vieler Adliger und des Klerus im November 587 den Vertrag von Andelot, der die Beziehungen zwischen den merowingischen Teilreichen Austrasien und Burgund regelte und für einige Zeit Frieden brachte. Childebert und Guntram setzten einander gegenseitig zu Erben ein für den Fall, dass einer von ihnen starb, ohne Söhne zu hinterlassen. Guntram übernahm auch eine Schutzfunktion für Brunichild, deren Anrecht auf Sühne für ihre ermordete Schwester Gailswintha im Vertrag anerkannt wurde. Den Großen des Reichs sollte es nicht mehr möglich sein, die Vormundschaft für die Söhne Childeberts zu übernehmen. Brunichild und Guntram traten also in dem Vertrag gegen die Ansprüche der Aristokratie für ein starkes Königtum ein, hatten aber viele Adlige und Bischöfe an dem Treffen in Andelot beteiligt, da letztlich der Vertrag ohne deren mehrheitliche Zustimmung nicht umzusetzen war.[19]

    Laut Gregor von Tours kam es 589 zu einer erneuten Verschwörung führender Adliger Austrasiens, welche die Machtstellung Brunichilds missbilligten. Auch dieses Komplott scheiterte.[20]

    Guntram starb am 28. März 592, woraufhin Childebert gemäß dem Vertrag von Andelot neuer König in Burgund wurde und dieses mit Austrasien vereinigte. Ab diesem Zeitpunkt wird das spärliche und öfters verzerrte Informationen liefernde vierte Buch der Chronik Fredegars – wegen des Abbrechens der Aufzeichnungen Gregors von Tours – die Hauptquelle zum Leben Brunichilds. Diese hat den nächsten zwei Jahrzehnten sehr deutlich das Siegel ihrer Persönlichkeit und ihres politischen Einflusses aufgedrückt. Allerdings erhöhte sich in dieser Zeitspanne auch die Macht des Adels weiter, der mehrere erfolgreiche Maßregeln gegen sie durchsetzen konnte.[21] In Neustrien behauptete sich auch Fredegunde, die als Regentin für ihren minderjährigen Sohn Chlothar II. fungierte, gegen Angriffe Childeberts.

    Regentschaft in Austrasien und Burgund
    Als Childebert im März 596 im Alter von 26 Jahren starb, übernahm Brunichild die Regentschaft für ihre minderjährigen Enkel Theudebert II., der Austrasien mit der Residenz Metz erhielt, sowie Theuderich II, dem das Teilreich Burgund mit der Hauptstadt Chalon zugewiesen wurde.[22] Laut dem Liber Historiae Francorum (Kolumne 37), einer weiteren wichtigen Quelle für die Geschichte des merowingischen Frankenreichs im 7. Jahrhundert, habe aber Brunichild ihren Enkel Theuderich gegen seinen Bruder Theudebert aufgewiegelt, weil Letzterer nicht der Sohn von Childeberts Gattin Faileuba gewesen sei.[23]

    Nach dem Tod Childeberts hatten unterdessen Fredegunde und ihr 13-jähriger Sohn Chlothar II. Paris und andere Städte nördlich der Loire besetzt und eine im Namen von Brunichilds Enkeln gegen sie entsandte Armee besiegt. Kurz darauf starb Fredegunde im Jahr 597.[24]

    Wie insbesondere aus Briefen von Papst Gregors des Großen hervorgeht, übte Brunichild als Regentin für ihre beiden Enkel maßgeblichen Einfluss in Austrasien und Burgund aus. In einem an die beiden unmündigen Könige gerichteten Schreiben bat er etwa im Juli 596 ausdrücklich nur Brunichild um Schutz und Unterstützung des Bischofs Augustinus von Canterbury für dessen Mission in England. In einem 599 verfassten Brief bemerkte der Papst, dass Brunichild die Würde des weltlichen Königtums führe, also als Regentin nach Gregors Meinung tatsächlich und nicht nur nominell große Herrschaftsbefugnisse besaß. Aus einem weiteren Schreiben Gregors aus dem Jahr 599 geht hervor, dass offenbar die Abhaltung einer Reichssynode an die Einwilligung Brunichilds geknüpft war.[25]

    Es ist jedoch schwierig, eine differenzierte Beurteilung der Regentschaft Brunichildes vorzunehmen, da die hierüber berichtenden Primärquellen einseitig negativ gegenüber ihr gefärbt sind. Hatte Gregor von Tours sie noch eher positiv charakterisiert, weist die vom Westgotenkönig Sisebut bald nach 613 geschriebene Biographie des Bischofs Desiderius von Vienne eine sehr ablehnende Tendenz auf. Demnach habe Brunichild den Prälaten wegen seiner Frömmigkeit verabscheut, bis er nach zweimaliger Absetzung 603 gesteinigt worden sei. Jonas von Bobbio übernahm in seiner Vita des Abts Columban dieses Brunichild-feindliche Bild, und seine Darstellung der Königinwitwe floss in die Bewertung Brunichilds durch Fredegar ein. Daher ist Vorsicht bei der Auswertung der Primärquellen geboten.[26]

    Vertreibung nach Burgund; Rolle im Konflikt zwischen Theudebert II. und Theuderich II.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    599 sei Brunichild, wie Fredegar behauptet, von ihren adligen Feinden aus Austrasien vertrieben worden und, von einem Bauern geleitet, zu Theuderich II. nach Burgund geflohen. Etliche Historiker bezweifeln aber diese Angaben, da Brunichild noch bis 602 in Austrasien Einfluss ausüben konnte und die Beziehungen ihrer Enkel in diesem Zeitraum weiterhin intakt waren.[27] So siegten Theudebert und Theuderich 600 gemeinsam bei Dormelles entscheidend über Chlothar II., der daraufhin einen beträchtlichen Gebietsverlust hinnehmen musste.[28]

    In Burgund gewann Brunichild eine große Machtstellung und kämpfte für eine starke monarchische Gewalt. Dabei stützte sie sich im Konflikt mit dem fränkischen Adel, den sie auch in Burgund zurückzudrängen versuchte, auf die dort vorhandene breite romanische Senatorenschicht.[21] Auf ihren Befehl soll der patricius Aegyla getötet worden sein, um sein Vermögen dem Staatsschatz übereignen zu können. Auch habe sie Bischof Desiderius von Vienne 602 auf einer Synode in Châlons-sur-Marne absetzen und bald danach steinigen lassen, da er ihrer Herrschaftsausübung hinderlich gewesen sei, und eine Intrige gegen den Hausmeier Bertoald gesponnen, weil sie dessen Amt ihrem Favoriten, dem Romanen Protadius, übertragen wollte.[29]

    Ab 602 verlor Brunichild ihren Einfluss in Austrasien und damit ihre dortige Stellung als Regentin. Das Verhältnis ihrer Enkel trübte sich seit diesem Zeitpunkt. Die Quellen geben Brunichild dafür die Schuld; sie habe Theuderich gegen Theudebert aufgehetzt.[30] Wahrscheinlicher ist indessen, dass sich die Brüder bereits damals um den Besitz des Saintois, Elsass und Thurgau zankten.[31] Jedenfalls wäre 605 fast ein Krieg zwischen ihnen ausgebrochen, wenn sich das Heer nicht quergestellt hätte. Die Gefolgsleute Theuderichs forderten ihn auf, einen friedlichen Ausgleich mit seinem Bruder zu suchen, und als Protadius, der inzwischen Bertoald als Hausmeier nachgefolgt war, weiterhin auf eine kriegerische Lösung drang, büßte er dies mit seinem Leben.[32]

