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Papst Clemens VI. Pierre Roger (Rogier)

Papst Clemens VI. Pierre Roger (Rogier)

männlich 1291 - 1352  (61 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Papst Clemens VI. Pierre Roger (Rogier)Papst Clemens VI. Pierre Roger (Rogier) wurde geboren in cir 1291 in Manoir de Maumont, Rosiers-d’Égletons (Sohn von Herr Guillaume I. Roger (Rogier) und Guillemette de la Monstre (Le Mestre)); gestorben am 6 Dez 1352 in Avignon, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei La Chaise-Dieu, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mönch in der Abtei La Chaise-Dieu, Prior in S. Basle bei Nîmes, Abt von Fécamp und la Chaise-Dieu, 1329 Bischof von Arras, Siegelbewahrer von Frankreich, 1329–1342 Erzbischof von Sens, 1331–1342 Erzbischof von Rouen, 18. Dezember 1337 Kardinal, 7. Mai 1342 als Clemens VI. Papst, 1349–1352 Erzbischof von Avignon
    • Titel (genauer): 7 Mai 1342 bis 6 Dez 1352, Avignon, Frankreich; Vom 7. Mai 1342 bis zu seinem Tod war er Papst der katholischen Kirche mit Sitz in Avignon.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_VI. (Jun 2022)

    Clemens VI., ursprünglich Pierre Roger oder Peter von Fécamp, (* um 1290 auf der Burg Maumont in Rosiers-d’Égletons, Corrèze, Frankreich; † 6. Dezember 1352 in Avignon, Frankreich) war ein französischer Benediktiner. Vom 7. Mai 1342 bis zu seinem Tod war er Papst der katholischen Kirche mit Sitz in Avignon.

    Leben
    Pierre Roger stammt vermutlich aus südfranzösischem Adel (siehe Haus Rogier de Beaufort). Er trat früh in den Benediktinerorden ein. Im Jahr 1326 wurde er Abt von Fécamp, zwei Jahre später, 1328, Bischof von Arras. 1329 wurde er Erzbischof von Sens und ein Jahr später auch Erzbischof von Rouen. Als Erzbischof von Rouen war er acht Jahre lang Kanzler von Frankreich und erster Minister Philipps VI. Papst Benedikt XII. ernannte ihn 1338 zum Kardinal.

    Das Konklave wählte ihn nach zehntägiger Sedisvakanz am 7. Mai 1342 zum neuen Papst. Seine Inthronisation in Avignon erfolgte am 19. Mai. Clemens war zwar ein hochgebildeter Mann und einer der besten Redner seiner Zeit, er war aber auch ein undurchschaubarer Diplomat. Er war ein sehr weltlicher Papst, der seine Lust an Genüssen aller Art geistlich-zeremoniell-theologisch verbrämte. Im Papstpalast wurden rauschende Feste gefeiert. Er veranstaltete mondäne Jagden und die Verschwendungssucht war in seiner Zeit überall vorherrschend. Die verschwenderische Lebenshaltung am Hof von Avignon ähnelte der von Papst Leo X. hundertsiebzig Jahre später. Francesco Petrarca beschrieb in seinen 18 Briefen sine titulo die Zustände am päpstlichen Hof, die nach eigenem Bekunden auf persönlichen Erfahrungen beruhten. Birgitta von Schweden und Katharina von Siena klagten Clemens wegen der allgemeinen Papst-Börse und des Merkantilismus von Avignon an. Birgitta nannte ihn sogar einen amator carnis. In der zweiten Novelle des ersten Tages aus Decamerone beschrieb Boccaccio, der dieses Werk 1347 im ersten Jahr der Pest begann, die Zustände am päpstlichen Hof, wobei er nicht übertrieb. Das Grauen des Ausbruches der europäischen Pest 1347 ließ den Papst völlig kalt. Er dachte gar nicht daran, seinen ausschweifenden Lebensstil zu ändern. Auf Anordnung seiner Ärzte soll er den heißen Sommer von 1348 zwischen zwei Feuern, die immer brannten, verbracht haben. Vor unfähigem geschwätzigen Ärzten in seiner Umgebung hatte den erkrankten Papst allerdings Petrarca gewarnt.[1] Möglicherweise hat er den Schwarzen Tod nur überlebt, weil Hitze und Rauch die Flöhe von ihm fernhielten. Auch während der Pest in Avignon sorgte er für ein weiterhin reibungsloses Funktionieren des kurialen Verwaltungsapparats.

