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Suavegotta

weiblich nach 495 - nach 549  (54 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Suavegotta wurde geboren in nach 495 (Tochter von Sigismund (Burgunden) und Ostrogotho); gestorben in nach 549.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Suavegotta

    Suavegotta (Namensvarianten Suavegotha, Suavegotho; * nach 495; † nach 549[1]) war wahrscheinlich der Name einer Gattin des fränkischen Königs Theuderich I.

    Laut dem Zeugnis des Bischofs und Geschichtsschreibers Gregor von Tours (gestorben vermutlich 594) ging Theuderich I. eine Ehe mit der Tochter des burgundischen Königs Sigismund ein, ohne aber ihren Namen anzugeben.[2] Häufig wird diese Gemahlin Theuderichs mit der vom erst im 10. Jahrhundert schreibenden westfränkischen Chronisten Flodoard von Reims[3] erwähnten Königin Suavegotta identifiziert,[4] die der Kirche von Reims während der Amtszeit des Bischofs Mapinius (etwa 549 bis 573) testamentarisch ein Drittel der „ville Virisiaci“ hinterließ. Nach Flodoard hatte Suavegotta eine Tochter namens Theudechild. Die Gleichsetzung von Suavegotta mit der Gattin Theuderichs I. ist aber nicht völlig gesichert.

    Eugen Ewig stellte die These auf, dass Suavegotta die erste Ehefrau Theuderichs gewesen sei. Dieser habe danach die Tochter Sigismunds zur zweiten Gattin genommen, deren Name somit unbekannt bliebe.[5]

    Name:
    Suavegotha, Suavegotho

    Suavegotta heiratete König Theuderich (Merowinger) in 517. Theuderich (Sohn von König Chlodwig I. (Chlodowech) (Merowinger) und (Franken)) wurde geboren in vor 484; gestorben in 533. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Verheiratet:
    "Um das Jahr 517 verheiratete Sigismund seine Tochter mit dem Frankenkönig Theuderich I. († 533); in einigen Quellen wird der Name dieser Tochter mit Suavegotta angegeben, in anderen Quellen gilt Suavegotta als Name von Theuderichs vorheriger Ehefrau."

    Kinder:
    1. Theudechild (Merowinger) gestorben in nach 571 vor 579; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Saint-Pierre-le-Vif.

Generation: 2

  1. 2.  Sigismund (Burgunden)Sigismund (Burgunden) (Sohn von König Gundobad (Burgunden)); gestorben am 1 Mai 523/24 in Saint-Peravy-la-Colombe; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 22 Sep 515, Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz; Gründet am 22. September 515 das noch heute bestehende Kloster Saint-Maurice.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sigismund_(Burgund)

    Sigismund oder Sigmund († 1. Mai 523/24 Saint-Peravy-la-Colombe) war ein Sohn des Burgundenkönigs Gundobad und wurde im Jahr 516 dessen Nachfolger. Seine Mutter war vermutlich Caretene. Er wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt.

    Leben
    Während Gundobad Arianer war, ließ sich Sigismund 497 – gegen den Willen seines Vaters – vom Bischof Avitus von Vienne katholisch taufen.

    Im Jahr 501, nachdem Gundobad seinen Bruder Godegisel, den Teilkönig in Genf, hatte ermorden lassen, setzte er dort Sigismund als dessen Nachfolger ein. Von seinem Vater übernahm Sigismund den Amtstitel magister militum, anlässlich seiner Herrschaftsübernahme 516 verlieh ihm der oströmische Kaiser Anastasios I. zudem offenbar den Ehrentitel patricius.

    Um das Jahr 517 verheiratete Sigismund seine Tochter mit dem Frankenkönig Theuderich I. († 533); in einigen Quellen wird der Name dieser Tochter mit Suavegotta angegeben, in anderen Quellen gilt Suavegotta als Name von Theuderichs vorheriger Ehefrau.

    Im Jahr 523 ließ Sigismund seinen Sohn Sigerich erdrosseln, da er ihn verdächtigte, sich gegen ihn verschworen zu haben. Dieser Mord löste eine Krise zwischen den Ostgoten und den Burgundern aus, was die Franken, insbesondere Theuderichs Halbbrüder unter Führung Chlodomers, nicht aber Theuderich selbst, ausnutzten, um das nun allein stehende Burgundenreich anzugreifen. Sigismund unterlag in einer Schlacht den Franken, er, seine Frau und seine zwei Söhne gerieten durch Verrat in die Gefangenschaft der Franken (siehe Burgundenkrieg).

