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Martha von Werdenberg

Martha von Werdenberg

weiblich - 1186

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Generation: 1

  1. 1.  Martha von WerdenbergMartha von Werdenberg (Tochter von Johann III. von Werdenberg und Elisabeth von Württemberg); gestorben in 1186.

    Martha heiratete Ritter Nikolaus (Niclas) von Abensberg in nach 1465. Nikolaus (Sohn von Johann II. von Abensberg und Elsa Törring (Toerring)) gestorben in 1484. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Das Paar hatte keine überlebenden Kinder, daher starben die Grafen von Abensberg mit Niclas aus.


Generation: 2

  1. 2.  Johann III. von WerdenbergJohann III. von Werdenberg wurde geboren in vor/um 1416; gestorben am 26 Apr 1465; wurde beigesetzt in Pfarrkirche St. Martin, Trochtelfingen.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(Werdenberg)#Nachkommen

    Graf Johann III. von Werdenberg[1] (* vor/um 1416; † 26. April 1465[2]) gilt als der „Erneuerer“ der Linie der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg-Sigmaringen im 15. Jahrhundert.

    Herkunft
    Er entstammte der Linie Werdenberg-Trochtelfingen-Sigmaringen-Heiligenberg, einer Seitenlinie der Grafen von Werdenberg und war über diese ein Nachfahre der Pfalzgrafen von Tübingen. Er hatte einen jüngeren Bruder, Graf Eberhard III. von Werdenberg.[3]

    Die Eheschließung
    Johann von Werdenberg wurde zusammen mit seinem Bruder Eberhard am Hof der Grafen von Württemberg erzogen.[4] Dort machte er die Bekanntschaft mit Elisabeth von Württemberg, der Tochter des Grafen Eberhard III. aus dessen zweiter Ehe mit Markgräfin Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, die im Jänner des Jahres 1428 mit Herzog Albrecht III. von Baiern-München verlobt wurde, wobei auch der Zeitpunkt der Eheschließung bereits feststand. Im Frühjahr 1428 heirateten Johann und Elisabeth, wodurch dieses Eheprojekt nicht zustande kam. Ihre ohne Wissen und Zustimmung ihrer Familien geschlossene Ehe wurde jedoch am 27. April 1430 offiziell anerkannt. Der Konflikt zwischen den Häusern Württemberg und Baiern-München wurde mit einer Strafzahlung an Herzog Albrecht III. beigelegt.

    „Erneuerung“ der Herrschaften der Grafen von Werdenberg
    In der Folge gelang Johann III. in Anlehnung an das Haus Württemberg und unter Ausnutzung der politischen Verhältnisse im Reich eine erfolgreiche Territorialpolitik. Nach Anerkennung seiner Eheschließung wurden ihm von den Württembergern die Pfandschaften Sigmaringen und Veringen bestätigt. Von 1429 bis 1434 sicherte er sich mit ihrer Hilfe in einem gegen König Sigmund geführten Fiskalprozess die Grafschaft Heiligenberg, auf die er Erbschaftsansprüche geltend gemacht hatte. Im Jahr 1439 ließ er sich diese Grafschaft in Ofen von König Albrecht II. als Reichslehen bestätigen.[5]

    1456 führte seine Gattin am kaiserlichen Hof eine Erbschaftsklage gegen Graf Ulrich V. von Württemberg, die eine Fehde zur Folge hatte, die bis 1459 dauerte und Johann als langjährigen Rat des Grafen Ulrich in einen schweren Loyalitätskonflikt brachte. 1459 leistete er zusammen mit Elisabeth einen Erbverzicht an die Grafen von Württemberg, wofür sie die Pfandschaften Sigmaringen und Veringen als Allod erhielt. Diese ließen Johann und sie sich vom Kaiser zu Reichslehen übertragen, wobei ihnen auch das Recht auf die weibliche Erbfolge zugestanden wurde.[6]

    Seine Mitglied- und Hauptmannschaft in der Ritterschaft vom St. Jörgenschild und ein Bündnis mit den „Bodensee-Städten“ bewährte sich 1464 und in den Folgejahren bei einem Konflikt mit den Grafen von Rechberg und den Herren von Klingenberg.[7]

    Tod und Hinterlassenschaft
    Johann von Werdenberg dürfte am 26. April verstorben sein, vermutlich im Jahr 1465. Er wurde in der Pfarrkirche St. Martin in Trochtelfingen begraben. Noch vor seinem Tod hatte er 1459 seinem ältesten Sohn Georg die Grafschaft Heiligenberg überlassen, der nach seinem Tod auch das Familienseniorat ausübte. Georgs Söhne erbten später auch Sigmaringen und Veringen, doch starb mit ihnen die Familie um 1534 in männlicher Linie aus.

    Name:
    Gilt als der „Erneuerer“ der Linie der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg-Sigmaringen im 15. Jahrhundert.

    Die Grafen von Werdenberg, nach der Burg Werdenberg (erbaut um 1228) in der heutigen Gemeinde Grabs im Kanton St. Gallen benannt, waren ein schwäbisches Hochadelsgeschlecht, dessen Herrschaftsschwerpunkte im Alpenrheintal, an der oberen Donau und auf der Schwäbischen Alb lagen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Werdenberg_(Adelsgeschlecht)#Nebenlinie_Sigmaringen_mit_Trochtelfingen

    Geburt:
    Filiation ?

    Gestorben:
    Johann von Werdenberg dürfte am 26. April verstorben sein, vermutlich im Jahr 1465.
    Noch vor seinem Tod hatte er 1459 seinem ältesten Sohn Georg die Grafschaft Heiligenberg überlassen, der nach seinem Tod auch das Familienseniorat ausübte. Georgs Söhne erbten später auch Sigmaringen und Veringen, doch starb mit ihnen die Familie um 1534 in männlicher Linie aus.

    Begraben:
    Er wurde in der Pfarrkirche St. Martin in Trochtelfingen begraben.

    Johann heiratete Elisabeth von Württemberg in 1428. Elisabeth (Tochter von Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde und Elisabeth von Nürnberg) wurde geboren am nach 1412; gestorben in nach 29 Apr 1476. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Elisabeth von WürttembergElisabeth von Württemberg wurde geboren am nach 1412 (Tochter von Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde und Elisabeth von Nürnberg); gestorben in nach 29 Apr 1476.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Württemberg_(1412–1476)

    Elisabeth von Württemberg (* nach 1412; † nach dem 29. April 1476) war die Tochter Eberhards des Milden von Württemberg und Elisabeths von Nürnberg. Sie wurde am 15. Januar 1428 mit Albrecht III. von Bayern – der später durch seine Beziehung zu Agnes Bernauer bekannt wurde – verlobt. Stattdessen heiratete sie aber heimlich den zu seiner Ausbildung am Hof Graf Ludwig von Württembergs weilenden Johann IV. von Werdenberg.

    Leben
    Elisabeth war das einzige Kind aus der zweiten Ehe Eberhards des Milden mit Elisabeth von Nürnberg. Sie war damit eine Urenkelin von Kaiser Karl IV. Über Geburtstag und -ort liegen keine Quellen vor, jedoch fand das Beilager ihrer Eltern am 22. November 1412 in Stuttgart statt.

    In Württemberg war die Herrschaft an die Enkel aus der ersten Ehe Eberhards des Milden mit Antonia Visconti, die Brüder Ludwig I. und Ulrich V., übergegangen. Diese regierten zu Anfang noch unter der Vormundschaft ihrer Mutter Henriette von Mömpelgard und württembergischer Räte. Zum Ende dieser Vormundschaft nahm auch Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz vermittelnden Einfluss auf die Regierungsgeschäfte der Brüder.

    Am 15. Januar 1428 trafen die Brüder Ludwig und Ulrich in Heidelberg eine Eheabrede für ihre etwa gleichaltrige Tante Elisabeth. Die Herzöge Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München vereinbarten darin die Heirat von Ernsts Sohn Albrecht III. mit Elisabeth. Das Beilager wurde darin auf die Zeit zwischen Pfingsten (23. Mai) und Johannis (24. Juni) 1428 festgelegt. Für den Fall eines einseitigen Bruches des Verlöbnisses wurde ein Strafgeld von 10.000 Gulden festgelegt.

    Johann IV. von Werdenberg, der einige Jahre vor 1416 geboren ist,[1] wurde am württembergischen Hof erzogen. Die heimliche Hochzeit der beiden Teenager[2] wird wohl unmittelbar im Frühjahr 1428 stattgefunden haben. Am 2. August 1429 berichtete Hans Truchseß von Bischishausen der Gräfin Henriette von Württemberg über Verhandlungen, die wegen des durch die Heirat entstandenen Streits zwischen Württemberg und Werdenberg notwendig geworden waren. Am 27. April 1430 wurde in Stuttgart die Ehe anerkannt und Elisabeth ihre Heimsteuer auf die Ämter Balingen und Ebingen angewiesen, sowie die bereits bestehenden Pfandschaften der Werdenberger auf Sigmaringen und Veringen erneut bestätigt.

    Wie württembergische Urkunden zeigen, scheint es im Jahr 1441 noch keine überlebenden Kinder gegeben zu haben. Im Jahr 1459 hingegen ist von sechs Söhnen die Rede. Gegen einen Erbverzicht an Württemberg wurde ihnen Sigmaringen und Veringen endgültig überlassen. Diese trugen die Werdenberger daraufhin umgehend dem Kaiser zu Lehen auf. Dadurch konnte Veringen und Sigmaringen nach dem Aussterben der Werdenberger im Jahr 1534 als erledigtes Reichslehen an die Grafen von Zollern vergeben werden.

    Das Strafgeld an Bayern wurde, wie württembergische Urkunden des Jahres 1447 zeigen, bezahlt.

    Johann von Werdenberg starb am 26. April 1460 und er wurde im Familienbegräbnis in der Pfarrkirche St. Martin in Trochtelfingen begraben. Elisabeth war nach einer württembergischen Urkunde noch am 29. April 1476 am Leben. Ihre Ruhestätte ist nicht bekannt, aber ihrem Rang und ihrer Stellung entsprechend dürfte sie an der Seite ihres Gatten beigesetzt worden sein.

    Rezeption
    Für den Stuttgarter Ratsherren Sebastian Küng schien das Verhalten Elisabeths so undenkbar gewesen zu sein, dass er aus der Quellenlage in einer Geschichte des Hauses Württemberg (1554) nur den Schluss ziehen konnte, dass sie in einer ersten Ehe mit Johann von Werdenberg verheiratet gewesen sei und nach dessen Tod Albrecht von Bayern geheiratet hat, mit dem sie aber keine Kinder hatte.

    Christian Friedrich Sattler (1773) stellte Elisabeths Mutter kein besonders gutes Zeugnis aus und stellte diese als wollüstig dar. Bei diesem negativen Einfluss sei von Elisabeth kein anderes Verhalten zu erwarten gewesen. Historisch belegt ist, dass Elisabeth von Nürnberg in ihrem Witwensitz in Schorndorf eine sehr aufwendige Hofhaltung betrieb und ihren Stiefenkeln Schulden von über 10.000 Gulden hinterlassen hatte.[3]

    Der grundlegende Historiker der Werdenberger, Johann Nepomuk Vanotti, griff 1845 diese Kritik auf, stellt ihr aber Elisabeths späteres Leben in einer vieljährigen, zufriedenen Ehe und als besorgte, liebende Mutter und gute Haushälterin entgegen, die aber auch herrschsüchtig, stolz und hartnäckig sein konnte, wenn es um das Wohl ihrer Kinder ging.

    Spätere Historiker (Stälin, 1887 oder Decker-Hauff, 1966) stellen den romantischen Aspekt in den Vordergrund und relativieren Elisabeths Verhalten mit der späteren Affäre des Bräutigams mit Agnes Bernauer.

    Gestorben:
    Elisabeth war nach einer württembergischen Urkunde noch am 29. April 1476 am Leben.

    Begraben:
    Ihre Ruhestätte ist nicht bekannt, aber ihrem Rang und ihrer Stellung entsprechend dürfte sie an der Seite ihres Gatten beigesetzt worden sein.

    Notizen:

    Aus der Ehe mit Elisabeth von Württemberg hatte Johann mehrere Kinder, von denen einige sehr vorteilhafte Ehen eingehen konnten. Zu seinen Kindern gehören:
    - Graf Georg III. von Werdenberg († 12./15. Mrz 1500) ⚭ 1464, mit Markgräfin Katherina von Baden.
    - Graf Johann II. von Werdenberg († 1486), Bischof von Augsburg
    - Graf Haug von Werdenberg († 1508), Rat der Kaiser Friedrich III. und Maximilian I.
    - Graf Heinrich XIII. von Werdenberg († 1501 oder 1505), Domherr zu Straßburg
    - Graf Rudolf X. von Werdenberg († 1505), Großprior der Johanniter
    - Graf Ulrich von Werdenberg († 17. Juli 1503)
    - Graf Gabriel von Werdenberg
    - Graf Ludwig von Werdenberg (jung gestorben)
    - Gräfin Margarete von Werdenberg (* 1436/37; † 1496), Äbtissin des Damenstifts Buchau
    - Gräfin Anna von Werdenberg († 1497), Äbtissin des Damenstifts Buchau
    - Gräfin Agnes von Werdenberg (* 1434; † 13. Dezember 1467) ⚭ 1445[8] mit Graf Jobst Nikolaus I. von Zollern († 9. Februar 1487/88), Mutter des Grafen Friedrich II. von Zollern, der seinem Onkel Johann als Bischof von Augsburg nachfolgte.
    - Gräfin Elisabeth von Werdenberg († 9. Februar 1487/88) ⚭ 1462[9] mit Graf Haug XI. von Montfort-Tettnang (9. Januar 1454/55; † 16. August 1491)
    - Gräfin Martha von Werdenberg († 1486) ⚭ nach 1465[10] mit Nikolaus (Nicholas) von Abensberg (2. Juli 1441 – 28. Februar 1484/85)

    Verheiratet:
    Johann von Werdenberg wurde zusammen mit seinem Bruder Eberhard am Hof der Grafen von Württemberg erzogen. Dort machte er die Bekanntschaft mit Elisabeth von Württemberg, der Tochter des Grafen Eberhard III. aus dessen zweiter Ehe mit Markgräfin Elisabeth von Brandenburg-Kulmbach, die im Jänner des Jahres 1428 mit Herzog Albrecht III. von Baiern-München verlobt wurde, wobei auch der Zeitpunkt der Eheschließung bereits feststand. Im Frühjahr 1428 heirateten Johann und Elisabeth, wodurch dieses Eheprojekt nicht zustande kam. Ihre ohne Wissen und Zustimmung ihrer Familien geschlossene Ehe wurde jedoch am 27. April 1430 offiziell anerkannt. Der Konflikt zwischen den Häusern Württemberg und Baiern-München wurde mit einer Strafzahlung an Herzog Albrecht III. beigelegt.

    Kinder:
    1. 1. Martha von Werdenberg gestorben in 1186.


Generation: 3

  1. 6.  Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde wurde geboren in nach 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE (Sohn von Ulrich von Württemberg und Gräfin Elisabeth von Bayern); gestorben am 16 Mai 1417 in Göppingen, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Eberhard III of Württemberg (called der Milde (the Clement)
    • Französischer Name: Eberhard III du Wurtemberg
    • Titel (genauer): Count of Württemberg (1392 to 1417)
    • Titel (genauer): Comte de Wurtemberg

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III,_Count_of_W%C3%BCrttemberg

    Français:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III,_Count_of_W%C3%BCrttemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_III._(W%C3%BCrttemberg,_Graf)

    Eberhard III., genannt „der Milde“, (* nach 1362 vermutlich in Stuttgart; † 16. Mai 1417 in Göppingen) war Graf von Württemberg von 1392 bis 1417. Er war der Sohn Graf Ulrichs von Württemberg (* nach 1340; † 1388) und der Elisabeth von Bayern (* 1329; † 1402), Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern.

    Eberhard III. heiratete 1380 die Mailänderin Antonia Visconti, Tochter des dortigen Signoren Bernabò Visconti. Einziges überlebendes Kind aus dieser Ehe war der spätere Graf Eberhard IV.

    Nach dem Tod Antonias am 26. März 1405 heiratete Eberhard Elisabeth von Nürnberg, die Tochter des Burggrafen Johann III. von Nürnberg, (Eheabrede am 27. März 1406, Beilager erst 1412). Aus dieser Verbindung stammt die Tochter Elisabeth von Württemberg († 1476), verheiratet mit Graf Johann IV. von Werdenberg. Sie sind die Eltern des Augsburger Bischofs Johann II. von Werdenberg († 1486).

    Eberhards Regierungszeit war geprägt durch eine friedenserhaltende Bündnispolitik mit den benachbarten Fürstenhäusern und Reichsstädten. Beispiele sind das am 27. August 1395 geschlossene Bündnis mit 14 oberschwäbischen Städten und der Marbacher Bund von 1405. Ein wichtiger militärischer Erfolg war der Sieg gegen den Schleglerbund 1395 bei Heimsheim. Die bedeutendste territoriale Erwerbung war die Grafschaft Mömpelgard, welche durch die Verlobung seines Sohnes, des späteren Grafen Eberhard IV. mit Henriette von Mömpelgard zustande kam. Henriette war die älteste und erbberechtigte Tochter des Grafen Heinrich von Mömpelgard. Eberhard III. regierte die Grafschaft Mömpelgard bis 1409 und übergab sie dann an seinen Sohn Eberhard IV.

    Literatur
    Eberhard Gönner: Eberhard der Milde. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 234 (Digitalisat).
    Matthias Miller: Eberhard III. der Milde. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 39–42.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 201–212.
    Paul Friedrich von Stälin: Eberhard der Milde. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 556 f.
    Weblinks
    Commons: Eberhard III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Literatur von und über Eberhard III. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Werke von und über Eberhard III. in der Deutschen Digitalen Bibliothek

    Geburt:
    (?)

    Eberhard heiratete Elisabeth von Nürnberg in 1406. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Elisabeth von NürnbergElisabeth von Nürnberg (Tochter von Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern) und Margarethe von Luxemburg (von Böhmen)).

    Notizen:

    Eberhard III. und Elisabeth hatten eine Tochter.
    Elisabeth von Württemberg († 1476), verheiratet mit Graf Johann IV. von Werdenberg. Sie sind die Eltern des Augsburger Bischofs Johann II. von Werdenberg († 1486).

    Verheiratet:
    (Eheabrede am 27. März 1406, Beilager erst 1412)

    Kinder:
    1. 3. Elisabeth von Württemberg wurde geboren am nach 1412; gestorben in nach 29 Apr 1476.


Generation: 4

  1. 12.  Ulrich von WürttembergUlrich von Württemberg wurde geboren in nach 1340 (Sohn von Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner und Elisabeth von Henneberg-Schleusingen); gestorben am 23 Aug 1388.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Ulrich du Wurtemberg

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ulrich_du_Wurtemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_W%C3%BCrttemberg

    Ulrich von Württemberg (* nach 1340; † 23. August 1388 in der Schlacht bei Döffingen) war der Sohn von Graf Eberhard II. von Württemberg und Elisabeth von Henneberg-Schleusingen.

    Leben
    Im Jahre 1362 heiratete Ulrich Elisabeth von Bayern (* 1329; † 1402), Tochter von Kaiser Ludwig IV. Aus dieser Ehe ging der spätere Graf Eberhard III. von Württemberg hervor. Verschiedene Quellen gehen noch von weiteren Söhnen mit den Namen Heinrich und Ulrich sowie von einer Tochter aus.

    Nach dem Tod seines Onkels Ulrich IV. im Jahr 1366 regiert er Württemberg offensichtlich gemeinsam mit seinem Vater Eberhard II. Beide entkamen 1367 während eines Aufenthalts "im Wildbad" (vermutlich Wildbad oder Teinach) einem Attentat durch den Grafen Wolf von Eberstein. In der Zeit danach richtete Eberhard seine Politik stark gegen die einer weiteren Vergrößerung Württembergs im Weg stehenden Reichsstädte aus. 1372 kam es bei Altheim zu einer ersten für Württemberg siegreichen Schlacht gegen die Städte. Am 14. Mai 1377 befand sich Ulrich gemeinsam mit einer größeren Anzahl von Rittern auf der Burg Achalm, als Söldner aus der Freien Reichsstadt Reutlingen einen Plünderungszug auf württembergisches Gebiet unternahmen. Ulrich griff sie auf ihrem Rückmarsch unterhalb der Achalm an (Schlacht bei Reutlingen). Ulrichs Mannschaft zog sich nach hohen Verlusten auf die Achalm zurück; er selbst wurde in der Schlacht verwundet. Bereits 1380 kurz nach seiner Gründung trat Ulrich dem Löwenbund, einer Vereinigung des Adels gegen die Städte, bei. Ulrich wurde dadurch zu einer Art Bindeglied zwischen der Grafschaft Württemberg und dem in einer Frontstellung zu den Städten stehenden Niederadel. Am 23. August 1388 erreichten die militärischen Auseinandersetzungen Württembergs und weiterer Adliger mit dem 1376 gegründeten Schwäbischen Städtebund in der Schlacht bei Döffingen ihren Höhepunkt. Die Vorhut des adligen Heeres wurde von Ulrich geführt. Diese wurde im Verlauf der Schlacht nahezu aufgerieben und Ulrich fiel. Nach dem Eintreffen der Hauptarmee, die von seinem Vater geführt wurde, konnte Württemberg die Schlacht gewinnen. In Ulrichs 500. Todesjahr wurde bei Döffingen ein Gedenkstein zu seinen Ehren errichtet.

    Literatur
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 181–188.
    Eugen Schneider: Ulrich, Graf von Württemberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 235.
    Weblinks
    Commons: Ulrich von Württemberg (–1388) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Ulrich heiratete Gräfin Elisabeth von Bayern in 1362. Elisabeth (Tochter von Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer und Margarethe von Hennegau (von Holland)) wurde geboren in 1329; gestorben am 2 Aug 1402 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Gräfin Elisabeth von BayernGräfin Elisabeth von Bayern wurde geboren in 1329 (Tochter von Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer und Margarethe von Hennegau (von Holland)); gestorben am 2 Aug 1402 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herrin von Verona (durch 1. Heirat) - Gräfin von Württemberg (durch 2. Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bayern_(1329–1402) (Jun 2018)

    Am 22. November 1350 heiratete sie Cangrande II. della Scala aus der Familie der Scaliger. Cangrande II. war seit dem Tod seines Onkels Alberto II. della Scala am 13. September 1352 Herr von Verona. Er fiel am 14. Dezember 1359 einem Attentat seines Bruders Cansignorio della Scala zum Opfer. Die Ehe blieb kinderlos.

    1362 heiratete Elisabeth Ulrich von Württemberg, den Sohn und designierten Nachfolger des Grafen Eberhard II.. Aus dieser Ehe ging der spätere Graf Eberhard III. hervor. Ulrich starb am 23. August 1388 in der Schlacht bei Döffingen, bevor er die Regierung in Württemberg übernehmen konnte.

    Geburt:
    Elisabeth war die älteste Tochter des Kaisers Ludwigs IV. aus seiner Ehe mit Margarete von Holland.

    Kinder:
    1. 6. Graf Eberhard III. von Württemberg, der Milde wurde geboren in nach 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 16 Mai 1417 in Göppingen, Baden-Württemberg, DE.

  3. 14.  Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern)Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in cir 1369 (Sohn von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) und Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)); gestorben am 11 Jun 1420.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggraf von Nürnberg (1397 bis 1420) Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (1398 bis 1420)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(N%C3%BCrnberg)

    Johann III. von Nürnberg (* um 1369; † 11. Juni 1420) war Burggraf von Nürnberg von 1397 bis 1420 und Markgraf von Brandenburg-Kulmbach von 1398 bis 1420.

    Leben
    Johann III., aus dem Haus der Hohenzollern, war der ältere Sohn von Burggraf Friedrich V. von Nürnberg und dessen Gemahlin Elisabeth von Meißen und damit der Bruder von Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg, dem späteren Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.

    Schon 1375 wurde er mit Margaretha, einer Tochter Kaiser Karls IV. und Schwester des späteren römisch-deutschen Königs Wenzel und des späteren Kaisers Sigismund verlobt. 1385 beschloss Burggraf Friedrich V. seine Söhne an der Regierung teilhaben zu lassen und verfügte in der sogenannten Dispositio Fridericiana über die künftige Landesteilung zwischen den beiden. 1396 nahm Johann III. an der Seite seines Schwagers Sigismund an der Schlacht von Nikopolis in Bulgarien teil, wobei er diesem das Leben rettete. Nach der Abdankung seines Vaters 1397 regierte er einige Jahre gemeinsam mit seinem Bruder. Spätestens 1403 wurde die Erbteilung gemäß der Verfügung des Vaters vollzogen, Burggraf Johann III. erhielt dabei das Fürstentum ob dem Gebirg und richtete seine Residenz in der Plassenburg ob Kulmbach ein.

    Seit etwa 1390 zählte Burggraf Johann zu den engsten Vertrauten König Wenzels und versuchte den energielosen Luxemburger zu mehr Tätigkeit im Reich anzuspornen. Trotzdem konnte er dessen Absetzung im Jahr 1400 nicht verhindern. Während Johanns Bruder Friedrich sich stark in Reichsangelegenheiten engagierte und nach seiner Erhebung zum Kurfürsten von Brandenburg häufig in der Mark Brandenburg gebunden war, kümmerte er sich meist um die Belange seines fränkischen Besitzes.

    Da Johann III. ohne männlichen Nachkommen starb, ging trotz der Erbteilung das Fürstentum Kulmbach an seinen Bruder Friedrich VI. über. Wenngleich sich auch in der Folgezeit immer wieder Personalunionen ergaben, wurde die Erbteilung von Friedrich V. beibehalten. Johann III. starb am 11. Juni 1420 und fand im Münster Heilsbronn seine letzte Ruhe.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit seiner Frau Margaretha, der Tochter Kaiser Karls IV., ging nur die Tochter Elisabeth hervor, die sich 1406 mit dem Grafen Eberhard von Württemberg verheiratete.

    Siehe auch
    Stammliste der Hohenzollern
    Literatur
    Harald Stark: Burggraf Johann III. von Nürnberg (1369–1420). In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bd. 83. Bayreuth 2003. S. 65–80.
    Theodor Hirsch: Johann III., Burggraf von Nürnberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 275.
    Günther Schuhmann: Johann III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 504 (Digitalisat).