    Theuderich trat nun in freundschaftliche Beziehungen zu Chlothar II. und warb 607 durch eine Gesandtschaft um die Hand von Ermenberga, einer Tochter des Westgotenkönigs Witterich. Ermenberga reiste daraufhin zu Theuderich, der sie aber unter Bruch eines geleisteten Eides bald wieder verstieß. Brunichild soll ihren Enkel zu diesem Schritt veranlasst haben. Jonas von Bobbio führt zur Begründung an, dass Brunichild besorgt gewesen sei, dass ihre Würde bei Hof nach Vertreibung der Konkubinen, die Theuderich bisher gehabt hatte, durch die Anwesenheit einer legitimen Königin geschmälert werde.[33] Allerdings hatte Brunichild offenbar selbst die Ehe ihres Enkels mit der Westgotin gefördert, da ihr Vertrauter Bischof Arigius von Lyon jener Delegation vorstand, die Ermenberga von ihrem Vater abholte. Jonas wirft Brunichild auch vor, die Verhältnisse Theuderichs mit Konkubinen gefördert zu haben. Abt Columban habe entgegen dem Wunsch Brunichilds den aus diesen Beziehungen Theuderichs geborenen Nachwuchs nicht segnen wollen, weil, wie er sich ausdrückte, diese Kinder aus dem Bordell hervorgegangen seien. Wegen Columbans Weigerung habe Brunichild den Heiligen ausweisen lassen.[34]

    612 kam es zum Endkampf zwischen den beiden Enkel Brunichilds. Theuderich schlug seinen Bruder Theudebert zunächst bei Toul, dann bei Zülpich. Theudebert wurde gefangengesetzt und bald getötet.[35] Kurz danach wollte Theuderich einen Krieg mit Chlothar II. beginnen, starb jedoch zuvor 613 nur 25-jährig in Metz an der Ruhr.[36] Laut der unglaubwürdigen Erzählung des Liber Historiae Francorum sei er hingegen von Brunichild vergiftet worden, weil er seine Nichte zu ehelichen beabsichtigt habe.[37]

    Tod
    Nun ließ die damals in Metz anwesende Brunichild ihren Urenkel Sigibert II., den etwa 11-jährigen ältesten Sohn Theuderichs, unter Ausschluss seiner Brüder zum König erheben und versuchte in seinem Namen zu regieren. Einflussreiche austrasische Adlige, die von Pippin dem Älteren und Arnulf von Metz, den Stammvätern der Karolinger, angeführt wurden, rebellierten jedoch und riefen Chlothar II. zum Angriff gegen Austrasien auf.[38]

    Chlothar eröffnete daraufhin den Krieg und antwortete auf eine ihm in Andernach übermittelte Ermahnung Brunichilds zur Umkehr, er werde sich nur einem von ausgewählten Franken in diesem Konflikt gefällten Schiedsspruch unterwerfen. Brunichild sandte Sigibert II. mit dem burgundischen Hausmeier Warnachar und anderen Aristokraten nach Thüringen, wo sie neue Streitkräfte rekrutieren sollten. Laut dem allein über diese Vorgänge berichtenden Fredegar neigte Warnachar aber Chlothar zu, weshalb Brunichild seine Tötung angeordnet habe. Rechtzeitig gewarnt habe der Hausmeier daraufhin die geplante Truppenaushebung vereitelt und den burgundischen Adel und Klerus davon überzeugt, Brunichild und Theuderichs Söhne zu vernichten. Ist auch das angeblich auf Warnachar geplante Attentat als Motiv für seinen Widerstand gegen Brunichild fraglich, so dürfte doch insoweit Fredegar Glauben zu schenken sein, dass viele burgundische Große Brunichilds Herrschaft vehement ablehnten. Sie hatte es also nicht verstanden, diese einflussreichen Persönlichkeiten für sich zu gewinnen.[39]

    Es gelang Brunichild und Sigibert II., eine Armee gegen Chlothar zusammenzuziehen; sie löste sich jedoch auf, als sie bei Châlons-sur-Marne auf die gegnerischen Truppen stieß.[40] Brunichild floh, wurde aber in Orbe vom Kämmerer Herpo ergriffen und in Rionne dem Sieger ausgeliefert. So konnte Chlothar das Frankenreich kampflos unter seiner Herrschaft wiedervereinigen. Er ließ Sigibert und dessen Bruder Corbus töten. Außerdem machte er Brunichild für alle kriegerischen Konflikte zwischen den Merowingern der letzten 38 Jahre verantwortlich, um so sein Vorgehen gegen sie zu legitimieren. Auf seine Anordnung wurde Brunichild drei Tage lang gefoltert; dann musste sie sich auf einem Kamel reitend dem Heer zur Schau stellen. Schließlich ließ Chlothar sie mit dem Haupthaar, einem Fuß und einem Arm an den Schwanz eines wilden Pferds binden, woraufhin sie bei dessen schnellem Galopp zu Tode geschleift und in Stücke gerissen wurde.[41] Auf diese grausame Weise starb die alte Königinwitwe 613 und wurde von ihren Anhängern ihrem Wunsch gemäß in der Marienkrypta des Martinsklosters von Autun begraben. Sie hatte nicht nur dieses Kloster, sondern auch weitere Gotteshäuser in Autun gegründet und erscheint in den Briefen Papst Gregors des Großen als bedeutende Patronin der gallischen Kirche.[42]

    Der Untergang Brunichilds, mit dem ihre Sippe definitiv ausgeschaltet wurde, war ein Sieg des fränkischen Adels über die Idee des Zentralismus und eines mächtigen Königtums. Die heftige Gegnerschaft, die Brunichilds Auftreten in weiten Kreisen hervorrief, spiegelt sich in der teils sehr negativen und verzerrten Darstellung ihrer Rolle in den Quellen.[21]

    Immer wieder wird spekulativ Brunichild als Vorbild der Brünhild im Nibelungenlied erwogen. Ihr Name lebt in Frankreich im Namen von Straßen, Burgen, Türmen usw. fort.

    Gestorben:
    Auf Chlothars II. Anordnung wurde Brunichild drei Tage lang gefoltert; dann musste sie sich auf einem Kamel reitend dem Heer zur Schau stellen. Schließlich ließ Chlothar sie mit dem Haupthaar, einem Fuß und einem Arm an den Schwanz eines wilden Pferds binden, woraufhin sie bei dessen schnellem Galopp zu Tode geschleift und in Stücke gerissen wurde.

    Kinder:
    1. 4. König Childebert II. (Merowinger) wurde geboren in 570; gestorben in Mrz 596.
    2. Ingund (Merowinger) wurde geboren in cir 567; gestorben in 585 in Karthago.
    3. Chlodoswinth (Merowinger)


Generation: 5

  1. 16.  König Chlothar I. (Merowinger)König Chlothar I. (Merowinger) wurde geboren in cir 495 (Sohn von König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) und Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)); gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Franken

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlothar_I.

