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Graf Hugo von Brienne

Graf Hugo von Brienne

männlich 1240 - 1296  (56 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Hugo von BrienneGraf Hugo von Brienne wurde geboren in cir 1240 (Sohn von Graf Walter IV. von Brienne und Maria von Zypern (Lusignan)); gestorben am 8 Aug 1296 in Schlachtfeld von Gagliano (Lecce).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: Schlachtfeld von Gagliano (Lecce); Teilnehmer in der Schlacht von Gagliano
    • Titel (genauer): Grafschaft Brienne; Graf von Brienne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Brienne (Sep 2023)

    Hugos Vater starb zwischen den Jahren 1244 und 1247, worauf sein älterer Bruder Johann I. diesem in der Grafschaft Brienne in Frankreich nachfolgte. Als Johann 1260/61 ebenfalls starb, erbte Hugo die Grafschaft sowie die Ansprüche der Familie in Süditalien, darunter das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce, die 1205 beschlagnahmt worden waren.

    Er beanspruchte darüber hinaus 1264 als Sohn der ältesten Tochter von Alice von Jerusalem und Hugo I. von Zypern die Besitzungen auf Zypern sowie die Regentschaft im Königreich Jerusalem für den minderjährigen und abwesenden Konradin von Hohenstaufen (und damit indirekt eine Anerkennung als Nachfolger), wurde aber von dem Haute Cour zugunsten seines Vetters Hugo von Antiochia übergangen, und zog sich danach weitgehend aus der Politik in Outremer zurück.[1] Als ein anderer Vetter, König Hugo II. von Zypern, 1267 starb, wurde er erneut gegenüber dem Regenten Hugo von Antiochia hintangestellt, der den Thron Zyperns als Hugo III. bestieg (und 1268 als Hugo I. auch in Jerusalem folgte).

    Hugo entschied sich nun, sein Glück in Europa zu suchen. Er trat in den Dienst Karls von Anjou und half diesem ab 1266 bei der Eroberung des Königreichs Sizilien. 1268 nahm er an der Schlacht bei Tagliacozzo gegen Konradin teil. In den nächsten Jahren wurde er von Karl von Anjou zum Generalkapitän von Brindisi, Otranto und Apulien sowie zum Herrn von Conversano ernannt. Er wurde ein entschiedener Anhänger der angevinischen Sache in Italien, was ihm 1269 mit der Rückgabe der Grafschaft Lecce vergolten wurde.[1]

    Nach dem Ausbruch der sizilianischen Vesper 1282 nahm Hugo am Kampf gegen Aragón teil. In der Seeschlacht im Golf von Neapel am 5. Juni 1284 wurde er ebenso wie Prinz Karl von Salerno gefangen genommen. Für seine Freilassung trat er 1289 seine Rechte auf den zypriotischen Thron an König Alfons III. von Aragón ab. Hugo fiel schließlich 1296 in der Schlacht von Gagliano vor den Mauern der Stadt Lecce im Kampf gegen Roger von Lauria.

    Geburt:
    Zweiter überlebender Sohn von Graf Walter IV. von Brienne und Maria von Zypern aus dem Haus Lusignan.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Brienne war ein kleines mittelalterliches Feudalterritorium in Frankreich gelegen in der historischen Landschaft Champagne. Mit der Gemeinde Brienne-le-Château als Zentrum hatte sie deren nähere Umgebung umfasst, entsprechend dem Süden des heutigen Kantons Brienne-le-Château im Département Aube. Sie grenzte im Süden an die Grafschaften von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube sowie im Westen an die Grafschaft Troyes und im Norden an die Grafschaft Rosnay.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Gestorben:
    Gefallen in der Schlacht von Gagliano

    Hugo heiratete Isabella von La Roche in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Das Ehepaar bekam zwei Kinder:
    - Walter V. von Brienne († 1311), Herzog von Athen
    - Agnes von Brienne, ⚭ Johann, Graf von Joigny

    Verheiratet:
    Hugos erste Ehefrau war Isabella, die Tochter von Guido I. de la Roche, Herzog von Athen.

    Kinder:
    1. Agnès von Brienne

    Hugo heiratete Helena Komnena Dukaina in vor 14 Sep 1291. Helena (Tochter von Johannes I. von Epirus (Komnenen, Angelos, Dukas) und Hypomone) wurde geboren in 1242; gestorben in 1294. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Diese hatten eine Tochter:
    - Johanna von Brienne, ⚭ Niccolò Sanudo, Herzog von Naxos.

    Verheiratet:
    Die zweite Ehefrau des Hugo war Helena Komnena Dukaina von Epirus-Neopatras, Erbin von Lamia und Larisa.


Generation: 2

  1. 2.  Graf Walter IV. von BrienneGraf Walter IV. von Brienne wurde geboren in 1205 (Sohn von Graf Walter III. von Brienne und Maria Elvira von Sizilien (Hauteville)); gestorben in 1246; wurde beigesetzt in 1250 in Johanniterkirche St. Johannis, Akkon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Brienne; Graf von Brienne
    • Titel (genauer): 1221 bis 1246, Grafschaft Jaffa und Askalon; Graf von Jaffa

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_IV._(Brienne) (Sep 2023)

    Zur Zeit seiner Geburt verlor sein Vater den Kampf gegen die Staufer um den sizilianischen Thron und starb in Gefangenschaft. Das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce wurden beschlagnahmt. Walter IV. erbte lediglich die väterliche Grafschaft Brienne. Als Jugendlicher wurde Walter IV. nach Outremer geschickt, wo sein Onkel Johann von Brienne Regent des Königreichs Jerusalem war. Er unterstützte die Barone unter der Führung Johanns von Ibelin, dem „alten Herrn von Beirut“, im Kampf gegen den kaiserlichen Statthalter Richard Filangieri. Um das Jahr 1235 heiratete er Maria von Zypern, Tochter des Königs Hugo I. und der Alice von Champagne, die ihm die Grafschaft Jaffa als Morgengabe in die Ehe brachte.

    Walter schloss sich 1239 bis 1240 dem Kreuzzug der Barone an, in dessen Folge Askalon wiedererobert und befestigt wurde. Askalon gehörte einst der Grafschaft Jaffa an, bevor es 1187 von Saladin erobert wurde. Walter aber erhielt nun Askalon nicht zurück, da Kaiser Friedrich II. diese Burg noch im Jahr 1243 an den Johanniterorden verkaufte, welcher die Burg auch tatsächlich in Besitz nahm.

    1244 führte Walter das Heer des Königreichs Jerusalem in die Schlacht von La Forbie gegen das der ägyptischen Armee Sultan as-Salihs. Entgegen dem Rat seines syrischen Verbündeten al-Mansur von Homs, sein Feldlager zu befestigen und den möglichen Rückzug der Choresmier abzuwarten, befahl Walter den Angriff. In der folgenden Schlacht wurde das christlich-syrische Heer vernichtend geschlagen. Walter wurde von den Choresmiern gefangen genommen, vor den Mauern Jaffas gefoltert und schließlich nach der Niederlage der Choresmier vor Homs 1246 den Ägyptern ausgeliefert. Er wurde in Kairo eingekerkert und schließlich von Kaufleuten, deren Karawanen er ausgeraubt hatte, mit Einverständnis des Sultans ermordet.

    Seine minderjährigen Söhne zogen sich an den Königshof ihres Vetters mütterlicherseits nach Zypern zurück. Die Grafschaft Jaffa wurde 1247 an Johann von Ibelin vergeben. Walters ältester Sohn Johann I. von Brienne wurde sein Nachfolger als Graf von Brienne. Dieser starb 1261 kinderlos auf Zypern. Ihm folgte Walters jüngerer Sohn Hugo von Brienne, der um 1268 Zypern verließ, sich in Süditalien niederließ und sich Karl von Anjou anschloss, von dem er schließlich die Grafschaft Lecce zurückerhielt.

    Geburt:
    Sohn von Walter III. von Brienne und Elvira von Lecce.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Brienne war ein kleines mittelalterliches Feudalterritorium in Frankreich gelegen in der historischen Landschaft Champagne. Mit der Gemeinde Brienne-le-Château als Zentrum hatte sie deren nähere Umgebung umfasst, entsprechend dem Süden des heutigen Kantons Brienne-le-Château im Département Aube. Sie grenzte im Süden an die Grafschaften von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube sowie im Westen an die Grafschaft Troyes und im Norden an die Grafschaft Rosnay.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Jaffa (ab 1153 einschließlich Askalon) war üblicherweise im Besitz der königlichen Familie – entweder direkt im Besitz des Königs, oder mindestens eines seiner Verwandten. Jaffa war Ende Mai 1099 vom Ersten Kreuzzug erobert, 1100 von Gottfried von Bouillon befestigt und erfolglos von Daimbert von Pisa, dem ersten Lateinischen Patriarchen von Jerusalem für sich beansprucht worden. Als Hugo II. von Le Puiset 1134 gegen König Fulko rebellierte, wurde die Grafschaft in eine Reihe kleinerer Einheiten aufgeteilt, Jaffa selbst wurde Krongut. 1187 ging Askalon an Saladin verloren, das zwar 1239 wieder zurückerobert, aber nicht wieder mit der Grafschaft Jaffa vereint wurde. Askalon wurde stattdessen 1243 von Kaiser Friedrich II. an den Hospitaliterorden verkauft, welcher die Burg 1247 endgültig an die Muslime verlor. Ungeachtet dessen nannte sich der seit 1247 amtierende Graf Johann von Jaffa auch weiterhin Graf von Jaffa und Askalon, wohl um seinen Besitzanspruch auf Askalon zu untermauern, der aber nie ausgeübt werden konnte. Am 3. März 1268 wurde auch Jaffa endgültig von den Mamluken unter Baibars I. erobert. Der Grafentitel wurde noch lange nach dem Fall der Grafschaft als bloße Titulatur weitergeführt.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vasallen_des_Königreichs_Jerusalem#Grafschaft_Jaffa_und_Askalon

    Begraben:
    Walters sterbliche Überreste wurden erst gegen Jahresende 1250 von den Mameluken als diplomatisches Entgegenkommen gegenüber Ludwig IX. freigegeben. Sie wurden von seiner Cousine Marguerite de Reynel, der Ehefrau des Balian von Sidon, in der Johanniterkirche St. Johannis zu Akkon bestattet.

    Walter + Maria von Zypern (Lusignan). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Maria von Zypern (Lusignan)Maria von Zypern (Lusignan) (Tochter von König Hugo I. von Lusignan (Zypern) und Alice (Alix) von Champagne (Blois)).

    Notizen:

    Walters ältester Sohn Johann I. von Brienne wurde sein Nachfolger als Graf von Brienne. Dieser starb 1261 kinderlos auf Zypern.
    Ihm folgte Walters jüngerer Sohn Hugo von Brienne, der um 1268 Zypern verließ, sich in Süditalien niederließ und sich Karl von Anjou anschloss, von dem er schließlich die Grafschaft Lecce zurückerhielt.

    Kinder:
    1. 1. Graf Hugo von Brienne wurde geboren in cir 1240; gestorben am 8 Aug 1296 in Schlachtfeld von Gagliano (Lecce).


Generation: 3

  1. 4.  Graf Walter III. von BrienneGraf Walter III. von Brienne (Sohn von Graf Érard II. (Erhard) von Brienne und Agnes von Montfaucon (Mömpelgard)); gestorben am 14 Jun 1205 in Sarno; wurde beigesetzt in Kirche Santa Maria della Foce, Sarno.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Brienne; Graf von Brienne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_III._(Brienne) (Sep 2023)

    Der Vater starb 1190 während des dritten Kreuzzuges, worauf Walter als Graf von Brienne nachfolgte.

    Anlässlich eines 1199 durch den Grafen von Champagne ausgerichteten Turniers in Écry-sur-Aisne, auf dem der Wanderprediger Fulko von Neuilly eine mitreißende Ansprache zu dem ein Jahr zuvor durch Papst Innozenz III. ausgerufenen vierten Kreuzzug hielt, entschloss sich Walter gemeinsam mit seinem Bruder Johann das Kreuz zu nehmen. Im Jahr darauf aber heiratete er mit Elvira († nach 1216) die Tochter des Königs Tankred von Sizilien, die nach der Entmachtung ihrer Familie durch Kaiser Heinrich VI. in Frankreich im Exil lebte.[1] Durch sie erhielt Walter einen Anspruch auf das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce im Königreich Sizilien, das allerdings von dem noch unmündigen Staufer Friedrich II. regiert wurde.

    Friedrich II. war der von Papst Innozenz III. anerkannte König Siziliens, der zugleich der Lehnsherr und Beschützer des Kindkönigs war. In der Zeit der Unmündigkeit Friedrichs II. sollte eigentlich der Papst die Regierung in Sizilien für ihn führen, doch tatsächlich wurde das Land von deutschen Rittern beherrscht, die einst mit Kaiser Heinrich VI. nach Italien gekommen waren und sich nicht der Autorität des Papstes beugen wollten. Die bedeutendsten von ihnen waren Markward von Annweiler, der auf der Insel Sizilien regierte, und Diepold von Schweinspeunt, der in Unteritalien herrschte. Papst Innozenz III. beabsichtigte diese Männer auszuschalten, wobei ihm Walter von Brienne dabei gelegen kam.

    Der Papst entband Walter von seinem Kreuzzugsgelübde und deklarierte stattdessen einen regelrechten Kreuzzug gegen die Deutschen in Unteritalien. Noch im Jahr 1200 marschierte Walter mit einem Heer nach Rom. Auf dem Mont Cenis kreuzte er den Weg des Marschalls Gottfried von Villehardouin, der gerade auf der Rückreise von Venedig war, wo er für den vierten Kreuzzug ein Transportabkommen ausgehandelt hatte. In Rom wurde Walter vom Papst förmlich mit Tarent und Lecce belehnt. Anschließend marschierte er nach Kalabrien vor und siegte im Mai 1201 in einer ersten Schlacht gegen Diepold von Schweinspeunt bei Capua. Dies wiederholte er im Juni in der Schlacht von Agnella, anschließend siegte er im Oktober 1201 auf dem historischen Feld von Cannae über die Truppen des sizilianischen Kanzlers und Papstgegners Walter von Pagliara. Danach gelang ihm die Eroberung fast ganz Apuliens und somit die Sicherung seines Erbes. Dabei erhielt er die Unterstützung einiger Ritter des vierten Kreuzzuges, die sich geweigert hatten, an der gleichzeitig stattfindenden Belagerung von Zara teilzunehmen. Walters Kampf gegen die deutschen Machthaber löste eine Welle der Begeisterung unter den jungen Italienern aus, die sich ihm anschlossen. Unter ihnen befand sich der junge Francesco aus dem umbrischen Assisi, der um das Jahr 1204 seine Rittersporen an Walters Seite verdienen wollte. Aber noch bevor er an den Kämpfen teilnahm, schwor Francesco in einem Gesinnungswandel dem Schwerte ab und kehrte in seine Heimatstadt zurück.

    Die lang propagierte Invasion der Insel Sizilien blieb in den folgenden Jahren jedoch aus. Zum einen wegen Geldmangels, aber auch wegen des zurückhaltenden Einwirkens des Papstes auf Walter. Der Papst hielt nämlich nach wie vor an Friedrich II. als König von Sizilien fest, da ihm Walter durch eine erfolgreiche Eroberung der Insel zu mächtig geworden wäre und sich vielleicht stark genug gefühlt hätte, um selbst nach der Krone zu greifen. Außerdem war die Lage in Unteritalien noch nicht beruhigt. 1204 wurde Walter in der Festung Terracina von Diepold von Schweinspeunt belagert, wobei er zwar ein Auge durch einen Pfeilschuss verlor, aber letztlich die Belagerung aufheben und Diepold in die Flucht schlagen konnte. Doch am 11. Juni 1205 geriet Walter bei Sarno in einen Hinterhalt, als er von Diepold während des Nachtlagers überfallen und schwer verwundet wurde. Er starb in deutscher Gefangenschaft drei Tage später an seinen Wunden und wurde in der Kirche Santa Maria della Foce in Sarno bestattet.

    Name:
    frz.: Gauthier de Brienne, ital.: Gualtiero di Brienne

    Geburt:
    Er war der älteste Sohn des Grafen Érard II. und der Agnes von Montbéliard, sein jüngerer Bruder war Johann von Brienne, der spätere König von Jerusalem und lateinischer Kaiser von Konstantinopel.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Brienne war ein kleines mittelalterliches Feudalterritorium in Frankreich gelegen in der historischen Landschaft Champagne. Mit der Gemeinde Brienne-le-Château als Zentrum hatte sie deren nähere Umgebung umfasst, entsprechend dem Süden des heutigen Kantons Brienne-le-Château im Département Aube. Sie grenzte im Süden an die Grafschaften von Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube sowie im Westen an die Grafschaft Troyes und im Norden an die Grafschaft Rosnay.
    Zitat vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Gestorben:
    Walter geriet bei Sarno in einen Hinterhalt, als er von Diepold während des Nachtlagers überfallen und schwer verwundet wurde. Er starb in deutscher Gefangenschaft drei Tage später an seinen Wunden und wurde in der Kirche Santa Maria della Foce in Sarno bestattet.

    Walter heiratete Maria Elvira von Sizilien (Hauteville) in 1200. Maria (Tochter von König Tankred von Sizilien (Lecce, Hauteville) und Sibylle von Acerra (Medania-Aquino)) gestorben in nach 1216. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Maria Elvira von Sizilien (Hauteville)Maria Elvira von Sizilien (Hauteville) (Tochter von König Tankred von Sizilien (Lecce, Hauteville) und Sibylle von Acerra (Medania-Aquino)); gestorben in nach 1216.

    Notizen:

    Im Todesjahr von Walter wurde sein Sohn geboren
    - Walter IV., der aber nur die Grafschaft Brienne erbte, während die süditalienischen Besitzungen beschlagnahmt wurden.

    Vermutlich war Walter auch der Vater der Anais, die eine Geliebte Friedrichs II. wurde.

    Verheiratet:
    Walter III. heiratete mit Elvira die Tochter des Königs Tankred von Sizilien, die nach der Entmachtung ihrer Familie durch Kaiser Heinrich VI. in Frankreich im Exil lebte.

    Durch sie erhielt Walter einen Anspruch auf das Fürstentum Tarent und die Grafschaft Lecce im Königreich Sizilien, das allerdings von dem noch unmündigen Staufer Friedrich II. regiert wurde.

    Kinder:
    1. 2. Graf Walter IV. von Brienne wurde geboren in 1205; gestorben in 1246; wurde beigesetzt in 1250 in Johanniterkirche St. Johannis, Akkon.

  3. 6.  König Hugo I. von Lusignan (Zypern)König Hugo I. von Lusignan (Zypern) wurde geboren in 1195 (Sohn von König Amalrich I von Lusignan (Zypern) und Eschiva von Ibelin); gestorben am 10 Jan 1218 in Tripolis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1205 bis 1218, Zypern; König von Zypern

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Zypern) (Sep 20239

    Nach dem Tod seines Vaters folgte er auf den Thron Zyperns nach, in Jerusalem seine erbberechtigte Stiefschwester Maria von Montferrat.

    Da Hugo bei der Thronbesteigung erst zehn Jahre alt war, wurde seinem Vetter Walter von Montbéliard, einem französischen Ritter, die Regentschaft übertragen. Hugo heiratete 1208 gemäß der Übereinkunft, die ihre Väter getroffen hatten, seine Stiefschwester Alice. Als im Jahre 1210 Hugo die Regierung selbst übernahm, wurde Walter von Montbeliard genötigt, ins Exil zu gehen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, sich aus dem Thronschatz bereichert zu haben.

    Hugo I. hatte stets eine spannungsgeladene Beziehung zu Kirche und Papst, bescherte Zypern aber eine starke Regierung.

    Im Jahr 1217 entschloss sich Hugo seine zypriotischen Ritterschaft in den Kreuzzug von Damiette (fünfter Kreuzzug) anzuführen. In Akkon geriet er allerdings mit König Johann von Brienne in Streit, da der König von Jerusalem den Oberbefehl über das gesamte Kreuzzugsheer beanspruchte. Während seine Ritter mit König Johann nach Damiette weiter zogen, entschloss sich Hugo stattdessen den König Andreas II. von Ungarn ein Stück auf seinem Heimweg zu begleiten und nahm in Tripolis an der Hochzeit seiner Halbschwester Melisende mit Fürst Bohemund IV. von Antiochia teil. Dort starb er plötzlich am 10. Januar 1218.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Staatsoberhäupter_von_Zypern

    Hugo hinterließ den Thron von Zypern seinem acht Monate alten Sohn Heinrich, die Regentschaft Zyperns ging an seine Witwe Alice über.

    Hugo heiratete Alice (Alix) von Champagne (Blois) in 1208. Alice (Tochter von Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) und Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)) wurde geboren in 1196; gestorben in 1246. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Alice (Alix) von Champagne (Blois)Alice (Alix) von Champagne (Blois) wurde geboren in 1196 (Tochter von Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) und Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)); gestorben in 1246.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_(Champagne) (Sep 2023)

    Nach dem Tod ihres Mannes 1218 übernahm Alice die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Heinrich, stand dabei aber im Schatten ihres Onkels Philipp von Ibelin, der als Bailli von Zypern amtierte. Im Konflikt mit ihm zog sie sich 1223 nach Tripolis zurück wo sie um 1225 den späteren Fürsten von Antiochia, Bohemund V., heiratete. Sie bot danach Amalrich Barlais, einem Feind der Ibelins, die Regentschaft für Zypern an, doch konnte der sich ebenfalls nicht durchsetzen. Nach dem Tod Philipps von Ibelin 1227 wurde dessen Bruder Johann „der alte Herr“ von den Baronen zum neuen Regenten ernannt, zugleich trennte sich Alice von Bohemund. Sie zog 1229 nach Akkon, um dort einen Anspruch auf die Krone Jerusalems geltend zu machen, der aber vom hohen Gericht zugunsten des Staufers Konrads II. abgelehnt wurde. Konrads Vater und Regent, Kaiser Friedrich II., erreichte im selben Jahr auf diplomatischen Weg die Übergabe der Stadt Jerusalem an die Christen.

    1233 reiste Alice in das Land ihrer Vorfahren und erhob dort gegen ihren Vetter Graf Theobald IV. von Champagne, als älteste Tochter dessen Onkels, einen Anspruch auf die Champagne. Bereits ihre jüngere Schwester Philippa hatte dies versucht, gab aber 1222 nach hartem Kampf auf. Alice führte die Ansprüche hartnäckig weiter, womit sie in Frankreich jener Zeit für zusätzliche Spannung gesorgt hatte. Bereits 1227 versuchte sie sich mit dem rebellischen Baron Peter Mauclerc zu verheiraten, einem Feind Theobalds, wurde aber vom Einspruch der Kirche daran gehindert. Letztlich konnte sich Alice auch nicht durchsetzen, erreichte aber 1234 von ihrem Vetter einen Aufkauf ihrer Ansprüche für eine einmalige Summe von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livre.

    Wieder im heiligen Land heiratete Alice 1241 Raoul von Soissons, einen Kreuzritter und Trouvère, der während des Kreuzzuges der Barone (1239–1241) nach Palästina kam. Mit ihm wurde sie 1242 nach dem Sturz der kaiserlichen Statthalter (Lombardenkrieg) mit der Regentschaft über das Königreich Jerusalem (in Akkon) betraut, da der mündig gewordene König Konrad II. selber nicht im Königreich erschien. Zusammen mit den Ibelins eroberte sie Tyros von den Filangieri, das sie anschließend an Philipp von Montfort vergaben. Raoul trennte sich 1244 von Alice und kehrte in seine Heimat zurück, im selben Jahr wurde Jerusalem von einer Choresmierhorde überrannt und an Sultan as-Salih übergeben. Alice blieb bis zu ihrem Tod Regentin und wurde in diesem Amt von ihrem Sohn König Heinrich I. von Zypern beerbt.

    Geburt:
    Tochter der Königin Isabella I. von Jerusalem († 1205) und des Grafen Heinrich II. von Champagne († 1197) aus dem Haus Blois.

    Name:
    Die Legitimität von Alice wie auch die ihrer Schwester Philippa war zeitweise umstritten, da der erste Ehemann ihrer Mutter Humfried IV. von Toron die erzwungene Scheidung 1190 nie anerkannt hatte. Ihre Mutter heiratete 1198 in vierter Ehe König Amalrich I. von Zypern (als Amalrich II., König von Jerusalem) aus dem Haus Lusignan. Nachdem ihre Mutter 1205 verstarb wurde Alices ältere Halbschwester Maria von Montferrat neue Königin von Jerusalem.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_(Champagne)
    - Maria (* vor 1215; † 5. Juli 1251/53); ⚭ 1233 mit Graf Walter IV. von Brienne (* 1205; † 1246), Graf von Jaffa und Askalon
    - Isabella (* vor 1216; † 1246)- ⚭ 1233 mit Heinrich von Antiochia
    - Heinrich I. (* 3. März 1217; † 18. Januar 1254 in Nikosia), König von Zypern

    Verheiratet:
    Hugo heiratete gemäss der Übereinkunft, die ihre Väter getroffen hatten, seine Stiefschwester Alice.

    Kinder:
    1. 3. Maria von Zypern (Lusignan)
    2. Isabella von Lusignan (Zypern) wurde geboren am cir 1210 (1215/1216?); gestorben in 1264.
    3. König Heinrich I. von Zypern wurde geboren am 3 Mrz 1217; gestorben am 18 Jan 1254; wurde beigesetzt in Nikosia.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Érard II. (Erhard) von BrienneGraf Érard II. (Erhard) von Brienne (Sohn von Graf Walter II. von Brienne); gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Französischer Name: Érard II. de Brienne
    • Titel (genauer): 1161-1191, Grafschaft Brienne; Graf von Brienne https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Érard_II._(Brienne)

    Érard II. († 1190 vor Akkon) war ein Graf von Brienne aus dem Haus Brienne. Er war ein Sohn des Grafen Walter II. von Brienne.
    Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas erreichte Érard mit einem Vorauskommando des dritten Kreuzzuges unter der Führung des Grafen Robert II. von Dreux im September 1189 die Belagerung von Akkon.[1] Der Bruder fiel dort bereits am 4. Oktober in einer Schlacht gegen Saladin, in der sich Érard selbst laut dem Autor des Itinerarium Regis Ricardi wie ein Feigling verhalten habe und vor dem Feind geflüchtet sei.[2] Die Schlacht hatte er jedenfalls überlebt, dennoch starb Érard im weiteren Verlauf der Belagerung im Jahr 1190.[3]

    Érard war verheiratet mit Agnes, einer Tochter des Grafen Amadeus II. von Montfaucon-Montbéliard.


    Quellen
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2 („Gesta“)
    • Roger von Hoveden, Chronica, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Vol. 3 („Chronica“)
    Einzelnachweise
    1 Gesta, S. 94; Chronica, S. 20
    2 Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi Liber I, Cap. XXX, hrsg. von William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, in: Rolls Series 38 (1864), Vol. 1, S. 71
    3 Gesta, S. 96 und 148; Chronica, S. 88

    Érard + Agnes von Montfaucon (Mömpelgard). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Agnes von Montfaucon (Mömpelgard)Agnes von Montfaucon (Mömpelgard) (Tochter von Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard) und Beatrix Joinville).

    Notizen:

    Agnes und Érard II. hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.
    • Walter III. († 1205), Graf von Brienne
    • Wilhelm († vor 1200), Herr von Pacy-sur-Armançon; ∞ mit Eustachie, eine Tochter des Peter I. von Courtenay
    • Johann von Brienne († 1237), König von Jerusalem und Kaiser von Konstantinopel
    • Ida; ∞ mit Arnoul de Reynel

    Filiation der Alix nicht sicher..?
    Alix soll eine Tochter des Érard II. sein laut:
    https://man8rove.com/fr/profile/bj434r1if-alix-de-brienne
    In dessen Bericht wird sie jedoch nicht erwähnt..?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Érard_II._(Brienne)

    Kinder:
    1. 4. Graf Walter III. von Brienne gestorben am 14 Jun 1205 in Sarno; wurde beigesetzt in Kirche Santa Maria della Foce, Sarno.
    2. Johann von Brienne (von Jerusalem) wurde geboren in ca 1169 / 1174; gestorben am 23 Mrz 1237 in Konstantinopel; wurde beigesetzt in ? Kirche San Francesco von Assisi.
    3. Alix von Brienne

  3. 10.  König Tankred von Sizilien (Lecce, Hauteville)König Tankred von Sizilien (Lecce, Hauteville) wurde geboren in cir 1138 in Lecce (Sohn von Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville) und von Lecce); gestorben am 20 Feb 1194 in Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1149 bis 1161 und 1169 bis 1194, Grafschaft Lecce; Graf von Lecce
    • Titel (genauer): 1189 bis 1194, Königreich Sizilien; König von Sizilien (Haus Hauteville)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Tankred_von_Lecce (Sep 2023)

    Von Tankred ist überliefert, dass er körperlich von kleiner Statur war, was in der stauferfreundlichen Bildchronik des Petrus de Ebulo karikiert wird. Der medizinisch gebildete Petrus trägt zur Erklärung die verunglimpfende Theorie vor, Tankred sei eine Missgeburt, die ohne Beteiligung des angeblichen Vaters, des Herzogs Roger III. von Apulien, durch Parthenogenese gezeugt worden sei, da die nicht standesgemäße Verbindung Rogers zur Abstoßung des männlichen Samens geführt habe. Das Vorkommen solcher Missgeburten wird unter Berufung auf den Arzt Ursus von Salerno anhand von Schafen demonstriert.