    Johann heiratete Margarethe von Luxemburg (von Böhmen) in 1375. Margarethe (Tochter von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Kaiserin Elisabeth von Pommern) wurde geboren in 1373; gestorben in 1410. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 15.  Margarethe von Luxemburg (von Böhmen)Margarethe von Luxemburg (von Böhmen) wurde geboren in 1373 (Tochter von Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) und Kaiserin Elisabeth von Pommern); gestorben in 1410.
    Kinder:
    1. 7. Elisabeth von Nürnberg


Generation: 5

  1. 24.  Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner wurde geboren in nach 1315 (Sohn von Graf Ulrich III. von Württemberg und Sophia von Pfirt); gestorben am 15 Mrz 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Eberhard II, called "der Greiner" (the Jarrer)
    • Französischer Name: Eberhard II du Wurtemberg
    • Titel (genauer): Graf von Württemberg (von 1344 bis 1392)
    • Titel (genauer): Count of Württemberg (from 1344 until 1392)
    • Titel (genauer): Comte du Wurtemberg Comte d'Urach (avec son frère Ulrich IV de 1344 à 1366). Il fut également co-régent du Duché de Lorraine avec la duchesse douairière Marie de Châtillon.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Eberhard_II,_Count_of_W%C3%BCrttemberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Eberhard_II_de_Wurtemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_II._(W%C3%BCrttemberg,_Graf)

    Eberhard II., genannt „der Greiner“ (* nach 1315; † 15. März 1392 in Stuttgart), war Graf von Württemberg von 1344 bis 1392.

    Leben
    Eberhard war der Sohn von Graf Ulrich III. und Sophie von Pfirt. Er heiratete am 17. September 1342 die Gräfin Elisabeth von Henneberg-Schleusingen. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Ulrich, der Vater seines Nachfolgers Eberhard III., und Sophie, die spätere Herzogin von Lothringen.

    Von Beginn seiner Regierungszeit bis 1361 regierte Eberhard II. gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich IV., den er zur Zustimmung zu einem Hausvertrag zwang, der die Unteilbarkeit Württembergs bestätigte. Ulrich überließ bald darauf am 1. Mai 1362 Eberhard die alleinige Regentschaft. Zur Festigung seiner Macht und zur territorialen Vergrößerung Württembergs ging Eberhard II. verschiedene Bündnisse und Auseinandersetzungen mit Kaiser Karl IV. ein. Als Ergebnis erhielten Eberhard und sein Bruder 1360 zusätzliche Privilegien (zum Beispiel die alleinige Gerichtsbarkeit), die die Grafschaft Württemberg neu definierten. Aufsehen erregte 1367 der Überfall des Grafen Wolf von Eberstein auf Eberhard während eines Aufenthalts „im Wildbad“, womit vermutlich Wildbad oder Teinach gemeint war.

    In seiner weiteren Regierungszeit richtete Eberhard seine Politik stark gegen die Reichsstädte aus, die der Ausdehnung des württembergischen Territoriums im Weg standen. 1372 bei Altheim, 1377 bei Reutlingen und 1388 bei Döffingen kam es dabei zu Schlachten gegen die ab 1376 im Schwäbischen Städtebund zusammengeschlossenen Reichsstädte. Ergebnis dieser Auseinandersetzungen war eine Pattsituation, die den Städten ihre Unabhängigkeit erhielt. Die territorialen Zugewinne Württembergs während der Regierungszeit Eberhards waren dennoch beträchtlich (zum Beispiel Calw und Böblingen). In der für Württemberg siegreichen Schlacht bei Döffingen starb Eberhards Sohn und designierter Nachfolger Ulrich.

    Eberhard ging durch Balladen Schillers und Uhlands (Graf Eberhard der Rauschebart/ Der Überfall im Wildbad) in die Literatur ein.

    Literatur
    Eberhard Holz, Wolfgang Huschner (Hrsg.): Deutsche Fürsten des Mittelalters. Edition Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-361-00437-3.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 151–164.
    Paul Friedrich von Stälin: Eberhard der Greiner. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 555 f.
    Robert Uhland: Eberhard der Greiner, der Rauschebart. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 233 f. (Digitalisat).
    Weblinks
    Commons: Eberhard II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Werke von und über Eberhard II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek

    Eberhard heiratete Elisabeth von Henneberg-Schleusingen in vor 17 Sep 1342. Elisabeth (Tochter von Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere und Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel) wurde geboren in 1319; gestorben am 30 Mrz 1389. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 25.  Elisabeth von Henneberg-SchleusingenElisabeth von Henneberg-Schleusingen wurde geboren in 1319 (Tochter von Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere und Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel); gestorben am 30 Mrz 1389.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Henneberg-Schleusingen

    Elisabeth von Henneberg-Schleusingen (* 1319; † 30. März 1389) war durch Heirat Gräfin von Württemberg.

    Elisabeth war eine Tochter des Grafen Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen. Sie heiratete vor dem 17. September 1342 den Grafen Eberhard II. von Württemberg (Eberhard der Greiner). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Ulrich, der Vater des späteren württembergischen Grafen Eberhard III., und Sophie, die spätere Herzogin von Lothringen.

    Literatur
    Markus Müller: Elisabeth von Henneberg-Schleusingen. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 36.
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 163–166.
    Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Neue Folge, Band XVI. Vittorio Klostermann, Frankfurt a. M. 1995, ISBN 3-465-02741-8, Tafel 146.
    Weblinks
    Commons: Elisabeth von Henneberg-Schleusingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Eberhard II. und Elisabeth hatten 1 Sohn und 1 Tochter.
    - Ulrich, der Vater seines Nachfolgers Eberhard III.
    - Sophie, die spätere Herzogin von Lothringen.

    Kinder:
    1. 12. Ulrich von Württemberg wurde geboren in nach 1340; gestorben am 23 Aug 1388.

  3. 26.  Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer wurde geboren am 1282 oder 1286 in München, Bayern, DE (Sohn von Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge und Mathilde von Habsburg); gestorben am 11 Okt 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (ab 1314), Kaiser im Heiligen Römischen Reich (ab 1328)
    • Ehrung: 25 Nov 1314, Krönung zum römisch-deutschen König.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IV._(HRR)

    Ludwig IV. (bekannt als Ludwig der Bayer; * 1282 oder 1286 in München; † 11. Oktober 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck) aus dem Haus Wittelsbach war ab 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich.
    Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. wurden im römisch-deutschen Reich im Jahre 1314 mit dem Wittelsbacher Ludwig und dem Habsburger Friedrich zwei Könige gewählt und gekrönt. Der Thronstreit dauerte mehrere Jahre an und fand in der Schlacht bei Mühldorf 1322 eine Vorentscheidung für die wittelsbachische Seite. Durch den Münchner Vertrag von 1325 wurde für kurze Zeit ein für das mittelalterliche Reich bislang völlig unbekanntes Doppelkönigtum festgelegt und der Thronstreit beigelegt. Ludwigs Eingreifen in Norditalien entfachte einen Konflikt mit dem Papsttum, der von 1323/24 bis zu seinem Tod 1347, fast seine gesamte Herrschaftszeit, andauerte. Der Wittelsbacher verfiel 1324 der Exkommunikation und blieb bis zu seinem Tod im Kirchenbann. Während des Konfliktes mit der Kurie entwickelte sich die Reichsverfassung in eine säkulare Richtung. Im Jahre 1328 fand eine „papstfreie“ Kaiserkrönung statt, indem Ludwig die Kaiserkrone vom römischen Volk empfing. Ludwig war der erste Wittelsbacher als römisch-deutscher Kaiser. Im 14. Jahrhundert wurde er von kurialen und papstnahen Quellen in gezielter Herabsetzung mit dem Beinamen „der Bayer“ (Bavarus) belegt. Seit den 1330er Jahren verfolgte Ludwig eine intensivere Hausmachtpolitik und erwarb mit Niederbayern und Tirol große Gebiete. Der Herrschaftsausbau gefährdete aber auch die Konsensherrschaft mit den Fürsten als wesentliches Herrschaftsmuster des 14. Jahrhunderts. Diese Spannungen im Gleichgewicht zwischen Fürsten und Kaiser führten 1346 zur Wahl Karls IV. als Gegenkönig. Ludwig starb 1347 im Kirchenbann.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig entstammte dem adligen Geschlecht der Wittelsbacher. Sein Ururgroßvater Otto I. wurde 1180 durch den staufischen Kaiser Friedrich I. mit dem Herzogtum Bayern belehnt. Dadurch stiegen die Wittelsbacher zu Reichsfürsten auf. Sie waren jedoch nicht nur politisch Getreue der Staufer, sondern sie pflegten zu ihnen auch verwandtschaftliche Beziehungen. Die Bayernherzöge Ludwig II. der Strenge, Vater Ludwigs des Bayern, und Heinrich XIII. waren über ihre Schwester Elisabeth mit dem römisch-deutschen König Konrad IV. verschwägert. Konrads Sohn Konradin war somit ein Vetter Ludwigs des Bayern. Mit Konradins Hinrichtung, der an der Rückeroberung Süditaliens gescheitert war, starben die Staufer 1268 aus. Sein Onkel Ludwig der Strenge erbte infolgedessen die staufischen Besitzungen bis zum Lech.
    Für den weiteren Aufstieg seiner Familie nutzte Ludwig der Strenge eine Eheverbindung als politisches Mittel: Am Krönungstag Rudolfs von Habsburg 1273 heiratete er die Königstochter Mechthild. Aus dieser Ehe – seiner dritten – gingen zwei Söhne hervor: 1274 wurde Rudolf und wohl 1282 oder 1286 Ludwig, der künftige Kaiser, geboren.[1] Am Wiener Hof Herzog Albrechts I. wurde er gemeinsam mit den Söhnen des Herzogs erzogen. Ludwigs dortiger Spielkamerad war sein Vetter Friedrich der Schöne, der später zu seinem Rivalen um den Königsthron werden sollte. Ludwigs Vater starb Anfang Februar 1294. Kurz nach dem 14. Oktober 1308 heiratete Ludwig die etwa achtzehnjährige Beatrix aus der Linie Schlesien-Schweidnitz.[2]
    Im Jahr 1310 kam es über das väterliche Erbe in Bayern zum Streit zwischen den Brüdern. Wie es Herzog Ludwig II. der Strenge in seinem Testament bestimmt hatte, teilte sich Ludwig die Herrschaft in der Pfalzgrafschaft und im Herzogtum Oberbayern mit seinem älteren Bruder Rudolf I. In Niederbayern, wo Herzog Stephan I. im Dezember 1310 verstorben war, übernahm Ludwig mit seinem Vetter Otto III. die Vormundschaft über Stephans unmündige Kinder Otto IV. und Heinrich XIV. Über die Wahrnehmung der Vormundschaft brachen bald Streitigkeiten zwischen Herzog Ludwig von Oberbayern und den Habsburgern aus. Ludwig vollzog gegenüber seinem Bruder einen Kurswechsel: Im Münchener Frieden vom 21. Juni 1313 legten sie ihren Streit bei und bebeschlossen für Oberbayern eine gemeinsame Regierung. Der Vertrag hatte nur ein Jahr Bestand, jedoch verschaffte sich Ludwig dadurch den notwendigen Handlungsspielraum gegenüber den Habsburgern. In der Schlacht von Gammelsdorf am 9. November 1313 besiegte Ludwig den Habsburger Friedrich den Schönen vernichtend. Darauf konnte er die Vormundschaft über seine niederbayerischen Vettern sichern und seinen Einfluss im Südosten des Reiches steigern. Es gelang ihm, Friedrich den Schönen endgültig aus Niederbayern zu verdrängen. Sein militärischer Erfolg erhöhte sein Ansehen im gesamten Reich und machte ihn zu einem potenziellen Kandidaten für die anstehende Königswahl.[3] Bei den anschließenden Friedensverhandlungen in Salzburg wurden unterschiedliche symbolische Zeichen und Gesten für die Inszenierung der Friedensstiftung verwendet: Umarmungen und Küsse, gemeinsames Mahl, gemeinsames Lager, gleiche Kleidung. Dies überliefert sowohl die Chronica Ludovici aus der wittelsbachischen Perspektive als auch die Chronik des habsburgerfreundlichen Johann von Viktring. Die von beiden Seiten betonte Friedenssymbolik lässt den späteren Bruch der Absprachen durch den politischen Gegner umso dramatischer erscheinen.[4] Am 17. April 1314 beendete ein in Salzburg geschlossener Vertrag die Auseinandersetzungen.

    Thronstreit (1314–1325)
    Nach dem Tod Kaiser Heinrichs VII. von Luxemburg im August 1313 dauerte es 14 Monate, bis es zu einer Königswahl durch die sieben Kurfürsten kam. Als Sohn des verstorbenen Kaisers aus dem Hause Luxemburg wollte Johann von Böhmen zunächst die Nachfolge antreten. Neben seiner eigenen Kurstimme konnte er auf die Stimmen des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt und seines Onkels, des Trierer Erzbischofs Balduin, zählen. Der französische König Philipp IV. versuchte mit seinem Sohn einen Angehörigen seiner Dynastie, der Kapetinger, auf den römisch-deutschen Thron zu bringen, blieb aber wie schon 1310 bei der Wahl Heinrichs VII. bei den Kurfürsten erfolglos. Ernsthaften Widerstand gegen den Thronanspruch der Luxemburger leisteten nur die Habsburger. Im Machtbereich Friedrichs des Schönen (Österreich, Steiermark, Schweiz, Elsass) hätte bei Ablehnung seiner Thronambition ein nichthabsburgischer König kaum Anerkennung gefunden. Der Kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg wollte eine Dynastiebildung durch die Luxemburger verhindern. Er sicherte dem Habsburger seine Kurstimme zu.
    Angesichts der verworrenen Verhältnisse überredeten der Mainzer und der Trierer Erzbischof Johann von Böhmen zum Verzicht auf eine Kandidatur. Sie traten für den Wittelsbacher Ludwig als Kompromisskandidaten ein, um den Habsburger Friedrich als neuen römisch-deutschen König zu verhindern. Ludwig hatte durch seinen Sieg über Friedrich bei Gammelsdorf Ansehen erworben und verfügte auch sonst über hinreichend Ausstrahlung. Darüber hinaus stellten die Wittelsbacher wegen des besagten Bruderstreits keine große Gefahr durch ein starkes Königshaus dar. Aus Sicht der Luxemburger war Ludwig auch wegen seiner äußerst geringen Machtbasis geeignet – „er war ein Fürst ohne Land“[5] – und verfügte weder über Hausmacht noch über größere Einkünfte. Neben den Erzbischöfen von Trier und Mainz war auch der Markgraf Woldemar von Brandenburg für Ludwig. Damit besaß Ludwig gute Aussichten gewählt zu werden, doch die böhmische Kurstimme wurde vom 1310 vertriebenen Herzog Heinrich von KäKärnten beansprucht, der seine Stimme dem Habsburger geben wollte. Unsicher war zudem die Stimme von Sachsen. Dort beanspruchten sowohl die lauenburgische als auch die wittenbergische Linie das Kurrecht. Den Habsburger Friedrich unterstützten deer Erzbischof von Köln, der Pfalzgraf Rudolf I. bei Rhein und der Wittenberger Kurfürst Rudolf von Sachsen. Die Uneinigkeit der Kurfürsten führte schließlich zur Wahl beider Konkurrenten durch ihre jeweiligen Anhänger, wobei Ludwigs Bruder Rudolf für den Gegenkandidaten Friedrich stimmte.
    Am 19. Oktober 1314 wurde Friedrich von Österreich in Sachsenhausen zum König erhoben, einen Tag später wurde Ludwig vor den Toren Frankfurts gewählt. Beide Königskrönungen fanden am 25. November statt. Doch sie wiesen legitimatorische Schwächen auf. Ludwig wurde zusammen mit seiner Gemahlin Beatrix am traditionellen Krönungsort in Aachen gekrönt, jedoch verfügte er nur über nachgebildete Insignien und hatte mit dem Erzbischof von Mainz den falschen Koronator („Königskröner“). Friedrich wurde zwar vom richtigen Koronator, dem Erzbischof von Köln, gekrönt und war im Besitz der echten Reichsinsignien, doch fand seine Erhebung nicht in der Krönungsstadt Aachen statt, sondern am völlig ungewohnten Krönungsort Bonn.[6] In der habsburgfeindlichen Chronica Ludovici wird behauptet, Friedrich sei auf einem Fass zum König erhoben worden und dabei ins Fass gefallen. Damit wollte der Chronist die Unrechtmäßigkeit dieser Königserhebung verdeutlichen.[7]
    Beide Seiten versuchten beim Papst die Anerkennung ihrer Herrschaft zu erlangen. Papst Clemens V. war jedoch ein halbes Jahr vor der Königswahl am 20. April 1314 gestorben. Der Stuhl Petri blieb bis zum 7. August 1316, also für mehr als zwei Jahahre, verwaist. In dieser Situation hätte eine militärische Entscheidung Klarheit gebracht; der Ausgang der Schlacht wäre als Gottesurteil verstanden worden. Zwischen 1314 und 1322 wichen jedoch die Gekrönten einer solchen Entscheidung wiederholt aus. Friedrich dem Schönen gaben seine bisherigen militärischen Misserfolge Anlass zur Zurückhaltung: Nachdem er schon bei Gammelsdorf Ludwig unterlegen war, mussten die Habsburger am 15. November 1315 in der Schlacht am Morgarten eine Niederlage gegen die Eidgenossenschaft hinnehmen.[8] Zu kleineren Gefechten kam es 1315 bei Speyer und Buchloe, 1316 bei Esslingen, 1319 bei Mühldorf und 1320 bei Straßburg. Eine größere Schlacht blieb jedoch aus. Die Folgejahre brachten eine personelle Verschiebung zu Ungunsten Ludwigs. Aus dem Tod des Markgrafen Woldemar von Brandenburg (1319) konnte weder Ludwig noch Friedrich einen Vorteil ziehen, doch nach dem Tod des Mainzer Erzbischofs Peter von Aspelt am 5. Juni 1320 ernannte Papst Johannes XXII. Matthias von Bucheck, einen Anhänger der Habsburger, zum Nachfolger. Der 1316 neugewählte Papst hatte sich bislang im Thronstreit zurückgehalten, handelte nun aber gegen Ludwig.
    Wenige Wochen vor der entscheidenden Schlacht starb im August 1322 Ludwigs erste Frau Beatrix. Drei der sechs Kinder aus dieser Verbindung erreichten das Erwachsenenalter: Mechthild, Ludwig V. und Stephan II. Am 28. September 1322 besiegte Ludwig in der Schlacht bei Mühldorf seinen Gegenspieler Friedrich von Habsburg erneut, wobei er maßgeblich von Truppen des Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg unterstützt wurde. Möglicherweise sogar kriegsentscheidend half das Kloster Fürstenfeld dem Wittelsbacher, indem es die habsburgischen Boten abfing. Dafür wurde das Kloster von Ludwig mit zahlreichen Privilegien bedacht.[9] Friedrich geriet in Gefangenschaft. Seinen habsburgischen Verwandten soll Ludwig mit den Worten empfangen haben: „Vetter, ich sah Euch nie so gern wie heute“.[10] Für die kommenden drei Jahre hielt Ludwig seinen Vetter auf der oberpfälzischen Burg Trausnitz in Haft.
    Ludwigs Herrschaft war aber trotz des Sieges nicht gesichert, denn die Habsburger behielten ihre feindselige Haltung bei und am 23. März 1324 exkommunizierte Johannes XXII. den König, nachdem er diesen Schritt wiederholt angedroht hatte.[11] Der Wittelsbacher hatte ohne päpstliche Approbation den Titel eines römischen Königs geführt und begonnen, sich in Oberitalien in der Reichspolitik zu betätigen, indem er in unmittelbarer Nähe zum Kirchenstaat Ämter und Würden vergab. Der Papst versuchte selbst Oberitalien seinem Einfluss zu unterwerfen. Nach dem Willen des Papstes sollte Ludwig innerhalb von drei Monaten zurücktreten und alle bisherigen Verfügungen widerrufen. Nach Ablauf der Frist verhängte der Papst die Exkommunikation. Bis zu seinem Tod 1347 blieb Ludwig im Kirchenbann. Auf den Kirchenbann reagierte der König mit drei Appellationen („Nürnberger Appellation“ im Dezember 1323, „Frankfurter Appellation“ im Januar 1324 und „Sachsenhausener Appellation“ im Mai 1324) an den Papst.[12] Er bestand auf seinem Herrschaftsrecht durch Wahl der Kurfürsten und Krönung und erklärte sich zur Rechtfertigung vor einem Konzil bereit. Die Appellationen stießen jedoch beim Papst auf kein Gehör. Vielmehr entzog Johannes XXII. am 11. Juli 1324 Ludwig die königlichen Herrschaftsrechte, exkommunizierte auch seine Getreuen und drohte ihm bei weiterem Ungehorsam den Entzug seiner Reichslehen und der bayerischen Herzogswürde an. Die Brüder Friedrichs versuchten, vom päpstlichen Bann zu profitieren. Sie leisteten unter der Führung Leopolds von Habsburg der wittelsbachischen Herrschaft weiterhin Widerstand.[13]
    Angesichts des Widerstands der Habsburger und des Papstes entschloss sich Ludwig zu einem Ausgleich mit Friedrich. In geheimen Verhandlungen verzichtete der gefangene Friedrich am 13. März 1325 in Trausnitz („Trausnitzer Sühne“) auf die Krone unund die habsburgischen Reichslehen. Außerdem musste er auch im Namen seiner Brüder die Herrschaft des Wittelsbachers anerkennen. Daraufhin ließ Ludwig den Habsburger frei. Friedrich musste kein Lösegeld zahlen, jedoch das im Thronstreit erworbene Reichsgut an Ludwig herausgeben.[14] Der Trausnitzer Friede zwischen Ludwig und Friedrich wurde durch Urkundenform und symbolische Handlungen für alle Anwesenden visualisiert.[15] Das Abkommen wurde rituell am Osterfest durch den gemeinsamen Empfang der Eucharistie und den Friedenskuss bekräftigt. Gemeinsam hörten die Rivalen die Messe und empfingen die Kommunion in Gestalt einer zwischen ihnen aufgeteilten Hostie.[16] Der Empfang des Abendmahles verlieh dem Frieden einen sakralen Charakter. Ähnlich wie ein Eid verpflichtete die geteilte Hostie beide Herrscher auf künftiges Einvernehmen.[17] Ein gemeinsames Mahl gehörte seit dem Frühmittelalter zu den üblichen Handlungen zur Demonstration von Frieden und Freundschaft.[18] Durch das gemeinsame Abendmahl ignorierte Friedrich darüber hinaus demonstrativ die päpstliche Exkommunikation des Wittelsbachers und stellte sich gegen den Papst.[19] Ein Verlobungsversprechen festigte den Friedensvertrag: Stephan, der Sohn Ludwigs, sollte mit Friedrichs Tochter Elisabeth verehelicht werden. Mit der Trausnitzer Sühne vom 13. März 1325 endete der seit 1314 anhaltende Thronstreit.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Ehrung:
    im Aachener Dom vom Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt

    Ludwig heiratete Margarethe von Hennegau (von Holland) am 25 Feb 1324 in Köln, Nordrhein-Westfalen, DE. Margarethe (Tochter von Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute und Johanna von Valois) wurde geboren in ca 1307 / 1310 in Valenciennes ?; gestorben am 23 Jun 1356 in Quesnoy; wurde beigesetzt in Minoritenkirche zu Valenciennes. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 27.  Margarethe von Hennegau (von Holland)Margarethe von Hennegau (von Holland) wurde geboren in ca 1307 / 1310 in Valenciennes ? (Tochter von Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute und Johanna von Valois); gestorben am 23 Jun 1356 in Quesnoy; wurde beigesetzt in Minoritenkirche zu Valenciennes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Holland, Zeeland und Friesland (345 bis 1354), Gräfin von Hennegau als Margarethe II. (1345 bis 1356), Römisch-Deutsche Königin (1324 bis 1347), Römisch-Deutsche Kaiserin (1328 bis 1347)

    Notizen:

    Margarethe und Ludwig hatten zehn Kinder, fünf Töchter und fünf Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_I._(Holland)

    Margarethe I. von Holland (* um 1307/1310 vermutlich in Valenciennes; † 23. Juni 1356 in Quesnoy),[1] auch Margarethe von Avesnes oder Margarethe von Hennegau genannt, war die zweite Ehefrau Kaiser Ludwigs des Bayern, den sie am 25. Februar 1324 in Köln heiratete. Deshalb war sie von 1324 bis 1347 römisch-deutsche Königin und von 1328 bis 1347 römisch-deutsche Kaiserin. Als Margarethe I. war sie auch Gräfin von Holland, Zeeland und Friesland von 1345 bis 1354 (welche Gebiete sie im Kampf gegen ihren Sohn Wilhelm verlor), als Margarethe II. zudem Gräfin von Hennegau von 1345 bis 1356.

