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Kaiser Konstantin VIII. von Byzanz

Kaiser Konstantin VIII. von Byzanz

männlich

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Generation: 1

  1. 1.  Kaiser Konstantin VIII. von ByzanzKaiser Konstantin VIII. von Byzanz (Sohn von Romanos II von Byzanz und Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_VIII.

    Konstantin VIII. (mittelgriechisch Κωνσταντῖνος Η′; * um 960; † 11. November 1028) war byzantinischer Kaiser von 1025 bis 1028.

    Leben
    Konstantin war ein Sohn des Kaisers Romanos II. und der jüngere Bruder des Kaisers Basileios II., der kinderlos starb und ihm das Reich hinterließ. Bereits bei Basileios’ Thronbesteigung 976 wurde er zum Mitkaiser ernannt, spielte jedoch in den 49 Jahren der Regierungstätigkeit seines Bruders keine große Rolle, auch nicht, wenn Basileios Konstantinopel verließ, um in den Krieg zu ziehen. Konstantin verbrachte seine Zeit in Luxus und ohne jede Verantwortlichkeit. In seiner Jugend scheint er eine körperlich imposante Gestalt abgegeben zu haben, welche jedoch durch den jahrelangen Raubbau an seinen Kräften mit der Zeit schwand. Als er im Alter von immerhin schon 65 Jahren zum Alleinherrscher wurde, konnte er sich aufgrund chronischer Gicht kaum noch auf den Beinen halten, was ihn jedoch nicht von weiteren Gelagen und Orgien abhielt.
    Da Konstantin spürte, dass er nicht mit der immensen Macht umgehen konnte, aber auch, um weiter seinen Vergnügungen frönen zu können, übertrug er einen großen Teil seiner Macht auf diverse Eunuchen. Daneben wurde ein berüchtigter Schläger namens Spondylos Fürst von Antiochia, der zu dieser Zeit wichtigsten Festung im Osten. Die anatolische Aristokratie machte sich die Schwäche der neuen Regierung zunutze und brachte den schwachen Kaiser dazu, die von Basileios II. erlassenen Landgesetze wieder aufzuheben und Tausende von Bauernfamilien ihrer Existenzgrundlage zu berauben.
    Wie Basileios starb auch Konstantin ohne männlichen Erben. Die Regierung ging an seine Tochter Zoe, die lange Reihe ihrer Ehemänner und Kinder sowie ihre Schwester Theodora III. über.


    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 3: Ignatos (#22713) – Lampudios (#24268). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016668-2, S. 531–535 Nr. 23735.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 251–252.
    Weblinks Commons: Konstantin VIII. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Konstantinos VIII. in der Prosopography of the Byzantine World

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Kaiserin Zoë von Byzanz wurde geboren in cir 978; gestorben in Jun 1050 in Konstantinopel.
    2. Theodora III. von Byzanz wurde geboren in cir 985; gestorben am 31 Aug 1056 in Byzanz.

Generation: 2

  1. 2.  Romanos II von ByzanzRomanos II von Byzanz wurde geboren in 938 (Sohn von Konstantin VII. von Byzanz und Helena Lekapene); gestorben in 963.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Romanos_II.

    Romanos II. (mittelgriechisch Ρωμανὸς B’, * 938; † 963) war byzantinischer Kaiser und Sohn des Kaisers Konstantin VII. und dessen Frau Helene Lakapene.

    Leben
    Romanos folgte später seinem Vater Konstantin VII. als byzantinischer Kaiser im Jahr 959 im Alter von 21 Jahren auf den Thron. Er war schon 944 mit Bertha verheiratet, der Tochter des Königs von Italien Hugo von Arles, und seit 945 Mitkaiser. Nach dem Tod Berthas (die den Namen Eudokia annahm) heiratete Romanos 956 Anastaso, die aus sehr einfachen Verhältnissen stammte und als Kaiserin den Namen Theophanu trug.
    Die früher vertretene These, die byzantinische Prinzessin Theophanu, die Otto II. heiratete, sei die Tochter Romanos’ gewesen, wird heute nicht mehr als haltbar angesehen.
    Romanos soll ein genusssüchtiger Herrscher gewesen sein, der sich kaum um die Regierung gekümmert hat, aber bei der Auswahl seiner Berater richtig lag (vor allem Joseph Bringas, dem die Leitung der Staatsgeschäfte faktisch zufiel). Das bedeutendste Ereignis seiner Regierungszeit war die Rückeroberung Kretas im Jahre 960/61 durch den erfolgreichen General Nikephoros Phokas, den Nachfolger des Romanos als Kaiser. Daneben führte Nikephoros auch erfolgreich Feldzüge in Syrien durch. 961 scheiterte Basileios Peteinos mit einem Usurpationsversuch.
    Romanos starb 963, wobei die Todesumstände – durch Vergiftung oder aufgrund übermäßigen Genusses – im Unklaren bleiben. Die wichtigste erzählende Quelle zu seiner Regierungszeit stellen die Historien des Leon Diakonos dar. Daneben ist die Kaisergeschichte des Johannes Skylitzes von Bedeutung.



    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie: Byzanz – Das zweite Rom. Siedler, Berlin 2003, ISBN 3-88680-693-6.
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 5: Nikets (#25702) – Sinapes (#27088). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016670-5, S. 594–602 Nr. 26834.
    • Mark Whittow: The Making of Byzantium, 600–1025. University of California Press, Berkeley CA 1996, ISBN 0-520-20496-4.
    Weblinks
    • Romanos II. in der Prosopography of the Byzantine World

    Romanos heiratete Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden) in 944. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden) (Tochter von König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) und Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)).
    Kinder:
    1. 1. Kaiser Konstantin VIII. von Byzanz


Generation: 3

  1. 4.  Konstantin VII. von ByzanzKonstantin VII. von Byzanz wurde geboren in 905 in Konstantinopel (Sohn von Kaiser Leo VI. von Byzanz und Zoe Karbonopsina); gestorben am 9 Nov 959 in Konstantinopel.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin_VII.

    Konstantin VII., genannt Konstantin Porphyrogennetos oder Porphyrogenitus (griechisch Κωνσταντῖνος Ζ′ Πορφυρογέννητος „der Purpurgeborene“, weil er im Purpurgemach des kaiserlichen Palastes zur Welt kam; * 905 in Konstantinopel; † 9. November 959 ebenda), war der Sohn des byzantinischen Kaisers Leo VI. und dessen späterer vierter Frau Zoe Karbonopsina. Von 913 bis 959 war er byzantinischer Kaiser. Berühmt wurde Konstantin vor allem wegen seiner Werke De Administrando Imperio und De Ceremoniis, die im Zusammenhang mit der sogenannten makedonischen Renaissance stehen.

    Leben und Regierung
    Konstantin wurde als illegitimer Sohn Leos VI. geboren, da diesem – entsprechend den Beschlüssen der Trullanischen Synode – zunächst eine vierte Ehe mit Zoë Karbonopsina durch den Patriarchen von Konstantinopel Nikolaus I. verweigert wurde. Um seine Ansprüche dennoch zu sichern, wurde Konstantin im Purpurgemach des kaiserlichen Palastes zur Welt gebracht, in dem üblicherweise die legitimen und zur Herrschaft vorgesehenen Nachfolger der byzantinischen Kaiser zur Welt kamen. Als Thronfollger ausgerufen wurde er von seinem Vater und seinem Onkel Alexander am 15. Mai 908. Nach dem Tod seines Vaters 912 und seines Onkels im Jahre 913 bestieg Konstantin VII. im Alter von sieben Jahren den Thron unter der Regentschaft von Nikolaus I. Dessen Regierungszeit war geprägt von der Auseinandersetzung mit Simeon von Bulgarien, den er – um den Frieden zu sichern – als „Zar (Kaiser, gr. Basileus) der Bulgaren und Rhomäer“ (= Byzantiner) anerkannte. Wegen dieser Konzession wurde Nikolaus I. von Konstantins Mutter Zoë Karbonopsina aus der Regentschaft gedrängt.
    Da Zoë genauso erfolglos in der Auseinandersetzung mit den Bulgaren war – sie kündigte die mit ihnen geschlossenen Verträge –, bestieg nach Jahren des langsamen Aufstiegs im Jahr 920 Romanos I. Lakapenos, byzantinischer Admiral und mittlerweile Schwiegervater Konstantins, als Mitregent des jungen Herrschers den Thron. Fortan wurde Konstantin von der Regierung ferngehalten. Wegen seines unattraktiven Äußeren, seiner Schweigsamkeit und weil er in der Thronfolge hinter Romanos I. älteststem Sohn Christophoros zurücktreten musste, verbrachte Konstantin eine eher traurige Jugend. Als intelligenter junger Mann nutzte er jedoch die Jahre, die er faktisch von der Macht ausgeschlossen war, für unterschiedlichste Studien, insbesondere zum byzantinischen Hofzeremoniell.
    Nachdem Romanos I. von seinen Söhnen Stephanos und Konstantin im Jahre 944 zum Rücktritt gezwungen wurde, sicherte sich Konstantin VII. in den anschließenden Ränken die Regierungsgewalt, die er ab 945 (mittlerweile 39 Jahre alt) als Alleinherrscscher ausübte. Bald darauf krönte er seinen Sohn Romanos II. zum Mitregenten. Da er niemals an die Ausübung von Macht herangeführt worden war, delegierte er die meisten Aufgaben und Befugnisse an Höflinge und Generäle, nicht zuletzt auch an seine resolute Gattin Helena Lekapene.
    Gleichwohl erließ er Gesetze zum Schutz der Stratioten und Kleinbauern. Erfolgreich wurde in seiner Regierungszeit das Reich gegen die Araber in Kleinasien und gegen die Magyaren auf dem Balkan verteidigt. Es gelang ihm sogar, im Osten Gebiete für Byzanz zurückzugewinnen. Die unter Romanos begonnene innere und äußere Festigung des Reiches setzte sich unter seiner Regierung fort. Mitte des 10. Jahrhunderts war Byzanz wieder die bedeutendste Macht im Mittelmeerraum, was sich auch in weitgreifenden diplomatischen Aktivitäten niederschlug: Prunkgesandtschaften Konstantins reisten unter anderem zum Kalifen Abd ar-Rahman III. von Córdoba und zu König Otto I. nach Quedlinburg. Im Herbst 957 kam Olga von Kiew, Prinzessin der Kiewer Rus, nach Byzanz. Der Anlass dieses Besuches konnte bislang nicht geklärt werden. Auf jeden Fall wurde die Prinzessin in Konstantinopel auf den Namen Helena getauft und begann die Christianisierung ihrer Landsleute.
    Konstantin VII. Porphyrogennetos starb am 9. November 959; einem Gerücht zufolge wurde er von seinem Sohn Romanos II. oder seiner Schwiegertochter Theophanu vergiftet.
    Mit seiner Frau Helena Lekapene hatte Konstantin mehrere Kinder, unter anderen den jung verstorbenen Leo, seinen Nachfolger Romanos und Theodora, die mit dem byzantinischen Kaiser Johannes Tzimiskes verheiratet war.

    Der Kaiser als Schriftsteller
    Konstantin VII. ist der Nachwelt als Autor in Erinnerung geblieben. Er schrieb oder ließ in seinem Namen drei Werke zur byzantinischen Staatskunst verfassen. Konstantin selbst gab den Werken keine Titel, da sie nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren, sondern nur für seine Nachfolger. Sie waren in griechischer Sprache verfasst; die heute üblichen Titel stammen von den ersten Druckausgaben, die viel später in Italien entstanden sind und daher lateinische Titel haben. De cerimoniis aulae byzantinae (Die Zeremonien am Kaiserhof), beschreibt das oströmische Hofzeremoniell und die Funktionen der Palastbediensteten und gibt einen Einblick in das Machtzentrum des byzantinischen Staates zur Zeit der makedonischen Dynastie. De thematibus (Über die Themen) enthält eine Beschreibung der byzantinischen Themen, welche die alte Zivilverwaltung der Provinzen ablösten. De Administrando Imperio (Von der Regierung des Reiches) befasst sich mit der Innen- und Außenpolitik des Reiches; das Buch war als Richtschnur für Konstantins Nachfolger gedacht.
    Der Kaiser war zudem ein eifriger Sammler von Büchern und Kunstwerken und er betätigte sich auch als Maler.