    Tankred wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1149, der ihm den Titel des Grafen von Lecce vererbte, am Hof Rogers II. in Palermo erzogen. Nach einer misslungenen Verschwörung gegen den sizilischen König Wilhelm I. flüchtete Tankred 1156 nach Konstantinopel, kehrte aber später zurück. Im Jahre 1161 wurde Tankred wegen einer erneuten Verschwörung gegen Wilhelm I. verbannt, bis er nach dessen Tod begnadigt und erneut zum Grafen von Lecce und zum Feldmarschall und Oberjustiziar von Apulien und Kampanien ernannt wurde.

    1174 befehligte Tankred eine normannische Flotte von 284 Schiffen und ein Heer von angeblich 30.000 Mann in einem Angriff gegen Ägypten, der im Jahr zuvor mit dem König von Jerusalem Amalrich I. vereinbart worden war. Der Tod Amalrichs ließ das Unternehmen jedoch scheitern. 1177 kommandierte er mit Roger von Andria ein Landheer, das Sizilien gegen die unter dem Kommando des Erzbischofs Christian von Mainz stehenden staufischen Truppen verteidigte. Die Normannen erlitten dabei bei Carsoli eine Niederlage.

    Tankred befehligte 1185 im Auftrag Wilhelms II. eine normannische Flotte gegen Thessaloniki und Konstantinopel, um dort Alexios Komnenos mit normannischer Hilfe an die Macht zu bringen. Auch dieses Unternehmen scheiterte.

    Im Königreich Sizilien galt für die Thronfolge das Erbrecht. Demzufolge erkannte der kinderlose König Wilhelm II. die Erbberechtigung seiner Tante Konstanze an, der Tochter Rogers II., die seit 1186 mit dem deutschen Thronfolger Heinrich VI. verheiratet war. Dennoch ließ sich Tankred im Dezember 1189 mit ausdrücklicher Unterstützung von Papst Clemens III. von einer stauferfeindlichen Partei auf Betreiben des Vizekanzlers Matheus zum König von Sizilien wählen. Am 18. Januar 1190 wurde er von Erzbischof Walter von Palermo gekrönt.

    Der Usurpator Tankred erwies sich als geschickter Herrscher. Die an der Legitimität von Konstanzes Erbansprüchen festhaltenden festländischen sizilischen Barone um Roger von Andria konnte er überwältigen. Mit Richard Löwenherz konnte er Ende 1190 ein kurzfristiges Militärbündnis abschließen. Der Versuch Kaiser Heinrichs VI., seine und seiner Gattin Ansprüche auf das sizilische Erbe militärisch durchzusetzen, scheiterte 1191 vor Neapel infolge des Ausbruchs einer Seuche im kaiserlichen Belagerungsheer. In diesem Kampf um die Herrschaft im Königreich Sizilien geriet die Kaiserin Konstanze durch den Verrat der Bürger von Salerno in Tankreds Gefangenschaft. Durch päpstliche Intervention kam sie 1192 wieder frei und kehrte zu ihrem Gatten zurück. Infolge des Scheiterns des Feldzugs von 1191 erkannte der Papst als Lehnsherr des Königreichs Sizilien nunmehr auch formaljuristisch die Usurpation an, indem er mit König Tankred im Sommer 1192 das Konkordat von Gravina abschloss. Dadurch verschärfte sich der Konflikt zwischen Kaiser und Papst um die legitime Herrschaftsausübung im Königreich nochmals.

    1192 ernannte Tankred seinen ältesten Sohn Roger auch zum Mitkönig, um die Herrschaft über Sizilien für seine Familie zu sichern. Dieser starb jedoch bereits Ende 1193. Tankred überlebte seinen Sohn nur um wenige Wochen und starb am 20. Februar 1194. Sein noch unmündiger Sohn Wilhelm III. wurde von Papst Coelestin III. als legitimer Nachfolger im Königreich anerkannt, doch unterlag dieser noch im selben Jahr Heinrich VI., so dass das Königreich Sizilien an das Kaiserpaar fiel. Tankreds Witwe Sibylle wurde nach Aufdeckung einer Verschwörung auf kaiserlichen Befehl in das Kloster Hohenburg auf dem Odilienberg verbannt. Der kleine Wilhelm III. kam auf Burg Alt-Ems der Herren von Ems in Vorarlberg am Bodensee, wo er angeblich geblendet worden sein soll und wohl bald darauf verstarb.

    Geburt:
    Tankred war ein unehelicher Sohn des Herzogs Roger III. von Apulien aus dem Hause Hauteville und einer Tochter des Grafen Accardo II. von Lecce, deren Name nicht überliefert ist. Tankred war der Enkel von König Roger II. und stammte somit aus dem normannischen Königshaus.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Sizilien

    Tankred + Sibylle von Acerra (Medania-Aquino). Sibylle wurde geboren in 1153; gestorben in 1205. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Sibylle von Acerra (Medania-Aquino)Sibylle von Acerra (Medania-Aquino) wurde geboren in 1153; gestorben in 1205.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Sizilien; Königin von Sizilien durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_von_Acerra (Sep 2023)

    Nach Tankreds Thronbesteigung wurde sie Königin von Sizilien. 1193 starb ihr Sohn Roger und im Februar des folgenden Jahres Tankred. Daraufhin wurde sie Vormund ihres Sohnes Wilhelm.

    Ihre Anhänger waren Richard von Aiello und dessen Bruder Nikolaus von Salerno. Im August 1194 marschierte Kaiser Heinrich VI. in Neapel ein und im November 1194 setzte er nach Sizilien über. Sibylle brachte Wilhelm in der Zitadelle von Caltabellotta in Sicherheit. Eine Verteidigung Palermos war ihr nicht möglich, da dessen Bürger Heinrich die Übergabe der Stadt anboten. In Kapitulationsverhandlungen erhielt sie von Heinrich VI. die Grafschaft Lecce und für Wilhelm das Fürstentum Tarent als Lehen[1]. Sybille wohnte mit Wilhelm der Krönung Heinrichs zum König von Sizilien am 25. Dezember 1194 in der Kathedrale von Palermo bei.[2] Am 29. Dezember 1194 wurde sie jedoch der Beteiligung an einer Verschwörung normannischer Adeliger bezichtigt und mit ihren Kindern gefangen genommen.

    Wilhelm wurde degradiert, Konrad von Lützelhardt übergeben[3] und auf die staufische Burg Alt-Ems (heute Hohenems in Vorarlberg) gebracht.[4] Dort soll er misshandelt (geblendet) worden sein. Sein Todesdatum ist nicht überliefert, aus einigen Briefen des Papstes Coelestins III. lässt sich jedoch folgern, dass er wahrscheinlich 1198 starb.[3]
    Sibylle und ihre Töchter wurden im elsässischen Kloster Hohenburg inhaftiert, wo sie vier Jahre trotz Fürsprache von Papst Innozenz III. lebte. Erst um 1200 flüchteten sie und ihre Töchter nach Frankreich.

    Geburt:
    Tochter des Grafen Roger von Acerra. Ihr Bruder war Richard von Acerra.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Acerra

    Name:
    Italienisch: Sibilla di Medania oder Sibilla di Acerra

    Notizen:

    Sie hatten insgesamt fünf Kinder:
    - Roger III. (* 1175, † 1193)
    - Wilhelm III. († 1198?)
    - Maria Elvira (* nach 1185, † nach 1216), ehelichte 1199/1200 Walter III. von Brienne
    - Konstanze (ehelichte 1221 Pietro Ziani, Doge von Venedig; † nach 1232)
    - Mandonia oder Medania († 1256/1257 in Venedig)

    Verheiratet:
    Tankred war mit Sibylle von Medania-Aquino, der Tochter des Grafen Rainald I. von Aquino und der Caecilia von Medania verheiratet.

    Kinder:
    1. Roger III. von Sizilien (Hauteville) wurde geboren in 1175; gestorben in 1193.
    2. 5. Maria Elvira von Sizilien (Hauteville) gestorben in nach 1216.

  5. 12.  König Amalrich I von Lusignan (Zypern)König Amalrich I von Lusignan (Zypern) wurde geboren in 1145 (Sohn von Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte und Bourgogne von Rancon); gestorben am 1 Apr 1205 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1194, Zypern; König von Zypern als Amalrich I.
    • Titel (genauer): ab 1197, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem als Amalrich II.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Zypern) (Apr 2018)

    Amalrich von Lusignan (auch Aimerich, * 1145; † 1. April 1205 in Akkon) aus dem Haus Lusignan war ab 1194 als Amalrich I. König von Zypern sowie ab 1197 als Amalrich II. König von Jerusalem.

    Amalrich war ein Sohn des Kreuzfahrers Hugo VIII. von Lusignan, Graf von La Marche, und dessen Frau Bourgogne von Rancon.

    Er kam um 1174 ins Heilige Land, heiratete Eschiva von Ramla, Tochter des Balduin von Ibelin, und trat in die Dienste von deren Tante Agnes von Courtenay, der Mutter des Königs Balduin IV. von Jerusalem. 1175 bis 1178 war er Kämmerer von Jerusalem. 1179 wurde er Konstabler von Jerusalem. 1193 überließ ihm sein Bruder Gottfried von Lusignan die Grafschaft Jaffa und Askalon. Mit dem Tod seines Bruders Guido von Lusignan wurde er 1194 König von Zypern.
    Er heiratete 1197 in zweiter Ehe Königin Isabella I. von Jerusalem, die Witwe Heinrichs von Champagne und wurde durch das Recht seiner Frau König von Jerusalem.

    Im Rahmen des deutschen Kreuzzugs gelang es ihm 1198, einen fünfjährigen Waffenstillstand mit den Muslimen zu vereinbaren, den er im Wesentlichen den inneren Kämpfen zwischen Saladins Brüdern und Söhnen um sein Erbe zu verdanken hatte. Der Waffenstillstand wurde durch Überfälle von beiden Seiten gestört, dennoch 1204, als klar wurde, dass der Vierte Kreuzzug das Heilige Land nicht erreichen würde, um sechs Jahre verlängert.
    Amalrich starb 1205, kurz nach seinem Sohn und kurz vor seiner Frau. Das Königreich Zypern ging an Hugo I., seinen Sohn aus seiner ersten Ehe, das Königreich Jerusalem an Maria von Montferrat, Isabellas Tochter aus ihrer Ehe mit Konrad von Montferrat.

    Amalrich + Eschiva von Ibelin. Eschiva (Tochter von Balduin von Ibelin (Ramla) und Richilde von Bethsan (Béthune)) gestorben in vor 1198. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Eschiva von IbelinEschiva von Ibelin (Tochter von Balduin von Ibelin (Ramla) und Richilde von Bethsan (Béthune)); gestorben in vor 1198.

    Notizen:

    Eschiva und Almarich I. hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.
    • Hugo I. (* 1195; † 1218), König von Zypern
    • Bourgogne (* um 1185/90; † nach 1205), ∞ 1204 Walter von Montbéliard († 1212)
    • Guido, Seneschall von Zypern
    • Helvis († um 1219) ∞ I) Eudes von Dampierre-sur-Salon, Herr von Chargey; ∞ II) Raimund II. Ruben (* 1199; † 1221/22), Fürst von Antiochia
    • Johannes
    • Alice

    Kinder:
    1. 6. König Hugo I. von Lusignan (Zypern) wurde geboren in 1195; gestorben am 10 Jan 1218 in Tripolis.
    2. Bougogne von Lusignan wurde geboren in cir 1185/1190; gestorben in nach 1205.
    3. Helvis von Lusignan

  7. 14.  Graf Heinrich II. von Champagne (Blois)Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) wurde geboren am 29 Jul 1166 (Sohn von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)); gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1181, Grafschaft Champagne; Graf der Champagne
    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem durch Heirat (Haus Blois)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Champagne) (Sep 2023)

    Heinrich war etwa 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Seine Mutter übernahm bis 1187 die Regentschaft. Den Vorschlag seiner Mutter, eine Tochter des Grafen Balduin V. von Hennegau zu heiraten schlug er aus, um sich 1189 mit der zwei Jahre alten Ermesinde von Luxemburg zu verloben. Ein Erbgang in Luxemburg scheiterte jedoch, trotz anfänglicher Erfolge, an der Ablehnung Kaiser Friedrich I. Barbarossas und der Inkonsequenz Heinrichs. Das Verlöbnis mit Ermesinde löste er bald wieder auf.

    1190 nahm Heinrich das Kreuz, um mit seinem Onkel und König Philipp II. auf den dritten Kreuzzug zu gehen. Seine Vasallen schwor er im Mai 1190 in Sezanne auf seinen jüngeren Bruder Theobald III. als Nachfolger ein, falls er nicht aus dem heiligen Land zurückkehren sollte. Er führte eine Vorausabteilung der Kreuzritter und erreichte schon im Sommer 1190 das Heilige Land. Dort übernahm er bis zum Eintreffen der Könige von Frankreich und England den Oberbefehl bei der Belagerung von Akkon.

    Er war ein Neffe des englischen Königs Richard Löwenherz und trug während des gesamten Kreuzzugs zur Verständigung zwischen den französischen und englischen Kreuzfahrern bei.

    Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde. Isabella war zu dem Zeitpunkt hochschwanger. Imad ad-Din al-Isfahani, ein islamischer Chronist, der die Hochzeit besuchte, schrieb deshalb:

    Heinrich von Champagne heiratete des Markgrafen Frau in der gleichen Nacht, mit der Behauptung, er habe das erste Recht auf die Frau des toten Mannes. Sie war schwanger, was ihn nicht davon abhielt, sich mit ihr zu vereinigen, etwas, was sogar noch ekelhafter war als die Verbindung des Fleisches. Ich fragte einen ihrer Höflinge, wem die Vaterschaft zugesprochen würde und er sagte: 'Es wird das Kind der Königin.' Ihr seht die Zügellosigkeit dieser verdorbenen Ungläubigen.
    Die Hochzeit fand acht Tage nach dem Mord statt, allerdings sollte Heinrich auf den Königstitel verzichten, er nannte sich lediglich „Herr von Jerusalem“. Er arrangierte sich mit Amalrich von Lusignan, dem Bruder des ehemaligen Königs Guido von Lusignan, dem er 1194 das Amt eines Konstablers von Jerusalem nahm und es an Johann von Ibelin, den Halbbruder seiner Frau, vergab. Weiterhin verdrängte er die Pisaner vom Festland und stand mit dem Klerus wegen der Investitur des Patriarchenamts von Jerusalem in Konflikt, wobei er 1194 nachgeben musste.

    Geburt:
    Ältester Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und der Prinzessin Marie, einer Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich und der Eleonore von Aquitanien.

    Titel (genauer):
    Das Jerusalemer Königtum wurde nach Heinrichs Tod von seiner Witwe und deren vierten Ehemann, Amalrich von Lusignan weitergeführt, nach deren Tod durch seine Stieftochter Maria von Montferrat.

    Gestorben:
    Heinrich starb unter mysteriösen Umständen, nachdem er aus dem Fenster eines Turms in Akkon gestürzt war.

    Begraben:
    Er wurde in der Heiligen Kreuzkirche in Akkon beigesetzt.

    Heinrich heiratete Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) am 6 Mai 1192. Isabella (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1170 (Tochter von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)); gestorben in 1205/1208.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1192, Königreich Jerusalem; Königin von Jerusalem

    Notizen:

    Name:
    Château-Landon – auch Zweites Haus Anjou – bezeichnet man die Nachkommen von Geoffroy Ferréol von Château-Landon, Graf von Gâtinais, der durch seine Nachkommen an der Spitze des späteren englischen Königshauses der Plantagenet steht.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Château-Landon (Sep 2023)

    Aufgrund ihrer zweiten Ehe mit dem Markgrafen Konrad von Montferrat erhielt sie den Beinamen la Marquise („die Markgräfin“)

    Geburt:
    Tochter von König Amalrich I. und Maria Komnena, Großnichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.

    Notizen:

    Aus seiner Ehe mit Isabella von Jerusalem hatte Heinrich drei Töchter:
    - Marie († vor 1205)
    - Alice (* 1196; † Mai 1246); ⚭ erste Ehe 1210 mit König Hugo I. von Zypern (* 1195; † 1218); ⚭ zweite Ehe 1225 mit Fürst Bohemund V. von Antiochia, 1227 annulliert; ⚭ dritte Ehe 1241 mit Raoul de Soissons, Regent von Akkon 1243–1244
    - Philippa (* 1195/1197; † 10. Dezember 1250) ⚭ 1213 oder 1214 mit Érard de Brienne († nach 1244), Herr von Ramerupt

    Verheiratet:
    Nachdem der König von Jerusalem, Konrad von Montferrat am 28. April 1192 in Tyros von Assassinen ermordet worden war, wurde Heinrich von seinem Onkel Richard Löwenherz in aller Eile zur Ehe mit der Witwe des Königs, Isabella, gedrängt, womit er zum neuen König Jerusalems aus dem Recht seiner Frau wurde.

    Kinder:
    1. 7. Alice (Alix) von Champagne (Blois) wurde geboren in 1196; gestorben in 1246.


Generation: 5

  1. 16.  Graf Walter II. von BrienneGraf Walter II. von Brienne (Sohn von Graf Érard I. (Erhard)Erhard I. von Brienne und Alix von Ramerupt (Montdidier)); gestorben in cir 1161.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1125-1161, Grafschaft Brienne; Graf von Brienne https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Kinder:
    1. 8. Graf Érard II. (Erhard) von Brienne gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  2. 18.  Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard)Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard) wurde geboren in 1130 (Sohn von Richard II. de Montfaucon und Sophia von Montbéliard); gestorben in 1195.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Montfaucon; Herr von Montfaucon
    • Titel (genauer): 1163-1195, Grafschaft Mömpelgard (Montbéliard); Graf von Mömpelgard (Haus Montfaucon) als Amadeus I.

    Notizen:

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Am%C3%A9d%C3%A9e_Ier_de_Montfaucon



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_II._(Montfaucon) (Mai 2018)

    Von seinem Vater erbte er die Herrschaft Montfaucon. Beim Tod seines Großvaters mütterlicherseits, Dietrich II. von Mömpelgard, erbte er 1163 von diesem die Grafschaft Montbéliard.

    Er heiratete (möglicherweise in zweiter Ehe) Beatrix von Grandson-Joinville.
    Er hatte mehrere Töchter und zwei Söhne. Von letzteren folgte ihm der Ältere, Richard III., als Graf von Mömpelgard, der Jüngere, Walter († 1212) begab sich als Kreuzfahrer ins Heilige Land und machte dort Karriere als Konstabler von Jerusalem und Regent von Zypern.

    Amadeus widersetzte sich dem Bruder des Kaisers, Pfalzgraf Otto I. von Burgund, der seinen Machtbereich zu Amadeus′ Lasten auf das Elsass ausbreiten wollte. Bei einer Verhandlung mit Otto im Frühling 1195 wurde er von diesem eigenhändig getötet.

    Geburt:
    Sohn von Richard II., Herr von Montfaucon, und Sophia von Montbéliard.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montfaucon_(Doubs)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Mömpelgard

    Gestorben:
    Getötet von Otto I. von Burgund.

    Amadeus + Beatrix Joinville. Beatrix (Tochter von Herr Roger von Joinville und Adélaïde von Vignory) wurde geboren in cir 1115; gestorben in cir 1181. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 19.  Beatrix JoinvilleBeatrix Joinville wurde geboren in cir 1115 (Tochter von Herr Roger von Joinville und Adélaïde von Vignory); gestorben in cir 1181.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herren_und_Fürsten_von_Joinville

    Liste der Herren und Fürsten von Joinville
    Der Bau der Burg von Joinville im Jahre 1027, durch Étienne de Vaux, steht am Beginn der Herrschaft. Die Herren von Joinville stiegen im hohen Mittelalter zum führenden Adel der Champagne auf. Seit Gottfried III. ist das Amt eines Seneschalls der Champagne in der Familie erblich. Dessen Urenkel, Jean de Joinville, wurde als Biograph König Ludwigs des Heiligen bekannt.

    Für François de Lorraine wurde Joinville im Jahr 1552 durch König Heinrich II. in den Rang eines Fürstentums erhoben, mit dem der Titel Prince de Joinville verbunden war.

    Erstes Haus der Herren von Joinville
    1027–1060 Stephan (Étienne de Vaux)
    1060–1080 Gottfried I. Sohn
    1080–1096 Gottfried II. Sohn
    1096–1128 Roger Sohn
    1128–1184 Gottfried III. der Alte Sohn
    1184–1190 Gottfried IV. Sohn
    1190–1204 Gottfried V. Sohn
    1204–1233 Simon Bruder
    1233–1317 Johann Sohn
    1317–1343 Anselm Sohn
    1343–1365 Heinrich (Graf von Vaudémont) Sohn
    1365–1418 Margarethe (Gräfin von Vaudémont) Tochter
    Haus Lothringen-Vaudémont
    1392–1415 Friedrich I. (Graf von Vaudémont) Sohn Herzog Rudolfs von Lothringen, Ehemann Margarethes
    1415–1447 Antoine (Graf von Vaudémont) Sohn
    1447–1470 Friedrich II. (Graf von Vaudémont) Sohn
    1470–1476 Nicolas Sohn
    1476–1508 René (II.) (Graf von Vaudémont und Herzog von Lothringen) Bruder
    Haus Lothringen-Guise
    1508–1550 Claude (Herzog von Guise) Sohn
    1550–1563 François Le Balafré (Herzog von Guise) Sohn
    1563–1588 Heinrich I. Le Balafré (Herzog von Guise) Sohn
    1588–1640 Charles (Herzog von Guise) Sohn
    1640–1641 Henri II. (Herzog von Guise) Sohn
    1641–1654 Henriette Catherine de Joyeuse (Herzogin von Joyeuse) Mutter von Henri II. und Louis
    1654–1664 Louis (Herzog von Joyeuse) Sohn
    1664–1671 Louis Joseph (Herzog von Guise und Joyeuse) Sohn
    1671–1675 François Joseph (Herzog von Guise und Joyeuse) Sohn
    1675–1688 Marie (Herzogin von Guise und Joyeuse) Tochter von Charles
    Haus Bourbon-Orléans
    1688–1693 Anne Marie Louise (Herzogin von Montpensier) Tochter von Jean-Baptiste Gaston de Bourbon, duc d’Orléans
    1693–1701 Philippe I. (Herzog von Orléans) Sohn von König Ludwig XIII.
    1701–1723 Philipps II. (Herzog von Orléans, Regent von Frankreich) Sohn
    1723–1752 Louis (Herzog von Orléans) Sohn
    1752–1785 Louis Philippe I. (Herzog von Orléans) Sohn
    1785–1793 Louis-Philippe II. Joseph (Philippe Égalité) (Herzog von Orléans) Sohn
    1793–1830 Louis Philippe (Herzog von Orléans, König der Franzosen) Sohn
    1830–1842 Ferdinand Philippe (Herzog von Orléans und Chartres) Sohn
    1842–1900 François Bruder
    1900–1910 Robert (Herzog von Chartres) Sohn von Ferdinand Philipp
    1910–1940 Jean (Herzog von Guise, Thronprätendent) Sohn
    1940–1999 Henri Robert (Graf von Paris, Thronprätendent) Sohn
    1999– Henri Philippe (Graf von Paris, Thronprätendent) Sohn


    Name:
    Wir auch mit folgenden Namen erwähnt..?
    Beatrice de Joinville, dame d’Orbe
    Beatrix von Grandson-Joinville

    Kinder:
    1. Graf Richard III. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard) gestorben in zw 1148 und 1150.
    2. 9. Agnes von Montfaucon (Mömpelgard)
    3. Walter von Montbéliard (Mömpelgard) gestorben in 1212.

  4. 20.  Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville)Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville) wurde geboren in 1118 (Sohn von König Roger II. von Sizilien (Hauteville) und Königin Elvira Alfónsez (von León)); gestorben am 2 Mai 1149.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1130, Apulien; Herzog von Apulien

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Nach der Krönung Rogers II. zum König von Sizilien wurde sein Sohn Roger 1130 als Roger III. zum Herzog von Apulien ernannt. Er half seinem Vater bei der Eroberung weiterer Gebiete in Unteritalien und beim Niederschlagen eines Aufstands unteritalienischer Barone und Städte 1139.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_III._(Apulien) (Sep 2023)

    Gestorben:
    Roger III. starb am 2. Mai 1149 noch vor dem Tod seines Vaters.

    Roger + von Lecce. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 21.  von Leccevon Lecce

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter des Grafen Accardus von Lecce, deren Name nicht überliefert ist.

    Name:
    Lecce (aus dem Lateinischen Lupiae) ist eine Stadt auf der Halbinsel Salento in Apulien in Italien. Der Ort ist die Hauptstadt der Provinz Lecce.
    Seit der Eroberung Süditaliens durch die Normannen bildete Lecce das Zentrum der Grafschaft Lecce. Die Stadt erlebte ihre Glanzzeit im späten Mittelalter. Die Grafschaft Lecce war damals (um 1360) mit der den Grafen von Enghien gehörenden Grafschaft Conversano vereinigt worden und erwachte langsam zu neuem Leben nach dem Abstieg, dem sie nach dem Untergang des Weströmischen Reiches und im Verlauf der folgenden Jahre anheimgefallen war.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Lecce (Sep 2023)

    Notizen:

    Roger III. hatte bereits vor seiner Hochzeit mit Elisabeth zwei uneheliche Söhne von einer Tochter des Grafen Accardus von Lecce, deren Name nicht überliefert ist.

    Der älteste dieser Söhne, Tankred von Lecce, wurde 1190 als Gegenkönig zu Konstanze von Sizilien, einer Tochter Rogers II. aus dessen dritter Ehe und somit Halbschwester Rogers III., gewählt.

    Kinder:
    1. 10. König Tankred von Sizilien (Lecce, Hauteville) wurde geboren in cir 1138 in Lecce; gestorben am 20 Feb 1194 in Palermo.

  6. 24.  Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte wurde geboren in cir 1106 (Sohn von Herr Hugo VII. von Lusignan, der Braune und Sarrasine von Lezay); gestorben in 1173 in Aleppo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kreuzritter
    • Titel (genauer): Lusignan; Herr von Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Lusignan_(Vienne)
    • Militär / Gefecht: 10 Aug 1164, Artah; Teilnehmer an der Schlacht von Artah https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Artah

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Hugh_VIII_of_Lusignan

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Hugues_VIII_de_Lusignan



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_VIII._von_Lusignan

    Hugo VIII. von Lusignan (* um 1106; † 1173 in Aleppo), genannt "der Alte" (le Vieux), war Herr von Lusignan und Kreuzritter.

    Er war der Sohn von Hugo VII. von Lusignan und dessen Frau Sarrasine von Lezay.

    Auf einem Kreuzzug geriet er im Heiligen Land in der Schlacht von Artah am 10. August 1164 in die Gefangenschaft Nur ad-Dins, der ihn in Aleppo einkerkerte. Er verblieb in Gefangenschaft bis er wohl 1173 starb. Sein Sohn Hugo vertrat ihn in der Heimat, starb aber 1169, noch bevor ihm der Tod seines Vaters berichtet wurde. So wurde wiederum dessen Sohn Hugo, also ein Enkel von Hugo VIII. dessen amtlicher Nachfolger als Hugo IX., Herr von Lusignan und Graf von La Marche.


