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Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige

Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige

männlich 1085 - 1152  (67 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige wurde geboren in 1085 (Sohn von Hugo von Vermandois (von Frankreich) und Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)); gestorben am 14 Okt 1152.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Valois, Amiens und Vermandois (seit 1102 )

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(Vermandois)

    Rudolf I., genannt der Tapfere oder der Einäugige (Raoul I. le vaillant oder le borgne) (* 1085; † 14. Oktober 1152), war seit 1102 Graf von Valois, Amiens und Vermandois. Er war der Sohn des französischen Prinzen und Kreuzfahrers Hugo I., Graf von Vermandois und Valois, und der Adelheid, der Erbin der Grafschaften Vermandois und Valois. Väterlicherseits war er ein Enkel König Heinrichs I. von Frankreich.

    Leben
    Um 1120 heiratete er Eleonore von Blois, Tochter des Grafen Stephan II. und der Adele von England. Ihr gemeinsamer Sohn war Hugo II., Graf von Vermandois und Valois, der später als Felix von Valois heiliggesprochen wurde.
    Er unterstützte die Könige Ludwig VI. den Dicken und Ludwig VII. den Jungen gegen die aufständischen Adligen. Bei der Einnahme von Livry (1129) verlor er ein Auge. Im darauf folgenden Jahr, bei der Belagerung von Coucy, tötete er Thomas de Marle, den Herrn von Coucy. 1131 ernannte ihn der König zum Seneschall von Frankreich, nachdem dieses Amt nach dem Sturz der Familie Garlande vier Jahre lang vakant gewesen war.
    Im Haushalt der französischen Königin Eleonore von Aquitanien lebte unter anderem ihre jüngere Schwester Petronilla. Die 16-Jährige begann im Sommer 1141 eine Affäre mit dem 35 Jahre älteren Rudolf, der mit einer nahen Verwandten von Graf Theobaald IV. von Blois verheiratet war.[1] Im Winter 1141/1142 fand Ludwig drei wohlgesinnte Bischöfe, die Rudolfs bestehende Ehe wegen zu enger Blutsverwandtschaft aufhoben und ihn anschließend mit Petronilla verheirateten.[2] Theobald von Blois nahm nicht nur seine Verwandte und ihre Kinder in seinem Haushalt auf, sondern protestierte bei Papst Innozenz auch gegen Ludwigs Einmischung in eine Angelegenheit, die allein von der Kirche zu entscheiden sei.[3] Unterstützung fand Theobald bei Bernhard von Clairvaux, der sich gegenüber Papst Innozenz schockiert über das Verbrechen gegen die Familie Champagne und gegen das Sakrament der Ehe äußerte.[4]
    Bei einem von Papst Innozenz angeordneten Konzil im Juni 1142 exkommunizierte der päpstliche Legat Kardinal Yves einen der drei an der Eheannullierung beteiligten Bischöfe, suspendierte die beiden anderen von ihrem Amt und ordnete an, dass Rudolf zu seiner Ehefrau zurückkehre. Als Rudolf sich diesem verweigerte, wurden sowohl er als auch Petronilla exkommuniziert und ihr Herrschaftsgebiet unter Interdikt gestellt. Ludwig weigerte sich, die Entscheidung des päpstlichen Legats anzuerkennen, die er als Angriff auf seine königliche Autorität interpretierte, und begann einen Kriegszug gegen Theobald, den er beschuldigte, an dieser Entwicklung schuld zu sein.[5] Der Konflikt um die Ehe wurde erst 1148 beigelegt, als das französische Königspaar sich auf einem Kreuzzug befand. Mit Hilfe zweier Kardinäle wurde in Rom eine Absolution für Rudolf erwirkt, womit alle Hindernisse für seine Heirat mit Petronilla beseitigt waren.[6]
    Die Auseinandersetzungen um die Heirat von Eleonores jüngerer Schwester Petronilla und der anschließende Feldzug in der Champagne führten erstmals auch dazu, dass die Rechtmäßigkeit der Ehe zwischen Eleonore und Ludwig hinterfragt wurde. Der Bisischof von Lyon war der erste, der auf den engen Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Ehepartnern hinwies und Clairvaux griff in seinen Auseinandersetzungen mit Ludwig zwei Mal die Frage auf, warum Ludwig wegen zu enger Blutsverwandtschaft die Auflösung der ersten Ehe seines Seneschalls betreibe, während er selber nicht weniger eng mit Eleonore verwandt sei.[7]
    Mit Petronilla hatte er zwei Kinder:
    • Mabile, (* wohl 1143; † 26. März 1182[8] in Arras) 1167 Gräfin von Vermandois etc., begraben in der Kathedrale von Amiens; ∞ 1159 Philipp I. († 1191), 1168 Graf von Flandern, 1167 Graf von Vermandois etc., Regent von Frankreich;
    • Rudolf II. der Aussätzige († 1167), Graf von Vermandois und Valois etc., ∞ um 1160 Margarete von Flandern (* um 1145; † 1194), 1191 Gräfin von Flandern, Tochter des Dietrich von Elsass, Graf von Flandern.
    Als Ludwig VII. 1147 zum Zweiten Kreuzzug aufbrach, blieb Rudolf als Regent (gemeinsam mit Abt Suger von Saint-Denis) in Frankreich. Nach der Rückkehr des Königs verstieß dieser seine Ehefrau Eleonore und Rudolf deren Schwester Petronilla, um sich 1152 ein drittes Mal zu verheiraten, jetzt mit Laurette von Flandern, der Tochter des Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, der Schwester seiner späteren Schwiegertochter. Mit ihr hatte er eine Tochter, die fünfmal verheiratet war:
    • Eleonore (* 1152; † 1213), 1183 Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin,
    • ∞ I) Gottfried von Hennegau († 7. April 1163), Graf von Ostrevant;
    • ∞ II) vor 1167 Wilhelm IV. († 1168), 1161 Graf von Nevers;
    • ∞ III) um 1170 Matthäus von Elsass († 1173), 1160 Graf von Boulogne;
    • ∞ IV) um 1175 Matthieu III. Graf von Beaumont-sur-Oise († 27. November 1208/09) (Haus Beaumont-sur-Oise);
    • ∞ V) um 1210 Stefan II. von Blois († 1252), Herr von Châtillon-sur-Loing.


    Literatur
    • Marion Meade: Eleanor of Aquitaine – a biographie. Penguin books, London 1991, ISBN 0-14-015338-1.
    • Daniela Laube: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Lang, Bern u.a. 1984, ISBN 3-261-03476-9.
    • Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63199-3.
    • Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. Pimlico, London 2000, ISBN 0-7126-7317-2.
    Anmerkungen
    1 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 39.
    2 Meade, S. 56.
    3 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 40.
    4 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 40.
    5 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 41.
    6 Ralph V. Turner: Eleonore von Aquitanien – Königin des Mittelalters. München S. 92.
    7 Alison Weir: Eleanor of Aquitaine. By the wrath of God, Queen of England. London 2000, S. 43–44.
    8 Todesdatum nach E. Lalou: Eleonore 7). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3 (1986), Sp. 1809.

    Rudolf heiratete Eleonore von Blois in cir 1120. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Eleonore und Rudolf I. hatten einen Sohn.

    Kinder:
    1. Graf Hugo II. von Vermandois (von Frankreich) wurde geboren am 9 Apr 1127 in Amiens, Frankreich; gestorben am 4 Nov 1212 in Kloster Cerfroid in Brumetz.

    Rudolf heiratete Aélis (Petronilla) von Aquitanien in cir 1142, und geschieden in ? 1151. Aélis (Tochter von Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) und Eleonore von Châtellerault) gestorben in nach 24 Okt 1153. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Mabile (Elisabeth) von Vermandois
    2. Rudolf II. von Vermandois (von Frankreich), der Aussätzige wurde geboren in 1145/47; gestorben in 1167.

    Rudolf heiratete Laurette von Elsass (von Flandern) in 1152. Laurette (Tochter von Graf Dietrich von Elsass (von Flandern) und Swanhild) gestorben in 1170. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Gräfin Eleonore von Vermandois wurde geboren in 1152; gestorben in 1213.

Generation: 2

  1. 2.  Hugo von Vermandois (von Frankreich)Hugo von Vermandois (von Frankreich) wurde geboren in 1057 (Sohn von Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger) und Anna von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 18 Okt 1101.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Valois und Vermandois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Vermandois

    Hugo Magnus von Vermandois (* 1057; † 18. Oktober 1101[1]) war durch Ehe Graf von Valois und Vermandois sowie ein Anführer des Ersten Kreuzzugs.
    Darstellung aus dem 12. Jahrhundert
    Hugo war der dritte Sohn König Heinrichs I. von Frankreich und dessen dritter Frau Anna von Kiew. Sein ältester Bruder Philipp I. erbte 1060 den väterlichen Thron.

    Beiname „Magnus“
    Wie alle Kapetinger mit Namen Hugo war der Graf von Vermandois auch mit dem Beinamen Magnus (deut: der Große) bekannt. So wurde er von zeitgenössischen Chronisten und Kreuzzugsteilnehmer wie Guibert von Nogent, Albert von Aachen und Fulcher von Chartres ebenso wie von späteren Autoren wie Robert von Torigni und Wilhelm von Tyrus genannt. Der gelegentlich auftretenden Behauptung, dieser Beiname sei durch einen Übersetzungsfehler Wilhelms von Tyrus entstanden, steht der Bericht des Guibert von Nogent entgegen, der über Hugo zu berichten wusste:
    „Die erste Kampfeslinie, welche den ersten Stoß der Türken zu tragen hatte, wurde angeführt von Hugo, der so war wie sein Name zeugt, Groß,…“
    – Guibert von Nogent (Gesta Dei per Francos)[2]

    Ehen und Nachkommen
    Hugo heiratete 1078 Adelheid (* um 1065; † 1120/24), die Erbtochter des Grafen Heribert IV. von Valois und Vermandois, und der Adela von Vexin. Beim Tod des Schwiegervaters 1080 übernahm er aus dem Recht seiner Frau deren elterliche Territorien.
    Mit Adelheid hatte er acht Kinder:
    • Mathilde (* 1080), ∞ 1090 Rudolf I., Herr von Beaugency († 1130);
    • Agnes (* vor 1085; † nach 1125), ∞ Bonifaz, Markgraf von Savona-Vasto († um 1130);
    • Konstanze († nach 1118), ∞ um 1100 Gottfried I., Graf von La Ferte-Gaucher;
    • Elisabeth (* vor 1088; † 1131), ∞ I) 1096 Robert von Beaumont, Graf von Meulan, 1. Graf von Leicester († 1118), 1115 geschieden, ∞ II) 1116 Wilhelm von Varennes, 2. Graf von Surrey († 1138);
    • Rudolf I. (* vor 1094; † 1152), Graf von Valois und Vermandois;
    • Simon († 1148), Bischof von Tournai und Noyon;
    • Heinrich († 1130), Herr von Chaumont-en-Vexin, Begründer der Linie Chaumont;
    • Beatrix († nach 1144), ∞ Hugo IV., Herr von Gournay-en-Bray († 1180).

    Nach seinem Tod heiratete seine Witwe 1103 Rainald II., Graf von Clermont.
    Erster Kreuzzug
    Anfang 1096 erreichte die Nachricht über die Synode von Clermont und den Ersten Kreuzzug den französischen Hof in Paris. König Philipp konnte nicht teilnehmen, da er exkommuniziert war, von Hugo wird gesagt, dass ihn die Mondfinsternis am 11. Februar 1096 veranlasste das Kreuz zu nehmen.
    Im Sommer brach Hugo mit seiner Armee in Paris auf und zog durch Italien nach Bari, von wo aus er die Adria überqueren und das Byzantinische Reich erreichen wollte, anders als viele übrige Kreuzfahrer, die auf dem Landweg über den Balkan reisten. Unterwegs schlossen sich ihm viele Kreuzfahrer an, die zur Gruppe des Grafen Emicho gehörten (siehe: Deutscher Kreuzzug von 1096), aber in Ungarn geschlagen worden waren, nachdem sie das Land geplündert hatten. Hugo überquerte die Adria von Bari aus, verlor aber viele Schiffe durch einen Sturm vor dem Hafen von Dyrrhachion. Hugo und der größte Teil seiner Truppen wurden vom byzantinischen Gouverneur Johannes Komnenos gerettet und anschließend entlang der Via Egnatia nach Konstantinopel begleitet, wo sie im November 1096 ankamen. Seine Ankunft kündigte er mit einem arroganten und beleidigenden Brief an den Kaiser Alexios I. an, in dem er ihn aufforderte, sich mit ihm zu treffen:
    Wisse, o König, dass ich König der Könige bin, und über allen stehe, die unter dem Himmel sind. Dir ist nun erlaubt, mich bei meiner Ankunft zu grüßen, und mit Pracht zu empfangen, wie es meinem Adel geziemt.
    Alexios war aufgrund des Volkskreuzzugs unter Peter dem Einsiedler, der früher im Jahr durchgezogen war, bereits vorsichtig in Bezug auf die Armeen, die angekündigt waren, und hielt Hugo in einem Kloster fest, bis dieser ihm den Vasalleneid geleistet hatte. Nachdem die letzten Kreuzfahrerteilheere im April 1097 in Konstantinopel eingetroffen waren und sich zu einem Gesamtheer vereinigt hatten, wurde die Reise durch Kleinasien fortgesetzt.
    Nachdem die Kreuzfahrer erfolgreich das Gebiet der Rum-Seldschuken in Kleinasien durchquert und die Belagerung Antiochias siegreich hinter sich gebracht hatten, wurde Hugo zusammen mit Balduin II. von Hennegau Anfang Juli 1098 nach Konstantinopel zurückgeschickt, um von Alexios Verstärkung zu erbitten. Der Kaiser war jedoch nicht interessiert. Hugo kehrte daraufhin nach Frankreich zurück, anstatt sich den Planungen für die Eroberung Jerusalems anzuschließen.
    Kreuzzug von 1101[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    In Frankreich wurde er verachtet, weil er sein Gelübde nicht erfüllt hatte, bis nach Jerusalem zu pilgern, und Papst Paschalis II. drohte ihm mit Exkommunikation. Daraufhin schloss er sich dem kleineren Kreuzzug von 1101 an, auf dem er in einer Schlacht gegen die Rum-Seldschuken bei Herakleia im Juni durch einen Pfeiltreffer am Knie verwundet wurde. Er entkam nach Tarsus, wo er am 18. Oktober 1101 an seinen Verletzungen starb. Er wurde in der Paulskirche in Tarsus begraben.[1]


    Einzelnachweise
    1 Kenneth M. Setton, Marshall W. Baldwin: A History of the Crusades. The First Hundred Years. University of Wisconsin Press, Madison 2006, ISBN 0-2990-4834-9, S. 362
    2 In prima acie in his videlicet, qui primas vires ictusque Turcorum exciperent, extitit Hugo, juxta sui nominis qualitatem vere Magnus,… – Guiberti Abbatis Gesta Dei per Francos Liber VI, §5, hrsg. in: Recueil des historiens des croisades (187), Historiens occidentaux IV, S. 205
    Weblinks
    Commons: Hugo von Vermandois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Hugues de France bei fmg.ac

    Hugo heiratete Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger) in 1078. Adelheid (Tochter von Heribert IV. von Vermandois und Adele von Valois) wurde geboren in 1065; gestorben am 28 Sep 1120/1124. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger)Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger) wurde geboren in 1065 (Tochter von Heribert IV. von Vermandois und Adele von Valois); gestorben am 28 Sep 1120/1124.
    Kinder:
    1. Mathilde von Vermandois wurde geboren in 1080.
    2. 1. Rudolf I. von Vermandois (von Frankreich), der Tapfere, der Einäugige wurde geboren in 1085; gestorben am 14 Okt 1152.
    3. Elisabeth (Isabel) von Vermandois wurde geboren in vor 1088; gestorben in 1131.


Generation: 3

  1. 4.  Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger)Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1008 (Sohn von König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme und Königin Konstanze von der Provence (von Arles)); gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Frankreich)

    Heinrich I. (* 1008 vor dem 17. Mai; † 4. August 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans) war von 1031 bis 1060 ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.
    Heinrich gehört zu den am wenigsten bekannten mittelalterlichen Königen Frankreichs, wofür das Fehlen einer ihm gewidmeten Biographie mitverantwortlich sein dürfte. Unter seiner Herrschaft nahm der Zerfall der königlichen Autorität gegenüber dem erstarkenden Lehnsadel zu, gegen den er lange Zeit anzukämpfen versuchte. Dies schlug sich unter anderem in seinem zu Lebzeiten beigegebenen, heute aber kaum bekannten, Beinamen Municeps nieder, der so viel wie „Unterwerfer“ bedeutet. Der Mönch Andreas von Fleury, der diesen Beinamen in den Miracula Sancti Benedicti festgehalten hatte, erklärte ihn wegen des ständigen Eroberns (sprich Unterwerfens) von Burgen, mit dem Heinrich zeit seines Lebens beschäftigt war.[1]

    Leben
    Heinrich war der zweite Sohn des westfränkischen, d. h. französischen Königs Roberts II. des Frommen und dessen dritter Frau Konstanze von der Provence. Sein älterer Bruder Hugo Magnus wurde 1017 zum (Mit)König gekrönt und damit zum designierteen Nachfolger in der Alleinherrschaft bestimmt. Nachdem der Vater bereits bis 1016 das burgundische Dukat seiner Herrschaft unterworfen hatte, wurde Heinrich in einer Kompromisslösung mit dem auf Autonomie bestehenden burgundischen Adel zu dessen Herzog eingesetzt. Als Hugo Magnus bereits 1025 gestorben war, wurde Heinrich vom Vater als nun ältester Sohn zum Nachfolger bestimmt, was durch seine am 14. Mai 1027 in Reims erfolgte Krönung bekräftigt wurde.

    Nachfolgekampf
    Die Nachfolgeregelung Roberts II. fand innerhalb der königlichen Familie keine ungeteilte Zustimmung. Königin Konstanze favorisierte den dritten Sohn, Robert, als Nachfolger auf dem Thron und konspirierte folglich gegen Heinrich. Als König Robert II. 1031 starb, entbrannte der Kampf um den Thron, durch den die Autorität der Krone schweren Schaden erlitt, denn die mächtigen Vasallen des Reiches wussten dies zur eigenen Machterweiterung zu nutzen. Die Partei Konstanzes und Roberts erhielt die Unterstützung des Grafen Odo II. von Blois, der bereits unter der Herrschaft Roberts II. gegen die Krone aufgetreten war und mit dem Erwerb der Champagne das Königtum geographisch in der sogenannten Île-de-France in seine Schranken gewiesen hatte. Gegen ihn konnte Heinrich aber mit dem Grafen Fulko III. Nerra von Anjou und dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen zwei mächtige Anhänger für sich gewinnen. Die Situation kulminierte sich im Kampf um den Sitz des französischen Kirchenprimas in Sens, der von Graf Odo gehalten aber ab 1032 von Heinrich belagert wurde. Der konnte die Koalition seiner Gegner im selben Jahr schwächen indem er seinen Bruder Robert zur Aufgabe seiner Thronansprüche bewegte und ihn mit dem Herzogtum Burgund entschädigte.
    Die endgültige Entscheidung wurde aber indirekt durch den Tod des Königs Rudolf III. von Burgund im Jahr 1033 herbeigeführt. Graf Odo II. von Blois hoffte diesen als König im Königreich Burgund (regnum Aerelatense) nachfolgen zu können, stieß dort aber in die Interessensphären des römisch-deutschen Kaisers Konrad II. hinein, der selbst das burgundische Regnum seinem Reich hinzuzufügen beabsichtigte, aufgrund einer Erbverfügung die der verstorbene König einst mit seinem Amtsvorgänger Kaiser Heinrich II. dem Heiligen getroffen hatte. Im Mai 1033 kamen Heinrich und Kaiser Konrad II. im lothringischen Deville zusammen und vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen gegen Odo. Der Kaiser fiel darauf in die Champagne ein, was Odo schließlich 1034 zu einem Ausgleich mit Heinrich nötigte, indem er seinen endgültigen Verzicht auf die Herrschaft in Sens einräumen wie auch seine Unterstützung für die Königinmutter Konstanze aufgeben musste.
    Heinrich hatte sich damit auf dem Thron behaupten können, gegenüber den großen Lehnsfürsten blieb er allerdings nur in einer Position als „erster unter gleichen“ verhaftet. Dem mit ihm verbündeten Normannenherzog musste er das südliche Vexin (noormannisches Vexin) als Aufwandsentschädigung überlassen, woraus später ein generationenlanger Streitfall zwischen der Krone und den Normannen erwachsen sollte. Aus dem Tod des Grafen Odo II. von Blois im Jahr 1037 konnte er nicht profitieren, da dessen Söhne ungehindert in dessen Ländereien nachfolgen konnten.

