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Françoise von Rohan

Françoise von Rohan

weiblich 1540 - 1591  (51 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Françoise von RohanFrançoise von Rohan wurde geboren in cir 1540 (Tochter von Vizegraf René de Rohan und Isabeau (Isabelle) von Albret); gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_de_Rohan (Sep 2023)

    Margarete von Navarra ließ Françoise de Rohan gemeinsam mit ihrer Tochter Jeanne im Schloss Plessis-lès-Tours erziehen, obwohl Jeanne zwölf Jahre älter war. Margarete von Navarra starb 1549, René I. de Rohan starb 1552, sie erhielt die Nutznießung der Herrschaften La Garnache und Beauvoir-sur-Mer im späteren Département Vendée. In dieser Zeit wurde Françoise de Rohan an den französischen Hof geschickt, wo sie Fille d'honneur Caterina de’ Medicis wurde.

    Das Eheversprechen
    Am Königshof lernte sie Jacques de Savoie-Nemours kennen, den die Historikerin Jacqueline Boucher beschreibt als „großen, gebildeten, sportlichen, kultivierten und weltgewandten Seigneur, der für sein Talent als Verführer bekannt ist.“[1]. Es entwickelte sich eine allgemein bekannte Beziehung zwischen dem Herzog und Françoise de Rohan, zu der König Heinrich II. anlässlich eines Paille-Maille-Spiels sagte: „Da Mlle de Rohan hier ist, wird Nemours keinen guten Schlag mehr ausführen.“[2]

    Am 22. April 1556 sagte Jacques de Savoie-Nemours (laut Hector de La Ferrière) vor ihren Bediensteten zu Françoise de Rohan: „Ich nehme Dich zur Frau, sag, dass Du mich zum Ehemann nimmst ...“[3], was zu dieser Zeit eine rechtliche Bindung hatte.[4] Das Konzil von Trient (1545–1563) lehnte derartige Versprechen jedoch ab, wenn sie ohne Zustimmung der Eltern oder nicht in einer religiösen Zeremonie gemacht wurden, folglich konnten sie rechtlich gebrochen werden.[5] Die Könige von Frankreich selbst versuchten, den Umfang einzuschränken. Etwa zur gleichen Zeit neigten auch die protestantischen Synoden dazu, diesen Austausch von Erklärungen abzulehnen.[6]

    Gegen Ende des Sommers 1556 wurde Jacques de Savoie-Nemours gemeinsam mit dem Herzog von Guise nach Italien geschickt. Françoise de Rohan war schwanger, am 6. Januar 1557 wurde ihr Zustand offenbar. Sie musste vor dem Conseil royal erscheinen und wurde nach Vendôme verbannt. Jacques de Savoie-Nemours erklärte aus Italien, dass er die Angelegenheit bei seiner Rückkehr klären werde.[7] Antoine de Bourbon ließ sie nach Pau bringen, wo am 24. März 1557 ihr Kind, Henri de Genevois bzw. Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève, geboren wurde. Von einer formellen Heirat ist seitens Nemours‘ nun keine Rede mehr. Françoise de Rohan wurde in der Folge von ihren Anhängern „Duchesse de Nemours“ genannt, von der katholischen Seite „Dame da La Garnache“.

    Der Prozess
    Nachdem Françoise de Rohan knapp zwei Jahre gezögert hatte, gegen Jacques de Savoie-Nemours gerichtlich vorzugehen, wurde der erste Prozess Anfang 1559 eröffnet, zog sich dann aber bis Mai hin; im Juni wurde Heinrich II. in einem Turnier verwundet, zehn Tage später starb er. Dem Aufstieg der „lothringischen Partei“ der Guises, deren Schützling Jacques de Savoie-Nemours war, stand mit dem jungen König Franz II. trotz des Widerstands Caterina de‘ Medicis nichts mehr im Weg. Ab jetzt hing das Schicksal Françoise de Rohans von den Unwägbarkeiten der Politik ab, litt der Prozess unter den Auswirkungen der Religionskriege. Jacques de Savoie-Nemours verfolgte zudem in dieser Zeit den Plan, die englische Königin Elisabeth I. zu heiraten.

    1560 war das Jahr der Verschwörung von Amboise und des Todes von Franz II., der neunjährige Karl IX. bestieg den Thron, die Guise verloren ihre Machtposition, Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon übernahmen die Regentschaft. 1561 trafen sich die drei Brüder von Françoise de Rohan in Paris: Henri, René und Jean waren entschlossen, gegen Jacques de Savoie-Nemours zu kämpfen – die Regenten Caterina de’ Medici und Antoine de Bourbon nahmen den Brüdern jedoch das Versprechen ab, auf Waffengewalt zu verzichten. Im April 1562 erreichte Françoise de Rohan, dass Jacques de Savoie-Nemours innerhalb eines Monats in Paris erscheinen sollte, was dieser ignorierte, da mittlerweile die Guise wieder an der Macht waren und der Erste Hugenottenkrieg das Geschehen bestimmte. Jacques de Savoie-Nemours belagerte erfolglos das von den Protestanten unter Jean V. de Parthenay, Seigneur de Soubise, besetzte Lyon, was ihn noch 1563 beschäftigte. Am 4. Februar 1563 erging gegen ihn ein Versäumnisurteil,[8] am 18. Februar starb der Herzog von Guise, einer seiner wichtigsten Unterstützer – machte aber Anna d’Este, Herzogin von Guise, zur Witwe, die bereit war, Jacques de Savoie-Nemours zu heiraten, falls der Prozess ein Ende in ihrem Sinne finde.[9]

    Jacques de Savoie-Nemours, der Ende 1562 zum Gouverneur von Lyon ernannt worden war, bat Mitte 1564 die Königinmutter, seinen Prozess von Paris nach Lyon zu verlegen und mit Papst Pius IV. zu verhandeln, damit dieser den Prozess dem Erzbischof von Lyon (zu dieser Zeit Antoine I. d’Albon) übergebe. Pius IV. gab diesem Antrag statt, während sich Françoise de Rohan am 20. Mai 1564 weigerte, in Lyon zu erscheinen und dabei auch Unterstützung durch das Parlement von Paris als Oberstem Gerichtshof fand, da in Lyon derzeit die Pest grassierte. Am 6. November 1565 lehnte der Erzbischof von Lyon die Klage von Françoise de Rohan ab.[10] Das Parlement wiederum entschied am 4. Dezember 1565 zugunsten von Françoise de Rohan – und am 20. Januar 1566 untersagte Karl IX. dem Parlement, in der Sache noch etwas zu unternehmen.[11]

    Am 28. April 1566 wurde Françoise de Rohan aufgefordert, vor dem Conseil privé zu erscheinen. Das Urteil des Erzbischofs von Lyon wurde ihr bestätigt,[12] der Rat ließ ihr jedoch die Möglichkeit, beim Papst Berufung einzulegen – ein zweischneidiges Schwert, da die Rohan protestantisch waren und eine Berufung beim Papst bedeutete, seine Autorität anzuerkennen. Am nächsten Tag wurde der Ehevertrag zwischen Jacques de Savoie-Nemours und Anna d’Este unterzeichnet, wodurch Jacques der Stiefvater der Anführer der „lothringischen Partei“ wurde.

    Am 5. Mai 1566 sandte Françoise de Rohan einen Gerichtsvollzieher namens Vincent Petit, um die Hochzeitszeremonie von Jacques de Savoie und Anne d‘Este in der Abtei Saint-Maur neben dem Schloss Saint-Maur-des-Fossés der Königinmutter zu unterbrechen. Der Gerichtsvollzieher wurde verhaftet und die Zeremonie unter der Leitung des Kardinals von Lothringen zu Ende geführt. Am 17. Mai 1566 schrieb Caterina de’ Medici in der Sache an den Papst, ihr Sohn Karl IX. seinerseits am nächsten Tag, damit der Papst den Vorgang nicht aus den Augen verliere. Beide Briefe enthalten offenbar keine Feindseligkeiten gegen Françoise de Rohan, plädieren aber dafür, dass Anna d‘Este so schnell wie möglich in ihren Rechten bestätigt werde.

    Beim Tod von Pius IV. († 9. April 1565) keimte noch einmal Hoffnung für Françoise de Rohan auf. Sein Nachfolger Pius V. schien verständnisvoller zu sein, aber entgegen den Hoffnungen, die Jeanne d'Albret in ihn setzte, vertraute der neue Papst die Angelegenheit Giulio Oradini an, dem Dekan der Römischen Rota, der ihre Hoffnungen schnell zunichtemachte. 1567 brach der Zweite Hugenottenkrieg aus, dem fast unmittelbar der Dritte Hugenottenkrieg (1568–1570) folgte.[13]

    Die Jahre der Religionskriege
    Obwohl Françoise de Rohan von Jeanne d’Albret unterstützt wurde,[14] wurden ihre Lehen La Garnache und Beauvoir, die unter dem Schutz von Luigi Gonzaga, Herzog von Nevers, standen, geplündert. Um diese Zeit freundete sie sich mit Antoinette Bouchard d’Aubeterre an, der Witwe von Jean V. de Parthenay, und deren Tochter Catherine de Parthenay, die 1575 ihre Schwägerin wurde. In den Jahren 1570/71 lebte sie – wie viele protestantische Anführer und der Hof der Königin von Navarra – in La Rochelle, wo sie auf den Juristen und Mathematiker François Viète und den Dichter André de Rivaudeau traf. Am 5. März 1571 wurde das Lyoner Urteil bestätigt, das Pariser Parlement, das Françoise de Rohan daraufhin anrief, erklärte sich danach für nicht zuständig.[15] Am 19. Juni 1571 wurde sie bei einer Realteilung offiziell Herrin von La Garnache und Beauvoir-sur-Mer, verzichtete dabei aber auch auf Erbansprüche aus dem übrigen Familienbesitz.

    Nach der Bartholomäusnacht und dem Vierten Hugenottenkrieg (1572/73) nach der Thronbesteigung Heinrichs III. wurde Françoise de Rohans Einspruch am 17. Oktober 1573 erneut abgewiesen, woraufhin sie sich direkt an Rom wandte.[16] Am 2. Dezember 1575 – während des Fünften Hugenottenkriegs (1574–1576)– untersagte König Heinrich III. ihr, den Namen „Nemours“ zu führen,[17] nachdem ihr Bruder René II. de Rohan nach der Unterwerfung Condés und Navarras zu einem der wichtigsten Anführer der Protestanten geworden war. Kurz nach dem Ende des Fünften Hugenottenkriegs wurde François Viète zum Maître des requêtes Heinrichs III. ernannt.

    Die Lösung
    Ein unerwartetes Ereignis beschleunigte dann endlich das Ende des Prozesses: Am 1. Juni 1577, während des Sechsten Hugenottenkriegs (Mai bis September 1577), war Henri, genannt „Duc de Genevois“, der Sohn von Françoise, gemeinsam mit seinem Vater, dem Herzog von Nemours, aus Deutschland zurückgekehrt. Er wurde fast sofort vom Herzog von Montpensier gefangen genommen und entkam dem Galgen nur durch das Eingreifen des Königs und wohl auch François Viètes; Montpensier weigerte sich, ihn freizulassen, auch gegen Lösegeld. Nach einem Jahr Gefangenschaft schrieb Henri de Genevois an seinen Vater, damit der ihn aus der Gefangenschaft, jetzt bei Herzog von Mayenne, befreie. Am 12. Juni 1579 erklärte der Herzog von Nemours jedoch, dass sein Sohn (mit Anna d’Este), Henri I. de Savoie-Nemours , ebenfalls „Duc de Genevois“ genannt, bei ihm sei.[18]

    Zudem schritt nun Anna d’Este ein und bat König Heinrich III., die Affäre zu beenden.[19] Das Ehepaar Nemours versuchte mehrmals, den Zorn von Françoise de Rohan zu besänftigen, stieß jedoch mindestens einmal auf die Opposition von Annas Kindern mit dem 1563 durch einen Hugenotten getöteten Herzog von Guise (Henri I., Herzog von Guise, Catherine, Ehefrau des Herzogs von Montpensier, Charles, Herzog von Mayenne, und des Kardinals von Guise).

    Während des Siebten Hugenottenkriegs (1579/80), der im Wesentlichen aus Friedensverhandlungen bestand, gelang es dem Herzog von Alençon, Anna d’Este und François Viète, eine Einigung im Eheprozess zu finden. Königliche Briefe vom 16. November 1579 ermöglichten es allen Parteien, das Gesicht zu wahren; sie wurden am 20. Januar und am 9. Februar 1580 bestätigt.[20] Heinrich III. schrieb: „Wir hören und befehlen, dass sie [Françoise de Rohan] nicht für das, was passiert ist, verantwortlich gemacht werden kann, und wir erklären sie für frei zu heiraten.“[21] Ihre (eventuelle) Ehe mit dem Herzog von Nemours war dadurch faktisch annulliert, Françoise de Rohan wurde von jedem Verdacht, leichtsinnig gehandelt zu haben, befreit, der König erreichte die Freilassung ihres Sohnes, dem untersagt wurde, den Titel „Duc de Genevois“ zu führen, Françoise de Rohan hingegen wurde in den Rang einer (nicht erblichen) Herzogin von Loudun erhoben, das Ganze wurde mit finanziellen Regelungen abgerundet.

    Kurz darauf François Viète als Maître des requêtes entlassen, er ließ sich für die nächsten Jahre im Herrenhaus in Beauvoir nieder. Dort beherbergte Françoise de Rohan auch Antonio von Crato, den erfolglosen portugiesischen Thronprätendenten. Im Juni 1585 starb Jacques de Savoie-Nemours, im Jahr darauf ihr Bruder René II. de Rohan. Die Schlösser des Poitou, darunter auch La Garnache und Mouchamps, wurden vom Duc de Mercœur bei seinem Versuch, sich als unabhängiger Herzog der Bretagne zu etablieren, verwüstet. 1586, ein Jahr nach dem Tod von Jacques de Savoie-Nemours heiratete sie François Le Felle, Seigneur de Guébriant, der im Dienst Mercœurs stand und ihre Burg belagerte – wohl mit dem Ziel, die Plünderung zu verhindern. Die neue Ehe wurde bald von Heinrich III. annulliert, da sie in seinen Augen eine Mesalliance war.

    Name:
    Französische Adlige und Klägerin in einem Eheprozess gegen Jacques de Savoie-Nemours, Herzog von Nemours, der über zwanzig Jahre vor dem Hintergrund der französischen Religionskriege ausgefochten wurde: sie und ihre Familie gehörten der protestantischen Seite an, Jacques de Savoie-Nemours und seine Familie der katholischen, was den Prozessverlauf entscheidend prägte.

    Geburt:
    Françoise de Rohan war die Tochter von René I. de Rohan und Isabeau d’Albret, Enkelin von Jean d’Albret und Königin Katharina von Navarra, Nichte von König Heinrich II. von Navarra (Henri d’Albret) und Margarete von Navarra, der Schwester des französischen Königs Franz I. Ihre Kusine war Jeanne d’Albret, die Mutter von König Heinrich von Navarra bzw. Heinrich IV. von Frankreich, der Françoise de Rohan als seine Tante bezeichnete.

    Gestorben:
    Françoise de Rohan starb in ihrem Herrenhaus in Beauvoir.

    Familie/Ehepartner: Herzog Jacques vom Nemours (Savoyen). Jacques wurde geboren am 12 Okt 1531 in Kloster Vauluisant; gestorben in 15 od 18 Jun 1585 in La Cassine-Chastelier, Moncalieri, Piemont. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Jacques de Savoie-Nemours hatte mehrere uneheliche Kinder..

    Aus seiner Verbindung mit Françoise de Rohan, Dame de Garnache:
    - Henri de Genevois oder Henri de Nemours, genannt le Prince de Genève (1557–1596),


Generation: 2

  1. 2.  Vizegraf René de RohanVizegraf René de Rohan wurde geboren in 1516 (Sohn von Pierre II. de Rohan-Gié); gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vicomte und später Prince de Léon - Marquis de Blain
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Grafschaft Porhoët; Graf von Porhoët (Haus Rohan)
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Herzogtum Rohan; Vizegraf von Rohan

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/René_I._de_Rohan (Sep 2023)

    Renés Vater starb 1525, seine Mutter 1529, die mütterliche Fürsorge für René erhielt Margarete, die Schwester von König Franz I. Sie verheiratete ihn 1534 mit ihrer Schwägerin Isabeau d’Albret, Infantin von Navarra, Tochter von Jean d’Albret und Katharina von Navarra, die am 16. August 1534 Herrscher von Navarra wurden: Damit führte Margarete den Protestantismus in der Familie de Rohan ein. Das junge Ehepaar zog in die Burg Blain, die zum Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten wurde.

    Geburt:
    René I. de Rohan war der Sohn von Pierre II. de Rohan-Gié (Sohn des Marschalls Pierre I. de Rohan) und Anne de Rohan, die wiederum die Tochter des Vicomte Jean II. de Rohan und von Marie de Bretagne (Tochter des Herzogs Franz I.) war.

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Rohan um den Ort Rohan im heutigen französischen Département Morbihan entstand in der Folge der Errichtung der Burg Rohan durch Alain I. de Rohan, die auch namengebend für die besitzende Familie, das Haus Rohan wurde.
    Als die herrschende Familie in männlicher Linie 1527 mit Vicomte Jacques de Rohan ausstarb, blieb die Vizegrafschaft aufgrund vorsorgender Heiratspolitik dennoch in der Familie. Die neue vizegräfliche Familie, die Rohan-Gié, erreichte einige Generationen später die Erhebung der Vizegrafschaft Rohan zum Herzogtum Rohan.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Rohan ) (Sep 2023)



    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Porhoët (zeitweise auch Vizegrafschaft Porhoët) mit dem Hauptort La Trinité-Porhoët im Département Morbihan in der Zentralbretagne bestand im 11. bis 16. Jahrhundert. Anfangs handelte es sich um einen Titel, mit dem Mitglieder der herzoglichen Familie (Haus Rennes) versorgt wurden, später um eine Vizegrafschaft in Händen der Rohan mit ihrem Zentrum auf Schloss Josselin.
    Nach dem Aussterben der Vizegrafen Mitte des 13. Jahrhunderts gab Herzog Peter Mauclerc Porhoet als Grafschaft seiner Tochter Yolande († 1272). Ein halbes Jahrhundert später befand sich das Land drei Generationen lang im Besitz des Grafen von Alençon. Anfang des 15. Jahrhunderts hatte dann Olivier V. de Clisson die Grafschaft inne, die er über seine Tochter erneut an die Rohan vererbte. Nach dem Tod des letzten Rohan dieser Linie 1527 wurde der Titel nicht mehr geführt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët (Sep 2023)

    René heiratete Isabeau (Isabelle) von Albret am 16 Aug 1534. Isabeau (Tochter von König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) und Königin Katharina von Navarra (von Foix)) wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Isabeau (Isabelle) von AlbretIsabeau (Isabelle) von Albret wurde geboren in 1512 (Tochter von König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) und Königin Katharina von Navarra (von Foix)); gestorben in nach 1560.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau_d’Albret (Sep 2023)

    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean d’Albret, 1469–1516), (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix, 1470–1517), Königin von Navarra. Sie ist die Schwester von Heinrich II. von Navarra (1503–1555), die Schwägerin (ab 1527) von Margarete von Navarra (Marguerite d‘Angoulême), der Schwester des französischen Königs Franz I., und die Großtante und Patin von König Heinrich IV. von Frankreich.

    Im Jahr ihrer Geburt wurde der Teil des Königreichs Navarra südlich der Pyrenäen vom Königreich Aragón erobert. Vier Jahre später verlor sie ihren Vater, im Jahr darauf ihre Mutter. Sie wurde daraufhin in Frankreich beim ihrem Bruder Heinrich II. und dessen Ehefrau Margarete erzogen.

    Im Jahr 1528, Isabeau war nun im heiratsfähigen Alter, gab es erfolglose Verhandlungen zu einer Ehe zwischen ihr und dem ungarischen König Johann Zápolya, der ein Verbündeter Franz‘ I. war. Margarete von Navarra wiederum sprach im Juni 1533 mit dem Herzog von Norfolk, einem Diplomaten Heinrichs VIII. von England, über die geplante Heirat von Jakob V., König von Schottland, und Marie de Bourbon-Vendôme, und betonte dabei, dass deren Vater, der Herzog von Vendôme, eng mit Kaiser Karl V. verbündet war, und behauptete, dass Marie de Bourbon und ihre Schwester Marguerite deswegen keine gute Wahl seien. Die Königin von Navarra fragte sich zudem, ob Jakob V. am Ende nicht Christina von Dänemark, die Nichte des Kaisers (die im gleichen Jahr den schwerkranken Francesco II. Sforza heiratete) ehelichen würde, und schlug stattdessen ihre Schwägerin Isabeau d'Albret vor.[2] Dieser Vorstoß wurde nicht weiter verfolgt. Stattdessen wurde Isabeau am 16. August 1534 auf Schloss Fontainebleau mit René I., Vicomte de Rohan (1516–1552), verheiratet.

    René I. de Rohan fiel am 20. Oktober 1552 bei der Verteidigung von Metz[5]. Im Mai 1554 wurde Isabeau eine der Taufpaten ihres Großneffen, des zukünftigen Königs Heinrich IV. Die anderen Taufpaten sind ihr Bruder, Heinrich II. von Navarra, der französische König Heinrich II. und dessen Frau, Königin Katharina von Medici. 1555 schloss sie eine zweite Ehe mit einem nicht näher bekannten Mann niederer Herkunft.

    1556 lernte Isabeau Admiral Coligny kennen; sie befand sich im Béarn, als Johanna III. (Jeanne d'Albret, 1528–1572), Königin von Navarra und ihre Nichte, 1557 den Protestantismus in der Region einführte. Obwohl auch sie sich sehr von der Reformation angezogen fühlte, konvertierte sie erst 1558, sechs Jahre nach dem Tod ihres Mannes; sie führte den Protestantismus in ihrer Burg Blain ein, wo die erste protestantische Kirche in der Bretagne entstand. Sie empfing dort François de Coligny-d’Andelot (1521–1569), der – zusammen mit den Pastoren Fleurer und Loiseleur die erste calvinistische Predigt hielt. 1560 erhielt sie für sich und ihren Haushalt vom König das Privileg der Religionsfreiheit auf ihren eigenen Gütern – dies ist die letzte Erwähnung Isabeaus in zeitgenössischen Dokumenten.

    Name:
    Gascognisch-Navarresische Königstochter..

    Geburt:
    Isabeau d’Albret ist eine Tochter von Johann III. (Jean) d’Albret, (durch seine Ehe) König von Navarra, und Katharina von Navarra (Catherine de Foix), Königin von Navarra.

    Notizen:

    Mit Isabeau d’Albret hatte René von Rohan fünf Kinder:
    - Henri I. de Rohan (* 1535; † 25. Juni 1575), Vicomte de Rohan, Comte de Porhoet, 1. Prinz königlichen Geblüts von Navarra; ⚭ 15. Februar 1566 Françoise de Tournemine, 1585 katholisch († 28. Januar 1609), Tochter von René de La Hunaudaye, und Françoise de Hingant, Dame du Hac
    - Françoise de Rohan (* 1540; † Dezember 1591), 16. November 1580 französische Duchesse de Loudun, Dame de La Garnache, et de Beauvoir-sur-Mer; ⚭ 9. August 1586 François Lesfelle, Seigneur de Guébriant
    - Jean de Rohan (* 1541; † 1574), Seigneur de Frontenay; ⚭ 29. September 1561 in Argenteuil Diane de Barbançon-Cany, Tochter von Michel de Barbançon, Seigneur de Cany, und Péronne de Pisseleu
    - Louis de Rohan, Baron de Gié
    - René II. de Rohan (* 1550[2]; † 1586), 1575 Vicomte de Rohan, Prince de Léon, Comte de Porhoet; ⚭ 15. August 1575[3] Catherine de Parthenay (* 1553/54; † 26. Oktober 1631), Erbtochter von Jean L’Archevêque de Parthenay, Seigneur de Soubise, und Antoinette Bouchard d’Aubeterre

    Verheiratet:
    René heiratete Isabeau d’Albret, Infantin von Navarra, Tochter von Jean d’Albret und Katharina von Navarra.

    Kinder:
    1. 1. Françoise von Rohan wurde geboren in cir 1540; gestorben am 1 Dez 1591 in Beauvoir-sur-Mer.


Generation: 3

  1. 4.  Pierre II. de Rohan-GiéPierre II. de Rohan-Gié (Sohn von Herr Pierre I. (Peter) de Rohan-Gié und Marguerite von Armagnac); gestorben in 1525.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen..

    Kinder:
    1. 2. Vizegraf René de Rohan wurde geboren in 1516; gestorben am 20 Okt 1552 in Schlachtfeld Metz.

  2. 6.  König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret)König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) wurde geboren in 1469 (Sohn von Alain von Albret, der Grosse und Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois)); gestorben am 17 Jun 1516 in Monains.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1484-1516, Königreich Navarra; König von Navarra jure uxoris https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_III._(Navarra)

    Johann III. (* 1469; † 17. Juni 1516 in Monains) war von 1484 bis 1512 König von Navarra; er ist auch unter dem Namen Jean d’Albret bekannt.

    Er war der vierte Sohn von Alain d’Albret, Graf von Gavre und Castres, und Françoise de Châtillon († 1481), Gräfin von Périgord und Vizegräfin von Limoges.

