Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Herr Azzo VIII. d'Este

Herr Azzo VIII. d'Este

männlich - 1308

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fächer-Diagramm    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Herr Azzo VIII. d'EsteHerr Azzo VIII. d'Este (Sohn von Markgraf Obizzo II. d'Este und Giacomina (Jakobine) di Lavagna); gestorben am 31 Jan 1308.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Ferrara; Herr von Ferrara

    Notizen:

    Titel (genauer):
    "An der Schlacht von Legnano 1176 gegen den römisch-deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa nahm Ferrara mit einem eigenen Truppenkontingent teil. Es gab eine Feindschaft zwischen der neu dazugekommenen Familie und den Sailinguerra, aber nach ausgedehnten Kämpfen wurde Azzo Novello 1242 zum ständigen Podestà ernannt. 1259 nahm er Ezzelino III. da Romano von Verona in einer Schlacht gefangen. Sein Enkel Obizzo II. folgte ihm nach, und der Papst ernannte ihn zum Generalkapitän und Verteidiger des Kirchenstaats. Das Haus Este war von da an in Ferrara eingenistet."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ferrara

    Azzo heiratete Giovanna Orsini in Sep 1282. [Familienblatt] [Familientafel]

    Azzo heiratete Beatrix von Anjou (von Neapel) in Apr 1305. Beatrix (Tochter von Karl II. von Anjou (von Neapel), der Lahme und Maria von Ungarn) gestorben in 1320/21. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2

  1. 2.  Markgraf Obizzo II. d'EsteMarkgraf Obizzo II. d'Este wurde geboren in 1247 (Sohn von Rinaldo I. d'Este); gestorben am 13 Feb 1293.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1264, Herrschaft Ferrara; Herr von Ferrara
    • Titel (genauer): ab 1288, Herrschaft Modena; Herr von Modena
    • Titel (genauer): ab 1289, Herrschaft Reggio nell’Emilia; Herr von Reggio nell’Emilia

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Obizzo_II._d’Este (Aug 2023)

    Obizzo war ein illegitimer Sohn Rinaldos I. d’Este, des einzigen Sohns des Markgrafen Azzo VII., und einer neapolitanischen Wäscherin. Seine Mutter musste zusammen mit ihm kurz nach seiner Geburt Ferrara verlassen und nach Ravenna gehen.

    1251 änderte sich für Obizzo die Situation, als Rinaldo, ein Gegner Kaiser Friedrichs II. seit 1238, zusammen mit seiner Frau Adelaide da Romano vergiftet wurde. Da nun Obizzo der einzige Nachkomme Azzos war, setzte sich der Großvater für seine Anerkennung ein. Papst Innozenz IV. legitimierte ihn 1252, kurz nachdem seine Mutter ertränkt worden war. 1263 heiratete er Giacomina († Dezember 1287). Sie war eine Tochter des Niccolò Fieschi di Lavagna und Nichte des Papstes. Nach 1263 brachte sie als ersten Sohn den späteren Azzo VIII. zur Welt († 31. Januar 1308), weitere vier Kinder folgten. Ihre Tochter Beatrice heiratete in zweiter Ehe am 24. Juni 1300 Galeazzo I. Visconti, den Signore von Mailand. Die zweite Tochter Maddalena wurde erst mit Aldobrandino Turchi aus Ferrara verheiratet, dann mit Raniero di Canossa. Der zweite Sohn Francesco starb 1312 im Krieg, der einzige überlebende Sohn war Aldobrandino II. († 1326).

    Am 7. Februar 1264 wurde Obizzo als Guelfe zum Signore von Ferrara ernannt, und trat unter der Akklamation des „Volkes“ die Herrschaft an. Mit ihm endete die kommunale Ära in der Stadt. Er hatte die Stadt dem Ghibellinen Salinguerra entrissen, wechselte jedoch, je nach Bedarf, die Seite. Die Este bauten in den nächsten drei Jahrhunderten Ferrara zu einer der führenden Wirtschaftsmächte und zum Kultur- und Kunstzentrum aus. 1288 wurde er auch als Signore in die ghibellinische Stadt Modena und im folgenden Jahr auch in Reggio berufen. Auch zwei Anschläge in den Jahren 1273 und 1288 konnten ihn nicht aufhalten.