    Werke
    • De administrando imperio
    • De thematibus
    • De cerimoniis aulae Byzantinae
    • Narratio de imagine Edessena
    • Oratio de translatione Chrysostomi
    • Oratio ad milites
    Ausgaben
    • Luci Berkowitz, Karl A. Squitier: Thesaurus Linguae Graecae: Canon of Greek Authors and Works. New York 1990, ISBN 0-19-506037-7.
    • Leopold Breyer (Hrsg.): Vom Bauernhof auf den Kaiserthron: Das Leben des Kaisers Basileios I., des Begründers der makedon. Dynastie. Beschrieben von seinem Enkel, dem Kaiser Konstantinos VII. Porphyrogennetos. Übers., eingel. u. erkl. von Leoold Breyer. Graz, Wien, Köln 1981, ISBN 3-222-10292-9.
    • Ernst Doblhofer: Aus den Excerpta de legationibus des Konstantinos Porphyrogennetos ausgewählte Abschnitte des Priskos und Menander Protektor: Byzantinische Diplomaten und östliche Barbaren. Übers., eingel. u. erklärt von Ernst Doblhofer. Byzntinische Geschichtsschreiber Bd. 4. Graz, Wien, Köln 1955.
    • John F. Haldon: Constantine Porphyrogenitus three treatises on imperial military expeditions. Wien 1990, ISBN 3-7001-1778-7.
    • Albert Vogt: Le Livre des Cérémonies. Texte établi et trad. par Albert Vogt. Les Belles Lettres, Paris 1967 (Collection Byzantine).



    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 3: Ignatos (#22713) – Lampudios (#24268). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016668-2, S. 516–531 Nr. 23734.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 249–251.
    • Arnold J. Toynbee: Constantine Porphyrogenitus and his world. Oxford 1973, ISBN 0-19-215253-X.
    Weblinks
    Commons: Konstantin VII. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikisource: Konstantin VII. – Quellen und Volltexte
    • Literatur von und über Konstantin VII. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Konstantinos VII. Porphyrogennetos in der Prosopography of the Byzantine World

    Konstantin + Helena Lekapene. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Helena Lekapene
    Kinder:
    1. 2. Romanos II von Byzanz wurde geboren in 938; gestorben in 963.
    2. Theodora von Byzanz

  3. 6.  König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden)König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) wurde geboren in vor 887 (Sohn von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien); gestorben am 10 Apr 947 in Arles.

    Notizen:

    Ab 905 Regent für Ludwig den Blinden, der nach seiner Blendung praktisch regierungsunfähig war.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_I._(Italien)

    Hugo I., auch Hugo Graf von Vienne, Hugo von (der) Provence, Hugo von Arles, (* vor 887; † 10. April 947 in Arles) aus dem Adelsgeschlecht der Bosoniden war ab 905 Regent für Ludwig den Blinden, der nach seiner Blendung praktisch regierungsunfähig war. Ab 924 war er König von Niederburgund und 926 bis 946 König von Reichsitalien, womit er auch einer der Nationalkönige war.

    Hugo war der Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lotharingien, einer Tochter des Königs Lothar II., die in zweiter Ehe den Markgrafen Adalbert II. von Tuszien († 915) heiratete. Er heiratete 912 Willa von Burgund, wohl eine Tochter des Boso von Vienne, die Witwe des Königs Rudolf I. von Burgund († 912).
    Nach dem Tode des geblendeten Königs Ludwig III., den er schon während dessen Lebzeiten völlig beherrschte, bemächtigte er sich 924 Niederburgunds, wurde aber von der dem König Rudolf II. von Hochburgund – dem Sohn seiner Frau – feindlichen Partei nach Italien gerufen und nach dessen Sturz 925 in Pavia zum König von Italien gekrönt;[1] dagegen musste er Rudolf seine burgundische Herrschaft abtreten. Gegen Berengar I. rief er die Araber ins Land (Islam in Italien), dieser wiederum die Ungarn. Beide Völker plünderten fortan Oberitalien aus.

    Hugo regierte kräftig, aber auch mit Härte und Grausamkeit, umgab sich mit einem Harem schöner Frauen und übertrug geistliche und weltliche Ämter unwürdigen Günstlingen. 931 blendete er seinen Halbbruder, den Markgrafen Lambert von Tuszien, und übertrug dessen Land dann seinem eigenen Bruder Boso. 932 vermählte er sich mit der römischen Adeligen Marozia, der Witwe von Lamberts Bruder und Vorgänger Guido von Tuszien, der Mutter des Papstes Johannes XI., mit dem Ziel, die Kaiserkrone zzu erlangen. Wenige Tage vor der Krönung im Dezember 932 zettelte sein Stiefsohn Alberich, Marozias Sohn aus einer früheren Ehe, jedoch in Rom eine Revolte an, die sich sowohl gegen Hugo als auch gegen Marozia richtete. Da König Hugo anscheinend nicht sein ganzes Gefolge in Rom hatte, musste er Hals über Kopf aus der Stadt fliehen. Seine neue Frau Marozia ließ er zurück, die von Alberich II. sofort gefangen gesetzt wurde und später in Haft starb. Wenige Tage später erhoben die Römer in einer förmlichen Wahl Alberich zum Herrn ihrer Stadt.
    Hugo versuchte sofort seine Herrschaft über Rom wiederzuerlangen und Marozia zu befreien. Die Belagerung der Ewigen Stadt musste jedoch 933 ergebnislos abgebrochen werden, da die Einfälle seiner Feinde in Norditalien Hugos Präsenz dort erforderten. 936 unternahm er einen erneuten Versuch, Rom zu erobern, hatte allerdings genauso wenig Glück wie vorher und musste auf Drängen des Abtes Odo von Cluny in die Friedensverhandlungen mit den Römern einwilligen.
    Hugo verlor 933 Niederburgund an den Welfenkönig Rudolf II. von Hochburgund, der als Gegenleistung auf seine Ansprüche auf die Herrschaft in Italien verzichtete. Seine Versuche, dieses Territorium nach dem Tod des Rudolf II. 937 wieder zurückzuerlangen, misslangen, da eine deutsche Intervention diesen Plan vereitelte. Am 12. Dezember 937 heiratete er Rudolfs Witwe Bertha, die Frau seines Stiefsohns. Indes gelang es ihm nicht, deren Sohn Konrad III. wegen der Unterstützung durch den sächsischen Herzog und deutschen König Otto I. Niederburgund zu entreißen.
    944 unternahm Hugo eine militärische Operation gegen die Stützpunkte spanischer Sarazenen in Provence, von denen eine massive Gefahr für den Pilgerverkehr über die Alpenpässe und die Städte Pavia und Genua ausging. Trotz anfänglicher großer Erfolge der mit Hugo verbündeten byzantinischen Flotte brach Hugo diese Operation überstürzt ab, da sich seine Machtbasis in Zentralitalien in Auflösung befand.
    Als er den Plan hegte, Berengar II., den Markgrafen von Ivrea, zu überraschen, gefangen zu nehmen und zu blenden, führte er seinen eignen Sturz herbei. Berengar entkam, von Lothar, dem Sohn und Mitregenten Hugos rechtzeitig gewarnt, zu König Otto I. und kehrte 945 mit einer in Deutschland geworbenen Schar zurück. Viele Adelige, allen voran der Bischof Manasse und Graf Milo von Verona, die mit Hugos Herrschaft unzufrieden waren, fielen sofort nach dem Auftauchen Berengars von Hugo ab. AAls dieser zur Abdankung bereit war, gelang es Lothar durch einen Kniefall vor dem siegreichen Berengar, zumindest einigermaßen den Fortbestand burgundischer Herrschaft in Italien zu sichern. Berengar, der tief in Lothars Schuld stand, da dieser ihn vor den Plänen seines Vaters gewarnt hatte, wollte und konnte diese Bitte nicht abschlagen. Der vereinsamte und vollkommen verbitterte noch De-facto-König Hugo entfloh in die Provence, wo er während der Vorbereitungen eines neuerlichen Krieges gegen Berengar 947 in Arles starb.
    Das Königreich Italien erhielt 946 sein Sohn Lothar, der mit Rudolfs II. Tochter Adelheid vermählt war, aber schon 950 starb. Die Gerüchte wollten seinen Tod auf eine Vergiftung durch Berengar zurückführen, was allerdings weder bewiesen noch widerlegt wurde. Die Wirren und Zerwürfnisse dieser Epoche bereiteten den Boden für spätere Eroberung Italiens durch den deutschen König Otto I.


    Literatur
    • Peter Llewellyn: Rome in the Dark Ages. Constable, London 1993, ISBN 0-09-472150-5.
    • Rosamond McKitterick: The Frankish Kingdoms under the Carolingians, 751–987. Longman, London u. a. 1983, ISBN 0-582-49005-7.
    • Charles W. Previté Orton: Italy and Provence, 900–950. In: The English Historical Review. Bd. 32, Nr. 127, 1917, S. 335–347, JSTOR 551042.
    • Pierre Riché: The Carolingians. A Family who forged Europe. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 1993, ISBN 0-8122-1342-4.
    • Harald Zimmermann: Das dunkle Jahrhundert. Ein historisches Porträt. Styria, Graz u. a. 1971.
    Einzelnachweise
    1 Charles W. Previté Orton: Italy and Provence, 900–950. In: The English Historical Review. Bd. 32, Nr. 127, 1917, S. 335–347, JSTOR 551042.

    Ehrung:
    Graf von von Arles, von Vienne, von der Provence

    Hugo heiratete Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) am 12 Dez 937. Bertha (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Königin Bertha von Schwaben (von Burgund)Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) wurde geboren in cir 907 (Tochter von Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) und Herzogin Reginlinde (von Schwaben)); gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Säckingen; Laienäbtissin (urkundlich nicht belegt)
    • Titel (genauer): 922 bis 933, Königreich Hochburgund; Königin von Hochburgund nachdem ihr Vater Burkhard II. im Jahre 919 bei Winterthur König Rudolf II, besiegt hat und den sie darauf heiratete.
    • Titel (genauer): 933 bis 945, Königreich Burgund; Nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund
    • Titel (genauer): 937 bis 947, Lombardei, Italien; Königin der Lombardei

    Notizen:

    Auszug aus: NEUJAHRSBLATT der Gesellschaft zu Fraumünster auf das Jahr 2020

    Bertha, Königin von Burgund

    Reginlindes Tochter Bertha (*907) wurde schon früh in die politischen Umbrüche ihrer Zeit involviert. Ihr Vater, Burkhard II., hatte seine Machtbasis in Rätien. Bei den widerborstigen Alemannen war seine Herrschaft indessen umstritten; König Rudolf II. überschritt die Aare, eroberte den Aargau, überquerte die Reuss und machte sich zum Herrn über den Zürichgau. Erst 919 in Winterthur wurde er, beim Versuch, auch den Thurgau zu erobern, von Herzog Burkhard besiegt.
    Nach drei Jahren Verhandlungen einigte man sich in drei Punkten: Erstens, die Reuss bildete die neue herrschaftliche Grenze zwischen Hochburgund und Alemannien. Zweitens, der Herzog und der König, die Herren über die Bündner und Walliser Pässe, verfolgten von nun an eine gemeinsame Politik zur Eroberung Italiens. Und drittens, der ledige Rudolf II. erhielt Bertha zu seiner Ehefrau.

    Mehr unter der Quelle



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Berta_von_Alamannien

    Berta von Alamannien (* um 907; † nach 2. Januar 966), als Gattin von Rudolf II. Königin von Hochburgund und nach der Vereinigung von Hoch- und Niederburgund ab 933 Königin von Burgund, in der Schweiz meistens Bertha von Schwaben genannt. Nach 937 wurde sie durch Heirat auch Königin der Lombardei.
    Berta war die Tochter des Herzogs Burchard II. von Schwaben. Nachdem die expansiven Herrscher von Hochburgund ihre Ostgrenze auf Kosten Schwaben-Alamanniens von der Aare an die Reuss verlegten, dann aber 919 in der Schlacht bei Winterthur eine Niederlage erlitten hatten, wurde Berta wohl 922 als Versöhnungsgeste mit König Rudolf II. von Hochburgund vermählt. Die gemeinsame Tochter Adelheid wurde in zweiter Ehe die Gattin von Kaiser Otto I.
    Rudolf und Berta wurden große Kirchenstifter in der Westschweiz. Nach Rudolfs Tod 937 amtierte Berta zeitweise als Vormund von König Konrad von Burgund. Sie heiratete am 12. Dezember 937 König Hugo von Italien Die Ehe blieb unglücklich; nach Hugos Tod 947 verbrachte Berta den Rest ihres Lebens wieder nördlich der Alpen, wobei die Angaben unsicher sind.
    Berta hat die Gründung des Marienkloster Payerne, das nach ihrem Tod von ihrer Tochter, Kaiserin Adelheid über der Grablege der Mutter zum Zwecke der Memoria (siehe auch Memorialwesen) errichtet wurde, mit Schenkungen befördert.
    Sie ist eine sagen- und legendenumwobene Identifikationsfigur in der französischsprachigen Schweiz (die gute Königin Bertha, La reine Berthe), auch etwa bei der Gründung des Kantons Waadt. Mit der Reformation wurde ihr Bild von der guten Herrscherin zu jenem der vorbildlichen Hausfrau umgedeutet. Ein weiterer Beiname, Berta die Spinnerin, leitet sich daraus ab.