    Literatur
    • Sidney Painter: The Lords of Lusignan in the Eleventh and Twelfth Centuries. In: Speculum 32,1 (1957) 27–47.
    Weblinks
    • Hugues (VIII) "le Brun" de Lusignan bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Gestorben im Kerker von Aleppo nachdem er 1164 in Artah gefangen genommen wurde.

    Hugo heiratete Bourgogne von Rancon in cir 1140. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 25.  Bourgogne von Rancon (Tochter von Gottfried I. von Rancon und Fossifia N.).

    Notizen:

    Bourgogne und Hugo VIII. hatten sieben Kinder, alles Söhne.

    Notizen:

    - Hugo von Lusignan, (* 1141; † 1169), 1165 Regent von Lusignan; Vater von Hugo IX. von Lusignan, Herr von Lusignan und Graf von La Marche
    - Robert von Lusignan († jung, um 1150)
    - Guido von Lusignan († 1194), 1186–1192 König von Jerusalem, 1192–1194 König von Zypern
    - Amalrich I. (* 1145; † 1205), 1194–1205 König von Zypern, als Amalrich II. 1197–1205 König von Jerusalem
    - Gottfried von Lusignan, (* 1149; † 1224) 1191–1193 Graf von Jaffa und Askalon
    - Peter von Lusignan, vermutlich Priester
    - Wilhelm von Lusignan (* nach 1163; † vor 1208), Herr von Valence

    Kinder:
    1. Hugo von Lusignan wurde geboren in cir 1141; gestorben in 1169.
    2. Guido von Lusignan gestorben in 1194.
    3. 12. König Amalrich I von Lusignan (Zypern) wurde geboren in 1145; gestorben am 1 Apr 1205 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  8. 26.  Balduin von Ibelin (Ramla)Balduin von Ibelin (Ramla) wurde geboren in vor 1136 (Sohn von Barisan (Balian) von Ibelin und Herrin Helvis von Ramla); gestorben in cir 1187.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Ramla

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_von_Ibelin (Okt 2017)

    Balduin von Ibelin, auch Balduin (III.) von Ramla genannt, (* vor 1136; † um 1187) war Herr von Ramla und eine wichtige Person im Königreich Jerusalem.

    Er war ein Sohn von Barisan von Ibelin und Bruder von Hugo von Ibelin. Nach dem Tod seines Bruders übernahm er 1170 die Herrschaft Ramla. Die Burg und Herrschaft Ibelin überließ er kurz darauf seinem jüngeren Bruder Balian. Balduin und Balian unterstützten Graf Raimund III. von Tripolis gegen Miles von Plancy als Regent für König Balduin IV. Balduins Tochter Eschiva heiratete um 1174 den späteren König von Jerusalem und Zypern, Amalrich von Lusignan.

    1177 nahmen die Brüder an der siegreichen Schlacht von Montgisard teil. Am 10. Juni 1179 geriet Balduin in der Schlacht bei Mardsch Uyun am Jordan in Gefangenschaft, aus der ihn der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos freikaufte. Nach seiner Freilassung 1180 reiste er nach Konstantinopel, wo er den Tod des Kaisers miterlebte.
    1183 unterstützte er Raimund gegen Guido von Lusignan, den Ehemann Sibylles und Regent für den kranken Balduin IV. Balduin von Ibelin war auch unter den Baronen, die dem König im gleichen Jahr rieten, ihren Sohn Balduin V. noch zu seinen Lebzeiten krönen zu lassen, um Guidos Nachfolge als König zu verhindern. Balduin IV. starb 1185, Balduin V. im Jahr darauf, und als Raimunds Favorit für die Nachfolge, Humfried IV. von Toron, die Krone ausschlug und sich auf Guidos Seite stellte, weigerte sich Balduin, diesem den Treueid zu leisten. Er übertrug seine Herrschaften Ramla und Mirabel seinem jungen Sohn Thomas von Ibelin († 1188), auf dass dieser, wenn er alt genug sei, König Guido die Huldigung leisten möge die er verweigerte.[1] Anschließend ging er ins Exil nach Antiochia, wo er vom Fürsten Bohemund IV. ein großes Lehen erhielt.
    Nach der Chronik von Ernoul, einer altfranzösischen Fortsetzung der Chronik des Wilhelm von Tyrus, die von einem Schreiber von Balduins Bruder Balian stammt, rührte Balduins Abneigung gegen Guido daher, dass er 1180 selbst Sibylle heiraten wollte. Die Familie Ibelin war jedoch nicht so bedeutend wie die Familie Lusignan, und Balduin scheiterte mit seinem Wunsch. Er weigerte sich, nach Jerusalem zurückzukehren, um Guido gegen Saladin zu unterstützen. König Guido unterlag 1187 in der verheerenden Schlacht bei Hattin in deren Folge auch Ramla, Mirabel und Ibelin von den Muslimen unter Saladin erobert wurden.
    Vermutlich starb er 1187 im selbstgewählten Exil.

    Balduin heiratete Richilde von Bethsan (Béthune) in spätestens 1157, und geschieden in cir 1174. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 27.  Richilde von Bethsan (Béthune)Richilde von Bethsan (Béthune) (Tochter von Guermond I. von Bethsan (Béthune) und Margarethe von Beirut (Brisbarre)).

    Notizen:

    Richilde und Balduin hatten zwei Töchter.

    Name:
    Bethsan - Bet Scheʾan
    Die Stadt liegt in der Beit-Scheʾan-Senke (hebräisch בִּקְעַת בֵּית שְׁאָן Biqʿat Bēt-Šəʾān) des Jordangrabens im Nordbezirk Israels, ca. 25 km südlich des Sees Genezareth am Ende der neu errichteten Neuen Jesre'eltalbahn nahe der jordanischen Grenze.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bet_Scheʾan (Sep 2023)

    Notizen:

    Mit ihr hatte er zwei Töchter:
    • Eschiva († 1196/1197) ∞ um 1174 Amalrich von Lusignan
    • Stephanie ∞ um 1174 Amalrich, Vizegraf von Nablus

    Verheiratet:
    Balduin war mit Richilde, der Tochter von Guermond I. von Bethsan, verheiratet.

    Geschieden:
    Die Ehe wurde annulliert.

    Kinder:
    1. 13. Eschiva von Ibelin gestorben in vor 1198.

  10. 28.  Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) wurde geboren in 1126 (Sohn von Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) und Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)); gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1151 bis 1181, Grafschaft Champagne; Graf von Champagne (Haus Blois)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Champagne)

    Heinrich I. (franz.: Henri; * 1126; † 16. März 1181 in Troyes), genannt der Freigiebige (le Libéral), war seit 1151 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald II. des Großen und dessen Ehefrau Mathilde von Kärnten.

    Biographie
    Stellvertretend für seinen Vater nahm Heinrich im Gefolge König Ludwigs VII. am zweiten Kreuzzug teil, wo er in Konstantinopel von Kaiser Manuel I. Komnenos zum Ritter geschlagen wurde. 1151 unterstützte er gemeinsam mit dem König den Grafen Gottfried VI. von Anjou gegen dessen älteren Bruder Heinrich Plantagenet.
    Beim Tod seines Vaters übernahm Heinrich die Champagne und überließ die anderen Herrschaften, darunter Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre seinen jüngeren Brüdern, womit er für sich den durch die großen Messen wirtschaftlich bedeutenderen Teil des Familienbesitzes auswählte. Durch diese Teilung wurde auch die Personalunion der Territorien der Blois dauerhaft aufgelöst, doch versicherte sich Heinrich weiterhin der ungeteilten Macht seines Hauses indem er seine jüngeren Brüder zur Gefolgschaftspflicht ihm gegenüber verpflichtete. Dieses Lehnsverhältnis sollte auch auf ihre Nachkommen übergehen und wurde erst 1234 durch Heinrichs Enkel Theobald IV. beendet.
    Unter Heinrich vollzog das Haus Blois eine Revision seiner traditionell königsfeindlichen Haltung, was 1160 zur Ehe von Heinrichs Schwester, Adela, mit dem König führte. Durch seine Schwester erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einflusss auf den königlichen Hof, da sie schon zu Lebzeiten ihres Mannes die Regentschaft führte. Heinrich selbst heiratete dazu vier Jahre später Prinzessin Marie, eine Tochter des Königs aus dessen erster Ehe mit Eleonore von Aquitanien. In der Rolle eines Vermittlers vertrat Heinrich seinen König in Konflikten mit Heinrich Plantagenet oder Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Besonders während des Schismas zwischen Papst Alexanders III. und dem Kaiser, versuchte sich Heinrich als Schlichter unnd bot dem Kaiser die Huldigung an falls es ihm nicht gelinge seinen König, der Papst Alexander unterstützte, mit dem Kaiser zu versöhnen. Tatsächlich scheiterte am 9. August 1162 ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien bei Saint-Jean-de-Losne an der Weigerung Alexanders III., wonach Heinrich sich zum Vasallen des Kaisers erklärte.
    1179 zog Heinrich ein zweites Mal in das heilige Land. Auf seiner Rückreise über Kleinasien geriet er in die Gefangenschaft des Seldschuken Kılıç Arslan II., wurde aber nach einer Intervention Kaiser Manuels wieder freigelassen. Seine Abwesenheit hatte zur Folge, dass der Einfluss seiner Familie auf die Krone nach dem Tod König Ludwigs VII. 1180 zusammenbrach. Denn der neue König Philipp II., Heinrichs Neffe, entledigte sich der Bevormundung durch die Familie seiner Mutter und verbündete sich mit dem Grafen Philipp I. von Flandern.
    Heinrich kehrte 1181 in seine Heimat zurück, wo er aber wenig später verstarb und in der von ihm gestifteten Kirche Saint-Etienne zu Troyes bestattet wurde. Er errichtete eine geordnete Herrschaft über den Adel der Champagne und konnte sich auuf die Hilfe von etwa 2000 Vasallen stützen, was ihn wiederum zu einem Adligen machte, dem in Frankreich kaum jemand gleichstand. Die Champagne wurde ein sicherer Ort für Kaufleute, die in der Champagne abgehaltenen Messen ein zentraler Punkt des Handels und der Finanzwelt im mittelalterlichen Europa. Darüber hinaus wurde sein Hof in Troyes ein berühmtes literarisches und geistiges Zentrum, das bedeutende Gelehrte wie Walter Map anzog. Heinrich selbst war eher an geistiger Bildung interessiert und begründete eine große Bibliothek, weiterhin war er von frommer Natur und beschenkte freigiebig religiöse Einrichtungen, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Zugleich war seine Frau in Troyes Herrin eines der glänzendsten Höfe des hochmittelalterlichen Frankreichs, an dem bedeutende Dichter wie Chrétien de Troyes oder Conon de Béthune protegiert wurden.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Champagne ging aus der Vereinigung der Grafschaften von Meaux und Troyes hervor, die den größten Teil des ehemaligen fränkischen Dukats Champagne umfassten. Die Vereinigung wurde durch Robert von Vermandois realisiert, der Meaux von seinem Vater erbte und Troyes durch seine Ehefrau als Mitgift erhielt. Seit 967 war mit dem Besitz von Troyes auch der Titel eines Comes palatinus Francorum regis (Pfalzgrafen der Könige der Franken) verbunden, der von König Lothar an Graf Heribert den Alten vergeben worden war. Graf Hugo I. war der erste der den Titel comes Campanie (Graf von Champagne) trug, den Graf Theobald IV. auf comes palatinus Campanie Brigensis (Pfalzgraf von Champagne-Brie) erweiterte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Champagne

    Heinrich heiratete Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) in 1164. Marie (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 29.  Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1145 (Tochter von König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere und Königin Eleonore von Aquitanien); gestorben am 11 Mrz 1198.

    Notizen:

    Die Kinder von Heinrich und Marie waren:
    • Heinrich II. (* 29. Juli 1166; † 10. September 1197 in Akkon), Graf von Champagne und König von Jerusalem (uxor nomine)
    • ∞ am 5. Mai 1192 Königin Isabella I. von Jerusalem († um 1205)
    • Marie (* um 1174; † 9. August 1204 in Palästina)
    • ∞ am 6. Januar 1186 Balduin IX. († 1205), Graf von Flandern und Hennegau, Kaiser von Konstantinopel
    • Theobald III. (* 13. Mai 1179; † 24./25. Mai 1201), Graf von Champagne
    • ∞ 1195 Blanka von Navarra († 1229), Tochter des Königs Sancho VI. von Navarra
    • Scholastika († 1219)
    • ∞ Graf Wilhelm V. von Macon und Vienne († 1224)

    Kinder:
    1. 14. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois) wurde geboren am 29 Jul 1166; gestorben am 10 Sep 1197 in Akkon; wurde beigesetzt in Akkon.
    2. Graf Theobald III. von Champagne (Blois) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes; gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.
    3. Kaiserin Marie von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1174; gestorben am 29 Aug 1204 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  12. 30.  Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1136 (Sohn von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Melisende von Jerusalem); gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162 bis 1174, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Amalrich I. (auch Amaury oder Aimery; * 1136; † 11. Juli 1174 in Jerusalem) aus dem Haus Château-Landon war König von Jerusalem von 1162 bis 1174. Er war der Sohn von König Fulko und Königin Melisende und der Bruder von König Balduin III.
    1151 belehnte ihn sein Bruder mit der Grafschaft Jaffa, die 1153 nach einer erfolgreichen Belagerung um die von Balduin III. eroberte Festungsstadt Askalon zur „Grafschaft Jaffa und Askalon“ erweitert wurde.

    Nach dem kinderlosen Tod Balduins III. wurde Amalrich am 18. Februar 1162[1] vom Patriarchen von Jerusalem, Amalrich von Nesle, zum König von Jerusalem gekrönt. Seine Regierung konzentrierte sich auf Ägypten. Sowohl er als auch Nur ad-Din, Herrscher von Damaskus und Aleppo, strebten nach der Oberhoheit über das Reich der Fatimiden: die Kreuzfahrer wollten die Eroberung des Landes seit Balduin I., und sogar Gottfried von Bouillon hatte die Abtretung Jerusalems an den Lateinischen Patriaiarchen von Jerusalem versprochen, falls ihm die Eroberung Kairos gelänge. Die Unterwerfung Askalons durch Balduin III. 1153 machte einen Feldzug gegen Ägypten realisierbar, und die Tempelritter begannen damit, Karten mit möglichen Invasionswegen anzulegen.

    Andererseits wollte auch Nur ad-Din Ägypten besitzen, zum einen als wichtige wirtschaftliche Ressource, zum anderen, weil er so das Königreich Jerusalem einkreisen konnte. Fünf Jahre lang kämpften Amalrich und Schirkuh, Nur ad-Dins Stellvertreter, um den Besitz Ägyptens. 1164, 1167 und 1168 fiel Amalrich ohne Erfolg in Ägypten ein; der dritte Feldzug war eine kombinierte Land- und Seeoperation mit Unterstützung durch den byzantinischen Kaiser Manuel I., dessen Feldherr Andronikos Kontostephanos aber bei Damiette geschlagen wurde. Der Krieg endete, als Schirkuhs Neffe Saladin sich zunächst selbst zum Wesir und 1171, nach dem Tod des fatimidischen Kalifen, zum Sultan machte.
    Amalrich erkannte die Gefahr für sein Königreich und sandte 1169, 1171 und 1173 Botschafter nach Westeuropa, um Hilfe zu erbitten. Bei seinem ersten Angriff 1170 eroberte Saladin Eilat am Roten Meer, wandte sich dann aber gegen Nur ad-Din, der Saladins Macht einzuschränken versuchte. Sowohl Amalrich als auch Nur ad-Din starben 1174. Saladin übernahm nun die Macht auch in Syrien, und eine Reihe von schwachen Königen in Jerusalem sollte ihm schließlich die Zerstörung des Königreichs ermöglichen.

    Amalrich I., der zweite in Palästina geborene König von Jerusalem, war – ähnlich seinem Bruder Balduin III. – mehr ein Gelehrter als ein Krieger. Er beauftragte Wilhelm von Tyrus mit die Niederschrift einer Geschichte des Königreichs und studierrte in seiner Freizeit oft die Gesetze seines Landes. Die Katholische Kirche vertraute ihm nicht, und Wilhelm von Tyrus war erstaunt, als er merkte, dass Amalrich während einer Krankheit über die Auferstehung nachdachte. Er besteuerte den Klerus, was diesem selbstverständlich missfiel. Dennoch gelang es ihm, sowohl Staat als auch Kirche zu entwickeln.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Balduin III. starb 1162 unter mysteriösen Umständen. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Amalrich I., dessen Regierungszeit ein ständiger Kampf mit Nur ad-Din und dessen Befehlshaber Saladin um die Kontrolle Ägyptens bestimmte. Obwohl vom byzantinischen Kaiser Manuel I. unterstützt, gelang es ihm am Ende nicht, Ägypten zu erobern. Amalrichs und Nur ad-Dins Tod 1174 sicherten Saladins Übermacht. Amalrich erließ in seinen ersten Regierungsjahren die so genannte Assise sur la ligece (siehe Haute Cour von Jerusalem), die Aftervasallen vor Willkürakten ihrer Lehnsherren schützen sollte, und zugleich dazu diente, diese nachgeordneten Vasallen an den König zu binden, da er nun auch (wenigstens formal) von ihnen, und nicht nur von seinen direkten Lehnsleuten, Gehorsam einfordern konnte."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Amalrich heiratete Königin Maria von Jerusalem (Komnenen) in 1167. Maria wurde geboren in 1154; gestorben in 1217. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 31.  Königin Maria von Jerusalem (Komnenen)Königin Maria von Jerusalem (Komnenen) wurde geboren in 1154; gestorben in 1217.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Jerusalem durch Heirat

    Notizen:

    Mit Maria hatte Amalrich eine Tochter:
    - Isabella I., die 1192 Königin von Jerusalem wurde und 1197 Amalrich von Lusignan, den späteren König von Zypern heiratete.

    Verheiratet:
    Amalrich heiratete in zweiter Ehe Maria Komnena, Großnichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.

    Kinder:
    1. 15. Königin Isabella I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1170; gestorben in 1205/1208.


Generation: 6

  1. 32.  Graf Érard I. (Erhard)Erhard I. von BrienneGraf Érard I. (Erhard)Erhard I. von Brienne wurde geboren in cir 1070 (Sohn von Graf Walter I. von Brienne und Eustachia von Tonnerre); gestorben in vor 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Erard I, of Brienne
    • Französischer Name: Érard I. de Brienne
    • Titel (genauer): Count of Brienne
    • Titel (genauer): Comte de Brienne
    • Titel (genauer): 1089-1125, Grafschaft Brienne; Graf von Brienne https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Brienne

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Érard_I._(Brienne)

    Érard I. († vor 1125) war ein Graf von Brienne aus dem Haus Brienne. Er war der ältere Sohn des Grafen Walter I. von Brienne und der Eustachie von Tonnerre.

    Verheiratet war er mit der Erbtochter des Andreas von Ramerupt aus dem Haus Montdidier.[1][2]

    Einer Urkunde der Abtei Montier-en-Der aus dem Jahr 1114 zufolge begab sich Érard I. in diesem Jahr auf eine bewaffnete Pilgerreise in das heilige Land.[3] Damit begründete er die generationenlange Kreuzfahrertradition seiner Familie. Sein Sohn wird erstmals 1125 als Graf von Brienne genannt.

    Einzelnachweise
    Alberich von Trois-Fontaines, Chronica, hrsg. Paul Scheffer-Boichorst in: Monumenta Germaniae Historica SS 23 (1874), S. 818
    Genealogiæ scriptoris Fusniacensis §11, hrsg. von Georg Heinrich Pertz, in: Monumenta Germaniae Historica SS 13 (1881), S. 254
    Catalogue des actes des Seigneurs de Joinville Nr. 19, hrsg. von Henri-François Delaborde in: Jean de Joinville et les seigneurs de Joinville (1894), S. 245–246
    Weblink
    Comtes de Brienne bei Foundation for Medieval Genealogy.ac (englisch)



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Erard_I,_Count_of_Brienne

    Erard I, Count of Brienne (1060–1114) was Count of Brienne at the end of the 11th century. He was the son of Gautier I of Brienne, count of Brienne, and his wife Eustachie of Tonnerre.

    In 1097 he fought in the First Crusade.

    In 1110 he married Alix of Roucy-Ramerupt, daughter of André de Montdidier-Roucy, seigneur de Ramerupt. They had 3 children :

    Gautier II of Brienne, count of Brienne and lord of Ramerupt.
    Guy of Brienne
    Félicité of Brienne, who married Simon I of Broyes then in 1142 Geoffroy III, sire de Joinville.



    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Érard_Ier_de_Brienne

    Érard Ier de Brienne (né vers 1070, † entre 1114 et 1125) est un comte de Brienne du xie siècle. Il est fils de Gautier Ier, comte de Brienne et d'Eustachie de Tonnerre.

    Biographie
    Il participe en 1097 à la première croisade et est probablement présent lors de la prise de Jérusalem par les croisés en 10991. Il serait rentré en Champagne dans l'année 11012.

    En 1112, il aide à la fondation de l'abbaye de Beaulieu et leur donne une partie de ce qu'il possède à Jasseines, une partie de la rivière d'Aube et droit d'usage dans ses bois et de pâturage dans tout son comté2.

    Tout comme son père avant lui, Érard a été en litige avec l'Abbaye de Montier-en-Der dont il aurait violé les droits. Après sommations, Hugues Ier, comte de Champagne dut prendre les armes pour le faire renoncer à ses prétention par des guerres et des sièges2.

    Alors qu'il se trouvait gravement malade à Avenay, il demanda à son frère Milon II de Bar-sur-Seine de le faire enterrer à Montier-en-Der et de donner aux moines une rémunération convenable. Ses fils Gautier II et Guy donneront leur aval sur ces dispositions2.

    A sa mort, il est inhumé à l'Abbaye de Montier-en-Der3.

    Mariage et enfants
    En 1110, il épouse Alix de Roucy-Ramerupt, fille d'André de Montdidier-Roucy, seigneur de Ramerupt, et d'Adelisa (nom de famille inconnu) qui donne naissance à 3 :

    Gautier II de Brienne, comte de Brienne et seigneur de Ramerupt.
    Gui de Brienne, décédé entre 1143 et 1147.
    Félicité de Brienne, qui épouse Simon Ier de Broyes puis en 1142 Geoffroy III, sire de Joinville.



    Sources
    Marie Henry d'Arbois de Jubainville, Histoire des Ducs et Comtes de Champagne, 1865.
    Marie Henry d'Arbois de Jubainville, Catalogue d'actes des comtes de Brienne, 950-1356..., 1872.
    Articles connexes
    Ville de Brienne-le-Château
    Maison de Brienne
    Château de Brienne
    Maison de Montdidier-Roucy
    Notes et références
    ↑ Arthur Prévost, les champenois aux Croisades
    ↑ a, b, c et d Marie Henry d'Arbois de Jubainville, Catalogue d'actes des comtes de Brienne, 950-1356...
    ↑ a et b Foundation for Medieval Genealogy [archive].

    Érard + Alix von Ramerupt (Montdidier). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Alix von Ramerupt (Montdidier)Alix von Ramerupt (Montdidier) (Tochter von Herr Andreas von Ramerupt (Montdidier) und Adèle).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Ramerupt
    • Titel (genauer): Lady of Ramerupt
    • Titel (genauer): Dame de Ramerupt

    Notizen:

    Alix, 1108/43 bezeugt, Dame de Ramerupt, gründet 1143 die Abtei Notre-Dame de Bassefontaine in Brienne-la-Vieille.



    English: https://en.wikipedia.org/wiki/House_of_Montdidier

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Maison_de_Montdidier-Roucy



    https://de.wikipedia.org/wiki/Montdidier_(Adelsgeschlecht)

    Montdidier war eine Familie des nordfranzösisches Adels, das erstmals Mitte des 10. Jahrhunderts als Grafen von Montdidier auftrat.

    Geschichte
    Durch Heirat gelangten die beiden Linien der Familie in den Besitz der Grafschaft Dammartin und der Grafschaft Roucy, die allerdings beide mangels männlicher Nachkommen im 12. bzw. 13. Jahrhundert wieder verloren gingen.

    Die bekanntesten Familienmitglieder sind Ebles II., der um 1073 in der spanischen Reconquista aktiv war, ein Schwiegersohn des Normannenfürsten Robert Guiscard, seine Schwester Félicie, die 1076 König Sancho I. von Aragón und Navarra heiratete, sowie (in Deutschland) dessen Sohn Hugo, ein Schwiegersohn des Stauferherzogs Friedrich I. von Schwaben.[1]

