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Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar)

Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar)

männlich - 1070

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Generation: 1

  1. 1.  Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar)Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar) (Sohn von Poppo I. von Weimar (von Istrien) und Hadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-Friaul); gestorben am 5 Mrz 1070.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_I._(Istrien-Krain)

    Graf Ulrich I. (Udalrich I.) († 6. März 1070) aus dem Hause Weimar-Orlamünde war Markgraf von Krain (1050/58–1070), Markgraf von Istrien (1045/60–1070) und Graf von Weimar (1067–1070). Manche Quellen bezeichnen ihn auch als „Markgrafen von (Unter-)Kärnten“.[1]

    Ulrichs Vater war Poppo I. von Weimar, seine Mutter Hadamut von Istrien († nach 1040), die Tochter des Grafen Werigand von Istrien-Friaul und der Willibirg, Tochter des Sieghardinger Grafen Ulrich von Ebersberg († 1029).
    Im Kampf um das Erbe der Grafen von Ebersberg, die 1045 mit Adalbero II. von Ebersberg ausgestorben waren, konnte Ulrich sich nicht gravierend durchsetzen (12. Juli 1045 Erbverhandlungen unter Anwesenheit von König Heinrich III. auf der Burg Persenbeug, mit Einsturzunglück). Auch in Thüringen sollte sich erst sein Sohn Ulrich II. nach 1090 wieder etablieren können.
    Sein Vatersbruder Wilhelm IV. war mit Sophia von Ungarn († 1095) verlobt, der Tochter des Ungarnkönigs Béla I., starb aber 1062, als er seine Braut heimholen wollte; Ulrich trat an seine Stelle und heiratete die Arpadentochter (Sophia ... cuidam de Carinthia copulata).
    Ulrich, der Salier-Stütze war und ein gutes Verhältnis zu Ungarn hatte, vergrößerte sein istrisches Herrschaftsgebiet 1063 bis Fiume („Meranien“); seine Gegner waren Aquileia und Venedig.
    1064 verlieh König Heinrich IV. Ulrich zusätzlich 20 Königshufen in Istrien (Štih).
    1067 starb sein Onkel Otto I. und Ulrich beerbte ihn nominell als Graf von Weimar.
    Nach Ulrichs Tod 1070 dürfte Graf Markwart IV. von Eppenstein - als mit den Ebersbergern verwandt - die Vormundschaft über Ulrichs Kinder geführt und auch die Markgrafschaften geleitet haben.


    Literatur
    • Peter Štih: Studien zur Geschichte der Grafen von Görz - Die Ministerialen und Milites der Grafen von Görz in Istrien und Krain. R. Oldenbourg Verlag, Wien-München 1996
    • Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I, 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafeln 144
    • Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 33
    • Thiele Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I Tafel 167
    • Wegener Dr. Wilhelm: GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE Seite 224, 237
    Weblinks
    • GenMA
    Einzelnachweise
    1 Die Bezeichnung "Markgraf von Kärnten" rührt nach K. Tangl daher, dass Krain und Istrien Marken des Herzogtums Kärnten waren.

    Ulrich heiratete Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden) in zw 1062 und 1063. Sophia (Tochter von König Béla I. von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen) gestorben am 18 Jun 1095. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus der Ehe des Ulrich mit Sophia stammen folgende Kinder:
    • Ulrich II. († 13. Mai 1112), oo vor 1102 Adelheid von Thüringen († 1146), Tochter von Graf Ludwig dem Springer, verstoßen
    • Poppo II. († 1098), Markgraf von Istrien (1096–1098), oo Richgard/Richardis († um 1130), Tochter von Engelbert I. von Spanheim († 1096)
    • Richardis, oo Graf Otto II. von Scheyern († um 1110)
    • Walburga
    • Adelheid (* um 1065; † 1122), 1. ∞ Friedrich II. Domvogt von Regensburg († 1080/96), 2. ∞ Udalschalk I. Graf im Lurngau (* um 1050; † 1115)

    Kinder:
    1. Markgraf Poppo II. von Istrien (von Weimar) wurde geboren in cir 1065; gestorben am 3 Jan 1101.
    2. Richgard von Weimar-Orlamünde (von Krain)

Generation: 2

  1. 2.  Poppo I. von Weimar (von Istrien)Poppo I. von Weimar (von Istrien) wurde geboren in vor 1012 (Sohn von Wilhelm II. von Weimar, der Grosse ); gestorben in 13 Jul cir 1044.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Poppo_I._(Istrien)

    Graf Poppo I. (* vor 1012; † 13. Juli um 1044) aus dem Hause Weimar war Markgraf in Istrien (1012–1044). Von verschiedenen Quellen wird er auch als Markgraf von Krain, ja auch als Markgraf von (Unter-)Kärnten, benannt.

    Poppos Vater war Wilhelm II. von Weimar. Poppo heiratete Hadamut (Hadamuot, auch Azzika genannt), die Tochter des Grafen Werigant (Weriant, Wezzelin, † um 1051?) von Istrien-Friaul und der Willibirg, Tochter des Sieghardinger Grafen Ulrich von Ebersberg († 1029), der schon Graf in der Mark Krain war. Hadamut († nach 1040) brachte ihm die Halbinsel Istrien als Mitgift zu.

    Poppo + Hadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-Friaul. Hadamut (Tochter von Wergigand von Istrien-Friaul und Willibirg von Freising (von Ebersberg)) gestorben in nach 1040. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Hadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-FriaulHadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-Friaul (Tochter von Wergigand von Istrien-Friaul und Willibirg von Freising (von Ebersberg)); gestorben in nach 1040.

    Notizen:

    Name:
    Hadamut brachte ihrem Mann Poppo I. die Halbinsel Istrien als Mitgift zu.

    Kinder:
    1. 1. Markgraf Ulrich (Udalrich) von Istrien und Krain (von Weimar) gestorben am 5 Mrz 1070.


Generation: 3

  1. 4.  Wilhelm II. von Weimar, der Grosse Wilhelm II. von Weimar, der Grosse wurde geboren in cir 930/935 (Sohn von Wilhelm I. von Weimar und Tochter von Poppo II. (Babenberger/Popponen)); gestorben am 24 Dez 1003.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Weimar)

    Wilhelm II. der Große (* um 930/35; † 24. Dezember 1003) war ab 963 Graf von Weimar und ab 1002 Herzog in Thüringen.
    Er war der älteste Sohn des Weimarer Grafen Wilhelm I. Er verfügte ferner ab 965 über die Grafenrechte im Helmegau, ab 967 im Altgau und ab 974 im Viesichgau. Er besaß Ländereien im Nabelgau (zwischen Helme und Wipper) sowie im Ohmgebirge bei Bleicherode.
    Da er, trotz zahlreicher Begünstigungen durch die Königsfamilie, nach dem Tode König Ottos II. im Jahre 983 den Herzog von Bayern, Heinrich den Zänker, als Nachfolger im Königsamt unterstützte, belagerten im Jahr 984 Anhänger von König Otto III. seine Burg Weimar.
    Bei der Vorwahl zur Königswahl von 1002 stand er erneut auf bayerischer Seite und entschied damit die Haltung ganz Thüringens und erreichte dafür das Ende des alten Schweinezolles der Thüringer aus dem 6. Jahrhundert. Die Grafen von Weimar waren die stärksten Rivalen der Ekkehardiner in Thüringen, die 1002 die Burg Weimar belagerten. Wilhelm empfing den König noch bei seinem Umritt und starb wenig später in hohem Alter.