    Literatur
    • Ernst Tremp: Bertha. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Weblinks
     Commons: Berta von Alamannien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Historischer Bericht über Berta von Alamannien (PDF-Datei; 71 kB)



    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20781.php

    Bertha
    957/961, Königin von Burgund. Tochter Hzg. Burchards II. von Schwaben und der Herzogin Reginlinde. Nach Burchards Sieg über Kg. Rudolf II. von Hochburgund bei Winterthur 919 wurde B. wohl 922 mit Rudolf vermählt. Als Königin trat sie wenig in Erscheinung. Nach Rudolfs Tod 937 wurde sie zum Instrument der Machtpolitik und von Kg. Hugo von Italien geehelicht. Nach offenbar unglückl. Ehe (laut Liutprand von Cremona) 947 zum zweiten Mal Witwe, verbrachte B. die letzten Lebensjahre in Burgugund. Mit Schenkungen leitete sie die Gründung des Priorats Payerne ein, die durch ihre Tochter Adelheid vollendet wurde. Adelheid liess B. vor dem 8.4.961 in Payerne bestatten. Die Tradition der Königin Bertha als Stifterin des Klosters Payerne geht von einem im frühen 12. Jh. fabrizierten "Testament" aus, das am Beginn eines in der Westschweiz bis heute wirkenden Nachlebens der "guten Königin Bertha" steht. Die spätma. Grabinschrift in der Klosterkirche wurde in der Reformation zerstört. Vom 15. Jh. an weitete sich der Gründungskult auf weitere burgund. Stifte aus: Saint-Victor in Genf, St. Ursen in Solothurn (hier anstelle der Königin Bertrada), St. Mauritius in Amsoldingen und Saint-Imier. Das Zepter auf einem der Siegel der Peterlinger Fälschungen wurde vom 17. Jh. an als Spinnrocken interpretiert und mit der Redensart "z.Z., da Bertha spann" in Verbindung gebracht. Kult und Legende erlebten vom frühen 19. Jh. an einen grossen Aufschwung: Bertha wurde zu einer Identifikationsträgerin des jungen Kt. Waadt (u.a. Schriften von Philippe-Sirice Bridel, angebl. Auffindung der Gebeine 1817, hist.-patriot. Umzüge). Literar. Bearbeitung erfuhr die Persönlichkeit B.s 1947 durch Charles-Albert Cingria.

    Quellen
    – MGH DD reg. Burg., 1977
    – Corpus inscriptionum medii aevi Helvetiae 2, 1984, 210-212
    Literatur
    – H.E. Mayer, «Die Peterlinger Urkundenfälschungen und die Anfänge von Kloster und Stadt Peterlingen», in DA 19, 1963, 30-126
    – HS II/2; III/2
    – A. Lombard, La reine Berthe, 1988
    – V. Durussel, J.-D. Morerod, Le Pays de Vaud aux sources de son Histoire, 1990, 73-82
    Autorin/Autor: Ernst Tremp



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Königreich Niederburgund (ab 880)

    877, zwei Jahre nachdem er die burgundischen Lande geerbt hatte, starb Karl der Kahle (Westfrankenreich). Sein Sohn Ludwig der Stammler konnte nicht verhindern, dass sich noch im selben Jahr ein burgundischer Adliger, Graf Boso von Vienne, selbständig machte. Boso ließ sich 880 mit Hilfe des Papstes Johannes VIII. und auf Drängen seiner Gattin Irmengard, einer Tochter Ludwigs II. von Italien, auf einer Versammlung der Großen zu Mantala (Montaille bei Vienne) zum König von Burgund und der Provence proklamieren. Er begründete somit das Reich Niederburgund, das auch das cisjuranische Burgunderreich genannt wurde, oder nach seiner Hauptstadt Arles das Königreich Arelat. Boso konnte sich gegen den neuen König des Ostfrankenreiches, Karl den Dicken (876–887, seit 880 auch König von Italien und seit 881 Kaiser), behaupten, jedoch den äußersten Nordosten seines Landes, Wallis, Aosta und Savoyen, nicht halten.

    Ludwig der Blinde, König von Niederburgund 887–924, König der Langobarden (König von Italien) 899–905, Römischer Kaiser 901–905, war der Sohn Bosos und dessen Gemahlin Irmengard. Nach seines Vaters Tod huldigte er als unmündiger Erbe gemeinsam mit seiner Mutter dem ostfränkischen König und Kaiser Karl dem Dicken und empfing von ihm sein Erbe als Lehen. In demselben Verhältnis stand Ludwig auch zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten. Ludwig wurde 899 König der Langobarden und wurde 901 von Papst Benedikt IV. zum Kaiser gekrönt. 905 unterlag er Berengar von Friaul, der ihn blendete und aus Italien vertrieb. Graf Hugo von Provence war ab 905 Regent von Niederburgund und ab 924 König von Niederburgund. Seit dem Rückzug Rudolfs II. von Hochburgund im Jahre 926 war er zugleich König von Italien.

    Königreich Hochburgund (ab 888)

    Nach der Absetzung Karls des Dicken (888) zerfiel das Ostfrankenreich und auf dem Boden seiner burgundischen Landesteile proklamierte sich 888 in Saint-Maurice der Welfe Rudolf I. (888–912), ein Neffe des Königs Hugo von Frankreich, zum König von Hochburgund. Das Reich umfasste die spätere Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) und die Markgrafschaft Transjuranien. Im selben Jahr schlug der Schwager von Rudolf I., Richard der Gerichtsherr (858–921) – Gründer des westlich der Saône gelegenen mittelalterlichen Herzogtums Burgund – die Normannen bei Saint-Florentin. Diese waren 888 in Burgund eingefallen und hatten Bèze geplündert.

    Rudolf II. von Hochburgund (912–937) führte mehrere Kriege zur Ausdehnung Hochburgunds gegenüber Alamannien. Er erwarb um 912/19/26 Basel und Gebiete im Aargau. Erst die Neugründung des Herzogtums Schwaben unter Burchard II. verhinderte eine weitere Ausdehnung. In der Schlacht bei Winterthur (919) wurde Rudolf entscheidend geschlagen. Schwaben und Hochburgund verbanden sich anschließend zur Durchsetzung beidseitiger Interessen in Italien – Rudolf II. heiratete Berta von Alamannien, eine Tochter Burchards II. Die Grenze zwischen Schwaben und Hochburgund wurde durch die Linie Huttwil-Aarwangen-Basel definiert. 922 wurde Rudolf von der gegen Berengar I. von Friaul, Kaiser und König von Italien, gerichteten Opposition nach Italien gerufen und besiegte Berengar. 926 zog er sich aus Italien wieder zurück und überließ es Hugo von Provence, dem König von Niederburgund.



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=1&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I2353



    Name:
    Berta von Alamannien / Berthe von Burgund / Bertha of Swabia / Berthe de Souabe / Berthe de Bourgogne

    Aus der Linie der Hunfriedinger / Burchardinger

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Burgund

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lombardei#Mittelalter

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Payerne

    Kinder:
    1. 3. Bertha (Eudokia) von Niederburgund und Italien (Bosoniden)


Generation: 4

  1. 8.  Kaiser Leo VI. von ByzanzKaiser Leo VI. von Byzanz wurde geboren am 19 Sep 866 in Konstantinopel (Sohn von Basileios I. von Byzanz und Eudokia Ingerina); gestorben am 11 Mai 912 in Konstantinopel.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_VI._(Byzanz)

    Leo VI., genannt der Weise oder der Philosoph (griechisch Leon VI. o Sofos Λέων ΣΤ΄ ὁ Σοφός oder o Filosofos ὁ Φιλόσοφος; * 19. September 866 wohl in Konstantinopel; † 11. Mai 912 ebenda) war byzantinischer Kaiser von 886 bis 912. Er stammte aus der makedonischen Dynastie.

    Leben
    Die Mutter Leos war Eudokia Ingerina, die ehemalige Geliebte Kaiser Michaels III., bevor sie noch zu Lebzeiten Michaels den späteren Kaiser Basileios I. heiratete. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war allerdings sehr angespannt. Es wird bisweilen sogar angenommen, dass Leo tatsächlich der Sohn Michaels III. war, was aber umstritten bleiben muss.[1] Zwar wurde auch Leo 870 zum Mitkaiser erhoben, doch galt sein älterer Halbbruder Konstantin bis zu seinem frühen Tod 879 als erster Anwärter auf die Thronfolge. 883 war Leo in eine Verschwörung gegen Basileios verwickelt und wurde deshalb bis 886 inhaftiert. Basileios hatte Leo zur Ausbildung dem Patriarchen Photios anvertraut. Nach dem Tod des Kaisers bestieg Leo im Jahre 886 den Thron und regierte zusammen mit seinem Bruder Alexander, wenngleich die tatsächliche Macht bei Leo lag.
    Außenpolitisch musste Leo, der einen Krieg gegen die Bulgaren unnötigerweise provozierte, einige militärische Niederlagen hinnehmen.[2] 896 wurden die Byzantiner entscheidend geschlagen. Daraufhin schloss Leo Frieden mit den Bulgaren; es ist auch möglich, dass er Tributzahlungen leisten musste.[3] 907 wurde Konstantinopel von der Kiewer Rus angegriffen, die sich vorteilhafte Handelsrechte mit dem Kaiserreich verschaffen wollten. 911 wurde wohl ein Handelsvertrag abgeschlossen, doch sind beide Vorgänge, der Angriff und der Vertragsabschluss, in der Forschung nicht unumstritten, da die Quelle ein altrussischer Text aus dem 12. Jahrhundert ist.[4]
    Auch gegen die Araber musste er Verluste hinnehmen:[5] 902 ging Taormina auf Sizilien verloren, was Folgen hatte für die Kontrolle der byzantinischen Gewässer durch die eigene Flotte. Auch mehrere byzantinische Städte wurden angegriffen. 911 unternahmen die Byzantiner eine großangelegte Invasion Kretas, die aber fehlschlug.[6] Kurz nach dieser Niederlage erkrankte Leo und starb. Da sein Sohn Konstantin noch ein Kind war, wurde Leos Bruder und nomineller Mitregent Alexander tatsächlicher Kaiser.
    Leo verdankt seinen Beinamen seiner Bildung und seiner Förderung der Künste (siehe auch Makedonische Renaissance).[7] Er vervollständigte die Arbeit an der Basiliká, der griechischen Übersetzung und Aktualisierung der Gesetze des Kaisers Justiniian I., die Basileios in seiner Regierungszeit begonnen hatte. Um 900 verfasste er die erste, heute bekannte Definition der (militärischen) Logistik im Rahmen seines Werkes Summarische Auseinandersetzung der Kriegskunst, das unter der Bezeichnung Leoninische militärische Institute bekannt geworden ist.
    Mit seinen vielen Ehen verursachte Leo einen kleinen Skandal,[8] der zum sogenannten Tetragamiestreit führte. Seine erste Frau, die Leo heiraten musste, starb 897; er heiratete danach Zoë Zautzina, Tochter seines Beraters Stylianos Zautzes, die 899 ebenfalls starb. Nach der zweiten Hochzeit schuf Leo den Titel Basilopator (Vater des Kaisers, siehe Ämter und Titel im byzantinischen Reich) für seinen Schwiegervater. Nach Zoes Tod war ihm eine dritte Heirat verboten, dennoch heiratete er erneut. Diese Ehefrau starb jedoch bereits im Jahr 901. Statt einer vierten Ehe, die dem Patriarchen Nikolaus zufolge noch eine größere Sünde als die dritte gewesen wäre, zog Leo es vor, Zoe Karbonopsina zur Geliebten zu nehmen. Er durfte diese dann heiraten, als sie ihm 904 einen Sohn gebar, allerdings unter der Auflage, dass er sie nicht als Kaiserin legitimierte.



    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 4: Landeolfus (#24269 ) – Niketas (#25701). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-016669-9, S. 25−43 Nr. 24311.
    • Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Politics and People (= The Medieval Mediterranean. Vol. 15). Brill, Leiden u. a. 1997, ISBN 90-04-10811-4.
    • Warren Treadgold: The Middle Byzantine Historians. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2013, S. 121ff.
    Weblinks
     Commons: Leo VI. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Leo VI. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 1, Anmerkung 1 sowie S. 42ff.
    2 Allgemein zu den militärischen Auseinandersetzungen siehe Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 164ff.
    3 Vgl. Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 180. Zu den gegenseitigen Beziehungen: ebd., S. 172ff.
    4 Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 20.
    5 Vgl. Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 40f.
    6 Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 192.
    7 Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 110ff.
    8 Shaun Tougher: The Reign of Leo VI. (886–912). Leiden u. a. 1997, S. 133ff.