    Stammliste
    NN
    Hilduin I., † vor 956, nach 923 Graf von Montdidier
    Hilduin, Graf von Arcis-sur-Aube iure uxoris; ∞ Hersende, 970 als Gräfin bezeugt, Dame de Ramerupt
    Manasses, † 991, 970 Bischof von Troyes
    Hilduin II., comes, Seigneur de Ramerupt, 992 bezeugt
    Hilduin III., comes, Seigneur de Ramerupt; ∞ Adèle, † 1062, Erbin von Roucy (Roucy)
    Hilduin IV., 1032 bezeugt, † 1063, Graf von Montdidier, Seigneur de Ramerupt, 1061 Graf von Roucy; ∞ Adèle, Erbin von Roucy, † 1062, Tochter von Ebles I., Graf von Roucy (Haus Roucy)
    Ebles II., † Mai 1103, 1063 Graf von Roucy ; ∞ vor 1082 Sibille, Tochter von Robert Guiskard, Herzog von Apulien (Hauteville (Familie))
    Guiscard
    Hugues Cholet, 1104/58 bezeugt, † wohl 1160, Graf von Roucy, Seigneur de Nizy-le-Comte et de Sévigny; ∞ I Aveline, 1117 bezeugt; ∞ II Richilde von Schwaben, 1139/47 bezeugt, † vor 1154, Tochter von Friedrich I., Herzog von Schwaben (Stammliste der Staufer)
    (I) Ada, 1172 bezeugt; ∞ Gaucher II., Châtelain de Châtillon-sur-Marne, Seigneur de Troissy, de Montjay et de Crécy, 1134 bezeugt, X 19. Januar 1147 in Laodikäa (Haus Châtillon)
    (II) Robert Guiscard, 1147/78 bezeugt, † vor 1181, 1164 Graf von Roucy; ∞ vor 1154 Elisabeth de Mareuil, Dame de Neufchâtel-sur-Aisne, 1132/1207 bezeugt, Tochter von Jean, Vizegraf von Mareuil, Seigneur de Neufchâtel, Witwe von Robert, Seigneur de Montaigu (Haus Pierrepont), heiratete in dritter Ehe vor 1202 Renaud de Montdiviel
    Raoul I., 1166 bezeugt, † 1196, Graf von Roucy; ∞ Isabeau (Melisende) de Coucy, Tochter von Raoul, Seigneur de Coucy (Haus Boves), heiratete in zweiter Ehe Henri III., Graf von Grandpré († 1211)
    Tochter, 1181 Nonne in Plesnois
    Jean I., 1166/91 bezeugt, † 1200, Graf von Roucy
    Eustachie, 1190/1209 bezeugt, † wohl vor 1211, 1206 Gräfin von Roucy; ∞ 1190 Robert, Seigneur de Pierrepont, 1183 exkommuniziert, 1200 bezeugt, † vor 1209 (Haus Pierrepont)
    Ebles, 1180 Kanoniker in Reims
    Henri, † 1196
    Beatrix, † 1180
    (II) Ebles, 1147/54 bezeugt
    (II) Hugues, Seigneur de Thony, Seigneur du Bois 1154/66 ; ∞ Eve de Courlandon – Nachkommen : die Herren von Le Bois, Manre, Villette, Chalendry und Chastay
    (II) Clémence, 1154 bezeugt; ∞ I Renaud, Seigneur de Rozoy-en-Thiérache; ∞ II Guermond de Châtillon, Seigneur de Savigny (Haus Châtillon)
    (II) Havoie
    (II) Sara genannt Agnès, 1154 bezeugt; ∞ Gui, Seigneur de Soupir
    (II) Sibille, 1154 bezeugt
    Thomas, † klein
    Ebles
    Ebles
    Manassès
    Thomas, 1157 bezeugt
    Petronille, 1157 bezeugt; ∞ Raoul, Graf von Vieille-Ville
    Ermengarde, 1157 bezeugt; ∞ Gervais, 1151 Seigneur de Bazoches-sur-Vesles, 1134/67 bezeugt, † vor 1169
    Mabile (Mamilia), † bald nach 1122; ∞ I Hugues du Puiset, Graf von Jaffa, † wohl 1112; ∞ II Albert von Namur, Graf von Jaffa, † kurz vor 1122
    Agnès ; ∞ vor 1119 Simon II. Graf von Clefmont, Seigneur de Ribemont, 1098/um 1130 bezeugt
    André, † nach 1118, Seigneur de Ramerupt et d'Arcis-sur-Aube 1093–1096; ∞ I Adèle; ∞ II Guisemode, Schwester von Baudouin, Mönch in Molesme, Witwe von Hugues, Seigneur de Pleurs
    (I) Hugo Britto, 1102/08 Graf, in Spanien
    (I) Olivier
    (I) Ebles, † 21. Januar 1126, Seigneur de Ramerupt, wohl 1103/04 Archidiakon in Laon, 1121/26 Bischof von Châlons
    (I) Alix, 1108/43 bezeugt, Dame de Ramerupt, gründet 1143 die Abtei Notre-Dame de Bassefontaine in Brienne-la-Vieille; ∞ Erard I., Graf von Brienne, † 1114/25, bestattet in der Abtei Montier-en-Der (Haus Brienne)
    (I) Tochter; ∞ Jean, Vizegraf von Mareuil
    Felicie, † 3. Mai 1123; ∞ 1076 Sancho I. Ramirez, König von Aragón, 1076 König von Navarra, † 4. Juni 1094
    Hugues, 1060 bezeugt
    Beatrix, † 2. September nach 1129; ∞ Godefroid I., Graf von Perche, † Mitte Oktober 1100
    Marguerite ; ∞ Hugues I., Graf von Clermont-en-Beauvaisis, genannt Hugues de Mouchy, 1067 bezeugt (Haus Clermont)
    Ermentrude, 1072/1102 bezeugt; ∞ Thibaut I., Graf von Reynel, † vor 11. April 1101
    Ada, um 1095 bezeugt, bestattet in der Abtei Liessies ; ∞ I Geoffroy, Seigneur de Guise; ∞ II Walter, Herr von Ath; ∞ III Thierry, Seigneur d’Avesnes, † wohl 1106
    Adèle, † 1068/69, bestattet in der Abtei St. Hubert in den Ardennen; ∞ Arnold II., Graf von Chiny, † 16. April 1106 (Haus Chiny)
    Adélaide; ∞ Conon, genannt Falcon de la Sarraz, um 1087/110 bezeugt, † vor 1114
    Manassès Calva Asina, 1031/53 bezeugt, 1053 Vidame de Reims; ∞ Beatrix von Hennegau, geschieden von Ebles I., Graf von Roucy, Tochter von Reginar IV., Graf von Hennegau (Reginare) und Havide von Frankreich (Stammliste der Kapetinger)
    Manassès, 1095/1106 Erzbischof von Reims
    Guy de Neufchâtel, † vor 1103
    Adèle, Äbtissin von Notre-Dame in Laon
    Isabelle; ∞ I Bouchard II. Graf von Corbeil, X vor 1101 (Rolloniden); ∞ II Gui I. le Rouge, Graf von Rochefort, Seigneur de Gournay-sur-Marne (Haus Montlhéry)
    Manassès, X 15. Dezember 1037 Ornel, 1025 Graf von Dammartin, bestattet in Saint-Vannes in Verdun; ∞ Constance (wohl Constance de Dammartin)
    Eudes, Graf von Dammartin nach 1050–60/61
    Hugues I., 1071 Graf von Dammartin, 1075 Seigneur de Bulles, † wohl 1100; ∞ Roharde, Schwester von Ascalin de Bulles
    Sohn, † vor 1081
    Pierre, 1081 bezeugt, † 13. September 1105/06 Château de Rosnay (Champagne), Graf von Dammartin ; ∞ Eustachie, 1107 bezeugt
    Sohn, 1107 bezeugt
    Basilie, 1081 bezeugt
    Adèle de Bulles, 1081/1193 bezeugt ; ∞I Aubri de Mello, † jung (Haus Mello) ; ∞ II Lancelin (wohl Lancelin II. de Beauvais), 1112/16 Verweser der Grafschaft Dammartin – die Nachkommen aus erster Ehe sind die späteren Grafen von Dammartin
    (II) Manassès, 1114/71 bezeugt, 1139 Sire (Vicecomes) de Bulles, gründet 1135 Kloster Beaupré (Picardie), 1142/71 Abt des Klosters Froidmont, bestattet in Beaupré; ∞ Alix de Milly, Tochter von Sagalon, bestattet in Beaupré
    (II) Renaud, 1114/62 bezeugt, † vor 1167, wohl 1138 Graf von Dammartin, 1149 Seigneur de Bulles; ∞ I Marguerite de Senlis, Tochter von Guillaume Loup, Bouteiller de France; ∞ II Euphémie de Picquigny, 1144 bezeugt, 1149 geistlich in Garanville, Tochter von Guermond de Picquigny, Vidame d’Amiens
    (II) Thibaut, 1114/um 1167 bezeugt, † vor 1172, 1149 Seigneur de Bulles, 1123/49 Archidiakon, 1139 Domthesaurarius in Beauvais
    (II) Rohes, 1144 bezeugt
    (II) Lancelin, 1134/49 bezeugt, 1149 Seigneur de Bulles, Graf von Dammartin; ∞ Clémence, 1153 bezeugt
    (II) Beatrix
    (II) Mabilie
    (II) Basilie; ∞ wohl Dreux de Mello, 1136 bezeugt (Haus Mello)
    Eustachie, 1081 bezeugt


    Einzelnachweise
    Schwennicke Band I.1 Tafel 14 (Die Staufer…) führt keine Tochter Friedrichs I. auf, die mit Hugo von Roucy verheiratet war, allerdings in der hier benutzten Tafel; es gilt: (1) Alberich von Trois-Fontaines erwähnt die Ehefrau Hugos ohne Namensnennung als Schwester von Kaiser Konrad ("comes Hugo Cholez" und "ut dicitur, imperatoris Conradi", Chronica Albrici Monachi Trium Fontium 1119, MGH SS XXIII, S. 823.), (2) Hugo beschenkte die Kirche in Épernay für das Seelenheil seiner Ehefrau Richildis mit Einverständnis u. a. seines Sohnes (aus dieser Ehe) Robert Guiscard ("Hugo comes Roceiensis" … "ecclesiam…in Eberneicurte" … "uxoris Richildis pie memorie" … "filiorum meorum Roberti Wiscardi et uxoris eius Elisabeth, Ebali et Hugonis et filiarum mearum Clementie, Sibille et Sare que cognominatur Agnes", Dokument von 1154 (Godefroid Kurth (Hg.) (1903) Chartes de l´abbaye de Saint-Hubert en Ardenne, Band I, XCII, S. 117)
    Literatur
    Père Anselme: Histoire généalogique et chronologique de la maison royale de France, des pairs, grands officiers de la Couronne, de la Maison du Roy et des anciens barons du royaume...., par le P. Anselme,... ; continuée par M. Du Fourny, 3. Ausgabe (1726–1733) Band 8, S. 861–880 online
    Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band III.4 (1989) Tafel 675B, 676, 677
    Weblink
    Das Haus Roucy bei web.genealogies

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    - Walter II. († um 1161), Graf von Brienne, Herr von Ramerupt
    - Felicite; 1. ∞ mit Simon I. von Broyes; 2. ∞ mit Gottfried III. von Joinville

    Kinder:
    1. 16. Graf Walter II. von Brienne gestorben in cir 1161.
    2. Herrin Félicité von Brienne gestorben in 1178.

  3. 36.  Richard II. de MontfauconRichard II. de Montfaucon (Sohn von Herr Amadeus I. von Montfaucon und Méléryle von Neuenburg).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Montfaucon_(Doubs)

    Montfaucon ist eine Gemeinde im französischen Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

    Geographie
    Montfaucon liegt auf 510 m, etwa vier Kilometer östlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im westlichen Jura an aussichtsreicher Lage auf der Jura-Randkette (Côte) zwischen dem tief eingeschnittenen Doubstal im Nordwesten und dem sogenannten ersten Juraplateau (Becken von Saône) im Südosten, auf der Südabdachung der Höhe von Montfaucon.
    Die Fläche des 7,25 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des westlichen französischen Juras. Die nordwestliche Grenze verläuft entlang dem Doubs, der hier tief eingeschnitten zwischen dem Mont de Brégille und der Côte nach Südwesten fließt. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal nach Südosten über einen steilen Hang bis auf die Jura-Randkette, die in geologisch-tektonischer Hinsicht eine Antiklinale des Faltenjuras bildet. Der Steilhang wird durch mehrere kurze Erosionsrinnen in verschiedene Vorsprünge untergliedert. Er ist an einigen Orten von Felsbändern durchzogen (Kletterfelsen Roches d’Arbois). Mit 614 m wird beim Fort de Montfaucon die höchste Erhebung von Montfaucon erreicht. Auch der bewaldete Südhang der Jura-Randkette gehört zu Montfaucon. Die Grenze verläuft hier entlang dem Fuß der Kette am Nordrand des ausgedehnten Sumpfgebietes Marais de Saône, das einen Teil des ersten Juraplateaus einnimmt.
    Zu Montfaucon gehört der Weiler La Malate (250 m) im Doubstal. Nachbargemeinden von Montfaucon sind Chalèze im Norden, Gennes im Osten, Saône und Morre im Süden sowie Besançon und Chalezeule im Westen.

    Geschichte
    Die Ortsgeschichte von Montfaucon beginnt um die Mitte des 11. Jahrhunderts, als sich Béraud de Montfaucon, ein Vasall des Grafen von Burgund und des Erzbischofs von Besançon hier niederließ. Der Standort der ersten Holzburg ist jedoch unbekannt. Die Herren von Montfaucon stiegen rasch zu einem der wichtigsten Adelsgeschlechter der Franche-Comté auf. Durch eine Heirat wurde Richard de Montfaucon 1148 zugleich Graf von Montbéliard, was bis zum Erlöschen der Linie Ende des 14. Jahrhundererts Bestand hatte. Wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg von Montfaucon an den heutigen Standort auf einem Vorsprung über dem Doubstal verlegt. Daneben entwickelte sich der befestigte Burgflecken Montfaucon, der seit 1311 eine Pfarrkirche besaß. 1415 ging die Herrschaft Montfaucon durch Heirat an Louis von Chalon-Arlay aus dem Haus Oranien, das die Herrschaft bis zur Französischen Revolution innehatte. Nach dem Einmarsch Ludwig XI. in die Franche-Comté wurde die Burg 1477 teilweise zerstört.
    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die ersten Einzelhöfe im Bereich des heutigen Dorfkerns erbaut (genannt Montfaucon-les-Granges). Der Dreißigjährige Krieg führte zum Niedergang des Schlosses und des Burgfleckens. Zusammen mit der Franche-CoComté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 definitiv an Frankreich. Das ehemalige Montfaucon-les-Granges entwickelte sich zum neuen Ortskern. Als Mitte des 18. Jahrhunderts die Kirche von Vieux-Montfaucon baufällig wurde, entschied man sich, eine neue Kirche im Zentrum des neuen Ortes zu errichten.
    Lange Zeit landwirtschaftlich geprägt, entwickelte sich Montfaucon nach dem Deutsch-Französischen Krieg zum Garnisonsort. Auf der Höhe von Montfaucon wurden 1871 das Fort Vieux und von 1874 bis 1878 das Fort Neuf (heute Fort de Montfaucon) als Teil des Festungssystems um Besançon erbaut. Ende des 19. Jahrhunderts begann die Abwanderung der Dorfbevölkerung nach Besançon, die 1905 mit der Verlegung der 350 Mann starken Garnison nach Besançon noch beschleunigt wurde.

    Sehenswürdigkeiten
    Die Kirche Notre-Dame de la Nativité wurde von 1775 bis 1785 im klassischen Stil erbaut. Vom ehemaligen Château de Montfaucon aus dem 13. Jahrhundert sind die Ruinen erhalten. Auf der Höhe befinden sich die Festungsanlagen des Fort Vieux und des Fort de Montfaucon. Am Standort des Sendeturms bietet sich eine gute Aussicht auf das Doubstal und die nähere und weitere Umgebung. An die Römerzeit erinnern wenige Überreste einer Wasserleitung, die von Arcier nach Vesontio (Besançon) führte.

    Bevölkerung
    Mit 1513 Einwohnern (Stand 1. Januar 2014) gehört Montfaucon zu den kleineren Gemeinden des Département Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets im Bereich zwischen 250 und 340 Personen gelegen hatte, wurde seit Beginn der 1960er Jahre ein markantes Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither hat sich die Einwohnerzahl vervierfacht.

    Wirtschaft und Infrastruktur
    Montfaucon war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in der Agglomeration Besançon ihrer Arbeit nachgehen.
    Die Ortschaft liegt zwar abseits der größeren Durchgangsstraßen, ist aber trotzdem verkehrstechnisch gut erschlossen. Die Hauptzufahrt erfolgt von der Passhöhe Trou du Loup an der Hauptstraße N57, die von Besançon nach Pontarlier führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr 14 km. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Fontain, Saône und Bouclans.


    Weblinks
     Commons: Montfaucon (Doubs) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Offizielle Website der Gemeinde Montfaucon (französisch)

    Richard + Sophia von Montbéliard. Sophia (Tochter von Graf Dietrich II. (Thierry) von Mömpelgard (von Montbéliard)) gestorben in 1148. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 37.  Sophia von MontbéliardSophia von Montbéliard (Tochter von Graf Dietrich II. (Thierry) von Mömpelgard (von Montbéliard)); gestorben in 1148.
    Kinder:
    1. 18. Graf Amadeus II. von Montfaucon-Mömpelgard (Montbéliard) wurde geboren in 1130; gestorben in 1195.
    2. Erzbischof Dietrich II. von Montfaucon wurde geboren in cir 1130; gestorben am 15 Nov 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    3. Clémentine de Montfaucon wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1163 in Fouvent, Frankreich.

  5. 38.  Herr Roger von JoinvilleHerr Roger von Joinville (Sohn von Herr Gottfried II. von Joinville und Hoderine von Courtenay); gestorben in cir 1137.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Joinville
    • Titel (genauer): Seigneur de Joinville

    Notizen:

    Joinville:

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Joinville_(Haute-Marne)

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Joinville,_Haute-Marne

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Joinville_(Haute-Marne)



    https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_(Joinville)

    Roger (* vor 1096; † zwischen 1124 und 1132) war Herr von Joinville.

    Leben
    Roger war der Sohn des Gottfried II. Herr von Joinville, Graf von Joigny und der Hoderine von Courtenay. Beim Tod seines Vaters um 1096 erbte Roger die väterliche Herrschaft Joinville, während sein Bruder Rainald die Grafschaft Joigny erhielt.

    Er nahm am Hofe der Grafen von Champagne den Posten eines Sekretärs ein. Für sie vermittelte und unterzeichnete er Abkommen mit deren Vasallen. Insbesondere schlichtete er den Streit zwischen Graf Arnold von Reynel und der Abtei Montier-en-Der, deren Dörfer von jenem Grafen geplündert wurden. Ironischerweise mussten die Mönche dieser und anderer Abteien von Roger selbst gelegentliche Erpressungen und Raubzüge über sich ergehen lassen. Erst nachdem er (wie schon seine Vorfahren) mit der Exkommunikation bedroht wurde, gab er das gestohlene Gut zurück.

    Ehe und Nachkommen
    Roger war mit der Adelheid (Adelaide), Schwester des Guido von Vignory, verheiratet. Seine Kinder waren:

    Gottfried III., Herr von Joinville
    Robert († 1178)
    Guido, Bischof von Châlons († 1190)
    Adelheid, Äbtissin von Avenai
    Wilhelm, Ordensbruder
    Beatrix ∞ Heinrich, Graf von Grandpré
    Literatur
    Jules Simonnet: Essai sur l’histoire de la généalogie des sires de Joinville (1008–1386) accompagné de chartes. F. Dangien, Langres 1875, S. 39–46 (Textarchiv – Internet Archive



    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Roger_de_Joinville

    Roger de Joinville, mort vers 1137 était un seigneur de Joinville.

    Biographie
    C'est un familier de la cour de Champagne. Il est en quelque sorte secrétaire du comte, puisqu'il signe pour lui sur plusieurs chartes (de même que Geoffroy III), notamment sur un acte mettant fin aux vexations qu'Arnoul, comte de Reynel, faisait subir aux villages appartenant à l'abbaye de Montier-en-Der. Les moines de cette abbaye eurent à subir également les exactions des comtes de Brienne auxquelles participa Roger de Joinville, tradition familiale oblige.

    Quand le comte de Brienne partit pour la croisade, il rendit à l'Église ses légitimes possessions. Roger de Joinville en fit de même.

    Par la suite, il semble que Roger de Joinville respectât les ordres du Saint-Siège : menacé en un temps d'excommunication (comme le fut Etienne de Vaux), il déclara renoncer à tous les droits qu'il prétendait tenir sur Saint-Urbain, Profonde-Fontaine, Landéville, Poissons, Blécourt, Autigny et Maizières.

    Il conserva le droit de justice sur certains de ces villages, étant précisé l'inviolabilité des délinquants qui parviendraient à se réfugier dans les églises.

    Roger de Joinville épousa Adélaïde de Vignory, fille de Gui III, seigneur de Vignory. Ses fils, Geoffroy III devint sénéchal de la cour de Champagne1, Guy évêque de Chalons, mourra en Terre Sainte.

    Interprétations selon les sources
    Émile Jolibois considère que Roger de Joinville serait le fils de Geoffroy II alors que, pour Henri-François Delaborde, ils seraient frères. Ces différentes interprétations résultent du faible nombre des documents de cette époque.

    L'ordre successoral des seigneurs de Joinville ne s'en trouve pas changé, quelle que soit la version retenue. Si l'hypothèse de Delaborde s'avérait être la bonne, la fin de la ligne mâle directe s'arrêterait à Goeffroy II. Roger de Joinville commencerait la seconde, et Simon de Joinville, la troisième.

    Notes et références
    ↑ Pierre Ulrich, Guy de Joinville, évêque de Châlons, in Mémoires de la socièté d'agriculture, commerce, sciences et arts du département de la Marne, tome 77, 1962, Chalons-sur-Marne.
    Sources
    Gallica Delaborde, Henri-François (1854-1927). Jean de Joinville et les seigneurs de Joinville [archive]
    Émile Jolibois, La Haute-Marne Ancienne et Moderne, 1971, (ISBN 2-84178-037-6)
    Voir aussi
    Liste des comtes de Champagne
    Liste des seigneurs puis princes de Joinville

    Roger + Adélaïde von Vignory. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 39.  Adélaïde von VignoryAdélaïde von Vignory (Tochter von Herr Gui III. von Vignory und Beatrix von Burgund).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Vignory

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Vignory




    https://de.wikipedia.org/wiki/Vignory

    Vignory liegt in der französischen Region Grand Est im Département Haute-Marne. Das Dorf mit 253 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) gehört zum Arrondissement Chaumont und war bis 2015 Zentrum des Kantons Vignory. Seit März 2015 gehört es zum Kanton Bologne. Vignory liegt in einem kleinen Seitental der Marne und wird überragt von den Ruinen einer im 11. Jahrhundert vom normannischen Ritter Raoul Barbeta errichteten Burg.

    Sehenswürdigkeiten
    Kulturhistorisch von Bedeutung ist die Kirche St-Étienne, die zwischen 1032 und 1057 mit einem Priorat erbaut wurde. Sie ist ein Beispiel für die romanische Architektur im 11. Jahrhundert. Ein viereckiger Glockenturm, den ein achtseitiger Helm bekrönt, trägt auf jeder Seite der beiden oberen Stockwerke zwei gekreuzte Zwillingsbögen.

    Notizen:

    Roger und Adélaïde hatten 6 Kinder, 4 Söhne und 2 Töchter.
    - Gottfried III., Herr von Joinville
    - Robert († 1178)
    - Guido, Bischof von Châlons († 1190)
    - Adelheid, Äbtissin von Avenai
    - Wilhelm, Ordensbruder
    - Beatrix ∞ Heinrich, Graf von Grandpré

    Kinder:
    1. Herr Geoffroy III. (Gottfried) von Joinville gestorben in 1188.
    2. 19. Beatrix Joinville wurde geboren in cir 1115; gestorben in cir 1181.

  7. 40.  König Roger II. von Sizilien (Hauteville)König Roger II. von Sizilien (Hauteville) wurde geboren am 22 Dez 1095 in Mileto (Sohn von Graf Roger I. von Sizilien (von Hauteville) und Adelheid von Savona); gestorben am 26 Feb 1154 in Palermo, Sizilien, Italien; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1105 bis 1154, Königreich Sizilien; - Graf von Sizilien (ab 1105) - König von Sizilien (ab 1130 bis zu seinem Tod) - Haus Hauteville -

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_II._(Sizilien) (Okt 2017)

    Roger II. (* 22. Dezember 1095 in Mileto; † 26. Februar 1154 in Palermo) aus dem normannischen Adelsgeschlecht der Hauteville war ab 1105 Graf und ab 1130 bis zu seinem Tod König von Sizilien.
    Er war der zweite Sohn Rogers I. aus dessen dritter Ehe und wurde nach dem Tode seines Bruders Simon im Jahre 1105 Graf von Sizilien, das sein Vater Roger zusammen mit seinem Bruder Robert Guiskard erobert hatte. Seine Mutter Adelheid übte für ihn bis spätestens 1113 die Herrschaft aus, da er beim Tod seines Bruders erst neun Jahre alt war. Er wird als einer der bedeutendsten Herrscher des mittelalterlichen Europa gesehen und galt zu seiner Zeit als reichster Herrscher Europas.
    Roger II. war der Großvater von Kaiser Friedrich II.

    Leben
    Von seinen normannischen Verwandten im Jahre 1127 mit dem Herzogtum Apulien (1127) und mit Tarent (1128) beerbt, gewann er ganz Süditalien bis hin zu den päpstlichen Besitzungen. Mit Päpsten hatte er mehrmals Meinungsverschiedenheiten. So wurde er erst am 22. August 1128 von Papst Honorius II. auf einer Brücke in Benevent in einem Friedensschluss mit dem Herzogtum Apulien belehnt. Roger nutzte das Schisma unter Innozenz II. für seine Zwecke aus, verbündete sich mit dem Gegenpapst Anaklet II. und ließ sich Weihnachten 1130 in Palermo zum König von Sizilien erheben. Die militärischen Auseinandersetzungen mit Innozenz II. führten 1139 zur Gefangennahme des Papstes; Innozenz musste die Königswürde Rogers anerkennen.
    Roger II. galt als sehr gebildet und weltoffen und sprach vermutlich nicht nur Griechisch, sondern auch Arabisch. Er errichtete eine effiziente Herrschaft über seine Besitzungen und förderte den Schwefelabbau, die Seidenproduktion und den Aufbau einer Handelsmarine, um nicht nur mit Byzanz, sondern auch mit den arabischen und nordafrikanischen Städten einen einträglichen Handel zu treiben. An seinem Hof lebte unter anderen auch der arabische Kartograf Al-Idrisi, der für ihn eine silberne Weltkarte erschuf.
    Mit seinem Gesetzgebungswerk der Assisen von Ariano legte Roger II. nach dem Vorbild des Corpus iuris civilis Kaisers Justinian I. von Byzanz die Grundlagen seiner Königsherrschaft in einer Art Verfassung nieder. Unter den darin enthaltenen Beschlüssen finden sich u. a. auch Hinweise auf eine Gleichbehandlung von Untertanen verschiedenen Glaubens.
    Stark in die Kreuzzugsbewegung involviert, konnte Roger II. schon bald Besitzungen in Nordafrika erwerben, was Handel und Steueraufkommen zusätzlich begünstigte. Mit der Eroberung von Tunis im Jahre 1146 wurde er zum Beherrscher des zentralen Mittelmeers. Roger II. galt zu seiner Zeit denn auch als der reichste Herrscher Europas und unterhielt – ohne Vorbild für den Westen – einen ausgedehnten Harem. Unter ihm erlebte Sizilien eine bis heute nie wieder erreichte Blütezeit.
    Die Cappella Palatina, Palastkapelle König Rogers II. in Palermo, zeigt die Auswirkungen der Kulturpolitik der Normannen: Kufische Inschriften finden sich neben biblischen Heilsgeschichten, arabische Ornamentik und byzantinische Mosaikkunst gehen eine Synthese ein.

    Nachkommen
    Roger II. war dreimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe mit Elvira († 1135), einer Tochter Alfons' VI. von Kastilien, gingen vier Söhne hervor. Die drei ältesten, Roger, Tankred und Alfons, starben noch vor ihrem Vater. Den jüngsten Sohn Wilhelm (geboren 1122) setzte er 1151 zum Mitregenten ein. Er wurde als Wilhelm I. auch der Nachfolger seines Vaters als König von Sizilien.
    Die zweite Ehe 1149 mit Sibylle, einer Tochter des Herzogs Hugo II. von Burgund, blieb kinderlos. Sibylle starb bereits 1150, im Jahr nach der Hochzeit, an einer Fehlgeburt.
    Aus seiner dritten Ehe 1151 mit Beatrix († 1185), einer Tochter des Grafen Günther von Rethel, ging als einziges Kind Konstanze hervor, die erst nach dem Tod Rogers II. geboren wurde. Sie heiratete 1186 den späteren Kaiser Heinrich VI., womit das Königreich Sizilien auf die Staufer überging. Roger II. wurde im Dom von Palermo bestattet.



    Literatur
    • Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). (= Symbolische Kommunikation in der Vormoderne. Studien zur Geschichte, Literatur und Kunst), Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Damstadt 2005, ISBN 978-3-534-18060-8. (Rezension)
    • Carlrichard Brühl: Urkunden und Kanzlei König Rogers II. von Sizilien. Köln 1978.
    • Erich Caspar: Roger II. (1101–1154) und die Gründung der normannisch-sicilischen Monarchie. Wagner, Innsbruck 1904 (Nachdrucke 1963, 1966; italienisch 1999).
    • Ferdinand Chalandon: Histoire de la domination normande en Italie et en Sicile. (2 Bd.), Paris 1907, Nachdruck New York 1960.
    • Josef Deér: Papsttum und Normannen. Untersuchungen zu ihren lehnsrechtlichen und kirchenpolitischen Beziehungen. Köln 1972.
    • Hubert Houben: Roger II. von Sizilien. Herrscher zwischen Orient und Okzident. 2., bibliogr. vollst. aktualisierte und erg. Aufl., Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23113-3.
    Weblinks
     Commons: Roger II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Veröffentlichungen über Roger II. im Opac der Regesta Imperii

    Titel (genauer):
    Bis 1112/13 unter Vormundschaft seiner Mutter Adelheid von Savona. Roger II. vereinte die normannischen Besitzungen Unteritaliens (Kalabrien, Apulien) mit Sizilien und erhielt 1130 von Gegenpapst Anaklet II. die Königswürde verliehen. Der rechtmäßige Papst Innozenz II. erkannte diese Erhebung 1139 an. Seinem Herrschaftsgebiet fügte er 1137 auch das Herzogtum Neapel zu.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Sizilien

    Roger heiratete Königin Elvira Alfónsez (von León) in 1117/1118. Elvira (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Elisabeth (Isabel) N.) wurde geboren in 1100; gestorben am 8 Feb 1135. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 41.  Königin Elvira Alfónsez (von León)Königin Elvira Alfónsez (von León) wurde geboren in 1100 (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Elisabeth (Isabel) N.); gestorben am 8 Feb 1135.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Sizilien - Königin von Sizilien (ab 1130)

    Notizen:

    Elvira und Roger II. hatten sechs Kinder, fünf Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elvira_von_Kastilien_(Sizilien)

    Elvira von Kastilien (* 1100; † 8. Februar 1135) war die erste Ehefrau Rogers II. von Sizilien und somit zunächst Gräfin und ab 1130 Königin von Sizilien.
    Elvira war eine Tochter des Königs Alfons VI. von Kastilien. 1117 oder 1118 heiratete sie Roger II., den Grafen und späteren König von Sizilien.
    Zusammen hatten sie sechs Kinder, fünf Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn Roger wurde 1118 geboren. 1130 wurde er zum Herzog von Apulien ernannt. Es folgten in kurzem Abstand Tankred, der Fürst von Bari wurde, Alfons, der Herzog von Capua wurde, und Wilhelm (* 1122), der als Wilhelm I. König von Sizilien wurde. Später folgten ein weiterer Sohn, Heinrich, und eine Tochter, Adelheid.
    Elvira starb bereits im Alter von etwa 35 Jahren Anfang Februar 1135. Der Tod Elviras ging Roger so nahe, dass er erst 14 Jahre später wieder heiratete, als von seinen fünf Söhnen nur noch Wilhelm lebte.