    Der seit 1287 verwitwete Obizzo heiratete 1289 Costanza († 1306), eine Tochter des Alberto I. della Scala, des Signore von Verona. Allerdings blieb diese Ehe kinderlos. Bei einem Turnier verlor er ein Auge. Vielleicht wurde er von seinem Sohn Azzo VIII. getötet, ohne dass ein Nachfolger bestimmt worden war.

    Nachfolge und Erbteilung
    Seine Brüder Aldobrandino und Francesco kämpften um die Nachfolge, einigten sich aber schließlich darauf, Azzo die Herrschaft über Ferrara, Aldobrandino über Modena und Francesco über Reggio zu überlassen. Dabei beriefen sie sich auf langobardisches Recht, das die Erbteilung vorsah.

    Name:
    Mit ihm endete die kommunale Epoche in Ferrara, zugleich legte er den Grund für den Aufstieg der Este, die die Stadt bis 1597 beherrschten.

    Geburt:
    Obizzo war ein illegitimer Sohn Rinaldos I. d’Este, des einzigen Sohns des Markgrafen Azzo VII., und einer neapolitanischen Wäscherin. Seine Mutter musste zusammen mit ihm kurz nach seiner Geburt Ferrara verlassen und nach Ravenna gehen.
    Papst Innozenz IV. legitimierte ihn 1252, kurz nachdem seine Mutter ertränkt worden war.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Obizzo_II._d’Este (Aug 2023)

    Obizzo heiratete Giacomina (Jakobine) di Lavagna in 1263. Giacomina gestorben in Dez 1287. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Giacomina (Jakobine) di LavagnaGiacomina (Jakobine) di Lavagna gestorben in Dez 1287.

    Notizen:

    Name:
    Lavagna (ligurisch Lavàgna) ist eine Stadt in der Metropolitanstadt Genua.
    Die Ortschaft hatte sich, wie viele ligurische Dörfer, zu Zeiten des Römischen Imperiums unter dem Namen Lavania gebildet. Dieser Name blieb mehrere Jahrhunderte unverändert, bis er sich schließlich in Lavagna transformierte.
    Lavagna, welches nach lokalen Quellen eine Grafschaft der Karolinger war, ist bis 1198 die Hochburg der feudalen Familie Fieschi gewesen, was immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Republik Genua geführt hat. Von dieser Ortschaft ausgehend schufen die Fieschi, mittels ihrer geographischen und politischen Hoheitsrechte, ein eigenes Reich in Ligurien. Während des Mittelalters kam es vermehrt zu politischen Streitigkeiten um die Domäne im Levante und als stärkste Widersacher der Fieschi stellte sich bald die genuesische Familie Doria heraus. Als das Dorf im 12. Jahrhundert eine autonome Gemeinde wurde, behielten die Fieschi jedoch die administrative und politische Macht in ihren Händen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Lavagna (Aug 2023)

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Azzo VIII. († 31. Januar 1308) Herr von Ferrara, Modena und Reggio ab 1293 ⚭ 1) September 1282 Giovanna Orsini, Tochter des Bartoldo, ⚭ 2) April 1305 Beatrice von Neapel († vor 1321) Tochter des Königs Karl II.
    - Beatrice († 1. September 1334) ⚭ 1) Ugolino Visconti († um 1298), ⚭ 2) 24. Juni 1300 Galeazzo I. Visconti (1277–1328)
    - Aldobrandino II. († 26. Juli 1326) Herr von Ferrara ab 1308, vertrieben aus Modena und Reggio
    - Francesco I. († 23. August 1312) Markgraf von Este

    Verheiratet:
    Obizzo heiratete in erster Ehe Giacomina, Tochter des Niccolò Fieschi di Lavagna und Nichte des Papstes.

    Kinder:
    1. 1. Herr Azzo VIII. d'Este gestorben am 31 Jan 1308.
    2. Herr Aldobrandino d'Este gestorben am 26 Jul 1326.