    Leo + Zoe Karbonopsina. Zoe gestorben in nach 919. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Zoe KarbonopsinaZoe Karbonopsina gestorben in nach 919.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zoe_Karbonopsina

    Zoe Karbonopsina (griechisch Ζωή Καρβωνοψίνα; † nach 919), Beiname Karvounopsina („die Kohlenäugige“), war die vierte Ehefrau des byzantinischen Kaisers Leo VI. und die Mutter seines Sohnes Konstantin VII.

    Leben
    Zoe Karbonopsina war eine Verwandte von Theophanes und eine Nichte von Admiral Himerios. Sie wurde um das Jahr 903 die Geliebte Leos VI. und brachte Ende 905 im Purpurgemach des Großen Palastes den späteren Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetoos zur Welt. Leo heiratete seine Mätresse am 9. Januar 906. Dies war jedoch die vierte Ehe von Leo VI. und verstieß daher gegen die Beschlüsse der Trullanischen Synode. Dennoch konnte die Ehe mit Hilfe eines kooperierenden Priesters namens Thomas gegen das Verbot des Patriarchen Nikolaus Mystikos geschlossen werden.
    Leo starb bereits 912. Nachdem im Jahr darauf auch sein Bruder und Mitregent Alexander gestorben war, gelangte der bereits 908 zum Nachfolger designierte Konstantin auf den Thron. Im Jahre 914 übernahm Zoe vom Patriarchen Nikolaos I. Mystikos die Regierungsgewalt für ihren minderjährigen Sohn und entmachtete auch dessen noch von Alexander bestimmten Vormund Basilitzes. Umgehend kündigte sie die Verträge mit den Bulgaren; 917 schickte sie Botschafter zu den Petschenegen, um mit deren Hilfe die Bulgaren angreifen zu können. Um das Jahr 920 wurde Zoe von Konstantins Schwiegervater Romanos I. Lakapenos gestürzt und ins Kloster geschickt.



    Literatur
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Beate Zielke, Harald Bichlmeier, Bettina Krönung, Daniel Föller, Alexander Beihammer, Günter Prinzing: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 2. Abteilung: (867–1025). Band 6: Sino (#27089) – Zuhayr (#28522). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-020635-7, S. 756–761 Nr. 28506.
    Weblinks
    Commons: Zoe Karbonopsina – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Zoe Karbonopsina bei autumnanddavid.com

    Kinder:
    1. 4. Konstantin VII. von Byzanz wurde geboren in 905 in Konstantinopel; gestorben am 9 Nov 959 in Konstantinopel.

  3. 12.  Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden)Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) wurde geboren in zw 850 und 860 (Sohn von Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)); gestorben in 898.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arles

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theotbald_von_Arles

    Theotbald (* 850/860; † Juni 887/895)[1] war Graf von Arles. Er war der Sohn von Herzog Hugbert aus dem Haus der Bosoniden, seine Mutter ist unbekannt.

    879 heiratete er Bertha, eine uneheliche Tochter des Karolingers Lothar II.; ihre Kinder waren:
    • Hugo, † 10. April 947, 903 Graf von Vienne, 926 König von Italien
    • Boso, † nach 936, 911/931 Graf von Avignon und Vaisin, 926/931 Graf von Arles, 931/936 Markgraf von Tuscien
    • Teutberga, † vor September 948; ∞ Warnarius, X 6. Dezember 924, 895 Vizegraf von Sens, 895/896 Graf von Troyes.
    Die Existenz einer zweiten Tochter ergibt sich aus einem Dokument aus dem Jahr 924, jedoch ist über sie nichts weiter bekannt[2].
    Theotbald ist um 879/880 Graf von Arles und befindet sich in der Entourage Boso von Viennes, des neuen Königs von Niederburgund, mit dem er verwandt ist [3]. Die Annales Vedastini (Annalen der Abtei Saint-Vaast) berichten, dass Teutbaldum filium Hucberti (Theotbald, Sohn Hugberts) von Heinricus 880 in einer Schlacht gegen Bosonem tyrannum (den Tyrannen Boso) schwer verwundet wurde. Mit dem elsässischen Herzog Hugo wurde er anschließend verfolgt und musste sich in die Provence flüchten.
    Das Datum seines Todes ist unbekannt, es liegt zwischen 887 und 895. Seine Witwe Bertha verheiratet sich 895 (bzw. zwischen 890/898) mit Adalbert dem Reichen, Markgraf von Tuscien.


    Literatur
    • Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil - Editions Ouest-France Université, 1989 - ISBN 2737304563.
    Weblinks
    • Theotbald bei Medlands
    • Annales Vedastini
    Fußnoten
    1 Projects-MedLands-PROVENCE, Artikel zu THEOTBALD: ici, auch für die weiteren Daten
    2 comtes de Provence
    3 Paul-Albert Février (Hg.), La Provence des origines à l'an mil, page 486.

    Diebold heiratete Prinzessin Bertha von Lotharingien in cir 879. Bertha (Tochter von König Lothar II. von Lothringen und N. (Mutter von Bertha) N.) wurde geboren in cir 863; gestorben am 8 Mrz 925. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Prinzessin Bertha von Lotharingien wurde geboren in cir 863 (Tochter von König Lothar II. von Lothringen und N. (Mutter von Bertha) N.); gestorben am 8 Mrz 925.
    Kinder:
    1. Markgraf Boso von Toscana (von Tuscien) (Bosoniden) wurde geboren in cir 885; gestorben in zw 936 und 940.
    2. 6. König Hugo I. von Niederburgund (von Italien) (Bosoniden) wurde geboren in vor 887; gestorben am 10 Apr 947 in Arles.
    3. Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)

  5. 14.  Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) wurde geboren in cir 885 (Sohn von Markgraf Burkhard I. (Burchard) von Schwaben (in Rätien) (Hunfriedinger / Burchardinger) und Liutgard? von Sachsen?); gestorben am 29 Apr 926 in Novara, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Landschaft Baar, Deutschland; Graf von Baar https://de.wikipedia.org/wiki/Baar_(Landschaft)
    • Titel (genauer): Herzogtum Schwaben; Herzog von Schwaben
    • Besitz: 914, Festung Hohentwiel, Singen; Erbaut die Festung Hohentwiel
    • Militär / Gefecht: 919, Schlachtfeld Winterthur; Siegte über König Rudolf II. von Hochburgund in der Schlacht bei Winterthur.
    • Besitz: 926, Kloster St. Margarethen, Waldkirch; Im Jahr 926 stiftete Herzog Burkhard II. zusammen mit seiner Frau Regelinda das adelige Frauenkloster St. Margarethen zu Waldkirch. Er schenkte dem Kloster das ganze Tal mit allen Bewohnern, Tälern und Gewässern sowie einigen Rechten, wie Jagd- und Fischereirecht.

    Notizen:

    Mögliche weitere Gattinen sind: ? von Udalrich und Luitgard (Liutgard) von Sachsen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burchard_II._(Schwaben)

    Burchard II. (* 883 oder 884; † 29. April 926 gefallen in Novara) war Herzog von Schwaben (917–926) und Rätien. Geboren wurde er als Sohn von Burchard I. Er heiratete Regelinda († 958), die Tochter von Eberhard I. Graf im Zürichgau aus der Linie der Eberhardinger. Sie heiratete in zweiter Ehe den späteren Herzog Hermann I.

    Als Sohn von Burchard I. gehörte Burchard II. zu den führenden Familien im Südwesten des Ostfrankenreichs. Er war an den gewaltsamen Auseinandersetzungen um die Bildung des Herzogtums Schwaben Anfang des 10. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. Er gründete zusammen mit seiner Frau das Kloster St. Margarethen in Waldkirch, um seinen Einfluss auf das Gebiet am Oberrhein zu erweitern.
    Im Jahre 911 versuchte sein Vater, seinen Einfluss zu erweitern. Er unterlag Bischof Salomo III. von Konstanz und dem Pfalzgrafen Erchanger und wurde hingerichtet. Burchard II. und seine Frau Regelinda gingen in die Verbannung nach Italien. Anderen Quellen zufolge floh Burchard zu Verwandten nach Italien. Um 913/914 kehrte Burchard aus dem Exil zurück und nahm die Herrschaft und Besitztümer seines Vaters an sich.
    Im selben Jahr kämpfte er an der Seite des bayerischen Herzogs Arnulf und des Pfalzgrafen Erchanger gegen die Ungarn in der Schlacht am Inn. Burchard bezog offen Opposition gegen König Konrad I. 915 besiegte er im Kampf bei Wahlwies im Hegau, wewestlich der Pfalz Bodman, den König. Erchanger wurde zum dux/Herzog ausgerufen. Die Synode von Hohenaltheim verurteilte Erchangers Opposition der Herzöge gegen Konrad. Drei Monate nach der Synode, am 21. Januar 917, ließ der König seine Schwägeger Erchanger und Berthold sowie einen ihrer Neffen, Liutfried, im Vertrauen auf die Beilegung des Konfliktes mit Konrad unter eigenwilliger Verschärfung des Synodalbeschlusses hinrichten. Nach der Hinrichtung Erchangers erhob sich Burchard, nahm alle Besitztümer Erchangers an sich und wurde als Herzog in ganz Schwaben anerkannt.
    Burchard II. stand im Jahre 919 in harter Bedrängnis durch Rudolf II. von Hochburgund, der die Pfalz Zürich in seine Gewalt gebracht hatte und von dort zum Bodenseegebiet, dem damaligen politischen und kulturellen Zentrum des Herzogtums Schwaben, vordrang. 919 wehrte der Herzog durch seinen Sieg in der Schlacht bei Winterthur die Gebietsansprüche Rudolfs II. von Hochburgund ab und erkannte im selben Jahr den neugewählten ostfränkischen König Heinrich I. an. König Heinrich übergab Herzog Burchard das in Schwaben befindliche Fiskalgut und die anderen materiellen Grundlagen des Königtums. Außerdem überließ er ihm auch die Aufsicht über die Bischofssitze und Reichsklöster, somit konnte er auch dieses Kirchengut der Reichskirche nutzen. In seinen Urkunden führte Burchard als Herzog von Schwaben seine Herrschaft nach königlichem Vorbild auf die Gnade Gottes zurück (divina annuente gratia dux Alamannorum).
    Im Jahre 922 bekräftigte Burchard II. den Frieden mit Burgund durch die Zustimmung zur Hochzeit seiner Tochter Berta mit König Rudolf II. von Hochburgund. Als Burchard II. seinen Schwiegersohn Rudolf II. nach Italien zwecks Übernahme des Königtums begleitete, um ihn gegen den von vielen abgelehnten Kaiser Berengar I. (888–924) zu unterstützen, fand er dort auch Gegner vor. Es wurde ein anderer Anwärter auf den Thron, nämlich Hugo, Markgraf von Provence, zur Thronübernahme eingeladen. Burchard II. wurde Ende April 926 vor Novara von den Truppen, die unter dem Befehl von Lambert von Mailand standen, überfallen und getötet.

    Nachkommen
    • Gisela, Äbtissin von Waldkirch (* um 905 † 26. Oktober 923/25)
    • Hicha (*um 905 † 950, → Sohn Konrad der Rote)
    • Burchard III. (* um 915 † 11. November 973)
    • Berta (*um 907 † nach 2. Januar 966) ∞ Rudolf II. König von Burgund
    • Adalrich, der Heilige Mönch in Einsiedeln († 973)



    Literatur
    • Alfons Zettler, Geschichte des Herzogtums Schwaben, Stuttgart, 2003, Seiten 103ff; ISBN 3-17-015945-3.
    • Gerhard Hartmann & Karl Schnith: Die Kaiser - 1200 Jahre europäische Geschichte. Genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg, 2003 ISBN 3-8289-0549-8
    • Julius Hartmann: Burchard I. (Herzog von Schwaben). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 562.
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Burchard I., Herzog von Schwaben. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 28 (Digitalisat).

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Schwaben

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Hohentwiel

    Militär / Gefecht:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Winterthur_(919)

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Margarethen

    Gestorben:
    Herzog Burchard II. von Schwaben zieht zur Unterstützung seines Schwiegersohnes Rudolf II. von Burgund nach Italien. Er wird am 29. April bei Novara von Erzbischof Lambert von Mailand überfallen und verliert Schlacht und Leben. Auf ihn folgt Graf Hermann von Wetterau durch Belehnung als Herzog. Dieser heiratet Reginlinde, die Witwe Burchards II.