    Kinder:
    1. 20. Herzog Roger III. von Apulien (Hauteville) wurde geboren in 1118; gestorben am 2 Mai 1149.

  9. 48.  Herr Hugo VII. von Lusignan, der Braune Herr Hugo VII. von Lusignan, der Braune wurde geboren in cir 1065 (Sohn von Herr Hugo VI. von Lusignan und Hildegarde (Aldéarde) von Thouars); gestorben in 1151.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kreuzritter
    • Militär / Gefecht: Teilnehmer des zweiten Kreuzzuges unterLudwig VII. https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Kreuzzug
    • Titel (genauer): Lusignan; Herr von Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Lusignan https://de.wikipedia.org/wiki/Lusignan_(Vienne)

    Notizen:

    English: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_VII._von_Lusignan

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Hugues_VII_de_Lusignan



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_VII._von_Lusignan

    Hugo VII. von Lusignan (* um 1065; † 1151), genannt „der Braune“ (le brun), war Herr von Lusignan, Kreuzritter und Sohn des Hugo VI. von Lusignan und dessen Frau Hildegard von Thouars.

    Dem Beispiel seines Vaters folgend, nahm Hugo 1147 an der Seite des französischen Königs Ludwig VII. am Zweiten Kreuzzug teil.

    Nach seinem Tod im Jahre 1151 wurde sein Sohn Hugo sein Nachfolger als Herr von Lusignan und Graf von La Marche.


    Literatur
    • Sidney Painter: The Lords of Lusignan in the Eleventh and Twelfth Centuries. In: Speculum 32,1 (1957) 27–47.
    • Robert Favreau und Jean Richard: Lusignan. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 17–20 , hier Sp. 18.
    Weblinks
    • Hugues (VII) "le Brun" de Lusignan bei fmg.ac (englisch)

    Hugo + Sarrasine von Lezay. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 49.  Sarrasine von Lezay

    Notizen:

    Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
    - Hugo VIII. von Lusignan (* um 1106; † 1173)
    - Simon von Lusignan († nach 1167), Herr von Lezay
    - Wilhelm von Lusignan, Herr von Angles
    - Rorgon von Lusignan († nach 1167)
    - Valeran von Lusignan († nach 1167)
    - Aime von Lusignan (* 1125; 1173) ∞ Gottfried IV., Vizegraf von Thouars

    Kinder:
    1. 24. Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte wurde geboren in cir 1106; gestorben in 1173 in Aleppo.

  11. 50.  Gottfried I. von Rancon gestorben in cir 1153.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Rancon (Département Haute-Vienne) und Taillebourg

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_I._von_Rancon

    Gottfried I. (franz: Geoffroy; † wohl 1153) war ein Herr von Rancon (Département Haute-Vienne) und Taillebourg. Er war vermutlich ein Sohn des Amalrich III. von Rancon und Bruder des Amalrich IV. von Rancon.[1]

    Leben und Wirken
    Gemeinsam mit Hugo VII. von Lusignan griff er 1127 die Burg von Montignac an, wurde aber von Graf Vulgrin II. von Angoulême zurückgeschlagen.[2]
    Bekannt wurde Gottfried als Teilnehmer des Zweiten Kreuzzuges, zu dem er 1146 gemeinsam mit König Ludwig VII. und anderen französischen Rittern in Vézelay das Kreuz genommen hatte.[3] Bei der Durchquerung von Kleinasien fiel Gottfried durch seinne Undiszipliniertheit auf, indem er sich 1148 entgegen dem Befehl des Königs während eines Lagers in der Nähe von Laodikeia vom Hauptheer absetzte, um einen zweiten Lagerplatz einzunehmen, der ihm sicherer erschien. Weil ihm mehrere Ritter dahin folgten, hatte dies eine Spaltung des Heeres zur Folge, was die Rum-Seldschuken erkannten und sofort zu einem Angriff ausnutzten, der das unorganisierte Kreuzfahrerheer unter großen Verlusten in die Flucht schlug. Der ebenfalls überlebende Gottfried wurde anschließend vom König zur Strafe auf die Heimreise befohlen.[4]

    Aus einer Ehe mit Fossifia hatte Gottfried drei Kinder:
    • Gottfried II. († 1194), Herr von Rancon und Taillebourg
    • Bourgogne († 1169), ∞ mit Hugo VIII. von Lusignan
    • Bertha, ∞ mit Guillaume Maingot, Herr von Surgères


    Literatur
    • Sidney Painter: Castellans of the Plain of Poitou in the Eleventh and Twelfth Centuries. In: Speculum. A journal of medieval studies, Bd. 31 (1956), S. 255, ISSN 0038-7134
    • Sidney Painter: The Lords of Lusignan in the Eleventh and Twelfth Centuries. In: Speculum. A journal of medieval studies, Bd. 32 (1957), S. 39.
    Einzelnachweise
    1 siehe Painter
    2 Ex Historia pontificum et comitum engolismensium Cap. XXXV, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France 12 (1877), S. 396
    3 Suger von Saint-Denis, Historia gloriosi regis Ludovici VII filii Ludovici Grossi, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France 12 (1877), S. 126
    4 Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum Lib. XVI, Cap. XXV, hrsg. in: Recueil des historiens des croisades (1844), Historiens occidentaux I, S. 747–749
    Weblink
    • Seigneurs de Rancon bei Foundation for Medieval Genealogy.ac (englisch)

    Gottfried + Fossifia N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 51.  Fossifia N.

    Notizen:

    Fossifia und Gottfried I. hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 25. Bourgogne von Rancon

  13. 52.  Barisan (Balian) von IbelinBarisan (Balian) von Ibelin gestorben in 1150.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Barisan_von_Ibelin

    Barisan von Ibelin († 1150) war eine wichtige Figur im Königreich Jerusalem und der Ahnherr der Familie Ibelin. Sein Name wurde auch „Balian“ ausgesprochen, er selbst dann als Balian der Ältere bezeichnet.

    Leben
    Barisan stammte vermutlich aus Norditalien, jedoch ist über sein Leben, bevor er 1115 als Konstabler der Grafschaft Jaffa auftrat, nichts bekannt. 1134, als Hugo II. von Le Puiset, der Graf von Jaffa, gegen König Fulko rebellierte, stellte sich Barisan auf die Seite des Königs und erlangte bald eine wichtige Rolle bei Hof. Zwischen 1134 und 1141 wurde er zum Herrn der neu gebauten Burg Ibelin ernannt, die in der Grafschaft Jaffa zwischen Jaffa selbst und der Festung Askalon lag, letzztere noch im Besitz der Fatimiden. Ebenso erhielt er die Burg und Herrschaft Mirabel, die aus der Grafschaft Jaffa herausgelöst wurde. 1148 erbte Barisan durch die Ehe mit Helvis, der Tochter Balduins von Ramla, die Herrschaft Ramla. Im gleichen Jahr nahm er an der Beratung der Anführer des Zweiten Kreuzzugs in Akkon teil, in der der Angriff auf Damaskus beschlossen wurde.

    Nachkommen
    Mit Helvis von Ramla hatte Barisan drei Söhne und zwei Töchter:
    • Hugo († um 1170),
    • Balduin († um 1187),
    • Balian der Jüngere († 1193),
    • Ermengarde († 1160/67), ⚭ Elinand von Tiberias, Fürst von Galiläa
    • Stephanie († nach 1167).

    Nach seinem Tod ging die Herrschaft Ibelin an seinen Sohn Hugo über, seine Witwe Helvis heiratete Manasses von Hierges, den Konstabler von Jerusalem, mit dem zusammen sie die Herrschaften Ramla und Mirabel bis 1152 innehielt und erst dann Hugo überließ.


    Weblinks
    • Balian (Barisan) I. der Alte bei mittelalter-genealogie.de
    • Balian (II) bei fmg.ac (englisch)

    Barisan + Herrin Helvis von Ramla. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 53.  Herrin Helvis von Ramla (Tochter von Herr Balduin II. von Ramla und Stephanie von Flandern).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1138 bis 1152, Herrschaft Ramla; Herrin von Ramla

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Ramla wurde 1099 vom Ersten Kreuzzug erobert. Ramla wurde kurz, bis 1101, vom Bischof von Ramla und Lydda regiert. Es ist nicht bekannt, wann Ramla eine eigene Herrschaft wurde, obwohl es einen Balduin von Ramla gab, einen Großgrundbesitzer in den frühen Jahren des Königreichs. 1126 wurde Ramla Teil der Grafschaft Jaffa, 1134, nach der Revolte des Hugo II. von Le Puiset, eigenständig mit Balduin II. von Ramla als Herrn (obwohl Balduin I. kein Herr aus eigenem Recht war). Helvis, die Erbtochter Balduins II. heiratete um 1130 Barisan von Ibelin und nach dessen Tod Manasses von Hierges. Ihr Sohn Hugo aus erster Ehe folgte ihr 1152. Dessen Bruder Balduin III. übernahm Ramla nach Hugos Tod um 1170 und ging 1187 im Streit mit König Guido von Lusignan nach Antiochia ins Exil. Sein minderjähriger Sohn Thomas übernahm die Herrschaft nur kurzzeitig. Noch im selben Jahr wurde Ramla von Saladin erobert. Durch den vom Kreuzzug von 1239 bis 1241 bewirkten Friedensvertrag mit den Muslimen erhielten die Christen die Herrschaft Ramla 1241 zurück, und Johann von Ibelin wurde mit der Herrschaft belehnt. Um 1268 wurde Ramla endgültig von den Mamluken erobert.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vasallen_des_Königreichs_Jerusalem#Herrschaft_Ramla (Aug 2023)

    Notizen:

    Helvis hatte mit Barisan fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. Hugo von Ibelin
    2. 26. Balduin von Ibelin (Ramla) wurde geboren in vor 1136; gestorben in cir 1187.
    3. Balian von Ibelin (Nablus) wurde geboren in frühe 1140er-Jahre; gestorben in 1163.

  15. 54.  Guermond I. von Bethsan (Béthune)Guermond I. von Bethsan (Béthune) gestorben in nach 1174.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bethsan; Herr von Bethsan im Königreich Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guermond_I._(Bethsan) (Sep 2017)

    Guermont I. (auch Gremont; † nach 1174) war Herr von Bethsan im Königreich Jerusalem.

    Er war der Sohn Adams II. von Bethsan aus dem französischen Adelsgeschlecht Béthune.[1] Spätestens 1161 folgte er seinem Vater als Herr von Bethsan.

    Er wird zuletzt 1174 urkundlich genannt. Nach seinem Tod folgte ihm sein ältester Sohn Adam III. als Herr von Bethsan.

    Titel (genauer):
    Bethsan - Bet Scheʾan
    Die Stadt liegt in der Beit-Scheʾan-Senke (hebräisch בִּקְעַת בֵּית שְׁאָן Biqʿat Bēt-Šəʾān) des Jordangrabens im Nordbezirk Israels, ca. 25 km südlich des Sees Genezareth am Ende der neu errichteten Neuen Jesre'eltalbahn nahe der jordanischen Grenze.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bet_Scheʾan (Sep 2023)

    Guermond + Margarethe von Beirut (Brisbarre). [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 55.  Margarethe von Beirut (Brisbarre) (Tochter von Herr Guido II. Brisbarre (Beirut) und Marie (?)).

    Notizen:

    Margarethe und Guermond hatten sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter.

    Notizen:

    Mit ihr hatte er sieben Kinder:
    • Adam III. († vor November 1179), Herr von Bethsan
    • Walter, ⚭ I) Douce Porcelet, ⚭ II) Theodora Komnena, geschiedene Gattin des Bohemund III. von Antiochia
    • Amalrich
    • Philipp
    • Richilde ⚭ Balduin von Ibelin, Herr von Mirabel um Ramla
    • Isabella, ⚭ N.N., Konstabler von Tiberias
    • Stefanie, ⚭ Philipp Rufus

    Verheiratet:
    Guermond war mit Margarethe von Beirut, Tochter des Guido II. Brisebarre, Herr von Beirut, verheiratet.

    Kinder:
    1. Herr Adam III. von Bethsan (Béthune)
    2. Walter von Bethsan (Béthune)
    3. 27. Richilde von Bethsan (Béthune)

  17. 56.  Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois)Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois) wurde geboren in 1093 (Sohn von Stephan II. (Heinrich) von Blois und Adela von England (von der Normandie)); gestorben am 10 Jan 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Chartres; Graf von Chartres als Theobald IV.
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Châteaudun; Graf von Châteaudun
    • Titel (genauer): Grafschaft Meaux; Graf von Meaux als Theobald II.
    • Titel (genauer): Grafschaft Troyes; Graf von Troyes (Champagne) als Theobald II.
    • Titel (genauer): 1107 bis 1152, Grafschaft Blois; Graf von Blois
    • Titel (genauer): 1093 bis 1152, Grafschaft Sancerre; Graf von Sancerre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_II._(Champagne)

    Theobald der Große (franz.: Thibaut le Grand, * 1093; † 10. Januar 1152) war ab 1102 als Theobald IV. Graf von Blois, Chartres, Châteaudun, Sancerre und als Theobald II. Graf von Meaux, sowie seit 1125 ebenfalls als Theobald II.
    Graf von Troyes (Champagne).

    Biographie
    Er war der älteste Sohn von Graf Stephan Heinrich von Blois und Adela von England, einer Tochter Wilhelm des Eroberers, und der ältere Bruder des späteren englischen Königs Stephan. Obwohl nicht der älteste Sohn wurde Theobald dennoch der Haupteterbe seines Vaters, nachdem sein älterer Bruder Wilhelm vermutlich wegen einer geistigen Behinderung vom Erbe ausgeschlossen wurde. 1125 erbte Theobald von seinem Onkel Hugo die Grafschaft Troyes sowie den Titel eines Grafen von Champagne (comees Campanie), den er selbst geschaffen hatte, obwohl er nicht die gesamte Provinz beherrschte. Zunächst stand Theobald unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch nach seiner Mündigkeit 1109 großen Einfluss auf ihn hatte. Zuvor wurde Theobald 1107 zum Ritter geschlagen.
    Theobald führte zu seinem königlichen Lehnsherren Ludwig VI. ein wechselhaftes Verhältnis. Zunächst stand er dem König während des sogenannten „Aufstand der kleinen Barone“ bei, und brannte dabei 1111 die Stammburg des aufrührerischen Herrn von Le Puiset nieder. Doch schon bald darauf zerwarf er sich mit dem König, Ursache war die vakant gewordene Grafschaft Corbeil auf die Theobald einen Anspruch erhob, den der König aber nicht anerkannte. Theobald verbündete sich mit den Aufständisischen, wurde aber bei Toury durch den König geschlagen. Gegen dessen Verbündeten, Graf Robert II. von Flandern, konnte Theobald in der Nähe von Meaux aber siegen. Nach einem kurzzeitigen Frieden 1113 unterstützte Theobald 1114 den rebellierenden Hugues de Crécy bei der Verteidigung von Gournay, die aber erfolglos verlief und somit den Aufstand beendete.
    Theobald verbündete sich danach mit seinem Onkel König Heinrich I. von England und führte den Kampf gegen König Ludwig VI. fort, dessen verbündeten Grafen Wilhelm II. von Nevers er 1115 gefangen nahm. Im Oktober 1119 war Theobald zu einem Friededen mit dem König gezwungen, nachdem Papst Kalixt II. auf einem Konzil in Reims sowohl Kaiser Heinrich V., den Gegenpapst Gregor VIII. und auch den ihn unterstützenden Heinrich I. von England exkommunizierte. Theobald leistete daraufhin dem König Heerfolge, nachdem der Kaiser 1124 mit einem Heer in Frankreich einfiel, dabei aber bei Metz zum Rückzug genötigt werden konnte. Nach der Bewältigung dieser Bedrohung nahm Theobald seine Opposition zum König wieder auf und unterstützte 1127 den Aufstand des Stephan von Garlande, worauf der König mit einem Heer die Champagne verwüstete.
    1135 starb Heinrich I. von England und Theobald wurde als ältester Enkel Wilhelms des Eroberers von den normannischen Baronen die Krone angetragen, da diese einen Erbgang an die Grafen von Anjou durch seine Cousine Matilda verhindern wollten. Doch sein jüngerer Bruder Stephan, der bereits in England begütert war, bemächtigte sich mit Unterstützung des dritten Bruders Bischof Heinrich von Winchester des Thrones und wurde dabei von Papst Innozenz II. anerkannt. Gegen diese Usurpation setzten sich Matilda und ihr Ehemann Graf Gottfried V. von Anjou zur wehr und verbündeten sich dafür mit dem Herzog von Aquitanien. Zunächst konnten sich die Blois-Brüder behaupten besonders nachdem Aquitanien durch den Tod des Herzogs 1137 neutrallisiert wurde und Theobald die Ehe dessen Erbtochter Eleonore mit dem neuen französischen König Ludwig VII. vermittelten konnte. Im gleichen Jahr wurde Theobald von seinem Bruder mit der Regentschaft in der Normandie betraut als Ausgleich für die entgangene Krone.
    Dieser Annäherung an die französische Krone folgte jedoch bald eine neue Konfrontation. Im Streit um die Investitur eines neuen Erzbischofs in Bourges 1141 zwischen dem König und dem Papst ergriff Theobald Partei für den päpstlichen Kandidaten. Ein Jahr später kam es zu einem tiefer gehenden Bruch mit dem König nachdem sich dessen Vetter und Seneschall, Graf Rudolf von Vermandois, von Theobalds Schwester trennte um stattdessen eine Schwester der Königin zu heiraten. Theobald sah daririn ein Komplott des Königs gegen ihn und erreichte auf einem Konzil im champagnischen Lagny die Verhängung des Interedikts über Vermandois. Der König erklärte Theobald den Krieg und marschierte mit seinem Bruder Robert von Dreux in die Champagne ein. Nachdem dabei der König bei einem Angriff auf Vitry mehr als tausend Menschen in einer Kirche niederbrennen ließ, rief Theobald über dem ihm vertrauten Bernhard von Clairvaux die Autorität des Papstes an, was 1143 einen in Vitry geschlossenen Frieden erzwang, indem der König die Champagne räumen und auch in der Bischofsfrage in Bourges nachgeben musste.
    Dieser Konflikt gegen den König hatte zur Folge, dass Theobald dem zur selben Zeit offen ausbrechenden englischen Bürgerkrieg und der damit einhergehenden Invasion der Normandie durch den Grafen von Anjou weitestgehend tatenlos gegenüberstand, wodurch bis 1144 die Normandie verloren ging. Diese Entwicklung förderte im Gegenzug die Versöhnung Theobalds mit dem König, der sich von dem Machtzuwachs der Anjous bedroht sah und somit auf starke Bündnispartner angewiesen war.
    Theobald starb am 10. Januar 1152 und wurde in der Kirche von Lagny bestattet. Durch sein Geschick konnte der Einfluss der Champagne im Osten Frankreichs erheblich erweitert werden, indem er seine Oberhoheit auf fünf Vasallen des Erzbischofs von Reims, auf ebenso viele des Bischofs von Langres und auf mehrere des Herzogs von Burgund ausdehnte, darunter vor allem Joigny.
    Der Nachwelt ist Teobald unter anderem auch als tatkräftiger Förderer der Zisterzienser bekannt was sich in den Stiftungen bedeutender Einrichtungen des Ordens, zum Beispiel der Abteien von Clairvaux, Trois-Fontaines und Pontigny, niederschlug. Dem streitbaren Philosophen Peter Abaelard gewährte er nach dessen Flucht aus Saint-Denis Asyl in der Champagne. Weiterhin leiteten die Champagnemessen, die seit Theobald unter gräflicher Schirmherrschaft standen, eine wirtschaftliche Prosperität der Champagne ein, welche die Region zu einer der reichsten in Europa werden ließ.

    Name:
    Theobald hinterließ seinen Besitz seinem ältesten Sohn Heinrich I., der ihn wenig später innerhalb der Familie aufteilte und sich selbst mit der Champagne begnügte.

    Titel (genauer):
    Die bereits zur Zeit der Karolinger bestehende Grafschaft Chartres war seit 956/960 im Besitz der Grafen von Blois, und damit Bestandteil des Machtbereichs des Theobald I. († 978), der von Vierzon im Süden bis Dreux im Norden reichte und aufgrund seiner Heirat mit der Erbin der Champagne (Grafschaft Troyes und Grafschaft Meaux) auch diesen Teil Frankreichs umfasste und damit die französische Domaine royal gefährlich von zwei Seiten einschloss.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Chartres

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Châteaudun war eine französische mittelalterliche Grafschaft mit der Hauptstadt Châteaudun nördlich von Blois.
    Graf Theobald I. von Blois († 975) brachte Châteaudun in seinen Besitz und richtete dort im Jahr 967 die Vizegrafschaft Châteaudun ein, durch die das Land in seinem Namen und dem Namen seinem Nachkommen verwaltet wurde.
    Die Grafschaft Châteaudun wurde in der Folgezeit wie die Grafschaft Blois vererbt. Margarete, Gräfin von Blois, † 1230, titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Johann I., Graf von Blois, nannte sich nicht mehr Graf von Châteaudun, sondern Graf von Dunois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Châteaudun

    Titel (genauer):
    Von 888/889 bis 1019/1021 war die Grafschaft Meaux mit dem Hauptort Meaux in Händen der Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Meaux

    Titel (genauer):
    Im 10. Jahrhundert bestand eine Grafschaft Troyes mit dem Hauptort Troyes im Besitz des Grafenhauses Vermandois, einer Linie der Karolinger.
    Durch Erbschaft kam Troyes an das Haus Blois, ebenso wie die Grafschaft Meaux (Theobald I., Graf von Blois, † 975, war mit einer Tochter des Grafen Heribert II. von Vermandois verheiratet gewesen). Durch Zusammenlegung der beiden Grafschaften gingen Troyes und Meaux in der Grafschaft Champagne auf, deren Hauptstadt ebenfalls Troyes war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Troyes

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Sancerre mit dem Hauptort Sancerre lag nordöstlich von Bourges. Sie entstand als eigenständiges Herrschaftsgebiet, als nach dem Tod des Grafen Theobald IV. von Blois, (Theobald II. von) Champagne etc. der Besitz von seinem ältesten Sohn Heinrich I. zwischen sich und seinen Brüdern aufgeteilt wurde.
    Heinrich übernahm selbst die Champagne, überließ Blois und Chartres seinem Bruder Theobald V. und Sancerre dem jüngsten Bruder Stephan I.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Sancerre

    Theobald heiratete Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) in 1123. Mathilde (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau) gestorben in zw 1160 und 1161. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 57.  Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten) (Tochter von Engelbert II. von Spanheim (von Kärnten) und Uta von Passau); gestorben in zw 1160 und 1161.

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Theobald II. elf Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Spanheim

    Mathilde von Spanheim († 13. Dezember 1160 oder 1161), auch als Mathilde von Kärnten bekannt, entstammte dem Adelsgeschlecht der Spanheimer und war die Tochter des Kärntner Herzogs Engelbert II. von Spanheim und seiner Gemahlin Uta von Passau. Sie war die Mutter der Königin Adela von Frankreich.

    Über das Leben Mathildes ist bis auf ihre Abstammung und ihre Brautwerbung nichts bekannt. Sie wurde als eines von sechs Kindern von Engelbert II. von Spanheim und Uta von Passau geboren. Mathilde war die einzige Tochter des Paares.
    Auf dem Reichstag König Lothars III. in Regensburg, im November 1125, kamen mit Norbert von Xanten Abgesandte des Grafen Theobald IV. von Champagne, um Mathilde, die Tochter des Engelberts, des Bruders des dortigen Bischof Hartwig I. zu werben.

    Familie
    Mathilde war verheiratet mit Theobald IV. von Champagne. Aus der Ehe entstammen folgende Kinder:
    • Heinrich I. der Freigiebige (* 1126; † 17. März 1181), Graf von Champagne
    • Maria (* 1128; † 11. März oder 7. August 1190), seit 1174 Äbtissin in der Abtei Fontevrault, ∞ seit 1145 mit Herzog Odo II. von Burgund († 1162)
    • Theobald V. der Gute († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Blois, Chartres und Châteaudun, Seneschall von Frankreich
    • Isabella (* 1130; † ?), 1. Ehe: ∞ seit 1140/43 mit Herzog Roger III. von Apulien, 2. Ehe: ∞ seit 1050/55 mit Guillaume Goët, Herr von Montmirail
    • Stephan I. († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Sancerre
    • Wilhelm mit den weißen Händen (* 1135; † 7. September 1202), Bischof von Chartres, Erzbischof von Sens, Erzbischof von Reims, Kardinal und Päpstlicher Legat
    • Hugo († ?), Abt von Cîteaux
    • Mathilde († 1. Januar 1184), ∞ mit Graf Rotrou IV. von Perche († 1191 bei der Belagerung von Akkon)
    • Agnes († 7. August 1207), Herrin von Ligny-en-Barrois, ∞ seit 1155 mit Rainald II. († 1170), Graf von Bar (Haus Scarponnois)
    • Adela (* um 1140; † 14. Juni 1206 in Paris), Regentin von Frankreich, ∞ seit dem 13. November 1160 mit König Ludwig VII. von Frankreich († 1180)
    • Margarethe († ?), Nonne in Fontevrault



    Literatur
    • Friedrich Hausmann: Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Kärnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien. In: Ostbairische Grenzmarken. Passauer Jahrbuch für Geschichte Kunst und Volkskunde. Nr. 3, 1994, S. 9–62.
    • Franz Tyroller: Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter: in 51 genealogischen Tafeln mit Quellennachweisen. In: Wilhelm Wegener (Hrsg.): Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte. Band 4. (1957–1969). Heinz Reise Vrlag, Göttingen 1969, OCLC 633944451, S. 279.

    Notizen:

    Die Kinder des Paares waren:
    • Heinrich I. der Freigiebige (* 1126; † 17. März 1181), Graf von Champagne
    • Maria (* 1128; † 11. März oder 7. August 1190), seit 1174 Äbtissin in der Abtei Fontevrault; ∞ seit 1145 mit Herzog Odo II. von Burgund († 1162)
    • Theobald V. der Gute († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Blois, Chartres und Châteaudun, Seneschall von Frankreich
    • Isabella (* 1130; † ?); 1.∞ seit 1140/43 mit Herzog Roger III. von Apulien; 2.∞ seit 1050/55 mit Guillaume Goët, Herr von Montmirail
    • Stephan I. († 1191 bei der Belagerung von Akkon), Graf von Sancerre
    • Wilhelm mit den weißen Händen (* 1135; † 7. September 1202), Bischof von Chartres, Erzbischof von Sens, Erzbischof von Reims, Kardinal und päpstlicher Legat
    • Hugo († ?), Abt von Cîteaux
    • Mathilde († 1. Januar 1184); ∞ mit Graf Rotrou IV. von Perche († 1191 bei der Belagerung von Akkon)
    • Agnes († 7. August 1207), Herrin von Ligny-en-Barrois; ∞ seit 1155 mit Rainald II. († 1170), Graf von Bar (Haus Scarponnois)
    • Adela (Alix) (* um 1140; † 14. Juni 1206 in Paris), Regentin von Frankreich; ∞ seit dem 13. November 1160 mit König Ludwig VII. von Frankreich († 1180)
    • Margarethe († ?), Nonne in Fontevrault

    Verheiratet:
    Theobald warverheiratet mit Mathilde von Kärnten, einer Tochter Herzog Engelberts von Kärnten und der Uta von Passau.

    Kinder:
    1. 28. Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) wurde geboren in 1126; gestorben am 16 Mrz 1181 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Troyes.
    2. Marie von Champagne (Blois) wurde geboren in 1128; gestorben in 11 Mrz oder 7 Aug 1190.
    3. Graf Theobald V. von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1130; gestorben in 1191 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.
    4. Isabelle (Elisabeth) von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1130; gestorben in nach 1180.
    5. Mathilde von Champagne (Blois) gestorben in 1184.
    6. Herrin von Ligny Agnes von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1138.
    7. Königin von Frankreich Adela (Alix) von Champagne (Blois) wurde geboren in cir 1145; gestorben am 4 Jun 1206 in Paris, France.