Generation: 3

  1. 4.  Rinaldo I. d'EsteRinaldo I. d'Este (Sohn von Azzo VII. Novella d'Este und Giovanna); gestorben in 1251 in Apulien.

    Notizen:

    Gestorben:
    Starb in einem Gefängnis in Apulien, nachdem der Kaiser ihn 1239 gefangen gesetzt hatte.

    Kinder:
    1. 2. Markgraf Obizzo II. d'Este wurde geboren in 1247; gestorben am 13 Feb 1293.


Generation: 4

  1. 8.  Azzo VII. Novella d'EsteAzzo VII. Novella d'Este wurde geboren in cir 1205 (Sohn von Azzo VI. d'Este und Alix (Alicia) von Châtillon); gestorben am 16/17 Feb 1264.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Azzo_VII._d’Este (Aug 2023)

    Azzo VII. d’Este war Sohn Azzos VI., der 1212 gegen Ezzelino II. da Romano ums Leben kam, und einer Angehörigen der Aldobrandeschi.

    1222 musste er in Ferrara Salinguerra II. Torelli weichen. Vom Kaiser Friedrich II. erhielt er die Gebiete von Adria und Rovigo. Er wurde bald in den Marken Führer der Guelfen, die sich gegen die Politik des Kaisers wandten.

    Um 1221 heiratete Azzo eine Giovanna, die vier Kinder zur Welt brachte. Nach ihrem Tod heiratete er am 19. November 1233 in zweiter Ehe 1238 Amabilia Pallavicini, die eine Tochter von Guido Pallavicini war und selbst keine Kinder bekommen konnte, sich jedoch um Giovannas Kinder kümmerte. Giovannas Sohn Rinaldo I. d’Este, den sie 1230 geboren hatte, starb 1251 in einem Gefängnis in Apulien, nachdem der Kaiser ihn 1239 gefangen gesetzt hatte. Ihr zweites Kind mit Azzo war Beatrice II. d’Este, die als Äbtissin das Kloster San Antonio in Polesine leitete. Sie legte gegen den Widerstand des Vaters am 26. Juni 1254 ihre Profess in Santo Stefano della rotta di Focomorto unweit von Ferrara ab. Ihre jüngeren Schwestern hießen Cubitosa und Constanza.

    1240 wurde Azzo zum Signore von Ferrara gewählt, Venedig belagerte die Stadt. 1242 wurde er zum Podestà auf Lebenszeit gewählt.

    1249 kam es zur Schlacht bei Fossalta, bei der Enzio, Sohn des Kaisers, gefangen genommen wurde. 1253 wurde Azzo Podestà von Mantua. Im September 1259 trug er zur Niederlage des kaiserlichen Gefolgsmanns Ezzelino III. da Romano bei Cassano d’Adda bei. Papst Alexander IV. hatte zu einem Kreuzzug gegen Ezzelino aufgerufen, an dem neben Ferrara auch Bologna und Mailand teilnahmen.

    Zu seinem Nachfolger wurde Obizzo II.

    Azzo heiratete Giovanna in cir 1221. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Giovanna

    Notizen:

    Giovanna brachte vier Kinder zur Welt:
    - Rinaldo I. († 1251) starb in einem Gefängnis in Apulien, nachdem der Kaiser ihn 1239 gefangen gesetzt hatte; ⚭ Adelheid († 1251) Tochter des Alberigo da Romano.
    - Beatrice II. d’Este, die als Äbtissin das Kloster San Antonio in Polesine leitete.
    - Cubitosa ⚭ Isnardo Malaspina († 1275)
    - Constanza

    Verheiratet:
    In erster Ehe heiratete Azzo eine Giovanna.

    Kinder:
    1. 4. Rinaldo I. d'Este gestorben in 1251 in Apulien.


Generation: 5

  1. 16.  Azzo VI. d'EsteAzzo VI. d'Este (Sohn von Azzo V. d'Este und Gräfin von Ferrara); gestorben am 18 Nov 1212.

    Azzo heiratete Alix (Alicia) von Châtillon am 22 Feb 1204. Alix (Tochter von Renaud von Châtillon und Herrin Stephanie von Milly) gestorben in 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Alix (Alicia) von ChâtillonAlix (Alicia) von Châtillon (Tochter von Renaud von Châtillon und Herrin Stephanie von Milly); gestorben in 1235.