    Seine Ehefrau ist unbekannt.
    • Wilhelm III. († 16. April 1039)
    • Poppo († 13. Juli, vor 1044)
    • Agnes ∞ wahrscheinlich Friedrich I., Pfalzgraf von Sachsen

    Kinder:
    1. Wilhelm III. von Weimar wurde beigesetzt in 1039.
    2. 2. Poppo I. von Weimar (von Istrien) wurde geboren in vor 1012; gestorben in 13 Jul cir 1044.

  2. 6.  Wergigand von Istrien-FriaulWergigand von Istrien-Friaul wurde geboren in cir 970 (Sohn von Azzo (Adalbert) (von Friaul)); gestorben in cir 1051.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Werigand_(Friaul)

    Werigand (* um 970; † um 1051) war Graf von Friaul und Istrien sowie Vogt des Herzogs von Kärnten und Vogt von St. Peter in Salzburg.

    Namensvarianten
    Werigandus, Werigant, Weriant, Wergant, Werichen, Werihent, Werinhent, Varient, Warientus, Wezzelin

    Leben
    Werigand war wahrscheinlich ein Sohn von Azzo (Adalbert), der 965 Vogt des Patriarchen Rodoald von Aquileia in Istrien war. Er verwaltete wichtige Kirchenlehen Aquileias.
    1001 schenkte König Otto III. dem Grafen die Hälfte des Schlosses Silikano und des Hofes Gorizia sowie des dazugehörigen Landes zwischen Isonzo und Wippach samt Gebirgen. Der Empfänger der anderen Hälfte, Patriarch Johann, bekämpfte die Schenkung, wurde aber beim Gerichtstag zu Verona im selben Jahr abgewiesen; die Urkunde bezeichnet Werigand als Graf der Grafschaft Friaul.
    Beim Gerichtstag am 19. Mai 1027 zu Verona, welchen König Konrad II. zur Entscheidung des Streites zwischen Patriarch Poppo von Aquileia und Herzog Adalbero von Kärnten abhielt, erscheint Graf Werigand unter dem Namen Wezzelin als Vogt des Herzogs und als Gewaltbote.[1]
    In einer Urkunde einer Wildbann-Verleihung an Patriarch Poppo 1028 scheint Werigand als Graf Warientus im Gau Friaul auf.[2]
    Um 1051 sind mehrere Schenkungen Gräfin Willibirgs, seiner Witwe, zu Gunsten Geisenfelds zum Gedächtnis ihres Gatten Werigand beurkundet.
    Ein Ludwig, den man 1056 und 1060 als Grafen von Friaul findet, könnte Werigands Sohn oder Enkel gewesen sein.

    Familie
    Werigand war verheiratet mit Willibirg, Erbtochter von Ebersberg († nach 1056), Tochter von Markgraf Ulrich; ihre Nachkommen waren:
    • Azzo (Adalbert) (1028)
    •  ?Ludwig (1056 und 1060 Graf von Friaul)
    • Hadamut (Azzika), Erbin von Istrien, oo Poppo I. von Weimar, Markgraf von Istrien
    • Liutgard, oo Engelbert IV., Graf im Puster-, Nori- und Lavanttal, Domvogt von Salzburg
    • Gerbirg, Äbtissin in Geisenfeld



    Literatur
    • Karlmann Tangl: Die Eppensteiner in AÖG 11 1853
    Einzelnachweise
    1 Regest 1027
    2 Regest 1028
    Weblinks
    • GenMa

    Wergigand + Willibirg von Freising (von Ebersberg). Willibirg (Tochter von Ulrich von Ebersberg und Richildis von Eppenstein) gestorben in nach 1056. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Willibirg von Freising (von Ebersberg)Willibirg von Freising (von Ebersberg) (Tochter von Ulrich von Ebersberg und Richildis von Eppenstein); gestorben in nach 1056.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Ebersberg

    Das mächtige und reiche bayerische Geschlecht der Grafen von Sempt-Ebersberg, auch Grafen von Sempt oder Grafen von Ebersberg, hatte seinen Ursprung in der Zeit von Kaiser Arnulf von Kärnten († 899) mit Graf Sighart († 906) aus dem Geschlecht deder Sieghardinger und endete mit Graf Adalbero II. 1045. Die Grafen von Sempt-Ebersberg waren auch die ersten Markgrafen der Mark Krain; sie regierten als solche von 1004 bis zum Erlöschen des Geschlechts. Zeitweise reichte ihr Herrschaftsbereich durch geschickte Heiratspolitik und Erbe von den oberbayrischen Städten Ebersberg und Erding bis in das heutige Kärnten. 934 gründeten die Grafen das Kloster Ebersberg. Im Jahre 1036 wurde das Gebiet auch über die Mark an der Sann ausgedehnt.

    Wappen
    Das traditionelle Wappen zeigt in Gold einen von Silber und Rot in drei Reihen geschachten breiten Balken. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter offener Flug.[1]
    Stammliste
    Sighart (um 887–906), Graf von Alemannien, erhält Sempt, ∞ Gotini (Gottina)
    • Ratold (um 890–919), Markgraf in Karantanien, ∞ Engilmut
    • Eberhard I. († 959), Graf an der Amper, Gründer Kloster Ebersberg 934
    • Adalbero I. (928/34–965/69), ?Markgraf in Krain, Mitbegründer Kloster Ebersberg, ∞ Liutgard von Dillingen, Nichte von Bischof Ulrich von Augsburg
    • Hl. Lantpert von Freising, (* um 895 (?) in Ebersberg; † 19. September 957 in Freising, von 937 - 957 Bischof von Freising), sagenhafter Gründer von Landsberied
    • Hadamut, ∞ Graf Markwart III. von Viehbach (Eppensteiner)
    • Ulrich (um 970–1029), Graf von Ebersberg, Markgraf von Krain (1004–1011), ∞ Richgart (Richardis) von Viehbach (Eppensteinerin), Schwester von Markwart III.
    • Adalbero II. (1029–1045, Erlöschen), Graf von Ebersberg, ∞ Richlint (Welfin) († 12. Juni 1045 bei Einsturzunglück auf Burg Persenbeug)
    • Eberhard II. (1037–1041/42), Markgraf von Krain (1040–42), Graf von Ebersberg, Gründer Kloster Geisenfeld 1037, ∞ Adelheid aus Sachsen
    • Tuta (Judith), ∞ Sighart, Graf vom Chiemgau († 1046)
    • Willibirg (um 1020–1056), ∞ Graf Werigand von Istrien-Friaul
    • Gerbirg, Äbtissin in Geisenfeld
    • Liutgard, ?Nonne in Geisenfeld
    • Hadamut, ∞ Graf Poppo I. von Weimar, Markgraf von Istrien
    • Nachkommen (siehe Grafschaft Weimar)
    • ?Willibirg, ∞ Babo (Poppo) (um 957, † 975), Graf an der Paar, Markgraf von Krain 973
    • Willibirg († 989/85), ?∞ Eticho II. (Welfe)