    Burkhard + Herzogin Reginlinde (von Schwaben). Reginlinde (Tochter von Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau) und Gisela) wurde geboren in zw 885 und 890; gestorben am 8 Aug 958 in Insel Ufenau, Zürichsee, Freienbach, SZ, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Herzogin Reginlinde (von Schwaben)Herzogin Reginlinde (von Schwaben) wurde geboren in zw 885 und 890 (Tochter von Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau) und Gisela); gestorben am 8 Aug 958 in Insel Ufenau, Zürichsee, Freienbach, SZ, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz; Reginlinde soll sehr viel zum Erfolg des Kloster Einsiedeln beigetragen haben. So hat sie diesem Ländereien und Reliquien geschenkt sowie durch ihr umfangreiches Netzwerk wichtige Verbindungen hergestellt zB auch zu König Otto I. der dem Kloster Immunität und freie Abtwahl zugestand. (ms)
    • Titel (genauer): Herzogin von Schwaben
    • Wohnort: Festung Hohentwiel, Singen; In erster Ehe mit Herzog Burkhard wohnte sie wohl zeitweise auf der Festung Hohentwiel.
    • Besitz: 926, Kloster St. Margarethen, Waldkirch; Im Jahr 926 stiftete Herzog Burkhard II. zusammen mit seiner Frau Regelinda das adelige Frauenkloster St. Margarethen zu Waldkirch. Er schenkte dem Kloster das ganze Tal mit allen Bewohnern, Tälern und Gewässern sowie einigen Rechten, wie Jagd- und Fischereirecht.
    • Beruf / Beschäftigung: 929 bis 958, Fraumünster, Zürich, Schweiz; Reginlinde war Laienäbtissin im Fraumünster und wohnte zeitweise auch dort.
    • Beruf / Beschäftigung: nach 949 bis 958, Kloster Säckingen; Reginlinde war Laienäbtissin im Kloster Säckingen und wohnte zeitweise auch da.

    Notizen:

    Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012896/2011-11-08/

    Reginlinde

    um 885/888, 18., 19. oder 20.8 958/959, ​Einsiedeln. Tochter des Eberhard I., 886-894 Vogts des Zürichgaus, oder des Waltfred, Markgf. von Verona und Friaul, und der Unruochingerin Gisela, Nichte des Ks. Berengar. ​1) Burchard II., 2) Hermann I., Hzg. von Schwaben (948/949), aus dem Geschlecht der Konradiner. R. ist 929-958 als Laienäbtissin des Frauenklosters Felix und Regula in Zürich bezeugt. Durch reiche Güterschenkungen Mitgründerin der Klöster Einsiedeln und St. Margarethen in Waldkirch (Baden, D). Von Aussatz befallen, soll sie ihre letzten Jahre bei ihrem Sohn (?) Adalrich auf der Insel Ufenau verbracht haben.

    Version vom: 08.11.2011
    Autorin/Autor: Judith Steinmann



    Verwandtschaft:

    https://stammler-genealogie.ch/relationship.php?altprimarypersonID=&savedpersonID=&secondpersonID=I1&maxrels=5&disallowspouses=0&generations=50&tree=StammlerBaum&primarypersonID=I1953



    Name:
    Durch ihren Grossvater Eberhard, den einflussreichen Markgrafen von Friaul, war sie mit dem Adelsgeschlecht der UNRUOCHINGER verwandt. Über ihren ersten Gatten Herzog Burkhard II. von Schwaben, bestanden Beziehungen zur vor allem in Rätien und Südschwaben einflussreichen Sippe der HUNFRIDINGER, die ihrerseits mit den NELLENBURGERN verwandt waren, welche im 11. Jahrhundert grosse Bedeutung erlangten. Tochter Bertha aus dieser ersten Ehe heiratete den Burgunderkönig Rudolf II. aus dem Geschlecht der RUDOLFINGER; aus dieser Verbindung stammt Reginlindes Enkelin, die dritte Frau Ottos I. und Mutter Ottos II.

    Beruf / Beschäftigung:
    https://www.kloster-einsiedeln.ch/geschichte/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Einsiedeln

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Schwaben

    Wohnort:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Festung_Hohentwiel

    Besitz:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Margarethen

    Beruf / Beschäftigung:
    https://www.fraumuenster.ch/das-fraumunster/geschichte/
    https://de.wikipedia.org/wiki/Fraumünster

    Beruf / Beschäftigung:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Damenstift_Säckingen

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ufenau

    Begraben:
    Regelinda starb am 8. August 958 auf der Ufenau und wurde im Kloster Einsiedeln bestattet. Laut P. Johann B. Müller kamen «die Gebeine nach Einsiedeln, wo sie bis 1673 vor der Muttergotteskapelle, bis 1720 in der Kapelle der Unbefleckten Empfängnis am Eingang des Münsters, bis 1790 in der Sakristei ruhten, und im letzteren Jahre neben der Muttergotteskapelle im Fundament der dortigen Pfeiler beigesetzt wurden.»

    Notizen:

    Hicha wird im Neujahrsblatt der Gesellschaft zu Fraumünster nicht erwähnt ?

    Reginlinde und Burkhard II. verstanden es, ihre Kinder - ganz der damaligen Zeit entscprechend - geschickt und erfolgreich zu verheiraten: Die Tochter Bertha, im Jahr 907 geboren, heiratete Rudolf II., den König von burgund - gemäss des Friedensvertrages nach der legendären Schlacht bei Winterthur.
    Die andere Tochter, Gisela (geb. 905), wurde Äbtissin im eigens gegründeten Kloster Waldkirch.
    Der älteste Sohn, Burkhard III. heiratete die Bayrische prinzessin Hadwig.

    Kinder:
    1. Hicha von Schwaben wurde geboren in cir 905; gestorben in 950.
    2. Gisela von Schwaben wurde geboren in cir 905.
    3. 7. Königin Bertha von Schwaben (von Burgund) wurde geboren in cir 907; gestorben in nach 2 Jan 966; wurde beigesetzt in Abtei Payerne, Waadt, Schweiz.
    4. Burkhard III. (Burchard) von Schwaben wurde geboren in cir 915; gestorben in 973; wurde beigesetzt in Kloster Reichenau, Insel Reichenau, Bodensee.
    5. Adalrich von Schwaben (von Einsiedeln) gestorben in 29 Sep 973 oder nach 973.


Generation: 5

  1. 16.  Basileios I. von ByzanzBasileios I. von Byzanz wurde geboren in cir 812; gestorben am 29 Aug 886.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: An Fieber nach einem Jagtunfall

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Basileios_I.

    Basileios I. der Makedonier (griechisch Basíleios I. o Makedon Βασίλειος Α′ ὁ Μακεδών, lateinisch Basilius I. Macedonicus, * um 812; † 29. August 886), war byzantinischer Kaiser von 867 bis 886.

    Leben
    Basileios entstammte einer armenisch-griechischen Familie, die sich in dem byzantinischen Thema Makedonien niedergelassen hatte. Er verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Bulgarien, wo seine Familie seit 813 als Gefangene des bulgarischen Fürsten Krum gelebt hatte. Ihm gelang die Flucht und die Aufnahme als Stallknecht in den Dienst des Theophilitzes, einem Verwandten von Bardas, dem Onkel des Kaisers Michael III. Bei einem Besuch der Stadt Patras gewann er die Zuneigung der Danielisis, einer reichen Frau, die ihn in ihrem Haushalt aufnahm und finanzierte. Auch fiel er dem Kaiser auf, als er einen Ringerwettkampf gewann, und wurde bald dessen Begleiter und Leibwächter (Parakoimomenios, siehe Ämter und Titel im byzantinischen Reich).
    Um Michaels Gunst zu erhalten, ließ er sich von seiner Frau scheiden und heiratete Eudokia Ingerina, eine von Michaels Mätressen. Es wird angenommen, dass Leo VI., Basileios’ Sohn und Nachfolger, tatsächlich der Sohn Michaels war.
    Basileios ermordete – mit Zustimmung des Kaisers – im April 866 den Kaisar Bardas, der das Reich in Michaels Namen regiert hatte. Am 26. Mai 866 wurde er zum Mitkaiser gekrönt, während der an dem Attentat beteiligte Schwiegersohn Bardas’, Symbatios, leer ausging. Im September 867 tötete Basileios auch Michael III., beseitigte den Rivalen Basiliskianos und bestieg selbst den Thron.
    Mit der von ihm gegründeten Dynastie begann auch ein neues Zeitalter im Byzantinischen Reich. Sie wird üblicherweise die Makedonische Dynastie genannt, obwohl es korrekter wäre, sie Armenisch-griechische Dynastie zu nennen. Diese Zeit war eine Periode territorialer Expansion, in der das Kaiserreich die stärkste Macht in Europa war.
    Aufgrund seiner umfangreichen gesetzgeberischen Tätigkeit, die als Wiedererweckung des justinianischen Rechts beschrieben werden kann, wird er oft der zweite Justinian genannt. Auf Basileios’ Gesetze geht die Basiliká („königliche“) genannte Gesetzessammlung in 60 Büchern zurück, die von seinem Nachfolger Leo VI. vollendet und in Kraft gesetzt wurde. Außerdem veranlasste Basileios die Erstellung von zwei kleineren Werken, die als Procheiron und Epanagoge bekannt sind.
    Basileios’ Finanzgebaren war zurückhaltend. Seine Kirchenpolitik ist durch gute Beziehungen zu Rom gekennzeichnet. Eine seiner ersten Handlungen war 867 die Verbannung des Patriarchen Photios I., der für die Unabhängigkeit der byzantinischen Kirche kämpfte, und die Wiedereinsetzung seines Rivalen Ignatios I., dessen Ansprüche von Papst Hadrian II. unterstützt wurden. Basileios hatte jedoch keine Absicht, Rom über einen bestimmten Punkt hinaus nachzugeben. Die Entscheidung des bulgarischen Zaren Boris I., die neue bulgarische Kirche der Jurisdiktion Konstantinopels zu unterstellen, war ein Affront gegenüber Rom, das dies für sich selbst erwartet hatte. 877 wurde Photios erneut als Patriarch eingesetzt, was gewissermaßen den Bruch mit Rom darstellte – den entscheidenden Schritt in dem Konflikt, der zum Morgenländischen Schisma und letztendlich der Trennung zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche führte.
    In die Herrschaftszeit von Basileios I. fiel ein mühseliger Krieg gegen die Paulikianer, den ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte. Der Tod ihres militärischen Führers Johannes Chrysocheir und die Eroberung der Stadt Tephrike durch Basileios I. führte 872 zur endgültigen Vernichtung der Paulikianer, die durch ein Zweckbündnis mit dem Kalifen von Bagdad zu einer ernsten Bedrohung für das Byzantinische Reich geworden waren. Des Weiteren erkannte er 885 das armenische Reich des Bagratididen Aschot I. an. Schließlich gab es den „üblichen Grenzkrieg“ mit den Arabern. Zypern wurde zurückerobert, konnte aber nur sieben Jahre gehalten werden. Syrakus ging verloren, Bari und große Teile Kalabriens wurden zurückerobert. Die Erfolge in Italien führten dort zu einer neuen Periode byzantinischer Dominanz. Vor allem aber waren die Byzantiner wieder die Herren des Mittelmeers, insbesondere der Adria.
    Basileios regierte 19 Jahre. Sein Tod im August 886 ist auf ein Fieber zurückzuführen, das er sich nach einem schweren Jagdunfall zuzog, bei dem sich sein Gürtel im Geweih eines Hirschs verfing und er von seinem Pferd gezogen wurde. Er wurde von einem Diener gerettet, der ihn mit einem Messer losschnitt. Basileios verdächtigte diesen jedoch, ihn ermorden zu wollen, und ließ den Diener hinrichten, kurz bevor er selbst starb.



    Literatu
    • Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Ilse Rochow, Beate Zielke: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung: (641−867). Band 1: Aaron (#1) – Georgios (#2182). Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt. Herausgegben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. De Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-015179-0, S. 528−536 Nr. 20837.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 50–53.
    • Norman Tobias: Basil I (867–886). The founder of the Macedonian dynasty. A Study of the Political and Military History of the Byzantine Empire in the 9th century. Diss. Rutgers State University, New Brunswick NJ 1969.
    • Mark Whittow: The Making of Byzantium, 600–1025. University of California Press, Berkeley CA 1996, ISBN 0-520-20496-4.
    Weblinks
     Commons: Basileios I. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Basileios heiratete Eudokia Ingerina in 906. Eudokia wurde geboren in cir 840; gestorben in 882. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Eudokia Ingerina wurde geboren in cir 840; gestorben in 882.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eudokia_Ingerina

    Eudokia Ingerina (griechisch Εὐδοκία Ἰγγερίνα, * um 840; † 882) war Mätresse des byzantinischen Kaisers Michael III. und später als Ehefrau von Basileios I. Kaiserin von Byzanz.