    Wirken
    Clemens gilt als Nepotist: Vier Monate nach der Besteigung des Stuhls Petri ernannte er zehn neue Kardinäle, neun davon kamen wie er aus Südfrankreich und fünf waren seine Neffen. Unter ihm dominierte das Limousin. Während seines Pontifikats ernannte Clemens VI. insgesamt 25 Kardinäle, davon 19 aus Südfrankreich, von denen acht seine Neffen oder andere nahe Verwandte waren. Ihm verdanken es seine Mätressen sowie Scharen von Nepoten und Günstlingen, neuen Einfluss errungen zu haben und große Vermögen ansammeln zu können. Er förderte zahlreiche Künstler mit seinen Mitteln, die er aus Steuererhöhungen schöpfte. Das englische Parlament stellte fest, dass die Einkünfte des Papstes aus dem Erwerb vakanter englischer Pfründen die Einkünfte des englischen Königs um das Fünffache überstiegen. Als Antwort auf die Anklagen des englischen Staates erklärte Clemens VI., dass seine Vorgänger im Gegensatz zu ihm es eben nicht verstanden hätten, Papst zu sein.

    Der Papst setzte auch die Prozeduren gegen Kaiser Ludwig fort. Der Kaiser wurde jeden Sonntag erneut gebannt. Der Papst führte Prozesse, die die Würde des Kaisers untergraben sollten. Trotz dieser Drohungen bemühte sich der Kaiser weiter um Aussöhnung mit dem Papst. Die Kurfürsten missbilligten aber im Sinne des Kurvereins von Rhense die gegen den Kaiser gerichteten Prozeduren des Papstes. Der Papst musste, was die Rechte des Reiches betraf, nachgeben.

    Clemens nutzte den Konflikt zwischen dem Kaiser und dem papsttreuen Haus Luxemburg-Böhmen und förderte die Gegenkandidatur Karls IV., Enkel Heinrichs VII., 1346 zum Rex Romanorum. Kaiser Ludwig war nun isoliert. Sein Tod am 11. Oktober 1347 beendete den Konflikt. Die Anhänger des alten Kaisers erklärten Günther von Schwarzburg zu seinem Nachfolger. Doch schon kurz danach verzichtete dieser auf diese Würde.

    An Philipp VI. und dessen Nachfolger Johann II., den Guten vergab er Millionenanleihen für ihren Kampf im Hundertjährigen Krieg. Am 12. Juni 1348 erwarb er für 80.000 Gulden die Grafschaft Avignon von Königin Johanna I. von Neapel in ihrer Eigenschaft als Gräfin von der Provence. Clemens schuf damit einen päpstlichen Staat an der Rhône. Ihm kam entgegen, dass König Karl auf seine kaiserlichen Rechte an dem päpstlichen Avignon verzichtete, obwohl Karl zu dieser Zeit noch gar kein Kaiser war.

    Auch Clemens rief zu einem Kreuzzug auf. In Unkenntnis der Lage der orientalischen Christen hatte er kein Verständnis für die überlebenswichtige Toleranz dieser Christen gegenüber dem in ihren Ländern siegreichen Islam. Sein Entschluss zum Kreuzzug war nicht aus der Sorge um die dortigen Christen entstanden, sondern aus dem Wunsch, mit dem Kreuzzug das gesunkene Ansehen des Papsttums gegen die europäischen Nationalmonarchien zu stärken. Am 30. September 1343 rief Papst Clemens mit der Bulle Insurgentibus contra fidem zum Kreuzzug gegen die Türken in Kleinasien auf. Eine Kreuzzugsliga, bestehend aus dem Papsttum, Venedig, den Johannitern und Zypern, errang einige Seesiege gegen türkische Piraten und eroberte Ende 1344 Smyrna von den Aydıniden. Ein zweiter zur Verstärkung entsandter Kreuzzug unter Humbert II. von Viennois endete aber 1347 erfolglos. Papst Clemens stellte schließlich im September 1351 alle Kreuzzugsbemühungen ein.[2]

    Als anerkennenswert hebt sich im Wirken von Papst Clemens hervor, dass er den Juden, die während der Pestjahre in allen Ländern entsetzliche Pogrome erdulden mussten, half oder es zumindest versuchte. Judenverfolgern drohte er sogar harte Strafen an. Am 4. Juli 1348 wandte sich Papst Clemens VI. in einer Bulle gegen die Verfolgung von Juden als Verursacher der Pest. Sie wurde weitgehend ignoriert. Daher folgte am 26. September 1348 von ihm eine zweite päpstliche Bulle mit dem Titel Quamvis perfidiam, in der er Juden vor dem Vorwurf, Verursacher von Brunnenvergiftungen zu sein, in Schutz nahm. Er drohte den Verfolgern die Strafe der Exkommunikation an.[3][4] Die Geißlerbanden, die sich bei den Judenpogromen besonders hervorgetan hatten, erklärte er zu Häretikern.