    Sigismunds Bruder und Nachfolger Godomar II. gelang es, das Blatt zu wenden. Mit Unterstützung der Ostgoten setzte er 524 zum Gegenangriff an, woraufhin Chlodomer den Befehl gab, Sigismund und seine Familie zu töten. Das geschah am 1. Mai 523/524, indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte; seitdem gilt Sigismund als christlicher Märtyrer.

    Am 21. Juni 524 erreichte Godomar in der Schlacht bei Vézeronce einen Sieg über die Franken, bei dem Chlodomer selbst fiel. Die Franken zogen sich danach zurück und gaben den Kampf vorläufig auf.

    Drei Jahre nach seinem Tod wurde Sigismunds Leichnam geborgen und anschließend in der Johannes-Kapelle in der Abtei Saint-Maurice (St. Maurice, Wallis), dem Kloster, das er 515 selbst gestiftet und in das er sich danach einige Zeit zurückgezogen hatte, beigesetzt. Seine Gebeine kamen teilweise als Reliquien nach Prag und im 14. Jahrhundert nach Freising, wo die Übertragung seiner Gebeine jährlich am 5. September gefeiert wird.

    Sigismund ist der Patron der Stadt Cremona sowie Namensgeber der Orte namens Saint-Sigismond, ihm sind eine Anzahl von Sigismundkirchen gewidmet. Er wird gegen Sumpffieber und Bruchleiden angerufen. Sein Gedenktag ist der 1. Mai. Im Erzbistum München-Freising wird sein Gedenktag am 2. Mai begangen.

    Darstellung
    Sigismund von Burgund wird oft in königlicher Kleidung und auf einem Thron sitzend mit Zepter und Reichsapfel dargestellt. In einigen Fällen ist das Zepter durch ein Schwert ersetzt, da es auch die Überlieferung gibt, dass er und seine Familie, bevor sie in den Brunnen geworfen wurden, enthauptet worden sind.[1] Ein Bild aus einer Handschrift der Grandes Chroniques de France aus dem 15. Jahrhundert zeigt, wie Chlodomer die Hinrichtung des mit verbundenen Augen vor ihm knienden Sigismund befiehlt, dahinter der Scharfrichter mit erhobenem Beil.[2]

    Name:
    Wird von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Saint-Maurice

    Gestorben:
    Chlodomer liess Sigismund, seine Frau und die Söhne Gisald und Gondebaud töten indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte.

    Begraben:
    Drei Jahre nach seinem Tod wurde Sigismunds Leichnam geborgen und anschließend in der Johannes-Kapelle in der Abtei Saint-Maurice (St. Maurice, Wallis), dem Kloster, das er 515 selbst gestiftet und in das er sich danach einige Zeit zurückgezogen hatte, beigesetzt.

    Sigismund + Ostrogotho. Ostrogotho gestorben in 523/24. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Ostrogotho gestorben in 523/24.

    Notizen:

    Gestorben:
    Chlodomer liess Sigismund, seine Frau und die Söhne Gisald und Gondebaud töten indem man sie kopfüber in einen Brunnen stürzte.

    Kinder:
    1. Gisald (Burgunden) gestorben am 1 Mai 523/24.
    2. Gondebaud (Burgunden) gestorben am 1 Mai 523/24.
    3. Sigrich (Burgunden) gestorben in 523.
    4. 1. Suavegotta wurde geboren in nach 495; gestorben in nach 549.


Generation: 3

  1. 4.  König Gundobad (Burgunden) (Sohn von König Gundioch (Burgunden)); gestorben in 516.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Lyon; Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.
    • Titel (genauer): 480 bis 516; König der Burgunden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundobad

    Gundobad (falsch als Gundebald bezeichnet; † 516) war magister militum und patricius in Rom und wurde nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. König der Burgunden (480–516).

    Eingreifen in Italien
    Gundobad war der älteste Sohn des Burgunderkönigs Gundioch. Der Patricius und Heermeister Ricimer war anstelle des Kaisers der tatsächliche Regent des Weströmischen Reichs und holte seinen Neffen Gundobad 472 nach Italien. Damals bekämpfte Ricimer den Kaiser Anthemius, der sich schließlich nach der Eroberung Roms als Bettler verkleidet in eine Kirche flüchtete, aber dort nach Verrat am 11. Juli 472 entweder von Gundobad[1] oder von Ricimer selbst[2] enthauptet wurde.