    Biographie
    Eudokia war die Tochter von Ingar, einem Waräger, und seiner Frau Martinakia. Um 855 wurde die erst 15-jährige Eudokia die Mätresse des byzantinischen Kaiser Michael III. (839–867). Vergeblich versuchten seine Mutter Theodora II. und ihr Ministeter Theoktistos, durch eine eigens veranstaltete Brautschau für Michael III. diesen von seiner Geliebten Eudokia Ingerina abzubringen. Kaiser Michael III. heiratete zwar die von seiner Mutter ausgewählte Eudokia Dekapolitissa, vernachlässigte sie aber danach völlig und lebte weiter mit Eudokia Ingerina zusammen. Um Michaels Gunst zu erhalten, ließ sich sein Günstling Basileios (812–886) von seiner Frau scheiden und heiratete Eudokia Ingerina. Basileios ermordete – mit Zustimmung des Kaisers – im April 866 Bardas, der das Reich in Michaels Namen regierte, und erhielt einige Wochen später den Titel Caesar. Im September 867 jedoch tötete Basileios Michael und bestieg selbst den Thron.

    Nachkommen
    • Leo VI. (866–912), Kaiser von Byzanz
    ∞ 882 Theophano (867–897)
    ∞ 897 Zoë Zautzina († 899)
    ∞ 900 Eudokia Baiana († 901)
    ∞ 906 Zoe Karbonopsina
    • Alexander (870–913)
    • Stephan (871–893)



    Literatur
    • Eudokia Ingerina. In: Alexander P. Kazdahn (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Byzantium. Band 2: Esot – Nika. Oxford University Press, New York NY u. a. 1991, ISBN 0-19-504652-8, S. 739.
    • Cyril Mango: Eudocia Ingerina, the Normans, and the Macedonian Dynasty. In: Zbornik radova Vizantoloskog Instituta. Vol. 14/15, 1973, ISSN 0584-9888, S. 17–27.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 413.
    Weblinks
    • Eudokia Ingerina in der Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit

    Kinder:
    1. 8. Kaiser Leo VI. von Byzanz wurde geboren am 19 Sep 866 in Konstantinopel; gestorben am 11 Mai 912 in Konstantinopel.

  3. 24.  Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden)Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden) (Sohn von Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte ); gestorben in 864 in Orbe, VD, Schweiz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht bei Orbe.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugbert_(Bosoniden)

    Hugbert († 864 bei Orbe) aus der Familie der Bosoniden war ein Sohn des Grafen Boso von Arles und damit durch seine Schwester Theutberga der Schwager des Königs Lothar II. von Lothringen, und einer seiner wichtigsten Verbündeten, bis Lothar seine Ehefrau Theutberga 857 wegen Unzucht (unter anderem mit ihrem Bruder) vertrieb.
    Hugbert war Laienabt von Saint-Maurice im Wallis und Herzog von Transjuranien, und hatte damit den nördlichen Zugang auf den Alpenpass am Grossen St. Bernhard unter seiner Kontrolle. Nachdem Lothar Teutberga verstoßen hatte, erhob er sich gegen Lothar, wechselte die Seiten und schloss sich Karl dem Kahlen an. Als Lothar dann 859 das Land um Genf, Lausanne und Sion an seinen Onkel Ludwig der Deutsche abtrat, wurde Hugberts Lage kritisch.
    Ludwig übertrug den Kampf gegen den aufständischen Hugbert dem Welfen Konrad II. von Auxerre, dem Hugbert 864 unterlag. Zwei Jahre später wurde Konrad als Nachfolger Hugberts mit dem Titel eines Markgrafen eingesetzt.
    Hugbert wurde 864 für kurze Zeit Laienabt des Klosters Lobbes, das er durch seinen maßlosen Lebenswandel und trotz seines baldigen Todes in eine langdauernde Krise führte.
    Hugbert hatte einen Sohn, Theotbald von Arles.

    Ehrung:
    Laienabt von Saint Maurice, Wallis, Schweiz

    Kinder:
    1. 12. Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) wurde geboren in zw 850 und 860; gestorben in 898.

  4. 26.  König Lothar II. von LothringenKönig Lothar II. von Lothringen wurde geboren in cir 835 (Sohn von Kaiser Lothar I. von Lothringen und Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige ); gestorben am 8 Aug 869 in Piacenza, Toscana, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: am Fieber

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_II._(Lothringen)

    Lothar II. (* um 835; † 8. August 869 bei Piacenza) aus der Familie der Karolinger war von 855 bis 869 fränkischer König.

    Lothar war der zweite Sohn Kaiser Lothars I. und dessen Ehefrau Irmingard von Tours. Nach dem Tod Lothars I. († 855) wurde dessen Reich – das Lotharii Regnum oder Mittelreich – zwischen seinen drei Söhnen geteilt (Reichsteilung von Prüm): Der älteste Sohn Ludwig erhielt Italien und den Kaisertitel, Lothar II. bekam Lotharingien (aus dem das spätere Lothringen hervorging), einschließlich der Residenz Aachen und dem jüngsten Sohn Karl wurde die Provence und Burgund zugesprochen.
    Lothars Leben war vor allem geprägt von der Kinderlosigkeit seiner Frau. Im Jahr 855 heiratete Lothar Theutberga, die Tochter des Grafen Boso von Arles. Da die Ehe jedoch kinderlos blieb, trennte sich Lothar 860 von seiner Frau, um 862 seine Mätresse Waldrada zu heiraten, mit der er bereits einen Sohn, Hugo, hatte. Obwohl die Aachener Synoden von 860 und 862 das Vorgehen des Königs absegneten, führte dies zu einem langwierigen Streit. Erzbischof Hinkmar von Reims, ein enger Berater Karls des Kahlen, prangerte auf dessen Betreiben in einer Denkschrift diesen Beschluss an, woraufhin Papst Nikolaus I. sich in die Sache einschaltete.
    Nachdem auf der Synode von Metz in Anwesenheit der päpstlichen Legaten die Scheidung (angeblich durch Bestechung) abermals anerkannt wurde, ging Ado von Vienne, zu der Zeit Lehrer an der Klosterschule Prüm, nach Rom, um Beschwerde dagegen einzulegen. Der Papst widerrief die Entscheidung und exkommunizierte die Erzbischöfe Gunthar von Köln und Theutgaud von Trier, die auf der Synode von Metz die treibende Kraft gewesen waren.
    Sein Nachfolger, Papst Hadrian II., erlaubte schließlich Lothar, seine Angelegenheit persönlich in Rom vorzutragen. Auf dem Rückweg dieser Reise jedoch starb Lothar, so dass eine endgültige Entscheidung überflüssig wurde. Lothar wurde im Kloster Sant’Antonino bei Piacenza begraben.
    Nach Lothars Tod wurde das Mittelreich 870 im Vertrag von Meersen zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt. Plan und Modalitäten der Teilung waren bereits 867 in der Abtei Sankt Arnulf gefasst worden; Bürgen dieses Handels waren seitens Ludwig Hinkmar von Reims, Hinkmar von Laon und Odo von Beauvais, auf Seiten Karls Erzbischof Liutbert von Mainz, Altfrid von Hildesheim und Witgar von Augsburg.[1]
    Theutberga wurde in Lothars Todesjahr Äbtissin von Sainte-Glossinde in Metz, sie starb vor dem 25. November 875. Waldrada starb nach dem 9. April 868 als Nonne im Kloster Remiremont.

    Nachkommen von Waldrada:
    • Hugo (* vor 863; † nach 895 in der Abtei Prüm)
    • Gisela von Nivelles (auch Gisla; * zw.860 und 865; † zw. 21. Juni und 26. Oktober 907)

    ——————————————

    https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lothar_II._(König_von_Lothringen)

    Lothar II., der zweitälteste Sohn Lothars I., wird zuerst 841 genannt; damals noch ein Knabe, erhielt er von seinem Vater den Befehl, mit den Sachsen bei Speier zu ihm zu stoßen. Bei der Reichstheilung fielen ihm, nachdem ihm kurz vorher Friesland zugewiesen worden war, die nördlichen Lande diesseits der Alpen mit der Residenz Aachen zu. Noch 855 zogen die Großen seines Reichs mit ihm zu seinem Oheim Ludwig nach Frankfurt und erhoben ihn hier zum König. Dieser Huldigung folgte die kirchliche Salbung. Noch während der Trauerzeit um den Vater vermählte er sich mit Theutberga, der Tochter eines Grafen Boso und Schwester des Abts Hucbert von St. Maurice. Schon damals hatte er, wie sein Vater, „sinnlichen Genüssen huldigend“, Waldrada, wie es heißt, eine edle Jungfrau, die ihm noch sein Vater verlobt haben soll, zur Concubine. Mögen ihn auch politische Rücksichten zu seiner Ehe bewogen haben, so ist es doch durchaus unglaublich, daß er, wie später einer seiner Vertheidiger, Adventius von Metz, behauptet, dazu von Hucbert gezwungen worden sei. Die Reichstheilung befriedigte nicht die Ansprüche der beiden älteren Brüder. Kaiser Ludwig II. führte sogleich Klage bei den Oheimen, daß er verkürzt worden sei, da er Ittalien schon von seinem Großvater Ludwig dem Frommen erhalten habe. Bei einer Zusammenkunft der drei Brüder zu Orbe 856 kam es zu heftigem Streit, so daß man beinahe zu den Waffen griff. Den jüngsten Bruder Karl wollte L. zum Geistlichen scheeren lassen und die Großen seines Gebietes mußten ihn seinen Händen entreißen. Ludwig und L. verstanden sich endlich dazu, ihrem jüngsten Bruder Karl, wie der Vater bestimmt hatte, die Provence und die Grafschaft Lyon zu überlassen und sich mit ihrem Antheil zufrieden zu geben. Im nächsten Jahre traf L. mit seinem Oheim Ludwig dem Deutschen in [242] Coblenz zusammen und erneuerte am 1. März zu St. Quentin das Bündniß mit Karl dem Kahlen, wie es mit seinem Vater bestanden hatte. Dies veranlaßte eine Erkaltung der Beziehungen zu Ludwig; L. erschien zu der mit ihm vereinbarten Zusammenkunft in Coblenz (858) weder persönlich, noch sandte er einen Bevollmächtigten.

    Mehr unter obenstehendem Link..

    Lothar + N. (Mutter von Bertha) N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 27.  N. (Mutter von Bertha) N.
    Kinder:
    1. 13. Prinzessin Bertha von Lotharingien wurde geboren in cir 863; gestorben am 8 Mrz 925.

  6. 28.  Markgraf Burkhard I. (Burchard) von Schwaben (in Rätien) (Hunfriedinger / Burchardinger) wurde geboren in cir 865 (Sohn von Graf Adalbert II. im Thurgau (Hunfriedinger) und Gräfin Judith von Friaul (Unruochinger)); gestorben in 911.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde erschlagen

    Notizen:

    Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D20785.php

    Burchard I.
    Durch Königsdiplome zwischen 903 und 909 als (Mark-)Gf. von Churrätien bezeugter Sohn Gf. Adalberts "des Erlauchten", dessen Abstammung von Gf. Hunfrid von Rätien strittig ist. B., der 889 auch als Graf in der schwäb. Bertoldsbaar amtierte, scheiterte 911 als princeps Alamannorum mit dem Versuch, ein Herzogtum zu errichten. Die Gegenpartei unter Führung Bf. Salomos III. von Konstanz tötete ihn und seinen Bruder. Seine Söhne, darunter Burchard II., wurden verbannt.

    Literatur
    – M. Borgolte, Die Gf. Alemanniens in merowing. und karoling. Zeit, 1986, 85-87
    – E. Hlawitschka, «Beitr. zur Genealogie der Burchardinger und Liutpoldinger», in Herrschaft, Kirche, Kultur, hg. von G. Jenal, 1993, 203-217
    Autorin/Autor: Michael Borgolte



    Name:
    Wohl Stammvater der Burchardinger
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burchardinger_(rätisches_Adelsgeschlecht)

    Burkhard + Liutgard? von Sachsen?. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 29.  Liutgard? von Sachsen?
    Kinder:
    1. 14. Herzog Burkhard II. (Burchard) von Schwaben (Hunfriedinger / Burchardinger) wurde geboren in cir 885; gestorben am 29 Apr 926 in Novara, Italien.

  8. 30.  Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau)Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau) (Sohn von Adalbert von Thurgau (im Zürichgau)); gestorben in nach 929.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Zürichgau; Graf im Zürichgau; 889 urkundlich bezeugt.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Eberhardinger

    Die Eberhardinger waren eine Familie des schwäbischen Adels, die 889 mit Graf Eberhard I. im Zürichgau erstmals Erwähnung findet.
    Die verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Familie sind nur stückweise eindeutig geklärt, deutlich ist vor allem, dass Mitglieder der Familie immer wieder als Grafen des Zürichgaus und des Thurgaus und Vögte des Klosters Einsiedeln auftraten.
    Im Jahr 1050 waren die Eberhardinger im Besitz der von ihnen neu erbauten Nellenburg, nach der sich die Familie ab 1096 Grafen von Nellenburg nannte. Bereits drei Generationen später starben die Eberhardinger im Mannesstamm aus, wodurch die Landgrafschaft Nellenburg auf die Grafen von Veringen überging.