    Notizen:

    Geburt:
    Filiation..
    Laut Stammliste der d'Este war Alicia von Antiochien, dritte ehefrau des Azzo VI. d'Este, eine Tochter des Raimund von Poitiers.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Este
    In dessen Liste der Nachkommen wird sie jedoch nicht erwähnt..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_von_Poitiers

    Alix scheint eher die Tochter aus zweiter Ehe von Konstanze von Antiochia, welche in erster Ehe mit Raimund verheiratet war, zu sein..? (ms)

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Azzo VII. Novella (* um 1205; † 16. Februar 1264); Podestà von Ferrara 1215–1264, Podestà von Mantua 1253–1264

    Verheiratet:
    In dritter Ehe heiratete Azzo Alicia von Antiochien, Tochter des Fürsten Raimund von Antiochien; Podestà von Ferrara 1208–1212

    Kinder:
    1. 8. Azzo VII. Novella d'Este wurde geboren in cir 1205; gestorben am 16/17 Feb 1264.


Generation: 6

  1. 32.  Azzo V. d'EsteAzzo V. d'Este (Sohn von Obizzo I. d'Este); gestorben in 1193.

    Azzo heiratete Gräfin von Ferrara in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Gräfin von FerraraGräfin von Ferrara

    Notizen:

    Name:
    Erbin von Ferrara

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Azzo VI. († 18. November 1212) ⚭ 1) NN, Tochter des Grafen Aldobrandino, ⚭ 2) Sofia von Savoyen († 3. Dezember 1202) Tochter des Grafen Umberto III., ⚭ 3) 22. Februar 1204 Alicia von Antiochien († 1235 nach dem 11. Oktober) Tochter des Fürsten Raimund von Antiochien; Podestà von Ferrara 1208–1212
    - Agnes († 1167) ⚭ Ezzelino II. von Onara (um 1150–1235), Podestà von Treviso und Verona

    Kinder:
    1. 16. Azzo VI. d'Este gestorben am 18 Nov 1212.

  3. 34.  Renaud von ChâtillonRenaud von Châtillon wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1187 in Hattin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde nach der Schlacht bei Hattin enthauptet.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Renaud_de_Châtillon (Okt 2017)

    Renaud de Châtillon, auch Rainald von Chatillon, in islamischen Quellen Brins Arnat genannt (als Übersetzung des französischen Prince Renaud) (* um 1125; † 1187 nach der Schlacht bei Hattin), war ein französischer Kreuzritter, 1153–1160 Fürst von Antiochia und 1175–1187 Herr von Oultrejourdain.

    Leben
    Renaud war einer der Ritter, die mit König Ludwig VII. von Frankreich im zweiten Kreuzzug nach Palästina kamen. Zu seiner Herkunft gab es lange Zeit in der Literatur widersprüchliche Angaben (siehe unten). Er blieb nach Ende des Kreuzzugs im Dienst des Königs Balduin III. von Jerusalem. In dessen Auftrag reiste er 1151 nach Antiochia. Dort heiratete er 1153 die verwitwete Fürstin Konstanze und wurde so zum Fürsten von Antiochia.

    Fürst von Antiochia
    Gleich zu Beginn seiner Herrschaft kam es zu Streit mit dem Patriarchen Aimery von Limoges. Dieser weigerte sich, einen Teil des Kirchenvermögens abzugeben, und redete beständig schlecht von der Verbindung zwischen Renaud und Konstanze. Renaud ließ diesen daraufhin verprügeln, seine Wunden anschließend mit Honig bestreichen, um Insekten anzulocken, und einen ganzen Tag auf dem Dach der Zitadelle anketten. Auf Intervention des Königs Balduin ließ Renaud Aimery schließlich frei, besonders, da dieser sich inzwischen bereit erklärt hatte, zu zahlen. Der Patriarch verlegte seinen Wohnsitz daraufhin nach Jerusalem. Hamilton nimmt an, dass den Hintergrund dieser auf den ersten Blick sadistisch anmutenden Tat wohl ein Machtkampf zwischen Renaud und Aimery bildete. Aimery war nach dem Tod Raimund von Poitiers zum Regenten des Fürstentums Antiochiens erklärt worden.[1] Dies sei als Notlösung gedacht gewesen und Renaud de Châtillon stellte für den Patriarchen so eine unwillkommene Ablösung dar, worauf er Renaud die Gefolgschaft verweigerte.