    Wilhelm der Bastard
    Im Jahr 1035 war der Herzog Robert der Prächtige von der Normandie gestorben und gemäß seinem Willen folgte ihm sein noch unmündiger Bastardsohn Wilhelm (der spätere „Eroberer“) nach. Für Heinrich eröffnete sich nun die Chance zu einer Stärkung der königlichen Position innerhalb der Normandie, da er nun als Schutzpatron des jungen Wilhelm und als Verteidiger dessen Rechte gegenüber seinen Konkurrenten auftreten konnte. Tatsächlich versank die Normandie in den kommenden Jahren in Anarchie und die Schutzbefohlenen des jungen Herzogs fielen nacheinander den blutigen Machtkämpfen zum Opfer. Im Jahr 1047 entschloss sich Heinrich persönlich die Lage zu regeln indem er mit einem Heer in die Normandie zog, in der Schlacht von Val-èès-Dunes die Rebellen vernichtend schlug und Wilhelm somit das Herzogtum sicherte. Mit ihm als loyalen Verbündeten wandte sich Heinrich nun gegen den zu mächtig gewordenen Grafen Gottfried II. Martel von Anjou, der sich allerdings als militärisch starker Gegner erwies und bis zum Jahr 1052 über das Maine hinaus bis in die Normandie hinein expandieren konnte.
    Das Jahr 1052 wurde zum Wendejahr im Verhältnis zwischen Heinrich und Herzog Wilhelm, als dieser eine Tochter des mächtigen Grafen Balduin V. von Flandern heiratete. Diese Absicht hatte Wilhelm schon einige Jahre lang verfolgt, dabei aber auf dem zweiten Konzil von Reims (1049) von Papst Leo IX. persönlich ein Verbot zu dieser Verbindung eingefahren. Der Bruch dieses Gebots kam faktisch auch einer Emanzipation von den Interessen Heinrichs gleich, denn der war aus machtpolitischen Motiven heraus an ein gutes Einvernehmen mit seinem Klerus und dem Papst gelegen, zumal dieser ein Vertrauensmann Kaiser Heinrichs III. war, mit dem wiederum Heinrich durch seine Ehe verwandtschaftlich verbunden war. Außerdem ließ die Verbindung zwischen Normandie und Flandern im Norden Frankreichs einen Machtblock entstehen, gegenüber dem das Königtum in der Île-de-France unterlegen war.
    Heinrich reagierte auf Wilhelms eigenmächtiges Handeln durch eine Versöhnung mit Graf Gottfried II. von Anjou, mit dem er ein militärisches Vorgehen gegen Wilhelm vereinbarte um diesen wieder unter seine Botmäßigkeit zu zwingen. In der Schlacht von Mortemer 1054 erlitten sie jedoch überraschend eine empfindliche Niederlage gegen Wilhelm und die 1057 folgende Niederlage in der Schlacht von Varaville besiegelte das Ende der königlichen Autorität in der Normandie. Heinrich war danach außerstande noch etwas gegen Wilhelm unternehmen zu können, vor allem nachdem 1060 mit Graf Gottfried II. von Anjou sein einziger nennenswerter Verbündeter gestorben war und dessen Erben sich gegenseitig bekämpften.

    Letzte Jahre
    Die letzten zehn Jahre seines Lebens verfiel Heinrich in eine weitgehende Tatenlosigkeit in der sich der Machtverfall des Königtums gegenüber den Fürsten des Königreichs manifestierte, gegen welche die Krone faktisch handlungsunfähig war. Selbst innerhalb der Île-de-France, die den unmittelbaren Machtbereich des Königs (Krondomäne) darstellte, traten die lokalen Burgherren zunehmend eigenständig auf und führten blutige Fehden untereinander, ein Zustand, der noch für Heinrichs Enkel, König Ludwig VI. den Dicken, bestimmend in seiner Herrschaft war. Den überhandnehmenden Fehden unter dem Feudal- und Burgadel stand Heinrich teilnahmslos gegenüber. In erster Linie ging dagegen, wenn auch nur begrenzt erfolgreich, die Geistlichkeit des Landes vor durch erste Proklamationen des Gottesfriedens (französisch: Paix de Dieu) und später dann der Waffenruhe Gottes (französisch: Trêve de Dieu).
    Auch die Beziehungen zum ostfränkischem Reich hatten sich zunehmend verschlechtert, als Heinrich nach dem Tod seiner ersten Frau eine Tochter des Großfürsten von Kiew geheiratet hatte und damit in einem Bündnisnetz antikaiserlicher Mächte eintrarat. Die Verhältnisse wurden weiter getrübt als 1052 die Mönche des Klosters Sankt-Emmeram zu Regensburg die Behauptung aufstellten, die Gebeine des Märtyrers und Heiligen Dionysius würden sich in ihrem Besitz befinden. Angeblich habe einst König Arnulf die Gebeine nach einem Feldzug in die westliche Francia als Beutegut nach Regensburg transferieren lassen. Nachdem Kaiser Heinrich III. diesen Behauptungen sein Gehör geschenkt hatte und damit eine Patronage des östlichen Regnums auf den ersten Heiligen des westlichen Regnums reklamierte, fühlten sich Heinrich und die Mönche von Saint-Denis zu einer Herausforderung provoziert. Denn schließlich lagen an der Seite des Dionysius schon fränkische Könige aus den Dynastien der Merowinger, Karolinger und jüngst auch Kapetinger bestattet. Für die westliche Francia kam dies einem Angriff auf ihr Prestige und für die Abtei selbst eine existenzielle Beschädigung ihres Ansehens gleich. Um die Falschheit dieser Behauptung zu beweisen, ließ Heinrich das Grab des Dionysius öffnen um sich dem Verbleib seiner Gebeine darin zu vergewissern. Anschließend reiste er gar persönlich nach Regensburg um mit den Mönchen und dem Kaiser diesen Streit zu regeln. Der ebenfalls dort anwesende Papst Leo IX. wusste schließlich die Situation für alle Parteien annehmbar zu lösen, indem er die zwei ehemaligen Regensburger Bischöfe Erhard und Wolfgang heiligsprach und so die Mönche von Sankt-Emmeram zur Aufgabe ihrer Ansprüche auf die Gebeine des Dionysius bewegte.
    Die Beziehungen zu Kaiser Heinrich III. blieben allerdings weiter getrübt. Bei einem 1056 in Ivois einberaumten Treffen kam es zu einem Eklat, nachdem Heinrich dem Kaiser Vertragsbruch vorgeworfen hatte. Vermutlich hatten sich die Verstimmungen zwischen König und Kaiser an der wenige Jahre zuvor erfolgten Lehnsnahme des Grafen Theobald I. von Champagne gegenüber dem Kaiser entzündet, obwohl er ein Vasall des westfränkischen Reichs war. Das Treffen in Ivois endete zwischen Ost- und Westherrscher im Streit, angeblich habe der Kaiser sogar einen Zweikampf mit Heinrich austragen wollen, dem er sich durch Flucht entzogen habe. Das weitere Auseinanderdriften der beiden fränkischen Reichsteile wurde damit zusätzlich befördert.
    Erfolgreich konnte Heinrich allerdings seine Nachfolge regeln, indem er die Zustimmung der Großen und besonders des Klerus zur Krönung seines Sohnes Philipp I. zum (Mit)König im Jahr 1059 erhielt. Bei seinem Tod 1060 war sein Sohn allerdings noch unmündig, weshalb seine Witwe Anna von Kiew formell die Regentschaft übernahm.

    Ehen und Nachfahren
    In Deville hatte Heinrich 1033 mit Kaiser Konrad II. sein Verlöbnis mit dessen Tochter Mathilde vereinbart. Diese starb allerdings wohl schon 1034, ohne dass die Ehe geschlossen werden konnte.
    Noch im selben Jahr heiratete er eine weitere ostfränkische Adlige namens Mathilde, die vermutlich eine Tochter des Markgrafen Liudolf von Friesland und eine Nichte des Kaisers Heinrich III. war. Sie starb 1044, kurz nach ihrer gemeinsamen mit Namen unbekannten Tochter.
    In zweiter Ehe heiratete Heinrich am 19. Mai 1051 die Prinzessin Anna, eine Tochter des Großfürsten Jaroslaw der Weise von Kiew. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Philipp I. (1053–1108), 1059 König und Mitregent, 1060 König von Frankreich
    • Robert (* um 1055–um 1065)
    • Hugo (1057–1102), Herr von Chaumont-en-Vexin, 1087 Graf von Vermandois


    Literatur
    • Jan Dhondt: Les relations entre la France et la Normandie sous Henri Ier. In: Normannia. Nr. 12, 1939, S. 465–486.
    • Andreas Kraus: Saint-Denis und Regensburg. Zu den Motiven und zur Wirkung hochmittelalterlicher Fälschungen. In: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae Historica München, 16.–19. September 1986. Teil 3, Han, Hannover 1988, ISBN 3-7752-5158-8, S. 535–549.
    • Rolf Grosse: Saint-Denis zwischen Adel und König. Die Zeit vor Suger 1053–1122 (= Beihefte der Francia. Band 57). Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-7451-4, S. 19–24.
    Weblinks
    Commons: Heinrich I. von Frankreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Heinrich I. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Adrevald, Aimon, André, Raoul Tortaire et Hugues de Sainte-Marie, Moines de Fleury: Les Miracles de Saint Benôit, hrsg. von E. de Certain in: La Société de l'histoire de France (1858), sechstes Buch, Kap. XIV, S. 240

    Heinrich heiratete Anna von Kiew (Rurikiden) am 19 Mai 1051. Anna (Tochter von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden) wurde geboren in zw 1024 und 1035. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Anna von Kiew (Rurikiden)Anna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1024 und 1035 (Tochter von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Kiew

    Anna von Kiew (französisch Anne de Kiev), auch Anna Jaroslawna und zum Teil Agnes genannt, (* 1024–1032 wahrscheinlich in Kiew;[1] † 5. September 1075–1078/79[2][3]) war als zweite Ehefrau Heinrichs I. von Frankreich von 1051 bis 1060 Königin von Frankreich.
    Aus der Dynastie der Rurikiden stammend, war Anna eine prestigeträchtige Braut für den französischen König. Nach dessen Tod übernahm sie gemeinsam mit dem flandrischen Grafen Balduin V. die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn Philipp I. Als sie 1061 eine zweite Ehe mit Rudolf III., Graf von Valois, einging, kam es zum Bruch mit ihrem Sohn und dem Königshof. Einige Jahre später gab es jedoch eine Versöhnung von Mutter und Sohn, und Anna nahm ab 1065 wieder am Hofleben teil, ehe sie zwischen 1075 und 1079 starb.

    Familie
    Anna kam als Tochter des Großfürsten Jaroslaw des Weisen aus dem Haus der Rurikiden und dessen Frau Ingegerd von Schweden, der Tochter des schwedischen Königs Olof Skötkonung, wahrscheinlich in Kiew zur Welt.[1] Ihr Vater hatte es verstanden, durch eine geschickte Heiratspolitik familiäre Bindungen zu vielen mächtigen Adelsdynastien in West- und Osteuropa zu knüpfen. Durch Maria Dobroniega, eine Schwester Jaroslaws, die Kasimir I. von Polen geheiratet hatte, besaß Annas Familie verwanddtschaftliche Beziehungen zum polnischen Königshaus. Annas Bruder Isjaslaw hatte zudem 1043 Kasimirs Schwester Gertrude geheiratet. Annas ältere Schwester Elisabeth war durch ihre Heirat mit Harald III. Königin von Norwegen geworden, während ihre jüngere Schwester Anastasia mit dem ungarischen König Andreas I. verheiratet war. Außerdem war Anna durch die Ehe ihres Bruders Wsewolod I. mit einer Verwandten Kaisers Konstantin IX. Monomacos familiär auch mit dem byzantinischen Kaiserhaus verbunden.
    Wie schon ihre beiden Schwestern vor ihr heiratete Anna einen König aus dem Westen Europas, den Kapetinger Heinrich I. von Frankreich, und wurde seine zweite Ehefrau. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor. Dies waren:
    • Philipp I. (* 1052; † 1108), ab 1060 König von Frankreich
    • Robert (* 1055; † um 1065[4])
    • Hugo (* 1057; † 1101), ab etwa 1080 Graf von Vermandois, ∞ 1078 Adelheid, Tochter des Grafen Heribert IV. und Erbin der Grafschaft Vermandois
    Der Chronist Wilhelm von Jumiège behauptet in seiner vor 1087 entstandenen Chronik, dass das Königspaar auch eine Tochter gehabt habe, er ist jedoch der einzige mittelalterliche Geschichtsschreiber, in dessen Aufzeichnungen sich diese Äußerung findet. Gemäß der Überlieferung der römisch-katholischen Kirche könnte die heilige Edigna eine Tochter Heinrichs I. gewesen sein.[5]
    Nur kurz nach Heinrichs Tod ging Anna im Jahr 1061 eine zweite Ehe mit Rudolf III. von Valois ein und wurde dessen dritte Frau. Die Verbindung der beiden blieb aber kinderlos.

    Kindheit und Jugend
    Über Annas Kindheit und Jugend gibt es keine Aufzeichnungen, die Forschung geht aber davon aus, dass sie als Tochter des Kiewer Großfürsten eine am dortigen Hof übliche, profunde Ausbildung erhielt.[1] Anna kannte zum Beispiel das kyrillische Alphabet und konnte ein wenig schreiben.
    Ende des Jahres 1042/43 plante Jaroslaw der Weise, Anna oder ihre Schwester Anastasia mit dem König und späteren Kaiser Heinrich IIII. zu verheiraten und machte diesem ein entsprechendes Angebot, was Heinrich aber ausschlug.[6][7] Rund sechs Jahhre später gab es aber mit Heinrich I. von Frankreich einen anderen Bewerber um Annas Hand, der als König aus dem Westen Europas ganz nach dem Geschmack des Großfürsten war. Der französische König war nach dem Tod seiner ersten Frau Mathilde 10444 fünf Jahre unverheiratet geblieben, obwohl aus seiner Ehe keine Kinder hervorgegangen waren und somit der Fortbestand der noch jungen Kapetingerdynastie nicht gesichert war. Eine mögliche Begründung für die lange Wartezeit könnte unter anderem gewesen sein, dass es Schwierigkeiten gab, im westlichen Kulturkreis eine standesgemäße Frau für ihn zu finden, deren Grad der Blutsverwandtschaft nicht zu hoch war oder die allen Ansprüchen an eine Kapetingerkönigin genügen konnte.[8][7] Heininrichs Initiative ging möglicherweise auf das Betreiben des Grafen Balduin V. von Flandern zurück.[6] Anna war unter dynastischen Gesichtspunkten eine perfekte Braut für Heinrich I.: Sie war gebildet und aus gutem Haus, das für seine zahlreichen Nachkommen und damit für die Fruchtbarkeit seiner weiblichen Familienmitglieder bekannt war. Zudem bestand keine Blutsverwandtschaft zwischen ihr und dem französischen König. Aus politischer Sicht war die Verbindung mit der Kiewer Großfürstentochter jedoch nicht besonders erstrebenswerte, denn mit der Heirat waren keine territorialen Zuwächse für das Karolingerreich verbunden. Trotzdem traf spätestens 1049 eine Gesandtschaft Heinrichs I. in Kiew ein, um für den König um Anna zu werbeen.[6] Es war aber vermutlich erst eine zweite französische Abordnung, die Anna schließlich nach den erfolgreichen Heiratsverhandlungen nach Frankreich begleitete.[9] Darunter waren Roger II., Bischof von Châlons, Gauthier I. (der Weise), Bischof von Meaux, und Gosselin de Chaunay als Vertreter des französischen Hofs.[9] Die früher oft zu findende Behauptung, dass auch er Mönch Ilarion Anna nach Frankreich begleitet habe, ist aus zeitlichen Gründen jedoch nahezu auszuschließen.[9] Ebenso stellt sich die Feststellung, das Slawische Evangelium, das heute in der Stadtbibliothek von Reims aufbewahrt wird, sei seinerzeit mit Anna von Kiew nach Frankreich gekommen, als falsch heraus. Ein Inventar des Kirchenschatzes von Reims aus dem Jahr 1622 verzeichnet die Handschrift nämlich als eine Stiftung des Kardinals Charles de Lorraine-Guise aus dem Jahr 1574.[10]

    Königin von Frankreich
    Die Hochzeit Annas mit Heinrich I. fand am Pfingstsonntag, dem 19. Mai 1051 in der aus dem 9. Jahrhundert stammenden karolingischen Kirche von Reims, einem Vorgängerbau der heutigen Kathedrale, statt. Die Braut befand sich in den 20ern, ein für jene Zeit bereits fortgeschrittenes Heiratsalter, und trotzdem war sie damit um die 20 Jahre jünger als ihr 43-jähriger Bräutigam. Die Hochzeitszeremonie leitete Bischof Gauthier I. [11] Direkt im Anschluss daran wurde Anna durch den Reimser Erzbischof Guido von Châtillon unter Mitwirkung von Roger II. von Châlons auch zur Königin gesalbt.[11] Sie war damit die erste Karolinger-Königin, die in Reims gesalbt wurde. Der Hochzeitszeremonie schlossen sich einwöchige Festivitäten an.
    Nur ein Jahr nach der Eheschließung kam mit dem ersten Sohn des Paares der ersehnte Thronfolger zur Welt. Das Kind wurde – wahrscheinlich auf Annas Wunsch hin –[12] auf den für die Kapetingerdynastie ungewöhnlichen Namen Philipp getauft. Allerdings trug auch von Annas Vorfahren niemand diesen Namen, und im Byzantinischen Reich war er ebenfalls nicht sonderlich verbreitet. Vielleicht bezog er sich auf den Apostel Philippus, der in der orthodoxen Kirche eine wichtige Rolle spielt,[13] oder auf dem makedonischen König Philipp II.[14]
    In den folgenden acht Ehejahren mit Heinrich erfüllte Anna aller Wahrscheinlichkeit nach die für französische Königinnen üblichen Pflichten wie zum Beispiel Kindererziehung und Führen des königlichen Haushalts.[5] Außerdem fielen Geschenke und Stiftungen an die Kirche in ihre Verantwortlichkeit. Sie begleitete Heinrich bei den Reisen durch sein Königreich und war Mitglied des französischen Kronrats.[5] Indes scheint sie zunächst nicht an politischen Geschäften beteiligt gewesen zu sein, denn in Königsurkunden wurde sie in den ersten Ehejahren nicht genannt.[12] Dies änderte sich ab spätestens Juli 1058,[15] als Anna mehr politischer Einfluss gewährt wurde.

    Regentschaft und zweite Ehe
    Als Heinrich I. am 4. August 1060 starb, war Annas ältester Sohn Philipp mit seinen acht Jahren noch unmündig. Er war jedoch schon zu Lebzeiten des Vaters im Mai 1059 zum Mitkönig gekrönt worden. Testamentarisch hatte Heinrich seinen Schwager Balduin V. von Flandern zum offiziellen Vormund des Thronfolgers ernannt. Anna übernahm aber wohl in ihrer Eigenschaft als Königinmutter und Mitglied des Kronrats in informeller Co-Regentschaft einen Teil der Regierungsgeschäfte.[16][17] Dies erwäwähnen jedoch nur die Annales Bertholdi, alle anderen zeitgenössischen Chroniken führen ausschließlich Balduin als Regenten an.[16] Fakt ist jedoch, dass Anna ihren Sohn bei seiner Rundreise durch Frankreich begleitete und in elf Urkunden aus den ersten Königsjahren Philipps namentlich Erwähnung findet, was als Indiz für ihre politische Mitwirkung angesehen werden kann.[18]
    Als die Königinmutter jedoch im Jahr 1061 in zweiter Ehe Rudolf III, Graf von Valois, später von Amiens, Vexin und Crépy heiratete, sorgte dies am Hof für einen Skandal und zum Bruch zwischen dem neunjährigen französischen König und seiner Mutter. Nach einer romantisch verklärten Version der Geschichte soll Rudolf III. Anna während eines Ausritts in den königlichen Wäldern von Senlis entführt und auf seine Burg in Crépy-en-Valois gebracht haben, wo ein eilig herbeigerufener Priester diie beiden getraut haben soll.[18] Um Anna ehelichen zu können, hatte Rudolf III. seine Ehefrau Eleonore von Montdidier und Peronne unter dem Vorwand des Ehebruchs verstoßen. Doch diese wandte sich mit Bitte um Intervention an Papst Alexander II., und nach einer offiziellen Untersuchung wurde die Ehe zwischen Anna von Kiew und ihrem zweiten Ehemann für ungültig erklärt. Da sich Rudolf jedoch entgegen der kirchlichen Anordnung nicht von seiner Frau trennte, hatte dies für ihn die Exkommunikation zur Folge. Es gibt aber keine Aufzeichnungen darüber, ob auch Anna von Kiew exkommuniziert wurde.[19] Höflinge im direkten Umfeld Philipps machten sich die Heirat Annas erfolgreich zunutze, um den König gegen seine Mutter und ihren zweiten Mann aufzubringen. Bis Anfang 1065 scheint sie sich nicht mehr am Hof aufgehalten zu haben, zumindest sind für diese Zeit keine Kontakte der Königswitwe mit dem Königshof nachweisbar.[20] Dann scheint es zu einer Aussöhnung zwischen Mutter und Sohn gekommen zu sein, denn in einer Königsurkunde vom 26. Januar 1065 erscheint Anna wieder. Sie war auch dabei, als ihr Sohn 1071 Bertha von Holland heiratete.[21]
    In Zusammenhang mit Annas Wiederverheiratung sieht die Forschung die von ihr initiierte Gründung des Augustinerchorherrenstifts Saint-Vincent in Senlis, die höchstwahrscheinlich in die Zeit zwischen 1062 und 1069 fiel.[22][23] Gründung und Ausststattung des Klosters waren womöglich eine ihr abverlangte Leistung, um ihrer zweiten Ehe zu einer besseren Akzeptanz zu verhelfen.[22] Um etwa 1062[24] gründete Anna mit der Benediktinerinnenabtei Saint-Rémi auch ein Frauenkloster in Senlis, das 1630[25] nach Villers-Cotterêts umzog.

    Letzte Jahre
    Nach zwölf Jahren Ehe machte der Tod Rudolfs im September 1074 Anna ein zweites Mal zur Witwe. Möglicherweise kehrte sie an den französischen Hof zurück.[26] In einer Urkunde aus dem Jahr 1075 wurde sie ein letztes Mal namentlich aufgeführt, danach trat sie urkundlich nicht mehr in Erscheinung. Vielleicht zog sie sich in das von ihr gegründete Kloster Saint-Vincent zurück.[26] Ein anonymer Chronist behauptete, dass sie angeblich in ihre russische Heimat zurückgekehrt sei.
    Das genaue Todesdatum Annas von Kiew ist bis heute unbekannt. Es ist aber überliefert, dass in Senlis alljährlich am 5. September eine Messe für sie gelesen wurde, was diesen Tag als Todesdatum nahelegt.[3] Eine Schenkung Philipps I. an die Abtei Cluny im Jahr 1079 tätigte er zur Vergebung von Sünden seines Vaters und seiner Mutter. Es steht also zu vermuten, dass Anna zwischen 1075 und 1079 verstarb.[3] Die Grablege der einstigen Königin ist ebenfalls unbekannt. Sicher ist, dass sie weder in Saint-Denis noch neben ihrem zweiten Mann in der Abtei Saint-Arnould in Crépy-en-Valois bestattet wurde. Es spricht aber vieles dafür, dass sich ihr Grab in der Abtei Saint-Vincent befand. [2] 1682 behauptete der Jesuitenpater Claude-François Ménestrier, er habe Annas Grab aufgrund einer Inschrift auf einer Grabplatte in der Kirche der Abtei Villiers-aux-Nonnains bei La Ferté-Alais gefunden, doch wird diese Theorie von den heutigen Mediävisten mehrheitlich als unglaubwürdig eingestuft. Überprüfbar ist Ménestriers Aussage nicht mehr, denn das in Frage stehende Grab wurde während der Französischen Revolution zerstört.