    Der neue Kaiser Olybrius († Oktober/November 472) ernannte Gundobad nach Ricimers Tod (18. August 472) zu dessen Nachfolger als magister militum und patricius. Nach dem Tod des Kaisers blieb der Thron unbesetzt, da der oströmische Kaiser Leo I. vermutlich keinen geeigneten Nachfolger finden konnte. Mit seiner neuen Macht erhob Gundobad aber im März 473 den Kommandanten der kaiserlichen Leibgarde (comes domesticorum), Glycerius, zum neuen Augustus,[3] wohl weil dieser dem gallischen Adel entstammte und gute Beziehungen zu Ricimer unterhalten hatte. Doch Leo I. sah diese Ernennung als Affront an und bestimmte seinerseits den Heermeister Dalmatiens, Julius Nepos, zum Herrscher Westroms. Als Nepos mit einer starken Armee in Italien erschien, zog sich Gundobad aus nicht bekannten Gründen[4] in das Burgunderreich zurück. So ergab sich Glycerius kampflos und Julius Nepos folgte ihm im Juni 474 auf den Thron.

    Möglicher Konflikt mit den Brüdern
    Es ist unklar, inwiefern Gundobad bereits jetzt in seiner Heimat Königsmacht ausübte. Ebenso wenig ist seine Rolle bei den sich in Südgallien abspielenden Kämpfen zwischen den Burgundern und dem Westgotenkönig Eurich bekannt, der die Burgunder um 476 besiegte und ihnen vermutlich einige Territorien abnahm. Sicher ist, dass Gundobad nach dem Tod seines Onkels Chilperich I. (um 480) gemeinsam mit seinen drei Brüdern Godegisel, Chilperich II. und Godomar I. als König nachfolgte, da nach burgundischem Recht alle Söhne erbberechtigt waren. Die Residenzstadt Gundobads war Lyon.

    Godomar I. und Chilperich II. starben relativ früh (etwa um 486 bzw. um 493; nach Ansicht der neueren Forschung jedoch bereits 476/77). Nach dem Bericht des fränkischen Geschichtsschreibers Gregor von Tours habe Gundobad seinen Bruder Chilperich II. und dessen Gattin grausam ermordet sowie dessen beide Töchter, darunter Chrodechild, ins Exil geschickt. Schließlich wären die verbannten Schwestern von Gesandten des Frankenkönigs Chlodwig I. gefunden worden, der sofort bei Gundobad um die Hand Chrodechilds angehalten habe – was der Burgunderkönig aus Furcht vor den Franken nicht abgelehnt habe. Viele Forscher halten diese Darstellung Gregors jedoch für eine tendenziöse Entstellung, mit der das spätere militärische Vorgehen der Franken gegen die Burgunder als Rache Chrodechilds für ihre ermordeten Eltern gerechtfertigt werden sollte. Gegen Gregors Bericht wird u. a. auf das Zeugnis des Bischofs Avitus von Vienne verwiesen, der in einem Trostbrief an Gundobad schrieb, dass dieser den Tod seiner Brüder beweint habe. Nach dieser Ansicht dürfte die dem katholischen Glauben angehörige Chrodechild ab etwa 490 als Waise bei ihrem Onkel Gundobad – und nicht in der Verbannung – gelebt haben und wohl um 494 mit Chlodwig verheiratet worden sein.[5]

    In der neueren Forschung wird zudem eher davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. 476/77 bereits verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[6]

    Außenpolitik von 490 bis 500
    Während des Krieges zwischen Odoaker und Theoderich dem Großen in Oberitalien fiel Gundobad 490 in Ligurien ein und zog sich mit viel Beute und zahlreichen gefangenen Italikern wieder zurück.[7] Nachdem aber Theoderich 493 durch die Beseitigung Odoakers seine Herrschaft in Italien etabliert hatte und wohl bald danach durch eine Heirat mit Audofleda, der Schwester Chlodwigs, mit letzterem in freundschaftliche Bande getreten war, fühlte sich Gundobad vermutlich in seiner Herrschaft durch seine beiden mächtigen Nachbarn bedroht und suchte mit ihnen einen Ausgleich. Als daher Theoderich 494 eine Gesandtschaft unter dem Bischof Epiphanius von Pavia zu den Burgundern schickte, um die in Haft befindlichen Italiker freizukaufen, gewährte Gundobad diese Bitte umgehend, so dass insgesamt 6000 Kriegsgefangene heimkehren konnten. Außerdem verheiratete er wohl nicht viel später seinen Sohn Sigismund mit Ariagne-Ostrogotho, der Tochter Theoderichs.[8] Um diese Zeit fand auch die Hochzeit Chrodechilds mit Chlodwig statt, die wohl entgegen der oben erwähnten Überlieferung der fränkischen Quellen mit Gundobads ausdrücklicher Zustimmung geschlossen wurde.[9]

