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König Jakob I. von Aragón

König Jakob I. von Aragón

männlich 1208 - 27 Jul1276

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Generation: 1

  1. 1.  König Jakob I. von AragónKönig Jakob I. von Aragón wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR (Sohn von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier); gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: James I of Aragon, James I the Conqueror
    • Französischer Name: Jacques Ier d'Aragon
    • Titel (genauer): - König von Aragón (1213 bis 1276) - König von Mallorca - Graf von Barcelona - Graf von Urgell - Herr von Montpellier

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/James_I_of_Aragon
    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacques_Ier_d%27Aragon
    Español: https://es.wikipedia.org/wiki/Jaime_I_de_Aragón



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_I._(Aragón) (Mai 2018)

    Jakob I. der Eroberer (katalanisch Jaume el Conqueridor, aragonesisch Chaime o Conqueridor, spanisch Jaime el Conquistador; * 1. Februar 1208 in Montpellier, † 27. Juli 1276 in Valencia) war von 1213 bis 1276 ein König von Aragón, Graf von Barceelona (Katalonien) und Herr von Montpellier aus dem Haus Barcelona. Er war einer der bedeutendsten Monarchen des spanischen Mittelalters und wurde bedingt durch seine Eroberungen der eigentliche Begründer der Seemachtstellung der Krone Aragóns im westlichen Mittelmeerraum, mit der sich Aragón neben Kastilien und Portugal zu den drei führenden christlichen Mächten auf der iberischen Halbinsel etablieren konnte.

    Kindheit und Jugend
    Jakob war das einzige überlebende Kind König Peters II. des Katholischen und der Maria von Montpellier. Er wurde am 1. Februar 1208 im Tornamirapalast in Montpellier geboren und noch am selben Tag in der Kathedrale Sainte-Marie des Tables (heute Notre-Dame des Tables) getauft.[1] Zum Zeitpunkt seiner Geburt lebten seine Eltern bereits getrennt und führten einen Ehekrieg, in dem Peter II. vergeblich die Scheidung von Maria zu erwirken suchte. Sein Vater hatte im Februar 1210 seine Verlobung mit Aurembiaix arrangiert, der Erbin der Grafschaft Urgell, einer der letzten großen katalanischen Grafschaften die sich nicht im Besitz des Hauses Barcelona befanden. Nur ein Jahr später änderte Peter II. seine Pläne und verlobte im Januar 1211 auf dem Konzil von Narbonne-Montpellier seinen Sohn mit Amicia de Montfort, der Tochter des Anführers des Albigenserkreuzzugs, Simon de Montfort, mit dem Peter II. einen politischen Ausgleich vereinbart hatte, nachdem Montfort Lehnsgebiete der Krone Aragóns usurpiert hatte. Dazu wurde Jakob als Vertrauensbeweis in die Montfort’sche Familie überstellt, in der er nun von seiner Schwiegermutter in spe Alix de Montmorency aufgezogen wurde. Das Vertrauen hatte sich allerdings nicht aals gerechtfertigt erwiesen, nachdem es zwischen Peter II. und Simon de Montfort ob der Expansionspolitik des letzteren 1213 doch zum Bruch gekommen war, der eine gegenseitige Kriegserklärung nach sich zog. Nachdem bereits im Frühjahr 1213 Maria von Montpellier in Rom gestorben war, wurde am 12. September Peter II. in der Schlacht bei Muret von den Kreuzrittern Simons de Montfort getötet und Jakob somit zum Vollwaisen gemacht.
    Im April 1214 hatte Simon de Montfort auf Druck Papst Innozenz’ III. und angesichts eines katalanischen Heers in Narbonne Jakob, dessen Verlobung mit seiner Tochter gegenstandslos geworden war, an den päpstlichen Legaten Peter von Benevent übergeben müssen. Von diesem wurde der nunmehrige König an den Meister des Templerordens von Katalonien zur weiteren Erziehung auf der Burg von Monzón überstellt, wo er gemeinsam mit seinem Cousin, Graf Raimund Berengar V. von der Provence, die nächsten Jahre seiner Kindheit verbringen sollte. Die Regierung für das Königreich Aragón wurde einstweilen von einem Ratsgremium übernommen, dem die Onkel Jakobs vorstanden, Abt Ferdinand von Montearagón und Graf Sancho. Beiden unterstellte er später selbst Ambitionen auf die Krone nachgegangen zu sein.[2] Während der Jahre auf Monzón war Aragón in Anarchie versunken, in der sich diverse Adelsfraktionen gegenseitig bekämpften und gegen die Autorität der königlichen Onkel opponierten. Am 24. Juni 1217 war Jakob bei der Transferierung des Leichnams seines Vaters in die Abtei Santa María von Sigena anwesend.[3] Am 8. September 1218 hatte Graf Sancho die Regentschaft aufgegeben, worauf im Juli 1219 Papst Honorius III. einen neuen Regegierungsrat bestimmte, dem nun Guillem de Montcada-Bearn als Prokurator vorstehen sollte.[4] Um dieselbe Zeit hatte der zehnjährige Jakob aus eigenem Willen Monzón verlassen und sich in Saragossa einer der Adelsfraktionen angeschlossen, in deren Gefolge er erste Kampferfahrungen machte. Am 6. Februar 1221 heiratete er in Ágreda seine Cousine Eleonore von Kastilien und erhielt kurz darauf in Tarazona die Schwertleite verliehen.[5] In dem im Spätjahr 1222 ausgebrochenen Konflikt zwischen seinem Cousin Nuno Sanchez von Roussillon und dem Prokurator Guillem de Montcada hatte Jakob für ersteren Partei ergriffen, wobei es ihm um eine Emanzipation von seinen Vormündern hin zur selbstständigen Herrschaft ging. Der Krieg gegen den Prokurator zog sich bis in den Frühjahr 1225 hin und endete, trotz einer gescheiterten Belagerung von dessen Stammburg (heute Montcada i Reixac), in einer allgemeinen Versöhnung.
    Seither hatte Jakob eine selbstständige Regierung geführt und nach Wegen zur Kanalisierung der Kampfeslust und des Expansionsdrangs seines aragónesisch-katalanischen Adels gesucht und ihn in der Wiederaufnahme der Reconquista gegen das islamisch-maurische Almohadenreich gefunden. Im April 1225 hatte er in Tortosa erstmals feierlich das Kreuz zum Kampf gegen die Mauren genommen, die darauf unternommene Belagerung von Peñíscola scheiterte jedoch. Daraufhin hatte sich der aragónesische AdAdlige Pedro d’Ahones zum Aufstand erhoben, gegen den Jakob im Juni 1226 bei Cutanda eine siegreiche Schlacht schlug, in der Don Pedro getötet wurde. Dies führte allerdings zu einem allgemeinen Aufstand der aragónesischen Städte, geschürt von Abt Ferdinand von Montearagón und dem Bischof von Saragossa, der ein Bruder des Getöteten war, die wiederum Guillem de Montcada für ihre Sache gewinnen konnten. Um den Aufstand zu beenden hatte Jakob am 31. März 1227 in Alcalá del Obispo eine Generalamnestie für die Rebellen ausgesprochen, die ihm im Gegenzug ihre Lehenstreue schworen und den aragónesischen Städtebund auflösten.[6]

    Eroberung von Mallorca
    Nach der Niederwerfung des aragónesischen Aufstandes hatte Jakob endlich die Gelegenheit zur Verwirklichung seiner Kreuzzugspläne gegen die Mauren bekommen. Auf einem Hoftag (Corts) in Barcelona hatten er und seine Ritterschaft am 23. Dezember 1228 feierlich das Kreuz zur Eroberung von Mallorca genommen, das von dem von den Almohaden eingesetzten Wali Abu Yahya unabhängig regiert wurde. Angeblich hatte ihn nach eigenen Worten wenige Monate zuvor ein wohlhabender Bürger aus Barcelona während eines Festessens in Tarragona auf diese Idee gebracht, allerdings hatte schon sein Vater Pläne zur Eroberung der Baleareninseln verfolgt.[7] Am 30. Dezember 1228 hatte Jakob die kirchenhierarchische Eingliederung der Balearen unter das Bistum Barcelona bestimmt.[8] Und vonseiten Papst Gregors IX. hatte er die offizielle Sanktionierung des Feldzugs als Kreuzzug erhalten.[9] Noch während die Planungen liefen hatte sich Jakob von seiner Frau Eleonore von Kastilien trennen müssen, nachdem der Papst die Gültigkeit ihrer Ehe nach kanonischem Recht aufgrund ihrer zu nahen Verwandtschaft angezweifelt hatte. Am 29. April 1229 hatte ein päpstlicher Legat in Tarragona die Annullierung der Ehe verfügt.[10] Die Legitimität ihres gemeinsamen Sohnes Alfons, der bereits im Februar 1228 zum Alleinerben bestimmt worden war, wurde davon nicht berührt.
    Die katalanische Flotte konnte schließlich am 5. September 1229 von Salou aus Segel setzen und noch am selben Tag die Küste von Mallorca erreichen.[11] Nachdem sie zwei Nächte vor der Insel Pantaleu ankerte, war sie am 7. September an deren gegeenüberliegenden Ufer in der Bucht von Palomera eingelaufen, doch als dort zur gleichen Zeit eine Vorhut des maurischen Heers aufmarschierte, verzichtete Jakob auf eine Anlandung des Heeres.[12] Stattdessen steuerte man eiligst die Bucht von Santta Ponça an, wo er mit einem Teil des Heers in der Nacht des 9. auf den 10. September an Land gehen konnte.[13] Dabei kam es noch am selben Tag zu einem ersten Aufeinandertreffen mit der Vorhut der Mauren, die auch hier versuchten, eine Anlandung zu verhindern, aus dem die Katalanen (Aragónesen waren im Heer unterpräsent) siegreich hervorgegangen waren.[14] Unterdessen war die Flotte mit einem kleineren Heeresteil die Küste Richtung Mallorca-Stadt weitergesegelt und hatte dabei als erstes das Hauptheer der Mauren unter Abu Yahya entdeckt, dass sich in den Serra de na Burguesa über dem Hafen von Porto Pí sammelte, dem sich die Katalanen am 12. September dort zur Schlacht von Porto Pí stellten. Trotz der Niederlage ihrer Vorhutut, in der die Montcada-Vettern Guillem, Vizegraf von Béarn, und Ramon getötet wurden, behielten die Katalanen am Ende die Oberhand und schlugen die Mauren in die Flucht.[15] Am 15. September nahmen sie die Belagerung Mallorca-Stadt (heute Palma) auf, die über drei Monate andauerte. Während der Belagerung war das Heer den Überfällen der Mauren aus der Serra de Tramuntana ausgesetzt, zu deren Bekämpfung eigens Männer von der Belagerung abgezogen werden mussten. Nachdem eine Bresche in die Mauer geschlagen war, konnten die Katalanen am 31. Dezember die Stadt schließlich erstürmen.[16]
    Bis in den Herbst 1230 blieb Jakob auf Mallorca, führte Feldzüge gegen versprengte Mauren im gebirgigen Hinterland durch und begann die Insel administrativ zu erfassen. Am 10. Januar hatte er der Stadt Barcelona alle Freihandelsrechte auf der Insel und in ihren Gewässern verbrieft.[17] Als Zeichen seines Sieges hatte er auf dem Standort der einstigen Hauptmoschee den Grundstein zum Bau der Kathedrale Santa María (La Seu) gelegt. In einem Dokument vom 22. September 1230, in dem er den Männern von Lleida für ihre Gefolgschaft dankt, nannte sich Jakob erstmals „König von Mallorca“, womit er der Insel den Status eines mit der Krone Aragóns verbundenen Königreichs verlieh.[18] Dieses Königreich sollte auch die anderen Baleareninseln umfassen, die er jedoch selbst nicht zu erobern beabsichtigte. Am 28. Oktober 1230 verließ er Mallorca und kehrte nach Katalonien zurück, wo er in Tarragona feierlich empfangen wurde. Ein Jahr später hatte er für die Überlassung der Grafschaft Urgell deren letzten Inhaber, Peter von Portugal, zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ ernannt, der 1235 die Inseln Ibiza und Formentera eroberte.[19] Nur Menorca blieb einstweilen noch unter der Herrschaft eines maurischen Fürsten, der sich allerdings am 17. Juni 1231 in Capdepera vertraglich zum Vasallen Aragóns erklären und diesem Tribute leisten musste, im Gegenzug gewährte Jakob den Inselbewohnern die freie Ausübung der islamischen Religion.[20]

    Eroberung von Valencia
    Im Frühjahr 1231 hatte sich der alte König Sancho VII. von Navarra in Tudela hilfesuchend an Jakob gewandt, nachdem Kastilien eine Offensive gegen Navarra gestartet hatte. Durch eine Adoption sollte Jakob der Erbe des kinderlosen Navarresen werden unter Übergehung der Erbrechte des Theobald IV. von der Champagne.[21] Die Wiedervereinigung Aragóns mit Navarra, die sich einst 1134 voneinander separiert hatten, wurde seit jeher von den Vorfahren Jakobs verfolgt und schien nun greifbar nahe. Am 2. Februar 1231 wurde die Adoption und Nachfolgeregelung in einem Vertrag besiegelt, der am 4. April von den aragónesischen und navarresischen Adligen beschworen wurde.[22] Im Gegenzug sicherte Jakob finanzielle und militärische Hilfe im Kampf gegen Kastilien zu.[23]
    Indes hatte sich für Jakob eine neue Expansionsmöglichkeit eröffnet, als um dieselbe Zeit der gestürzte maurische Herrscher von Valencia, Abu Sa‘id, an seinen Hof geflüchtet war. Der war einst der Statthalter der Almohaden in Valencia gewesen, hatte sich aber nach deren Niederlage bei Las Navas de Tolosa 1212 wie andere Statthalter auch unabhängig gemacht, bis er schließlich von einem Führer des lokalen Berberstammes der Banu Mardanïsh, Zayyan, vertrieben wurde. Am 30. Januar 1232 hatte sich Abu Sa‘id in Teruel bereiterklärt, ein Vasall Jakobs für das Taifa Valencia zu werden, von dessen Territorium ein Viertel direkt an die Krone Aragón abgetreten werden sollte.[24] Den eigentlichen Anstoß zur Eroberung Valencias hatte allerrdings der aragónesische Adlige Blasco de Alagón gegeben, als er um dieselbe Zeit die Burg Morella erobert hatte. Jakob hatte dieses private Engagement nicht gebilligt, obwohl sich Don Blasco auf ein königliches Privileg aus dem Jahr 1226 berufen konnte, das ihm alle Eroberungen maurischer Territorien als Eigenbesitz garantierte.[25] Überhaupt war die Eroberung Valencias ein Anliegen, dass vor allem von den Aragónesen verfolgt und gefordert wurde, während die Eroberung Mallorcas noch eher eine katalanische Angelegenheit gewesen war. Im Herbst 1232 führte Jakob seinen ersten Feldzug in das Taifa Valencia und eroberte die Burg Ares, die er nicht nur als Einfallstor auf maurisches Gebiet gewinnen wollte, sondern von der aus er auch das nah gelegene Morella bedrohen konnte. Daraufhin hatte Don Blasco nachgegeben und ihm die Burg übertragen, die Jakob wiederum dem Don nun als königliches Lehen zurückerstattete.[26] Im Frühjahr 1233 startete Jakob von Alcañiz aus eine neuuerliche Offensive nach Süden, nahm zuerst Xèrica und dann nach einer dreimonatigen Belagerung im Juli 1233 das stark befestigte Borriana, mit dem er die Eroberung des nördlichen Taifas Valencia abgeschlossen hatte.[27] Hier hatte er noch während der Belagerung den Ritterorden der Templer und Hospitaliter sowie anderen verdienten Gefolgsmännern eroberte Güter zum Geschenk gemacht.[28] Die Eroberung Borrianas hatte zur kampflosen Aufgabe von Peñíscola, an dessen Belagerung Jakob 1225 noch gescheitert war, von Chivert, Castellón, Almazora und anderer Festungen durch die Mauren geführt.[29]
    Jakobs Offensive kam erst am Fluss Júcar zum Halt, als er dort im Juni 1235 bei der Belagerung von Cullera scheiterte, worauf er einstweilen nach Katalonien zurückgekehrt war.[30] In Navarra war inzwischen König Sancho VII. gestorben und trotz des beschworenen Erbvertrags von 1231 hatte der navarresische Adel den Grafen von der Champagne in das Land gerufen und zu seinem König (Theobald I.) erhoben. Weiterhin hatte sich Jakob am 8. September in Barcelona ein zweites Mal verheiratet, mit Yolanda (Violante) von Ungarn, Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Die Braut war ihm neben einer Tochter des Herzogs von Österreich von Papst Gregor IX. empfohlen wurden, wobei er letztere abgelehnt hatte um die traditionell guten Beziehungen Aragóns zu Kaiser Friedrich II. nicht zu gefährden. Am 28. Mai 1236 hatte der aragónesisch-katalanische Adel auf einem großen Hoftag (Cort general) in Monzón für eine Weiterführung des Maurenkampfes votiert, mit der Eroberung Valencias als Ziel.[31] Dazu hatte Jakob seine alten Versprechungen gegenüber Abu Sa‘id zu dessen Rückführung nach Valencia erneuert, was er letztlich aber nie einhalten sollte. Die neue Offensive hatte der Papst im Februar 1237 als Kreuzzug sanktioniert, wworauf im Sommer Jakob mit seinem Heer den Júcar nach Süden überquerte.[32] Allerdings hatte er den Marsch nur bis zu der Anhöhe Puig de Santa María (veraltet Puig de Cebolla) geführt, die er mit einer Burg samt starker Garnison befestigen ließ. Während Jakob selbst Richtung Huesca wieder zurück in den Norden marschierte, nutzte Zayyan die Gelegenheit, um mit einer überlegenen Truppe die zurückgelassene Garnison anzugreifen. Am 15. August 1237 konnten die Katalanen unter Bernat Guillem I. d’Entença in der Schlacht von El Puig de Santa María trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit einen Sieg davontragen.[33]
    Der Sieg von El Puig hatte die Widerstandskraft der Mauren gebrochen, sodass Jakob im Mai 1238 schließlich direkt bis vor die Mauern Valencias marschieren und dessen Belagerung aufnehmen konnte. Unterstützt wurde er dabei von Kreuzrittern aus England und Frankreich, die von dem Erzbischof von Narbonne, Pierre Amiel, angeführt wurden. Während der Kämpfe hatte Jakob eine Pfeilwunde an seinem Kopf erlitten.[34] Der in der Stadt ausharrende Zayyan hoffte auf Rettung durch eine Entsatzflotte, die der Sultan von Tunis ihm zugesichert hatte. Doch als diese im August 1238 die Küste vor Valencia erreicht und die Stadt in Belagerungszustand vorgefunden hatte, war sie wieder nach Afrika abgedreht, worauf Zayyan zu Kapitulationsverhandlungen mit Jakob bereit war. Am 28. September 1238 wurde die Kapitulation Valencias besiegelt, Zayyan und allen Muslimen wurde freier Abzug gewährt und all jenen die in Valencia unter christlicher Herrschaft verbleiben wollten wurde eine Schutzgarantie ausgestellt.[35] Zayyan hatte alle Burgen nördlich des Júcar aufzugeben, darunter Dénia und Cullera und begab sich ins Exil nach Murcia. Am 9. Oktober 1238 zog Jakob in Valencia ein.
    Die Eroberung oder - vom christlichen Standpunkt aus gesehen - die Rückeroberung Valencias von den Muslimen war einer seiner größten Siege, der ihn unter die ruhmreichsten Monarchen der westeuropäischen Christenheit etablierte. König Ludwig IX. (Saint Louis) von Frankreich sandte ihm eigens eine Dorne der Dornenkrone für die Kathedrale von Valencia zu, zu der die ehemalige Hauptmoschee umgestaltet wurde. Jakob dachte nicht daran, die Stadt ihrem ehemaligen Herrscher zurückzugeben, wiie er vertraglich einst versprochen hatte, sondern gliederte das ehemalige muslimische Taifa-Königreich nun in das Konglomerat der Krone Aragóns ein. 1240 hatte er für das neue Königreich die Fori regni Valentie (Gesetze des Königreichs Valencia) erlassen, die hauptsächlich dem katalanischen Gewohnheitsrecht entliehen waren.
    Mit der Einnahme seiner Hauptstadt war die Eroberung des Königreichs Valencia allerdings noch nicht vollendet, da noch die Burgen seines südlichen Drittels unter maurischer Kontrolle standen. Diese wurden in den folgenden Jahren in mehreren Feldzügen genommen, die Jakob zum Teil seinen Statthaltern überließ. Im August 1240 wurde Villena, 1242 Alcira, 1244 nach einer dritten Belagerung Játiva und im Februar 1245 nach einer fünfmonatigen Belagerung schließlich Biar genommen, womit die Eroberung weitgehend abgeschlossen war. Die Mauren Valencias unternahmen 1247 noch einmal eine große Erhebung gegen die christliche Herrschaft, angeführt von Al-Azraq der sich für Jakob als gefährlichster seiner Gegner erweisen sollte. Eigens zu dessen Bekämpfung hatte Papst Innozenz IV. im November 1248 den Kreuzzug predigen lassen.[36] Erst 1258 konnte Al-Azraq nach langwierigen Kämpfen endgültig besiegt werden.

    Ausgleich mit Frankreich
    Dem Expansionsdrang nach Süden und auf das Meer war unter Jakob I. eine wenn auch zögerliche Abkehr von der Expansionspolitik nach Norden in den okzitanischen Raum jenseits der Pyrenäen einhergegangen, dem heutigen Südfrankreich. Seine Vorfahren hatten hier das Ziel zur Errichtung eines geschlossenen Herrschaftsterritoriums verfolgt, dass bis in die Provence hinein reichen sollte. Die Zäsur des Albigenserkreuzzugs (1208–1229) und des Tods Peters II. vor Muret hatten diesem Ansinnen jedoch ein jähes Ende bereitet, wonach die politische Position Aragóns, auch bedingt durch Jakobs Unmündigkeit, in Okzitanien zusammenbrach. Das so entstandene Machtvakuum hatte stattdessen die französische Königsmacht ausfüllen können, die im Verertrag von Paris (1229) neben einigen Territorien der Grafen von Toulouse auch die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne, beide einst Lehen Aragóns, in die Krondomäne integrierte. Jakob hatte gegen diese Entwicklung kaum etwas unternommen, vor allem hatte er stets eine direkte militärische Konfrontation mit Frankreich vermieden, seine Aktionen zur Eindämmung der französischen Machtexpansion beschränkten sich auf die Unterstützung der lokalen Opposition. So gewährte er okzitanischen Widerstandskämpfern, sogenannten „Faydits“, in Katalonien sicheres Asyl, von wo aus sie regelmäßig die Pyrenäen nach Norden überschreitend gegen die französische Obrigkeit kämpften. So zum Beispiel im großen Aufstand des Raimund II. Trencavel 1240, der nach einer gescheiterten Belagerung von Carcassonne beendet werden musste. Am 6. Juni 1241 vermittelte Jakob in Montpellier einen Frieden zwischen seinem Cousin Raimund Berengar V. von der Provence und dem mit ihm notorisch verfeindeten Raimund VII. von Toulouse, die beide ein regionales Gegengewicht zur französischen Krone bilden sollten.[37] Im Jahr darauf war Jakob der Allianz des Grafen von Toulouse mit König Heinrich III. von England beigetreten, unterstützte deren Kampf gegen Ludwig IX. von Frankreich aber nicht aktiv, welcher am Ende siegte.
    Jakobs Interessenspolitik im Norden der Pyrenäen war letztlich zum Scheitern verurteilt, als ihm dort die Verbündeten ausgegangen waren. 1245 war sein Cousin Raimund Berengar V. gestorben, der nur Töchter hinterlassen hatte. Um einen Verlust der Provence für das Haus Aragón zu verhindern, war Jakob mit Heeresmacht nach Aix gezogen um dort die Verheiratung der testamentarischen Erbin Beatrix mit seinem Sohn Peter zu erzwingen. Ihm stellte sich der französische Prinz Karl von Anjou entgtgegen, der es ebenso, genau wie der alte Graf von Toulouse auch, auf die Erbin abgesehen hatte. Alle drei Bewerber benötigten allerdings eine päpstliche Dispens für die Verheiratung mit Beatrix, da sie alle zu nah mit ihr verwandt waren. Am Endde hatte der französische Bewerber dank seines Bruders den längeren diplomatischen Arm und Papst Innozenz IV. gewährte ihm die Dispens, was den Verlust der Provence für Aragón nach sich zog. Eine ähnliche Situation ergab sich 1249 in Toulouse alls Graf Raimund VII. gestorben und diesem sein Schwiegersohn Alfons von Poitiers nachgefolgt war, womit nun das gesamte okzitanische Land, oder auch Languedoc, fest in französischer Hand war. Unter diesen Umständen hatte Jakob einen vertraglicheen Ausgleich mit Frankreich für erstrebenswert gehalten, der eine Bereinigung von Gebiets- und Rechtsansprüchen zwischen beiden Königreichen beinhalten sollte zur Vermeidung zukünftiger Konflikte. Er erhob keine Einwände als Frankreich 1255 durcch die Einnahme der Burg Quéribus seine Grenze bis in das Fenouillèdes verschob. Am 11. Mai 1258 wurde schließlich im Vertrag von Corbeil eine Grenzziehung zwischen Frankreich und Aragón-Katalonien vereinbart, die bis zum Pyrenäenfrieden von 1659 bestand haben sollte.[38] Dazu hatten beide Königreiche einen gegenseitigen Rechtsverzicht vereinbart, in dem Jakob auf alle ehemaligen Besitzungen und Lehen seines Hauses nördlich der Pyrenäen zugunsten Frankreichs verzichtete. Einzige Ausnahhme blieb Montpellier, dass ein Erbe seiner Mutter war und das nun eine aragónesische Enklave in französischem Raum werden sollte. Im Gegenzug verzichtete Frankreich auf seine Rechte als Oberlehnsherr der spanischen Mark, die einst Karl der Große gegründet hatte und aus der die katalanischen Grafschaften hervorgegangen waren.[39] Obwohl die fränkische Lehnsherrschaft über Katalonien seit Jahrhunderten nur noch von theoretischer Natur gewesen war, hatten die Könige der Kapetinger sie niie vergessen noch aufgegeben um sie nun als Druckmittel bei den Verhandlungen verwenden zu können. Durch ihre Verzichtserklärung konnten Jakob und seine Nachfolger nun auch de jure als souveräne Herrscher in Katalonien regieren. Der Vertrag wurde durch ein Verlöbnis zwischen der Infanta Isabella mit Prinz Philipp, der 1270 als König Frankreichs nachfolgte, dynastisch besiegelt.[40]

    Eroberung von Murcia
    Nach dem Ausgleich mit Frankreich im Norden hatte Jakob nun wieder freie Handhabe zur Expansion in den Süden gewonnen. Über die Grenzen des Königreichs Valencia hinaus aber berührte er nun bei der Inbesitznahme von Murcia die Machtinteressen Kastiliens, das ebenfalls einen Anspruch auf dieses Taifa-Königreich erhob. Berufen konnte sich Kastilien dabei auf den Vertrag von Cazorla aus dem Jahr 1179, indem die Großväter Jakobs und Ferdinands III. von Kastilien bereits eine Grenzziehung dudurch das noch muslimische al-Andalus vereinbart hatten, in der Murcia Kastilien zugesprochen worden war. Auf diesen Vertrag weiter behaarend hatte Jakob im Vertrag von Almizra vom 26. März 1244 die Eroberung Murcias durch Kastilien (1. Mai 1243) akzeptieren müssen; lediglich einige Grenzortschaften und Festungen dieses Taifas hatte er für sich vertraglich sichern können.[41] Im Jahr 1263 revoltierten die Mauren von Murcia gegen die kastilische Herrschaft und Jakob entschloss sich zu einem Feldzug gegen die Stadt um seinem Schwiegersohn Alfons X. von Kastilien helfend beizustehen. Dieses Mal konnte er allerdings nicht mit der Unterstützung seines Adels rechnen, der ob seiner Begünstigung für Kastilien in Opposition zu ihm getreten war, an deren Spitze sich ausgerechnet sein Sohn Fernán Sánchez de Castro gestellt hatte. Jakobs Motive zur Unterstützung Kastiliens waren indes einfach; ein erfolgreiches Aufbegehren gegen die christliche Herrschaft in Murcia konnte leicht auf das benachbarte Valencia übergreifen und musste daher schnell niedergeschlagen werden.
    Nachdem Jakob die finanzielle Unterstützung der kastilischen Cortes und im März 1265 die Sanktionierung des Feldzugs als Kreuzzug durch Papst Clemens IV. erhalten hatte, nahm er im September 1265, begleitet von seinen Söhnen Peter und Jakob, den Marsch Richtung Murcia auf. Unterwegs traf er sich am 8. Dezember in Alcaraz mit seinem Schwiegersohn und nahm im Januar 1266 die Belagerung von Murcia auf. Bereits in den ersten Februartagen ergab sich ihm die Stadt, die er darauf betreten konnte.[42] Nachdem er ihre Moschee in eine christliche Kathedrale weihen ließ, hatte er die Stadt seinem Schwiegersohn übergeben können.