    Die wichtigsten Eberhardinger sind:
    • Eberhard I. (889 bezeugt), Graf im Zürichgau
    • Regelinda († 958), Ehefrau der Herzöge Burchard II. (Burchardinger) und Hermann I. (Konradiner) von Schwaben
    • Eberhard I. der Selige († 1076/79), Erbauer der Nellenburg, Verwandter Papst Leos IX.
    • Udo/Uto (X 1078), dessen Sohn, 1066 Erzbischof von Trier
    • Burkhard III. († wohl 1106), dessen Bruder, erster Graf von Nellenburg



    Name:
    Ahnherr der Eberhardinger

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zürichgau
    https://www.wikiwand.com/de/Zürichgau

    Eberhard + Gisela. Gisela wurde geboren in 865; gestorben in 911. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 31.  GiselaGisela wurde geboren in 865; gestorben in 911.

    Notizen:

    Name:
    Unruochingerin

    Gestorben:
    Verstarb wahrscheinlich bei der Geburt ihrer Tochter.

    Dies ist ein Widerspruch zu den Angaben auf der Stammtafel im gleichen Neujahrsblatt. (ms)

    Kinder:
    1. 15. Herzogin Reginlinde (von Schwaben) wurde geboren in zw 885 und 890; gestorben am 8 Aug 958 in Insel Ufenau, Zürichsee, Freienbach, SZ, Schweiz; wurde beigesetzt in Kloster Einsiedeln, SZ, Schweiz.


Generation: 6

  1. 48.  Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte Graf Boso von Arles (von Italien) (Bosoniden), der Alte gestorben in vor 855.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf in Italien
    • Titel (genauer): Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Arles

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_von_Arles

    Boso von Arles (auch Boso der Alte genannt; † vor 855) war Graf von Arles und in Italien.
    Er ist der Stammvater der Bosoniden und tritt in den Annalen nur deswegen auf, weil er 826 in einer Vereinbarung mit Kaiser Ludwig dem Frommem Familienbesitz bei Nimwegen aufgab und gegen entsprechenden Besitz bei Vercelli in Italien eintauschte.
    Darüber hinaus ist er als Schwiegervater des Königs Lothar II. von Lotharingien bekannt, durch eine Ehe, die allerdings erst geschlossen wurde, als er bereits verstorben war.

    Mehr unter dem Link oben..

    Name:
    Stammvater der Bosoniden

    Kinder:
    1. 24. Herzog Hugbert in Transjuranien (von Arles) (Bosoniden) gestorben in 864 in Orbe, VD, Schweiz.
    2. Theutberga von Arles (von Vienne) (Bosoniden) gestorben in nach 869 in Metz, Abtei Sainte-Glossinde.
    3. Richeut ? von Arles (von Vienne) (Bosoniden)

  2. 52.  Kaiser Lothar I. von LothringenKaiser Lothar I. von Lothringen wurde geboren in 795 (Sohn von Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme und Kaiserin Irmingard von Haspengau); gestorben am 29 Sep 855 in Kloster Prüm bei Trier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Lothair I
    • Französischer Name: Lothaire I.
    • Titel (genauer): von 814 bis 817 König von Bayern, von 817/823 bis 855 römischer Kaiser (bis 840 als Mitkaiser), von 822 bis 855 (Unter-)König von Italien (König der Langobarden) und von 843 bis 855 König des fränkischen Lotharii Regnum („Mittelreich“).
    • Titel (genauer): Holy Roman Emperor (817–855, co-ruling with his father until 840), and the governor of Bavaria (815–817), Italy (818–855) and Middle Francia (840–855)
    • Titel (genauer): Roi d'Italie, Roi de Lotharingie, Empereur d'Occident (de 840 à 855)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_I._(Frankenreich)

    Heiliger[1] Lothar I. (* 795; † 29. September 855 in der Abtei Prüm, Prüm) war von 814 bis 817 König von Bayern, von 817/823 bis 855 römischer Kaiser (bis 840 als Mitkaiser), von 822 bis 855 (Unter-)König von Italien (König der Langobarden) und von 843 bis 855 König des fränkischen Lotharii Regnum („Mittelreich“).

    Lothar war der älteste Sohn Ludwigs des Frommen und dessen Ehefrau Irmingard. Er gehörte somit zum Adelsgeschlecht der Karolinger. Seit August 814 regierte er Bayern und im Juli 817 wurde er bei der Teilung des Reichs durch Ludwig den Frommen Mitkaiser[2]. Mitte Oktober 821 vermählte er sich in Diedenhofen mit Irmingard von Tours, Tochter des Grafen Hugo von Tours. 822 erhielt er auch Italien und ein Jahr später, zu Ostern am 5. April 823, von Papst Paschalis I. die Kaiserkrone.[3]
    Im November 824 erließ er die Konstitution Lothars, welche die Rechte des Kaisers und des Papstes in Rom und im Kirchenstaat festsetzte. Als aber Ludwig der Fromme dem von seiner zweiten Gemahlin Judith geborenen Sohn Karl dem Kahlen im August 829 auf dem Reichstag zu Worms Alemannien zubestimmte, empörten sich die drei Söhne aus erster Ehe gegen den Vater und setzten ihn 830 ab. 831 wurde Ludwig jedoch wieder befreit und Lothar verlor die Regentschaft.
    Bei einer neuen Empörung 833 standen sich die Parteien Ende Juni auf dem Rotfeld bei Colmar gegenüber, bis Ludwig alle Unterstützung verloren hatte und am 30. Juni gezwungen war, sich zu ergeben und faktisch abzudanken. Es folgte ein öffentliches Schuldbekenntnis und die Verbannung Judiths und deren Sohnes Karl in ein Kloster. Das Colmarer Rotfeld wurde aufgrund der geschlossenen und gebrochenen Eide bald nur noch als „Lügenfeld“ bezeichnet.
    Lothar wähnte nun seine Herrschaft über das Gesamtreich gesichert, doch nun verbündeten sich seine Brüder mit ihrem abgesetzten Vater Ludwig und holten ihn auf den Thron zurück. Ludwig der Fromme wurde am 1. März 834 in Saint-Denis wieder eingesetzt; Lothar, der nach Burgund geflohen war, musste sich im Juni 834 in Blois unterwerfen; er behielt lediglich Italien als Unterkönigreich, das er ohne Zustimmung Ludwigs nicht mehr verlassen durfte.
    Bei der neuen Teilung des Reichs nach Pippins Tod wurde Lothar wieder zu Gnaden angenommen und bekam außer Italien Austrasien ohne Bayern (Juni 839). Nach des Vaters Tod (Juni 840) beanspruchte Lothar die volle Anerkennung als Kaiser. Allein Ludwig und Karl schlugen ihn bei Fontenoy in Burgund am 25. Juni 841. Im Vertrag von Verdun vom 10. August 843 behielt Lothar außer der Kaiserwürde und Italien Burgund und die Länder zwischen Rhein, Maas und Schelde bis an die Nordsee mit den beiden Hauptstädten Rom und Aachen, das sogenannte „Mittelreich“.
    Während Lothar zur Festigung seiner Macht in Aachen blieb, verwüsteten die Araber 848 seine italienischen Provinzen, plünderten die Normannen die Küsten der Nordsee. Der hohe Klerus errang eine selbstständige Stellung und die großen Vasallen übten nach Lothars Vorbild Willkür und Gewaltherrschaft.
    Bereits schwer erkrankt, teilte Lothar I. am 19. September 855 in der Teilung von Prüm sein Reich unter seine Söhne:
    • Ludwig II. († 875) erhielt die Kaiserwürde und Italien.
    • Karl von der Provence († 863) erhielt die Provence und den zum Mittelreich gehörenden größeren Teil Burgunds (der kleinere Teil, die heutzutage „Burgund“ [„Bourgogne“] genannte Region im Zentrum des heutigen Frankreichs, war bereits seit 843eil des Westfrankenreiches).
    • Lothar II. († 869) erhielt den nach ihm benannten Nordteil des Reiches (Lotharingien).
    Nach der Abdankung zog sich Lothar I. in die Abtei Prüm in der Eifel zurück, wo er wenige Tage später, am 29. September 855, starb und auch bestattet wurde.

    Nachleben
    Lothars Gebeine wurden 1721 beim Neubau der Abteikirche in den neuen Hochaltar umgebettet und 1860 wiedergefunden. 1874 wurde mit finanzieller Unterstützung Kaiser Wilhelms I. ein neues Grabmal geschaffen. In die Grabplatte wurde die Grabinschrift von Hrabanus Maurus eingemeißelt:
    „Continet hic tumulus memorandi Caesaris ossa, Hlotharii, magni principis atque pii. Qui Francis, Italis, Romanis praefuit ipsis, Omnia sed sprevit, pauper et hinc abiit. Nam bis tricenos monachus sic attigit annos, Et se mutavit, ac bene post obiit. III. Cal. Octob.“
    „Es birgt dieses Grab die Gebeine des unvergesslichen Kaisers, Lothars, des großen und gottesfürchtigen Herrschers. Der über Franken, Italier, selbst Römer gebot. Verschmähte doch alles und ging dann als Armer hinweg. Als Mönch erreichte er ja gerade die Sechzig. Wandelte sich und schied danach selig dahin am 29. September [855].“
    Auf Lothar geht der Spruch Tempora mutantur zurück.

    Rezeption
    In den erzählenden Quellen wird Lothar meist als von Ehrgeiz getrieben und ohne jegliche Staatsräson geschildert. Dieser ausgesprochen negative Ruf wird auch von zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen aufgegriffen und wiedergegeben. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Hauptquellen zu jener Zeit allesamt aus dem Umfeld von Lothars Brüdern Karl und Ludwig stammen. Ein Geschichtswerk aus seinem eigenen Umfeld, worin er zweifellos in einem positiveren Licht geschildert worden wäre, ist entweder nicht entstanden oder nicht überliefert. Das traditionell negative Bild dieses Herrschers dürfte ihm daher nicht gerecht werden. Eine dies berücksichtigende neuere Darstellung seiner Person und Herrschaft fehlt bisher.

    Nachkommen
    Aus seiner Ehe mit Irmingard hatte Lothar neun Kinder:
    • Ludwig II. (* wohl 825; † 875), Mitkaiser
    • Helletrud (Hiltrud) (* wohl 826; † nach 865/866), ∞ Graf Berengar († vor 865/866)
    • Bertha (* wohl 830; † nach 7. Mai 852, wohl 877), vor 847 Äbtissin von Avenay, vielleicht Äbtissin von Faremoutiers
    • Tochter (vielleicht Ermengarde/Irmgard) (* wohl 826/830), 846 entführt; ∞ Giselbert, Graf im Maasgau (Reginare), 866 Graf im Lommegau, Ehe 849 anerkannt.[4]
    • Gisla (* wohl 830; † 860), 851–860 Äbtissin von San Salvatore in Brescia
    • Lothar II. (* wohl 835; † 869), König von Lothringen, ∞ 855 Teutberga, Tochter des Grafen Boso von Arles (Bosoniden)
    • Rotrud (getauft 835/840 in Pavia), ∞ um 850/851 Lambert Graf der Bretonischen Mark, Graf von Nantes (Widonen), X 1. Mai 852
    • Karl (* wohl 845; † 25. Januar 863 im Kloster St-Pierre-les-Nonnains, heute Lyon), König in Burgund
    • Karlmann (* 853)




    Literatur
    • Geschichtsverein Prümer Land e.V. (Hrsg.): Lothar I., Kaiser und Mönch in Prüm – Zum 1150. Jahr seines Todes. Prüm 2005, ISBN 3-931478-19-X.
    • Mathias Geiselhart: Die Kapitulariengesetzgebung Lothars I. in Italien. Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 15, Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2002, ISBN 3-631-38943-4
    • Hans-Werner Goetz: Lothar I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 1223 f.
    • Theodor Schieffer: Lothar I. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 210–216 (Digitalisat).
    Weblinks
    • Literatur von und über Lothar I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Literatur im Opac der Regesta Imperii
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1 http://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Lothar.html
2 Annales regni francorum, G.H.Pertz (Hg.), Annales regni francorum inde a. 741 usque ad 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi (MGH SS rer. Germ. in us. scholar. separatim editi 6), Hannover 1895, a. 817, S. 146 
3 http://www.newadvent.org/cathen/11514a.htm 
4 Annales Fuldenses zum Jahr 846: "DCCCXLVI. Gisalbertus vassallus Karli filiam Hlutharii imperatoris rapupuit et in Aquitaniam profectus in coniugem accepit. Hludowicus occidentem profectus 5 mense Martio cum Karlo placitum habuit; in quo uterque eorum publice contestatus est suae non fuisse voluntatis, quodh Gisalbertus filiae Hlutharii iungereturur, ut his auditis Hlutharius facilius placari potuisset." - "846. Giselbert, ein Vasall Karls [des Kahlen], raubte eine Tochter des Kaisers Lothar, und ging nach Aquitanien, wo er sie heiratete. Ludwig [der Deutsche] zog nach Westen und hielt iim Monat März mit Karl einen Hoftag ab, wo beide öffentlich bezeugten, dass es nicht ihr Wille gewesen sei, dass Giselbert sich mit Lothars Tochter verbinde, damit Lothar leichter beschwichtigt werden könne, wenn dies bekannt würde." Der Name der geraubten Tochter wird in späteren Quellen mit Ermengard angegeben, wobei es vermutlich zu einer Verwechslung kam (Erich Brandenburg, Die Nachkommen Karls des Großen, Leipzig 1935, Nachdruck 1998, Tafel 1 Seite 2 und Anmerkungen S. 112)

    Lothar heiratete Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige am 15 Okt 821 in Diedenhofen an der Mosel. Irmgard (Tochter von Hugo von Tours und Aba (Ava) N.) wurde geboren in cir 805; gestorben am 20 Mrz 851. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 53.  Kaiserin Irmgard von Tours (von Erstein), die Heilige wurde geboren in cir 805 (Tochter von Hugo von Tours und Aba (Ava) N.); gestorben am 20 Mrz 851.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Irmingard_von_Tours

    Irmingard, auch Irmgard von Erstein (* um 805; † 20. März 851 in Erstein) war eine Tochter des Grafen Hugo von Tours aus dem Haus der Etichonen. Sie war Kaiserin und Klosterstifterin und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.