    Abstammung, Jugend und Heirat mit Ludwig dem Bayern
    Margarethe war die älteste Tochter von Graf Wilhelm III. von Holland und Zeeland, der auch Herr von Friesland und als Wilhelm I. Graf von Hennegau war. Er stammte aus dem Haus Avesnes und gehörte neben dem Herzog von Brabant und dem Grafen von Flandern zu den mächtigsten Territorialherren am Nordwestrand des Heiligen Römischen Reiches. Jeanne von Valois, seit Mai 1305 Wilhelms Gemahlin und die Mutter Margarethes, war eine Nichte des französischen Königs Philipp IV., des Schönen. Da Marrgarethes Geburtsjahr von keiner zeitgenössischen Quelle erwähnt wird, kann es nur geschätzt werden. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass laut dem Geschichtsschreiber Jean Froissart Margarethes jüngere Schwester Philippa erst nach Vollendung ihres 14. Lebensjahres mit dem englischen Thronfolger Eduard verheiratet werden sollte, ist es wahrscheinlich, dass auch Margarethe frühestens als 14-Jährige, spätestens aber als 18-Jährige ihre Ehe mit Ludwig dem Bayern schloss, also im Zeitraum von 1306 bis 1310 geboren wurde. Außerdem wäre ursprünglich sie und nicht Philippa als Ehefrau Eduards vorgesehen gewesen, doch kam dieses Projekt letztlich nicht zustande.
    Spannungen zwischen König Philipp IV. von Frankreich und Margarethes Vater Wilhelm trugen zum Abschluss des Bündnisses zwischen Wilhelm und Ludwig dem Bayern im Herbst 1314 bei, als Letzterer zugleich mit dem Habsburger Friedrich dem Schönen zuzum römisch-deutschen König gewählt wurde. Diese Doppelwahl führte zu einem mehrjährigen Thronstreit, in dem Ludwig auf die Unterstützung Wilhelms als wertvollem Bundesgenossen zählen konnte, der im Gegenzug die Legitimierung seines bis zu diesem Zeitpunkt umstrittenen Besitzes der Reichslehen Holland, Seeland und Friesland bekam. Wahrscheinlich bald nach dem am 24. August 1322 erfolgten Tod der Beatrix von Glogau, der ersten Gattin Ludwigs des Bayern, und dessen einen Monat danach errungenem entscheidenden Sieg in der Schlacht bei Mühldorf (28. September 1322) über seinen Rivalen Friedrich den Schönen dürfte die Besiegelung des Pakts zwischen dem Wittelsbacher und dem Grafen von Hennegau-Holland durch die Verheiratung Margarethes mit Ludwig beschlossen worden sein. Auf den entsprechenden Ehevertrag verständigte sich bis zum 15. August 1323, wie an diesem Tag in Köln verlautbart wurde, Margarethes Vater mit den Bevollmächtigten Ludwigs des Bayern, dem Deutsch-Ordens-Komtur von Franken, Konrad von Gundelfingen, und dem Landgrafen Ulrich I. von Leuchtenberg.
    Im Ehevertrag war festgeschrieben, dass Graf Wilhelm als Mitgift seiner Tochter den beträchtlichen Betrag von 47.000 Pfund Heller zu zahlen hatte, doch zunächst nur die Hälfte dieser Summe nach Vollzug der Ehe, den Rest erst nach Ablauf des ersten Ehejahres. Dafür verpflichtete sich der römisch-deutsche König, dass sich die jährlichen Einkünfte seiner künftigen Gattin auf bis zu 11.000 Pfund Heller belaufen würden. Zur Gewährleistung des Erhalts dieser Gelder sollte Margarethe gleich nnach dem Vollzug der Ehe in den Besitz der Burgen Kaub, Fürstenberg, Reichenstein und Lindenfels, insbesondere aber der Zolleinkünfte unterhalb der Burg Kaub gelangen. Ludwig der Bayer hielt sich wohl an die wichtigsten Klauseln des Ehevertragsgs; da er jedoch die rheinpfälzischen Gebiete seiner Familie und damit auch die vier genannten Burgen spätestens 1329 den Nachkommen seines 1319 verstorbenen Bruders Rudolf zurückgab, kann Margarethe allenfalls von 1324 bis 1329 im Besitz der ihr versprochenen Burgen gewesen sein.
    Die Hochzeit Margarethes mit dem gut zwanzig Jahre älteren Ludwig, die am 25. Februar 1324 in Köln stattfand, wurde bereits sehr vom Konflikt zwischen dem römisch-deutschen König und Papst Johannes XXII. überschattet, der Ludwig mit der Verhängung des Kirchenbanns drohte. Infolgedessen schweigen sich die meisten zeitgenössischen Chronisten über die Hochzeitsfeier des Königspaars weitgehend aus. Einen etwas genaueren Bericht darüber liefert nur Wilhelm, Mönch des Klosters Egmond und Kaplan von Brederode, der angibt, dass Margarethes Vermählung mit Ludwig dem Bayern ihrer Mutter sehr missfallen habe.[2]

    Römisch-deutsche Königin bzw. Kaiserin
    Eheleben; Hofstaat Margarethes
    Nach ihrer Heirat siedelte Margarethe aus dem romanisch geprägten Milieu des Hennegaus in die herzoglich-bayrisch geprägte Lebenswelt ihres Gatten Ludwig über. Für das deutsche Spätmittelalter stehen relativ wenige Quellen zur Verfügung, so dass etwa die Reiseroute des Königpaars von seiner Hochzeitsfeier in Köln nach Bayern unbekannt ist.
    Margarethe besaß einen nicht genauer bekannten eigenen Haushalt, an dessen Spitze ein Haushofmeister stand. Eine ihrer Hofdamen ist wenigstens durch einen englischen Gewährsmann, William de Norwell, bekannt, der in seinem 1338-40 während der Reiise Eduards III. auf dem europäischen Kontinent geführten Wardrobe Book eine Zahlung von 9 Pfund Sterling an Margarethes Sekretärin Ida vermerkt. Andere Quellen erwähnen einen Geistlichen, einen Schreiber und einen Protonotarius Margarethes, doch ist nicht ersichtlich, ob diese Personen dauerhaft im Dienst der Herrscherin standen.
    Über Margarethes Erscheinung berichten zeitgenössische Historiker nichts, doch schildert der Dominikaner Heinrich von Herford in seinem Liber de rebus memorabilioribus, allerdings nicht aufgrund von Autopsie, lebhaft das Familienleben Ludwigs des Bayern. Dieser sei der Einhaltung des ehelichen Treuegelöbnisses gewissenhaft nachgekommen; er habe auch Tanz und Musik geliebt und deshalb bisweilen mit seiner kleinwüchsigen Gemahlin vor seinen Räten im Palast getanzt.
    Die Ehe von Margarethe und Ludwig, aus der wohl fünf Söhne und fünf Töchter hervorgingen (s. u. Kapitel „Nachkommen“), scheint im Großen und Ganzen harmonisch verlaufen zu sein. Laut dem Franziskanermönch und Chronisten Johannes von Winterthur hhabe Margarethe aber die Vorliebe ihres Gatten für Juden missbilligt. Der Chronist veranschaulicht dies anhand einer etwa im März 1336 spielenden Episode, als der Kaiser eine Juden verfolgende Mörderbande zum Verlassen des Elsasses nötigte. Weiil Margarethe über die von ihrem Gatten dabei den Juden geleistete Hilfestellung verärgert gewesen sei, habe sie Ludwig ein gebratenes Huhn servieren lassen und auf seinen Vorwurf, dass dies in der Fastenzeit verboten sei, geantwortet, da er sich offenbar wie ein Jude benehme, könne er nun auch eine Fleischspeise verzehren, wie es die Juden ebenfalls täten. Nach einer Weile des Nachdenkens habe der Kaiser laut Johannes von Winterthur versprochen, sein Benehmen zu sühnen. Es ist nicht auszumachen, ob diese Erzählung auf Wahrheit beruht.[3]

    Krönung zur Kaiserin; Rolle im Streit des Kaisers mit dem Papst
    In der Kontroverse zwischen Ludwig dem Bayern und dem Papst distanzierte sich Margarethe zu Lebzeiten ihres Gatten nie von ihm oder seinen gegen den Heiligen Stuhl gerichteten Aktionen, obwohl sie dadurch wie alle, die Ludwig weiterhin als Herrscher anerkannten, dem Kirchenausschluss verfiel. Nachdem sich Ludwig im Januar 1327 bei einem Aufenthalt in Trient zu einem Zug nach Rom entschlossen hatte, um sich dort gegen den Willen des Papstes zum Kaiser krönen zu lassen, zog er zunächst über Bergamo nach Como. Unterdessen machte sich Margarethe mit einer aus 500 Kavalleristen und 800 Schützen bestehenden Streitmacht auf den Weg zu ihrem Gatten, den sie wahrscheinlich nach Überschreiten des Splügenpasses am 3. Mai 1327 in Como trtraf. Sie blieb dann die ganzen eineinhalb Jahre, die ihr Gemahl für seinen Zug durch Italien benötigte, an seiner Seite, auch als sie dabei schwanger wurde und am 7. Mai 1328 in Rom ihren ersten Sohn, Ludwig den Römer, gebar. In der Peterskirchche der Ewigen Stadt hatte bereits am 17. Januar 1328 ihre und ihres Ehemanns Kaiserkrönung in Anwesenheit von drei Bischöfen stattgefunden, worüber sie etwa acht Wochen danach in zwei einsilbig gehaltenen Schreiben an ihre Mutter und den Abt des Klosters Egmond Auskunft gab.
    Inzwischen war Margarethes Schwester Philippa die Gemahlin des englischen Königs Eduard III. und Philipp von Valois, ein Bruder von Margarethes Mutter Jeanne, als Philipp VI. neuer französischer König geworden, sodass Margarethes Vater Wilhelm seitdem der Schwager des französischen Königs sowie der Schwiegervater des englischen Königs und des römisch-deutschen Kaisers war. Bald jedoch kam es zu einem zunächst dahinschwelenden Konflikt zwischen Eduard III. und Philipp VI. wegen des Neuausbruchs alter Spannungen um die in englischem Besitz befindliche Gascogne. Zugleich setzten sich die Differenzen zwischen Ludwig dem Bayern und dem Heiligen Stuhl fort, auch als Benedikt XII. nach dem Tod Johannes’ XXII. Ende 1334 neuer Papst geworden war.
    Wahrscheinlich im Frühherbst 1336 verfasste Margarethe, sicher im Einvernehmen mit ihrem Gemahl, einen Brief an König Philipp VI., ihren Onkel, in dem sie diesen aufforderte, ein Bündnis mit ihrem Gatten einzugehen. Dieses nicht erhaltene Schreiben der Kaiserin kann aus einem auf den 23. November 1336 datierten Brief Benedikts XII. an Philipp VI. rekonstruiert werden, der zum Inhalt hatte, dass sich der französische König erst dann mit Ludwig dem Bayern verbünden möge, wenn dessen Exkommunikation aufgehoben sei. Um dies zu erreichen, hätte sich der Kaiser freilich erst dem Papst unterwerfen müssen. Philipp VI. lehnte denn auch Margarethes brieflich übermitteltes Begehren ab. Als im April 1337 eine von Margarethes Schwager Wilhelm von Jülich geführte Delegation des Kaisers in Avignon zu Verhandlungen mit Benedikt XII. eintraf, schien der Papst zu einem Ausgleich mit Ludwig geneigt, ließ sich dann aber von einer hochrangigen Pariser Gesandtschaft überzeugen, nicht nachzugeben. Dementsprechend machte der Kaiser den französischen König für das Misslingen seiner Ausgleichsbemühungen mit dem Papst verantwortlich und unterstützte in dem bald darauf ausbrechenden englisch-französischen Hundertjährigen Krieg ab Juli 1337 König Eduard III.
    Auf einem im September 1338 in Koblenz abgehaltenen Hoftag war auch der englische König anwesend, der von Ludwig dem Bayern zum Reichsvikar für „Gallien und Germanien“ ernannt wurde. Über Margarethes Rolle bei diesem Treffen der beiden verschwägerten Herrscher ist nichts überliefert. Wahrscheinlich schrieb Eduard III. Margarethe großen Einfluss auf ihren Gatten zu; immerhin zahlte er ihr als Gastgeschenk 2400 Gulden, dem Kaiser 4000 Gulden. Letztlich brachte Ludwig aber das Bündnis nichts, da Eduard III. die ihm zugesagten Subsidien in Hohe von 400.000 Gulden nicht zahlen konnte.
    Der Kaiser wandte sich daraufhin wieder dem französischen König zu. Margarethe sandte einen kaiserlichen Kanzleibeamten, den Protonotar Ulrich Hofmeier, an den Hof Philipps VI., um ihn zu benachrichtigen, dass Ludwig der Bayer nun als Vermittler im englisch-französischen Krieg auftreten wolle. Von dieser Entwicklung setzte Philipp VI. am 13. Juni 1340 Benedikt XII. in Kenntnis. Im März 1341 nahm der französische König ein neues Bündnisangebot des Kaisers an. Ludwig hoffte, dass Philipp VI. ihn bei seinen erneuten Aussöhnungsbemühungen mit dem Papst unterstützen werde. Doch nach dem Tod Benedikts XII. (25. April 1342) war der neue Papst Clemens VI. nur auf den Sturz des Kaisers bedacht, so dass niemals eine Versöhnung zwischen Ludwig und dem Heiligen Stuhl zustande kam. Stattdessen verhängte Clemens VI. am 13. April 1346 erneut den Bann über den Bayern, der sich nun auch auf dessen Nachkommen erstreckte. Außerdem suchte der Papst den Markgrafen Karl von Mähren als neuen römisch-deutschen König durchzusetzen.[4]

    Antritt der Herrschaft über Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland
    Nachdem Margarethes Bruder, Graf Wilhelm IV. von Holland und Zeeland (bzw. Wilhelm II. von Hennegau), am 26. September 1345 in einer bei Stavoren ausgefochtenen Schlacht gegen aufständische Friesen gefallen war und keinen legitimen Nachwuchs hinterlassen hatte, besaßen seine vier Schwestern Anspruch auf sein Erbe. Die beiden jüngsten Schwestern, Johanna, Gemahlin des Markgrafen Wilhelm I. von Jülich, und Isabella, Gemahlin von Robert de Namur, machten aber anscheinend zunächst ihre Ansprüche nicht geltend. Eduard III. jedoch traf schon im Oktober 1345 Vorbereitungen, Zeeland und dessen Nachbarregionen aus dem Erbe seiner Gattin Philippa besetzen zu lassen. Auch Ludwig der Bayer säumte nicht, für die Erbrechte seiner Frau einzutreten. Als oberster Lehnsherr belehnte er Margarethe am 15. Januar 1346 in Nürnberg mit Holland, Zeeland und Friesland, und im Gegenzug schwor die Kaiserin ihrem Gatten als Lehnsherrn die Treue. Damit Margarethe ihrem gefallenen Bruder auch leichter im Hennegau, einem Lehen des Lütticher Bischofs, nachfolgen konnte, erklärte der Kaiser, diese Grafschaft nicht von Margarethes Reichslehen trennen zu wollen.
    Tatsächlich erkannten daraufhin viele tonangebende Persönlichkeiten von Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland die Kaiserin als ihre Fürstin an, womit Margarethes eigentliche politische Karriere begann. In einem Memorandum vom 3. Februar 1346 waren die Gründe aufgelistet, die für Margarethe als Landesherrin sprachen. Vor allem hatten die Bewohner der drei Grafschaften Angst, dass sie für die hohen Schulden des gefallenen Grafen aufkommen müssten. Die Verfasser des Memorandums hofften, dass Margarethe hier helfend eingreifen würde. Außerdem beurteilten sie die Kaiserin als starke Schutzherrin, die für ihre Rechte eintreten werde und baten sie, sich schnell in ihre Grafschaften zu begeben, in denen Zwist zwischen Adligen und einflussreichen Bürgern der Städte bestehe, in die Eduard III. einmarschieren könne und auf die auch ein Angriff des Bischofs von Utrecht, Johann IV. von Arkel, zu befürchten sei. Für die alleinige Nachfolge Margarethes in den Ländern des gefallenen Wilhelm IV. trat auch ihr Onkel Johann von Hennegau, Herr von Beaumont und wahrscheinlich auch ihre Mutter Jeanne ein.
    Zusammen mit ihrem neunjährigen Sohn Albrecht und zahlreichem Gefolge zog Margarethe über Lothringen, wo sie von dem dortigen Herzogspaar begleitet wurde, und Brabant in den Hennegau. Dort legte sie in Mons am 14. März 1346 vor den Ständen den Eid ab, die Freiheiten der Stadt zu achten und für die Aufrechterhaltung der Einheit von Hennegau, Holland und Zeeland sorgen zu wollen. Neun Tage später trat sie in ungefähr der gleichen Weise in Valenciennes auf. Beide Mal stand ihr u. a. ihr OOnkel Johann von Beaumont zur Seite. Danach reiste sie nach Holland und Zeeland, ließ sich von den dortigen Ständen huldigen und bestätigte deren Privilegien. Auf ihrer dabei eingeschlagenen Reiseroute kam sie am 18. April nach Middelburg, am 30. April nach Dordrecht, am 10. Mai nach Den Haag, am 4. Juni nach Leiden, am 5. Juni nach Haarlem, am 15. Juni nach Aelbrechtsberge und am 1. August nach Geertruidenberg, ehe sie am 24. September 1346 wieder nach Mons zurückkehrte. In ihren nunmehrigen Urkunden führte sie nicht nur den Titel einer Kaiserin, sondern auch jenen einer Gräfin von Hennegau, Holland und Seeland sowie Herrin von Friesland.
    Zwar sind die Nachrichten über die damaligen Vorgänge im Hennegau und in Holland spärlich, doch deuten sie auf eine Periode innerer Unruhen hin. Beispielsweise kam es am 21. März 1346 in Valenciennes zu einem Tumult wegen der Erhebung außerordentlicher Steuern, und die Aufrührer versuchten den Eingang des Belfrieds einzuschlagen; indessen konnten die Adligen und Bürger die Ruhe wiederherstellen. Vierzig am Aufruhr beteiligte Personen wurde verhaftet und sechzehn von ihnen enthauptet. Der Adel und die Geistlichkeit des Hennegaus wandten sich an die erst kürzlich angekommene Kaiserin und verlangten von ihr, dass einige von ihnen als Missstände betrachtete Dinge abgestellt würden. Zu diesen gehörte die Aufnahme von Leibeigenen in die Bürgerschaft sowie der Umstand, dass es Bürger gab, welche die von den Grafen bevorzugten Städten bewilligten Privilegien besaßen, aber außerhalb dieser Städte lebten. Am 3. Juni 1346 erhielten die zwölf Delegierten des Adels und Klerus die Zustimmung zu ihren Forderungen, dass Bürger von mit Freiheiten ausgestatteten Städten dort auch dauerhaft wohnen müssten und dass ein Herr jederzeit über seine Leibeigenen verfügen können solle. Die Aristokratie des Hennegaus wünschte also eine Beschränkung der Bedeutung der Städte und die Aufrechterhaltung der Leibeigenschaft.
    Dagegen verlieh die Kaiserin bei ihrem Aufenthalt in Holland insbesondere den von ihr dabei durchreisten Städten zahlreiche Privilegien. Auch den Bewohnern mehrerer Distrikte wie Südholland und Kennemerland gewährte sie bedeutende Vorrechte. Allllerdings war im letzteren Fall etwa die Pflicht für Bürger, dass sie in den Städten, deren Freiheiten sie sich erfreuen wollten, auch zu residieren hatten, nicht nach dem Geschmack der Betroffenen. Margarethe sagte auch zu, dass sie die Bewohner von Amsterdam, Oudewater und Woerden niemals von der Grafschaft Holland separieren werde.
    Am 7. September 1346 ordnete Ludwig der Bayer an, dass Margarethes zweiter Sohn Wilhelm seiner Mutter im Fall von deren Ableben nachfolgen solle, und dass nach Wilhelm, falls er kinderlos stürbe, Margarethes dritter Sohn Albrecht an die Reihe käme. Dafür verzichtete Ludwig der Römer als ältester Sohn Margarethes auf das niederländische Erbe. Außerdem versicherte der Kaiser, dass er nicht selbst in den Reichslehen seiner Gattin regieren wolle; Margarethe käme dort die alleinige Herrschaft zu. Dies war auch die nach einer Intervention des französischen Königs beim Papst zugunsten des Kaisers von Clemens VI. aufgestellte Bedingung gewesen, kein Interdikt über Margarethes Länder zu verhängen.
    Eduard III. hatte sich inzwischen weiterhin bemüht, seiner Gattin Philippa einen Teil der von ihrem gefallenen Bruder hinterlassenen Territorien zu sichern. Nach seinem am 26. August 1346 errungenen entscheidenden Sieg über den französischen Könönig in der Schlacht bei Crécy hatte er aber auf die ihm leicht mögliche Besetzung des Hennegaus verzichtet und anscheinend seine Gattin beauftragt, mit ihrer Schwester ein ausgleichendes Gespräch zu führen. Philippa und Margarethe trafen sich im Oktober 1346 in Ypern und die Kaiserin sagte zu, bei ihrem Ehemann für eine Wiederinkraftsetzung seines früheren Bündnisses mit dem englischen König zu werben. Philippa versprach offenbar, ihre Erbansprüche einstweilen nicht kriegerisch durchsetzen zu wollen. Im folgenden November begab sich Margarethe zur Beratung über die Lage nach Frankfurt, und mit ihr seien laut Matthias von Neuenburg auch englische Delegierte zwecks Bündnisverhandlungen mit dem Kaiser gekommen, die aber zu nichts führten. In Mons ließ die Kaiserin ihrem Onkel Johann von Hennegau, Herrn von Beaumont, als Gouverneur zurück, während sie Holland, Zeeland und Friesland ihrem erst 16-jährigen Sohn Wilhelm anvertraute, der dort in ihrer Abwesenheit als ihr Stellvertreter fungieren sollte. Wilhelm versprach seiner Mutter aus den Einkünften dieser Länder eine jährliche Rente von 10.000 Goldgulden zu zahlen (13. November 1346). Ihrem kleinen Sohn Otto hatte Mathilde bereits mit der Anwartschaft auf die Burggrafschaft Seeland mit der Herrschaft Voorne bedacht, aus der sie nach dem Tod von Mechtild, Herrin von Voorne († 1372), Einnahmen von 4000 Pfund Tournosen lukrieren würde.[5]

    Witwenzeit
    Nach dem plötzlichen Tod Ludwigs des Bayern (11. Oktober 1347) versprachen dessen Nachkommen dem englischen König Eduard III., ihn bei der Wahl zum römisch-deutschen König zu unterstützen, wofür dieser wohl Margarethes Herrschaft über ihre ererbrbten Länder anerkennen sollte. Doch nun konnte sich der Markgraf Karl von Mähren, der bereits am 26. November 1346 in Bonn als Karl IV. zum Gegenkönig zu Ludwig dem Bayern gekrönt worden war, im Machtkampf um die Herrschaft im Heiligen Römischeen Reich durchsetzen, indem er Margarethes Schwager Wilhelm von Jülich am 16. Januar 1348 ein Viertel des niederländischen Erbes des gefallenen Grafen Wilhelm IV. zugestand und im folgenden Juni ein Bündnis mit Eduard III. ratifizierte. Letzterer verzichtete auf seine Wahl zum römisch-deutschen König, wollte aber auch weiterhin die Erbrechte seiner Gemahlin Philippa nicht gewaltsam durchsetzen. Der durch die Belehnung Wilhelms von Jülich durch König Karl IV. begonnene Zwist um das niederländische Erbe blieb ebenfalls nahezu folgenlos.
    Inzwischen hatte Margarethe ihrem Sohn Wilhelm am 5. Januar 1348 die Regierung der Grafschaften Holland und Zeeland sowie der Herrschaft Friesland übergeben und die Anwartschaft Ottos auf die Burggrafschaft Seeland mit der Herrschaft Voorne bestätigt. Sie selbst wollte nur noch die direkte Regierung im Hennegau ausüben, wo sie dann auch einvernehmlich mit den wichtigsten Adligen bis zu ihrem Lebensende in Ruhe herrschte. Während sich der Hennegauer Adel und insbesondere Margarethes Onkel Johann, Herr von Beaumont, Frankreich anschlossen, waren die Bürger der Grafschaft nicht bereit, ihre freundschaftlichen Beziehungen mit Brabant und Flandern aufzugeben. Dies war ihnen auf die Bitte der Städte Valenciennes, Mons, Binche und Maubeuge auch von Margarethe am 17. Juni 1347 genehmigt worden. Die Allianz wurde auf einem in Ath abgehaltenen Parlement erneuert, an dem nach dem Zeugnis des zeitgenössischen Chronisten Gilles Li Muisis auch englische Gesandte teilnahmen.[6]

    Krieg zwischen Margarethe und ihrem Sohn Wilhelm
    Wilhelm musste in den ihm unterstellten Gebieten gegen aufständische Untertanen und den Bischof von Utrecht kämpfen, mit dem er einen Waffenstillstand schloss. Anfang 1350 kam es zu einem tiefgreifenden und anhaltenden Zwist zwischen ihm und seiner Mutter, da die von Margarethe beanspruchten Einkünfte aus den von ihrem Sohn regierten Territorien nicht in dem von ihr gewünschten Ausmaß eintrafen. Daher verbündete sich Wilhelm am 25. Mai 1350 mit der gegen die Politik der Kaiserwitwe eingestellten Partei der Kabeljauwen, deren Basis zahlreiche Städte wie Dordrecht, Delft, Leiden, Haarlem, Amsterdam, Alkmaar, Rotterdam und Vlaardingen bildeten. Angeführt wurden die Kabeljauwen von einigen Adligen wie Jan IV. van Arkel, Jan I. van Egmond und Gerard III. van Heemskerk. Die Gegenpartei der Hoeken (Angelhaken), zu der zahlreiche Adlige wie Willem van Duivenvoorde, Jan II. van Polanen und Dirk III. van Brederode gehörten, unterstützte hingegen Margarethe.
    Wegen des Bündnisses ihres Sohns mit den Kabeljauwen verlangte Margarethe am 27. Mai 1350, wieder selbst die Regierung über Holland und Zeeland zu übernehmen. Wilhelm gab scheinbar nach; er verzichtete am 27. September 1350 auf einer Ständeversammlung in Geertruidenberg auf die Herrschaft über die ihm übertragenen Lehen und entband seine Anhänger von dem ihm geschworenen Eid. Stattdessen begnügte er sich damit, der Erbe der von Margarethe verwalteten Länder zu sein. Doch offenbar kam er seiner Zusage nicht nach, woraufhin es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Margarethes Gefolgsleuten und der Partei ihres Sohns kam. Damit begann der Haken-und-Kabeljau-Krieg, der einige Zeit nach der Einigung zwischen Margarethe und Wilhelm (1354) wieder ausbrach und sich bis 1490 hinziehen sollte.
    Zwar bot Margarethe ihrem Sohn zunächst zur Vermeidung der Fortführung des Konflikts am 20. Januar 1351 an, ihm die Verwaltung Zeelands gegen eine jährliche Zahlung von 2000 Gulden zu überlassen, doch führte diese Konzession zu keiner Einigung. Mangels Quellenangaben lässt sich nicht feststellen, wie sich das persönliche Verhältnis zwischen der Kaiserwitwe und ihrem Sohn infolge des politischen Zwists entwickelte. Laut dem Chronisten Johann von Beke sei Margarethe äußerst wütend gewewesen. Wilhelm habe ihr hingegen anderen Gewährsmännern zufolge weiterhin Achtung entgegengebracht. Als er von der vermeintlichen Bemerkung seiner Mutter erfahren habe, dass sie ihn zerstückeln ließe, wenn sie seiner habhaft würde, soll er gelobt haben, im umgekehrten Fall ein ganz anderes Benehmen an den Tag zu legen und sie geziemend zu behandeln.
    Wohl auch unter dem Eindruck des Konflikts mit ihrem zweiten Sohn suchte Margarethe in der ersten Hälfte des Jahres 1351 die Aussöhnung mit dem Papst. Dazu musste sie zuerst nicht nur dem prestigeträchtigen, von ihr in Urkunden bis Ende 1350 verwendeten Titel einer römisch-deutschen Kaiserin entsagen, sondern auch jenem einer römisch-deutschen Königin, obwohl sie nie zu einer solchen gekrönt worden war. Clemens VI. verlangte nämlich die Anerkennung des Rechts, dass ein gewählter römisch-deutscher König erst vom Papst bestätigt werden müsse. Margarethe gab am 30. Juli 1351 in Valenciennes die von Clemens VI. geforderte Erklärung ab, beteuerte auch, der katholischen Kirche stets die Treue halten zu wollen und erreichte im Gegenzug die Aufhebung ihrer Exkommunikation. Der Bischof von Tournai, Margarethes Mutter Jeanne von Valois, Äbtissin von Fontenelle, Walram von Luxemburg, Herr von Ligny, und andere Persönlichkeiten wohnten dieser Zeremonie bei.
    Im Kampf gegen Wilhelm hatte Margarethe inzwischen von ihrem ältesten Sohn, Ludwig dem Römer, Unterstützung erhalten. Sie konnte ferner die meisten Adligen Zeelands für sich gewinnen und bestätigte den Bürgern Dordrechts, um sie auf ihre Seite zu ziehen, am 17. März 1351 das Stapelrecht. Anfangs stand auch König Eduard III. auf ihrer Seite. Zur Beruhigung des französischen Königs Johann II. erklärte sie aber am 6. Mai 1351, dass sie kein gegen ihn gerichtetes Bündnis mit England geschlossen habe. Zwar gewann die Flotte der Hoeken mit englischer Unterstützung am 10. Juni 1351 eine kleine Seeschlacht bei Veere gegen Wilhelms Anhänger, doch errangen dann die Kabeljauwen am 4. Juli 1351 bei einem Seegefecht vor der Küste bei ’s-Gravenzande einen entscheidenden Sieg über die Hoeken und deren englische und hennegauische Hilfstruppen. Der Anführer der englischen Verstärkungen fand dabei den Tod, und ebenso erging es mehreren Adligen der Partei Margarethes wie u. a. Constijn van Renesse, während andere wie Dirk III van Brederode in Gefangenschaft gerieten. Innerhalb eines Jahres nahm Wilhelm im Bund mit den Kabeljauwen auch 17 feste Plätze seiner Gegner ein oder nötigte sie zur Kapitulation.
    Im September 1351 begab sich Margarethe nach London, um Eduard III. um neue Unterstützung gegen ihren Sohn zu ersuchen. Der englische König wollte in dem Konflikt angeblich als Vermittler wirken und ordnete am 6. November 1351 an, dass drei in der Grafschaft Holland gelegene feste Plätze, die noch von den Hoeken gehalten wurden, nicht länger belagert werden sollten, sondern seinen beiden Vertrauten William Stury und William Burton zu übergeben seien. Doch offenbar hatte Eduard III. damals schon die Seiten gewechselt und suchte Margarethes Sohn Wilhelm durch dessen 1352 erfolgte Verheiratung mit Maud of Lancaster an sich zu binden. Somit war Margarethe nun endgültig im Kampf gegen ihren Sohn unterlegen. Über 500 bedeutenden Adligen von der Partei der Hoeken blieb nur die Möglichkeit, sich ins Exil in Nachbarländer zu begeben.
    Die Kontroverse zwischen Margarethe und Wilhelm wurde erst durch die Vermittlungsbemühungen ihres Onkels Johann von Hennegau und ihres Vetters Walram von Luxemburg, Herr von Ligny, offiziell beendet. Am 7. Dezember 1354 versammelten sich in Mons außer Mutter und Sohn mehrere Geistliche und Adlige aus dem Hennegau sowie den Seegrafschafen, woraufhin die Versöhnung zwischen den beiden Konfliktparteien beglaubigt wurde. Margarethe war verpflichtet, Wilhelm zu verzeihen, doch musste der Sohn erst um diesen Gunsterweis nachsuchen. Ferner akzeptierte Margarethe die souveräne Herrschaft ihres Sohns über Holland, Zeeland und Friesland, wofür Wilhelm Margarethes Besitz des Hennegaus anerkannte und auch zusagte, seiner Mutter eine einmalige Abfindung von 40.000 Gulden und eine jährliche Rente von 7000 Gulden zu zahlen. Nach dem Ableben Margarethes sollte er im Hennegau ihre Nachfolge antreten.[7]