    Späte Jahre
    Das letzte Jahrzehnt seines Lebens hatte Jakob mit der Konsolidierung seiner Eroberungen verbracht und die Grundlagen der weiteren Expansionspolitik seiner Nachfolger gelegt. Dazu hatte er 1262 seinen ältesten lebenden Sohn und Haupterben Peter – Alfons war schon 1260 gestorben – mit einer Tochter des Stauferkönigs Manfred von Sizilien verheiratet und dem Hause Aragón so die Anwartschaft auf das Königreich Sizilien verschafft. 1267 hatte Jakob nach den Predigten Papst Clemens’ IV. das Kreuz zu einem Feldzug in das Heilige Land genommen, der im Rahmen des siebten Kreuzzugs eingebettet sein sollte. Am 8. September 1269 war er mit seiner Flotte von Barcelona aus in See gestochen, aber schon wenige Tage später bei Menorca in einen schweren Sturm geraten, der die meisten seiner Schiffe an die katalanische Küste zurückgedrängt hatte. Lediglich ein kleines Geschwader unter der Führung zwei seiner Bastardsöhne hatte die offene See und Akkon erreicht; im Frühjahr 1270 waren sie wieder nach Katalonien zurückgekehrt.[43] Jakob selbst hatte sein Kreuzzugsvorhaben nicht weiter verfolgt, da angeblich die Liebe zu einer Mätresse ihn davon abgehalten habe.[44] 1271 hatte er einen Friedens- und Handelsvertrag mit dem Haffsidensultanat von Tunis vereinbart, der Aragóns Afrikahandel und ein politisches Bündnis gegen Karl von Anjou begründen sollte, der wenige Jahre zuvor die Staufer in Sizilien gestürzt hatte. 1274 war Jakob nach Lyon gezogen um dort persönlich an dem dort tagenden Konzil (Zweites Konzil von Lyon) teilzunehmen. Er erhoffte sich hier von Papst Gregor X. gekrönt zu werden, wie einst schon sein Vater 1204 von Innozenz III. gekrönt wurde. Der Papst schlug dieses Ansinnen jedoch aus, da Jakob nicht bereit war die seit dem Tod seines Vaters ausgebliebenen Tributzahlungen an den Heiligen Stuhl nachzuzahlen, die 1204 festgelegt wurden.
    Zurück in Katalonien hatte sich Jakob die letzten Jahre seines Lebens mit diversen innenpolitischen Problemen auseinanderzusetzen, die sich mit familieninternen Konflikten vermischten. Im Streit um die Erbfolge in der Grafschaft Urgell hatte sich ein Parteienstreit innerhalb des katalanischen Adels entzündet, der militärisch ausgetragen wurde. Des Weiteren hatte sich erneut der aragónesische Adel gegen die Autorität der Krone erhoben, der sich gegenüber dem katalanischen Adel stets benenachteiligt fühlte. Zu den Führern der Aragónesen hatte sich einmal mehr Jakobs Sohn Fernán Sánchez de Castro gesellt, der eine tiefe Feindschaft mit seinem Halbbruder Infant Peter teilte, der ihn angeblich sogar ermorden wollte.[45] Jakob hatte seinem ältesten Sohn mit der militärischen Bekämpfung des Aufstandes beauftragt und ihm dabei ein hartes Vorgehen gegen die Rebellen nahegelegt. 1275 hatte Infant Peter seinen Halbbruder in Pomar belagert und diesen dann auf der Flucht im Fluss Cinca ertränkt.[46] Von dieser Familientragödie schwer getroffen, an der er nicht frei von Schuld war, hatte sich Jakob aus dem politischen Tagesgeschäft weitgehend zurückgezogen. Kurz vor seinem Tod 1276 war es in Valencia noch einmal zu einenem Aufstand der Mauren gekommen, an dem sich sogar sein alter Feind al-Azraq beteiligte, der aus dem afrikanischen Exil zurückgekehrt war. Jakob hatte diese Angelegenheiten seinem ältesten Sohn Peter III. überlassen, der seinem Willen gemäß sein Haupterbe in Katalonien, Aragonien und Valencia werden sollte, während sein zweiter Sohn Jakob II. das Königreich Mallorca, sowie die Cerdanya, das Roussillon und Montpellier erhalten sollte.
    Kurz nach dem 23. Juli 1276 wurde Jakob in Valencia von einer Krankheit befallen, an der er am 27. Juli 1276 verstarb; er wurde in der Zisterzienserabtei Santa María von Poblet bestattet, wie er es bereits in seinem zweiten Testament von 1241 verfügt hatte.[47] Nach der Desamortisation der Abtei 1835, die geplündert und ihre königlichen Gräber entweiht wurden, konnte sein mumifizierter Leichnam anhand der Narbe an seinem Schädel, die von seiner Verwundung beim Kampf um Valencia zurückgeblieben war, wieder identifiziert und erneut beigesetzt werden. Zur eingehenden Untersuchung seines Leichnams war sein Sarg am 22. Juli 1855 noch einmal geöffnet wurden.[48]

    Gesetze und Taten
    Neben seinen Eroberungen ist Jakob I. vor allem auch für sein Wirken als Gesetzgeber von herausragender Bedeutung in der Geschichte Spaniens. Unter seiner Herrschaft wurden auf seine Veranlassung hin die Zivilkonstitutionen der drei wichtigsten Reichsteile der Krone Aragón schriftlich fixiert, die alle stark dem römischen Recht entliehen waren. Die „Fueros de Aragón“ (Gesetze von Aragón) hatte der Legist Vidal de Canyelles in seinem Werk Vidal mayor zusammengefasst, während die von Katalonien von Pere Albert in den De consuetudinibus Cathalonie, auch Commenoracions genannt, niedergeschrieben wurden.[49] Für Valencia hatte Jakob ebenfalls ein eigenes Gesetzeswerk zusammenstellen lassen.[50] In seiner Regierungstätigkeit hatte sich Jakob verstärkt von fachkundigen Ratgebern beraten lassen, vor allem von in Universitäten geschulte [[Rechtsförmlichkeit Jakobs nachhaltiges Wirken wird neben seiner Herrschafts- und Feldherrentätigkeit auch durch die eines Schriftstellers ergänzt. Offenbar im hohen Alter hatte er in seinem „Buch der Taten“ (katalanisch: Llibre dels fets) eine Autobiographie verfaasst, deren Augenmerk auf die Beschreibung seiner militärischen Eroberungen gerichtet ist.[51] An diesem Werk hatte er bis kurz vor seinem Tod geschrieben, seine tödliche Erkrankung in Valencia war die letzte Notiz im letzten Absatz. Er hatte das Buch in katalanischer Sprache niedergeschrieben, womit es noch vor den Werken des Bernard Desclot, Ramon Muntaner und Peters IV. die erste der vier großen katalanischen Chroniken darstellt.

    Französischer Name:
    Roi d'Aragon et comte de Ribagorce (de 1213 à 1276), Comte de Barcelone, de Gérone, d'Osona, de Besalú, de Pallars Jussà, Seigneur de Montpellier et Baron d'Aumelas (1213 à 1276), Comte d'Urgell (de 1213 à 1218, de 1231 à 1236 et de 1267 à 1276), Roi de Majorque (de 1229 à 1276), Roi de Valence (de 1239 à 1276), Comte de Roussillon et de Cerdagne (de 1241 à 1276).

    Englischer Name:
    King of Aragon, Count of Barcelona, Lord of Montpellier (from 1213 to 1276), King of Majorca (from 1231 to 1276) King of Valencia (from 1238 to 1276).

    Gestorben:
    Kurz nach dem 23. Juli 1276 wurde Jakob in Valencia von einer Krankheit befallen, an der er am 27. Juli 1276 verstarb.

    Begraben:
    Jokob I. wurde in der Zisterzienserabtei Santa María von Poblet bestattet, wie er es bereits in seinem zweiten Testament von 1241 verfügt hatte.
    Nach der Desamortisation der Abtei 1835, die geplündert und ihre königlichen Gräber entweiht wurden, konnte sein mumifizierter Leichnam anhand der Narbe an seinem Schädel, die von seiner Verwundung beim Kampf um Valencia zurückgeblieben war, wieder identifiziert und erneut beigesetzt werden.
    Zur eingehenden Untersuchung seines Leichnams war sein Sarg am 22. Juli 1855 noch einmal geöffnet worden.

    Familie/Ehepartner: Gräfin Aurembiaix von Urgelll. Aurembiaix (Tochter von Graf Ermengol VIII. (Armengol) von Urgell und Elvira von Subirats) gestorben in Aug 1231 in Balaguer; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Sant Hilari in Lleida. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Am 23. Oktober 1228 war Jakob eine bemerkenswerte Partnerschaft mit seiner ehemaligen Verlobten Aurembiaix eingegangen, die sich wieder dem königlichen Hof angeschlossen hatte und offenbar zu seiner Geliebten geworden war. Jedenfalls hatte Jakob mit ihr einen „Konkubinatsvertrag“ abgeschlossen, indem er ihren gemeinsamen Kindern die Nachfolgerechte in der Grafschaft Urgell einräumte, auch wenn diese von unehelicher Herkunft wären. Auch hatte er sich zur Treue gegenüber seiner Geliebten verpflichten müssen, die er nur für eine „gleichwertige Dame“ verlassen durfte, wobei Aurembiaix ihren persönlichen Wert mit einer Geldsumme festgelegt hatte. Vertraglich vereinbarte Konkubinate waren in der katalanischen und okzitanischen Gesellschaft keine Seltenheit, besonders der Feudaladel und das gutsituierte Bürgertum hatte solche praktiziert, aber noch nie war ein König eine solche Verbindung eingegangen. Kinder sind aus ihr nicht hervorgegangen und der Vertrag war bereits 1229 durch die Ehe von Aurembiaix mit Peter von Portugal nichtig geworden. Abseits seiner Ehen und seines Verhältnisses zu Aurembiaix hatte Jakob noch mehrere andere Affären geführt.

    Aurembiaix hatte keine Kinder mit Jakob I.

    Verlobung:
    Bereits als Säugling war Jakob von seinem Vater im Jahr 1209 mit Aurembiaix verlobt wurden, der Erbin der Grafschaft Urgell, die durch diese Ehe in den Besitz der aragónesischen Krone übergehen sollte. Dieses Verlöbnis war im Januar 1211 zugunsten eines mit Amicia de Montfort fallen gelassen worden, allerdings konnte dieses Eheprojekt als Folge der Schlacht bei Muret nicht realisiert werden.

    Jakob heiratete Königin Eleonore von Kastilien am 6 Feb 1221 in Ágreda, und geschieden am 29 Apr 1229. Eleonore (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) gestorben in 1244 in Burgos; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María la Real, Las Huelgas. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus dieser Ehe war ein Sohn hervorgegangen:
    • Alfons (* 1228, † 1260); ∞ 1260 mit Constança de Montcada († 1310), Gräfin von Bigorre.

    Verheiratet:
    Jakobs erste Ehefrau war schließlich Eleonore von Kastilien, eine Tochter des Königs Alfons VIII. von Kastilien.

    Geschieden:
    Da beide als Cousins im zweiten Grad zu nah miteinander verwandt waren, wurde die Ehe auf päpstlichen Druck hin annulliert.

    Kinder:
    1. Alfons von Aragón wurde geboren in 1228; gestorben in 1260 in Calatayud.

    Jakob heiratete Königin Yolanda (Violante) von Ungarn am 8 Sep 1235 in Barcelona. Yolanda (Tochter von König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) und Jolante von Courtenay) wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Yolanda und Jakob I. hatten zehn Kinder, vier Töchter und sechs Söhne:
    • Violante (* 1236, † 1301); ∞ am 26. November 1248 mit König Alfons X. von Kastilien (* 1221, † 1284).
    • Konstanze (* 1239; † um 1269); ∞ 1260 mit Don Manuel von Kastilien (* 1234, † 1283), Señor de Escalona, Peñafiel und Villena.
    • Isabella (* 1243, † 1271); ∞ 28. Mai 1262 mit König Philipp III. von Frankreich (* 1245, † 1285).
    • Peter III., (* 1240, † 1285), König von Aragón und Valencia, Graf von Barcelona.
    • Jakob II. (* 1243, † 29. Mai 1311), König von Mallorca, Graf von Roussillon und Cerdanya, Herr von Montpellier.
    • Fernando (* 1245; † 1250).
    • Sancho (* 1246; † 1251).
    • Maria (* 1248; † 1267), Nonne in Santa María von Sigena.
    • Sancho (* 1250; † 1275), Erzbischof von Toledo.
    • Leonor (* 1251; † jung).

    Verheiratet:
    Yolanda (Violante) von Ungarn, eine Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn, war die zweite Ehefrau Jakobs.

    Kinder:
    1. Violante von Aragón wurde geboren in 1236 in Saragossa; gestorben in 1301 in Roncevalles.
    2. Konstanze (Constance) von Aragón wurde geboren in 1239; gestorben in cir 1269.
    3. Königin Isabella von Aragón wurde geboren in cir 1243; gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis.
    4. König Peter III. von Aragón wurde geboren in 1240 in Valencia; gestorben am 11 Nov 1285 in Vilafranca del Penedès.
    5. König Jakob II. von Mallorca (von Barcelona) wurde geboren in 1243 in Montpellier, FR; gestorben in 1311; wurde beigesetzt in Kathedrale La Seu.
    6. Fernando von Aragón wurde geboren in 1245; gestorben in 1250.
    7. Sancho von Aragón wurde geboren in 1246; gestorben in 1251.
    8. Maria von Aragón wurde geboren in 1248; gestorben in 1267.
    9. Erzbischof Sancho von Aragón wurde geboren in 1250; gestorben in 1275.
    10. Leonor von Aragón wurde geboren in 1251; gestorben in jung.

    Jakob heiratete Teresa Gil von Vidaure in cir 1265. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Ihre zwei Söhne wurden von ihm legitimiert:
    - Jaume de Aragó (* 1255/60, † 1280), Senyor de Xèrica.
    - Pere de Aragó (* 1259, † 1318), Baró d’Ayerbe – Zu seinen Nachkommen gehören die Herzöge von Allesano und Fürsten von Cassano.



    Verheiratet:
    Um das Jahr 1265 war Jakob eine dritte morganatische Ehe mit Teresa Gil de Vidaure, Tochter des Juan de Vidaure, eingegangen.

    Familie/Ehepartner: Blanca d’Antillon. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Blanca hatte mit Jakob I. einen illegitimer Sohn.
    - Ferran Sanxis (* um 1241, † 1275), Baró de Castre – Zu seinen Nachkommen gehören die Barone von Castro.

    Familie/Ehepartner: Berenguela Fernandis. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Berenguela hatte mit Jakob I. einen illegitimer Sohn.
    - Pere Fernandis (* 1245/9, † 1297), Baró d’Híxar – Zu seinen Nachkommen gehören die Herzöge von Hijar, Aliaga und Lecera.

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Weiterer möglicher illegitimer Sohn, vielleicht auch ein Neffe:
    • Jaume Sarroca († nach 1289), Bischof von Huesca.


Generation: 2

  1. 2.  Peter II. von Aragón, der Katholische Peter II. von Aragón, der Katholische wurde geboren in 1178 (Sohn von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien); gestorben am 13 Sep 1213 in vor Muret.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Aragón als Peter II., Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon als Peter I.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(Aragón) (Okt 2017)

    Peter der Katholische (katalanisch: Pere el Catòlic, spanisch: Pedro el Católico; * 1178[1]; † 13. September 1213 vor Muret) war von 1196 bis 1213 als Peter II. ein König von Aragón und als Peter I. ein Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon aus dem Haus Barcelona.

    Die Krone Aragón
    Peter II. war der älteste Sohn von König Alfons II. dem Keuschen und dessen Gemahlin Sancha von Kastilien.[2] Er wurde wahrscheinlich um die Jahre 1176/1177 geboren, da er gemäß dem im April 1196 aufgesetzten Testament seines Vaters bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr unter der Vormundschaft seiner Mutter verbleiben sollte.[3] Da die Mutter erstmals am 23. April 1197 urkundlich als Nonne von Santa María de Sigena genannt wird, dürfte Peter spätestens ab diesem Zeitpunkt sein Mündigkeitsalter erreicht und die Regierungsgeschäfte selbst übernommen haben.[4]
    Als ältester Sohn seines am 25. April 1196 verstorbenen Vaters beerbte Peter diesen in den wichtigsten Herrschaftsgebieten seines Hauses, dem Königreich Aragón und der katalanischen Grafschaft Barcelona, die beide seit der Ehe seiner Großeltern faktisch ein geschlossenes Herrschaftsgebilde darstellten. Darüber hinaus übernahm er auch die im heutigen Südfrankreich, dem damaligen Okzitanien (Languedoc), gelegene Grafschaft Gévaudan und Vizegrafschaft Millau, über die zwar die französische Krone die Oberlehnsherrschaft beanspruchte, diese aber faktisch seit Generationen nicht mehr wahrgenommen hatte. Weiterhin befand sich auch die zum heiligen römischen Reich gehörende Grafschaft Provence im Besitz des katalanischen Hauses, mit der allerdings Peters jüngerer Bruder Alfons ausgestattet wurde. Weiterhin hatte das Haus die Lehnsherrschaften über die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne (Trencavel) und dem Pyrenäenhochland der Grafschaften Foix und Comminges ausgeübt. Durch seine Ehe hatte Peter weiterhin die Anwartschaft auf die große Herrschaft von Montpellier erworben.
    Die Macht des Hauses Barcelona konzentrierte sich damit in zwei geographischen Herrschaftsräumen, mit dem Land zwischen dem iberischen Gebirge und den Pyrenäen einerseits und dem französischen Zentralmassiv und dem unteren Rhônetal andererseits. Zwischen beiden Räumen hatte sich die mächtige und faktisch unabhängige Grafschaft Toulouse gedrängt, die damit die Bildung eines von Barcelona aus beherrschten geographisch geschlossenen Herrschaftsgebiets im heutigen Südfrankreich verhinderte, dass von modernen Historikern oft als „Midi-Königreich“ oder „Pyrenäenreich“ bezeichnet wird. Das Haus Toulouse war folglich in den vorangegangenen Generationen als Hauptrivale des Hauses Barcelona um die Vorherrschaft im Languedoc aufgetreten. Diese Konstellation sollte zu Lebzeiten Peters II. allerdings einen von außen angestoßenen grundlegenden Wandel erfahren.

    Erste Herrscherjahre
    Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte 1197 stürzte sich Peter II. sogleich in die Machtkämpfe der christlichen Könige Spaniens und führte als Verbündeter seines Vetters Alfons VIII. von Kastilien Krieg gegen die Könige Alfons IX. von León, der aufgrund seiner Ehe exkommuniziert war, und Sancho VII. von Navarra, die beide offen mit den muslimischen Almohaden paktierten. Die Kämpfe wurden solange geführt bis ersterer politisch kaltgestellt und letzterer in die kastilisch-aragónesischhe Koalition gezwungen wurde, die ihre Priorität in der Fortführung der Reconquista gegen die Muslime sah. Der Friede zwischen Aragón und Navarra wurde allerdings erst 1209 besiegelt.[5] Seit 1189 war Peter II. mit seiner Mutter in einen Konflikkt über deren Wittum geraten, das mehrere Burgen entlang der Grenze zu Kastilien umfasste. Sie wurden einst von Alfons II. an seine Frau unter der Bedingung übertragen, sie an ihren Sohn bei Erreichen seiner Mündigkeit zu übertragen. Trotz dieseser Regelung kam es zum Streit, indem sich Alfons VIII. von Kastilien zugunsten seiner Tante einmischte, über die er den kastilischen Einfluss in Aragón zu wahren suchte. Nachdem seine Mutter auch die Fürsprache des Papstes gewann, beendete Peter den Streit 1201 mit einem Kompromiss mit ihr.
    Um für den Kampf gegen die Almohaden im Süden der iberischen Halbinsel frei zu sein, war Peter auf geordnete Verhältnisse im Norden der Pyrenäen angewiesen, was vor allem einen Ausgleich mit dem alten tolosanischen Rivalen erforderte. Die Kompromissbereitschaft des friedlich gesinnten Grafen Raimund VI. kam ihm dabei entgegen, mit dem er sich unter Vermittlung des Erzbischofs Berengar von Narbonne, seinem Onkel, und dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Februar 1198 in Perpignan zu einem vertraglichen Status quo ihrer Besitzverhältnisse im Languedoc einigen konnte.[6] Mit einer 1204 ebenfalls in Perpignan begangenen Hochzeit zwischen Peters Schwester Eleonore und dem Grafen von Toulouse wurde der Frieden vertieft und noch im April desselben Jahres in Millau zu einer echten politischen Allianz erweitert, in der sich Peter mit seinem Bruder Alfons von der Provence und Raimund VI. von Toulouse zu einem Defensivbündnis verband, in dem sich die Vertragspartner zur gegenseitigen Waffenhilfe gegen jedweden Aggressor auch immer verpflichteten.[7] Unmittelbar darauf stärkte Peter seine Position im Languedoc durch die am 15. Juni 1204 geschlossenen Ehe mit Maria von Montpellier, durch die er die Mitherrschaft in der großen Seigneurie von Montpellier übernehmen konnte.[8] Zuvor war Maria in der Erbfolge durch Papst Innozenz III. begünstigt worden, der in der Dekretale Per Venerabilem ihre jüngeren Halbgeschwister für illegitim erklärt hatte.[9]

    Verhältnis zu Papst Innozenz III.
    Zeit seines Lebens war Peter II. ein devoter Sohn der römisch-katholischen Kirche, die er in seinem Königreich rechtlich privilegierte und materiell reich beschenkte. Diese Hinwendung sollte allerdings nicht über ihre rein machtpolitische Natuur hinwegtäuschen, denn privat pflegte er alles andere als einen frommen Lebensstil. Pracht liebend und freigebig ging er einem, mit den christlichen Moralvorstellungen seiner Zeit nonkonform laufenden, libertären Lebenswandel nach, stark geprägt von einem ritterlichen Ethos und der höfischen Kultur, die er als Patron der Trobadore förderte. Ungeachtet seiner Ehe war Peter für seine zahllosen amourösen Affären bekannt, aus denen mindestens zwei uneheliche Kinder hervorgegangen waren. Und doch erkannte der im Jahr 1198 gewählte Papst Innozenz III. in ihm einen seiner wichtigsten politischen Verbündeten, was sich aus Peters Haltung gegenüber der besonders im Languedoc weit verbreiteten Glaubensgemeinschaft der Katharer erschließt, die von Seiten der römischen Kirche als Existenz bedrohende Häresie verurteilt wurde. Im Königreich Aragón war der Katharismus lediglich in der Peripherie vertreten, vor allem in den Tälern der Pyrenäen und in der Grafschaft Urgell, ansonsten war er südlich des Gebirges kaum präsent. Nichtsdestotrotz hatte Peter in einem schon im Februar 1198 erlassenen Edikt die restriktivste Gesetzgebung bezüglich zur Verfolgung der Häresie in ganz Europa aufgestellt, in der neben der üblichen Besitzkonfiszierung auch die Verbrennung verurteilter Häretiker als reguläre Strafe aufgenommen wurde.[10] Damit hatte Peter geradezu ein Empfehlungsschreiben für die Interessenpolitik Innozenz’ III. verfasst, zu dessen obersten Prioritäten die VeVernichtung der Häresie gehörte. Dass sein Auftreten gegen die Häresie indes von zwiespältiger Natur war, verdeutlicht allein schon die Tatsache, dass es in seiner gesamten Herrscherzeit zu keinen aktenkundig gewordenen Exekutionen an überführten Häretikern gekommen war. Auch hatte er anlässlich seines Aufenthalts im Languedoc 1204 Waldenser und Katharer zu einem Streitgespräch mit Katholiken in Carcassonne eingeladen, dass zwar nach einem dreitägigen Disput mit der Verurteilung der HäHäretiker endete, diese aber trotz des Edikts von 1198 keinerlei Konsequenzen zu fürchten hatten. Dennoch wurde Peter von Seiten der Kirche als einer ihrer treusten Söhne betrachtet, wobei es zur tragischen Ironie der Geschichte gereichen sollte, dass er sein Königreich zuerst der römischen Kirche als Geschenk darbringen und als ihr Streiter zu höchstem katholischen Ansehen gelangen wird, nur um sich am Ende doch gegen die Kreuzritter ebendieser Kirche zu wenden, um gegen diese kämpfend zu sterben.
    Nachdem der Familienzwist im Hause Aragón beigelegt war, hatte sich Innozenz III. darum bemüht, Peter II. als Beschützer seines Mündels, König Friedrich von Sizilien, zu gewinnen, der damals als Vollwaise zum Spielball diverser um die Macht streitenden Fraktionen geworden war, die das sizilianische Königreich in den Zustand der Anarchie versetzt hatten. Damit hatte der Papst einen Wunsch der 1198 verstorbenen Kaiserin Konstanze aufgegriffen.[11] Im Sommer 1202 hatte Peter dem Papst seine Bereitschaft dazu signalisiert und dazu die Verheiratung seiner Schwester Sancha mit dem jungen Stauferkönig angeboten, wofür er die Endsendung 200 aragónesischer Ritter nach Sizilien in Aussicht stellte, die dort die königliche Autorität wieederherstellen sollten.[12] Wenngleich dieses Eheprojekt aufgrund widriger Umstände nicht zustande gekommen war, konnte der Papst bereits im Oktober 1204 eine andere Schwester Peters, die ungarische Königin Konstanze, als vorgesehene Braut seines Mündels präsentieren und das obwohl deren erster Ehemann, König Emmerich noch gar nicht gestorben war.[13]
    Anlässlich des Defensivpakts von Millau im April 1204 hatte sich Peter vom Grafen von Toulouse 120.000 Sous in Melgorien geliehen und diesem dafür bereitwillig die Einkünfte der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen.[14] Das Geld hatte er zur Finanzierung seiner aufwendig geplanten Krönungszeremonie in Rom durch den Papst benötigt, die er noch im selben Jahr begehen wollte. In Begleitung der ranghöchsten Prälaten und Adligen seines Königreichs war er am 9. November 1204 mit fününf Galeeren an der Tibermündung bei Ostia an Land gegangen um am 11. November, zum Fest des heiligen Martin von Tours, in San Pancrazio feierlich von Papst Innozenz III. gesalbt und gekrönt zu werden. Dazu hatte Peter gegenüber dem Papst als deem Oberhaupt der heiligen Kirche einen Lehnseid abgelegt, die er damit als weltliche Lehnsherrin seines Königreichs anerkannte, sich ihr zum Gehorsam, zur Verteidigung ihres Besitzes und zur Bekämpfung der Häresie verpflichtet. Weiterhin hatte eer sich zur Zahlung eines jährlichen Tributs von 250 mazmudins an Rom verpflichtet. Anschließend war er in Sankt Peter eingezogen um dort seine Krone und sein Zepter auf das Grab seines Namenspatrons und Apostelfürsten niederzulegen, diesem damit sein Königreich als Geschenk darbietend.[15] Die genauen Beweggründe Peters sich in die freiwillige Vasallität zur römisch-katholischen Kirche zu begeben bleiben im Unklaren, allerdings stellte dieser Akt einen Höhepunkt in der bereits tradititionsreichen Beziehung des aragónesischen Königreichs zur heiligen Kirche dar. Bereits sein Vorfahre, König Sancho Ramirez (1063–1094), war im Jahr 1068 persönlich nach Rom gereist um dort dem Papst den Lehnseid abzulegen, allerdings hatte dieseer Akt zu keinen weitreichenden politischen Konsequenzen geführt, außer der Öffnung Aragóns als erstes spanisches Königreich für die Römische Liturgie.[16] Ein wesentliches Motiv für diese enge Anlehnung an den Heiligen Stuhl dürfte das Bedürfnis der Könige, deren Position gegenüber dem eigenen Adel eher der eines primus inter pares entsprach, nach einer allgemeinen Steigerung ihres Prestiges mit der Erlangung des Gottesgnadentums nach fränkischem Vorbild gewesen sein.[17] Auch im Verhrhältnis gegenüber den spanischen Herrscherkollegen, besonders den Königen von Kastilien, wird Peter II. damit eine Demonstration der politischen Souveränität seines Hauses beabsichtigt haben, bedenkt man nur, dass wenige Generationen vor ihm die kastilischen Könige ein Kaisertum über ganz Spanien beansprucht hatten.
    Im Gegensatz zu 1068 hatte sich Peters Lehnsnahme nicht auf eine bloße symbolische Geste beschränkt, sondern war mit konkreten politischen Folgen für die weitere Geschichte Aragóns verbunden, was sich letztlich in seinem Krönungsakt äußerte. Er war überhaupt der erste aragónesische König der gekrönt wurde; diese Art der Herrscherinitiation war bei spanischen Königen bis dahin unüblich. Indem er sich zum Vasallen der heiligen Kirche gemacht hatte, hatte er dem Papst eine Weisungsbefugugnis in Fragen des weltlichen Feudalrechts über sich und sein Königreich eingeräumt, was sich besonders im 13. Jahrhundert für Aragón nachhaltig auswirkte und deren Konsequenzen bereits für die Biographie Peters II. folgenreich wurden. Er selbst hatte in erster Linie auf eine politische und finanzielle Unterstützung seitens des Papstes für den von ihm geplanten Kreuzzug gegen die Almohaden gesetzt, der mit der Eroberung der Balearen gekrönt werden sollte.

    Eheprobleme
    Nach seiner Rückkehr im März 1205 war Peter die Planung zu einem Feldzug gegen die Almohaden angegangen, doch innenpolitische und innerdynastische Konflikte hielten ihn davon ab. Sein Bruder Ferdinand, der seit diesem Jahr als Abt der Mönchsfeststung Montearagón amtierte, war mit dem Bischof von Huesca, García de Gúdal, in einen Konflikt über die Besitzrechte auf Almudévar geraten, der in einer gewaltsamen Eskalation gipfelte. Der Konflikt konnte erst im Mai 1206 nach einer Intervention Peters beigelegt werden.
    Etwa zeitgleich war es im königlichen Haus zum Streit gekommen, nachdem im September 1205 die Infanta Sancha geboren wurde, die Peter sogleich mit dem Sohn des Grafen von Toulouse verlobte. Dabei sollte ihr das mütterliche Erbe, die Herrschaft MMontpellier, als Mitgift in die Ehe gegeben werden, wogegen sich wiederum Königin Maria mit Unterstützung ihrer Vasallen zur Wehr setzte. In einem im Oktober 1205 schriftlich niedergelegten und öffentlich Manifest hatte sie ihren Widerstand gegen ihre faktische Enteignung durch ihren Mann erklärt.[18] Immerhin hatte sich Peter erst wenige Monate zuvor gegenüber den Stadtoberen von Montpellier zur Unveräußerlichkeit von Marias Erbe verpflichtet.[19] Er aber habe Maria nun regelrecht bedroht und „gekreuzigt“ (cruciata) um ihre Zustimmung zum Ausverkauf ihrer Rechte zu erwirken. Der frühe Tod der Infanta hatte dem Streit kein Ende gesetzt, denn nun strebte Peter die Annullierung seiner Ehe an. In einem Brief an den Papst vom Juni 1206 gab er zu bedenken, dass die vorangegangene Ehe seiner Frau mit Bernard IV. von Comminges nicht dem kanonischen Recht gemäß aufgelöst worden war und dass seine eigene Ehe mit ihr folglich niemals rechtsgültig gewesen sein könne. Diesen Brief hatte er in Montpellier verfasst und ausgerechnet auch hier unter den Augen seiner Frau hatte er noch im Sommer 1206 eine diplomatische Delegation der jungen Königin Maria von Jerusalem empfangen, die auf der Suche nach einem geeigneten Ehememann war, wofür sich Peter sogleich erbot.[20] Diese demütigende Brüskierung seiner Frau wie auch Peters Weigerung, die in den letzten Jahren verwendeten Steuerabgaben nach einer erfolgten Scheidung an die Stadt zurückzuzahlen, provozierte einen Aufstand der Bürger von Montpellier, die den Palast stürmten und Peter zur Fluch in die Burg Lattes zwang, die allerdings auch nicht dem Ansturm der aufgebrachten Menge standhalten konnte. Erst die Intervention des Bischofs von Maguelone konnte die Lage beruhigen und in einem abschließenden Vertrag mit den Stadtführern versprach Peter die Zurückerstattung der betreffenden Summen binnen zweier Jahre.[21] Als Resultat des Konflikts aber hatte sich die Position seiner Frau in Montpellieier erheblich gestärkt, besonders nachdem diese verfügt hatte, die beim Aufstand zerstörten Mauern und Türme als äußerliche Zeichen feudalherrschaftlicher Macht nicht wieder zu errichten, womit sie die Sympathien der Bürger für sich gewann. Peter selbst wurde seither von den Montpelliérains als der ungeliebte Ehemann ihrer Herrin behandelt.
    Von da an lebte Peter von seiner Frau faktisch getrennt, auch wenn die Ehe auf dem Papier bestehen blieb, deren rechtsgültige Auflösung ihn bis zum Lebensende weiter beschäftigte und letzten Endes verwehrt blieb. Zur Vervollständigung der grotesk anmutenden ehelichen Situation zwischen Peter und Maria wurde am 1. Februar 1208 in Montpellier der Infant Jakob geboren. Diversen Erzählungen nach soll sich Maria eines Nachts verkleidet als eine der Mätressen ihres Mannes ausgegeben und so die Zeugung ihres Sohnes bewerkstelligt haben. Jakob selbst schrieb später in seinem Tatenbericht (Llibre dels fets), dass sein Vater eines Tages von einem seiner Ritter zu einem Besuch bei Maria überredet wurde als diese gerade in der nah gelegenen Burg Mireval residierte, worauf es zu der letzten folgenschweren Liebesnacht gekommen sei.[22]
    Während der Trennungsaffäre mit seiner Frau hatte Peter die Gelegenheit zu Vollendung einer anderen Ehe genutzt. Im Spätjahr 1206 hatte er einen Brief Papst Innozenz’ III. erhalten, der darin verkündete, dass der junge Friedrich von Sizilien sich nicht mehr in der Hand der Papstfeinde befände und nun frei für die bereits früher vereinbarte aragónesische Ehe sei.[23] 1208 traf der Bischof von Mazara in Aragón ein, der dort im Oktober des Jahres den sizilianischen König in der als Stellvertreterhochzeit durchgeführten Trauung mit Konstanze vertrat.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Peter heiratete Königin von Aragonien Maria von Montpellier am 15 Jun 1204. Maria (Tochter von Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1182; gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Königin von Aragonien Maria von MontpellierKönigin von Aragonien Maria von Montpellier wurde geboren in 1182 (Tochter von Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)); gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Montpellier; Herrin von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier
    • Titel (genauer): Aragonien; Königin von Aragonien durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_von_Montpellier (Nov 2018)