    Literatur
    • Robert-Henri Bautier: Anne de Kiev, Reine de France, et la politique royale au XIe siècle. In: Revue des Etudes Slaves. Band 57, 1985, ISSN 0080-2557, S. 539–564.
    • Wladimir V. Bogomoletz: Anna of Kiev. An enigmatic Capetian Queen of the eleventh century. A reassessment of biographical sources. In: French History. Jg. 19, Nr. 3, 2005, ISSN 0269-1191, S. 299–323, doi:10.1093/fh/cri032.
    • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6, S. 135–137.
    • Amédée de Caix de Saint-Aymour: Anne de Russie, reine de France et comtesse de Valois au XIe siècle. 2. Auflage. Honoré Champion, Paris 1896 (online).
    • Jacqueline Dauxois: Anne de Kiev. Reine de France. Presse de la Renaissance, Paris 2003, ISBN 2-85616-887-6.
    • Roger Hallu: Anne de Kiev, reine de France. Editiones Universitatis catholicae Ucrainorum, Rom 1973.
    • Edward D. Sokol: Anna of Rus, Queen of France. In: The New Review. A Journal of East European History. Nr. 13, 1973, S. 3–13.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 81–83.
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38 (= Historische Forschungen. Band 24). Franz Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5, S. 109–116.
    Weblinks
    Commons: Anna von Kiew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Kurzbiografie Annas von Kiew auf Epistolæ: Medieval Women's Letters (englisch)
    • Materialsammlung zu Anna von Kiew bei mittelalter-genealogie.de (Memento vom 14. Juni 2008 im Internet Archive)
    • Informationen zu Anna von Kiew auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy (englisch)
    Einzelnachweise
    1 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 302.
    2 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 116.
    3 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 321.
    4 Andrzej Poppe: A. v. Kiew. In: Lexikon des Mittelalters. Band 1. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 656.
    5 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 308.
    6 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 109.
    7 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 304.
    8 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 303.
    9 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 305.
    10 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 306–307.
    11 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 307.
    12 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 111.
    13 Kurzbiografie Annas von Kiew auf Epistolæ: Medieval Women's Letters, Zugriff am 2. Februar.
    14 Jean Dubabin: What's in a Name? Philip, King of France. In: Speculum. Jg. 68, Nr. 4, 1993, ISSN 0038-7134, S. 949–968, doi:10.2307/2865492.
    15 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 310.
    16 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 312.
    17 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 112–113.
    18 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 313.
    19 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 314.
    20 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 113.
    21 C. Bouyer: Dictionnaire des Reines de France, 1992, S. 137.
    22 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 114.
    23 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 318.
    24 Elisabeth Lalou: Senlis. In: Lexikon des Mittelalters. Band 7. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 1759
    25 C. Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987-1237/38, 2002, S. 115, Anm. 46.
    26 W. V. Bogomoletz: Anna of Kiev, 2005, S. 320.

    Kinder:
    1. Philipp I. von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren am 23 Mai 1052; gestorben am 29. od. 30.7.1108 in Melun.
    2. 2. Hugo von Vermandois (von Frankreich) wurde geboren in 1057; gestorben am 18 Okt 1101.

  3. 6.  Heribert IV. von VermandoisHeribert IV. von Vermandois wurde geboren in cir 1032 (Sohn von Otto (Eudes) von Vermandois und Pavia N.); gestorben in cir 1080.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vermandois, Ehe Graf von Valois
    • Titel (genauer): Grafschaft Vermandois; Graf von Vermandois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_IV._(Vermandois)

    Heribert IV. (* um 1032; † um 1080) war Graf von Vermandois und durch Ehe Graf von Valois. Er war der letzte Graf von Vermandois aus dem Haus der Karolinger und damit der letzte männliche Karolinger überhaupt.
    Er war der Sohn und Nachfolger des Grafen Odo von Vermandois († 25. Mai 1045) und beerbte ihn bei dessen Tod.
    Vor 1068 heiratete er Adele von Valois, Tochter Rudolfs IV., Graf von Valois, Crépy, Vitry, Amiens und Vexin. Das Erbe des Schwiegervaters fiel nach dessen Tod 1074 an Adeles älteren Bruder Simon, der jedoch 1077 ins Kloster eintrat und Adele zumindest die Grafschaft Valois vererbte, die Heribert nun aus dem Recht seiner Frau regierte.
    Er hatte zwei Kinder:
    • Odo (Eudes) II., genannt der Wahnsinnige („l’Insensé“) († nach 1085), ∞ Hadwige
    • Adélaide (* wohl 1065, † 28. September 1120/1124) Gräfin von Vermandois und Valois, ∞ I) 1078 Hugo von Frankreich († 1101), Sohn König Heinrichs I. von Frankreich (Kapetinger), ∞ II) 1103 Rainald II. († vor 1162) Graf von Clermont-en-Beauvaiss (Haus Clermont)
    Heriberts einziger Sohn Odo litt offenbar an einer Geisteskrankheit, wurde jedenfalls von seinem Vater enterbt. Alleinerbin wurde stattdessen seine Tochter Adélaide, die den väterlichen Besitz durch ihre erste Ehe an die Kapetinger brachte.


    Weblinks
    • Heribert VI. (IV.) bei genealogie-mittelalter.de
    • Heribert (IV) bei fmg.ac

    Name:
    Er war der letzte Graf von Vermandois aus dem Haus der Karolinger und damit der letzte männliche Karolinger überhaupt.

    Titel (genauer):
    Das Vermandois (flämisch: Vermandland) war im Mittelalter eine Grafschaft in Nordfrankreich, die aus den Burggrafschaften Saint-Quentin und Péronne bestand, und sich innerhalb der heutigen Region Picardie in den Départements Aisne und Somme erstreckte. Der Name der Grafschaft wird hergeleitet von den keltischen Viromandui bzw. deren Hauptort, der römischen (Civitas) Augusta Viromanduorum, dem heutigen Saint-Quentin.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vermandois

    Heribert heiratete Adele von Valois in vor 1068. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Adele von ValoisAdele von Valois (Tochter von Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin) und Adele von Bar-sur-Aube).
    Kinder:
    1. 3. Adelheid (Adélaide) von Valois (von Vermandois) (Karolinger) wurde geboren in 1065; gestorben am 28 Sep 1120/1124.


Generation: 4

  1. 8.  König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme wurde geboren am 27 Mrz 972 (Sohn von König Hugo Capet (Kapetinger) und Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien)); gestorben am 20 Jul 1031 in Melun.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Frankreich; König von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Frankreich)

    Robert II., genannt der Fromme (französisch Robert le Pieux; * 27. März 972; † 20. Juli 1031 in Melun) war ein König von Frankreich von 987 (ab 996 Alleinherrscher) bis 1031 aus der Dynastie der Kapetinger.

    Mitregent
    Robert war der einzige Sohn Hugo Capets und dessen Gemahlin Adelheid von Aquitanien. Sein Vater sorgte für eine vorzügliche Ausbildung, indem er den Sohn zeitweise in Reims von Gerbert von Aurillac unterrichten ließ. Nachdem der Vater im Mai 987 zum König gewählt und im Juli in Noyon gekrönt worden war, erhob er zur Sicherung der Erbfolge gegen vielfachen Widerstand auch seinen Sohn zum Mitkönig, der dann im Dezember 987 in Orléans von Adalbero von Reims gekrönt wurde.
    988 heiratete Robert auf Wunsch des Vaters in erster Ehe Rozala-Susanna, die Tochter König Berengars II. von Italien und Witwe des Grafen Arnulf II. von Flandern. Die Ehe wurde 992 getrennt, wohl weil Rozala mit ihren etwa 38 Jahren zu alt war, Kinder zu gebären. In zweiter Ehe vermählte er sich 996 mit Bertha von Burgund, der Tochter König Konrads von Burgund und Witwe des Grafen Odo I. von Blois.

    Alleinherrschaft
    Nach dem Tod seines Vaters im selben Jahr übernahm Robert die Alleinregierung und sorgte 997 für eine Beilegung des Streites zwischen Gerbert von Aurillac und dessen Vorgänger Arnulf um das Erzbistum Reims. Gerbert begab sich danach an den Hof des jungen Kaisers Otto III.
    Roberts zweite Ehe führte zu Komplikationen mit dem Klerus, denn er stand als Cousin zweiten Grades in zu naher Verwandtschaft zu Bertha. Ihre gemeinsamen Urgroßeltern waren König Heinrich I. und Mathilde von Sachsen. Die Großmutter väterlicherseits von Robert II., Hadwig von Sachsen, war die Schwester der Großmutter mütterlicherseits von Bertha, Gerberga von Sachsen. Diese nahe Verwandtschaft zwischen den Ehegatten, nämlich im 3. kanonischen Grad, veranlasste Papst Gregor V. im Jahr 9998 dazu, eine Scheidung zu verlangen und durch Exkommunikation auch zu erzwingen. 1003 heiratete er dann Konstanze von der Provence, mit der er sieben Kinder hatte. Da Robert aber sein Verhältnis zu Bertha weiter führte, spaltete sich der Hof in den mächtigen familiären Anhang der beiden Frauen, auf Berthas Seite standen ihre Söhne aus dem Hause Blois, während Konstanze von dem Haus Anjou unterstützt wurde. Roberts Autorität gegenüber diesen mächtigen Fürsten war gering. Den Mord an dem Pfalzgrafen Hugo von Beauvais 1008 während eines Jagdausfluges des Hofes konnte er nicht gerichtlich verfolgen, da sich der verantwortliche Graf Fulko Nerra von Anjou einfach weigerte, vor dem Hofgericht zu erscheinen.
    Nachdem im Jahr 1002 sein Onkel Heinrich gestorben war, versuchte Robert die Gelegenheit zu nutzen, das Herzogtum Burgund der königlichen Domäne hinzuzufügen. Dabei traf er aber auf den Widerstand des burgundischen Adels unter der Führung des Grafen Otto Wilhelm, der selber einen Anspruch auf das Herzogtum erhob. Erst nachdem Robert 1005 Auxerre erobert hatte, zog Otto Wilhelm seine Ansprüche zurück. Der Krieg endete aber erst mit dem der Einnahme von Sens 1015 und dem Tod des oppositionellen Bischofs Brun von Langres 1016. Robert gelangte mit dem Adel Burgunds zu einem Kompromiss, indem die Autonomie des Herzogtums durch die Ernennung seines Sohnes Heinrich zum Herzog weiter gewahrt wurde.
    Ein ähnliches Vorgehen versuchte Robert auch in der Champagne, nach dem dort um 1020 Graf Stephan von Meaux-Troyes gestorben war. Hier aber musste er der überlegenen militärischen Stärke des Grafen Odo II. von Blois nachgeben, der sich bis 1023 in der Champagne durchsetzen konnte. Zum Zwecke eines gemeinsamen Bündnisses gegen Odo traf sich Robert am 10. und 11. August 1023 mit Kaiser Heinrich II. bei Ivois. Diese Allianz endete aber schon mit dem Tod des Kaisers im folgenden Jahr ohne irgendeinen Vorteil gebracht zu haben. Stattdessen schloss er mit Odo einen Frieden und erkannte ihm die Champagne zu. Robert versuchte den Tod des Kaisers zu nutzen um das 925 dem westfränkischen Regnum verloren gegangenen Lothringen zurückzugewinnen. Gleichzeitig unterstützte er die Aspirationen Herzog Wilhelms V. von Aquitanien auf die italienische Krone, die zuvor schon ihm angeboten worden war. Diese Pläne scheiterten aber mit dem Verzicht Herzog Wilhelms auf Italien und der schnellen Durchsetzung des Saliers Konrad II. auf dem Thron im ostfränkischen Regnum.
    Bereits im Jahr 1017 hatte Robert seinen erstgeborenen Sohn Hugo zum Mitkönig krönen lassen. Nach dessen Tod 1025 setzte er gegen den Widerstand seiner Frau die Krönung des zweitältesten Heinrich durch. Konstanze hatte sich für die Ansprüche ihres Lieblingssohnes Robert eingesetzt. Dieser Konflikt belastete Roberts letzte Lebensjahre und war auch nach seinem Tod 1031 noch nicht beigelegt. Er wurde in der Abtei Saint-Denis begraben.

    Nachleben
    Den Beinamen „der Fromme“ erhielt der König aufgrund der von seinem Biographen Helgaud von Fleury geschilderten Frömmigkeit: Robert soll durch Handauflegen und Segnungen erfolgreich Wunden und Skrofeln geheilt und sich der Pflege Kranker und Aussätziger angenommen haben. Damit begründete er einen Brauch der bis zum Ende der Monarchie von seinen Nachkommen weitergeführt wurde. Für Robert und seine unmittelbaren Nachfolger bildete das Attribut des wundertätigen Heilens eine Möglichkeit sich gegenüber den mächtigen Fürsten ihrer Zeit abzugrenzen, da diese Fähigkeit nur gekrönten Personen kraft der göttlichen Gnade ihres Amtes anerkannt wurde. Helgaud von Fleury beanspruchte wenn auch vergeblich das Leben Roberts als heiligenmäßig anzuerkennen.
    Rodulfus Glaber bescheinigte dem König einen hohen Sinn für Bildung und Studium. Richer von Reims übte Anerkennung an dem Sachverstand Roberts in den Fächern der Theologie und des kanonischen Rechts. Der Bischof Adalbero von Laon widmete ihm die Schrift Carmen ad Rotbertum regem, in der er die funktionale Dreiteilung der menschlichen Gesellschaft in Geistliche, Kämpfer und Arbeiter, svw. Feudalismus, beschrieb. Dies ist überhaupt eine der frühsten Beschreibungen dieser gesellschaftlichen Ordnung die das hohe Mittelalter prägte.
    Indem er 1022 in Orléans eine Anzahl von kirchlichen Amtsträgern der Stadt, darunter den Beichtvater Konstanzes, als Ketzer verbrennen ließ, war Robert der erste mittelalterliche Herrscher, der eine Ketzerverbrennung anordnete.

    Robert heiratete Königin Konstanze von der Provence (von Arles) in 1003. Konstanze (Tochter von Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier und Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou) wurde geboren in 986; gestorben am 25 Jul 1034 in Melun oder Senlis; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Konstanze von der Provence (von Arles)Königin Konstanze von der Provence (von Arles) wurde geboren in 986 (Tochter von Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier und Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou); gestorben am 25 Jul 1034 in Melun oder Senlis; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Notizen:

    Konstanze hatte mit Robert II. sieben Kinder, drei Töchter und vier Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_der_Provence

    Konstanze von der Provence (auch: Konstanze von Arles; * 986; † 25. Juli 1034 in Melun oder Senlis) war von 1003 bis 1031 Königin von Frankreich.
    Tochter des Grafen Wilhelm I. von der Provence und der Adelheid von Anjou. Als dritte Frau des Königs Robert des Frommen von Frankreich gelang es ihr endlich, ihm durch die Geburt eines Sohnes, Hugo, die Nachfolge zu sichern. Konstanze wird einmal als schön, intelligent und lebhaft, dann als ehrgeizig, geizig und biestig beschrieben. Sie hat die Menschen in Paris aber sicher mit der südfranzösischen Mode entsetzt, die viel freizügiger war als die im Norden Frankreichs.
    Im Jahr 1007/1008 wurde Hugo von Beauvais, ein Vertrauter des Königs, bei einem Jagdausflug von 12 Soldaten, die von Konstanzes Verwandten Fulko III. Nerra, Graf von Anjou, angeführt wurden, ermordet. Inwieweit die Königin selbst in den Vorfall verwickelt war, ist unklar. Hugo von Beauvais soll aber Unfriede zwischen ihr und ihrem Mann gesät haben. Seit 1025/1026 war die Königin ungewöhnlich intensiv an der Regierung ihres Gemahls beteiligt. Der Grund dafür war sicherlich unter anderem das Alter des Königs zu der Zeit, der mindestens 14 Jahre älter war als seine Frau, die gegenüber ihrem alternden Gemahl an Eigengewicht in der königlichen Herrschaftsausübung gewinnen konnte.
    Konstanze hat man die Einführung einer „Poésie nationale“ in Frankreich und den Sinn für den Reim zu verdanken.
    1033 trat sie in das Kloster Melun oder Senlis ein, wo sie am 25. Juli 1034 starb. Sie wurde in der Basilika von St-Denis beigesetzt.

    Nachfahren
    Aus der Ehe mit Robert II. von Frankreich entstammten sieben Kinder:
    • Adele (Hadwig, * 1003; † nach 1063), Gräfin von Auxerre, ⚭ 1028 Rainald I. (Nevers) († 1040)
    • Hugo (* 1007; † 17. September 1025), Kronprinz und ab 1017 Mitkönig
    • Heinrich I. (* 1008; † 4. August 1060), König von Frankreich
    • Adela (auch Adelheid, Adelaide oder Alix) (* 1009/1014; † 8. Januar 1079)
    1 ⚭ 1027 Richard III. (Normandie) († 1027)
    2 ⚭ 1028 Balduin V. (Flandern) († 1067)
    • Robert (* 1011; † 21. März 1076), ab 1025 Herzog von Burgund
    • Odo (* 1012/13; † 1056),
    • Beatrice



    Literatur
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette. Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5.
    • Carsten Woll: Die Königinnen des hochmittelalterlichen Frankreich. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08113-5.
    Weblinks
     Commons: Konstanze von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Aus Roberts dritter Ehe mit Konstanze von der Provence gingen sieben Kinder hervor:
    • Adele (Hadwig, * 1003; † nach 1063), Gräfin von Auxerre, ∞ 1028 mit Graf Rainald I. von Nevers († 1040)
    • Hugo (* 1007; † 17. September 1025), Kronprinz und ab 1017 Mitkönig
    • Heinrich I. (* 1008; † 4. August 1060), Roberts Nachfolger als König von Frankreich
    • Adela (auch Adelheid, Adelaide oder Alix) (* 1009/1014; † 8. Januar 1079), 1 ∞ 1027 mit Herzog Richard III. von Normandie († 1027), 2 ∞ 1028 mit Graf Balduin V. von Flandern († 1067)
    • Robert (* 1011; † 21. März 1076), ab 1025 Herzog von Burgund
    • Odo (* 1012/13; † 1056),
    • Beatrice
    • Constance (* 1014; † 1052)

    Verheiratet:
    1003 heiratete er dann Konstanze von der Provence, mit der er sieben Kinder hatte. Da Robert aber sein Verhältnis zu Bertha weiter führte, spaltete sich der Hof in den mächtigen familiären Anhang der beiden Frauen, auf Berthas Seite standen ihre Söhne aus dem Hause Blois, während Konstanze von dem Haus Anjou unterstützt wurde.

    Kinder:
    1. Prinzessin Adele (Hadwig) von Frankreich wurde geboren in cir 1003; gestorben in 5 Jun nach 1063.
    2. 4. Heinrich I. von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in 1008; gestorben am 4 Aug 1060 in Vitry-aux-Loges bei Orléans.
    3. Adela von Frankreich, die Heilige wurde geboren in ca 1009 od ca 1014; gestorben am 8 Jan 1079.
    4. Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte wurde geboren in 1011; gestorben am 21 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

  3. 10.  Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978 (Sohn von Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle ); gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jaroslaw_der_Weise

    Jaroslaw I. Wladimirowitsch, genannt der Weise (russisch Мудрый), aus dem Geschlecht der Rurikiden (* 979/86; † 20. Februar 1054), war Großfürst von Kiew (1019–1054), Sohn Wladimirs I., des Heiligen, und Rognedas von Polozk.