    Chlothar I. (auch Chlotachar; * um 495; † Dezember 561 in Compiègne) war ein Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger.

    Leben
    Chlothar I. war der jüngste Sohn des Frankenkönigs Chlodwig I. und der Königin Chrodechild. Von seinen drei älteren Brüdern stammte der älteste, Theuderich I., aus einer unehelichen Verbindung, die beiden anderen – Chlodomer und Childebert I. – stammten aus der Ehe mit Chrodechild. Bei der Reichsteilung nach Chlodwigs Tod 511 erhielt Theuderich den weitaus größten, Chlothar den quantitativ geringsten der vier Reichsteile, der jedoch die alten salischen Stammlande einschloss. Dieser umfasste Soissons, Laon, Noyon, Cambrai, Tournai, Thérouanne, Arras, Tongern und Maastricht. Chlothar residierte in Soissons. Er erhielt ebenso wie seine Brüder sowohl einen Teil von Chlodwigs ursprünglichem Reichsgebiet zwischen Rhein und Loire als auch einen Teil des von Chlodwig erst später eroberten Aquitanien.

    Chlothar griff zusammen mit seinen Brüdern Chlodomer und Childebert 523 das Reich der Burgunden an. Nachdem Chlodomer 524 im Burgundenkrieg gefallen war, teilten die drei überlebenden Brüder sein Reich auf, wobei Chlothar Tours und Poitiers erhielt; die definitive Aufteilung scheint allerdings erst einige Jahre später um 532 erfolgt zu sein. Chlothar heiratete Guntheuca, die Witwe Chlodomers. Guntheuca hatte drei unmündige Söhne aus ihrer Ehe mit Chlodomer. Von diesen ermordete Chlothar die beiden älteren im Einvernehmen mit Childebert, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald, wurde für den geistlichen Stand bestimmt und damit regierungsunfähig, wodurch er dem Tod entging.

    Im Jahr 531 beteiligte sich Chlothar am erfolgreichen Angriff seines Halbbruders Theuderich I. auf das Reich der Thüringer. Nach dem fränkischen Sieg an der Unstrut kam es bei der Beuteteilung zu einem Konflikt zwischen Chlothar und Theuderich um die gefangene thüringische Königstochter Radegunde, die Chlothar in seine Gewalt brachte und später heiratete, um sich dadurch Erbansprüche zu sichern. Radegundes Bruder, den einzigen männlichen Überlebenden des thüringischen Königshauses, ließ Chlothar ermorden. Nach der Vernichtung des Thüringerreichs kam Thüringen allerdings in den Machtbereich Theuderichs; Chlothar erhielt nur einen Anteil der Beute. Ein Mordanschlag Theuderichs auf Chlothar schlug fehl.

    Ein Jahr später, 532, griff Chlothar erneut zusammen mit Childebert das Burgundenreich an. Die Burgunden wurden bei Autun besiegt und ihr Reich 532–534 vernichtet. In der Endphase dieses Krieges beteiligte sich wohl auch Chlothars Neffe Theudebert I., der Sohn und Nachfolger des 533 gestorbenen Theuderich, an den Kämpfen; jedenfalls wurde er 534 bei der Aufteilung des eroberten Gebiets berücksichtigt. Chlothar erhielt nur den äußersten Süden des Burgundenreichs (Valence, Embrun).

    Nach dem Tod Theuderichs versuchten Childebert und Chlothar vergeblich, Theudebert aus dem Weg zu räumen. Als das misslang, verbündete sich Childebert mit Theudebert und adoptierte ihn. Dadurch wurde Chlothar isoliert. Ein gemeinsamer Angriff Childeberts und Theudeberts auf Chlothar wurde aber abgebrochen, es kam zu keiner Entscheidung.

    Im Jahr 541 griffen Childebert und Chlothar gemeinsam die Westgoten an. Das fränkische Heer überschritt die Pyrenäen, konnte aber Saragossa nicht einnehmen; der Feldzug war ein Misserfolg. Nach dem Tod Theudeberts (547/548) trat dessen Sohn Theudebald (Theudowald) die Nachfolge an. Als Theudebald 555 kinderlos starb, konnte Childebert das Erbe des Sohnes seines Adoptivsohns nicht in seinen Besitz bringen; vielmehr kam diesmal Chlothar zum Zug, dem es gelang, sich mit der Witwe Theudebalds, der Langobardin Walderada zu verbinden (ob eine reguläre Heirat stattfand, ist unklar). Chlothar konnte sich das gesamte Reich von Reims, das größte der Merowingerreiche, aneignen, und Childebert ging leer aus. Diesen Herrscherwechsel nutzten Sachsen und Thüringer zu einem Aufstand, sie wurden aber nach wechselhaften Kämpfen 556 von Chlothar bezwungen.

    Eine große Gefahr für Chlothar war der Aufstand seines Sohnes Chram, den er zum Unterkönig in Aquitanien erhoben hatte. Chram verbündete sich mit Childebert gegen seinen Vater. Childebert starb jedoch 558, und da er keine Söhne hatte, konnte Chlothar sich das Reich Childeberts aneignen. Darauf unterwarf sich Chram. Damit konnte Chlothar das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft vereinigen. 560 erhob sich Chram erneut, wurde aber rasch besiegt und getötet. 561 (nach anderen Annahmen bereits 560) starb Chlothar in Compiègne. Er wurde in der Kirche des von ihm gegründeten Klosters Saint-Médard in Soissons begraben.

    Die wichtigste Quelle zu seinem Leben sind die Historien des Gregor von Tours.

    Familie
    Die Reihenfolge und Chronologie der Ehen Chlothars ist nicht gesichert, er hatte gleichzeitig mehrere Gemahlinnen bzw. Konkubinen. Seine erste Gattin war Ingund(e), die er um 516 heiratete. 524 heiratete er Guntheuca, die Witwe seines Bruders Chlodomer, nachdem er die Verbindung mit Ingund gelöst hatte. Später kehrte er – vielleicht nachdem Guntheuca gestorben war – zu Ingund zurück; außerdem war er, als Ingund noch am Leben war, mit deren Schwester Arnegunde (auch Aregunde genannt) verheiratet (Heirat um 533/534). Arnegunde ist besonders durch ihr 1959 gefundenes Grab bekannt. Wohl um 540 heiratete er die nach dem Sieg über die Thüringer 531 gefangene Radegundis (Radegunde; † 587), eine Tochter des Thüringerkönigs Berthachar. Später wurde diese Ehe aufgelöst, und Radegunde gründete das Kloster Sainte-Croix in Poitiers, in das sie eintrat. Eine weitere Ehefrau hieß Chunsine. Außerdem heiratete Chlothar auch Walderada (Waldrada), eine Tochter des Langobardenkönigs Wacho und Witwe seines 555 gestorbenen Großneffen Theudebald, doch löste er diese Verbindung auf Druck des Klerus auf und gab Walderada dem Bayernherzog Garibald I. zur Ehe.

