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König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)

König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)

männlich 1110 - 1141  (31 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1110 (Sohn von Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 28. April 1131 bis 13 Feb 1141, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_II._(Ungarn) (Okt 2017)

    Béla II. der Blinde, Béla I. in Kroatien, (* um 1110; † 13. Februar 1141) aus dem Geschlecht der Árpáden war ab 28. April 1131 bis zu seinem Tod König von Ungarn. Er war der Sohn des Prinzen Álmos und von Predslava, Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II.

    Kindheit
    1113 ließ König Koloman seinen Bruder Álmos und dessen Sohn, den späteren Béla II., blenden. Grund war die fortgesetzte Opposition Álmos gegen den König. Die Geblendeten flohen darauf nach Konstantinopel. Von dort holte Kolomans Sohn und Nachfolger Stephan II. seinen Vetter Béla zurück und setzte ihn zum Nachfolger ein, weil er selbst ohne Erben geblieben war.

    Regierung
    Bélas Herrschaft begann 1131 mit der Versammlung bei Arad, bei der er alle Adligen umbringen ließ, die vermutlich bei seiner Blendung mitgewirkt hatten. Nach den Quellen sind dabei 68 Adelige ums Leben gekommen. Bei dem Racheakt spielte vermutlich Königin Ilona eine wichtige Rolle.

    Außenpolitik
    In Bélas Regierungszeit fiel eine außenpolitische Offensive, in deren Rahmen Béla seine Schwester Hedwig mit einem Sohn Leopolds III. von Österreich und seine Schwester Adelheid mit Soběslav I. von Böhmen verheiratete. Ungarn wurde so in ein festes Bündnissystem mit dem zuvor verfeindeten Österreich und mit Böhmen eingebunden.
    Bélas gesamte Regierungszeit war vom Konflikt mit Boris, einem Sohn Kolomans von zweifelhafter Legitimität, überschattet. Boris wurde von Polen und Russland unterstützt. Bolesław III. Schiefmund führte 1132 sogar einen Feldzug mit russischen und polnischen Truppen zu Boris' Unterstützung nach Ungarn.

    Innenpolitik
    Während seiner Regierungszeit begann sich die königliche Kanzlei zu forcieren, die sich zentral mit den schriftlichen Angelegenheiten des Hofes beschäftigt.
    Béla pflegte gute Kontakte zur Kirche. 1137 wurde die Klosterkirche in Pannonhalma mit seiner Unterstützung neu gebaut.
    Béla regierte in enger Zusammenarbeit mit dem königlichen Rat, zum Teil auch wegen seiner Blindheit, da er völlig auf seine Umgebung angewiesen war. Auch Königin Ilona spielte eine wichtige Rolle, um Béla die Herrschaftsausübung zu ermöglichen.

    Béla heiratete Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien in 1127. Helena (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz) wurde geboren in 1109; gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    • Elisabeth (1128–1155), ∞ König Mieszko III. von Polen
    • Géza II. (1130–1162), König von Ungarn
    • Ladislaus II. (1132–1163), König von Ungarn
    • Stefan IV. († 1165), König von Ungarn
    • Álmos (1134–1138)
    • Zsófia, oder Sofie, wurde Pfingsten 1139 mit (König) Heinrich (VI.), den Sohn von König Konrad III. verlobt. Die Eheschließung fand aber nicht statt, Sofie starb im Kloster Admont als Nonne.

    Verheiratet:
    Bela war seit 1127 verheiratet mit Ilona, Tochter des Fürsten Uroš Nemanjić von Serbien.

    Kinder:
    1. König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1130 in Tolnau; gestorben am 31 Mai 1162.
    2. Ladislaus (Laszlo) II. von Ungarn (von Kroatien) wurde geboren in 1131; gestorben am 14 Jan 1163.
    3. Stephan IV. von Ungarn wurde geboren in cir 1133; gestorben am 11 Apr 1165.
    4. Herzogin Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153.

Generation: 2

  1. 2.  Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) (Sohn von König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Synadena Synadenos (von Byzanz)); gestorben in 1129.

    Notizen:

    Ehegattinen: Es ist nicht sicher ob Almos von Ungarn mit der Gräfin Sophie von Loon oder der Prinzessin Predslawa von Kiew verheiratet war?
    -Nachtrag: Gemäss Wikipedia soll es Predslawa gewesen sein weshalb ich so weiterfahre.-
    Auszug Wikipedia; "(I) lmos (Kroatien) (lmo); * 1074/1075, 1113 von seinem Bruder Koloman geblendet,1127/1129; von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Ostkroatien (Slawonien), 1095 Thronfolger von Ungarn, von1095 bis 1108 letzter Fürst des Neutraer Fürstentums; 1104 Predslawa, Tochter von Swjatopolk II. (Kiew) Isjaslawitsch, Grofürst von Kiew".)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Álmos_(Kroatien)

    Álmos ['a:lmoʃ] (kroatisch Almoš, slowakisch Álmoš; * um 1074/1075; † um 1127/1129) war von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Kroatien und von 1095 bis 1108 der letzte Herzog des slowakischen Herzogtums Nitra.

    Familie
    Álmos war ein Sohn des ungarischen Königs Géza I. und der griechischen Prinzessin Synadene von Byzanz. Er heiratete im August 1104 Pre(d)slava, die Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. Isjaslawitsch. Sie hatten drei Kinder: Adelhaid, Hedvig (auch Sophia genannt) und Béla, den späteren König von Ungarn.

    Leben
    1091 nahm er an dem von König Ladislaus geführten Feldzug gegen Kroatien teil und wurde von diesem zum König dieses neu eroberten Landesteils erhoben. Ladislaus hatte Álmos als König in Slawonien eingesetzt, um zu zeigen, dass er diesen Teil Kroatiens nicht annektieren möchte. Als der Feldzug von Ladislaus gegen Kroatien keinen Erfolg hatte, annektierte Ladislaus Slawonien für Ungarn. Álmos sollte auf seinen Königstitel verzichten und einen Herzogstitel annehmen.
    1095 ernannte Ladislaus Álmos zum Thronfolger. Sein Bruder Koloman konnte sich damit nicht abfinden. Es brach ein Streit zwischen Ladislaus und Koloman aus und Koloman flüchtete nach Polen. Nach Ladislaus' Tod versöhnten sich Álmos und Koloman. Koloman wurde König von Ungarn und Álmos Fürst des Neutraer Fürstentums.
    1098 entstand zwischen Koloman, der vom Papst, und Álmos, der von Deutschland (Heinrich IV. nannte ihn seinen treuen Freund) und Böhmen unterstützt wurde, ein neuer Konflikt, u.a. weil sich Koloman 1097 zum König von Kroatien proklamierte (Krönung erst 1102, nachdem er vorher das Gebiet Venedig überlassen hatte). Für die Kämpfe holte sich Álmos Hilfe aus dem Heiligen Römischen Reich, Polen und Böhmen.
    1108 schlossen die beiden Brüder Frieden, aber Koloman verletzte ihn und ließ Almos und seinen Sohn Béla (den künftigen König Béla II.) 1108 oder 1109 blenden und im Kloster von Dömös einschließen, um Thronstreitigkeiten zu verhindern. Die Hinrichtung der beiden ließ sich durch die Vermittlung der Mönche vermeiden.
    Der blinde Álmos konnte 1126 fliehen. Er fand Schutz am Hof des byzantinischen Kaisers Johannes II., dessen Frau die Tochter von Ladislaus I. war. Im Byzantinischen Reich lebte Álmos unter dem Namen Konstantin. Er starb 1127 oder 1129. Seine sterblichen Überreste ließ man 1137 nach Székesfehérvár überführen.



    Literatur
    • Pallas' Großlexikon
    • Ján Steinhübel: Nitrianske kniežatstvo. (Bratislava, 2004). ISBN 80-224-0812-3
    • Július Sopko: Kroniky stredovekého Slovenska. (Budmerice, 1995). ISBN 80-85501-06-6

    Álmos heiratete Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) in 1104. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) (Tochter von Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)).
    Kinder:
    1. 1. König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).
    2. Hedvig (Sophia) von Ungarn (von Kroatien)


Generation: 3

  1. 4.  König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden)König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in zw 1044 und 1048 (Sohn von König Béla I. von Ungarn (Árpáden) und Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen); gestorben am 24 Apr 1077.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn (1074 bis 1077)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Géza_I.

    Géza I. (* um 1044 bis 1048; † 25. April 1077[1]) aus dem Geschlecht der Árpáden[2] war Herzog des Herzogtums Nitra (1060 bis 1074) und König von Ungarn (1074 bis 1077). Er war der Sohn von König Béla I. und Ryksa, einer polnischen Prinzessin. Géza wurde während des Aufenthalts seines Vaters in Polen geboren.

    Mit seinem Vater kehrte Géza 1048 aus Polen zurück. Zuerst widersprachen er und sein Bruder Ladislaus nicht der Krönung ihres Cousins Salomon, doch 1059, nach einem erfolglosen Putsch in Tiszavárkony, mussten die beiden Brüder und ihr Vater nach Polen fliehen. Von da aus griffen sie mit polnischen Truppen erfolgreich Ungarn an und 1061 wurde Béla I. gekrönt.
    Nach dem Tod von Béla I. 1063 kehrte der Gegenkönig Salomon mit deutschen Truppen nach Ungarn zurück. Nach Auseinandersetzungen während der Krönung flohen die Brüder nach Polen, und kehrten von dort mit Truppen zurück. Nach kurzen Kämpfen erhielt Salomon im Győrer Frieden vom 20. Juni 1064 von Géza und seinen Brüdern Ladislaus und Lambert die ungarische Königswürde zugesichert. Im Gegenzug erkannte Salomon die Herzogtümer Gézas und seiner Brüder an.
    Am 11. April krönte Géza eigenhändig Solomon, später wiederholte er diesen Akt in Anwesenheit Heinrich IV., des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches in Székesfehérvár.
    Die so wiedervereinigte Königsfamilie führte 1071 erfolgreiche Kämpfe gegen die Griechen und die Petschenegen. 1072 gewannen die griechischen Truppen Nándorfehérvár (heute Belgrad) wieder. Géza schied in dieser Zeit aus den Kämpfen im Süden Ungarns aus, um einen Aufstand gegen Salomon vorzubereiten. 1073 kam es zu einer letzten Zusammenkunft der Brüder auf der Graner Insel, bevor im folgenden Jahr Kämpfe zwischen ihnen ausbrachen.
    1074 gelang es Géza, die Macht in Zentralungarn zu übernehmen und den Thron zu besteigen. Salomon floh in die westlichen Grenzgebiete, von wo er erfolglos versuchte, die Herrschaft zurückzugewinnen. Er bat Heinrich IV. um Hilfe, doch auf Betreiben von Papst Gregor VII. griff der Kaiser nicht ein. Papst Gregor VII. beauftragte Géza am 23. März 1075 demonstrativ Ungarn zu beschützen, während er Heinrich am 22. Februar 1076 exkommunizierte.
    Als König erkannte Géza den byzantinischen Kaiser Michael VII. an. Géza I. starb bereits am 25. April 1077. Seine Nachfolge trat sein Bruder Ladislaus I. an.[3]
    Géza hatte zwei Kinder von seiner ersten Frau Sophie von Looz, darunter Koloman, den späteren König. Gézas zweite Frau war Synadene von Byzanz, die Nichte des griechischen Feldherren und späteren Kaisers Nikeforos Botaneiates.[4]



    Literatur
    • János M. Bak: Géza I. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. München 1976, S. 45–46 [Onlineausgabe] (online)
    Weblinks
    Commons: Géza I of Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Pallas’ Großlexikon
    • Geza I – 1074–1077. (PDF, S. 11.) auf numismatas.com

    Géza + Synadena Synadenos (von Byzanz). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Synadena Synadenos (von Byzanz) (Tochter von Theodul Synadenos).

    Notizen:

    Synadene von Byzanz ( nach 1077) war Königin von Ungarn. Sie wurde als Tochter von Theodulos Synadenos geboren und war die Nichte des byzantinischen Kaisers Nikephoros III. Botaneiates. Um das Jahr 1065 heiratete sie den späteren ungarischen König Géza I., nachdem dessen erste Frau Sophie von Looz nach dreijähriger Ehe verstorben war. Das Paar hatte vier Kinder, wobei die Nachkommen des ältesten Sohnes lmos nach dem Tod der männlichen Nachkommen aus der ersten Ehe die Linie der ungarischen Könige fortsetzten. König Géza starb im Jahre 1077 und Königin Synadene überlebt ihn. Über ihr weiteres Leben und ihr Todesdatum ist jedoch nichts bekannt.

    Kinder:
    1. König Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige wurde geboren in cir 1065; gestorben in 1116.
    2. 2. Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) gestorben in 1129.

  3. 6.  Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden) (Sohn von Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) und Prinzessin Gertrud von Polen); gestorben am 10 Apr 1113.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swjatopolk_II._(Kiew)

    Swjatopolk II. Isjaslawitsch (* 1050; † 1113) war Großfürst der Kiewer Rus von 1093 bis 1113. Er war ein Sohn von Isjaslaw I. und der Nachfolger seines Onkels Wsewolod I. als Großfürst.