    Leben
    Die Rurikiden gehörten den Rus an, der skandinavischstämmigen Führungsschicht, die sich seit der Mitte des 9. Jahrhunderts unter den Ostslawen niedergelassen und das Reich der Kiewer Rus gegründet hatte. Die Rurikiden waren bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisiert. Jaroslaws Vater Wladimir war 988 der erste Kiewer Großfürst, der das Christentum annahm und damit erheblich zum Aufstieg Kiews zur ostslawischen Hegemoniemacht beitrug.
    Zwischen 987 und 1010 war Jaroslaw Fürst von Rostow. Einer Legende nach soll er um 1010 im Kampf eine mächtige Bärin bezwungen und an dieser Stelle die Stadt Jaroslawl gegründet haben.
    Jaroslaw hatte von seinem Vater nach dem Tod des älteren Bruders und designierten Thronfolgers Wyscheslaw die Herrschaft über die reiche Handelsstadt Nowgorod zugesprochen bekommen. 1014 weigerte Jaroslaw sich, seinem Vater den Tribut zu zahlen. Zu einem Feldzug Wladimirs gegen seinen Sohn kam es nicht mehr, weil Wladimir am 15. Juli 1015 starb.
    Dafür begannen sofort Nachfolgekämpfe zwischen Jaroslaw und seinen Brüdern und Onkeln (siehe auch Boris und Gleb). Zunächst konnte sich Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk mit Hilfe seines Schwiegervaters, des polnischen Herzogs Boleslaw I. durchsetetzen. Jaroslaw hielt sich aber in Nowgorod. Dort zog er ein Heer skandinavischer Krieger zusammen und schlug im Spätsommer 1016 Swjatopolk. Im Sommer 1017 griffen Jaroslaw I. und Kaiser Heinrich II. einer vorherigen Absprache folgend Boleslaw I. von zwei Seiten her an. Im darauf folgenden Sommer gelang es Boleslaw, Kiew zu erobern. Jaroslaw konnte zwar nach Nowgorod fliehen, seine weiblichen Verwandten und ein großer Goldschatz fielen jedoch in die Hände des polnischen Herzogs. Kurz darauf vertrieb Jaroslaw den erneut als Großfürst eingesetzten Swjatopolk wieder aus Kiew.
    Von 1029 bis 1031 wiederholte sich das Szenario von 1017: Wieder wurde Polen aus dem Westen, nun von Konrad II., und aus dem Osten von Jaroslaw angegriffen. Diesmal gelang es dem Großfürsten, weite Gebiete mit einem wichtigen Burgengürtel für Kiew zu erobern und kurzzeitig den ihm genehmen ältesten Sohn des 1025 verstorbenen Boleslaws und Bruder des über Polen herrschenden Mieszko II. Lambert, Bezprym, als Herrscher in Polen zu installieren. Nach der Ermordung Bezpryms im Jahre 1032 erlangte Mieszko seine Herrschaft zurück.
    Um 1035 herum begann Jaroslaw mit einer weitreichenden Heiratspolitik. Er selbst heiratete Ingigerd, die Tochter Olof Skötkonungs von Schweden. Seine Söhne und Töchter wurden in die Königshäuser Frankreichs (Anna), Norwegens, Ungarns, Byzanz’ und an deutsche Fürsten verheiratet. Der polnische Thronanwärter Kasimir heiratete eine Schwester Jaroslaws, Maria Dobroniega, mit dessen Hilfe er sich als König von Polen durchsetzen konnte.
    1036 errang Jaroslaw I. den entscheidenden Sieg gegen das Reitervolk der Petschenegen. 1043 misslang ein Flottenangriff auf Konstantinopel.
    1019 erließ Jaroslaw I. die Russkaja Prawda, die erste russische Gesetzessammlung. Sie stellt eine Mischung byzantinischer Gesetze und slawischen Gewohnheitsrechts dar. Darüber hinaus versuchte er mit umfangreichen Nachfolgeregelungen, Erbstreitigkeiten nach seinem Tod zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Vielmehr begründete er das Senioratsprinzip, das in den folgenden Jahrhunderten ein Grund dafür war, dass sich die russischen Fürstentümer kaum als feste Herrschaftsverbände sttabilisieren konnten. Auf der Russkaja Prawda und der Schaffung des Senioratsprinzips beruht sein Beiname der Weise. Weitere Verdienste errang er durch den Stadtausbau von Kiew und Nowgorod, vor allem mit den Sophienkathedralen der beiden Städte. Sein Sarg liegt noch heute in der Sophienkathedrale von Kiew.

    Ehe und Nachkommen
    Siehe auch: Erbfolge Jaroslaws des Weisen
    Jaroslaw war erstmals verheiratet mit einer Frau, deren Name nicht überliefert ist. 1018 wurde sie vom polnischen Herrscher Bolesław Chrobry gemeinsam mit den Schwestern von Jaroslaw gefangen genommen.[1] Weitere Informationen über sie gibt es nicht.
    Als Sohn aus dieser Ehe ist bekannt
    • Ilja (* vor 1020,† vor 1034), Fürst von Nowgorod (vor 1034)
    1019 heiratete er dann die schwedische Prinzessin Ingegerd (* 1001; † 1050), Tochter des schwedischen Königs Olof Skötkonung und dessen Frau Estrid. Sie hatten zusammen fünf Söhne und drei Töchter:
    • Wladimir II. Holti (* 1020; † 4. Oktober, 1052) Fürst von Nowgorod (1034–1052)
    • Elisabeth von Kiew, ∞ Harald III. König von Norwegen
    • Anastasia von Kiew (* 1023; † ca. 1074), ∞ Andreas I. König von Ungarn
    • Isjaslaw I. (* 1024; † 1078), Großfürst von Kiew, ∞ Gertrude von Polen, Tochter des polnischen Königs Mieszko II. Lambert
    • Swjatoslaw II. (* 1027; † 1076), Großfürst von Kiew
    • Wsewolod I. (* 1030; † 13. April 1093), Großfürst von Kiew, ∞ Irina, Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX.
    • Anna von Kiew (* um 1024 bis 1035; † um 1075 bis 1089), ∞ Heinrich I. König von Frankreich
    • Wjatscheslaw († 1057), Fürst von Smolensk (1054–1057)
    • Igor (* 1034/36,† 1060), Fürst von Wolhynien (1054–1057) und Fürst von Smolensk (1057–1060)

    Nachwirkung
    In Kiew befindet sich ein Denkmal für Jaroslaw den Weisen.
    2010 verfilmte der russische Regisseur Dmitri Korobkin die Legende um die Gründung der Stadt Jaroslawl unter dem Titel: Ritterfürst Jaroslaw – Angriff der Barbaren.


    Literatur
    • Karin Groll: Jaroslaw I. der Weise. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1566.
    Weblinks
    Commons: Jaroslaw der Weise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Jaroslaw der Weise in der Britannica Online (englisch)
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thietmar von Merseburg, Chronik, Buch 8, Kapitel 32

    Jaroslaw heiratete Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden in 1019. Ingegerd (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Estrid (Obodritin)) wurde geboren in 1001; gestorben am 10 Feb 1050. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden wurde geboren in 1001 (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Estrid (Obodritin)); gestorben am 10 Feb 1050.

    Notizen:

    Ingegerd und Jaroslaw hatten acht Kinder, fünf Söhne und drei Töchter.

    Kinder:
    1. Prinzessin Anastasia von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1023; gestorben in cir 1074; wurde beigesetzt in Familiengruft der Abteikirche Tihany am Plattensee.
    2. Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1024; gestorben am 3 Okt 1078; wurde beigesetzt in Kiew.
    3. Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1030; gestorben am 13 Apr 1093.
    4. 5. Anna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1024 und 1035.

  5. 12.  Otto (Eudes) von VermandoisOtto (Eudes) von Vermandois wurde geboren am 29 Aug 979 (Sohn von Herbert III. von Vermandois und Ermengard N.); gestorben am 25 Mai 1045.

    Otto + Pavia N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Pavia N.
    Kinder:
    1. 6. Heribert IV. von Vermandois wurde geboren in cir 1032; gestorben in cir 1080.

  7. 14.  Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin)Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin) (Sohn von Rudolf II. von Valois und Adèle de Breteuil); gestorben am 23 Feb 1074 in Péronne.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Valois, Crépy, Vitry, Amiens, Vexin. Vogt der Abteien Saint-Denis, Jumièges, Saint-Wandrille, Saint-Pierre in Chartres und Saint-Arnoul in Crépy-en-Valois.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_IV._(Vexin) (Okt 2017)

    Rudolf IV. (frz.: Raoul; 1043 bezeugt, † 23. Februar[1][2] 1074 in Péronne), war Graf von Valois, Crépy, Vitry, Amiens und Vexin sowie Vogt (avoué, advocatus) der Abteien Saint-Denis, Jumièges, Saint-Wandrille, Saint-Pierre in Chartres und Saint-Arnoul in Crépy-en-Valois.
    Er war der Sohn des Grafen Rudolf III. von Valois und der Adèle de Breteuil.

    Leben
    Rudolf war seiner Zeit einer der mächtigsten Fürsten im Norden Frankreichs. Er unterstützte zunächst den Grafen Odo II. von Blois gegen König Heinrich I., wechselte aber 1041 auf die Seite des Königs. Für ihn kämpfte er 1054 in der Schlacht von Mortemer gegen die Normannen, wurde aber von diesen gefangen genommen. Unstimmigkeiten zwischen seinem Kerkermeister Roger de Mortemer und Herzog Wilhelm ermöglichten ihm aber die Flucht. Nach dem Tod des Königs 1060 verfolgte Rudolf eigene Ziele. Er usurpierte die Herrschaft in Montdidier, indem er deren rechtmäßige Erben vertrieb. Der Tod seines Cousins Walter 1063 ermöglichte ihm im Jahr darauf die Übernahme der Grafschaften Vexin und Amiens.
    Durch seine erste Ehe mit der dreifach verwitweten Adele († 1053), Tochter des Grafen Nocher III. von Bar, konnte er die Grafschaft Bar-sur-Aube seinem Besitz hinzufügen. Adele ist die Mutter seiner Kinder. In zweiter Ehe heiratete er Eleonore (Aliénore), die er nach 1061 verstieß, um eine dritte Ehe eingehen zu können.
    Bekannt ist Rudolf vor allem für diese dritte Ehe: Die Ehefrau war Anna von Kiew, Tochter des Großfürsten Jaroslaw dem Weisen von Kiew und Witwe des Königs Heinrich I. von Frankreich. Seit dem Tod des Königs 1060 führte Anna die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn, König Philipp I. Als Rudolf und Anna heirateten, sorgte dies am Hof für einen Skandal und zum Bruch zwischen dem König und seiner Mutter. Um Anna ehelichen zu können, hatte Rudolf IV. seine zweite Ehefrau des Ehebruchs bbezichtigt und verstoßen. Doch diese wandte sich mit Bitte um Intervention an Papst Alexander II. Nach einer offiziellen Untersuchung wurde die Ehe zwischen Rudolf und Anna für ungültig erklärt und die Trennung befohlen. Die Eheleute zeigten sich aber unbeeindruckt vom kirchlichen Entscheid und lebten weiterhin zusammen, was die Exkommunizierung Rudolfs zur Folge hatte.
    Zwischen 1071 und 1072 belagerte Rudolf die Stadt Péronne, die er schließlich einnahm. Er starb noch immer im Bann stehend 1074, dennoch wurde er in der Kirche Saint-Pierre in Montdidier bestattet. Nachdem sein Sohn Simon die Stadt an ihre rechtmäßigen Erben zurückgegeben hatte, ließ er am 22. März 1076 die Leiche seines Vaters in die Abtei Saint-Arnoul bei Crépy überführen. Der Anblick des Leichnams soll Simon so sehr schockiert haben, dass er den Entschluss gefasst habe, ein geistlichen Leben zu beginnen.

    Rudolf + Adele von Bar-sur-Aube. Adele (Tochter von Graf Notker III. von Bar-sur-Aube) gestorben in 1053. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Adele von Bar-sur-Aube (Tochter von Graf Notker III. von Bar-sur-Aube); gestorben in 1053.

    Notizen:

    Die Kinder aus seiner ersten Ehe des Rudolf mit Adele:
    • Gautier (Walter, X 6. September 1065/1067), 1053 Graf von Bar-sur-Aube
    • Simon (1069 bezeugt; † 30. September 1080 in Rom), Graf von Amiens etc.
    • Tochter, wohl Elisabeth, ∞ Barthélemy, Herr von Broyes und Beaufort († nach 1072)
    • Adèle, Gräfin von Valois; ∞ vor 1068 mit Graf Heribert IV. von Vermandois, 1077 Graf von Valois (Karolinger)
    • Adélaide († 12. Mai 1193/1200); ∞ vor 1061 mit Graf Theobald III./I. von Blois, Troyes etc. († 29./30. September 1089) (Haus Blois)

    Kinder:
    1. 7. Adele von Valois
    2. Élisabeth von Valois (von Vexin) gestorben in 1093/1101.
    3. Adélaide von Valois (von Vexin) gestorben am 12 Mai 1193/1200.


Generation: 5

  1. 16.  König Hugo Capet (Kapetinger)König Hugo Capet (Kapetinger) wurde geboren am 940 od 941 (Sohn von Herzog Hugo von Franzien, der Grosse und Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen)); gestorben am 24 Okt 996 in Les Juifs, Chartres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou
    • Titel (genauer): Herzog von Franzien (Dux Francorum) (960 bis 987), König der Franken (987 bis 996)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Capet

    Hugo Capet (französisch Hugues Capet; * 940 oder 941; † 24. Oktober 996 in Les Juifs bei Chartres) war ein König der Franken von 987 bis 996. Zuvor war er von 960 bis zu seinem Regierungsbeginn Herzog von Franzien (Dux Francorum) gewesen. Er führte im Westfrankenreich einen Dynastiewechsel herbei; das Königsgeschlecht der Karolinger wurde durch eine neue Dynastie ersetzt, die später nach Hugos Beinamen die Bezeichnung Kapetinger erhielt. Alle späteren französischen Könige und zahlreiche weitere europäische Herrschergeschlechter und Adelsfamilien waren Nachkommen Hugo Capets in direkter männlicher Linie. Zu den Nebenzweigen der Kapetinger gehörten die Valois, die Bourbonen und das Haus Orléans. Die Herrschaft der als „Haus Frankreich“ bezeichneten Nachkommen Hugo Capets wurde erst durch die Februarrevolution 1848 endgültig beendet.

    Herkunft
    Hugo wurde 940 oder 941 als ältester Sohn von Hugo dem Großen und dessen Ehefrau Hadwig (auch Hedwig; † 959), einer Schwester Kaiser Ottos des Großen, geboren. Hugo der Große spielte als Herzog von Franzien und Oberhaupt des Geschlechts der Robertiner eine maßgebliche Rolle in der westfränkischen Reichspolitik; er konnte die traditionelle Machtstellung seiner Familie noch erheblich ausbauen, indem er zusätzlich das Herzogtum Burgund und sogar einen vom König anerkannten Anspruch auf Aquitanien erwarb. Damit war er mächtiger als der König selbst. Die Familie der Robertiner, deren Oberhaupt Hugo Capet als ältester Sohn seines Vaters wurde, rivalisierte schon seit dem 9. Jahrhundert mit der Königsdynastie der Karolinger und hatte bereits zwei Könige gestellt, darunter Hugo Capets Großvater Robert I., der 923 als Gegenkönig gegen einen Karolinger im Kampf gefallen war. Daher war der älteste lebende Robertiner stets ein potentieller Kandidat für die Königswürde, doch scheute Hugo der Große vor dem Griff nach der Krone zurück.

    Machtstellung unter den letzten Karolingern
    Hugo der Große starb 956, doch erst 960 erhielt Hugo Capet von dem etwa gleichaltrigen karolingischen König Lothar das Herzogtum Franzien, das wichtigste der zahlreichen Lehen der Robertiner. Damit konnte er die zentrale Rolle seines Vaters alals mächtigster Vasall der Krone übernehmen. Er war der letzte Herzog von Franzien, denn als er 987 die Königswürde erlangte, wurde das Herzogtum nicht neu vergeben, sondern abgeschafft.[1] Das Herzogtum Burgund, das ebenfalls ein Lehen Hugos des Großen gewesen war, übertrug Lothar 960 Hugo Capets jüngerem Bruder Otto, nachdem Hugo und Lothar 958 gemeinsam einen Feldzug zur Unterwerfung burgundischer Aufständischer durchgeführt hatten.[2] Bezeichnend für die Machtverhältnisse war der UUmstand, dass nach Ottos Tod 965 die burgundischen Großen auf Anraten Hugo Capets den dritten und jüngsten Sohn Hugos des Großen, Heinrich I. den Großen, der auch Odo-Heinrich genannt wurde, zum Herzog wählten, ohne sich um den Willen des Königs zu kümmern. Burgund wurde somit damals nicht mehr als Lehen der Krone betrachtet, der Herzog von Burgund galt nur noch als Vasall des Herzogs von Franzien.[3] Darüber war Lothar tief gekränkt. Die dadurch entstandene Spannung zwischen dem König und dem Herzog von Franzien erforderte eine Vermittlung seitens der Ottonen; Kaiser Otto der Große und sein Bruder, Herzog Brun von Lothringen, waren mütterlicherseits Onkel sowohl Hugo Capets als auch des Königs.[4] Schon zur Zeit Hugos des GGroßen hatte sich Otto der Große in Konflikten zwischen Karolingern und Robertinern um einen Ausgleich bemüht und war zugleich dem traditionellen karolingischen Anspruch auf Lotharingien entgegengetreten. Dabei war er vor wechselnder Parteinahmme und militärischem Eingreifen im Westfrankenreich nicht zurückgeschreckt. Nach Ottos Tod (973) änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Das bisher gute Einvernehmen der Karolinger mit den Ottonen zerbrach, und König Lothar nahm gegenüber dem neuen Herrscher im Osten, Otto II., eine feindselige Haltung ein. Damit rückte der traditionelle Gegensatz zwischen Karolingern und Robertinern zunächst in den Hintergrund, denn Hugo Capet erwies sich im Gegensatz zu seinem Vater in dem äußeren Konflikt als loyaler Vasall seines Königs.
    Ausgangspunkt des West-Ost-Konflikts war der Streit um die Grafschaft Hennegau in Lothringen, die der Hoheit des ostfränkischen Reichs unterstand. Herzog Brun von Lothringen, der Bruder Ottos des Großen, hatte den dortigen Grafen abgesetzt, worauf dessen damals noch unmündige Söhne Reginar IV. und Lambert I. ins Westfrankenreich geflohen waren. Sogleich nach dem Tod Ottos des Großen versuchten sie ihre Erbgüter gewaltsam wiederzuerlangen. Für dieses Vorhaben fanden sie am Hof Lothars und im westfränkischen Adel, auch unter den Vasallen Hugo Capets, breite und tatkräftige Unterstützung.[5] Obwohl sie militärisch scheiterten, gab ihnen Otto II. im Mai 977 den größten Teil ihrer Erbgüter zurück. Der Konflikt um den Besitz Lotharringiens blieb jedoch ungelöst. Als Lothar 978 einen Überraschungsangriff auf Aachen unternahm, um Otto, der sich dort nichtsahnend aufhielt, gefangenzunehmen, konnte er sich auf Hugos volle Unterstützung verlassen.[6] Daher wurden Hugos Gebiete, nachdem der Handstreich knapp missglückt war, ebenso wie diejenigen Lothars zum Ziel von Ottos massivem Gegenschlag. Ottos Invasionsheer eroberte zwar Pfalzen Lothars und auch die Stadt Laon, konnte aber die von Hugo verteidigte Stadt Paris nicht einnehmen und musste sich daraufhin zurückziehen.[7] Da Hugo seinem König in dieser Krise treu blieb, wird er von manchen Historikern zu den Vertretern eines damals auftauchenden, wenn auch noch schwachen westfränkischen bzw. französischen Identitätsbewusstseins gezählt.[8]
    Nachdem Lothar 980 mit Otto II. ohne Beteiligung Hugos Frieden geschlossen hatte, reiste Hugo zu Ostern 981 nach Rom, wo sich Otto damals aufhielt, um seinerseits ein gutes Verhältnis zu ihm aufzubauen. Nach Ottos Tod (983) unterstützte Hugo niccht mehr die karolingische Expansionspolitik nach Osten, sondern bewahrte ein freundliches Verhältnis zu den Kaiserinnen Adelheid und Theophanu, die für Otto III. die Regentschaft führten. Er griff auch zugunsten von Erzbischof Adalbero von Reimims ein, gegen den König Lothar wegen Adalberos Einverständnis mit den Ottonen einen Hochverratsprozess einleiten wollte. Als Hugo im Mai 985 mit sechshundert Mann nach Compiègne zog, wo der Prozess auf einem Hoftag stattfinden sollte, löste sich die Versammlung sofort auf.
    In Aquitanien hatte Hugo Capet schon 960 vom König die Grafschaft Poitou erhalten, konnte sich aber dort nicht gegen den Herzog Wilhelm III. Werghaupt durchsetzen. Erst als er um 969 Wilhelms Tochter Adelheid heiratete, kam es zur Versöhnung miit dessen Sohn und Nachfolger Wilhelm IV. Eisenarm, wobei Hugo auf den Anspruch auf Aquitanien, den schon sein Vater erhoben hatte, verzichtete.[9] Weitere wichtige Verbündete besaß bzw. gewann Hugo ebenfalls durch Verschwägerung. Seine Schwester Beatrix war mit Herzog Friedrich I. von Oberlothringen verheiratet; die andere Schwester, Emma, heiratete Richard I., den Herzog der Normandie.
    Als Lothar im Jahr 986 erst 44-jährig nach kurzer Krankheit starb, konnte sein 19-jähriger Sohn Ludwig V. problemlos die Nachfolge antreten. Ludwig war schon 979 mit Billigung Hugo Capets zum Mitkönig erhoben und so zum Thronfolger designiert worden. Hugo wollte nicht nach der Krone greifen; er zog es wie schon sein Vater vor, unter einem relativ schwachen Karolinger einen maßgeblichen Einfluss auf die Reichspolitik auszuüben.