    Nach dem Ehevertrag von Marias Eltern sollte das erstgeborene Kind, unabhängig vom Geschlecht, nach dem Tod Wilhelms VIII. in der Herrschaft über die Stadt Montpellier folgen. Doch Marias Vater verstieß bereits 1187 seine Gattin und heiratete Agnes von Kastilien, die ihm einen Sohn, Wilhelm IX. von Montpellier, und sieben weitere Kinder gebar. Damit war Marias Erbrecht schon, als sie noch ein kleines Kind war, in Frage gestellt.
    Zuerst wurde als Ehemann für Maria König Alfons II. von Aragón ins Auge gefasst; dieser hatte aber bereits geheiratet. Daraufhin wurde sie 1192 mit Vizegraf Raimund Gottfried (Barral) von Marseille verheiratet. Doch diese erste Ehe Marias dauertrte nur kurz, da ihr Gatte alt war und noch im gleichen Jahr starb. Auch ihre 1197 geschlossene zweite Ehe mit Graf Bernhard IV. von Comminges stand unter keinem guten Stern, da er noch mit einer (oder nach anderen Quellen zwei) weiteren lebenden Frauen verheiratet war. Auch musste Maria auf ihr Erbrecht auf Montpellier verzichten. Zwar gebar sie ihrem zweiten Gemahl zwei Töchter, Mathilde und Petronilla, doch verstieß er sie 1201.[1]

    Ehe mit König Peter II. von Aragón
    Nach dem Tod Wilhelms VIII. (1202) übernahm Marias illegitimer Halbbruder Wilhelm IX. die Herrschaft über Montpellier, doch verjagte ihn die städtische Oberschicht 1204 und erkannte Maria als Herrin an. Sie heiratete am 15. Juni 1204 den politisch einflussreichen König Peter II. von Aragón in der Hoffnung, durch diese Ehe ihr Recht auf die Regierung in Montpellier besser gegen ihre illegitimen Stiefgeschwister verteidigen zu können. Doch sofort nach der Hochzeit verpfändete Peter II. den Hafen von Montpellier mit dem Schloss von Lattes und 1205 gleich die ganze Stadt. Als Maria im Oktober 1205 ihre Tochter Sancha zur Welt brachte, musste sie alle Rechte an ihrer Stadt an ihren Gemahl abtreten. Dieser verlobte seine neugeborene Tochter ohne Zustimmung seiner Gattin mit dem ebenfalls im Babyalter stehenden Sohn des Grafen Raimund von Toulouse und sicherte Montpellier als Mitgift zu. Nach dem Tod seiner Tochter (1206) wandte sich Peter II. an Papst Innozenz III., um die Annullierung seiner Ehe zu erreichen, drang damit aber nicht durch. Dennoch wollte sich der aragonesische König nicht fügen.
    Maria konnte durch List die Zeugung eines Sohnes, den späteren Jakob I. von Aragón (* 2. Februar 1208), mit ihrem Gatten erreichen. Nach einer Quelle täuschte sie ihm um Mitternacht vor, seine aktuelle Geliebte zu sein, lockte ihn dadurch ins BeBett und verriet ihm einige Zeit danach triumphierend, dass sie schwanger sei. In seinem Jahrzehnte später verfassten Buch Libre dels feuts (= Buch der Taten) berichtet Jakob selbst, dass seine getrennt lebenden Eltern auf die Bitte eines Adligeen eine Nacht zusammen verbracht und ihn dabei gezeugt hätten; dies sei der Wille des Herrn gewesen. Nach seiner Geburt habe seine Mutter zwölf gleich große, mit den Namen der Apostel versehene Kerzen angezündet und ihn nach jener benannt, die am längsten brannte.
    Obwohl der neugeborene Sohn in Montpellier bejubelt wurde, drängte Peter II. weiterhin auf die Scheidung und wollte auch seine Ansprüche auf die Stadt nicht aufgeben. Als während des blutigen Albigenserkreuzzuges nordfranzösische Truppen gegen ssüdlicher gelegene Reiche marschierten und auch das Reich Peters II. bedrohten, nahm er Maria ihren kleinen Sohn weg, verlobte ihn 1211 mit einer Tochter des Simon IV. de Montfort, dem Anführer der Kreuzzügler, und sandte ihn diesem praktisch als Geisel zu. 1212 suchte Peter II. dann, gestützt auf ein päpstliches Dekret, sich Montpelliers zu bemächtigen und Marias Halbbruder Wilhelm IX. zurückzugeben. Wegen Marias Beliebtheit lehnte die Stadtregierung eine Übergabe ab, und es entstanden Rebellionen, in deren Verlauf das Schloss zerstört und die Güter katalanischer Kaufleute geplündert wurden. Trotzdem verlor Maria Anfang 1213 schließlich die Herrschaft über Montpellier.
    Daraufhin ging Maria nach Rom und wandte sich an den Papst, um die Annullierung ihrer Ehe zu verhindern. Da die Eheleute für eine Heirat nicht zu nahe miteinander verwandt waren, musste Peter II. seine Nichtigkeitsbeschwerde der Ehe anders begründen. Er brachte vor, dass er eine außereheliche Beziehung mit einer Verwandten Marias gehabt hätte und daher als Ehemann Marias nicht in Frage käme und dass sie durch ihre Heirat mit ihm Ehebruch begangen habe, da sie sich nicht von ihrem zweiten Gatten Bernhard IV. habe scheiden lassen. Das erste Argument wurde sogar von der durch männliche Moralauffassungen dominierten mittelalterlichen Kirche verworfen, während das letztere Argument von Marias Anwälten dadurch entkräftet wurde, dass ihre Ehe mit Bernhard IV. wegen dessen gleichzeitiger Ehe mit einer anderen Frau ungültig sei. Am 19. Jänner 1213 lehnte Innozenz III. den Scheidungsantrag Peters II. mit der Begründung ab, dass er keine zu enge Verwandtschaft zu Maria hatte nachweisen können und dass sich Bernhard IV. vor seiner Heirat mit Maria nicht von seiner bisherigen Gattin, der Adligen Beatrice, hatte scheiden lassen. Außerdem verordnete der Papst am 18. April 1213, dass der Erzbischof von Narbonne dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Regierung von Montpellier wieder Maria als rechtmäßige Herrscherin anerkennen müsse und dass das durch die widerrechtliche Verpfändung der Stadt eingenommene Geld ihr zurückerstattet werden müsse. Zur Durchsetzung seieiner Forderungen sollte der Erzbischof auch Kirchenstrafen androhen. Aus diesem Fall kann man schließen, dass hochgestellte Frauen trotz der männlich geprägten Herrschaftsstrukturen auch im Mittelalter durchaus ihre Rechte gerichtlich mit Erfolg verteidigen konnten.
    Am 20. April 1213 verfasste Maria ihr Testament, in dem sie ihren Sohn Jakob zum Erben einsetzte, und starb bald darauf. Ihr Gatte, Peter II., fiel am 13. September 1213 im Kampf gegen Simon IV. de Montfort, dem er den kleinen Jakob anvertraut hatte. Dieser erbte Montpellier und Aragón und wurde als Jakob I. einer der bedeutendsten Könige von Aragón. Er behauptete, dass seine Mutter Maria nach ihrem Tod Wunder bewirkt habe: Kranke, die Staub von ihrem Grab gekratzt und ihn in Wasser oder Wein aufgelöst getrunken hätten, wären geheilt worden.

    Geburt:
    Maria von Montpellier war die Tochter des Wilhelm VIII., Herr von Montpellier, und der Eudokia Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.

    Notizen:

    Ihre gemeinsamen Kinder waren:
    • Sancha (* Herbst 1205, † Frühjahr 1206), gleich nach ihrer Geburt mit Raimund VII. von Toulouse verlobt, war sie schon kurz darauf gestorben.
    • Jakob I. der Eroberer (* 1. Februar 1208, † 27. Juli 1276).

    Verheiratet:
    Seit dem 15. Juni 1204 war Peter II. als deren dritter Ehemann mit Maria von Montpellier verheiratet gewesen.

    Kinder:
    1. Sancha von Aragón wurde geboren in 1205; gestorben in 1206.
    2. 1. König Jakob I. von Aragón wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR; gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet.


Generation: 3

  1. 4.  König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona)König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) wurde geboren am 25 Mrz 1157 in Huesca (Sohn von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona und Petronella von Aragón (Jiménez)); gestorben am 25 Apr 1196 in Perpignan.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - König von Aragonien (1162 bis zu seinem Tod) - Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalu, Cerdagne, Tarragona und Roussillon als Alfons I. ( ab 1163) - Graf von Provence (seit 1166) - Vizegraf von Millau und Carlat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_II._(Aragón) (Okt 2017)

    Alfons II. von Aragón, genannt der Keusche (el Casto) (* 25. März 1157 in Huesca[1] (Aragonien, Spanien); † 25. April 1196[2] in Perpignan) war ab 1162[3] bis zu seinem Tod König von Aragonien und ab 1163[4] als Alfons I. Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalu, Cerdagne, Tarragona und Roussillon; Marquis von Lérida und Tortosa, Graf des Gevaudan, Vicomte von Millau und Carlat, sowie seit 1166 auch Graf von Provence[5]

    Leben
    Als zweiter Sohn nach dem als Kind verstorbenen Peter geboren, wurde er nach seinem Vater auf den Namen Raimund getauft. Auf Betreiben seiner Mutter wurde er nach dem Tod des Kronprinzen in Alfons umbenannt.
    Alfons war beliebt als Beschützer der ständischen Freiheiten und Gönner der Trobadors. Alfons dichtete selbst, in einer Kanzone feiert er das Glück der Liebe.
    Im Jahr 1172 eroberte er von Navarra aus die Grafschaft Roussillon und erwarb auch einen Teil der Provence durch Erbrecht.[6] Er gewann Saragossa zurück, eroberte Caspe und gründete die Stadt Teruel.
    Alfons konnte sich aus der Lehnsoberhoheit des kastilischen Königs lösen und vereinbarte mit ihm die beiderseitigen Interessenssphären im maurischen Spanien, wobei er sich das Königreich Valencia sicherte, das er lange bekriegte.
    Der König galt als eifriger Förderer des Dritten Standes, der in Aragonien - als einem der ersten europäischen Länder - große politische Bedeutung erlangte.
    Alfons II. wurde im Monestir de Santa Maria de Poblet in der Familiengruft der klösterlichen Kirche beigesetzt. Körperteile wurden mutmaßlich auch in der Kirche des Klosters Santa Maria de Vilabertran bestattet; dort befindet sich eine Grabplatte des Königs mit der Inschrift: Teil der Überbleibsel, die am wichtigsten sind.

    Alfons heiratete Sancha von Kastilien am 18 Jan 1174 in Saragossa. Sancha (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Richeza von Everstein (von Polen)) wurde geboren in 21 Sep 1154 oder 1155; gestorben am 9 Nov 1208 in Villanueva de Sigena. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Sancha von KastilienSancha von Kastilien wurde geboren in 21 Sep 1154 oder 1155 (Tochter von König Alfons VII. von León (von Kastilien) und Richeza von Everstein (von Polen)); gestorben am 9 Nov 1208 in Villanueva de Sigena.

    Notizen:

    Sancha und Alfons II. hatten etwa neun Kinder, fünf Söhne und vier Töchter.

    • Peter II. (1178–1213), König von Aragón
    • Konstanze (1179–1222)
    1 ∞ 1198 König Emmerich von Ungarn
    2 ∞ 1210 Kaiser Friedrich II.
    • Alfons II. (1180–1209), Graf der Provence
    • Sancho († jung)
    • Eleonore (1182–1226) ∞ ca. 1202 Graf Raimund VI. von Toulouse
    • Raimund Berengar († jung)
    • Sancha (1186–1242) ∞ 1211 (gesch. 1241) Graf Raimund VII. von Toulouse
    • Ferdinand (1190–1249), Abt von Monte Aragón
    • Dulcia (* 1192), Nonne

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sancha_von_Kastilien

    Sancha von Kastilien (katalanisch: Sança de Castella, spanisch: Sancha de Castilla; * 21. September 1154/55; † 9. November 1208 in Villanueva de Sigena) war von 1174 bis 1208 eine Königin von Aragón als Ehefrau des Königs Alfons II. dem Keuschen.

    Leben
    Sancha war das einzige überlebende Kind des Königs Alfons VII. von León-Kastilien († 1157) aus dessen zweiter Ehe mit Richeza von Polen. Sie wurde von ihrem Neffen Alfons VIII. am 18. Januar 1174 in Saragossa mit Alfons II. von Aragón verheirateet, der zu diesem Anlass auch die Schwertleite erhielt.[1] Diese Ehe sollte das bereits 1170 ausgehandelte Bündnis zwischen Kastilien und Aragón dynastisch besiegeln. Aus der Ehe gingen mindestens acht Kinder hervor, deren Geburtsdaten allerdings nicht überliefert sind:
    • Peter II. der Katholische (* um 1176/77, † 12. September 1213), König von Aragón und Graf von Barcelona.
    • Konstanze († 23. Juni 1222).
    • 1. ∞ 1198 mit König Emmerich von Ungarn († 1204).
    • 2. ∞ 1208 mit Friedrich II., König von Sizilien und römisch-deutscher Kaiser († 1250).
    • Alfons II. († Februar 1209), Graf von der Provence.
    • Eleonore († Februar 1226).
    • ∞ 1204 mit Graf Raimund VI. von Toulouse († 1222).
    • Sancha († nach 1241).
    • ∞ 1211 mit Graf Raimund VII. von Toulouse († 1249).
    • Ferdinand († 1249), Abt der Zisterzienserabtei von Montearagón.
    • Raimund Berengar († ?).[2]
    • Dulcia († ?), Nonne in Santa María von Sigena.[2][3]
    Bekannt geworden ist Sancha durch die von ihr maßgeblich geförderte Gründung der Hospitaliterabtei Santa María von Sigena (beim heutigen Villanueva de Sigena), die wohl im Frühjahr 1188 erfolgte. Bereits im Oktober 1187 hatte sie in einem Tauschgeschäft mit dem Orden vom Hospital des heiligen Johannes von Jerusalem die Güter von Sigena, Sena und Urgellet unter der Bedingung erworben, sie als Fundament einer Klostergründung zu verwenden, die für die aragónesischen und katalanischen Ordensschwestern erbaut werden sollte.[4] Der Bischof von Huesca hatte das Kloster angeblich am 21. April 1188 konsekriert, worauf am 23. April die ersten 13 Ordensschwestern, darunter Sanchas jüngste Tochter Dulcia, das Ordensgelübde ablegen konnten.[5] Noch im selben Monat ließ ihr Mann dem Kloster die erste große Landschenkung zukommen, wobei er Sancha zu diesem Anlass als „Herrin“ (dominatrix) von Sigena bezeichnete.[6]
    Im Testament ihres Mannes vom April 1196, der kurz darauf gestorben war, wurde Sancha mit der Vormundschaftsregierung für ihren Sohn Peter II. betraut, die sie bis zum Erreichen seines zwanzigsten Lebensjahrs wahrnehmen sollte.[7] Dieser Zeitpunkt war offenbar im Frühjahr 1197 erreicht, da sie am 23. April dieses Jahres erstmals selbst als Nonne von Sigena urkundlich dokumentiert ist.[8] Trotz des Rückzugs in ein Klosterleben geriet Sancha in den folgenden Jahren mit ihrem Sohn in Streit über die Güter ihres Wittums, die ihr einst von ihrem Mann übertragen worden waren. Obwohl Alfons II. in seinem Testament, dessen Bestimmungen von Papst Coelestin III. anerkannt worden waren, verfügt hatte, dass ihr Wittum an Peter II. anlässlich seiner Mündigkeit zu übergeben sei, wollte sie darauf nicht verzichten. Im Streit mit ihrem Sohn hatte sie die Unterstützung ihres Neffen Alfons VIII. von Kastilien, der über seine Tante seinen Einfluss auf Aragón zu wahren hoffte. Letztlich konnte der Streit erst nach einer Intervention Papst Innozenz’ III., um die Sancha ersucht hatte, im Jahr 1201 vertraglich beigelegt werden. Im Jahr 1205 hatte sich Sanchas Tochter Konstanze, verwitwete Königin von Ungarn, in Sigena einquartiert, die wahrscheinlich auch hier im Oktober 1208 in einer Ferntrauung mit König Friedrich von Sizilien verheiratet wurde.[9]
    Sancha tritt letztmals am 6. November 1208 in Sigena als urkundliche Zeugin auf.[10] Bereits am 15. November tätigte ihr Sohn in Sigena eine Schenkung an einen ihrer Dienstmannen, als Honorierung seiner langjährigen Dienste für seine Mutter, die zu diesem Datum wohl schon gestorben war.[11] In Berufung auf das nicht mehr im Original erhaltene Klosternekrolog wird ihr Tod in der Regel auf den 9. November 1208 datiert.[12] Sie wurde in Sigena bestattet, wo 1217 auch ihr bereits 1213 gefallener Sohn beigesetzt wurde.



    Literatur
    • Damian J. Smith: Innocent III and the Crown of Aragon: The Limits of Papal Authority. Ashgate Publishing, Ltd., 2004.
    • Anthony Luttrell, Hellen J. Nicholson: Hospitaller Woman in the Middle Ages. Ashgate Publishing, Ltd., 2006.
    Einzelnachweise
    1 Jaime Caruana Gómez de Barrera: Itinerario de Alfonso II de Aragón, in: Estudios de edad media de la Corona de Aragón, Bd. 7 (1962), S. 145–146.
    2 Die Existenz der Infanten Raimund Berengar und Dulcia ist in einer Liste der Kinder Alfons’ II. aus der Chronik des Bernat Desclot aus dem Jahr 1283 überliefert. Siehe Miguel Coll i Alentorn, Crònica, Vol. 2 (Barcelona, 1949), S. 6–7.
    3 Jéronimo Zurita, Anales de la corona de Aragón, hrsg. von Ángel Canellas López (1967), Vol. 1, Lib. 2, §47.
    4 Agustín Ubieto Arteta: Documentos de Sigena (Valencia, 1972), Nr. 5.
    5 Fra Ramón de Huesca: Teatro histórico de las iglesias del Reyno de Aragón, Vol. 6 (1796), S. 209–210.
    6 Agustín Ubieto Arteta: Documentos de Sigena (Valencia, 1972), Nr. 7.
    7 Alfonso II Rey de Aragón, Conde de Barcelona y Marqués de Provenza. Documentos (1162-1196), hrsg. von A. I. Sánchez Casabón (1995), Nr. 628, S. 818.
    8 Archivo Provincial de Huesca, S-58/5: Fragmento de una historia del Monasterio de Sigena, ch. 27, fol. 60v.
    9 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum, hrsg. von Jacques Paul Migne in, Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 215, Sp. 1342–1343. Ádám Anderle: Constanza de Aragón en la historiografía española, in: Acta Hispanica, Vol. 1 (196), S. 9.
    10 Agustín Ubieto Arteta: Documentos de Sigena (Valencia, 1972), Nr. 51.
    11 Agustín Ubieto Arteta: Documentos de Sigena (Valencia, 1972), Nr. 52.
    12 Mariano de Pano y Ruata: La Santa Reina Doña Sancha, hermana hospitalaria, fundadora del monasterio de Sijena (Saragossa, 1944), S. 108.

    Notizen:

    Mit Sancha hatte Alfons II. folgende Kinder:
    • Peter II. (1178–1213), König von Aragón
    • Konstanze (1179–1222); 1. ∞ 1198 König Emmerich von Ungarn; 2. ∞ 1210 Kaiser Friedrich II.
    • Alfons II. (1180–1209), Graf der Provence
    • Sancho († jung)
    • Eleonore (1182–1226) ∞ ca. 1202 Graf Raimund VI. von Toulouse
    • Raimund Berengar († jung)
    • Sancha (1186–1242) ∞ 1211 (gesch. 1241) Graf Raimund VII. von Toulouse
    • Ferdinand (1190–1249), Abt von Monte Aragón
    • Dulcia (* 1192), Nonne

    Verheiratet:
    Alfons heiratete Sancha, die Tochter des König Alfons VII. von Kastilien und dessen zweiter Gemahlin Richeza von Polen.

    Kinder:
    1. 2. Peter II. von Aragón, der Katholische wurde geboren in 1178; gestorben am 13 Sep 1213 in vor Muret.
    2. Königin Konstanze von Aragón wurde geboren in cir 1179 / 1184; gestorben am 23 Jun 1222 in Catania; wurde beigesetzt in Dom (Kathedrale) zu Palermo.
    3. Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) wurde geboren in 1180; gestorben am 2 Feb 1209 in Palermo, Sizilien, Italien.
    4. Eleonore von Aragón wurde geboren in 1186; gestorben in 1226.
    5. Sancha von Aragón wurde geboren in 1186; gestorben in 1242.

  3. 6.  Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von MontpellierWilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier wurde geboren in cir 1172 (Sohn von Herr Wilhelm VII. (Guilhems, Guillem, Guillaume) von Montpellier und Matilde von Burgund); gestorben in Sep 1203.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1172 Herr von Castries, Castelnau, Le Pouget und Pignan, 1187 Herr von Paulhan, 1191 Herr von Loupian, 1194 Herr von Frontignan, 1196 Herr von Minerval, Saint-Paul und Montcamel, 1197 Herr von Omelaz
    • Titel (genauer): 1172, Herrschaft Montpellier; Herr von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VIII._(Montpellier) (Jul 2017)

    Wilhelm VIII. (französische Schreibweise Guillem VIII.; * um 1172; † September 1203) war ein Herr von Montpellier. Er war ein Sohn von Wilhelm VII. und der Mathilde von Burgund, einer Tochter von Herzog Hugo II. von Burgund. Da sein Vater bereits 1173 starb, übernahm Wilhelms Onkel, Guy le Guerroyeur, für ihn die Vormundschaft.

    Wilhelm war seiner Zeit ein Förderer der Trobadore, seinem Hof gehörte unter anderem Arnaut de Mareuil an. In Montpellier richtete er 1181 eine freie Schule für Medizin ein, aus der später die Universität Montpellier hervorging. Der Scholastiker Alanus ab Insulis widmete ihm eine gegen die Katharer gerichtete vierbändige Streitschrift (De fide contra hereticos).

    Um das Jahr 1180 hielt sich die byzantinische Prinzessin Eudokia Komnena, eine Nichte Kaiser Manuels I., in Montpellier auf, nachdem sie von ihrem Verlobten, König Alfons II. von Aragón, verstoßen worden war. Da um die gleiche Zeit der Kaiser verstorben war, geriet Eudokia in ihrer Heimat in Vergessenheit. Dies nutzte Wilhelm seinerseits, um sich mit ihr zu verloben. Die Ehe verlief aber unglücklich, angeblich weil sich Wilhelm vom kaiserlichen Stolz seiner Frau ungerecht behandelt fühlte. Im Jahr 1187 verstieß er sie, um die katalanische Adlige Ines (Agnes) zu heiraten, diese Ehe aber wurde 1194 vom Papst als nicht legitim anerkannt. Da aber seine Söhne eben von der zweiten Frau stammten, erbat Wilhelm bei Papst Innozenz III. um ihre Legitimierung, die allerdings in der Dekretale Per Venerabilem verweigert wurde.

    Wilhelm heiratete Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen) in cir 1181. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)

    Notizen:

    Geburt:
    Eine Nichte Kaiser Manuels I.

    Filiation..?

    Notizen:

    Nachkommen:
    • Maria (* 1182; † 1213); 1. ∞ 1192 mit Raimund Gottfried (Barral), Vizegraf von Marseille; 2. ∞ 1197 mit Bernard IV., Graf von Comminges; 3. ∞ 1204 mit Peter II., König von Aragón

    Verheiratet:
    Wilhelm VIII. heiratete in erster Ehe Eudokia Komnene, in zweiter Ehe Agnes de Castilia, obwohl die erste Ehe weiter bestand. Folglich wurden die Kinder aus der zweiten Ehe vom Papst als illegitim und damit nicht erbberechtigt angesehen, weshalb nach Guilhems Tod 1202 die Herrschaft Montpellier über Guilhems Tochter aus erster Ehe, Maria, und deren dritten Ehemann, Peter II., König von Aragón, X 1213, an das Haus Barcelona ging. Durch den Vertrag von Corbeil (1258) anerkannte König Ludwig IX. von Frankreich Aragons Hoheit über Montpellier an, während gleichzeitig Aragon auf seine Ansprüche auf das Languedoc verzichtete (und Frankreich auf seien Ansprüche auf Nordkatalonien). Bei der Teilung des aragonesischen Besitzes unter den Enkels Peters 1276 wurde Montpellier dem Königreich Mallorca zugeschlagen. 1293 kaufte König Philipp IV. von Frankreich dem Bischof die Hoheit über die Stadt ab, setzt dann in Montpelliéret einen Rektor ein, der wiederum den König von Mallorca (als Vasallen des Königs von Frankreich) beaufsichtigte. 1349 verkaufte König Jakob III. von Mallorca Montpellier an Philipp VI. von Frankreich, um nach seiner Absetzung die Rückeroberung Mallorcas zu finanzieren; Philipp VI. gliedert Montpellier in die Domaine royal ein.

    Kinder:
    1. 3. Königin von Aragonien Maria von Montpellier wurde geboren in 1182; gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Raimund Berengar IV. von BarcelonaGraf Raimund Berengar IV. von Barcelona wurde geboren in cir 1113 (Sohn von Graf Raimund Berengar III. von Barcelona und Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)); gestorben am 6 Aug 1162 in Borgo San Dalmazzo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Barcelona, Cerdanya, Girona, Osona und Besalú; Regent von Provence (als Raimund Berengar II.), Fürst von Aragón

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_IV._(Barcelona) (Okt 2017)

    Raimund Berengar IV., Graf von Barcelona (* um 1113; † 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo) war der älteste Sohn von Raimund Berengar III. dem Großen und dessen Gattin Dulcia von Gévaudan. Er folgte 1131 seinem Vater in den fünf katalanischen Ländern, einschließlich in der Grafschaft Barcelona, während sein jüngerer Bruder Berengar Raimund I. von Provence († 1144) die Herrschaft in der Provence übertragen bekam.
    Durch den Ehevertrag zwischen Raimund Berengar IV. und der erst einjährigen Petronella von Aragón (1136–1173), Erbin des Königreiches Aragón, entstand 1137 aus Aragón und den im 12. Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identischen Ländern der Grafen von Barcelona eine bis 1516 bestehende, als Krone Aragóns bezeichnete Staatengemeinschaft, die noch im 12. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Großmächten am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel aufstieg.

    Leben
    Über Raimund Berengars Leben existiert keine zusammenhängende Darstellung eines mittelalterlichen Chronisten. Wichtige Ereignisse fanden allerdings Erwähnung in dem als „Chronicon Adefonsi Imoeratoris“ bezeichneten Bericht eines anonymen Autors über das Leben des Königs Alfons VII. von Kastilien und León, der seit 1128 in seiner ersten Ehe mit Berenguela von Barcelona, einer Schwester Raimund Berengars IV., verheiratet war. Außerdem lassen sich die politischen Entscheidungen des Grafen anhand überlieferter Urkunden nachweisen.
    Im Jahr 1134 widersetzte sich der aragonesische Adel dem testamentarisch zum Ausdruck gebrachten Willen ihres verstorbenen Königs Alfons I., der sein Reich dem Heiligen Land zu vererben beabsichtigte. Der Adel krönte deshalb den letzten Angehöriigen der Dynastie, Ramiro II., Alfons’ eigens aus dem Kloster geholten Bruder zum König von Aragón, der bald darauf mit Agnes von Poitou (1103–1160) verheiratet wurde und seine einzige Tochter Petronella zeugte. Bereits 1137 krönte der mit seinenen Aufgaben als König überforderte Ex-Mönch seine Tochter zur Königin, um sich wenig später wieder ins Kloster zurückzuziehen. Da die einjährige Petronella ihre Herrschaftsrechte nicht selbst ausüben konnte, arrangierte Ramiro II. die Ehe seiner Tochter mit Raimund Berengar IV., dem Grafen von Barcelona, der während Petronellas Minderjährigkeit die Regentschaft im Königreich Aragón führen sollte.
    De facto kam auch nur der Graf von Barcelona als Regent des Königreichs Aragón und Ehemann für Petronella in Frage. Eine Regentschaft von Alfons VII., des benachbarten Königs von Kastilien und León und größten Widersachers Aragóns, wurde ausgescchlossen, da mit Recht befürchtet wurde, dass Aragón seine Eigenständigkeit im Königreich Kastilien und León verlieren würde. Weil Navarra sich erst 1134 von Aragón trennte und um 1137 eine eigene Expansionspolitik betrieb, war auch der König von Navarra als möglicher Regent in Aragón unerwünscht.
    Die Eheschließung zwischen Petronella und Raimund Berengar führte zur Bildung eines bis 1516 bestehenden künstlichen Staatsgebildes, das als „Krone Aragóns“ firmierte. Aragonier und Katalanen lebten zwar unter unterschiedlichen Rechtssystemen, sie verfolgten eigene wirtschaftliche Interessen und sprachen auch keine gemeinsame Sprache, trotzdem stieg die Krone Aragóns unter Raimund Berengars Sohn Alfons II. zur Großmacht am Mittelmeer und auf der Iberischen Halbinsel auf. Dies lag vor allen daran, dass beide Staatsteile aus der Union ihre Vorteile zogen. Aragonier und Katalanen konnten ihre kulturelle Eigenständigkeit bewahren, das Königreich Aragón erhielt einen Zugang zum Mittelmeer, und die Grafschaft Barcelona wurde vor dem Expansionsstreben Kastiliens geschützt.
    Die Grundlagen für die Stabilität des neuen Staates wurden während der Regentschaft von Raimund Berengar IV. geschaffen. Er besetzte ab 1145 fast alle Bischofsstühle mit seinen Vertrauten und richtete die Kirchenprovinz Tarragona als Bindeglied der katalanischen und aragonesischen Gebiete ein. Des Weiteren förderte er die neu entstandenen Ritterorden, insbesondere die Templer, sowie die Kanoniker von St. Ruf (Avignon), die er ab 1148 mit dem Aufbau einer Bistumsorganisation im wiedereroberten Tortosa beauftragte. Neben der kirchenpolitischen Ordnung schuf Raimund Berengar auch eine neu geordnete staatliche Verwaltung. Er ließ außerdem eine neue Rechtssammlung, die "Usatges von Barcelona", zusammenstellen, die den Zusammenhalt der Krone Aragóns langfristig garantierte.
    Weil das Testament von Alfons I. bewusst übergangen wurde, musste sich Raimund Berengar außenpolitisch um eine schnelle Aussöhnung mit dem stark verärgerten Papsttum und den ebenfalls erzürnten Machthabern im Königreich Jerusalem bemühen. Bereits 1140 zahlte er den Hospitalrittern, den späteren Johannitern, eine Abfindung für deren entgangene Erbschaft. Diese Vereinbarung wurde 1141 vom Patriarchen von Jerusalem anerkannt, wobei dem Grafen von Barcelona großzügig erlaubt wurde, den Titel „König von Aragón“ zu führen. Dies lehnte Raimund Berengar IV. jedoch ab, er nannte sich weiterhin schlicht und einfach „Graf von Barcelona und Fürst (Princeps) von Aragón“, möglicherweise nur aus Rücksicht auf die Päpste, die sein Königtum nach wie vor nicht anerkannten. Erst 1158 gestattete Papst Hadrian IV. Raimund Berengar, den Titel „König von Aragón“ zu führen.
    Zwischen 1144 und 1150 übernahm der Graf von Barcelona für seinen Neffen Raimund Berengar III. die Vormundschaftsregierung in der Grafschaft Provence. Infolge des Aufrufes von Papst Eugen III. zum Zweiten Kreuzzug leitete 1147 Raimund Berengar IV. die Eroberung der muslimischen Taifenreiche im Süden der Iberischen Halbinsel ein, von denen einige bis 1149 unterworfen worden. Des Weiteren eroberte er 1147 – gemeinsam mit Alfons VII. von Kastilien und León und einer verbündeten genuesisch-pisanischer Flotte – das Piratennest Almeria und 1148 – erneut mit Hilfe einer genuesischen Flotte – Tortosa an der Ebromündung sowie die maurische Enklave Lérida.
    Raimund Berengar IV. suchte nach dem Tod seines Lehnsherren Alfons VII. († 1157) politischen Rückhalt beim englischen König Heinrich II., dessen französische Ländereien an den Pyrenäen endeten. Heinrich beabsichtigte im Namen seiner Frau Eleonore die Ansprüche Aquitaniens auf die Grafschaft Toulouse durchzusetzen. Aus diesem Grund wurde 1159 in Blaye in der Gascogne eine politische Allianz zwischen dem englischen König und dem Grafen von Barcelona gebildet, wobei eine zukünftige Ehe zwischen Heinrichs Sohn Richard und einer Tochter Raimund Berengars, wahrscheinlich Dulce von Barcelona, beschlossen wurde.
    Die 1161 erfolgte Eheschließung seines Neffen Raimund Berengar III. von Provence mit der Piastin Richeza – Witwe des kastilischen Königs Alfons VII., Cousine Kaiser Friedrichs I. und (möglicherweise auch) Verwandte des staufischen Gegenpapstes VViktor IV. – führten zu Kontakten zum Heiligen Römischen Reich. Aufgrund des kirchlichen Schismas trachtete Friedrich Barbarossa seine Oberhoheit über den südburgundischen Raum auf eine neue, gefestigte Basis zu heben. Da die Grafen von Barcelonona seit 1113 in der Grafschaft Provence und seit 1137 im Königreich Aragón regierten, galten sie als bedeutendste Machthaber im südfranzösisch-ostspanischen Raum. Sie standen außerdem im politischen Gegensatz zu lokalen Machthabern, insbesondere den Grafen von Toulouse. Dies führte zum Bündnis zwischen dem Kaiser und Raimund Berengar IV., dem daraufhin die Grafschaft Provence südlich der Durance verliehen wurde.
    Infolge des 1161 geschlossenen Bündnisvertrages zog Raimund Berengar IV. nach Italien, um Barbarossa bei dessen Kampf gegen das aufständische Mailand zu unterstützen. Allerdings verstarb der Graf von Barcelona wenige Tage vor dem geplanten persöönlichen Treffen mit dem Kaiser am 6. August 1162 in Borgo San Dalmazzo. Dorthin begab sich einige Tage später Friedrich Barbarossa, um seinem verstorbenen Verbündeten, der danach in der gräflichen Grablege Santa Maria in Ripoll beigesetzt wurde, die letzte Ehre zu erweisen. Raimund Berengar III. von Provence erneuerte am 18. August 1162 den Vertrag mit dem Kaiser. Dagegen fühlte sich Alfons II. von Aragón, Sohn und Nachfolger Raimund Berengars IV. von Barcelona, nicht an den Vertrag gebunden. Er wechselte später ins Lager der Gegner Barbarossas.