    Leben
    Swjatopolks Herrschaft über die Kiewer Rus begann mit einer Reihe von verheerenden Niederlagen gegen die Kumanen im Jahr 1093, die Swjatopolk zwangen, im Jahr 1094 einen Frieden mit dem Kumanenkhan Tugorkan zu schließen. Zur Festigung dieses Friedens heiratete Swjatopolk eine Tochter Tugorkans. Im Jahr 1099 zahlte sich dieses Bündnis aus, als ein Kumanenheer unter Bönek-Khan auf der Seite Kiews bei Przemyśl ein ungarisches Heer unter König Koloman schlug. Dennoch scheint das Bündnis nicht allzu fest gewesen zu sein, da etwa zur gleichen Zeit Teilstämme der Kumanen erneute Raubzüge nach Russland hinein unternahmen.
    Das zweite große Problem waren die durch das Senioratsprinzip begünstigten Auseinandersetzungen unter den zahlreichen Mitgliedern der Rurikiden-Dynastie, die ein Anrecht auf Fürstentitel in der Rus hatten. Auf einem Fürstentag, den Swjatopolk II. 1093 auf Anregung Wladimir Monomachs nach Ljubetsch einberief, wurden die ersten Versuche unternommen, das Senioratsprinzip einzuschränken. Trotz der verschiedenen getroffenen Vereinbarungen zur Verstetigung der Herrschaftsaufteilung kam es schnell wieder zu Kämpfen zwischen den Rurikiden, die Wladimir Monomach durch sein militärisches Geschick für sich entschied. Dies verschaffte ihm so großes Ansehen, dass er 1113 zum unangefochtenen Nachfolger Swjatopolks II. wurde, obwohl dies das Senioratsprinzip durchbrach.
    Swjatopolk hatte eine Tochter, Preslava/Pre(d)slava, die im August 1104 den ungarischen Fürsten Álmos heiratete.



    Literatur
    • A. Polowzow: Russkj biografitscheskj slowar. Tom XVIII. Isd. Imperatorskago Russkago istoritscheskago obschtschestwa, 1904, S. 242-244. (russisch)
    Weblinks
     Wikisource: Swjatopolk II. – Quellen und Volltexte (russisch)
    • Swjatopolk II. auf encyclopediaofukraine.com (englisch)

    Kinder:
    1. 3. Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)
    2. Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1085 und 1090; gestorben in zw 1112 und 1114.


Generation: 4

  1. 8.  König Béla I. von Ungarn (Árpáden)König Béla I. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in zw 1015 und 1020 (Sohn von Fürst Vazul (Wasul) von Ungarn (Árpáden) und Anastasia N.); gestorben in 1063.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: an den Folgen eines Unglückfalls.
    • Titel (genauer): König von Ungarn (1060 bis 1063)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_I._(Ungarn)

    Béla I. (* um 1015/20; † 1063) aus dem Geschlecht der Árpáden war Herzog des Herzogtums Nitra (1048 bis 1060) und König von Ungarn (1060 bis 1063). Béla war ein Bruder seines Vorgängers Andreas I.

    Um 1045 herum lebte Béla in Polen, wo er eine Schwester des Fürsten Kasimir heiratete und an der Festigung der innerpolnischen Herrschaft Kasimirs mitwirkte. 1050 erhielt er als potenzieller Nachfolger von Andreas I. das Fürstentum Nitra.
    1057 ließ Andreas I. seinen Sohn und Bélas Neffen Salomon zum König krönen. Béla sah darin einen Bruch der Erbfolge nach dem Senioratsprinzip und beanspruchte den Thron für sich. Mit Hilfe polnischer Truppen schlug er in zwei Schlachten das ungarische Heer, das durch deutsche Kontingente verstärkt worden war. Da Andreas auf der Flucht starb, übernahm Béla 1060 oder 1061 die ungarische Krone. Salomon blieb aber Gegenkönig und fand Zuflucht im Heiligen Römischen Reich.
    Béla versuchte nun, seine Herrschaft zu festigen. Dazu berief er einen Landtag ein, dem aus jedem Dorf die beiden Ältesten angehörten. Allerdings blieb diese Versammlung weitgehend einflusslos, weil die Ältesten von Béla die Rückkehr zum Heidenttum forderten, was dieser nicht zuerkennen wollte. Dieser Konflikt führte zu Tumulten, so dass Béla den Landtag gewaltsam auflösen ließ. Dieser Vorfall deutet darauf hin, dass die Christianisierung in der ungarischen Adelsschicht bereits weit, im einfachen Volk aber kaum vorangeschritten war. Zudem kam es gleichzeitig zu einem heidnischen Aufstand in der Theiß-Region.
    Béla starb 1063. Die dynastischen Kämpfe gingen weiter, da seine Söhne Géza und Ladislaus den Thron ebenso beanspruchten wie der vertriebene Salomon, der 1063 mit deutscher Hilfe nach Ungarn zurückkehrte und die Krone übernahm.

    Bela war mit einer Tochter König Mieskos II. von Polen verheiratet, die traditionell Ryksa genannt wird. Historisch strittig ist eine zweite Ehe mit Tuta von Formbach.
    Nachkommen:
    • Géza I. (* 1044/45, † 1077), König von Ungarn (1074–77)
    • Ladislaus I., der Heilige (* 1048, † 1095), König von Ungarn (1077–95)
    • Jelena die Schöne († 1095), ∞ König Zvonimir von Kroatien
    • eine Tochter, ∞ Graf Lambert von Hontpázmány
    • Euphemia († 1111), ∞ Fürst Otto I. von Mähren
    • Lambert († 1095), Herzog in Südungarn
    • Sophia († 1095), 1. ∞ Ulrich I., Markgraf von Krain, 2. ∞ Magnus, Herzog von Sachsen


    Literatur
    • János M. Bak: Béla I. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 173
    • György Györffy: Béla I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1831 f.
    Weblinks
     Commons: Béla I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Béla heiratete Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen in zw 1039 und 1042. Richenza (Tochter von König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Pfalzgräfin Richenza von Lothringen) wurde geboren am 22 Sep 1013; gestorben am 21 Mai 1075. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen wurde geboren am 22 Sep 1013 (Tochter von König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Pfalzgräfin Richenza von Lothringen); gestorben am 21 Mai 1075.

    Notizen:

    1052 urkundlich bezeugt.

    Ryksa und Béla I. hatten mindestens zwei Söhne, über die Zahl der Töchter besteht Unklarheit jedoch sind mindestens vier bekannt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ryksa_von_Polen

    Ryksa von Polen (* 22. September 1013; † 21. Mai 1075) ist nach der Tradition der Name der Ehefrau von König Béla I. von Ungarn. Ihr Vorname ist allerdings nicht sicher überliefert.
    Sie wurde als Tochter von Mieszko II. Lambert, dem König und Herzog von Polen, und seiner Ehefrau Ryksa von Lothringen geboren.
    Zwischen 1039 und 1042 heiratete sie den späteren ungarischen König Béla I.

    Das Paar hatte mindestens zwei Söhne, Géza I. (* 1044/45, † 1077) und Ladislaus I., den Heiligen (* 1048, † 1095), die ihrem Vater als Könige von Ungarn folgten. Über die Zahl der Töchter besteht Unklarheit. Unstrittig als Töchter Belas sind Sophia († 1095, ∞ 1. Ulrich I., Markgraf von Krain, 2. Magnus, Herzog von Sachsen), Euphemia († 1111, ∞ Fürst Otto I. von Mähren), Helena († 1095, ∞ König Zvonimir von Kroatien) und eine weitere Tochter, die mit Graf Lambert von Hontpázmány verheiratet war. Unsicherheit dagegen herrscht über eine traditionell Maria genannte Tochter, die mit Andronikos Dukas, dem Mitkaiser von Byzanz, verheiratet gewesen sein soll, und Lanka, die Ehefrau von Rostislaw Wladimirowitsch von Tmutarakan. Ein Teil der Töchter und der dritte Sohn, Lambert, Herzog von Südungarn († 1095), werden teilweise auch einer zweiten Ehe Belas mit Tuta von Formbach zugeschrieben, die jedoch historisch fragwürdig ist.


    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.

    Kinder:
    1. 4. König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in zw 1044 und 1048; gestorben am 24 Apr 1077.
    2. Prinzessin Sophia von Ungarn (Árpáden) gestorben am 18 Jun 1095.
    3. Ladislaus I. von Ungarn (Árpáden), der Heilige wurde geboren in 1048 in Polen; gestorben am 29 Jul 1095 in Neutra.

  3. 10.  Theodul Synadenos

    Notizen:

    Gestorben:

    Kinder:
    1. 5. Synadena Synadenos (von Byzanz)

  4. 12.  Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden)Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1024 (Sohn von Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise und Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden); gestorben am 3 Okt 1078; wurde beigesetzt in Kiew.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Großfürst von Kiew von 1054 bis 1073 und von 1077 bis 1078

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isjaslaw_I.

    Isjaslaw I. Jaroslawitsch (* 1024; † 3. Oktober 1078) war Großfürst von Kiew von 1054 bis 1073 und von 1077 bis 1078. Er entstammt dem Geschlecht der Rurikiden und war Sohn Jaroslaws des Weisen und dessen Frau Ingigerd Olafsdottir von Schweden.

    Leben
    1043 heiratete er auf Grund einer Übereinkunft seines Vaters mit dem Polenherzog Kasimir I. dessen Schwester Gertrud[1] 1052 wurde er Fürst von Nowgorod.
    1054 erhielt er als ältester Sohn nach dem Tod seines Vaters entsprechend dem Senioratsprinzip das wichtigste Teilfürstentum der Kiewer Rus: die Hauptstadt Kiew. Zunächst regierte er anscheinend einvernehmlich zusammen mit seinen Brüdern Swjatoslaw (Fürst von Tschernigow) und Wsewolod (u.a. Fürst von Perejaslaw). Gemeinsam erwehrten sie sich Wseslaws von Polozk, eines entfernter verwandten Rurikiden, der mehrfach versuchte, Nowgorod unter seine Kontrolle zu bringen. Am 3. März 1067 schlugen sie ihn in der Schlacht an der Nemiga vorerst.
    1068 wurden die drei Brüder an der Alta von den Polowzern (Kumanen) vernichtend geschlagen. Im gleichen Jahr rief die Kiewer Bevölkerung nach dem Vorbild Nowgorods eine Volksversammlung (Wetsche) ein, die Wseslaw von Polozk zum neuen Großfürsten erhob. Isjaslaw floh nach Polen, wo Herzog Bolesław II., der Neffe seiner Gemahlin Gertrud, herrschte. Gemeinsam zogen sie 1069 in die Rus, worauf Wseslaw schon vor Beginn der Kämpfe floh. In Kiew ließ Isjaslaw zahlreiche Mitglieder des Patriziats hinrichten oder blenden.
    1073 vertrieben die Kiewer, diesmal mit Unterstützung von Swjatoslaw und Wsewolod, ihren Großfürsten erneut und Swjatoslaw übernahm den Thron. Wieder floh Isjaslaw zu Bolesław II. von Polen, dann zu Kaiser Heinrich IV. Sein Sohn Jaropolk verhandndelte gleichzeitig mit Papst Gregor VII., übergab ihm Kiew und erhielt es als apostolisches Lehen zurück. Der Papst beauftragte wiederum Bolesław II., das nun kirchliche Land für Isjaslaw und seinen Sohn zurückzuerobern. Bolesław hatte sich aber bereits mit Isjaslaws Brüdern verbündet und zögerte damit, den Auftrag des Papstes auszuführen. Erst als ein päpstlicher Legat die Erhebung Bolesławs vom Herzog zum König Polens veranlasst hatte, brach er zu einem Feldzug nach Kiew auf.
    Swjatoslaw war inzwischen (1076) gestorben und Wsewolod ihm als Großfürst nachgefolgt. Wsewolod zog dem Heer entgegen und erreichte eine Verhandlungslösung, die Isjaslaw die Rückkehr auf den Großfürstenstuhl ermöglichte, während Wsewolod Fürst von Tschernigow wurde, das nach Swjatoslaws Tod ursprünglich dessen Sohn Oleg erhalten hatte. Oleg verband sich daraufhin mit seinem Vetter Boris Vyatscheslawitsch von Tmutorokan und kehrte zusammen mit kumanischen Verbündeten zurück, um Tscherninigow für sich zu erobern. Isjaslaw und Wsewolod stellten sich am 3. Oktober 1078 Olegs Heer bei Nezhatyna Nyva (heutiges Nischyn). In dieser Schlacht wurde Oleg geschlagen und Isjaslaw und Boris wurden getötet. Den Nutzen aus der Situation zogen Wsewolod, dem dadurch der Großfürstentitel von Kiew zufiel, und sein Sohn Wladimir Monomach, der neuer Fürst von Tschernigow wurde. Durch Isjaslaws Tod scheiterten auch Papst Gregors Pläne, Kiew für die römische Kirche zu gewinnen. In seinem letzten Regierungsjahr schickte Isjaslaw I. erneut einen Feldzug gegen den alten Feind Polozk aus.

    Literatur
    • Igor Jermolajew: Rjurikowitschi. Proschloje w lizach. Biografitscheski slowar. Olma Media Group, Moskau 2002, ISBN 5-224-03862-6, S. 74, (russisch).
    Weblinks
     Wikisource: Isjaslaw I. – Quellen und Volltexte (russisch)
    • Iziaslav Yaroslavych auf encyclopediaofukraine.com (englisch)
    Einzelnachweise und Anmerkungen
    1 während Kasimir mit Maria Dobroniega, einer Schwester oder Tante Isjaslaws, vermählt wurde.