    Literatur
    • Majda Smole: Graščine na nekdanjem Kranjskem (Grundherrschaften im einstigen Krain), Ljubljana 1982
    • Franz Tyroller: Ebersberg, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 250 (Digitalisat).
    Weblinks
    • Ebersberg Genealogie (pdf; 504 kB)
    Einzelnachweise
    1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 1. Abteilung, 1. Teil; Abgestorbener Bayrischer Adel; Verfasser: G.A. Seyler; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1884, S. 97

    Kinder:
    1. 3. Hadamut (Hadamuot, Azzika) von Istrien-Friaul gestorben in nach 1040.
    2. Liutgard von Istrien-Friaul


Generation: 4

  1. 8.  Wilhelm I. von WeimarWilhelm I. von Weimar gestorben am 16 Apr 963.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Weimar)

    Wilhelm I., Graf von Weimar († 16. April 963), ist das erste bekannte Mitglied des Weimarer Grafenhauses. Er wird 949 als Graf im Südthüringgau bezeichnet, 958 als Graf im Husitingau und 961 als Graf im Helmegau und Altgau. Ihm wird die Bezeichnung potestas praefectoria beigegeben, was der Stellung eines Markgrafen entspricht.
    In den Jahren 953 bis 955 beteiligte er sich an einem Aufstand der Wettiner gegen die Liudolfinger. Er wurde noch 953 abgesetzt und verbannt, war aber 956 wieder in seine Ämter eingesetzt.
    Wilhelm I. war wohl mit einer Tochter des Markgrafen Poppo (II.) der Sorbenmark aus der Familie der fränkischen Babenberger verheiratet, deren Ehemann mit Sicherheit Wilhelm hieß.

    Er hatte mindestens drei Kinder:
    • Wilhelm II., genannt der Große, † 14. Dezember 1003, Herzog in Thüringen
    • Poppo
    • Sigbert


    Weblinks
    • Wilhelm I. bei genealogie-mittelalter

    Wilhelm + Tochter von Poppo II. (Babenberger/Popponen). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Tochter von Poppo II. (Babenberger/Popponen) (Tochter von Markgraf Poppo II. (Babenberger/Popponen) )).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen

    Die fränkischen Babenberger oder auch Popponen stammen ursprünglich aus dem Grabfeldgau. Der Name steht mit der einstigen Babenburg auf dem Bamberger Domberg in Verbindung.

    Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder, Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.
    Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als diie Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich – die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.
    Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.
    Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seinine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 als Konrad I. (Ostfrankenreich) König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf deen nordwestlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und 973 durch eine Schenkung des jungen Kaisers Otto II. an seinen streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker an Bayern kam, entstand 1007 das Bistum Bamberg.
    Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.

    Stammliste der fränkischen Babenberger
    1 Heim(e)rich (Heimo), † 5. Mai 795 bei Lüne an der Elbe, 764 Mitstifter von Kloster Lorsch, um 771/785 Graf in der Wetterau, 772/782 Graf im Oberrheingau, 777 Graf im Saalgau, 778 Graf im Lahngau, 784 Abt von Mosbach – Vorfahren siehe Robertinr
    1 Ruadbert (Robert), † wohl 805, Graf 780/781
    1 Cancor, Graf 812
    2 Ruadbert (Robert), 817 Graf im Saalgau, Oberrheingau und Wormsgau
    2 Heimerich (Heinrich), Graf 750/802-812; ∞ Hadaburg
    1 Poppo (I.), 819/839 Graf im Saalgau; ∞ ? NN aus der Familie der Hattonen[1]
    1 Sohn[2]
    1 Heinrich, 860 bezeugt, † 28. August 886 vor Paris, 866 princeps militiae, Markgraf (marchio) der Franken, Dux Austrasiorum, begraben in St. Médard in Soissons; ∞ ? Ingeltrud, Tochter von Eberhard von Friaul (Unruochinger)[3]
    1 Adalbert, hingerichtet 9. Juni 906, Graf 888
    2 Adalhard, hingerichtet 902, Graf 888
    3 Heinrich, † 902/903, Graf 888
    1  ? Heinrich, wohl Sohn Adalberts, Adalhards oder Heinrichs, † wohl 935, Graf 912/934 – Heinrich war wohl der Vater von Heinrich von Trier, Poppo von Würzburg und dem Grafen Bertold; sicher ist aber lediglich, dass Heinrich und Poppo Brüder waen
    1  ? Heinrich I., † 3. Juli 964 in Rom, 956 Erzbischof von Trier
    2  ? Poppo I., † 14./15. Februar 961, 931–940 königlicher Kanzler, 941-961 Bischof von Würzburg
    3  ? Berthold, † 15. Januar 980, 941 Graf, 960 Graf im Radenzgau, 961 Graf an der unteren Naab, 973 Graf im Volkfeld, 976 Markgraf, 980 Graf im östlichen Franken; ∞ 942/943 Eiliswintha (Eila) von Walbeck, † 19. August 1015, Tochter des Grafen Lthar II., Gründerin des Benediktinerklosters Schweinfurt – Nachkommen siehe Schweinfurt (Adelsgeschlecht)
    4 Hadui(ch), † 24. Dezember 903; ∞ um 869/870 Otto der Erlauchte, Herzog von Sachsen, † 30. November 912 (Liudolfinger)
    2 Poppo (II.), 878/880-906 bezeugt, Markgraf (marchio), dux, 892 Markgraf der Sorbenmark, 903 Markgraf im bayerischen Nordgau, 906 Graf im Volkfeld
    1 Adalbert, 898/915 Graf im Grabfeld
    2 Poppo (III.), † 945, Graf im Grabfeld und Tullifeld
    1  ? Poppo (IV.), Graf 951/956
    2  ? Otto (I.), Graf 951/955–982
    1 Otto (II.), Graf 999/1008
    1 Poppo (V.), 1006–1014/18 Abt von Lorsch und Fulda
    2 Otto (III.), Graf 1031/49
    1 Poppo I., † 7. August 1078 in der Schlacht bei Mellrichstadt, Graf von Henneberg wohl 1037, 1049, 1057; ∞ Hildegard von Thüringen, Tochter des Landgrafen Ludwig der Bärtige, heiratete in 2. Ehe Thimo von Nordeck (Ludowinger)
    2 Godebold, † nach 1100, 1057 Burggraf von Würzburg
    1 Godebold II, † 1144, Burggraf von Würzburg
    1 Poppo II., † 9. Mai/18. Juni 1155/1156, Graf von Henneberg, 1132 Vogt von Kloster Lorsch; ∞ Irmgard von Stade, Tochter des Grafen Lothar Udo, Markgraf der Nordmark (Udonen)
    2 Gebhard, † 17. März 1159, 1122/27 Elekt, 1150 Bischof von Würzburg,
    3 Günther, † 1161, 1146 Bischof von Speyer
    4 Otto, 1190–1200 Bischof von Speyer
    5 Berthold, † 1157, Burggraf von Würzburg – Nachkommen sind die Grafen von Henneberg
    3 Gerberga; ∞ Heinrich von Schweinfurt, † 18. September 1017, Graf im bayerischen Nordgau (Schweinfurt (Adelsgeschlecht))
    3  ? Tochter; ∞ Graf Wilhelm, wohl Wilhelm I. Graf von Weimar-Orlamünde
    2 Heimerich, † 836, Graf
    1  ? Ratolf, wohl 838 Graf im Grabfeld, 874 Graf (Dux) der Sorbenmark