    Kampf mit Godegisel und Chlodwig
    Nach dem Tod von Godomar I. und Chilperich II. beherrschte Gundobad den größeren Teil des Burgunderreichs mit Residenzen in Lyon und Vienne, während sein Bruder Godegisel ein kleineres Territorium mit der Hauptstadt Genf regierte. Wohl nicht zufrieden mit seinem Anteil, bat Godegisel den Frankenkönig heimlich um Unterstützung gegen seinen mächtigeren Bruder und versprach ihm im Erfolgsfall Tributzahlungen und Gebietsabtretungen. Zum Schein gab sich Godegisel aber seinem Bruder weiterhin freundschaftlich verbunden. Chlodwig nahm Godegisels Angebot an und attackierte Gundobad, der sich daraufhin an seinen Bruder um Unterstützung wandte. Als das fränkische Heer an der Ouche bei Dijon auf die Truppen Gundobads stieß, kam Godegisel seinem Bruder scheinbar zu Hilfe, schloss sich aber sofort Chlodwig an. Die vereinigten Armeen besiegten Gundobad, der in den äußersten Süden seines Reiches nach Avignon floh. Diese Schlacht fand laut dem Chronisten Marius von Avenches im Jahr 500 stand. Mit seinem Erfolg zufrieden, betrachtete sich Godegisel nun wohl als maßgeblicher Burgunderherrscher und zog triumphierend in Vienne ein.[10]

    Laut Gregor von Tours soll Chlodwig aber nach Avignon weitergezogen sein und dort Gundobad eingeschlossen haben. Ein vornehmer Berater des Belagerten namens Aredius[11] sei deshalb nur scheinbar auf die Seite des Frankenkönigs gewechselt und habe diesem empfohlen, sich mit seinem Gegner dahingehend zu einigen, dass Gundobad jährliche Tributzahlungen zusicherte. Auf dieser Basis sei Frieden geschlossen worden. Diese Version Gregors wird aber von Marius von Avenches nicht erhärtet. Die meisten Gelehrten lehnen sie ab und nehmen stattdessen an, dass Chlodwig nach dem Sieg bei Dijon gleichfalls abzog.[12]

    Bereits ein Jahr später (501) konnte Gundobad die entscheidende Kriegswende herbeiführen. Vermutlich wurde er dabei von dem Westgotenkönig Alarich II. unterstützt. Er wandte sich gegen Godegisel und belagerte ihn in Vienne. Trotz militärischem Beistand durch ein fränkisches Heer erwies sich Godegisel als unterlegen. Als in Vienne eine Hungersnot ausbrach, schickte Godegisel aus Angst um sein Leben das einfache Volk aus der Stadt hinaus. Einer dieser Exilierten zeigte Gundobad daraufhin den Weg, über den Aquädukt in die Stadt zu gelangen. Diese wurde daraufhin von Gundobad erobert und Godegisel in einer arianischen Kirche gemeinsam mit dem Bischof getötet. Auch Godegisels Familie sowie dessen hochrangige gallorömische und burgundische Unterstützer, die wohl des Hochverrats beschuldigt wurden, fielen Gundobads Rache zum Opfer.[13] Laut Gregor von Tours verschonte Gundobad aber die in seine Gewalt geratenen fränkischen Soldaten, deren Zahl 5000 betragen haben soll,[14] und sandte sie wohl aus Dank für die Militärhilfe dem Westgotenkönig nach Toulouse, wo sie in der Verbannung leben mussten. Unsicher ist, ob Gundobad damals auch Avignon Alarich II. überließ.