    Am 14. Juli 1484 heiratete er in Orthez Katharina von Navarra (* 1470, † 1517) die im Jahr zuvor Königin von Navarra, Gräfin von Foix und Bigorre und Vizegräfin von Béarn geworden war, die Tochter von Gaston de Foix, dem früh verstorbenen Erbprinzen von Navarra. An ihrer Seite wurde Jean d’Albret König von Navarra, bis das Paar im Jahr 1512 von Ferdinand II., König von Aragón, der eigene Erbansprüche vertrat, vertrieben wurde.

    Jean d'Albret starb vor seinem Vater, so dass er keinen Titel aus dessen Erbe antreten konnte. Das Erbe seiner Mutter ging an seine älteren Geschwister, wohl auch, weil er mit der Krone Navarras bereits über Besitz verfügte.

    Johann heiratete Königin Katharina von Navarra (von Foix) am 14 Jul 1484 in Orthez. Katharina (Tochter von Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) und Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)) wurde geboren in 1470; gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Königin Katharina von Navarra (von Foix)Königin Katharina von Navarra (von Foix) wurde geboren in 1470 (Tochter von Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) und Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)); gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1483-1517, Grafschaft Bigorre; Gräfin von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre
    • Titel (genauer): 1483-1517, Grafschaft Foix; Gräfin von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1483-1517, Andorra; Kofürstin von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1483-1517, Königreich Navarra; Königin von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra
    • Titel (genauer): 1483-1517, Vizegrafschaft Béarn; Vizegräfin von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Navarra

    Katharina von Navarra (französisch Catherine de Navarre, spanisch Catalina de Navarra; * 1470[1]; † 12. Februar 1517 in Mont-de-Marsan) war von 1483 bis 1517 Königin von Navarra, zudem Gräfin von Foix und Bigorre, Vizegräfin von Béarn und Kofürstin von Andorra.

    Sie war die Tochter Gastons de Foix, Fürst von Viana, und Madeleine de France, der Schwester des französischen Königs Ludwig XI., sowie die Schwester von Franz Phoebus, König von Navarra 1479 bis 1483. Nach dem Tod ihres Bruders bestieg sie den Thron, stand allerdings bis 1494 unter der Regentschaft ihrer Mutter.

    Am 14. Juli 1484[2] heiratete sie in Orthez Jean d’Albret, und beide wurden im selben Monat in Pamplona, der Hauptstadt Navarras, gekrönt. Ihre Herrschaft wurde jedoch von ihrem Onkel Johann von Foix, Vizegraf von Narbonne, angefochten. Als Begründung gab Johann das Salische Recht an, das jedoch in Navarra nie angewandt worden war.

    Johann von Foix konnte sich nicht durchsetzen, der von ihm ausgelöste Krieg dauerte bis 1497 und endete zugunsten Katharinas mit einem Friedensschluss in Tarbes, bei dem Johann seine Ansprüche aufgeben musste. Er starb 1500. 1505 heiratete Ferdinand II., König von Aragón, Johanns Tochter Germaine de Foix, eine Nichte des französischen Königs Ludwig XII., aus politischen Gründen, die die Beziehungen zu Frankreich, aber kaum zu Navarra betrafen. Nachdem Johanns einziger Sohn, Gaston de Foix, Herzog von Nemours, am 11. April 1512 in der Schlacht bei Ravenna gefallen war, ließ Ferdinand II. durch Fadrique Álvarez de Toledo, 2. Herzog von Alba, erst Pamplona (am 25. Juli) und dann ganz Obernavarra besetzen. Da Papst Julius II. die Usurpation sanktionierte und die navarresischen Cortes 1513 zustimmten, war Navarra südlich der Pyrenäen verloren. Seitdem ist Obernavarra Bestandteil Spaniens.

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Johann III. und Katharina hatten 13 Kinder, von denen nur 4 das Erwachsenenalter erreichten, darunter unter anderem:
    - Heinrich II., * 1503, † 1555, Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn und Marsan (die Gegend um Mont-de-Marsan) Titularkönig von Navarra
    - Isabelle d'Albret, Infantin von Navarra, spätere Ehefrau von René I. Vicomte de Rohan

    Kinder:
    1. König Heinrich II. (Henri) von Navarra (von Albret) wurde geboren am 18 Apr 1503 in Sangüesa; gestorben am 29 Mai 1555 in Hagetmau.
    2. 3. Isabeau (Isabelle) von Albret wurde geboren in 1512; gestorben in nach 1560.


Generation: 4

  1. 8.  Herr Pierre I. (Peter) de Rohan-GiéHerr Pierre I. (Peter) de Rohan-Gié wurde geboren in 1451; gestorben in 1513 in Schloss Le Verger, Seiches-sur-le-Loir.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: - Marschall von Frankreich - Diplomat und Berater der Könige Ludwig XI., Karl VIII. und Ludwig XII.
    • Titel (genauer): Grafschaft Marle; Graf von Marle
    • Titel (genauer): Gyé-sur-Seine; Herr von Gyé
    • Titel (genauer): Ham; Herr von Ham

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_I._de_Rohan (Sep 2023)

    Pierre de Rohan stammt aus der Familie Rohan und deren Zweig Rohan-Guéméné (siehe auch Stammliste der Rohan-Guéméné). Er war der zweite Sohn von Louis I. de Rohan und Marie de Montauban, und damit durch seine Mutter ein Enkel von Jean de Montauban, Admiral von Frankreich[1]. Da seine Familie mit der Regierungsübernahme des Herzogs Peter II. von Bretagne (1450) in Ungnade gefallen war – die Rohan waren in die Ermordung von Gilles de Bretagne, dem jüngsten Bruder des neuen Herzogs, verwickelt – wurde Pierre außerhalb der Bretagne geboren.

    Biografie
    Kindheit
    1457 vergiftete seine Mutter seinen Vater, der ein Testament hinterließ, in dem er ihr die Vormundschaft über die gemeinsamen Kinder verweigerte. Marie de Montauban entkam zwar vorläufig der Justiz, heiratete Georges II. de La Trémoille (1427–1481), Herr von Craon, kam später aber doch noch ins Gefängnis. Pierres Vormund wurde Tanneguy du Chastel († 1477; bestattet in Notre-Dame de Cléry)[2], der ihn an den königlichen Hof brachte.

    Am Hof Ludwigs XI.
    1472 gab der König ihm die Herrschaft Gié in der Champagne (Gyé-sur-Seine im heutigen Département Aube), woraufhin er seinem Namen auf Pierre de Rohan de Gié änderte. 1473 nahm er mit der Belagerung von Perpignan erstmals an einer militärischen Auseinandersetzung teil. 1474 ist er bereits der königliche Bevollmächtigte bei der Ratifizierung des Friedensvertrages mit dem Herzog Franz II. von Bretagne. 1476 wird er – 25-jährig – zum Marschall von Frankreich ernannt. Im gleichen Jahr heiratete er Françoise de Penhoet, Tochter von Guillaume, Comte de Penhoet, Vicomte de Fronsac, und Françoise de Maillé, von der er drei Söhne bekam: Charles, der spätere Graf von Guise, François, der 1501 Erzbischof von Lyon wurde, und Pierre, der Stammvater der Herzöge von Rohan.

    Militärische Karriere
    Pierre de Rohan de Gié gelang es, den notorisch misstrauischen König Ludwig XI. von seiner Treue und seinen Fähigkeiten zu überzeugen[3]. 1479 eroberte der Maréchal de Gié in Flandern alle die Orte zurück, die Maximilian von Österreich zuvor weggenommen hatte. 1480 ist er einer der vier Herren, die Frankreich während der Krankheit des Königs in Chinon regieren. 1482 eroberte er Aire. 1483 starb Ludwig XI.

    Unter dem neue König Karl VIII. setzte er die Verteidigung der Landesgrenze in der Picardie gegen die Habsburger fort. 1484 nahm er an der Krönung Karls VIII. teil, der ihn 1485 zum Prince (wohl Prince de Rohan) ernannte. 1487 kämpfte er mit großem Erfolg gegen den Herzog von Geldern[4] und den Grafen von Nassau. 1491 ließ er die Burg La Motte-Glain (in La Chapelle-Glain) an der Grenze zur Bretagne wiederaufbauen.

    1494/95 begleitete er Karl VIII. auf seinem Feldzug zur Eroberung des Königreichs Neapel. Als Kommandant der Vorhut in der Schlacht bei Fornovo am 6. Juli 1495 schloss er den Waffenstillstand, nach dem die Franzosen aus Italien abziehen mussten. Man warf ihm hinterher vor, in der Schlacht seine Truppen zu sehr in der Reserve gehalten zu haben. Er war es aber auch, der dem in Novara belagerten Herzog Ludwig von Orléans zu Hilfe eilte. Nach dem gescheiterten Feldzug wurde Pierre de Rohan de Gié der Vorsitzende des königlichen Rates.

    Ludwig XII.
    Die Befreiung des Herzogs von Orléans fiel zugunsten Rohans stark ins Gewicht, als dieser 1498 Karl VIII. als Ludwig XII. auf den Thron folgte. 1499 wurde er zum Gouverneur von Amboise ernannt. Er nahm am erneuten Italienfeldzug teil, der im gleichen Jahr begann, und war an der Seite des Königs bei dessen feierlichen Einzug in Genua am 26. April 1502. Der Maréchal de Gié war nun – nach dem König – gemeinsam mit dem Kardinal Georges d’Amboise der mächtigste Adlige Frankreichs: Im gleichen Jahr ließ er von Michelangelo einen Bronze-David gießen[5]

    1497 war Pierre de Rohan Witwer geworden. Im Jahr 1500 ließ er das Schloss Mortier-Crolles wiederaufbauen und richtete auf der Domäne den Franziskanerkonvent Notre-Dame des Anges ein. 1503 heiratete er Marguerite d’Armagnac, die Tochter von Jacques d’Armagnac, die im gleichen Jahr Duchesse de Nemours und Gräfin von Guise als Erbin ihres Bruders Louis wurde, und auch starb; nach ihrem Tod gelang es ihm im Jahr darauf, seinen Sohn Charles mit Charlotte d’Armagnac, der Schwester und Erbin Marguerites zu verheiraten, die aber ebenfalls nach kurzer Zeit starb.

    In Ungnade
    Ein Streit mit Kardinal Amboise, der im Fall des Ablebens des Königs die Regentschaft wollte, und Schwierigkeiten mit dem Parlement von Paris brachte 1504 Pierre de Pontbriant dazu, den Maréchal de Gié beim König anzuklagen, was in einen Prozess wegen Majestätsbeleidigung mündete. Brantôme schreibt, dass der Prozess – der vor dem Parlement von Toulouse stattfand, das seinerzeit als das strengste im Königreich galt – mit einem Todesurteil geendet hätte, wenn die Königin Anne de Bretagne dies gewünscht hätte: Nachdem Rohan das Missgeschick unterlaufen war, Schiffe anzuhalten, die sie mit Wertsachen in ihre Heimat Nantes gesandt hatte, stand er bei ihr in Ungnade, trachtete sie danach, ihn vom Hof zu entfernen – der Marschall zog sich auf sein Schloss Le Verger im Anjou zurück, das sich gerade im Bau befand. Brantôme fügt allerdings auch hinzu, dass die Königin Rohan leben lassen wollte, da er bereits sein Vermögen verloren habe und nun in Schmerzen und Trauer lebe[6]. Tatsächlich wurde er nicht verurteilt, sondern ihm wurde durch einen Erlass vom 9. Februar 1504 die Ausübung seiner Ämter untersagt, seine Güter wurden für fünf Jahre beschlagnahmt, und er selbst in der Burg von Dreux eingesperrt.

    Nach Ablauf der Strafe wurde er wieder freigelassen und er durfte nach Paris zurückkehren. Bezüglich des Verbrechens der Majestätsbeleidigung wurde er begnadigt. Er erschien jedoch nicht mehr bei Hofe und starb wenige Jahre später, am 22. April 1513. Pierre de Rohan de Gié wurde in der Kirche Sainte-Croix-du-Verger bestattet.

    Geburt:
    vermutlich im Schloss Mortier-Crolles in Saint-Quentin-les-Anges

    Name:
    Genannt Maréchal de Gié..

    Mit ihm beginnt der Aufstieg des Hauses Rohan zu einer der ersten Familien Frankreichs.

    Titel (genauer):
    Gyé-sur-Seine ist eine französische Gemeinde im Département Aube in der Region Grand Est; sie gehört zum Arrondissement Troyes und zum Kanton Bar-sur-Seine.
    Gyé-sur-Seine ist der Stammsitz der Nebenlinie Gié der Familie Rohan; bekanntestes Familienmitglied ist Pierre I. de Rohan, genannt „Maréchal de Gié“
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gyé-sur-Seine (Sep 2023)

    Pierre heiratete Marguerite von Armagnac in Datum unbekannt. Marguerite (Tochter von Graf Jacques von Armagnac und Louise von Maine (Anjou)) gestorben in 1503. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Marguerite von ArmagnacMarguerite von Armagnac (Tochter von Graf Jacques von Armagnac und Louise von Maine (Anjou)); gestorben in 1503.

    Notizen:

    Geburt:
    Tochter von Jacques d’Armagnac, 2. Duc de Nemours, Comte de La Marche, (Haus Lomagne)

    Notizen:

    Pierre I. von Rohan hatte 3 Söhne, welcher von welcher Ehefrau abstammt ist nicht bekannt..?
    - Charles de Rohan († 1528), Seigneur de Gié, Vicomte de Fronsac, Comte de Guise bis 1526, Comte d'Orbec ab 1526; ⚭ I 1504 Charlotte d'Armagnac, 1503 Duchesse de Nemours et Comtesse de Guise († 1504), Tochter von Jacques d’Armagnac, 2. Duc de Nemours (Haus Lomagne); ⚭ II Giovanna Sanseverino, Tochter von Bernardino Sanseverino, 3. Principe di Bisignano und Eleonora (Dianora) Todeschini Piccolomini
    - François († 1536), Abt von Saint-Aubin in Angers, Administrator und dann Bischof von Angers, 1501 Erzbischof von Lyon
    - Pierre II. (X 1525), Seigneur de Frontenay, de La Marche et de Gié, Vicomte de Carentan; ⚭ Anne de Rohan († 1529), Tochter von Jean II. de Rohan, Vicomte de Rohan

    Kinder:
    1. 4. Pierre II. de Rohan-Gié gestorben in 1525.

  3. 12.  Alain von Albret, der Grosse Alain von Albret, der Grosse wurde geboren in 1440 (Sohn von Vizegraf Jean von Albret und Catherine de Rohan); gestorben in 1522.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Graves (2.) Graf von Castres
    • Titel (genauer): Herrschaft Albret; Herr von Albret (16.) https://de.wikipedia.org/wiki/Albret_(Adelsgeschlecht) https://de.wikipedia.org/wiki/Albret
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Tartas; Vizegraf von Tartas https://de.wikipedia.org/wiki/Tartas

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alain_d’Albret (Nov 2018)

    Alain d’Albret (* 1440; † 1522), genannt der Große (französisch le Grand), war der 16. Herr von Albret, Vizegraf von Tartas, 2. Graf von Graves und Graf von Castres. Er war der Sohn von Jean d’Albret, Vizegraf von Tartas, und seiner Ehefrau Catherine de Rohan. Seine Großeltern mütterlicherseits waren Alain IX., Vicomte de Rohan, und Marguerite de Bretagne, Dame de Guillac. Seine Großeltern väterlicherseits waren Charles II. d'Albret, Comte de Dreux, und Anne d'Armagnac. Er war somit Enkel und 1471 der Erbe von Charles II. d’Albret.[1]

    Geschickt und charakterlos, gierig und wenig gewissenhaft, war er ein halbes Jahrhundert lang ein umtriebiger, wenn auch wenig wirkungsvoller Politiker, der auf europäischer Ebene Beachtung fand. Alain konnte von seiner Treue zu König Ludwig XI. von Frankreich durch die Vergrößerung seines Territoriums profitieren. Er heiratete Françoise de Châtillon, die als ihr Erbe die Grafschaft Périgord und die Vizegrafschaft Limoges in die Ehe einbrachte. Seinen Sohn Jean verheiratete er mit Katharina von Navarra, der Erbin der Grafschaft Foix und des Bigorre sowie des Königreichs Navarra.

    Im Zusammenhang mit der Guerre folle (1485–1488) wurde er zum Anwärter auf die Hand Annes de Bretagne und damit auf den Besitz des Herzogtums Bretagne. Seine Intrigen führten jedoch zu nichts, und er wurde – ohne den Herzog von Bretagne unterstützen zu können – 1487 besiegt. Im Jahr darauf führte er seine Truppen übers Meer in die Bretagne, war aber in der Schlacht von Saint-Aubin-du-Cormier erneut auf der Seite der Verlierer. Zwar versuchte er weiterhin, in der Bretagne zum Erben zu werden, fand es andererseits aber auch vorteilhaft, die ihm anvertraute Stadt Nantes der königlichen Armee auszuliefern.

    Seine Tochter Charlotte heiratete im Jahr 1500 Cesare Borgia. Sein Sohn Jean starb 1516, sodass sein Erbe an seinen Enkel, König Heinrich II. von Navarra ging. Durch dessen Tochter Johanna III. von Navarra ist Alain d’Albret ein Urgroßvater des französischen Königs Heinrich IV.

    Mehr unter dem Link oben..

    Alain heiratete Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois) in 1456. Françoise (Tochter von Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois) und Isabelle de La Tour) gestorben in nach 1488. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois)Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois) (Tochter von Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois) und Isabelle de La Tour); gestorben in nach 1488.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vizegräfin von Avesnes - Vizegräfin von Nouvion
    • Titel (genauer): Limoges; Vizegräfin von Limoges

    Notizen:

    Kinder aus der Ehe mit Françoise de Blois-Bretagne, Comtesse de Périgord:
    1. Amanieu d’Albret, Bischof von Pamiers, Kardinal † 1520
    2. Pierre d’Albret, Comte de Périgord
    3. Gabriel d’Albret, Seigneur d’Avennes † 1503
    4. Louise d’Albret, Vicomtesse de Limoges ca. 1470–1531
    5. Jean d’Albret, Comte de Penthièvre 1468–1516
    6. Isabelle d’Albret ∞ um 1494 mit Gaston II. de Foix-Candale
    7. Charlotte d’Albret, Dame de Chalus 1480–1514 ∞ Cesare Borgia

    Kinder:
    1. 6. König Johann III. (Jean) von Navarra (von Albret) wurde geboren in 1469; gestorben am 17 Jun 1516 in Monains.

  5. 14.  Vizegraf Gaston von Foix (von Viana)Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) wurde geboren in 1444 (Sohn von Graf Gaston IV. von Foix und Königin Eleonora (Leonor) von Aragón); gestorben am 23 Nov 1470 in Libourne; wurde beigesetzt in Kathedrale von Pamolona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinz von Viana
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Castelbon; Vizegaf von Castelbon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gaston_de_Foix_(Viana) Nov 2018)

    Gaston de Foix (* 1444; † 23. November 1470 in Libourne) war der älteste Sohn von Gaston IV., Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, und der Königin Eleonore von Navarra. Als Erbe von Navarra trug er seit 1464 den Titel eines Prinzen von Viana.

    Gaston de Foix wurde am 23. November 1470 bei einem Turnier getötet. Da er vor seinen Eltern starb, war er nie Graf von Foix etc. oder König von Navarra; dennoch wird er von manchen Autoren als Gaston V. von Foix bezeichnet. Er war lediglich Vizegraf von Castelbon – diesen Titel hatte ihm sein Vater bereits 1462 übertragen. Er wurde in der Kathedrale von Pamplona bestattet.

    Mehr unter dem Link oben..

    Gestorben:
    Wurde bei einem Turnier getötet.

    Gaston heiratete Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois) am 7 Mrz 1461 in Lescar. Magdalena (Tochter von König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche und Marie von Anjou) wurde geboren am 1 Dez 1443; gestorben am 21 Jan 1495. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois)Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois) wurde geboren am 1 Dez 1443 (Tochter von König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche und Marie von Anjou); gestorben am 21 Jan 1495.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    - Franz Phoebus (François Phébus) (1466–1483), 1479 König von Navarra;
    - Katharina (Cathérine) (1470–1517), 1483–1512 Königin von Navarra.

    Verheiratet:
    Er heiratete in Lescar Madeleine de France, Tochter des französischen Königs Karl VII.

    Kinder:
    1. König Franz Phoebus (François Febus) von Foix (von Viana) wurde geboren in Nov/Dez 1466; gestorben am 30 Jan 1483 in Pamplona.
    2. 7. Königin Katharina von Navarra (von Foix) wurde geboren in 1470; gestorben am 12 Feb 1517 in Mont-de-Marsan.


Generation: 5

  1. 18.  Graf Jacques von ArmagnacGraf Jacques von Armagnac wurde geboren in 1433 (Sohn von Graf Bernard VIII. von Armagnac und Gräfin Éléonore von Bourbon-La-Marche); gestorben am 4 Aug 1477 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pardiac; Graf von Pardiac (Haus Lomagne)
    • Titel (genauer): 1464 bis 1477, Herzogtum Nemours; Herzog von Nemours

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_d’Armagnac (Sep 2023)

    In seiner Jugend wurde er von König Ludwig XI. mit Vergünstigungen überhäuft, und dieser war es auch, der die Heirat mit einer seiner Kusinen arrangierte, und ihn mit dem Herzogtum Nemours belehnte. Weit davon entfernt, sich dafür erkenntlich zu zeigen, gesellte Jacques d’Armagnac sich zu den Feinden des Königs und trat auch der Ligue du Bien public bei. Zwei Mal wurde er begnadigt, beim dritten Mal jedoch in Carlat belagert und gefangen genommen. Jacques d’Armagnac wurde in die Bastille gebracht, wo ihn der König in einen Eisenkäfig sperren ließ. Nach der Verurteilung durch das Parlement von Paris wurde er am 4. August 1477 hingerichtet.

    Geburt:
    Sohn von Bernard d’Armagnac, Graf von Pardiac, und Éléonore de Bourbon, Gräfin von La Marche und Herzogin von Nemours.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Pardiac war ein Teil der Grafschaft Astarac, bis Graf Arnaud II. von Astarac das Gebiet 1023 seinem jüngeren Sohn Bernard gab. In weiblicher Erbfolge ging Pardiac Ende des 13. Jahrhunderts an das Haus Montlezun und 1391 an das Haus Lomagne. Mit dem Aussterben des Hauses Lomagne fiel Pardiac an die französische Krone.
    Die Grafschaft umfasste den heute Rivière-Basse genannten Teil der Gascogne im Norden des Départements Hautes-Pyrénées und Südwesten des Départements Gers.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Pardiac (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Nemours war ein erbliches französisches Herzogtum (duché-pairie), das 1404 für Karl III. d’Évreux errichtet wurde.
    1404 gab Karl VI. Nemours an Karl III. d’Évreux, König von Navarra, und erhob das Gebiet zum Herzogtum und Pairie. Die Tochter Karls III., Beatrice, brachte das Herzogtum ihrem Mann, Jacques II. de Bourbon, Graf von La Marche in die Ehe, und durch die Heirat ihrer Tochter Eleanor mit Bernard d’Armagnac, Graf von Pardiac, kam sie zum Haus Armagnac.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Nemours (Sep 2023)

    Gestorben:
    Nach der Verurteilung durch das Parlement von Paris wurde er am 4. August 1477 hingerichtet.

    Jacques heiratete Louise von Maine (Anjou) in 1462 in Poitiers. Louise (Tochter von Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou) und Isabella von Luxemburg) wurde geboren in 1445; gestorben in 1477. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 19.  Louise von Maine (Anjou)Louise von Maine (Anjou) wurde geboren in 1445 (Tochter von Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou) und Isabella von Luxemburg); gestorben in 1477.

    Notizen:

    ihre Kinder waren:
    - Jacques d’Armagnac († 1477),
    - Jean d’Armagnac († 1500), Herzog von Nemours und Graf von Pardiac,
    - Louis d’Armagnac (1472–1503), Herzog von Nemours und Graf von Guise,
    - Marguerite d’Armagnac († 1503), Herzogin von Nemours, Gräfin von Guise, ⚭ Pierre I. de Rohan (1451–1513), Seigneur de Gié, Marschall von Frankreich
    - Charlotte d’Armagnac († 1504), Herzogin von Nemours, Gräfin von Guise ⚭ Charles de Rohan († 1528), Seigneur de Gié, Sohn seines Schwagers Pierre I. de Rohan aus dessen erster Ehe
    - Catherine († 1487), ⚭ 1484 Jean II. (* 1426; † 1488), Herzog von Bourbon

    Verheiratet:
    Jacques heiratet Louise d’Anjou, Tochter von Graf Karl IV. von Maine und Isabella von Luxemburg.

    Kinder:
    1. 9. Marguerite von Armagnac gestorben in 1503.
    2. Catherine von Armagnac gestorben in 1487.