    Feldzug nach Zypern
    Zusammen mit dem armenischen Fürsten Thoros II. (gegen den er wenige Monate zuvor noch einen Krieg um die Festung Baghras geführt hatte) überfiel Renaud das byzantinische Zypern. Drei Wochen zogen Renaud und seine Truppen mordend, vergewaltigend und brandschatzend über die ganze Insel. Kirchen und Klöster wurden ebenso geplündert wie Privatgebäude. Als sich Gerüchte von einer herannahenden byzantinischen Flotte mehrten, schifften die Kreuzfahrer sich wieder ein, nicht ohne von den überlebenden Zyprioten Lösegelder zu fordern. Der Historiker Steven Runciman kommentiert den Überfall in seiner Geschichte der Kreuzzüge: „Die Insel Zypern erholte sich nie wieder gänzlich von den Verwüstungen, welche die Franken und ihre armenischen Verbündeten auf ihr angerichtet hatten.“

    Byzantinischer Vasall
    Die Byzantiner vergaßen Zypern nicht. Im Herbst 1158 zog Kaiser Manuel mit einem großen Heer von Konstantinopel aus gen Kilikien, wo er das Herrschaftsgebiet von Thoros eroberte, der fliehen konnte. Renaud entschloss sich in der Hoffnung auf bessere Bedingungen zur Unterwerfung. Barhäuptig und barfüßig zogen er und sein Gefolge durch Mamistra, wo der Kaiser seinen Hof aufgeschlagen hatte, und warfen sich vor dem Kaiser zu Boden, der sie mehrere Minuten völlig ignorierte. Unter den Bedingungen, die Zitadelle von Antiochia, wann immer es verlangt wird, an eine byzantinische Besatzung zu übergeben, Truppen für das kaiserliche Heer zu stellen und statt eines römischen einen griechischen Patriarchen in Antiochia einzusetzen, verzieh Manuel ihm.

    Schlacht bei Kommi und Gefangenschaft in Aleppo
    1160 befand sich Nur ad-Din auf einem Feldzug gegen das Sultanat der Rum-Seldschuken. Es wurde Renaud zugetragen, dass das Gebiet zwischen Maraş und Tulupa schlecht verteidigt, aber reich an Herden sei. So begann er im November einen Raubzug. Diie örtlichen Einwohner waren zwar syrische und armenische Christen, nur in den Festungen lagen seldschukische Garnisonen, das hinderte Renaud aber nicht, das Land auszuplündern. Als sie sich mit reicher Beute auf den Rückweg machten, stellte sicich ihnen Madj-ad-Din, der Statthalter von Aleppo und Bruder Nur ad-Dins, entgegen. Die Kreuzfahrer wurden über den Anmarsch der Muslime gewarnt, wollten aber ihre Beute nicht im Stich lassen. Deshalb stellten sie sich am Morgen des 23. Novembers in Kommi, zwischen Cresson und Maraş zur Schlacht, obwohl sie sich in einem engen Tal in einer strategisch sehr unglücklichen Position befanden. Die Truppen Renauds wurden in die Flucht geschlagen, er selbst gefangen genommen und in Ketten nach Aleppo gebracht, wo er, wie Wilhelm von Tyrus schreibt, „zum Spielzeug der Ungläubigen“ wurde. Fünfzehn (nach Runciman sechzehn) Jahre verbrachte er in der Zitadelle von Aleppo.
    Renauds Gefangenschaft stellte die Kreuzfahrer vor das Problem, wer in seiner Abwesenheit Antiochia regieren soll.