    Gestorben:
    Gefallen / Fallen / Déchu

    Isjaslaw heiratete Prinzessin Gertrud von Polen in 1043. Gertrud (Tochter von König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Pfalzgräfin Richenza von Lothringen) gestorben am 4 Jan 1107. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 13.  Prinzessin Gertrud von Polen (Tochter von König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Pfalzgräfin Richenza von Lothringen); gestorben am 4 Jan 1107.
    Kinder:
    1. 6. Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden) gestorben am 10 Apr 1113.
    2. Jaropolk Isjaslawitsch von Wolhynien und Turow wurde geboren in vor 1050; gestorben in 22 Nov 1086 od 1087 in Swenigorod; wurde beigesetzt in Dmitrij-Kloster in der St. Petri-Kirche, Kiew.


Generation: 5

  1. 16.  Fürst Vazul (Wasul) von Ungarn (Árpáden)Fürst Vazul (Wasul) von Ungarn (Árpáden) (Sohn von Fürst Mihail (Michael) von Ungarn (Árpáden) und Adeleid von Polen?).

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vazul

    Vazul oder Vászoly (manchmal auch Wacilo, deu.: Vasul, griech.: Basilios) war ein ungarischer Fürst im 11. Jahrhundert, Sohn von Fürst Mihail, Enkelsohn des Großfürsten Taksony.
    Über sein Leben weiß man sehr wenig. Sein Sohn, Wancel, oder Wancil war Vetter Stephans I. Als solcher hatte er Anspruch auf den ungarischen Thron nach dem Tod Prinz Emmerichs. Um zu verhindern, dass Vazul, der nach der Überlieferung ein wüstes Leben führte und Heide war, tatsächlich König von Ungarn würde, ließ Stephan I. ihn festnehmen und blenden. Jedoch beschuldigte man später die bayrische Königin, Stephans I. Ehefrau, Gisela dieser Tat. Vazuls Söhne wurden aus dem Land vertrieben.

    Familie
    Vazul hatte drei Söhne: Andreas, Béla und Levente, von denen zwei später Könige von Ungarn wurden.



    Literatur
    • Pallas' Online Großlexikon

    Vazul + Anastasia N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Anastasia N.
    Kinder:
    1. König Andreas I. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in 1015; gestorben in 1060 in Winsselberg; wurde beigesetzt in Familiengruft der Abteikirche Tihany am Plattensee.
    2. 8. König Béla I. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in zw 1015 und 1020; gestorben in 1063.
    3. Levente von Ungarn (Árpáden)

  3. 18.  König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten)König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) wurde geboren in 990 (Sohn von König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) und Prinzessin Eminilde von Westslawien); gestorben am 25 Mrz 1034.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_II._Lambert

    Mieszko II. Lambert (* 990; † 10. Mai 1034) war ab 1025 König von Polen[1]. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Piasten.

    Mieszko II. wurde im Jahre 990 als der zweite Sohn von König Bolesław I. in dessen dritter Ehe mit Emnilda, der Tochter des Herzogs der Sorben, Dobromir geboren. Mieszko wurde nach der Enterbung des älteren Halbbruders Bezprym als Thronfolger ausersehen. Er nahm an den Kriegen seines Vaters gegen Kaiser Heinrich II. teil und wurde im Jahre 1013 als Vertreter der polnischen Krone zu den Friedensverhandlungen in Merseburg entsandt. Um den Frieden zu festigen, heiratete er Richeza, Tochter des lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried Ezzo. 1014, nach erneuten Spannungen zwischen dem Kaiser und seinem Vater, wurde Mieszko zunächst gefangengenommen, trat dann als Vermittler auf, konnte aber den Ausbruch neuer Kämpfe 1015 nicht verhindern. An diesem Abschnitt des Krieges beteiligte er sich vor allem mit Plünderungen in Böhmen.
    1025, nach dem Tode des Vaters, wurde Mieszko II. zum König von Polen gekrönt. Die ältere polnische Geschichtsschreibung gab ihm den Beinamen „der Faule“, da unter seiner Regierung der rapide Zerfallsprozess des polnischen Großreiches einsetzte, das sein Vater und Großvater aufgebaut hatten. Schon am Anfang von Mieszkos Herrschaft forderte der deutsche Kaiser Konrad II. die Herausgabe der polnischen Krönungsinsignien, da seine Krönung ohne dessen Zustimmung erfolgt sei. Als Mieszko sich weigerte, schlossen sein älterer Halbbruder Bezprym, sein Bruder Otto und die Familie der Stiefmutter seines Vaters, Oda von Haldensleben, sich dem Kaiser an. Konrad führte 1029 einen ersten (erfolglosen) Feldzug gegen Polen, der ihn in die Lausitz führte. Mieszko versuchte dem Zusammenschluss seiner Gegner 1028 und 1030 mit präventiven Schlägen gegen die östliche Teile des Reiches, Sachsen und Thüringen, zuvorzukommen, erzielte jedoch kaum Erfolge. Ein zweiter Angriff Konrads beendndete dagegen im September 1031 die polnische Herrschaft in der Lausitz. Den Zusammenbruch der Herrschaft Mieszkos löste aber erst der gleichzeitige Angriff des Kiewer Großfürsten Jaroslaw aus, in dessen Gefolge Bezprym zurück ins Land kam. Polen war in die Zange genommen, Mieszko floh zu Herzog Udalrich von Böhmen, der mit dem Kaiserhaus verfeindet war. Im gleichen Jahr konnte der spätere böhmische Thronfolger Břetislav I. die polnische Besatzung aus seinem Herzogtum in Mähren vertreiben, und diese Provinz endgültig mit der Krone Böhmens verbinden. Bezprym wurde indessen im November 1031 zum neuen Herrscher Polens und übergab die Krönungsinsignien an den Kaiser.

    Nach wenigen Monaten wurde Bezprym im Frühjahr 1032 ermordet und Mieszko II. konnte in die Heimat zurückkehren. Die Rückkehr des geschassten Königs beunruhigte das kaiserliche Umfeld, daraufhin zog Kaiser Konrad erneut im September 1032 (ergebnislos) gegen Polen. Um die Situation im Westen zu entspannen, suchte Mieszko einen Ausgleich mit dem Kaiser. Konrad erkannte ihn als Herrscher in Polen an, verweigerte ihm jedoch am Hoftag zu Merseburg vom 7. Juli 1033 jegliche königliche Ehren und setzte Mitregenten ein: Dietrich, aus der Familie der Haldenslebener, ein Verwandter der Stiefmutter seines Vaters, und Otto, Mieszkos jüngsten Bruder. Als beide kurz darauf starben (entweder von der Macht entfernt oder ermordet), konnte Mieszko vorübergehend wieder alleine herrschen, bis er am 10. Mai 1034 starb. Richeza und ihr Sohn und Nachfolger des Vaters, Kasimir Karl, später „der Erneuerer“ genannt, konnten sich in der ihnen feindlich gesinnten Umgebung nicht behaupten und mussten 1037 (eventuell bereits 1034) aus dem von religiösen und sozialen Unruhen geschüttelten Land fliehen.
    Mieszko II. hinterließ nach seinem Tod ein von Kriegen zerrüttetes Land. Mit dem Verzicht auf die Königswürde stand Polen ab 1033 für Jahrzehnte erneut in einem Abhängigkeitsverhältnis zum römisch-deutschen Kaisertum.


    Literatur
    • Gerard Labuda: Mieszko II król Polski (1025–1034), Kraków 1992.
    • Eduard Mühle: Die Piasten – Polen im Mittelalter C.H. Beck, München 2011.
    Weblinks
     Commons: Mieszko II of Poland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Er verzichtete gegenüber dem Kaiser Konrad II. auf dem Hoftag zu Merseburg 1032 sich als König von Polen titulieren zu lassen, um sich Frieden zu erkaufen.

    Miezislaus heiratete Pfalzgräfin Richenza von Lothringen in 1013. Richenza (Tochter von Pfalzgraf Ezzo von Lothringen und Prinzessin Mathilde von Deutschland) wurde geboren in cir 1000; gestorben am 23 Mrz 1063. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Pfalzgräfin Richenza von LothringenPfalzgräfin Richenza von Lothringen wurde geboren in cir 1000 (Tochter von Pfalzgraf Ezzo von Lothringen und Prinzessin Mathilde von Deutschland); gestorben am 23 Mrz 1063.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richeza_(Polen)

    Richeza (teilweise auch Rixa; * um 995; † 21. März 1063 in Saalfeld) war ab 1025 als Ehefrau Mieszkos II. Königin von Polen, lebte aber nach dem Tode ihres Mannes ab 1036 auf Gütern ihrer väterlichen Familie, der Ezzonen, im Heiligen Römischen RReich. Durch ihre Hochzeit mit Mieszko II. gewann das junge polnische Königtum Anschluss an die Tradition der älteren fränkischen Königreiche. Über ihre Nachkommen wurde Richeza zur Stammmutter der osteuropäischen Dynastien der Piasten, Rurikiden und der Arpaden. Richeza, von der kein zeitgenössisches Bild existiert, betätigte sich nach ihrer Rückkehr aus Polen als fromme Stifterin, sodass sie bis heute als Selige verehrt wird.

    Leben
    Richeza stammte über ihre Mutter Mathilde von den Liudolfingern ab, über die väterliche Familie der Ezzonen möglicherweise von den Karolingern. Ihr Vater war der Pfalzgraf von Lothringen Ezzo, ihre Mutter Mathilde eine Tochter des römisch-deutschen Kaisers Otto II. Richeza war nach der Fundatio des Klosters Brauweiler, des Hausklosters der Ezzonen, in jedem Fall die älteste Tochter, möglicherweise sogar das älteste Kind, ihrer Eltern.

    Königin von Polen
    Richeza heiratete im Jahr 1013 den polnischen Prinzen Mieszko. Diese Eheverbindung war wohl schon im Jahr 1000 in Gnesen zwischen Mieszkos Vater Bolesław Chrobry und Kaiser Otto III. verabredet worden, um das polnische Herrschergeschlecht, das ssich gerade lehnsmännisch an das Reich gebunden hatte, durch verwandtschaftliche Bindungen enger an das Reich zu binden. Aufgrund der Kinderlosigkeit Ottos III. waren die Töchter seiner Schwester Mathilde die am engsten mit dem Kaiser verwandten potentiellen Bräute für Mieszko. Nach dem frühen Tod Ottos III. 1002 und der Umorientierung der Polenpolitik des Reiches durch Heinrich II. zögerte sich die Hochzeit hinaus, bis Boleslaw 1012 die Hochzeit einforderte und Mieszko mit Brautgeschenken in das Reich schickte, wo sich Richezas Familie mit Heinrich II. um die ottonischen Erbgüter stritt. Heinrich nutzte die Gelegenheit, um einen Ausgleich mit den Ezzonen zu erzielen und in Merseburg einen zeitweiligen Frieden mit Polen auszuhandeln. Die Hochzeit zwischen Richeza und Mieszko fand Pfingsten 1013 ebenfalls in Merseburg statt. Anwesend waren sowohl Heinrich II. als auch Boleslaw.
    Nach dem endgültigen Frieden zwischen dem Reich und den polnischen Herrschern, der 1018 in Bautzen geschlossen wurde, unterhielten Richeza und Mieszko enge Kontakte zum deutschen Königshof. 1021 nahmen sie an der Weihe des Doms zu Bamberg teil. Nach dem Tod Boleslaws, der sich nach Heinrichs Tod 1024 selbst zu einem dem deutschen König gleichrangigen polnischen König erhoben hatte, wurde Richeza an der Seite Mieszkos Königin von Polen. Über die Zeit der Thronwirren zwischen ihrem Mann und dessen Brüdern Bezprym und Otto fehlen genaue Quellen. Die Brauweiler Chronik gibt an, Richeza habe 1031 die polnische Königskrone an Konrad II. übergeben und eine wichtige Rolle bei der Vermittlung eines Friedens zwischen Polen und dem Reich 1033 gespielt. Beides ist nicht glaubwürdig. Mieszko starb 1034. Richeza floh, möglicherweise nach einem kurzen Versuch, ihren Sohn Kasimir auf dem Thron zu halten, aufgrund der neuheidnischen Opposition in das Reich und kehrte zu ihrer Familie zurück.