    Durch den Verfall und die Anarchie begünstigt, errichtete Cola di Rienzi in Rom eine Diktatur. Er fand in Italien und sogar beim Papst Anerkennung. Als der Papst allerdings erkannte, dass die nationalitalienische Bewegung des Rienzi das Papsttum in Italien gefährdete und vielleicht sogar dessen universelle Institution in Frage stellte, änderte Clemens seine Meinung. Als Rienzo immer mehr zum Tyrannen wurde, verlor er seine Macht und wurde vom Papst gebannt. Unter abenteuerlichen Umständen kam er noch einmal an die Macht. Er wurde schließlich, in der Zeit des Pontifikats von Papst Innozenz VI., von römischen Bürgern getötet.

    Für das Jahr 1350 rief Clemens VI. die zweite Feier eines Heiligen Jahres aus. Er verkürzte in der Bulle Unigenitus Dei filius am 27. Januar 1343 auch die Zeit für die jeweilige Wiederkehr eines Heiligen Jahres auf 50 Jahre. Am 6. Dezember 1351 bestimmte er in der Konstitution Licet in Constitutione neue Regeln für das Konklave.

    Papst Clemens VI. starb nach zehnjährigem Pontifikat am 6. Dezember 1352 und wurde in der Abtei La Chaise-Dieu beigesetzt. Sein pompöses Grabmal war mit vierundvierzig Marmorsäulen ausgestattet. Er bestimmte auch, dass seine sämtlichen geistlichen und weltlichen Nepoten hier beigesetzt werden sollten. Dieses Recht sollten auch seine Frauen, Kinder und Enkelkinder besitzen. Das Monument wurde 1562 von den Calvinisten zerstört.

    Begraben:
    Die Abtei La Chaise-Dieu ist ein ehemaliges Benediktinerkloster in der französischen Gemeinde La Chaise-Dieu im Département Haute-Loire. Seit dem Jahr 1840 sind die Kirche[1] und seit 1941 auch die Klostergebäude als Monuments historiques eingetragen.
    Das Kloster ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Es enthält das Hochgrab von Papst Clemens VI. und ist zudem berühmt für das Totentanz-Fresko, die Bildteppiche mit Szenen aus dem Neuen und Alten Testament sowie für das Musikfestival, das im Jahr 1966 von György Cziffra begründet wurde.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_La_Chaise-Dieu


Generation: 2

  1. 2.  Herr Guillaume I. Roger (Rogier)Herr Guillaume I. Roger (Rogier) (Sohn von Herr Pierre Rogier); gestorben in vor 1313.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Rosiers-d’Égletons, Corrèze, Frankreich; Herr von Rosiers

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Rosiers-d’Égletons ist eine französische Gemeinde mit 1086 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Corrèze in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Einwohner nennen sich Rosiérois(es).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rosiers-d’Égletons

    Guillaume heiratete Guillemette de la Monstre (Le Mestre) in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Guillemette de la Monstre (Le Mestre)

    Notizen:

    Kinder:
    - Guillaume II. Roger, † 1380, Seigneur, später (1344) Vicomte und schließlich (1346) Comte de Beaufort-en-Vallée (Anjou), Seigneur de Saint-Sapin, de Chambon, de la Bastide, 1350 Vicomte de Valernes, 1350 Seigneur de Saint-Remi, 1351 Seigneur de Pertuis; ⚭ (1) Marie de Chambon, † Avignon 1344; ⚭ (2) 1345 Guerine de Canillac, Erbtochter von Marquis, Seigneur de Canillac, und Alixent de Poitiers (s. o.); ⚭ (3) 1366 Caterine Adhemar de Monteil, Tochter von Lambert Adhemar, Seigneur de Monteil, Baron de la Garde, und Dulceline Gaucelin de Graveson, † nach 1379/83
    - Pierre Roger, * um 1291, † 6. Dezember 1352, Mönch in der Abtei La Chaise-Dieu, Prior in S. Basle bei Nîmes, Abt von Fécamp und la Chaise-Dieu, 1329 Bischof von Arras, Siegelbewahrer von Frankreich, 1329–1342 Erzbischof von Sens, 1331–1342 Erzbischof von Rouen, 18. Dezember 1337 Kardinal, 7. Mai 1342 als Clemens VI. Papst, 1349–1352 Erzbischof von Avignon
    - Hugues Roger, * 1293, † 21. Oktober 1363 in der Abtei Montolieu, Mönch in Tulle, Abt von Saint-Jean-d’Angély, 18. Juli 1342 zum Bischof von Tulle gewählt, September 1342 Kardinal, Kardinalpriester von San Lorenzo in Damaso, 1347–1350 Abt von Cluny, nahm 1362 die Wahl zum Papst nicht an
    - Guillemette Roger; ⚭ 1313[6] Jacques de La Jugie, 1338 geadelt