    Raimund + Petronella von Aragón (Jiménez). [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Petronella von Aragón (Jiménez)Petronella von Aragón (Jiménez) (Tochter von König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch und Agnes (Inés) von Aquitanien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1137-1164, Königreich Aragón; Königin von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    Kinder aus der Ehe von Raimund Berengar IV. von Barcelona mit Petronella von Aragón:
    • Pedro, Graf von Cerdanya, Carcassonne and Narbonne (* 4. Mai 1152 in Barcelona; † 1158 in Huesca)
    • Alfons II. von Aragón (Alfons I. von Katalonien und Provence), genannt "el Casto" (der Keusche) oder der Trobador, geboren und getauft als Ramon Berenguer; (* 25. März 1157 in Huesca; † 26. April 1196 in Perpignan)
    • Raimund Berengar IV., Graf von Provence, geboren als Pedro (* um 1158; † 5. April 1181 in Montpellier)
    • Dulce von Barcelona oder Dolça Berenguer (* 1158/1159; † 1. September 1198 in Coimbra), sie heiratete später König Sancho I. von Portugal (den Besiedler)
    • Sancho, Graf von Roussillon, Regent von Aragón (* 1161; † 1223 oder 1226)

    Kinder:
    1. 4. König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) wurde geboren am 25 Mrz 1157 in Huesca; gestorben am 25 Apr 1196 in Perpignan.
    2. Prinzessin Dulce von Barcelona wurde geboren in 1158/1159; gestorben am 1 Sep 1198 in Coimbra.

  3. 10.  König Alfons VII. von León (von Kastilien)König Alfons VII. von León (von Kastilien) wurde geboren am 1 Mrz 1105 in Caldas de Reyes (Sohn von Graf Raimund von Burgund und Königin Urraca Alfónsez von León); gestorben am 21 Aug 1157 in La Fresneda; wurde beigesetzt in Kathedrale von Toledo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Galicien (ab dem Jahr 1111), König von León und Kastilien (ab 1126), Kaiser von Spanien (ab 26. Mai 1135)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_VII._(León)

    Alfons VII., der Kaiser (* 1. März 1105 in Caldas de Reyes; † 21. August 1157 in La Fresneda) war ab dem Jahr 1111 König von Galicien und ab 1126 König von León und Kastilien. Am 26. Mai 1135 ließ Alfons sich in der Kathedrale von León zum Kaiser von ganz Spanien (Imperator totius Hispaniae) krönen.

    Leben
    Alfons VII. war der Sohn von Urraca von León, Tochter von Alfons VI., und ihrem ersten Ehemann Graf Raimund von Burgund. Er sollte seinem Großvater Alfons VI. in Kastilien und León als König folgen. Doch wurde er von Urracas zweitem Gemahl, Alfons I. von Aragonien, auf Galicien beschränkt, dessen Krone er im Jahr 1111 empfing. Als aber Urraca mit ihrem Gemahl in Streit geriet, beeinflusste sie den kastilischen Adel, sich zu erheben und Alfons 1122 zum König auszurufen.
    Nach einem langwierigen Krieg, den bereits seine Mutter Urraca im Jahr 1114 begonnen hatte, behauptete sich Alfons gegen seinen Stiefvater und behielt bei der Teilung im Jahre 1127 Kastilien, Leon, Asturien und Galicien; nur seinen Anteil an Navavarra trat er an Aragonien ab. Als 1134 sein Stiefvater starb, setzte Alfons sich schnell endgültig durch. Danach ordnete Alfons den Staat und kämpfte glücklich gegen die Mauren, so namentlich 1134 im Bund mit Aragonien und Navarra. Im Jahr 1142 wurde Coria zurückerobert und zwei Jahre später begann mit der Eroberung Córdobas eine weitere Erfolgsphase im Kampf gegen die Mauren, denn kurz darauf (1147) verloren die Muslime auch Calatrava und Almería. Allerdings eroberten die nordafrikaanischen Almohaden Córdoba, Coria und auch Almería – letztlich jedoch nur vorübergehend – wieder zurück. Bei den meisten seiner Feldzüge wurde Alfons VII. auch von kleineren Truppenteilen der übrigen christlichen Fürsten Spaniens unterstützt. Die von ihm verfügte Erbteilung unter seinen Söhnen Sancho III. (Kastilien) und Ferdinand II. (Léon) spaltete Spanien erneut.
    Alfons VII. wurde in der Kathedrale von Toledo beigesetzt.

    Nachkommen
    Im Jahr 1128 heiratete Alfons Berenguela von Barcelona, Tochter von Raimund Berengar III., Graf von Barcelona. Sie starb bereits 1149. Mit ihr hatte Alfons die folgenden Kinder:
    • Sancho III. (1134–1158), König von Kastilien
    • Ferdinand II. (1137–1188), König von León
    • Sancha (1137–1179), ∞ Sancho VI., König von Navarra
    • Konstanze (um 1138–1160), ∞ Ludwig VII., König von Frankreich
    Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete Alfonso im Jahr 1152 Richeza, die Tochter von Wladyslaw II., Seniorherzog von Polen. Mit ihr hatte er eine Tochter, Sancha (1155–1208), ∞ Alfons II., König von Aragón.
    Alfons hatte ferner eine illegitime Tochter, Urraca, ∞ García IV., König von Navarra.


    Literatur
    • Maurilio Pérez González: Crónica del Emperador Alfonso VII. Universidad de León 1997, ISBN 84-7719-601-X.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under Queen Urraca, 1109-1126. Princeton University Press 1982, ISBN 978-0691053448.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under King Alfonso VI, 1065-1109. Princeton University Press 1988, ISBN 978-0691055152.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla Under King Alfonso VII, 1126-1157. University of Pennsylvania Press 1998. ISBN 978-0812234527.
    Weblinks
    Commons: Alfons VII. (León) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Alfons heiratete Richeza von Everstein (von Polen) in 1152. Richeza (Tochter von Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene und Agnes von Österreich (Babenberger)) wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Richeza von Everstein (von Polen) wurde geboren in 1135 (Tochter von Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene und Agnes von Österreich (Babenberger)); gestorben am 16 Jun 1185.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Richeza_von_Everstein

    Richeza von Everstein (auch: Ryksa, Ricca, Riche, Richildis, Richza, Rikinsa) (* um 1135; † 16. Juni 1185) war eine Tochter von Wladyslaw II. von Polen und dessen Frau Agnes, einer Tochter des Markgrafen Leopold III. von Österreich. Sie war somit eine Cousine des Kaisers Friedrich Barbarossa.

    Leben
    Richeza heiratete mehrfach:
    • 1152 Alfons VII. von León und Kastilien († 21. August 1157). Ihr Sohn Ferdinand starb vor 1157, ihre Tochter Sancha von Kastilien heiratete Alfons II. von Aragonien. Nach dem Tod ihres Mannes verließ sie um 1159 Kastilien und ging an den Hofon Raimund Berengar IV., dem Vater von Alfons II. von Aragonien.
    • 1161 Raimund Berengar III., Graf der Provence († 1166). Sie hatten eine Tochter Dulcia II. (* 1165; † 1172).
    • _??_ Raimund V., Graf von Toulouse (* 1134; † 1194)?
    • 1167 Albrecht II. von Everstein (1135–1197/1202). Albrecht war ein Parteigänger Barbarossas in dessen Streit mit Heinrich dem Löwen. Er war der Sohn von Albrecht I. von Everstein und Judith von Schwalenberg sowie ein Enkel von Konrad Everstei. Sie hatten einen Sohn Albert (oder Albrecht) III. (* 1170).



    Literatur
    • Hans Dobbertin, Die Piastin Richeza von Everstein und ihre Verwandtschaft, Schriftenreihe der Genealogischen Gesellschaft Hameln 14, 1957

    Kinder:
    1. 5. Sancha von Kastilien wurde geboren in 21 Sep 1154 oder 1155; gestorben am 9 Nov 1208 in Villanueva de Sigena.

  5. 12.  Herr Wilhelm VII. (Guilhems, Guillem, Guillaume) von MontpellierHerr Wilhelm VII. (Guilhems, Guillem, Guillaume) von Montpellier (Sohn von Herr Wilhelm VI. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Sibylia de Mataplane); gestorben in 1173.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Montferrier (1146) - Herr von Tortosa (1157) - Herr von Castries (1157/58) - Herr von Clermont (1160) - Herr von Sauteragues (1168) - Herr von Minerval (1171)
    • Titel (genauer): 1146, Herrschaft Montpellier; Herr von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier (Okt 2017)

    Die Herrschaft Montpellier um die erst im Jahrhundert zuvor gegründete Stadt Montpellier wurde im 10. Jahrhundert von einer Gräfin von Maguelonne dem Bischof von Montpellier Ricuin II. (975 bezeugt) gegeben. Der Bischof wiederum gab Stadt und Teile der Herrschaft einem seiner Vasallen, Guilhem I., der bis dahin für ihn Montpelliéret (heute Ortsteil von Montpellier) beherrscht hatte. Diese (neue) Herrschaft Montpellier blieb im Besitz der Nachkommen Guilhems I., bis zum Aussterben der Familie mit Guilhem VIII. bzw. dessen Tochter Maria von Montpellier.

    Die Herren von Montpellier profitierten vom Aufschwung der Stadt und des Hafens in engen diplomatischen Beziehungen zur Republik Genua. Diese enge Beziehung half Guilhem VI. 1141 bei der Niederschlagung eines Volksaufstands. 1163 akzeptierten die Herren von Montpellier die Oberhoheit des Grafen von Toulouse.
    Guilhem VIII. heiratete in erster Ehe Eudokia Komnene, in zweiter Ehe Agnes de Castilia, obwohl die erste Ehe weiter bestand. Folglich wurden die Kinder aus der zweiten Ehe vom Papst als illegitim und damit nicht erbberechtigt angesehen, weshalb nach Guilhems Tod 1202 die Herrschaft Montpellier über Guilhems Tochter aus erster Ehe, Maria, und deren dritten Ehemann, Peter II., König von Aragón, X 1213, an das Haus Barcelona ging. Durch den Vertrag von Corbeil (1258) anerkannte König LuLudwig IX. von Frankreich Aragons Hoheit über Montpellier an, während gleichzeitig Aragon auf seine Ansprüche auf das Languedoc verzichtete (und Frankreich auf seien Ansprüche auf Nordkatalonien). Bei der Teilung des aragonesischen Besitzes unter den Enkels Peters 1276 wurde Montpellier dem Königreich Mallorca zugeschlagen. 1293 kaufte König Philipp IV. von Frankreich dem Bischof die Hoheit über die Stadt ab, setzt dann in Montpelliéret einen Rektor ein, der wiederum den König von Mallorca (als Vasallen des Königs von Frankreich) beaufsichtigte. 1349 verkaufte König Jakob III. von Mallorca Montpellier an Philipp VI. von Frankreich, um nach seiner Absetzung die Rückeroberung Mallorcas zu finanzieren; Philipp VI. gliedert Montpellier in die Domaine royal ein.
    1365 trat König Karl V. von Frankreich die Herrschaft Montpellier seinem Vetter und Schwager Karl II. von Navarra im Austausch gegen die Festungen Mantes und Meulan ab. 1367 und 1378 beschlagnahmt und 1381 zurückgegeben, wurde Montpellier am 28. Oktober 1382 endgültig in die Domaine royal integriert.

    Wilhelm + Matilde von Burgund. Matilde (Tochter von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne) wurde geboren in cir 1130; gestorben in vor 1172. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Matilde von BurgundMatilde von Burgund wurde geboren in cir 1130 (Tochter von Herzog Hugo II. von Burgund und Mathilde de Mayenne); gestorben in vor 1172.
    Kinder:
    1. 6. Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier wurde geboren in cir 1172; gestorben in Sep 1203.
    2. Marie von Montpellier


Generation: 5

  1. 16.  Graf Raimund Berengar III. von BarcelonaGraf Raimund Berengar III. von Barcelona wurde geboren in 1082 in Rodez (Sohn von Graf Raimund Berengar II. von Barcelona, der Flachskopf und Mathilde Guiskard); gestorben in 1131 in Barcelona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Barcelona, Girona und Osona

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_III._(Barcelona) (Aug 2023)

    Raimund Berengar III. der Große (* 1082 in Rodez; † 1131 in Barcelona) war Graf von Barcelona, Girona und Osona (ab 1082 zusammen mit Berengar Raimund II. und ab 1097 allein), Besalú, Cerdanya und Provence, im Heiligen Römischen Reich ab 1112, insgesamt bis zu seinem Tod in Barcelona 1131.

    Leben
    Er wurde 1082 in Rodez als Sohn Raimund Berengars II. geboren. Er folgte seinem Vater mitregierend zusammen mit seinem Onkel Berengar Raimund II. Nachdem sein Onkel 1097 ins Exil gezwungen worden war, wurde er alleiniger Herrscher.
    Während seiner Herrschaft wurden katalanische Interessengebiete beiderseits der Pyrenäen ausgedehnt. Durch Heirat oder Lehnsbindungen integrierte er in sein Reich fast alle katalanischen Grafschaften (ausgenommen Urgell und Peralada). Er übernahm die Herrschaft der Grafschaften Besalú (1111) und Cerdanya (1117) und die Provence (3. Februar 1112) durch die Heirat mit deren Erbin Dulcia von Gévaudan. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich im Osten bis Nizza.
    Im Bündnis mit dem Grafen von Urgell nahm er Barbastro und Balaguer ein. 1118 eroberte er Tarragona und baute es als Hauptsitz der Kirche in Katalonien wieder auf (zuvor waren die Katalanen kirchlich abhängig vom Erzbistum Narbonne). Er stellte auch wieder Beziehungen mit den italienischen Seerepubliken Pisa und Genua her und griff zusammen mit ihnen in den Jahren 1114 und 1115 die maurischen Piratenfestungen von Mallorca und Ibiza an. Diese wurden ihm tributpflichtig, viele christliche Sklaven dort wurden freigelassen. Ramon Berenguer III. griff mit Hilfe Pisas auch maurische Festlands-Stützpunkte wie Valencia, Lleida und Tortosa an.
    Zum Ende seines Lebens wurde Ramon ein Tempelritter. Er übergab die Provence seinem jüngeren Sohn Berengar Raimund I. von Provence und seine fünf katalanischen Länder seinem älteren Sohn Raimund Berengar IV. von Barcelona.

    Ehen und Nachkommen

    Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids. Mit ihr hatte Raimund Berengar III. eine Tochter:

    María, ⚭ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
    Seine zweite Ehe mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain (Haus Conteville), blieb kinderlos.

    Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor: [1]

    Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ⚭ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ⚭ Béatrice von Melgueil
    Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[2] ⚭ Alfons VII., König von Kastilien
    Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ⚭ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)[3]
    Mahalta von Barcelona, ⚭ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ⚭ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    ACHTUNG...?

    Unterschiede zur folgenden ersten Version von (Okt 2018):

    Ehen und Nachkommen

    Seine erste Frau María Rodríguez de Vivar († um 1105) war die zweite Tochter El Cids.
    Mit María hatte Raimund Berengar III. zwei Töchter:
    • María, ∞ Bernat III., Graf von Besalú († 1111)
    • Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ∞ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)

    Seine zweite Ehe war mit Almodis de Mortain, Tochter von Guillaume de Mortain.

    Am 3. Februar 1112 heiratete Raimund Berengar III. ein drittes Mal. Seine Frau wurde Dulcia von Provence (auch Douce, Dolça de Gévaudun), Erbin der Provence, Tochter Gilberts, Vicomte de Carlat.
    Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    • Tochter (* 1105/06; † vor 1112)
    • Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ∞ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    • Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ∞ Béatrice von Melgueil
    • Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    • Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[3] ∞ Alfons VII., König von Kastilien
    • Mahalta von Barcelona, ∞ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    • Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ∞ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Raimund heiratete Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan) am 3 Feb 1112. Dulcia (Tochter von Graf Gilbert von Gévaudan und Gräfin Gerberga von der Provence) wurde geboren am 1095 oder 1100; gestorben am 28.11.1127 oder 1130. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan)Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan) wurde geboren am 1095 oder 1100 (Tochter von Graf Gilbert von Gévaudan und Gräfin Gerberga von der Provence); gestorben am 28.11.1127 oder 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Provence und Vizegräfin von Millau, Gräfin von Barcelona durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dulcia_von_Gévaudan

    Dulcia (auch Douce oder Dolça sowie von Rouergue oder von Provence) (* 1095 oder 1100; † 28. November 1127 oder 1130)[1] war aus eigenem Recht Gräfin von Provence und Vizegräfin von Millau sowie durch Heirat mit Raimund Berengar III. Gräfin von Barcelona.

    Leben
    Dulcia war die ältere Tochter Gilberts von Gévaudan und Gerbergas von Provence. Nachdem ihr Vater ermordet worden war, verheiratete ihre Mutter sie am 3. Februar 1112[1] mit dem Grafen Raimund Berengar III. von Barcelona als seine dritte Frau. Dulcia war mütterlicherseits Erbin des südlichen Teils der Grafschaft Provence sowie väterlicherseits des Gévaudan und der Markgrafschaft Carlat.[2][1] Gerberga von Provence übertrug ihr diese Besitzungen zwei Tage vor der Hochzeit.[1]
    Dulcias Tod leitete eine Zeit der Instabilität in der Provence ein, da ihre Schwester Stephanie (französisch Étienne) Ansprüche auf das Erbe erhob. Die nachfolgenden Auseinandersetzungen zwischen Provenzalen und eingeheirateten Katalanen, die im Französischen Guerres Baussenques genannt werden, dauerten von 1144 bis 1162.[3]

    Die gemeinsamen Kinder mit Raimund Berengar III. waren:[4]
    • Tochter (* 1105/06; † vor 1112)
    • Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ∞ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    • Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ∞ Béatrice von Melgueil
    • Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    • Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[5] ∞ Alfons VII., König von Kastilien
    • Jimena von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ∞ Roger III., Graf von Foix[6]
    • Mahalta von Barcelona, ∞ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    • Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ∞ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Notizen:

    Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor:
    - Raimund Berengar IV. von Barcelona (* um 1113; † 1162), ⚭ Petronella von Aragón, Königin von Aragón, Tochter des Königs Ramiro II. dem Mönch und der Herzogin Agnes von Aquitanien
    - Berengar Raimund I. von Provence (* 1113/1114; † 1144), ⚭ Béatrice von Melgueil
    - Bernat von Barcelona (* 1115/1116; † nach 20. Januar 1117), jung gestorben
    - Berenguela oder (Berengaria) von Barcelona (* 1108 oder 1116; † Januar/Februar 1149),[2] ⚭ Alfons VII., König von Kastilien
    - Jimena (auch: Eixemena, Ximena) von Barcelona (* 1117/18; † nach 1136), ⚭ Roger III., Graf von Foix (Haus Comminges)[3]
    - Mahalta von Barcelona, ⚭ Wilhelm IV., Herr von Castellvell
    - Almodis von Barcelona (* um 1126; † nach 14. März 1175), ⚭ Ponce de Cervera, Vizegraf von Bas

    Unterschiedlich zur ersten Version..? (siehe unten Notizen)

    Kinder:
    1. 8. Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona wurde geboren in cir 1113; gestorben am 6 Aug 1162 in Borgo San Dalmazzo.
    2. Berenguela von Barcelona wurde geboren in 1108 in Barcelona; gestorben in Feb 1149; wurde beigesetzt in Kathedrale von Santiago de Compostela.
    3. Jimena (Ximene) von Barcelona

  3. 18.  König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch wurde geboren in 1075 (Sohn von Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez) und Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier)); gestorben am 16 Aug 1157 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster in Huesca.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1134-1157, Königreich Aragón; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramiro_II._(Aragón)

    Ramiro II. der Mönch (spanisch Ramiro el Monje, aragonesisch Remiro o Monche; * um 1075; † 16. August 1157 in Huesca)[1] war ein Infant von Aragón aus dem Haus Jiménez, der als jüngerer Sohn zunächst Geistlicher, Bischofselekt aber nach dem Tod seiner Brüder von 1134 bis 1137 (1157) der letzte König von Aragón seines Hauses war.[2]

    Mönch
    Ramiro war der jüngste Sohn des Königs Sancho Ramírez von Aragón-Navarra († 1094) aus dessen zweiter Ehe mit Felicia von Roucy; seine älteren Brüder waren die Könige Peter I. († 1104) und Alfons I. der Krieger († 1134). Offenbar schon von seinen Eltern für eine klerikale Laufbahn vorgesehen, hatte er seine frühen Jahre als Mönch in der südfranzösischen Abtei Saint-Pons-de-Thomières verbracht.[3]
    Im Ehekrieg seines Bruders Alfons I. gegen Königin Urraca von León-Kastilien war Ramiro 1112 als Abt in der königlich-leónesischen Abtei von Sahagún eingesetzt worden, nachdem sich Alfons gewaltsam gegen den Widerstand der Mönche und Bürger in die Kontrolle über sie gesetzt und den zu Urraca haltenden Abt Domingo vertrieben hatte. Von dem anonymen Chronisten der Abtei und Aragónesengegner war Ramiro deshalb als „falscher und böser Mönch“ (falso e mal monje) bezeichnet wurden.[4] Nachdem Urraca 1116 Sahagún wieder unter ihre Kontrolle bringen konnte, musste Ramiro ihr und dem zurückkehrenden Domingo weichen. Ähnlich hatte es sich auch bezüglich der Besetzung des Bischofstuhls von Burgos nach dem Tod des Bischofs García im Oktober 1114 zugetragen. Der für die Bischofswahlen autorisierte Primat der spanischen Kirche, Erzbischof Bernardo von Toledo, hatte noch im selben Monat auf einem Konzil in León im Konsens mit Königin Urraca den bisherigen Erzdiakon von Burgos, Pascual, zum neuen Bischof gewählt. Dies wiederum hatte Alfons nicht akzeptiert, der in der Kontrolle über Burgos stand, und stattdessen Ramiro von dem Domklerikern und Bürgern der Stadt wählen lassen. Nach einem schriftlichen Protest des Erzbischohofs hatte darauf Papst Paschalis II. beide Konfliktparteien zu einem Schiedsgespräch nach Rom zu Ostern 1116 bestellt.[5] Obwohl dieses ausgeblieben war, weil beide Parteien auf eine Romreise verzichtet hatten, hatte sich spätestens 1117 Pascual als amtierender Bischof in Burgos durchsetzen können, als er dort in jenem Jahr an einem allgemeinen Kirchenkonzil teilnehmen konnte. Nach seinem Tod im Oktober 1118 hatte Alfons, der gerade Saragossa belagerte, keine Einwände gegen die Wahl eines neuen Bischofs erhoben.[6] Von einem Amtsanspruch Ramiros war seither keine Rede mehr.

    König von Aragó
    Ramiro hatte danach die Jahre wieder als Mönch in der Abtei San Pedro el Viejo in Huesca verbracht, bis er im August 1134 zum Bischof von Roda-Barbastro gewählt wurde, um den in der Schlacht von Fraga gefallenen bisherigen Bischof zu ersetzen. Nur kurz darauf war am 7. September auch König Alfons I. gestorben, der keinen Erben besaß und deshalb sein Königreich testamentarisch an die Orden der Templer, Hospitaliter und den Rittern vom Heiligen Grab vermacht hatte. Weder der navarresischhe noch der aragónesische Adel war gewillt, diese Erbregelung zu akzeptieren. Nach zwei voneinander separierten Wahlgängen hatten die Großen beider Länder je einen eigenen Prätendenten zu ihrem König proklamiert und damit die seit 1076 bestehende Union zwischen beiden Königreichen aufgelöst. Während die Navarresen mit García IV. Ramírez einen illegitimen Abkömmling der Jiménez-Dynastie wählten, hatten die Aragónesen den Mönch Ramiro als den letzten legitim geborenen Angehörigen des aragónesischen Zweigs der Dynastie gewählt.[7] Obwohl dieser bereits geistliche Weihen empfangen hatte, war dieser Vorgang in aller Eile und ohne Rückfrage mit dem Papst, dessen Dispens nach kanonischem Recht erforderlich gewesen wäre, vonstattengegangen. Der seit dem 13. Jahrhundert vielzitierten, aber als legendenhaft einzustufenden Erzählung nach habe es unter den Aragónesen auch Widerstand gegen die Thronerhebung eines Mönches gegeben. Als Ramiro davon erfuhr, habe er das Gerücht verbbreiten lassen, in Huesca eine Glocke (Campana de Huesca) gießen zu wollen, deren Klang durch das ganze Königreich schallen werde. Nachdem die Großen daran Anteil haben wollten und in Huesca eingetroffen waren, habe Ramiro nacheinander jene zwölf ihm widerstrebenden Adligen zu Privataudienzen zu sich rufen lassen, um sie in seinem Gemach eigenhändig zu enthaupten. Nachdem er elf der Köpfe zu einem Kreis angeordnet hatte, hatte er den Kopf des Anführers der Rebellen als Glockenklöppel mittig über dem Kreis aufhängen lassen. Und nachdem die anderen Adligen dieses Exempels ansichtig geworden waren, sei jeder weitere Widerstand verstummt.[8][9]
    Gleich nach seiner Wahl hatte Ramiro sich im Frühjahr 1135 mit García IV. von Navarra bei Vadoluongo getroffen, um dort die Trennung von Navarra und Aragón formal anzuerkennen. Dabei hatte sich jedoch der neue navarresische König als „Sohn“ in ein Adoptionsverhältnis zu Ramiro als seinem „Vater“ begeben und diesem einen Führungsanspruch zugestanden. Zugleich schien Ramiro damit auch eine Erbregelung angestrebt zu haben, die in absehbarer Zeit wieder zu einer Vereinigung Aragóns mit Navarra geführt hätte. Dieses Ansinnen war allerdings von García schnell wieder zunichtegemacht worden, als dieser noch im selben Jahr gegenüber König Alfons VII. von León-Kastilien als seinem Oberherren huldigte. Im Spätjahr 1135 war der leónesiscche König, der sich zuvor zum „Kaiser von ganz Spanien“ hat krönen lassen, unter Begrüßung des Bischofs und der Stadtoberen in Saragossa eingezogen, was Ramiro hinnehmen musste.[10] Als muslimisches Taifa-Königreich war Saragossa einst ein Vasalll von León-Kastilien gewesen, bis es 1118 von Alfons I. für Aragón erobert worden war. Und eben dessen Stiefsohn Alfons VII. forderte nun die Rückkehr des „Königreichs Saragossa“ (regnum Cesaraugustanum) unter die Lehnshoheit seines Reiches ein. Dazu hatte er Vorbereitungen zur Belehnung des ihm scheinbar treuen Königs von Navarra mit Saragossa in die Wege geleitet. Ramiro hatte von Jaca aus dem tatenlos zusehen müssen und hatte um dieselbe Zeit sich mit Agnes (Inés) verheiratet, einener Tochter des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien. Indes im Sommer 1136 hatte sich die Lage erneut geändert, als García von Navarra sich gegen den „Kaiser“ erhob. Dieser hatte nun die Annäherung an Ramiro gesucht und ihm dazu Saragossa als Lehen zurückerstattet, womit die Eroberungen der ersten Könige Aragóns für das Königreich bewahrt werden konnten.
    Im Juli 1136 hatte Agnes die Tochter Petronella geboren, die Ramiro sogleich zu seiner Erbin bestimmte und ihre Verheiratung plante. Im Konsens mit den aragónesischen Großen hatte Ramiro am 11. August 1137 in Barbastro seine Tochter mit dem mächtigen katalanischen Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona verlobt, womit der Erbfall Aragóns an das Haus Barcelona und damit die historische Vereinigung mit Katalonien zur „Krone Aragón“ eingeleitet wurde. Nur wenige Monate darauf, am 13. September 1137, hatte Ramiro in Saragossa die Regierungsgewalt über Aragón an seinen Schwiegersohn übertragen und sich wieder in das Kloster San Pedro el Viejo in Huesca zurückgezogen, um wieder dem Leben eines Mönchs nachzugehen. Die Ehe mit Agnes hatte offenbar schon kurz nach der Geburt von Petronella faktisch keinen Bestand mehr gehabt; sie wird in einer Urkunde vom Oktober 1136 letztmals in Aragón genannt. Sie taucht erst fünf Jahre später als Nonne in der Abtei Fontevrault wieder auf, wo sie um 1159 gestorben war. Ramiro selbst ist am 16. August 1157 in seinem Kloster in Huesca gestorben, wo er auch bestattet wurde. Den Königstitel hatte er noch bis zu seinem Tod weitergeführt.