    Nach der Rückkehr ins Heilige Römische Reich
    Richezas Ankunft machte eine Neuverteilung des Erbes Ezzos notwendig, da bei der Verteilung des Erbes nicht abzusehen gewesen war, dass Richeza eine Existenzgrundlage benötigen würde. Richeza erhielt mit Saalfeld einen Besitz, der nicht zu dem nniederrheinischen Gebiet gehörte, in dem die Ezzonen versuchten, ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet aufzubauen. Richeza nannte sich weiterhin Königin von Polen, ein Privileg, das ihr Konrad II. zugestanden hatte. In Saalfeld sammelte Richeza die polnische Opposition, die ihren Sohn Kasimir unterstützte. 1039 konnte dieser mit Hilfe Konrads II. zurück auf den polnischen Thron gelangen.
    1047 starben mit Richezas Bruder Otto, dem letzten männlichen Nachfahren Ezzos im Laienstand, die territorialpolitischen Ziele der Ezzonen. Richeza erbte nun große Teile des ezzonischen Besitzes. Ottos Tod scheint Richeza sehr berührt zu haben. Auf seiner Beerdigung in Brauweiler durch Bruno von Toul legte sie ihren weltlichen Schmuck auf den Altar und wurde Sanctimoniale, um ihr restliches Leben der Memoria der Ezzonen zu widmen. Ein weiteres Ziel war vermutlich, die den Ezzonen verbliebenen Rechte zu sichern.
    Durch eine Urkunde vom 17. Juli 1051 ist belegt, dass Richeza an der Neuordnung des Ezzonischen Besitzes am Niederrhein mitwirkte. Sie, ihre Schwester Theophanu, Äbtissin in Essen, und ihr Bruder, der Kölner Erzbischof Hermann, übertrugen dariin das Kloster Brauweiler an das Erzbistum Köln. Vorangegangen war ein Rechtsstreit vor dem Kaiser, da diese Übertragung bereits unter Ezzo selbst geschehen war. Dieses hatten die drei noch lebenden Kinder Ezzos erfolgreich angefochten. Der Grund für die Übertragung war vermutlich, dass die Zukunft der Ezzonen am Niederrhein nicht mehr gesichert war: Von Ezzos zehn Kindern hatten nur Richeza, Adelheid und Otto Kinder. Keines von diesen war an einer Machtposition am Niederrhein interessiert oder fähig, eine solche auszuüben. Die Übertragung an das Bistum, dem mit Hermann einer der jüngeren Ezzonen vorstand, sicherte den Zusammenhalt des Besitzes. 1054 wurden auch Schenkungen Richezas an das Kloster Brauweiler beurkundet, die mmit dem Wunsch verbunden waren, neben ihrer Mutter in der Klosterkirche beigesetzt zu werden. Diese Neuordnung, die anscheinend davon ausging, dass Hermann seine Geschwister überleben würde, scheiterte, als dieser 1056 starb und mit Anno II. ein neuer Erzbischof eingesetzt wurde, der die Macht seines Bistums auf Kosten der Ezzonen zu steigern suchte.
    Richeza reagierte auf Annos Erhebung damit, dass sie ihren moselländischen Besitz an das Kloster Brauweiler verschenkte, sich dabei aber das lebenslange Nutzungsrecht vorbehielt. Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria sollte unabhängig von der Machtposition der Ezzonen wirtschaftlich gesichert werden. Danach begab sich Richeza nach Saalfeld, wo sie ähnliche Regelungen zugunsten des Bistums Würzburgs traf, dessen Bischof im Gegenzug urkundlich versprechen musste, Richeza nach ihhrem Tod selbst oder von sechs untadeligen Priestern und sechs Diakonen an den von ihr gewünschten Begräbnisort zu bringen. Anno protestierte gegen diese Regelungen. Am Ende überließ ihm Richeza ihre Güter um Saalfeld und Coburg, behielt aber das Nutzungsrecht bis zum Tod und zusätzlich Einkünfte aus sieben Orten im Rheinland sowie 100 Pfund Silber jährlich vom Erzbistum Köln. Richeza starb am 21. März 1063 in Saalfeld.

    Der Streit um Richezas Erbe
    Richeza wurde in der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus und nicht, wie sie gewünscht hatte, in Brauweiler bestattet. Veranlasst hatte dieses der Erzbischof Anno II. von Köln, der sich auf eine mündliche Abrede mit Richeza berief. Das Gut Klotteen an der Mosel, das Richeza ihrer Begräbniskirche gestiftet hatte, zog er damit an St. Maria ad Gradus, dessen Beziehung zu Richeza, Hermann II. und Anno II. unklar ist. Möglicherweise war St. Maria ad Gradus eine unvollendete Stiftung Hermanns, die Anno vollendete und nach seinen Plänen auf Kosten der Ezzonen ausbaute. Das Kloster Brauweiler berief sich auf den schriftlichen Willen Richezas und verlangte die Übergabe Klottens an sich. Der folgende Streit wurde erst 1090 von Erzbischoof Hermann III. von Hochstaden zugunsten Brauweilers entschieden. Richezas Grab blieb jedoch in St. Maria ad Gradus, bis diese Kirche 1817 abgebrochen wurde. Heute befindet sich Richezas Grab in der Johannis-Kapelle im Kölner Dom, wo ihre Gebeine in einem schlichten, klassizistischen Holzsarkophag geborgen sind. Neben diesem hängen zwei mittelalterliche Porträts Richezas und Annos II., die aus der mittelalterlichen Grabanlage in St. Maria ad Gradus stammen.

    Stiftungstätigkeit
    Richeza war in Polen gemeinsam mit Mieszko als Bauherrin bei der Errichtung der Pfalzen Ostrów Lednicki und Giecz (nahe Gnesen) aufgetreten.
    Im Reich ist als erste Stiftung Richezas eine Kapelle des Hl. Nikolaus in Klotten nachgewiesen, die um 1040 entstanden ist. Klotten war das Verwaltungs- und Herrschaftszentrum der mittelrheinischen Besitzungen der Ezzonen und einer von Richezas bevorzugten Aufenthaltsorten. Bei dem von Richeza errichteten Bau handelte sich um einen einfachen, rechteckigen Bau, der mit einem Wohngebäude verbunden war. Nach einer Erweiterung im 16. Jahrhundert diente die Kapelle ab 1802 als Spritzenhaus und ab 1874 als Schule. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Reste 1951 abgebrochen.
    In Saalfeld wurde aus dem Umstand, dass dort 1074 ein Marktrecht und eine Kirche der Heiligen Gertrud bestand und dort die sogenannten Rixa-Pfennige geprägt wurden, auf eine Verleihung des Marktrechtes unter Richeza, möglicherweise aber auch schon unter ihrem Vater Ezzo geschlossen. Neueinrichtungen von Märkten mit Gertrudiskapellen geschahen unter Ezzonen auch in Bonn, Köln und Essen.

    Die Abteikirche von Brauweiler
    Die wichtigste Stiftung Richezas ist der zweite Bau der Abteikirche in Brauweiler, deren Fundamente 1048 gemauert wurden. Ihre Eltern hatten Brauweiler gegründet, allerdings lediglich bescheiden ausgestattet, da die Übertragung größerer Ländereien nicht mit den territorialen Ziele der Ezzonen in Einklang zu bringen war. Nach dem Tod von Richezas Bruder Otto als letztem männlichem Ezzonen im Laienstand waren diese Ziele obsolet, so dass Richeza Brauweiler als Zentrum der ezzonischen Memoria ausgestalten ließ. Diesem Zweck genügte der Gründungsbau Ezzos und Mathildes nicht, so dass Richeza eine neue Klosterkirche errichten ließ, die in wesentlichen Teilen noch heute erhalten ist. Bei Richezas Bau handelte es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit ausladendem Querhaus im Osten und einer Ostapsis über einer Hallenkrypta. Die Seitenschiffe waren kreuzgratgewölbt, das Mittelschiff flach gedeckt. Im Innenraum hatte das Langhaus fünf Pfeilerjoche, die jeweils halb sso groß waren wie die quadratische Vierung. Das Querhaus war wie das Langhaus basilikal, so dass sich die Seitenschiffe umgangsartig in das Querhaus fortsetzten. Der kreuzgratgewölbte Chorumgang um die Apsis setzte sich ebenfalls in das Querhaus fort. Insgesamt ergab sich dadurch ein fast geschlossener, nur an den Stirnwänden des Querhauses unterbrochener Umgang. Unter der Ostapsis und etwa dem halben Querhaus befand sich die Hallenkrypta. Diese ist dreischiffig in drei Jochen, mit vivier stützenden Säulen, der Hauptraum schließt mit einem polygonen Ostjoch ab, an das sich drei Chorkapellen anschließen. Die Nebenräume verfügen nur über eine Stütze, das innere Joch der Nebenräume zudem über eine Apsis. Alle Kreuzgratgewölbe in Seitenschiffen und Krypta ruhten auf Halbsäulenvorlagen oder Säulen mit halsringlosen Würfelkapitellen, die sich an vielen ezzonischen Bauten finden. Die Krypta wurde am 11. Dezember 1051 geweiht. Die Schlussweihe erhielt der Bau am 30. Oktober 1063.
    Der Bau weist deutliche Bezüge zur Kirche St. Maria im Kapitol in Köln auf, einer Stiftung von Richezas Schwester Ida. Beide Krypten sind identisch angelegt, die in Brauweiler war jedoch zwei Joche kürzer. Auch bei der Oberkirche gibt es deutliche Bezüge. Die markante Dreikonchenanlage von St. Maria im Kapitol wurde in Brauweiler auf eine Ostapsis reduziert, ähnlich ist jedoch die Verwendung des Umgangs. Identisch ist auch die Gliederung der Bauten in Quadrate und das Vorlagensystem. Insgesamt wird Brauweiler als reduzierte Kopie der Kölner Kirche angesehen, möglich ist jedoch auch ein Einfluss der 1040 von Richezas Bruder Hermann geweihten Klosterkirche von Stablo, zumal Stablo Mutterkloster für Brauweiler gewesen war.
    Richeza plante Brauweiler als Familiengrabstätte, so ließ sie 1054 ihren in Augsburg begrabenen Vater in die Krypta umbetten und 1051 ihre Schwester Adelheid aus Nivelles.

    Das Richeza-Evangeliar
    Das Richeza-Evangeliar, heute als Hs. 544 im Besitz der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, stammt aus der Kölner Kirche St. Maria ad Gradus, in deren Memorialbuch Richeza aufgrund großer Schenkungen von Ländereien aufgenommen wurde und in der auch ihr Grab den üblicherweise Stiftern vorbehaltenen zentralen Platz im Langhaus einnahm. Ob dieses auf Veranlassung Annos II. geschah oder ob vielleicht Richeza doch eigene Stiftungen an die Kirche vorgenommen hat, ist nicht zu klären. Ein Indiz für die letztgenannte These stellt jedoch das Evangeliar dar. Die Handschrift im Format 18 x 13,5 cm besteht aus 153 Pergamentblättern. Auf den Seiten 150v bis 152r ist ein Gebet verzeichnet, das auf eine hochadelige Besitzerin schließen lässt. Die folgenden Seiten enthalten Memorialeinträge. Unter diesen sind neben Richeza auch Anno II. und dessen Eltern. Die Einträge lassen den Besitz des Mariagradenstiftes am Codex um 1100 erkennen. Der Codex selbst ist um 1040, vermutltlich im Maasland, entstanden und in seinem Bildschmuck unvollendet: Die Evangelisten Markus und Lukas sind als braune Federzeichnungen vollständig, Johannes hingegen nur eine Vorzeichnung. Mit dem Evangelisten Matthäus wurde noch nicht begonnenen. Möglicherweise lässt sich aus dem Zustand der Codex genauer datieren: Nach 1047, als Richeza die geistlichen Gelübde ablegte, hatte sie keinen Bedarf mehr für eine persönliche, repräsentative Handschrift. Ob diese in ihrem Besitz verblieb und zusammen mit anderen Reliquien von Anno aus ihrem Nachlass für St. Maria ad Gradus verwendet wurde oder bereits von Richeza für diese Gründung ihres Bruders gestiftet wurde, ist nicht zu klären.

    Verehrung
    Aufgrund ihrer Stiftungen und frommen Lebens schon im Mittelalter gelegentlich als Heilige angesehen, erfreut sich Richeza im Kölner Raum wie auch in Klotten einer Verehrung als Selige. Ihr Grab wurde nach der Verlegung in den Kölner Dom mehrfach zur Entnahme von Reliquien geöffnet. Bei der letzten Öffnung 1959 fand man die Gebeine gut erhalten vor. Richeza war von kleiner, zierlicher Statur, die Wirbelsäule wies Altersverschleiß auf, ein Schlüsselbein wies Spuren eines verheilten Bruches auf. Der Schädel war bräunlich verfärbt und hautlos, der Kopf bis auf das Gesicht in Stoffe eingeschlagen, der Schädel trug zudem eine goldene Netzhaube mit einem Kreuzmuster. Da der Schädel auf einem roten Kissen gebettet war, wurde auf eine Ausstellung der seligen Königin geschlossen. Reliquien Richezas (Atlaswirbel) befinden sich seit 1959 in St. Nikolaus in Brauweiler und seit 2002 auch in der Klottener Pfarrkirche und seit 1975 (eine Rippe) in der Abtei Tyniec bei Krakau (Polen).

    Nachkommen
    Richeza hatte aus der Ehe mit Mieszko drei nachgewiesene Kinder:
    • Kasimir (* um 1016), Herzog von Polen (Piasten)
    • Gertrud (* um 1020), heiratete Großfürst Isjaslaw von Kiew (Rurikiden)
    • Richeza (* 1018; † nach 1059), heiratete den späteren ungarischen König Béla (Arpaden)




    Literatur
    • Klaus Gereon Beuckers: Die Ezzonen und ihre Stiftungen. LIT Verlag, Münster 1993, ISBN 3-89473-953-3.
    • Alfons Friderichs: Auf den Spuren der Königin Richeza, in: Begegnung mit Polen, Düsseldorf Jan/Febr. 1968, 5. Jahrg., S. 9–12 mit Bild.
    • Alfons Friderichs: Polenkönigin Richeza, in: Klotten und seine Geschichte, Briedel, 1997, ISBN 3-929745-48-8. S. 98–152.
    • Franz Xaver von Wegele: Richeza. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 439–442.
    • Amalie Fößel: Richeza, Königin von Polen († 1063). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 516 f. (Digitalisat).
    • Ekkart Sauser: Richeza, Königin von Polen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Bautz, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 1220–1221.
    • Peter Schreiner: Richeza - Die polnische Königin aus dem Rheinland. Anfänge der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen, Pulheim 2012, ISBN 978-3-927765-55-9 (zweisprachige Veröffentlichung, deutsch/polnisch, Übersetzungen von Leszek Waligorki)
    Weblinks
     Commons: Richeza (Polen) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Richeza im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Digitalisat des Richeza-Evangeliars Hs 544 der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

    Kinder:
    1. Fürst Kasimir I. von Polen (Piasten) wurde geboren am 28 Jul 1016; gestorben am 28 Okt 1058.
    2. 9. Prinzessin Richenza (Ryksa) von Polen wurde geboren am 22 Sep 1013; gestorben am 21 Mai 1075.
    3. 13. Prinzessin Gertrud von Polen gestorben am 4 Jan 1107.