    Weblinks
    • Die Babenberger Fehde u. die erste urkundliche Erwähnung Bambergs
    • Informationen zu den Popponen
    • PDF Datei zu den Popponen
    Literatur
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln, III.1, T. 54, 1984
    darin benutzt:
    • Alfred Friese: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7.–11. Jahrhundert. Klett-Cotta, Stuttgart 1979, ISBN 3-12-913140-X (Geschichte und Gesellschaft – Bochumer historische Studien 18, (Zugleich: Bochum, Univ., Habil.-Schr.).
    • Ferdinand Geldner: Neue Beiträge zur Geschichte der „alten Babenberger“. Meisenbach, Bamberg 1971, ISBN 3-87525-023-0 (Bamberger Studien zur fränkischen und deutschen Geschichte 1).
    • Wolfgang Metz: Babenberger und Rupertiner in Ostfranken. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung. Band 18, 1958, ISSN 0446-3943, S. 295–304.
    • Michael Borgolte: Babenberger, ältere. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1321.
    Weitere Literatur:
    • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch, Neue Folge, 15. Band (2010), S. 47 ff.
    Fußnoten
    1 Jackman, S. 65
    2 Aufgrund der Lücke zwischen Poppo und Heinrich wird in der Forschung diskutiert, ob zwischen diesen beiden nicht eine Generation „einzuschieben“ wäre. Entsprechend ein Vorschlag von Geldner (Historisches Jahrbuch 84 (1964), S. 257 ff.) und eie Bemerkung von Wenskus (Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel (1976), S. 250); Friese hingegen sieht dazu „keinen Anlass“ (Studien…, S. 104). Jackman (S. 64 f.) schlägt vor, den Grabfeld-Grafen Christian (857/876 bezeugt) hier aufzunehmen; in dessen Ehefrau Heilwig (MGH Diplomata rerum Germaniae ex stirpe Karolinorum, Band 1, Nr. 135) vermutet er eine Tochter des Sachsenherzog Ekbert, während Hlawitschka sie eine Generation später als Tochter von Ekberts Sohn Cobbo sieht.
    3 Zu dieser Ehe siehe den Artikel zu Ingeltrud

    Kinder:
    1. 4. Wilhelm II. von Weimar, der Grosse wurde geboren in cir 930/935; gestorben am 24 Dez 1003.

  3. 12.  Azzo (Adalbert) (von Friaul)Azzo (Adalbert) (von Friaul)
    Kinder:
    1. 6. Wergigand von Istrien-Friaul wurde geboren in cir 970; gestorben in cir 1051.

  4. 14.  Ulrich von EbersbergUlrich von Ebersberg (Sohn von Markgraf Adalbero I. von Ebersberg und Liutgard von Dillingen); gestorben am 3 Mai 1029.

    Ulrich heiratete Richildis von Eppenstein in cir 970. Richildis (Tochter von Graf Markwart II. von Eppenstein) gestorben in 1013. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 15.  Richildis von EppensteinRichildis von Eppenstein (Tochter von Graf Markwart II. von Eppenstein); gestorben in 1013.

    Notizen:

    Verheiratet:
    Doppelhochzeit, bei der auch Ulrichs Schwester Hadamut den Bruder der Richardis, Markwart III., ehelichte

    Kinder:
    1. Tuta (Judith) von Ebersberg
    2. 7. Willibirg von Freising (von Ebersberg) gestorben in nach 1056.


Generation: 5

  1. 18.  Markgraf Poppo II. (Babenberger/Popponen) )Markgraf Poppo II. (Babenberger/Popponen) ) (Sohn von (Christian?) (Babenberger/Popponen) ) und Heilwig).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Tullifeld; Graf im Tullifeld
    • Titel (genauer): 880 bis 892, Sorbenmark; Markgraf der Sorbenmark
    • Titel (genauer): 903, Bayrischer Nordgau; Markgraf im bayerischen Nordgau
    • Titel (genauer): 906, Grafschaft Volkfeld; Graf im Volkfeld

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen

    Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.

    Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.

    Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.

    Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.

    Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.


    Name:
    878/880-906 bezeugt

    Die fränkischen Babenberger oder auch Popponen stammen ursprünglich aus dem Grabfeldgau. Der Name steht mit der einstigen Babenburg auf dem Bamberger Domberg in Verbindung. Die Popponen bzw. fränkischen Babenberger sind nicht mit den (österreichischen) Babenbergern gleichzusetzen.

    Titel (genauer):
    Das Tullifeld war – als Teil Buchonias – eine mittelalterliche Gaugrafschaft im Nordosten der Wasserkuppe und liegt heute im äußersten Westen Thüringens. Das Tullifeld wurde im Norden und Osten von der Werra begrenzt, im Westen von der Ulster, reichte aber teilweise auch über sie hinaus. Es umfasste also einen Teil der östlichen Thüringer Rhön.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tullifeld

    Titel (genauer):
    Der Limes Sorabicus, auch Sorbische Mark oder Sorbenmark, bezeichnet eine Grenzzone zwischen dem Fränkischen Reich und den östlich davon siedelnden Sorben, die spätestens um die Mitte des 9. Jahrhunderts durch die Fränkische Reichsteilung bzw. den Vertrag von Verdun geschaffen worden war und am Ende des 9. Jahrhunderts ihre Bedeutung schon wieder verloren hatte. Sie wird lediglich an vier Stellen in den Fuldaer Annalen kurz erwähnt. Dieses Gebiet, bei dem es sich offenbar um eine Grenzmark handelte, stand unter dem Kommando eines Fürsten (dux Sorabici limitis).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Limes_Sorabicus

    Titel (genauer):
    Die Landschaftsbezeichnung Nordgau umfasste seit dem 7. Jahrhundert n. Chr. die Gebiete nördlich der Donau zwischen Neuburg an der Donau und Regensburg, die später bis zum oberen Main und seit 1060 in das Egerland ausgedehnt wurden. Das Gebiet stand im Laufe der Zeit unter der Herrschaft der Karolinger, der Luitpoldinger, der Markgrafen von Schweinfurt (939–1003), der Grafen von Sulzbach und der Diepoldinger-Rapotonen. Ende des 12. Jahrhunderts fassten die Grafen von Wittelsbach Fuß, die 1255 als Herzöge von Bayern den größeren Teil des Gebietes erwerben konnten und in ihr Herzogtum eingliederten. Als Folge der wittelsbachischen Zweiteilung des Jahres 1329 veränderte sich der Name in Oberpfalz. Die Besitzbezeichnung Nordgau lässt sich erstmals unter den Karolingern in den Reichsteilungsplänen Karls des Großen aus dem Jahr 806 und Ludwig des Frommen aus den Jahren 817 und 839 urkundlich nachweisen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nordgau_(Bayern)

    Titel (genauer):
    Das Volkfeld (auch Volkfeldgau oder Folkfeld genannt) war eine mittelalterliche Gaugrafschaft zwischen Bamberg und dem Maindreieck.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Volkfeld

    Kinder:
    1. Graf Adalbert (Babenberger/Popponen)
    2. Graf Poppo III. (Babenberger/Popponen)
    3. 9. Tochter von Poppo II. (Babenberger/Popponen)

  2. 28.  Markgraf Adalbero I. von EbersbergMarkgraf Adalbero I. von Ebersberg (Sohn von Markgraf Ratold in Karantanien (Sieghardinger) und Engilmut).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Ebersberg; Graf von Ebersberg
    • Titel (genauer): Krain; Markgraf an der Krain
    • Besitz: Kloster Ebersberg; Mitbegründer des Kloster Ebersberg

    Notizen:

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Krain

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Ebersberg

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Ebersberg

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Ebersberg_(Bayern)

    Adalbero + Liutgard von Dillingen. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 29.  Liutgard von Dillingen
    Kinder:
    1. Hadamut (Hadamuod) von Ebersberg
    2. 14. Ulrich von Ebersberg gestorben am 3 Mai 1029.