    Kinder:
    1. Guillaume II. Roger (Rogier) (Beaufort) wurde geboren in 1290 in Manoir de Maumont, Rosiers-d’Égletons; gestorben am Ende Feb 1380 in Cornillon, Frankreich.
    2. 1. Papst Clemens VI. Pierre Roger (Rogier) wurde geboren in cir 1291 in Manoir de Maumont, Rosiers-d’Égletons ; gestorben am 6 Dez 1352 in Avignon, Frankreich; wurde beigesetzt in Abtei La Chaise-Dieu, Frankreich.


Generation: 3

  1. 4.  Herr Pierre RogierHerr Pierre Rogier

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Rosiers-d’Égletons, Corrèze, Frankreich; Herr von Rosiers

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Rogier_de_Beaufort

    Die Familie Rogier de Beaufort (auch Roger de Beaufort de Turenne) stammt aus dem niederen Adel des Limousin, aus Rosiers im Département Corrèze. Ihr gehören mit Clemens VI. (1343–1352) und Gregor XI. (1370–1378) zwei Päpste an (sowie einen weiteren, der 1362 die Wahl ablehnte), dazu aufgrund eines ausgeprägten Nepotismus eine Reihe von Kardinälen, und zählte damit einige Jahrzehnte zu den mächtigsten Familien Frankreichs. Sie ist seit dem Ende des 13. Jahrhunderts bezeugt und starb Ende des 15. Jahrhunderts im Mannesstamm aus.

    Im 14. Jahrhundert erlangte sie plötzlich Bekanntheit durch Pierre Roger († 1352), Erzbischof von Rouen und Berater von Philipp VI. von Frankreich, den späteren Papst Clemens VI. (1342). Sein Onkel Nicolas Rogier († 1347) wurde danach ebenfalls Erzbischof von Rouen. Sein ältester Bruder Guillaume II. Roger († 1380) wurde vom König 1346 zum Grafen von Beaufort ernannt, sein jüngerer Bruder Hugues Roger wurde 1342 Bischof von Tulle, im gleichen Jahr dann Kardinal. Guillaume III. Roger de Beaufort († 1394), Sohn von Guillaume II., heiratete 1349 Aliénor de Comminges und wurde Vicomte de Turenne. Pierre Roger de Beaufort wurde 1349 Kardinal und 1371 als Gregor XI. Papst, Jean Roger de Beaufort wurde 1371 Erzbischof von Auch, 1373 Erzbischof von Narbonne, und deren Schwager Hugues de la Roche Justizmarschall der Kirche. Die Söhne der Schwester von Clemens VI., Guillemette, Guillaume de La Jugie und Pierre de La Jugie wurden Kardinäle. Der Sohn von Guillaume III. und Neffe von Gregor XI., Raimond-Louis Roger de Beaufort, Vicomte de Turenne († 1413), führte Krieg gegen Clemens VII. und verwüstete mehrfach das untere Rhônetal und das Comtat Venaissin. Seine Tochter Antoinette de Turenne heiratete Jean II. Le Maingre, genannt Boucicaut, Marschall von Frankreich (1393). Über einen weiteren Bruder von Guillaume III., Nicolas Roger de Beaufort und dessen Nachkommen wurde die Vizegrafschaft Turenne an die Familie La Tour d’Auvergne vererbt.

    Titel (genauer):
    Rosiers-d’Égletons ist eine französische Gemeinde mit 1086 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Corrèze in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Einwohner nennen sich Rosiérois(es).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rosiers-d’Égletons

    Kinder:
    1. 2. Herr Guillaume I. Roger (Rogier) gestorben in vor 1313.