  5. 24.  Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978 (Sohn von Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse und Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle ); gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jaroslaw_der_Weise

    Jaroslaw I. Wladimirowitsch, genannt der Weise (russisch Мудрый), aus dem Geschlecht der Rurikiden (* 979/86; † 20. Februar 1054), war Großfürst von Kiew (1019–1054), Sohn Wladimirs I., des Heiligen, und Rognedas von Polozk.

    Leben
    Die Rurikiden gehörten den Rus an, der skandinavischstämmigen Führungsschicht, die sich seit der Mitte des 9. Jahrhunderts unter den Ostslawen niedergelassen und das Reich der Kiewer Rus gegründet hatte. Die Rurikiden waren bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisiert. Jaroslaws Vater Wladimir war 988 der erste Kiewer Großfürst, der das Christentum annahm und damit erheblich zum Aufstieg Kiews zur ostslawischen Hegemoniemacht beitrug.
    Zwischen 987 und 1010 war Jaroslaw Fürst von Rostow. Einer Legende nach soll er um 1010 im Kampf eine mächtige Bärin bezwungen und an dieser Stelle die Stadt Jaroslawl gegründet haben.
    Jaroslaw hatte von seinem Vater nach dem Tod des älteren Bruders und designierten Thronfolgers Wyscheslaw die Herrschaft über die reiche Handelsstadt Nowgorod zugesprochen bekommen. 1014 weigerte Jaroslaw sich, seinem Vater den Tribut zu zahlen. Zu einem Feldzug Wladimirs gegen seinen Sohn kam es nicht mehr, weil Wladimir am 15. Juli 1015 starb.
    Dafür begannen sofort Nachfolgekämpfe zwischen Jaroslaw und seinen Brüdern und Onkeln (siehe auch Boris und Gleb). Zunächst konnte sich Jaroslaws Halbbruder Swjatopolk mit Hilfe seines Schwiegervaters, des polnischen Herzogs Boleslaw I. durchsetetzen. Jaroslaw hielt sich aber in Nowgorod. Dort zog er ein Heer skandinavischer Krieger zusammen und schlug im Spätsommer 1016 Swjatopolk. Im Sommer 1017 griffen Jaroslaw I. und Kaiser Heinrich II. einer vorherigen Absprache folgend Boleslaw I. von zwei Seiten her an. Im darauf folgenden Sommer gelang es Boleslaw, Kiew zu erobern. Jaroslaw konnte zwar nach Nowgorod fliehen, seine weiblichen Verwandten und ein großer Goldschatz fielen jedoch in die Hände des polnischen Herzogs. Kurz darauf vertrieb Jaroslaw den erneut als Großfürst eingesetzten Swjatopolk wieder aus Kiew.
    Von 1029 bis 1031 wiederholte sich das Szenario von 1017: Wieder wurde Polen aus dem Westen, nun von Konrad II., und aus dem Osten von Jaroslaw angegriffen. Diesmal gelang es dem Großfürsten, weite Gebiete mit einem wichtigen Burgengürtel für Kiew zu erobern und kurzzeitig den ihm genehmen ältesten Sohn des 1025 verstorbenen Boleslaws und Bruder des über Polen herrschenden Mieszko II. Lambert, Bezprym, als Herrscher in Polen zu installieren. Nach der Ermordung Bezpryms im Jahre 1032 erlangte Mieszko seine Herrschaft zurück.
    Um 1035 herum begann Jaroslaw mit einer weitreichenden Heiratspolitik. Er selbst heiratete Ingigerd, die Tochter Olof Skötkonungs von Schweden. Seine Söhne und Töchter wurden in die Königshäuser Frankreichs (Anna), Norwegens, Ungarns, Byzanz’ und an deutsche Fürsten verheiratet. Der polnische Thronanwärter Kasimir heiratete eine Schwester Jaroslaws, Maria Dobroniega, mit dessen Hilfe er sich als König von Polen durchsetzen konnte.
    1036 errang Jaroslaw I. den entscheidenden Sieg gegen das Reitervolk der Petschenegen. 1043 misslang ein Flottenangriff auf Konstantinopel.
    1019 erließ Jaroslaw I. die Russkaja Prawda, die erste russische Gesetzessammlung. Sie stellt eine Mischung byzantinischer Gesetze und slawischen Gewohnheitsrechts dar. Darüber hinaus versuchte er mit umfangreichen Nachfolgeregelungen, Erbstreitigkeiten nach seinem Tod zu verhindern, was allerdings nicht gelang. Vielmehr begründete er das Senioratsprinzip, das in den folgenden Jahrhunderten ein Grund dafür war, dass sich die russischen Fürstentümer kaum als feste Herrschaftsverbände sttabilisieren konnten. Auf der Russkaja Prawda und der Schaffung des Senioratsprinzips beruht sein Beiname der Weise. Weitere Verdienste errang er durch den Stadtausbau von Kiew und Nowgorod, vor allem mit den Sophienkathedralen der beiden Städte. Sein Sarg liegt noch heute in der Sophienkathedrale von Kiew.

    Ehe und Nachkommen
    Siehe auch: Erbfolge Jaroslaws des Weisen
    Jaroslaw war erstmals verheiratet mit einer Frau, deren Name nicht überliefert ist. 1018 wurde sie vom polnischen Herrscher Bolesław Chrobry gemeinsam mit den Schwestern von Jaroslaw gefangen genommen.[1] Weitere Informationen über sie gibt es nicht.
    Als Sohn aus dieser Ehe ist bekannt
    • Ilja (* vor 1020,† vor 1034), Fürst von Nowgorod (vor 1034)
    1019 heiratete er dann die schwedische Prinzessin Ingegerd (* 1001; † 1050), Tochter des schwedischen Königs Olof Skötkonung und dessen Frau Estrid. Sie hatten zusammen fünf Söhne und drei Töchter:
    • Wladimir II. Holti (* 1020; † 4. Oktober, 1052) Fürst von Nowgorod (1034–1052)
    • Elisabeth von Kiew, ∞ Harald III. König von Norwegen
    • Anastasia von Kiew (* 1023; † ca. 1074), ∞ Andreas I. König von Ungarn
    • Isjaslaw I. (* 1024; † 1078), Großfürst von Kiew, ∞ Gertrude von Polen, Tochter des polnischen Königs Mieszko II. Lambert
    • Swjatoslaw II. (* 1027; † 1076), Großfürst von Kiew
    • Wsewolod I. (* 1030; † 13. April 1093), Großfürst von Kiew, ∞ Irina, Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX.
    • Anna von Kiew (* um 1024 bis 1035; † um 1075 bis 1089), ∞ Heinrich I. König von Frankreich
    • Wjatscheslaw († 1057), Fürst von Smolensk (1054–1057)
    • Igor (* 1034/36,† 1060), Fürst von Wolhynien (1054–1057) und Fürst von Smolensk (1057–1060)

    Nachwirkung
    In Kiew befindet sich ein Denkmal für Jaroslaw den Weisen.
    2010 verfilmte der russische Regisseur Dmitri Korobkin die Legende um die Gründung der Stadt Jaroslawl unter dem Titel: Ritterfürst Jaroslaw – Angriff der Barbaren.


    Literatur
    • Karin Groll: Jaroslaw I. der Weise. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1566.
    Weblinks
    Commons: Jaroslaw der Weise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Jaroslaw der Weise in der Britannica Online (englisch)
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Thietmar von Merseburg, Chronik, Buch 8, Kapitel 32

    Jaroslaw heiratete Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden in 1019. Ingegerd (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Estrid (Obodritin)) wurde geboren in 1001; gestorben am 10 Feb 1050. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 25.  Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden wurde geboren in 1001 (Tochter von Olof Skötkonung von Schweden und Estrid (Obodritin)); gestorben am 10 Feb 1050.

    Notizen:

    Ingegerd und Jaroslaw hatten acht Kinder, fünf Söhne und drei Töchter.

    Kinder:
    1. Prinzessin Anastasia von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1023; gestorben in cir 1074; wurde beigesetzt in Familiengruft der Abteikirche Tihany am Plattensee.
    2. 12. Grossfürst Isjaslaw I. von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1024; gestorben am 3 Okt 1078; wurde beigesetzt in Kiew.
    3. Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1030; gestorben am 13 Apr 1093.
    4. Anna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1024 und 1035.


Generation: 6

  1. 32.  Fürst Mihail (Michael) von Ungarn (Árpáden)Fürst Mihail (Michael) von Ungarn (Árpáden) (Sohn von Grossfürst Taksony von Ungarn (Árpáden) und Petschgenische Prinzessin von Kumanien).

    Notizen:

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Árpáden

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/%C3%81rp%C3%A1d_dynasty

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%81rp%C3%A1d

    Mihail + Adeleid von Polen?. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Adeleid von Polen?

    Notizen:

    Angeblich Schwägerin ihres Gemahls.
    Angeblich war sie auch mit Géza von Ungarn, dem Bruder Michaels, verheiratet? (siehe ihre Vorfahren unter dem Eintrag bei Géza von Ungarn)

    Kinder:
    1. 16. Fürst Vazul (Wasul) von Ungarn (Árpáden)

  3. 36.  König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten)König Boleslaus I. (Boleslaw) von Polen (Piasten) wurde geboren in zw 966 und 967 (Sohn von Fürst Miezislaus I. (Mieszko) von Polen (Piasten) und Herzogin Dubrawka von Böhmen); gestorben am 17 Jun 1025.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_I._(Polen)

    Bolesław I. (genannt „der Tapfere“, polnisch Bolesław I Chrobry, lateinisch Boleslaus; * 965/967; † 17. Juni 1025) aus der Herrscherfamilie der Piasten war ab 992 Herzog von Polen und im Jahr 1025 erster König von Polen. Er war ab 1003 bis 1004 als Boleslav IV. Herzog von Böhmen.

    Bolesław war der Sohn des polnischen Herzogs Mieszko I. aus dessen Ehe mit Dubrawka, der Tochter des böhmischen Herzogs Boleslav I. von Böhmen und der Bigota.
    Mitte des 10. Jahrhunderts hatte Bolesławs Vater die verschiedenen westslawischen Stämme zwischen Oder und Bug unter seiner Herrschaft geeint. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 992 folgte ihm Bolesław zunächst als Herzog von Polen.
    Bereits zuvor hatte Bolesław im Rahmen der Heiratspolitik seines Vaters eine wichtige Rolle gespielt: Um 984 war es Mieszko gelungen, Bolesław mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag von Meißen zu verheiraten. Boleslav II. von Böhmen betrachtete Meißen jedoch als sein Einflussgebiet und besetzte mit Erlaubnis Heinrichs des Zänkers 984 die Burg Meißen. Damit waren die Pläne der Piasten zur Einflussnahme in der Region vorerst gescheitert; Bolesław löste die Ehe mit der Meißnerin.
    Um 985/86 heiratete er eine Fürstentochter aus der ungarischen Herrscherfamilie der Árpáden, um Böhmen durch dieses Bündnis einzukreisen. Allerdings wurden die Ungarn gegen Böhmen militärisch kaum aktiv, so dass Bolesław 987 auch diese Ehe auflöste.
    Er heiratete Emnilda, die Tochter des einflussreichen sorbischen Adligen Dobromir. Damit rückten die elbslawischen Grenzmarken des Heiligen Römischen Reichs, die Mark Meißen, die Mark Lausitz und die Nordmark, ins Zentrum des polnischen Expansionsinteresses.
    Kurz vor seinem Tode scheint Mieszko I. versucht zu haben, Bolesław zu Gunsten seiner Söhne aus zweiter Ehe aus der polnischen Erbfolge auszuschließen. Das geht aus dem Dagome Iudex hervor, in dem Mieszko sein Reich darüber hinaus dem Papst übereignete. Die Gründe für den versuchten Ausschluss Bolesławs sind unklar. Umstritten ist, ob Dagome tatsächlich Mieszko I. war und es sich um das Gebiet des Herzogs der Polanen handelt, dem späteren Polen, obwohl dieser Name nicht erwähnt ist.