    Aus seiner Ehe mit Ingund stammen die meisten seiner Kinder, nämlich die Söhne Gunthar (532 als waffenfähig bezeugt; † vor 561), Childerich († vor 561), Charibert I., Guntram I. (Guntchramn) und Sigibert I. sowie die Tochter Chlodoswinth, die um 560 den Langobardenkönig Alboin heiratete. Aus der Ehe mit Arnegunde stammte ein weiterer Sohn, Chilperich I. Von Chunsine hatte Chlothar den Sohn Chram, der bei seinem Aufstand gegen den Vater ums Leben kam. Ein weiterer Sohn – unehelich oder von einer unbekannten Gattin – soll Gundowald gewesen sein, der später als Thronprätendent auftrat, obwohl Chlothar ihn nicht als Sohn anerkannt hatte.

    Nach Chlothars Tod teilten die überlebenden vier Söhne Charibert I., Guntram I., Sigibert I. und Chilperich I. das Reich untereinander auf.

    Name:
    Chlotachar

    Chlothar heiratete Ingunde in cir 516. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Ingunde (Tochter von N und N).

    Notizen:

    Name:
    Ingund

    Notizen:

    Geschieden:
    Diese Verbindung wurde gelöst.

    Kinder:
    1. Gunthar (Merowinger) gestorben in vor 561.
    2. Childerich (Merowinger) gestorben in vor 561.
    3. Charibert I. (Merowinger)
    4. König Guntram I. (Merowinger) gestorben am 28 Mrz 592; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Marcel, Chalon-sur-Saône.
    5. 8. König Sigibert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 535; gestorben in Nov/Dez 575 in Vitry-en-Artois.
    6. Chlodoswinth (Merowinger) gestorben in vor 567.

  3. 18.  König Athanagild gestorben in 567 in Toledo, Spanien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 551 bzw. 555 bis 567; König der Westgoten

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Athanagild

    Athanagild († 567 in Toledo) war König der Westgoten von 551 bzw. 555 bis 567.

    Athanagild unternahm von Sevilla aus einen erfolgreichen Aufstand gegen seinen Vorgänger, König Agila I. Dabei erbat und erhielt er Hilfe von oströmischen Truppen; Kaiser Justinian schickte 551/552 eine Flotte, um die Küste überwachen zu lassen. Agila wurde 555 von seinen eigenen Leuten ermordet. So wurde Athanagild 555 (offiziell 551, seit dem Beginn seines Aufstands) König der Westgoten. Aber die Häfen und Küstenbefestigungen, die im Namen Athanagilds eingenommen worden waren, wurden von den byzantinischen Verbündeten nur zögerlich übergeben. Athanagild war in der Lage einige Städte zurückzuerlangen. Er wurde aber gezwungen, einen großen Teil der Provinz Baetica (Andalusien) an einen byzantinischen Statthalter abzutreten, den angesehenen, aber schon etwa achtzigjährigen Senator Liberius. Dieser hatte bereits versucht, die inneren Probleme der Westgoten auszunutzen, um den byzantinischen Herrschaftsbereich zu vergrößern.

    Athanagild bemühte sich, seine oströmischen Alliierten zu vertreiben, war aber erfolglos. Er hatte zur Einrichtung einer byzantinischen Enklave namens Spania im Süden Spaniens eingeladen, die für die nächsten siebzig Jahre Bestand haben sollte. Die Beständigkeit der byzantinischen Herrschaft wurde vermutlich auch durch die Unterstützung der romanischen Bevölkerung ermöglicht. Über diese westliche Erweiterung der byzantinischen Herrschaft ist nur wenig bekannt, da die oströmische Geschichtsschreibung ihr kaum Aufmerksamkeit schenkte. Das Gebiet umfasste große Teile der einstigen römischen Provinz Baetica und den äußersten Süden der einstigen Provinz Tarraconensis. Dazu gehörten die Städte Carthago Nova (Cartagena), Corduba (Córdoba) und Assionia.

    Obgleich er während seiner gesamten Herrschaft die Byzantiner, die Franken und die Sueben bekämpfen musste und in den Pyrenäen von den Basken bedrängt wurde, stärkte Athanagild sein Königreich im Innern, indem er die Katholiken beschwichtigte, die von seinen arianischen Vorgängern unterdrückt worden waren. Als sich der König der Sueben 560 für den Katholizismus entschied, isolierte das die Westgoten, deren Königshaus und Adel weiterhin dem Arianismus anhingen.

    Der 531 von Athanagild begründete Herrschaftssitz in Toledo wurde nach Athanagilds Krönung 555 bzw. 551 Königshof und war berühmt für seine Pracht.

    Athanagild war verheiratet mit Goswintha. Mit ihr wurde er der Vater der fränkischen Königinnen Brunichild und der tragisch ermordeten Gailswintha.

    Athanagild starb friedlich. Nach seinem Tod begann eine monatelange königslose Zeit. Schließlich wurde Liuva I. erhoben, der seinen Bruder Leovigild zum Mitregenten machte.

    Titel (genauer):
    Nach seinem Tod begann eine monatelange königslose Zeit. Schließlich wurde Liuva I. erhoben, der seinen Bruder Leovigild zum Mitregenten machte.

    Gestorben:
    Athanagild starb friedlich.

    Athanagild + Königin Goswintha. Goswintha wurde geboren in cir 530; gestorben in 589. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Königin Goswintha wurde geboren in cir 530; gestorben in 589.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Goswintha

    Goswintha, auch Godiswintha, Goswinthe, Goïswinthe, Gonsuinthe (* um 530; † 589) war eine westgotische Königin. Nacheinander war sie die Ehefrau der Könige des westgotischen Spaniens Athanagild und Leovigild. Mit Athanagild hatte sie die beiden Töchter Brunichild und Gailswintha, die später in die Familie der Merowinger einheirateten.

    Brunichilds Tochter Ingund aus der Ehe mit Sigibert I. von Austrasien wurde mit Hermenegild, dem älteren der beiden Söhne des Westgotenkönigs Leovigild, verheiratet. Daraus entstand ein religiöser Konflikt, denn Ingund konvertierte nach ihrer Heirat zum Katholizismus, wogegen die westgotische Königsfamilie am Arianismus festhielt, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung im Westgotenreich katholisch war. Goswintha, Hermenegilds Stiefmutter und zugleich Ingunds Großmutter mütterlicherseits, drängte auf die Rückkehr Ingunds zum Arianismus. Als Ingund dies verweigerte, legte Leovigild den Streit bei, indem er Hermenegild mitsamt Ingunde als Verwalter eines südlichen Reichsteils nach Sevilla abschob.

    Name:
    auch Godiswintha, Goswinthe, Goïswinthe, Gonsuinthe

    Kinder:
    1. Königin Gailswintha wurde geboren in cir 550; gestorben in 567/568.
    2. 9. Königin Brunichild (Brunehilde) von Austrasien wurde geboren in 545/550; gestorben in 613.