    Literatur
    • Thomas N. Bisson: The Medieval Crown of Aragon: A Short History. Clarendon Press, Oxford 2000
    • Ana Isabel Lapena Paúl: Ramiro II de Aragón. El rey monje (1134-1137). Trea, Gijón 2008
    • Antonio Ubieto Arteta: La fecha de la muerte de Ramiro II de Aragón. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 3, 1947/48, S. 474–475.
    • Antonio Ubieto Arteta: Navarra-Aragón y la idea imperial de Alfonso VII de Castilla. In: Estudios de Edad Media de la Corona de Aragón. Band 6, 1953/55, S. 41–82.
    • Antonio Ubieto Arteta: Los esponsales de la reina Petronilla y la creación de la Corona de Aragón. Zaragoza, 1987.
    • Josep Serrano Daura: La donación de Ramiro II de Aragón a Ramón Berenguer IV de Barcelona, de 1137, y la institución del „casamiento en casa“. In: Hidalguía. Band 270, 1998, S. 709–719.
    • Elena Lourie: The Will of Alfonso I, "El Batallador," King of Aragon and Navarre: A Reassessment, in: Speculum 50, 1975, S. 635–651.
    • Szabolcs de Vajay: Ramire II le Moine, roi d’Aragon, et Agnès de Poitou dans l’histoire et dans la legend. In: Mélanges offerts à René Crozet. Band 2, 1966, S. 727–750.
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under Queen Urraca 1109-1126. Princeton University Press, 1982 (online).
    Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1 Zum Sterbedatum vgl. Ubieto Artea (1947/48), S. 475.
    2 Charles Cawley, Medieval lands [1]
    3 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 80.
    4 Julio Puyol y Alonso (Hrsg.): Las crónicas anónimas de Sahagún. In: Boletín de la Real Academia de la Historia. Band 76, 1920, §27, S. 339–343.
    5 Jacques Paul Migne (Hrsg.): Paschalis II papæ epistolæ et privilegia. In: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Band 163, Sp. 380.
    6 Vgl. Reilly (1982), §8, S. 232–235.
    7 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §62, S. 84–85 (online).
    8 T. Ximénez de Embún y Val (Hrsg.): Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa. 1876, §20, S. 86–87.
    9 Eine kurze Notiz in den Annales Toledanos bestätigt für das Jahr 1136 (Era MCLXXIV) den gewaltsamen Tod mehrerer „mächtiger Männer“ in Huesca, allerdings bleiben die genauen Umstände dieses Ereignisses im unklaren. Enríque Flórez (Hrsg.): Annles Toledanos I. In: España Sagrada. Band 23, 1767, S. 388.
    10 Glenn Edward Lipskey (Hrsg.): Chronica Adefonsi imperatoris. In: The Chronicle of Alfonso the Emperor. 1972, Buch I, §63-66, S. 85–87.
    Weblinks
    Commons: Ramiro II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag auf Medieval Lands

    Name:
    Als Mönch zum König erhoben, gab er die Regentschaft 1137 an seinen Schwiegersohn Raimund Berengar ab und zog sich wieder zurück. Den Königstitel führte er bis zu seinem Tod.

    Ramiro + Agnes (Inés) von Aquitanien. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) und Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)) gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Agnes (Inés) von Aquitanien (Tochter von Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) und Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)); gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.
    Kinder:
    1. 9. Petronella von Aragón (Jiménez)

  5. 20.  Graf Raimund von BurgundGraf Raimund von Burgund wurde geboren in cir 1080 (Sohn von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)); gestorben in 1107; wurde beigesetzt in Kathedrale, Santiago de Compostela.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1093, Galizien; Graf von Galicien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_von_Burgund (Okt 2017)

    Raimund von Burgund (spanisch Raimundo de Borgoña, französisch Raymond de Bourgogne; † 20. September 1107 in Grajal de Campos) war ein franko-burgundischer Adliger im späten 11. und frühen 12. Jahrhundert aus dem Haus Burgund-Ivrea, der bedingt durch seine Ehe mit der späteren Königin Urraca von León-Kastilien (* 1080, † 1126) der Stammvater der spanischen Linie seiner Dynastie wurde, die einschließlich des Zweiges Trastámara bis zum Jahr 1555 über das Königreich León-Kastilien herrschte.

    Leben
    Raimund war ein nachgeborener Sohn des Grafen Wilhelm I. von Burgund und dessen Frau Stephanie, einer seiner Brüder war Erzbischof Guido von Vienne, der spätere Papst Calixtus II. Die Familie war fränkischer Abstammung und beherrschte die burgunndische Freigrafschaft gelegen im damaligen Hochburgund, deren Territorium etwa der heutigen französischen Region Franche-Comté entsprach. Über seine frühen Jahre ist nichts weiter bekannt, außer dass er erstmals um 1086 in einer Schenkung seines Vaters an die Abtei Cluny als urkundlicher Zeuge auftritt.[1]
    Raimund hatte sich wahrscheinlich bereits im Frühjahr 1087 im Gefolge seines Schwagers, Herzog Odo I. von Burgund, befunden, als dieser einen Heerzug nach Spanien zum Kampf gegen die muslimischen Almoraviden anführte. Der Herzog war einem Hilfsasaufruf des Königs Alfons VI. von León-Kastilien gefolgt, der mit seiner Tante Konstanze verheiratet gewesen war. Vereint mit den spanischen Kräften hatten sie das von den Mauren gehaltene Tudela belagert, dessen Einnahme allerdings im April 108087 scheiterte. Der spanische König hatte aber die Anwesenheit der Franzosen zu politischen Händeln genutzt und wohl hier die Ehe seiner ältesten Tochter Urraca mit Raimund arrangiert. Während die meisten französischen Ritter nach dem Abbruch deder Belagerung in ihren Heimmarsch angetreten hatten, war Herzog Odo und mit ihm wohl auch Raimund mit dem königlichen Hof nach León gezogen, wo die Verlobung offiziell bekannt gegeben wurde.[2] Unter dem einheimischen Adel hatte diese Verbindung ambivalente bis ablehnende Reaktionen hervorgerufen, galt doch Urraca als älteste Tochter des Königs bei gleichzeitigem Fehlen eines Sohnes als dessen Haupterbin, womit faktisch die Übernahme des Thrones durch einen Landesfremden abzusehen warar. Außerdem drohte durch diese Ehe der französisch-burgundische Einfluss am leónesischen Hof nun übermächtig zu werden, der bereits durch die Ehe der Konstanze mit dem König und der von ihr protegierten burgundischen Abtei Cluny etabliert worden war. Offenbar in Reaktion gegen diese Ehe waren noch im selben Jahr in Galicien Aufstände ausgebrochen, die von dem Bischof von Santiago de Compostela, Diego Peláez, angeführt wurden. Die Rebellen hatten sich offenbar für die Erbrechte ihres ehemaligen Königs García eingesetzt, der seit Jahren in Gefangenschaft lebte, und dafür wohl die Unterstützung des anglo-normannischen Königs Wilhelm dem Eroberer erhofft.[3] Weil dieser aber noch im selben Jahr gestorben war, war der Aufstand bis spätestens 1088 zusammengebrochen und Bischof Diego gefangen genommen wurden.
    Spätestens nach dem Tod des Exkönigs García am 22. März 1090 war Raimund von seinem Schwiegervater als regierender Graf in Galicien eingesetzt wurden, als der er erstmals am 27. Februar 1091 urkundlich genannt wird.[4] Auch war um dieselbe Zeiit seine Ehe mit Urraca formalisiert wurden und offenbar hatte Alfons VI. von da an die Nachfolge seines Schwiegersohns auf den Thron in Erwägung gezogen.[5] So war die Position Raimunds in Galicien im Zuge eines Investiturstreits mit Papst Urbaban II. um die Besetzung des Bischofsstuhls von Santiago de Compostela gefestigt wurden, indem zunächst der Clunizianer Dalmacio und schließlich 1096 Diego Gelmírez mit dem Kirchenamt betraut wurden, welcher zuvor der Privatnotar Raimunds gewesesen war. Vor allem Gelmírez sollte sich auch über den Tod Raimunds hinaus als entscheidender Interessenwahrer der burgundischen Partei erweisen, die schon 1093 durch die Ehe der Königstochter Theresia mit Heinrich von Burgund noch einmal gestärkt worden war. Im selben Jahr war der uneheliche Infant Sancho Alfónsez geboren wurden und Königin Konstanze gestorben, wodurch Raimund seine Thronfolge zunehmend bedroht sah. Um seine Position innerhalb der königlichen Familie zu stärken hatte er 1095 für die Unterstützung seines Schwagers Heinrich diesem bereitwillig die Grafschaft Portugal übertragen, die südliche Grenzprovinz Galiciens zu Al-Andalus. Dort hatte Raimund im November 1094 vor Lissabon eine Niederlage gegen die Almoraviden hinnehmen müssen, worauf die Stadt verloren gegangen war.[6]
    Fortan hatte sich Raimund beständig am königlichen Hof aufgehalten, um so seinen Einfluss auf die Nachfolgeregelung zu wahren. Allerdings hatte er seinen Absturz in der Gunst seines Schwiegervaters und dessen Hinwendung zu dem Bastardsohn Sanchcho nicht verhindern können. Bis spätestens 1106 hatte Alfons VI. dessen Mutter Zaida geheiratet, die als „Elisabeth“ zum Christentum konvertiert war und damit ihren Sohn zu einem legitimierenden Status verhalf. Zwar hatten Raimund und Urraca mit der Geburt des Alfonso Raimúndez 1105 bereits einen eigenen Sohn vorweisen können, doch hatte der alte König Alfons VI. im Mai 1107 auf einem Hoftag in León durch die Proklamation des Infanten Sancho als Thronfolger vollendete Tatsachen geschaffen.
    Diese Niederlage hatte Raimund nicht lange überlebt; er war überraschend am 20. September 1107 nach einer schnell verlaufenden Krankheit in seiner Burg Grajal de Campos gestorben.[7] Seine Bestattung in der Kathedrale von Santiago de Compostela, deren Ausbau er entscheidend mitangetrieben hatte[8], wurde von Bischof Diego Gelmírez veranlasst.
    Im Ringen um den Thron von León war Raimund nicht einmal ein Jahr nach seinem Tod doch noch ein postumer Erfolg beschieden, als am 30. Mai 1108 der Infant Sancho in der Schlacht von Uclés von den Mauren getötet wurde und Alfons VI. nun doch Urraca zur Thronerbin bestimmen musste. Diese hatte den Thron für ihren Sohn bewahren können, womit das fränkische Haus Burgund-Ivrea das Erbe des baskischen Hauses Jiménez antreten konnte.

    Sonstiges
    Raimund von Burgund war einer der ersten Franzosen im Norden Spaniens; nach erfolgter Rückeroberung (reconquista) kamen in der Zeit der Wiederbesiedlung (repoblación) im 12. und 13. Jahrhundert weitere ins Land, über die jedoch so gut wie nichts bekannt ist. Geographische Bezeichnungen im Süden der Provinz Salamanca wie Sierra de Francia, Peña de Francia oder Río Francia könnten an diese Zeit erinnern.

    Titel (genauer):
    Ab 718 begann von Asturien aus die Reconquista, die Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Mauren. Ab 1086 wurden vom König von Asturien-León Kreuzfahrer ins Land geholt, die beim Kampf gegen die Mauren helfen sollten. Unter den Rittern waren Mitglieder der Familie der Herzöge von Burgund. Diese, selbst ein Zweig der in Frankreich herrschenden Kapetinger, waren jüngere Söhne der Herzöge, die in ihrem Land nicht zur Nachfolge berufen waren und aus Abenteuerlust nach Portugal gingen, damals noch ein Grenzland zu den maurischen Staaten. Der erste Burgunder, der das Gebiet des heutigen Portugals erreichte, war Graf Raymond von Armous, der Urraca von Kastilien, die Erbtochter Alfons’ VI., heiratete und 1093 Graf von Galicien wurde.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Portugal_unter_den_Burgunderherrschern (Aug 2023)

    Raimund heiratete Königin Urraca Alfónsez von León in 1091. Urraca (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Konstanze von Burgund (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1080; gestorben am 8 Mrz 1126 in Saldaña, Provinz Palencia; wurde beigesetzt in Abtei San Isidoro in León. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Königin Urraca Alfónsez von LeónKönigin Urraca Alfónsez von León wurde geboren in cir 1080 (Tochter von König Alfons VI. von León (von Kastilien) und Konstanze von Burgund (Kapetinger)); gestorben am 8 Mrz 1126 in Saldaña, Provinz Palencia; wurde beigesetzt in Abtei San Isidoro in León.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1109 bis 1126; - Königin von León - Königin von Galicien - Königin von Kastilien

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Urraca_(León) (Okt 2017)

    Urraca (* um 1080; † 8. März 1126 wohl bei Saldaña, Provinz Palencia) war von 1109 bis zu ihrem Tode eine Königin von León, Galicien und Kastilien aus dem Haus Jiménez. Sie war die erste aus eigenem Geburtsrecht heraus herrschende Königin des mittelalterlichen Europas.

    Urraca war das älteste Kind von König Alfons VI. von León-Kastilien und dessen zweiter Frau Konstanze von Burgund, die dem französischen Geschlecht der Kapetinger angehörte. Sie wurde vermutlich im Spätjahr 1080 geboren, da ihre Eltern nicht vor dem Herbst 1079 geheiratet hatten.[1] Aufgezogen wurde sie im Haushalt des einflussreichen leónesischen Großen Pedro Ansúrez, der ein enger Vertrauter ihres Vaters war. Im Jahr 1085 eroberte Alfons VI. die alte westgotische Hauptstadt Toledo von den Mauren zurück und begründete damit den Vorrang von León als führende Macht auf der iberischen Halbinsel, indem er sich in die Würde eines „von Gott eingesetzten Herrschers über alle Nationen von Spanien“ (Deo constitutus imperator super omnes Spanie nationes) einsetzte.[2]
    Die Ehe ihrer Eltern hatte eine politische und dynastische Bande des leónesischen Herrscherhauses mit dem französischen Haus Burgund eingeleitet, die sich als richtungsweisend für die Biographie Urracas wie auch für das Königshaus selbst herausstellen sollte. Im Jahr 1087 zog ihr Onkel, Herzog Odo I. von Burgund, nach Spanien, um sich im Kampf gegen die Mauren zu engagieren. Dessen Gefolge gehörte sein Schwager Raimund von Burgund an, mit dem Urraca vermutlich noch im selben Jahr verlobt wurde.[3] Nachdem ihr Onkel García im Jahr 1090 nach langjähriger Gefangenschaft gestorben war, avancierte sie in Ermangelung weiterer männlicher Familienangehöriger zur potentiellen Erbin ihres Vaters und ihre Ehe mit Raimund wurde kurz daraauf formalisiert. Einige Jahre später wurde ihr Cousin Heinrich von Burgund mit ihrer jüngeren Halbschwester Theresia verheiratet. Raimund wurde dazu von Alfons VI. zum Grafen von Galicien ernannt, was den Widerstand des einheimischen Adels gegen diese Einsetzung eines Landesfremden provozierte; dieses Aufbegehren konnte jedoch schnell gebrochen werden. Nach der Geburt des Infanten Sancho Alfónsez im Jahr 1093 schmälerten sich jedoch die Thronfolgeaussichten Urracas und Raimunds.
    Um dieselbe Zeit setzten die Almoraviden von Afrika aus auf die iberische Halbinsel über, welche innerhalb weniger Jahre die zersplitterten maurischen Taifa-Königreiche beseitigten und somit wieder eine bedrohliche muslimische Macht bildeten. Um die Südwestgrenze zu sichern, wurde Raimund im Mai 1093 mit dem Territorium südlich von Galicien um die Städte Santarém, Cintra und Lissabon ausgestattet, dem Gebiet der Grafschaft Portugal; allerdings verlor er bereits im Folgejahr Lissabon an die Almoraviden.[4] Im April 1097 vergab Alfons VI. die Grafschaft Portugal an Heinrich von Burgund, während Raimund zu einem ständigen und machtvollen Mitglied des königlichen Rats aufgestiegen war. Urraca gebar in dieser Zeit zwei Kinder: Sancha (* vor 1095) und Alfonso Raimúndez (* 1104).

    Thronfolge
    Zwischen den Jahren 1107 und 1109 schwanden die Aussichten Urracas auf die Nachfolge ihres Vaters zuerst völlig, bis sie am Ende dieser zwei Jahre doch den Thron besteigen konnte. Im Mai 1107 wurde zunächst ihr Halbbruder Sancho vom Vater zum alleinigen Erben designiert, worauf im September des gleichen Jahres Raimund starb und damit die Interessen Urracas am Hof zugunsten der ihres Schwagers Heinrich von Portugal neutralisiert schienen. Lediglich die Regierung in der Grafschaft Galicien konnte sie in ihrem Namen weiterführen, als deren Herrin sie sich in ihrer ersten ausgestellten Urkunde vom 13. Dezember 1107 bezeichnete.[5] Am 21. Januar 1108 bestätigte sie sich in ihrem Besitz als „Herrscherin von ganz Galicien“ (tocius Gallecie imperatrix).[6] Der Tod ihres Halbbruders Sancho am 29. Mai 1108 in der Schlacht von Uclés stellte sie dann unerwartet wieder in das Zentrum der Überlegungen ihres Vaters in der Nachfolgefrage, als dessen älteste Tochter sie nun am ehesten die Rolle des potentiellen Thronfolgers übernehmen konnte.[7]

    Wohl ihm August 1108 wurde Urraca in Segovia von ihrem Vater mit dem König Alfons I. „dem Krieger“ von Aragón verlobt, was einige Probleme nach sich zog. Zum einen waren sie als Cousins zweiten Grades in einem nach kirchlichen Maßstäben zu naheen Grad miteinander verwandt; Sancho III. von Navarra war ihr gemeinsamer Urgroßvater, was das Missfallen des Klerus unter der Führung des Erzbischofs von Toledo hervorrief. Zum anderen war der machtvolle leónesisch-kastilische Adel nicht für die Herrschaft eines Landesfremden zu begeistern. Weiterhin führte diese Ehe zu einer Vertiefung der innerfamiliären Kluft zwischen Urraca und ihrem Schwager Heinrich von Burgund, der Ambitionen auf die Regentschaft im Königreich für den noch unmündigen Infanten Alfonso Raimúndez hegte. Im Mai 1109 wurde Urraca in der symbolträchtigen Stadt Toledo, der Hauptstadt der westgotischen Vorgänger, im Beisein „aller Adligen und Grafen von Spanien“ von ihrem Vater offiziell zur Erbin proklamiert.[8] Schon am 1. Juli 1109 starb Alfons VI. in Toledo und am 22. Juli 1109, einen Tag nach seiner Beisetzung, beurkundete Urraca eine Privilegierung zugunsten der Kirche von León als „Königin von ganz Spanien“ (Urraka dei nutu totius yspanie regina).[9] Zur Bekräftigung ihrer Alleinherrschaft erweiterte sie ab 1110 ihren Titel um den von den Königen Léons traditionell reklamierten imperialen Charakter in „Urraca, in Gottes Gnaden Königin und Imperatorin (Kaiserin) von Spanien…“ (Vrracha, Dei gratia regina et imperatrix Yspanie).[10]

    Ehe und Krieg mit Aragón
    Heinrich von Portugal hatte sich schon kurz vor der Machtübernahme Urracas vom Hof distanziert und seine Position in Portugal nach erfolgreichem Kampf gegen die Mauren gefestigt. Urraca zog derweil nach Monzón de Campos, wo sie ungeachtet des Protests des Erzbischofs von Toledo im Oktober 1109 die Hochzeit mit Alfons I. von Aragón beging.[11] Ihr zweiter Ehemann hatte sich einen Namen als großer Krieger gegen die Mauren gemacht, der Aragón als zweite christliche Macht in Spanien etabliert hatte; allerdings wurde ihm auch eine homosexuelle Neigung nachgesagt. Mit sechsunddreißig Jahren war die Ehe mit Urraca seine erste und sollte zugleich auch die einzige seines Lebens bleiben. Nach der Hochzeit begleitete Urraca ihren Mann aauf einen Feldzug gegen den Herrscher von Saragossa und war am 24. Januar 1110 bei dem Sieg in der Schlacht von Valtierra zugegen. Im Mai desselben Jahres zog das Paar nach Galicien, wo es eine Revolte gegen ihre Herrschaft niederschlug.[12] Der Widerstand des galicischen Adels richtete sich vornehmlich gegen Alfons I. von Aragón und trat für die Erbrechte des jungen Alfonso Raimúndez ein. Aber auch zwischen den Eheleuten kam es um diese Zeit zum Bruch, verursacht wahrscheinlich von außerehelichen Beziehungen Urracas und dem gewalttätigen Naturell Alfonsos. Gegen ihn erhob sie den Vorwurf der physischen Gewalt.[13]
    Im Sommer 1110 kehrte Alfons allein nach Aragón zurück, um den Krieg gegen Saragossa fortzuführen, worauf Urraca mit der Unterstützung ihres Adels und Klerus nun ihre selbstständige Regierung beginnen konnte. Um dieselbe Zeit traf in León die Nachricht von der ablehnenden Haltung des Papstes bezüglich der Anerkennung ihrer Ehe ein; der Pontifex maximus forderte Urraca unter Androhung der Exkommunikation zur Trennung von Alfons auf.[14] Ihr Ehemann war allerdings nicht bereit, eine Trennung und den damit verbundenen Machtverlust zu akzeptieren und rüstete darauf zum Machtkampf mit Urraca. Mit ihm verbündete sich nun auch Heinrich von Portugal, der sich von einem Sieg über Urraca eigenen Machtgewinn versprach. Am 26. Oktober 1111 musste Urraca gegen ihre Feinde in der Schlacht von Candespina eine erste schwere Niederlage hinnehmen, bei der ihr Liebhaber, Graf Gómez González, getötet wurde.[15] Allerdings gelang es ihr darauf, die gegnerische Allianz zu zersprengen, indem sie Heinrich durch die Übertragung der Burgen von Zamora und Ceia auf ihre Seite ziehen konnte. Anschließend ließ sie ihren Sohn am 19. September 1111 in Santiago de Compostela als Alfons VII. zum König proklamieren, der damit als Gegenpräteendent zu Alfons I. von Aragón aufgebaut wurde. Allerdings musste danach ein weiteres ihrer Heere bei Viadangos eine erneute Niederlage gegen Alfons I. von Aragón hinnehmen, der bis zum Jahresende sowohl Toledo wie auch León unter seine Kontrolle brachte.
    Im Winter 1111/12 konsolidierte Urraca ihre Herrschaft in Galicien und richtete die Moral ihrer Gefolgsleute wieder auf. Das Bündnis mit ihrem Schwager Heinrich musste sie allerdings mit weiteren Gebietsabtretungen an ihn bezahlen. Im Frühjahr 1112 ging sie in die Offensive und konnte ihren Ehemann in Astorga einschließen. Ein Entscheidungskampf lag aber nicht in Urracas Absicht; stattdessen nutzte sie ihre militärische Überlegenheit, um eine Versöhnung mit Alfons I. von Aragón zu erzwwingen, den sie noch immer als Gegengewicht zu ihrem Schwager Heinrich von Portugal gebrauchte, für dessen künftige Unterstützung sie nicht mit weiteren Gebietsabtretungen zahlen wollte. Zwar starb Heinrich noch im Sommer 1112, doch führte desseen Witwe seine energische Machtpolitik für ihren Sohn Alfonso Enríquez fort. Im Sommer 1112 nahmen Urraca und der König von Aragón noch einmal ihr Eheleben auf, bis schließlich Abt Pontius von Cluny als päpstlicher Legat erschien, der noch einmal die Annullierung der Ehe seitens des Papstes verkündete.[16] Nach einigen weiteren Händeln kehrte Alfons „der Krieger“ am Ende des Jahres für immer in sein eigenes Königreich zurück und Urraca konnte endgültig die selbstständige Herrschaft übeer León und Kastilien übernehmen. Im Frühjahr 1113 vertrieb sie die letzten aragónesischen Garnisonen aus Burgos, was besonders von dem muslimischen Geschichtsschreiber Ibn al-Kardabus mit großer Genugtuung kommentiert wurde, war doch dem größten Maurenkämpfer dieser Zeit die schwerste Niederlage von dessen eigener Frau zugefügt wurden.[17] Diese Erfolge musste sie allerdings mit der Etablierung der Familie ihrer Halbschwester Theresia in der Grafschaft Portugal bezahlen, die ihr gegenüber eine gleichberechtigte Stellung beanspruchte.

    Unruhige Jahre
    Die weitere Herrschaft Urracas war durch ständige innere Unruhen und zahlreiche externe Kämpfe gekennzeichnet. Alfons I. von Aragón hielt weiter an seinem Herrschaftsanspruch über Kastilien fest, ihre Schwester Theresia opponierte im Verborgenen gegen sie und besonders südlich des Duero kam es zu wiederholten Revolten lokaler Adliger. Weiterhin war Toledo den Überfällen der Mauren von Córdoba ausgesetzt. Im Jahr 1115 wurden deshalb mehrere Feldzüge in das Gebiet von Córdoba durchgefühhrt, bei denen unter anderem der Statthalter der Almoraviden fiel. Im Frühjahr 1116 rebellierte der mächtige galicische Graf Pedro Froilaz de Traba, der Santiago de Compostela besetzte. Urraca musste mit Heeresmacht gegen ihn ziehen, um die Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Um die Lage in Galicien zu stabilisieren, verbündete sie sich mit dem einflussreichen Erzbischof Diego Gelmírez.[18] Nachdem sie nach Sobroso gezogen war, wurde sie dort von den vereinten Kräften ihrer Schwester und Pedro Froilaz belagert, worauf sie sich nach Santiago de Compostela zurückziehen musste.[19]
    Um die Grenzprovinz von Zamora gegen die Angriffe der Mauren zu stabilisieren, siedelte Urraca am 3. Juni 1116 in León den noch jungen Ritterorden der Hospitaliter mittels Landschenkungen in dieser Region an.[20] Anschließend ging sie gegen ihren ehemaligen Gatten vor und entriss ihm im August 1116 erfolgreich die Herrschaft über Sahagún.[21] Um die unterschwellige Opposition in Galicien zu beruhigen, berief Urraca noch in Sahagún ein Konzil ihres Adels und Klerus ein. Im Namen ihres Sohnes opponierte Diego Gelmírez gegen sie und verbündete sich dabei mit der Familie des Pedro Froilaz und den Grafen von Lara. Indem Urraca nun ihren elfjährigen Sohn in der formellen Herrschaft über Galicien anerkannte, konnte sie der Fronde deden Wind aus den Segeln nehmen.[22] Und auch mit ihrem früheren Ehemann kam sie gegen Jahresende 1116 zu einem friedlichen Ausgleich, indem sie mit ihm in Burgos einen Frieden mit einvernehmlicher Gütertrennung schloss, wobei Alfons I. von Aragón auf alle Herrschaftsrechte in León und Kastilien verzichtete.[23] Lediglich die Herrschaftsrechte auf Burgos selbst blieben umstritten, was aber keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr zur Folge hatte, da sich Alfons I. von Aragón die nächsten Jahre ganz auf den Krieg gegen die Mauren um Saragossa konzentrierte. Der hartnäckigste Widerstand gegen die Regierung Urracas ging stattdessen von ihrer Halbschwester Theresia aus, die sich seit November 1117 in ihren Urkunden „Königin von Portugal“ nannte und damit separatistische Bestrebungen zeigte.[24]
    Als Urraca im Juli 1117 in Santiago de Compostela mit Erzbischof Diego Gelmírez zu einer Unterredung zusammentraf, brach ein Volksaufstand aus, der sich hauptsächlich gegen die episkopale Stadtherrschaft richtete. Die Königin und der Bischof konnten vor den Rebellen zunächst in einen neu gebauten Turm der Kathedrale fliehen, der dann aber in Brand gesetzt wurde. Während der Erzbischof auf unbekannten Wegen aus der Stadt fliehen konnte, musste sich Urraca der aufgebrachten Volksmenge stellen, von der sie mit Steinen beworfen und an den Kleidern gerissen wurde. Gerettet wurde sie von einem herannahenden Heer des Grafen Pedro Froilaz, in dessen Gefolge sich auch ihr Sohn befand. Nachdem der Aufruhr augenblicklich beendet war, ging Urraca trotz ihrer Misshandlung milde mit dem Stadtvolk zu Gericht. Die bischöfliche Herrschaft wurde wiederhergestellt und nur die Rädelsführer wurden zum Exil und Güterkonfiszierung verurteilt.[25] Etwa zur selben Zeit griffen die Almoraviden die Grafschaft Portugal an und belagerten Coimbra. Urraca nutzte sogleich die Bedrängnis ihrer Schwester, um sich wieder in die Herrschaft über Zamora und Toro zu setzen, die sie einst an Heinrich von Portugal hatte abtreten müssen. Auch gelalang es ihr, einige Familien des galicisch-portugiesischen Grenzadels auf ihre Seite zu ziehen, womit sie die Machtstellung ihrer Schwester zusätzlich schwächte. Als Resultat des Friedens mit Aragón konnte Urraca ihre Herrschaft im Gebiet südlich des Duero wieder restaurieren und mit ihrem Sohn am 16. November 1117 in Toledo einziehen, der dort zum Imperator über ganz Spanien proklamiert wurde.[26]
    Gegen Jahresende 1117 starb Urracas langjähriger Vertrauter und väterlicher Freund Graf Pedro Ansúrez. In seine Position als erster königlicher Ratgeber wurde nun der kastilische Graf Pedro González de Lara eingesetzt, der als Geliebter Urracas quasi die Stellung eines inoffiziellen Prinzgemahls einnahm. Neben persönlichen Interessen war diese Verbindung auch mit handfesten politischen Motiven verbunden, denn damit hatte sich Urraca einen unschätzbaren Eckpfeiler ihrer Macht in Kastiilien und damit gegenüber ihrem ehemaligen Ehemann gesichert.[27] Dieser konnte am 22. Januar 1119 nach langem Kampf endlich Saragossa erobern und damit einen entscheidenden Sieg gegen die Mauren erringen. Ihre Verbindung zum Hause Lara vertiefte Urraca durch die Verheiratung ihrer Halbschwester Sancha mit dem Bruder ihres Geliebten, Rodrigo González de Lara, weiter. Gegen den wachsenden Einfluss der Kastilier am königlichen Hof erhob sich im Juni 1119 eine leónesische Adelsfronde unter der Führung von Guter Fernández, dem ehemaligen königlichen Majordomus. Dieser nahm Pedro González de Lara gefangen und belagerte Urraca am 18. Juli in der Burg von León.[28] Die Differenzen zwischen Urraca und ihren leónesischen Vasallen konnnnten bis zum September 1119 in einem Kompromiss beigelegt werden. Seither beteiligte sie zunehmend ihren Sohn an der Regierung, wobei dieser vornehmlich in Toledo regieren sollte, während sich Urraca nun verstärkt der Angelegenheiten in León und Galicien annahm. Gegenüber ihren Vasallen erhielt sie dabei den Rückhalt von Papst Calixtus II., einem Bruder ihres ersten Ehemannes, der in einem Brief vom 4. März 1120 seine Verbitterung über die Fragilität der Lehnstreue der Vasallen gegenüber Urraca zum Ausdruck brachte.[29]

    Herrschaftskonsolidierung
    Im Frühjahr 1120 war Urracas Herrschaft soweit gefestigt, dass sie endlich gegen Theresia in die Offensive gehen konnte. In einer militärischen Blitzaktion stieß sie von Galicien aus nach Portugal vor, überschritt den Miño und schlug bei Tui die gegnerische Streitmacht in die Flucht. Die zurückweichende Theresia belagerte sie anschließend in Lanhoso nördlich von Braga.[30] Im Juli 1120 konnte Urraca in Braga einziehen und dort die Unterwerfung ihres Neffen Alfonso Enríquez, den sie als Graf Portugals anerkannte, und des führenden portugiesischen Adels entgegennehmen.[31] Die seit 1109 bestehende unabhängige Herrschaft ihrer Schwester konnte sie damit beenden und Portugal wieder unter die Hoheit der leónesischen Krone stellen.
    Nachdem sie ihre Macht in Portugal wieder hatte etablieren können, beabsichtigte Urraca dies auch in Galicien zu tun, wo in den vorangegangenen Jahren vor allem Erzbischof Diego Gelmírez seine Macht hatte erweitern und sich zu einer Art Gegenherrscher hatte etablieren können. Er und der mit ihm verbündete galicische Adel paktierten im Geheimen mit Theresia von Portugal gegen Urraca. So warnte diese in einem Brief vom Juni 1120 den Erzbischof vor den nächsten Schritten der Königin. Dennoch ließ Urraca, nachdem sie am 20. Juli 1120 in Santiago de Compostela eingezogen war, den Erzbischof augenblicklich festnehmen und beendete die kirchliche Herrschaft über die Stadt, indem sie die Türme der Stadt besetzen ließ.[32] Allerdings pprovozierte dieser Handstreich einen Volksaufstand, vor dem sich Urraca einmal mehr in den Schutz der Kathedrale zurückziehen musste. Und als der Graf Pedro Froilaz ein Heer gegen sie rekrutierte, dem sich auch ihr eigener Sohn anschloss, musste sie schon am 28. Juli den Erzbischof wieder freilassen, um die Lage zu beruhigen.[33] In die Stadtherrschaft setzte sie ihn allerdings nicht wieder ein, wogegen Papst Calixtus II. in fünf Scheiben vom 7. Oktober 1120 an sie, ihren Sohn, den Kardinallegaten Boso, Erzbischof Bernardo von Toledo und den gesamten spanischen Klerus scharf protestierte. Darin wurde sie mit der Exkommunikation und dem Interdikt über ihr Königreich bedroht, sollte sie den Erzbischof nicht wieder in seine Herrschaft einsetzen.[34] Der päpstlichen Intervention nachgebend, nahmen Urraca und ihre Gegner im November 1120 Friedensgespräche auf. Diese verliefen allerdings aufgrund der Kompromisslosigkeit beider Seiten im Sand, worauf Urraca im Frühjahr 1121 mit Heeresmacht nach Galicien vorrückte und in der Nähe von Santiago de Compostela Position bezog. Gegen sie stellten Erzbischof Diego Gelmírez und Graf Pedro Froilaz ebenfalls ein Heer auf, dem einmal mehr auch ihr Sohn angehörte. Nach einigen kleineren Gefechten waren beide Seiten dann doch zu Friedensgesprächen bereit, um größeres Blutvergießen zu vermeiden.[35] Urraca musste den Erzbischof wieder in allen Herrschaftsrechten auf Santiago de Compostela anerkennen; trotzdem hielt ddieser weiter an der Feindschaft gegen sie fest. Im Einvernehmen mit dem päpstlichen Legaten Boso betrieb er sogar die Absetzung Urracas und die Inthronisierung von deren Sohn, auf den er einen großen Einfluss ausübte. Dagegen aber erhielt Urracca die Unterstützung Papst Calixtus’ II., der die Macht von Diego Gelmírez innerhalb der Kirchenhierarchie stark beschnitt, indem er den Erzbischof von Braga zum Obermetropoliten über die Bistümer von Portugal und Galicien ernannte und Erzbischoof Bernardo von Toledo zum Primat der Kirche von ganz Spanien einsetzte.[36] Bernardo von Toledo war ein enger Vertrauensmann von Urraca, der zwischen ihr und dem sechzehnjährigen Alfonso Raimundez erfolgreich vermittelnd eine Versöhnung zwischen Mutter und Sohn erreichte, einmal mehr zum Nachteil des Erzbischofs von Santiago de Compostela.