    Dynastiewechsel
    Ludwig starb schon 14 Monate nach seiner Thronbesteigung am 21. Mai 987 durch einen Jagdunfall. Da er keinen Sohn hinterlassen hatte und seine Brüder unehelich geboren und daher nicht regierungsfähig waren, kam als Erbe nur sein Onkel, Herzog Karl von Niederlothringen, in Betracht. Karl, der jüngere Bruder König Lothars, der schon bei Lothars Machtübernahme völlig übergangen worden war, machte nun seinen Thronanspruch geltend. Er scheiterte aber an mächtigen Adelskreisen, zu denen insbesondere der Reimser Erzbischof Adalbero zählte. Die Gegner Karls wählten Hugo Capet auf einer Versammlung in Senlis zum König, womit sie ihr Wahlrecht ausübten und ein Erbrecht verneinten, doch faktisch im Ergebnis eine neue Dynastie schufen. Wahrscheinlich am 3. Juli 987[10] wurde Hugo von Adalbero von Reims in Noyon geweiht und gekrönt.
    Die Großen, die Hugo zum König wählten, waren dieselben, die noch 979 und 986 die Herrschaftsübernahme Ludwigs V. gebilligt hatten. Der Dynastiewechsel war nicht Folge einer grundsätzlichen Unzufriedenheit mit dem karolingischen Herrschergeschlecht, sondern einer besonderen Konstellation, die sich gegen Karl auswirkte.[11] Karl hatte sich mächtige Feinde gemacht. Zu diesen gehörten seine Schwägerin, die Königinwitwe Emma, die er des Ehebruchs beschuldigt hatte, und der Erzbischof von Reims, der traditionell die Königskrönung vollzog. Auch am ottonischen Hof wurde Karl abgelehnt. Die Ottonen hatten ihm zwar das Herzogtum Niederlothringen verliehen, aber eine Vereinigung dieses Herzogtums mit dem westfränkischen bzw. französischen Reich war aus ihrer Sicht nicht wünschenswert. Angeblich wurde bei der Königswahl gegen Karl vorgebracht, dass er sich als Herzog von Niederlothringen in den Dienst eines auswärtigen Herrschers begeben habe und dass er eine nicht standesgemäße Ehe geschlossen habe.[12]

    Regierung
    Schon ein halbes Jahr nach seiner eigenen Erhebung erreichte Hugo, dass sein Sohn, der künftige Robert II., zu Weihnachten 987 von Erzbischof Adalbero von Reims zum Mitkönig gekrönt und damit die Thronfolge gesichert wurde. Ein Wahlakt fand nicht statt. Mit diesem Präzedenzfall setzte sich das Erbkönigtum der neuen Dynastie gegen das Wahlrecht durch, dem Hugo Capet selbst seine Herrschaft verdankte. Anfangs hatte sich Erzbischof Adalbero, der ein Erbrecht auf die Krone prinzipiell bestritt, gegen Hugos Ansinnen gesträubt.
    Die Basis von Hugos Macht war und blieb im Norden; in den Gebieten südlich der Loire hat er sich als König niemals aufgehalten. In Südfrankreich, wo die Loyalität zur Karolingerdynastie stärker ausgeprägt war, verweigerte man ihm sogar mancherorts anfänglich die Anerkennung.[13] Allerdings zeigte sich solcher Widerstandsgeist im Süden nur lokal und blieb ohne konkrete Auswirkungen.[14]
    Während die Kronvasallen den Dynastiewechsel unterstützten oder hinnahmen, fand sich Herzog Karl mit dieser Entwicklung nicht ab, sondern begann den bewaffneten Kampf um seinen Thronanspruch. 988 gelang es ihm, mit einem Handstreich die Königsstadt Laon einzunehmen. Dabei half ihm sein Neffe Arnulf, ein unehelicher Sohn König Lothars. In Laon konnte Karl die Königinwitwe Emma und den Bischof Adalbero von Laon, einen Neffen Adalberos von Reims, gefangennehmen. Prominente Unterstützer Karls waren die Grafen Heribert IV. von Troyes und Odo I. von Blois und der Erzbischof von Sens (zwischen den Erzbistümern Sens und Reims bestand eine traditionelle Rivalität). Ansonsten fand jedoch Karls Unternehmen im Adel wenig Anklang. Wiederholte Versuche König Hugos und seines Sohnes Robert, Laon durch Belagerung zurückzuerobern, blieben erfolglos.
    Als Erzbischof Adalbero von Reims Anfang 989 starb, entschied sich Hugo, Karls Neffen Arnulf zu Adalberos Nachfolger wählen zu lassen, um ihn so auf seine Seite herüberzuziehen. Dieser Plan missglückte jedoch völlig; im August 989 übergab Arnulf Reims seinem Onkel Karl, womit er die Hugo geleisteten Eide brach. Durch die Einnahme der Krönungsstadt Reims wurde Karls Position sehr gestärkt, doch versäumte er es, seinen Thronanspruch nun mit einer Königswahl und Krönung in Reims zu untermauern. Nach dreijährigem Kampf kam Karl durch Verrat zu Fall. Bischof Adalbero von Laon, der inzwischen Karls Vertrauen erlangt hatte, öffnete Ende März 991 die Stadttore von Laon den Truppen des Kapetingers. Karl wurde mit seiner Frau und seinen Kindern festgenommen. Er blieb bis zu seinem Lebensende in Haft. Adalberos Verrat erregte größtes Aufsehen und blieb jahrhundertelang ein beliebtes Thema der Geschichtsschreibung und der Unterhaltungsliteratur; er wurde mit dem Verrat des Judas Iskariot an Christus verglichen.[15]
    König Hugo erstrebte nun die Amtsenthebung des Erzbischofs Arnulf von Reims, der ihn verraten hatte. Er konnte sich aber in einem langjährigen Streit darüber, dem großen „Reimser Kirchenstreit“, nicht durchsetzen und geriet in einen Konflikt mit Papst Johannes XV., der die alleinige Kompetenz für einen solchen Schritt beanspruchte. Zunächst zwang Hugo auf der von ihm im Juni 991 einberufenen Reichssynode von Saint-Basle (Verzy) Arnulf von Reims zum Rücktritt. Auf dieser Synode richtete Bischof Arnulf von Orléans, ein eifriger Anhänger Hugos, außerordentlich scharfe Angriffe gegen das Papsttum. Er bezeichnete die Päpste als Monstren und setzte einen schlechten Papst sogar mit dem Antichrist gleich.[16] Damit erhielt der Konflikt eine Tragweite, die weit über den konkreten Fall hinausreichte. Die Gegenpartei, deren Wortführer der einflussreiche Abt Abbo von Fleury war, leistete erbitterten Widerstand, wobei sie von den deutschen Bischöfen unterstützt wurde. Der Streit zog sich bis nach Hugos Tod hin. Wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung wird der Reimser Kirchenstreit mitunter als Vorläufer der späteren Auseinandersetzungen zwischen Päpsten und französischen Königen um den Gallikanismus betrachtet.
    Hugo Capet wurde wie sein Vater in der Basilika Saint-Denis begraben.

    Beiname
    Der Beiname Capet ist nicht zeitgenössisch bezeugt, sondern taucht erst im 11. Jahrhundert in den Quellen auf. Ursprünglich bezog er sich auf Hugos Vater, Hugo den Großen; auf Hugo Capet bezogen wurde er erst im 12. Jahrhundert gebräuchlich. Er ist von dem lateinischen Wort cappa abgeleitet, das einen Mantel bezeichnete. Nach der gängigen Deutung handelte es sich um den Mantel, den Äbte trugen. Damit wurde darauf angespielt, dass Hugo der Große bzw. Hugo Capet Laienabt mehrerer Klöster war.[17] Traditionell robertinische Abteien, deren Laienabtswürde Hugo der Große und Hugo Capet innehatten, waren Saint-Martin de Tours, Saint-Denis, Saint-Germain-des-Prés, Saint-Maur-des-Fossés, Saint-Riquier und Saint-Aignan in Orléans.[18] Eine abweichende Interpretation des Beinamens besagt, bei der cappa habe es sich um die Mantelreliquie des heiligen Martin von Tours gehandelt und damit sei auf die Rolle des Herzogs von Franzien als Laienabt von Saint-Martin de Tours angespielt worden.[19]

    Familie
    Um 969 heiratete Hugo Adelheid von Aquitanien, eine Tochter des Herzogs Wilhelm III. Werghaupt von Aquitanien und der Gerloc-Adele von Normandie. Sie wird auch als Adelheid von Poitou bezeichnet. Mit ihr hatte er einen Sohn, den Thronfolger, und drei Töchter:
    • Hedwig (Hedwige), * wohl 969; † nach 1013; ∞ um 996 Reginar IV. (Rainier IV.), Graf von Hennegau; † 1013 (Reginare)
    • Gisela (Gisèle), * wohl 970, Erbin von Abbeville; ∞ vor 987 Hugo I. von Montreuil (Hugues I. de Montreuil), Graf von Ponthieu; † um 1000
    • Robert II. der Fromme (le Pieux), * 27. März 972 in Orléans; † 20. Juli 1031 in Melun, ab 988 König und Mitregent, ab 996 König von Frankreich
    • Adelheid (Adélaide, Aelis), * wohl 973
    Des Weiteren hatte Hugo von einer unbekannten Frau einen unehelichen Sohn Gauzlin; † 19. November 1030 wohl in Bourges, der 1005 Abt von Fleury und 1013 Erzbischof von Bourges wurde.
    Einer Legende zufolge war auch die heilige Aurelia von Regensburg eine Tochter Hugos.

    Rezeption
    Aus der Sicht der Nachwelt stand im Mittelalter vor allem die Rolle Hugos als Dynastiegründer und der Streit um die Legitimität seiner Herrschaft im Vordergrund. In der Neuzeit und besonders in der modernen Forschung wurde zunehmend die Frage nach seiner persönlichen Rolle in der französischen Geschichte gestellt.

    Mittelalter
    Im Mittelalter war die Rechtmäßigkeit des Dynastiewechsels von 987 unter den französischen Geschichtsschreibern umstritten; es fehlte nicht an Stimmen, die (vor allem im 11. und 12. Jahrhundert) Hugo als Usurpator bezeichneten, obwohl damals seine Nachkommen regierten.
    Im 13. Jahrhundert tauchte (wohl zuerst in antifranzöschischen Kreisen in Italien) eine kapetingerfeindliche Legende auf, die Hugo eine bürgerliche Herkunft zuschrieb; er sei der Sohn eines Pariser Fleischers gewesen. Dante verarbeitete dieses Motiv in seiner Göttlichen Komödie. Er versetzte Hugo Capet (dessen Gestalt er mit derjenigen Hugos des Großen vermischte) ins Fegefeuer und legte ihm eine lange Rede in den Mund.[20] Darin bezeichnete sich Hugo selbst als „die Wurzel des üblen Baums“, der die Christenheit überschattet habe.
    Hugo Capet ist der Held einer um 1360 verfassten Chanson de geste, worin die Überlieferung einer ursprünglich bürgerlichen Herkunft der Dynastie aufgenommen, aber stark abgemildert und ins Positive gewendet wird. Nun ist nicht der Vater Hugos, sondern nur sein Großvater mütterlicherseits ein Metzger, und zwar der reichste Metzger des Landes. Durch seine Großtaten erlangt Hugo als vortrefflicher Ritter die Krone Frankreichs, indem er die Gunst der Thronerbin Marie gewinnt, die ihn zur Freude der Pariser heiratet, obwohl den großen Vasallen seine Abstammung von einem Metzger missfällt. Das Werk spiegelt die politische Krise seiner Entstehungszeit wider, in der das Pariser Bürgertum unter Étienne Marcel kurzzeitig zu einem maßgeblichen Faktor der französischen Politik wurde. Von dem Epos fertigte um 1437 Elisabeth von Lothringen eine deutsche Prosaübersetzung mit dem Titel Hug Schapler an.
    Der französische Dichter François Villon spielt in seinem letzten erhaltenen Gedicht an den Gefängnisbeamten Garnier (1463) ebenfalls auf Hugo Capets angebliche Herkunft aus dem Metzgerstand an.[21]

    Neuzeit
    In der Frühen Neuzeit und noch im 19. Jahrhundert machte sich eine Auffassung bemerkbar, die Hugo zum Repräsentanten eines „nationalen“ Frankreich-Konzepts machte, der sich „den Deutschen“ widersetzte.[22] In abgemilderter Form lautete diese Deutung, die Robertiner bzw. Kapetinger hätten die werdende französische Nation verkörpert, die Karolinger das Konzept des untergehenden fränkischen Universalstaats. Dagegen wandte sich im späten 19. Jahrhundert der damals führende französische Mediävist Ferdinand Lot, der jeglichen ideellen Unterschied zwischen Karolingern und Kapetingern bestritt. Diese Ansicht hat sich durchgesetzt.
    In der modernen Forschung wird Hugo Capet von deutschen und französischen Historikern meist relativ ungünstig beurteilt, wobei man auf den geringen Umfang seiner Leistungen und seinen Mangel an Tatkraft verweist. So schreibt Walther Kienast von der „schwunglos-bedächtigen, allen großen Unternehmungen abgeneigten Natur dieses recht mittelmäßigen Mannes“,[23] Karl Uhlirz meint eine „trockene, auf das Nächste bedachte Art“ und einen „Mangel jedes höheren Gemeinsinns“ erkennen zu können.[24] Noch schärfer fiel das oft zitierte Urteil des Franzosen Ferdinand Lot aus. Er kam zum Ergebnis, Hugo habe den Thron weder seinem Mut noch seinem Geschick noch einer Begeisterung anderer für einen Wechsel verdankt. Hugo habe keine eigenen Ideen oder Grundsätze gehabt und das Königtum nicht einmal angestrebt; es sei ihm durch eine Kombination von Zufällen in den Schoß gefallen. „Sein Mut war nachweislich überaus bescheiden. Sein Geschick ist von gewissen Gelehrten sehr gerühmt worden. Doch wir suchen immer noch danach; alles, was sich uns gezeigt hat, ist ein schwacher, unsicherer Mann, der keinen Schritt zu tun wagt, ohne um Rat zu bitten, und dessen Vorsicht in Kleinmut überging.“[25]
    Das Jubiläumsjahr 1987 von Hugo Capets Thronbesteigung bot Anlass zu zahlreichen Veröffentlichungen und Würdigungen.



    Quellen (Ausgaben und Übersetzungen)
    • Die Urkunden Hugo Capets sind noch nicht kritisch ediert. Man verwendet die alte Ausgabe von Jean-Baptiste Haudiquier u. a. im Recueil des Historiens des Gaules et de la France Bd. 10, 2. Auflage (besorgt von Léopold Delisle), Paris 1874, S.43–564.
    • Edmond Pognon: Hugues Capet, roi de France, Paris 1966 [enthält französische Übersetzungen wichtiger lateinischer Quellentexte, darunter Urkunden und Briefe]
    • Noëlle Laborderie (Hrsg.): Hugues Capet. Chanson de geste du XIVe siècle, Champion, Paris 1997. ISBN 2-85203-627-4
    Literatur
    • Hans-Werner Goetz: Hugo Capet. In: Lexikon des Mittelalters. Band 5. 1989, Sp. 157f.
    • Elizabeth Hallam: Capetian France. 987–1328. Longman, London u. a. 1980, ISBN 0-582-48909-1.
    • Ferdinand Lot: Etudes sur le règne de Hugues Capet et la fin du Xe siècle. E. Bouillon, Paris 1903 (Bibliothèque de l’École des Hautes Études – Sciences philologiques et historiques 147, ISSN 0761-148X), (grundlegendes Standardwerk).
    • Michel Parisse, Xavier Barral i Altet (Hrsg.): Le roi de France et son royaume autour de l’an mil. Actes du Colloque Hugues Capet 987–1987, La France de l’an Mil, Paris-Senlis, 22–25 juin 1987. Picard, Paris 1992, ISBN 2-7084-0420-2.
    • Yves Sassier: Hugues Capet. Naissance d’une dynastie. Fayard, Paris 1987, ISBN 2-213-01919-3.
    Weblinks
     Commons: Hugo Capet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Hugo Capet im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
    Einzelnachweise
↑ Zur Belehnung Hugos siehe Walther Kienast: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland (9. bis 12. Jahrhundert), München 1968, S. 68–76.
↑ Kienast (1968) S. 68, 76, 81.
↑ Kienast (1968) S. 81f., 95.
↑ Walther Kienast: Deutschland und Frankreich in der Kaiserzeit (900–1270), 1. Teil, Stuttgart 1974, S. 86.
↑ Kienast (1974) S. 87f.
↑ Kienast (1974) S.89f.
↑ Zum Verlauf der Belagerung siehe Kienast (1974) S. 94f. 
↑ Zur Frage nach den Anfängen einer westfränkischen bzw. französischen „Staatsidee“ im 10. Jahrhundert siehe Kienast (1974) S. 94f 
↑ Kienast (1968) S. 81–83.
↑ Zur Datierung Karl Ferdinand Werner: Vom Frankenreich zur Entfaltung Deutschlands und Frankreichs, Sigmaringen 1984, S. 249 Anm. 11; Joachim Ehlers: Die Kapetinger, Stuttgart 2000, S. 30f.; Carlrichard Brühl: Die Geburt zweier Völker, Köln 2001, S. 188f. Anderer Meinung war Kienast (1974) S. 118 und Anm. 273, der für den 1. Juni eintrat. 
↑ Rudolf Schieffer: Die Karolinger, Stuttgart 1992, S. 220f.
↑ Kienast (1974) S. 118. Ehlers S. 30 betont, dass diese Gründe nicht die ausschlaggebenden waren; vgl. dazu Ferdinand Lot: Les derniers Carolingiens, Neudruck Genève 1975, S. 294 und Anm. 1. Brühl S. 188 hält die ganze Argumentation für frei erfunden.
↑ Kienast (1968) S. 14 und Anm. 18; er zitiert aus einer Privaturkunde von 991, wo statt der üblichen Angabe des Herrscherjahrs steht „unter der Regierung unseres Herrn Jesus Christus, während bei den Franken jedoch HuHugo widerrechtlich die Herrschaft beanspruchte“.
↑ Zu Einzelheiten siehe Lot (1975) S. 292 und Anm. 1.
↑ Ehlers S. 33–35.
↑ Kienast (1974) S. 125–127.
↑ Die Verwendung und Bedeutung des Beinamens wurde von Lot (1903) S. 304–323 untersucht.
↑ LoLot (1975) S. 184; siehe auch Lot (1903) S. 226, 230f.
↑ Ehlers S. 28f.
↑ Dante: Divina commedia, Purgatorio 20, 16-123.
↑ François Villon: Sämtliche Werke. Zweisprachige Ausgabe, hg. u. übers. von Carl Fischer. München 2. Aufl. 2002, S. 238: „Se fusse des hoirs de Hue Capel / Qui fut extrait de boucherie […]“ („Wenn ich unter den Erben des Hugo Capet wäre, hervorgegangen aus der Metzgerei (…)“; in der metrischen Nachdichtung Carl Fischers: „Wenn ich ein Kapetinger wär, ein Metzgerssohn mit Königsweihen (…)“)
↑ Pognon S. 228–230; Lot (1975) S. 382–394.
↑ Kienast (1974) S. 95.
↑ Karl Uhlirz: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III., Bd. 1: Otto II. 973–983, Berlin 1967, S. 114 Anm. 30.
↑ Lot (1975) S. 295.

    Name:
    Begründer der Dynastie der Kapetinger.

    Gestorben:
    Les Juifs war ein Ort im Westen Frankreichs, in dem der französische König Hugo Capet am 24. Oktober 996 starb. Die heute verschwundene Siedlung lag in der Nähe von Prasville zwischen Chartres (26 km) und Orléans (53 km) und gehörte zum Besitz der Abtei Saint-Martin de Tours, deren Laienabt Hugo Capet war.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Les_Juifs

    Hugo + Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien). Adelheid (Tochter von Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf und Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie) wurde geboren in cir 950; gestorben in 1004. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien)Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien) wurde geboren in cir 950 (Tochter von Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf und Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie); gestorben in 1004.

    Notizen:

    Adelheid hatte mit Hugo Capet vier Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Aquitanien

    Adelheid von Aquitanien (französisch Adélaïde d’Aquitaine; * wohl 950; † 15. Juni wohl 1004[1]) war durch Heirat Königin von Frankreich und Stammmutter der Kapetinger.

    Leben
    Adelheid (auch Adelais) war die einzige Tochter des Herzogs Wilhelm III. von Aquitanien und dessen Ehefrau Adela von Normandie[2], einer Tochter des normannischen Jarl Rollo, Graf von Rouen, und dessen zweiter Frau Poppa von Bayeux. Adelheids Bruder war der Herzog Wilhelm IV. Eisenarm († 995/96)[3].
    Adelheid heiratete [4] Hugo Capet, den ältesten Sohn des Dux Francorum Hugos „des Großen“ – gemeint ist hier „der Ältere“ – und dessen dritter Ehefrau Hadwig, Tochter des deutschen Königs Heinrich I. Die Ehe diente der Etablierung friedlicher Beziehungen zwischen den Robertinern, die ihre Machtbasis im Norden (Franzien) hatten, und den aquitanischen Herzögen, deren Herrschaftsbereich sich zwischen Loire, Rhone und Garonne erstreckte.
    Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
    • Hedwig (Avoie, * wohl 969[5], † nach 1013) ⚭ um 996 Graf Reginar IV. von Hennegau und Mons († 1013) (Reginare)
    • Gisela (* wohl 970[6], † um 1000) ⚭ vor 987 Hugo I. von Montreuil, Graf von Ponthieu
    • Robert II. der Fromme (* 972, † 1031)
    • Adelheid/Aelis (* wohl 973)
    Als Erzieher ihres Sohns Robert bestellte Adelheid Gerbert von Aurillac, der später als Silvester II. Papst wurde. Unter dem Einfluss seiner Mutter erhielt Robert eine streng christliche Erziehung.[7]
    An der Seite ihres Gatten wurde Adelheid wohl am 3. Juli 987 in Noyon zur Königin von Frankreich gekrönt. In dieser Stellung blieb sie bis zu Hugo Capets Tod am 24. Oktober 996. Laut Gerbert von Aurillac nannte Hugo Capet sie "Gefährtin und Teilhaberin unseres Königtums"[8].
    Die fromme Adelheid gründete die königliche Kapelle (Chapelle royale oder Sainte Chapelle) und spätere Kirche Saint-Frambourg in Senlis. Im 17. Jahrhundert wird ihr auch die Translation der Reliquien des heiligen Frambourg zugeschrieben[9], didie nach anderen Quellen bereits ein Jahrhundert zuvor erfolgte. Ferner stattete Adelheid die auf ihre Initiative wiedererrichtete Abbaye de femmes in Argenteuil mit zahlreichen Gütern aus. Als Königinwitwe unterschrieb sie mehrere Urkunden ihres Sohns Robert, der nach dem Tod Hugo Capets neuer französischer König geworden war.[10] Sie starb um 1004.