Generation: 6

  1. 32.  König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger)König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) wurde geboren in 466 (Sohn von König Childerich I. (Merowinger) und Basina (Thüringer)); gestorben am 27 Nov 511; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 486, Schlachtfeld bei Soissons; Die Schlacht bei Soissons in der Picardie im Norden von Frankreich fand im Jahre 486 (oder 487) zwischen dem Frankenkönig Chlodwig I. und den Truppen des Syagrius, des letzten Herrschers des Reiches von Soissons, statt. Sie gilt als entscheidende Etappe auf dem Weg des Frankenreiches unter Chlodwig I. zur Großmacht. Die Bezeichnung Schlacht bei Soissons ist irreführend, da der Ort der Schlacht nicht überliefert ist. Gregor von Tours berichtet lediglich, dass der von ihm als solcher betitelte rex Romanorum Syagrius in Soissons seine Residenz gehabt habe. Chlodwig habe diesen zur Wahl des Schlachtfeldes aufgefordert.
    • Militär / Gefecht: 496, Schlachtfeld Zülpich; Die Schlacht von Zülpich (lateinisch Tolbiacum) wurde im Jahr 496 zwischen den Rheinfranken unter Sigibert von Köln mit der Hilfe der Salfranken unter Chlodwig I. gegen die angreifenden Alamannen ausgetragen. Durch die Schlacht wurden die Alamannen entscheidend geschwächt. Der Eingriff Chlodwigs I. stärkte seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht war möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. Die Franken siegten über die Alemannen. Die Schlacht von Zülpich ist die zweite von drei Schlachten, die Chlodwig I. gegen die Alamannen führte. Die dritte Schlacht bei Straßburg im Jahr 506 sollte schließlich zum Ende des Alamannenreiches führen. Aufgrund seiner Taufe nach dem Ende der Zülpicher Schlacht ist sie uns durch Gregor von Tours auch als Bekehrungsschlacht überliefert
    • Militär / Gefecht: 507, Schlachtfeld Vouillé; Die Schlacht von Vouillé oder Campus Vocladeus bei Poitiers, Frankreich fand im Spätsommer 507 zwischen den Franken unter Chlodwig I. und den Westgoten unter Alarich II. statt. Ob es sich bei dem Ort der Schlacht wirklich um das heutige Vouillé (zirka 15 km nordwestlich von Poitiers) oder (nach moderneren Thesen wahrscheinlicher) um das heutige Voulon (zirka 30 km südlich von Poitiers) handelt, ist in der Forschung umstritten. Statt der heutigen Namensform Vouillé wird bisweilen auch die mittelalterliche Namensform Vouglé gebraucht.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_I.

    Chlodwig I. unterwarf alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Gruppen gewaltsam und bezwang 486/487 den letzten römischen Herrscher in Gallien, Syagrius, in der Schlacht von Soissons. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Christentum vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte.

    Als Herrscher in einer Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter, dem es gelang, von einem fränkische Söldner (foederati) kommandierenden Warlord[2] bzw. Heerkönig zu einem faktisch unabhängigen Herrscher aufzusteigen, knüpfte Chlodwig einerseits an spätantike römische Traditionen an, in die er sich selbst einordnete, andererseits leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der frühmittelalterlichen Verhältnisse beitrugen.

    Aufstieg
    Chlodwig war ein Sohn des fränkischen rex Childerich I. und dessen thüringischer Gemahlin Basena (Basina). Childerich hatte fränkische foederati befehligt und zumindest zeitweise in römischen Diensten gestanden. Oft wird angenommen, dass er wenigstens bedingt mit den römischen Militärbefehlshabern Aegidius und Paulus im nördlichen Gallien kooperiert hatte. Die Details sind allerdings unklar und umstritten, zumal in den wenigen Quellen zugleich ein Rivalitätsverhältnis zwischen Childerich und Aegidius – der sich 461 mit dem weströmischen Kaiser überworfen hatte – erkennbar ist. Childerich scheint jedenfalls eine nicht unbedeutende Machtposition in Nordgallien errichtet zu haben, die die Grundlage für seinen Sohn Chlodwig darstellte. Chlodwig folgte seinem Vater wahrscheinlich 481/82 als „Kleinkönig“ des Kriegerverbandes der Salfranken nach. Damals gab es noch andere fränkische regna (Herrschaftsgebiete) in diesem Raum, etwa in Cambrai und bei Köln. Chlodwig kontrollierte zu dieser Zeit ungefähr den Raum der (ehemaligen) weströmischen Provinz Belgica secunda in den heutigen südlichen Niederlanden und dem nördlichen Belgien (Toxandrien um die Provinzhauptstadt Tournai). Wie sein Vater war er offiziell nur der „Verwalter“ (administrator) der Provinz; als Heerführer bzw. „König“ (rex) hingegen dürfte er zunächst vor allem gegenüber seinen Soldaten aufgetreten sein. In der neueren Forschung wird Chlodwig ähnlich wie andere zeitgenössische Militärführer immer öfter als ein warlord gesehen, also als ein Heerführer, der angesichts des faktischen Zusammenbruchs Westroms und nach dem Erlöschen der kaiserlichen Autorität in Gallien eine eigene Herrschaft etabliert hatte, die sich zunächst noch in den formal weiterhin bestehenden politischen Rahmen des Imperium Romanum einordnete. Als nahezu sicher gilt dabei heute, dass sein Geschlecht, die Merowinger, keineswegs eine alte Herrscherdynastie war; ihre herausragende Stellung erlangte die Familie höchstwahrscheinlich erst um die Mitte des 5. Jahrhunderts.

    Um 486 besiegte Chlodwig bei Soissons trotz fehlender Unterstützung seines Vetters Chararich, dafür aber mit Hilfe seines Verwandten Ragnachar, Syagrius, den Sohn des Aegidius und den letzten gallo-römischen Heerführer in Gallien. Dieser Sieg erweiterte seinen Machtbereich um den größten Teil des Gebietes nördlich der Loire, doch sind Einzelheiten nicht überliefert; es wird vermutet, dass die reges bzw. warlords Syagrius und Chlodwig vor allem um die Kontrolle der letzten weströmischen Heeresgruppe in Nordgallien rivalisiert hätten, doch lässt sich dies nicht beweisen. Chlodwig konnte jedenfalls die von seinem Vater übernommene Machtstellung im nördlichen Gallien erheblich ausbauen. Syagrius, der zunächst ins Westgotenreich geflüchtet war, wurde zu einem nicht genauer datierbaren Zeitpunkt an Chlodwig ausgeliefert und hingerichtet. Zu beachten ist dabei, dass Chlodwig keineswegs nur fränkische Kämpfer befehligte, sondern auch Soldaten anderer Herkunft, darunter nach Auskunft des Geschichtsschreibers Prokopios von Caesarea eben auch große Teile der einstigen römischen Grenzarmee Nordgalliens (Historien 5,12,12–19).