    Irmingard heiratete Mitte Oktober 821 in Diedenhofen den karolingischen Mitkaiser Lothar I. (795–855). 834 erhielt sie die Abtei San Salvatore in Brescia. Zwei Jahre vor ihrem Tod, im Jahre 849, stiftete sie bei der Pfalz Erstein im Elsass einne Frauenabtei mit dem Patrozinium der Heiligen Maria und Cäcilia, als Geschenk hierzu erhielt sie aus Rom mehrere große Reliquienschätze. Ihre Tochter Rotrud wurde als erste Äbtissin eingesetzt. Nach ihrem Tode wurde Irmingard in der Abteikirche zu Erstein begraben; den Text zu ihrem Epitaph verfasste Hrabanus Maurus OSB.[1]

    Die heilige Irmingard wird im fürstlichen Gewand dargestellt, zu ihren ikonografischen Heiligenattributen zählen die Krone, das Zepter und als Hinweis auf die Klosterstiftung ein Kirchenmodell. Ihr Gedenktag ist der 20. März.

    Lothar I. und Irmingard hatten neun Kinder:
    • Ludwig II. (* wohl 825; † 875) Mitkaiser
    • Helletrud (Hiltrud) (* wohl 826; † nach 865/866) ∞ Graf Berengar († vor 865/866)
    • Bertha (* wohl 830; † nach 7. Mai 852, wohl 877), vor 847 Äbtissin von Avenay, vielleicht Äbtissin von Faremoutiers
    • Tochter (* wohl 826/830) 846 entführt, ∞ Giselbert, Graf im Maasgau (Reginare), 866 Graf im Lommegau, Ehe 849 anerkannt
    • Gisla (* wohl 830; † 860) 851-860 Äbtissin von San Salvatore in Brescia
    • Lothar II. (* wohl 835; † 869) König von Lothringen ∞ I 855 Teutberga, Tochter des Grafen Boso von Arles (Bosoniden)
    • Rotrud (getauft 835/840 in Pavia) ∞ um 850/851 Lambert Markgraf der Bretagne, Graf von Nantes (Widonen) X 1. Mai 852
    • Karl (* wohl 845; † 25. Januar 863 im Kloster St-Pierre-les-Nonnains, heute Lyon), König in Burgund
    • Karlmann (* 853



    Literatur
    • Brigitte Kasten: Kaiserinnen in karolingischer Zeit. In: Amalie Fößel (Hrsg.): Die Kaiserinnen des Mittelalters. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2360-0, S. 11–34, insbesondere S. 16–18.
    • Lexikon der Heiligen, Verlagsgruppe Weltbild, Augsburg, 2005, ISBN 3-8289-4980-0.
    Weblinks
    • Irmgard von Erstein im Ökumenischen Heiligenlexikon
    • Heilige und Namenspatrone auf heilige.de
    • Profil auf kirchensite.de (Bistum Münster)
    • Genealogie Mittelalter: Irmgard von Tours
    Einzelnachweise
1 Thomas Zotz: Irmgard v. Erstein. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 3. Auflage. Band 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996, Sp. 599.

    Kinder:
    1. König Ludwig II. von Italien wurde geboren in 825; gestorben in 875.
    2. Irmgard ? (Ermengarde) von Lotharingien wurde geboren in zw 826 und 830.
    3. 26. König Lothar II. von Lothringen wurde geboren in cir 835; gestorben am 8 Aug 869 in Piacenza, Toscana, Italien.

  4. 56.  Graf Adalbert II. im Thurgau (Hunfriedinger) (Sohn von Graf Adalbert I. beider Rätien (Hunfriedinger)); gestorben in zw 903 und 905.

    Adalbert heiratete Gräfin Judith von Friaul (Unruochinger) in cir 864. Judith (Tochter von Markgraf Eberhard von Italien (von Friaul) (Unruochinger) und Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger)) gestorben in nach 888. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 57.  Gräfin Judith von Friaul (Unruochinger) (Tochter von Markgraf Eberhard von Italien (von Friaul) (Unruochinger) und Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger)); gestorben in nach 888.

    Notizen:

    Es ist schwierig die genaue Situation von Judith herauszufinden. Es führen mich zwei Linien zu ihr mit jeweils zwei verschiedenen Partner, Adalbert II. im Thurgau sowie Anulf I. von Bayern. Dazu habe ich Angaben gefunden wonach sie auch mit einem weiteren Mann, Konrad II. von Burgund mind. ein Kind hatte. Ich finde aber keine Nachweise, dass sie drei Ehemänner hatte. (ms)
    Dies muss noch weiter geklärt werden!



    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Friaul

    Judith von Friaul, auch Judith im Sülichgau, (* nach 888; † ?) war Herzogin von Bayern.
    Judith war Tochter des Grafen Eberhard im Sülichgau aus dem Geschlecht der Unruochinger und der Gisela von Verona. Sie heiratete im Jahre 910 Herzog Arnulf von Bayern. Ihre älteste Tochter Judith heiratete Heinrich I. von Bayern, Bruder des Kaisers Otto I., was die Einbindung Bayerns in das entstehende Heilige Römische Reich entscheidend förderte.
    Als Unruochingerin brachte Judith Erbansprüche auf die langobardische Königskrone mit in die Ehe, die Herzog Arnulf 934 für seinen Sohn Eberhard in einem Italienfeldzug vergeblich zu verwirklichen suchte.

    Kinder
    • Eberhard (* um 912; † um 940), 937–938 Herzog von Bayern
    • Arnulf (II.) (* um 913; † 22. Juli 954), Pfalzgraf von Bayern
    • Hermann († 954)
    • Heinrich
    • Ludwig (* um 930; † nach 974)
    • Judith († nach 984), oo Herzog Heinrich I. von Bayern
    • Tochter N.N.

    Kinder:
    1. 28. Markgraf Burkhard I. (Burchard) von Schwaben (in Rätien) (Hunfriedinger / Burchardinger) wurde geboren in cir 865; gestorben in 911.
    2. Adalbert von Thurgau (im Zürichgau) gestorben in cir 911.

  6. 60.  Adalbert von Thurgau (im Zürichgau)Adalbert von Thurgau (im Zürichgau) (Sohn von Graf Adalbert II. im Thurgau (Hunfriedinger) und Gräfin Judith von Friaul (Unruochinger)); gestorben in cir 911.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zürichgau

    Der Zürichgau (auch das Zürichgau) war ein mittelalterlicher Gau mit der Stadt Zürich als Zentrum. Ein erster Graf in Zurihgauuia lässt sich mit Pebo 741/46 nachweisen. Ursprünglich eine Unterabteilung des Thurgau wurde der Zürichgau als alemannischer Gau um 820 vom Thurgau abgetrennt, zunächst unter einem Grafen Ruadker, gefolgt von einer Reihe von Eberhardingern, aus denen später die Grafen von Nellenburg hervorgingen. 915 fiel der Zürichgau als Gau des Herzogtums Schwaben wieder zusammen mit dem Thurgau an die Burchardinger. Im späten 10. Jahrhundert erscheinen die Nellenburger und zwischen 1077 und 1172 die Lenzburger als Landgrafen.[1]
    Der Zürichgau umfasste im Frühmittelalter das Becken des Zürichsees und das Limmattal (Teile des heutigen Kantons Zürich rechts der Glatt zählten zum Thurgau). Er grenzte im Südosten (in der Linthebene) an Churrätien und im Norden (am Rhein) an den Alpgau. Dazu umfasste er wesentliche Teile der damals erst spärlich besiedelten Gebiete der späteren Innerschweiz (Zug, Uri, Schwyz, Teile von Unterwalden und Glarus und die östlichen Gebiete von Luzern).[2] Dies änderte sich erst im Hochmittelalter mit dem Aufstieg des regionalen Ministerialadels und der Gründung neuer Städte (Luzern und Zug).
    Im späten 12. Jahrhundert fiel dann der westliche Teil des Zürichgaus an die Habsburger und der östliche an die Kyburger. Die letzten Grafen des Zürichgaus, die Zähringer, starben 1218 aus und die Stadt Zürich wurde reichsunmittelbar. Habsburger Ansprüche in der Innerschweiz führten zur politischen Dynamik, die in die Entstehung der Alten Eidgenossenschaft mündete.
    Im mittleren 14. Jahrhundert begann die territoriale Expansion Zürichs und bis um 1450 fiel die Mehrheit des Zürichgaus, im Wesentlichen das Gebiet des Kantons Zürich, unter Zürcher Herrschaft. Teile des Zürichgaus links der Limmat wurden als östlicher Teil des Aargaus betrachtet und 1415 durch die Eidgenossen von den Habsburgern erobert. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Begriff Zürichgau (Zürichgaw) weiter verwendet für das Herrschaftsgebiet der Stadt Zürich, der alternative Begriff „Kanton“ kam im Verlauf des 16. Jahrhunderts allmählich in Gebrauch, aber noch im späten 18. Jahrhundert konnte Zürichgow als deutsche Übersetzung für französisches canton de Zurich stehen.[3] Seit der Gründung des modernen Kantons Zürich 1831 findet „Zürichgau“ allenfalls noch antiquiert oder ironisch Verwendung.

    Grafen im Zürichgau
    • (Rupert) Cancor († nach 782) (Robertiner) 745 Graf im Oberrheingau (Thurgau), 758 Graf im Breisgau, 775/778 Graf im Zürichgau, 754 Mitstifter von Kloster Lorsch, ∞ Angila
    • Gerold (ab 826 nachweisbar, 832/34 für wenige Jahre auch Graf im Thurgau, im Zürichgau bis 867 nachweisbar)[4]
    • Hunfried III., um 850, Graf im Zürichgau (Burchardinger)
    • Eberhard I. (Eberhardinger) um 900, Graf im Zürichgau, ∞ Gisela



    Weblinks
    • Peter Erhart: Zürichgau In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Einzelnachweise
    1 Reinhold Kaiser: Vom Früh- zum Hochmittelalter. In: Geschichte des Kantons Zürich. Bd. 1, Frühzeit bis Spätmittelalter. Werd: Zürich 1995, S. 130–171; S. 131 f.
    2 Beschreibung nach der Darstellung in G. Droysen: Allgemeiner Historischer Handatlas. Bielefeld/Leipzig 1886, 22 f. Vgl. auch Otto Henne am Rhyn: Geschichte des schweizervolkes und seiner kultur von den ältesten zeiten bis zur gegenwart. (1865), S. 40: „das Zürichgau, dem der St. Gallische 'Seebezirk' (Uznach und Rapperswil), wo der Steinerbach die Grenze gegen das rätische Gaster bildete, der grösste Theil des jetzigen Kantons Zürich, der Kanton Schwiz östlich von Lowerzersee und der 'Platte', Uri (mit Ausnahme des rätischen Urserenthales) und wol auch Glaris angehörten. In späterer Zeit scheint das Zürichgau auch nach Unterwalden hinein gereicht zu haben, da in einer Urkunde Engelberg als dazugehörig erscheint.“
    3 So in einer Karte von Abraham Ruchat: L'Etat et les Delices de la Suisse. Gedruckt bei Wetsteins und Smith in Amsterdam, 1770.
    4 Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Böhlau, Wien 1963, S. 21 f., gemäss Genealogie Mittelalter.

    Kinder:
    1. 30. Graf Eberhard I. von Thurgau (im Zürichgau) gestorben in nach 929.