    Sofort nach dem Tod seines Vaters vertrieb Bolesław seine Stiefmutter Oda von Haldensleben und ihre noch minderjährigen Kinder in ihre sächsische Heimat und setzte so die eigene Erbfolge durch. Die genauen Umstände sind nicht bekannt; da aber in jener Epoche die unmittelbare fürstliche Gefolgschaft an slawischen Fürstenhöfen eine entscheidende Rolle spielte, ist anzunehmen, dass Bolesław in dieser Gruppe mehr Anhänger gewinnen konnte als Oda.
    Kurz nach seinem Herrschaftsantritt begann Bolesław mit der Ausweitung seines Territoriums, indem er gleich seinem Vater mit den Reichsregenten und dem römisch-deutschen Kaiser Otto III. gegen die heidnischen Lutizen kämpfte. Darüber hinaus wuchs sein Einfluss bei den Elbslawen; im Gegenzug schwand der Einfluss Böhmens, das diese Gebiete ebenfalls beanspruchte. Wichtigster Verbündeter Bolesławs wurde der Meißner Markgraf Ekkehard I.
    Gleichzeitig war der junge Herrscher auch auf kirchlichem Gebiet aktiv: Er ließ die Gebeine des 997 ermordeten Missionars Adalbert von Prag nach Gnesen überführen; die nun beginnenden Wallfahrten bestärkten Bolesław darin, die Stadt zum Erzbistum zu erheben, das an die Stelle des alten Missionsbistums Posen treten sollte. Aus dem Jahre 999 ist eine Urkunde überliefert, die Adalberts Bruder Gaudentius als Erzbischof bezeichnet, allerdings noch ohne Angabe eines festen Bistumssitzes.
    Im Jahr 1000 erschien Kaiser Otto III. als Pilger in Gnesen. Dort kam es zum „Akt von Gnesen“. Die genaue Bedeutung dieses Vorgangs ist umstritten. In der polnischen Geschichtsschreibung wurde traditionell davon ausgegangen, dass Otto Bolesław zum König erhob[1] Allerdings ist dies nicht zweifelsfrei nachweisbar, da es keine ausdrücklichen Berichte darüber gibt und Bolesław die Krönung 1025 (noch einmal?) vollziehen ließ. Unbestreitbar bedeutete der Besuch Ottos eine deutliche Aufwertung des polnischen Fürsten: Bolesław wurde mit königlichen Rechten versehen, z. B. dem Recht zur eigenständigen Einsetzung von Bischöfen; laut einem frühen Papstdekret war dies ausschließlich Königen vorbehalten. Ebenso unbestritten ist die endgültige Einrichtung des Erzbistums während des „Akts von Gnesen“. Gaudentius wurden als Suffragane die Bischöfe von Kolberg, Krakau und Breslau zugeordnet. Das alte Missionsbistum Posen blieb entweder unabhängig, das heißt, es unterstand der direkekten Kontrolle des Heiligen Stuhls, oder es wurde dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. Darüber hinaus erhielt Otto III. einen Arm Adalberts als Reliquie und es wurde die Eheschließung zwischen Bolesławs Sohn Mieszko II. und Richeza, einer Nichte des Kaisers, vereinbart.

    Nach dem Tode Ottos III. im Jahr 1002 bewarb sich Ekkehard von Meißen um die Königskrone, wurde aber von einer gegnerischen Partei ermordet. Im Einverständnis mit den Ekkehardinern versuchte Bolesław daraufhin, sein Territorium im Grenzgebiet auf die Marken Lausitz und Meißen auszudehnen. Die Meißener hofften dadurch, die dort lebenden heidnischen Stämme der Lusitzi und Milzener unter ihrer Kontrolle zu halten.
    Im Juli 1002 traf sich Bolesław in Merseburg mit dem neu gewählten König Heinrich II., um über die Zukunft Meißens zu beraten. Noch am Verhandlungsort wurde der Polenfürst, der als Gast unter dem Schutz des Gastgebers stand, von Bewaffneten angegriffen und konnte nur mit knapper Not entkommen. Die Hintergründe dieses Angriffs sind nicht geklärt. Das Verhältnis zwischen Heinrich und Bolesław aber war nachhaltig gestört.
    Schon wenige Wochen später heiratete Ekkehards Sohn, Graf Hermann, Bolesławs Tochter Reglindis. Kurz darauf versuchte Bolesław durch die Unterstützung des Thronprätendenten Vladivoj auch Böhmen in ein anti-kaiserliches Bündnis einzubeziehen, was jedoch scheiterte. Im März 1003 übernahm Bolesław dann selbst die Herrschaft über Böhmen. Damit entstand ein Bündnis, das von Böhmen über die Territorien der Ekkehardiner, der Grafen von Schweinfurt und möglicherweise der Billunger bis nach Polen reichte. Im Norden schloss sich Dänemark unter Bolesławs Schwager Sven Gabelbart an, der ebenfalls als Gegner Heinrichs auftrat.
    Heinrich II. versuchte zunächst, Bolesław zur Entgegennahme Böhmens als Lehen aus seiner Hand zu bewegen, was dieser verweigerte. Daraufhin schloss er Ostern 1003 ein Bündnis mit den heidnischen Lutizen. Kurz darauf begannen die ersten Kämpfe im südlichen Elbmarkgebiet, um Meißen und in den angrenzenden heidnischen Territorien. Zunächst konnte Bolesław Meißen halten. Zum wichtigsten Kampfgebiet wurde aber Böhmen, vor allem die Region um Prag. Dort hatte Bolesław in Adel und Stadtbevöllkerung wenig Unterstützung, so dass beide Gruppen aktiv zu Gunsten des deutschen Königs in die Kämpfe eingriffen. Heinrich hatte darüber hinaus den legitimen Thronfolger Jaromir an seiner Seite. 1005 brach Heinrich mit böhmischer und lutizischer Unterstützung zu einem Kriegszug auf polnisches Territorium auf. Militärisch waren beide Seiten gleich stark, so dass der Frieden von Posen geschlossen wurde. Als Bolesław neue Züge gegen die Lutizen unternahm, brachten diese Heinrich dazu, 101007 den Frieden aufzukündigen. Bolesław reagierte mit einem Feldzug, der ihn bis vor Magdeburg brachte. Kurz darauf eroberte er die Lausitz mit Bautzen zurück. Erst 1010 unternahm Heinrich einen eigenen Feldzug nach Osten, der aber keine Erfolge brachte. 1013 wurde der Friede von Merseburg geschlossen: Bolesław erhielt die Lausitz und das Milzenerland als Reichslehen, die Ehe zwischen seinem Sohn Mieszko II., dem späteren Nachfolger und König und Richeza von Lothringen, der Nichte Kaiser Ottos III., wurde geschlossen, ebenso gegenseitige Militärhilfe vereinbart.
    Im gleichen Jahr gab Heinrich Bolesław ein Hilfskontingent auf einen – gescheiterten – Feldzug gegen Kiew mit. Auch wegen dieser Niederlage konnte und wollte Bolesław im Gegenzug keine Truppen für einen Italienzug Heinrichs stellen. Dies führtrte zu neuen Spannungen, in deren Verlauf der polnische Thronfolger Mieszko zunächst gefangengenommen wurde, dann aber als Vermittler auftrat. 1015 kam es dennoch zu Kämpfen, die trotz hoher Verluste keine Entscheidung brachten. Danach verlagerte sich der Konflikt zunächst nach Kiew, wo Bolesław seinen Schwiegersohn Swjatopolk I. unterstützte, Heinrich dagegen Jaroslaw den Weisen. Im Sommer 1017 zogen Heinrichs Truppen zu einem neuen Feldzug gegen Polen aus, bei dem aber wenig mehr geschah als die Belagerung der Burg Nimptsch in Schlesien. Gleichzeitig griff Jaroslaw, entsprechend einer Absprache mit dem Kaiser, Polen von Osten an, während Bolesław in das Gebiet zwischen der Elbe und Mulde einfiel und zahlreiche Gefangene machte. Mieszko plünderte zur selben Zeit in Böhmen. In die Friedensverhandlungen kam eine neue Dynamik, so dass 1018 der Frieden von Bautzen geschlossen wurde. Der Inhalt des Friedens ist weitgehend unbekannt, allerdings stellte Heinrich Truppen für einen diesmal erfolgreichen Feldzug Bolesławs gegen Kiew. Bolesław brach sein Wort, Swjatopolk zum Thron zu verhelfen und entschied sich, selbst über Kiew zu herrschen. Allerdings lösten nach einigen Monaten die hemmungslosen Plünderungen seiner Truppen einen Aufstand in der Stadt aus, so dass Bolesław hastig fliehen musste. Er konnte jedoch für einige Jahre die Kontrolle über die Gebiete in Rothreußen sichern.

    aus den vier Ehen Bolesławs gingen mindestens die folgenden Kinder hervor
    • Tochter N.N. (* vor 985; † ?) des Markgrafen Rikdag von Meißen
    • Ehe wurde aufgelöst
    • Judith; * ?, † nach 988, Tochter Gézas Großfürst von Ungarn (Árpáden)
    • Bezprym (auch Bezprem, Wezprem; * 986; † 1032), ab 1031 Herzog von Polen
    • Emnilda (auch Emnildis oder Emnild; * um 973; † um 1017), Tochter des sorbischen Fürsten Dobromir aus der Lausitz
    • Tochter N. N. (* um 988; † nach 1013), Äbtissin eines namentlich unbekannten Klosters;
    • Reglindis (* um 989; † nach 21. März 1016), verheiratet 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen;
    • Mieszko II. (* 990; † 10. Mai 1034), ab 1025 König von Polen, verheiratet 1013 mit Richeza, Nichte Kaiser Ottos III.;
    • Tochter N. N. (* um 995; † nach 1018), verheiratet zwischen 1009/1012 mit Swjatopolk I., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Otto (* um 1000; † 1033), ab 1031/1032 Herzog von Polen;
    • Oda, Eheschließung am 04. Februar 1018, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.
    • Mathilde

    Nach dem Frieden von Bautzen und seinem Zug nach Kiew befand sich Bolesław auf dem Höhepunkt seiner Macht und war, bis zum erneuten Erstarken Jaroslaws des Weisen der Kiewer Rus und des Reiches unter Kaiser Konrad II., der mächtigste Herrscher MMittel- und Osteuropas. Nach dem Tod Heinrichs II. im Jahr 1024 wurde er von einem päpstlichen Gesandten (erneut) 1025, also kurz vor seinem Tode, zum polnischen König gekrönt. Die Erhebung in den Stand eines Königs hatte Bolesław bereits vorher angestrebt. Sie war aber erst zu diesem Zeitpunkt möglich geworden, da Heinrich II. bis zu seinem Tod beim Papst gegen Bolesław opponiert hatte.
    Boleslaw liegt im Posener Dom begraben.

    Bolesław war ein eifriger Verbreiter des Christentums in Polen. Durch die erfolgreiche Gründung einer unabhängigen polnischen Kirchenprovinz mit dem Erzbistum Gnesen, die nur dem Papst in Rom direkt unterstand, wurde die Auflösung der Abhängigkeit vom deutschen Kirchenklerus des Magdeburger Erzbistums ermöglicht. Allerdings versuchte der Erzbischof zu Magdeburg, Norbert von Xanten, noch um 1130, die polnische Kirche seinem Primat zu unterwerfen. Die Entscheidung Kaiser Ottos III., Polens Souveränität anzuerkennen, vor allem aber die Gründung des Erzbistums in Gnesen zu befürworten, stieß somit lange Zeit beim hohen deutschen Klerus auf Ablehnung. Mit der Gründung eines unabhängigen Erzepiskopats und seiner Krönung zum König begründete Bolesław die polnische Emanzipation vom Heiligen Römischen Reich. Auch war er der Initiator der später wichtigen Kastellaneiverfassung. Jedoch folgte bereits unter seinem Sohn und Nachfolger Mieszko II. ein rascher Niedergang der polnischen Großmachtstellung, da die Mittel und Ressourcen des noch jungen Staates aufgrund der massiven und plötzlichen Expansion in alle Himmelsrichtungen erschöpft waren. Es breiteten sich zusätzlich sozial-religiös motivierte Unruhen innerhalb der Bevölkerung aus, die zehn Jahre nach dem Tod des Königs die heidnische Reaktion in Polen und eine Abkehr vom Christentum begünstigten. Die Entwicklung zur Großmacht führte auch zu dauerhaften militärischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten, im Osten mit dem Reich der Kiewer Rus und im Westen mit dem Heiligen Römischen Reich, die nicht bereit waren ein zu starkes Polen zu tolerieren. Dieses Misstrauen wurde durch Boleslaws Angriffe auch gerechtfertigt.
    Freilich kann man dem entgegenhalten, dass weder die Kiewer Rus noch das deutsche Reich ein einheitlicher Staat waren, sondern aus einer Vielzahl von autonomen Fürstentümern bestanden – eine Tatsache welche eine Expansionspolitik Bolesławs ermöglichte. Speziell der östliche Nachbar war nicht in der Lage, dem westslawischen Staat etwas entgegenzusetzen und befand sich selbst ab Hälfte des 11. Jh. im Zustand zunehmender feudaler Zersplitterung, die zur endgültigen Auflösung der Kiewer Rus durch die Mongolen 1240 (Zerstörung von Kiew) führte.
    Die „boleslawische Expansion“ war mit dem Ziel verbunden, alle westslawischen Stämme unter einem einzigen Herrscher in einem christlichen großwestslawischen Reich zu vereinen, ein Ziel, das mit der ottonisch-salischen Ostpolitik des Reiches teilweise im Konflikt stand. Streitpunkte waren vor allem die unter deutscher Herrschaft stehenden Elbslawen zwischen der Elbe und Oder, die sogenannte Germania Slavica und südlich von Polen die Böhmen, Mähren und Slowaken. Um die Grenze im Osten gegen die Rurikiden der Kiewer Rus zu sichern, wurden 1018 die Tscherwenischen Burgen in Rotrussland besetzt, die Polen im Jahr 981 an diese verloren hatte. Da sich bereits die ersten Verfallserscheinungen in den letzten Jahren der Herrschaft Bolesławs abzeichneten – durch den wahrscheinlichen Abfall des slawischen Pommerns oder eines Teils davon – war es nach seinem Tod nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der Rest des Reiches unter der fiskalischen Belastung, der militärischen und geografischen Ausdehnung einerseits und des gleichzeitigen Zusammenschlusses seiner Feinde andererseits, kollabieren musste.
    Freilich ist festzuhalten, dass das von ihm geschaffene Königreich diese Auflösungserscheinungen überdauert hat, selbst wenn nicht alle Eroberungen von Dauer waren.