  4. 30.  Graf Markwart II. von EppensteinGraf Markwart II. von Eppenstein (Sohn von Graf Markwart I. im Viehbachgau); gestorben in nach 951.

    Notizen:

    Edler im Gebiet "Eppenstein" 927, Graf im Viehbachgau 940

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppensteiner

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Eppenstein

    Die Burg Eppenstein ist eine mittelalterliche Burgruine oberhalb des Ortes Eppenstein in der westlichen Obersteiermark. Das Gebiet gehört zum Bezirk Murtal.

    Lage
    Die ehemalige Höhenburg befindet sich direkt oberhalb des Ortes Eppenstein auf einem steilen Felssporn auf rund 736 Meter über Adria. Im Mittelalter führte unterhalb der Burg – im engen Granitzental – eine wichtige Nord-Süd-Handelsroute über den Obdacher Sattel.

    Geschichte
    Burg Eppenstein wird 1160 im Besitz des Adelsgeschlechtes der Traungauer erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich geht sie jedoch auf eine aus dem 10. Jahrhundert gebaute Holzburg zurück. Die Markgrafen von Eppenstein benannten sich nach dieser BBurg (vgl. Eppensteiner). Das Geschlecht starb allerdings bereits 1122 aus und die Burg kam in den Besitz der Familie der Wildonier. Als diese sich an einer Verschwörung gegen den böhmischen König Ottokar beteiligten, wurde die Burg enteignet und von Gefolgsleuten des Königs besetzt, der während des Interregnums Teile von Österreich beherrschte.
    Nach Ottokars Niederlage gegen Habsburg in der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 gelang es den Wildoniern, die Burg wieder zu besetzen. Ottokars Gefolgsleute, die auf der Burg verblieben, wurden alle niedergemacht, die Burg kam indes bald in andere Hände: es folgten als Burgherren die Kärntner Herzöge, die Geschlechter Colledo, Nádasdy, Pranckh, Sessler, Graben und andere. 1478 wurde die Burg umfangreich im gotischen Stil umgebaut, wechselte aber wieder häufiger den Besitzer. Unter anderem wurde sie von einem ungarischen Heer erobert. Eigentlich galt die Burg als uneinnehmbar und fiel auch nur durch Verrat. Nach einem verheerenden Brand und einem Erdbeben wurde die Burg zwar wieder aufgebaut, aber mit dem Bau des Schlosses Neu-Eppenstein obsolet. Sie verfiel bis zu dem Zustand, in dem sie heute ist. Derzeit versucht der Burgenverein Eppenstein die Ruine zu sanieren und zu restaurieren.

    Anlage
    Die Burg ist als Höhen- und Ringburg angelegt. Der Bergfried stand zentral auf dem höchsten Punkt des Felsens. Da es sich um eine Höhenburg handelte, war die Anlage einer zusätzlichen Motte nicht nötig. Der Bergfried war von einer fünfeckigen RiRingmauer umgeben. Das massive Torhaus war von einem Graben gesichert, der mittels einer Zugbrücke überquert werden konnte. Die Torburg und der Pallas mit Bergfried stellten die massivsten Verteidigungsanlagen der Burg dar. Die Ringmauer schützte vornehmlich die innerhalb der Burg existierenden Wirtschaftsgebäude. Es wurden dann in gotischer Zeit auch noch zwei Bastionen aufgebaut, die Artillerie aufnehmen sollten. Der Zugang zu Burg ist nur durch einen schmalen Steig möglich. Daher auch die damalige Annahme, die Burg sei uneinnehmbar.



    Literatur
    • Otto Piper, Österreichische Burgen 1, Wien 1902, S. 79 - 86. Digitalisat bei Austrian Literature Online, dort S. 89–96.
    Weblinks
    Commons: Burgruine Eppenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.burgenkunde.at/Burg Eppenstein
    • Eintrag über Burg Eppenstein auf Burgen-Austria
    • Burgruine Eppenstein Seite der Forschungsgruppe zur interdisziplinären Aufarbeitung landeskulturellen Erbes (FIALE) zur Burgruine Eppenstein

    Kinder:
    1. Markgraf Markwart III. von Eppenstein gestorben in vor 13 Apr 1000.
    2. 15. Richildis von Eppenstein gestorben in 1013.


Generation: 6

  1. 36.  (Christian?) (Babenberger/Popponen) ) (Sohn von Poppo I. (Babenberger/Popponen) und (Hattonen)).

    Notizen:

    Name:
    Dieser Christian ist eine Vermutung..?
    (Da er nicht ausser Acht gelassen werden kann stelle ich ihn hier dar. ms)



    Aufgrund der Lücke zwischen Poppo I. und Heinrich I. wird in der Forschung diskutiert, ob zwischen diesen beiden nicht eine Generation „einzuschieben“ wäre. Entsprechend ein Vorschlag von Geldner (Historisches Jahrbuch 84 (1964), S. 257 ff.) und eine Bemerkung von Wenskus (Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel (1976), S. 250); Friese hingegen sieht dazu „keinen Anlass“ (Studien…, S. 104). Jackman (S. 64 f.) schlägt vor, den Grabfeld-Grafen Christian (857/876 bezeugt) hier aufzunehmen; in dessen Ehefrau Heilwig (MGH Diplomata rerum Germaniae ex stirpe Karolinorum, Band 1, Nr. 135) vermutet er eine Tochter des Sachsenherzog Ekbert, während Hlawitschka sie eine Generation später als Tochter von Ekberts Sohn Cobbo sieht.



    Die fränkischen Babenberger oder auch Popponen stammen ursprünglich aus dem Grabfeldgau. Der Name steht mit der einstigen Babenburg auf dem Bamberger Domberg in Verbindung. Die Popponen bzw. fränkischen Babenberger sind nicht mit den (österreichischen) Babenbergern gleichzusetzen.

    (Christian?) + Heilwig. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 37.  Heilwig

    Notizen:

    Name:
    Jackman vermutet in Heilwig (MGH Diplomata rerum Germaniae ex stirpe Karolinorum, Band 1, Nr. 135) eine Tochter des Sachsenherzog Ekbert, während Hlawitschka sie eine Generation später als Tochter von Ekberts Sohn Cobbo sieht.