  19. 58.  König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere König Ludwig VII. von Frankreich (Kapetinger), der Jüngere wurde geboren in 1120 (Sohn von König Ludwig VI. von Frankreich (Kapetinger), der Dicke und Königin Adelheid von Maurienne (Savoyen)); gestorben am 18 Sep 1180 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VII._(Frankreich)

    Ludwig VII., genannt der Jüngere (französisch Louis VII le Jeune; * 1120; † 18. September 1180 in Paris) aus der Dynastie der Kapetinger, war von 1131 – ab 1137 als Alleinherrscher – bis 1180 König von Frankreich.
    Seine Regierungszeit war geprägt von seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug und dem beginnenden Konflikt des französischen Königtums mit dem Haus Plantagenet (siehe: Angevinisches Reich).

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der zweite Sohn Königs Ludwig VI. des Dicken und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Maurienne. Als Kind wurde er der Kathedralschule von Saint-Denis bei Paris zur Erziehung und Ausbildung anvertraut. Nachdem Ludwigs älterer Bruder, König Philipp, im Oktober 1131 bei einem Reitunfall in Paris verstorben war, ließ ihn der Vater am 15. Oktober 1131 von Papst Innozenz II. in Reims zum König salben und krönen.
    Dies war eine Vorsichtsmaßnahme des um eine geordnete Nachfolge besorgten Vaters, so dass Ludwig bei dessen Tod 1137 automatisch zum Alleinherrscher nachrücken konnte.

    Herrschaftsantritt und Königtum
    Zu diesem Zeitpunkt war Ludwig in Bordeaux, wo er die von seinem Vater verfügte Ehe mit Eleonore, der Erbin des Herzogtums Aquitanien, einging. Der unmittelbare Herrschaftsbereich des Königs war auf seine Krondomäne beschränkt, deren Umfang damals nicht mehr als die Île-de-France entsprach. Durch die Ehe mit Eleonore wurde die Domäne nun schlagartig um eines der größten und reichsten Fürstentümer Frankreichs erweitert. Von seinem Vater übernahm Ludwig weiterhin eine geordnete und effiziente Verwaltung sowie ergebene Ratgeber. Insbesondere den Abt Suger von Saint-Denis, der auch unter Ludwig VII. eine herausragende Stellung im königlichen Rat einnahm.
    Das politische Geschehen in Frankreich wurde bei Ludwigs Regierungsübernahme dominiert von dem Erbfolgekrieg im anglo-normannischen Reich, welches aus dem Herzogtum Normandie (einem Lehen Frankreichs) und dem Königreich England bestand, der nach dem Tod des Königs Heinrich I. Beauclerc 1135 ausgebrochen war. Die streitenden Parteien waren die mächtigen Häuser der Grafen von Anjou und der Grafen von Blois, wobei die französische Krone nur eine passive Position einnehmen konnte.

    Konflikt mit dem Klerus und Graf Theobald von Blois
    Ludwig geriet gleich zu Beginn seiner Herrschaft mit dem Klerus seines Königreichs in einen Streit, der über die unterschiedlichen Auffassungen bei der Besetzung von Bistümern seine Ursache hatte. So verweigerte er 1138 dem neugewählten Bischof von Laon seine Zustimmung, stellte 1141 einen Gegenkandidaten im Erzbistum Bourges auf und riegelte sogar Poitiers ab, nachdem er sich in der Frage zur Ernennung eines neuen Bischofs übergangen fühlte.
    Zu einem ernsteren Konflikt entwickelte sich die Scheidung des Grafen Rudolf I. von Vermandois, Ludwigs Vetter und Seneschall, der sich mit der Schwester der Königin neu verheiraten wollte. Der Bruder der verstoßenen Frau aber war der mächtige GGraf Theobald IV. von Blois, der schon Ludwigs Vater ein gefährlicher Gegner war. Theobald witterte dahinter ein Komplott des Königs gegen ihn und rief über seinen Vertrauten Bernhard von Clairvaux den Papst um Beistand an. Tatsächlich erreichthte der Graf die Verhängung des Interdikts über Vermandois, worauf der König ihm den Krieg erklärte und mit einem Heer in die dem Grafen gehörende Champagne zog. Bei der Belagerung von Vitry kam es für den König zu einer persönlichen wie auch auf sein Ansehen Schaden nehmenden Katastrophe, als mehr als eintausend Menschen in einer Kirche verbrannt wurden, die von königlichen Truppen in Brand gelegt wurde. Ludwig beendete umgehend den Feldzug und ging 1143 in Vitry einen nachteiligen Frieden mit dem Grafen ein, der auch vom Papst gefordert wurde. Darin nahm der König auch seine kirchenpolitischen Entscheidungen zurück.
    In dieser Zeit kam es zu bedeutenden, für die nähere Geschichte Frankreichs entscheidenden, Veränderungen als der Graf Gottfried V. Plantagenet von Anjou im Januar 1144 Rouen einnahm und damit die Normandie für sein Haus gewann.

    Der Zweite Kreuzzug
    → Hauptartikel: Zweiter Kreuzzug
    Unter dem Eindruck der Geschehnisse von Vitry beschloss Ludwig zu Weihnachten 1145 auf einem Hoftag in Bourges einen Kreuzzug begehen zu wollen, worauf der Bischof von Langres öffentlich zu einer bewaffneten Pilgerfahrt aufrief. Im Abendland hatte sich zuvor eine neue Kreuzzugsbegeisterung verbreitet, nachdem den Christen 1144 die Grafschaft Edessa weitgehend an die Muslime verloren gegangen war. Papst Eugen III. erklärte sich 1146 zum Urheber dieses Kreuzzuges, nachdem es erneut zu Unstimmigkeiten mit diesem gekommen war, da sich einzig der Heilige Stuhl die Proklamation eines solchen Unternehmens vorbehielt.
    Am 31. März 1146 nahm Ludwig offiziell das Kreuz, nachdem er einer Kreuzzugspredigt Bernhard von Clairvaux in Vézelay beiwohnte. Der zweite am Kreuzzug teilnehmende König, Konrad III., folgte diesem Beispiel zu Weihnachten 1146. Ludwig begab sich, unter Zurücklassung des Abts von Saint-Denis und des Grafen von Vermandois als Regenten, über Ungarn auf den Marsch und traf am 4. Oktober 1147 in Konstantinopel ein. Nachdem sich Ludwig mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I. über die Lehenssverhältnisse der syrischen Städte zugunsten Byzanz geeinigt hatte, setzte das französische Heer nach Kleinasien über, wo es sich mit dem bereits von den Seldschuken geschlagenen Heer der Deutschen vereinte. Wenig später wurden auch die Franzosen bei Laodikeia geschlagen.
    Mittels byzantinischer Schiffe erreichte Ludwig dennoch im Frühjahr 1148 die syrische Küste, wo er am Hof des Fürsten Raimund von Antiochia empfangen wurde. Dort kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Fürsten, die wohl auf die Eifersucht LuLudwigs zurückgingen. Denn der Fürst verstand sich überaus gut mit der Königin, die ebenfalls am Kreuzzug teilnahm und eine Nichte Raimunds war. Raimunds Plan, das starke Aleppo anzugreifen, wurde jedenfalls fallen gelassen, und Ludwig zog weiteer nach Akkon. Dort beschloss man im Juni 1148 auf einem Reichstag mit König Balduin III. und Konrad III. einen Angriff auf Damaskus, das sich den Christen gegenüber bis dahin neutral verhalten hatte. Die anschließende Belagerung der Stadt endete schon nach vier Tagen mit einem Desaster, die Anführer trennten sich darauf untereinander tief zerstritten.
    Nach einem obligatorischen Besuch der heiligen Stätten in Jerusalem reiste Ludwig zu Ostern 1149 wieder in seine Heimat ab.

    Annullierung der Ehe mit Eleonore
    Bereits während der Rückreise aus Palästina wurde der Bruch zwischen dem Königspaar offenbar, den der Papst während eines Zwischenhalts in Rom nur kurzzeitig bereinigen konnte. Nach seiner Rückkehr in Frankreich fasste Ludwig den Entschluss, sich von seiner Frau zu trennen. Zu groß waren die Differenzen zwischen dem eher frömmelnden Charakter des Königs und der leichtlebigen Persönlichkeit der Eleonore, die sich am nordfranzösischen Hof mit ihrem selbstbewussten Auftreten unbeliebt gemacht hatte. Auch die Tatsache, dass sie bis dahin nur zwei Töchter gebar, bereitete dem König Sorgen, der eine reibungslose Nachfolge in Gefahr sah.
    Nach dem Tod des Abts Suger im Januar 1151, dem entschiedensten Gegner einer Scheidung, stand der nun nichts mehr im Weg. Am 21. März 1152 wurde in einem Konzil in Beaugency die Ehe zwischen dem König und der Eleonore von Aquitanien wegen angebllicher zu naher Verwandtschaft annulliert. Die meisten Prälaten und Großen des Reiches stimmten diesem Entschluss zu, wie auch der Papst seinen Dispens erteilte. Auch Eleonore wird diese Trennung begrüßt haben, denn man schreibt ihr den Ausspruch zu: „ich habe einen Mönch geheiratet, keinen Mann“.
    Die Trennung war für den König dennoch ein schwerer Verlust, fiel ihm damit Aquitanien wieder aus den Händen, wodurch die Krone wieder auf ihren Besitzstand in der Île-de-France zurückgeworfen wurde. Noch bitterer sollte sie nachwirken, als noch im selben Jahr Eleonore den Grafen Heinrich von Anjou heiratete. Dieser hatte noch im Jahr zuvor zusammen mit seinem Vater vor dem König den Lehnseid auf die Normandie abgelegt, nun sollte auch Aquitanien an den Plantagenet gehen. Ludwig selbst heiratete erst im Jahr darauf die kastilische Prinzessin Konstanze.

    Aufstieg der Plantagenets und das alexandrinische Schisma
    Heinrich von Anjou vereinte durch seine Ehe mit Eleonore einen Herrschaftsraum, der sich von den Pyrenäen im Süden bis zum Kanal im Norden erstreckte. In seiner Hand befanden sich die Normandie, Aquitanien, das Poitou und Anjou, wie auch das Maine und die Touraine, ferner befand sich auch die Bretagne unter seinem Einfluss. 1154 wurde ihm schließlich die englische Königskrone aufgesetzt, womit sich sein Arm nun bis nach Schottland erstreckte.
    Gegenüber dieser erdrückenden Übermacht besaß Ludwig nur den Trumpf, der nominelle Oberlehnsherr aller festländischen Besitzungen des Plantagenet zu sein. Tatsächlich huldigte Heinrich 1156 noch einmal den betreffenden Gebieten, nachdem es zwischen Ludwig und ihm wegen der Eheschließung mit Eleonore – der König wurde als Lehnsherr Aquitaniens nicht um Erlaubnis gefragt – zu Spannungen gekommen war. Danach begab sich Ludwig auf eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Nach seiner Rückkehr traf er sich im August 1158 in Gisors erneut mit Heinrich, wo der Frieden zwischen ihnen durch ein Eheprojekt zwischen dem Prinzen Heinrich dem Jüngeren und der Prinzessin Margarethe gefestigt wurde.
    Dennoch war Ludwig auf eine Stärkung seiner eigenen Position gegenüber dem Plantagenet bedacht. Als dieser 1159 mit einem gewaltigen Heer gegen den Grafen von Toulouse zog, um Erbansprüche seiner Frau durchzusetzen, reiste Ludwig mit kleinem Gefolge in das belagerte Toulouse. Als er sich dort auf der Mauer der Stadt zu erkennen gab, musste Heinrich sein Vorhaben abbrechen, denn eine Gefährdung seines Lehnsherren hätte er vor seinen eigenen französischen Vasallen nicht verantworten könnnen.[1] Für Ludwig erwies sich diese Episode als ein erster Erfolg gegen Heinrich, und außerdem war er damit der erste französische König, der seit den Tagen Karls des Kahlen wieder Präsenz im Languedoc zeigte. Im Jahr darauf starb Ludwigs zweite Ehefrau, und er heiratete darauf Adele von Champagne, womit er deren mächtige Familie an sich führte.
    Im selben Jahr (1160) festigte Ludwig die Bindungen zwischen der französischen Krone und dem Papsttum, indem er Papst Alexander III. seine Unterstützung gegen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dessen Gegenpapst zusagte. Ein vom Grafen Heinrich I. von Champagne unternommener Schlichtungsversuch mit dem Kaiser scheiterte im August 1162 in Saint-Jean-de-Losne, vor allem weil der Kaiser ein Bekenntnis zu dem Gegenpapst Viktor IV. für diese Zusammenkunft voraussetzte. Der Konflikt mit dem Kaiser führte auf einem in Tours abgehaltenen Konzil 1163 zu einem Zusammengehen Ludwigs mit Heinrich Plantagenet, der sich ebenfalls für Alexander III. ausgesprochen hatte. Eine weitere Verbindung zwischen Herzog Richard von Aquitanien und der Prinzessin Adele (Alix) wurde 1169 vereinbart.
    Das alexandrinische Schisma führte das französische Königtum an die moralische Spitze des Abendlandes, als treuer Verbündeter des gewählten Papstes – insbesondere nach der Ermordung Thomas Beckets im Dezember 1170 durch Getreue des englischen Königs. Weiterhin förderte es frühe nationale Gegensätze zu Tage, nachdem Angehörige aus dem Umfeld des Kaisers ihre Geringschätzung gegenüber den „kleinen Königen“ geäußert hatten. Dies provozierte auf deren Seite einen Protest des Bischofs von Chartres, Johannes von Salisbury, der die Frage aufwarf, warum die Vorherrschaft auf das römische Kaisertum im Volk der Deutschen manifestiert sei: „Wer hat die Deutschen zu Richtern über die Nationen gesetzt? Wer hat diesen stumpfsinnigen und aggressiven Menschen das Recht gegeben, nach ihren Willen einen Herren über die Köpfe der Menschenkinder zu setzen?“.[2] Erst nachdem sich Alexander III. in Italien gegenüber dem Kaiser durchzusetzen begann, war auch Ludwig wieder bereit, sich dieesem anzunähern. In einem Treffen bei Vaucouleurs 1171 kam es zu einer Verständigung zwischen König und Kaiser, welche in den folgenden Jahren zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den Staufern ausgebaut wurde, die nicht zuletzt auch gegen die Plantagenets gerichtet war.

    Der Aufstand des jungen Heinrich
    Im Jahr 1173 empfing Ludwig seinen Schwiegersohn, den jungen Kronprinzen Heinrich, in Paris, der sich zuvor mit seinem Vater überworfen hatte, nachdem dieser nicht bereit war, den Sohn an der Herrschaft zu beteiligen. Der junge Heinrich war seit 1169, wie auch seine Brüder, ein Vasall Ludwigs in Frankreich, doch behielt sich Heinrich II. Plantagenet das letzte Wort auch auf den festländischen Besitzungen seiner Familie vor. In dieser Situation bestärkte Ludwig den Entschluss seines Schwiegersohns und dessen Brüder, einen Aufstand gegen den Vater zu führen. Ironischerweise sollte Ludwig hier mit seiner Exehefrau übereingehen, die ebenfalls die Revolte ihrer Söhne förderte.
    Die Kämpfe begannen im Frühjahr 1173. Gemeinsam mit dem jungen Heinrich belagerte Ludwig im April die Burg von Verneuil, während zugleich Graf Philipp I. von Flandern Rouen einschloss. Im Poitou erhob sich Richard, und im Norden Englands überschchritt der schottische König Wilhelm I. die Grenze. Da schlug Heinrich Plantagenet zurück, nahm den schottischen König gefangen und landete mit 20.000 Brabanzonen in der Normandie. Nachdem er im August die Belagerung von Rouen beendete, zog er in das Poitou, um Richard zu unterwerfen.
    Dies zwang Ludwig zum Ende des Jahres 1173 in Paris zu einem Waffenstillstand mit Heinrich Plantagenet, der auf Druck des Papstes am 21. September 1177 in Ivry zu einem förmlichen Frieden führte.

    Letzte Jahre und Tod
    Der gescheiterte Aufstand war Ludwigs letzte Maßnahme gegen Heinrich Plantagenet und sein „Angevinisches Reich“. Danach überließ er die Regierungsgeschäfte zunehmend seinen Ratgebern und vor allem seiner Frau Adele von Champagne. Im Herbst 1179 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte. Gerade noch rechtzeitig bestimmte er die Krönung seines einzigen legitimen Sohnes am 1. November 1179 in der Kathedrale von Reims.
    Am 18. September 1180 starb Ludwig VII. in Paris und wurde nach seinem letzten Willen in dem von ihm gegründeten Kloster Notre-Dame-de-Barbeau bei Fontainebleau bestattet. Während der Restauration (19. Jahrhundert) wurde sein Leichnam in die Abtei von Saint-Denis überführt.

    Moderne Beurteilung
    König Ludwig VII. stand lange im Schatten seines Rivalen Heinrich II. Plantagenet und in dem seines eigenen Sohnes Philipp II. August. Erst in der jüngeren Forschung wurde seiner Herrschaft eine freundlichere Bewertung zu teil, besonders die zweweite Hälfte, nach der Scheidung von Eleonore. Verdient machte er sich auf administrativem Gebiet, indem er eine Trennung zwischen politischem Einfluss und der Verwaltung seines Staates erreichte, auch hatte er die Finanzverwaltung zentralisiert, die er in die Hände eines camberlani (Großkämmerer von Frankreich) überantwortete. Seine Politik gegenüber den Plantagenets, deren innerfamiliäre Konflikte zu deren Nachteil zu nutzen, wurde von seinem Sohn aufgenommen und schließlich in der Schlacht bei Bouvines 1214 zum Triumph geführt.

    Ehen und Nachkommen
    Am 22. Juli 1137 heiratete Ludwig VII. in der Kathedrale Saint-André von Bordeaux die Herzogin Eleonore von Aquitanien († 1204), Erbtochter des Herzogs Wilhelm X. von Aquitanien und der Aenòr von Châtellerault. Die Ehe wurde 1152 annulliert, aus ihr gingen zwei Töchter hervor:
    • Marie (* 1145; † 11. März 1198)
    • ∞ 1164 mit Graf Heinrich I. von Champagne († 1181)
    • Alix (* 1150; † 11. September nach 1195)
    • ∞ 1164 mit Graf Theobald V. von Blois († 1191), Seneschall von Frankreich
    In zweiter Ehe war er mit Konstanze von Kastilien († 6. Oktober 1160) verheiratet. Sie war eine Tochter König Alfons VII. von Kastilien und der Berenguela von Barcelona. Die Hochzeit fand 1154 in der Kathedrale von Saint-Croix in Orléans statt, die Kinder waren:
    • Margarethe (1158; † nach dem 10. September 1197 in Akkon)
    • ∞ 1160 mit Heinrich dem Jüngeren († 1183), König von England
    • ∞ 1185/86 mit König Béla III. von Ungarn († 1196)
    • Adele (Alix) (* 1160 oder wohl 1170; † nach 1218), möglicherweise auch eine Tochter der Adele von Champagne
    • ∞ 1195 mit Graf Wilhelm IV. von Ponthieu († 1221)
    In dritter Ehe war Ludwig VII. ab dem 13. November 1160 mit Adele von Champagne († 1206) verheiratet. Die Ehe wurde in der Kathedrale Notre-Dame in Paris geschlossen, die Kinder waren:
    • Philipp II. August (* 21. August 1165 in Gonesse; † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie), seit 1179 König von Frankreich
    • Agnes (* 1171; † wohl 1240)
    • ∞ 1180 mit Kaiser Alexios II. Komnenos († Oktober 1183)
    • ∞ 1184 mit Kaiser Andronikos I. Komnenos († 1185)
    • ∞ 1204 mit Theodoros Branas
    Darüber hinaus hatte Ludwig VII. noch einen unehelichen Sohn Philipp († 1161), der zum Dekan von Saint-Martin de Tours wurde.


    Quellen
    Über König Ludwig VII. liegt kein vollständiger Tatenbericht vor. Die vom Abt Suger von Saint-Denis († 1151) und dem Bischof Stephan von Paris († 1141) begonnenen Biographien blieben unvollendet oder sind nur fragmentarisch erhalten.[3][4] Der spätere Abt von Saint-Denis, Odo von Deuil, hatte am zweiten Kreuzzug teilgenommen und seine Eindrücke darüber in seinem an Abt Suger gerichteten Bericht De profectione Ludovici VII in Orientem festgehalten.[5][6] Als Ergänzung zu diesen Schriften ist daher die Korrespondenz des Königs wie auch seines klerikalen Umfelds zu nennen.[7]
    Literatur
    • Joachim Ehlers: Die Kapetinger. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-17-014233-X, (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 471).
    • Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters: von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4.
    • Régine Pernoud, Carl-Ernst Köhne, Timothy Baker, Helmut Gajic (Hrsg.): Die großen Dynastien. Karl Müller Verlag, Köln 1999, ISBN 3-86070-561-X.
    • Yves Sassier: Louis VII. Fayard, Paris 1991, ISBN 2-213-02786-2.
    Weblinks
    Commons: Ludwig VII. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Ludwig VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Ludwig heiratete Königin Eleonore von Aquitanien am 22 Jul 1137 in Kathedrale Saint-André, Bordeaux, und geschieden in 1152. Eleonore (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) wurde geboren in cir 1122 in Poitiers; gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 59.  Königin Eleonore von AquitanienKönigin Eleonore von Aquitanien wurde geboren in cir 1122 in Poitiers (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault); gestorben am 1 Apr 1204 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Aquitanien; Herzogin von Aquitanien
    • Titel (genauer): Königreich England; Königin von England
    • Titel (genauer): 1137 bis 1152, Königreich Frankreich; Königin von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_Aquitanien (Okt 2017)

    Eleonore von Aquitanien (okzitanisch: Aleonòr d’Aquitània, französisch: Aliénor oder Éléonore d’Aquitaine; auch Éléonore de Guyenne; * um 1122 in Poitiers im Poitou; † 1. April 1204 im Kloster Fontevrault in Frankreich) war Herzogin von Aquitanien, durch Heirat erst Königin von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189) und eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters.
    Eleonore entstammte der Dynastie der Herzöge von Aquitanien, Nachfolger karolingischer Könige von Aquitanien und Herrscher über das größte Herzogtum auf französischem Boden. Durch die Ehe Eleonores mit dem französischen Thronfolger Ludwig gelang es der französischen Krone, Territorialherrschaften wieder enger an sich zu binden, die seit der Karolingerzeit zunehmend selbständiger und autonomer geworden waren. Die Auflösung der Ehe mit Ludwig VII. gilt als eine der folgenreichsten Trennungen der Geschichte, da sie eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einem mehr als 300 Jahre währenden Konflikt zwischen dem englischen und französischen Königreich führte. Kurz nach der Annullierung der Ehe mit dem französischen König heiratete Eleonore den jungen Heinrich Plantagenet, den Herzog von Anjou und der Normandie, der gleichzeitig Anwärter auf die englische Krone war. Zwei Jahre später wurden Heinrich und Eleonore als englische Monarchen gekrönt. Heinrichs Politik zielte auf eine Konsolidierung der im Besitz der Familie befindlichen Territorien zu einem Herrschaftsgebiet ab, das heute als angevinisches Reich bezeichnet wird. Dabei kam erneut den Territorialherrschaften, die Eleonore in die Ehe einbrachte, eine Schlüsselfunktion zu. Ihr Biograf Ralph V. Turner weist jedoch darauf hin, dass Eleonores Handlungen belegen, dass sie sich als Erbin des Throns von Aquitanien berufen und berechtigt fühlte, ihr eigenes Herzogtum zu regieren und entschlossen war zu verhindern, dass es seiner eigenen Identität beraubt und in das Reich ihres Mannes eingegliedert würde.[1]
    Die Ehe zwischen Eleonore und Heinrich war nicht zuletzt wegen Eleonores Anspruch auf eigenständige Machtausübung konfliktreich. Nachdem Eleonore sich in den Jahren 1173/1174 der Rebellion dreier ihrer Söhne gegen den Vater angeschlossen hatte, stellte Heinrich sie 15 Jahre lang unter Hausarrest. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahr 1189, während der Herrschaft ihrer beiden überlebenden Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland, nahm sie erneut eine bedeutende politische Rolle wahr.
    Um die Person Eleonores begannen sich bereits zu ihren Lebzeiten Mythen und Legenden zu bilden und sie wurde des Ehebruchs mit ihrem Onkel bezichtigt. Über viele Jahrhunderte galt sie als das Beispiel einer machthungrigen, intriganten Herrscherin. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Nicht zuletzt nachdem sie durch den Film Der Löwe im Winter Einzug in die Populärkultur hielt, wurde sie zur Hauptfigur zahlreicher belletristischer Werke, die sie zu einer Gönnerin von Dichtern und Minnesängern stilisierten, für die die historischen Quellen aber in diesem Maße keinen Anhalt bieten.[2] Die insgesamt dürftige Quellenlage macht es allerdings schwer, der historischen Person Eleonore gerecht zu werden. Historiker wie Ralph V. Turner sehen als Leitmotiv ihres Lebens ihren Willen, ihre Rolle als Königin wahrzunehmen und ihre Entschlossenheit, die Integrität ihres Herzogtums Aquitanien zu wahren.

    Name
    Gemäß Gottfried von Vigeois wurde Eleonore von Aquitanien auf den Namen Alienor getauft. Dieser Taufname leitet sich nach diesem Chronisten von alia-Aenòr („die andere Aenòr“) ab, um sie von ihrer Mutter zu unterscheiden.[3] Die Historikerin Daniela Laube weist allerdings angesichts der unterschiedlichen Schreibweisen des Namens in Urkunden und zeitgenössischen Chroniken darauf hin, dass die genaue Form des Namens zu Eleonores Lebenszeiten nicht feststand und der Name unterschiedlich verwendet wurde. So bezeichnet Abt Suger sie als Aanor, die Chronik von Morigni als Aenordis; später wird sie Alienor, gelegentlich auch Helnienordis genannt.[4] Hier wird im Folgenden die im deutschen Sprachraum übliche Form Eleonore verwendet.
    Quellen
    Kein Zeitgenosse Eleonores hat schriftliche Zeugnisse hinterlassen, die im heutigen Sinne einer Biografie entsprechen würden. Quellen zu ihrem Leben sind zu einem großen Teil Annalen und Chroniken, die überwiegend von Geistlichen oder seltener von weltlichen Schreibern aus dem Umfeld des Königshofes verfasst wurden. Aus Eleonores Herzogtum Aquitanien sind nur sehr wenige Chroniken erhalten geblieben und diese konzentrieren sich überwiegend auf die Ereignisse im Umfeld einzelner Klöster. Zeitgenössische Chroniken aus dem Umfeld des französischen Königshofs gehen nach dem Urteil des Historikers Ralph Turner überraschend wenig auf Eleonores Zeit an der Seite Ludwigs VII. ein: Ihr Ruf hatte so gelitten, dass die Kirchenmänner offensichtlich versuchten, sie aus der geschichtlichen Erinnerung zu tilgen.[5] Die wichtigsten Quellen zum Leben Eleonores stammen von einer Gruppe englischer Schreiber. Zu den weltlichen Schreibern in dieser Gruppe zählen Roger von Hoveden, Walter Map, Radulfus de Diceto, Giraldus Cambrensis und Radulfus Niger. Roger von Hoveden und Radulfus de Diceto, die dem englischen Königshof nahe standen, urteilen überwiegend neutral über Eleonore. Walter Map und Gerald von Wales verfassten satirische Texte über das Leben am englischen Königshofe, in denen häufig Rhetorik und Polemik den Sieg über die Tatsachen davontrugen.[6] Insbesondere Giraldus, der am englischen Königshof keinen Förderer gefunden hatte, polemisierte in seiner Schrift hämisch und bösartig gegen alle Mitglieder der Plantagenet-Familie. Radulfus Niger begrenzte dagegen in seinen zwei Chroniken seine wertende Kritik auf Heinrich.[6]
    Vier weitere zeitgenössische oder zeitnahe Schreiber waren Klosterchronisten: Gervasius von Canterbury, Radulph von Coggeshall, Richard of Devizes und Wilhelm von Newburgh. Das Bild, das diese klösterlichen Chronisten von der königlichen Familie zeichnen, war von der Ermordung Thomas Becketts beeinflusst und führte zu einer grundsätzlichen Unterstellung eines unmoralischen Lebenswandels aller Mitglieder der königlichen Familie.[7] Lediglich Richard of Devizes bewundert auch Ausdauer und Konsequenz, mit der Eleonore sich für Richard Löwenherz während seiner Kreuzzugszeit einsetzte.[7] Allen kirchlichen Schreibern war ein tiefes Unbehagen bezüglich des Machtanspruchs Eleonores gemeinsam. Im Rollenverständnis war jegliche Ausübung öffentlicher Macht durch eine Frau „unweiblich“ und damit unnatürlich und ungehörig. Ralph V. Turner schreibt dazu:
    „So brauchen wir uns nicht darüber zu wundern, dass das Bild, das [die Chronisten] uns von ihr hinterlassen haben, mit Tupfern des Bösen gesprenkelt ist, die sich im Lauf der Jahrhunderte zu einer dauerhaften „schwarzen Legende“ verdichteten.“[8]

    Abstammung
    Eleonore von Aquitanien stammt väterlicherseits von Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien, ihrem Großvater, ab. Dieser war in zweiter Ehe mit Philippa von Toulouse, Tochter von Wilhelm IV. von Toulouse, verheiratet.[9] Da beide Brüder Philippas kinderlos verstorben waren, war Philippa die rechtmäßige Erbin der an Aquitanien angrenzenden Grafschaft Toulouse, woraus sich der später zu zahlreichen Konflikten führende Anspruch Eleonores auf diese Grafschaft ableitete. Philippas Onkel Raimund von Toulouse hatte nach dem Tod von Philippas Vater die Grafschaft Toulouse usurpiert und Wilhelm war es nur für kurze Zeit gelungen, das Erbe seiner Frau zurückzuerobern bevor dieses erneut an die Grafen von Toulouse zurückfiel.[10]
    Der Hof, den Wilhelm IX. in Poitiers führte, stand in dem Ruf, einer der kultiviertesten in Europa zu sein.[11] Er war Vorreiter in einem Wandel, bei dem der ritterliche Nachwuchs nicht nur im Gebrauch von Waffen, sondern auch in höfischen Manieren und möglicherweise klassischer Bildung unterrichtet wurde. Eleonore wuchs dadurch in einer Umgebung auf, die sich erheblich von der Lebenswelt ihrer beiden späteren Ehemänner unterschied.[12] Von ihrem Großvater sind elf in Langue d’oc verfafasste Minnegesänge überliefert, was ihm die Bezeichnung „Troubador-Herzog“ einbrachte. Die Hälfte dieser Gesänge verspotten frivol die strikte Sexualmoral der Kirche und Wilhelms Leben war tatsächlich von zahlreichen außerehelichen Liebesaffären geprägt. Die für seine Enkelin entscheidende außereheliche Beziehung war die zur Ehefrau seines Vasalls Aimeric I., Vizegraf von Châtellerault, die 1115 begann. Wilhelm entführte die Mutter von drei Kindern an seinen Hof in Poitiers, worauf siich seine Ehefrau in die Abtei Fontevrault zurückzog. Die Vizegräfin, die die nächsten Jahre an Wilhelms Hof lebte, wollte wenigstens für ihre Tochter Aenòr die offizielle Rolle einer Herzogin erreichen und setzte sich dafür ein, ihre Tochter aus ihrer Ehe mit dem Vizegraf von Châtellerault mit dem ältesten Herzogsohn zu verheiraten.[13] Die Heirat zwischen dem jungen Wilhelm und Aenòr de Châtellerault erfolgte vermutlich im Jahr 1121.