  3. 24.  Vizegraf Jean von AlbretVizegraf Jean von Albret (Sohn von Graf Charles II. von Albret und Anne von Armagnac); gestorben in 1468.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Tartas; Vizegraf von Tartas https://de.wikipedia.org/wiki/Tartas

    Notizen:

    Name:
    Albret war die Familie der Herren von Albret in Südwestfrankreich ab dem 11. Jahrhundert.
    Im Lauf des 15. Jahrhunderts kamen die Grafschaften Gavre, Périgord, Castres sowie die Vizegrafschaften Limoges und Tartas in den Besitz der Familie. Die Höhepunkt ihrer Macht erreichten die Albret mit Jean d’Albret († 1516), der durch seine Ehe mit Katharina von Navarra Mitkönig von Navarra wurde (allerdings bezog sich der Königstitel ab 1512 nur noch auf den Teil Navarras, der nördlich der Pyrenäen lag). Deren Sohn war König Heinrich II. von Navarra (Henri d’Albret), der zum Erbe seines Vaters von seiner Mutter die Grafschaften Foix und Bigorre sowie die Vizegrafschaft Béarn bekam.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Albret_(Adelsgeschlecht) (Sep 2023)

    Jean + Catherine de Rohan. Catherine (Tochter von Alain IX. de Rohan, 14. Vicomte de Rohan und Marguerite (Margarethe) von der Bretagne) gestorben in nach 1471. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 25.  Catherine de RohanCatherine de Rohan (Tochter von Alain IX. de Rohan, 14. Vicomte de Rohan und Marguerite (Margarethe) von der Bretagne); gestorben in nach 1471.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    1. Alain, 1522 bezeugt, Sire d’Albret, Comte de Gavre, Périgord et de Castres, Vizegraf von Limoges und Tartas; ⚭ Françoise de Blois, genannt de Bretagne, Gräfin von Périgord, Vizegräfin von Limoges, Erbtochter von Guillaume, Vicomte de Limoges (Haus Châtillon)
    2. Louis, 1473 Kardinal
    3. Marie; ⚭ Boffille de Juge, Graf von Castres, † vor 1514
    4. Jeanne Louise, † 1494; ⚭ 1480 Jacques Sire d’Estouteville et de Vallemont, † 1489; sie war vor ihrer Ehe die Geliebte von Jean II. de Bourbon, Herzog von Bourbon, † 1488

    Kinder:
    1. 12. Alain von Albret, der Grosse wurde geboren in 1440; gestorben in 1522.
    2. Jeanne Louise von Albret gestorben in 1494.

  5. 26.  Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois)Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois) (Sohn von Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois) und Marguerite (Margot) de Clisson); gestorben in 1455.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Avesnes und Nouvion
    • Titel (genauer): Limoges; Vizegraf von Limoges

    Guillaume heiratete Isabelle de La Tour in 1455. Isabelle (Tochter von Graf Bertrand V. de La Tour und Herrin von Banassat Jacquette du Peschin) gestorben am 8 Sep 1488. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 27.  Isabelle de La TourIsabelle de La Tour (Tochter von Graf Bertrand V. de La Tour und Herrin von Banassat Jacquette du Peschin); gestorben am 8 Sep 1488.

    Notizen:

    Name:
    Haus La Tour d’Auvergne

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Françoise, † nach 1488, Vizegräfin von Limoges, zu Avesnes und Nouvion; ⚭ Alain d’Albret (Haus Albret)

    Kinder:
    1. 13. Vizegräfin Françoise von Châtillon (Blois) gestorben in nach 1488.

  7. 28.  Graf Gaston IV. von FoixGraf Gaston IV. von Foix wurde geboren in 1423 (Sohn von Graf Johann I. (Jean) von Foix-Grailly und Johanna (Jeanne) von Albret); gestorben am 25 Jul 1472 in Roncevalles.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Castelbon; Vizegraf von Castelbon https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon
    • Titel (genauer): Marsan; Vizegraf von Marsan https://de.wikipedia.org/wiki/Mont-de-Marsan
    • Titel (genauer): 1436-1472, Grafschaft Bigorre; Graf von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre
    • Titel (genauer): 1436-1472, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1436-1472, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn als Gaston XI. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gaston_IV._(Foix)

    Gaston IV. (* 1423; † 25. Juli 1472 in Roncevalles) war von 1436 bis zu seinem Tod Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Marsan, und Castelbon sowie Co-Herr von Andorra. Durch Kauf war er seit 1447 auch Vizegraf von Narbonne. Er war der älteste Sohn seines Vorgängers Graf Johann I. und dessen Ehefrau Jeanne d’Albret.

    Im Dienst einer Krone
    Nach dem Tod seines Vaters am 4. Mai 1436 trat Gaston dessen umfangreiches Erbe, welches sich hauptsächlich am Nordhang der Pyrenäen befand, an. Er war damit neben dem Grafen von Armagnac einer der mächtigsten Feudalherren in Südfrankreich. Für die ersten Jahre seiner Regentschaft führte aufgrund von Gastons Unmündigkeit dessen Onkel Graf Mathieu de Comminges die Regierung für ihn.
    Ab dem Jahr 1439 beteiligte sich Gaston im Dienste der französischen Krone am Hundertjährigen Krieg gegen England. Dabei wurde er zum Generalleutnant des französischen Heeres in der Guyenne ernannt, nachdem er dort 1442 Tartas, 1449 Mauléon sowie die Städte Saint-Sever und L’Isle-en-Dodon erobern konnte. Im Jahr 1451 half er dem Bastard von Orléans bei der Eroberung von Dax, Bayonne und Bordeaux und am 17. Juli 1453 nahm er an der siegreichen Schlacht von Castillon teil, der letzten großen Schlacht des Hundertjährigen Krieges, in welcher der englische Feldherr John Talbot getötet wurde. Danach nahm Gaston noch einige Städte in der Gascogne ein, wo er bei der Übergabeverhandlung für Cadillac beinahe von dem befehlshabenden Kommandanten der Stadt ermordet wurde, doch Gaston kam mit leichten Verletzungen davon.
    Im Jahr 1462 betraute der König von Frankreich ihn mit der Führung eines Heereszuges nach Aragon. Dort sollte Gaston die in Girona vom Grafen von Pallars belagerte Königin Juana Enríquez und deren Sohn Prinz Ferdinand befreien. Ein Auftrag, den Gaston erfolgreich ausführen sollte.
    Für seine treuen Dienste wurde Gaston reich belohnt, schon 1458 wurde er für die Grafschaft Foix mit der Würde eines Pairs von Frankreich ausgestattet, im selben Jahr wurde außerdem sein ältester Sohn mit einer Tochter König Karls VII. verlobt. Nach der erfolgreichen Mission nach Aragon bekam er auch die Herrschaft über die Stadt Carcassonne übertragen. Eine Ironie der Geschichte - hatten Gastons Urahnen einst auf den Besitz dieser Stadt verzichten müssen.

    Im Kampf um eine Krone
    Gaston war seit 1436 mit der aragonesischen Infantin Eleonore verheiratet. Diese war das jüngste Kind des Königs Johann II. von Aragon und dessen Ehefrau Königin Blanka von Navarra. Gaston unterstützte die Bestrebungen seiner Frau die Königswürde in Navarra zu erringen. Eigentlich wäre Eleonores älterer Bruder Carlos de Viana (Carlos IV.) seit dem Tod ihrer Mutter 1441 der rechtmäßige König gewesen, doch beider Vater König Johann usurpierte den Thron in Pamplona und enthielt diesen seiinem Sohn vor, angeblich weil dieser eine Ermordung des Vaters geplant habe. Gaston half nun seinem Schwiegervater im Bürgerkrieg gegen Prinz Carlos und wurde dafür belohnt, als im Vertrag von Barcelona am 3. Dezember 1455 die Erbfolgeregelung in Navarra zugunsten seiner Ehefrau und ihrer Kinder festgelegt wurde.
    Carlos de Viana starb 1461, vermutlich durch Gift, womit nun rein erbrechtlich Eleonores ältere Schwester Blanca (Blanka II.) in der Thronfolge aufgerückt wäre, doch auch ihr wurde der Thron verwehrt, stattdessen soll beider Vater König Johann sseiner jüngsten Tochter die Erlaubnis gegeben haben, die Schwester in ein Gefängnis wegzusperren. Blanka starb darin wenig später. So wurde Eleonore endgültig die unangefochtene Anwärterin auf den Thron von Navarra, wo sie und Gaston bereits als Stellvertreter König Johanns die Regierung ausübten. Das Haus Foix sollte so nach über vierhundert Jahren seines Bestehens zu königlichen Würden aufsteigen, wenn auch das navarresische Königtum schon zu dieser Zeit ein Spielball der umliegenden Mächte war.

    Für und wider die Krone
    Als Motiv für das Handeln des aragonesischen Königs wird allgemeinhin das reiche Erbe des Hauses Foix angesehen, das der Aragonese durch eine enge familiäre und politische Bindung an sich ziehen wollte, was aber nur auf Kosten von Frankreichs Macht in der Pyrenäenregion zu bewerkstelligen gewesen wäre. Foix, welches fast den gesamten Nordhang der Pyrenäen beherrschte, wäre dadurch zu einem Pufferstaat für Aragon geworden. Gaston aber dachte nicht daran, sein gutes Verhältnis zu Frankreich zugunsten einer einseitigen Politik pro Aragon aufzugeben, gerade weil das aus dem Hundertjährigen Krieg siegreich hervorgegangene Frankreich die nun dominierende Macht Westeuropas war, deren Gegnerschaft sich das Haus Foix nicht leisten konnte.
    Stattdessen blieb Gaston weiterhin ein treuer Diener des französischen Königs, den er in den letzten Kriegsjahren gegen England unterstützt hatte und so die bereits oben genannten Gunstbeweise von ihm empfang. Auch wahrte Gaston 1462 seine Neutralität, als König Ludwig XI. von Frankreich die politischen Unruhen in Aragon ausnutzte und das Roussillon und die Cerdanya besetzte. Während des Aufstandes der Ligue du Bien public 1465 gehörte Gaston zu den wenigen Verbündeten des Königs und unterstützte diesen im Kampf gegen Herzog Johann II. von Bourbon.
    Doch auch Gaston zog sich die Feindschaft Ludwigs XI. auf sich, als er 1469 seine Tochter mit dem mächtigen Grafen von Armagnac verheiratete und damit vom Standpunkt des Königs aus zu einer zu machtvollen Gefahr für die königliche Autorität im Süden Frankreichs wurde. Diesen Bruch nutzte auch Gastons Schwiegervater Johann II. von Aragon aus, um diesen des Statthalterpostens in Navarra zu entsetzen, welcher an Gastons ältesten Sohn, der sich ebenfalls gegen den Vater gestellt hatte, übergeben wurde. Nach dem Tode Gastons de Viana in einem Turnier 1470 übernahm der König von Aragon selbst die Herrschaft in Navarra und entzog Gaston auch die Vormundschaft über seine Enkelkinder. In dieser Situation suchte Gaston ein engeres Bündndnis zum Prinzen Karl, duc de Berry, der sich im ständigen Aufstand gegen seinen königlichen Bruder befand. Ebenfalls verband sich Gaston mit dem revoltierenden Herzog von der Bretagne, dem er seine Tochter Marguerite zur Frau gab. Doch bevor es zum bewaffneten Zusammenstoß kam, brach die Revolte zusammen, nachdem Prinz Karl am 12. Mai 1472 in Bordeaux vergiftet wurde.

    Tod und Fazit
    Wenige Wochen später, am 9. Juli 1472, verstarb auch der Graf von Foix im Alter von beinahe 50 Jahren nach einer Krankheit. Da sein Schwiegervater noch lebte, blieb es Gaston zeit seines Lebens verwehrt, als Ehemann Eleonores die Mitkönigskrone von Navarra zu tragen.
    Gaston IV. war das letzte bedeutende Oberhaupt eines der ruhmreichsten Adelsgeschlechter des französischen Mittelalters. Er konnte den Fortbestand des Erbes seiner Vorfahren bewahren und im Spannungsfeld zwischen Frankreich und Spanien weiter ausbauen. So sicherte er seiner Familie die Nachfolge in der navarresischen Königswürde, erwarb durch Kauf auch die Vizegrafschaft von Narbonne und erlangte durch die Verleihung der Pairswürde an sein Haus dessen hochadlige Anerkennung in der französischen Feudalwelt. Neben dem Königshaus und den Häusern Bourbon und Albret gehörte das Haus Foix seiner Zeit zu den letzten Vertretern der mittelalterlich-feudalen Ordnung, welche in Frankreich schon bald durch den Absolutismus abgelöst werden sollte.
    Die Nachfolge von Gastons unmündigen Enkelsohn Franz Phoebus aber bedeutete zugleich auch das Ende seines Hauses. Denn nach dessen schnellem Tod nur zehn Jahre später, fiel das reiche Erbe von Foix an das Haus Albret, einem aus der Gascogne stammenden Geschlecht. Und weitere zwei Generationen später sollten dessen Besitzungen an die Bourbonen fallen und mit der Thronbesteigung deren Oberhauptes 1589 schließlich mit der französischen Krondomäne vereint werden.
    Gaston war auch der letzte Graf, der den Stammsitz seiner Familie, die Burg von Foix, baulich erweitern ließ, indem er der Burg durch die Errichtung des dritten Turmes, dem tour ronde (der runde Turm, im Bild rechts), ihr heutiges Aussehen verlieh.

    Ehe und Nachkommen
    Graf Gaston IV. war seit dem 30. Juli 1436 verheiratet mit der Infantin Eleonore (Leonor) (* 2. Februar 1425; † 12. Februar 1479 in Tudela), einer Tochter König Johanns II. von Aragon und der Königin Blanka von Navarra. Beider Kinder waren:
    • Gaston (* 1444; † 1470), Fürst von Viana
    • Pierre der Jüngere (* 7. Februar 1449 in Pau; † 10. August 1490 in Rom), 1476–1490 Elekt von Vannes, 1476–1490 Bischof von Aire und Kardinal
    • Jean (* nach 1450; † 1500), Vizegraf von Narbonne und Graf von Étampes
    • Marie (* nach 1452; † 1467), ∞ 1465 Markgraf Guglielmo X. von Montferrat
    • Jeanne (* nach 1454; † nach dem 10. Februar 1476 in Pau), ∞ 19. August 1469 in Lectoure Graf Johann V. von Armagnac
    • Marguerite (* nach 1458; † 15. Mai 1486), ∞ 27. Juni 1471 in Clisson Herzog Franz II. von der Bretagne
    • Catherine (* nach 1460; † vor 1494), ∞ 1469 Gaston II. de Foix, Graf von Candale und Bénauges, Captal de Buch, ihr Cousin
    • Isabel (* nach 1462)
    • Leonor (* nach 1466)
    • Jacques (* um 1469; † 1500), ∞ Anna de Peralta y Foix, Tochter von Pedro de Peralta y Ezpeleta und Isabelle de Foix (Haus Frankreich-Évreux)

    Gaston heiratete Königin Eleonora (Leonor) von Aragón am 30 Jul 1436. Eleonora (Tochter von König Johann II. von von Aragón (Trastámara) und Königin Blanka von Navarra) wurde geboren am 2 Feb 1425; gestorben am 12 Feb 1479 in Tudela. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 29.  Königin Eleonora (Leonor) von AragónKönigin Eleonora (Leonor) von Aragón wurde geboren am 2 Feb 1425 (Tochter von König Johann II. von von Aragón (Trastámara) und Königin Blanka von Navarra); gestorben am 12 Feb 1479 in Tudela.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): seit 1464 „legitime Königin von Navarra“ und ab dem 19. Januar 1479 drei Wochen lang tatsächliche Königin von Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_(Navarra)

    Eleonore von Navarra (spanisch Leonor; * 2. Februar 1425;[1] † 12. Februar 1479 in Tudela), auch Eleonore von Aragon genannt, war seit 1464 „legitime Königin von Navarra“ und ab dem 19. Januar 1479 drei Wochen lang tatsächliche Königin von Navarra.

    Leben
    Eleonore war die jüngere Tochter der Königin Blanka von Navarra und deren zweiten Ehemann, Johann II., der seit 1425 aufgrund seiner Heirat den Königstitel von Navarra innehatte. Mit ihren älteren (Voll-)Geschwistern Karl von Viana und Blanka von Aragón („Blanka II.“) wuchs Eleonore im prachtvollen Schloss von Olite auf.
    Am 30. Juli 1436 heiratete die erst 11-jährige Eleonore Gaston IV., Graf von Foix aus dem Haus Grailly. Mit dieser Eheschließung suchte Johann II. Einfluss im nördlich an die Pyrenäen grenzenden Gebiet zu gewinnen.
    Nach dem Ableben der Königin Blanka (1441) fiel Navarra nicht wie vorgesehen an ihren Sohn Karl von Viana; stattdessen führte Johann II. durch Usurpation von 1441 bis 1479 weiterhin den Titel des Königs von Navarra. 1441/42 zog Eleonore nach Südfrankreich, um ab nun auf dem Territorium ihres Gemahls zu leben und mit ihm die Ehe zu vollziehen. Sie handelte politisch immer in Übereinstimmung mit ihrem Gatten und gebar ihm insgesamt zehn Kinder.

    1451 brach ein Bürgerkrieg zwischen Johann II. und seinem Sohn Karl aus. Letzterer wurde von seinem Vater zwar noch im Herbst 1451 gefangengenommen und erst nach knapp zwei Jahren wieder freigelassen. Dennoch konnte Johann II. keinen endgültigen Sieg erringen und bot seiner Tochter Eleonore und deren Gatten 1455 an, ihnen anstelle von Karl die Thronfolge von Navarra zu übertragen, wenn der Graf von Foix im Gegenzug Johann II. militärisch unterstützen würde. Tatsächlich schlug Gaston IIV. daraufhin Karl von Viana entscheidend. Während der Verlierer an den Hof seines Onkels Alfons V. nach Neapel floh, berief Johann II. die Cortes der Agramonteses in Estella ein, enterbte Karl sowie dessen Schwester Blanka und ernannte Eleonore und Gaston IV. zu den Thronerben Navarras.
    Nach dem Tod Alfons’ V. war Johann II. von 1458 bis 1479 auch König von Aragón. Sein Sohn Karl kehrte 1459 nach Spanien zurück, starb aber bereits im September 1461. Gerüchteweise soll er auf Anstiften seiner Stiefmutter Juana Enríquez, der zweieiten Gattin Johanns II., vergiftet worden sein. Er hatte seine Schwester Blanka zur Thronerbin bestimmt, die aber von ihrem Vater Johann II. an ihre jüngere Schwester Eleonore ausgeliefert wurde. Blanka wurde im April 1462 über die Pyrenäen nacch Saint-Jean-Pied-de-Port gebracht und schließlich in der Burg von Orthez in Béarn interniert. Sie soll in der Gefangenschaft gefoltert und missbraucht worden sein und verschied am 2. Dezember 1464. Viele Historiker vermuten, dass sie auf Befehl Eleonores vergiftet worden war.
    Eleonore hatte Navarra bereits seit 1455 als „Statthalterin“ ihres Vaters regiert, und sie sollte bis zu dessen Tod 1479 (abgesehen von einer kurzen Unterbrechung 1469/70) in dieser Stellung verbleiben, bis 1469 mit dem Titel „Generalleutnant voon Navarra“ („Lieutenant générale de Navarre“), seit 1471 als „Gouverneurin von Navarra“ („Gouvernante de Navarre“). Sie stand aber immer unter der Oberhoheit ihres Vaters und konnte daher keine völlig eigenständige Regierungsgewalt ausüben. 1468 versuchte sie mit ihrem Gemahl vergeblich, den navarresischen Thron von ihrem Vater zu usurpieren. Am 23. November 1470 starb ihr ältester Sohn Gaston bei einem Turnier; etwa eineinhalb Jahre später wurde sie Witwe. 1476 traf sie ihren Vater und ihren Halbbruder Ferdinand II., den Katholischen in Viana und erlangte deren Zustimmung, ihren Enkel Franz Phoebus zu ihrem Thronerben ernennen zu dürfen.
    Am 19. Januar 1479 starb der über 80-jährige Johann II. und Eleonore wurde am 28. Januar von den Cortes in Tudela zur Königin von Navarra ausgerufen, während Aragón an ihren Halbbruder Ferdinand ging. Sie konnte sich jedoch nicht lange ihres neuen Titels erfreuen, da sie bereits fünfzehn Tage nach ihrer Krönung, am 12. Februar 1479, starb.

    Ehe
    Am 30. Juli 1436 heiratete Eleonore Gaston IV., Graf von Foix aus dem Haus Grailly. Das Paar hatte zehn Kinder: [2]

    Literatur
    • Béatrice Leroy: Leonor 2. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 5 (1991), Sp. 1895.
    • Laura York: Eleanor of Navarre. In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 5 (2000), S. 105f.
    Weblinks
    • Materialsammlung zu Eleonore von Navarra auf mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 Nach anderen Quellen wurde sie 1426 geboren.
    2 Genealogie des Toulouser Adels

    Notizen:

    Eleonora und Gaston IV. hatten zehn Kinder, vier Söhne und sechs Töchter.
    • Gaston (* 1444; † 23. November 1470), 1462 Prinz von Viana, Vizegraf von Castelbon, Generalleutnant von Navarra, Vater des Königs Franz Phoebus und der Königin Katharina von Navarra
    • Peter (* 7. Februar 1449; † 10. August 1490), genannt Pierre le Jeune, Kardinal, Bischof von Vannes, Vizekönig von Navarra (1479–1484)
    • Johann (* nach 1450, † 5. November 1500) Vizegraf von Narbonne, Graf von Étampes, Thronprätendent in Navarra beim Tod seines Neffen Franz Phoebus, ∞ 1476 Marie d'Orléans
    • Marie (* nach 1452, † 1467), ∞ 19. Januar 1465 Wilhelm VIII., Markgraf von Montferrat
    • Johanna (* nach 1454, † nach 1476), ∞ August 1469 in Lectoure Jean V., Graf von Armagnac
    • Margarete (* nach 1458, † 15. Mai 1486), ∞ 27. Juni 1471 in Clisson Franz II., Herzog von Bretagne
    • Katharina (* nach 1460, † vor 1494), ∞ 1469 Graf Gaston II. de Foix-Candale
    • Isabella (* nach 1462)
    • Eleonore (* nach 1466, † jung)
    • Jakob (* um 1469, † 1500), Graf von Montfort-l'Amaury, Vizekönig von Navarra

    Kinder:
    1. 14. Vizegraf Gaston von Foix (von Viana) wurde geboren in 1444; gestorben am 23 Nov 1470 in Libourne; wurde beigesetzt in Kathedrale von Pamolona.
    2. Graf Johann (Jean) von Foix (von Étampes) wurde geboren in nach 1450; gestorben am 5 Nov 1500 in Étampes.
    3. Margarete von Foix wurde geboren in nach 1458; gestorben am 15 Mai 1486.
    4. Catharine von Foix wurde geboren in nach 1460; gestorben in vor 1494.

  9. 30.  König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche wurde geboren am 22 Feb 1403 in Paris, France (Sohn von König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) und Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)); gestorben am 22 Jul 1461 in Mehun-sur-Yèvre; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (1422 bis 1461)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VII._(Frankreich)

    Karl VII. der Siegreiche (französisch Charles VII, le Victorieux ‚der Siegreiche‘, le Bien Servi ‚der Wohlbediente‘; * 22. Februar 1403 in Paris; † 22. Juli 1461 in Mehun-sur-Yèvre) war von 1422 bis 1461 König von Frankreich. Er war der fünfte aus der Linie Valois der kapetingischen Dynastie und der erste der so genannten Loire-Könige. Ihm gelang mit der Hilfe Jeanne d'Arcs zunächst die Wende im Hundertjährigen Krieg, bevor er 1453 mit der Vertreibung der Engländer aus Frankreich den endgültigen Sieg errang. Frankreich wandelte sich unter seiner Herrschaft von einem großen Lehensverband zunehmend zum Nationalstaat.