    Letzte Jahre
    Die letzten sechs Herrscherjahre Urracas verliefen weitgehend ruhig. Geprägt war diese Zeit hauptsächlich von innerkirchlichen Querelen zwischen den Erzbischöfen von Toledo und Santiago de Compostela um Einfluss in der spanischen Kirchenhierarchie, wobei Urraca ihren Vertrauensmann Bernardo von Toledo unterstützte. Im Mai 1123 war sie stark genug, um ihren ständigen Rivalen in Galicien, Graf Pedro Froilaz, festzunehmen und dessen Ländereien zu konfiszieren.[37] Damit konnte sie nicht nur die Machtstellung der Krone in Galicien entscheidend stärken, sondern auch jene des Erzbischofs von Santiago de Compostela schwächen. Einzig Theresia stellte nach wie vor einen Hort des Widerstands dar; sie hatte sich seit 1121 im südlichen Galicien wieder ein unabhängiges Herrschaftsgebiet mit Tui als Zentrum erkämpft. Allerdings war Theresia mit ihrem eigenen Sohn verfeindet, der wiederum von Urraca als ihr verpflichteter Graf von Portugal anerkannt wurde. Und auch die Neutralisierung ihres Verbündeten Pedro Froilaz wies Theresia in die Schranken, dessen Familie Urraca durch die Heirat ihrer unehelichen Tochter mit einem seiner Söhne an sich binden konnte.
    Ab 1124 übergab Urraca schrittweise die Regentschaft an ihren Sohn. Zunächst überließ sie ihm unter der Beratung des Erzbischofs Bernardo von Toledo die Herrschaft im Gebiet südlich des Duero, also in Toledo. In einer am 11. September 1125 in San Pedro de las Dueñas ausgestellten Urkunde nennt sich Alfons VII. erstmals „König von Spanien“ (hispanie rex), was offenbar die Ausweitung seiner Mitregentschaft auf das gesamte Königreich dokumentiert.[38] Am 8. März 1126 starb Urraca nahe Saldaña am Río Carrión im Alter von 46 Jahren.[39] Die Glaubwürdigkeit des Berichts aus dem Chronicon Compostelana, wonach sie in Folge einer Frühgeburt starb, ist in der Geschichtswissenschaft umstritten.[40] Alfons VII. hielt sich an diesem Tag im dreißig Kilometer entfernten Sahagún auf und zog am folgenden Tag sofort nach León, um dort die Huldigung der Vasallen des Königreichs entgegenzunehmen. Urraca wurde in der Abtei San Isidoro in León bestattet, deren Ausbau sie gefördert hatte.

    Notizen:

    Aus der Ehe zwischen Raimund und Urraca von León waren zwei Kinder hervorgegangen:
    • Sancha Raimúndez († 28. Februar 1159), blieb unverheiratet.
    • Alfonso Raimúndez (* 1. März 1105, † 21. August 1157), als Alfons VII. von 1126 bis 1157 König von León-Kastilien.

    Kinder:
    1. 10. König Alfons VII. von León (von Kastilien) wurde geboren am 1 Mrz 1105 in Caldas de Reyes; gestorben am 21 Aug 1157 in La Fresneda; wurde beigesetzt in Kathedrale von Toledo.

  7. 22.  Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen (Sohn von Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund und Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_II._(Polen)

    Władysław der Vertriebene (auch: Wladislaw II. von Schlesien, Władysław II. von Polen, Władysław II. der Verbannte, polnisch Władysław II Wygnaniec; * 1105 in Krakau; † 30. Mai 1159 in Altenburg in Thüringen) war 1138–1146 Herzog von Schlesien sowie, als Władysław II., Seniorherzog von Polen. Er war der Begründer der schlesischen Linie der Piasten.

    Familie
    Władysław entstammte der polnischen Dynastie der Piasten. Seine Eltern waren Bolesław III. Schiefmund und die ruthenische Prinzessin Sbysława Swjatopolkowna, Tochter des Großfürsten Swjatopolk von Kiew. Nach deren Tod vermählte sich Bolesław mit Salome, Tochter des Grafen Heinrich von Berg-Schelklingen. Aus dieser Ehe entstammten vier Töchter sowie die Söhne:
    • Bolesław IV. „Kraushaar“
    • Mieszko III. „der Alte“
    • Heinrich von Sandomir (starb im Kindesalter)
    • Kasimir II. „der Gerechte“
    Um 1126 vermählte sich Władysław mit Agnes von Babenberg (~1110–1157). Sie war eine Tochter von Markgraf Leopold von Österreich, sowie Enkeltochter Kaiser Heinrich IV. Der Ehe entstammten die Tochter
    • Richeza, seit 1152 in erster Ehe verheiratet mit König Alfons von Spanien
    sowie die Söhne:
    • Bolesław I. von Schlesien „der Lange“, ab 1163 Herzog von Schlesien
    • Mieszko I. von Oppeln „Kreuzbein“, ab 1163 Herzog von Schlesien, ab 1173 Herzog von Ratibor-Teschen, ab 1202 Herzog von Oppeln, 1210–1211 Seniorherzog von Polen
    • Konrad, ab 1178 Herzog von Schlesien in Glogau

    Leben
    Nach dem Tod von Władysławs Vater Bolesław, 1138, wurde Polen an dessen vier Söhne verteilt. Um die Einheit zu wahren, bestimmte Bolesław im Testament außerdem, dass dem jeweils Ältesten seiner Nachkommen das Krakauer Gebiet mit dem Seniorat zuffallen soll. Władysław erhielt Schlesien und, da er der Älteste war, auch das Krakauer Seniorat, damit das Supremat über das übrige Polen sowie die Oberherrschaft über die anderen Herzöge, seine jüngeren Brüder. Obwohl sich Władysław bemühte, diie Einheit Polens zu wahren, kämpften bald die anderen Herzöge sowie Teile des Adels gegen ihn. Auf dem Hoftag zu Kaina in Sachsen hatte Władysław im April 1146 ganz Polen vom Reich als Lehen angenommen. Daraufhin wurde er vom Gnesener Erzbischof exkommuniziert und bald danach, zusammen mit seiner Familie, von seinen Halbbrüdern vertrieben. Władysław fand Aufnahme beim römisch-deutschen König Konrad III., einem Halbbruder von Władysławs Ehefrau. Dieser wies ihm die Burg Altenburg als Wohnsitz zu. Sein Nachfolger als Herzog von Schlesien und das Krakauer Seniorat wurde sein nächstälterer Bruder Bolesław IV. Kraushaar.
    Nachdem sich die Kurie ohne Erfolg für Władysław eingesetzt hatte, gelang es durch die Vermittlung des brandenburgischen Herzogs Albrecht I. „der Bär“ und Konrad von Wettin, die Kämpfe beizulegen. Bolesław verpflichtete sich, auf dem Merseburger Hoftag 1152 zu erscheinen und das Lehensverhältnis anzuerkennen, hielt das Versprechen jedoch nicht ein. Nachdem er auch nicht bereit war, sich am bevorstehenden Feldzug Kaiser Friedrichs I. Barbarossa zu beteiligen, unternahm dieser 1157 einen Feldzug gegen Polen. Er drang bis vor Posen, in dessen Nähe sich Bolesław im Lager Krzyszkowo aufhielt. Dort verpflichtete er sich gegenüber dem Kaiser zu einer Beteiligung am Italienzug und leistete den Lehnseid. Gleichzeitig versprach er, zum nächsten Hoftag zu kommen und seinen Bruder Kasimir als Geisel zu stellen.
    Nachdem Władysław 1159 in Altenburger Exil verstarb, hielt sich Bolesław nicht an das gegebene Versprechen. Nach einer abermaligen Aufforderung am Hoftag zu erscheinen, gab er 1163 Władysławs Söhnen dessen Land zurück, so dass diese nach Schlesien zurückkehren konnten.


    Literatur
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 83–86.

    Władysław heiratete Agnes von Österreich (Babenberger) in cir 1126. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Agnes von Österreich (Babenberger)Agnes von Österreich (Babenberger) (Tochter von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)).

    Notizen:

    Agnes hatte mit Władysław eine Tochter und drei Söhne.

    Kinder:
    1. 11. Richeza von Everstein (von Polen) wurde geboren in 1135; gestorben am 16 Jun 1185.
    2. Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange wurde geboren in 1127; gestorben am 18 Dez 1201; wurde beigesetzt in Kloster Leubus.
    3. Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein wurde geboren in zw 1132 und 1146; gestorben am 16 Mai 1211.

  9. 24.  Herr Wilhelm VI. (Guilhems, Guillem) von MontpellierHerr Wilhelm VI. (Guilhems, Guillem) von Montpellier (Sohn von Wilhelm V. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Ermesinde von Melgueil).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Montpellier; Herr von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier

    Wilhelm + Sibylia de Mataplane. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Sibylia de Mataplane
    Kinder:
    1. 12. Herr Wilhelm VII. (Guilhems, Guillem, Guillaume) von Montpellier gestorben in 1173.

  11. 26.  Herzog Hugo II. von BurgundHerzog Hugo II. von Burgund wurde geboren in cir 1085 (Sohn von Herzog Odo I. von Burgund, Borel und Sibylle von Burgund); gestorben in 1143 nach 6 Feb.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1103 bis 1143, Herzogtum Burgund; Herzog von Burgund

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_II._(Burgund) (Jun 2022)

    Hugo II. genannt der Friedfertige (frz. Hugues II le Pacifique, * wohl 1085; † 1143 wohl kurz nach dem 6. Februar) war Herzog von Burgund von 1103 bis 1143.
    Er war der Sohn und Erbe des Herzogs Odo I. und der Sibylle von Burgund. Er übernahm schon 1101 die Regentschaft über das Herzogtum, als sein Vater zum Kreuzzug von 1101 aufbrach. Als sein Vater im Verlauf des Kreuzzuges starb, wurde er dessen Nachfolger als Herzog.

    Er kämpfte 1109 unter König Ludwig VI. gegen den englischen König Heinrich I., dann gegen Kaiser Heinrich V., der 1124 in die Champagne eingefallen war.
    Über diese beiden Episoden hinaus, die auch außerhalb seines Herzogtums stattfanden, gab es wenig Konflikte in seinem Herrschaftsbereich, wodurch der sich seinen Beinamen erwarb.

    Hugo heiratete Mathilde de Mayenne in cir 1115. Mathilde (Tochter von Herr Gauthier II. de Mayenne und Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles) gestorben in 8 Feb nach 1162; wurde beigesetzt in Notre-Dame, Beaune. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 27.  Mathilde de MayenneMathilde de Mayenne (Tochter von Herr Gauthier II. de Mayenne und Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles); gestorben in 8 Feb nach 1162; wurde beigesetzt in Notre-Dame, Beaune.

    Notizen:

    Name:
    Das Haus Mayenne ist eine Familie der westfranzösischen Adels, die vom 11. bis zum 13. Jahrhundert existierte. Sie hatte von Graf Fulko III. von Anjou, also vor 1040, die Burg Mayenne an der Straße von Le Mans nach Fougères erhalten und nahm damit Grenzaufgaben gegenüber der Bretagne wahr. Nach ihrem Aussterben im Mannesstamm fiel Mayenne an Alain II. d’Avaugour aus dem Ersten Haus Avaugour, den Sohn der wohl letzten Familienangehörigen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Mayenne

    Gestorben:
    Beaune oder Château de Méduan bei Magny-lès-Villers..

    Begraben:
    Bereits Ende des 5. Jahrhunderts gab es im Zentrum des ehemaligen gallo-römischen castrums Belena die dem heiligen Baudilius von Nîmes geweihte Kirche Saint-Baudèle. Um 970 gründete der Herzog von Burgund, Heinrich der Große, in der Nähe dieser Kirche ein Chorherrenstift. Um das Jahr 1000 wurde die Kollegiatkirche errichtet, wobei man Baumaterial aus den Ruinen des antiken castrums wiederverwendete. Wohl um 1130 wurde unter dem Herzog Hugo II. mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Von einem Altar, den seine Gemahlin Mathilde stiftete, ist noch ein Fragment, das in der Apsis der Kirche aufbewahrt wird, erhalten.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame_(Beaune)

    Notizen:

    Mathilde hatte mit Hugo II. 12 Kinder, sechs Söhne und sechs Töchter.
    • Aigueline (* wohl 1116; † 1163); ∞ um 1130 Hugo I. († 1155), Graf von Vaudémont
    • Clémence (* wohl 1117) ∞ Henri III. de Donzy († 1187, Haus Semur)
    • Odo II. (Eudes II.) (* wohl 1118; † 27. September 1162), 1143 Herzog von Burgund; ∞ 1145 Marie von Champagne (* wohl 1128; † 7. August wohl 1190) 1162–1165, Regentin von Burgund, 1174 Äbtissin von Fontevrault, Tochter von Theobald, Graf von Chmpagne und Blois
    • Walter (Gautier) (* wohl 1120; † 7. Januar 1180) 1162–1163 Erzbischof von Besançon, 1163 Bischof von Langres, Pair von Frankreich
    • Hugo der Rote (Hugues le Roux) (* wohl 1121; † 1171), Herr von Navilly
    • Robert (* wohl 1122; † 18. August 1140) 1140 Bischof von Autun
    • Heinrich (Henri) (* wohl 1124; † 1170) Herr von Flavigny, Bischof von Autun
    • Raimond (* wohl 1125; † 1156), Herr von Grignon und Montpensier
    • Sibylle (* wohl 1126; † 1150); ∞ 1149 Roger II. († 1154), 1130 König von Sizilien
    • Douce (* wohl 1128), ∞ Raymond de Grancey
    • Arembourge (* wohl 1132), Nonne
    • Matilde (* wohl 1130), ∞ Wilhelm VII., Herr von Montpellier

    Verheiratet:
    Hugo heiratete Mathilde de Mayenne.

    Kinder:
    1. Aigeline (Aline, Anna) von Burgund wurde geboren in cir 1116; gestorben in 1163.
    2. Clémence von Burgund gestorben in cir 1117.
    3. Herzog Odo II. von Burgund wurde geboren in cir 1118; gestorben am 27 Sep 1162.
    4. Raimond von Burgund wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1156.
    5. Königin Sibylle von Burgund wurde geboren in cir 1126; gestorben am 19 Sep 1151.
    6. 13. Matilde von Burgund wurde geboren in cir 1130; gestorben in vor 1172.


Generation: 6

  1. 32.  Graf Raimund Berengar II. von Barcelona, der Flachskopf Graf Raimund Berengar II. von Barcelona, der Flachskopf wurde geboren in 1053/54 (Sohn von Graf Raimund Berengar I. von Barcelona, der Alte und Almodis de la Marche); gestorben am 5 Dez 1082 in La Perxa de l’Astor, Montnegre.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_II._(Barcelona)

    Raimund Berengar II., el Cap d’Estopes (dt. der Flachskopf), (* 1053/54; † 5. Dezember 1082 in La Perxa de l’Astor, Montnegre) war ab 1076 Graf von Barcelona.
    Raimund Berengar war ein Sohn des Raimund Berengars I., Grafen von Barcelona und dessen dritter Ehefrau Almodis († 1071), Tochter des Bernards I., Grafen von La Marche. Dem verstorbenen Vater folgte er 1076 gemeinsam mit dem Zwillingsbruder[1] Berengar Raimund II. als Graf von Barcelona.
    Bei einem Jagdausflug am 5. Dezember 1082 wurde er getötet, laut allgemeiner (unbewiesener) Überzeugung auf Geheiß des Bruders; der damit zum alleinigen Grafen gewordene erhielt den Beinamen el fratricidi (dt. Brudermörder).

    Ehe und Kinder
    1078 heiratete er Mathilde, die Tochter von Robert Guiskard (1015–1085), mit der er folgende Kinder hatte:
    • Almodis von Barcelona (* um 1078; † um 1140)
    • Mathilde von Barcelona
    • Raimund Berengar III. (Barcelona)

    Nach dessen Tod heiratete Mathilde den Vizegrafen von Narbonne, Aimery I. († 1105).


    Anmerkungen
    1 Ob es sich um Zwillinge handelt, ist nicht gesichert, wird jedoch durch die Quellenlage nahegelegt. Siehe die Diskussion bei fmg.ac
    Literatur
    • Ursula Vones-Liebenstein: Raimund Berengar II. Cap d’ Estopes. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 7, LexMA-Verlag, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7, Sp. 406 f.
    Weblinks
    • Catalonia, Ch. 2 Barcelona. In: Medieval Lands. Foundation for Medieval Genealogy, abgerufen am 24. Februar 2012 (englisch).

    Raimund heiratete Mathilde Guiskard in 1078. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Mathilde Guiskard (Tochter von Herzog Robert Guiskard und Alberada von Buonalbergo).

    Notizen:

    Mathilde und Raimund Berengar II. hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Nach dem Tod von Raimund Berengar II. heiratete Mathilde den Vizegrafen von Narbonne, Aimery I. († 1105).

    Kinder:
    1. 16. Graf Raimund Berengar III. von Barcelona wurde geboren in 1082 in Rodez; gestorben in 1131 in Barcelona.

  3. 34.  Graf Gilbert von GévaudanGraf Gilbert von Gévaudan wurde geboren in cir 1055; gestorben in 1107.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Graf von Gévaudan - Vizegraf von Carlat - Graf von Arles

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gilbert_(Gévaudan) (Okt 2017)

    Gilbert von Gévaudan (auch Gilbert Milhaud genannt) (* um 1055; † 1107) war Graf von Gévaudan, Vizegraf von Carlat und Graf von Arles (Haus Provence).

    Er ist der Sohn des Vicomte Berenger de Rodes und der Adele de Carlat.

    Er heiratete Gerberga von Provence († 1112/1118).
    Ihre Tochter Douce, auch Dulce Aldonza Milhaud genannt, heiratete Raimund Berengar III. von Barcelona.

    Gestorben:
    Wurde ermordet..

    Gilbert heiratete Gräfin Gerberga von der Provence in 1073. Gerberga (Tochter von Graf Gottfried I. von der Provence und Stefanie (Dulcia) von Marseille) wurde geboren in cir 1060; gestorben in 03 Feb 1112 oder 1118. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Gräfin Gerberga von der ProvenceGräfin Gerberga von der Provence wurde geboren in cir 1060 (Tochter von Graf Gottfried I. von der Provence und Stefanie (Dulcia) von Marseille); gestorben in 03 Feb 1112 oder 1118.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Provence und Arles (1093 bis 1111 oder 1112)

    Notizen:

    Gerberga und Gilbert hatten zwei Töchter.

    Dulcia von Gévaudan und Stephanie von Gévaudan

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gerberga_von_Provence

    Gerberga von Provence (* um 1060; † 3. Februar 1112 oder Januar 1118) war von 1093 bis 1111 oder 1112 Gräfin von Provence und Arles. Sie war die Schwester des Grafen Bertrand II und Tochter des Grafen Gottfried I.

    1073 heiratete sie Gilbert, Graf von Gévaudan, mit dem sie die zwei Töchter Dulcia von Gévaudan und Stephanie von Gévaudan hatte. Nachdem Gilbert 1110/12 ermordet worden war, verheiratete sie Dulcia mit Raimund Berengar III., Graf von Barcelona, dem sie darauf auch die Provence übergab. Ihre zweite Tochter Stephanie, die später Raimund I. von Les Baux heiratete, gab ihre Ansprüche auf das Land aber nicht auf, was die sogenannten Guerres Baussenques (1144 bis 1162) zwischen den Provenzalen und den eingeheirateten Katalanen auslöste.

    Kinder:
    1. 17. Gräfin Dulcia von der Provence (Gévaudan) wurde geboren am 1095 oder 1100; gestorben am 28.11.1127 oder 1130.

  5. 36.  Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez)Sancho I. (Ramírez) von Aragón (von Navarra) (Jiménez) wurde geboren in 1045/46 (Sohn von König Ramiro I. von Aragón (von Navarra) (Haus Jiménez) und Gilberga (Ermensinde) von Foix (von Carcassonne)); gestorben am 4 Jun 1094 in vor Huesca; wurde beigesetzt in Mönchsburg Montearagón, dann Abtei San Juan de la Peña.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1063-1094, Königreich Aragon; König von Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Aragón https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Aragón
    • Titel (genauer): 1076-1094, Königreich Navarro; König von Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Navarra https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Könige_von_Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sancho_I._(Aragón)

    Sancho Ramírez (* um 1045/46, † 4. Juni 1094 vor Huesca) war als Sancho I. von 1063 bis 1094 König von Aragón und als Sancho V. von 1076 bis 1094 König von Navarra aus dem Haus Jiménez. Unter seiner Herrschaft setzte im Zuge der Reconquista die territoriale Expansion Aragóns ein.

    Kreuzzug von Barbastro
    Sancho war der älteste eheliche Sohn König Ramiros I. von Aragón und der Ermesinde von Foix. Er hatte einen gleichnamigen älteren, unehelichen Halbbruder. Von seinem Vater wurde er schon früh in die Regierungsgeschäfte miteinbezogen und in dessen erstem Testament vom 29. Juli 1059 als Nachfolger auf dem Thron bestimmt.[1] Beim Tod des Vaters und seiner Regierungsübernahme 1063 war Sancho achtzehn Jahre alt.[2]
    Offenbar in Reaktion auf den Tod seines Vaters, der im Kampf gegen die Mauren vor Graus getötet worden war, richtete Sancho auf der Suche nach militärischer Unterstützung ein Hilfegesuch an die Fürsten Frankreichs. Dabei konnte er auf die familiären Beziehungen zu Herzog Wilhelm VIII. von Aquitanien und die guten Kontakte zur Abtei Cluny verweisen, die von seinem Großvater und Vater geknüpft worden waren. Durch Vermittlung des Abts Hugo von Cluny erhielt der von Sancho gewünschte Feldzug die Förderung Papst Alexanders II., der den französischen Kriegern einen großzügigen Ablass gewährte, weshalb das Unternehmen häufig als „Vorkreuzzug“ charakterisiert wird. Eine Allianz mit seinem Onkel Ferdinand I. von León-Kastilien oder mit dem Vetter Sancho II. von Kastilien kam für Sancho nicht in Betracht, waren diese doch die Schutzherren des maurischen Taifakönigs von Saragossa, dem Hauptrivalen Aragóns, und außerdem am Tod Ramiros I. bei Graus nicht unschuldig. Im Sommer 1064 überquerte das französische Heer die Pyrenäen. Zu seinen Anführern gehörten der Herzog von Aquitanien, der Normanne Wilhelm von Montreuil und der Graf Theobald von Chalon, der ein Onkel des Abts von Cluny war. Ihnen schloss sich auch Graf Ermrmengol III. von Urgell an, der Schwiegervater Sanchos. Das vereinte aragónesisch-französische Heer konnte schließlich die strategisch bedeutende Grenzfestung Barbastro erobern, welche die Mündung des Vero in den Cinca kontrollierte. Nach Angaben muslimischer Überlieferungen hätten die Christen dabei ein grausames Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Danach löste sich das Heer wieder auf und die meisten Franzosen kehrten in ihre Heimat zurück. Dies nutzte der König von Saragossa, al-Muqtadir, 1065 zu einer Gegenoffensive aus und eroberte Barbastro im Handstreich zurück, wobei Ermengol III. von Urgell getötet wurde, den Sancho als Statthalter eingesetzt hatte.[3]
    Den Krieg gegen Saragossa musste Sancho daraufhin einstweilen ruhen lassen, da er zwischen 1065 und 1067 im sogenannten „Krieg der drei Sanchos“ engagiert war. Sein Vetter Sancho II. von Kastilien griff den anderen Vetter König Sancho IV. von NaNavarra an, dem wiederum Sancho Ramírez half. Bei Viana stellte er dabei den Kastilier zur Schlacht, deren Ausgang in den Überlieferungen je nach ihrer Parteilichkeit unterschiedlich beschrieben wird.[4] Anschließend führte Sancho Krieg gegen den maurischen König von Huesca, der angeblich von Sancho II. von Kastilien zum Kampf gegen ihn ermuntert worden war.[5]

    Kirchenpolitik und Annexion Navarras
    Im Jahr 1068 unternahm Sancho als erster spanischer König eine Pilgerreise nach Rom zum Grab des Apostels Petrus und leitete damit eine religiöse wie politische Annäherung an den Heiligen Stuhl ein.[6] Diese Politik dürfte einem Bedürfnis nach einer klareren Abgrenzung von seinen in León herrschenden Vettern entsprungen sein, die einen imperialen Oberherrschaftsanspruch über alle spanischen Reiche vertraten. Auch dürfte Sancho damit eine legitimierende Grundlage für seinen Expansionsdrang gegen das muslimische al-Andalus gesucht haben, da gerade das zu jener Zeit aufkommende Reformpapsttum den militärischen Kampf gegen die „Heiden“ sakralisierte. In der Folge förderte er die Einführung des römischen Ritus an Stelle des traditionellen mozarabischen Ritus in seinem Königreich. Am 22. März 1071 führte die Abtei San Juan de la Peña als erstes Kloster Spaniens die römische Liturgie ein.[7] Der große Reformpapst Gregor VII. beglückwünschte Sancho in einem Schreiben vom 20. März 1074 dafür.[8] Am 5. April 1084 veranlassten Sancho und sein Sohn Peter die feierliche Translation der Gebeine des legendären Heiligen Indaletius und dessen Nachfolgers als Bischof von Urci, Santiago, nach San Juan de la Peña.[9] 1088 verpflichtete sich Sancho gegenüber Papst Urban II. zur Zahlung eines jährlichen Tributs, worauf ihm von diesem in einem Schreiben vom 1. Juli 1089 die Unterstellung Aragóns unter den päpstlichen Schutz zugesagt wurde.[10]
    Unterdessen setzte Sancho seine Eroberungspolitik fort, die sich vorrangig gegen Saragossa richtete. Erneut erhielt er dazu Unterstützung aus Frankreich, als 1073 der Graf Ebles II. von Roucy mit einem großen Heer erschien. Statt aber mit ihm gegen die Mauren zu ziehen, führte er Krieg gegen Sancho IV. von Navarra, der eine Allianz mit dem König von Saragossa eingegangen war. Im Sommer 1076 eröffnete sich für Sancho unverhofft eine Möglichkeit zur Machterweiterung, als der König von Navarra von eigenen Familienangehörigen ermordet wurde. Sofort nutzte Sancho die Gelegenheit und besetzte Pamplona und Estella. Von den navarresischen Großen wurde er als neuer König anerkannt, womit er die 58-jährige Union der Kronen von Aragón und Navarra einleitete.[11] In einer auf den März 1077 datierten Urkunde nahm er den navarresischen Königstitel erstmals in seine Titulatur auf.[12] Allerdings konnte Sancho nicht das ganze Königreich Navarra annektieren, da sein Vetter Alfons VI. von León-Kastilien sich davon die Landschaften La Rioja, Álava, Vizcaya und Guipúzcoa sicherte, so dass fortan der Oberlauf des Ebro die Grenze zwischen Aragón und Kastilien markierte.