    Kinder:
    1. princeps militiae Heinrich I. (Babenberger/Popponen) gestorben am 28 Aug 886 in vor Paris; wurde beigesetzt in St. Médard, Soissons, FR.
    2. 18. Markgraf Poppo II. (Babenberger/Popponen) )

  3. 56.  Markgraf Ratold in Karantanien (Sieghardinger)Markgraf Ratold in Karantanien (Sieghardinger) (Sohn von Graf Sieghard I. (Sighart) von Alemannien (Sieghardinger) und Gotini (Gottina, Kotoni)); gestorben in cir 919.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Karantanien; Markgraf in Karantanien (Karantanija, Korotan)

    Notizen:

    Karantanien

    Karantanien (slowenisch Karantanija, auch Korotan) war ein im 7. Jahrhundert entstandenes slawisches Fürstentum mit möglichem Zentrum auf dem Gebiet des heutigen Kärnten. Über Kärnten hinausreichend soll es als ein erstes eigenständiges und stabiles Staatsgebilde nach der Völkerwanderung entscheidend für die Geschichte Kärntens, der Steiermark und Sloweniens gewesen sein.

    Besiedelungsgeschichte und Entwicklung des karantanischen Fürstentums
    Um 590/591 kam es zu größeren Vorstößen von slawischen Stämmen in die östlichen Randzonen der Alpen bis an die östlichen und nördlichen Grenzen von Binnennorikum. Die in der Wissenschaft Alpenslawen, auch Vinedi[1] genannten ethnischen Vorfahren der Slowenen besiedelten am Ende des 6. Jahrhunderts in relativ kurzer Zeit den östlichen Teil der Ostalpen. Als Alpenslawen wurden alle Slawen bezeichnet, die dieses gebirgige Gebiet besiedelten. Es bildete sich eine selbstständige karantanische Herrschaft mit dem Zentrum in Karnburg/Krnski grad auf dem Zollfeld/Gosposvetsko polje bei Klagenfurt/Celovec heraus, das Fürstentum Karantanien. Die Quellen nennen es marca Vinedorum oder Sclaborum provincia. Diese Slawen werden im 7. Jahrhundert als Carantani, sclavani, sclavi, sclavoni oder veneti bezeichnet. Die Germanen nannten sie Winedi, Winadi oder Wenden.

    Die Karantanen weisen sich durch ihren Namen als ein Neustamm aus. Altbewohner (keltisch-romanische Restbevölkerung) und Zuwanderer lebten nebeneinander im Lande, zwar verschiedensprachig, aber mit wachsenden Verständigungsmöglichkeiten. Die Oberschicht und Führungsschicht bildeten zweifellos die Alpenslawen und eine Zeit lang vermutlich auch Awaren, die restliche Bevölkerung setzte sich aus sonstigen eingewanderten slawischen Volksstämmen, romanisierten Kelten (Noriker) und zugezogenen Römern zusammen. Der slawischen Sprache ist es gelungen, bis zum 8. Jahrhundert andere Spracheigentümlichkeiten in Karantanien zu verdrängen.[2]
    Das Fürstentum der Karantanen könnte für die mitteleuropäische Geschichte von großer Bedeutung gewesen sein, wenn es sich dabei tatsächlich um eine für diesen Raum schon sehr früh entstandene staatliche Ordnung gehandelt hat.[3] Darauf gehe der Fürstenstein, das älteste Rechtsdenkmal, Herrschaftszeichen Kärntens und des mitteleuropäischen Raums, zurück. Allerdings bestehen an dieser weit verbreiteten Meinung auch beträchtliche Zweifel und die Thesen insbesondere von Jožko Šavli, einem Wirtschaftslehrer und Hobbyhistoriker in Görz, veranlassten den eminenten slowenischen Historiker Bogo Grafenauer (1916–1995) zur Feststellung „Nirgendwo sonst in der Welt finden ähnliche historiographische Ekzentrizitäten ein derart breites Echo wie bei den Slowenen.“[4]

    Die Anfänge der Zeremonie am Fürstenstein können an die Zeit der karantanischen Selbstständigkeit im 7. und 8. Jahrhundert angeknüpft werden. Das ist zwar nicht nachweisbar, aber für diese Ansicht gibt es keine bessere Alternative. Ebenfalls isist die Annahme logisch, dass die Teilnehmer dieser Zeremonie nur die Angehörigen der Karantanengemeinschaft gewesen sein können; das heißt diejenigen. die unter die Herrschaft des Karantanenfürsten fielen. Diese Herrschaft erstreckte sich jedoch nie auf den Raum südlich der Karawanken. Später wurde der Fürstenstein zum Herrschaftssymbol des Herzogtums und Landes Kärnten, dessen Wappen im Spätmittelalter auch auf dieses Denkmal eingemeißelt wurde. Mit dem Fürstenstein wurde die Herrschaftsübergabe verbunden, die sich allerdings ausschließlich auf das Herzogtum Kärnten bezog. Auch in jener Zeit hatte der Fürstenstein keinen allslowenischen Bezug, der auch Krain oder die (Unter)Steiermark einbezogen hätte.[5]
    Durch die bayerische Expansionspolitik bzw. die (von den Karantanen gewünschte) Politik der Rettung vor den Awaren und die damit allmählich verbundene christliche Missionierung Karantaniens im 8. Jahrhundert kam das Land unter bayerische Oberhohoheit.[6] Karantanien kam unter bayerisch-fränkischen Einfluss und verlor in der Folge schrittweise seine Selbständigkeit. Karantanien büßte nur die Eigenständigkeit als selbständiges Fürstentum ein; der Name wurde weiterhin als Landesbezeichnung geführt. Bayern, Franken und Angehörige anderer germanischer Stämme kamen in das Land.

    Territorium und Überblick
    Herrschaftszentrum war wahrscheinlich Karnburg (Krnski grad) am Zollfeld (Gosposvetsko polje). Karantanien umfasste auch große Teile der Gebiete des heutigen Osttirol und der Steiermark, weiters den Salzburger Lungau und den Enns-Pongau, sowie Teile des südlichen Ober- und Niederösterreich. Dazu kam noch die heutige slowenische Untersteiermark bis ins Tal der Save, aber ohne den Raum Ptuj. Der Historiker Wolfram[7] nimmt an, dass die Karantanen auf mehr als 35 Prozent des heute österreichischen und etwa 10 bis 15 Prozent des slowenischen Staatsgebietes ihre frühmittelalterliche Staatlichkeit entwickelten. In den wenigen vorhandenen schriftlichen historischen Quellen, wie zum Beispiel von Paulus Diaconus, wird eher zwischen deer ebenfalls weitgehend slawisch besiedelten Carniola, dem späteren Krain, und Carantanum unterschieden. Obwohl sich der slowenische Raum südlich der Karawanken im Schatten der Überlieferung befand,[8] darf seine Bedeutung für die Erforschung der Gesellschaftsstrukturen der Karantanen nicht unterschätzt werden. Der Umfang Karantaniens ist nicht immer gleich gewesen, so haben sich die Grenzen Karantaniens zur Zeit von Borouth von jenen nach dem Ende der siegreichen Awarenkriege unterschieden.[9]