    Jugend; Machtkampf um die Thronfolge
    Karl VII. war das elfte Kind und der fünfte Sohn des französischen Königs Karl VI. und dessen Gemahlin Isabeau de Bavière. Er wuchs zu einer Zeit auf, in der es in Frankreich an internen Konflikten um Einfluss am Hof des zeitweise an einer Geistteskrankheit leidenden und dann regierungsunfähigen Karl VI. nicht mangelte. Zunächst standen sich dabei insbesondere der jüngere Bruder des Königs, Ludwig von Orléans, sowie der Burgunderherzog Philipp der Kühne und nach dessen Tod (1404) dessen Sohn und Nachfolger Johann Ohnefurcht, gegenüber, bis Letzterer Ludwig von Orléans 1407 ermorden ließ. In der Folge kam es zur offenen Konfrontation zwischen den Bourguignons (der Partei der Herzöge von Burgund) einerseits und den Anhängern des Hauses Orléans sowie Armagnac andererseits. König Heinrich V. von England nutzte die innerfranzösischen Spannungen zur Wiederaufnahme des Versuchs, Frankreich zu erobern und errang 1415 einen bedeutenden Sieg bei Azincourt.
    Über die Erziehung Karls in dieser spannungsgeladenen Zeit ist wenig bekannt. Am 18. Dezember 1413 fand seine Verlobung mit Marie d’Anjou statt, die eine Tochter des Herzogs von Anjou und Titularkönigs von Sizilien, Ludwig II., und der Jolanthhe von Aragón war. Seine Schwiegermutter Jolanthe übte lange Zeit großen Einfluss auf ihn aus. Die beiden ältesten Brüder Karls waren noch im Kindesalter verstorben und auch seine beiden darauf folgenden älteren Brüder Louis und Jean fanden einen frühen Tod, so dass er 1417 zum Dauphin avancierte. Damals war er bereits Graf von Ponthieu und Herzog von Touraine und wurde von seinem Vater zusätzlich zum Herzog von Berry und Grafen von Poitou sowie zum Generalleutnant im Königreich erhobeben. Er war seiner Mutter entfremdet und verband sich mit den zu dieser Zeit in Paris herrschenden Armagnacs, konnte aber in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1418 nur mit knapper Not den in die Hauptstadt eindringenden Bourguignons entkommen. Er nahm in Bourges seine Residenz und beanspruchte den Titel eines Regenten von Frankreich für sich (→ Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons).
    Am 10. September 1419 wurde Johann Ohnefurcht bei einem Versuch, den Konflikt zwischen Burgundern und Armagnaken beizulegen, auf der Yonne-Brücke zu Montereau ermordet. Karl war bei dieser Mordtat anwesend, die nach seiner Darstellung Notwehr in einem spontan aufgeflammten Streit dargestellt habe, während sie nach der wohl glaubwürdigeren Behauptung der Burgunder ein wohlvorbereitetes Attentat gewesen sei. Später sollte Karl nach einem mit dem Sohn von Johann, Philipp dem Guten, geschlossenen Vertrag eine Strafe ableisten, tat dies aber nie. Philipp, dessen Partei das Königspaar Karl VI. und Isabeau ergriffen hatte, ging jedenfalls durch den Vertrag von Troyes (21. Mai 1420) eine Allianz mit Heinrich V. von England ein. Demgemäß wurde der Dauphin Karl, den seine Eltern verstoßen hatten, von der Thronfolge ausgeschlossen; stattdessen sollte Heinrich V. nach dem Tod Karls VI. dessen Nachfolger und somit in Personalunion König von England und Frankreich werden. Heinrich V. ließ Karl auch 1421 durch das Pariser Parlement des Throns verlustig erklären. Seit 1420 kamen ferner Gerüchte zur Untergrabung der Stellung Karls in Umlauf, die Zweifel an seiner Legitimität wecken sollten; Isabeau habe nämlich einst außereheliche Affären, so mit Ludwig von Orléans, unterhalten. Während die verbündeten Engländer und Burgunder ganz Nordfrankreich beherrschten, hatte der enterbte Dauphin Teile Zentral- und Südfrankreichs unter seiner Kontrolle.[1]

    Heirat mit Marie d’Anjou und Nachkommen
    Im April 1422 vermählte sich Karl VII. zu Bourges mit seiner bisherigen Verlobten Marie d’Anjou. Sie hatten folgende Kinder:
    • Ludwig XI. (* 3. Juli 1423; † 30. August 1483), nachmaliger König von Frankreich
    • Radegunde (* 1425; † 19. März 1445) – Siegmund von Habsburg-Tirol, dem Münzreichen versprochen, aber vor der Eheschließung verstorben
    • Johann (*/† 1426)
    • Katharina (* 1428; † 13. Juli 1446) ∞ Herzog Karl der Kühne von Burgund
    • Jakob (* 1432; † 2. März 1438)
    • Yolande (* 23. September 1434; † 28. August 1478) ∞ Herzog Amadeus IX. von Savoyen
    • Johanna (* 1435/1440; † 4. Mai 1482) ∞ Herzog Jean II. de Bourbon
    • Philipp (* 4. Februar 1436; † 2. Juli 1436)
    • Marguerite (* Mai 1437; † 24. Juli 1438)
    • Johanna (* 7. September 1438; † 26. Dezember 1446)
    • Marie (* 7. September 1438; † 14. Februar 1439)
    • Marie (*/† 1441)
    • Magdalena (* 1. Dezember 1443; † 24. Januar 1495) ∞ Gaston von Foix (1444–1470), Mutter von König Franz von Navarra und Königin Katharina von Navarra
    • Karl (* 28. Dezember 1446; † 24. Mai 1472), nachmaliger Herzog von Berry, Normandie, Champagne und Guyenne

    Hof zu Bourges; Kriegswende durch Jeanne d’Arc
    Nach dem Tod Heinrichs V. und Karls VI. (1422) wurde der erst einjährige Sohn des englischen Königs, Heinrich VI., in Paris als französischer und englischer König anerkannt. Der Bruder Heinrichs V., Herzog Johann von Bedford, nahm nun als Regent Nordfrankreichs tatkräftig die Interessen seines unmündigen Neffen am Kontinent wahr und hielt Philipp den Guten und den Herzog Johann VI. von der Bretagne fest auf seiner Seite. Doch auch Karl VII. hatte sich trotz seiner anfänglich trüben Aussichten nach dem Ableben seines Vaters am 30. Oktober 1422 in Mehun-sur-Yèvre zum König proklamieren lassen. Sein Hof in Bourges entwickelte sich zum Zentrum all jener einflussreichen Parteien Frankreichs, die den anglo-burgundischen Bündnisparrtnern widerstrebten. Wohl mit bedingt durch traumatische Erlebnisse wie seine Flucht vor den Bourguignons aus Paris und Sorge um seine persönliche Sicherheit nach den Morden an den Parteihäuptern Ludwig von Orléans und Johann Ohnefurcht war Karl VII. vorsichtig-misstrauisch, insbesondere im Umgang mit fremden Personen. Ferner war er sehr fromm und abergläubisch, aber dabei im Rahmen der damaligen Zeit bleibend, und an Musik und Literatur interessiert, ohne deswegen später als großer Mäzen hervorzutreten. Persönlicher Kriegseinsatz und Jagd waren nicht seine Sache.[2]
    Aus politischen und ökonomischen Gründen schien es Bedford geraten, durch einen gezielten Angriff auf die von seinem Gegenspieler gehaltenen Gebiete möglichst rasch ganz Frankreich zu erobern. Am 31. Juli 1423 bei Cravant (Yonne) und am 17. August 1424 in der Schlacht von Verneuil (Eure) schwer geschlagen, wurde das Heer Karls VII. durch die verbündeten Engländer und Burgunder hinter die Loire getrieben, so dass die Feinde Karl spottweise den „König von Bourges“, wo er sich meist aufhielt, nannten. Die Provinz Maine fiel in die Hände Bedfords, doch hatten die Engländer noch keine Entscheidung errungen. Karl VII., dem im Exil der Aufbau einer funktionierenden Administration gelang, kamen interne Spannungen zwischen seinen Gegnern zustatten, so der Streit des englischen Regenten Humphrey von Gloucester mit dem burgundischen Herzog wegen des Besitzes von Hennegau, Holland, Zeeland und Friesland. Auch wenn die Engländer etwa im August 1425 Le Mans einnahmen, gelangen ihnen in den nächsten Jahren keine spektakulären Fortschritte.
    Anfang 1425 verlieh Karl VII. einem Bruder Herzog Johanns VI. von der Bretagne und Schwager Philipps des Guten, Arthur von Richemont, der zu ihm übergetreten war, die Würde eines Connétable. Nachdem Karl VII. 1426 zusätzlich am Attentat auf Johann Ohnefurcht Beteiligte wie Jean Louvet und Tanneguy III. du Chastel aus seiner Umgebung entfernt hatte, huldigte ihm der Herzog von der Bretagne. Ferner fanden Ausgleichsbemühungen mit dem Burgunderherzog statt. Johann, Bastard von Orléans, später Graf von Dunois, besiegte 1427 den Grafen von Warwick bei Montargis und zwang die Engländer zum Abzug. Als aber Johann VI. sich im September 1427 wieder fest den Engländern anschloss, fiel der Connétable von Richemont bei Karl VII. in Ungnanade und wurde durch Georges de La Trémoille gestürzt. Solche politischen Kämpfe fanden häufig am Hof Karls VII. während dessen frühen Regierungsjahren statt. Laut dem Geschichtsschreiber Georges Chastellain bediente und entledigte sich der König unbedenklich seiner Berater.[3]
    Im Sommer 1428 entschloss sich Bedford, einen entscheidenden Militärschlag zu führen, zu diesem Zweck Orléans, die wichtigste Stadt an der Loire, einzunehmen und daraufhin über diesen Fluss vordringend allmählich die südfranzösischen Provinzen zu erobern. Thomas Montagu, 4. Earl of Salisbury bemächtigte sich der kleineren Ortschaften nahe Orléans und begann mit der Belagerung der Stadt. Zwar war der von Heerführern wie Johann, Bastard von Orléans und La Hire verteidigte Ort gut befestigt und seine Einwohner zum äußersten Widerstand bereit, doch erstürmten die Engländer im Oktober 1428 die Befestigungen südlich der Loire. Trotz des Todes Salisburys gelang es ihnen, die Stadt unter dem Kommando des Earl von Suffolk mit einem Belagerungsring zu umschließen, gegen den die Ausfälle der Eingeschlossenen keine Erfolge zeitigten. Im Frühjahr 1429 waren die Verteidiger bereit, Orléans zwar nicht den Engländern, aber Philipp dem Guten zu übergeben, was Bedford ablehnte.
    Indessen residierte Karl VII. scheinbar völlig untätig in Chinon und verbrachte seine Zeit angeblich mit üppigen Festen und zahlreichen Mätressen. Sein Hof schien bereit, ihn ins Exil schicken zu wollen. In dieser tristen Lage sprach in Chinon Jeanne d’Arc vor, die sich von himmlischen Stimmen beauftragt glaubte, Orléans zu entsetzen und den nach ihrer Ansicht rechten König Frankreichs, Karl VII., zur Krönung nach Reims zu führen. Ende Februar 1429 fand ihre Unterredung mit Karl VII. im Schloss Chinon statt, über die beide nichts verlauten ließen. Offenbar beeindruckte die charismatische junge Frau ihren königlichen Gesprächspartner mit ihrer Siegeszuversicht und ihren Prophezeiungen. Nach dem Bestehen mehrerer Prüfungen wurdde ihr erlaubt, die Kämpfe in Orléans mit zu leiten, und laut der Meinung zahlreicher Beteiligter war es dem Enthusiasmus und patriotischen Kampfeseifer unter den Soldaten verbreitenden Bauernmädchen maßgeblich zu verdanken, dass die Engländer aam 8. Mai 1429 ihre Stellungen vor Orléans wieder räumen und sich zurückziehen mussten. Damit ging ein sich vor allem psychologisch auswirkender Kriegsumschwung einher. Nach weiteren militärischen Erfolgen wie die Vertreibung Suffolks aus Jargeau (12. Juni) und die nach einer englischen Niederlage bei Patay (18. Juni) erfolgte Gefangennahme John Talbots konnte die Jungfrau von Orléans gegen vielerlei Widerstände auch die auf Breitenwirkung abzielende Krönung und Salbung Karls VII. am 17. Juli 1429 in der Kathedrale von Reims durchsetzen.[4]

    Weiterer Kriegsverlauf bis zum Vertrag von Arras
    In der Folge schwächte sich der Einfluss von Jeanne d’Arc auf Karl VII. ab; sie stieß an seinem Hof auch auf die Opposition einer Friedenspartei, der u. a La Trémoille sowie der Kanzler und Erzbischof von Reims, Regnault de Chartres, angehörtenen. Zunächst zog der frisch gekrönte König mit ihr weiter und besetzte u. a. Compiègne, Soissons und Beauvais, schloss dann aber Ende August 1429 einen Waffenstillstand mit dem Burgunderherzog, der mit Bedford nicht mehr so eng verbündet war. Die kriegerische Jungfrau konnte Karl VII. überreden, sie einen Vorstoß gegen das von anglo-burgundischen Einheiten gehaltene und im Waffenstillstand nicht inbegriffene Paris unternehmen zu lassen, scheiterte aber im September dabei und verlor vieiel Ansehen. Karl VII. zog sich wieder nach Chinon zurück. Den Truppen des zur Aufrechterhaltung seiner mächtigen Stellung zwischen den streitenden Königen lavierenden Philipp dem Guten gelang es im Mai 1430, die ohne Rücksprache mit Karl VII. iin die bedrohte Stadt Compiègne geeilte Jeanne d’Arc bei einem Ausfall aus der Stadt gefangenzunehmen. Den Engländern ausgeliefert wurde sie nach Rouen gebracht, wo ein politischer und Inquisitionsprozess gegen sie stattfand. Mit diesem Verfahren sollte auch Karl VII. als Häretiker und Unterstützer einer Hexe erwiesen werden. Der König setzte indessen keinerlei Schritte zur Rettung der später als französische Nationalheldin verehrten Jeanne, die am 30. Mai 1431 den Feuertod erleiden musste.[5]
    Trotz der Hinrichtung Johannas von Orléans verloren die Engländer weiterhin an Boden. Dazu trug ein offenbar in Frankreich im Volk bereits vorhandenes, royalistisch gefärbtes, pränationales Zusammengehörigkeitsgefühl bei, so dass die Engländer zunehmend als ausländische Besatzer empfunden wurden, während der einstige Mord an Johann Ohnefurcht an Bedeutung abnahm. Außerdem machte sich die seit Jahrzehnten andauernde Überspannung der Kräfte des Inselreichs bemerkbar. Im Dezember 1431 gelang es Abgesandten Karls VII. ferner, einen sechsjährigen Waffenstillstand mit Philipp dem Guten auszuhandeln, der somit als kriegsaktiver Bündnispartner Bedfords ausfiel. Als im gleichen Monat der erst zehnjährige König Heinrich VI. zwecks seinner Legitimierung in Paris ebenfalls gekrönt wurde, waren nur wenige prominente französische Adlige und Prälaten dabei anwesend. Richemont, der sich mit Karl VII. versöhnt hatte und Kampfgefährte der Jeanne d’Arc gewesen war, führte nun gemeinsam mit Johann, Bastard von Orléans insbesondere in Maine einen Kleinkrieg gegen Bedford.
    Für Karl VII. waren Zwistigkeiten an seinem Hof, vor allem zwischen Richemont und La Trémoille, zunächst noch hinderlich für eine weitere Stärkung seiner Position. Der im Juni 1433 erfolgte Sturz La Trémoilles bewirkte eine stetigere Politik dedes Königs, in dessen Beraterstab nun Jolanthe von Aragón, Richemont und Karl von Anjou dominierend waren. Dass Bedford im Sommer 1434 eine Bauernrevolte in der bisher als sicheres englisches Gebiet betrachteten Normandie unterdrücken musste, war hingegen ein weiteres Schwächezeichen der englischen Herrschaft in Frankreich. Weil im Namen Heinrichs VI. neue Institute für Hochbildung gegründet wurden, sah ferner die Universität Paris ihre wissenschaftliche Bedeutung geschmälert und überdachte ihre bisherige Unterstützung des englischen Königs. Schließlich bewogen den Burgunderherzog u. a. die Bildung einer profranzösischen Partei an seinem Hof und der Wunsch Flanderns nach Frieden zwecks Stützung seiner Wirtschaft dazu, einem dauerhaften Ausgleich mit Karl VII. gegenüber geneigter zu werden.
    Ab Januar 1435 fanden auf hochrangiger Ebene Verhandlungen zwischen Parteigängern Karls VII. und jenen Philipps des Guten statt. Am 5. August 1435 begann in Arras eine große Friedenskonferenz, bei der zwischen Frankreich, Burgund und England eine umfassende Friedensregelung erzielt werden sollte. Karl VII. hatte als seine Vertreter den Erzbischof von Reims, Regnault de Chartres, den Herzog Karl I. von Bourbon und Arthur von Richemont zur Verhandlungsrunde geschickt. Er ließ Heinrich VI. die Normandie und Guyenne als französisches Lehen anbieten. Da aber Bedford auf den englischen Anspruch auf die Krone Frankreichs nicht verzichten wollte, scheiterten die Bemühungen um einen Ausgleich zwischen Karl VII. und den Engländern, dereren Delegation sich am 6. September von den Verhandlungen zurückzog. Bereits am 14. September starb der Herzog von Bedford, welcher der führende Politiker Heinrichs VI. gewesen war und für Letzteren einen unersetzlichen Verlust bedeutete. Am 2121. September 1435 verständigte sich hingegen Philipp der Gute mit Karl VII. im Vertrag von Arras auf die dauerhafte Beilegung ihrer Streitigkeiten. Der alte Jurist Jean Tudert leistete im Namen Karls für die Ermordung Johanns Ohnefurcht Abbittee, woraufhin Philipp der Gute seine Verzeihung dieser Tat äußerte. Der Burgunderherzog, der Karl VII. als französischen König anerkannte und mit ihm in ein Defensivbündnis gegen die Engländer trat, erhielt die Grafschaften Auxerre und Mâcon sowie weitere Territorien, ferner eine relativ weitgehende Unabhängigkeit von Frankreich, doch hatte er all diese Zugeständnisse in Realität längst erreicht.[6]

    Einnahme von Paris; Verwaltungsreform; Kirchenpolitik
    Nun waren die Engländer isoliert. Zu diesen gingen die Pariser immer mehr auf Distanz und unterstützen durch einen Aufstand im Frühjahr 1436 Richemonts Eroberungsversuche der Hauptstadt. Am 13. April öffneten die Bürger dem französischen Heer die Stadttore, das kampflos in Paris eindringen konnte. Vier Tage darauf übergab die nur 1500 Mann starke englische Garnison auch die Bastille. Die Hauptstadt war wiedererobert und Richemont verlautbarte eine Amnestie aller politischen Vergehen. Allerdings standen damit die Kriegshandlungen gegen die Engländer noch keineswegs vor einem baldigen siegreichen Abschluss. So kämpfte Humphrey von Gloucester 1436 in den burgundischen Niederlanden; John Talbot eroberte 1437 u. a. Pontoise und wurde sogar für Paris zur Gefahr. Außerdem zogen seit 1437 starke, militärisch organisierte, unter keiner Kontrolle mehr stehende Söldnerscharen der sog. Écorcheurs („Schinder“) verheerend durch Mittel- und Südfrankreich. Einer der mächtigsten ihrer Anführer war der aus einer kastilischen Adelsfamilie stammende Rodrigue de Villandrando, der lange Zeit als Söldnerkapitän für Karl VII. tätig gewesen war. Ferner kam es auch in der den König unterstützenden Fürstenkoalition zu Auflösungstendenzen. Der Connétable von Richemont vermittelte Karl VII. mehrere in den nächsten Jahren am Hof zu viel Einfluss gelangende Berater, so Pierre d’Amboise, Prégent VII. de Coëtivy, Jean V. de Bueil und Pierre de Brézé. Der König folgte zwar generell den Empfehlungen seiner Vertrauten, ließ sich aber von ihnen nicht beherrschen.
    Im Sommer 1437 marschierte Karl VII. mit einem Heer vom Languedoc aus in die Île-de-France, zeichnete sich im Oktober persönlich bei der Einnahme von Montereau-Fault-Yonne aus und zog am 12. November 1437 feierlich in Paris ein, wobei er symbolisch den Stadtschlüssel erhielt und eine Generalamnestie verkündete. Er traf erste Anordnungen zur Wiedererrichtung einer funktionstüchtigen Administration. So legte er den in seiner Exilzeit in Poitiers etablierten obersten Gerichtshof mit dem nnoch aus burgundischer Herrschaftszeit stammenden Parlement des nun wiedergewonnenen Paris zu einer neuen Institution zusammen. Ebenso vereinigte er weitere große Behörden der Hauptstadt mit jenen seiner früheren hochqualitativen Exilverwaltungg. Bei der dabei anstehenden Neubesetzung der Ämter ernannte der sehr auf die Herstellung eines nachhaltigen Friedens bedachte Herrscher nicht nur eigene Vertrauensleute, sondern übernahm auch viele bedeutende Staatsbeamte aus anglo-burgundischeen Diensten. Sein Bemühen um inneren Ausgleich, Nachsicht mit Gegnern und eine effiziente Administration, die etwa Kriegssteuern zweckorientierter als früher verwendete, waren mehr noch als verbesserte militärische Techniken eine wichtige Ursache für den letztlichen Erfolg Karls VII. im Hundertjährigen Krieg und den damit verbundenen Wiederaufstieg des französischen Königtums.[7]
    In der Kirchenpolitik musste sich Karl VII. mit jenen Auseinandersetzungen befassen, die zwischen Papst Eugen IV., der für die Nachfolger Petri das Recht der traditionellen papalen Vollgewalt forderte, und dem Konzil von Basel, das für einen Vorrrang des Konzils gegenüber dem Papst (Konziliarismus) eintrat, ausgetragen wurden. Beide Streitparteien riefen die Unterstützung des französischen Königs an. Dessen Abgesandte sprachen der ohnehin französisch dominierten Basler Synode am 1. Juni 1436 die Ergebenheit Karls VII. aus, verlangten aber auch die respektvolle Behandlung des Papstes. Als Eugen IV. den Vorschlag der Mehrheit der Basler Konzilsväter ablehnte, ein Unionskonzil mit der griechisch-orthodoxen Kirche in Avignon abzuhalten, nahm Karl VII. grundsätzlich die Bitte des Basler Konzils an, dessen ihm übersandte Entscheidungen anzuerkennen. Seit dem 1. Juni 1438 tagte dazu eine französische Klerusversammlung in Bourges und auf Grundlage des Berichts einer zur Umsetzung der Konzilsbeschlüsse eingerichteten Kommission verkündete Karl VII. am 7. Juli 1438 die Pragmatische Sanktion von Bourges. In ihr waren die Beschlüsse zum Teil erheblich im Sinne der Wünsche des französischen Monarchen und Klerus modifiziert, etwa die Einflussmöglichkeiten des Papstes eingeschränkt worden. Damit entstand eine gewisse Prärogative (sog. gallikanische Freiheiten) genießende katholische Nationalkirche, die vom Heiligen Stuhl relativ unabhängig war. Die so konstituierte gallikanische Kirche sollte insbesondere in personellen Fragen weitgehend unter Kontrolle des französischen Königs stehen. Nachdem Karl VII. durch Instrumentalisierung der Basler Synode seine kirchenpolitischen Ziele erreicht hatte, distanzierte er sich von ihr und erkannte den von ihr im November 1439 ernannten Gegenpapst Felix V. nicht an. Geschickt vermied er einen Bruch mit dem römischen Pontifex.[8]

    Adelsverschwörung; Waffenstillstand mit England
    Das Staatsverständnis Karls VII. ähnelte in vielen Punkten der später Machiavelli zugeschriebenen Position vom Gebrauch der Machtpolitik durch den Herrscher. Er strebte eine stärkere Zentralisierung der Reichsverwaltung bei gleichzeitiger Verminderung der Rechte der Aristokratie an und geriet dadurch in Gegensatz zu mehreren Fürsten, die ihm früher im Kampf zur Durchsetzung seines Königtums unterstützt und damit gerechnet hatten, im Falle seines Erfolges für ihre Hilfe gebührlich belohnt zu werden. Durch weitreichende Amnestien gab es aber keine Kriegsbeute mehr zu holen, Herzog Johann II. von Alençon war für im Krieg verlorene Besitztümer nicht entschädigt worden, Herzog Karl I. von Bourbon glaubte zu geringen Einfluss im königlichen Rat zu besitzen und weitere hochrangige Männer hatten wieder andere Gründe für Unzufriedenheit mit ihrem Monarchen.
    Karl VII. entwickelte den Plan zur Bildung einer stehenden, regelmäßig besoldeten Armee, auf den die in Orléans einberufenen Generalstände eingingen. Am 2. November 1439 wurde eine Ordonnanz beschlossen, die ausschließlich dem König die Aufstellung eines solchen stehenden Heeres zugestand, das mittels einer von königlichen Beamten jährlich erhobenen, ein für alle Mal bewilligten direkten Steuer entlohnt werden sollte. Ferner durfte kein Vasall auf eigentlich königlichem Territorium eigene Söldner beschäftigen. Damit wurde die Macht des Königs auf Kosten der Aristokratie sehr gestärkt. Außerdem beschnitt Karl VII. auch die Vorrechte des Adels gegenüber den unteren Klassen. Nach 1439 berief der König die États généraux nicht mehr ein, da er sie nicht mehr benötigte.
    1440 folgte ein von Karl I. von Bourbon, Johann II. von Alençon und dem zum Grafen von Dunois erhobenen Bastard von Orléans angeführter Adelsaufstand, die sog. Praguerie, der sich auch der Dauphin Ludwig anschloss. Dieser Rebellion blieb vor allem deshalb der Erfolg versagt, weil kein weiterer Bürgerkrieg erwünscht war und Karl VII. das Bürgertum für sich gewann. Auf der Seite des Königs kämpften als Feldherren Richemont und Karl von Anjou. Bis Juli 1440 ergaben sich alle oppositionellen Hochadligen, die Verzeihung durch den Monarchen erhielten, der seinerseits den jugendlichen Dauphin Ludwig durch die Übertragung der selbständigen Regierung der Dauphiné zufriedenzustellen suchte.
    Der König kämpfte gleichzeitig weiterhin gegen die Engländer. Am 12. August 1439 gelang Richemont die Einnahme von Meaux und im nächsten Jahr konnten die Franzosen die gesamte Île-de-France erobern. Es kam zu neuen Verstimmungen zwischen Karl VII. und Philipp dem Guten. Letzterer leitete die entscheidenden Verhandlungen, durch die er Karl von Orléans 1440 aus 25-jähriger englischer Gefangenschaft freibekam und sich somit verpflichtete. Er führte den befreiten Herzog einer sich erneut bildenden Koalition der Häuser Bourbon, Alençon und Bretagne zu, so dass Anfang 1442 ein neuer Bürgerkrieg zu drohen schien. Da konnte der König eine geplante – dann freilich nicht zustande gekommene – Vermählung Karls von Anjou mit Maria von Geleldern, einer Großnichte Philipps des Guten, verkünden lassen, was eine Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Burgunderherzog und dem französischen Monarchen bedeutete und somit den Gegnern des Königs den Wind aus den Segeln nahm. Schließlich erreichte Karl VII. durch persönliche Aussprachen mit den opponierenden Fürsten, denen er finanzielle Zugeständnisse machte, eine Abwendung weiterer innenpolitischer Unruhen.
    Fortschritte bei der Eroberung seiner südlichen Reichsteile verzeichnete der König im Sommer 1442. So konnte er in Toulouse einziehen. 1442/43 erfolgten auch französische Vorstöße in die Normandie und Anfang 1444 gelang dem Dauphin die Gefangennahme des mit den Engländern verbündeten Grafen Johann IV. von Armagnac. Nach weiteren Rückschlägen der Feldherren Talbot und Somerset verstanden sich daher die Engländer zunächst im Mai 1444 zu einem 22-monatigen Waffenstillstand. Zur Bekräftigung der Vereinbarung fand die Verlobung König Heinrichs VI. mit Margarete von Anjou, einer Nichte Karls VII., statt. Für die englische Seite verzichtete der als Unterhändler nach Frankreich gereiste Earl William von Suffolk nicht nur auf eine Mitgift, sondern versprach auch die Rückgabe der Besitzungen in Maine. Der Waffenstillstand wurde mehrmals bis 1449 verlängert.[9]