    Literatur
    • Chr. Pfister: Adélaide 8. In: Dictionnaire de Biographie française. Bd. 1, (1932), Sp. 516.
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (1984) Tafel 11, 76
    • Christian Settipani: La préhistoire des Capétiens 481-987 – Mérovingiens, Carolingiens et Robertiens, 1993, in: Patrick Van Kerrebrouck (Hg.): Nouvelle historie généalogique de l’auguste Maison de France, Band 1, Erster Teil, S. 415ff
    • Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. 1996 Seiten 75, 84, 87, 92
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 71f.
    • Joachim Ehlers: Die Kapetinger, 2000, Seiten 31, 46
    • Patrick Van Kerrebrouck: Le Capétiens 987-1328, 2000, Nouvelle historie généalogique de l’auguste Maison de France, Band 2
    Weblinks
    • Adelheid von Aquitanien (Adelais de Poitou) bei Medieval Lands (Aquitaine, Dukes)
    • Hugo Capet, seine Ehefrau und seine Kinder bei Medieval Lands (France, Capetien Kings)
    Anmerkungen 
↑ der 15. Juni als Todestag ist gesichert, Schwennicke Tafel 11: † 15. Juni 1006, Tafel 76: † wohl 1004
↑ Adela ist der Taufname, der Geburtsname ist Gerloc
↑ Die Filiation ist zeitgenössisch nicht belegt, wird aber allgemein als erschlossen akzeptiert. Bei Medieval Lands ist die Quellenlage und Diskussion kurz, bei Settipani ausführlich dargestellt.
↑ Ehlers (2000): wohl 969/970, Schwennicke Tafel 11: um Sommer 968, Tafel 76: um 970, der Zeitpunkt errechnet sich aus der aangenommenen Reihenfolge der Kinder und dem bekannten Geburtstag Roberts II.
↑ so Schwennicke, Van Kerrebrouck (S. 49) macht keine Angabe, sieht sie aber als jüngere Tochter 
↑ so Schwennicke, Van Kerrebrouck (S. 49) macht keine Angabe, sieht sie aber als älteste Tochter
↑ Gerd Treffer: Die französischen Königinnen., S. 71.
↑ Gerbert, ep. 120
↑ Bianchina Nicole: Saint-Frambourg de Senlis. Etude historique et archéologique. In: Revue archéologique de l'Oise. N°20, 1980. S. 5–16
↑ Chr. Pfister, Dictionnaire de Biographie française. Bd. 1, Sp. 516.

    Notizen:

    Mit Adelheid hatte Hugo einen Sohn, den Thronfolger, und drei Töchter:
    - Hedwig (Hedwige), * wohl 969; † nach 1013; ∞ um 996 Reginar IV. (Rainier IV.), Graf von Hennegau; † 1013 (Reginare)
    - Gisela (Gisèle), * wohl 970, Erbin von Abbeville; ∞ vor 987 Hugo I. von Montreuil (Hugues I. de Montreuil), Graf von Ponthieu; † um 1000
    - Robert II. der Fromme (le Pieux), * 27. März 972 in Orléans; † 20. Juli 1031 in Melun, ab 988 König und Mitregent, ab 996 König von Frankreich
    - Adelheid (Adélaide, Aelis), * wohl 973

    Kinder:
    1. Prinzessin Hedwig von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in cir 969; gestorben in nach 1013.
    2. Prinzessin Gisla (Gisela) von Frankreich (Kapetinger) wurde geboren in cir 970.
    3. 8. König Robert II. von Frankreich (Kapetinger), der Fromme wurde geboren am 27 Mrz 972; gestorben am 20 Jul 1031 in Melun.

  3. 18.  Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier (Sohn von Graf Boso II. von der Provence (von Arles) und Konstanze von Vienne (Buviniden)); gestorben in 993.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Provence; - Markgraf von Provence - Graf von Arles als Wilhelm II.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Provence)

    Wilhelm I. genannt der Befreier (französisch Guillaume I. le Libérateur; † 993) war Graf und später Markgraf von Provence sowie als Wilhelm II. Graf von Arles.[1] Er war der jüngere Sohn der Grafen Boso II. und der Constance von Provence aus dem Haus der Buviniden.

    Leben
    970 war Wilhelm Graf von Arles und Provence, 979 nahm er den Titel eines Markgrafen von Provence an, was ihn vor allem – gegenüber seinem älteren Bruder Graf Rotbald II. – als Oberhaupt der Familie bezeichnet. Ob damit eine tatsächliche Teilung des Landes oder eine gemeinsame Regierung verbunden war, ist unbekannt.
    Er erhielt seinen Beinamen aufgrund seiner Siege über die Sarazenen, durch die er die Provence von dieser Bedrohung befreite, die seit der Errichtung ihrer Basis in Fraxinetum (La Garde-Freinet) beständig war. In der Schlacht von Tourtour 973 veverjagte er mit Unterstützung der Grafen aus den Alpen, den Vizegrafen von Marseille und Fos-sur-Mer endgültig aus dem Land. Er reorganisierte das Land östlich der Rhone, das König Konrad III. von Burgund ihm zugesprochen und das er den Sarazeneen weggenommen hatte. Mit königlicher Zustimmung kontrollierten er und seine Nachkommen auch den provenzalischen Fiscus. Er und der Bischof von Grenoble Isarn siedelten in der Dauphiné wieder Menschen an. Bei Fréjus wurde 970 ein Italiener namens Ugo Blavia als Graf eingesetzt. Aufgrund seiner Leistungen wird er in Rodulfus Glabers Chronik als Dux und in einem Dokument aus dem Jahr 992 als Pater patriae bezeichnet.
    Er beschenkte die Abtei Cluny und zog sich gegen Ende seines Lebens in ein Kloster zurück. Er starb in Avignon und wurde in der Kirche Saint-Croix in Sarrians beerdigt. Sein Nachfolger als Markgraf wurde sein Bruder.

    Ehen
    Er heiratete in erster Ehe Arsenda von Comminges, 984/986 dann in zweiter Ehe – gegen den Willen des Papstes – 984/86 Adelheid (Blanche) von Anjou († 1026), Tochter von Fulko II., Graf von Anjou, die Witwe des Grafen Stephan (Étienne) von Gévaudan und geschiedene Ehefrau des Königs Ludwig V. der Faule von Frankreich.



    Anmerkungen
    1 Graf Wilhelm I. wird oft auch mit der Ordnungszahl „II.“ genannt, da er einen Onkel gleichen Namens hatte, der ein Graf von Avignon war.
    Literatur
    • Noël Coulet: Wilhelm (Guillem) II. v. Arles. In: Lexikon des Mittelalters. Band 9. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Sp. 150–151.

    Wilhelm heiratete Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou in zw 984 und 986. Adélaide (Tochter von Graf Fulko II. von Anjou, der Gute und Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)) gestorben in 1026. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Adélaide (Adelheid, Blanche) von AnjouAdélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou (Tochter von Graf Fulko II. von Anjou, der Gute und Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)); gestorben in 1026.

    Notizen:

    Geburt:
    Ihre Herkunft konnte bisher nicht sicher bestimmt werden. Manche Historiker, so zum Beispiel Constance Brittain Bouchard, glauben, dass Adelheid von Anjou (auch Blanche genannt), Tochter des Grafen Fulko II. von Anjou war.

    Notizen:

    Adelheid und Wilhelm I. hatten zwei oder drei Töchter.
    • Konstanze († 28. Juli 1032), ∞ zwischen August 1001 und 25. August 1002 Robert II. der Fromme König von Frankreich (Kapetinger)
    • Ermgard, ∞ Robert I. Graf von Auvergne
    und vermutlich
    • Toda, ∞ um 992 Bernhard I. Taillefer (Bernardo I. Tallaferro) Graf von Besalú und Ripoli

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Wilhelm I. – gegen den Willen des Papstes – 984/86 Adelheid (Blanche) von Anjou († 1026), Tochter von Fulko II., Graf von Anjou, die Witwe des Grafen Stephan (Étienne) von Gévaudan und geschiedene Ehefrau des Königs Ludwig V. der Faule von Frankreich.

    Wilhelm I. war der 5. Ehemann der Adelheid. (??)

    Kinder:
    1. 9. Königin Konstanze von der Provence (von Arles) wurde geboren in 986; gestorben am 25 Jul 1034 in Melun oder Senlis; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

  5. 20.  Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse (Sohn von Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) und Maluschka); gestorben am 15 Jul 1015 in Berestow.

    Wladimir heiratete Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle in 980. Rogneda (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk) gestorben in zw 1001 und 1002. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk); gestorben in zw 1001 und 1002.

    Notizen:

    Trat 989 ins Kloster ein.

    Kinder:
    1. 10. Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978; gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.

  7. 22.  Olof Skötkonung von SchwedenOlof Skötkonung von Schweden wurde geboren in cir 980 (Sohn von König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche und Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige ); gestorben in cir 1022.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olof_Skötkonung

    Olof Skötkonung (deutsch auch Olaf Schoßkönig oder Olaf Schatzkönig; * um 980; † um 1022) war der erste christliche König Schwedens. Seine glorreichen Fahrten werden im Óláfsdrápa sœnska besungen.

    Name
    „Skot“ ist ein angelsächsisches Lehnwort und bedeutet „Schatz“ oder Schoss (Steuer).[1] Olof Skötkonung ließ die ersten bekannten Münzen in Schweden prägen. Daher leitet sich möglicherweise der Name vom Wort Schatz oder Steuer her.
    Für die in früheren Zeiten üblichere Übersetzung als Schoßkönig (von schwedisch sköte für Schoß als Körperzone) gibt es verschiedene Deutungen, u.a.
    • weil angeblich schon der ungeborene Olof als Mitkönig seines Vaters Erich bestimmt worden sein soll, eben als er noch im Schoß der Mutter heranwuchs[2], oder
    • weil er bei seiner Krönung als Mitkönig noch ein Kleinkind war und auf dem Schoß der Mutter saß[3].

    Leben
    Jugend
    Olof Skötkonung war ein Sohn von König Erik VIII. von Schweden und Sigrid der Stolzen. Um 995 folgte er seinem Vater nach dessen Tod als König. Seine Mutter heiratete den Dänenkönig Sven Gabelbart.
    Seeschlacht von Svolder 1000
    Im Jahre 1000 zog Olof mit Sven gegen den norwegischen König Olav I. Tryggvason in die Seeschlacht von Svold. Nach der siegreichen Schlacht teilten sich beide Könige Norwegen. Olof erhielt die Regionen Bohuslän und Trøndelag. Diese Gebiete verlor er später wieder.
    Taufe 1008
    1008 wurde Olof in Husaby durch Bischof Siegfried getauft, gemeinsam mit seiner Familie und dem Hofstaat. [4] Danach förderte Olof die Errichtung des ersten schwedischen Bistums Skara. Ein Teil der schwedischen Oberschicht und der Bevölkerung blieben ungetauft. Sein Übertritt zum Christentum erschwerte seine Regierungstätigkeit vor allem in Svealand wahrscheinlich beträchtlich.
    Letzte Jahre
    Sein Rückhalt unter den Svearn schwand in den darauffolgenden Jahren. Der lange Krieg gegen Norwegen löste Unzufriedenheit aus.[5] Die Stämme der Jatwinger und der Kuren an der südlichen Ostseeküste stellten ihre Tributzahlungen ein. Um 1022 wurde sein Sohn Anund Jakob zum Mitkönig gewählt. Es ist nicht überliefert, wann Olof starb.

    Ehe und Nachkommen
    Olof war verheiratet mit Estrid, Tochter eines slawischen Obodritenfürsten. Nachkommen waren
    • Ingegerd (um 1001-um 1050) - sollte den norwegischen Thronfolger Olaf II. heiraten, um den Frieden zwischen beiden Herrscherhäusern zu sichern. Sie entschied sich aber gemeinsam mit ihren Eltern, ein zeitgleiches Angebot des Anwärters auf ds Großfürstentum Kiew, Jaroslaws des Weisen vorzuziehen, den sie 1019 heiratete.
    • Anund Jakob (um 1010-um 1050) - wurde 1022 schwedischer König.
    Olof hatte gleichzeitig eine zweite Frau Edla, die auch slawischer Herkunft war. Kinder waren[6]
    • Astrid, ∞ Olav II. Haraldsson, König von Norwegen 1015–1028
    • Emund der Alte, König von Schweden 1050–1060
    • Holmfrid.



    Fußnoten
    1 Lagerqvist S. 31.
    2 Wilhelm August Gottlieb Assmann: Handbuch der Allgemeinen Geschichte, Band 5, 2. Teil, Seite 150. Verlag F. Vieweg und Sohn, Braunschweig 1857
    3 Eric Rücker Eddison: Styrbjörn der Starke, Seiten 76 und 137. Bastei-Lübbe. Bergisch Gladbach 1996
    4 Andere Quellen nennen dagegen eine Missionar Bernhard, einen Gefährten des Bruno von Querfurt.
    5 So die Heimskringla
    6 Snorri Sturluson: Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf in der Heimskringla) erwähnt die Namen der Kinder und, dass Edmund nach Wendland (slawisches Gebiet), in die Heimat seiner Mutter zurück ging.
    Quellen
    • Heimskringla, Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf)
    • Óláfsdrápa sœnska (Loblied auf Olaf den Schweden)
    Literatur
    • Harald Ehrhardt: Olaf Eriksson 'Schoßkönig'. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1386 f.
    • Jörg-Peter Findeisen: Die schwedische Monarchie. Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen. Band 1: 950-1611. Verlag Ludwig, Kiel 2010, S. 72ff.
    • Lars o. Lageqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norsteds Förlag AB, Stockholm 1996, ISBN 91-1-963882-5.
    • Lutz Mohr: Die Jomswikinger und ihre Jomsburg im Gau Jom. Militärische und maritime Machtstützen Dänemarks und Horte der Aggression im frühmittelalterlichen Pommern. In: Kathrin Orth, Eberhard Kliem (Hrsg.): Jahrbuch 2012 der Deutschen Gesellchaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. Isensee Verlag Oldenburg, Schleswig 2012, S. 73–89.
    • Arndt Ruprecht: Die ausgehende Wikingerzeit im Lichte der Runeninschriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958 (Palaestra 224, ISSN 0303-4607), (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., vom 7. Okt. 1958).
    • Peter H. Sawyer: Óláfr skötkonungr. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 22, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017351-4, S. 60–62. (Artikel abgerufen über das kostenpflichtige GAO bei De Gruter Online)
    Weblinks
    • Commons: Olof Skötkonung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Foundations for Medieval Genealogy

    Olof + Estrid (Obodritin). Estrid wurde geboren in cir 979; gestorben in cir 1035. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Estrid (Obodritin) wurde geboren in cir 979; gestorben in cir 1035.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Estrid_(Obodritin)

    Estrid (auch Astrid, Estrith; altisländisch Esrið) (* um 979; † um 1035) war Ehefrau von Olof Skötkonung, König von Schweden und Mutter von Anund Jakob, schwedischer König und von Ingegerd, Großfürstin von Kiew.

    Leben
    Estrid war obodritischer Herkunft.[1] Nach einem Krieg gelangte sie nach Schweden. Um welchen Krieg es sich handelte bleibt unerwähnt. Saxo Grammaticus schildert um das Jahr 1200 in seinem Werk Gesta Danorum (Die Taten der Dänen) eine sagenhafte Seeschlacht zwischen Schweden und Dänen, an der die Obodriten auf Seiten der Dänen teilnahmen.[2] Die Erzählung hat die Ereignisse in der Seeschlacht von Svold am 9. September 1000 zum Vorbild, aus der Estrids späterer Gatte Olaf Skötkonung siegreich hervorging. In einer isländischen Saga aus dem 14. Jahrhundert[3] heißt der Anführer der Obodriten Milwa. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den obodritischen Fürsten Mistislaw.[4] Demnach könnte die Heirat Estrids mit Olof dazu gedient haben, den Frieden zwischen beiden Herrschaftsverbänden zu sichern.
    Estrid wäre als Angehörige des obodritischen Fürstenhauses der Nakoniden Christin gewesen. Olof ließ sich um 1008 als erster schwedischer König gemeinsam mit seiner Familie und dem Hof taufen. Ein Glaubenswechsel nach der Eheschließung mit einer christlichen Frau entspräche einem auch in anderen Fällen belegten mittelalterlichem Bekehrungsmuster.[5]
    Über Estrid berichtet die Olafssaga, sie habe den Luxus geliebt, sei arrogant und streng zu ihren Untergebenen sowie unfreundlich zu den Kindern von Olofs Nebenfrau Edla gewesen.

    Nachkommen
    • Anund Jakob (um 1010–1050), König von Schweden (1022–1050)
    • Ingegerd (um 1001-um 1050), Ehefrau von Jaroslaw dem Weisen, Großfürst von Kiew



    Quellen
    • Snorri Sturluson, Saga vom heiligen Olaf
    • Adam von Bremen, Kirchengeschichte II, 27
    Literatur
    • Herman Lindqvist: Historien om Sveriges drottningar. Från myt och helgon till drottning i tiden. Norstedt, Stockholm 2006, ISBN 91-1-301524-9 (Geschichte der Königinnen Schwedens).
    • Åke Ohlmarks: Alla Sveriges drottningar. Geber, Stockholm 1973, (Die Königinnen Schwedens.).
    Weblinks
    • Genealogie der schwedischen Könige (schwedisch)
    Anmerkungen
    1 Adam von Bremen II, 37.
    2 Saxo 8.2.5.
    3 Sögubrot af nokkrum fornkonungum
    4 Robert Beltz: Mistewoi (Mistizlav). In: Quartalbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 61, 3, 1896, ZDB-ID 542818-x, S. 30–36, hier S. 35 online; Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschiche in Einzeldarstellungen. Heft 2, ZDB-ID 982989-1). Süsserott, Berlin 1899, S. 93.
    5 Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. (=Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 9.)Lukas, Berlin 2000, ISBN 3-931836-34-7, S. 15 (Google Books).

    Kinder:
    1. Anund Jakob von Schweden
    2. 11. Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden wurde geboren in 1001; gestorben am 10 Feb 1050.

  9. 24.  Herbert III. von VermandoisHerbert III. von Vermandois wurde geboren in 953 (Sohn von Adalbert I. von Vermandois und Gerberga von Lothringen); gestorben in 1015.

    Herbert + Ermengard N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Ermengard N.
    Kinder:
    1. 12. Otto (Eudes) von Vermandois wurde geboren am 29 Aug 979; gestorben am 25 Mai 1045.

  11. 28.  Rudolf II. von Valois

    Rudolf + Adèle de Breteuil. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 29.  Adèle de Breteuil
    Kinder:
    1. 14. Rudolf III. (IV.) von Valois (von Vexin) gestorben am 23 Feb 1074 in Péronne.

  13. 30.  Graf Notker III. von Bar-sur-Aube
    Kinder:
    1. 15. Adele von Bar-sur-Aube gestorben in 1053.


Generation: 6

  1. 32.  Herzog Hugo von Franzien, der Grosse Herzog Hugo von Franzien, der Grosse wurde geboren in cir 895 (Sohn von König Robert I. von Frankreich (von Neustrien) und Beatrix von Vermandois); gestorben am 16 Jun 956 in Burg Dourdan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog der Franken bzw. Herzog von Franzien (dux Francorum) (ab 936)
    • Titel (genauer): Angers, FR; Graf von Angers https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_und_Herzöge_von_Anjou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_der_Große

    Hugo der Große (lateinisch Hugo Magnus, französisch Hugues le Grand; * um 895; † 16. Juni 956 auf der Burg Dourdan) war ab 936 Herzog der Franken bzw. Herzog von Franzien (dux Francorum) und als solcher eine der politisch maßgeblichen Persönlichkeiten im späten Westfrankenreich.
    Der Beiname Magnus war wohl ursprünglich nicht als Hinweis auf (politische) „Größe“ gemeint, sondern war im damaligen Latein gleichbedeutend mit Maior, was „der Größere“ oder auch „der Ältere“ bedeuten konnte; gemeint war „der Ältere“ zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Sohn „Hugo dem Jüngeren“, dem späteren König Hugo Capet.[1] Dennoch ist weiterhin die traditionelle Übersetzung „der Große“ gebräuchlich.