    Viel Beachtung findet in der Forschung[3] der ein Jahrhundert später verfasste Bericht des Geschichtsschreibers Gregor von Tours, der wichtigsten erzählenden Quelle hinsichtlich Chlodwigs Regierungszeit, über die Beuteverteilung nach dem Sieg bei Soissons. Demnach hatten Chlodwigs Männer bei der Plünderung einer Kirche einen großen und kostbaren Krug erbeutet. Der Bischof, dessen Kirche der Krug gehörte, bat Chlodwig um Rückgabe. Der König stimmte grundsätzlich zu, wies aber darauf hin, dass er dies nicht eigenmächtig entscheiden könne, da die Beute öffentlich durch das Los verteilt werden musste. Bei der Heeresversammlung bat er die versammelten Krieger, ihm den Krug zu überlassen, scheiterte aber am Widerstand eines einzigen einfachen Kriegers, der auf Verlosung bestand und den Krug demonstrativ zerschlug. Chlodwig musste dies, so Gregor, hinnehmen. Erst im folgenden Jahr rächte er sich, wiederum auf einer Heeresversammlung, indem er den Mann unter dem Vorwand, er habe seine Ausrüstung vernachlässigt, vor dem versammelten Heer erschlug. Der Vorfall zeigt nach Ansicht der älteren Forschung, dass sich damals noch jeder waffenfähige freie Franke dem König öffentlich mit Erfolg widersetzen konnte, indem er sich auf geltendes Recht berief (Widerstandsrecht). Andere Historiker sind hingegen skeptisch, was die Zuverlässigkeit von Gregors Bericht betrifft, und überdies geben sie zu bedenken, dass Chlodwigs Armee damals derart heterogen und romanisiert war, dass man nicht ohne weiteres annehmen kann, dass in ihr fränkisch-germanische Traditionen dominierten.

    Wohl 492 heiratete Chlodwig die burgundische Prinzessin Chrodechild. Laut Gregor bemühte sie sich früh darum, ihren Mann zur katholischen römischen Reichskirche zu bekehren. Nach Ansicht mancher Forscher war Chlodwig zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bereits ein Christ, der allerdings wie die meisten foederati dem Arianismus anhing.

    In der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 besiegte Chlodwig die Alamannen zum ersten Mal, 506 zum zweiten und entscheidenden Mal. Daneben vereinte er die Franken und Gallorömer schrittweise unter seiner Herrschaft. Er schaltete Sigibert von Köln, dessen Sohn Chloderich sowie seine Verwandten Chararich und Ragnachar aus und beseitigte sie. Die Chronologie dieser Vorgänge ist unsicher.

    Christianisierung
    Nach dem Sieg bei der Schlacht von Zülpich (westlich von Köln und Euskirchen) konvertierte Chlodwig zum römischen Christentum. Zu Weihnachten wurde er von Bischof Remigius in Reims getauft. Das Jahr der Taufe ist bis heute in der Forschung umstritten, da die Quellenaussagen nicht genau sind; am wahrscheinlichsten sind die Jahre 497, 498 oder 499, aber auch 507 wurde in Betracht gezogen.

    Die Taufe wird in drei Quellen erwähnt: In einem Glückwunschschreiben des Bischofs Avitus von Vienne, in einem Brief des Bischofs Remigius von Reims und in dem (allerdings erst Ende des 6. Jahrhunderts entstandenen) Geschichtswerk des Gregor von Tours. In den Quellen werden zwei Motive für den Übertritt Chlodwigs zum Christentum genannt. Das eine war der christliche Königsgedanke. Die germanischen Könige waren in seinem Amt auch durch seine vermeintliche Abstammung von den heidnischen Göttern legitimiert. Diese Abstammungslegitimation und damit die Verbindung zu seinen heidnischen Vorfahren musste Chlodwig aufgeben, als er Christ wurde. Stattdessen wurde dem König verheißen, er werde einst im Himmel mit seinen Nachkommen herrschen. Dadurch wurde ein christliches Königtum begründet, das auch die Pflicht des Königs zur Mission einschloss. Das zweite Motiv war dasjenige des stärkeren Gottes (Sieghelfermotiv). Das Bekenntnis zum Christentum sollte dem König den Beistand Gottes in der Schlacht sichern. In diesem Sinne berichtet Gregor von Tours, dass Chlodwig sich für das Christentum entschied, nachdem der christliche Gott ihm in der Schlacht von Zülpich die erbetene Hilfe gewährt hatte, während er von seinen bisherigen Göttern solchen Beistand vergeblich erhoffte. Eine Rolle spielte wohl auch der Einfluss seiner zweiten, der römischen Kirche anhängenden Frau Chrodechild.

    Chlodwig verlangte vom Bischof von Rom angeblich einen Preis für seine Bekehrung. Es soll vertraglich festgelegt worden sein, dass die Besetzung aller geistlichen Ämter von einer fränkischen Synode unter dem Vorsitz des Königs bestimmt werden sollte und die Geistlichen dem König steuerpflichtig waren. Dabei handelte es sich um eine Kirchenordnung in der Art des germanischen Eigenkirchenwesens, also eine stark vom Willen des Königs abhängige Kirche mit einer gewissen Eigenständigkeit gegenüber Rom. Auf diese Tradition beriefen sich die französischen Könige im Spätmittelalter, wenn sie eine Sonderstellung für die katholische Kirche Frankreichs im Sinne des Gallikanismus forderten. Daher nehmen viele Gelehrte an, dass es sich bei der angeblichen Einigung zwischen Chlodwig und dem Papst um eine spätere Erfindung im Interesse des Gallikanismus handelt. Ebenso ist die bei Gregor von Tours beschriebene anti-arianische Haltung des Königs wohl übertrieben dargestellt. Es wird, wie erwähnt, sogar vermutet, dass es bei Chlodwig zunächst eine vielleicht politisch motivierte arianische Phase gegeben habe, welche nach seiner „katholischen“ Taufe stillschweigend übergangen worden sei.[4] Chlodwig kooperierte bereits vor seiner Taufe mit den römischen Bischöfen Galliens.

    Auch innenpolitische Erwägungen sprachen für den Übertritt, da damit Spannungen zwischen der christlich-romanischen Mehrheitsbevölkerung und den bis dahin heidnischen Franken verringert wurden. Große Bedeutung hatte die Taufe Chlodwigs auch für die weitere Geschichte Europas, da das Fränkische Reich, aus dem Jahrhunderte später Frankreich und Deutschland hervorgehen sollten, mit seinem Übertritt christianisiert wurde. Anders als in der römischen Antike, wo die Taufe die Zuwendung eines Einzelnen zum Christentum bedeutete, fanden im germanischen Bereich sowie später im Frühmittelalter Taufen oft im Stammesverband, also kollektiv statt. Nach dem Bericht Gregors von Tours befragte Chlodwig vor seiner Taufe die Großen und das Volk. Als diese zustimmten, ließ er sich mit angeblich 3000 Franken taufen. Allerdings wird sich der Christianisierungsprozess der Franken tatsächlich erst allmählich vollzogen haben. Zahlreiche heidnische Bräuche hielten sich noch längere Zeit; so berichtet etwa der zeitgenössische oströmische Geschichtsschreiber Prokopios (Historien 6,25) von heidnischen Menschenopfern der Franken bei einem Kriegszug nach Italien 539.