    Heeresreform
    1444 vermochte Karl VII. auch die stellungslos gewordenen Söldnerverbände der Écorcheurs loszuwerden, als er einem Ersuchen des römisch-deutschen Königs Friedrich III. folgte, diesem Hilfstruppen gegen die Schweizer zu schicken. Aus den Söldnern sollten zwei große Heere formiert werden, mit deren einem der französische König selbst im Streit zwischen Herzog René I. von Anjou und der Stadt Metz zu intervenieren beabsichtigte, während dem Dauphin die Aufgabe zufiel, mit der anderen Armee durch Elsass in die Schweiz zu marschieren. Diesen Zug führte der Dauphin mit seinen etwa 25.000 Écorcheurs oder Armagnacs unter großen Verheerungen durch und schlug am 26. August 1444 unter großen Verlusten eine sich tapfer wehrende Truppe von nur 1500 Eidgenossen bei Sankt Jakob an der Birs nahe Basel. Bald schloss er aber mit den Schweizern Frieden und bediente sich ihrer Hilfe zur Unterwerfung des Elsass. Die dortigen Städte wehrten die viele Gräueltaten begehenden Écorcheurs aber ab und zwangen den Dauphin 1445 zum Abzug. Auch der Feldzug Karls VII. gegen Metz verlief nicht sonderlich erfolgreich; er begnügte sich schließlich im März 1445 mit der Besetzung von Épinal. Immerhin hatte der König mit seinen militärischen Unternehmungen viele der unerwünschten Söldner angebracht.
    Auf Grundlage der Regelung von 1439 schloss Karl VII. 1445 die Aufbauorganisation der regelmäßig besoldeten Ordonnanzkompanien, Vorläufer stehender Heere, ab. Damit verfügte der König über mehrere Tausend Mann ständig kampfbereiter, auf ganz Frankreich verteilter Truppen. Auch in England fand eine Heeresreform statt, bei der eine ähnliche Organisation wie in Frankreich geschaffen wurde. Mit seinen Beratern wählte Karl VII. die Befehlshaber seiner Kompanien sehr sorgfältig aus und stellte nur die fähigsten Kriegshauptleute ein. Dabei kamen nicht nur bewährte Leute des Königs, sondern auch bekannte Ausländer und einheimische Adlige wie der früher oppositionell agierende Herzog Karl I. von Bourbon zum Zug. Viele Aristokraten fanden die Übernahme von Kommandoposten in der königlichen Armee sehr attraktiv, sie standen dabei aber hierarchisch streng unter dem Monarchen. Auch die Auswahl der Mannschaften der Ordonnanzkompanien wurde einer scharfen Selektion unterworfen. Die Zahl der Kompanien wurde bald erhöht und mit zusätzlichen Garnisonstruppen weiter verstärkt. Der König war nun durch seine Monopolstellung bei der Wehrhoheit in einer gestärkten Position und hatte den Grundstein für die künftige absolute Monarchie gelegt.
    Durch eine Ordonnanz vom 28. April 1448 wurden die Kompanien in großem Stil durch eine aus Francs-archers (Freischützen) gebildete stehende Infanterie ergänzt. Auf je 45 Haushaltungen wurde ein Freischütze ausgesucht und mit vollständiger Rüstung versehen. Er musste jederzeit zum Kriegsdienst bereit sein und genoss dafür Steuerfreiheit. Diese Truppe hatte aber keine große militärische Durchschlagskraft. Dagegen fand die Artillerie durch die Entwicklung hochwertigerer Steinbüchsen und verbesserter Pulvermischungen vermehrten sehr erfolgreichen Einsatz. Jean Bureau wurde Großmeister der Artillerie und versah Frankreich mit dem besten Geschützmaterial.[10]

    Agnès Sorel
    Von 1444 bis 1450 war die aus niederem Adel stammende Agnès Sorel († 9. oder 11. Februar 1450) die offizielle Geliebte Karls VII.; sie war die erste offizielle Mätresse eines französischen Königs. Der Monarch zeigte sich gegenüber der als schön und intelligent beschriebenen jungen Dame, die auf ihn jahrelang einen positiven Einfluss ausübte, sehr freigebig. Er schenkte ihr Landsitze und Schlösser und ernannte sie zur Ehrendame seiner Gemahlin Marie d’Anjou, die sich mit ihrer Konkurrentin arrangierte. Mit seiner als Dame de Beauté titulierten Mätresse hatte der König vier Töchter, von denen die letzte das Säuglingsalter nicht überlebte; die anderen Töchter wurden sämtlich anerkannt, legitimiert und vorteilhaft verheiratet:
    • Charlotte (* 1434/1446; † 15. Juni 1477) ∞ Jacques de Brézé (Haus Brézé)
    • Marie Marguerite (* 1436/1444; † 1473) ∞ Olivier de Coëtivy (Haus Coëtivy)
    • Jeanne (* 1439/1448; † nach 1467) ∞ Antoine de Bueil, Kanzler des Königs
    • eine Tochter (* 3. Februar 1450; † 3. Februar 1450)

    Siegreiche Beendigung des Hundertjährigen Krieges
    Streitigkeiten zwischen König Heinrich VI. und englischen Hocharistokraten sowie der Umstand, dass während der Periode des Waffenstillstandes die Normandie kaum in erhöhte Verteidigungsbereitschaft versetzt wurde, kamen Karl VII. bei der Eroberung der letzten von den Engländern gehaltenen Territorien entgegen. Seit 1448 kam es zu neuen Kampfhandlungen, da die englischen Befehlshaber die Räumung von Maine verzögerten. Im März 1448 eroberte der Graf von Dunois in diesem Zusammenhang Le Mans. Im Frühling 1449 rückte er in die Normandie ein, wo es schon in den letzten Jahren zu heftigem Widerstand, sogar Partisanenkrieg gegen die englische Herrschaft gekommen war. Die rasche Eroberung der Normandie gelang Dunois und anderen Kommandeuren daher wesentlich auch aufgrund der Unterstützung seitens der Einwohner. Die Amnestiepolitik Karls VII. und das disziplinierte Auftreten seiner Ordonnanzkompanien gegenüber den häufigen Plünderungen der nur gering besoldeten Soldaten Heinrichs VI. trugen Weiteres zum französischen Erfolg bei. Ende Oktober 1449 fiel Rouen, in welche Stadt Karl VII. am 10. November seinen feierlichen Einzug hielt und in der dortigen Kathedrale einem vom Erzbischof von Rouen und weiteren Prälaten vveranstalteten Gottesdienst beiwohnte. Während sich der König im Winter 1449/50 teilweise in Jumièges aufhielt, ging der Krieg weiter. Ein in die Normandie übergesetztes, von Sir Thomas Kyriell kommandiertes englisches Heer, das am 15. März 1450 in Cherbourg landete, wurde nach einem anfänglich siegreichen Gegenstoß vom Connétable von Richemont und Pierre de Brézé bei Formigny am 15. April völlig aufgerieben. Schließlich war die Normandie mit der Einnahme von Caen am 1. Juli 1450 völlig unter französischer Kontrolle.
    Anfang 1451 begannen die Franzosen mit der Attacke auf die 300-jährigen englischen Besitzungen in Guyenne und der Gascogne. Dort galten die Engländer nicht als fremde Herren, so dass sich die Unterwerfung dieses Gebietes für die Truppen Karls VII. schwieriger gestaltete. Nach der Einnahme mehrerer kleinerer Festungen musste auch Bordeaux am 23. Juni 1451 kapitulieren. Mit der Eroberung von Bayonne durch den Grafen von Dunois fiel am 20. August 1451 die letzte im Besitz der Engländer befindliche Stadt Südfrankreichs. Das harte fiskalische Regierungssystem der Valois bewirkte aber in den zuletzt eroberten Gebieten um Bordeaux Widerstand gegen die französische Herrschaft. So wurde bald in London um Hilfe ersucht. Der Hof Heinrichs VI. stattete indessen den mit der Intervention betrauten alten Feldherrn John Talbot 1. Earl of Shrewsbury mit einem Expeditionsheer von nur 9000 Mann aus. Talbot landete mit dieser Armee in Guyenne und zog kampflos in Bordeaux ein. Er fand bei seinem Frühjahrsfeldzug 1453 zwar viel Zustimmung bei den Gascognern, sah sich aber einer Übermacht der Franzosen gegenüber. Deren verheerender Artilleriebeschuss sicherte Karl VII. den vollständigen Sieg in der Schlacht bei Castillon (17. Juuli 1453); Tausende Engländer, der Heerführer Talbot selbst und sein Sohn fielen. Die erneute Unterwerfung Südwestfrankreichs konnte Karl VII. nun in wenigen Monaten abschließen. Er ließ Bordeaux als treubrüchige Stadt beschießen, die sich am 19. Oktober 1453 gegen Zahlung von 100.000 Écus unter Verlust aller Freiheiten ergeben musste. Damit war der Hundertjährige Krieg endgültig entschieden und ganz Frankreich in der Hand des Valois-Herrschers. Ein Friedensvertrag blieb aus, da Heinririch VI. geisteskrank zu werden begann und 1455 die Rosenkriege ausbrachen, was den Fortgang von Friedensgesprächen hemmte. Nur Calais konnten die Engländer behalten, weil es in einem dem Herzog von Burgund abgetretenen Territorium lag; die Stadt sollte bis 1558 zu England gehören.[11]

    Letzte Regierungsjahre und Tod
    Auf allen Ebenen suchte Karl VII., der ein sehr effizientes Fiskalsystem besaß, die Präsenz seines Einflusses zu intensivieren, gründete dazu u. a. Parlamente in Toulouse, Bordeaux und Grenoble und erließ in seinen letzten zwei Regierungsjahrzehehnten viele Gesetze, die nicht nur das Heer, sondern auch die Rechtsprechung und das Finanzsystem reformierten. Fähige Berater wie der Kanzler Guillaume Juvénal des Ursins trugen zu erfolgreichen Entscheidungen des Monarchen bei (Beiname le bien servi, der „Wohlbediente“ im Sinne von „wohlberaten“).
    1451 erfolgte der Sturz eines bei Hof sehr einflussreichen Mannes, Jacques Cœur. Dieser stammte aus dem Kaufmannsmilieu von Bourges und hatte sich ein Finanzimperium im Orient- und Levantehandel aufgebaut, ehe er als bedeutender Großhändler Frannkreichs 1438 zum Säckelmeister (argentier) des Königs und 1442 zum Mitglied des königlichen Rates aufstieg. Er sorgte für den laufenden Unterhalt des Hofs, war dem Monarchen aufgrund seines kaufmännischen Geschicks lange unentbehrlich und erwarrb sich ein riesiges Vermögen. Viele Adlige waren bei ihm hoch verschuldet. Da dies auch auf den König selbst zutraf, lag es im Interesse Karls VII., sich Jacques Cœurs, der sich zudem viele Neider gemacht hatte, zu entledigen. Wohl infolge einer Intrige der Vergiftung der königlichen Mätresse Agnès Sorel angeklagt, wurde er am 31. Juli 1451 verhaftet und weiterer Vergehen wie Falschmünzerei, Siegelfälschung und Steuerbetrug beschuldigt. Sein gesamtes Vermögen in Frankreich ließ Karl VII. konfiszieren und besaß damit ausreichend Geldmittel zur Durchführung seines Feldzuges in Guyenne. 1455 konnte Cœur nach Italien fliehen, starb aber bereits im November 1456 auf Chios.
    Nebenlinien des Königshauses und einflussreiche Geschlechter des Hochadels besaßen beträchtliche Teile Frankreichs und trotz der Heeresreform weiterhin eine mächtige Stellung. Bedeutende Adelsfamilien, die über große Territorien verfügten, waren die Häuser Orléans, Anjou und Bourbon, der mächtigste Konkurrent des Königs war aber der Burgunderherzog. Zusammen mit den Herzögen von Alençon, Bretagne und anderen stellten diese Geschlechter ein beachtliches Gegengewicht zur Krone dar.
    Dennoch ging die Ära der Adelsherrschaften in Frankreich allmählich zu Ende und die Königsmacht wurde immer vorherrschender. Als der Graf Johann V. von Armagnac 1454 Anspruch auf die Grafschaft Comminges erhob, musste er nach einer Militärintervention des Königs nach Katalonien fliehen; sein Besitz verfiel 1460 der Krone. Ebensolches geschah mit den Gütern des Herzogs Johann II. von Alençon, der konspirativer Kontakte mit den Engländern bezichtigt, im Mai 1456 verhaftet und 1458 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
    Während Karl der Gute dem Kreuzzugsaufruf des Papstes Nikolaus V. nach der Einnahme von Konstantinopel durch die Türken (29. Mai 1453) folgte, ließ sich Karl VII. wegen des nach wie vor bestehenden Kriegszustandes mit England und seiner gespannten Beziehungen mit der hohen Aristokratie Frankreichs auf keine Teilnahme an einem entfernten Krieg ein. Schlussendlich konnte Karl der Gute seinem Eid zur croisade nicht nachkommen, nicht zuletzt wegen des Wirkens Karls VII., der auf das Scheitern des burgundischen Kreuzzugsprojekts hinarbeitete.
    In Bezug auf die aufgekommenen Bestrebungen, Jeanne d’Arc durch den Heiligen Stuhl rehabilitieren zu lassen, verhielt sich Karl VII. zögernd, weil er zur Aufrechterhaltung seiner königlichen Autorität gegenüber seinen hochadligen Rivalen eine kokonstante Befriedungspolitik verfolgen und seinen Einfluss auf die gallikanische Kirche wahren musste. Ein Rehabilitationsverfahren hätte aber dem Papst, der Bedenken gegen die Pragmatische Sanktion von Bourges geäußert hatte, die Möglichkeit zur Intervention in kirchlichen Angelegenheiten Frankreichs erlaubt. Schließlich kam doch am 7. Juli 1456 die Aufhebung des Urteils von 1431 zustande, doch die Angehörigen Jeanne d’Arcs erhielten keine Entschädigung.
    In seinen letzten Lebensjahren belastete Karl VII. das sehr getrübte Verhältnis zu seinem eigenen Sohn, dem ehrgeizigen Dauphin Ludwig, der im März 1451 gegen den Willen seines Vaters Charlotte von Savoyen zur zweiten Gattin genommen hatte und nicht der Aufforderung nachgekommen war, bei Hof zu erscheinen, wahrscheinlich auch aus Angst vor ihm abgeneigten königlichen Beratern. Ludwig missbilligte ferner das nach dem Tod Agnès Sorels offenbar sehr ausschweifende Sexualleben seines Vaters, der sich eine neue Mätresse, Antoinette de Maignelais, zugelegt hatte. Nach der Flucht des Thronfolgers zum Burgunderherzog (August 1456) zog Karl VII. die Dauphiné für die Krondomäne ein. Philipp der Gute erwies Ludwig alle einem Dauphin zustehenden Ehren, gewährte ihm reichlichen Unterhalt und ließ ihn auf der Burg Genappe residieren. Trotz umfangreicher Korrespondenz konnten sich Vater und Sohn nicht verständigen.
    Seit etwa 1455 fühlte sich Karl VII. zunehmend kränker und litt seit 1458 an einer Mundinfektion, die ihm die Einnahme von Mahlzeiten erschwerte. Außerdem fürchtete er sich vor vermeintlichen Giftanschlägen des Dauphins und wurde gegenüber seiner Umgebung sehr misstrauisch. Er starb im Alter von 58 Jahren am 22. Juli 1461 zu Mehun-sur-Yèvre in Berry; die Todesursache war sein Mundabszess.[12]
    Karl VII. wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.


    Literatur
    • Joachim Ehlers: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-668-5, S. 306–360.
    • Heribert Müller: Karl VII. In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelalters. C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4, S. 321–336.
    • Malcolm Graham Allan Vale: Charles VII. University of California Press, Berkeley/Los Angeles 1974.
    Weblinks
     Commons: Karl VII. (Frankreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.valois.org – Das Königliche Haus Valois
    • Literatur über Karl VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Veröffentlichungen über Karl VII. in der Literaturdatenbank der Regesta Imperii
    Anmerkungen
    1 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 306–312; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 321–324.
    2 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 313f.; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 323f.
    3 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 314f.; 317f.; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 325.
    4 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 318–325; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 324ff.
    5 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 325–330; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 328.
    6 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 330–334; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 328f.
    7 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 334–336; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 329f.
    8 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 337–339; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 330f.
    9 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 340–342; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 333f.
    10 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 343–345; 352; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 332f.
    11 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 345–349.
    12 Joachim Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, S. 350–353; 358f.; Heribert Müller, Die französischen Könige des Mittelalters, S. 332–335.

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Karl heiratete Marie von Anjou in Apr 1422. Marie (Tochter von Herzog Ludwig II. von Anjou und Herzogin Jolanthe von Aragón) wurde geboren am 14 Okt 1404 in Angers, FR; gestorben am 29 Nov 1463 in Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 31.  Marie von AnjouMarie von Anjou wurde geboren am 14 Okt 1404 in Angers, FR (Tochter von Herzog Ludwig II. von Anjou und Herzogin Jolanthe von Aragón); gestorben am 29 Nov 1463 in Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich durch Heirat (ab 1422)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_d’Anjou

    Marie d’Anjou (* 14. Oktober 1404 in Angers; † 29. November 1463 in der Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich)) war als Ehefrau Karls VII. ab 1422 Königin von Frankreich.

    Herkunft
    Marie d’Anjou war die älteste Tochter Ludwigs II., Herzog von Anjou und Titularkönig von Sizilien, und seiner Gemahlin Jolanthe von Aragón. Väterlicherseits war sie die Urenkelin des französischen Königs Johann II. des Guten. Sie hatte fünf Geschwister, darunter Ludwig III. von Anjou und René I. von Anjou.

    Jugend
    Nach Vorgesprächen folgte um den 8. Dezember 1413 ein Besuch Jolanthes von Aragón bei der französischen Königin Isabeau im Hôtel Barbette in Paris. Dabei wurde die Verlobung des damals drittältesten Sohnes der Königin, des späteren Karl (VII.)), mit der neunjährigen Tochter Jolanthes, Marie, vereinbart. Die Verlobungszeremonie des jugendlichen Paares wurde am 18. Dezember 1413 gefeiert; daran nahmen u. a. die Eltern der Braut und die französische Königin teil. Deren Gatte Karl VI. war aufgrund seines geistigen Zustandes nicht in der Lage, dem Fest ebenfalls beizuwohnen. In der Folge nahm Jolanthe ihren künftigen Schwiegersohn für einige Zeit mit an ihren Hof in Angers und sollte künftig ständig großen Einfluss auf ihn ausüben. Dagegen war die Leidenschaft Karls (VII.) für Marie offenbar nie sonderlich groß und auch politisch spielte sie nie eine Rolle. Im Jahr 1417, nach dem Tod seiner beiden älteren Brüder, wurde Karl (VII.) Dauphin und Marie damit Thronfolgerin.

    Frühe Ehejahre im Schatten des Hundertjährigen Krieges
    Die Lage in Frankreich war in dieser Zeit durch den Hundertjährigen Krieg und innerfranzösische Machtkämpfe äußerst unübersichtlich und gefährlich. Als die Truppen der Burgunder in der Nacht des 28. Mai 1418 in Paris eindrangen, versteckte sich Marie d’Anjou mehrere Monate lang im Hotel de Bourbon. 1420 wurde Karl (VII.) von seinen Eltern das Thronfolgerecht aberkannt, das nun auf den englischen König Heinrich V. überging. Dieser war damals mit dem Burgunderherzog Philipp dem Guten und dem französischen Königspaar verbündet und kontrollierte mit ihnen zusammen ganz Nordfrankreich. Karl VII. blieb auf seine Besitzungen, v. a. Berry, Touraine und Poitou, beschränkt. Im April 1422 heiratete er zu Bourges seine um ein Jahr jüngere Verlobte, die damals 18-jährige Marie.
    Nach dem Tod Karls VI. und Heinrichs V. (1422) vertrat der Herzog Johann von Bedford energisch den Kampf um die französische Krone für den erst einjährigen englischen König Heinrich VI. Während dieser unsicheren Zeit brachte Marie im Juli 1423 aals erstes ihrer zahlreichen Kinder den Thronfolger Ludwig (XI.) zur Welt. Erst das Auftreten der von Marie und ihrer Mutter Jolanthe unterstützten Jeanne d’Arc († 1431) brachte eine Wende zugunsten Karls VII., der sich am 17. Juli 1429 in Reims krönen lassen konnte. Wegen der gefährlichen Lage nahm seine Gemahlin an dieser Zeremonie nicht teil, doch war ihre Anwesenheit wegen der generell geringen politischen Bedeutung der französischen Königin nicht nötig. Sie wurde einige Zeit später in kleinerem Rahmen gekrönt. 1435 kündigte der Burgunderherzog sein Bündnis mit England auf, wodurch die Lage Karls VII. deutlich gestärkt wurde. In den Folgejahren konnte er nach und nach den Großteil seines Reichs zurückerobern.

    Königin ohne politischen Einfluss
    An der Seite des Königs hielt Marie am 12. November 1437 ihren feierlichen Einzug in Paris. Politisch spielte sie weiterhin keine Rolle. Sie verbrachte ihre Zeit vor allem mit der Erziehung ihrer vielen Kinder. Daneben fand sie anfangs an der Lektüre von Ritterromanen Gefallen; später las sie auch erbauliche Literatur. In diesem Sinn widmete ihr der Hofgeistliche Robert Blondel seinen allegorischen Traktat Les douze Périls d’Enfer („Die zwölf Gefahren der Hölle“). Seit ihrer Jugend nahm die Königin, die wie ihr Gatte sehr fromm war, an vielen Wallfahrten teil, übte karitative Werke und unterstützte die Kirche. In Bourges gründete sie ein öffentliches Hospital.
    Als seine Schwiegermutter Jolanthe 1442 starb, begann Karl VII. eine Affäre mit einer Hofdame der Königin, Agnès Sorel, die zur ersten offiziellen Mätresse (Maîtresse en titre) eines französischen Königs aufstieg. Durch ihre Stellung und ihren EEinfluss stellte sie die Königin in den Schatten. Nach der mutmaßlichen Vergiftung der Dame de Beauté (1450) folgten weitere, weniger einflussreiche Favoritinnen. Die Königin ertrug die Mätressenwirtschaft ihres Gatten mit Resignation. Sie lebte oft von ihm getrennt und hielt ihre eigenen Höfe. Ihre Lieblingsresidenzen waren Chinon und Tours. Für die letzten Regierungsjahre Karls VII. lässt sich belegen, dass ihre – nach dem Vorbild des Königs gestaltete – Hofhaltung ziemlich aufwendig war.

    Witwenzeit und Tod
    Beim Tod ihres Gatten (22. Juli 1461) war Marie nicht an seiner Seite. Nun wurde ihr ältester Sohn als Ludwig XI. neuer König und die Königinwitwe zog sich auf ihre Güter in Amboise zurück. Sie sollte ihren Gemahl nur um zwei Jahre überleben.
    Im Jahr 1463 ersuchte Marie den Burgunderherzog Philipp den Guten brieflich, an dessen geplantem Kreuzzug in den Orient teilnehmen zu dürfen. Ein sehr frommer Mann habe vor einigen Jahren den Hof ihres Gatten aufgesucht und dem König empfohlen, sich an einem Kreuzzug zu beteiligen. Doch sei Karl VII. der Aufforderung nicht gefolgt und nun wolle sie selbst diese Aufgabe übernehmen. Philipp der Gute entsprach höflich ihrer Bitte. Bevor aber die Königswitwe ihren Schwur verwirklichen konnte, erkrankte sie. Auf dem Rückweg von einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela in Galicien kam sie als Schwerkranke in der Abtei Les Châtelliers im Poitou an, wo sie am 29. November 1463 im Alter von 59 Jahren starb. Sie wurde an der Seite ihres Gatten in der Kathedrale von Saint-Denis bestattet.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.


    Literatur
    • Philippe Contamine: Maria 6). In: Lexikon des Mittelalters. Band 6 (1993), Sp. 277.
    • Gerd Treffer: Maria von Anjou. In: Die Französischen Königinnen. Regensburg 1996, S. 208-211.
    Weblinks
     Commons: Marie d’Anjou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.mittelalter-genealogie.de

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre sterblichen Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Notizen:

    Aus der Ehe von Marie mit Karl VII. gingen folgende Kinder hervor:
    • Ludwig XI. (* 3. Juli 1423; † 30. August 1483), König von Frankreich
    • Johann (* 1425, † 1425)
    • Radegunde (* 1425 ?, † 19. März 1445), Verlobte des Erzherzogs Siegmund des Münzreichen von Österreich
    • Katharina (* 1428; † 13. Juli 1446), Gattin des Herzogs Karl dem Kühnen
    • Jakob (* 1432, † 1437)
    • Yolande (* 23. September 1434, † 28. August 1478), Gattin des Herzogs Amadeus IX. von Savoyen
    • Johanna (* 1435, † 1482), Gattin des Herzogs Johann II. von Bourbon
    • Philipp (* 1436, † 1436)
    • Marguerite (* 1437, † 1438)
    • Johanna (* 7. September 1438, † 26. Dezember 1446)
    • Marie (* 7. September 1438, † 14. Februar 1439)
    • Magdalena (* 1. Dezember 1443, † 21. Januar 1495), Gattin von Gaston de Foix, Prinz von Viana
    • Karl (* 28. Dezember 1446, † 24. Mai 1472), u. a. Herzog der Normandie

    Kinder:
    1. König Ludwig XI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Kluge, der Vorsichtige, der Listige, die Spinne wurde geboren am 3 Jul 1423 in Bourges; gestorben am 30 Aug 1483 in Schloss Plessis-lès-Tours; wurde beigesetzt in Kirche Notre-Dame de Cléry.
    2. Prinzessin Catherine von Valois wurde geboren in 1428; gestorben in Jul 1446 in Brüssel; wurde beigesetzt in Aug 1446 in Kathedrale St. Michel et Gudule.
    3. Jolande von Frankreich wurde geboren am 23 Sep 1434 in Grafschaft Tours; gestorben am 28 Aug 1478 in Chambéry, FR.
    4. Johanna von Frankreich wurde geboren in 1435; gestorben in 1482.
    5. 15. Magdalena (Madeleine) von Frankreich (von Valois) wurde geboren am 1 Dez 1443; gestorben am 21 Jan 1495.