    Hilfe für Chlodwig im Westgotenkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Gundobad war nun alleiniger König von Burgund und suchte eine Annäherung an Chlodwig, wenn sich auch ein formeller Friedensschluss mit dem Frankenkönig quellenmäßig nicht ausdrücklich belegen lässt. Seinen Sohn Sigismund setzte er um 505 zum Unterkönig von Genf ein.

    Theoderich dem Großen entging es nicht, dass Gundobads Verhältnis zu Chlodwig wesentlich besser geworden war. Etwa Ende 506, nicht lange vor Ausbruch des fränkisch-westgotischen Kriegs, schickte der mächtige Ostgotenkönig in Kenntnis der kritischen Lage in Gallien ebendorthin eine Gesandtschaft mit Botschaften für Chlodwig, Alarich II., die Könige der Heruler, Warnen und Thüringer sowie auch für Gundobad. Er betrachtete sich als Schiedsrichter im Konflikt zwischen Chlodwig und Alarich II., richtete an beide einen Friedensappell und drohte im Kriegsfall die Westgoten zu unterstützen. Gundobad, dem er kurz zuvor auf dessen Wunsch eine komplizierte Sonnen- und Wasseruhr übersandt hatte, forderte er eindringlich auf, sich aktiv für die Vermeidung eines Krieges einzusetzen.[15] Doch weder ließ sich Chlodwig durch Theoderichs angedrohte Parteinahme für Alarich II. beeindrucken noch Gundobad von einem Bündnis und der Teilnahme am Krieg Chlodwigs gegen die Westgoten abhalten.

    Als Chlodwig daher 507 den Krieg gegen die Westgoten eröffnete, stand Gundobad auf dessen Seite – sehr zur Freude von dessen katholischen Untertanen. Möglicherweise unterstützte er, wenn auch nicht unter seiner persönlichen Führung, den Frankenkönig schon in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers militärisch.[16] In dieser entscheidenden militärischen Auseinandersetzung siegte Chlodwig im Spätsommer 507 über Alarich II., der fiel. Auf jeden Fall erfolgte dann Chlodwigs Eroberung von Toulouse Anfang 508 mit burgundischer Hilfe. Danach dürfte sich der Frankenherrscher nach Norden zurückgezogen und die Eroberung westgotischen Territoriums in Südost-Gallien den von fränkischen Hilfstruppen unterstützten Burgundern überlassen haben. Gundobad, dessen persönliche Teilnahme am Krieg hier erstmals erwähnt wird, schlug Alarichs unehelichen Sohn und Nachfolger Gesalech bei Narbonne, das erobert wurde.[17] Nun belagerten burgundische Truppen auch Arles, doch ist nicht überliefert, ob diese Streitkräfte von Gundobad selbst befehligt wurden. Theoderich konnte den Westgoten erst im Sommer 508 zu Hilfe kommen. Sein Feldherr Ibbas entsetzte im Herbst 508 Arles und nahm Narbonne wieder ein. Bei einem weiteren Gegenstoß erzielten die Ostgoten weitere Erfolge, indem sie über den Mont Genèvre in das Reich Gundobads bis in die Gegend von Valence vorstießen. Auch Avignon fiel nun in die Hand Theoderichs. So verlor Gundobad fast alle Eroberungen in der Provence wieder an die Ostgoten. Daraufhin zog er in den letzten Regierungsjahren eine Friedenspolitik vor.[18]

    Religions- und Justizpolitik
    Obwohl sich Gundobad wegen des Konflikts mit Julius Nepos kurzzeitig von den oströmischen Kaisern entfremdete, näherte er sich diesen bald wieder an und betrachtete sich etwa durch seinen Titel eines gallischen Heermeisters als hochrangiger Amtsträger Ostroms. Zweifellos war er in seiner Regierungspolitik einer der „römischsten“ der spätantiken Germanenherrscher und förderte die römische Kultur in seinem Reich großzügig. Auf der Vorderseite seiner Münzen ließ er das Porträt des Kaisers abbilden, auf der Rückseite sein Monogramm, was seinen Status als rex, als Heerführer und anerkannten Stellvertreter des Kaisers zum Ausdruck brachte. Gundobad umgab sich auch mit römischen Ratgebern senatorischen Rangs. Minister und Berater waren u. a. Laconius und Pantagatus, während z. B. Aredius, Heraclius und der romanisierte Burgunder Ansemund keinen bestimmten Amtsbereich innehatten. Der Aufbau der Administration blieb meist erhalten, doch wurden anstelle der vor allem für die Justizausübung zuständigen Statthalter nun für jede Stadt zwei Comites eingesetzt, von denen je einer für die römischen bzw. die burgundischen Untertanen zuständig war; sie mussten aber ihre Verfügungen aufeinander abstimmen.