    Etymologie und Sprache der Karantanen
    Es gibt mehrere Deutungen des Namens: Möglich ist die Herkunft vom vorindogermanischen Wort car „Felsgestein“, ein Hinweis auf den Siedlungsraum, oder auch eine Ableitung vom Keltischen: carant, (Freund, Verwandter), eine Tradition von den verblliebenen einheimischen Keltoromanen. Die Bezeichnung Carontani wurde nachweislich im 7. Jh. durch den Geographen von Ravenna in seiner Cosmographie erstmals erwähnt, die spätere Form Carantanum für das Gebiet des Volks der Slawen ist vor dem Jahr 800 durch den Geschichtsschreiber Paulus Diaconus belegt. Carantanum wurde latinisiert zu Carinthia.
    Auch die vielen etymologisch slawischen (= „windischen“) Toponyme zeugen von einer Slowenisch- bzw. Gemischtsprachigkeit des südlichen Österreichs. Der Name der Tauern etwa ist ein altes Substratwort (*taur – „Berg“ > „Bergpass, Übergang“) und durch slawische Vermittlung ins Deutsche gelangt. Im slowenischen Volksmund heißen sowohl die Ossiacher Tauern (auf Slowenisch Osojske Ture) als auch der Turia-Wald südlich vom Keutschacher See einfach Turje. Daraus folgt, dass es im hohen und späten Mittelalter eine über Kärnten hinausgehende, weit verbreitete Gemischtsprachigkeit gab, was sich auch in alten Lehnwörtern in der Dialektsprache widerspiegelt. Es gibt viele Wörter in der Mundart, die slawischen Ursprungs sind, so zum Beispiel die alten bäuerlichen Speisen Munken (von „altslowenisch“ *mǫka „Mehl“, modern moka) und Talggen (von frühslawisch *tălkŭna, etwa „geschroteter Hafer“) oder die Strankerln „grüne Bohnen, Fisolen“ (von „altslowenisch“ *strąk- > *strǫk-, moderern strok „Hülse, Schote“). Der Sprachwissenschaftler Heinz Dieter Pohl stellt nun die Frage, wie man diese Sprache nennen solle; „Slowenisch“ im heutigen Sinn sei sie nicht, „Alpenslawisch“ sei zu allgemein, „altslowenisch“ erwecke den Eindruckk, es handle sich um einen direkten Vorläufer des modernen Slowenischen. Daher denkt Pohl, „der beste Name wäre „Karantanisch“, da ja die Slavia submersa der österreichischen Alpenländer die Sprache des Karantanen-Reichs war“.[10] Literarisch ist dieses Karantanisch in den altslowenischen Freisinger Denkmälern (Brižinski spomeniki) überliefert.

    Reich der Karantanen
    Nachdem die Langobarden ab 568 nach Italien weitergezogen waren, rückten die Awaren und, vor ihnen auf der Flucht, die Vorfahren der Slowenen (Alpenslawen, Karantanen) aus dem Südosten in Pannonien und Noricum ein; an den Drauquellen (Toblacher Feld) wurde ihrem weiteren Vorrücken nach Westen von den Bayern unter Herzog Tassilo I. ein Ende gesetzt.
    Ab 623 gelang es dem Franken Samo, die Slawen gegen die bedrückenden Awaren in einem großen slawischen Reich mit Zentrum an der unteren March zu organisieren; nach seinem Tod 658 zerfiel sein Reich. Ob Samos Reich sich auch auf Karantanien ausgedehnt hat, ist umstritten, auch, da um 630 ein Herzog Walluk (Wallucus dux Winedorum) erwähnt wird. 631 wird in der Fredegar-Chronik der Name Karantaniens mit marcha Vinedorum (‚Mark der Winden/Windischen‘) genannt.

    Die fränkisch-bayerische Grenzmark Karantanien
    Im 8. Jahrhundert (vor 743) wandte sich Borouth, Herzog der Karantanerslawen, an Herzog Odilo von Bayern um Hilfe gegen die Awaren. Diese wurde auch gewährt, allerdings gegen Anerkennung der bayerischen bzw. fränkischen Oberhoheit. Borouth, sein Sohn Cacatius und sein Neffe Cheitumar herrschten als fränkische Vasallen. Ein Aufstand der heidnischen Slowenen wurde 772 von Herzog Tassilo III., der 763 das fränkische Joch abgeworfen hatte, unterdrückt und ein neuer Herzog eingesetzt: Waltunch/Wladuch/Walhun.
    Nachdem der fränkische König Karl der Große bis Ende des 8. Jahrhunderts die Awaren im Osten sowie die Langobarden im Süden zurückgedrängt bzw. unterworfen hatte, verleibte er das Herzogtum Bayern seinem Reich ein, Karantanien wurde wie die Awarenmark zu einer Grenzmark des Frankenreichs. Formal war Karantanien fränkischen Reichsbeamten unterstellt und ab 799 als Teil der Marcha orientalis vom bayerischen Ostlandpräfekten mit Sitz in Lorch an der Enns verwaltet. Die Einsetzung einheimischer Stammesfürsten slawischer Abstammung wurde von diesen jedoch zunächst noch geduldet.
    Als sich Ljudevit, Fürst von Unterpannonien (das Gebiet zwischen Drau und Save – Kulpa), zwischen 819 und 823 gegen die fränkische Oberhoheit unter Ludwig dem Frommen auflehnte, schlossen sich Teile der Karantanen an, wurden aber geschlagen; Ljudevit wurde im Jahr 823 ermordet. Ludwig der Fromme versprach seinem Sohn Ludwig dem Deutschen Bayern sowie die östlichen Marken, was durch den Vertrag von Verdun 843 auch besiegelt wurde. Von 840 bis 861 war Pabo Graf von Karantanien. Ihm folgte nach dessen Absetzung durch Karlmann Graf Gundakar im Amt.[11]
    Ludwig der Deutsche schenkte die östlichen Marken 861 seinem Sohn Karlmann, der aber ab 863 mit seinem Vater in Streit geriet, weil er anstelle der Anführer, die für die Sicherung Pannoniens vorgesehen waren, seine eigenen Leute einsetzte. Ludwig ging mit Truppen gegen seinen Sohn vor und zwang ihn, sich zu unterwerfen. Karlmann konnte jedoch aus der freien Haft seines Vaters zurück nach Kärnten flüchten, gewann die Gebiete zurück und wurde schließlich bei der Reichsteilung seines Vaters 865 Herzog des ostfränkischen Teilreichs Bayern und nach dessen Tod 876 ostfränkischer Teilkönig.