Generation: 6

  1. 36.  Graf Bernard VIII. von ArmagnacGraf Bernard VIII. von Armagnac wurde geboren am 26 Mrz 1400 (Sohn von Graf Bernard VII. von Armagnac und Bonne (Bona) von Valois (von Berry)); gestorben in cir 1462.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Durch seine Ehe - Herzog von Nemours - Graf von La Marche - Graf von Castres
    • Titel (genauer): Pardiac; Graf von Pardiac (Haus Lomagne)
    • Titel (genauer): Carlat; Vizegraf von Carlat
    • Titel (genauer): Murat, Cantal; Vizegraf von Murat
    • Militär / Gefecht: 18 Jun 1429, Schlachfeld bei Patay; Bernard kämpfte für König Karl VII. in der Schlacht bei Patay. Dieser machte 1441 ihn zum Generalleutnant für La Marche und Gouverneur des Limousin, sowie 1461 zum Generalleutnant des Languedoc und des Roussillon.

    Notizen:

    Geburt:
    Sohn des Connétable Bernard VII. d’Armagnac, Graf von Pardiac, und Bonne de Berry, und damit zum einen ein Enkel von Jean de Valois, duc de Berry, zum anderen ein Schwager von Charles de Valois, duc d’Orléans.

    Name:
    Zitate vom Sep 2023 aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard_VIII._d’Armagnac

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Pardiac war ein Teil der Grafschaft Astarac, bis Graf Arnaud II. von Astarac das Gebiet 1023 seinem jüngeren Sohn Bernard gab. In weiblicher Erbfolge ging Pardiac Ende des 13. Jahrhunderts an das Haus Montlezun und 1391 an das Haus Lomagne. Mit dem Aussterben des Hauses Lomagne fiel Pardiac an die französische Krone.
    Die Grafschaft umfasste den heute Rivière-Basse genannten Teil der Gascogne im Norden des Départements Hautes-Pyrénées und Südwesten des Départements Gers.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Pardiac (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Carladès (abgeleitet vom Ort Carlat) ist eine historische Region, die als Vizegrafschaft ein Teil der historischen Provinz Auvergne wurde; der südöstliche Teil – meist Carladez geschrieben – gehörte zur historischen Provinz der Rouergue. Heute ist das Carladès eine natürliche Region in Frankreich, deren Abmessungen kleiner als die der alten Vizegrafschaft sind.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Carladès (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Aufgrund seiner Lage entwickelte sich Murat ab dem 10. Jahrhundert und gelangte im 12. und 13. Jahrhundert zu Wohlstand. Im 14. Jahrhundert war Murat eine befestigte Stadt: im Schutz seiner Mauern befand sich an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt eine lebhafte Stadt. Zu der Zeit war jeder der drei Vulkankegel mit einer Festung bestückt.
    Murat war während des Hundertjährigen Kriegs im Besitz der Engländer, dann der Grafen von Armagnac, des Hauses Savoyen und der Bourbonen. 1633 ließ Richelieu die imposante Burg auf dem Roche de Bonnevie, die nacheinander den Familien Murat, Cardaillac und Armagnac gehört hatte, schleifen, wozu sechs Monate benötigt wurden.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Murat_(Cantal) (Sep 2023)

    Militär / Gefecht:
    Die Schlacht bei Patay am 18. Juni 1429 war eine der bedeutendsten Schlachten des Hundertjährigen Krieges zwischen den Königreichen England und Frankreich. In der Schlacht bei Patay (nordwestlich von Orléans) wurden die englischen Truppen unter John Fastolf und John Talbot entscheidend geschlagen und nach Norden abgedrängt.
    Das Heer der Franzosen wurde von Jeanne d’Arc und ihren Hauptmännern „La Hire“ und Jean Poton de Xaintrailles kommandiert.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Patay (Sep 2023)

    Bernard heiratete Gräfin Éléonore von Bourbon-La-Marche in 1429. Éléonore (Tochter von Graf Jacques II. von Bourbon-La Marche und Beatrice von Navarra (Evreux)) wurde geboren in 1412; gestorben in nach 1464. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 37.  Gräfin Éléonore von Bourbon-La-MarcheGräfin Éléonore von Bourbon-La-Marche wurde geboren in 1412 (Tochter von Graf Jacques II. von Bourbon-La Marche und Beatrice von Navarra (Evreux)); gestorben in nach 1464.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1335 bis 1462, Grafschaft Castres; Gräfin von Castres -Haus Bourbon-
    • Titel (genauer): 1425 bis 1464, Herzogtum Nemours; Herzogin von Nemours

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Castres und spätere Grafschaft Castres war ein Resultat der Albigenserkriege. Die Stadt Castres war im Mittelalter vom Vizegrafen von Albi abhängig. Die Familie Trencavel gestand ihr eine Charta zu, mit der eine von Konsuln regierte Kommune gegründet wurde. Während der Albigenserkreuzzüge unterwarf sich die Stadt schnell Simon IV. de Montfort, der sie seinem Bruder Guy de Montfort zum Lehen gab.
    1356 erhob König Johann II. Castres zur Grafschaft. 1519 wurde Castres von König Franz I. nach langen Erbstreitigkeiten mit der Domaine royal vereinigt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Castres (Jul 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Nemours war ein erbliches französisches Herzogtum (duché-pairie), das 1404 für Karl III. d’Évreux errichtet wurde.
    1404 gab Karl VI. Nemours an Karl III. d’Évreux, König von Navarra, und erhob das Gebiet zum Herzogtum und Pairie. Die Tochter Karls III., Beatrice, brachte das Herzogtum ihrem Mann, Jacques II. de Bourbon, Graf von La Marche in die Ehe, und durch die Heirat ihrer Tochter Eleanor mit Bernard d’Armagnac, Graf von Pardiac, kam sie zum Haus Armagnac.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Nemours (Sep 2023)

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    - Jacques (* 1433; † hingerichtet 1477)
    - Jean, Abbé d‘Aurillac.

    Verheiratet:
    Bernard heiratete Éléonore de Bourbon, Gräfin von La Marche und Herzogin von Nemours, die Erbtochter von Jacques II. de Bourbon und Béatrice d‘Évreux.

    Kinder:
    1. 18. Graf Jacques von Armagnac wurde geboren in 1433; gestorben am 4 Aug 1477 in Paris, France.

  3. 38.  Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou)Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou) wurde geboren in 1414 in Château de Montils-lez-Tours (Sohn von Herzog Ludwig II. von Anjou und Herzogin Jolanthe von Aragón); gestorben in 1472 in Neuvy-en-Touraine.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Guise; Graf von Guise (Jüngeres Haus Anjou)
    • Titel (genauer): Maine; Graf von Maine
    • Titel (genauer): 1425 bis 1465 und 1467 bis 1472, Grafschaft Mortain; Graf von Mortain

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_IV._(Maine) (Sep 2023)

    Ab 1437 nahm Karl an den Feldzügen seines Schwagers, König Karl VII. von Frankreich, gegen die Engländer teil, an der Einnahme von Montereau (1437), der Einnahme von Pontoise (1441), den Feldzügen in der Normandie (1449–1450) und im Guyenne (1453).

    Er trachtete danach, die Grafschaft Guise zurückzuerhalten, die seinem Vater und danach seinem Bruder René I., Herzog von Anjou, gehört hatte, bevor sie von Johann von Luxemburg 1425 erobert wurde. Er begann damit, Guise beim König zu reklamieren, der es Ludwig von Luxemburg, dem Neffen Jeans, wegnahm, und heiratete 1443 in zweiter Ehe Isabella von Luxemburg, Ludwigs Schwester, bevor er im Jahr darauf die Grafschaft zurückbekam. Aus dieser zweiten Ehe stammt eine Tochter, Louise von Anjou (1445–1477), die Jacques d’Armagnac, Herzog von Nemours heiratete.

    Nach dem Tod Karls VII. schloss er sich seinem Vetter Ludwig XI. an, der ihn mit der Beilegung des Konflikts mit dem Herzog der Bretagne beauftragte; doch vertieften seine Bemühungen nur die Gräben zwischen den beiden Parteien. Seine Haltung während der Ligue du Bien public (1465) war nicht eindeutig – seine verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu den meisten Fürsten der Liga führten zu einem nachlässigen Abwehrkampf. Als er 1465 an der Schlacht bei Montlhéry teilnahm, in der er den König im Stich ließ und die Flucht ergriff, wurde er jedoch lediglich durch den Entzug der Gunst des Königs bestraft, da dieser daran interessiert war Karls älteren Bruder, den „guten König“ René, nicht gegen sich aufzubringen.

    Geburt:
    Karl war ein Sohn von Herzog Ludwig II. von Anjou und der Jolanthe von Aragón.

    Titel (genauer):
    Maine ist eine ehemalige französische Provinz in der heutigen Region Pays de la Loire. Sie entspricht ungefähr den Départements Sarthe und Mayenne. Sie war von der Bretagne, Normandie, von Anjou und Vendômois begrenzt und hatte Le Mans als Hauptstadt. Sie führte von den alten Cenomanen auch den Namen Cenomania.
    "Später gehörte Maine zum Paragium von Ludwig I. von Anjou und dessen Nachkommen bis zu deren Aussterben 1481, unter denen Maine 1331 zur Pairie erhoben wurde. Zwischendurch, von 1424 bis 1448 war Maine von den Engländern besetzt, die John of Lancaster, 1. Duke of Bedford, († 1435) zum Grafen machten.
    1484 wurde die Herrschaft Mondoubleau aus der Grafschaft Vendôme herausgelöst und der Grafschaft Maine zugeschlagen."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maine_(Provinz) (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Guise oder die Grafschaft Guise waren Herrschaften im Norden Frankreichs. Ursprünglich eine Seigneurie, wurde Guise 1417 für René von Anjou, den jüngeren Sohn von Ludwig II., Titularkönig von Neapel, zur Grafschaft erhoben. Um den Besitz gab es Auseinandersetzungen mit dem Haus Luxemburg (1425–1444), die zugunsten Anjous entschieden wurden.
    1520 ging Guise an eine jüngere Linie des Hauses Lothringen, beginnend mit Claude de Lorraine, für den die Grafschaft 1528 zum Herzogtum erhoben wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Guise (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Mortain war eine mittelalterliche französische Grafschaft im äußersten Südwesten der Normandie mit der Stadt Mortain als Zentrum.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafen_von_Mortain (Sep 2023)

    Karl heiratete Isabella von Luxemburg in 1443. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 39.  Isabella von LuxemburgIsabella von Luxemburg (Tochter von Graf Peter I. von Luxemburg (Saint Pol und Brienne) und Gräfin Marguerite von Baux (Andria)).

    Notizen:

    Aus der Ehe zwischen Karl und Isabella stammt eine Tochter:
    - Louise von Anjou (1445–1477), die Jacques d’Armagnac, Herzog von Nemours heiratete.

    Verheiratet:
    Karl heiratete in zweiter Ehe Isabella von Luxemburg, Schwester von Ludwig von Luxemburg.

    Kinder:
    1. 19. Louise von Maine (Anjou) wurde geboren in 1445; gestorben in 1477.

  5. 48.  Graf Charles II. von AlbretGraf Charles II. von Albret wurde geboren in 1407 (Sohn von Graf Charles I. von Albret und Marie von Sully); gestorben in 1471.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Dreux Vizegraf von Tartas Herr von Orval
    • Titel (genauer): Herrschaft Albret; Herr von Albret https://de.wikipedia.org/wiki/Albret_(Adelsgeschlecht) https://de.wikipedia.org/wiki/Albret
    • Titel (genauer): 1415 bis 1442, Grafschaft Dreux; Graf von Dreux (Haus Albret)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_II._d’Albret

    Charles II. d’Albret
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Charles II. d’Albret (* 1407; † 1471) aus dem Haus Albret war Sire d’Albret, Graf von Dreux, Vicomte de Tartas und Seigneur d’Orval. Er war der Sohn des Connétable Charles I. d’Albret und Marie de Sully, und durch seine Ehe mit Anne d’Armagnac der Schwiegersohn von Bernard VII. d’Armagnac, genauso wie Charles de Valois, duc d’Orléans.[1]

    Charles II. d’Albret wurde Mitglied des Conseil royal des Königs Karl VII., der ihn zu seinem Stellvertreter im Berry ernannte. Er kämpfte an der Seite von Jeanne d’Arc und half dem Connétable Arthur de Richemont (der wiederum sein Schwiegersohn war) bei der Verhaftung Pierre de Giacs, des Liebhabers der Königin Isabeau.

    Mehr unter dem Link oben..

    Titel (genauer):
    ursprünglich gehörte.
    Die Grafschaft gehörte zum Besitz der Robertiner, unterstand aber zu Beginn des 10. Jahrhunderts einem Landry, dessen Tochter Eva sie als Mitgift dem Grafen Walter (Gautier) von Vexin zuführte. Sie fiel später an Richard I. von Normandie, dessen Tochter sie wiederum 1017 in ihre Ehe mit Graf Odo II. von Blois einbrachte.
    Der französische König Robert II. nahm Odo die Grafschaft ab und fügte sie in Domaine royal ein. König Ludwig VI. gab sie 1137 seinem Sohn Robert, dem Stammvater des Hauses Frankreich-Dreux.
    1377, nach dem Tod des Simon von Thouars, Graf von Dreux, wurde die Grafschaft von den Erben an den König verkauft. Nach 1382 gab König Karl VI. sie an Arnaud-Amanieu d’Albret, einen seiner fähigsten Offiziere, der seit 1368 mit Margarete von Bourbon, seiner Schwägerin, verheiratet war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dreux

    Charles heiratete Anne von Armagnac am 28 Okt 1417. Anne (Tochter von Graf Bernard VII. von Armagnac und Bonne (Bona) von Valois (von Berry)) wurde geboren in 1402; gestorben in Dez 1474. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 49.  Anne von ArmagnacAnne von Armagnac wurde geboren in 1402 (Tochter von Graf Bernard VII. von Armagnac und Bonne (Bona) von Valois (von Berry)); gestorben in Dez 1474.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    1. Jean, † 1468, Vicomte de Tartas; ∞ Catherine de Rohan, † nach 1471, Tochter von Alain IX. de Rohan (Stammliste der Rohan)
    2. Louis, † 1465, Bischof von Cahors, Bischof von Aire, 1461 Kardinal
    3. Arnaud-Amanieu, † 1463, Baron de Lesparre etc.; ∞ Isabelle de la Tour, † 1488, Tochter von Bertrand V. de la Tour, Graf von Auvergne und Boulogne (Haus La Tour d’Auvergne)
    4. Charles, † 1473; ∞ Marie d’Astarac, Tochter von Jean II., Graf von Astarac
    5. Gilles, 1479 bezeugt, Seigneur de Castelmoron
    6. Marie, † nach 1485; ∞ Charles de Bourgogne, 1415 Graf von Nevers und Rethel, † 1464 (Haus Burgund)
    7. Jeanne, † 1444, 1422 Comtesse de Dreux; ∞ Arthur de Richemont, 1457 Herzog von Bretagne, † 1458 (Haus Frankreich-Dreux)

    Kinder:
    1. 24. Vizegraf Jean von Albret gestorben in 1468.
    2. Arnaud-Amanieu von Albret gestorben in 1463.

  7. 50.  Alain IX. de Rohan, 14. Vicomte de Rohan Alain IX. de Rohan, 14. Vicomte de Rohan wurde geboren in vor 1408 (Sohn von Alain VIII. de Rohan, 12. Vicomte de Rohan und Béatrix de Clisson, Vicomtesse de Porhoët ); gestorben in 1462.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Vicomte de Léon (ab 1429) - Baron de Pontchâteau - Seigneur de Noyon-sur-Andelle, Pont-Saint-Pierre, Radepont und La Garnache
    • Titel (genauer): Vizegrafschaft, Herzogtum Rohan; 14. Vizegraf von Rohan
    • Titel (genauer): Graf von Porthoët

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alain_IX._de_Rohan (Okt 2017)

    Alain IX. de Rohan (* vor 1408; † 1462) war ab 1429 Vicomte de Rohan et de Léon, Comte de Porhoët, Baron de Pontchâteau, Seigneur de Noyon-sur-Andelle, Pont-Saint-Pierre, Radepont und La Garnache. Er war der Sohn von Alain VIII. de Rohan (Haus Rohan).
    Alain IX. ist bekannt als Bauherr in Josselin, wo er die Burg Josselin um ein Wohngebäude erweiterte, dessen 70 Meter langen Fassade ein Zeugnis des Flamboyantstil und der bretonischen Renaissance ist.

    Titel (genauer):
    Nach dem Aussterben der Vizegrafen Mitte des 13. Jahrhunderts gab Herzog Peter Mauclerc Porhoet als Grafschaft seiner Tochter Yolande († 1272). Ein halbes Jahrhundert später befand sich das Land drei Generationen lang im Besitz des Grafen von Alençon. Anfang des 15. Jahrhunderts hatte dann Olivier V. de Clisson die Grafschaft inne, die er über seine Tochter an erneut an die Rohan vererbte. Nach dem Tod des letzten Rohan dieser Linie 1527 wurde der Titel nicht mehr geführt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Porhoët

    Titel (genauer):
    Die Vizegrafschaft Rohan um den Ort Rohan im heutigen französischen Département Morbihan entstand in der Folge der Errichtung der Burg Rohan durch Alain I. de Rohan, die auch namengebend für die besitzende Familie, das Haus Rohan wurde.
    Als die herrschende Familie in männlicher Linie 1527 mit Vicomte Jacques de Rohan ausstarb, blieb die Vizegrafschaft aufgrund vorsorgender Heiratspolitik dennoch in der Familie. Die neue vizegräfliche Familie, die Rohan-Gié, erreichte einige Generationen später die Erhebung der Vizegrafschaft Rohan zum Herzogtum Rohan.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Rohan

    Alain + Marguerite (Margarethe) von der Bretagne. Marguerite (Tochter von Herzog Johann V. von Bretagne und Johanna von Navarra) wurde geboren in 1392; gestorben am 13 Apr 1428. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 51.  Marguerite (Margarethe) von der BretagneMarguerite (Margarethe) von der Bretagne wurde geboren in 1392 (Tochter von Herzog Johann V. von Bretagne und Johanna von Navarra); gestorben am 13 Apr 1428.

    Notizen:

    Marguerite und Alain IX. hatten fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn.

    Notizen:

    Nachkommen, vier Töchter und einen Sohn:
    • Alain (* 1408, X 1449 bei der Belagerung von Fougères), Comte de Porhoët, ∞ 1443 Yolande de Laval, † 1487, Tochter von Guy XII., Comte de Laval, sie heiratete in zweiter Ehe Guillaume d’Harcourt, Comte de Tancarville et Longueville
    • Jeanne (* 1415, †nach 1459), ∞ 1442 François de Rieux, Comte d’Harcourt, Kammerherr desHerzogs von Bretagne, † 1458
    • Marguerite († 1496), ∞ I Jean de Valois, Graf von Angoulême und Herzog von Mailand, † 1467; ∞ II Gilles II. de Montmorency-Laval, Seigneur de Loué, Vicomte de Brosse.
    • Catherine, ∞ 1429 Jacques de Dinan Montafilant, Grand Bouteiller de France; ∞ II 1447 Jean d'Albret, Vicomte de Tartas, † 1468 (Haus Albret)
    • Béatrix, † jung

    Verheiratet:
    In erster Ehe heiratete er Marguerite de Montfort († 1428), Dame de Guillac, Tochter von Herzog Johann V. von Bretagne.

    Kinder:
    1. Marguerite de Rohan
    2. 25. Catherine de Rohan gestorben in nach 1471.

  9. 52.  Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois)Graf Jean I. (Johann) von Châtillon (Blois) (Sohn von Karl (Charles) von Châtillon (Blois), der Selige und Gräfin von Penthièvre Johanna von der Bretagne (Dreux)); gestorben am 16 Jan 1403.

    Jean heiratete Marguerite (Margot) de Clisson am 20 Jan 1387. Marguerite (Tochter von Olivier V. de Clisson) gestorben in 1441. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 53.  Marguerite (Margot) de ClissonMarguerite (Margot) de Clisson (Tochter von Olivier V. de Clisson); gestorben in 1441.

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Olivier, † 28. September 1433, Graf von Penthièvre, Vizegraf von Limoges, Herr von Avesnes, Landrecies etc.; ⚭ I 22. Juli 1406 Isabella von Burgund, † 18. September 1412, Tochter von Johann Ohnefurcht, Herzog von Burgund ((Haus Burgund))
    - Jean II., † 1454, Graf von Penthièvre und Périgord, Vizegraf von Limoges, Herr von Avesnes, Landrecies etc.
    - Charles, † 1434, Baron d’Avaugour, Herr von Reynal, Thors etc.
    - Guillaume, † 1455, Vizegraf von Limoges, Herr von Avesnes und Nouvion; ⚭ 1448 Isabeau de La Tour d’Auvergne, † 1472, Tochter von Bertrand V. de La Tour, Graf von Boulogne und Auvergne
    - Jeanne, † 1459; ⚭ I Robert de Dinant, Baron de Châteaubriand; ⚭ II Jean de Harpedane, Seigneur de Belleville

    Kinder:
    1. Graf von Penthièvre Jean II. von Châtillon (Blois) gestorben in 1454.
    2. 26. Vizegraf Guillaume von Châtillon (Blois) gestorben in 1455.

  11. 54.  Graf Bertrand V. de La TourGraf Bertrand V. de La Tour (Sohn von Herr Bertrand IV. de La Tour und Marie de Montgascon); gestorben in 20 od 27 Mrz 1461.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): La Tour; Herr von La Tour
    • Titel (genauer): Montgascon; Herr von Montgascon
    • Titel (genauer): 1437 bis 1461, Grafschaft Auvergne; Graf von Auvergne
    • Titel (genauer): 1437 bis 1461, Grafschaft Boulogne; Graf von Boulogne -Haus La Tour-

    Notizen:

    Geburt:
    Bertrand V. war der Sohn von Bertrand IV. de La Tour und Marie de Montgascon, Comtesse d’Auvergne et de Boulogne, deren Erbe er war.

    Name:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrand_V._de_La_Tour

    Titel (genauer):
    La Tour-d’Auvergne hieß ursprünglich La Tour und ist der Stammsitz des Hauses La Tour, später Haus La Tour d’Auvergne, dessen Namensänderung vom Ort nachvollzogen wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Tour-d’Auvergne (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    Reste der Turmhügelburg (Motte) Montgacon (früher Montgascon) auf der Butte de Montgacon; die Burg wurde in einer Reihe mit anderen Burgen entlang des Allier zu Sicherung der Ostgrenze Aquitaniens angelegt und 1052 erstmals erwähnt. Sie war kam aufgrund der Hochzeit von Graf Robert VI. von Auvergne mit Beatrice von Montgacon im Jahr 1279 in den Besitz der Grafen von Auvergne. 1632 befahl Kardinal Richelieu, die Burg abzureißen, lediglich ein Turm und die Kapelle blieben erhalten.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Luzillat (Sep 2023)

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Auvergne

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Boulogne (ehemals niederländisch Graafschap Bonen, lateinisch Comitatus Bononiensis) lag im heutigen Norden Frankreichs, am Ärmelkanal im Département Pas-de-Calais. Ihr Hauptort war die heutige Hafenstadt Boulogne-sur-Mer.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Boulogne (Sep 2023)

    Bertrand heiratete Herrin von Banassat Jacquette du Peschin in 1416. Jacquette (Tochter von Herr von Banassat Louis du Peschin und Yseult von Sully) gestorben am 21 Sep 1473. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 55.  Herrin von Banassat Jacquette du PeschinHerrin von Banassat Jacquette du Peschin (Tochter von Herr von Banassat Louis du Peschin und Yseult von Sully); gestorben am 21 Sep 1473.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Banassat; Herrin von Banassat

    Notizen:

    Geburt:
    Erbtochter von Louis du Peschin, Seigneur du Peschin und Iseult de Sully.