    Hugo stammte aus dem Geschlecht der Robertiner, einer Familie, die damals mit der Königsdynastie der Karolinger rivalisierte. Die Robertiner hatten schon zwei Westfrankenkönige gestellt, Hugos Onkel Odo (888–898) und dessen jüngeren Bruder, Hugos Vater Robert I., der ein Jahr lang (922–923) Gegenkönig gegen den damals regierenden Karolinger Karl den Einfältigen gewesen war. Robert fiel im Juni 923 im Kampf gegen Karl in der Schlacht bei Soissons und hinterließ Hugo als einzigen Sohn. Da die Anhänger Roberts trotz dessen Tod die Schlacht gewannen, waren sie in der Lage, sogleich nach ihrem Sieg einen neuen Gegenkönig gegen Karl zu erheben. Hugo hatte als Erbe Roberts die Möglichkeit zuzugreifen, lehnte jedoch die Krone ab. Darrauf wurde Hugos Schwager Rudolf von Burgund gewählt und am 13. Juli 923 in Soissons gekrönt. Schon wenige Wochen später gelang es Heribert II. von Vermandois, einem der Anführer der karolingerfeindlichen Adelsgruppe, Karl den Einfältigen in eine Falle zu locken und gefangenzunehmen. Karl blieb bis zu seinem Tod in Haft, und Rudolf wurde in der Folgezeit allgemein als König anerkannt.
    Hugo übernahm schon bei der Erhebung seines Vaters zum König oder spätestens bei dessen Tod die zahlreichen Grafschaften und sonstigen Ämter und Rechte, die Robert I. vor seiner Thronbesteigung besessen hatte; hinzu kam die Grafschaft Maine, die Rudolf ihm zum Dank für geleistete Dienste verlieh. Damit beherrschte Hugo weitgehend die Region zwischen Loire und Seine, die man traditionell als Neustrien zu bezeichnen pflegte - mit Ausnahme des Gebiets, das Karl der Einfältige 911 den Seine-Normannen abgetreten hatte und der Grafschaft Nantes, die Hugos Vorgänger Robert 921 den Loire-Normannen hatte überlassen müssen (was Hugo 927 bestätigte). Durch diese Ämterhäufung zählte er zu den bedeutendsten Großen im Reich Rudolfs. Die letzte Phase der Regierungszeit Rudolfs (ab 927) war von militärischen Auseinandersetzungen mit Heribert II. von Vermandois geprägt, wobei Hugo auf der Seite des Königs stand, da Heribert sein wichtigster Rivale war.
    Als Rudolf 936 starb, ohne einen Sohn zu hinterlassen, bot sich Hugo eine weitere Chance, den Thron zu besteigen, da er nunmehr der mächtigste Adlige im Reich geworden war. Wiederum ergriff er die Gelegenheit nicht, sondern beschloss, zur alten Dynastie zurückzukehren und einen Karolinger einzusetzen, den Sohn Karls des Einfältigen, Ludwig IV. den Überseeischen. Damit wollte er ein Gegengewicht zur bedrohlichen Macht Heriberts II. schaffen, dessen Ehrgeiz andauernde Konflikte erwarten ließ. Ludwig war nach Karls Gefangennahme von seiner Mutter, die dem Königshaus von Wessex angehörte, nach England in Sicherheit gebracht worden und kehrte nun auf Einladung Hugos zurück. Hugo empfing Ludwig in Boulogne, huldigte ihm und begleitete ihn nach Laon, wo Ludwig gekrönt wurde.
    Zum Lohn dafür, dass Hugo ihm den Thron verschafft hatte, musste Ludwig dem Robertiner eine einzigartige Sonderstellung im Reich einräumen. Hugo erhielt den eigens für ihn geschaffenen Rang eines „Herzogs der Franken“ (dux Francorum). Bereits in einer Königsurkunde von 936 stellte Ludwig fest, er handle auf den Rat „unseres geliebtesten Hugo, des Frankenherzogs, der in allen unseren Reichen der Zweite nach uns ist“. Dies bedeutete, dass Hugo nicht nur die unmittelbare Zuständigkeit für seine vielen Grafschaften und seine sonstigen Ämter und Rechte behielt, sondern darüber hinaus „in allen Reichen“, also in sämtlichen Teilen des Westfrankenreichs, eine Stellung zwischen dem König und den nachrangigen Vasallen einnahm. Die Frage, ob oder inwieweit dies als eine Art Vizekönigtum zu deuten ist, ist unter den Historikern umstritten. Einerseits konnte der Titel „Herzog der Franken“ in bewusster Analogie zu „König der Franken“, dem Titel des Karolingers, auf das gesamte Westfrankenreich bezogen werden, also eine reichsweite Zuständigkeit beinhalten, andererseits wird er anscheinend im Sprachgebrauch der Quellen gewöhnlich nur auf einen bestimmten Reichsteil bezogen, nämlich das Hugo dem Großen verliehene Herzogtum Franzien. Dieses umfasste die Gebiete nördlich der Loire, soweit sie nicht den Normannen überlassen worden waren. Vermutlich war der Begriff „Frankenherzog“ doppeldeutig und konnte nach Bedarf in einem weiteren oder einem engeren Sinn verwendet werden. Auf jeden Fall beanspruchte der Robertiner eine Stellung, die mit derjenigen der karolingischen Hausmeier im späten Merowingerreich vergleichbar war.
    Zunächst war Ludwig völlig von Hugo abhängig und musste ihn im Kampf gegen Hugo den Schwarzen von Burgund, einen Bruder des verstorbenen Königs Rudolf, unterstützen. Der Feldzug war erfolgreich, Hugo der Große konnte sich nordburgundische Gebiete und insbesondere die Stadt Sens aneignen. Doch schon im folgenden Jahr 937 machte sich Ludwig von seinem „Vormund“ unabhängig. Er begann seinen Kampf gegen die Übermacht des Robertiners, wobei er sich mit Vornehmen verbündete, die ebenfalls vom robertinischen Expansionsstreben bedroht waren, darunter Hugo der Schwarze. Hugo der Große reagierte mit einer neuen Bündnispolitik; er verbündete sich mit seinem bisherigen Gegner Heribert II. und sicherte sich das Wohlwollen Ottos des Großenen, dessen Schwester Hadwig er heiratete. Hinzu kam, dass Ludwig sich den Zorn Ottos zuzog, indem er den Aufstand der Herzöge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken gegen Otto unterstützte. Dabei beabsichtigte Ludwig, das karolingischhe Stammland Lothringen, das nach der Entmachtung Karls des Einfältigen in den Hoheitsbereich des ostfränkischen Reichs geraten war, zurückzugewinnen. Nach seinem Sieg über die Aufständischen unternahm Otto 940 einen Feldzug ins Westfrankenreich, um Ludwig zu bestrafen. In der Königspfalz Attigny nahm er die Huldigung von Hugo dem Großen und Heribert II. entgegen. Ludwigs Lage hatte sich bereits dadurch stark verschlechtert, dass Hugo der Große und Heribert die Stadt Reims einnahmen unund dort den Erzbischof Artold, einen der wichtigsten Getreuen Ludwigs, absetzten. Doch eine völlige Niederlage Ludwigs lag nicht im Interesse Ottos, der ein Kräftegleichgewicht im Westfrankenreich anstrebte. Daher empfing Otto im Jahr 942 Ludwig und Hugo in Visé an der Maas. Bei diesem Treffen wurde eine Übereinkunft zur Regelung der Streitigkeiten getroffen.
    Im Juli 945 wurde Ludwig in der Normandie von seinen dortigen Gegnern in einen Hinterhalt gelockt und schließlich, obwohl er zunächst fliehen konnte, gefangengenommen. Die Normannen lieferten ihn an Hugo den Großen aus. Als Preis für die Freilassung des Königs forderte Hugo die Herausgabe der Stadt Laon, die Ludwigs Machtzentrum war. Erst als Ludwigs Gemahlin, Königin Gerberga, diese Forderung erfüllte, kam Ludwig frei (Sommer 946).
    Durch diese Vorgänge verlor Ludwig so viel Macht und Ansehen, dass Otto der Große nicht mehr untätig bleiben konnte und erneut militärisch eingriff, diesmal auf der Seite des Karolingers. Im Herbst 946 zog ein großes Heer Ottos nach Westen und vvereinte sich mit Ludwigs Kräften. Hugo vermied eine Feldschlacht, seine Truppen verschanzten sich in den Städten. Das Heer der beiden Könige konnte Laon, Senlis, Paris und Rouen nicht einnehmen, doch gelang ihnen die Eroberung von Reims, wo sie den vertriebenen Erzbischof Artold wieder einsetzten.
    Nun gingen Hugos Gegner auch mit kirchlichen Kampfmitteln gegen ihn vor. Im Juni 948 versammelten sich in Ingelheim westfränkische, lothringische und ostfränkische Bischöfe unter dem Vorsitz eines päpstlichen Legaten in Gegenwart Ottos und Ludwiigs zu einer Synode. Sie verurteilten Hugo sowohl wegen seines Vorgehens gegen Ludwig als auch wegen der Vertreibung Artolds aus Reims. Auf anschließenden Synoden wurde Hugo mit seinen Anhängern exkommuniziert, und die Exkommunikation wurde sogar im Jahre 949 von Papst Agapet II. bestätigt. Im selben Jahr konnte Ludwig die Stadt Laon in einem nächtlichen Überraschungsangriff zurückerobern; nur die Zitadelle blieb in der Hand von Hugos Kräften. Die Unterstützung der westfränkischen Adligen für Hugo bröckelte ab. Schließlich vermittelte 950 Herzog Konrad der Rote von Lothringen im Auftrag Ottos des Großen einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Hugo. Hugo übergab dem König die Zitadelle von Laon.
    Als Ludwig am 10. Oktober 954 überraschend an den Folgen eines Reitunfalls starb, wollte Hugo ein weiteres Mal nicht König werden. Er traf sich mit Ludwigs Witwe Gerberga, und sie verständigten sich darüber, dass nur der ältere der beiden überlebenden Söhne Ludwigs, der dreizehnjährige Lothar, die Nachfolge antreten sollte. Am 12. November 954 wurde Lothar in Reims geweiht. Diesmal fiel die Belohnung für Hugos Kooperation noch großzügiger aus als früher. Er behielt nicht nur sein Herzozogtum Franzien, sondern ihm wurden darüber hinaus auch noch zwei weitere große Reichsteile, Burgund und Aquitanien, verliehen; das heißt, deren bisherige Herzöge sollten Vasallen Hugos werden. In Burgund gelang es, dieses Vorhaben durchzusetzenen; Herzog Giselbert akzeptierte seinen neuen Status als Vasall Hugos und verschwägerte sich mit ihm. Hugos elfjähriger Sohn Otto wurde mit Giselberts Tochter Luitgard, der Erbin des Herzogtums, verheiratet, so dass Hugo mit dem Tod Giselberts aam 8. April 956 alleiniger Herr über Burgund wurde. Schwieriger gestalteten sich die Verhältnisse in Aquitanien, wo Lothar und Hugo einen Feldzug unternehmen mussten, um den dortigen Herzog Wilhelm zur Unterwerfung zu zwingen; das Unternehmen war militärisch nur teilweise erfolgreich und brachte keinen politischen Ertrag, so dass Hugos Herrschaft über Aquitanien nominell blieb.
    Hugo starb im Juni 956 und wurde in der Grablege der französischen Könige, der Basilika Saint-Denis, beigesetzt. Er hinterließ fünf zum Teil noch unmündige Kinder aus seiner dritten Ehe sowie einen unehelichen Sohn, der eine geistliche Laufbahn einschlug. Seine Frau Hadwig übernahm zusammen mit ihrem Bruder Brun, dem Erzbischof von Köln, die Vormundschaft.
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Hugo heiratete 938, nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau Edhild, Tochter des englischen Königs Eduards des Älteren und Schwester von König Æthelstan ein drittes Mal, da beide vorangegangenen Ehen kinderlos geblieben waren. Seine dritte Ehefrau war Hadwig, Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und Schwester des Kaisers Otto I. Seine Kinder waren:
    • Béatrix (* wohl 939; † nach 987); ∞ 954/55 Friedrich I., Herzog von Oberlothringen († 978) (Wigeriche)
    • Hugo Capet (* 941; † 24. Oktober 996), König von Frankreich 987;
    • Emma (* um 943; † nach 968); ∞ 960 Richard I., Herzog der Normandie († 996) (Rolloniden)
    • Otto (* um 944; † 965), Herzog von Burgund 956–965
    • Heinrich der Große (* um 946; † 1002), Herzog von Burgund 965–1002
    • Heribert (Mutter: Ringare/Raingarde, niederer Herkunft, † 23. August ... im Château von Toucy), † 23. August, vielleicht auch 16. August, 994 wohl in Auxerre, 969/994 Bischof von Auxerre, begraben in Notre-Dame in Auxerre


    Literatur
    • Walther Kienast: Der Herzogstitel in Frankreich und Deutschland. (9. bis 12. Jahrhundert). Mit Listen der ältesten deutschen Herzogsurkunden. Oldenbourg, München u. a. 1968.
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Walther Kienast: Magnus = der Ältere, in: Historische Zeitschrift, Bd. 205 (1967), S. 1–14.

    Begraben:
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 18. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Gestorben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Dourdan

    Hugo heiratete Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen) in vor dem 14. Sept. 937. Hadwig (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ) wurde geboren in zw 914 und 920; gestorben in an einem 10 Mai nach 965. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen)Herzogin Hadwig von Franzien (von Sachsen) wurde geboren in zw 914 und 920 (Tochter von König Heinrich I. von Sachsen (von Deutschland) (Liudofinger) und Königin Mathilde von Sachsen, die Heilige ); gestorben in an einem 10 Mai nach 965.

    Notizen:

    Hadwig hatte mit Hugo sechs Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hadwig_von_Sachsen

    Hadwig von Sachsen, Herzogin von Franzien (* zwischen 914 und 920; † 959) war eine Tochter des ostfränkischen Königs Heinrich I. und seiner zweiten Gemahlin Mathilde, Schwester von Kaiser Otto I. und die Mutter von Hugo Capet, dem Begründer der Kapetinger.
    Hadwig war jünger als ihr Bruder Otto (* 912) und ihre Schwester Gerberga, aber älter als ihr Bruder Heinrich (* 921). 937 oder 938 wurde sie mit Hugo dem Großen, Herzog von Franzien, vermählt. Ihr Sohn Hugo Capet, der 987 französischer König wurde, kam um 940 zur Welt. Weitere Söhne sind Odo (von 956 bis 965 Herzog von Burgund) und Odo-Heinrich (von 965 bis 1001 Herzog von Burgund).
    Beim Tod Hugos des Großen 956 war ihr Sohn Hugo Capet noch nicht volljährig, deshalb übernahm ihr Bruder Brun die Vormundschaft. Brun hatte bereits 954 die Vormundschaft für seinen Neffen Lothar, den Sohn seiner Schwester Gerberga, übernommen und bekam dadurch eine sehr einflussreiche Stellung in Frankreich.



    Literatur
    • Helmut Beumann: Die Ottonen; Verlag W. Kohlhammer; Stuttgart Berlin Köln; 4. Auflage 1997; ISBN 3-17-014802-8.
    • Joachim Ehlers: Die Kapetinger; Verlag W. Kohlhammer; Stuttgart Berlin Köln; 2000; ISBN 3-17-014233-X.
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger; Verlag W. Kohlhammer; Stuttgart Berlin Köln; 2. Auflage 1997; ISBN 3-17-014584-3.
    • Carlrichard Brühl: "Lothar 954-986 und Ludwig V. 986-987" in „Die französischen Könige des Mittelalters“, herausgegeben von Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller; Verlag C.H.Beck München; 1996; ISBN 3-406-40446-4.
    Weblinks
     Commons: Hadwig von Sachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. 16. König Hugo Capet (Kapetinger) wurde geboren am 940 od 941; gestorben am 24 Okt 996 in Les Juifs, Chartres, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. Beatrix von Frankreich wurde geboren in zw 939 und 940; gestorben in nach 965.
    3. Herzog Heinrich von Burgund, der Grosse wurde geboren in cir 946; gestorben am 15 Okt 1002 in Château Pouilly-sur-Saône.

  3. 34.  Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf wurde geboren in cir 915 (Sohn von Graf Ebal Manzer (spurius) von Poitou (Ramnulfiden) und Aremburga N.); gestorben am 3 Apr 963 in Poitiers.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Limoges und Auvergne als Wilhelm I.
    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): 934-963, Poitou; Graf von Poitou https://de.wikipedia.org/wiki/Poitou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Aquitanien)

    Wilhelm Werghaupt (lat. Caput stupe, frz. Tête d'Etoupe; * um 900; † 3. April 963) war als Wilhelm III. Herzog von Aquitanien und als Wilhelm I. Graf von Poitou, Limoges und Auvergne aus der Familie der Ramnulfiden.

    Wilhelm war der älteste Sohn von Ebalus Mancer, dem er nach dessen Tod 934 im Poitou nachfolgte. Wilhelm war ein Feind der Robertiner, deren Oberhaupt Hugo Magnus sich 936 Poitiers bemächtigte. Unter Ausnutzung des Konfliktes Hugos mit König Ludwig IV. dem Überseeischen konnte Wilhelm die Stadt 938 zurückerobern. 942 wurde er vom König zum Laienabt der Abtei von St. Hilaire ernannt, die seither im Besitz der Familie blieb.
    Seinen vorrangigsten Kampf führte Wilhelm gegen den Grafen Raimund Pons von Toulouse, der ihm die Herrschaft über die Auvergne streitig machte. Nach dem Tod König Ludwigs IV. (954) huldigte ihm aber die Noblesse der Auvergne, 955 erlangte er die Herrschaft über die Grafschaft Limoges. Seine Position als Herzog von Aquitanien war jedoch umstritten: Einerseits durch die Grafen von Toulouse, die 935 das Herzogtum von König Rudolf verliehen bekamen, und vor allem durch Hugo Magnus, der seseinen dominierenden Einfluss auf König Lothar geltend machte und sich von diesem mit dem aquitanischen Herzogtum belehnen ließ. 955 zog Hugo Magnus mit einem königlichen Heer vor Poitiers und schlug Wilhelm in einer Feldschlacht. Poitiers konntnte aber erfolgreich verteidigt werden. 956 starb Hugo Magnus und obwohl dessen Sohn Hugo Capet die Politik des Vaters aufnahm, sollte die Herrschaft Wilhelms in Aquitanien nicht mehr gefährdet werden. Erst jetzt war er unbestrittener „Herzog der Aquitanier“.
    Kurz vor seinem Tod wurde Wilhelm Mönch in der Abtei von Saint-Cyprien, wo er auch bestattet wurde.

    Wilhelm war seit 935 mit Gerloc-Adele († nach 969) verheiratet, einer Tochter des normannischen Grafen Rollo. Sie hatten zwei Kinder:
    • Wilhelm Eisenarm (* um 937; † 995/996), Graf von Poitou (Wilhelm II.) und Herzog von Aquitanien (Wilhelm IV.)
    • Adelheid (Aelis) (* wohl 950; † 1004) ∞ im Sommer 968 mit Hugo Capet, Herzog von Franzien und ab 987 König von Frankreich


    Weblinks
    • Personendaten auf www.fmg.ac (englisch)

    Wilhelm heiratete Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie in 935. Gerloc (Tochter von Herzog Gange Rolf (Rollo) (Robert) von der Normandie (Rolloniden) und Gräfin Poppa von Bayeux) gestorben in nach 969. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie (Tochter von Herzog Gange Rolf (Rollo) (Robert) von der Normandie (Rolloniden) und Gräfin Poppa von Bayeux); gestorben in nach 969.

    Notizen:

    Ihr Name wurde nach der Taufe von Gerloc in Agnes geändert; zog sich im Alter in ein Kloster zurück; 935-962 urkundlich bezeugt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerloc

    Gerloc (Geirlaug, † nach 969) war die Tochter von Rollo, Jarl der Normannen und Graf von Rouen, und Poppa von Bayeux, somit die Schwester von Graf Wilhelm Langschwert aus der Familie der Rolloniden. Ihr Geburtsname Gerloc wurde bei ihrer Taufe im Jahr 912 in Adele geändert, in der Literatur wird sie daher oft mit dem Doppelnamen Gerloc-Adele angesprochen. Im Jahr 935 heiratete sie Wilhelm Werghaupt († 3. April 963) aus der Familie der Ramnulfiden, seit 934 Graf von Poitou, 959/962 Herzog von Aquitanien.
    Am 14. Oktober 962 gab ihr König Lothar von Frankreich das Recht, über ihren Besitz im Poitou selbst zu verfügen, womit er einen langen Streit zwischen ihrem Ehemann und den Robertinern beendete. Mit diesem Besitz gründete sie das Kloster Sainte-Trinité in Poitiers.
    Gerloc-Adele und Wilhelm hatten zwei Kinder:
    • Wilhelm Eisenarm (* um 937; † 995/996), Graf von Poitou, Herzog von Aquitanien
    • Adelheid (* wohl 950, † 15. Juni 1006); ∞ um Sommer 968 Hugo Capet († 996), 987 König von Frankreich (Robertiner, Stammliste der Kapetinger)

    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (1984), Tafel 79
    Weblink
    • Gerloc bei Medieval Lands

    Kinder:
    1. Graf Wilhelm IV. von Poitou (Ramnulfiden), Eisenarm wurde geboren in cir 937; gestorben am 3 Feb 995 in Kloster Saint-Maixent.
    2. 17. Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien) wurde geboren in cir 950; gestorben in 1004.

  5. 36.  Graf Boso II. von der Provence (von Arles)Graf Boso II. von der Provence (von Arles) wurde geboren in cir 928; gestorben am 965 / 967.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 949, Arles; Graf von Arles https://de.wikipedia.org/wiki/Arles
    • Titel (genauer): ab 935, Avignon, Frankreich; Graf von Avignon https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Avignon https://de.wikipedia.org/wiki/Avignon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Boso_II._(Provence) (Okt 2017)

    Boso II. (* um 928; † 965/67) war ab 935 Graf von Avignon und ab 949 Graf von Arles.

    Nach dem Tod von Hugo von Arles 948 ordnete Konrad III., König von Burgund, die Macht im Süden des Königreichs neu, um seine Stellung und die seiner Nachfolger zu sichern. Er teilte die Provence in drei Grafschaften auf und beschränkte damit die Autorität und die Ressourcen der neuen Grafen.
    Boso und sein Bruder Wilhelm, burgundischer Herkunft, übernahmen die Grafschaften Arles und Avignon. Der dritte Graf, Gripho von Apt, wurde bald aus dem Weg geräumt, sodass die Brüder die wahren Herren des Landes wurden.

    Geburt:
    Zur Herkunft Bosos gibt es eine Reihe von Hypothesen..

    1. Boso II. war der Sohn von Rotbold (Roubaud) von Agel, einem Adligen aus dem Mâconnais, den Ludwig der Blinde 903 zum Grafen der Provence gemacht hatte. Dessen Vorfahren sind unbekannt; es wird jedoch angenommen, dass er der Schwiegersohn von Wilhelm dem Frommen, Herzog von Aquitanien und Ermengarde, einer Tochter von Boso von Vienne war.

    2. Boson II. war der Enkel von Boso, dem späteren Markgraf von Tuscien, und Sohn von Rotbold dem Alten oder Rotbold von Spoleto, Sohn Boso von Tusciens aus einer früheren Beziehung. Diese Beziehung (oder Ehe) vor der Ehe mit Willa von Burgund konnte bislang nicht identifiziert werden. Dieser Rotbold heiratete Ermengarde von Aquitanien und wurde auf Befehl seines Onkels Hugo I. von Italien zugleich mit seinem Vater ermordet.

    3. Boso II. und Boso von Tuscien (Boso I.) sind identisch. Paul-Albert Février schreibt: „949, nach dem Tod Hugos, trat ein neuer Graf von Arles auf, Boso, zu dessen Identität die Historiker stark gezögert haben. Er wurde schließlich als erster Ehemann von Bertha, der Nichte Hugos, identifiziert, die er verstieß, um sein Schicksal von dem des Markgrafen zu trenen, als ihn das Glück verließ. Er heiratete dann Konstanze, die ansonsten unbekannt ist. Mit ihr hatte er zwei Söhne, Rotbald und Wilhelm Boso, die […] ungeteilt die gräfliche Autorität ausübten, immer gemeinsam, als Repräsentanten Konrads. Was Bertha betrifft, sie heiratete danach den Grafen von Rodez und beschloss ihre Tage in Aquitanien.“[1] Diese Hypothese bedeutet, dass Boso 73 Jahre alt wurde und bereits fast 60 war, als er seine Söhne bekam.