    Arnulfs Regnum Carantanum
    Arnulf von Kärnten, illegitimer Sohn Karlmanns, wuchs in Kärnten – in der Pfalz Karnburg oder vielleicht auf der sogenannten Mosaburch – auf, wurde 876 Markgraf von Karantanien und regierte ab 887 als ostfränkischer König bzw. Kaiser Arnulf (ab 896). Arnulfs regnum Carantanum umfasste als karantanisch-pannonischer Herrschaftskomplex auch die Grafschaft an der oberen Save sowie das Sisak-Fürstentum an deren Mittellauf.
    Magyarensturm und Trennung in Kärnten und die Mark an der Mur (Steiermark)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach Arnulfs Tod 899 erstarkten die Stammesherzogtümer wieder, und bayerische Fürsten beherrschten Karantanien bis 976. Während die Awarenmark nach der Niederlage von Pressburg 907 an die Magyaren verloren ging, konnten sich die Bayern unter fränkischer Oberhoheit in der karantanischen Grenzmark halten. Als nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 das niederösterreichische Alpenvorland wieder zurückerobert wurde, und als Mark Ostarrîchi Gestalt annahm, entwickelte sich Karantanien weitgehend unabhängig.
    Die Grenzen der unter der Herrschaft der Karolinger und ihrer Nachfolger (825–976) zu Bayern gehörenden Mark Karantanien und auch des späteren Herzogtums Kärnten gingen über die Grenzen des alten Fürstentums und ganz besonders weit über jene des heutigen Bundeslandes Kärnten hinaus. Karantanien wurde 976 durch Kaiser Otto II. zugleich mit der Absetzung des bayerischen Herzogs Heinrich II. des Zänkers vom Herzogtum Bayern abgetrennt und zum Herzogtum Kärnten erhoben. Es war damit das älteste Herzogtum des Heiligen Römischen Reiches innerhalb der heutigen österreichischen Grenzen.
    Nach der Schlacht auf dem Lechfeld wird um 970 erstmals die Karantanische Mark genannt. Diese wurde nach 955 von Karantanien abgespalten; diese Mark an der Mur lag zwischen Kor- und Packalpe und dem Mittellauf der Mur und bildete gemeinsam mit den obersteirischen Grafschaften im Ennstal, um Judenburg, um Leoben und im Mürztal die Keimzelle für die später entstehende Steiermark – der alte Verwaltungssitz an der Enns verlagerte sich von Lorch nach Steyr, und von dieser Stadt hat die Steiermark ihren Namen.

    Literatur
    • Wilhelm Richard Baier (Hrsg.): Karantanien – Mutter von Kärnten und Steiermark. Hermagoras, Klagenfurt 2003; ISBN 3-85013-967-0 [Protokollband zur Vortragsreihe der Grazer Urania im Winter 2002, 160 S.]
    • Paul Gleirscher: Karantanien – das slawische Kärnten. Verlag Carinthia, Klagenfurt 2000; ISBN 3-85378-511-5
    • Bogo Grafenauer: Ustoličevanje koroških vojvod in država karantanskih Slovencev. Die Kärntner Herzogseinsetzung und der Staat der Karantanerslawen. Ljubljana, 1952.
    • Hans-Dietrich Kahl: Der Staat der Karantanen: Fakten, Thesen und Fragen zu einer frühen slawischen Machtbildung im Ostalpenraum, Ljubljana 2002
    • Walter Kleindl: Die Chronik Österreichs. Chronik Verlag, Dortmund 1984.
    • Heinz Dieter Pohl: Kärnten – deutsche und slowenische Namen. Koroška – slovenska in nemška imena. In: Österreichische Namenforschung 28, Heft 2–3, 2000.
    • Heinz Dieter Pohl: Slowenisches Erbe in Kärnten und Österreich. Ein Überblick. In: Karl Anderwald, Peter Filzmaier, Karl Hren (Hrsg.): Kärntner Jahrbuch für Politik 2005. Klagenfurt 2005, S. 127–160.
    • Rudolf Reichel: Steirische Landesgeschichte. Leuschner&Lubensky, Graz 1884
    • Slawisches Österreich – Geschichte und Gegenwart der Minderheiten. online (PDF)
    • Peter Štih: Glossen zu einer neuen Monographie über Karantanien. In: Carinthia I, 196. Jahrgang (2006), S. 99–126.
    • Herwig Wolfram: Die Geburt Mitteleuropas, Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung 378–907, Verlag Kremayr & Scheriau, 1987 und 1995; ISBN 3-218-00451-9
    • Šavli Joško, Slovenska znamenja (Slowenische Zeichen), Založba (Verlag) Humar, Gorica (Görz) – Bilje 1994. [Es befinden sich im Buch auch deutschsprachige Auszüge und Zusammenfassungen (z. B.: Fürstenstein, Herzogstuhl) aus den relevanten sloenischsprachigen Passagen.]
    Einzelnachweise
    1 Štih, Simoniti, Vodopivec, Slowenische Geschichte, Gesellschaft – Politik – Kultur, Graz, 2008, 30.
    2 Peter Štih: Glossen zu einer neuen Monographie über Karantanien. In: Carinthia I, 196. Jahrgang (2006), S. 99–126.
    3 Jožko Šavli: Karantanien, ein Vorgänger Mitteleuropas. In: ZEITDOKUMENT »»»»»»»»DAS GEMEINSAME LEBEN««««««««. Abgerufen am 2. April 2008.
    4 Bogo Grafenauer: Ob tisočtristoletnici slovanske naselitve na današnje slovensko narodnostno ozemlj In: Paulus Diaconus, Zgodovina Langobardov – Historia Langobardorum. Obzorja, Maribor 1988, S. 421; in Übersetzung zitiert nach Luka Lisjak Garijelčič: The Dissolution of the Slavic Identity of the Slovenes in the 1980, S. 98
    5 Peter Štih: Suche nach der Geschichte, oder wie der karantanische Fürstenstein das Nationalsymbol der Slowenen geworden ist Informationsportal des Zentralverbands slowen. Organisationen und Slowenischer Kulturverband
    6 Vgl. Baier/Kramer (Hrsg.): Karantanien – Mutter von Kärnten und Steiermark, S. 103.
    7 Herwig Wolfram: Ethnographie des frühmitteralterlichen Österreich. Aufsatz. In: Wilhelm Baier, Diether Kramer (Hrsg.): Karantanien – Mutter von Kärnten und Steiermark. Verlag Hermagoras, Klagenfurt 2003.
    8 Peter Štih: Suche nach der Geschichte, oder wie der karantanische Fürstenstein das Nationalsymbol der Slowenen geworden ist. Informationsportal des Zentralverbands slowen. Organisationen und Slowenischer Kulturverband, 30. Oktober 2006.
    9 Peter Štih: Glossen zu einer neuen Monographie über Karantanien. in: Carinthia I, 196. Jahrgang (2006), S. 99–126.
    10 Pohl: Slowenisches Erbe in Kärnten und Österreich: ein Überblick, S. 130. Siehe auch Pohl: Sprachen und Sprachinseln im südalpinen Raum – ein Überblick. Abgerufen am 7. Juli 2007.
    11 Jochen Böder: Amts- und Herrschaftsträger unter Ludwig dem Deutschen, Zulassungsarbeit zum Staatsexamen, veröffentlicht unter www.intelligenzia.de [1] (PDF; 1,8 MB), 1999.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karantanien

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Karantanien

    Ratold + Engilmut. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 57.  Engilmut

    Notizen:

    Gestorben:

    Kinder:
    1. Graf Eberhard I. von Ebersberg gestorben in 959.
    2. Bischof Lantpert von Freising (von Ebersberg) wurde geboren in cir 895 in Ebersberg, Bayern, Deutschland; gestorben am 19 Sep 957 in Freising.
    3. 28. Markgraf Adalbero I. von Ebersberg

  5. 60.  Graf Markwart I. im ViehbachgauGraf Markwart I. im Viehbachgau

    Notizen:

    Graf im Viehbachgau 916

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eppensteiner

    Kinder:
    1. 30. Graf Markwart II. von Eppenstein gestorben in nach 951.