    Name:
    https://man8rove.com/fr/blason/78nrwna-peschin

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    - Bertrand VI. (1441 bezeugt, † 26. September 1494), 1461 Sire de La Tour, Comte d’Auvergne et de Boulogne; ∞ (Ehevertrag 30. Januar 1444[2]) Louise de La Trémoille, Dame de Boussac et de Saint-Just († 10. April 1474), Tochter von Georges, Sire de La Trémoille, Sully et de Craon, und Catherine de L’Isle-Bouchard
    - Godefroi I. (1450 bezeugt, † 4. Juli 1469[3]), genannt de Boulogne, Seigneur de Montgascon; ∞ (1) (Ehevertrag 11. September 1459 – der Vertrag wurde später annulliert) Jeanne de Brezé, Tochter von Pierre de Brézé, Baron de Maulévrier, und Jeanne du Bec-Crespin (Haus Brézé); ∞ (2) 1460 Anne de Beaufort († nach 8. Oktober 1511), Tochter von Louis de Beaufort, Marquis de Canillac, und Jeanne de Nery (Haus Rogier de Beaufort)
    - Gabrielle († 1486); ∞ 15. Februar 1443[4] Louis de Bourbon, genannt le Bon, Comte de Montpensier, († Mai 1486), Sohn von Jean I. de Bourbon, Duc de Bourbon, und Marie de Berry, Duchesse d’Auvergne
    - Isabelle († 8. September 1488); ∞ (1) 1455[5] Guillaume de Châtillon-Blois, genannt de Bretagne († 1455), Vicomte de Limoges, Sohn von Jean de Châtillon-Blois, Comte de Penthièvre, Vicomte de Limoges, und Marguerite de Clisson (Haus Châtillon); ∞ (2) (Ehevertrag 25. November 1457) Arnaud Amanieu d’Albret († 1463), Seigneur d'Orval, Baon de Lesparre, Sohn von Charles II. d’Albret, Comte de Dreux, und Anne d’Armagnac (Haus Albret)
    - Louise († 1469); ∞ 1456[6] Jean V. de Créquy, Sire de Créquy († 1474), Sohn von Jean IV. de Créquy und Jeanne de Roye
    - Blanche, 1472 bezeugt als Äbtissin von Cusset

    Verheiratet:
    Bertrand heiratete Jacquette du Peschin, Erbtochter von Louis du Peschin, Seigneur du Peschin und Iseult de Sully.

    Kinder:
    1. Graf Bertrand VI. de La Tour gestorben am 26 Sep 1497.
    2. Gabrielle de La Tour gestorben in 1486.
    3. 27. Isabelle de La Tour gestorben am 8 Sep 1488.

  13. 56.  Graf Johann I. (Jean) von Foix-GraillyGraf Johann I. (Jean) von Foix-Grailly wurde geboren in 1382 (Sohn von Archambaud von Grailly und Gräfin Isabelle von Foix (von Castelbon)); gestorben am 4 Mai 1436 in Mazères.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Vizegrafschaft Castelbon; Vizegraf von Castelbon https://de.wikipedia.org/wiki/Vizegrafschaft_Castelbon
    • Titel (genauer): Vizegraf von Lautrec
    • Titel (genauer): Marsan; Vizegraf von Marsan https://de.wikipedia.org/wiki/Mont-de-Marsan
    • Titel (genauer): 1428-1412, Grafschaft Foix; Graf von Foix https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Foix
    • Titel (genauer): 1425-1436, Grafschaft Bigorre; Graf von Bigorre https://de.wikipedia.org/wiki/Bigorre
    • Titel (genauer): 1412-1436, Andorra; Kofürst von Andorra https://de.wikipedia.org/wiki/Kofürst_von_Andorra
    • Titel (genauer): 1412-1436, Vizegrafschaft Béarn; Vizegraf von Béarn https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Vizegrafen_von_Béarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Foix) (Okt 2017)

    Johann I. (franz: Jean) (* 1382; † 4. Mai 1436 in Mazères) war seit 1412/28 bis zu seinem Tod Graf von Foix, Vizegraf von Béarn, Marsan, Lautrec und Castelbon sowie Co-Herr von Andorra. Ab 1425 war er zudem Graf von Birgorre. Er war der älteste Sohn seiner Vorgängerin Gräfin Isabelle und deren Ehemann Archambaud de Grailly.

    Erste Jahre
    Johann lebte seit 1399 als Geisel am königlichen Hof von Frankreich, dies war eine Bedingung der Krone im Vertrag von Tarbes welcher die Loyalität seiner Familie, die zuvor in Englands Diensten stand, zu Frankreich gewährleisten sollte. Nachdem Johann am 24. April 1406 König Karl VI. gehuldigt hatte, nahm er im Rahmen des Hundertjährigen Krieges unter der Führung des Connétable Louis de Sancerre an mehreren Feldzügen gegen England teil. So bei den Belagerungen von Bordeaux 1404 und 1405, sowie bei Blaye und Bourg von 1406 bis 1407. Im Jahr 1409 begleitete er König Martin I. von Aragon nach Sardinien, wo sich Johann am 30. Mai 1409 in der Schlacht bei Sanluri auszeichnete.

    Konflikt in Aragon
    Nachdem der König von Aragon im Mai 1410 ohne Erben verstorben war, unterstützte Johann den Herzog Ludwig II. von Anjou, der mit der Prinzessin Jolanthe von Aragón verheiratet war, dessen Ansprüche auf die Krone von Aragon. Johann unterstützte diesen Prätendenten auch deshalb, weil dessen Schwiegermutter, die Königinwitwe Violante von Bar ihm versprach, im Falle einer erfolgreichen Thronübernahme ihres Schwiegersohnes dem Hause Foix noch vorenthaltene Besitztümer in Aragon zu übergeben. Doch dazu kam es nicht, denn der Konkurrent des Anjou Prinz Ferdinand von Kastilien setzte sich im Kompromiss von Caspe auf dem aragonesischen Königsthron durch.

    Im hundertjährigen Krieg
    Nachdem am 12. Februar 1412 Johanns Vater gestorben war, übernahm Johann dessen Mitregentschaft über Foix-Béarn gemeinsam mit seiner Mutter, im gleichen Monat erhielt er vom König die Statthalterschaft im Languedoc und der Guyenne. In den folgenenden Jahren wurde auch Johann in den Bürgerkrieg der Armagnacs gegen die Bourguignons hineingezogen, der zwischen diesen Parteien um die Regentschaft für den unmündigen König Karl VI. entbrannte. Zunächst kämpfte er dabei gegen die Armagnacs und den Dauphin Karl VII. Dieser Kampf wurde unterbrochen von der Invasion des englischen Königs Heinrich V. im Sommer 1415, der am 25. Oktober desselben Jahres in der Schlacht bei Azincourt einen vernichtenden Sieg über das französische Heer errarang, in dem auch Johann kämpfte. Danach wechselte Johann in die Partei des Dauphin, was ihm die erneute Ernennung zum Statthalter des Languedoc und der Dauphiné einbrachte. Nachdem jedoch am 10. September 1419 Gefolgsmänner des Dauphin in dessen Anwesenheit den Burgunderherzog Jean sans Peur auf der Brücke von Montereau erschlagen hatten, ein Attentat bei dem auch ein Bruder Johanns von Foix getötet wurde, wechselte er wieder in das Lager Burgunds und wurde so auch ein Alliierter Englands. Doch schon nach dem Tod Heinrichs V. und dem Auftreten der Jungfrau von Orléans unterwarf er sich im Mai 1423 erneut und endgültig dem nunmehrigen König Karl VII.
    Diese häufigen Parteiwechsel sind vor allem Johanns opportunistischem Verhalten anzurechnen, der den Konflikt zwischen England und Frankreich in erster Linie zu seiner Selbstbereicherung ausnutzte, er wechselte immer zu jener Seite, von der er sich zum betreffenden Zeitpunkt den meisten politischen und wirtschaftlichen Gewinn versprach. Als Souverän seines Pyrenäenfürstentums nahm er im Krieg eine neutrale Haltung ein, was sich in seiner Devise ni anglais, ni français (weder England, noch Frankreich) niederschlug.

    Letzte Jahre
    Auch Johanns letzter Seitenwechsel von 1423 sollte sich für ihn bezahlt machen, als ihn König Karl VII. 1425 mit der Grafschaft Bigorre belehnte. Auf diese hatte das Haus Foix schon seit mehreren Generationen einen Anspruch, der jedoch auch von anderen Parteien, wie zum Beispiel den Grafen von Armagnac, erhoben wurde. Das Bigorre war von besonderer strategischer Bedeutung für das Haus Foix, konnte so doch die Lücke zwischen seinen Herrschaftszentren Béarn und Foix erheblich verringert werden.
    Auch in Aragon konnte Johann seine noch 1411 gescheiterten Besitzansprüche durchsetzen, als ihm anlässlich seiner Hochzeit mit der Tochter des Grafen von Urgell 1435 die umstrittenen Güter (Castellví de Rosanes und Martorell) übergeben wurden.
    Graf Johann I. starb am 4. Mai 1436 in Mazères.

    Johann heiratete Johanna (Jeanne) von Albret in Feb 1422. Johanna (Tochter von Graf Charles I. von Albret und Marie von Sully) wurde geboren in 1402; gestorben in 1433. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 57.  Johanna (Jeanne) von AlbretJohanna (Jeanne) von Albret wurde geboren in 1402 (Tochter von Graf Charles I. von Albret und Marie von Sully); gestorben in 1433.

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    • Gaston IV. (* 1423, † 1472), Nachfolger als Graf von Foix und Bigorre, Vizegraf von Béarn, Marsan und Castelbon und Co-Herr von Andorra
    • Peter († 1454), Vizegraf von Lautrec

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Johann I. Jeanne, eine Tochter des Connétable Charles I. d’Albret, der in der Schlacht von Azincourt fiel.

    Kinder:
    1. 28. Graf Gaston IV. von Foix wurde geboren in 1423; gestorben am 25 Jul 1472 in Roncevalles.

  15. 58.  König Johann II. von von Aragón (Trastámara)König Johann II. von von Aragón (Trastámara) wurde geboren in 29 Jun 1397 od 1398 in Medina del Campo (Sohn von König Ferdinand I. von Aragón (Trastámara) und Eleonore Urraca von Kastilien); gestorben am 19 Jan 1479 in Barcelona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Sardinien; König von Sardinien als Johann I.
    • Titel (genauer): 1425, Königreich Navarra; König von Navarra (durch Ehe)
    • Titel (genauer): 1458 bis 1479, Königreich Aragón; König von Aragón

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_II._(Aragón) (Okt 2017)

    1415 wurde Johann II. von seinem Vater als aragonesischer Vizekönig von Sizilien eingesetzt. Er hatte dieses Amt allerdings nur bis 1416 inne, als sein Vater starb und dessen Nachfolger, Johanns älterer Bruder Alfons V., ihn absetzte.

    1420 heiratete er Blanka von Navarra, als deren Gemahl er 1425 König von Navarra wurde – bis zu ihrem Tod 1441 rechtmäßig, danach unrechtmäßig, indem er seinem Sohn Karl von Viana die Krone Navarras vorenthielt. In Kastilien besaß er auch etlichhe Territorien. Johanns Regierung war hart und willkürlich gegen seine eigenen Untertanen. Im vom 1451 bis 1455 dauernden Bürgerkrieg, den Johann gegen seinen Sohn Karl austrug, ließ er diesen zwei Jahre inhaftieren und trieb ihn schließlich 1455 bis 1458 ins Exil nach Neapel. 1458 starb Johanns Bruder Alfons V. und Johann beerbte diesen als König von Aragon und Sardinien. Auch nach der Rückkehr Karls nach Spanien verwehrte Johann ihm den Status des Thronerben von Navarra und Aragón und ließ ihn 1460 neuerlich einsperren. Ein Jahr später starb Karl, vielleicht durch Gift. Seit 1462 musste Johann eine Rebellion der Katalanen bekämpfen, die er erst zehn Jahre später siegreich beenden konnte. Danach führte bis zu seinem Tod Krieg gegen den französischen König Ludwig XI.
    1461 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen.
    Auf Johann folgte Ferdinand II., der Katholische, sein Sohn aus seiner zweiten Ehe (seit 1. April 1444) mit Juana Enríquez (* um 1425, † 13. Februar 1468). Seit 1469 war Ferdinand Gemahl Isabellas, der Thronerbin von Kastilien, wodurch Aragón mit Kastilien zu einem Reich vereinigt wurde.

    Geburt:
    Johann, ein Abkömmling des Hauses Trastámara, war der Sohn von Ferdinand I. von Aragón und Eleonore Urraca von Kastilien.

    Titel (genauer):
    Königreich Sardinien (spanisch: Reino de Cerdeña, italienisch: Regno di Sardegna, französisch: Royaume de Sardaigne, sardisch: Rennu de Sardigna) war die Bezeichnung für ein die Insel Sardinien umfassendes Königreich, das vom Hochmittelalter bis 1861 (titular bis 1946) existierte. Während des Großteils dieser Zeit war „König von Sardinien“ allerdings lediglich ein von ausländischen Herrschern getragener Titel; ein geeintes, eigenständiges Staatswesen mit einer Hauptstadt auf der Insel existierte zu keinem Zeitpunkt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Sardinien (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Das Königreich Navarra (spanisch Reino de Navarra, französisch Royaume de Navarre, baskisch Nafarroako Erresuma) entstand um das Jahr 824 im westlichen Pyrenäenraum. Nach dem Namen ihrer Residenzstadt führten die ersten Könige Navarras den Titel „König von Pamplona“. Erst Sancho VI. nannte sich „König von Navarra“ (1162). 1512 zerfiel Navarra in einen nach Spanien und einen nach Frankreich orientierten Teil: Ober-Navarra (spanisch Alta Navarra) und Nieder-Navarra (französisch Basse-Navarre). Nieder-Navarra wurde 1620 mit dem Königreich Frankreich vereint, während Ober-Navarra 1841 als Provinz im spanischen Zentralstaat aufging.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Das Königreich Aragón (aragonesisch Reino d’Aragón, katalanisch Regne d’Aragó, spanisch Reino de Aragón) war ein Staatsgebilde des mittelalterlichen Spaniens, welches von 1035 bis 1707 existierte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón (Aug 2023)

    Johann heiratete Königin Blanka von Navarra in 1420. Blanka (Tochter von König Karl III. von Navarra und Eleonore von Kastilien (Trastámara)) wurde geboren am 6 Jul 1387; gestorben am 1 Apr 1441 in Santa María la Real de Nieva, Kastilien; wurde beigesetzt in Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters Santa María la Real de Nieva. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 59.  Königin Blanka von NavarraKönigin Blanka von Navarra wurde geboren am 6 Jul 1387 (Tochter von König Karl III. von Navarra und Eleonore von Kastilien (Trastámara)); gestorben am 1 Apr 1441 in Santa María la Real de Nieva, Kastilien; wurde beigesetzt in Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters Santa María la Real de Nieva.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Sizilien; Königin von Sizilien
    • Titel (genauer): Königreich Navarra; Königin von Navarra

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_(Navarra) (Nov 2018)

    Blanka von Navarra (* 6. Juli 1387; † 1. April 1441 in Santa María la Real de Nieva, Kastilien) war von 1425 bis 1441 Königin von Navarra. Sie war die Tochter von König Karl III. und der Eleonore von Kastilien.

    Sie heiratete 1402 in erster Ehe Martin I. den Jungen, König von Sizilien, Sohn und Erbe von Martin I. von Aragonien. Blanka war dadurch Königin von Sizilien; die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod Martins (1409) wurde sie zur Regentin von Sizilien ernannt.

    1420 heiratete Blanka in zweiter Ehe Johann von Aragón, den zweiten Sohn König Ferdinands I., der durch diese Ehe als Johann II. König von Navarra und 1458 durch den Tod seines älteren Bruders Alfons V. auch König von Aragón wurde.
    Nach ihrem Tod behielt Johann das Königreich Navarra, ohne dazu ein Recht zu haben, und überging dabei die rechtmäßigen Erben.

    Notizen:

    Blanka und Johann II. hatten vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter:
    - Karl von Viana (1421–1461), genannt Karl IV., Prinz von Navarra
    - Johanna von Aragon (* 1423; † 1425)
    - Blanka von Aragón (1424–1464), genannt Blanka II. ⚭ Heinrich IV. von Kastilien
    - Eleonore von Navarra (1426–1479), Königin von Navarra.

    Kinder:
    1. König Ferdinand II. von Aragón (von Sizilien) (von Kastilien) (Trastámara), der Katholische wurde geboren am 10 Mrz 1452 in Sos; gestorben am 23 Jan 1516 in Madrigalejo; wurde beigesetzt in Krypta der Capilla Real (Königliche Kapelle) in Granada.
    2. Blanka von Aragón wurde geboren in 1424; gestorben in 1464.
    3. 29. Königin Eleonora (Leonor) von Aragón wurde geboren am 2 Feb 1425; gestorben am 12 Feb 1479 in Tudela.

  17. 60.  König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger)König Karl VI. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) wurde geboren am 3 Dez 1368 in Paris, France (Sohn von König Karl V. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Weise und Johanna (Jeanne) von Bourbon); gestorben am 21 Okt 1422 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (1380 bis 1422)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VI._(Frankreich)

    Karl VI. der Vielgeliebte oder der Wahnsinnige (französisch Charles VI le Bien-Aimé oder le Fou; * 3. Dezember 1368 in Paris; † 21. Oktober 1422 ebenda) war von 1380 bis 1422 König von Frankreich.

    Leben
    Karl VI. war das älteste der drei am Leben gebliebenen Kinder (von insgesamt neun) von König Karl V. von Frankreich und dessen Gemahlin Johanna von Bourbon.
    Da er erst zwölf Jahre alt war, als er 1380 auf den Thron kam, stand er zunächst unter der Vormundschaft der drei jüngeren Brüder seines Vaters, der Herzöge Ludwig von Anjou, Johann von Berry und Philipp von Burgund, die als Regentschaftsrat (Regierung der Herzöge) auch die Herrschaft für ihn ausübten.
    Karl hatte bei seiner Thronbesteigung ein Land geerbt, das zwar durch die große Pest von 1349/50 und den seit 1337 immer wieder aufflammenden Hundertjährigen Krieg geschwächt war, jedoch von seinem Vater erfolgreich reorganisiert und von dessen Heerführer Bertrand du Guesclin in vielen Kriegszügen von den englischen Truppen befreit worden war. Die Regenten dagegen verfolgten widersprüchliche, meist vom eigenen Vorteil und Profit geleitete Ziele. Frankreich wurde also schlecht von ihnen regiert und zusätzlich ausgebeutet. Dies bewirkte viele Aufstände, vor allem in Paris und anderen Städten, die jedoch unterdrückt werden konnten. 1382 z. B. wurden die aufständischen Bürger von Gent, Brügge und Ypern in der damals zum Königreich Frankreich gehörenden Grafschaft Flandern bei Roosebeke besiegt.
    Erst 1388 übernahm Karl die Regierung offiziell selbst. Er erwies sich als zwar gutwillig, aber schwach und sprunghaft. Immerhin regierte er einige Jahre mit glücklicher Hand, weil er sich auf die Marmousets genannten Berater seines Vaters stützte. Spätestens ab 1392 jedoch war er zeitweilig geistesgestört und ab 1393 (siehe: Bal des Ardents) war er überwiegend handlungsunfähig, auch wenn er zwischendurch offenbar immer wieder kurz bei klarem Verstand war.
    Diese Situation nutzten die Ex-Regenten, d. h. die Onkel des Königs, um ihn in ihrem Sinne zu manipulieren bzw. hinter seinem Rücken zu agieren. Nach und nach trat als ihr Konkurrent auch Karls ehrgeiziger jüngerer Bruder, Herzog Ludwig von Orléans, auf den Plan, der die Unterstützung der jungen Königin, Isabeau de Bavière, genoss.
    Gegen 1400 hatten sich am Hof zwei Parteien herausgebildet, die sich ins Land hinein verlängerten: zum einen die „Orléanisten“ um Herzog Ludwig und zum anderen die Bourguignons um Herzog Philipp bzw., nach seinem Tod 1404, um seinen Sohn Herzog Johann Ohnefurcht. Als 1407 Ludwig von Auftragsmördern Johanns auf offener Straße ermordet wurde, verbündete sich sein Sohn Karl von Orléans, mit Ludwig von Anjou und seinem Schwiegervater, Graf Bernard VII. von Armagnac.
    Da Johann trotz aller Bemühungen der Familie Orléans nicht zur Rechenschaft für den Mordanschlag gezogen wurde, kam es 1410 zum offenen Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons. Hierbei siegten 1413 die Armagnacs und übernahmen in Paris die Herrschaft. Königin Isabeau, die inzwischen mit der burgundischen Partei kollaboriert hatte, wurde aus dem Thronrat ausgeschlossen.
    Frankreich wurde durch diese innenpolitischen Konflikte unter einem schwachen König gespalten. Diese Schwäche nutzte 1415 Heinrich V. von England, um neue Raub- und Eroberungszüge auf französischem Boden zu beginnen, bei denen seine Truppen im Herbst 1415 die für die Franzosen äußerst verlustreiche Schlacht von Azincourt gewannen und 1417 die Normandie besetzten.
    1417 verbannte Bernard, inzwischen Konnetable von Paris, der nach dem Tod der beiden Thronfolger Jean und Louis, der Gefangennahme seines Schwiegersohns Karl durch die Engländer und dem Abgang von Ludwig VII. von Bayern im Kronrat unbeschränktte Macht hatte, die Königin und ihren Hofstaat. Hunderte von Bürgern wurden aus Paris in ihrem Gefolge vertrieben. Daraufhin verbündete sich die Königin mit Johann von Burgund, bildete eine Gegenregierung in Troyes und eroberte 1418 Paris zurück. Bernard von Armagnac wurde hingerichtet. Es folgte ein Gemetzel an den Armagnacs, dem sich der neue (seit 1417) Kronprinz (Dauphin) Karl durch Flucht nach Bourges entziehen konnte.
    Karl VI. entließ die armagnakischen Behörden und billigte die von Isabeau in Troyes gebildete Regierung, die den Herzog von Burgund zum Gouverneur erhob und mit großer Machtfülle ausstattete. Der Dauphin, dennoch Generalleutnant des Königs, blieb unter dem Einfluss der Armagnaken, vor allem der mit ihnen verbündeten Anjou Yolantha von Aragon, seiner Schwiegermutter, und war nicht zu bewegen, nach Paris zurückzukehren und seinen Platz als Thronfolger im Kronrat einzunehmen. Inzwischen standen die Engländer kurz vor Paris, viele Städte und Landstriche waren verwüstet. Die Spaltung der königlichen Familie beunruhigte viele. Sowohl Johann von Montfort, Herzog der Bretagne und Schwiegersohn Karl VI. wie seine Tochter Michelle de VValois,versuchten, den Dauphin zur Rückkehr und Aussöhnung mit Burgund zu überreden, um gemeinsam die Engländer zu schlagen. Nach einem erfolglosen Versuch bei Corbeil traf der Dauphin den Herzog von Burgund 1419 auf der Brücke von Montereau. Der hitzige Wortwechsel gipfelte in der Ermordung des Herzogs. Es ist historisch nicht geklärt, ob der Dauphin selbst den Mord beging oder seine Entourage.
    Karls VI. Versagen bestand darin, nicht schnell genug zu handeln, um den Nachfolger Herzog Philipp der Gute am Bund mit England zu hindern. Er bezeichnete seinen Sohn als sittenlos und als der Thronfolge unwürdig.
    1420 enterbten Karl VI. und Isabeau den Dauphin zugunsten ihrer Tochter. Durch den Vertrag von Troyes vermählten sie ihre Tochter Katharina mit Heinrich V. von England und bestimmten diesen zum französischen Thronfolger des vereinigten Königreiches Frankreich und England.
    Als König Karl VI. im Herbst 1422 starb, folgte ihm allerdings nicht Heinrich V., der im August an Ruhr gestorben war, sondern dessen einjähriger Sohn Heinrich VI. Zugleich ließ sich in Bourges der Dauphin als Karl VII. zum König ausrufen, so dass Frankreich für einige Zeit zwei Könige hatte.
    Karl VI. wurde in der Grablege der französischen Könige, der Basilika Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Kunst und Kultur
    Schlossergesellen in Frankreich mussten laut den Statuten von Karl VI. aus dem Jahre 1411 einen Kammbartschlüssel herstellen. Die wenigsten Durchbrüche im Bart waren sieben. Jene Gesellen, die keine Vorrechte bei der Erlangung der Meisterwürde hatten (Gesellen, die nicht in Paris gelernt hatten, Gesellen, die keine Söhne von Schlossermeistern waren), mussten zwischen 7 und 21 Durchbrüche fertigen. Dazu kam noch das Eingericht, in dem der Schlüssel gedreht werden musste.

    Nachfahren
    Karl VI. wurde am 17. Juli 1385 mit Elisabeth von Bayern-Ingolstadt (genannt Isabel) vermählt. Mit ihr hatte er zwölf Kinder, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten:
    • Charles (*/† 1386), Dauphin;
    • Jeanne (1388–1390);
    • Isabelle (1389–1409) ∞ Richard II. (1367–1400), König von England;
    • Jeanne (1391–1433) ∞ Johann VI. (1389–1442), Herzog der Bretagne;
    • Charles (1392–1401), Dauphin;
    • Marie (1393–1438), Nonne in Poissy;
    • Michelle (1395–1422) ∞ Philipp der Gute (1396–1467), Herzog von Burgund (Haus Burgund);
    • Louis (1396–1415), Dauphin, ∞ Margarete von Burgund († 1441) (Haus Burgund);
    • Jean (1398–1417), Dauphin, ∞ Jakobäa von Bayern (1401–1436);
    • Catherine (1401–1437) ∞ Heinrich V. (1387–1422), König von England;
    • Charles (1403–1461), als Karl VII. König von Frankreich, ∞ Maria von Anjou (1404–1463);
    • Philippe (*/† 1407).
    Zudem hatte er mit Odette de Champdivers die uneheliche Tochter Marguerite (1407–1458).