    Boso heiratete Konstanze von Vienne (Buviniden) in cir 953. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Konstanze von Vienne (Buviniden)Konstanze von Vienne (Buviniden) (Tochter von Karl Konstantin von Vienne (Buviniden)).

    Notizen:

    Von Konstanze bekam Boso II. zwei Söhne:
    • Rotbald II. (Roubaud), † wohl 1008
    • Wilhelm I. (Guillaume le Libérateur) (* um 952; † 994), Graf von Arles und Provence, dann Markgraf von Provence.

    Verheiratet:
    Um 953 heiratete Boso II. Konstanze von Provence, eine Tochter des Buviniden Karl Konstantin, Graf von Vienne.

    Kinder:
    1. Graf Rotbald II. von der Provence gestorben in cir 1008.
    2. 18. Markgraf Wilhelm I. von der Provence (von Arles), der Befreier gestorben in 993.

  7. 38.  Graf Fulko II. von Anjou, der Gute Graf Fulko II. von Anjou, der Gute (Sohn von Graf Fulko I. von Anjou, der Rote und Rosilla von Loches); gestorben am 11 Nov 958; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 941-958, Grafschaft Anjou; Graf von Anjou https://de.wikipedia.org/wiki/Anjou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_II._(Anjou) (Aug 2023)

    Fulko II. (franz.: Foulque, eng.: Fulk; † 11. November 958), genannt der Gute (le Bon), war ein Graf von Anjou aus der Familie des ersten Hauses von Anjou. Er war ein Sohn des Grafen Fulko I. des Roten († 941) und dessen Ehefrau Roscille von Loches.

    Fulko war bestrebt, den unter seinem Vater verlorengegangenen Einfluss in der bretonischen Grafschaft Nantes zurückzugewinnen. Dies erreichte er durch seine zweite Ehe (nach 952) mit der zweiten Ehefrau seines Schwagers Alain „Schiefbart“, von deren Bruder Theobald I. von Blois er die Vormundschaft über die Söhne Alains anvertraut bekam, während Theobald selbst die Kontrolle über die Grafschaft Rennes erhielt.

    Beide Grafen waren eng miteinander verbündet und nannten sich anlässlich eines Treffens in Verron gegenseitig „Statthalter und Verwalter des Königreichs Neustrien“ (Gouverneur et administrateur [du] royaume [de Neustrie]) und „Grafen von Gottes Gnaden“ (Comtes par la grâce de Dieu). Doch unter ihren Söhnen sollte eine generationenlange Fehde zwischen den Häusern Anjou und Blois ausbrechen.

    Fulko heiratete Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden) in 937. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 39.  Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden)Gräfin Gerberga von Arles (Bosoniden) (Tochter von Graf Diebold (Theotbald) von Arles (Bosoniden) und Prinzessin Bertha von Lotharingien).

    Notizen:

    Beider Kinder waren:
    - Gottfried I. Graujacke († 21. Juli 987), Nachfolger als Graf von Anjou
    - Guido († vor 995), seit 975 Bischof von Le Puy
    - Adelheid (Blanche) (* um 947; † 1026), 1.∞ Graf Stephan (Étienne) von Gévaudan, 2.∞ Graf Raimund (V.) von Toulouse, 3.∞ 982 König Ludwig V. von Frankreich (Trennung 984), 4.∞ 984/986 Graf Wilhelm I. von Provence († 993), 5.∞ ? Graf Otto Wilhelm von Burgund († 1026)
    - Arsinde ∞ um 975 Wilhelm III. Graf von Toulouse († 1037)

    Verheiratet:
    Fulko war in erster Ehe um 937 verheiratet mit Gerberge, die möglicherweise der Familie der Vizegrafen von Orléans nahestand (siehe Stammliste der Montmorency)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Montmorency

    Kinder:
    1. Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell gestorben am 21 Jul 987; wurde beigesetzt in Basilique St. Martin, Tours.
    2. 19. Adélaide (Adelheid, Blanche) von Anjou gestorben in 1026.
    3. Arsinde von Anjou

  9. 40.  Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) (Sohn von Grossfürst Igor I. von Kiew (Rurikiden) und Olga (die Heilige)); gestorben in 972.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde erschlagen

    Swjatislaw + Maluschka. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 41.  Maluschka

    Notizen:

    Beschliesserin Olgas.

    Kinder:
    1. 20. Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse gestorben am 15 Jul 1015 in Berestow.

  11. 42.  Fürst Rogwald von Polotzk gestorben in 980.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: wurde erschlagen

    Notizen:

    Wollte Wladimir seine Tochter Rogneda nicht zur Frau geben, hierauf wurden er und seine Söhne von Wladimir erschlagen und Rogneda mit Wladimir getraut.

    Kinder:
    1. 21. Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle gestorben in zw 1001 und 1002.

  12. 44.  König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche (Sohn von König Björn von Schweden, der Alte ); gestorben in cir 995.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Dänischer König (etwa zwischen 992 und 993)

    Notizen:

    Es ist nicht verbürgt wer wirklich seine Gattin war (siehe text im Web-Link).

    https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_VIII._(Schweden)

    Erik VIII., der Siegesfrohe (Erik Segersäll, * spätestens 945;[1] † um 995 an einer Krankheit[2]) war König der Svear und etwa zwischen 992 und 993 dänischer König. Die Zählung geht auf Johannes Magnus zurück.
    Sein Vater soll der legendäre Sagenkönig Björn der Alte gewesen sein, seine historisch faßbaren Eltern sind aber nicht sicher zu ermitteln. Der schwedische Historiker Sture Bolin hält die Version von Adam von Bremen für am wahrscheinlichsten, dass der Vater Edmund Eriksson gewesen sei, den Adam als Vorgänger benennt.[3]
    Von manchen alten Chronisten wird er als der König von Schweden gerechnet, der als Erster die Gebiete von Svealand, Östergötland und Västergötland, also das gesamte mittelalterliche Schweden, unter sich vereinte. In heutiger Zeit wird dieses Verdienst oft seinem Sohn Olof Skötkonung zugerechnet. Er soll mit Sigrid der Stolzen verheiratet gewesen sein. Allerdings wird bezweifelt, dass es diese Frau gegeben hat. Die ältesten Quellen berichten lediglich, dass er mit einer slawischen Fürstentochter verheiratet gewesen sei und dass auch die Frau von Sven Gabelbarts eine Slawin gewesen sei und Gunnhild geheißen habe. Da es sich um die Witwe Eriks gehandelt hat, müsste sie Gunnhild geheißen haben und die Tochter von Fürst Miezko gewewesen sein. Sigrid wäre dann eine freie Erfindung der frühen Geschichtsschreiber gewesen, deren Name von dem damaligen dänischen Krongut in Schweden, das im 13. Jahrhundert Sigridslev genannt wurde, genommen wurde. Dieser Name deutet darauf hin, dass es tatsächlich eine Sigrid gegeben hat. Es könnte sein, dass Erik zweimal verheiratet war. Dafür spricht, dass Olof Skötkonung erwachsen war, als er König wurde, seine „Mutter“ aber noch sehr jung war.[4]
    Laut den vorhandenen Quellen (Isländische Sagas, die allerdings recht spät geschrieben wurden, und die Chronik von Adam von Bremen) regierte Erik bei seinem Machtantritt um 970[1] zusammen mit seinem Bruder Olof. In diesem Dezennium wurde Sigtuna gegründet. Damit ist Erik der erste mit Sicherheit identifizierte König, der eine Stadt in Schweden gegründet hat.[1]
    Als Olof, der vielleicht nur ein südschwedisches Stammesoberhaupt war, 975 starb, wurde Erik Alleinherrscher. Laut den isländischen Sagas wollte der Sohn Björns, „Styrbjörn der Starke“, den Thron seines Vaters übernehmen und erkannte seinen Onkel Erik als rechtmäßigen schwedischen König nicht an. Er wandte sich deshalb außer Landes jenseits der Ostsee nach Pommern und wurde dort einer der führenden Häuptlinge der Jomswikinger, die u. a. auf Wollin im Gau Jom stationiert waren. Mit diesser Verstärkung und einem dänischen Hilfskontingent begab sich Styrbjörn auf dem Seeweg nach Uppland, um Erik abzusetzen. Etwa 983 oder 986 trafen die beiden Heere auf der Ebene Fyrisvallarna am Fluss Fyris südlich von Alt-Uppsala aufeinander. In der Schlacht fielen Styrbjörn und zahlreiche Jomswikinger. Eriks Gefolgschaftskrieger siegten, woraufhin er den Beinamen „der Siegesfrohe“ erhalten haben soll.
    Erik soll nach Adam von Bremen auch einen Eroberungszug nach Dänemark durchgeführt haben, als Rache für die dänische Unterstützung von Styrbjörn. Manche Quellen nennen das Jahr 992 und andere ein Jahr früher. Erik soll dabei König Sven Gabelbarart vertrieben haben und für ein Jahr regiert haben, doch dann zwang ihn eine Krankheit zurück nach Alt-Uppsala. Er starb wahrscheinlich 995 in seinem Königshof und es wird vermutet, dass er auf dem südwestlichen Grabfeld von Alt-Uppsala begraben wurde. Als König folgte ihm sein minderjähriger Sohn Olof Skötkonung nach. Erik hatte auch eine Tochter – Holmfrid Eriksdotter.

    Ehen
    Erik Segersäll soll entweder mit Sigrid Storråda, der Tochter eines Machthabers (storman) aus Västergötland, oder mit Świętosława von Polen (auch bekannt als Gunhild), der Tochter von Fürst Mieszko I., verheiratet gewesen sein.
    Die Quellen sind uneinig darüber, wer Eriks Frau war. Die isländischen Sagen und der Däne Saxo Grammaticus geben Sigrid Storråda an, die dadurch große Beachtung in den Berichten findet. Adam von Bremen notierte jedoch, dass es sich um eine namenlose slawische Prinzessin handelte, die in einem späteren Teil seines Buches den Namen Gunhild erhält. Lange betrachteten die Historiker die Berichte über Sigrid Storråda als erfunden und sie meinten, dass die Namen Sigrid oder Gunhild eine Abwandlung des polnischen Namens Świętosława seien. In neuerer Zeit geht die Ansicht dahin, dass Adam von Bremen ein Missverständnis unterlief und somit Sigrid Storråda als wahrscheinlicher gilt.



    Einzelnachweise
    1 Lagerqvist (1996) S. 27.
    2 Lagerqvist (1976) S. 23.
    3 Bolin
    4 Lagerqvist (1996) S. 29.
    Literatur
    • Sture Bolin: „Erik Segersäll“ in: Svensk Biografisk Lexikon, abgerufen am 5. Dezember 2012.
    • Lars o. Lageqvist: Sverige och dess regenter under 1000 år. Sporrong. Norrtälje 1976. ISBN 91-0-041538-3
    • Lars o. Lageqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norsteds Förlag AB Stockholm 1996. ISBN 91-1-963882-5
    • Johannes Bröndsted: Die große Zeit der Wikinger. Aus dem Dänischen von Karl Kersten. Neumünster: Karl Wachholtz Verlag 1964
    • Joachim Herrmann u.a.: Wikinger und Slawen. Zur Frühgeschichte der Ostseevölker. Berlin: Akademie-Verlag (DDR)1982
    • Lutz Mohr: Drachenschiffe in der Pommernbucht. Die Jomswikinger, ihre Jomsburg und der Gau Jom. (edition rostock maritim). Hrsg. von Robert Rosentreter. Rostock: Ingo Koch Verlag 2013, ISBN 978-3-86436-069-5

    Erik + Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige . [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 45.  Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige (Tochter von Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Herzogin Dubrawka von Böhmen).

    Notizen:

    Die genaue Identität von Gunnhild kann wohl zur Zeit nicht genau geklärt werden. (s.Bericht im Web-Link)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sigrid_die_Stolze

    Sigrid die Stolze (auch Gunhild(a), Sigrid Storråda, Świętosława von Polen oder Czcirada; * um 965; † nach 1014) ist eine Person, die in vielen nordischen Sagen und historischen Chroniken auftaucht. Es ist nicht bekannt, ob es sich dabei um eine reale Person handelte oder um eine fiktive, bei der die Lebensläufe verschiedener realer Personen zusammengefasst wurden.
    Sie soll um 985 mit dem schwedischen König Erik dem Siegreichen verheiratet worden sein, um dem Bündnis der Dänen mit Obodriten und Liutizen gegen das Heilige Römische Reich und die Piasten zu begegnen. Sie gebar zwei Söhne, von denen Olof Skötkonung später König von Schweden wurde.
    Als ihr Mann Erik 995 gestorben war, soll sie den dänischen König Sven Gabelbart geheiratet haben. Von ihm wurde sie Mutter der dänischen Könige Harald II. und Knut der Große sowie dreier Töchter, von denen eine nach ihrer Mutter (lat.) Santslaue genannt wurde.

    Herkunft
    Die Informationen aus skandinavischen Quellen unterscheiden sich von den Berichten anderer Chronisten, welche annahmen, dass sie eine Slawin war.
    Skandinavische Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die nordischen Sagen berichten über Sigrid, dass sie eine Tochter des mächtigen Wikingers Skoglar-Torste aus Västergötland war. Sie heiratete Erik den Siegesfrohen und ließ sich später von ihm scheiden. Die Gründe dafür werden in den verschiedenenen Sagen unterschiedlich dargestellt. Nach der Trennung regierte sie mit ihrem zweiten Sohn, Emunde, über Västergötland (Gautland). Als Herrscherin über dieses Gebiet war sie begehrt bei weniger bedeutenden Unterkönigen der umliegenden Gebieteete, die sie ehelichen wollten. Zwei besonders eifrige Bewerber, Harald Grenske, den Vater des norwegischen Königs Olav II. Haraldsson, und Vissevold, der vermutlich ein russischer Prinz war, ließ sie in ihrer Halle verbrennen, um – wie sie sagte – künftig Kleinkönigen zu verleiden, zu ihr zu kommen und um ihre Hand anzuhalten.[1]
    Nach diesem Gewaltakt wussten die anderen Unterkönige, dass sie besser keine ähnlich gearteten Versuche unternehmen sollten, und Sigrid erhielt den Beinamen Storråda („die Stolze“ oder „die Hochmütige“). Die Quellen berichten weiter, dass Sigririd nicht abgeneigt war, den norwegischen König Olav Tryggvason zu heiraten. Sie war jedoch nicht bereit, den christlichen Glauben anzunehmen. Daraufhin kam es zum Streit zwischen den Partnern, der zu einer bitteren Feindschaft wurde. Sigrid soll den dänischen König Sven Gabelbart geheiratet haben, welcher auf ihr Drängen hin zusammen mit ihrem Sohn Olof Skötkonung, der nun schwedischer König war, gegen Olav Tryggvasson vorging, worauf Olav in der Schlacht bei Svolder umkam.
    In den isländischen Sagen und bei Saxo Grammaticus ist nur vermerkt, dass Sigrid zusammen mit Sven Gabelbart die Tochter Estrid hatte, welche wiederum Mutter des dänischen Königs Sven Estridsson war. Harald II. und Knut der Große werden in der Beschreibung dieser Ehe nicht genannt.
    Eine mögliche Erklärung ist, dass Sven Gabelbart zweimal verheiratet war, zuerst mit Sigrid Storråda und später mit der unten beschriebenen Świętosława von Polen.

    Andere Chronisten
    Verschiedene Chroniken geben an, dass Knut der Große eine polnische Mutter hatte oder dass sie einem nahe verwandten Geschlecht entstammte.
    Laut Thietmar von Merseburg soll sie aus der Eheverbindung von Herzog Mieszko von Polen aus dem Haus der Piasten mit der Prinzessin Dubrawka von Böhmen stammen, doch Thietmar gibt nicht ihren Namen an. Er gilt im Allgemeinen als der am besten informierte mittelalterliche Chronist, da er zu vielen beschriebenen Ereignissen in persönlicher Verbindung stand und auch gut über das Geschehen in Polen und Dänemark informiert war. Thietmar berichtet auch nicht, dass diese Königin vorher Königin in Schweden war.
    Adam von Bremen nennt eine polnische Prinzessin als Frau von Erik dem Siegesfrohen und berichtet weiter, dass sie auch die Mutter von Harald II. und Knut dem Großen war. In einem späteren Teil seines Werkes nennt er sie Gunhild. Manche Historiker vertraten deshalb die Ansicht, dass Sigrid Storråda eine Erfindung der nordischen Sagen war. Heute wird zumeist angenommen, dass Adam einem Missverständnis unterlag, als er die beiden Personen zu einer Person zusammenlegte. Dass Sigrid eine reale Person war, wird auch dadurch gestützt, dass die dänischen Besitzungen in Schweden die Bezeichnung "Syghridslef" (Sigrids Erbgut) hatten.[2]
    Der slawische Vorname Świętosława gründet sich hauptsächlich auf einer Inschrift im Werk "Liber vitae of the New Minster and Hyde Abbey Winchester", wo vermerkt ist, dass Knut der Große eine Schwester mit dem lateinischen Namen Santslaue hatte (der Text lautet "Santslaue soror CNVTI regis nostri"). Weiter wurde vermutet, dass diese Frau nach ihrer Mutter benannt wurde.
    Die Ehe dieser Königin mit Sven Gabelbart dauerte nicht lange. Sie wurde von ihm verstoßen und musste in ihre slawische Heimat zurückkehren, bis sie von ihren Söhnen zurückgeholt wurde, nachdem diese nach dem Tod des Vaters die Macht in Dänemark übernommen hatten. Bemerkenswert ist, dass sie nicht nach Schweden reiste, was sie nach Ansicht mehrerer Kommentatoren getan hätte, wenn sie die Mutter von Olof Skötkonung gewesen wäre.
    Auch in einem Band des englischen Werkes Encomium Emmae Reginae wird darüber berichtet, dass Knut der Große ins Land der Slawen fuhr, um seine Mutter nach Dänemark zu holen. Hier wird aber nicht behauptet, dass sie auch Slawin war.



    Einzelnachweise
    1 Heimskringla. Saga von Olav Tryggvason, Kap. 43.
    2 Lagerqvist S. 29.
    Literatur
    • Joachim Herrmann u. a.: Wikinger und Slawen. Zur Frühgeschichte der Ostseevölker. Berlin: Akademie-Verlag 1982
    • Lars O. Lagerqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norstedts Förlag Stockholm 1996. ISBN 91-1-963882-5
    • Snorri Sturluson: Heimskringla Olaf Tryggvasons Saga
    • Thietmar von Merseburg: Chronik des Mittelalters - Erläutert von Werner Trillmich, Darmstadt 1957; Textstelle VII,36.
    • Lutz Mohr: Die Jomswikinger. Mythos oder Wahrheit. Elmenhorst: Edition Pommern 2009. ISBN 978-3-939680-03-1

    Kinder:
    1. 22. Olof Skötkonung von Schweden wurde geboren in cir 980; gestorben in cir 1022.

  14. 48.  Adalbert I. von VermandoisAdalbert I. von Vermandois wurde geboren in cir 915 (Sohn von Graf Heribert II. von Vermandois (Karolinger) und Gräfin Adele von Frankreich (von Neustrien)); gestorben am 8 Sep 987.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Vermandois (946–987)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_I._(Vermandois)

    Adalbert I. (* wohl 915; † 8. September 987) war ein Angehöriger der Familie der Karolinger und seit 946 Graf von Vermandois (946–987). Er war der Sohn von Graf Heribert II. und Adela von Frankreich.

    Leben
    Die Verfügung über das Vermandois erhielt Adalbert erst 946 mit der Teilung des Erbes seines Vaters, also drei Jahre nach dessen Tod. Er unterstützte seinen Bruder Hugo bei dessen Versuchen, den Titel als Erzbischof von Reims zu behalten, gab aber den Kampf 949 auf, als Hugos Ansprüche definitiv verloren gingen. Er unterwarf sich dem König Ludwig IV. und wurde einer seiner Parteigänger. Vor 954 heiratete Adalbert Gerberga von Lothringen, eine Tochter des 939 verstorbenen Herzogs Giselbert und der Gerberga von Sachsen, die wiederum seit 939 die Ehefrau Ludwigs IV. war. Somit war Ludwig IV. sein Stiefschwiegervater und dessen Sohn Lothar, der ihm 954 folgte, der Halbbruder seiner Frau. Als nach dem Tod von Lothars Sohn Ludwig V. (987) Hugo Capet zum König von Frankreich gewählt wurde, widersetzte er sich der Wahl, obwohl er durch seine Mutter ein Vetter des neuen Königs war, musste das Ergebnis aber schließlich akzeptieren. Er starb kurze Zeit später.

    Nachkommen
    Kinder Adalberts und Gerbergas waren
    • Heribert III., * wohl 954; † 29. August 1000/1002, 987 Graf von Vermandois; ∞ vor 987 Ermengarde, † nach 1021
    • Odo (Otto), * wohl 956; † 983/987 - dessen Nachkommen bilden wohl das Haus Chiny
    • Liudolf, * wohl 957; † vor 6. November 986, 978 Elekt, 979 Bischof von Noyon


    Literatur
    • Patrick Van Kerrebrouck, Nouvelle histoire généalogique de l'Auguste Maison de France, Bd. 1: La Préhistoire des Capétiens (von Christian Settipani), 1993

    Adalbert heiratete Gerberga von Lothringen in 949. Gerberga (Tochter von Herzog Giselbert von Lothringen und Prinzessin Gerberga von Sachsen) wurde geboren in cir 935; gestorben in nach 7.9.978. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 49.  Gerberga von Lothringen wurde geboren in cir 935 (Tochter von Herzog Giselbert von Lothringen und Prinzessin Gerberga von Sachsen); gestorben in nach 7.9.978.
    Kinder:
    1. 24. Herbert III. von Vermandois wurde geboren in 953; gestorben in 1015.