    Gundobad suchte ein friedliches Zusammenleben von Römern und Burgundern sowie deren Angleichung zu erreichen und schuf auch eine dazu dienende Gesetzgebung. Kurz vor 500 dürfte er mit Hilfe römischer Berater eine Gesetzessammlung, die Lex Burgundionum, erlassen haben, die sich am römischen Recht orientierte, aber auch burgundische Rechtsauffassungen etwa über das Wergeld berücksichtigte. Damit steht er in einer Reihe germanischer Könige wie Chlodwig und Theoderich, die ebenfalls Gesetzeswerke kodifizieren ließen. Gundobad behielt sich dabei das letzte Wort in allen wichtigen Belangen der Rechtsprechung vor. Die Lex Burgundionum ließ sein Sohn Sigismund überarbeiten. Sie hatte bis ins 10. Jahrhundert Bestand.[19]

    Bezüglich der Religionszugehörigkeit war die burgundische Königsfamilie zwischen den beiden Konfessionen der Arianer und Katholiken gespalten. Während z. B. Gundobad und sein Bruder Chilperich II. dem Arianismus anhingen, waren deren Gemahlinnen entschiedene Katholikinnen. Ob Caretene, deren Epitaph für 506 in Lyon bezeugt ist, die Gattin Gundobads war, ist umstritten; dieser Theorie neigen neuere Gelehrte wie Reinhold Kaiser und Martina Hartmann[20] zu, während ein Teil der älteren Forschung sie eher für die Gattin Chilperichs II. hielt. Allerdings zeigte sich Gundobad gegenüber dem katholischen Glauben sehr aufgeschlossen und tolerant eingestellt und hatte auch nichts gegen den Übertritt seines Sohnes Sigismund zu dieser Konfession einzuwenden. Mit dem führenden Vertreter der Katholiken seines Reiches, dem Bischof Avitus von Vienne, arbeitete er gut zusammen, blieb aber selbst Arianer, wohl um seine Stammesgenossen nicht vor den Kopf zu stoßen. Für ihn war es wichtig, zu beiden maßgeblichen Glaubensrichtungen gute Verbindungen aufrechtzuerhalten. Der antiarianisch eingestellte Gregor von Tours behauptet sicher fälschlich und tendenziös, dass sich Gundobad schließlich vom Arianismus abgewandt und heimlich von Avitus zum Katholiken habe salben lassen wollen, doch der Bischof dies abgelehnt und vom Burgunderkönig verlangt habe, sich offen zu seinem neuen Glauben zu bekennen.[21]

    Letzte Regierungsjahre
    Die beiden mächtigen Nachbarn Chlodwig und Theoderich zwangen Gundobad, sich in seinen letzten Regierungsjahren friedlich zu verhalten. Wahrscheinlich schloss er spätestens 513 mit Theoderich Frieden. Er hatte also schon am Beginn seiner Regierung den Höhepunkt seiner Macht erreicht und sein Reich nicht weiter zu vergrößern vermocht, besaß aber als kluger Herrscher die Einsicht in seine begrenzten Möglichkeiten und gab sich mit dem Erreichten zufrieden. Er starb in relativ hohem Alter im Jahr 516; das Land hinterließ er seinem Sohn Sigismund. Daher änderte Gundobad die bisherige burgundische Praxis, alle Söhne an seiner Nachfolge zu beteiligen, da sein jüngerer Sohn Godomar II. keinen Anteil an der Herrschaft erhielt. Vermutlich hielt es Gundobad angesichts seiner starken Nachbarreiche und der Erfahrungen im Krieg gegen seinen Bruder Godegisel für geraten, die Regentschaft des Burgunderreichs ungeteilt zu vererben.[22]

    Quellen
    Die wichtigste Quelle zum Leben Gundobads ist die – allerdings teilweise tendenziöse – Darstellung in den Zehn Bücher Geschichten (2, 28; 2, 32–34; 3, 5f.) des Gregor von Tours. Fredegar (3, 17; 3, 22f.; 3, 33) und der Liber Historiae Francorum (11; 16; 20) liefern nur Gregors Angaben wenig glaubhaft ausschmückende Berichte. Der Chronist Marius von Avenches liefert wichtige Informationen für Ereignisse des Jahres 500 und datiert Gundobads Tod auf 516. Die Historiker Johannes von Antiochia (Fragmente 209, 1f.), Johannes Malalas (Weltchronik 374f.) u. a. bringen manche Einzelheiten zu Gundobads Auftreten in Italien. Eine Korrespondenz von Gundobad und dessen Sohn Sigismund mit Avitus von Vienne ist unter dessen Briefen überliefert (Avitus von Vienne, Epistulae 4–6; 21–23; 29–32; 44f.; 46a–49; 76–79; 91–94).