    Literatur
    • Heidrun Kimm: Isabeau de Baviere. Dissertation, München 1967.
    • Marie-Veronique Clin: Isabeau de Baviére. München 2001.
    • Champion/Thoisy: Bougogne, France, Angleterre au traité Troyes. 1943.
    Weblinks
     Commons: Karl VI. von Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • www.valois.org – Das Königliche Haus Valois

    Karl heiratete Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher) am 17 Jul 1385. Elisabeth (Tochter von Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige und Taddea Visconti) wurde geboren in cir 1370 in München ?; gestorben am 30 Sep 1435 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 61.  Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher)Prinzessin Elisabeth (Isabel, Isabeau) von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren in cir 1370 in München ? (Tochter von Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige und Taddea Visconti); gestorben am 30 Sep 1435 in Paris, France; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich durch Heirat (1385 bis 1422)

    Notizen:

    Isabeau de Bavière (* wohl 1370[1] wahrscheinlich in München als Elisabeth von Bayern; † 30. September 1435 in Paris) war eine Prinzessin von Bayern aus dem Hause der Wittelsbacher. Am 17. Juli 1385 wurde sie in Amiens mit dem ebenfalls noch jugendlichen französischen König Karl VI. verheiratet und war bis zu dessen Tod 1422 Königin von Frankreich.

    Herkunft
    Elisabeth war die Tochter Herzog Stephans III. von Bayern-Ingolstadt und seiner Gemahlin Taddea Visconti. Ihr älterer Bruder Ludwig VII. (1368–1447) lebte vor seinem Herrschaftsantritt als Herzog von Bayern-Ingolstadt viele Jahre bei ihr am französischen Hof.
    Isabeaus Großeltern väterlicherseits waren Herzog Stephan II. von Bayern und Elisabeth von Sizilien, Tochter von König Friedrich III. von Sizilien und seiner Gemahlin Eleonore von Anjou, die wiederum die Tochter von Karl II. von Neapel und seiner Gemahlin Maria Arpad von Ungarn war. Ihr Großvater mütterlicherseits war Bernabò Visconti, Herr von Mailand.

    Königin von Frankreich

    Erste Ehejahre
    Isabeaus junger Gemahl war bereits als zwölfjähriger Knabe seinem Vater Karl V. auf den französischen Thron gefolgt.
    Da er noch unmündig war, übten die drei jüngeren Brüder seines Vaters als Regentschaftsrat für ihn die Macht aus: die Herzöge Ludwig I. von Anjou, Johann von Berry und Philipp II. von Burgund. Diese sog. Regierung der Herzöge versah ihre Aufgaben jedoch mit mäßigem Erfolg, da jeder der drei Regenten zugleich mächtiger Territorialfürst war und vor allem eigene politische und wirtschaftliche Interessen verfolgte.
    1388 löste Karl VI. den Regentschaftsrat ab und nahm die Regierungsgeschäfte selbst in die Hand. Bemüht, seinem Volk ein guter König zu sein, stützte er sich auf die Ratgeber seines Vaters, doch erwies er sich als sprunghaft, wankelmütig und beeinflussbar. Auch war soeben der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich wieder aufgeflammt, der 1337 begonnen hatte und ausschließlich auf französischem Boden stattfand.
    Isabeau hielt sich in diesen Jahren von der politischen Bühne weitgehend zurück und genoss das Leben als französische Königin. Während das Volk hungerte, verursachte ihr Hang zum Luxus erheblichen Unmut.

    Konflikte zwischen Orleanisten und Bourguignons
    1392 bemerkte man bei Karl VI. die ersten Anzeichen von geistigen Störungen und nur ein Jahr später musste man ihn für regierungsunfähig erklären. Königin Isabeau wurde nun zur Regentin erklärt, hatte allerdings wieder den Regentschaftsrat der drei Herzöge an ihrer Seite, in welchem der energische Philipp von Burgund die Hauptrolle spielte.
    Gleichzeitig meldete aber auch der jüngere Bruder des Königs, Ludwig, Herzog von Orléans, seinen Anspruch auf Teilhabe an der Macht an. Hierauf bildeten sich um 1400 zwei Parteien am französischen Hof: Zum einen die Orleanisten, die den Machtanspruch Ludwigs unterstützten, zum anderen die Bourguignons um Herzog Philipp. In diesem Streit gab es keine Einigung, so dass der Konflikt mit der Ermordung des Herzogs von Orléans 1407 seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Der Drahtzieher des Anschlags war durchaus bekannt: Johann Ohnefurcht, der neue Herzog von Burgund. Dennoch gelang es nicht, ihn für dieses Attentat persönlich haftbar zu machen, da er auf eine starke Verbündete an seiner Seite zählen konnte: die Regentin Isabeau, die mittlerweile mit ihrem Einfluss auf den geistig erkrankten Karl VI. zu einer hohen Machtposition gekommen war.
    Dennoch war der Streit zwischen den Orleanisten und den Bourguignons durch den Mord längst nicht beigelegt, da nun der Sohn des ermordeten Herzogs, Karl von Orléans, den Thronanspruch seines Vaters fortführte. Von dem starken Einfluss des Grafen Bernard von Armagnac geleitet, nannten sich die Partei der Orleanisten bald darauf in Armagnacs um, damit die Loyalität zwischen den Häusern Orléans und Armagnac deutlich unterstrichen wurde.
    Bereits 1410 tobte im ganzen Land ein offener Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons, wobei jene im Jahre 1413 das Blatt zu ihren Gunsten wenden konnten.
    Die gesamte königliche Familie wurde nach Paris verbracht, wobei man Isabeau aufforderte, in ein Kloster einzutreten. Dort sollte sie über ihr gotteslästerliches Leben, geprägt von sittlichen Ausschweifungen und Völlerei, nachdenken. Doch Isabeau weigerte sich beharrlich, ihr Leben fortan als Nonne zu fristen, so dass man sie in Paris unter strengen Arrest stellte. Somit war sie auch erstmal nicht mehr in der Lage, auf ihren Gemahl Karl VI. weiterhin Einfluss zu üben.
    1415 erklärte der englische König Heinrich V. (England) den Friedensvertrag von Bretigny als nichtig, da Frankreich sich nicht an seinen Teil der Vereinbarungen gehalten habe, im Gegenteil, man habe unter Karl V. alle Ländereien mit dem Schwert genommen. Heinrich V. forderte nun alle Provinzen für die englische Krone zurück - ein strategisch gut gewählter Zeitpunkt, da Frankreich durch seinen Bürgerkrieg enorm geschwächt war. Im August 1415 marschierten die englischen Truppen in Frankreich ein.
    Herzog Karl von Orleans versammelte alle treu ergebenen Adligen und Ritter an seiner Seite und führte sie den Engländern entgegen. Am 25. Oktober 1415 trafen die Armeen in der Schlacht von Azincourt aufeinander, doch es gelang den Engländern, das zahlenmäßig größere und weitaus besser gerüstete französische Heer vernichtend zu schlagen. Ein Großteil der Edelleute, die für Frankreich zum Kampf angetreten waren, verlor ihr Leben in der Schlacht. Andere wurden gefangengenommen und auf Befehl Heinrichs V. hingerichtet.
    Mit dieser Schlacht verlor das ohnehin geschwächte Frankreich einen Großteil seines Adels, der wichtige Posten, Ämter und Funktionen im Land ausgeübt hatte. Herzog Karl von Orleans war zwar mit dem Leben davongekommen, dennoch befand er sich von nun an in englischer Gefangenschaft und wurde außer Landes gebracht. Doch noch viel schlimmer, die Partei der Armagnacs war ihrer wichtigsten Führer beraubt und das Haus Burgund sah die Zeit für einen erneuten Umschwung gekommen. Daher schlossen England und Burgund einen Bündnispakt gegen Frankreich.
    Paris, wo immer noch die königliche Familie und Isabeau weilten, blieb zunächst von den neuen Kampfhandlungen verschont. Nachdem die ältesten Söhne der königlichen Familie (Ludwig und Johann) jung verstarben, erhielt 1417 der jüngste männliche Spross der Familie, der spätere Karl VII., den Titel des Dauphin, der ihn somit rechtmäßig als Thronerbe Frankreichs auswies.

    Politischer Einfluss
    Isabeau, die sich aber nach wie vor mit ihrem Bündnispartner Johann Ohnefurcht in Loyalität übte, versuchte den Anspruch ihres eigenen Sohnes auf den Thron abzuwehren. Das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn war ohnehin nicht das beste, da ihr dder erst vierzehnjährige Dauphin fast täglich Vorwürfe bezüglich ihres schamlosen Lebensstils machte. Schlussendlich bestimmte Karl VII., seine Mutter vom königlichen Hof zu entfernen und überstellte sie nach Tours. Die strenge Aufsicht über ihre Person und der Arrest wurden jedoch nicht aufgehoben.
    1418 fielen die Bourguignons in der Stadt Paris ein und veranstalteten ein Gemetzel unter den Anhängern der Armagnacs. König Karl VI. blieb zwar an Leib und Leben verschont, doch der junge Dauphin Karl VII. konnte sich nur in letzter Sekunde durch eine Flucht nach Bourges retten.
    Johann Ohnefurcht befreite Isabeau aus ihrem Arrest und geleitete sie zurück nach Paris, womit Karl VI. wieder ihrem verhängnisvollen Einfluss ausgesetzt war.
    Nachdem 1419 Johann Ohnefurcht durch einen Mordanschlag, höchstwahrscheinlich auf Geheiß des Dauphins, zu Tode kam, übernahm sein Sohn Philipp III. von Burgund das Herzogtum. Doch fortan strebte Burgund nicht mehr nach der französischen Krone, sondern vielmehr nach einem unabhängigen Burgund, das sich frei und unabhängig von Frankreich entfalten konnte.
    1420 erklärte Isabeau, dass ihr Sohn, der Dauphin, keinesfalls den Thron Frankreichs besteigen könne, weil er kein legitimer Sohn König Karls VI. sei. Da ihr geistig behinderter Mann keine Anklage wegen Ehebruchs erheben konnte und sie als Verbübündete des Hauses Burgund keinerlei Befürchtungen haben musste als Ehebrecherin belangt zu werden, erklärte sie ihren Sohn als außerehelich gezeugt. Mit dieser Behauptung setzte sie den Streit zwischen sich und ihrem Sohn fort, dem sie damit die offizielle Thronfolge aberkannte. Viel mehr noch drängte sie ihren Mann, Karl VI., den Vertrag von Troyes zu unterzeichnen.
    In diesem am 21. Mai 1420 unterzeichnetem Dokument zwischen Karl VI. und Heinrich V. wurde dem englischen König der Anspruch auf den Thron Frankreichs bestätigt und durch die Ehe mit Karls VI. Tochter, Catherine de Valois, legitimiert.
    Doch bevor Heinrich V. den französischen Thron besteigen konnte, verstarb er 1422 - zwei Monate später folgte ihm Karl VI. ins Grab. Isabeau, die somit keinen Verbündeten mehr hatte und auch die Rache der Armagnacs fürchtete, begab sich freiwillig ins burgundische Exil.
    Am Ende ihres Lebens lebte sie zurückgezogen im Hôtel Saint-Paul in Paris, wo sie im September 1435 starb. Sie wurde in der Grablege der französischen Könige, der Kathedrale von Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 17. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Literatur
    • Tracy Adams: The life and afterlife of Isabeau of Bavaria. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2010, ISBN 978-0-8018-9625-5.
    • Marie-Véronique Clin: Isabeau de Bavière. Die verkannte Königin auf Frankreichs Thron. Olzog, München 2001, ISBN 3-7892-8064-X.
    • Heidi Fantou-Kimm: Isabeau. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 185 f. (Digitalisat).
    • Heidrun Kimm: Isabeau de Bavière, reine de France. 1370–1435. Beiträge zur Geschichte der bayerischen Herzogstochter und des französischen Königshauses. Stadtarchiv, München 1969 (Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München, Band 30; zugleih Dissertation, Universität München 1969).
    • Jean Markale: Isabeau de Bavière. Die Wittelsbacherin auf Frankreichs Thron. Diederichs, München 1994, ISBN 3-424-01207-6 (Taschenbuchausgabe dtv, München 1997, ISBN 3-423-30633-5).
    • Claudia Märtl: Frankreich. Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt (1368–1447) und seine Schwester Isabeau am französischen Königshof. In: Alois Schmid, Katharina Weigand (Hrsg.): Bayern mitten in Europa. Vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrundert. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52898-8, S. 107–120.
    • Martin Saller: Königin Isabeau. Die Wittelsbacherin auf dem Lilienthron. Nymphenburger, München 1979, ISBN 3-485-00372-7.
    • Beatrix Schönewald: Die Herzoginnen von Bayern-Ingolstadt. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Band 113, 2004, S. 35–54, insbesondere S. 39–47.
    • Theodor Straub: Isabeau de Bavière. Legende und Wirklichkeit. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. Band 44, 1981, S. 131–156 (online).
    Weblinks
     Commons: Isabeau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Isabeau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen
    1 Theodor Straub: Die Mailänder Heirat Herzog Stephans III. des Kneißels und Das wirkliche Geburtsjahr Herzog Ludwigs des Bärtigen und seiner Schwester Isabeau de Bavière. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Band 77, 1968, S. 512, insbesondere S. 8

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabeau

    Notizen:

    Elisabeth und Karl VI. hatten zwölf Kinder (sechs Söhne und sechs Töchter), von denen acht das Erwachsenenalter erreichten.
    • Charles (*/† 1386), Dauphin;
    • Jeanne (1388–1390);
    • Isabelle (1389–1409) ⚭ Richard II. (1367–1400), König von England;
    • Jeanne (1391–1433) ⚭ Johann VI. (1389–1442), Herzog der Bretagne;
    • Charles (1392–1401), Dauphin;
    • Marie (1393–1438), Nonne in Poissy;
    • Michelle (1395–1422) ⚭ Philipp der Gute (1396–1467), Herzog von Burgund;
    • Louis (1396–1415), Dauphin, ⚭ Margarete von Burgund († 1441);
    • Jean (1398–1417), Dauphin, ⚭ Jakobäa von Bayern (1401–1436);
    • Catherine (1401–1437) ⚭ Heinrich V. (1387–1422), König von England;
    • Charles (1403–1461), als Karl VII. König von Frankreich, ⚭ Marie d’Anjou (1404–1463);
    • Philippe (*/† 1407).

    Kinder:
    1. Prinzessin Isabella von Frankreich (von Valois) wurde geboren am 9 Nov 1389 in Paris, France; gestorben am 13 Sep 1409 in Blois; wurde beigesetzt in Kapelle Nôtre Dame des Bonnes Nouvelles der Abtei Saint-Laumer (heute die Kirche Saint-Nicolas) in Blois, dann 1624 Kirche der Cölestiner zu Paris.
    2. Catherine von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) wurde geboren am 27 Okt 1401 in Königliche Residenz Hôtel Saint-Paul, Paris; gestorben am 3 Jan 1437 in Bermondsey Abbey, London, England.
    3. 30. König Karl VII. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Siegreiche wurde geboren am 22 Feb 1403 in Paris, France; gestorben am 22 Jul 1461 in Mehun-sur-Yèvre; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    4. Prinzessin Michelle von Frankreich (von Valois) (Kapetinger) wurde geboren am 11 Jan 1395 in Paris, France; gestorben am 8 Jul 1422 in Gent; wurde beigesetzt in St.-Bavo-Kathedrale in Gent.

  19. 62.  Herzog Ludwig II. von AnjouHerzog Ludwig II. von Anjou wurde geboren am 5 Okt 1377 in Toulouse (Sohn von Ludwig I. von Anjou und Marie von Châtillon (Blois)); gestorben am 25 Mai 1417 in Angers, FR.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Maine - Graf von Guise - Graf von Blois - Graf von Provence - Titularkönig von Neapel und Jerusalem
    • Titel (genauer): 1384 bis 1417, Grafschaft Anjou; Herzog von Anjou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._(Anjou) (Mai 2020)

    Ludwig II. war der Sohn Herzogs Ludwigs I. von Anjou und der Marie von Châtillon-Blois. Nach dem Tod des Vaters 1384 erbte Ludwig nicht nur die familiären Besitzungen in Frankreich, sondern auch den Anspruch auf den Königsthron in Neapel, den die Familie durch Adoption von Königin Johanna I. erhalten hatte. Ludwig wurde von seinem Vater deshalb bereits 1383 mit dem Titel eines Herzogs von Kalabrien ausgestattet, die offizielle Würde der Erbprinzen von Neapel-Sizilien.
    Ludwig stand die ersten Jahre unter der Vormundschaft seiner Mutter bis er 1389 in Saint Denis von seinem Vetter, König Karl VI. von Frankreich, zum Ritter geschlagen wurde. Im selben Jahr wurde Ludwig am 1. November vom Gegenpapst Clemens VII. in Avignon zum König von Sizilien (der offizielle Titel der Könige von Neapel) und Jerusalem gekrönt. Den Anspruch auf den neapolitanischen Thron musste sich Ludwig allerdings gegen den Konkurrenten Ladislaus erkämpfen der tatsächlich in Unteritalien herrschte. Dabei gelang es ihm kurzzeitig Neapel einzunehmen, verlor es aber 1399 wieder an Ladislaus.

    1400 heiratete Ludwig Jolanthe von Aragón, unter deren Obhut in Angers der spätere Dauphin und König Karl VII. erzogen wurde. In den Machtkämpfen um die Regentschaft für den regierungsunfähig gewordenen König Karl VI. nahm Ludwig Partei für seinen Vetter, Herzog Ludwig von Orléans, und unterstützte nach dessen Ermordung 1407 die Armagnacs gegen die Machtansprüche eines weiteren Vetters, Herzog Johann von Burgund. 1409 gründete er die Universität Aix. Nachdem 1410 König Martin I. von Aragón gestorben war, galt Ludwig als einer der Kandidaten für die Nachfolge in Aragón, jedoch setzte sich in dem Kompromiss von Caspe Fernando de Trastámara durch.

    1412 versuchte Ludwig erneut einen Angriff gegen Ladislaus von Neapel und zog mit mehr als 12.000 Mann nach Italien. Zuvor hatte dieser im Jahr 1409 Dalmatien für 100.000 Dukaten an Venedig verkauft. Unterstützt von Gegenpapst Johannes XXIII., drang er über den Liris vor, schlug Ladislaus bei Rocca Secca, nutzte aber seinen Sieg nicht und kehrte, entzweit mit seinen Bundesgenossen, nach Frankreich zurück. Dort sorgte er im Kronrat für einen Ausschluss des Dauphin Johann, welcher der burgundischen Partei nahestand. Im April 1417 starb der Dauphin womit in der Nachfolge der Favorit der Anjous, Karl VII., als Nachfolger aufrückte. Ludwig selbst starb wenig später und wurde in der Kathedrale von Angers beigesetzt

    Name:
    Entstammte dem jüngeren Haus Anjou, einem Seitenzweig des französischen Königshauses der Valois.

    Titel (genauer):
    In der Liste der Grafen und Herzöge von Anjou sind die Inhaber der Herrschaft über das mittelalterliche Feudalterritorium Anjou aufgeführt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Ludwig heiratete Herzogin Jolanthe von Aragón in cir 1400. Jolanthe (Tochter von König Johann I. von Aragón und Violante (Jolande) von Bar-Scarponnois) wurde geboren in 1379 in Saragossa; gestorben am 14 Nov 1442 in Château de Tucé in Saumur. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 63.  Herzogin Jolanthe von AragónHerzogin Jolanthe von Aragón wurde geboren in 1379 in Saragossa (Tochter von König Johann I. von Aragón und Violante (Jolande) von Bar-Scarponnois); gestorben am 14 Nov 1442 in Château de Tucé in Saumur.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Anjou

    Notizen:

    Erbin von Bar-Mousson, Lunel, Berre und Martigues. Jolanthe wurde die Königin der vier Königreiche genannt.

    Jolanthe und Ludwig II. hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolanthe_von_Aragón

    Jolanthe von Aragón (auch Violante, Jolande oder Yolande) (* 1379 in Saragossa; † 14. November 1442 im Château de Tucé in Saumur[1]), war die Erbin von Bar-Mousson, Lunel, Berre und Martigues; als Gemahlin Ludwigs II. Herzogin von Anjou. Jolanthe wurde die Königin der vier Königreiche genannt.

    Familie
    Jolanthe war eine Tochter des aragonesischen Königs Johann I. und dessen Gemahlin Violante von Bar. Nach dem Tod ihres Onkels Martin I. von Aragon 1410 war sie das letzte lebende Mitglied im Stamm des Hauses Aragón-Barcelona. Ihr Onkel hatte sie noch mit Herzog Ludwig II. von Anjou verheiratet, der auch Titularkönig von Neapel, Sizilien und Jerusalem war. Zusammen mit ihrer Anwartschaft auf den Thron von Aragonien erhielt Jolanthe den Namen „Königin der vier Königreiche“. Die am 2. Dezember 1400 in Arles geschlossene Ehe mit Ludwig wurde als außenpolitischer Erfolg gewertet, da die Häuser Anjou und Aragón um den Thronanspruch in Sizilien konkurrierten. Jolanthes Nachkommen übernahmen den Anspruch auf den Thron von Aragón, der aber durch den Kompromiss von Caspe schließlich scheiterte.

    Mit Ludwig hatte Jolanthe folgende Kinder:
    • Ludwig III. (1403–1434), Herzog von Anjou, Titularkönig von Neapel
    • Marie (1404–1463) ∞ 1422 König Karl VII. von Frankreich
    • René I. (1409–1480), Herzog von Anjou, Titularkönig von Neapel, Herzog von Lothringen
    • Yolande (1412–1440) ∞ 1431 Herzog Franz I. von der Bretagne
    • Karl I. (1414–1472), Herzog von Maine

    Leben
    Die als schön und zielstrebig beschriebene Jolanthe, nahm während der Abwesenheit ihres Gatten, der oft in Italien kämpfte und vor allem nach dessen Tod 1417, die mannigfaltigen Interessen des Hauses Anjou wahr.
    Über ihre Mutter war Jolanthe auch im Herzogtum Bar erbberechtigt, dessen Haus kurz vor dem Aussterben stand. Jolanthe vereinbarte mit ihrem Onkel, dem Kardinal und Herzog Ludwig von Bar die Adoption ihres Sohnes René durch Ludwig. René konnte deshalb 1419 folgen als Ludwig auf das Herzogtum verzichtete.
    1413 war ihre Tochter Marie mit Karl, dem damals dritten Sohn König Karls VI. von Frankreich verlobt worden. Nach dem Bündnis Burgunds mit England im Hundertjährigen Krieg nahm Jolanthe Karl und ihre Familie mit in die sicherere Grafschaft Provence. 1415 und 1417 starben überraschend die beiden älteren Brüder Karls, die in der Obhut des Herzogs von Burgund gelebt hatten und Karl wurde Dauphin.
    Jolanthe hatte sehr großen Einfluss auf ihren Schwiegersohn und damit auf die französische Politik. Sie erreichte eine Allianz mit der Bretagne, die bis dahin auf Seiten Englands gestanden hatte sowie Unterstützung aus Lothringen. Als dominierenende Ratgeberin des Königs bemühte sie sich um eine ausgleichende Haltung mit dem Herzogtum Burgund, erwirkte die Entmachtung des Präsidenten Jean Louvet und Georges de La Trémoilles sowie die Ernennung des Arthur de Richemont zum Connétable. Die außenpolitische Isolierung Englands ist vor allem Jolanthe zu verdanken.
    Jolanthe ergriff am Hof auch Partei für Jeanne d’Arc, die sie unterstützte und bei deren körperlicher Untersuchung sie anwesend war. Johanna von Orleans sprach über Jolanthe als „Ma Reyne“.



    Trivia
    Im Film Johanna von Orleans (1999) wird Jolanthe durch die Schauspielerin Faye Dunaway verkörpert.
    Nach Jolanthe ist die Rosensorte Yolande d'Aragon benannt.
    Weblinks
    • http://xenophongroup.com/montjoie/yolande.htm
    Literatur
    • Jehanne d'Orliac: Yolande d'Anjou, la reine des quatre royaumes. Plon, Paris 1933.
    • Arnaud des Roches de Chassay: Yolande d'Aragon. (1379–1442. Ou l'unité de la France). Charles Hérissey, Janzé (Ille-et-Vilaine) 2006, ISBN 2-914417-30-6.
    Fußnoten
    1 gemeint ist das Haus des Herrn von Tucé in der Stadt, siehe [1]

    Notizen:

    Kinder:
    • Ludwig III. († 1434), Herzog von Anjou, Graf von Provence, Guise und Blois
    • René I., genannt „der gute König“ († 1480), Herzog von Anjou und Lothringen, König von Neapel
    • Karl IV. († 1472), Graf von Maine
    • Maria († 1463), verheiratet seit 1422 mit König Karl VII. von Frankreich
    • Yolande († 1440), verheiratet seit 1431 mit Herzog Franz I. von Bretagne

    Verheiratet:
    Ludwig heiratete Jolanthe von Aragón, unter deren Obhut in Angers der spätere Dauphin und König Karl VII. erzogen wurde.

    Kinder:
    1. Ludwig III von Anjou wurde geboren am 25 Sep 1403; gestorben am 12 Nov 1434 in Cosenza, Kalabrien, Italien.
    2. König René (Renatus) von Anjou, der Gute wurde geboren am 16 Jan 1409 in Schloss von Angers; gestorben am 10 Jul 1480 in Aix-en-Provence, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale von Angers.
    3. Graf Karl IV. (Charles) von Maine (Anjou) wurde geboren in 1414 in Château de Montils-lez-Tours; gestorben in 1472 in Neuvy-en-Touraine.
    4. 31. Marie von Anjou wurde geboren am 14 Okt 1404 in Angers, FR; gestorben am 29 Nov 1463 in Abtei Les Châtelliers (Département Deux-Sèvres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.