    Kindheit und Jugend
    Als erstes Kind von Wilhelm und Aenòr kam Eleonore vermutlich in der Nähe von Bordeaux zur Welt. Wenn auch einige Quellen 1122 als Eleonores Geburtsjahr angeben, gilt mittlerweile 1124 als das wahrscheinlichere Jahr.[14] Eleonores Schwester Aelilith, die später am französischen Königshof Petronilla gerufen wurde, kam vermutlich 1125 zur Welt und 1126 oder 1127 folgte der ersehnte männliche Erbe Wilhelm Aigret. 1127 starb Eleonores Großvater und ihr Vater übernahm die Herrschaft über das Herzogtum.[15] Eleonores Bruder und ihre Mutter starben im Jahr 1130, was die achtjährige Eleonore zur Erbin ihres Vaters machte.
    Ungewöhnlich für ihre Zeit lernte Eleonore sowohl okzitanisch als auch Latein zu lesen, es gibt allerdings keine Hinweise, dass sie auch Schreiben lernte. Daneben erhielt sie vermutlich Unterricht in Nadelarbeiten und Haushaltsführung.[16] Die heranwachsende Eleanor galt als schön. Keiner der zeitgenössischen Troubadoure, die sie so bezeichneten, hat jedoch Hinweise gegeben, wie sie tatsächlich aussah. Das zeitgenössische Schönheitsideal forderte blonde Haare und blaue Augen; eine Wandndmalerei der Kirche Sainte-Radegonde in Chinon, die zu ihrer Lebenszeit entstand und mit großer Sicherheit sie darstellt, zeigt eine Frau mit rötlich-braunem Haar. Überliefert ist ihre Intelligenz, ihr Witz und ihr offenherziges Wesen, das viele ihrer Zeitgenossen anziehend fanden.[17]

    Tod des Vaters
    Die Herrschaft von Eleonores Vater war kurz und von zahlreichen Auseinandersetzungen mit seinen Vasallen und der Kirche gekennzeichnet. Wilhelm X. unterstützte ab 1130 zunächst den Gegenpapst Anaklet, erst 1135 bekannte er sich durch den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zum Papst Innozenz II. Der Heiratsplan des Witwers mit der Tochter des Vizegrafen Adémar von Limoges, die seinen Einfluss im Limousin gestärkt hätte, scheiterte an einer Intrige seiner Vasallen, die sich gegen die aqaquitanische Herrschaft über ihren Landstrich seit mehr als einem Jahrhundert auflehnten. Graf Wilhelm von Angoulême entführte die junge Frau und heiratete sie. Der befürchtete Rachefeldzug durch Wilhelm blieb aus, stattdessen schloss sich dieseser im September 1136 einem Feldzug seines nördlichen Nachbarn Gottfried von Anjou an.[18] Entweder die Ereignisse während dieses kurzen Feldzuges oder die Begegnung mit Bernhard von Clairvaux waren der Auslöser, dass Wilhelm sich entschied, nach Santiago de Compostela zu pilgern, um so für seine Sünden zu büßen.[19] Vor der Abreise ließ er seine Vasallen schwören, den Erbanspruch Eleonores zu achten. Gleichzeitig stellte er seine Töchter unter den Schutz seines Lehnsherren, König Ludwig VI. von Frankreich.[20] Seine beiden Töchter begleiteten ihren Vater bis nach Bordeaux, wo er sie vermutlich in der Obhut des Erzbischofs zurückließ. Wilhelm starb am Karfreitag, dem 9. April 1137, kurz bevor er Santiago de Compostela erreichte.[21]

    Das Erbe Eleonores
    Abt Suger von Saint-Denis, der einflussreiche Berater des französischen Königs, behauptet, dass Wilhelm testamentarisch nicht nur Eleonore in die Obhut des Königs gegeben habe, sondern ihn auch bat, einen Gatten für sie zu bestimmen. In seiner Großmütigkeit habe Ludwig daraufhin entschieden, seinen Thronnachfolger mit Eleonore zu verheiraten.[22] Dieses zeitgenössische Zeugnis verschleiert allerdings die wahren Motive: Der Tod Wilhelms und die Möglichkeit, dessen Erbin mit seinem Thronfolger Ludwig zu verheiraten, stellte für Ludwig VI. vorrangig die Möglichkeit dar, wesentliche Territorialherrschaften Frankreichs wieder enger an den Thron zu binden.[23] Die französische Krondomäne beschränkte sich zu Beginn des Jahres 1137 iim Wesentlichen auf die Île-de-France, Orléans und einen Teil von Berry.[24] Durch eine Ehe zwischen dem Thronfolger und Eleonore würde sich der unmittelbare Einflussbereich der französischen Krone auf ausgedehnte und reiche Ländereien in Mittel- und Südfrankreich erstrecken. Nach den spärlichen Zeugnissen über Rechte und Herrschaften war das Lehenswesen in diesen Gebieten zwar komplex und unterschiedlich geregelt und es war offen, in welchem Maße es der französischen Krone gelingen würde, seine Oberlehenshoheit in diesen Regionen durchzusetzen. Eine Ehe mit der Erbin des Herzogtums Aquitanien bedeutete aber in jedem Fall Anspruch auf Gebiete jenseits der Loire, in der die französische Krone seit dem 10. Jahrhundert keine Domäne mehr besessen hatte.[25] Daneben bestand ein rechtlicher Anspruch Eleonores auf die Grafschaft Toulouse.[26] Alle diese Ländereien würden nicht sofort zur Krondomäne zählen. Ein Sohn aus dieser Ehe wäre aber gleichzeitig französischer Thronnachfolger und Erbe dieser Gebiete.[27]
    Es gibt ein indirektes Indiz für die hohe Bedeutung, die der französische Hof der Eheschließung zwischen dem Thronfolger und der aquitanischen Erbin beimaß. Eleonore befand sich nach dem Tod ihres Vaters mit großer Sicherheit in der Obhut des Erzbischofs von Bordeaux, dessen Schutz sicherstellte, dass sie nicht von aquitanischen Vasallen entführt und zur Ehe gezwungen wurde. Der Kirchenprovinz Bordeaux wurde noch im Juni 1137 das Privileg erteilt, seine Prälaten in kanonischer Wahl selbst zu bestimmen und keine Lehens- und Treueeide gegenüber dem französischen Thron mehr leisten zu müssen. Gleichzeitig wurden alle bereits bestehenden Besitztümer und Privilegien der Kirchenprovinz bestätigt. Nach Ansicht von Daniela Laube liegt die Vermutung nahe, dass der Erzbischof von Bordeaux als Gegenleistung für seinen Schutz der Herzogstochter Privilegien über die weitgehende Unabhängigkeit seiner Diözese erhielt.[28]
    Ehe mit Ludwig VII.
    Der zum Ehemann von Eleonore bestimmte Ludwig war der zweitgeborene Sohn des französischen Königs. Er war ursprünglich für eine kirchliche Karriere vorgesehen und wurde entsprechend in der Abtei von Saint-Denis erzogen. Erst als sein älterer Bruder Philipp im Oktober 1131 bei einem Sturz vom Pferd ums Leben kam, holte ihn sein Vater aus dem Kloster zurück an den französischen Hof. Obwohl er seitdem in allen ritterlichen Künsten unterwiesen und von seinem Vater in die Regierungsgeschäfte einbezogen worden war, kennzeichnete den 17-jährigen Ludwig tiefe Gläubigkeit und zurückhaltende Bescheidenheit.[29]
    Eleonore und Ludwig wurden am 25. Juli 1137 in der Kathedrale von Bordeaux miteinander verheiratet, unmittelbar nach ihrer Hochzeit nahmen sie als Herzog und Herzogin von Aquitanien den Lehns- und Treueeid der aquitanischen Vasallen entgegen. Kurz nach der Hochzeit erhielten sie die Nachricht vom Tod Ludwig VI. Am 8. August 1137 wurde Ludwig VII. gekrönt, er war damit Herrscher über das französische Königreich, die Grafschaft Poitou und das Herzogtum Aquitanien.[30]

    Am französischen Königshof
    Das Palais de la Cité, die Residenz der Kapetinger in Paris, war verglichen mit den Residenzen, in denen Eleonore aufgewachsen war, einfach.[31] Offenbar war Eleonore mit ihrer Unterbringung unzufrieden, denn bereits im Winter 1137 gab Ludwig deden Auftrag, die Räume der Königin zu modernisieren und zu vergrößern. Es gibt auch Belege, die darauf hindeuten, dass Eleonore versuchte, das Leben am französischen Hof entsprechend dem höfischen Leben umzuformen, das sie gewohnt war. Sie führte Tischdecken und Servietten ein, wie sie im Süden gebräuchlich waren und die Pagen wurden angewiesen, ihre Hände zu waschen, bevor sie die Mahlzeiten servierten.[32] Den Kantor der königlichen Kapelle Saint Nicholas ließ sie entlassen, um ihn durch einen zu ersetzen, der besser in der Lage war, den Chor der Kapelle anzuleiten.[33] Vieles an ihr und ihrem Verhalten traf auf starke Ablehnung: Ihr mitgebrachtes Gefolge bildete eine Clique um die junge Königin, die altgediente Kapetinger-Höflinge als Bedrohung ihres Einflusses wahrnehmen mussten.[34] Eine detaillierte Beschreibung ihrer und ihrer Hofdamen eleganten Kleidung ist beispielsweise überliefert, weil Bernhard von Clairvaux diese als übertriebenen Luxus scharf verurteillte.[35] Ihre öffentliche Rolle blieb während ihres ersten Ehejahrzehnts auf eine zeremonielle beschränkt, nur wenige der Erlasse Ludwigs tragen auch ihren Namen. Ihr begrenzter politischer Einfluss unterscheidet sie von ihrer Schwiegermutter und anderen französischen Königinnen vor ihr und ist mit großer Sicherheit auf Ludwigs Berater zurückzuführen, die den Einfluss Eleonores gezielt zu begrenzen suchten.[36]
    Ludwig führte auch während seiner Ehe ein Leben, das stark von seiner mönchischen Jugend geprägt war. Meist zurückhaltend und bescheiden gekleidet, widmete er einen großen Teil seines Tages dem Gebet, assistierte bei den Messen und nahm freitagags nur Wasser und Brot zu sich.[37] Politisch setzte er das Werk seines Vaters fort, indem er die Krondomäne zu festigen und den Einfluss seiner Vasallen unter Kontrolle zu halten versuchte. Er versuchte außerdem die Verwaltung des französischeen Königreiches effizienter zu gestalten. An seiner persönlichen Integrität zweifelten wenige und er erwarb sich im Laufe seines Lebens den Ruf, dem ritterlichen Ideal nahezukommen.[38] Der wichtigste Berater seiner frühen Regierungsjahre war der asketisch lebende Abt Suger, der bereits seinem Vater gedient und unter Bernhard von Clairvaux’ Einfluss allem höfischen Luxus abgeschworen hatte.[39]
    Berichte zeitgenössischer Chronisten wie beispielsweise Johannes von Salisbury aus dem Jahre 1149 belegen eine tiefe Zuneigung Ludwigs zu seiner Frau. Es ist aber auch verhältnismäßig sicher, dass Ludwig und Eleonore nicht häufig das Ehebett miteinander teilten. Die kirchliche Lehre untersagte Geschlechtsverkehr an Sonn- und den zahlreichen Feiertagen sowie während der Fastenzeit und vermutlich hielt sich der tiefgläubige Ludwig an diese Vorschriften. Eleonore hatte im ersten oder zweieiten Ehejahr eine Fehlgeburt, eine weitere Schwangerschaft blieb danach zunächst aus.[40] Erst Im Verlauf des Jahres 1145 brachte Eleonore erstmals ein überlebensfähiges Kind zur Welt. Es war allerdings nicht der erhoffte Erbe. Das Mädchen wurde auf den Namen Marie getauft.
    Gescheiterte Pläne
    1141 unternahm Ludwig einen ersten Feldzug, um die Grafschaft Toulouse zurückzuerobern, die seit 20 Jahren von Alfons Jordan von Toulouse regiert wurde und die Eleonore als ihr Erbe beanspruchte. Ludwig erwies sich während dieses Feldzuges nicht als geschickter Feldherr. Der vorgewarnte Alfons Jordan ließ Toulouse in Erwartung des französischen Heeres stark befestigen, und da Ludwig nicht ausreichend Belagerungsgeräte mitbrachte, musste der französische König seinen Feldzug ergebnisloos abbrechen.[41] Politisches Ungeschick bewies Ludwig auch bei der Ernennung des Erzbischofs von Bourges. Dem vom Papst Innozenz II. ernannten Pierre de La Châtre verweigerte Ludwig den Einzug in Bourges und als der Papst die Minister des Königs aufforderte, ihren Herren daran zu hindern, sich weiterhin so närrisch wie ein Schuljunge zu verhalten,[42] legte Ludwig einen Schwur auf Reliquien ab, dass der designierte Erzbischof Bourges nicht betreten werde solange er lebe. Papst Innozenz exkommunizierte daraufhin Ludwig.[43] Diese Exkommunikation stellte eine schwere Strafe sowohl für den tiefgläubigen Ludwig als auch für die Bürger seiner Residenzstädte dar. In keiner Stadt oder Burg, in der er residierte, durften Glocken läuten, Gottesdienste oder kirchliche Beerdigungen und Taufen durchgeführt oder Ehen geschlossen werden.[44] Welchen Anteil Eleonore an dieser Affäre hatte, ist nicht klar. Entscheidend ist, dass Papst Innozenz vermutete, Eleonore habe Ludwig zu dieser Haltung getrieben.[45]
    Im Haushalt von Eleonore lebte unter anderem ihre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann im Sommer 1141 eine Affäre mit dem 35 Jahre älteren Raoul de Vermandois, der mit einer nahen Verwandten von Theobald IV. von Blois verheiratet war.[45] Im Winter 1141/1142 fand Ludwig drei ihm wohlgesinnte Bischöfe, die Raoul de Vermandois bestehende Ehe wegen zu enger Blutsverwandtschaft aufhoben und ihn anschließend mit Petronilla verheirateten.[46] Theobald von Blois nahm nicht nur seine Verwandte und ihre Kinder in seinem Haushalt auf, sondern protestierte bei Papst Innozenz gegen Ludwigs Einmischung in eine Angelegenheit, die allein von der Kirche zu entscheiden sei.[47] Unterstützung fand Theobald bei Bernhard von Clairvaux, der sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über das Verbrechen gegen die Familie Champagne und das Sakrament der Ehe zeigte.[47]
    Bei einem von Papst Innozenz angeordneten Konzil im Juni 1142 exkommunizierte der päpstliche Legat Kardinal Yves einen der drei an der Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte die beiden anderen von ihrem Amt und ordnete an, dass Raoul de Vermandois zu seiner Ehefrau zurückkehre. Als Raoul sich diesem verweigerte, wurden sowohl er als auch Petronilla exkommuniziert und ihr Herrschaftsgebiet unter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, die Entscheidung des päpstlichen Legaten anzuerkennen, die er als Angriff auf seine königliche Autorität interpretierte und begann einen Kriegszug gegen Theobald, den er beschuldigte, an dieser Entwicklung schuld zu sein.[48]

    Kriegszug in der Champagne
    Die Fehde zwischen Ludwig und Theobald währte bis 1144 und wurde erst durch die Vermittlung von Abt Suger und Bernhard von Clairvaux beigelegt. Die Champagne wurde während dieses Kriegszugs in weiten Teilen stark verheert.[49] Prägend für Ludwigs weitere Entscheidungen war die Katastrophe von Vitry-le-François: Marodierende Soldaten Ludwigs fielen in die Stadt ein, plünderten diese und setzten einen Teil der Häuser in Brand. Ein Teil der Bevölkerung, nach den Chroniken zwischen 1000 unnd 1500 Menschen, suchte in der Kathedrale Schutz vor den Marodeuren. Das in der Stadt wütende Feuer griff auf das Dach der Kathedrale über, das einbrach und die Menschen unter sich begrub, die in der Kathedrale Schutz gesucht hatten. Ludwig, der von einer Anhöhe aus Zeuge der Katastrophe war, hatte zwar die Plünderung der Stadt nicht angeordnet, fühlte sich jedoch für den Tod dieser Menschen verantwortlich.[50]
    Zu den erklärten Kritikern des Kriegszuges in der Champagne gehörte Bernhard von Clairvaux, der in zahlreichen Briefen den französischen König warnte, dass er sein Seelenheil aufs Spiel setze und den Zorn Gottes herausfordere. Bernhard warnte Ludwig auch vor Beratern, die ihn in die Irre führen würden und ging so weit, diese als Feinde der französischen Krone zu bezeichnen. Da sowohl Abt Suger als auch andere Berater Ludwig vor dem Kriegszug in der Champagne gewarnt hatten, war eindeuttig, dass Clairvaux’ harsche Worte sich auf Eleonore, ihre Schwester Petronilla und Raoul de Vermandois bezogen.[51] Bei einer direkten Begegnung griff Bernhard Ludwig vor der versammelten Hofgesellschaft verbal so heftig an, dass Ludwig in einem solchen Ausmaß von Schuldgefühlen überwältigt wurde, dass seine Ärzte um sein Leben fürchteten.[51] Der Nachfolger von Papst Innozenz, Papst Coelestin II., hob zwar die Exkommunikation von Ludwig auf, die Katastrophe von Vitry und die Konfrontation mit Bernhard veränderten Ludwig jedoch nachhaltig. Ludwig ließ sich die Haare wie die eines Mönches scheren, begann einfache Kleidung in mönchsgrauer Farbe zu tragen, fastete drei Tage in der Woche und verbrachte Stunden des Tages im Gebet, um Gott um Vergebung zu bitten.[52]
    Das unbedachte politische Verhalten Ludwigs während seiner ersten Ehejahre steht im Gegensatz zu seiner späteren Herrschaftsausübung. In der Literatur wird deshalb sein Verhalten häufig auf den Einfluss Eleonores zurückgeführt, wenn sich dieseses auch nicht belegen lässt.[53] Einen solchen Einfluss Eleonores unterstellt auch die Vita prima des Bernhard von Clairvaux, die andeutet, dass Eleonore den Bestrebungen Bernhards um Frieden entgegenstand und ein Friedensschluss erst nach ihrem Einlenken möglich war.[54]
    Die Auseinandersetzungen um die Heirat Eleonores jüngerer Schwester Petronilla und der anschließende Feldzug in der Champagne führten erstmals dazu, dass die Rechtmäßigkeit der Ehe zwischen Eleonore und Ludwig hinterfragt wurde. Der Bischof voon Laon war der erste, der auf den engen Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Ehepartnern hinwies und Bernhard griff in seinen Auseinandersetzungen mit Ludwig zweimal die Frage auf, warum Ludwig wegen zu enger Blutsverwandtschaft die Auflösung der ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während er selbst nicht weniger eng mit Eleonore verwandt sei.[55]

    Aufruf zum Kreuzzug
    1144 eroberte Emir Imad ad-Din Zengi die Grafschaft Edessa, einen der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten. Die Nachricht über diese Rückeroberung erregte im gesamten christlichen Europa Besorgnis, da sie verdeutlichte, wie gefährdet die Landgewinne des Ersten Kreuzzuges waren. Am 1. Dezember 1145 erließ Papst Eugen III. eine Bulle, in der er König Ludwig und alle Christen Frankreichs aufforderte, den Glaubensgenossen im Heiligen Land zu Hilfe zu eilen. Eine ähnliche Bulle richtete sich an den römisch-deutschen König Konrad III.
    Ludwig lag an einem erneuten Kreuzzug, nicht zuletzt, weil er darin eine Wiedergutmachung der Katastrophe von Vitry und die Möglichkeit einer Wiederherstellung seines Rufes sah.[56] Weihnachten 1145 verkündete er während der weihnachtlichen Hofversammlung, dass er plane, Edessa zurückzuerobern.[57] Zu der Reihe der Gegner eines solchen Kreuzzuges gehörte unter anderem Abt Suger, der Ludwig mahnte, dass er Gott besser dienen würde, wenn er in Frankreich bliebe. Zu Abt Sugers Besorgnis hatte außerdem Eleonore erklärt, ihrem Mann ins Heilige Land folgen zu wollen.[58] Ralph Turner betont allerdings, dass es triftige politische Gründe gab, Eleonore nicht allein in Frankreich zurückzulassen. Als Königin hätte sie eine starke Machtstellung bekleidet, vielleicht sogar das Amt einer Regentin übernommen und damit die Machtbefugnisse von Abt Suger in Frage stellen können, der nach dem Willen Ludwigs während seiner Abwesenheit das französische Königreich regieren sollte. Eleonores Teilnahme war auch die Gewähr dafür, dass Edelleute aus ihrer Territorialherrschaft mitzogen und die Kirchen und die Stadtbevölkerung ihre zugesagte großzügige finanzielle Unterstützung des Kreuzzugs beibehielten.[59]
    Am Ostersonntag, dem 31. März 1146, predigte Bernhard von Clairvaux auf freiem Feld und forderte die versammelte Menschenmenge auf, sich dem Kreuzzug anzuschließen. Ludwig und Eleonore waren die ersten, die das Kreuz nahmen. In zeitgenössischen Quellen gibt es keine Hinweise, dass Eleonore für ihre Entscheidung, sich dem Kreuzzug anzuschließen, kritisiert wurde. Erst fünfzig Jahre später unterstellten Chronisten wie William of Newburgh, dass Frauen, die einem Kreuzzug folgten, dies aaus anderen als spirituellen Gründen taten.[60] Gervase of Canterbury behauptet, Eleonore und ihre Damen hätten sich nach Bernhards von Clairvaux Predigt in weiße, mit roten Kreuzen geschmückten Tuniken gekleidet und wären dann auf weißen Pferdeen mit gezogenen Schwertern und wehenden Bannern durch die versammelte Menge galoppiert. Denjenigen unter den Versammelten, die noch zögerten, es ihnen gleichzutun, hätten sie als Zeichen ihrer Feigheit Spindeln zugeworfen. Die meisten Historiker verwerfen diese Geschichte als Legende, weil es keine zeitgenössischen Quellen für dieses Ereignis gibt.[60] Sie wurde jedoch bereits von Personen für glaubwürdig gehalten, die Eleonore in ihren letzten Lebensjahren kennengelernt hatten und die Historikerin Alison Weir weist darauf hin, dass sie passend zu dem Charakter Eleonore scheint, die die Chronistik überliefert hat.[60]

    Scheitern des Kreuzzugs
    Mitte Juni 1147 brachen die Kreuzfahrer von Metz auf. Eleonore und Ludwig reisten voneinander getrennt. Nachts teilten der Hofkaplan Odo de Deuil und der Hofbeamte Thierry Galan mit dem König das Zelt, während Eleonore in Gesellschaft ihrer Damemen und Vasallen reiste.[61] Spätere Chronisten haben Eleonore und ihren Edeldamen vorgeworfen, sich während dieser Phase des Kreuzzugs verhalten zu haben, als handele es sich um eine Vergnügungsreise. In zeitgenössischen Quellen findet Eleonores Verhalten dagegen kaum Erwähnung.[62] Auch die Legende, Eleonore sei von einer Kohorte berittener und bewaffneter „Amazonen“ begleitet worden, ist historisch nicht belegt. Der Bericht über solche „Amazonen“ im Gefolge Eleonores tauchte erstmalls in einer griechischen Chronik auf, die den Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel schilderte. Diese Chronik wurde allerdings erst mindestens eine Generation nach dem Geschehen aufgeschrieben, von Autoren des 19. Jahrhunderts aufgegriffen und in späteren, viel gelesenen Büchern über Eleonore weiter verbreitet.[63] Unstrittig ist, dass die Vielzahl an Frauen und der dazugehörende Tross die Kampfkraft des Kreuzfahrerheers beeinträchtigte.[64]
    Übergriffe auf die Bevölkerung in den Landesteilen, durch die die Kreuzfahrer zogen, belegten bereits während der ersten Woche dieses Kreuzzugs, dass Ludwig nur begrenzt fähig war, seine Befehle unter den Kreuzfahrern durchzusetzen.[65] Nicht befolgte Befehle führten letztlich dazu, dass die Kreuzfahrer in Kleinasien bei der Überquerung des Berges Honaz Dağı (damalige Bezeichnung Cadmus) von einem türkischen Heer angegriffen und entscheidend geschwächt wurden.[66] Die wesentlichen Quellen für die Ereignisse am Berg Honaz Dağı sind Berichte von Odo von Deuil und Wilhelm von Tyrus. Der detailliertere Bericht stammt von Odo von Deuil, der als Befehlshaber der bewaffneten Vorhut den aquitanischen Edelmann Gottfried von Rancon sowie den Graf von Maurienne, einen Onkel Ludwigs, nennt. Gegen den Befehl des Königs begann die Vorhut den Honaz Dağı zu überqueren, als diese den Fuß des Berges bereits gegen Mittag erreicht hatte und sich feindliche Kräfte bis dahin nicht gezeiggt hatten. Dabei entfernte sich die Vorhut immer weiter vom Hauptpulk der Kreuzfahrer, dem eine bewaffnete Nachhut unter Befehl Ludwigs folgte. Beim Angriff des türkischen Heers auf den Hauptpulk konnte nur Ludwig mit seiner Nachhut angreifen und wurde dabei vernichtend geschlagen. Wilhelm von Tyrus berichtet über die Ereignisse am Berg Honaz Dağı wesentlich weniger detailliert. Er nennt als Verantwortlichen lediglich Gottfried von Rancon. Eleonore wird in keiner der beiden Chroniken erwähnt. Später entstandene Berichte über den Kreuzzug behaupten in Missachtung der Hauptquellen, dass es die mit der Vorhut reisende Eleonore war, die Gottfried von Rancon veranlasst habe, anders als befohlen zu handeln.[67]