    Letzte Jahre und Tod
    Ihre letzten Lebensjahre residierte Margarethe fast ausschließlich im Hennegau. Im Mai 1354 bekannte sie sich gegen die Zahlung einer Rente von 3700 Pfund Tournosen als Vasallin Frankreichs. Unter Verweis auf den Allgemeinzustand des Landes und insbesondere auf die durch Änderungen in der Währung hervorgerufenen Unruhen führte Margarethe mit einer Ordonnanz vom 7. Juli 1354 Höchsttarife für die Zahlung von Löhnen sowie den Kauf und Verkauf verschiedenster Waren ein. Es wurde u. a. der Tagessatz für einen Maurermeister auf 3 Sous und für einen Handwerker auf 15 Heller festgesetzt. Außerdem gab es nun zahlreiche genaue Bekleidungsvorschriften für Dienstleute.
    Am 1. März 1355 erreichte der Abt des Augustinerklosters St. Johann in Valenciennes, dass der Papst Margarethe zugestand, nicht mehr die vorgeschriebenen Fastengebote befolgen zu müssen, weil sie dafür nach Ansicht ihrer Ärzte bereits gesundheittlich zu angeschlagen war. Danach trat sie wohl nur noch sehr selten selbst in Erscheinung, sondern ließ politische Angelegenheiten durch ihre Amtsträger erledigen. Es gab etwa Konflikte mit benachbarten Fürsten; so erneuerte König Johann II. von Frankreich einen anhaltenden Zwist um das Recht auf Ostrevant, und es brach auch ein Grenzstreit mit dem Bischof von Lüttich aus. Ferner bestand ein Konflikt mit dem Grafen von Flandern um den Besitz von Lessines und Flobecq.
    Bevor Margarethe ihr 50. Lebensjahr erreichte, starb sie am 23. Juni 1356 in Quesnoy. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Minoritenkirche zu Valenciennes, wo auch ihr Vater Wilhelm begraben lag. Ihr Sohn Wilhelm folgte ihr als Graf des Hennegaus, verfiel aber bereits Ende 1357 in eine bis zu seinem Tod 1389 andauernde Geisteskrankheit. In den 1430er Jahren kamen Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland in den Besitz des burgundischen Herzogs Philipp des Guten, womit die Herrschaft der Wittelsbacher in den Niederlanden endete. Die burgundisch geprägten Geschichtsschreiber des 15. Jahrhunderts interessierten sich nicht sonderlich für das Leben Margarethes, deren Grabmal anscheinend schon vor dem Ende des 18. Jahrhunderts zerstört war. Ihren Epitaph überlieferte aber Simon Le Boucqu in seiner Histoire ecclésiastique de Valenciennes.[8]

    Nachkommen
    Margarethe hatte mit Ludwig dem Bayern zehn Kinder.[9]
    • Margarete (1325–nach 1358)
    1 ∞ 1351 Stephan von Kroatien, Dalmatien und Slawonien (1332–1354), Sohn König Karl II. Robert von Ungarn aus dem Hause Anjou
    2 ∞ 1358 Gerlach von Hohenlohe († 1387)
    • Anna (1326–1361) ∞ 1339 Johann I. von Niederbayern (1329–1340)
    • Ludwig VI. der Römer (1328–1364/1365), Herzog von Oberbayern und Kurfürst von Brandenburg
    1 ∞ 1345 Kunigunde von Polen (1334–1357)
    2 ∞ 1360 Ingeburg von Mecklenburg (1340–1395)
    • Elisabeth (1329–1402), Herrin von Verona und später Gräfin von Württemberg
    1 ∞ 1350 Cangrande II. von Verona aus dem Hause della Scala (1332–1359, ermordet)
    2 ∞ 1362 Ulrich von Württemberg (1342–1388, gefallen)
    • Wilhelm I. (1330–1389[10]), Herzog von Niederbayern-Straubing, als Wilhelm V. auch Graf von Holland sowie als Wilhelm III. Graf von Hennegau ∞ 1352 Maud of Lancaster (1339–1362)
    • Albrecht I. (1336–1404), Herzog von Niederbayern-Straubing und Graf von Holland und Hennegau
    1 ∞ 1353 Margarete zu Brieg und Schlesien (1336–1386)
    2 ∞ 1394 Margarete von Kleve und der Mark (1375–1412)
    • Beatrix (1344–1359) ∞ 1356 Erik XII. von Schweden (1339–1359)
    • Agnes (1345–1352)
    • Otto V. (1346[11]–1379), Kurfürst von Brandenburg ∞ 1366 Katharina von Luxemburg (1342–1395),[12] Tochter Kaiser Karls IV.
    • Ludwig (1347–1348)



    Literatur
    • Laetitia Boehm: Das Haus Wittelsbach in den Niederlanden. In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 93–130, insbesondere S. 111–115 (online).
    • Stefanie Dick: Margarete von Hennegau. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 249–270.
    • Alfons Huber, Johannes Prammer (Hrsg.): 650 Jahre Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland. Vortragsreihe des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung. Historischer Verein für Straubing und Umgebung, Straubing 2005, ISBN 3-00-014600-, S. 7–39.
    • Dorit-Maria Krenn, Joachim Wild: „fürste in der ferne“. Das Herzogtum Niederbayern-Straubing-Holland 1353–1425 (= Hefte zur bayerischen Geschichte und Kultur. Band 28). Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2003, ISBN 3-927233-86-2.
    • Heinz Thomas: Margarethe von Holland-Hennegau. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 154 f. (Digitalisat).
    • Heinz Thomas: Kaiserin Margarete. In: Karl Rudolf Schnith (Hrsg.), Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, Verlag Styria, 1997, ISBN 3-222-12467-1, S. 269–298.
    • Alphonse Wauters: Marguerite de Hainaut. In: Biographie nationale de Belgique, Bd. 13 (1894-95), Sp. 636-646.
    • Karl Theodor Wenzelburger: Margaretha, deutsche Kaiserin, Gräfin von Holland und Hennegau. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 317–319.
    • Joachim Wild: Holland. Die Wittelsbacher an der Nordsee (1346–1436). In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52898-8, S. 92–106.
    Weblinks
    • Lisanne Vleugels: Margaretha van Holland. In: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland (niederländisch)
    Anmerkungen
    1 Geburts- und Todesdaten nach Heinz Thomas: Kaiserin Margarete. In: Karl Rudolf Schnith (Hrsg.), Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, Verlag Styria, 1997, ISBN 3-222-12467-1, S. 270.
    2 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 273–278.
    3 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 280–283.
    4 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 283–288.
    5 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 289–292; Alphonse Wauters: Marguerite de Hainaut. In: Biographie nationale de Belgique, Bd. 13 (1894-95), Sp. 637-640.
    6 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 292 f.; Alphonse Wauters, in: Biographie nationale de Belgique, Bd. 13, Sp. 640 f.
    7 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 293–296; Alphonse Wauters, in: Biographie nationale de Belgique, Bd. 13, Sp. 641-644.
    8 Heinz Thomas, in: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern, S. 296–298; Alphonse Wauters, in: Biographie nationale de Belgique, Bd. 13, Sp. 644 f.
    9 Lebens- und andere Daten für Margarethes Kinder und deren Ehepartner nach Stefanie Dick, Margarete von Hennegau, S. 250, soweit nicht anders angegeben.
    10 Zu Wilhelms Tod Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte.and 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 101 (zugleich Dissertation, Universität München 2004). Nach damaliger Zählung (Jahresbeginn zu Ostern) starb er im Jahr 1388.
    11 Geburtsjahr nach Felix Escher: Otto V. der Faule. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 677 f. (Digitalisat).
    12 Lebensdaten nach Ferdinand Seibt: Karl IV. (Taufname Wenzel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 188–191 (Digitalisat).

    Notizen:

    Margarethe hatte mit Ludwig dem Bayern zehn Kinder.
    • Margarete (1325–nach 1358), 1∞ 1351 Stephan von Kroatien, Dalmatien und Slawonien (1332–1354), Sohn König Karl II. Robert von Ungarn aus dem Hause Anjou, 2∞ 1358 Gerlach von Hohenlohe († 1387).
    • Anna (1326–1361) ∞ 1339 Johann I. von Niederbayern (1329–1340)
    • Ludwig VI. der Römer (1328–1364/1365), Herzog von Oberbayern und Kurfürst von Brandenburg, 1∞ 1345 Kunigunde von Polen (1334–1357), 2∞ 1360 Ingeburg von Mecklenburg (1340–1395).
    • Elisabeth (1329–1402), Herrin von Verona und später Gräfin von Württemberg, 1∞ 1350 Cangrande II. von Verona aus dem Hause della Scala (1332–1359, ermordet), 2∞ 1362 Ulrich von Württemberg (1342–1388, gefallen)
    • Wilhelm I. (1330–1389[10]), Herzog von Niederbayern-Straubing, als Wilhelm V. auch Graf von Holland sowie als Wilhelm III. Graf von Hennegau ∞ 1352 Maud of Lancaster (1339–1362)
    • Albrecht I. (1336–1404), Herzog von Niederbayern-Straubing und Graf von Holland und Hennegau, 1∞ 1353 Margarete zu Brieg und Schlesien (1336–1386), 2∞ 1394 Margarete von Kleve und der Mark (1375–1412).
    • Beatrix (1344–1359) ∞ 1356 Erik XII. von Schweden (1339–1359)
    • Agnes (1345–1352)
    • Otto V. (1346[11]–1379), Kurfürst von Brandenburg ∞ 1366 Katharina von Luxemburg (1342–1395),[12] Tochter Kaiser Karls IV.
    • Ludwig (1347–1348)

    Kinder:
    1. Kurfürst Ludwig VI. von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren am 7 Mai 1328 in Rom; gestorben in zw 11 Nov 1364 und 27 Feb 1365.
    2. 13. Gräfin Elisabeth von Bayern wurde geboren in 1329; gestorben am 2 Aug 1402 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.
    3. Herzog Albrecht I. von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren am 25 Jul 1336 in München, Bayern, DE; gestorben am 16 Dez 1404 in Den Haag, Holland; wurde beigesetzt in Hofkapelle in Den Haag.

  5. 28.  Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern)Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in 1333 (Sohn von Burggraf Johann II. von Nürnberg (Hohenzollern) und Gräfin Elisabeth von Henneberg); gestorben am 21 Jan 1398.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggraf von Nürnberg

    Notizen:

    Friedrich V. von Nürnberg (* um 1333; † 21. Januar 1398) war Burggraf von Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern.

    Leben
    Friedrich war der Sohn von Burggraf Johann II. von Nürnberg und Elisabeth Gräfin von Henneberg. Seit dem Tod des Vaters 1357 trug er den Titel eines Burggrafen und war damit verantwortlich für die Sicherung der strategisch bedeutsamen kaiserlichen Burg von Nürnberg. Der neue Burggraf musste bis 1361, genau wie sein Vater vor ihm, eine Nebenregierung seines jüngeren Bruders Albrecht tolerieren. Friedrich V. werden außergewöhnliche Geschäftstüchtigkeit und gute Kenntnisse des Lateinischehen nachgesagt, was ihn dazu befähigte, Urkunden selbst zu entwerfen. In diesem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass er sich auch über die Grenzen seiner Besitzungen in der Reichspolitik betätigte. Er erneuerte die Reichstreue des Hausees Hohenzollern, sie führte ihn an die Seite Kaiser Karls IV. Im Dienst des Kaisers übernahm er das Amt eines Reichshauptmanns an der Spitze eines Landfriedenbundes in Franken, danach war er als Reichslandvogt im Elsass und später in Oberschwaben tätig. Sein Einsatz für die kaiserliche Sache führte dazu, dass Karl IV. ihn mit dem Privileg von 1363 als ersten Burggrafen in den Reichsfürstenstand erhob. Ihm wurde in Form einer Goldbulle des Kaisers bestätigt, dass das Haus Hohenzollern ein edles Glied des Reiches (nobile membrum sacri imperii) sei und von alters her dem Reichsfürstenstand angehöre sowie die Privilegien der Kurfürsten genieße. Zu diesen Rechten zählte unter anderem auch das Privilegium de non evocando, die unbeschränkte Gerichtsgewalt, die das Eingreifen des Kaisers nur bei landesherrlicher Rechtsverweigerung zuließ. Durch Käufe gelang es Friedrich V., das Gebiet der Hohenzollern zu vergrößern. So erwarb er beispielsweise im Jahre 1373 die Stadt Hof von den Vögten von Weida. Friedrich V. dankte im Jahre 1397 ab und starb 1398 auf der Plassenburg, wo er sich zur Ruhe gesetzt hatte.

    Nachfolgeregelung
    Friedrich V. wollte eine Teilung des Hohenzollerngebiets vermeiden und legte seinen Söhnen Johann III. und Friedrich VI. nahe, darauf zu verzichten. Das Prinzip der Primogenitur hatte sich bei den Hohenzollern noch nicht durchgesetzt. So wurde iin der Dispositio Fridericiana des Jahres 1385 festgelegt, dass die Brüder die ersten zehn Jahre gemeinsam herrschen sollten. Bestimmte Schlösser, Regalien und Bergwerke sollten unteilbar sein. Der Fürst forderte seine Söhne dazu auf, auch danach gemeinsam zu regieren. Für den Fall, dass sie dies nicht wollten, sah die Dispositio Fridericiana folgende Teilung vor, an die sich die Brüder auch hielten: Die Nürnberger Burg und das Landgericht sollten sie gemeinsam betreuen. Das Land der Hohenzollern wurde in die beiden Hauptgebiete Bayreuth und Ansbach aufgeteilt. Da Johann bereits 1420 ohne Erben verstarb, fiel nach dessen Tod sein Gebiet auch an Friedrich.

    Siehe auch
    • Stammliste der Hohenzollern
    • Hans von Sparneck (Hofmeister)
    Literatur
    • Wolfgang Neugebauer: Die Hohenzollern. Anfänge, Landesstaat und monarchische Autokratie bis 1740 (Band 1), Stuttgart, Berlin, Köln 1996. ISBN 3-17012096-4
    • Max Spindler, A. Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
    • Theodor Hirsch: Friedrich V., Burggraf von Nürnberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 373–375.
    • Günther Schuhmann: Friedrich V., Burggraf von Nürnberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 523 (Digitalisat).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_V._(Nürnberg)

    Name:
    Die Burggrafschaft Nürnberg war ein mittelalterliches Territorium im Heiligen Römischen Reich. Im 12. Jahrhundert wurde die Burggrafschaft von den Grafen von Raabs regiert, im 13. und 14. Jahrhundert von den Hohenzollern. 1427 erwarb die Reichsstadt Nürnberg die Burggrafenburg.
    Die Anfänge der Burggrafschaft Nürnberg gehen auf eine Reichsburg zurück, die in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf einem Sandsteinfelsen nahe der Pegnitz errichtet worden war. Vermutlich um ca. 1040 hatte König Heinrich III. den Bau dieser Burganlage veranlasst. Mit der Schaffung dieses im Bannbezirk des Reichswaldes gelegenen Stützpunktes verfolgte er die Absicht, den Einfluss des Bistums Bamberg wenigstens etwas zurückzudrängen; seine Vorgänger hatten das Bistum mit allzu großzügigen Schenkungen ausgestattet und damit weite Teile des fränkischen Raums der königlichen Herrschaft entzogen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burggrafschaft_Nürnberg#Die_Burggrafen

    Friedrich heiratete Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner) in 1350. Elisabeth (Tochter von Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner) und Mathilde (Mechthild) von Bayern) wurde geboren am 22 Nov 1329 in Wartburg, Thüringen, DE; gestorben am 21 Apr 1375. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 29.  Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner)Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner) wurde geboren am 22 Nov 1329 in Wartburg, Thüringen, DE (Tochter von Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner) und Mathilde (Mechthild) von Bayern); gestorben am 21 Apr 1375.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Prinzessin von Meissen
    • Titel (genauer): Burggrafschaft Nürnberg; Burggräfin von Nürnberg durch Heirat

    Notizen:

    Geburt:
    Elisabeth war eine Tochter des thüringischen Landgrafen und Markgrafen von Meißen Friedrich II. und Mechthild/Mathilde, der Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Meißen

    Notizen:

    Friedrich V. und Elisabeth hatten 8 Kinder, 6 Töchter und 2 Söhne.
    • Beatrix (1355–1414), Gattin des Herzogs Albrecht III. von Österreich
    • Elisabeth (1358–1411), Gattin König Ruprechts
    • Agnes, (* 1366; † 22. Mai 1432), Klarissenkloster in Hof (1376–1386), heiratete 1386 in Konstanz den Freiherrn Friedrich von Daber († 15. Juli 1410), Frauenkloster in Hof (1406–1432), 1411–1432 Äbtissin
    • Margaret (1367–1406), Gattin des Hermann II. von Hessen
    • Johann III., Burggraf (1369–1420)
    • Friedrich VI. (1371–1440), Burggraf, als Friedrich I. erster Kurfürst von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern
    • Anna (1375–1392)
    • Katharina (1375–1409), Äbtissin des Klarissenklosters in Hof

    Kinder:
    1. Beatrix von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in 1355; gestorben in 1414.
    2. Elisabeth von Hohenzollern (von Nürnberg) wurde geboren in 1358; gestorben am 26 Jul 1411; wurde beigesetzt in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. 14. Burggraf Johann III. von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in cir 1369; gestorben am 11 Jun 1420.
    4. Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern) wurde geboren in 1371 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 20 Sep 1440 in Burg, Cadolzburg Bayern, DE; wurde beigesetzt in Klosterkirche, Heilsbronn, Bayern, DE.

  7. 30.  Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen)Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) wurde geboren am 14 Mai 1316 in Prag, Tschechien (Sohn von König Johann von Luxemburg (von Böhmen), der Blinde und Königin Elisabeth von Böhmen (Přemysliden)); gestorben am 29 Nov 1378 in Prag, Tschechien ; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prager Burg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-Deutscher König (ab 1346), König von Böhmen (ab 1347), König von Italien (seit 1355), Römisch-Deutscher Kaiser (ab 1355)

    Notizen:

    1. Ehe: Karl IV. heiratete 1329 Blanca Margarete von Valois.
    2. Ehe: Karl IV. heiratete 1349 Anna von der Pfalz.
    3. Ehe: Karl IV. heiratete 1353 Anna von Schweidnitz.
    4. Ehe: Karl IV. heiratete 1363 Elisabeth von Pommern.



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_IV._(HRR)

    Karl IV. (tschechisch: Karel IV.; * 14. Mai 1316 in Prag; † 29. November 1378 ebenda), geboren als Wentscheslaw[1], war römisch-deutscher König (ab 1346), König von Böhmen (ab 1347), König von Italien (seit 1355) und römisch-deutscher Kaiser (ab 1355). Er stammte aus dem Geschlecht der Luxemburger und zählt zu den bedeutendsten Kaisern des Spätmittelalters sowie den einflussreichsten europäischen Herrschern jener Zeit.

    Chronologie der Titel
    • Erste Wahl zum römisch-deutschen König (Gegenkönig) in Rhens am 11. Juli 1346, Krönung am 26. November 1346 in Bonn
    • Ab 2. September 1347 König von Böhmen als Karl I.
    • Zweite Wahl zum römischen König am 17. Juni 1349 in Frankfurt am Main, Krönung am 25. Juli 1349 in Aachen
    • Ab 6. Januar 1355 Titularkönig von Italien
    • Ab 5. April 1355 römisch-deutscher Kaiser als Karl IV.
    • Ab 4. Juni 1365 König von Burgund

    Jugend und der Weg zum Königtum
    Karl IV., getauft auf den Namen Wenzel, war der Sohn von Johann von Luxemburg (auch bekannt als Johann der Blinde), dem König von Böhmen (1311–1346), und seiner sowohl den Habsburgern als auch dem Přemyslidengeschlecht entstammenden Gattin Elisabeth, der zweitältesten Tochter des Königs Wenzel II. Přemysl.
    Sowohl in der väterlichen Linie seines Vaters, dem Haus Limburg-Arlon, dessen mütterlicher Linie, dem Haus Namur, als auch unter den Přemysliden wurde er der erste Träger des Namens Karl.
    Die Luxemburger unterhielten seit langer Zeit gute Kontakte zum französischen Hof, sodass es der französische König Karl IV. war, der ihm seinen Firmnamen gab. In Paris erhielt Karl eine umfassende und für die damalige Zeit keineswegs selbstverständliche Erziehung (ca. 1323–30). Dort wurde auch bereits die Ehe mit Blanca Margarete von Valois (französisch Blanche de Valois) gestiftet. 1331 begab er sich nach Italien, wo sein Vater Johann weitreichende Pläne verfolgte. Hier nahm Karl auch zum ersten Mal selbstständige Amtshandlungen vor, auch wenn das Vorhaben seines Vaters, in Oberitalien einen luxemburgischen Herrschaftskomplex zu errichten, 1333 vor allem aufgrund der Opposition einiger mächtiger italienischer Stadtstaaten und des Königreichs Neapel scheiterte. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war ambivalent. Es war keineswegs frei von Spannungen, was teilweise wohl auch auf die Auseinandersetzung zwischen Karls Eltern zurückzuführen ist, aber auch auf die unterschiedlichen Charaktere. Johann galt als ein ritterlicher und verwegener Charakter, Karl dagegen wirkte eher als nachdenklicher und (außer in seiner Jugend) dem Turnier abgeneigter Mensch.
    Karl verfasste später eine Autobiografie, die jedoch nicht sein gesamtes Leben, sondern nur seine Kindheits- und Jugendjahre abdeckt; aus ihr erfährt man jedenfalls, dass er fünf Sprachen beherrschte (Latein, Deutsch, Böhmisch, Französisch und Italienisch). 1333 kehrte Karl nach Böhmen zurück und wurde 1334 mit der Markgrafschaft Mähren belehnt. Im Konflikt mit den einflussreichen Baronen und seinem Vater konnte er sich weitgehend behaupten. 1335 war er am Vertragsabschluss zwischen dem Königreich Böhmen mit Polen und Ungarn beteiligt (es war dabei um die Thronansprüche der böhmischen Krone auf die beiden Reiche gegangen). 1335–38 war er auch Regent in Tirol für seinen jüngeren Bruder Johann Heinrich (* 1322) und dessen Görzerische Gemahlin Margarete (später Maultasch genannt).[2] Die Tiroler hatten sich geweigert, unter Habsburg und Wittelsbach aufgeteilt zu werden, und Karl musste das Land militärisch auch gegen die Habsburger besetzen. 1336/37 und 1344/45 begleitete er seinen Vater auf Preußenfahrten.[3] Am 8. Juni 1341 übertrug Johann aufgrund seiner Erblindung Karl die Administration des Königreichs; bald darauf zog sich Johann faktisch völlig aus der Regierung zurück.
    Im selben Zeitraum spitzte sich der Konflikt zwischen Ludwig dem Bayern und seinen Gegnern im Reich immer mehr zu. Papst Klemens VI., Karls ehemaliger Erzieher am französischen Hof, förderte die Opposition, und so wurde Karl, unterstützt von seinem Großonkel Balduin von Trier, einem der bedeutendsten Reichspolitiker des 14. Jahrhunderts, schließlich als Gegenkönig zu Ludwig aufgestellt und am 26. November 1346 – „am falschen Ort“ – in Bonn zum König gekrönt. Nach Erhalt der Approbation, um die Karl nicht gebeten hatte, ließ er sich am 17. Juni 1349 noch einmal in Frankfurt am Main wählen und im selben Jahr am 25. Juli in Aachen erneut krönen. Vor der Krönung musste er einige Tage vor der Stadt warten, weil Aachen voller Wallfahrer und/oder Geißler war. Diese waren wegen der Pest zu einer außerplanmäßigen Heiligtumsfahrt nach Aachen gekommen.[4]
    Bereits im August 1346 war Karls Vater Johann in der Schlacht von Crécy gefallen, an der auch Karl teilnahm; Karl hatte sich jedoch frühzeitig und unter nicht geklärten Umständen zurückgezogen. Am 2. September 1347 folgte er seinem Vater als König von Böhmen nach. Danach unternahm er im selben Jahr eine Huldigungsreise von Prag nach Bautzen, den Hauptort des böhmischen Nebenlandes Oberlausitz, um sich dort von den Lausitzer Ständen huldigen zu lassen. Ludwig der Bayer starb bald darauf, sodass ein offener Konflikt verhindert wurde. Nun erhob man Günther von Schwarzburg zum Gegenkönig Karls (1349).