    Quellen
    • Thietmar von Merseburg: Chronik (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 9). Neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 157, (mehrere Neuauflagen).
    Literatur
    • Johannes Fried: Otto III. und Boleslaw Chrobry. Das Widmungsbild des Aachener Evangeliars, der „Akt von Gnesen“ und das frühe polnische und ungarische Königtum. Eine Bildanalyse und ihre historischen Folgen (= Frankfurter historische Abhandlugen. Bd. 30). Steiner, Stuttgart 1989, ISBN 3-515-05381-6.
    • Jerzy Strzelczyk: Bolesław Chrobry. Wydanie 2, zmienione i rozszerzone. WBP, Poznań 2003, ISBN 83-85811-88-5.
    Weblinks
    Commons: Boleslaus I of Poland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Publikationen über Bolesław I. (Polen) bei Litdok Ostmitteleuropa / Herder-Institut (Marburg)
    Fußnoten
    1 vgl. Geschichte der Polnischen Nation von Adam Naruszewicz; ab dem 19. Jh. ist es allerdings auch unter den polnischen Historikern umstritten: vgl. Bolesław Chrobry Wielki von Stanisław Zakrzewski, ebenso Henryk Łowiański und Gerard Labuda.

    Boleslaus heiratete Prinzessin Eminilde von Westslawien in 987. Eminilde (Tochter von Fürst Dobromir von Westslawien) wurde geboren in cir 973; gestorben in cir 1017. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 37.  Prinzessin Eminilde von Westslawien wurde geboren in cir 973 (Tochter von Fürst Dobromir von Westslawien); gestorben in cir 1017.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Emnilda

    Emnilda (auch Emnildis oder Emnild; * um 973; † um 1017) war durch ihre Mutter eine mit dem Sächsischen Adel verwandte Tochter des sorbischen Fürsten Dobromir aus der Lausitz. Sie war durch Heirat ab 987 Herzogin und ab 1000 Königin von Polen.

    Emnilda war die dritte Gemahlin des polnischen Herrschers Bolesław I. Chrobry, den sie im Jahr 987 ehelichte. Thietmar von Merseburgs Lob für Emnilda lässt auf ihr hohes Ansehen und ihren großen Einfluss am Piastenhof schließen.

    Notizen:

    Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor:
    • Tochter N. N. (* um 988; † nach 1013), Äbtissin eines namentlich unbekannten Klosters;
    • Reglindis (* um 989; † nach 21. März 1016), verheiratet 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen;
    • Mieszko II. (* 990; † 10. Mai 1034), ab 1025 König von Polen, verheiratet 1013 mit Richeza, Nichte Kaiser Ottos III.;
    • Tochter N. N. (* um 995; † nach 1018), verheiratet zwischen 1009/1012 mit Swjatopolk I., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Otto (* um 1000; † 1033), ab 1031/1032 Herzog von Polen

    Kinder:
    1. Reglindis von Polen wurde geboren in cir 989; gestorben in nach 21.3.1016.
    2. 18. König Miezislaus II. (Mieszko) von Polen (Piasten) wurde geboren in 990; gestorben am 25 Mrz 1034.

  5. 38.  Pfalzgraf Ezzo von LothringenPfalzgraf Ezzo von Lothringen wurde geboren in 955 (Sohn von Pfalzgraf Hermann I. von Lothringen und Gräfin Heylwig von Dillingen); gestorben am 20 Apr 1034 in Saalfeld; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1024, Brauweiler; Gründer des Kloster zusammen mit seiner Gattin Mathilde. https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Brauweiler

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ezzo_(Lothringen)

    Erenfrid oder Ehrenfried, genannt Ezzo, (* um 955 in Lothringen; † 21. Mai 1034 in Saalfeld/Thüringen) war Pfalzgraf von Lothringen. Für ihn finden sich auch die verkleinernden Schreibweisen Ezelin, Hezelin, Hezelo bzw. Hezilo. Seine Nachfahren heißen Ezzonen.

    Die Eltern von Ezzo waren Pfalzgraf Hermann I. von Lothringen († 996) und Heylwig/Heilwig von Dillingen. Ezzo heiratete Mathilde (um 979–1025), die Tochter des Kaisers Otto II.
    Um eine standesgemäße Versorgung der Kaisertochter zu sichern, erhielt Ezzo zahlreiche Grafschaften und Vogteien, unter anderem den Auelgau und die Waldenburg im Sauerland, aber auch die Reichsdomäne Saalfeld mit dem Königshof und der Saalfelder Höhe, den südlichen Orlagau mit den Gebieten südwestlich von Saalfeld bis zum Gebirgskamm und das weiter südlich gelegene Gebiet um den Berg Coburg entlang einem wichtigen Heer- und Handelsweg von der Saale zum Main.
    Er kontrollierte die großen Fernwege, z. B. mit Hilfe der Tomburg bei Rheinbach (ab 1000) und des Siegburger Michaelsberges. Damit begann ein Machtkampf mit dem Erzbistum Köln. Ezzos Tochter Richeza vererbte einen Teil ihres Landes, u. a. Saalfeld, den südlichen Orlagau und das Coburger Land 1063 an ebendieses Bistum, woraus die Benediktinerabtei Saalfeld entstand.
    1024 gründeten die Eheleute das Benediktinerkloster Brauweiler, in dem beide auch beigesetzt wurden.

    Mehr unter dem Link oben..

    Literatur
    • Theodor Henner: Ezzo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 465 f.
    • Ursula Lewald: Die Ezzonen. Das Schicksal eines rheinischen Fürstengeschlechtes. In: Rheinische Vierteljahrsblätter, 43. Jg. 1979, S. 120–168
    • Ekkart Sauser: Erenfrid (Ezzo). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 310.
    • Mathilde Uhlirz: Ezzo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 715 f. (Digitalisat).
    Weblinks
    • Heinz Wolter: Ezzo im Portal Rheinische Geschichte

    Name:
    Stammvater der Ezzonen.

    Ezzo heiratete Prinzessin Mathilde von Deutschland in 992. Mathilde (Tochter von Kaiser Otto II. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen) und Kaiserin Theophanu Skleros) gestorben am 4 Nov 1025; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 39.  Prinzessin Mathilde von DeutschlandPrinzessin Mathilde von Deutschland (Tochter von Kaiser Otto II. von Deutschland (Liudolfinger / Ottonen) und Kaiserin Theophanu Skleros); gestorben am 4 Nov 1025; wurde beigesetzt in Kloster Brauweiler.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: 1024, Brauweiler; Gründerin des Kloster zusammen mit ihrem Mann Ezzo. https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Brauweiler

    Notizen:

    Schwester von Kaiser Otto III.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_(Lothringen)

    Mathilde (* Sommer 979; † 4. November 1025 auf Gut Aeccheze (Echtz)[1]) war die dritte Tochter Kaiser Ottos II. und der Kaiserin Theophanu.
    Mathilde wurde bereits kurz nach ihrer Geburt in das damals sehr bedeutende Stift Essen, dem ihre etwa 30 Jahre ältere Cousine Mathilde als Äbtissin vorstand, zur Erziehung übergeben. Vermutlich glaubte man, für sie keinen ebenbürtigen Ehepartner hoher Abstammung zu finden und wollte ihr die Nachfolge als Äbtissin des Stifts ermöglichen. Auch Mathildes ältere Schwestern Adelheid und Sophia wurden in Quedlinburg beziehungsweise Gandersheim erzogen und dort später Äbtissinnen. Auch Mathildes Erzieherin, die Essener Äbtissin Mathilde, war in dem Frauenstift erzogen worden, dem sie als Äbtissin vorstand.
    Rätselhaft erscheint daher, dass die Kaisertochter Mathilde einen völlig anderen Lebensweg nahm und als Mitglied der ersten Familie des Reichs einen scheinbar niederrangigen Adeligen heiratete, den Pfalzgrafen Ezzo von Lothringen. Nach Angabe dees Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg erregte diese Heirat das Missfallen vieler, Mathildes Bruder Otto III. habe der Familie durch umfangreiche Schenkungen erst den angemessenen Lebensstandard sicherstellen müssen. Das Jahr der Hochzeit ist nicht genau feststellbar, diskutiert werden 991 und 993. Über die Gründe der unstandesgemäßen Hochzeit wird noch mehr gerätselt. Die Annalen des Klosters Brauweiler, der von Mathildes Gemahl und ihr gegründeten Familienstiftung der Ezzonen, berichten die Anekdote, der junge Otto III. habe Ezzo die Erfüllung eines Wunsches versprochen, wenn dieser ihn im Schach schlage, worauf Ezzo den Wunsch geäußert habe, Mathilde heiraten zu dürfen. Die Kaiserin Theophanu habe der Heirat zugestimmt, da die Umstehenden am Hofe in dem Sieg ein Gottesurteil erblickt hätten. Ezzo habe dann Mathilde aus dem Essener Stift geholt, dessen Äbtissin Mathilde sich vergeblich geweigert habe, das Mädchen herauszugeben. Spätere romantische Ausschmückungen behaupten sogar, Ezzo habe sich zuvor heimlich in die junge Mathilde verliebt oder habe sie gar mit Waffengewalt aus dem Kloster geholt, was erst nachträglich durch das Schachspiel legalisiert worden sei.
    Die Geschichte über das gewonnene Schachspiel ist mit Sicherheit erfunden, zutreffen werden lediglich der Umstand, dass Theophanu der Hochzeit zustimmte, und die Abneigung der Essener Äbtissin, Mathilde verheiratet zu sehen, da das Stift Essen mmit ihr die designierte Nachfolgerin aus dem Kaiserhaus verlor. Ohne die Zustimmung Theophanus wäre die Heirat mit Sicherheit nicht geschehen, es ist sogar anzunehmen, dass diese Heirat ein Mittel ihrer Politik zur Sicherung der Macht Ottos III. war. So niederrangig, wie es erscheint, war Ezzo oder genauer dessen zur Zeit der Eheschließung noch lebender Vater, nicht. Die Familie verfügte über umfangreiche Besitzungen am Niederrhein und an der unteren Mosel, möglicherweise war sie bereits zu den Zeiten der Karolinger Reichsadel gewesen. Ezzos Mutter stammte aus dem Geschlecht der schwäbischen Herzogsfamilie. An Reichtum und Gefolgsleuten stand Ezzos Familie einem Herzog gleich, und ihre Gebiete lagen zudem an der westlichen Grenze des Reiches. Durch die Eheschließung Mathildes mit Ezzo band Theophanu diese mächtige Familie an ihre Politik und an das Geschlecht der Ottonen.

    Auch wenn die schönen Geschichten von der durch das Schachspiel legalisierten Liebesheirat erfunden sind, war die Ehe zwischen Mathilde und dem zwanzig Jahre älteren Ezzo wohl glücklich. In jedem Fall war sie mit zehn Kindern ausgesprochen fruchtbar:
    • Ludolf von Brauweiler und Waldenburg († 1031)
    • Otto († 1047), Pfalzgraf von Lothringen 1035–1045 und Herzog von Schwaben zwischen 1045 und 1047.
    • Hermann II. († 1056), Erzbischof von Köln (1036–1056).
    • Richeza (um 994, † 1063) - 1013 verheiratet mit Mieszko II. Lambert, König von Polen († 1034).
    • Theophanu, Äbtissin von Essen und Stift Gerresheim.
    • Sophia/Sophie († vor 1031)
    • Mathilde, Äbtissin von Dietkirchen und Vilich.
    • Adelheid, Stiftsdame, möglicherweise Äbtissin in Nijvel (Nivelles).
    • Ida, Äbtissin von Maria im Capitol in Köln und von Gandersheim.
    • Heylwig/Heilwig, Äbtissin von Neuss, Dietkirchen und Villich.

    Die Mitgift, die Mathilde von ihrem Bruder Otto III. erhielt, wurde nach dessen Tode von Heinrich II., seinem Nachfolger, unberechtigt eingezogen, wobei ungeklärt ist, ob dieses damit zusammenhängt, dass Mathildes Söhne blutsmäßig näher mit Otto III. verwandt waren als Heinrich II. Dieses unrechtmäßige Handeln Heinrichs trieb Mathildes Mann in eine zehnjährige Opposition gegen Heinrich, die erst endete, nachdem Ezzo ein von Heinrich ausgeschicktes Heer 1012 in der Schlacht bei Odernheheim vernichtend geschlagen hatte. Zudem förderte die Aussöhnung, dass Heinrich seine Ostpolitik durch eine standesgemäße Heirat einer Prinzessin mit dem polnischen König absichern wollte. Da er selbst jedoch kinderlos war, benötigte er dazu eine Tochter seines bisherigen Gegners. Zu den Gütern, die die Ezzonen bei dieser Aussöhnung erhielten, gehörten Duisburg, Kaiserswerth und Saalfeld.
    Mathilde starb anscheinend unerwartet während eines Besuches bei Ezzos Bruder Hermann, während Ezzo in Aachen eine Versammlung des lothringischen Adels abhielt, und wurde im Kloster Brauweiler, das sie und Ezzo gestiftet hatten, begraben.