    Kinder:
    1. 2. Sigismund (Burgunden) gestorben am 1 Mai 523/24 in Saint-Peravy-la-Colombe; wurde beigesetzt in Abtei Saint-Maurice, Wallis, Schweiz.


Generation: 4

  1. 8.  König Gundioch (Burgunden) (Sohn von König Gundahar (Burgunden)); gestorben in cir 473.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König der Burgunden

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundioch

    Gundioch (auch Gundowech und Gondioc; † um 473) war König der Burgunden in den Jahren nach der Zerstörung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen. Er war vermutlich ein Sohn des Königs Gundahar († 436) und wird von Gregor von Tours als Nachkomme des Westgotenkönigs Athanarich († 381) bezeichnet.

    Im Jahr 406 hatten die Burgunden unter ihrem König Gundahar (Gundihar, Guntiar) bei Mainz den Rhein überschritten (siehe Rheinübergang von 406) und sich anschließend mit Genehmigung des römischen Kaisers Honorius am Rhein angesiedelt.

    Gundahars gewaltsame Versuche, sein Reich nach Westen (Belgica I) auszudehnen, brachte die Burgunden 30 Jahre später in Konflikt mit den Römern. Im Jahr 435 wurde ein burgundisches Heer von hunnischen Hilfstruppen unter dem römischen Heermeister Aëtius geschlagen und endgültig vernichtet. Dieses Ereignis gilt als der historische Kern des Nibelungenepos.

    Gundahar wurde dabei getötet, ebenso wie nach Berichten der Großteil seines Stammes. Ein Teil der Überlebenden unterwarf sich Attila und wurde in Pannonien angesiedelt, die Mehrheit jedoch schloss sich unter ihrem neuen König Gundioch als Auxiliartruppen den Römern an.

    Aëtius siedelte sie 443 als Föderaten in der Westschweiz und der Sapaudia (dem heutigen Savoyen) als Puffer gegen die erstarkenden Alamannen an, womit das neue Königreich der Burgunden mit der Hauptstadt Genf entstand. Gundioch kämpfte 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Hunnen Attilas und 456 auf Befehl des Kaisers Avitus mit dem Westgotenkönig Theoderich II. gegen die Sueben unter Rechiar in Spanien.

    Im Jahr 457 wurde er von den aufständischen Einwohnern Lyons gerufen (im gleichen Jahr wird auch sein Bruder Chilperich I. als König genannt). Unter Bruch des Föderatenverhältnisses übernahm er die Stadt, wurde von Kaiser Majorian vertrieben und unterworfen. Nach dessen Ermordung 461 nahm er – von den heutigen Regionen Savoyen, Südschweiz und Franche-Comté aus – seine Eroberungspolitik wieder auf. 461 machte er Lyon zu seiner neuen Hauptstadt, er bemächtige er sich der Provinzen Lugdunensis I (heute Burgund) und Viennensis (Rhônetal, 463). Innenpolitisch regierte er sein vergrößertes Reich, indem er eine strenge Trennung zwischen Burgundern (Militärverwaltung) und Einheimischen (Zivilverwaltung) beachtete.

    Der Machtzuwachs führte dazu, dass nach Aëtius’ Tod (454) der neue Machthaber Ricimer seine Schwester mit Gundioch verheiratete, um ein Gleichgewicht der Kräfte in Gallien zu erreichen. Ricimer machte ihn 463 zu seinem Magister militum Galliarum, burgundische Verbände wurden von den Römern in Avignon und Embrun stationiert.