    Die Reichspolitik Karls bis zu seinem Tode

    Karls erste Regierungsjahre: Sicherung der Herrschaft, Pest und Judenpogrome
    Karl konnte sich gegen Günther von Schwarzburg rasch durchsetzen. Noch im Mai 1349 verzichtete der schwache Gegenkönig in einem Vertrag auf seinen Titel und starb bald darauf. Nachdem Karl seine Gegner durch ein Heiratsbündnis mit dem Pfalzgrafeen am Rhein und dem falschen Woldemar (einem angeblich überlebenden Mitglied der Herrscherfamilie der Askanier, der die Wittelsbacher in der Mark Brandenburg unter Druck setzte) empfindlich geschwächt hatte, kam es 1348 zu einer Verständigung mit den Habsburgern und 1350 mit den Wittelsbachern (Vertrag von Bautzen). Nun konnte Karl seine Herrschaft festigen.
    Gleichzeitig erreichte die Pestwelle ihren Höhepunkt. Die auch Schwarzer Tod genannte Epidemie entvölkerte ganze Landstriche, deren Einwohnerschaft teilweise um mehr als ein Drittel zurückging. Da die verzweifelten Menschen nach der Ursache suchten, wurde der Behauptung, die Juden hätten Brunnen vergiftet, oft Glauben geschenkt und diese nun instrumentalisiert. Während der Judenpogrome in Deutschland 1349, der so genannten Pestpogrome, machte sich Karl mindestens der Mitwisserschaft schuldig: Um seine Schulden zu tilgen, verpfändete Karl das königliche Judenregal, unter anderem an Frankfurt am Main. Es wurde gar geregelt, was mit dem Besitz von Juden zu geschehen habe, falls „die Juden daselbst nächstens erschlagen“ würden (Frankfurter Urkunden vom 23., 25., 27. und 28. Juni 1349, bezogen auf Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Frankfurt am Main). Obwohl er in seinem Herrschaftsbereich die Juden effektiv schützen konnte, wirft dieses Ereignis viele Fragen in Bezuug auf Karls Charakter auf, besonders da Karl sonst immer bestrebt war, das Bild eines gerechten christlichen Herrschers zu vermitteln. Dabei verstieß nämlich die Duldung der Morde auch gegen das damalige Rechtsverständnis, da die Juden unter dem direkten Schutz des Königs standen und dafür auch Zahlungen leisteten. Es zeigte sich, dass Karl oft mehr nach Zweckmäßigkeiten handelte, wobei er sich mit seinem Verhalten die Loyalität vieler Städte sicherte, die in die Judenpogrome verwickelt waren.

    Die Italien- und Frankreichpolitik Karls
    1354 zog Karl, dessen Kommen Cola di Rienzo, der einige Zeit in Prag geweilt hatte, immer wieder angemahnt hatte, mit einem nur kleinen Heer nach Italien. Er ließ sich am 6. Januar 1355 in Mailand mit der eisernen Krone der Lombardei krönen. Seine Kaiserkrönung wurde in Rom am 5. April 1355 von einem von Papst Innozenz VI., der wie alle Päpste seit Clemens V. in Avignon residierte, beauftragten Kardinal vorgenommen. Bereits wenig später verließ er Italien wieder, ohne sich um die Ordnunung der dortigen Verhältnisse bemüht zu haben, wenn er auch durch die Zahlungen zahlreicher Kommunen finanziellen Gewinn aus dem Romzug ziehen konnte und die Kaiserkrönung wenigstens ohne Blutvergießen erreicht hatte. Dennoch trug sein Verhalten gegenüber dem Papsttum dazu bei, dass er als „Pfaffenkönig“ (rex clericorum) bezeichnet wurde, was so sicherlich falsch ist, aber doch bezeichnend für Karls kuriale Politik war, die sehr auf Einvernehmen mit dem Papst setzte.
    Karls erster Italienzug hatte ebenso wie der zweite Italienzug 1368–69 (bei dem er mit Papst Urban V. kooperierte, von dem er sich eine Rückkehr des Papsttums von Avignon nach Rom erhoffte) wenig Bedeutung. Seine Italienpolitik war im Großen und Ganzen ineffektiv, denn Karl gab sich mit der Kaiserkrone zufrieden. Er zog Gelder der Kommunen ein und vergab dafür Privilegien, mischte sich sonst jedoch nicht weiter in die italienischen Angelegenheiten ein; dafür wurde sein Verhalten als das eines Kaufmanns bezeichnet (siehe Matteo Villani und Petrarca). Karl gab damit die universale Politik seines Großvaters Heinrich VII. zu Gunsten einer auf die Hausmacht gestützten Reichspolitik auf. Allerdings erreichte er die Anerkennung seiner Stellung als Kaiser durch Florenz und Mailand und gab in Italien auch keine Reichsrechte auf.
    Im Westen tat Karl kaum etwas, um der dortigen Expansionspolitik des Königreichs Frankreich, mit dessen Königshof er gute Beziehungen pflegte, entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Trotz seiner Krönung in Arles 1365 entließ er Avignon aus der Lehnsherrschaft des Imperiums und gab 1378 das Reichsvikariat im Königreich Burgund (Arelat) preis, wohl um so ungestört von äußeren Einmischungen seine Reichspolitik betreiben zu können. Dennoch wurde dadurch dem Vordringen Frankreichs Vorschub geleistet, auch wenn er 1361 Genf und Savoyen aus dem Königreich Burgund löste und direkt ins Heilige Römische Reich integrierte.

    Die Goldene Bulle und Politik in Deutschland
    1354 starb Karls Großonkel Balduin von Luxemburg, der sich als die wichtigste Stütze des Kaisers im Westen erwiesen hatte. Der wohl folgenreichste Schritt in Karls Regierung, die Verabschiedung der Goldenen Bulle 1356, war denn erst nach schwierigen Verhandlungen möglich. Die Bulle regelte unter anderem das Wahlverfahren des römisch-deutschen Königs und setzte die Anzahl und Namen der Kurfürsten fest. So wurde sie zum „Grundgesetz“ des Reichs bis zu seinem Untergang 1806. (Das Männleinlaufen an der Nürnberger Frauenkirche erinnert heute noch daran.)
    Es ist in der Forschung allerdings strittig, ob Karl damit einen Erfolg verbuchen konnte oder ob es nicht eher ein Erfolg der Kurfürsten war, die damit Karls Bestrebungen zu einem hegemonialen Königtum einen Riegel vorschoben. Wie die Geschichte gezeigt hat, konnte sie sowohl von den Kurfürsten als auch von der kaiserlichen Regierungsgewalt zum jeweiligen Vorteil genutzt werden. Bemerkenswert an der Goldenen Bulle ist, dass die Notwendigkeit der päpstlichen Bestätigung, der Approbatioion, zur Erlangung der Kaiserwürde nicht erwähnt wird. Außerdem wurde in dem Gesetz das päpstliche Reichsvikariatsrecht schlicht abgeschafft. Karls ältester Sohn Wenzel, der bereits seit 1363 König von Böhmen war, wurde noch zu Lebzeiten Karls aam 10. Juni 1376 zum römisch-deutschen König gewählt. Die Goldene Bulle sah dies zwar nicht vor, verbot es aber auch nicht, so dass Karl durch eine recht geschickte Politik die Wahl seines Sohnes durchsetzen konnte, obwohl er sich die Stimmen der anderen Kurfürsten mit hohen Geldsummen erkaufen musste, was generell eine gängige Methode zur Durchsetzung seiner Interessen gewesen war. Bis zum Ende des römisch-deutschen Reiches im Jahre 1806 wurde die dynastische Thronfolge der Luxemburger und der ihnen verwandten Habsburger bei fortbestehender Wahlmonarchie nur durch die Wittelsbacher Ruprecht von der Pfalz (1400–1410) und Karl VII. von Bayern (1742–1745) unterbrochen.
    Im Norden wurde Karl auf die Hanse aufmerksam und besuchte 1375 als erster römisch-deutscher König seit Friedrich I. die Stadt Lübeck. In Tangermünde (Altmark) richtete Karl in der alten Burg eine Kaiserpfalz ein. Die Stadt sollte zur Hauptstadt der mittleren Provinzen aufsteigen, was durch seinen Tod verhindert wurde. Nach seinem Tod kam es zu einer unruhigen Entwicklung in der Mark Brandenburg, bis die Hohenzollern das Kurfürstenamt übernahmen und zunächst in Tangermünde residierten.
    Eine wichtige Rolle in Karls Politik spielte auch die Reichsstadt Nürnberg, mit der der Kaiser eng zusammenarbeitete (Via Carolina, Förderung der Burggrafen aus dem Hause Hohenzollern). Dabei hatte Karl u. a. das Ziel, eine in dieser Region gelelegene „Reichslandschaft“ zu errichten (so genanntes Neuböhmen); als dortige Residenzen dienten ihm die Nürnberger Kaiserburg sowie das ab 1356 für ihn errichtete Wenzelschloss in Lauf an der Pegnitz. Im Osten verfolgte Karl im Hinblick auf Polen und Ungarn hausmachtpolitische Ziele (siehe unten).
    Karl starb im gleichen Jahr, in dem sich auch das abendländische Schisma ereignete (1378). Der Kaiser, der persönlich fromm war und immer versucht hatte, im Einklang mit dem Papst zu regieren, konnte nichts mehr unternehmen, um diese Kirchenspaltung zu verhindern, entschied sich aber für den römischen Papst.

    Karl als König von Böhmen
    Nachdem Karl 1344 für die Erhebung des Prager Bistums zum Erzbistum gesorgt hatte, leitete er den Baubeginn des gotischen St. Veitsdoms (katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha) ein. Für die sichere Aufbewahrung der königlichen und kaiserlichen IInsignien ließ er die Burg Karlštejn (Karlstein) bauen. Die umfangreiche Bautätigkeit in seiner Residenz machte Prag zur Goldenen Stadt. Davon zeugt vor allem die Karlsbrücke über die Moldau. 1348 gründete Karl die erste Universität im östlichen Mitteleuropa, die Karls-Universität (Univerzita Karlova), nach dem Vorbild der durch Kaiser Friedrich II. errichteten Universität von Neapel[5] und dem des Studium generale an der Pariser „universitas“.[6] Prag wurde von ihm zu einem der wichtigsten geistigen und kulturellen Zentren seiner Zeit ausgebaut und zur De-facto-Haupt- und Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches (Praga Caput Regni: Prag Hauptstadt des Reiches lautet eine Inschrift am Altstädter Rathaus); weiterhin von BBedeutung waren jedoch Frankfurt am Main, Nürnberg sowie ab 1355 Sulzbach (heute Sulzbach-Rosenberg) als Zentrum der kaiserlichen Neuerwerbungen in der heutigen Oberpfalz. Die von Johannes von Neumarkt geführte kaiserliche Kanzlei war vorbildlich für die Ausbildung der neuhochdeutschen Sprache.
    Allerdings scheiterte Karl mit seinem Landfrieden (Maiestas Carolina) 1355 am Widerstand des einheimischen Adels. In seine Regierungszeit fällt auch die endgültige Eingliederung Schlesiens in den böhmischen Herrschaftsverband mit dem Vertrag von Namslau 1348, für die sein Vater mit dem Vertrag von Trentschin die Voraussetzungen geschaffen hatte. Im Gegenzug erhielt der polnische König Kasimir der Große Masowien als persönliches Lehen. Karls Heirat mit Elisabeth, einer Enkelin Kasimirs, 1363 sollte den alten böhmisch-polnischen Konflikt vorerst beilegen.
    Weiterführende Informationen zu diesem Thema: →Geschichte Prags

    Hausmachtpolitik Karls
    Karl war ohne Zweifel der erfolgreichste Hausmachtpolitiker des Spätmittelalters. Es wurde auch die böhmische Oberhoheit über Schlesien (endgültig 1368) und die Niederlausitz (Kauf 1367) gesichert. 1373 erhielt er im Vertrag von Fürstenwalde die volle Verfügungsgewalt über die Mark Brandenburg und damit eine zweite Kurwürde für sein Haus. Die Hochzeit seines Sohnes Sigismund mit der Erbin König Ludwigs I. von Ungarn (Verlobung 1372) sicherte den Luxemburgern auch dieses Königreich. Der erhoffte Erwerb Polens gelang jedoch nicht. Um seine Hausmacht zu stärken, scheute sich Karl nicht, Reichsgüter zu verpfänden oder gar Reichsrechte aufzugeben, wie im Westen Burgund (siehe oben).
    Karls Verpfändungspolitik war teils durch seinen chronischen Geldmangel begründet (er hatte allein zur Sicherstellung seiner Wahl zum römisch-deutschen König eine enorme Summe aufbringen müssen), teils auch durch seine dynastische Politik. Von nun an war jeder nachfolgende König auf seine Hausmacht angewiesen. Das Haus Luxemburg war nun fast unangreifbar geworden. Doch sollte sich dies für seinen Sohn Sigismund als schwere Hypothek erweisen, da er außerhalb des Luxemburger Einflussgebiiets über keine nennenswerte Hausmacht und keine größeren Reichsgüter verfügte. Karl bestimmte zudem, dass seine Söhne und Verwandten nach seinem Tode aus dem Hausmachtskomplex versorgt werden sollten, womit die von Karl geschaffene Machtstellung letztendlich wieder verloren ging.

    Lebensende
    Nach dem Tod des Kaisers am 29. November 1378 wurde sein Leichnam elf Tage lang im Auditorium der Prager Burg aufgebahrt. Vier Tage dauerten die anschließenden Begräbnisfeierlichkeiten, bei denen der Tote unter Begleitung von 7.000 Teilnehmern von der Burg durch die Prager Alt- und Neustadt und dann über die Karlsbrücke auf Vyšehrad überführt wurde. Dort wurde er eine Nacht lang aufgebahrt. Zwei weitere Tage wurden die sterblichen Reste im Konvent des Hl. Jakob und in der Johanniter-Kirche der Jungfrau Maria dem Publikum zugänglich gemacht. Die abschließende Bestattungszeremonie im Veitsdom unter Anwesenheit seines gesamten Hofs wurde vom Prager Erzbischof Johann Očko von Wlašim zelebriert, dem weitere sieben Bischöfe assistierten.

    Karl als Schriftsteller
    • Vita Caroli Quarti
    Karls IV. Autobiografie ist die erste Selbstdarstellung eines mittelalterlichen deutschen Herrschers und umfasst die Zeit von dessen Geburt (1316) bis zur Königswahl (1346). Während die ersten 14 Kapitel streng subjektiv verfasst sind und die Geschichte fortlaufend bis 1340 erzählen, bleiben die letzten 6 Kapitel objektiv distanzierend, deshalb wird angenommen, dass ein anderer Verfasser aus dem Umkreis des Herrschers dafür verantwortlich ist. Die Autobiografie ist nicht einheitlich, sondern beinhaltet auch andere literarische Gattungen, z. B. eine Abhandlung über Leben und Herrschaft oder auch eine Schriftexegese zum Fest der heiligen Ludmilla. Schwerpunkte der Darstellung sind aber die Augenblicke im Leben Karls IV., in denen er sich gegen große Widerstände bewährte, so z. B. als er die Vergiftung seines Gefolges als einziger durch die Gnade Gottes, wie er schreibt, überlebt (Kap. 4). Eine weitere interessante Anekdote ist die Erzählung einer Geistererscheinung während einer Übernachtung in der Prager Burg (Kap. 7). Ebenfalls in Kapitel 7 befindet sich eine Vision Karls: Ein Engel entführt ihn des Nachts und bringt ihn auf ein Schlachtfeld, auf dem ein anderer Engel dem Anführer der Angreifer, dem Dauphihin von Vienne, die Geschlechtsteile abschlägt, weil dieser gegen den Herrn gesündigt habe. Die Vision folgt dem klassischen Aufbau mittelalterlicher Visionen, und auch die Bestrafung des Dauphin ist ein mittelalterlicher Topos. Der Dauphin Guigo VIII. starb am 28. Juli 1333 tatsächlich an den Folgen einer Wunde, die ihm bei der Belagerung des Schlosses La Perrière zugefügt worden war.
    • Wenzelslegende
    Der Kult des Heiligen Wenzel nahm in Karls Leben eine zentrale Stelle ein. Er selbst hieß bis zu seinem siebten Jahr nach dem böhmischen Nationalheiligen und ließ auch seinen Erstgeborenen auf diesen Namen taufen. Karls Schrift gilt als Höhepunkt der Wenzelsverehrung. Er verfasste sie wohl zwischen 1355 und 1361, möglicherweise 1358 als Votivgabe zur Geburt seiner Tochter Elisabeth. Wie jede voll entwickelte mittelalterliche Heiligenlegende besteht auch Karls Wenzelslegende aus einer LLebensgeschichte und einer Wundergeschichte (im Anschluss an die Translatio des Leichnams des Heiligen an seine Kultstätte, den Prager Dom). Karl IV. verarbeitete wahrscheinlich seit dem 10. Jahrhundert überlieferte Viten des Heiligen. Es handelt sich also um eine Kompilation früherer Texte. Karl IV. fühlte sich dem katholischen Stundengebet (liturgia horarum) verpflichtet. Das Stundengebet ist auch noch heute für die Geistlichen der katholischen Kirche bindend. Der Sinn des Stundengebbets besteht darin, jede Tageszeit mit ihrer Besonderheit vor Gott zu bringen. Karl IV. verrichtete das Stundengebet wie ein Geistlicher, da er sich kraft seiner Krönung auch als Diakon fühlte. Während des Weihnachtsgottesdienstes nahm er deshalb auch das Recht wahr, im vollen kaiserlichen Herrscherornat vor Klerus und Volk das Weihnachtsevangelium zu singen. Die Bereitschaft, das Evangelium zu verteidigen, unterstrich er dabei durch dreimaliges Schwingen des Reichsschwertes. So überrascht es nicht, dass die einzelnen Teile der Wenzelslegende aus Lektionen eines Reimofficiums bestehen. Eine klassische Stelle ist in Lectio V zu sehen: das so genannte Fußstapfenwunder. Demnach soll der heilige Wenzel in einer Winternacht in Begleitung seines Dieners die Kirchen der Gegend besucht haben. Der Heilige ging dabei barfuß durch den Schnee, so dass seine Füße bluteten und Spuren hinterließen. Der Diener folgte der Spur des Heiligen und verspürte keine Kälte mehr. Vor allem im englischen Sprachraum ist dieses Wunder durch das Weihnachtslied Good King Wenceslas bekannt.
    • Moralitates
    Eine Sammlung philosophischer Sentenzen, geistlicher Texte und Überlegungen über verschiedene religiöse und moralische Fragen. Die Moralitates sind ein Beweis für Karls tiefen Glauben und seine Auffassung von Tugend eines Königs: Ein König hat innerhalb der Gnade Gottes für Gerechtigkeit und Wohlergehen seines Landes zu sorgen (Kap. 1). In drei Überschriften wird Karl explizit als Urheber genannt. Ein Beispiel der Bibelexegese, und zwar aus dem sechsten Kapitel, in dem Karl IV. als Autor genannt wird („Haec est moralisatio domini Caroli regis Romanorum“). Karl IV. bezieht sich in diesem Kapitel auf eine Stelle in der Genesis (Gen. IV, 22) über „Thubalcain, der die Geräte aller Erz- und Eisenhandwerker schmiedete“. In der Moralisatio des Kaisers wird Thubalcain mit dem Menschen gleichgesetzt: Der Mensch habe, nach Karl, die Aufgabe, wie dieser zu handeln: Nämlich so wie Thubalcain dem Eisen Töne entlockte, so soll der Mensch durch Kasteiung (castigatio) sich selbst „Töne“ entlocken und damit Vollkommenheit erreichen.
    • Fürstenspiegel
    Die Urheberschaft Karls IV., die der Herausgeber S. Steinherz vertreten hatte, wird in der Forschung heute nicht mehr angenommen (siehe Fürstenspiegel Karls IV.). Im Fürstenspiegel beschreibt ein nicht näher genannter Kaiser seinem Sohn die richtige Art und Weise des Regierens. Dabei schöpft der Verfasser vor allem aus Augustinus und Petrarca.

    Rezeption
    In der modernen Forschung wird Karl IV. unterschiedlich beurteilt. Vertreter einer positiven Sicht sind u. a. Ferdinand Seibt und Peter Moraw, teilweise auch Jörg K. Hoensch. Teils sehr kritisch, dabei auch höchst differenziert betrachtet ihn Heinz Thomas (Bonn).
    Unstrittig ist, dass Karl hochintelligent und ein hervorragender Diplomat war und dass er Künste und Wissenschaften förderte. Im Rahmen positiver Würdigungen (etwa bei Moraw) wird er als der größte römisch-deutsche Kaiser des Spätmittelalters bezeichnet. Ferner wird ihm zugutegehalten, dass er sich nicht in die italienischen Verhältnisse verwickeln ließ wie noch sein Großvater Heinrich VII. und dass er ohne Blutvergießen und im Einvernehmen mit dem Papst den Kaisertitel erringen konnte. Seine Regierungszeit wird als der letzte Höhepunkt des alten Reichs im Mittelalter empfunden, wenn auch sein Kaisertum kaum noch Ähnlichkeiten mit dem universalen Kaisertum vergangener Zeiten hatte.
    Kritisch wird hingegen vermerkt, dass er in Italien nicht bereit war, die politische Lage vor Ort zu regeln. Sein Italienzug, bei dem er sich nach der Kaiserkrönung sofort wieder nach Norden aufmachte, wurde bereits von den Zeitgenossen Petrarca und Matteo Villani sehr kritisch gesehen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass es ihm nicht gelang, die erschaffene Machtstellung auch zu bewahren. Auch Moraw räumt ein, dass er die Basis der Dynastie in Böhmen brüchig hinterließ. Negativ angerechnet wird ihm ferner die Verpfändungspolitik, wodurch sich das Kaisertum zu einem reinen Hausmachtskönigtum entwickelte. Auch der Umstand, dass er es teilweise versäumte, seine Schutzpflicht gegenüber den Juden zu erfüllen, fällt auf der negativen Seite seiner Regierungsbilanz ins Gewicht.
    Gradmesser für das wissenschaftliche und öffentliche Interesse an mittelalterlichen Herrscherpersonen sind seit der Stauferschau von 1977 groß angelegte Ausstellungsprojekte. Das 600. Jubiläum des Todestages Karls IV. im Folgejahr brachte drei dderartige Ausstellungen mit sich, wobei „Die Zeit Karls IV. in der Geschichte der Völker der Tschechoslowakischen sozialistischen Republik“ mit 650.000 Besuchern auf der Prager Burg als „politisch motivierte[s]“ Konkurrenzprojekt zu „Kaiser Karrl IV. 1316–1378“ mit ca. 200.000 Besuchern auf der Nürnberger Kaiserburg bewertet wird.[7] Die Ende des Jahres in Köln eröffnete Ausstellung „Die Parler und der Schöne Stil 1350–1400“ (ca. 300.000 Besucher) stellte mit ihrem dreibändigen Katalog eine Grundlegung zu „Kunst und Kultur unter den Luxemburgern“ dar. Eine umfassende Neudarstellung dieser Aspekte bot „Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden“ 2006 in New York (Metropolitan Museum) und Prag (Burg), wobei nun als Triebkraft weniger die Baumeisterfamilie Parler, sondern Hofkultur und Repräsentationswille des Hauses Luxemburg begriffen wurden. An die bewusst europäische Perspektive dieser Schau knüpft auf organisatorischer wie inhaltlicher Ebene die erste bayerisch-tschechische Landesausstellung zum 700. Jubiläum des Geburtsjahres Karls IV. 2016 in der Wallenstein-Reitschule und der Karlsuniversität Prag sowie dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg an, die anhand vornehmlich kunst- und kulturhistorischer Objekte die Biographie des Herrschers im Kontext einer als krisenhaft geschilderten Epoche darlegt.