    Reconquista
    Nun konnte Sancho ungestört die aragónesische „Reconquista“ aufnehmen und den Krieg gegen Saragossa beginnen. Einmal mehr konnte er 1078 auf französische Unterstützung in Form eines Heers unter Herzog Hugo I. von Burgund bauen. Durch die Eroberungen von Bolea und schließlich von Graus im Jahr 1083 verschob er die Grenze Aragóns an den Vero.[13] Nach der Eroberung von Arguedas und Secastilla 1084 wurde der weitere Vormarsch in das Ebro-Tal erst durch die Niederlage in der Schlacht von Morella gestoppt, in der Sancho gegen den in maurischen Diensten stehenden El Cid unterlag.[14] Damit schien sich die Waagschale zunehmend zugunsten von León-Kastilien zu neigen, dessen König Alfons VI. 1085 Toledo eroberte und sich damit eine deutliche Vormachtstellung auf der Iberischen Halbinsel sicherte. Um Sancho in die Schranken zu verweisen, ging nun Alfons VI. selbst die Einnahme von Saragossa an. Die Invasion der Almoraviden am 30. Juli 1086 aber hielt ihn letztlich davon ab und seine vernichtende Niederlage in der Schlacht von al-Zallaqa bewirkte eine nachhaltige Veränderung der Machtkonstellation auf der Iberischen Halbinsel.
    Dem Hilferuf Alfons’ VI. folgend, überschritt im Frühjahr 1087 abermals ein großes französisches Heer unter Herzog Odo I. von Burgund die Pyrenäen und belagerte Tudela. Sowohl Sancho als auch Alfons VI. schlossen sich mit eigenen Truppen dem Bellagerungsheer an. Aber obwohl die Stadt letztlich nicht eingenommen werden konnte, nutzten beide Könige ihre Anwesenheit im Feldlager zu einem diplomatischen Ausgleich untereinander. Sowohl Sancho als auch sein Sohn Peter huldigten Alfons VI. für ihre navarresischen Besitzungen um Pamplona und Estella als ihrem Oberherrn und leisteten gleichzeitig ihren Verzicht auf die von Alfons VI. annektierten navarresischen Gebiete, womit die seit der Aufteilung Navarras 1076 bestehenden Konfliktffelder ausgeräumt wurden. Weiterhin verpflichtete sich Sancho seinem Vetter gegenüber zu Hilfsleistungen im Kampf gegen die Almoraviden. Keine Regelung enthielt der Ausgleich bezüglich Saragossas, das Alfons VI. weiterhin als sein Protektorat unund Sancho als Expansionsfeld betrachtete. Noch 1086 nahm Sancho das in der Nähe von Barbastro gelegene Estada, errichtete 1088 in der Nähe der bedeutenden Stadt Huesca die Burg Montearagón und eroberte am 24. Juni 1089 Monzón. Im Sommer 1090 kam er seiner Verpflichtung gegenüber Alfons VI. nach und half diesem bei der Verteidigung von Toledo gegen einen Angriff der Almoraviden. Danach erbeutete er bei Saragossa die Burg Castellar und eroberte 1093 Almenar, womit er starke Positionen gegenüber den wichtigsten maurischen Städten des Taifa Saragossa gewann, von denen aus er ihre Angriffe ausführen konnte.[15]
    Gegen die wachsende Bedrohung durch Aragón rief im Frühjahr 1094 der maurische Herrscher von Huesca die Hilfe seines Schutzherrn Alfons VI. von León-Kastilien an, der ein kastilisches Heer gegen Aragón aussandte. Bei Vitoria schlug Sancho die KaKastilier und vertrieb sie aus seinem Königreich.[16] Darauf begann er mit der Belagerung von Huesca, die als erste große Stadt des Taifa Saragossas von ihm erobert werden sollte. Als Sancho eines Tages einen Erkundungsritt entlang der Stadtmauer unternahm, um an ihr eine Zugangsmöglichkeit ausfindig zu machen, wurde er von dem Pfeil eines Bogenschützens getroffen. Nach der Beschreibung der Crónica de San Juan de la Peña schoss der Schütze gezielt auf eine Schwachstelle der Rüstung Sanchos, als dieser gerade seinen rechten Arm hob und damit seine von der Rüstung ungedeckten Körperseite offenbarte, wo ihn der Pfeil dann traf.[17] Er ließ sich noch in sein Zelt zurücktragen, wo er seine Vasallen auf seinen ältesten Sohn als Nachfolger einschwören ließ, worauf er am 4. Juni 1094 starb.[18] Bestattet wurde Sancho zunächst in der Mönchsburg Montearagón, bevor sein Leichnam in die Abtei San Juan de la Peña überführt wurde.

    Ehen
    In erster Ehe war Sancho ab 1065 verheiratet mit Isabella (* 1052; † 1071), Tochter des Grafen Ermengol III. von Urgell (Haus Barcelona). Die Ehe wurde wegen zu enger Verwandtschaft 1070 geschieden, worauf Isabella 1071 den Grafen Wilhelm Raimund von Cerdanya heiratete.

    In zweiter Ehe heiratete Sancho die nordfranzösische Adlige Felicia von Roucy (* 1060; † 1123), die eine Schwester des Kreuzritters Ebles II. von Roucy (Haus Montdidier) war. Wann die Ehe geschlossen wurde, ist unklar; erstmals wird Felicia in einer Urkunde aus dem Jahr 1076 als Ehefrau Sanchos genannt.[19]



    Literatur
    • Pierre Boissonade: Cluny, la paputé et la première grande croisade internationale contre les Sarrasins d’Espane – Barbastro (1064–1065). In: Revue des questions historiques. Bd. 117 (1932), S. 257–301.
    • Antonio Ubieto Arteta: La división de Navarra en 1076. In: Homenaje a Don José Esteban Uranga. (1971), S. 17–28.
    • Alberto Ferreiro: The Siege of Barbastro, 1064-1065: A Reassessment. In: Journal of Medieval History. Vol. 9 (1983), S. 129–144.
    • Domingo J. Buesa Conde: El Rey Sancho Ramírez. Zaragoza, 1978.
    • Domingo J. Buesa Conde: Sancho Ramírez, Rey de Aragoneses y Pamploneses (1064–1094). Zaragoza, 1996.
    • Angel Canellas López: La colección diplomática de Sancho Ramírez. Real Sociedad Económica Aragonesa de Amigos del País. Zaragoza, 1993.
    • Damian J. Smith: Innocent III and the Crown of Aragon: The Limits of Papal Authority. Ashgate Publishing, Ltd., 2004.
    • Alberto Montaner Frutos, Alfonso Boix Jovaní: Guerra en Šarq Al’andalus: Las batallas cidianas de Morella (1084) y Cuarte (1094). Instituto de Estudios Islámicos y del Oriente Próximo. Zaragoza, 2005.
    Anmerkungen
    1 Roberto Viruete Erdozáin: La colección diplomática del reinado de Ramiro I de Aragón. (2013), Nr. 134, S. 503–508.
    2 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 47.
    3 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §29, S. 114.
    4 Die kastilische Primera crónica (13. Jahrhundert) schreibt den Sieg bei Viana den König von Kastilien, die aragónesische Crónica de San Juan de la Peña (14. Jahrhundert) dem König von Aragón zu. Historia de la Corona de Aragón: Crónica de Sn Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 49–50.
    5 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 50–51.
    6 Vgl. Smith (2004), S. 48.
    7 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 51.
    8 Gregorii VII romani pontificis epistolæ et diplomata pontificia, hrsg. von Jacques Paul Migne, in: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 148, Sp. 339–302.
    9 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52.
    10 Paul Ewald: Die Papstbriefe der Brittischen Sammlung. In: Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde. Bd. 5 (1880), Nr. 27, S. 359–360 und Nr. 41, S. 364. Urbani II papæ epistolæ et privilegia, hrsg. von Jacques Paul Mgne, in: Patrologiae cursus completus. Series Latina. Bd. 151, Sp. 301–302.
    11 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 48–49.
    12 „ego Sancio Ranimirez…rex in Pampilona et in Aragona et in Superabi sive in Ripacorza…“, vgl. Canellas López (1993), Nr. 42, S. 56.
    13 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52.
    14 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 52–53. Wie schon bei der Schlacht von Viana deutete die Crónica de San Juan de la Peña auch die Schlacht vn Morella in einen Sieg Aragóns um.
    15 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 53.
    16 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 54.
    17 Historia de la Corona de Aragón: Crónica de San Juan de la Peña: Part aragonesa, hrsg. von T. Ximénez de Embún y Val (1876), §17, S. 55.
    18 Zum Sterbedatum siehe Annales Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1767), S. 321.
    19 Vgl. Szabolcs de Vajay: Ramire II le Moine, roi d’Aragon, et Agnès de Poitou dans l’histoire et dans la legend. In: Mélanges offerts à René Crozet, Vol. 2 (1966), S. 730, Anm. 24.
    20 Ferdinand wird einzig in einer Urkunde aus dem Jahr 1086 genannt.Vgl. Antonio Ubieto Arteta: Colección diplomática de Pedro I de Aragón y Navarra (1951), Nr. 2, S. 212.
    Weblinks
    Commons: Sancho Ramírez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Infante don Sancho Ramírez de Aragón bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Gegen die wachsende Bedrohung durch Aragón rief im Frühjahr 1094 der maurische Herrscher von Huesca die Hilfe seines Schutzherrn Alfons VI. von León-Kastilien an, der ein kastilisches Heer gegen Aragón aussandte. Bei Vitoria schlug Sancho die Kastilier und vertrieb sie aus seinem Königreich. Darauf begann er mit der Belagerung von Huesca, die als erste große Stadt des Taifa Saragossas von ihm erobert werden sollte. Als Sancho eines Tages einen Erkundungsritt entlang der Stadtmauer unternahm, um an ihr eine Zugangsmöglichkeit ausfindig zu machen, wurde er von dem Pfeil eines Bogenschützens getroffen. Nach der Beschreibung der Crónica de San Juan de la Peña schoss der Schütze gezielt auf eine Schwachstelle der Rüstung Sanchos, als dieser gerade seinen rechten Arm hob und damit seine von der Rüstung ungedeckten Körperseite offenbarte, wo ihn der Pfeil dann traf. Er ließ sich noch in sein Zelt zurücktragen, wo er seine Vasallen auf seinen ältesten Sohn als Nachfolger einschwören ließ, worauf er am 4. Juni 1094 starb.

    Sancho + Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier). Felicia (Tochter von Graf Hilduin IV. von Ramerupt (Montdidier) und Alix (Adelheid, Adèle) von Roucy) wurde geboren in 1060; gestorben in 1123. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier)Felicia von Ramerupt (von Roucy) (Montdidier) wurde geboren in 1060 (Tochter von Graf Hilduin IV. von Ramerupt (Montdidier) und Alix (Adelheid, Adèle) von Roucy); gestorben in 1123.

    Notizen:

    Aus dieser Ehe gingen drei Söhne hervor:
    - Ferdinand († nach 1086).
    - Alfons I. der Krieger (* 1073; † 1134), 1104 König von Aragón und Navarra.
    - Ramiro II. der Mönch (* 1086; † 1157), 1134 König von Aragón.

    Kinder:
    1. Ferdinand von Aragón gestorben in nach 1086.
    2. König Alfons I. von Aragón (Jiménez), der Krieger wurde geboren in 1073; gestorben am 7 Sep 1134 in Abtei San Juan de la Peña.
    3. 18. König Ramiro II. von Aragón (Jiménez), der Mönch wurde geboren in 1075; gestorben am 16 Aug 1157 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster in Huesca.

  7. 38.  Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou)Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou) wurde geboren am 22 Okt 1071 (Sohn von Wilhelm VIII. (Guido Gottfried) von Poitou (von Burgund, von Aquitanien) (Ramnulfiden) und Hildegard von Burgund); gestorben am 10 Feb 1126.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Aquitanien und Gascogne, Graf von Poitou als Wilhelm VII.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_IX._(Aquitanien) (Okt 2017)

    Wilhelm IX. (* 22. Oktober 1071; † 10. Februar 1126[1]), auch genannt der Junge (le Jeune), war Herzog von Aquitanien und Gascogne und als Wilhelm VII. Graf von Poitou. Er war der Sohn Wilhelms VIII. von Aquitanien aus dessen dritter Ehe mit Aldearte, der Tochter Roberts von Frankreich, des Herzogs der Bourgogne.
    Seine okzitanischen Namen sind Guilhèm IX duc d'Aquitània e de Gasconha sowie Guilhèm VII comte de Peitieus.[2]

    Politik
    Wilhelm übernahm 1086 die Herrschaft seines Vaters, heiratete um 1089 Irmgard (Ermengarde) von Anjou, ließ sich von dieser jedoch 1092 scheiden. Seine zweite Ehe mit Philippa, der Eventualerbin der Grafschaft Toulouse, führte in langanhaltende Konflikte mit der Familie der Gattin. 1098 besetzte Wilhelm erstmals Toulouse, 1099 trat er seine Rechte gegen eine finanzielle Kompensation an einen Neffen der Gattin, Graf Bertrand von Saint-Gilles ab.
    Das Geld floss vor allem in den Kreuzzug von 1101, an dem sich Wilhelm an der Seite von Welf IV. beteiligte und der ihn über Konstantinopel nach Heraklea führte, wo die eigenen Truppen im September 1101 von seldschukischen Streitkräften geschlagen wurden. Wilhelm konnte sich mit Begleitern über Antiochia nach Jerusalem durchschlagen und gelangte im Herbst 1102 nach Frankreich zurück.
    1103 unterstützte Wilhelm Fulko IV., Graf von Anjou, genannt „der Zänker“ (le Rechin), in dessen Auseinandersetzungen mit seinem Sohn Gottfried Martell - eine Unternehmung, die zu seinen Ungunsten ausging, als die Kontrahenten sich einigten. Wilhelm musste mehrere Burgen in der Saintonge aufgeben, konnte jedoch 1107 deren Rückgabe durch die Gefangennahme Fulkos V. von Anjou erzwingen. Er unterstützte die Herren von Lusignan und Parthenay in deren mehrjähriger Fehde mit dem Herzog.
    Als Bertrand von Saint-Gilles am 21. April 1112 im Heiligen Land starb, erneuerte Wilhelm seine Ansprüche auf Toulouse. 1113 nahm er die Stadt zum zweiten Mal ein - er konnte sich diesmal mit der Unterstützung Bernhard Attons IV. von Beziers, des Grafen von Centulle von Bigorre, Pons von Montpezat sowie der Bürger der Stadt bis 1123 halten; die Bürger selbst stürmten die Stadtburg Chateau-Narbonnais.

    Gemeinsam mit Alfons I. „el Batallador“ von Aragón eroberte Wilhelm in Spanien Calatayud. Am 18. Juni 1120 schlugen Spanier und Franzosen bei Cutanda, nördlich von Daroca, die Mauren vernichtend. Das Bündnis mit Alfons I. hatte keinen Bestand. Wilhelm wechselte in den Auseinandersetzungen um Toulouse zwei Jahre später die Fronten - angewiesen auf die Unterstützung Graf Raimund Berengars III. von Barcelona gegen Alphonse Jourdain von Toulouse. Am 10. Februar 1127 (man findet dieses Datum auch mit dem Jahr 1126 verbunden) starb Wilhelm IX. bei der Belagerung der Burg Blaye, 56-jährig.

    „Der erste Trobador“
    Literaturgeschichtlichen Ruhm errang Wilhelm von Aquitanien als der „erste Trobador“ und der erste weltliche Lyriker des christlichen Europa, der in einer Volkssprache dichtete. Elf Lieder in der Langue d'oc, die heute als Okzitanisch bekannt ist, werden ihm zugeschrieben. Die mittelalterliche okzitanische Literatursprache ist in seinen Werken - bereits hochentwickelt - erstmals schriftlich belegt. Seine Lieder zeigen zwei Gesichter („trovatore bifronte“, P. Rajna): Neben höfisch gezüggelten, didaktischen Liedern der fin'amors (höfischen Liebe) stehen ausgesprochen sinnenfreudige bis derb obszöne, in denen der Herzog mit seiner Potenz prahlt. Zum Beispiel vergleicht er in Lied 3 seine beiden Geliebten Agnes und Arsène mit zwei Stuten: „Für meinen Sattel habe ich zwei Stuten ... Doch kann ich die eine nicht zusammen mit der anderen haben. Die Pferde wollen sich nicht leiden.“
    Wilhelms berühmteste Verse sind das dunkle Rätselgedicht „Ich will einen Vers machen aus reinem Nichts“ (Lied 7, Farai un vers de dreyt nien), in dem er den poetischen Schaffensprozess thematisiert und zugleich paradox parodiert: „Ich werde eiin Lied über rein gar nichts machen ... es wird nicht von Liebe noch von Jugend handeln noch von etwas anderem, denn es wurde im Schlaf gedichtet (wörtl.: gefunden), auf einem Pferd.“ Dieses Lied vor allem, „dessen zahlreiche Interpretationen die ganze Bandbreite von Nonsens, Komik und Parodie bis zur existentiellen Ungewissheit, dem Nicht-Wissen, dem philosophischen Nichts, abtasten“ (D. Rieger)[5], begründet das Urteil, die okzitanische Trobadorlyrik trete bereits in höchster Vollkommenheit ins Leben. Man muss daher davon ausgehen, dass diese Kunstform an den Höfen des südfranzösischen Adels bereits länger geübt wurde, dass es aber eines mächtigen und selbstbewussten Feudalherrn wie Wilhelm bedurfte, um diese Dichtung „pergamentfähig“ zu machen.

    Wilhelm + Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner). Philippa (Tochter von Graf Wilhelm IV. von Toulouse (Raimundiner) und Emma von Mortain) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 28 Nov 1118 in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 39.  Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner)Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner) wurde geboren in cir 1073 (Tochter von Graf Wilhelm IV. von Toulouse (Raimundiner) und Emma von Mortain); gestorben am 28 Nov 1118 in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Toulouse; Gräfin von Toulouse
    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzogin von Aquitanien (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Philippa_von_Toulouse (Aug 2023)

    Philippa von Toulouse (* um 1073; † 28. November 1118 in der Abtei Fontevrault, Frankreich) war aus eigenem Recht Gräfin von Toulouse und durch ihre Heirat mit Wilhelm IX. Herzogin von Aquitanien.

    Familie
    Philippa wurde um 1073 als Tochter von Graf Wilhelm IV. von Toulouse und dessen Frau Emma von Mortain geboren. Sie war das einzige überlebende Kind Wilhelms und deshalb, gemäß den Gesetzen der Grafschaft Toulouse, seine Erbin. Im Jahr 1088 nahm Wilhelm an einem Pilgerzug ins Heilige Land teil und hinterließ seinen Bruder Raimund von Saint-Gilles als Regenten. Es gibt Behauptungen, dass er noch vor seiner Abreise seine Tochter mit dem König von Aragon verheiratete, um sie von der Erbfolge auszuschließen, dies ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, da König Sancho zum Zeitpunkt seines Todes 1094 immer noch mit seiner Ehefrau Felicia von Roucy verheiratet war.[1]

    Über die Kindheit Philippas ist wenig bekannt. Es ist bekannt, dass sie Wilhelm IX. von Aquitanien nicht vor dem Tod ihres Vaters und der Nachfolge ihres Onkels im Jahr 1094 heiratete.[2] Somit weiß man wenig über ihr Leben vor dem Tod ihres Vaters, ihre Enterbung und die Arrangierung ihrer Ehe. Die Historiker, die behaupten, dass Philippa mit König Sancho verheiratet gewesen sein soll, argumentieren, dass ihr Verlassen von Toulouse sie daran hinderte, ihr Erbe zu behaupten, und dass sie nach dem Tod Sanchos frei war, sich einen zweiten Ehemann auszuwählen. Sicher ist jedoch, dass beim Tod Graf Wilhelms Philippas Ansprüche ignoriert wurden und Raimund Graf von Toulouse wurde.

    Ehe mit Wilhelm von Aquitanien
    Als Raimund IV. von Toulouse im Herbst 1096 am Ersten Kreuzzug teilnahm, hinterließ er seinen Sohn Bertrand, um das Land zu regieren. Im Frühjahr 1098 eroberten Wilhelm und Philippa die Stadt Toulouse. Dort brachte Philippa im darauffolgenden Jahr ihr erstes Kind auf die Welt: Wilhelm der Tolosaner. 1099 nahm Wilhelm an einem Kreuzzug teil, Philippa wurde währenddessen als Regentin im Poitou eingesetzt. Zum Entsetzen Philippas tauschte ihr Mann 1100 Toulouse bei ihrem Cousin Bertrand gegen eine hohe Summe Geld ein, die er nutzte, um an einem Kreuzzug teilzunehmen. Philippa musste ihre Heimat somit verlassen und zog in die Hauptstadt Poitiers, von wo aus sie in der Abwesenheit ihres Mannes Aquitanien regierte. Wilhelm eroberte Toulouse 1113, nach dem Tod Bertrands, zurück. Seitdem regierte Philippa größtenteils von dort aus.

    Nach Wilhelms Rückkehr lebten er und Philippa eine Zeit lang glücklich miteinander und hatten weitere Kinder. Philippa konzentrierte sich besonders auf den Glauben, vor allem die Lehren von Robert von Arbrissel, dem Gründer der Abtei Fontevrault, die sie auch finanziell unterstützte. Ihr Interesse an der Doktrin Robert von Arbrissels und die zunehmende Unzufriedenheit Wilhelms, der sich zudem in Dangereuse de l'Isle Bouchard verliebt hatte, führten dazu, dass Wilhelm 1115 seine Frau verstieß. Philippa zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, wo sie sich mit der ersten Frau ihres Mannes, Irmgard von Anjou, anfreundete. Dort verstarb sie am 28. November 1118.

    Titel (genauer):
    Philippa soll aus eigenem Recht Gräfin von Toulouse gewesen sein?
    In der Liste der Grafen wird sie jedoch nicht erwähnt..?

    Titel (genauer):
    Das Herzogtum Aquitanien war eines der wichtigsten Feudalterritorien im mittelalterlichen Frankreich.
    Am Anfang des 10. Jahrhunderts hatte sich das Toulousain, das Land um die Stadt Toulouse, vom übrigen Aquitanien separiert. Aquitanien verlor damit seine Grenzlage zu den Pyrenäen und umfasste bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts weitgehend die heutigen Regionen Poitou-Charentes, Limousin und Auvergne sowie die heutigen Départements Vendée, Dordogne und Lot.
    Im 13. Jahrhundert zerfiel das hochmittelalterliche Aquitanien. Dem Inhaber des herzoglichen Rechtstitels verblieben lediglich zwei Landschaften Aquitaniens, die Saintonge und das Périgord. Zusammen mit der südlich gelegenen Gascogne setzte sich für dieses Gebilde im späten Mittelalter die Bezeichnung Guyenne durch. Das Gebiet der Guyenne entsprach dabei der heutigen Region Aquitanien.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Aquitanien

    Notizen:

    2. Aus ihrer Ehe mit Wilhelm IX. von Aquitanien hatte Philippa zwei Söhne und fünf Töchter:
    - Wilhelm X. (* 1099; † 1137), Herzog von Aquitanien ⚭ Eleonor von Châtellerault
    - Raimund (* um 1099; † 1149), Fürst von Antiochia ⚭ Konstanze von Antiochia
    - Agnes (* um 1105; † um 1159) ⚭ 1. Aimery V. von Thouars; ⚭ 2. Ramiro II. von Aragon
    - vier weitere Töchter, deren Namen unbekannt sind

    Verheiratet:
    1094 ging Wilhelm VII. seine zweite Ehe ein, mit Philippa, der Tochter Wilhelms IV., des Grafen von Toulouse. Diese zweite, kinderreiche Ehe führte ihn in langanhaltende Konflikte mit der Familie der Gattin.
    Die Ehe verlief unglücklich. Auf dem Konzil von Reims klagte Philippa 1119 ihren Gatten des Ehebruchs mit der Vizegräfin von Châtellerault an, ein Ereignis mit dem – als mutmaßliche Sühneleistung – Wilhelms spanischer Kriegszug in Verbindung gebracht wird.

    Kinder:
    1. Herzog Wilhelm X. von Aquitanien (von Poitou) wurde geboren in 1099 in Toulouse; gestorben am 9 Apr 1137.
    2. Fürst Raimund von Antiochia (Poitiers) wurde geboren in 1099; gestorben am 29 Jun 1149.
    3. 19. Agnes (Inés) von Aquitanien gestorben in cir 1159 in Abbaye Fontevrault; wurde beigesetzt in Abbaye Fontevrault.

  9. 40.  Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse wurde geboren in cir 1017 (Sohn von Graf Rainold I. (Rainald) von Burgund und Herzogin Adelheid (Judith) von der Normandie); gestorben am 11 Nov 1087; wurde beigesetzt in Besançon (St. Stephan).

    Notizen:

    Wilhelm heiratete Stephanie von Vienne (von Longwy?) in zw 1049 und 1057. Stephanie gestorben in nach 1088. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 41.  Stephanie von Vienne (von Longwy?)Stephanie von Vienne (von Longwy?) gestorben in nach 1088.

    Notizen:

    1092 urkundlich bezeugt.

    Stephanie († 19. Oktober nach 1088), wurde zeitweise als Tochter von Graf Adalbert von Longwy, 1047 Herzog von Oberlothringen (Haus Châtenois) und Clémence de Foix angesehen.
    Diese Angabe zur Herkunft Stephanies stammt von Szabolcs de Vajay aus der Zeit um 1960; er traf die Aussage auf der Basis von zwei Dokumenten, mit denen er Adalbert die Grafschaft Longwy sowie eine Ehe mit Clémence, einer Tochter des Grafen von Foix zuwies; aus dieser Ehe sollten zwei Töchter stammen, Stephanie, die Ehefrau Wilhelms, und Ermesinde, Ehefrau von Wilhelm VII., Herzog von Aquitanien. Später korrigierte sich Vajay dahingehend, dass er die genannten Dokumente falsch interpretiert habe.
    Folglich ist weiterhin ungeklärt, wer der Vater der beiden Frauen ist. Stephanie wird mittlerweile dem Haus Barcelona zugeordnet, Ermesinde und Longwy dem Haus Luxemburg. Clemence, anhand der das Auftauchen dieses Namens unter den Nachkommen Stephanies und Ermesindes erklärt werden sollte, wird nicht mehr als Ehefrau Adalberts angesehen. Tatsächlich ist nicht bekannt, ob Adalbert verheiratet war, folglich auch nicht der Name seiner Ehefrau bzw. die Existenz von Nachkommen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Barcelona

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_(Lothringen)

    Kinder:
    1. Odo (Eudes) von Burgund gestorben in vor 1087.
    2. Graf Rainald II. von Burgund wurde geboren in cir 1050; gestorben in 1097.
    3. Wilhelm von Burgund gestorben in vor 1090.
    4. Graf Stephan I. von Burgund, Tollkopf wurde geboren in 1065; gestorben am 18 Mai 1102 in Askalon.
    5. 20. Graf Raimund von Burgund wurde geboren in cir 1080; gestorben in 1107; wurde beigesetzt in Kathedrale, Santiago de Compostela.
    6. Hugo von Burgund gestorben am 13 Nov 1101.
    7. Papst Kalixt II. Guido von Burgund
    8. Stephanie (Étiennette) von Burgund
    9. Sibylle von Burgund wurde geboren in 1065; gestorben in nach 1103.
    10. Gräfin Ermentrud von Burgund wurde geboren in cir 1060.
    11. Gisela von Burgund gestorben in nach 1133.
    12. Klementina (Clémence) von Burgund gestorben in cir 1133.
    13. Bertha (Burgund oder Tuskien) gestorben in 1098/1099.

  11. 42.  König Alfons VI. von León (von Kastilien)König Alfons VI. von León (von Kastilien) wurde geboren in 1037 (Sohn von König Ferdinand I. von León, der Große und Sancha von León); gestorben am 1 Jul 1109 in Toledo, Spanien; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): ab 1072, Königreich Kastilien; König von Kastilien
    • Titel (genauer): 1065 bis 1109, Königreich Léon; König von Léon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_VI._(León) (Okt 2017)

    Alfons VI. der Tapfere (spanisch Alfonso el Bravo; * 1037; † 1. Juli 1109 in Toledo)[1] war von 1065 bis 1109 König von León und seit 1072 auch König von Kastilien und Galicien aus dem Haus Jiménez. Durch die Eroberung der alten Westgotenhauptsttadt Toledo im Jahr 1085 setzte er einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der spanischen Reconquista und untermauerte den Anspruch des leónesisch-kastilischen Königshauses auf die Vorrangstellung unter den spanischen Königen der iberischen Halbinsel. Im Cantar de Mio Cid, einem der Hauptwerke der literarischen Folklore Spaniens, ist Alfons VI. eine der Hauptpersonen.

    Er war eines von fünf Kindern des Königs Ferdinand I. von León und der Sancha von León; seine Geschwister waren:[2]
    • Urraca († 1103), „Königin“ von Zamora.
    • Sancho II. († 1072), König von Kastilien.
    • Elvira († 1099), Herrin von Toro.
    • García († 1090), König von Galicien.