    Herr von Oultrejourdain
    1175 wurde Renaud zusammen mit dem ebenfalls eingekerkerten Joscelin von Courtenay vom Sohn Nur ad-Dins freigelassen. Einige Monate später heiratete er – seine erste Frau war 1163 gestorben – Stephanie von Milly, die Witwe von Miles de Plancy und wurde damit zum Herrn von Oultrejourdain, der Gebiete östlich des Jordans. Damit fielen ihm die mächtigen Festungen Montreal und Kerak zu. In den Machtkämpfen am Hof in Jerusalem schlug er sich auf die Seite der Courtenays und Lusignans und des umstrittenen Patriarchen Heraclius von Caesarea. 1177 wurde er auch Herr der aus der Krondomäne wiedererrichteten Herrschaft Hebron (auch „Herrschaft St. Abraham“).

    Überfälle auf Muslime
    Im Sommer 1181 überfiel Renaud bei der Oase Tayma auf der Straße von Damaskus nach Mekka eine muslimische Karawane und brach damit den 1180 mit Saladin geschlossenen Waffenstillstand. Saladin beschwerte sich bei König Balduin IV. über den Vertragsbruch, doch Renaud weigerte sich, Ersatz zu leisten.
    Im Herbst 1182 beschloss Renaud, Mekka anzugreifen. Im Fischerhafen Eilat am Roten Meer schiffte er sich ein und folgte der Küstenlinie bis Janboh, dem Hafen von Medina. Der Reihe nach plünderte er die kleinen Küstenstädte. In der Nähe von Raghib versenkte er ein muslimisches Pilgerschiff, eine Tat, die die islamische Welt in Aufruhr versetzte.
    Renaud kehrte anschließend in sein Herrschaftsgebiet zurück, seine Leute streiften jedoch noch monatelang plündernd am Roten Meer umher, bis Saladins Bruder al-Adil eine Strafexpedition ausrüstete und den Piratentrupp gefangennahm. Einige von denen, „welche die Heiligen Orte schänden wollen“, so ein muslimischer Chronist, ließ er in Mekka während der nächsten Pilgerfahrt öffentlich köpfen, den Rest in Kairo hinrichten.
    Als Renaud 1186, wieder in Missachtung des Waffenstillstands, eine Pilgerkarawane nach Mekka überfiel, alle Bewaffneten tötete und den Rest nach Kerak verschleppte, schwor Saladin, Renaud mit eigenen Händen zu töten. Vorerst versuchte Saladin jejedoch auf dem Verhandlungsweg die Freilassung der Gefangenen und die Herausgabe ihrer Güter zu erreichen und schickte Unterhändler zu König Guy nach Jerusalem. Guy von Lusignan war zwar entsetzt, wagte es jedoch nicht, sich mit Renaud anzulegen, und wies die Verantwortung von sich. Damit betrachtete Saladin den Waffenstillstand als gebrochen und versammelte ein Heer.

    Gegenschlag Saladins
    Am 4. Juli 1187 trafen sich das christliche und das muslimische Heer zur entscheidenden Schlacht bei Hattin. Renaud wurde zusammen mit König Guy und dessen Bruder Konstabler Amalrich, dem Großmeister des Templerordens Gérard de Ridefort und anderen gefangengenommen.
    Der muslimische Schriftsteller Imad ad-Din al-Asfahani berichtete als Augenzeuge, wie Saladin die christlichen Fürsten empfing: Den König forderte er auf, sich zu setzen, und ließ Renaud, als er eintraf, ebenfalls Platz nehmen. Saladin hielt ihm seine Missetaten vor, worauf Renaud durch einen Dolmetscher geantwortet haben soll: „Alle Könige haben sich zu allen Zeiten ebenso verhalten, ich habe nichts anderes getan.“ „Währenddessen“, so fährt al-Asfahani in seiner Chronik fort, „hechelte Guy vor Durst, wackelte mit dem Kopf, als sei er betrunken, und sein Gesicht verriet große Furcht. Saladin sprach beruhigende Worte zu ihm, ließ gekühltes Wasser kommen und bot es ihm an. Der König trank und reichte dann den Rest Arnat [Renaud de Châtillon], der ebenfalls trank. Da sprach der Sultan zu Guy: ‚Du hast mich nicht um Erlaubnis gefragt, ob du ihm zu trinken geben darfst, ich bin also nicht verpflichtet, ihm Gnade zuteil werden zu lassen.‘ Nach diesen Worten verließ der SSultan das Zelt, stieg auf sein Pferd, ritt davon und überließ die Gefangenen ihrer Angst. Er überwachte die Rückkehr der Truppen, dann ritt er zum Zelt zurück, ließ Renaud kommen, ging mit gezücktem Säbel auf ihn zu und schlug ihm zwischen Hals und Schulterblatt. Renaud fiel zu Boden, und man hieb ihm den Kopf ab, dann schleifte man den Körper an den Füßen vor den König, der zu zittern begann. Aber als der Sultan ihn so vor Furcht geschüttelt sah, sprach er beschwichtigend zu ihm: ‚Dieser Mann musste nur wegen seiner Missetaten und seiner Treulosigkeit sterben.‘“