    Folgenreich war auch Chlodwigs Entscheidung, das Christentum in der vom römischen Bischof vertretenen „katholischen“ Lehre anzunehmen: Anders als die Könige der allermeisten anderen germanischen Nachfolgereiche auf dem Boden des früheren Weströmischen Reiches, insbesondere der West- und Ostgoten, aber auch der Burgunder und Vandalen, die den christlichen Glauben in der Form des Arianismus angenommen hatten, bekannte sich Chlodwig zur Reichskirche des Römischen Reichs, das heißt zum athanasischen Glauben der römischen Kirche, die den Glauben der Arianer in den Jahren 325 und 381 verworfen hatte. Dies war von entscheidender Bedeutung, da im Merowingerreich fortan auch keine konfessionelle Barriere zwischen den neugetauften Franken und der gallorömischen Bevölkerungsmehrheit bestand, was mittelfristig eine Vermischung von Franken und Romanen ermöglichte. Und als 519 das erste Schisma zwischen Konstantinopel und Rom beigelegt wurde, befanden sich Chlodwigs Erben zudem in Kommunion mit dem oströmischen Kaiser, was erhebliche außenpolitische Vorteile mit sich brachte. Kirchengeschichtlich war dies, rückblickend betrachtet, der Anfang vom Ende des Arianismus im Westen. Die arianischen Westgotenkönige konvertierten gegen Ende des 6. Jahrhunderts zum römischen Christentum, nachdem die Reiche der arianischen Vandalen und Ostgoten um die Mitte des Jahrhunderts im Kampf gegen den oströmischen Kaiser Justinian untergegangen waren und die Franken das Burgunderreich erobert hatten.

    Spätzeit
    Chlodwigs Sieg über den westgotischen rex Alarich II. von Tolosa (Toulouse) in der Schlacht von Vouillé (507) brachte den größten Teil Galliens unter seine Herrschaft. Sein weiterer Vorstoß ans Mittelmeer wurde jedoch 508 von den Ostgoten unter Theoderich dem Großen vereitelt. Daher blieb die heutige Provence noch bis in die 530er Jahre gotisch, und Septimanien, ein Küstenstreifen in Südwestfrankreich um Narbonne, blieb sogar noch deutlich länger unter gotischer Herrschaft. 509 eroberte Chlodwig dafür das rheinfränkische Reich und vereinigte damit die bislang getrennten größten Einzelgruppen der Franken.

    Chlodwig legte größten Wert auf die Anerkennung seiner Position durch den oströmischen Kaiser, der noch immer als nomineller Oberherr auch des Westens galt. Sie wurde ihm 508 von Kaiser Anastasius gewährt, laut Gregor (Historien 2,38) durch die Ernennung zum „Konsul“; doch spricht vieles dafür, dass der Franke in Wahrheit zum patricius erhoben wurde.[5] Trifft dies zu, so wurde der Merowinger damit rangmäßig den Ostgotenkönigen gleichgestellt und erhielt quasi die Vollmachten eines kaiserlichen Stellvertreters. Chlodwig und seine Nachfolger übernahmen jedenfalls bewusst zentrale Elemente der spätrömischen Verwaltung – so gab es im 6. Jahrhundert am Merowingerhof noch immer das römische Amt des magister officiorum – und Herrschaftsrepräsentation, wobei sie sich der alten gallorömischen Eliten bedienten. Sie traten gegenüber der romanisierten Bevölkerung, vor allem gegenüber den Aristokraten im 507 eroberten Südgallien, noch lange als Repräsentanten des Kaisers auf. In der neueren Forschung (Patrick J. Geary, Guy Halsall u. a. m.) wird sogar vermutet, dass es 506/7 zu einem regelrechten Kampfbündnis zwischen Chlodwig und Anastasius gekommen war: Der Franke sei vielleicht erst in diesem Zusammenhang zum römischen Glauben übergetreten und habe jedenfalls oströmische Unterstützung beim Angriff auf die arianischen Westgoten erhalten, indem eine kaiserliche Flotte das ostgotische Italien angegriffen und so Theoderich an wirkungsvoller Unterstützung für Alarich II. gehindert habe. Die Quellenlage macht es zwar unmöglich, diese Hypothese weiter zu untermauern, doch dass die Beziehungen zwischen den Merowingern und Ostrom sehr gut waren, ist kaum zu bestreiten. Erst um 540, dreißig Jahre nach Chlodwigs Tod, hörte man damit auf, das Bild des Kaisers auf die Goldmünzen zu setzen, und noch um 580 schilderte der oströmische Geschichtsschreiber Agathias die Franken sehr positiv: Sie würden sich im Grunde nur durch ihre Sprache und einige Besonderheiten ihrer Tracht von den Römern unterscheiden (Historien 1,2,4).

    Tod und Nachfolge
    Chlodwig starb 511 und wurde im sacrarium der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève, begraben. Nach seinem Tod teilten seine vier Söhne, wie er es verfügt hatte, die Herrschaft untereinander auf, ohne damit allerdings formal unabhängige Reiche zu gründen. Es waren Theuderich, der Sohn seiner ersten Ehefrau, einer vornehmen Fränkin, sowie Chlodomer, Childebert und Chlothar, die drei Söhne Chrodechilds. Sie gründeten vier eigene Königshöfe in Metz/Reims, Orléans, Paris und Soissons. Die neuere Forschung (Patrick J. Geary u. a.) hat betont, dass diese administrative Aufteilung der Herrschaft auf mehrere Höfe innerhalb eines formal weiterhin ungeteilten Reiches nicht etwa, wie man noch immer oft liest, an germanisch-fränkische, sondern vielmehr an spätantike römische Vorbilder anknüpfte: Seit Konstantin dem Großen waren Kaiser, die mehr als einen Sohn hatten, analog verfahren, während die Existenz entsprechender germanischer Traditionen nicht zuverlässig belegt ist.

    Rezeption
    Im Spätmittelalter wurde Chlodwig in einigen französischen Kirchen als Heiliger verehrt (Saint Clovis), obwohl eine offizielle Heiligsprechung nie erfolgte. Zugleich wurden seine militärischen Erfolge gepriesen und teils phantasievoll ausgeschmückt. Französische Geschichtsschreiber betonten, dass er für den christlichen Glauben gekämpft habe; daher habe er seine Siege mit Gottes Hilfe errungen. Im 14. und 15. Jahrhundert zeichnete die französische Geschichtsschreibung von ihm das Bild eines idealen Königs und vorbildlichen Christen. Man beschrieb ihn als ehrlich, gütig und keusch und verglich ihn mit Karl dem Großen, der ein zweiter Chlodwig gewesen sei. Weit verbreitet war die Legende, der zufolge er als erster europäischer König die Herrschersalbung empfing; die Ampulle mit dem heiligen Salböl sei vom Himmel herabgesandt worden. Angeblich trug sein Schild bereits die Lilien des späteren (kapetingischen) Königswappens.[6] Einen Gipfel der Clodwig-Verehrung erklommen die französischen Könige seit dem 14. Jahrhundert, als sie sich selbst unter historisch-genealogischem Bezug auf Clodwig und dessen Konversion zum Katholizismus den Ehrentitel „Allerchristlichster König“ gaben.

    Seit dem Mittelalter wird Chlodwig in Frankreich in weiten Kreisen als früher französischer König, ja, als Begründer der französischen Nation betrachtet. Man bezeichnet ihn traditionell als den ersten französischen König der première race (‚erstes Geschlecht‘), also der Merowinger. Als zweites französisches Königsgeschlecht gelten die Karolinger, als drittes die Kapetinger.[7] Dabei wird geflissentlich übersehen, dass Frankreich und Deutschland erst viel später durch die Trennung in West- und Ostfränkisches Reich entstanden sind, dass Chlodwigs Mutter thüringischer Abstammung war, ein Onkel in Köln residierte und er selbst mit dem Westfränkischen einen germanischen Dialekt sprach und daneben vermutlich Latein.