    Siehe auch
    • Tomburg
    Weblinks
    • Mathilde bei genealogie-mittelalter.de (Memento vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)
    Fußnoten
    1 Nach Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band I.1 (2005) Tafel 10 und Band I.2 (1999), Tafel 201. Die Identifizierung von Aeccheze mit Esch an der Sauer, wie sie bei genealogie-mittelalter vorgenommen wird, muss falsch sein: Mathilde starbm 4. des Monats und wurde am 7. (Trillmich) begraben – die Entfernung zwischen Esch an der Sauer und Brauweiler beträgt rund 180 Kilometer, die damals innerhalb von drei Tagen nicht zu schaffen waren; die Entfernung von Düren-Echtz nach Brauweiler liegt bei 40 Kilometern. Echtz passt auch besser als Esch an der Sauer zu Mathildes Schwager Hermann, dem Grafen im Zülpichgau. Das Lexikon des Mittelalters, Eduard Hlawitschka, Werner Trillmich und Emil Kimpen halten sich den Punkt offen, indem sie lediglich Aeccheze mit Esch gleichsetzen, aber nicht sagen, welches Esch sie meinen.

    Name:
    Liudolfinger / Ottonen

    Notizen:

    Aus der Ehe des Ezzo mit Mathilde sind zehn Kinder hervorgegangen:
    • Hermann II. (995–1056), Erzbischof von Köln von 1036 bis 1056.
    • Richeza (um 994–1063), 1013 verheiratet mit Mieszko II. Lambert, König von Polen († 1034).
    • Ludolf von Brauweiler und Waldenburg (um 998–1031).
    • Otto (um 998–1047), Pfalzgraf von Lothringen 1035–1045 und Herzog von Schwaben zwischen 1045 und 1047.
    • Wazela Adelheid, Stiftsdame, heiratete Graf Rutger I. von Flandern.
    • Ida, Äbtissin von Maria im Capitol in Köln und von Stift Gandersheim.
    • Theophanu, Äbtissin von Stift Essen und Stift Gerresheim.
    • Heylwig/Heilwig, Äbtissin von Neuss, Vilich und Dietkirchen (gegenüber Vilich auf der anderen Rheinseite)
    • Sophia/Sophie († vor 1031)
    • Mathilde, Äbtissin von Dietkirchen und Vilich.

    Kinder:
    1. Herr Liudolf (Ludolf) von Brauweiler (von Lothringen) (Ezzonen) gestorben am 11 Apr 1031.
    2. Erzbischof Hermann II. von Lothringen gestorben in 1056.
    3. Pfalzgraf Otto von Lothringen gestorben in 1047.
    4. 19. Pfalzgräfin Richenza von Lothringen wurde geboren in cir 1000; gestorben am 23 Mrz 1063.
    5. Theophanu von Lothringen

  7. 48.  Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse Grossfürst Wladimir I. von Kiew (Rurikiden), der Grosse (Sohn von Grossfürst Swjatislaw I. von Kiew (Rurikiden) und Maluschka); gestorben am 15 Jul 1015 in Berestow.

    Wladimir heiratete Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle in 980. Rogneda (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk) gestorben in zw 1001 und 1002. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 49.  Prinzessin Rogneda von Polotzk, die Kummervolle (Tochter von Fürst Rogwald von Polotzk); gestorben in zw 1001 und 1002.

    Notizen:

    Trat 989 ins Kloster ein.

    Kinder:
    1. 24. Grossfürst Jaroslaw I. von Kiew (Rurikiden), der Weise wurde geboren in 978; gestorben am 20 Feb 1054 in Wyschegorod; wurde beigesetzt in Kiew.

  9. 50.  Olof Skötkonung von SchwedenOlof Skötkonung von Schweden wurde geboren in cir 980 (Sohn von König Erik VIII. (Erik Segersäll) von Schweden, der Siegreiche und Prinzessin Świętosława (Gunnhild) von Polen, die Hochmütige ); gestorben in cir 1022.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olof_Skötkonung

    Olof Skötkonung (deutsch auch Olaf Schoßkönig oder Olaf Schatzkönig; * um 980; † um 1022) war der erste christliche König Schwedens. Seine glorreichen Fahrten werden im Óláfsdrápa sœnska besungen.

    Name
    „Skot“ ist ein angelsächsisches Lehnwort und bedeutet „Schatz“ oder Schoss (Steuer).[1] Olof Skötkonung ließ die ersten bekannten Münzen in Schweden prägen. Daher leitet sich möglicherweise der Name vom Wort Schatz oder Steuer her.
    Für die in früheren Zeiten üblichere Übersetzung als Schoßkönig (von schwedisch sköte für Schoß als Körperzone) gibt es verschiedene Deutungen, u.a.
    • weil angeblich schon der ungeborene Olof als Mitkönig seines Vaters Erich bestimmt worden sein soll, eben als er noch im Schoß der Mutter heranwuchs[2], oder
    • weil er bei seiner Krönung als Mitkönig noch ein Kleinkind war und auf dem Schoß der Mutter saß[3].

    Leben
    Jugend
    Olof Skötkonung war ein Sohn von König Erik VIII. von Schweden und Sigrid der Stolzen. Um 995 folgte er seinem Vater nach dessen Tod als König. Seine Mutter heiratete den Dänenkönig Sven Gabelbart.
    Seeschlacht von Svolder 1000
    Im Jahre 1000 zog Olof mit Sven gegen den norwegischen König Olav I. Tryggvason in die Seeschlacht von Svold. Nach der siegreichen Schlacht teilten sich beide Könige Norwegen. Olof erhielt die Regionen Bohuslän und Trøndelag. Diese Gebiete verlor er später wieder.
    Taufe 1008
    1008 wurde Olof in Husaby durch Bischof Siegfried getauft, gemeinsam mit seiner Familie und dem Hofstaat. [4] Danach förderte Olof die Errichtung des ersten schwedischen Bistums Skara. Ein Teil der schwedischen Oberschicht und der Bevölkerung blieben ungetauft. Sein Übertritt zum Christentum erschwerte seine Regierungstätigkeit vor allem in Svealand wahrscheinlich beträchtlich.
    Letzte Jahre
    Sein Rückhalt unter den Svearn schwand in den darauffolgenden Jahren. Der lange Krieg gegen Norwegen löste Unzufriedenheit aus.[5] Die Stämme der Jatwinger und der Kuren an der südlichen Ostseeküste stellten ihre Tributzahlungen ein. Um 1022 wurde sein Sohn Anund Jakob zum Mitkönig gewählt. Es ist nicht überliefert, wann Olof starb.

    Ehe und Nachkommen
    Olof war verheiratet mit Estrid, Tochter eines slawischen Obodritenfürsten. Nachkommen waren
    • Ingegerd (um 1001-um 1050) - sollte den norwegischen Thronfolger Olaf II. heiraten, um den Frieden zwischen beiden Herrscherhäusern zu sichern. Sie entschied sich aber gemeinsam mit ihren Eltern, ein zeitgleiches Angebot des Anwärters auf ds Großfürstentum Kiew, Jaroslaws des Weisen vorzuziehen, den sie 1019 heiratete.
    • Anund Jakob (um 1010-um 1050) - wurde 1022 schwedischer König.
    Olof hatte gleichzeitig eine zweite Frau Edla, die auch slawischer Herkunft war. Kinder waren[6]
    • Astrid, ∞ Olav II. Haraldsson, König von Norwegen 1015–1028
    • Emund der Alte, König von Schweden 1050–1060
    • Holmfrid.



    Fußnoten
    1 Lagerqvist S. 31.
    2 Wilhelm August Gottlieb Assmann: Handbuch der Allgemeinen Geschichte, Band 5, 2. Teil, Seite 150. Verlag F. Vieweg und Sohn, Braunschweig 1857
    3 Eric Rücker Eddison: Styrbjörn der Starke, Seiten 76 und 137. Bastei-Lübbe. Bergisch Gladbach 1996
    4 Andere Quellen nennen dagegen eine Missionar Bernhard, einen Gefährten des Bruno von Querfurt.
    5 So die Heimskringla
    6 Snorri Sturluson: Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf in der Heimskringla) erwähnt die Namen der Kinder und, dass Edmund nach Wendland (slawisches Gebiet), in die Heimat seiner Mutter zurück ging.
    Quellen
    • Heimskringla, Ólaf helgi saga (Saga vom heiligen Olaf)
    • Óláfsdrápa sœnska (Loblied auf Olaf den Schweden)
    Literatur
    • Harald Ehrhardt: Olaf Eriksson 'Schoßkönig'. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 6, Artemis & Winkler, München/Zürich 1993, ISBN 3-7608-8906-9, Sp. 1386 f.
    • Jörg-Peter Findeisen: Die schwedische Monarchie. Von den Vikingerherrschern zu den modernen Monarchen. Band 1: 950-1611. Verlag Ludwig, Kiel 2010, S. 72ff.
    • Lars o. Lageqvist: Sveriges regenter. Från forntid till nutid. Norsteds Förlag AB, Stockholm 1996, ISBN 91-1-963882-5.
    • Lutz Mohr: Die Jomswikinger und ihre Jomsburg im Gau Jom. Militärische und maritime Machtstützen Dänemarks und Horte der Aggression im frühmittelalterlichen Pommern. In: Kathrin Orth, Eberhard Kliem (Hrsg.): Jahrbuch 2012 der Deutschen Gesellchaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. Isensee Verlag Oldenburg, Schleswig 2012, S. 73–89.
    • Arndt Ruprecht: Die ausgehende Wikingerzeit im Lichte der Runeninschriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958 (Palaestra 224, ISSN 0303-4607), (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., vom 7. Okt. 1958).
    • Peter H. Sawyer: Óláfr skötkonungr. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 22, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017351-4, S. 60–62. (Artikel abgerufen über das kostenpflichtige GAO bei De Gruter Online)
    Weblinks
    • Commons: Olof Skötkonung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Foundations for Medieval Genealogy

    Olof + Estrid (Obodritin). Estrid wurde geboren in cir 979; gestorben in cir 1035. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 51.  Estrid (Obodritin) wurde geboren in cir 979; gestorben in cir 1035.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Estrid_(Obodritin)

    Estrid (auch Astrid, Estrith; altisländisch Esrið) (* um 979; † um 1035) war Ehefrau von Olof Skötkonung, König von Schweden und Mutter von Anund Jakob, schwedischer König und von Ingegerd, Großfürstin von Kiew.

    Leben
    Estrid war obodritischer Herkunft.[1] Nach einem Krieg gelangte sie nach Schweden. Um welchen Krieg es sich handelte bleibt unerwähnt. Saxo Grammaticus schildert um das Jahr 1200 in seinem Werk Gesta Danorum (Die Taten der Dänen) eine sagenhafte Seeschlacht zwischen Schweden und Dänen, an der die Obodriten auf Seiten der Dänen teilnahmen.[2] Die Erzählung hat die Ereignisse in der Seeschlacht von Svold am 9. September 1000 zum Vorbild, aus der Estrids späterer Gatte Olaf Skötkonung siegreich hervorging. In einer isländischen Saga aus dem 14. Jahrhundert[3] heißt der Anführer der Obodriten Milwa. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den obodritischen Fürsten Mistislaw.[4] Demnach könnte die Heirat Estrids mit Olof dazu gedient haben, den Frieden zwischen beiden Herrschaftsverbänden zu sichern.
    Estrid wäre als Angehörige des obodritischen Fürstenhauses der Nakoniden Christin gewesen. Olof ließ sich um 1008 als erster schwedischer König gemeinsam mit seiner Familie und dem Hof taufen. Ein Glaubenswechsel nach der Eheschließung mit einer christlichen Frau entspräche einem auch in anderen Fällen belegten mittelalterlichem Bekehrungsmuster.[5]
    Über Estrid berichtet die Olafssaga, sie habe den Luxus geliebt, sei arrogant und streng zu ihren Untergebenen sowie unfreundlich zu den Kindern von Olofs Nebenfrau Edla gewesen.

    Nachkommen
    • Anund Jakob (um 1010–1050), König von Schweden (1022–1050)
    • Ingegerd (um 1001-um 1050), Ehefrau von Jaroslaw dem Weisen, Großfürst von Kiew



    Quellen
    • Snorri Sturluson, Saga vom heiligen Olaf
    • Adam von Bremen, Kirchengeschichte II, 27
    Literatur
    • Herman Lindqvist: Historien om Sveriges drottningar. Från myt och helgon till drottning i tiden. Norstedt, Stockholm 2006, ISBN 91-1-301524-9 (Geschichte der Königinnen Schwedens).
    • Åke Ohlmarks: Alla Sveriges drottningar. Geber, Stockholm 1973, (Die Königinnen Schwedens.).
    Weblinks
    • Genealogie der schwedischen Könige (schwedisch)
    Anmerkungen
    1 Adam von Bremen II, 37.
    2 Saxo 8.2.5.
    3 Sögubrot af nokkrum fornkonungum
    4 Robert Beltz: Mistewoi (Mistizlav). In: Quartalbericht des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 61, 3, 1896, ZDB-ID 542818-x, S. 30–36, hier S. 35 online; Richard Wagner: Die Wendenzeit (= Mecklenburgische Geschiche in Einzeldarstellungen. Heft 2, ZDB-ID 982989-1). Süsserott, Berlin 1899, S. 93.
    5 Sven Wichert: Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. (=Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 9.)Lukas, Berlin 2000, ISBN 3-931836-34-7, S. 15 (Google Books).

    Kinder:
    1. Anund Jakob von Schweden
    2. 25. Prinzessin Ingegerd (Anna) von Schweden wurde geboren in 1001; gestorben am 10 Feb 1050.