    Zur Herkunft Renaud de Châtillons
    Die Herkunft Renauds war in der Literatur lange Zeit unterschiedlich dargestellt. So schreibt Runciman noch in seiner Geschichte der Kreuzzüge (am Beginn des 3. Kapitels im 9. Buch): „Unter den Rittern, die König Ludwig von Frankreich auf den Zweiten Kreuzzug gefolgt waren, befand sich der jüngere Sohn Gottfrieds, des Grafen von Gien und Herrn von Châtillon-sur-Loing. Renaud von Châtillon hatte in seinem Land keine Aussichten gehabt; also blieb er, als die Kreuzfahrer heimkehrten, zurück.“ Châtillon-sur-Loing heißt heute Châtillon-Coligny.
    Das Lexikon des Mittelalters (siehe Weblink) verzeichnet dazu: „Rainald von Châtillon, Fürst von Antiochia, Herr von Transjordanien aus dem Hause Donzy … jüngerer Sohn von Herve II. von Donzy (Nièvre)...“ (der ältere Sohn war Gottfried III. von Donzy) und bezieht sich hierbei auf eine Untersuchung Jean Richards, der überzeugend beweist, dass es sich bei Renaud de Châtillon mitnichten um einen Söldner geringer Abkunft, sondern um einen Abkömmling des mächtigen Hauses Donzy handelte.[2] Die Donzys waren Herrscher eines großen Teils der Puisaye und Saint-Aignans. Darüber hinaus besaßen sie noch Lehen und pflegten weitreichende Beziehungen.

    Darstellung Renauds in der Massenkultur
    In der Vergangenheit übertrug sich die oftmals negative Wertung über Renauds Wirken im Königreich Jerusalem auf die Alltags- und Massenkultur. Seit Sir Walter Scotts „Talisman“ hat sich am Positivbild Saladins (und damit einhergehend dem Negativbild Renauds) nichts geändert. In einem der jüngsten historischen Romanen von Jan Guillou, der zum Thema Kreuzzüge erschienen ist, wird Renaud durchweg als Antagonist des fiktiven noblen Protagonisten dargestellt. Auch in diversen Filmproduktionen muss Renaud als Bösewicht herhalten und zwar sowohl auf muslimischer Seite im ägyptischen Historienfilm „Al Nasser Salah el Dine“[3] von 1963 als auch im Hollywood-Blockbuster „Königreich der Himmel“ von 2005, in dem der Prinz als religiös fanatischer Massenmörder daherkommt.[4]
    Im Oktober 2010 schickte Al-Qaida von der arabischen Halbinsel aus zwei Bomben an jüdische Einrichtungen in den USA; eine der Empfängeradressen trug den Namen Reynald Krak.

    Renaud heiratete Herrin Stephanie von Milly in cir 1176. Stephanie (Tochter von Herr Philipp von Milly und Isabella) gestorben in cir 1197. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Herrin Stephanie von MillyHerrin Stephanie von Milly (Tochter von Herr Philipp von Milly und Isabella); gestorben in cir 1197.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1168 bis 1197, Herrschaft Oultrejordain; Herrin von Oultrejordain (Titularherrin ab 1189)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephanie_von_Milly (Aug 2023)

    1183 heiratete ihr Sohn Humfried in Karak Isabella von Jerusalem, während die Burg von Saladin belagert wurde. Stephanie sandte Botschafter an Saladin und erinnerte ihn an die Freundschaft, die sich entwickelt hatte, als er viele Jahre zuvor Gefangener in Karak war. Saladin hob die Belagerung zwar nicht auf, war aber damit einverstanden, den Turm, in dem Humfrieds und Isabellas Hochzeit gefeiert wurde, nicht anzugreifen. Die Belagerung wurde kurz darauf von König Balduin IV., Isabellas Bruder, aufgehoben.