    In Deutschland gab es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine analoge Tendenz, aus Chlodwig einen deutschen Herrscher auf gallischem Boden zu machen, was im Rahmen einer schon im 19. Jahrhundert verbreiteten Gleichsetzung von ‚germanisch‘ mit ‚deutsch‘ geschah. So veröffentlichte 1933 der prominente Mediävist Bruno Krusch eine Arbeit mit dem Titel Die erste deutsche Kaiserkrönung in Tours Weihnachten 508, womit er auf die Ernennung Chlodwigs zum römischen Ehrenkonsul bzw. patricius Bezug nahm, die als Verleihung eines quasi-kaiserlichen Ranges zu deuten sei, da Gregor von Tours (nach Ansicht der meisten heutigen Forscher allerdings irrtümlich) behauptet, der Franke habe sich seither Augustus nennen lassen.[8]

    Eine Gedenktafel für Chlodwig fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Der Komponist Antonio Caldara widmete Chlodwigs Bekehrung zum Christentum die Oper La Conversione di Clodoveo, Rè di Francia.

    Name:
    Die Merowinger (selten Merovinger) waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom 5. Jahrhundert bis 751. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger abgelöst. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter im gallisch-germanischen Raum Merowingerzeit genannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Merowinger

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Soissons_(486)

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Zülpich

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Vouillé

    Begraben:
    Chlodwig I. wurde im sacrarium der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève, begraben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Panthéon_(Paris)

    Chlodwig heiratete Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden) in 492/494. Chlothilde (Tochter von Chilperich II. (Burgunden)) gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden)Chlothilde (Chrodehild) (Burgunden) (Tochter von Chilperich II. (Burgunden)); gestorben in 544; wurde beigesetzt in Apostelkirche, Paris.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrodechild

    Chrodechild (auch Chrodichild, Chrodechilde, lat. Chrodigildis; die Namensformen Chlothilde, Clothilde, Klothilde, unter denen sie in der spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Literatur rezipiert wird, sind nicht authentisch) (* um 474 in Lyon; † 3. Juni 544 in Tours) war die zweite Frau von Chlodwig I. und durch diese Ehe Königin der Franken. Als heilige Clothilde bzw. Chlothilde wird sie von der Kirche verehrt.

    Sie wurde als Tochter von Chilperich II. geboren und starb im Kloster Saint-Martin de Tours. Die früher teilweise vertretene Ansicht, dass ihre Mutter die im Jahr 506 verstorbene Königin Caretene gewesen sei, wird in der modernen Forschung eher nicht mehr aufrechterhalten.[1] Jedenfalls war sie aber eine Nichte der Burgunderkönige Gundobad und Godegisel.

    Chrodechild und ihre Schwester wurden durch ihren Onkel Godegisel an dessen Hof in Genf erzogen. Chrodechild heiratete den merowingischen Frankenkönig Chlodwig I. zwischen 492 und 494 unter der Bedingung, dass sie ihre christliche Religion weiter ausüben durfte. Sie bekannte sich zum Katholizismus und trug zur Entscheidung Chlodwigs bei, ebenfalls diese Form des Christentums und nicht den bei anderen Germanenvölkern verbreiteten Arianismus anzunehmen. Um 501 hatte Gundobad das burgundische Recht aufzeichnen lassen, 506 folgte die Lex Romana Burgundionum für die Romanen.[2]

    Ihre Kinder wurden alle – die beiden älteren Söhne Ingomer und Chlodomer bereits vor ihrem Vater – getauft. Als jedoch Ingomer früh verstarb und Chlodomer schwer erkrankte, gab Chlodwig der Religion seiner Frau daran die Schuld. Erst als der zweite Sohn wieder gesundete und Chlodwig bei einer großen Schlacht gegen die Alemannen den christlichen Gott um Hilfe anflehte und die Schlacht gewann, konvertierte er – und damit sein Reich – zum katholischen Christentum.

    Zum Weihnachtsfest 497, 498 oder 499 ließ sich Chlodwig mit 3.000 anderen Franken von Bischof Remigius von Reims taufen. Wegen ihres Beitrags zu diesem Entschluss wurde Chrodechild kirchlicherseits als Wegbereiterin für den katholischen Glauben in Europa betrachtet.

    Nach dem Tod ihres Sohnes Chlodomer auf einem Feldzug gegen die Burgunden im Jahr 524 übernahm Chrodechild den Schutz seiner drei minderjährigen Söhne, ihrer Enkel Theudoald, Gunthar und Chlodoald (Chlodowald), um deren Erbrecht im Reich des verstorbenen Königs zu sichern. Dies scheiterte aber am Widerstand Childeberts I. und Chlothars I., die das Reich Chlodomers aufteilen und die Erbansprüche ihrer unmündigen Neffen ausschalten wollten. Wie der Geschichtsschreiber Gregor von Tours berichtet, brachten Chlothar und Childebert mit einer List die Kinder in ihre Gewalt und ließen dann Chrodechild fragen, ob die Kinder geschoren und damit herrschaftsunfähig gemacht oder getötet werden sollten. Chrodechild antwortete, sie wolle die Kinder lieber tot als herrschaftsunfähig sehen. Darauf tötete Chlothar den zehnjährigen Theudoald und den siebenjährigen Gunthar eigenhändig; Chlodoald wurde unter nicht näher bezeichneten Umständen vor seinem Onkel gerettet und überlebte durch Eintritt in den geistlichen Stand.

    Nach dem Tode Chlodwigs 511 gründete Chrodechild Klöster und stiftete Kirchen. Sie wurde – wie ihr Mann und ihre Tochter – in der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève bestattet.

    Als heilige Clothilde wird sie als Patronin der Frauen und Notare verehrt. Sie wird oft mit einem Kirchenmodell und einem Buch, den Armen spendend, dargestellt. Ihr Fest ist der 3. Juni. Sébastien Mamerot nennt in seiner Histoire des neuf preux et des neuf preuses (1460–1461) als eine der Neun Guten Heldinnen. Nach ihr wurden unter anderem die Basiliken Ste-Clotilde (Paris) und Ste-Clotilde (Reims) benannt.

    Name:
    Chrodichild, Chrodechilde, Chrodigildis, Clothilde, Klothilde

    Kinder:
    1. Ingomer (Merowinger) wurde geboren in 493/494.
    2. König Chlodomer (Merowinger) wurde geboren in 494/495; gestorben am 21 Jun 524 in Schlacht bei Vézeronce.
    3. König Childebert I. (Merowinger) wurde geboren in cir 497; gestorben am 23 Dez 558; wurde beigesetzt in St. Vincent, Paris.
    4. 16. König Chlothar I. (Merowinger) wurde geboren in cir 495; gestorben in Dez 561 in Compiègne, Frankreich.
    5. Chlodihild (Merowinger) gestorben in 531.

  3. 34.  N

    N + N. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  N
    Kinder:
    1. Arnegunde wurde geboren in cir 515/520; gestorben in cir 565/570; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. 17. Ingunde