    Standbilder und Denkmäler
    • ca. 1350 Statuen (von seinen Schwiegereltern Karl IV. und Blanche von Valois Herzog Rudolphs IV.von Habsburg) am Südturm des St. Stephansdomes Wien
    • 1851, Kolossalstatue für Prag, ausgeführt von Jacob Daniel Burgschmiet
    • 1899, Monument in der Siegesallee in Berlin, Denkmalgruppe 13, ausgeführt von Ludwig Cauer
    • 1900, Bronzestatue für Tangermünde, ausgeführt von Ludwig Cauer, Schenkung von Kaiser Wilhelm II. an die Stadt



    Literatur
    • Kaiser Karl IV. 1316-2016. Ausstellungskatalog Erste Bayerisch-Tschechische Landesausstellung (Nationalgalerie Prag/Germanisches Nationalmuseum Nürnberg). Hrsg. von Jiří Fajt und Markus Hörsch. Národní galerie v Praze, Prag 2016, ISBN 978-80-035-613-5.
    • Ausstellungs-Katalog Karl IV., Kaiser von Gottes Gnaden. Kunst und Repräsentation unter den Luxemburgern 1347–1437, Prager Burg, 15. Februar – 21. Mai 2006. Hrsg. von Jiří Fajt unter Mitwirkung von Markus Hörsch und Andrea Langer. Deutscher Knstverlag, München-Berlin 2006, ISBN 978-3-422-06598-7. (Umfassende Neudarstellung mit zahlreichen Abbildungen zu Kunst und Kultur des luxemburgischen Hauses).
    • Marco Bogade: Kaiser Karl der IV. Ikonographie und Ikonologie. Ibidem, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-89821-482-7 (Zugleich Dissertation an der Universität Bamberg 2004).
    • Evamaria Engel (Hrsg.): Karl IV. – Politik und Ideologie im 14. Jahrhundert. Böhlau, Weimar 1982 DNB 830490582.
    • Marie-Luise Heckmann: Stellvertreter, Mit- und Ersatzherrscher. Regenten, Generalstatthalter, Kurfürsten und Reichsvikare in Regnum und Imperium vom 13. bis zum 15. Jahrhundert. Bd. 2. Fahlbusch Verlag, Warendorf 2002 (= Studien zu den Luxembrgern und ihrer Zeit, Bd. 9), S. 511–684, ISBN 3-925522-21-2.
    • Marie-Luise Heckmann: Zeitnahe Wahrnehmung und internationale Ausstrahlung. Die Goldene Bulle Karls IV. im ausgehenden Mittelalter mit einem Ausblick auf die Frühe Neuzeit. Mit einem Anhang unter Mitarbeit von Mathias Lawo: Nach Überlieferungkonfigurationen geordnete Abschriften der Goldenen Bulle. In: Die Goldene Bulle. Politik, Wahrnehmung, Rezeption. Hrsg. von Ulrike Hohensee, Mathias Lawo, Michael Lindner, Michael Menzel und Olaf B. Rader, Bd. 1, Berlin 2009, S. 933–1042.
    • Bernd-Ulrich Hergemöller: Cogor adversum te. Drei Studien zum literisch-theologischen Profil Karls IV. und seiner Kanzlei (= Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit, Bd. 7). Fahlbusch Verlag, Warendorf 1999. ISBN 3-925522-18-2.
    • Eugen Hillenbrand: Karl IV. In: Verfasserlexikon. 2. Aufl., Bd. 4, S. 995ff.
    • Jörg K. Hoensch: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie von gesamteuropäischer Bedeutung 1308–1437, Stuttgart 2000, S. 105–192.
    • Martin Kintzinger: Karl IV. In: Bernd Schneidmüller/ Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., München 2003, S. 408–32 und S. 593f. (informative Kurzbiographie
    • Dietmar Lutz (Hrsg.): Die Goldene Bulle von 1356. Lübeck 2006.
    • Hans Patze (Hrsg.): Kaiser Karl IV. 1316–1378. Forschungen über Kaiser und Reich. Göttingen 1978 (Aufsatzsammlung).
    • Ferdinand Seibt: Karl IV. Ein Kaiser in Europa. Frankfurt am Main 2003 (Nachdruck der Ausgabe von 1978). (Standardwerk)
    • Ferdinand Seibt (Hrsg.): Kaiser Karl IV. Staatsmann und Mäzen. Katalog der Ausstellung in Nürnberg und Köln 1978/79, München 1978 (Katalog zur Ausstellung mit Aufsätzen von namhaften Historikern).
    • Jiri Spevacek: Karl IV. Sein Leben und seine staatsmännische Leistung. Academia/Prag und Union Verlag, Berlin 1979.
    • Heinz Stoob: Karl IV. und seine Zeit. Graz u. a. 1990. (umfassende biographische Darstellung)
    • Heinz Thomas: Zwischen Regnum und Imperium. Die Fürstentümer Bar und Lothringen zur Zeit Kaiser Karls IV. Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1973.
    • Heinz Thomas: Deutsche Geschichte des Spätmittelalters. Kohlhammer, Stuttgart 1983, besonders S. 212ff. (gute Darstellung der politischen Geschichte des deutschen Spätmittelalters).
    • Ferdinand Seibt: Karl IV. (Taufname Wenzel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 188–191 (Digitalisat).
    • Franziska Hälg-Steffen: Karl IV.. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    • Stephan Haering: KARL IV.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1136–1140.
    Weblinks
     Commons: Karl IV. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikisource: Vita Caroli IV – Quellen und Volltexte (Latein)
     Wikisource: Karl IV. – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Karl IV. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Werke von und über Karl IV. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
    • Eintrag in der Residenzen-Kommission
    • Regesta Imperii
    • Veröffentlichungen zu Karl IV. im Opac der Regesta Imperii
    • 'Constitutiones et acta publica imperatorum et regum 1357–1378' – digitale Vorabpublikation von Urkunden Karls IV durch die MGH
    • Carolus IV im Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
    Anmerkungen
    1 František Kavka: Chapter 3: Politics and culture under Charles IV. In: Mikuláš Teich (Hrsg.): Bohemia in History. Cambridge University Press, 1998, ISBN 0-521-43155-7, S. 60.
    2 Cassian Anton von Roschmann: Geschichte der gefürsteten Grafschaft Tirol: zum Gebrauche der studirenden Jugend in den k.k. Staaten. Veröffentlicht 1781, S.61 (Google eBook, vollständige Ansicht)
    3 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 147 (Digitalisat).
    4 Historischer Verein Ingelheim e.V. vom 3. August 2010. ingelheimergeschichte.de. Abgerufen am 7. Januar 2011.
    5 Diether Krywalski, Geschichte der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters in den böhmischen Ländern. (= Beiträge zur deutschmährischen Literatur) Band 11 Olomouc 2009, S. 232
    6 Milada Řihová: Der Unterricht an der Prager Medizinischen Fakultät im Mittelalter. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 17, 1998, S. 163–173; hier: S. 163.
    7 René Küpper: Kat.-Nr. 19.9 a–c „Renaissance Karls IV. durch drei Ausstellungen 1978“, S. 619f. In: Ausst.-Kat. Prag/Nürnberg 2016.

    Karl heiratete Kaiserin Elisabeth von Pommern am 21 Mai 1363 in Krakau, Polen. Elisabeth (Tochter von Herzog Bogislaw V. von Pommern (Greifen) und Prinzessin Elisabeth von Polen) wurde geboren in cir 1345; gestorben am 14 Feb 1393 in Prag, Tschechien ; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prager Burg. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 31.  Kaiserin Elisabeth von PommernKaiserin Elisabeth von Pommern wurde geboren in cir 1345 (Tochter von Herzog Bogislaw V. von Pommern (Greifen) und Prinzessin Elisabeth von Polen); gestorben am 14 Feb 1393 in Prag, Tschechien ; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prager Burg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Böhmen (ab 18 Jun 1363), Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches ( ab 01 Nov 1368)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Pommern

    Elisabeth von Pommern (polnisch Elżbieta pomorska, tschechisch Alžběta (Eliška) Pomořanská; * um 1345; † 14. Februar 1393 in Prag) war die vierte Frau des Kaisers Karl IV.

    Leben
    Elisabeth war Tochter des Herzogs Bogislaw V. von Pommern und der polnischen Prinzessin Elisabeth (polnisch Elżbieta Kazimierzówna). Mütterlicherseits war sie eine Enkelin des polnischen Königs Kasimirs des Großen, väterlicherseits des Herzogs Wartislaw IV. 1358 wurde sie mit dem Markgrafen Otto von Brandenburg verlobt, doch kam es nicht zur Eheschließung.
    Elisabeth heiratete Kaiser Karl IV. am 21. Mai 1363 im polnischen Krakau. Die politisch bedingte Eheschließung zerstörte die Koalition des polnischen und des ungarischen Königs, die sich mit dem österreichischen Herzog Rudolf IV. gegen Böhmen verbunden hatten.
    Am 18. Juni 1363 wurde Elisabeth zur böhmischen Königin gekrönt, fünf Jahre später, am 1. November 1368, in Rom vom Papst Urban V. zur Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches.
    Danach widmete sich Elisabeth vor allem ihren Kindern, da sich der Kaiser meist im Ausland aufhielt, wobei sie insbesondere ihren Sohn Sigismund protegierte. Politisch tat sie sich noch einmal hervor bei der Vermählung ihres ältesten Sohnes Sigismund mit der Erbin des ungarischen Königreichs, Maria von Ungarn. Elisabeth soll eine sagenhafte körperliche Stärke besessen haben.
    Den Lebensabend verbrachte Elisabeth in südböhmischen Städten. Sie wurde neben ihrem Gatten im Veitsdom zu Prag beerdigt.

    Nachkommen
    Aus der Ehe gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor:[1]
    • Anne (1366–1394) – verheiratet mit Richard II., König von England.
    • Sigismund (1368–1437), römisch-deutscher Kaiser
    • – 1385 verheiratet mit Maria (Ungarn)
    • – 1408 verheiratet mit Barbara von Cilli
    • Johann (1370–1396), Herzog von Görlitz, Markgraf von Brandenburg – 1388 verheiratet mit Richardis von Mecklenburg-Schwerin
    • Karl (1372–1373)
    • Margarete (1373–1410) – 1387 verheiratet mit Johann III., Burggraf von Nürnberg



    Literatur
    • Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Veröffentlichungen der landesgeschichtlichen Forschungsstelle für Pommern, Reihe 1, Bd. 5. Leon Saunier, Stettin 1937, S. 83.
    Weblinks
     Commons: Elisabeth von Pommern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 Ferdinand Seibt: Karl IV.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 188 (Digitalisat).

    Notizen:

    Karl IV. und Elisabeth hatten 6 Kinder, 2 Töchter und 4 Söhne.
    • Anne (1366–1394) ∞ Richard II., König von England.
    • Sigismund (1368–1437), römisch-deutscher Kaiser, 1∞ 1385 Maria von Ungarn, 2∞ 1408 Barbara von Cilli.
    • Johann (Görlitz) (1370–1396), Herzog von Görlitz, Markgraf von Brandenburg ∞ 1388 Richardis von Mecklenburg-Schwerin
    • Karl (1372–1373)
    • Margarete (1373–1410) ∞ 1387 Johann III., Burggraf von Nürnberg
    • Heinrich (1377–1378)

    Kinder:
    1. Anne von Luxemburg (von Böhmen) wurde geboren am 11 Mai 1366 in Prag, Tschechien; gestorben am 7 Jun 1394 in Sheen, Richmond.
    2. König Sigismund von Luxemburg (von Ungarn) wurde geboren am 15 Feb 1368 in Nürnberg, Bayern, DE; gestorben am 9 Dez 1437 in Znojmo (Znaim), Mähren; wurde beigesetzt in Dom von Großwardein (rum. Oradea, ung. Nagyvárad).
    3. 15. Margarethe von Luxemburg (von Böhmen) wurde geboren in 1373; gestorben in 1410.


Generation: 6

  1. 48.  Graf Ulrich III. von WürttembergGraf Ulrich III. von Württemberg wurde geboren in 1291/1296 (Sohn von Graf Eberhard I. von Württemberg und Margarethe von Lothringen); gestorben am 11 Jul 1344.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Ulrich_III,_Count_of_W%C3%BCrttemberg

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ulrich_III_de_Wurtemberg



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_III._(W%C3%BCrttemberg)

    Ulrich III. (* zwischen 1291 und 1296;[1] † 11. Juli 1344) war von 1325 bis 1344 Graf von Württemberg, wurde niederschwäbischer Reichslandvogt und ab 1336 Reichssturmfähnrich. Damit erhielt er die Reichsstadt Grüningen als Erblehen.

    Expansion
    Ulrich entstammt der zweiten Ehe Graf Eberhards I. von Württemberg mit Margarethe von Lothringen († 1296). Er war bereits zur Regierungszeit seines Vaters stark in die Politik eingebunden. 1319 handelte er mit König Friedrich dem Schönen einen Bündnisvertrag aus. Dieses Bündnis erneuerte er nach seinem Amtsantritt 1325, nachdem sich Württemberg zwischenzeitlich auf die Seite Ludwigs IV. begeben hatte. Ludwig und Friedrich erhoben in dieser Zeit beide Anspruch auf die Herrschaft im Reich.

    Durch die Aussöhnung der beiden war es Ulrich möglich, auch nach dem Tod Friedrichs 1330 eng mit dem Reich verbunden zu bleiben. So bekleidete er auch unter Ludwigs Alleinherrschaft das von den Staufern eingeführte Reichsamt des niederschwäbischen Landvogts. Das damit erlangte politische Gewicht auf Reichsebene, seine regionale Bündnispolitik und das Heiratsgut und Erbe seiner Gattin ermöglichten es dem umsichtig agierenden Ulrich, das württembergische Territorium während seiner Regierungszeit deutlich zu vergrößern. Neben verschiedenen Erwerbungen im Elsass sind vor allem die erbliche Belehnung mit der Reichsstadt Grüningen, heute Markgröningen, und der Kauf der Grafenstädte Vaihingen an der Enz (1339) und Tübingen (1342) hervorzuheben.

    Reichssturmfähnrich
    Als dessen Landvogt und vorgesehener Heerführer brachte Ulrich Kaiser Ludwig den Bayern 1336 dazu, auf Konrad II. von Schlüsselberg einzuwirken,[2] dass dieser das prestigeträchtige Amt des Vorstreiters und Reichssturmfähnrichs mit dem damit verknüpften Grüninger Reichslehen gegen eine Entschädigung von 6000 Pfund Haller an Ulrich abtrat.[3] Der Kaiser verlieh ihm unmittelbar darauf die Reichssturmfahne samt Burg, Reichsstadt, Kirchenpatronat, Burggrafenamt und Stadtherrenrechten in Grüningen als Erblehen, weshalb die Württemberger Grafen, Herzöge und Könige bis ins 19. Jahrhundert den Nebentitel Grafen von Grüningen führten,[4] wie einst die Württemberger Seitenlinie der Grafen von Grüningen, die dieses Reichslehen bereits bis 1280 besessen hatten.[5]

    Familie und Nachfolger
    Verheiratet war Ulrich III. mit Sophie von Pfirt. Söhne aus dieser Ehe waren Graf Eberhard II. (Eberhard der Greiner) und der bis 1361 gemeinsam mit diesem regierende Graf Ulrich IV.

    Ulrich III. hatte einen gleichnamigen unehelichen Halbbruder († 1348), der als Domherr in Speyer und Propst dreier Stifte wirkte.
    Eine Nichte Ulrichs III., Agnes von Württemberg-Helfenstein (ca. 1305–1373), war in zweiter Ehe mit Konrad II. von Schlüsselberg verheiratet, der Ulrich 1336 das Reichslehen Grüningen abtrat.

    Literatur
    Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der vormaligen Oberamts-Stadt Markgröningen mit besonderer Rücksicht auf die allgemeine Geschichte Wirtembergs, größtentheils nach ungedruckten Quellen. Löflund, Stuttgart 1829. – Faksimileausgabe zum Heyd-Jubiläum, Arbeitskreis Geschichtsforschung, Heimat- und Denkmalpflege, Markgröningen 1992.
    Johann Georg Kulpis: Gründliche Deduction Daß dem HochFürstl. Haus Würtemberg das Reichs-Pannerer- oder Reichs-Fendrich-Ambt, Prædicat und Insigne, schon von etlichen Seculis her, rechtmässig zustehe und dahero ohne Kränckung Desselben althergebrachter Prærogativen, keinem andern Chur- oder Fürsten erst neuerlich verliehen werden könne. Lorber, Stuttgart 1693. (Digitalisat)
    Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege. Band 1: Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig. 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 110–119.
    Wilfried Schöntag: Ulrich III. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 29f.
    Anmerkungen
    Quelle: Stammliste des Hauses Württemberg unter Eberhard I.
    Siehe Urkunde von König Ludwig, der Bayer, vom 3. Oktober 1322 für Konrad II. von Schlüsselberg in: [RI VII] H. 1 n. 28 Regesta Imperii online
    Quelle: [RI VII] H. 1 n. 264 Regesta Imperii online
    Vgl. Zitat König Friedrichs von Württemberg als Graf zu Gröningen siehe BSZ-BW.de
    Siehe Ludwig Friedrich Heyd: Geschichte der Grafen von Gröningen, größtenteils nach Archival-Urkunden untersucht und dargestellt. Löflund, Stuttgart 1829.
    Weblinks
    Commons: Ulrich III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Ulrich + Sophia von Pfirt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 49.  Sophia von Pfirt

    Notizen:

    Ulrich III. und Sophia hatten 2 Söhne.
    - Eberhard II. (Eberhard der Greiner)
    - Ulrich IV

    Kinder:
    1. 24. Graf Eberhard II. von Württemberg, der Greiner wurde geboren in nach 1315; gestorben am 15 Mrz 1362 in Stuttgart, Baden-Württemberg, DE.

  3. 50.  Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere Herr Heinrich VIII. von Henneberg-Schleusingen, der Jüngere wurde geboren in vor 1300 (Sohn von Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen und Adelheid von Hessen); gestorben am 10 Sep 1347 in Schleusingen, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Vessra, Thüringen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Schmalkalden; Herr von Schmalkaden
    • Titel (genauer): 1340, Herrschaft Coburg; Herr in Coburg
    • Titel (genauer): 1343, Herrschaft Ilmenau; Herr von Ilmenau

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Stadt Schmalkalden mit ihrem zugehörigen Verwaltungsbezirk kam mit der Cent Brotterode aus dem Erbe der ludowingischen Landgrafen von Thüringen an den ersten wettinischen Landgrafen von Thüringen, Markgraf Heinrich III. von Meißen († 1288). Dieser übergab seinem Halbbruder mütterlicherseits, dem Grafen Hermann I. von Henneberg († 1290) im Jahr 1247 diese Gebiete, welcher im Gegenzug auf eigene, über die gemeinsame Mutter Jutta von Thüringen zustehende Ansprüche auf das Reichsfürstentum verzichtete.
    Hermann I. von Henneberg gliederte 1249 die „Herrschaft Schmalkalden“, bestehend aus der Stadt und dem Amt Schmalkalden sowie der Cent Brotterode, seinen Besitzungen der Neuen Herrschaft Henneberg an. Da die von ihm begründete Linie "Henneberg-Coburg" jedoch schon 1291 mit dem Tod seines Sohnes Poppo VIII. erlosch, kamen diese Gebiete als Erbe an dessen Halbschwester Jutta († 1292) von Henneberg-Coburg und ihren Gemahl, den askanischen Mitregenten Markgraf Otto den Langen von Brandenburg zu Salzwedel († 1308).
    Durch die arrangierte Vermählung von Jutta von Brandenburg-Salzwedel († 1353), der Enkelin von Jutta von Henneberg, mit Heinrich VIII. († 1347), dem Sohn des 1310 gefürsteten Grafen Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, gelangte ihr Erbteil, d. h. der vierte Teil an der Neuen Herrschaft Henneberg, im Jahr 1312 als Mitgift an die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Berthold VII. gelang es bis 1316, die anderen drei Anteile an der Neuen Herrschaft (auch "Pflege Coburg" genannt) mit der Herrschaft Schmalkalden zu erkaufen.
    Nach Bertholds VII. Tod im Jahr 1340 übernahm dessen ältester Sohn Heinrich VIII. die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Als dieser im Jahr 1347 starb, wurde sein Herrschaftsgebiet (Allod und Lehen) zwischen seiner Witwe Jutta von Brandenburg und Heinrichs jüngerem Bruder Johann I. († 1359) aufgeteilt, wobei Jutta erneut die „Neue Herrschaft“ mit der Herrschaft Schmalkalden und zusätzlich einige hennebergische Gebiete zugesprochen bekam.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Schmalkalden

    Heinrich heiratete Judith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel in 1 Jan 1317 / 1 Feb 1319. Judith (Tochter von Markgraf Hermann (III.) von Brandenburg, der Lange und Anna von Habsburg) wurde geboren in 1301; gestorben in 1353. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 51.  Judith (Jutta) von Brandenburg-SalzwedelJudith (Jutta) von Brandenburg-Salzwedel wurde geboren in 1301 (Tochter von Markgraf Hermann (III.) von Brandenburg, der Lange und Anna von Habsburg); gestorben in 1353.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Herrschaft Coburg; Erbin von Coburg
    • Besitz: Herrschaft Schmalkalden; Erbin von Schmalkalden

    Notizen:

    Besitz:
    Die Stadt Schmalkalden mit ihrem zugehörigen Verwaltungsbezirk kam mit der Cent Brotterode aus dem Erbe der ludowingischen Landgrafen von Thüringen an den ersten wettinischen Landgrafen von Thüringen, Markgraf Heinrich III. von Meißen († 1288). Dieser übergab seinem Halbbruder mütterlicherseits, dem Grafen Hermann I. von Henneberg († 1290) im Jahr 1247 diese Gebiete, welcher im Gegenzug auf eigene, über die gemeinsame Mutter Jutta von Thüringen zustehende Ansprüche auf das Reichsfürstentum verzichtete.
    Hermann I. von Henneberg gliederte 1249 die „Herrschaft Schmalkalden“, bestehend aus der Stadt und dem Amt Schmalkalden sowie der Cent Brotterode, seinen Besitzungen der Neuen Herrschaft Henneberg an. Da die von ihm begründete Linie "Henneberg-Coburg" jedoch schon 1291 mit dem Tod seines Sohnes Poppo VIII. erlosch, kamen diese Gebiete als Erbe an dessen Halbschwester Jutta († 1292) von Henneberg-Coburg und ihren Gemahl, den askanischen Mitregenten Markgraf Otto den Langen von Brandenburg zu Salzwedel († 1308).
    Durch die arrangierte Vermählung von Jutta von Brandenburg-Salzwedel († 1353), der Enkelin von Jutta von Henneberg, mit Heinrich VIII. († 1347), dem Sohn des 1310 gefürsteten Grafen Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen, gelangte ihr Erbteil, d. h. der vierte Teil an der Neuen Herrschaft Henneberg, im Jahr 1312 als Mitgift an die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Berthold VII. gelang es bis 1316, die anderen drei Anteile an der Neuen Herrschaft (auch "Pflege Coburg" genannt) mit der Herrschaft Schmalkalden zu erkaufen.
    Nach Bertholds VII. Tod im Jahr 1340 übernahm dessen ältester Sohn Heinrich VIII. die Grafschaft Henneberg-Schleusingen. Als dieser im Jahr 1347 starb, wurde sein Herrschaftsgebiet (Allod und Lehen) zwischen seiner Witwe Jutta von Brandenburg und Heinrichs jüngerem Bruder Johann I. († 1359) aufgeteilt, wobei Jutta erneut die „Neue Herrschaft“ mit der Herrschaft Schmalkalden und zusätzlich einige hennebergische Gebiete zugesprochen bekam.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Schmalkalden

    Notizen:

    Verheiratet:
    15. April 1319 Dispens 4°, Avignon

    Kinder:
    1. 25. Elisabeth von Henneberg-Schleusingen wurde geboren in 1319; gestorben am 30 Mrz 1389.
    2. Katharina von Henneberg-Schleusingen wurde geboren in cir 1334 in Schleusingen, Thüringen; gestorben am 15 Jul 1397 in Meissen, Sachsen, DE.
    3. Sophie von Henneberg-Schleusingen gestorben am 5 Mai 1372.
    4. Äbtissin Jutta Anna von Henneberg-Schleusingen wurde geboren in 1344/1345; gestorben am 22/23 Jul 1363.

  5. 52.  Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge wurde geboren am 13 Apr 1229 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE (Sohn von Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) und Agnes von Braunschweig); gestorben am 2 Feb 1294 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1253 bis 1294), Pfalzgraf bei Rhein

    Notizen:

    Ludwig II., der Strenge (* 13. April 1229 in Heidelberg; † 2. Februar 1294 ebenda), aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1253 bis 1294 Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. Seit der Landesteilung von 1255 regierte er das Herzogtum Oberbayern.

    Leben
    Der älteste Sohn Herzog Ottos II. sammelte schon in jungen Jahren Kriegserfahrungen, so 1246 mit König Konrad IV. gegen Heinrich Raspe und 1251 gegen Bischof Albert von Regensburg. Ludwig II. trat 1253 die Regierung als Herzog von Bayern an. Am 28. März 1255 teilte er die Regierung mit seinem Bruder Heinrich XIII. Heinrich erhielt Niederbayern, Ludwig Oberbayern – wo er München zur Residenz machte – und die Pfalz. Bei den angeblichen Konflikten zwischen beiden handelte es sich eher um Streitigkeiten zwischen Gefolgsleuten beider Seiten.
    Ludwigs Beiname der Strenge rührt daher, dass er seine erste Ehefrau Maria von Brabant 1256 hinrichten ließ, weil er sie fälschlicherweise des Ehebruchs verdächtigte. Ursache der Angelegenheit war ein verwechselter bzw. falsch interpretierter Brief an den pfälzischen Ritter Raugraf Heinrich I. († 1261), den Bruder des Wormser Bischofs Eberhard I.; seine Grabplatte ist in der Klosterruine Rosenthal erhalten.[1] Als Sühne für diese Tat stiftete Ludwig das Kloster Fürstenfeld (in Fürstenfeldbruck). In zweiter Ehe war er mit Anna von Glogau (um 1240–1271) verheiratet.
    Ludwig war Vormund seines Neffen Konradin, verschaffte diesem das Herzogtum Schwaben und begleitete ihn bei seinem Italienzug 1267 bis Verona. Er zog sich rechtzeitig zurück und wurde dadurch nicht in den Untergang des 1268 in Neapel hingerichteeten Konradin verwickelt. Materiell profitierte er von dessen Tod, da Konradin ihn als Erben einsetzte und in der Konradinischen Schenkung Besitzungen in der Oberpfalz, um Sulzbach, in Südwestbayern und Bayerisch-Schwaben abtrat. Eine Bestätigunung dieser Erwerbungen erhielt Ludwig von Rudolf von Habsburg als Preis für seine Unterstützung bei der Königswahl von 1273. Darüber hinaus erhielt er die Hand von Rudolfs Tochter Mathilde. Aufgrund dieser Verbindung wurde Ludwig ein Parteigänger der Habsburger, unterstützte seinen Schwager gegen den böhmischen König Ottokar II., erhielt 1276 dessen Kurwürde und nahm 1278 an der Schlacht auf dem Marchfeld teil, in der Ottokar getötet wurde.
    Nach dem Tod seines Schwiegervaters Rudolf von Habsburg im Jahre 1291 konnte Ludwig die Wahl seines Schwagers Albrecht von Habsburg zum König nicht durchsetzen. Die Kurwürde der Pfalz konnte Ludwig zwar behaupten, die bayerische Kurwürde jedoch fiel 1289 an Böhmen zurück. Ludwig II. gewann erhebliche neue Besitzungen für sein Herzogtum hinzu – auch in der Pfalz – und baute die herzogliche Macht stark aus.
    1290 traf Ludwig den Strengen ein schwerer Schicksalsschlag. Ludwig, sein ältester, noch kinderloser Sohn, erhielt auf einem Turnier in Nürnberg, eine tödliche Wunde. Ludwig der Strenge selbst starb am 2. Februar 1294 in seiner pfälzischen Residenz in Heidelberg. Testamentarisch hatte er als Begräbnisort das von ihm gestiftete Kloster Fürstenfeld bestimmt. In der dortigen Kirche wurde er beigesetzt. Durch vielfältige Umbauten des Gotteshauses kennt man den genauen Platz seines Grabes heute nicht mehr, in der Kirche ist ihm jedoch eine barocke Gedenkstatue gewidmet.[2]
    Nachfolger wurde zunächst sein Sohn Rudolf I. aus seiner dritten Ehe mit Mathilde von Habsburg.
    In der als Memoria des Hauses Wittelsbach errichteten Stiftskirche zu Neustadt an der Weinstraße besteht ein „Ewiges Meßgedenken“ für Herzog Ludwig den Strengen und mehrere seiner Nachkommen.
    Dynastische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Ludwig II. der Strenge herrschte als letzter Wittelsbacher bis 1294 sowohl über die Pfalz als auch Bayern und ist der gemeinsame Stammvater beider Linien. Im Hausvertrag von Pavia 1329 wurden diese Länder unter den von seinen Söhnen Rudolf und LLudwig begründeten Linien aufgeteilt. Nachdem die Kurwürde durch Kaiser Karl IV. allein der pfälzischen Linie zugesprochen wurde, erhielt sie Bayern erst im Westfälischen Frieden. Mit dem Tod von Kurfürst Maximilian III. Joseph 1777 erlosch dann die bayrische Linie im Mannesstamm. Nach dem darauffolgenden Bayerischen Erbfolgekrieg wurden 1779 beide Territorien unter der verbliebenen, heute fortlebenden pfälzischen Linie vereinigt.