    Durch Stephanie bekam Rainald von Chatillon die Herrschaft Oultrejordain in seine Hände. Er nutzte seine neue Position, um muslimische Karawanen und Pilger zu schikanieren, drohte sogar einmal damit, Mekka anzugreifen. Dies führte 1187 zur Invasion Saladins in das Königreich. Rainald wurde in der Schlacht bei Hattin getötet, Humfried IV. später gefangen genommen. Saladin gab Humfried frei im Austausch gegen Karak und Montreal, doch die weigerten sich, sich zu unterwerfen; Stephanie schickte pflichtschuldigst ihren Sohn zurück zu Saladin, der ihn aber wieder freigab. Karak und Montreal fielen nach langer Belagerung schließlich an Saladin und waren für die Christen endgültig verloren.

    Ihr Sohn Humfried starb vor ihr 1192, so war ihre Tochter Isabella ihre Alleinerbin. Isabellas Tochter, Alice von Armenien, konnte so Toron wieder in Besitz nehmen, nachdem es 1229 von den Ayyubiden zurückerlangt worden war.

    Name:
    Herrin von Oultrejordain und eine einflussreiche Frau im Königreich Jerusalem..

    Geburt:
    Sie war die Tochter von Philipp von Milly und dessen Frau Isabella..

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Oultrejordain („jenseits des Jordan“) bestand aus Land mit dem Jordan als Westgrenze und undefinierten Grenzen im Osten und war eine der größten und wichtigsten Herrschaften. Balduin I. griff die Gegend 1100, 1107 und 1112 an, baute 1115 Montreal, um die muslimischen Karawanenrouten zu kontrollieren, was dem Königreich immense Einnahmen bescherte. Balduin II. gab die Herrschaft 1118 an Roman von Le Puy, nachdem dieser gegen den neuen König Fulko aufbegehrte, wurde sie ihm aber 1134 wieder entzogen und Pagan der Mundschenk zum Herrn gemacht. In den 1140er Jahren ließ Pagan die stärkere Burg Karak errichten, die Montreal später als Zentrum der Herrschaft Oultrejordain ablöste. Nach Pagans Tod 1147 folgte ihm dessen Neffe Moritz. 1161 tauschte Philipp von Milly, Herr von Nablus, mit König Balduin III. die Herrschaft Nablus gegen die Herrschaft Oultrejourdain. Nach dessen Tod erbte dessen Tochter Stephanie von Milly die Herrschaft, die von ihren insgesamt drei Ehegatten ausgeübt wurde. Der letzte von ihnen, Rainald von Chatillon wurde durch seine feindselige Haltung den Muslimen gegenüber zum Teil verantwortlich für Saladins Invasion. Saladin enthauptete Rainald nach der Schlacht bei Hattin 1187 eigenhändig. Er eroberte das Gebiet 1187. Die mächtigen Burgen Karak und Montreal fielen nach langer Belagerung erst 1189. Die Herrschaft Oultrejordain war für die Kreuzfahrer endgültig verloren.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vasallen_des_Königreichs_Jerusalem#Herrschaft_Oultrejordain (Aug 2023)

    Notizen:

    Mit Stephanie hatte Renaud zwei Kinder:
    • Renaud de Châtillon (* nach 1175; † jung, begraben im Tal Josaphat).
    • Alix de Châtillon († 1235), ∞ um 22. Februar 1204 Markgraf Azzo VI. von Este (* 1170; † 18. November 1212), 1208 Podestà von Ferrara.

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Renaud als deren dritter Ehemann Stephanie von Milly, Erbin der Herrschaft Oultrejordain, Erbtochter von Philipp von Milly.

    Kinder:
    1. 17. Alix (Alicia) von Châtillon gestorben in 1235.