    Aufenthalt in Antiochia
    Im März 1148 traf Ludwig mit einem Zehntel des ursprünglichen Kreuzfahrerheeres in Antiochia ein und wurde dort von Raimund von Antiochia empfangen, einem jüngeren Bruder von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien und somit ein Onkel von Eleonore.[68] Sieben Jahre älter als Eleonore, hatte er 1136 die Erbin des Fürstentums Antiochia Konstanze geheiratet und stand seitdem an der Spitze des Prinzipats.[69]
    Raimund erhoffte sich von Ludwig Unterstützung bei seinen Feldzügen gegen Aleppo und Hama, während Ludwig plante, baldmöglichst nach Jerusalem aufzubrechen.[70] Eleonore scheint in dieser Angelegenheit für Raimund und seine militärischen Pläne Partei ergriffen zu haben, was zu einer zunehmenden Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Ehepartnern führte. Als Ludwig zum Aufbruch rüstete, äußerte Eleonore den Wunsch, mit ihren aquitanischen Vasallen in Antiochia zu bleiben.[71] Als verlässlichste zeitgenössische Quelle der Ereignisse in Antiochia im Jahre 1148 gilt der Bericht von Johannes von Salisbury.[72] Er schreibt im Einzelnen:
    „Während der König und die Königin [in Antiochia] blieben, um diejenigen, die den Untergang des Heeres überlebt hatten, zu trösten, zu heilen und wiederzubeleben, erregten die Aufmerksamkeit, die der Fürst der Königin erwies, und seine ständigenen, in der Tat fast unaufhörlichen Gespräche mit ihr das Misstrauen des Königs. Dieses wurde erheblich verstärkt, als die Königin den Wunsch äußerte zu bleiben, obwohl der König sich zur Abreise anschickte, und der Fürst gab sich größte Mühe, sie zu behalten, falls der König sein Einverständnis gäbe. Und als der König Druck ausübte, um sie loszureißen, erwähnte sie ihre Blutsverwandtschaft und sagte, sie könnten von Gesetz wegen nicht als Mann und Frau zusammenbleiben, da sie im vierten und fünften Grad miteinander verwandt seien.“[73]
    Wilhelm von Tyrus deutet in seiner Historia die Möglichkeit eines Ehebruchs Eleonores mit Raimund an. Dieser Chronist verfasste seine Historia jedoch vier Jahrzehnte nach den Ereignissen, als der Leumund der Herzogin bereits sehr schlecht war. NNach Ansicht von Daniela Laube wäre der zeitlich näher verfasste Bericht des Johannes von Salisbury in seiner Wortwahl weniger neutral gewesen, hätte es einen nachgewiesenen Ehebruchs Eleonores gegeben.[74] Ralph Turner weist dagegen darauf hin, dass für zeitgenössische Kleriker wie Johann von Salisbury der eigentliche Verstoß Eleonores bereits in ihrer Weigerung lag, sich in die dienende Rolle zu fügen, die von einer Ehefrau erwartet wurde. Ihr beharrliches Eintreten für den Plan ihres Onkels und ihr Mangel an Diskretion dabei erfüllten bereits den Tatbestand der Untreue, weil sie damit die königliche Würde ihres Mannes kompromittierte. Turner weist auch darauf hin, dass der Vorwurf, die Königin habe sich der Autorität ihres Mannes widersetzt und damit das christliche Gebot der Unterordnung der Frau missachtet, sich schnell zum Verdacht eines vollzogenen Ehebruchs mit ihrem Onkel wandelte. Bereits zeitgenössische Troubardor-Dichtungen enthalten Anspielungen auf diesen angeblichen Ehebruch.[75]
    Ludwig erzwang schließlich die Mitreise Eleonores nach Jerusalem. Auf der Rückreise nach Frankreich im April 1149 gelang es Papst Eugen III. zunächst, die beiden Ehepartner wieder miteinander auszusöhnen. Eugen III. bestätigte mündlich und schriiftlich die königliche Ehe und verbot ihnen, je wieder über ihre Blutsverwandtschaft zu sprechen.[76] Tatsächlich ist der Grad der Blutsverwandtschaft zwischen Eleonore und Ludwig umstritten und war es offenbar bereits zu ihren Lebzeiten.[77] Der Versöhnungsversuch des Papstes war zunächst erfolgreich. Eleonore brachte 1150, etwa ein Jahr nach der Rückkehr aus Jerusalem und fünf Jahre nach der Geburt von Marie eine zweite Tochter zur Welt.
    Trennung von Ludwig VII. und Heirat mit Heinrich Plantagenet
    Am 13. Januar 1151 starb Abt Suger von Saint-Denis, der Ludwig wesentlich ermutigt hatte, an der Ehe mit Eleonore festzuhalten.[78] 15 Monate später, am 21. März 1152, wurde die Ehe zwischen Eleonore und Ludwig auf dem Konzil von Beaugency in Anwesenheit mehrerer Erzbischöfe annulliert. Mehrere Zeugen hatten zuvor die enge Blutsverwandtschaft zwischen den Ehepartnern bestätigt, die drei Jahre zuvor von Papst Eugen verneint worden war. Da ein Protest seitens der Kurie in Rom nicht überlrliefert ist, ist es möglich, dass sich Bernhard von Clairvaux beim Papst für die Annullierung eingesetzt hatte.[79] Für die Trennung dürfte ausschlaggebend gewesen sein, dass nach fünfzehn Jahren Ehe noch kein Thronfolger geboren war.[80] Darauf deutet auch hin, dass die beiden späteren Ehefrauen Ludwigs, Konstanze von Kastilien (die ihm gleichfalls keinen Sohn gebar) und Adele von Champagne, enger mit ihm verwandt waren als Eleonore.[81]
    Vormund der gemeinsamen Töchter Marie und Alix wurde Ludwig. Eleonore erhielt die Ländereien zurück, die sie in die Ehe eingebracht hatte. Sowohl Eleonore als auch Ludwig war es durch die Annullierung möglich, sich wieder zu verheiraten. Als Vassallin Ludwigs hätte Eleonore theoretisch vor einer neuen Ehe die Zustimmung Ludwigs benötigt. Der Versuch sowohl durch Theobald von Blois als auch durch Gottfried von Anjou, Eleonore auf ihrer Reise nach Poitiers abzufangen und sie mit Gewalt zu heiraten, macht jedoch deutlich, dass mehrere Hochadelige Frankreichs willens waren, einen Kriegszug Ludwigs zu riskieren, um an Eleonores umfangreiches Erbe zu gelangen.[82] Eleonore heiratete keinen der beiden, sondern am 18. Mai 1152 ohne Zustimmung ihres Ex-Ehemanns und Lehnsherren den elf Jahre jüngeren Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou und Herzog der Normandie.[83]
    Die Quellen geben nur wenige Hinweise, wie es zur Verbindung zwischen Eleonore und Heinrich kam. Alison Weir und Ralph Turner sind davon überzeugt, dass die für die schnelle Heirat entscheidende Begegnung und Absprache bereits im August 1151 stattfand, als Eleonore noch mit Ludwig verheiratet war und Heinrich anlässlich von Verhandlungen mit Ludwig in Paris weilte. Sowohl für Eleonore als auch Heinrich war die Verbindung sinnvoll: Eleonore war nach der Eheannullierung nicht nur von gewwaltsamen Eheanbahnungen bedroht, sondern brauchte auch einen wehrhaften Partner, um ihren Herrschaftsanspruch in ihren Gebieten durchzusetzen. Heinrich war zudem einer der wenigen standesgemäßen Ehepartner, die überhaupt in Frage kamen. Eine Ehe mit Eleonore würde Heinrichs Ressourcen erheblich vermehren, mit denen er seinen Anspruch auf den englischen Thron betreiben konnte. Eleonores Erbe würde Heinrichs Herrschaftsgebiet auf dem europäischen Kontinent mehr als verdoppeln; das um ihr Erbe vermehrte Gebiet vom Ärmelkanal bis zu den Pyrenäen, das direkt unter seiner Herrschaft stehen würde, umfasst das halbe heutige Frankreichs und war zehnmal so groß wie die damalige französische Krondomäne.[84] Gegen die Ehe mit ihr sprach, dass sie Ludwig möglicherweise zu Gegenreaktionen provozieren und damit Streitkräfte Heinrichs auf dem europäischen Kontinent binden würde, die er doch für die Durchsetzung seiner Ansprüche in England benötigte. Heinrich brauchte außerdem Erben, die mittlerweile schon 30-jährige Eleonore hatte aber bislang nur zwei Mädchen zur Welt gebracht.[85]

    Letzte Lebensjahre Eleonores während der Herrschaft Johann Ohnelands
    Die Ehe zwischen Richard und Berengaria blieb kinderlos. Als Nachfolger Richards kamen primär Eleonores jüngster Sohn Johann und ihr Enkel Arthur in Frage. Arthurs Mutter Konstanze hatte es auf Grund ihrer Abneigung gegen die angevinische Herrscherfamilie abgelehnt, ihren Sohn am Hofe Richards aufwachsen zu lassen und als Richard 1196 die Vormundschaft über Arthur forderte, wurde er heimlich an den Hof des französischen Königs gebracht.[147] Möglich ist, dass Eleonore in dieser Situation daran beteiligt war, ihren Enkel Otto von Braunschweig, den Sohn ihrer Tochter Mathilde, als Erben Richards einzusetzen.[148] Der schon mit der Grafschaft Poitou belehnte Otto zog es 1197 jedoch vor, seine Kandidatur für die Königswürde im nordalpinen Reichsteil voranzutreiben.
    Als Richard am 25. März 1199 während der Belagerung der Burg Châlus von einem Armbrustbolzen oder einem Pfeil verwundet wurde und er wenige Tage darauf an dieser Verletzung starb, hinterließ er ein umstrittenes Erbe. Es gab noch keine verbindlichen Regelungen, welcher Verwandtschaftsgrad im Erbfall Vorrang hatte, einige Autoritäten vertraten jedoch die Auffassung, dass ein Neffe als Nachkömmling eines verstorbenen älteren Bruders ein höheres Recht hatte als ein überlebender jüngerer Bruder.[149] Eleonore setzte in dieser Situation alles daran, um die Anerkennung ihres Sohnes Johann als Erben durchzusetzen. Gemeinsam mit Richards Söldnerhauptmann Mercadier führte sie eine Strafexpedition in die Grafschaft Anjou, die Arthur anerkannt hatte. Sie reiste außerdem nach Aquitanien, um die Unterstützung ihrer Vasallen für Johann zu erlangen.[150] Sie stellte auch sicher, dass eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem französischen und dem englischen König nicht auf das Herzogtum Aquitanien übergreifen würde, solange sie am Leben war. Um das zu gewährleisten, tauschte Eleonore mit ihrem Sohn Urkunden, mit denen sie ihn als ihren rechtmäßigen Erben einsetzte, vermachte ihm ihr Herrschaftsgebiet und übertrug die Treueeide und Lehnspflichten aller Bischöfe und weltlichen Vasallen auf ihn. Im Gegenzug stellte Johann wiederum eine Urkunde aus, mit der er ihr Herrschaftsgebiet an sie zurückübertrug. Eleonore und Johann hatten damit gemeinsame Verfügungsgewalt über ihr Herrschaftsgebiet. Da aber nur Eleonore gegenüber Philipp August den Lehenseid leistete, war ein französischer Kriegszug in ihrem Gebiet im Fall einer Auseinandersetzung mit Johann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. Gleichzeitig hatte sie durch den Urkundentausch die Stellung ihres Sohnes im französischen Südwesten zementiert und eine potenzielle Intervention Philipp Augusts zugunsten Arthurs nach ihrem Tod deutlich erschwert. Ralph Turner bezeichnet die rechtliche Konstellation, die durch diese Maßnahmen herbeigeführt wurde, als diplomatisches Meisterstück.[151]
    Die Kriegshandlungen zwischen Johann und Philipp August blieben tatsächlich auf die Normandie beschränkt und wurden noch im Jahre 1199 durch den Vertrag von Le Goulet beendet. Die beiden Kontrahenten einigten sich auf eine Heirat des französischen Thronfolgers Ludwig mit einer Prinzessin aus dem Hause Anjou-Plantagenet.[152] Die mittlerweile hochbetagte Eleonore übernahm es, nach Navarra zu reisen, um die auserwählte Braut, ihre Enkelin Blanka von Kastilien, abzuholen und nach Frankreich zu begleiten. Eleonore zog sich danach in die von ihr seit langem geförderte Abtei Fontevrault zurück. Eleonore musste jedoch noch miterleben, wie ungeschicktes Handeln ihres Sohnes den Zerfall des angevinischen Reiches einleitete. Zwischen 1200 und 1203 fertigte sie noch mindestens zehn Urkunden aus, die aquitanische Angelegenheiten betrafen, und stellte durch ihr persönliches Eingreifen sicher, dass Graf Aimery von Thouars sich zunächst loyal gegenüber Johann verhielt. Als ihr mittlerweile 15-jähriger Enkel Arthur im Sommer 1202 an der Spitze einer Streitmacht ins Poitou einzog, sah sie sich gezwungen, von Fontevraud aus in Richtung Poitiers aufzubrechen, um einen erfolgreichen Kriegszug Arthurs zu verhindern. Im Juli 1202 gelang es Arthurs Streitmacht allerdings, Eleonore und ihre Gefolgschaft auf der Burg Mirebeau einzuschließen. Johanns Truppen überrumpelten durch ungewöhnlich schnelles Handeln die Belagerer, verhinderten Eleonores Gefangennahme und nahmen ddabei auch Arthur gefangen. Arthur starb im April 1203 während seiner Gefangenschaft in Rouen, vermutlich war er auf Befehl Johanns ermordet worden. Die Gerüchte um die Mitwirkung Johanns am Tod seines Neffen führten dazu, dass zahlreiche Adelige des Loiretals, im Anjou und Poitou sich von Johann lossagten.[153]
    Eleonore starb am 1. April 1204 im Alter von vermutlich 80 Jahren. Im selben Monat besetzten Philipp Augusts Truppen die normannische Hauptstadt. Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Ehen
    1. ⚭ (1137, annulliert 1152) König Ludwig VII. von Frankreich
    2. ⚭ (1152) Henry Plantagenet, nachmaliger König Heinrich II. von England
    Nachkommen
    • (1) Marie (1145–1198) ⚭ Heinrich I., Graf von Blois-Champagne
    • (1) Alix (1150– nach 1195) ⚭ Theobald V., Graf von Blois und Chartres
    • (2) Wilhelm (17. August 1153–1156)
    • (2) Heinrich der Jüngere (1155–1183), Thronerbe und Mitkönig seines Vaters, ⚭ Margarete von Frankreich, was faktisch zum damaligen Zeitpunkt eine Union der beiden Ländern bedeutet hätte, schließlich war Philipp August noch nicht geboren
    • (2) Mathilde (1156–1189) ⚭ Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern
    • (2) Richard Löwenherz (1157–1199), König von England, ⚭ Berengaria von Navarra
    • (2) Gottfried II. (23. September 1158–19. August 1186), Herzog der Bretagne, ⚭ Konstanze von der Bretagne, die letzte Nachkommin der Herzöge der Bretagne
    • (2) Eleonore (1162–1214) ⚭ König Alfons VIII. von Kastilien
    • (2) Johanna (Oktober 1165–September 1199) ⚭ I. 1177 König Wilhelm II. von Sizilien und ⚭ II. 1196 Raimund VI., Graf von Toulouse
    • (2) Johann Ohneland (1167–1216), König von England, ⚭ Isabella von Angoulême, Sohn: Heinrich III. von England
    Literatur
    • Elizabeth A. R. Brown: Eleanor of Aquitaine: Parent, Queen, and Duchess. In: William W. Kibler (Hrsg.): Eleanor of Aquitaine - Patron and Politician. University of Texas Press, Austin 1976, ISBN 0-292-72014-9, S. 9–34.
    • Amy Ruth Kelly: Eleanor of Aquitaine and the four kings. Harvard University Press, Cambridge 1950.
    • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u.a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
    • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biography. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
    • Régine Pernoud: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. 13. Auflage. dtv, München 1995, ISBN 3-423-30042-6.
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
    • Ursula Vones-Liebenstein: Eleonore von Aquitanien. Muster-Schmidt, Göttingen 2000, ISBN 3-7881-0152-0.
    • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine – By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
    Weblinks
    Commons: Eleanor of Aquitaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Eleonore von Aquitanien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • FemBiographie: Eleonore von Aquitanien

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Aquitanien

    Titel (genauer):
    Die Liste der Royal Consorts der englischen Monarchen listet chronologisch alle uns bis heute bekannten Ehepartner der englischen Monarchen auf, wobei dazu sowohl die Monarchen der angelsächsischen Kleinkönigreiche während der Heptarchie, als auch die des seit circa 926 bestehenden Königreiches England zählen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Royal_Consorts_der_englischen_Monarchen (Dez 2023)

    Titel (genauer):
    Der Titel Königin von Frankreich (reine de France) war lediglich ein Ehrentitel. Dem Salischen Recht entsprechend handelte es sich um den Titel "épouse de roi de France" oder "épouse de roi des Français". Die Königin hatte keine Regierungsbefugnis, außer als Regentin in Abwesenheit bzw. Minderjährigkeit des Königs, die ihnen aber nicht automatisch zustand, sondern persönlich vergeben wurde.
    Zuitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Königinnen_von_Frankreich (Dez 2023)

    Begraben:
    Eleonore wurde neben ihrem Gatten Heinrich II. und ihrem Sohn Richard Löwenherz in der Abtei Fontevrault bestattet.

    Notizen:

    Eleonore und Ludwig VII. hatten zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 29. Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1145; gestorben am 11 Mrz 1198.
    2. Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1150; gestorben in 1197/1198.

  21. 60.  Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1092 (Sohn von Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon und Königin Bertrada von Montfort); gestorben am 13 Nov 1143 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou, Tours und Maine

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_(Jerusalem) (Okt 2017)

    Fulko von Jerusalem beziehungsweise Fulko V. von Anjou (franz.: Foulques; eng.: Fulk; * 1092; † 13. November 1143 in Akkon), genannt der Jüngere (le Jeune), war Graf von Anjou, Tours und Maine aus dem Haus Château-Landon. Von 1131 bis 1143 war er König des Kreuzfahrerstaates von Jerusalem. Er war der jüngste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers († 1109) und dessen fünfter Ehefrau Bertrada von Montfort, welche als Geliebte des Königs Philipp I. von Frankreich zu hohem politischen Einfluss gelangte.

    Graf von Anjou
    Fulko trat nach dem Tod seines Vaters 1109 dessen Erbe in Anjou und Tours an und unterwarf jene Vasallen, welche noch mehrmals gegen seinen unbeliebten Vater revoltiert hatten. Gegen seinen nördlichen Nachbarn, den Normannen Heinrich Beauclercc, führte er den seit Generationen andauernden Konflikt um die Grafschaft Maine fort, mit deren Erbin Fulko seit 1109 verheiratet war. Zu diesem Zweck suchte er ein enges Zusammengehen mit König Ludwig VI. den er in den Jahren 1116 bis 1118 gegen die aufständischen Barone der Île de France und Theobald II. von Blois-Champagne unterstützte.
    Zusammen unterstützten sie 1118 die revoltierenden Barone der Normandie sowie den Prätendenten Wilhelm Clito, gegen Heinrich Beauclerc. Nachdem dieser jedoch bis 1119 seine Herrschaft in der Normandie wiederherstellen und König Ludwig und Clito bei Brenneville (Brémule) schlagen konnte, wechselte Fulko die Seiten. Denn in seinem Bestreben, die Koalition seiner Gegner zu sprengen, war Heinrich bereit, ihm große Zugeständnisse zu machen. So verzichtete Heinrich zugunsten Fulkos auf jegliche Ansprüche auf das Maine, welches nun unumstritten Fulko gehören sollte. Die Grafschaften Anjou, Tours und Maine (zusammen auch Grand-Anjou genannt) ordnete Fulko einer straffen und effektiven Verwaltung unter, gemeinsam sollten sie den Kern des Angevinischen Reichs seiner Nachkommen bilden.
    Der zwischen Normannen und Angevinern geschlossene Friede wurde zudem durch die Hochzeit von Fulkos Tochter Alice (Isabelle) mit Heinrichs Erben William Ætheling gefestigt. Dieser Friede sollte auch den frühen Tod des Atheling nach dem Untergang des weißen Schiffs 1120 überdauern und mündete schließlich 1128 in den folgenschweren Ehebund der Erbtochter Heinrichs, Mathilde (Maud), mit Fulkos Erbsohn Gottfried.

    König von Jerusalem
    Schon 1120 besuchte Fulko ein erstes Mal das Heilige Land, wo er ein enger Freund des Ordens der Tempelritter wurde, den er nach seiner Rückkehr in Frankreich finanziell unterstützte.
    König Balduin II. von Jerusalem sandte im Jahr 1127 eine Gesandtschaft nach Frankreich, die dort nach einem geeigneten Ehemann für seine älteste Tochter und Erbin Melisende Ausschau halten sollte. Die Wahl fiel auf den verwitweten Grafen von Anjnjou. Nachdem man ihm die Krone von Jerusalem anbot, erklärte er sich bereit, aufs Neue und für immer in das Heilige Land zu ziehen und überließ sein geordnetes Erbe seinem ältesten Sohn. Die Heirat mit Melisende 1129 brachte ihm die Städte Akkon und Tyrus als Mitgift in die Ehe ein.
    1131 starb König Balduin II., und Fulko wurde gemeinsam mit seiner Frau am 14. September 1131 [1] zum König von Jerusalem gekrönt. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft musste er sich gegen aufbegehrende Vasallen durchsetzen. Seine Schwägerin Alice versuchte die Herrschaft über das Fürstentum Antiochia zu gewinnen, doch Fulko konnte sich gegen ihren Mitstreiter Pons von Tripolis militärisch behaupten und sicherte sich die Herrschaft über Antiochia. Als Vormund der Fürstin Konstanze vermittelte er deren Ehe mit dem ebenfalls zugereisten Raimund von Poitiers. 1134 revoltierten der Graf von Jaffa, Hugo II. von Le Puiset, und der Fürst von Oultrejordain, Roman von Le Puy, gegen Fulko. Hugo verbündete sich dabei sogar mit Ägypten, doch konnte sich Fulko dennoch gegen ihn behaupten.
    Die größte Herausforderung für Fulko war das Erstarken des Atabegs Zengi von Mosul. 1137 wurde Fulko bei Barin geschlagen; er verbündete sich daraufhin mit dem Wesir von Damaskus, der ebenfalls von Zengi bedroht wurde, und war daraufhin in der LLage, die Festung Banias im Norden des Sees Genezareth zu erobern. Auch stärkte er sein Reich im Süden: Sein Mundschenk Paganus baute die Festung von Kerak, im Süden des Toten Meeres, und half den Kreuzrittern den Zugang zum Roten Meer zu öffnen. Im Südwesten ließ Fulko Blanche Garde, Ibelin und andere Festungen bauen, um die Macht der ägyptischen Burg von Askalon zu brechen.

    1137 und 1142 kam der byzantinische Kaiser Johannes II. Komnenos nach Syrien, um die byzantinische Herrschaft über die Kreuzfahrerstaaten zu erlangen. Johannes’ Ankunft wurde von Fulko ignoriert, der auch eine Einladung zurückwies, Johannes in Jerusalem zu treffen.

    Fulko starb am 13. November 1143 in Akkon an den Folgen eines Jagdunfalls und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet. Da sein ältester Sohn aus zweiter Ehe noch unmündig war, übernahm seine Witwe Melisende die Regierung über das Kreuzfahrerkönigreich.

    Der Geschichtsschreiber Wilhelm von Tyrus beschreibt Fulko als fähigen Soldaten und Politiker, der sowohl das Königreich als auch die Kirche verteidigte und die Politik seiner Vorgänger Balduin I. und Balduin II. fortsetzte. Wilhelm spürte, dass Fulkos Hauptfehler seine Passivität gegenüber den Angriffen Zengis im Norden war, die im Fall Edessas im Jahr 1144 ihren Höhepunkt fanden.

    Fulko heiratete Melisende von Jerusalem am 2 Jun 1129 in Jerusalem. Melisende (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene) wurde geboren in 1105; gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 61.  Melisende von JerusalemMelisende von Jerusalem wurde geboren in 1105 (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene); gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Jerusalem durch Heirat (1131 bis 1153)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Melisende_(Jerusalem)

    Melisende (auch Melisande; * 1105; † 1. September 1161) war Königin von Jerusalem von 1131 bis 1153.

    Sie war die älteste Tochter des Königs Balduin II. und der armenischen Prinzessin Morphia von Melitene. Bei ihrer Geburt war Jerusalem seit sechs Jahren im Besitz der Kreuzritter. Melisende wurde 1128 von ihrem Vater zur Thronfolgerin ernannt. 11129 heiratete sie – auf sein Arrangement hin – Fulko V. von Anjou. Vor dem Tod ihres Vaters 1131 wurde Melisende zur Mitregentin gekrönt. Mit seinem Tod wurde sie gemeinsam mit Fulko Regentin. Melisende und Fulko hatten zwei Söhne, die späteren Könige Balduin III. und Amalrich I. Ansonsten aber wurde Melisende von ihrem Ehemann ignoriert.

    1132 wurde Melisende einer Affäre mit Fulkos größtem Rivalen, dem Rebellen Hugo von Le Puiset, Graf von Jaffa, angeklagt. Das Königreich Jerusalem teilte sich daraufhin in die Unterstützer Melisendes und die Fulkos. Melisende setzte sich durch, vielleicht aufgrund ihrer Drohung, die Assassinen einzusetzen. Ihre Friedensbedingungen beinhalten unter anderem ihre Zulassung als enger Berater des Königs. Danach, schreibt Wilhelm von Tyrus, versuchte Fulko „nie mehr, irgend etwas zu beginnen, sogar in einfachen Dingen, ohne ihr vorheriges Wissen“.
    In den folgenden Jahren machte sie sich einen Namen als Kunstmäzenin und Gründerin der Abtei Bethanien. Sie und Fulko gaben den Melisende-Psalter in Auftrag, das Meisterwerk der Buchmalerei im Königreich.
    Sie unterstützte ihre Schwester Alice in Regierungsfragen politisch. Melisende war 1137 bei der Hochzeit ihrer Schwester Hodierna mit Raimund II., Graf von Tripolis anwesend. Ihr wurden eine Reihe von Liebhabern nachgesagt. Nach Fulkos Tod 1144 wurde Melisende Regentin für ihren 13-jährigen Sohn Balduin, und sie wurden gemeinsam gekrönt.

    Melisende weigerte sich, sich von der Macht zurückzuziehen. Sie versuchte, ihrem Sohn jeden Einfluss zu nehmen und ignorierte weitgehend seine Majorität ab 1145. Die Ablehnung einer zweiten Krönung Balduins durch seine Mutter löste 1152 den Brucch aus. Vor dem Haute Cour des Königreichs beschwerte sich Balduin, seine Mutter lasse ihn nicht regieren, und forderte die Teilung des Reichs. Die nun folgenden Vereinbarung sah vor, dass Melisende Judäa und Samaria regierte, Balduin den Norden, erwies sich aber als nicht tragbar. Der Adel entzog Melisende die Unterstützung, die ihre Territorien mit Ausnahme von Nablus Balduin übergab. Überraschenderweise verstanden sich Mutter und Sohn danach besser, Melisende wurde sogar Balduins engste Beraterin und seine Stellvertreterin während seiner Abwesenheit.

    Bis zu ihrem Tod im Konvent von Bethanien 1161 behielt Melisende die religiöse Patronage über die Kirche im Königreich Jerusalem. Sie wurde, wie ihre Mutter Morphia, im Kloster St. Maria in Valle Josaphat begraben[1].



    Weblinks
     Commons: Melisende von Jerusalem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Melisende of Jerusalem bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Hans Eberhard Mayer: Jerusalem. Zugleich ein Beitrag zur Forschung über Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Dumbarton Oaks Papers 21, 1967, S. 141–232

    Notizen:

    Aus seiner zweiten Ehe mit Königin Melisende hatte Fulko zwei Söhne:
    • Balduin III. (* 1131; † 1162), Nachfolger als König von Jerusalem
    • Amalrich I. (* 1136; † 1174), folgte seinem Bruder als König nach

    Kinder:
    1. König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Feb 1162.
    2. 30. Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1136; gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.