    Ehen
    Herzog Ludwig II. heiratete am 2. August 1254 in Landshut die Herzogin Maria (1226–1256, hingerichtet), Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant-Lothringen und seiner Gattin Maria von Schwaben. Die Ehe blieb kinderlos.

    In zweiter Ehe heiratete Ludwig. am 24. August 1260 in Heidelberg Anna (1240–1271), Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau und seiner Gattin Salome von Polen.

    In dritter Ehe heiratete Ludwig II. am 24. Oktober 1273 in Aachen Mathilde (1251–1304), Tochter des römischen Königs Rudolf von Habsburg und seiner Gattin Gertrud von Hohenberg.


    Literatur
    • Clemens Böhne: Das Grabmal Herzog Ludwig des Strengen in der Fürstenfelder Klosterkirche. In: Amperland, Jahrgang 2, 1966, S. 41-43.
    • Sigmund Ritter von Riezler: Ludwig II., Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 497–502.
    • Wilhelm Störmer: Ludwig II. der Strenge. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 357–360 (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Ludwig der Strenge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Laut der Regensburger Chronik von Carl Theodor Gemeiner, zitiert in: Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf, Wiesbaden, 1854, S. 89; (Digitalscan)
    2 Zum Begräbnisort des Herzogs

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Strenge

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Ludwig heiratete Mathilde von Habsburg am 24 Okt 1273 in Aachen, Deutschland. Mathilde (Tochter von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg) wurde geboren in 1251; gestorben in 1304. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 53.  Mathilde von HabsburgMathilde von Habsburg wurde geboren in 1251 (Tochter von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg); gestorben in 1304.

    Notizen:

    Ludwig II. und Mathilde hatten 5 Kinder, 2 Söhne und 3 Töchter

    • Rudolf I. (1274–1319) ∞ 1294 in Nürnberg Mechthild von Nassau (1280–1323);
    • Mechthild (1275–1319) ∞ 1288 in Ulm Herzog Otto II. von Braunschweig-Lüneburg (1266–1330)
    • Agnes (1276–1340), 1∞ 1290 Landgraf Heinrich von Hessen (1264–1298), 2∞ 1303 Markgraf Heinrich I. von Brandenburg und Landsberg (1256–1318)
    • Anna (* 1280), Nonne im Kloster Ulm
    • Kaiser Ludwig IV. (1282–1347), 1∞ 1308 Beatrix von Schlesien-Schweidnitz (1290–1322), 2∞ 1324 in Köln Margarethe von Holland (1293–1356).

    Kinder:
    1. Herzog Rudolf I. von der Pfalz (Wittelsbacher), der Stammler wurde geboren am 4 Okt 1274 in Basel, BS, Schweiz; gestorben am 12 Aug 1319.
    2. Mechthild (Mathilde) von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren in 1275; gestorben in 1319.
    3. Agnes von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren in 1276; gestorben in 1340.
    4. 26. Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer wurde geboren am 1282 oder 1286 in München, Bayern, DE; gestorben am 11 Okt 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck; wurde beigesetzt in Frauenkirche, München, Bayern, DE.

  7. 54.  Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute Graf Wilhelm III. von Avesnes, der Gute wurde geboren in cir 1286 (Sohn von Graf Johann II. (Jean) von Avesnes und Philippa von Luxemburg); gestorben am 7 Jun 1337.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Holland; Graf von Holland als Wilhelm III.
    • Titel (genauer): 1337 bis 1345, Grafschaft Hennegau; Graf von Hennegau als Wilhelm I. (Haus Avesnes)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Holland)

    Wilhelm, genannt der Gute, (* um 1286; † 7. Juni 1337) war als Wilhelm III. Graf von Holland und Zeeland sowie als Wilhelm I. Graf von Hennegau aus dem Haus Avesnes. Er war der älteste Sohn des Grafen Johann II. von Avesnes-Hennegau-Holland und der Philippa von Luxemburg, Tochter von Graf Heinrich V.

    Leben
    Wilhelm III. folgte 1304 seinem Vater in der Regierung. Sein Cousin Kaiser Heinrich VII. (Mutter: Beatrix von Avesnes) erkannte ihn zwar in seinem Erbe an, er musste aber noch jahrelang um sein Erbe ringen. Erst 1323 setzte er sich gegen alle Kontrahenten durch. 1325 gewährte er der englischen Königin Isabella von Frankreich (1292–1358) und ihrem Liebhaber Roger Mortimer (1287–1330) Asyl und half ihnen in England. Wilhelm war einer der mächtigsten Fürsten im Reich und genoss hohes Ansehen. Er brachte 1337 noch das deutsch-englische Bündnis zustande, das den Beginn des Hundertjährigen Krieges bedeutete.

    Ehe
    Verheiratet war Wilhelm seit dem 19. Mai 1305 mit Johanna von Valois (1294–1352), Tochter des Grafen Karl von Valois und Schwester des späteren König Philipp VI. von Frankreich.


    Literatur
    • Pieter Lodewijk Muller: Wilhelm der Gute, Graf von Hennegau, Holland und Seeland. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 83–86.

    Titel (genauer):
    Holland war ursprünglich eine Grafschaft im mittelalterlichen Fränkischen Reich und später im römisch-deutschen Reich in Friesland zwischen dem Rhein und der Amstel.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Holland

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Hennegau (niederl. Henegouw für den Gau, Henegouwen für die spätere Grafschaft; franz. le Hainaut; mittellat. Hannonia), benannt nach der Gegend am Fluss Henne, ist ein historisches Territorium auf dem heutigen Gebiet Belgiens und Frankreichs.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Hennegau

    Wilhelm heiratete Johanna von Valois am 19 Mai 1305. Johanna (Tochter von Karl I. von Valois (Kapetinger) und Marguerite von Anjou (von Neapel)) wurde geboren in 1294; gestorben in 1352. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 55.  Johanna von ValoisJohanna von Valois wurde geboren in 1294 (Tochter von Karl I. von Valois (Kapetinger) und Marguerite von Anjou (von Neapel)); gestorben in 1352.

    Notizen:

    Name:
    Schwester des späteren König Philipp VI. von Frankreich.
    https://stammler-genealogie.ch//getperson.php?personID=I8469&tree=StammlerBaum

    Notizen:

    Das Paar hatte fünf Kinder:
    • Margarethe (1310–1356), ∞ Kaiser Ludwig IV. (1282–1347);
    • Philippa (1312–1369), ∞ König Eduard III. von England (1312–1377);
    • Isabella (1314–1360), ∞ mit Robert de Namur
    • Johanna (1315–1374), ∞ Herzog Wilhelm I. von Jülich;
    • Wilhelm IV. (1318–1345), Graf von Holland, Hennegau und Seeland.

    Kinder:
    1. 27. Margarethe von Hennegau (von Holland) wurde geboren in ca 1307 / 1310 in Valenciennes ?; gestorben am 23 Jun 1356 in Quesnoy; wurde beigesetzt in Minoritenkirche zu Valenciennes.
    2. Philippa von Hennegau (von Avesnes) wurde geboren am 24 Jun 1311 in Valenciennes, Frankreich; gestorben am 14 Aug 1369 in Windsor.
    3. Johanna von Avesnes (von Holland) wurde geboren in 1315; gestorben in 1374.

  9. 56.  Burggraf Johann II. von Nürnberg (Hohenzollern)Burggraf Johann II. von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in vor 1320 (ev 1309?) (Sohn von Burggraf Friedrich IV. (Frederick) von Nürnberg (Hohenzollern) und Margarethe (Margareta) von Kärnten); gestorben in 1357.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burggraf von Nürnberg

    Notizen:

    Johann II. von Nürnberg (* vor 1320 (1309?); † 1357), genannt „der Erwerber“ (Conquæstor), war Burggraf von Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern.

    Leben
    Johann war der Sohn von Burggraf Friedrich IV. und Margarethe von Kärnten. Den Vater beerbte er im Jahr 1332. Seinen Namen erlangte er durch die Mehrung des fränkischen Hausbesitzes der Hohenzollern. Von entscheidender Bedeutung war die Erwerbung der Kulmbacher Plassenburg mit der Grafschaft Kulmbach aus dem Erbe der Grafen von Andechs-Meranien durch Erbvertrag, der mit dem Aussterben der bisherigen Besitzer, der Grafen von Orlamünde, 1340 wirksam wurde. Im Jahre 1345 wurde Burggraf Johann II. für kurze Zeit zum Pfleger und Hauptmann in der Mark Brandenburg.
    In die Zeit der Regierung Johanns II. fiel der Ausbruch der Pest, die auch in Nürnberg zahlreiche Opfer forderte. Da die Bevölkerung die Juden für die Epidemie verantwortlich machte, wurden zahlreiche Nürnberger Juden ermordet, ohne dass der Burggraf dagegen einschritt.
    Nach Johanns Tod wurde sein einziger Sohn Friedrich V. Nachfolger im Burggrafenamt.

    Denkmal
    Für die Berliner Siegesallee gestaltete Ernst Herter eine marmorne Büste Johanns als Nebenfigur der Denkmalgruppe 10 neben dem zentralen Standbild für Ludwig I. den Brandenburger (Ludwig V.), enthüllt am 7. November 1899.


    Siehe auch
    • Stammliste der Hohenzollern
    Literatur
    • Peter Mast: Die Hohenzollern in Lebensbildern. Verlag Styria, Graz, Wien, Köln 1988, ISBN 3-7205-2104-4.
    • Theodor Hirsch: Johann II. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 273–275.
    • Günther Schuhmann: Johann II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 504 (Digitalisat).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Nürnberg)

    Name:
    Die Burggrafschaft Nürnberg war ein mittelalterliches Territorium im Heiligen Römischen Reich. Im 12. Jahrhundert wurde die Burggrafschaft von den Grafen von Raabs regiert, im 13. und 14. Jahrhundert von den Hohenzollern. 1427 erwarb die Reichsstadt Nürnberg die Burggrafenburg.
    Die Anfänge der Burggrafschaft Nürnberg gehen auf eine Reichsburg zurück, die in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf einem Sandsteinfelsen nahe der Pegnitz errichtet worden war. Vermutlich um ca. 1040 hatte König Heinrich III. den Bau dieser Burganlage veranlasst. Mit der Schaffung dieses im Bannbezirk des Reichswaldes gelegenen Stützpunktes verfolgte er die Absicht, den Einfluss des Bistums Bamberg wenigstens etwas zurückzudrängen; seine Vorgänger hatten das Bistum mit allzu großzügigen Schenkungen ausgestattet und damit weite Teile des fränkischen Raums der königlichen Herrschaft entzogen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burggrafschaft_Nürnberg#Die_Burggrafen

    Johann + Gräfin Elisabeth von Henneberg. Elisabeth (Tochter von Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen und Adelheid von Hessen) wurde geboren in vor 1318; gestorben am 6 Dez 1377. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 57.  Gräfin Elisabeth von HennebergGräfin Elisabeth von Henneberg wurde geboren in vor 1318 (Tochter von Graf Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen und Adelheid von Hessen); gestorben am 6 Dez 1377.

    Notizen:

    Elisabeth und Johann II. hatten fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn.

    Notizen:

    Kinder:
    • Margarete
    • Elisabeth
    • Anna († 1383), Äbtissin im Kloster Himmelkron (1370–1383)
    • Adelheid
    • Friedrich V. (1333–1398), Burggraf von Nürnberg

    Kinder:
    1. Margarete von Nürnberg
    2. 28. Burggraf Friedrich V. von Nürnberg (Hohenzollern) wurde geboren in 1333; gestorben am 21 Jan 1398.

  11. 58.  Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner)Markgraf Friedrich II. von Meissen (Wettiner) wurde geboren am 30 Nov 1310 in Gotha (Sohn von Markgraf Friedrich I. von Meissen (Wettiner) und Elisabeth von Lobdeburg-Arnshaugk); gestorben am 19 Nov 1349 in Wartburg, Thüringen, DE; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Thüringen; Landgraf von Thüringen
    • Titel (genauer): Markgrafschaft Meissen; Markgraf von Meissen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._(Meißen) (Okt 2017)

    Friedrich II., genannt der Ernsthafte, auch der Magere, (* 30. November 1310 in Gotha; † 18. November 1349 auf der Wartburg) war Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen.

    Friedrich II. wurde 1310 als Sohn Friedrich des Freidigen („des Gebissenen“) und der Elisabeth von Arnshaugk geboren.
    1323 trat er als Alleinerbe unter Vormundschaft seiner Mutter die Nachfolge seines verstorbenen Vaters in der Markgrafschaft Meißen und der Landgrafschaft Thüringen an. Nachdem er 1329 mündig geworden war, hatte er vieljährige Kämpfe mit Vasallen und Nachbarn zu bestehen, namentlich mit den Grafen von Weimar-Orlamünde und den Grafen von Schwarzburg im Thüringer Grafenkrieg 1342–1345. Nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Kaisers Ludwig IV. (des Bayern), suchte ihn die bayrische Partei zur Annahme der deutschen Krone zu bewegen, jedoch misstraute er dem Wankelmut seiner Wähler und lehnte dieses Ansinnen zugunsten Karls IV. von Luxemburg ab. Er beschränkte sich darauf, seine Herrschaft zu konsolidieren und gegen die von Karl IV. ausgehende Gefahr zu verteidigen. Bei einem Treffen 1348 in Bautzen erkannten beide die bestehenden Besitzstände an.

    Friedrich führte in der Markgrafschaft Meißen und Landgrafschaft Thüringen um 1338/39 die Groschenwährung ein und ließ in seiner Freiberger Münze im großen Umfang Meißner Groschen nach dem Vorbild des seit 1300 in Böhmen geprägten Prager Groschens schlagen.
    Friedrich starb am 18. November 1349 auf der Wartburg. Er wurde im Kloster Altzella begraben, wo auch mehrere Verwandte, darunter sein Sohn Friedrich der Strenge liegen. Nachdem die Klosterkirche 1599 ausgebrannt und danach zerfallen war, ließ Kurfürst Johann Georg II. 1676 für die Gräber eine neue Fürstenkapelle errichten; die Umbettung der Gebeine aus dem Kirchenchor in diese erfolgte aber erst 1804.

    Friedrich heiratete Mathilde (Mechthild) von Bayern in 1328 in Nürnberg, Bayern, DE. Mathilde (Tochter von Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer und Beatrix von Schlesien-Schweidnitz) wurde geboren in 1313; gestorben in 1346; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 59.  Mathilde (Mechthild) von BayernMathilde (Mechthild) von Bayern wurde geboren in 1313 (Tochter von Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer und Beatrix von Schlesien-Schweidnitz); gestorben in 1346; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.

    Notizen:

    Mathilde und Friedrich II. hatten neun Kinder, vier Töchter und fünf Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Bayern_(1313–1346)

    Mathilde von Bayern (* 1313; † 1346, auch Mechthild von Bayern) war eine Tochter von Ludwig IV. (* 1282; † 1347) und Beatrix von Schlesien-Schweidnitz (* 1290; † 1322). Sie heiratete 1328 in Nürnberg Markgraf Friedrich den Ernsthaften.
    Ihre Grablege war vermutlich wie die ihres Gemahls in Kloster Altzella.

    Kinder
    • Elisabeth (* 22. November 1329 auf der Wartburg, † 21. April 1375); verheiratet mit Friedrich V., Burggraf von Nürnberg
    • Friedrich (* 1330, † 6. Dezember 1330)
    • Friedrich III. der Strenge
    • Balthasar von Thüringen
    • Beatrix (* 1. September 1339 auf der Wartburg, † 25. Juli 1399 in Seußlitz); lebte als Nonne in Weißenfels
    • Ludwig von Meißen (* 25. Februar 1341 auf der Wartburg, † 17. Februar 1382); Bischof van Halberstadt, Bischof von Bamberg, Erzbischof von Mainz und Erzbischof von Magdeburg
    • Wilhelm I. der Einäugige
    • Anne (* 7. August 1345 in Dresden, † 22. März 1363 in Seußlitz); lebte als Nonne in Seußlitz
    • Clara (* 7. August 1345 in Dresden)

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte neun Kinder:
    • Elisabeth (* 22. November 1329 auf der Wartburg; † 21. April 1375); verheiratet mit Friedrich V., Burggraf von Nürnberg
    • Friedrich (* 1330; † 6. Dezember 1330)
    • Friedrich III. der Strenge
    • Balthasar von Thüringen
    • Beatrix (* 1. September 1339 auf der Wartburg; † 25. Juli 1399 in Seußlitz); lebte als Nonne in Weißenfels
    • Ludwig von Meißen (* 25. Februar 1341 auf der Wartburg; † 17. Februar 1382); Bischof von Halberstadt, Bischof von Bamberg, Erzbischof von Mainz und Erzbischof von Magdeburg
    • Wilhelm I. der Einäugige
    • Anne (* 7. August 1345 in Dresden; † 22. März 1363 in Seußlitz); lebte als Nonne in Seußlitz
    • Clara (* 7. August 1345 in Dresden)


    Verheiratet:
    Die Frau des Friedrich war Mechthild (Mathilde), eine Tochter Kaiser Ludwigs des Bayern.

    Kinder:
    1. 29. Prinzessin Elisabeth von Meissen (Wettiner) wurde geboren am 22 Nov 1329 in Wartburg, Thüringen, DE; gestorben am 21 Apr 1375.
    2. Markgraf Friedrich III. von Meissen (Wettiner) wurde geboren am 14 Dez 1332 in Dresden, DE; gestorben am 21 Mai 1381 in Altenburg, Thüringen; wurde beigesetzt in Kloster Altzella, Nossen, DE.
    3. Markgraf Balthasar von Meissen (Thüringen, Wettiner) wurde geboren am 21 Dez 1336 in Weissenfels, Sachsen-Anhalt, DE; gestorben am 18 Mai 1406 in Wartburg, Thüringen, DE.
    4. Markgraf Wilhelm I. von Meissen (Wettiner) wurde geboren am 19 Dez 1343 in Schloss Dresden; gestorben am 10 Feb 1407 in Grimma.

  13. 60.  König Johann von Luxemburg (von Böhmen), der Blinde König Johann von Luxemburg (von Böhmen), der Blinde wurde geboren am 10 Aug 1296 in Luxemburg (Sohn von Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg (von Limburg) und Königin Margarete von Brabant); gestorben am 26 Aug 1346 in Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Böhmen (1311–1346), Markgraf von Mähren, Graf von Luxemburg und Titularkönig von Polen (1311–1335)
    • Militär / Gefecht: 26 Aug 1346, Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu; Kommandeur in der Schlacht bei Crécy

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Böhmen (Feb 2022)

    Johann von Luxemburg (tschechisch Jan Lucemburský, luxemburgisch Jang de Blannen, französisch Jean de Luxembourg, Jean l’Aveugle; * 10. August 1296 in Luxemburg; † 26. August 1346 in Crécy), auch Johann von Böhmen, später Johannes der Blinde genannt, war König von Böhmen 1311–1346, Markgraf von Mähren, Graf von Luxemburg und Titularkönig von Polen 1311–1335. Er galt als die Verkörperung des Ritterideals seiner Zeit. Er war ein berühmter Turnierheld und konnte auch einige Erfolge bei der Vermehrung seiner Hausmacht erzielen.

    Jugend und die ersten Jahre in Böhmen
    Johann war der Sohn Kaiser Heinrichs VII. und Margaretes von Brabant. Bereits in jungen Jahren begleitete er seinen Vater und verbrachte einige Zeit in Paris, wo er auch studierte. Nachdem Heinrich VII. 1308 zum römisch-deutschen König gewählt wwurde, belehnte er Johann zunächst mit der Grafschaft Luxemburg. 1309 nahm eine böhmische Adelspartei, die gegen den damaligen böhmischen König Heinrich von Kärnten opponierte, Kontakt mit Heinrich VII. auf. Heinrich VII. reagierte, indem er seieit Anfang 1310 Verhandlungen mit den böhmischen Oppositionskreisen führte und am 30. August 1310 den 14 Jahre alten Johann mit dem Königreich Böhmen belehnte.[1] Johann wurde später am selben Tag in Speyer mit der böhmischen Prinzessin Elisabeth vermählt, einer Schwester von Wenzel III., mit dessen Ermordung 1306 kurz zuvor das alte Herrscherhaus der Přemysliden in männlicher Linie ausgestorben war.

    Im Oktober 1310 zog Johann mit einem Truppenkontingent nach Böhmen, während sein Vater Heinrich nach Italien aufbrach, um dort die Kaiserkrone zu erlangen. Johann, der von Heinrich auch zum Reichsvikar ernannt worden war, belagerte die damals rereichste Stadt Kuttenberg, deren Eroberung ihm aber nicht gelang. Also wandte er sich dem kleinen Städtchen Kolín zu und wurde erneut von Heinrich von Kärnten geschlagen. Als Johann endlich in Prag einmarschierte, wo er am 7. Februar 1311 gekrönt wurde, hatte er noch nichts erobert. In seinen Wahlkapitularien musste er dem einheimischen Adel zugestehen, dass Ämter nur mit Böhmen und Mährern besetzt werden durften. Darin drückten sich der Machtgewinn des Adels und die Herausbildung eines böhmischen Nationalgefühls aus. Für Johann bedeutete die Annahme der böhmischen Krone auch, dass er Ansprüche auf die Throne von Polen und Ungarn erhob, die die letzten beiden Přemysliden innegehabt hatten.

    1313 war für Johann ein Unglücksjahr. Das väterliche Unternehmen Heinrichs VII., der Italienfeldzug, wurde zur Familientragödie: sowohl sein Vater als auch seine Mutter und ein Bruder des Vaters (Walram) kamen während des Italienzugs ums Leben. Drei Jahre nach der Kinderhochzeit von Speyer wäre das Haus Luxemburg beinahe erloschen. Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier, war nun der Senior des Hauses Luxemburg. Johann war 17 Jahre alt und Vater einer Tochter. Vergebens bemühte er sich nun, als Nachfolger seines Vaters römisch-deutscher König zu werden. Es gelang ihm nicht, die deutschen Kurfürsten auf seine Seite zu ziehen, vor allem auch deshalb, weil die Kurfürsten um die Machtbalance fürchteten und lieber einen schwwächeren Kandidaten wählen wollten. Die Wahl fiel 1314 schließlich auf den Wittelsbacher Ludwig und Johann musste sich fügen. Fortan standen die Luxemburger und die Wittelsbacher gemeinsam gegen den Habsburger Friedrich den Schönen, der von einem Teil der Kurfürsten gewählt worden war. Dabei machte sich der Umstand bemerkbar, dass manche Kurstimmen (wie die von Sachsen) umstritten waren.

    Inzwischen sah sich Johann, „König Fremdling“ in Böhmen, gezwungen, den böhmischen Hochadel stärker an der Macht zu beteiligen, was schließlich in einem Bürgerkrieg endete. Um diesen zu entschärfen, ernannte Johann den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zum Generalkapitän von Böhmen. 1317 hatte der Hochadel nicht nur mit ständigem Krieg gedroht, sondern auch mit der Wahl eines Habsburgers.

    Europäische Politik
    Im Bündnis mit den Wittelsbachern kämpfte Johann 1322 in der Schlacht von Mühldorf, in der die wittelsbachisch-luxemburgische Allianz siegte. Johann erhielt dafür die Reichspfandschaft Eger. Bald darauf kam es aber zu einer deutlichen Abkühlunng der Beziehungen zwischen Johann und Ludwig. Johann wollte noch im Streit zwischen Ludwig und dem Papst vermitteln, wofür er sich Oberitalien als Herrschaftsraum und die Teilung der Herrschaft erhoffte, doch kam es nicht mehr zur Verwirklichung dieser Pläne.[2]
    In Böhmen konnte Johann seine Macht nie wirklich entfalten, da er kaum im Land war und in mehrere europäische Konflikte eingriff. So versuchte er immer wieder seinen Anspruch auf Polen durchzusetzen, indem er in den Konflikt zwischen dem Deutschhen Orden und dem polnischen König Władysław I. Ellenlang auf Seiten des Ordens eingriff und sich 1328/29, 1336/37 und 1344/45 an Feldzügen des Ordens gegen Litauen beteiligte.[3] Gewisse Erfolge konnte er in Schlesien verbuchen, wo zwischen 1327 und 1335 mehrere Herzöge Johann die Treue schworen. Im Gegenzug verbündeten sich der polnische und der ungarische König, die sich beide durch den jeweiligen Thronanspruch Johanns bedroht fühlten.
    Johann wandte sich auch wieder stärker Frankreich zu, nachdem die traditionell guten Beziehungen zwischen dem Haus Luxemburg und dem französischen Königshaus der Kapetinger in den vorangegangenen Jahren gelitten hatten: Kaiser Heinrich VII. hatttte sich gegen die französische Expansionspolitik im westlichen Grenzraum des Imperiums gestemmt; auch während Heinrichs Romfahrt hatte der französische König Philipp IV. gegen den Kaiser agiert. Nun jedoch normalisierten sich die Beziehungen und Johann hielt sich oft mehrere Wochen im Jahr am Pariser Hof auf, wo das Turnierwesen kultiviert wurde. Den auf den Thron gekommenen Philipp VI. unterstützte Johann gar mit Truppen.
    1335 schließlich bemühte sich der polnische König Kasimir III. um eine Beilegung des Konflikts mit Johann. Die Könige trafen sich in Visegrád. Kasimir erkannte die böhmische Oberhoheit über Schlesien an und verzichtete gegen eine Geldzahlung auf die Ansprüche der böhmischen Krone. Johann gab seine Ansprüche auf die polnische Krone auf und schränkte die Unterstützung für den Deutschen Orden ein.