    Gundiochs Sohn Gundobad wurde nach Ricimers Tod 472 dessen Nachfolger (ein weiterer Hinweis auf die wachsende strategische Bedeutung des Burgunden), gab diese Position aber wieder auf, als sein Vater um 473 starb, obwohl der überlebende Chilperich I. nun die alleinige Königsgewalt übernahm. Nach Chilperichs Tod ca. 480 kam es der älteren Forschung zufolge zu einer burgundischen Reichsteilung unter Gundiochs vier Söhnen Gundobad, Chilperich II., Godomar I. und Godegisel. In der neueren Forschung wird dies stark bezweifelt, denn es fehlen belastbare Belege; die genauen Todesdaten der Söhne Gundiochs sind auch unklar. Es wird inzwischen davon ausgegangen, dass sowohl Godomar als auch Chilperich II. bereits 476/77 verstorben waren und nur Godegisel und Gundobad sich die Herrschaft teilten.[1]

    Titel (genauer):
    In den Jahren nach der Zerstörung des Burgundenreichs am Rhein durch die Hunnen.

    Kinder:
    1. 4. König Gundobad (Burgunden) gestorben in 516.
    2. Chilperich II. (Burgunden) gestorben in cir 476.
    3. Godomar I. (Burgunden) gestorben in cir 476.
    4. Unterkönig Godegisel von Genf (Burgunden) wurde geboren in 443; gestorben in 501.


Generation: 5

  1. 16.  König Gundahar (Burgunden) gestorben in 436.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Worms, Rheinland-Pfalz, DE; Gundahar bezog seine Residenz vermutlich am Rhein im Raum von Worms.

    Notizen:

    Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gundahar

    Gundahar (lateinisch Gundaharius, griechisch Gyntiarios; † 436) war rex der Burgunden im frühen 5. Jahrhundert.

    Burgundische Krieger hatten gemeinsam mit anderen Barbaren am Silvestertag 406 die inneren Wirren im Römischen Reich genutzt, um bei Mogontiacum (Mainz) den Rhein zu überschreiten, und waren plündernd in Gallien eingefallen (siehe Völkerwanderung). Mutmaßlich wurden sie bereits zu diesem Zeitpunkt von Gundahar angeführt.

    Nach den Angaben des zeitgenössischen griechischen Geschichtsschreibers Olympiodoros von Theben, dessen bedeutendes Geschichtswerk ausführlich auf die Ereignisse im Westen einging, uns aber nur in Fragmenten erhalten ist, war Gundahar 411 zusammen mit dem Alanenführer Goar an der Erhebung des Gallorömers Jovinus zum Gegenkaiser beteiligt.[1] Eine Bemerkung des Geschichtsschreibers Renatus Profuturus Frigeridus, die im Werk des Gregor von Tours erhalten ist, legt nahe, dass die Burgunden Jovinus auch nach Südgallien begleitet haben.[2] Nachdem Jovinus aber 413 von loyalen Truppen des Kaisers Honorius besiegt worden war, siedelten sich Gundahars Burgunden als foederati am Rhein an. Gundahar bezog seine Residenz vermutlich am Rhein im Raum von Worms.[3]

    Unter Gundahar fand wohl eine gewisse Stärkung der Position des rex statt. Als jedoch die Burgunden – vielleicht aufgrund hunnischen Drucks, vielleicht unter Ausnutzung eines Bürgerkrieges in Italien – versuchten, ihren Machtbereich nach Westen in die Provinz Belgica I auszudehnen, stieß dies auf den Widerstand der Römer unter dem Heermeister Flavius Aëtius. 435 wurde Gundahar von weströmischen Truppen zurückgeschlagen, und 436 wurde das Burgunderreich von hunnischen Hilfstruppen des Aëtius angegriffen und zerstört. Gundahar fiel, die Reste seines Kriegerverbandes wurden von den Römern einige Jahre später an der oberen Rhone neu angesiedelt.[4]

    Die Ereignisse um die Zerschlagung des ersten Burgunderreiches und den Tod Gundahars können als der älteste historische Kern der Nibelungensage angesehen werden, in der von der Vernichtung der Burgunden unter Gunther durch hunnische Krieger erzählt wird.

    Name:
    Gundohar, Gundihar, Gundichar, Gunthahar und Guntiar

    Gestorben:
    436 wurde das Burgunderreich von hunnischen Hilfstruppen des Aëtius angegriffen und zerstört. Gundahar fiel, die Reste seines Kriegerverbandes wurden von den Römern einige Jahre später an der oberen Rhone neu angesiedelt.

    Kinder:
    1. 8. König Gundioch (Burgunden) gestorben in cir 473.