    Die Italienpolitik Johanns
    König Johann und Kaiser Ludwig der Bayer begegneten einander 1330. Durch den Papst war Ludwig längst exkommuniziert, führte aber dennoch einen Italienfeldzug an. Johann hingegen, in kluger Zurückhaltung zwischen Papst und Kaiser, war in den letzten Jahren ein mächtiger Landesherr geworden und agierte realpolitisch geschickt. Er war so etwas wie der Schiedsrichter und Friedensrichter Europas geworden. Johann hielt die Stellung des deutschen Königs, bis dieser glücklos von Italien heimkehrte. Johann schien auf dem Höhepunkt seiner Erfolge zu sein und so fasste er einen neuen Plan: Er wollte selbst nach Oberitalien aufbrechen. Tatsächlich war ein solcher Italienzug im Rahmen einer Hausmachtpolitik recht ungewöhnlich: Johann plante, einen luxemburgischen Herrschaftskomplex in Oberitalien zu errichten.
    Johann zog 1330 mit nur einem kleinen Heer von 400 Panzerreitern von Innsbruck nach Trient. Die Gründe für den Zug nach Italien sind in der Forschung umstritten; vielleicht wollte er die Rechte des Reiches schützen und auf das Ersuchen der Gesanndten aus Brescia eingehen. Diese baten ihn um die Schutzherrschaft über ihre Stadt: Mastino della Scala, der Herr von Verona, bedrohte sie. Vielleicht handelte Johann aber nur aus Abenteuerlust. Am wahrscheinlichsten dürfte jedoch die Errichtunung einer neuen Machtbasis in Oberitalien gewesen sein, wobei er sich auf seinen Vater Heinrich VII. berufen konnte, der auch nach Italien gekommen war, um wieder Ordnung in dem von Kriegen zerrissenen Land herzustellen. Gerade die Stadt Brescia, die sich einst seinem Vater auf Tod und Niederlage widersetzt hatte, öffnete Johann von Luxemburg ihre Tore. Binnen drei Monaten unterstellten sich alle wichtigen Städte der Lombardei seiner Schutzherrschaft. Diese Herrschaft galt es gegen Philipp VI. zu verteidigen.
    In den Ostertagen 1331 trat sein 1316 geborener Sohn und Thronfolger Karl an seine Seite. Dieser lernte bald, seinem Vater zu widersprechen, aber auch selbstständig zu handeln. Er war es, der als Kronprinz mit 17 Jahren, ohne Rücksprache mit seinem Vater, Krieg gegen Florenz befahl – wenn auch freilich wenig erfolgreich. Johann hingegen erhielt die Signorie über mehrere Städte übertragen und selbst die mächtigen Visconti erkannten seine formelle Oberhoheit an, doch wuchs gleichzeitig das Misstrauen Ludwigs, der seine italienischen Vertrauensleute anwies, nur seinem Reichsvikar Otto von Österreich zu gehorchen.

    Die letzten Jahre – zwischen Frankreich und dem Reich
    Johann wandte sich den Problemen im Westen zu. 1332 schloss er einen Vertrag mit dem französischen König. Darin verpflichtete sich Johann zum Beistand im Falle eines Krieges (außer wenn der römisch-deutsche König in den Konflikt verwickelt sei). Damit band sich Johann an den französischen Hof, doch erhoffte er sich dadurch wohl eine reibungslosere Hausmachtpolitik, zumal die Franzosen Johann nun auch in Oberitalien mit einem Aufgebot beistanden.
    Dort hatten sich mehrere mächtige Städte und der König von Neapel zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Johann erlitt mehrere Niederlagen und musste sich im Oktober 1333, da sein Sohn Karl sich weigerte, die wenigen verbliebenen Stützpunkte weiter zu verteidigen, zurückziehen. Die Italienpolitik Johanns war damit gescheitert, doch sorgte sein Auftreten südlich der Alpen wenigstens dafür, dass sich Oberitalien nicht weiter vom Reich löste – was durchaus den Plänen des Papstes entsprochen hätte.
    1335 verzichtete Johann gegen eine finanzielle Abfindung und jene schlesische Herzogtümer, die inzwischen von Böhmen lehnsabhängig geworden waren, auf die polnische Krone. Zur selben Zeit entluden sich die wachsenden Spannungen zwischen Johann und Ludwig. Der Kaiser erhob Anspruch auf die Alpenländer, die Johann aufgrund der (allerdings nicht vollzogenen) Heirat seines zweiten Sohnes Johann Heinrichs mit Margarete von Tirol für sich beanspruchte. 1336 brachen die Kampfhandlungen aus, doch kam es noch im selben Jahr zu einer friedlichen Einigung. Johann brach kurz darauf zu einem Kreuzzug gegen die Litauer auf.
    Johann von Luxemburg, der große Reiter und Turnierheld, war 1337 auf dem rechten Auge erblindet. Diese Ophthalmie war eine Erbkrankheit der Luxemburger, nur ein Entfernen des erkrankten Auges kann ein Übergreifen auf das gesunde Auge verhindernrn. Trotz einer Operation durch Guy de Chauliac verlor er drei Jahre später auch das linke Auge und hieß fortan der Blinde. Während der bald darauf ausgebrochenen Kampfhandlungen zwischen England und Frankreich (siehe Hundertjähriger Krieg) stand Johann auf der Seite Frankreichs, Ludwig jedoch auf der Seite Englands. Johann übte 1339 sogar das Kommando in der Gascogne aus – und dies mit Erfolg. Dadurch bedingt war er aber nicht beim so genannten Kurverein von Rhense anwesend, auf dem die Kurfürsten ihren Anspruch auf die Wahl des römisch-deutschen Königs betonten und päpstlichen Ansprüchen eine Absage erteilten.
    Die Spannungen zwischen den Luxemburgern und Ludwig blieben bestehen, und auch im Reich wuchs die Opposition. Am 13. Juli 1346 wurde Karl, der älteste Sohn Johanns, der immer mehr Eigeninitiative gezeigt und sich damit nicht selten in den Widerspruch zum Vater begeben hatte, zum neuen römisch-deutschen König gewählt – er sollte das Reich nach dem Tod Ludwigs schon bald unangefochten regieren und sich zu einem fähigen Kaiser entwickeln.
    Johann fiel im Jahr 1346 in der Schlacht von Crécy, in deren Verlauf sich sein Sohn Karl unter ungeklärten Umständen vom Schlachtfeld absetzte. Der Überlieferung zufolge soll der bereits völlig erblindete Johann praktisch schutzlos ins Kampfgetümmel geritten und erschlagen worden sein. Der Legende nach trat nach der Schlacht der damals 16-jährige Prince of Wales, Edward of Woodstock (der Nachwelt auch als der „Schwarze Prinz“ bekannt), an die Leiche heran. Mit den bewundernden Worten „There lies the Prince of Chivalry, but he does not die“ („Hier liegt der Fürst der Ritterlichkeit, doch er stirbt nicht“) soll er das Zimier Johanns, das unter anderem aus zwei Flügeln bestand, an sich genommen und zu dem seinen gemacht haben. DDiese Episode ist historisch allerdings nicht gesichert. Das Zimier in Form von drei Straußenfedern – die jedoch auch anderen Ursprungs sein könnten – sowie Johanns deutscher Wahlspruch „Ich Dien“ finden sich jedenfalls bis heute im Wappenzeichen („Badge“) des Prince of Wales wieder.
    Der Tod des Königs beeindruckte den europäischen Adel zutiefst: Johann war bis zuletzt seinem Bündniseid treu geblieben und starb als Verkörperung der Ideale des europäischen Rittertums. Die Engländer gedachten des toten Königs in einer speziellen Trauerzeremonie, die vom Bischof von Durham geleitet wurde.[4] Im Übrigen wird auch Johanns politisches Wirken von der modernen Forschung meist wohlwollender beurteilt, als dies in der Vergangenheit der Fall war, in der er meist im Schatten seines politisch erfolgreicheren Sohnes gesehen und als unduldsamer Vater dargestellt wurde, der die Qualitäten Karls nicht erkannt habe.
    Johann wurde zunächst im luxemburgischen Kloster Altmünster beigesetzt. Nach der Zerstörung der Benediktinerabtei 1543 wurde Johann dann im luxemburgischen Kloster Neumünster bestattet. In den Wirren der Französischen Revolution gelangten Johanns Gebeine in den Besitz der Industriellenfamilie Boch in Mettlach an der Saar. Dort ruhten Johanns Gebeine nach Angaben der Familie Boch in einer Mansardenkammer. Pierre-Joseph Boch soll die sterblichen Überreste von Mönchen erhalten haben, um sie vor französischen Revolutionstruppen zu verstecken. Sein Sohn Jean-François Boch schenkte 1833 die sterblichen Überreste Johanns dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, während dessen Reise durch das preußische Rheinland. Der Kronprinz, der in Johann einen Ahnen sah, beauftragte den Baumeister Karl Friedrich Schinkel, eine Grabkapelle für Johann den Blinden zu entwerfen. 1834 bis 1835 baute Schinkel die Kapelle in Kastel-Staadt an Stelle der alten Einsiedelei Klause Kastel auf einem Felsen über dem Saartal. An Johanns Todestag im Jahr 1838 wurden seine Gebeine dort in einem schwarzen Marmorsarkophag bestattet. Die Beerdigung in der Klausenkapelle im Jahre 1838 ist im Sterbebuch der Pfarrei des Jahres 1838 auf der Seite 202 eingetragen.
    1945 wurde Johann auf Veranlassung des Staates Luxemburg aus der Grabkapelle in einer Nacht-und-Nebel-Aktion exhumiert und nach Luxemburg (in die Krypta unter der Kathedrale) überführt.

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Crécy markierte am 26. August 1346 den Anfangspunkt des Hundertjährigen Krieges auf dem europäischen Festland. In diesem Gefecht beim heutigen Ort Crécy-en-Ponthieu im Département Somme standen sich die Heere von Eduard III. von England und Philipp VI. von Frankreich gegenüber. Eduard III. errang dabei einen entscheidenden Sieg.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Crécy

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht bei Crécy

    Johann heiratete Königin Elisabeth von Böhmen (Přemysliden) in 1310 in Speyer, Pfalz, DE. Elisabeth (Tochter von König Wenzel II. von Böhmen (Přemysliden) und Königin Guta (Jutta, Juditha) von Habsburg) wurde geboren am 20 Jan 1292 in Prag, Tschechien ; gestorben am 28 Sep 1330 in Prag, Tschechien . [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 61.  Königin Elisabeth von Böhmen (Přemysliden)Königin Elisabeth von Böhmen (Přemysliden) wurde geboren am 20 Jan 1292 in Prag, Tschechien (Tochter von König Wenzel II. von Böhmen (Přemysliden) und Königin Guta (Jutta, Juditha) von Habsburg); gestorben am 28 Sep 1330 in Prag, Tschechien .

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_(Königin_von_Böhmen_1311–1330) (Apr 2018)

    Elisabeth (tschechisch Eliška Přemyslovna; * 20. Januar 1292 in Prag; † 28. September 1330 ebenda), Tochter von Wenzel II. und Guta von Habsburg, war die letzte Angehörige des Přemyslidengeschlechts.

    Mit fünf Jahren verlor sie ihre Mutter. Ihre Stiefmutter Elisabeth Richza von Polen, die nur sechs Jahre älter war als sie, akzeptierte sie nie. Nach dem langen, qualvollen Tod ihres Vaters, des böhmischen und polnischen Königs Wenzel II., und der Ermordung ihres Bruders Wenzel III. ging sie einige Zeit zu ihrer Tante, Äbtissin Kunigunde, in das Kloster des Heiligen Georg auf der Prager Burg. Die schwere Jugend schlug sich auf ihre Psyche nieder. Außerdem besaß sie alle Eigenschaften dder letzten Generationen der Přemysliden: Sie hatte außerordentlich starke Ambitionen, übertriebenes Selbstbewusstsein, war launisch und hitzköpfig. Sie war bereit zu akzeptieren, dass ihre ältere Schwester Anna, Ehefrau des Herzogs Heinrich von Kärnten, das väterliche Erbe übernahm. Sie verstand nur nicht seine Flucht vor dem österreichischen Herzog Rudolf, der ihre Stiefmutter heiratete. Nach dem Tod Rudolfs und der Rückkehr Heinrichs erkannte sie seine Schwächen und nahm das Angebot eines Teils des böhmischen Adels und des Klerus an, sie mit einem anderen vermeintlichen Herrscher zu vermählen.

    1309 flüchtete sie vom königlichen Hof und der von ihrem Schwager geplanten Hochzeit mit Otto von Bergow. Ab diesem Zeitpunkt war sie Kopf der Gegner der Krone, die nun für sie einen Mann im Ausland suchten. 1310 nahm sie an der Länderversammlung teil, an der über die Luxemburger Kandidatur entschieden werden sollte. Nach einigem Überlegen stimmte die Achtzehnjährige dem Angebot mehrerer böhmischer Vertreter zu, ihre Hand und das väterliche Erbe dem vier Jahre jüngeren Sohn des römischh-deutschen Königs Heinrich aus dem Geschlecht der Luxemburger anzubieten. Mitte August begab sie sich auf den Weg nach Speyer, wo sie am 1. September 1310 mit dem gerade vierzehnjährigen Johann von Luxemburg vermählt wurde. Mit ihrem Mann kehrte sie im Dezember des gleichen Jahres nach Prag zurück und verjagte ihre Schwester und deren Mann ins lebenslange Exil.

    Am 7. Februar 1311 wurden sie gekrönt und auf dem böhmischen Thron trat eine neue Dynastie die Macht an. Elisabeth hatte noch das Bild der Herrschaft ihres Vaters vor Augen, das sie selbst zu verfolgen versuchte. Harter Umgang mit der Opposition gehörte genauso dazu, wie auch die Aufgabe, die dabei ihrer Mutter Guta von Habsburg zufiel. Allerdings hatte der Adel in der Mitte der zweiten Hälfte des 14. Jh. schon andere Mittel, die Herrscher zu Kompromissen zu zwingen. Die gegensätzlichen Ansichten über die Ausübung der Macht führten schließlich nicht nur zur Ehekrise, sondern auch zum Bürgerkrieg im Land.

    Auf den Druck Elisabeths hin, ließ ihr Mann Johann den Wortführer des inzwischen selbstbewussten böhmischen Adels Heinrich von Lipá (tschechisch Jindřich z Lipé) inhaftieren, was zum Krieg führte, der ihn fast den Thron kostete. Erst durch den Frieden von Domažlice 1318 kam das Land zur Ruhe und Johann erkannte die Stellung des Adels an. Damit war jedoch Elisabeth nicht einverstanden und stellte sich gegen ihren Mann. Dieser bestrafte sie, indem er ihren ältesten Sohn Wenzel (den späteren Kaiser Karl IV.) zur Erziehung an den französischen Hof bringen ließ; dies entsprach aber auch ganz der luxemburgischen Tradition.

    Die Beziehung zwischen Elisabeth und Johann war schwierig, Charaktere und Ziele unterschieden sich. 1323 gebar Elisabeth Zwillinge, die letzten ihrer sieben Kinder; diese beiden kamen jedoch im bayrischen Exil zur Welt, wohin die Königin hatte fflüchten müssen. Erst im Frühjahr 1325 durfte sie nach Böhmen zurückkehren und zwei Jahre später beteiligte sie sich an der letzten politischen Aktion – der Lehenehrerbietung der schlesischen Herzöge gegenüber dem böhmischen König. Aber da lebte sie bereits in völliger Einsamkeit, getrennt von Mann, der in Europa seine Aufgaben wahrnahm, und auch von den Kindern, die an verschiedensten Königs- und Herzoghäusern lebten. Zur Einsamkeit kam die sich immer mehr verschlechternde finanzielllle Situation hinzu, die es ihr weder erlaubte, einen Hof zu halten, noch – wie damals üblich – Klöster zu gründen. Umso mehr versuchte sie, das Andenken an die Přemysliden zu verewigen. Ihr Wunsch, ihre Urtante Agnes von Böhmen heiligsprechen zu lassen, wurde jedoch erst 1989 realisiert.
    Elisabeth Přemyslovna starb achtunddreißigjährig auf Vyšehrad und wurde im Kloster Zbraslav neben ihrem Vater bestattet.

    Name:
    Letzte Angehörige des Přemyslidengeschlechts

    Notizen:

    Elisabeth bekam mit Johann diese Kinder:
    • Margarete (* 8. Juli 1313; † 11. Juli 1341) ∞ 1328 Heinrich XIV., Herzog von Niederbayern (1305–1339)
    • Jutta (* 20. Mai 1315; † 11. September 1349) ∞ 1332 Johann II. (1319–1364), Herzog der Normandie, ab 1350 König von Frankreich
    • Karl IV. (* 14. Mai 1316; † 29. November 1378), römisch-deutscher Kaiser
    • Ottokar (* 22. November 1318; † 20. April 1320)
    • Johann Heinrich (* 12. Februar 1322; † 12. November 1375), Markgraf von Mähren, ∞ Margarete, Gräfin von Tirol
    • Anna (* 27. März 1323; † 3. September 1338) 1335 ∞ Otto dem Fröhlichen, Herzog von Österreich
    • Elisabeth (* 27. März 1323; † 1324) – Zwilling von Anna

    Verheiratet:
    Elisabeth von Böhmen heiratete 1310 in Speyer Johann von Luxemburg.

    Kinder:
    1. Jutta (Bonne) von Luxemburg wurde geboren am 20 Mai 1315; gestorben am 11 Sep 1349 in Maubuisson, Frankreich.
    2. 30. Kaiser Karl IV. von Luxemburg (von Böhmen) wurde geboren am 14 Mai 1316 in Prag, Tschechien ; gestorben am 29 Nov 1378 in Prag, Tschechien ; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prager Burg.

  15. 62.  Herzog Bogislaw V. von Pommern (Greifen)Herzog Bogislaw V. von Pommern (Greifen) wurde geboren in cir 1318 (Sohn von Herzog Wartislaw IV. von Pommern (Greifen) und Elisabeth von Lindau-Ruppin (von Schlesien)); gestorben in zw 16 Okt 1373 und 24 Apr 1374.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bogislaw_V._(Pommern) (Jun 2018)

    Bogislaw V. (* um 1318; † zwischen dem 16. Oktober 1373 und dem 24. April 1374) war ein Herzog von Pommern aus dem Greifenhaus. Er herrschte zunächst im Herzogtum Pommern-Wolgast, nach der Teilung von 1368/1372 dann im Herzogtum Pommern-Stolp.

    In der Vergangenheit wurde teilweise angenommen, dass Herzog Bogislaw V. noch eine weitere Tochter namens Katharina gehabt habe, die einen Herzog von Masowien namens Heinrich oder Konrad geheiratet habe. Beispielsweise ist sie in den von Robert Klempin im 19. Jahrhundert erarbeiteten Stammtafeln des Greifenhauses enthalten. Doch ist sie weder urkundlich noch aus zeitgenössischen Schriften bezeugt, und der polnische Historiker Oswald Balzer konnte nachweisen, dass weder ein Konrad von Masowien noch Heinrich von Masowien, der Bischof von Plock war († 1393), als Anknüpfungspunkt in Betracht kommen.

    Leben
    Bogislaw V. war der älteste Sohn von Herzog Wartislaw IV., der in dem pommerschen Teilherzogtum Pommern-Wolgast regierte, und dessen Gemahlin Elisabeth von Schlesien. Nach dem Tode von Wartislaw IV. im Jahre 1326 wurden dessen Söhne, dies waren neben Bogislaw V. seine jüngeren Brüder Barnim IV. (* um 1325) und Wartislaw V. (* 1326), Herzöge von Pommern-Wolgast. Anfangs standen sie unter Vormundschaft.

    Zunächst kam es nach dem Tode Wartislaws IV. zum Ersten Rügischen Erbfolgekrieg. Herzog Wartislaw IV. hatte nämlich nach dem Aussterben des rügischen Fürstenhauses im Jahre 1325 das Fürstentum Rügen übernommen. Nach Wartislaws Tod jedoch sah Fürst Heinrich II. von Mecklenburg seine Chance gekommen, Rügen doch noch an sich zu bringen. Die Pommern blieben aber siegreich. Den Frieden von Brudersdorf schloss der Stettiner Herzog Barnim III. als Vormund für den jungen Bogislaw V. und seine Brüder.

    Damals war die reichsunmittelbare Stellung des Herzogtums Pommern in Frage gestellt. König Ludwig der Bayer forderte die Pommernherzöge im Jahre 1328 auf, seinem mit der Mark Brandenburg belehnten Sohn Ludwig V. zu huldigen. Ein eindrucksvoller, aber folgenloser Schritt war es, dass die Herzöge daraufhin das Herzogtum Pommern dem Papst Johannes XXII. zu Lehen auftrugen – für den jungen Bogislaw V. und seine Brüder handelten die Stettiner Herzöge Barnim III. und Otto I. Im Jahre 1338 kam es zu einer teilweisen Lösung dieser Frage, als Ludwig der Bayer das Herzogtum Pommern-Stettin der Herzöge Barnim III. und Otto I. als reichsunmittelbar anerkannte.

    Zugleich vereinbarten aber Barnim III. und Otto I., dass für den Fall, dass sie sterben sollten, ohne Söhne zu hinterlassen, ihr Herzogtum Pommern-Stettin an Brandenburg fallen sollte. Auf diese Weise hatten die Stettiner Herzöge ihr Herzogtum Pommern-Stettin besser gestellt als das Herzogtum Pommern-Wolgast ihrer Mündel und das Erbrecht ihrer Mündel am Herzogtum Pommern-Stettin in Frage gestellt. Hierüber kam es zu Streitigkeiten in Pommern. Mehrere Städte im Herzogtum Pommern-Stettin verpflichteten sich, im Falle des Aussterbens der Stettiner Linie nur den Herzögen von Pommern-Wolgast zu gehorchen. In diesem Zuge lösten sich ab 1341 Bogislaw V. und seine Brüder Barnim IV. und Wartislaw V. von ihren Stettiner Vormündern und übernahmen die Herrschaft selbständig und gemeinsam. Als aktiv Regierender trat Bogislaw V. auf, später auch Barnim IV., während Wartislaw V. im Schatten seiner älteren Brüder blieb. Einige Städte im Herzogtum Pommern-Stettin wie Stettin und Greifenhagen huldigten 1341 bereits den jungen Herzögen Bogislaw V., Barnim IV. und Wartislaw V.[1]

    Der neue König Karl IV. erkannte im Jahre 1348 die Reichsunmittelbarkeit aller Pommernherzöge an. Da er sämtliche pommerschen Herzöge zur gesamten Hand belehnte, war damit die Brandenburger Anwartschaft auf Pommern-Stettin aufgehoben.[2]

    Im Jahre 1363 heiratete Kaiser Karl IV. Herzog Bogislaws Tochter Elisabeth. Sie war am Hofe ihres Großvaters, des polnischen Königs, in Krakau erzogen worden. Dort wurde auch die Hochzeit gefeiert.

    Im Jahre 1368 kam es zu einer vorläufigen Teilung des Herzogtums Pommern-Wolgast. Im Landesteil östlich der Swine herrschte Bogislaw V., im Landesteil westlich der Swine die Söhne seines 1365 verstorbenen Bruders Barnim IV. Sein jüngster Bruder Wartislaw V. ließ sich 1368 mit dem Land Neustettin abfinden. Im Jahre 1372 wurde diese Teilung der Herrschaft endgültig beschlossen. Das so entstandene Teilherzogtum Herzog Bogislaws V. wird als Pommern-Stolp bezeichnet.

    Im Jahre 1373 oder 1374 starb Herzog Bogislaw V. Er wurde im Kloster Belbuck bestattet.

    Bogislaw heiratete Prinzessin Elisabeth von Polen in 1343. Elisabeth (Tochter von König Kasimir III. von Polen (Piasten) und Prinzessin Anna (Aldona) von Litauen) wurde geboren in cir 1326; gestorben in 1361. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 63.  Prinzessin Elisabeth von PolenPrinzessin Elisabeth von Polen wurde geboren in cir 1326 (Tochter von König Kasimir III. von Polen (Piasten) und Prinzessin Anna (Aldona) von Litauen); gestorben in 1361.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Princess Elizabeth of Poland
    • Titel (genauer): Prinzessin von Polen Herzogin von Pommern (durch Heirat)

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_of_Poland,_Duchess_of_Pomerania



    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Polen_(1326%E2%80%931361)

    Elisabeth von Polen (polnisch Elżbieta Kazimierzówna; * um 1326; † 1361) war eine polnische Prinzessin und durch Heirat Herzogin von Pommern.

    Sie war die älteste Tochter des Königs Kasimir III. des Großen von Polen und seiner ersten Gemahlin Anna von Litauen. Damit gehörte sie der Herrscherdynastie der Piasten an. 1335 wurde sie angesichts wachsender Spannungen zwischen Kaiser Ludwig IV. und König Johann von Böhmen als mögliche Gemahlin Ludwig des Römers, eines Sohns Ludwigs IV., ins Spiel gebracht, doch kam dieses Eheprojekt nicht zustande. Zehn Jahre später vermählte sich Ludwig der Römer aber mit Elisabeths jüngerer Schwester Kunigunde.[1][2]

    Am 24. Februar 1343 unterzeichneten König Kasimir III. und Herzog Bogislaw V. von Pommern ein Defensivbündnis, um Polens Position gegenüber dem Deutschen Orden zu stärken. Diese Allianz wurde durch die am 28. Februar 1343 erfolgte Heirat Elisabeths mit Bogislaw V. bestätigt.[2] Meist lebte Elisabeth während ihrer Ehe im Schloss Rügenwalde.

    Herzogin Elisabeth starb im Jahre 1361 und wurde wohl im Kloster Marienthron bei Neustettin beigesetzt.[3]

    Siehe auch
    Stammliste der Greifen
    Literatur
    Elizabeth of Poland, in: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 5 (2000), S. 168.
    Weblinks
    Charles Cawley: Elżbieta, bei Medieval Lands
    Fußnoten
    1 Alois Schütz: Ludwig der Römer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 385 f. (Digitalisat).
    1 Charles Cawley: Elżbieta, bei Medieval Lands
    1 Martin Wehrmann: Genealogie des pommerschen Herzogshauses. Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1937, S. 79.

    Notizen:

    Bogislaw V. und Elisabeth hatten 2 Kinder, 1 Sohn und 1 Tochter.
    - Kasimir IV. (* um 1345; † 1377), Herzog von Pommern
    - Elisabeth (* um 1345; † 1393), ∞ 1363 Kaiser Karl IV. (* 1316; † 1378)

    Verheiratet:
    Herzog Bogislaw V. heiratete stattdessen im Jahre 1343 Elisabeth, eine Tochter von König Kasimir III. von Polen und der Anna von Litauen.

    Kinder:
    1. 31. Kaiserin Elisabeth von Pommern wurde geboren in cir 1345; gestorben am 14 Feb 1393 in Prag, Tschechien ; wurde beigesetzt in Veitsdom, Prager Burg.