    Leben
    Bruderkampf
    Obwohl der zweite von dreien galt Alfons als Lieblingssohn seines Vaters, weshalb dieser ihm in der 1065 vorgenommenen Erbteilung mit dem Königreich León das Kerngebiet seines Reichs mit der Hauptstadt León vermachte, während der ältere Sancho II. lediglich das verhältnismäßig kleine Kastilien als Königreich erhielt, das zuvor noch eine Grafschaft gewesen war. Der jüngste Bruder García bekam Galicien, das seit Generationen den Status eines Unterkönigreichs gegenüber León eingenommen hatte. Bereits der Vater Ferdinand I. hatte den Grundstein für die Vormachtstellung Leóns gegenüber den christlichen wie auch muslimischen Mächten Spaniens gelegt, unter anderem indem er das baskische Navarra, das Stammland seiner Dynastie, und die Taifa-Königreiche von Al-Andalus (Toledo, Saragossa, Badajoz, Sevilla) in die Vasallität gezwungen hatte, die aus dem im frühen 11. Jahrhundert zusammengebrochenen Kalifat von Córdoba hervorgegangen waren.
    Die ersten Regierungsjahre Alfons’ VI. verliefen weitgehend ereignisarm, was vermutlich seiner Mutter geschuldet war, die als einende Autorität der Familie wirkte. So tätigten alle Familienmitglieder am 26. Juni 1066 eine gemeinsame Schenkung an die Kirche von Santiago de Compostela.[3] Nach dem Tod der Königin Sancha im November 1067 wurde schließlich der offene Machtkampf um das väterliche Gesamterbe eröffnet. 1068 führte Alfons zwei Angriffe auf das Taifa Badajoz durch, das ein tributpflichtiger Vasall seines Bruders García war. Noch im selben Jahr wurde er selbst von Sancho II. angegriffen, den er nach einem Sieg in der Schlacht von Llantadilla am 19. Juli einstweilen wieder aus León hinausdrängen konnte. Offenbar verbünündeten sich die beiden darauf gegen García, denn im Juni 1071 konnte Sancho durch León hindurch nach Galicien marschieren und den jüngsten Bruder aus dessen Königreich vertreiben. Alfons tätigte um dieselbe Zeit mehrere Schenkungen an galicischhe Prälaten, was seine Beteiligung an diesem Handstreich offenkundig machte. Die Allianz mit Sancho hatte allerdings nur kurzzeitigen Bestand. In den ersten Januartagen 1072 fiel dieser erneut mit einem Heer in León ein und konnte in der Schlacht von Golpejera Alfons besiegen und gefangen nehmen. Alfons durfte sich geschlagen ins Exil zum Maurenkönig von Toledo begeben, während der scheinbar siegreiche Sancho sich am 12. Januar in León zum König krönen ließ.[4] Allein die älteste Schweester Urraca leistete in ihrer Stadt Zamora noch Widerstand gegen Sancho, der völlig unerwartet bei der Belagerung Zamoras am 7. Oktober 1072 unter unklaren Umständen getötet wurde. Alfons konnte umgehend wieder sein Königreich, nun mit Kastilien und Galicien vereint, in Besitz nehmen. Gemäß der literarischen Überlieferung musste er die Zustimmung des kastilischen Adels, angeführt von dem alférez Rodrigo Díaz de Vivar, erst durch einen Reinigungseid gewinnen, indem er zu schwören hattete, nicht am Tod seines Bruders verantwortlich gewesen zu sein. Als aber 1073 auch García aus seinem Exil zurückkehrte, ließ Alfons diesen sofort gefangen nehmen und für den Rest seines Lebens einsperren, um sich die Alleinherrschaft endgültig zu sichern.[5]

    Expansion und Kirchenpolitik
    Die folgenden Jahre verliefen für Alfons verhältnismäßig ruhig; diese Zeit nutzte er hauptsächlich zur Konsolidierung seines Reichs und dessen Kirchenhierarchie. Am 29. Mai 1073 übergab er in Burgos die Abtei San Isidro von Dueñas dem Klostersysystem von Cluny und öffnete damit die Tore für die cluniazensische Reformbewegung in Spanien.[6] Um die Jahreswende von 1073 auf 1074 ging er seine erste Ehe mit Agnes (Inés) ein, einer Tochter des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien, mit der eer sich bereits 1069 verlobt hatte. Laut einem normannischen Chronisten war dem im selben Jahr schon ein Verlöbnis mit einer Tochter Wilhelms des Eroberers vorausgegangen, die allerdings auf der Reise nach Spanien gestorben war. Das aquitanischche Herzogshaus stand in einem engen ideologischen Verhältnis zur Abtei Cluny und Königin Agnes sollte eine wichtige Vermittlerrolle in der von dieser Abtei ausgehenden Reformbewegung in Spanien einnehmen. Die aquitanische Ehe schloss Alfons aucuch aus politischen Motiven, gewann er doch so einen starken Verbündeten im Norden der Pyrenäen gegen seinen östlichen Nachbarn und Vetter, König Sancho Ramírez von Aragón. Dieser hatte eine offensive Expansionspolitik gegen das muslimische Taifa von Saragossa begonnen (Eroberung von Barbastro 1064), das wiederum ein Vasall von León-Kastilien war. Der Aragónese besaß allerdings dank seiner Unterwerfung unter den Heiligen Stuhl 1068 die Rückendeckung von Papst Gregor VII., der eigens für ihn im Jahr 1073 in Frankreich ein Kreuzzugsheer zu seiner Unterstützung anwerben ließ. Der König von Saragossa suchte gegen diese Bedrohung ein Bündnis mit König Sancho IV. von Navarra, ebenfalls ein Vetter der Jiménez-Dynastie, der sich damimit in einen Konflikt mit Aragón stürzte. Das französische Kreuzzugsheer unter Ebles II. von Roucy wurde von Sancho Ramírez dann auch sogleich zum Krieg gegen Navarra verwendet. Am 4. Juni 1076 wurde Sancho IV. nach einer Hofintrige ermordet, was der König von Aragón sogleich zur Annektierung Navarras mit seiner Hauptstadt Pamplona ausnutzte. Auch der von diesen Ereignissen überraschte Alfons wollte davon profitieren und zog am 25. Juni 1076 in Nájera ein, womit er die Inbesitznahme der alten baskischen Landschaft La Rioja für sein Königreich demonstrierte. Mit Álava, Vizcaya und einem Teil von Guipúzcoa sicherte er sich noch weitere baskische Gebiete, so dass fortan der Oberlauf des Ebro die Grenze zwischen León-Kastilien unund Aragón markierte. Für das baskische Navarra markierte seine Aufteilung einen bedeutenden Einschnitt in seiner Geschichte; hatte es unter Sancho III. dem Großen, dem Großvater von Alfons VI. und Sancho Ramírez, noch die Position eines Hegemons unter den christlichen Reichen eingenommen, so war es nun in den Status einer nachgeordneten Provinz seiner Nachbarn gesunken. Von der weiteren territorialen Expansion gegen Al-Andalus war es fortan für immer ausgeschlossen.
    Noch im Jahr 1076 nahm Alfons diplomatischen Kontakt zu Papst Gregor VII. auf, um bei diesem um die Etablierung des römischen Ritus in der spanischen Kirche zu ersuchen, die den alten westgotisch-mozarabischen Ritus ersetzen sollte. Diese politische Annäherung an Rom sollte im Konflikt mit Aragón den Papst auch für die Belange Leóns gewogen machen. Dieses Ansinnen zog allerdings zwiespältige Reaktionen unter dem Volk und unerwartete Konsequenzen nach sich. Nach einer späteren legendenbehafteten Erzählung soll sich am königlichen Hof zu Burgos am Palmsonntag, dem 9. April 1077, ein gerichtlicher Zweikampf zugetragen haben, in dem ein Ritter, der den alten westgotischen Ritus verteidigt hatte, über einen königlichen Ritter siegte, der für den neuen römischen Ritus eingetreten war. Anschließend habe man eine Feuerprobe angeordnet, indem sich je ein Ordinarius beider Riten in ein Feuer warf. Als der mozarabische Ordinarius aus den Flammen zurückgesprungen sei, habe Alfofons persönlich ihn wieder in sie zurückgestoßen.[7] Was Alfons abseits des Aufruhrs unter seinen eigenen Untertanen offenbar nicht beabsichtigt hatte, war eine weltliche, d. h. politische Unterordnung gegenüber dem Heiligen Stuhl, die allerdings gerade von der Politik des Reformpapstes Gregor VII. gegenüber den weltlichen Mächten der christlichen Ökumene eingefordert wurde, insbesondere vom römisch-deutschen Kaiser Heinrich IV. (siehe Investiturstreit). Und ebendiese Unterordnung forderte er nun auch von allen „Königen und Grafen von Spanien“ in einem Brief vom 28. Juni 1077 ein, in dem er die päpstliche Oberherrschaft über die gesamte iberische Halbinsel proklamierte.[8] Diesen Anspruch akzeptierte Alfons nicht widerstandsllos, indem er durch die Annahme des Titels eines „Imperators von ganz Spanien“ (imperator totius hispaniae) einen eigenen Hegemonialanspruch erhob. Im Original ist dieser Titel erstmals in offizieller Verwendung für den 7. April 1079 und in einer privaten für den 29. Januar 1078 datiert. In einer später verfassten Abschrift ist er jedoch bereits für den 17. Oktober 1077 datiert, also nur wenige Monate nach der Bekanntgabe des päpstlichen Briefes.[9] Dieser Anspruch war nicht neu im aststurisch-leónesischen Königshaus. Bereits einige von Alfons’ Vorfahren mütterlicherseits, von denen abzustammen er einen hohen Stellenwert beimaß, hatten den Imperatorentitel geführt und damit in ideeller Fortführung des westgotischen Erbes ihren Führungsanspruch unter den Christen im Kampf gegen die muslimischen Invasoren zum Ausdruck gebracht.
    Spätestens im Jahr 1078 trennte sich Alfons von seiner ersten Frau Agnes von Aquitanien, die ihm keine Kinder geboren hatte, womit auch das Bündnis mit deren Vater hinfällig wurde, der sich nun wiederum mit Aragón dynastisch verband. Um die Jahreswende von 1079 auf 1080 schloss Alfons sogleich seine zweite Ehe mit Konstanze von Burgund, deren Neffe, Herzog Hugo I. von Burgund, sich im Vorjahr im Maurenkampf in Spanien engagiert hatte. Die neue Braut war außerdem eine Nichte des Abtes HHugo von Cluny, dem Alfons am 3. September 1079, wohl im Zuge seiner Verlobung, das Kloster Santa María in Nájera überantwortete und damit seine Beziehung zu Cluny weiter festigte.[10] Nur kurz darauf wurde auch die Leitung der königlichen Abtetei Santos Facundo y Primitivo von Sahagún einem cluniazensischen Abt anvertraut, den offenbar Alfons selbst einsetzte. Dies war für den Papst der Anlass zur Demonstration seiner Autorität. Im Juni 1080 wies er Hugo von Cluny zur Neubesetzung des Vorsteheramts von Sahagún an, worauf der von Alfons eingesetzte Abt nach Cluny zurückbefohlen und durch den Südfranzosen Bernard de Sedirac ersetzt wurde. Dieser sollte unabhängig von den Umständen seiner Berufung ein lebenslanger Vertrauter des Königs und seiner Nachfolgerin Urraca werden, die ihm Konstanze im Spätjahr 1080 als sein erstes Kind geboren hatte.

    Eroberung von Toledo
    Bereits im August 1076, unmittelbar nach der Annexion der Rioja, unternahm Alfons einen ersten Vorstoß über den Duero hinaus in den Süden nach Al-Andalus, den er bei Sepúlveda abbrach. Unter den Mauren war in jener Zeit das Machtgleichgewicht erodiert, ausgelöst durch den Tod des Königs von Toledo, al-Mamun. Der König von Sevilla, al-Mutamid, hatte die Lage ausgenutzt und nacheinander Dénia, Córdoba und Murcia annektiert und war damit zu einer bedrohlichen Macht herangewachsen. Unterdedessen hatte der neue König von Toledo, al-Qadir, die Kontrolle über sein in Anarchie versinkendes Königreich verloren, was wiederum der König von Badajoz, al-Mutawakkil, zum Einmarsch in Toledo ausnutzte. Um sein Reich gegen ein neues Ausgreifen der Mauren zu verteidigen, ließ Alfons mehrere Ortschaften entlang des Duero befestigen und wiederbesiedeln, wie zum Beispiel Salamanca, Medina de Campo, Olmedo, Segovia oder Cuéllar.[11] Im April 1079 überschritt Alfons ein weiteres Mal den DDuero und zog bis wenige Kilometer vor Toledo. Anschließend marschierte er westwärts, nahm Coria ein und gewann damit eine Ausgangsbasis gegen Badajoz, gegen das er weiterhin eine Allianz mit dem König von Sevilla bildete. Danach kehrte er wieder nach Kastilien zurück, um dort Konstanze von Burgund zu heiraten. Im Sommer 1080 musste sich al-Mutawakkil wieder aus Toledo zurückziehen, in das nun wieder al-Qadir zurückkehren konnte. An eine Rückgabe von Coria an den König von Badajoz dachte Alfons indes nicht. Als Dank für seine Unterstützung erhielt er von al-Qadir zudem noch die Burgen von Zorita und Canturias und festigte damit seine Präsenz in der Transduero-Region.
    In dieser Situation trug sich um die Jahreswende 1080 auf 1081 am Hof von León Folgendes zu: Alfons verbannte den kastilischen Adligen Rodrigo Díaz de Vivar, besser bekannt als „El Cid“, aus seinem Königreich. Dieser war einst ein enger Vertrauensmann von Sancho II. gewesen. Über die Hintergründe der Verbannung liegen mit Ausnahme der Historia Roderici keine weiteren Überlieferungen vor. Dieser singulären Quelle zufolge hatte zuvor ein Überfall maurischer Truppen auf die kastilische Burg San Esteban de Gormaz am Oberlauf des Duero stattgefunden, worauf El Cid in Eigeninitiative einen Vergeltungszug in das Königreich Toledo unternahm. Um die Beziehungen zwischen León und Toledo nicht zu gefährden, habe sich Alfons zu nichts anderem genötigt gesehen, als El Cid aus seinem Königreich zu verbannen. Unabhängig von dieser Erzählung gelangte Alfons in jener Zeit offenbar zur Erkenntnis, dass sein Vasall al-Qadir Toledo nicht mehr effektiv regieren konnte und dass eine direkte Übernahme dieses Königreichs zur Stabilisierung der Grenze zu al-Andalus unumgänglich war. In der Folge ließ er mehrere Plätze in der Umgebung von Toledo besetzen und mit christlichen Siedlern bevölkern, was ohne größere Kämpfe vonstattenging. Darunter waren Burgen und Städte wie Almodóvar del Campo, Guadalajara, Hita, Madrid, Olmos und Uclés. Im Jahr 1082 tat sich für Alfons an seiner Ostgrenze ein neuer Unruheherd auf, als sein Vasall al-Muqtadir von Saragossa starb und dessen Köönigreich in einen Nachfolgekampf unter dessen Söhnen zerfiel. Mit einer Heerestruppe drang er bis an die Burg Rueda am Jalón vor, deren maurischer Kastellan ihm gegenüber Kapitulationsbereitschaft signalisierte. Der Kastellan aber wechselte kurz vor der Übergabe auf die Seite von al-Mutamin und beging am 6. Januar 1083 ein Massaker an den von Alfons nach Rueda entsandten Unterhändlern.[12] Alfons ließ noch die Burgen Agüero, Ayerbe und Grau besetzen, sah aber von einem direkten Zug gegen Saragossa einstweilen ab, da um dieselbe Zeit al-Mutamid von Sevilla die Allianz mit ihm aufkündigte und durch Besitzansprüche auf Almodóvar del Campo sowie durch die Ermordung eines jüdischen Abgesandten Alfons zusätzlich provozierte. Mit zzwei Heeresgruppen durchzog Alfons bis zum Winter 1083 plündernd das Königreich Sevilla. Im Sommer 1084 marschierte er schließlich wieder in das Königreich Toledo ein und errichtete südlich der Stadt ein befestigtes Lager, von wo aus die finalelen Schritte zu ihrer Inbesitznahme erfolgen sollten. Nach über einem Jahr der Belagerung, die ohne bemerkenswerte Kämpfe und der dauernden Anwesenheit von Alfons verlief, kapitulierte al-Qadir am 6. Mai 1085, so dass Alfons am 25. Mai persönlich in Toledo einziehen konnte.
    So unspektakulär wie die Eroberung von Toledo vonstattengegangen war, wurde sie in christlichen Chroniken entsprechend eher beiläufig erwähnt. Für Alfons selbst hatte sie eine enorme symbolische wie auch propagandistische Bedeutung; er sah seinen Vorrangsanspruch als Erbe der westgotischen Könige durch die Inbesitznahme ihrer ehemaligen Hauptstadt bestätigt. Dieser Anspruch beschränkte sich nun nicht mehr nur auf die christliche Welt Hispaniens, sondern wurde auf seinen gesamten geographischen Raum einschließlich seiner Bevölkerung, unabhängig deren Glaubenskonfession, ausgedehnt. Verdeutlicht wurde dies in der nach der Einnahme Toledos erweiterten Titulatur des Königs als „der von Gott eingesetzte Imperator über alle Nationeen von Spanien“ (Deo constitutus imperator super omnes Spanie nationes), oder präzisierend als „der in Toledo regierende König Alfons, der über die Christen und Heiden aller Königreiche von Spanien herrscht“ (regnante rex domno Adefonso in Toleto et imperante christianorum quam et paganorum omnia Hispanie regna).[13] Nach seinem Einzug in der Stadt garantierte Alfons allen Bewohnern volle Religionsfreiheit, insbesondere auch den mozarabischen Christen, die nahezu ein Viertel der Population ausmachten. Die Muslime durften ihre große Hauptmoschee behalten, mussten nun aber eine jährliche Kopfsteuer entrichten, wie sie sie zuvor von den Christen eingefordert hatten. Das Gleiche galt für die große jüdische Gemeinde, die ebenso ihre Synagogen und Quartiere behalten durfte. Auf einem in Burgos im Spätjahr 1085 einberufenen Kirchenkonzil wurde Toledo entsprechend seiner Bedeutung als neuer Sitz des Primats der Kirche von Spanien bestimmt.

    Invasion der Almoraviden
    Die Eroberung Toledos zog beträchtliche Veränderungen im Machtgleichgewicht Hispaniens nach sich, weil León-Kastilien durch den territorialen Zugewinn nun eine deutliche Hegemonialstellung einnahm. Sowohl die muslimischen wie auch die christlichen Mächte regte diese für sie bedrohliche Entwicklung zur Leistung von Widerstand an. König Sancho Ramírez von Aragón nahm sie zum Anlass zur Eroberung des Taifas Saragossa, wovon er sich eine Stärkung seiner Position gegenüber León-Kastilien errwartete. Um den Aragónesen zuvorzukommen, beschloss Alfons seinerseits die Eroberung Saragossas, dessen zerstrittene Herrscherfamilie ähnlich wie zuvor jene in Toledo offenbar nicht mehr in der Lage war, das Land vernünftig zu regieren. Zunächst ließ er im Frühjahr 1086 durch seinen Feldherrn Álvar Fáñez den Exkönig von Toledo, al-Qadir, als seinen Vasallen in Valencia einsetzen und gewann damit eine Position an der Ostgrenze Saragossas. Anschließend nahm er um dieselbe Zeit die Belagerung von Saragossa selbst auf.
    Indes musste Alfons von einer Einnahme Saragossas absehen, als sich im Süden von al-Andalus eine bedeutende Veränderung der Lage zutrug. Der von der Übermacht Leóns in Bedrängnis geratene König al-Mutamid von Sevilla rief die Herrscher von Nordafrika, die Almoraviden, um Beistand an. Diese hatten bereits einen beständigen Siegeszug hinter sich, der binnen kürzester Zeit ihre Herrschaft von ihrem Ursprungsland Mauretanien ausgehend bis über Marokko erweitert hatte. Den Hilferuf ihrer GlGlaubensbrüder dankbar annehmend, ergriffen sie die Gelegenheit, ihre Herrschaft auch über al-Andalus auszudehnen. Am 30. Juli 1086 ging der Emir der Almoraviden, Yusuf ibn Taschfin, mit großer Heeresmacht bei Algeciras an Land, 375 Jahre nachdedem erstmals eine muslimische Invasionsstreitmacht auf gleichem Weg von Afrika nach Europa übergesetzt war. Alfons zog dem neuen Gegner in Eilmärschen entgegen und bekämpfte ihn am 23. Oktober in der Schlacht von al-Zallaqa beim heutigen Sagrajas in der Nähe von Badajoz. Nach einem mehrstündigen Kampf musste das christliche Heer eine vernichtende Niederlage hinnehmen; Alfons selbst erlitt dabei mehrere Beinwunden.[14] Über Coira ziehend flüchtete er nach Toledo, um die Stadt in Verteidigungsbereitschaft zu setzen. Der Angriff der Almoraviden blieb aber wider Erwarten aus, da es Yusuf ibn Taschfin vorzog, vermutlich der fortgeschrittenen Jahreszeit Rechnung tragend, nach Marrakesch zurückzukehren. Nichtsdestotrotz markierte die Niederlage von al-Zallaqa einen Wendepunkt in der militärischen Auseinandersetzung auf der iberischen Halbinsel, weil die Christen ihrer Offensivkraft beraubt und in die Defensive gedrängt wurden. Für Alfons VI. sollte der Verteidigungskampf insbesondere um Toledo die letzten dreiundzwanzig Jahre seines Lebens dominieren.
    In Toledo berief Alfons nach dem ausgebliebenen Angriff ein Konzil des Klerus’ und Adels seines Königreichs zur Beratung ein. Hier wurde sein Vertrauter, Abt Bernard von Sahagún, als Erzbischof von Toledo und Primas der spanischen Kirche konsekrriert. Allerdings wurde damit zugleich eine Abkehr von der nach 1085 ausgegebenen Toleranzpolitik eingeleitet, denn der cluniazensische Hardliner Bernard ließ schrittweise den mozarabischen Ritus verbieten und die Hauptmoschee in eine christliche Kathedrale umweihen. Auf diesem Konzil versöhnte sich der König auch wieder mit Rodrigo Díaz „El Cid“ de Vivar, der die letzten Jahre über im Dienst des Königs von Saragossa gestanden hatte und nun wieder die Burgen San Esteban de Gormaz und Dueñas erhielt. Anschließend richtete Alfons nun seinerseits ein Hilfsgesuch an die Fürsten von Frankreich zur Unterstützung im Kampf gegen die Mauren. Bereits im Frühjahr 1087 zog sein angeheirateter Neffe, Herzog Odo I. von Burgund, über die Pyrenäen, mit dem Alfons sogleich die Belagerung von Tudela aufnahm, das von dem nach wie vor abtrünnigen Vasallenkönig von Saragossa gehalten wurde. Sie endete im April mit einem Misserfolg. Dafür nutzte Alfons die Anwesenheit der Franzosen für ddiplomatische Händel. Offenbar hier arrangierte er die Verlobung seiner etwa sechs Jahre alten Tochter Urraca mit Raimund von Burgund, einem Schwager des Burgunderherzogs. Auch die Ehe seiner unehelichen Tochter Elvira mit dem Grafen Raimund IV. von Toulouse dürfte aus diesem Anlass in die Wege geleitet worden sein. Weiterhin huldigten ihm vor Tudela Sancho Ramírez von Aragón und dessen ältester Sohn Peter für das von ihnen gehaltene Navarra als ihren Oberherrn.[15] Die Verlobung zwisschen der jungen und voraussichtlichen Thronerbin Urraca mit dem Burgunder, die in León offiziell verkündet wurde, erfuhr offenbar keine ungeteilte Zustimmung. Noch im Jahr 1087 brach in Galicien ein Aufstand gegen den König aus, an dessen Spitze sich der Bischof von Santiago de Compostela, Diego Peláez, stellte. Die genauen Beweggründe dieser Erhebung sind nur unzureichend überliefert, aber offenbar setzten sich die Rebellen für die Erbrechte ihres ehemaligen Königs, des gefangenen GaGarcía, ein und bauten wohl auch auf die Unterstützung des anglo-normannischen Königs Wilhelm dem Eroberer, der einst eine seiner Töchter an diesen verlobt hatte. Der Normannenkönig starb allerdings noch im selben Jahr, worauf die Revolte schnell zusammenbrach. Im Frühjahr 1088 zog Alfons in Santiago ein und legte den Bischof als Hochverräter in Ketten. Durch ein schnell einberufenes Kirchenkonzil ließ er ihn seines Amtes entheben und durch den Abt von Cardeñas, Pedro, ersetzen. Mit diesem Akt handelte sich Alfons allerdings erneut einen Konflikt mit dem Heiligen Stuhl ein. Denn ebenso wie der 1085 verstorbene Gregor VII. behielt sich auch der neue Papst Urban II. das alleinige Investiturrecht für geistliche Ämter vor. Zwar bestätigte dieser die Einsetzung Bernards als Erzbischof von Toledo, belegte aber zugleich auch die Diözese Santiago mit dem Interdikt, das solange bestehen sollte, bis Diego Peláez wieder in sein Amt zurückgeführt sei. Alfons musste dem päpstlichen Willen nachgeben, doch zog er seine Anklagen gegen den Bischof nicht zurück.
    Im Juni 1088 ging Yusuf ibn Taschfin erneut mit großer Heeresmacht bei Algeciras an Land und marschierte die Küste entlang nach Osten vor, um die von Kastiliern gehaltene Burg Aledo zu belagern. Die Verteidiger konnten lange genug ausharren, bis Alfons mit einem Entsatzheer heranzog und die Almoraviden darauf den Rückzug antraten.[16] Dieses Vorgehen charakterisierte das strategische Defensivkonzept, mit dem Alfons allen weiteren Angriffen des Feindes zu begegnen gedachte. Etwa um dieselbe Zeit verbuchte er auch einen diplomatischen Erfolg, als König al-Mustain von Saragossa nach Vermittlung des Cid wieder Vasall Kastiliens wurde und die regelmäßigen Tributzahlungen (paria) entrichtete. Dies war dem Schutzbedürfnis des Königs geschuldet, der sich verstärkt dem Druck Aragóns ausgesetzt sah. Auch im Süden, in Andalusien, suchte Alfons die örtlichen Taifa-Könige in sein parias-System zu integrieren, um als deren Schutzherr gegen die Almoraviden auftreten zu können. AlAllein der König von Granada war dazu bereit, während jener von Sevilla an seinem Bündnis mit den Almoraviden weiter festhielt. Im März 1090 tagte in León unter der Leitung des Kardinallegaten Reiner (der später als Paschalis II. Papst wurde) ein Kirchenkonzil, auf dem bezüglich des Bistumsstreits in Santiago de Compostela der Beschluss gefasst wurde, diesen dem Papst in Rom vorzutragen, worauf sowohl Diego Peláez als auch Pedro de Cardeñas sich dorthin auf den Weg begaben.[17] Kurz dadarauf landete Yusuf ibn Taschufin ein drittes Mal bei Algeciras und marschierte über Córdoba direkt auf Toledo zu. Sofort zog ihm Alfons mit einem Heer entgegen, unterstützt von König Sancho Ramírez von Aragón. Da der Almoravide dieses Mal nichht von den Taifas unterstützt wurde, musste er sich gegen Ende August wieder von Toledo zurückziehen, was einmal mehr einen Abwehrerfolg für Alfons bedeutete. Allerdings wandte sich Yusuf sofort gegen Granada, eroberte diese Stadt und legte damit den Anfang der dauerhaften Landnahme der Almoraviden in al-Andalus. Alfons konnte seinen Vasallen nicht retten, was das Vertrauen auf seine Schutzgarantien unter den Taifas erschütterte. Im November kehrte Yusuf nach Afrika zurück, seinen Vetter Sir ibn Abi Bakr als Statthalter zurücklassend, dem die weitere Durchführung der almoravidischen Expansion anvertraut wurde.
    Schon im Dezember 1090 begann Sir ibn Abi Bakr seinen Heerzug und wandte sich gegen Sevilla, dessen König al-Mutamid einst die Almoraviden um Hilfe gebeten hatte. Zuerst fiel am 15. März 1091 Córdoba samt dem Sohn des Königs. Nach einem kurzen Vorstoß in das Umland von Toledo nahm Sir die Belagerung von Almodóvar del Río auf, das die Straße nach Sevilla kontrollierte. In dieser Situation sandte al-Mutamid einen Hilferuf an Alfons, dem zu unterwerfen er sich stets beharrlich geweigert hatte. Alfons sandte trotzdem ein Heer unter seinem Feldherrn Álvar Fáñez aus. Doch einmal mehr waren die Almoraviden in offener Feldschlacht bei Almodóvar überlegen, worauf am 9. November 1091 Sevilla kapitulierte. In schneller Folge fielen anschließend Jaén, Almería, Dénia und Murcia, womit das gesamte maurische Andalusien mit Ausnahme von Badajoz in der Hand der Almoraviden war. Im Frühjahr 1092 drohte auch die Ordnung in der spanischen Levante zu zerfallen, als in Valencia der Vasallenkönig al-Qadir bei einem Volksaufstand getötet wurde. Die Situation nutzten die Almoraviden aus und konnten die Stadt besetzen. Alfons zog sofort gegen Valencia, um sie von dort zu vertreiben, doch nach einer kurzen Belagerung gab er dieses Vorhaben wieder auf und kehrte nach León zurück.
    Expansion der Almoraviden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Schon im März 1090 starb der gefangene Exkönig von Galicien, García, im Gefängnis. Er war der letzte männliche Angehörige des leónesischen Königshauses neben Alfons gewesen, für den sich damit die Frage bezüglich einer Nachfolgeregelung stellte. Noch im selben Jahr ernannte er seinen Schwiegersohn Raimund von Burgund zum Grafen von Galicien, also zum Sachwalter des ehemaligen Teilreichs seines verstorbenen Bruders. Etwa zur selben Zeit wurde dessen Ehe mit der knapp zehnjährigen Urracca formalisiert, die am 27. Februar 1091 erstmals als Ehefrau Raimunds urkundlich bezeugt ist. Offenkundig baute Alfons seinen Schwiegersohn, der in zunehmendem Maße als Mitglied des Kronrates auftrat, als seinen Nachfolger auf dem Thron auf.[18] Die junge Infanta war übrigens unter der Obhut seines engsten persönlichen Vertrauten und Freundes Pedro Ansúrez aufgezogen worden. Wohl kurz nach seiner Konfrontation mit El Cid in Valencia im Spätjahr 1092 begann Alfons ein Konkubinat mit der maurischen Prinzessin Zaida, die eine Tochter eines Königs „Abenabet“, dessen Identität unklar ist, und eine Witwe des 1091 in Córdoba gefallenen Sohns des al-Mutamid von Sevilla war. Offenbar als Exilantin war sie an den leónesischen Hof gelangt und gebar wohl im Jahr 1093 dem König einen späten Sohn, Sancho Alfónsez.[19] Die Geburt des Bastards ging offenbar mit dem Tod der Königin Konstanze einher, die zwischen Juli und Oktober 1093 verstarb. Im Jahr darauf heiratete Alfons eine gewisse Berta, die aus dem italienischen Tuszien stammte, wohl in der Hoffnung, doch noch einen ehelichen Sohn zu erhalten. Etwa zeitgleich verheiratete er seine zweite uneheliche Tochter Theresia mit Heinrich von Burgund, einem Neffen seiner kurz zuvor verstorbenen Frau. Die Eheleute sollten von ihm unbeabsichtigt das Stammelternpaar eines von León-Kastilien unabhängigen Portugals werden.
    Das Jahr 1094 verlief auch sonst ereignisreich. Mit Badajoz fiel das letzte andalusische Taifa-Königreich in die Hand der Almoraviden, der letzte König al-Mutawakkil hatte noch kurz vor seinem Tod im Kampf die Städte Lissabon, Santarém und Sintra an Alfons übergeben, der sie wiederum seinem Schwiegersohn Raimund als dem Graf von Galicien anvertraute. Im Osten fiel König Sancho Ramírez von Aragón bei der Belagerung von Huesca. Diesem folgte sein Sohn Peter I., der nicht minder entschlossen die Eroberung Saragossas betrieb. Etwa zeitgleich gelang es Rodrigo Díaz „El Cid“ de Vivar, mit dem sich Alfons inzwischen wieder zerstritten hatte, Valencia von den Almoraviden zu befreien und dort eine eigene Herrschaft zu errichten. Ein almoravidisches Entsatzheer besiegte er anschließend in der Schlacht von Cuart de Poblet am 21. Oktober 1094. Damit ging im Westen der Halbinsel im November des Jahres der Verlust von Lissabon einher, das Raimund, kaum dass es gewonnen worden war, nicht gegen einen Angriff des Sir ibn Abi Bakr verteidigen konnte.[20] Kurz danach nahm sich Alfons wieder der Angelegenheiten um das umstrittene Bistum Santiago an. Diego Peláez war von seiner Romreise nicht zurückgekehrt und hatte freiwilliges Exil in Aragón genommen, was Alfons als Amtsaufgabe auffasste. Im Konsens mit seinem Schwiegersohn, dem Klerus und der Bevölkerung von Santiago betrieb er die Wahl von Dalamcio zum neuen Bischof.[21] Dieser war ein Cluniazenser und erhielt folglich die Unterstützung des Erzbischofs Bernard von Toledo, der sich beim Papst für seine offizielle Konsekrierung einsetzte, wofür beide eigens nach Rom reisten. Im November 1094 erhielt der neue Bischof die Anerkennung durch den Papst. Im Jahr 1095 überantwortete Raimund die zu Galicien gehörende Grafschaft Portugal an seinen Vetter und Schwager Heinrich und bekam als Gegenleistung von diesem die Unterstützung in der Thronfolge zugesagt. Offenbar sah Raimund diese durch die neuerliciche Ehe seines Schwiegervaters gefährdet. Nach dem Tod von Bischof Dalmacio am 16. März 1096 musste sich Alfons erneut mit der Besetzung des Bischofsstuhls von Santiago de Compostela beschäftigen. Dieses Mal aber ließ er keine Wahl vorwegnehmen, sondern mit Diego Gelmírez zunächst einen Administrator einsetzen, der das Bistum bis zu einer Entscheidung des Papstes verwalten sollte. Als in Santiago gebürtig hatte Gelmírez die Unterstützung der Lokalbevölkerung sicher und als Notar des RRaimund von Burgund besaß er auch das Vertrauen des königlichen Hofs. Bis spätestens Ostern 1098 wurde er formell zum neuen Bischof gewählt und vom spanischen Klerus allgemein anerkannt, was den Beginn einer der schillernden Kirchenkarrieren des spanischen Mittelalters markierte.[22]
    Parallel dazu verlangten wieder verstärkt militärische Auseinandersetzungen Alfons’ volle Aufmerksamkeit. Im Osten geriet sein Vasall al-Mustain von Saragossa gegen Peter I. von Aragón schwer in Bedrängnis. Um ihn zu unterstützen, entsandte Alfons ein Heer unter den Grafen García Ordóñez de Nájera und Gonzalo Núñez de Lara, die jedoch am 18. November 1096 in der Schlacht von Alcoraz von den Aragónesen schwer geschlagen wurden. In der Folge ging Huesca dem Taifa Saragossa verloren, worarauf Alfons den Winter über ein Heer zu dessen Rückeroberung rüstete. Diesen Plan musste er allerdings fallen lassen und mit seinen Truppen eilends nach Toledo ziehen, als im April 1097 Yusuf ibn Taschufin ein viertes Mal nach Spanien übersetzte. Sogar vom Cid aus Valencia erhielt Alfons für den bevorstehenden Kampf Verstärkung, angeführt von dessen Sohn Diego Rodríguez. Am 15. August 1097 musste Alfons in der Schlacht von Consuegra erneut eine schwere Niederlage hinnehmen; der Sohn von El Cid fiel dabei. Mit seinen verbliebenen Truppen konnte er sich in die Stadt flüchten und sie erfolgreich gegen eine mehrtägige Belagerung verteidigen, allerdings war auch sein Feldherr Álvar Fáñez etwa zeitgleich bei Cuenca einer zweiten Heersäule der Almoraviden unterlegen. Trotz ihrer Siege sahen die Almoraviden auch dieses Mal von einem Angriff auf Toledo ab und zogen wieder nach Afrika ab, so dass das Königreich León-Kastilien einmal mehr nahezu schadlos davonkam. Schwerwiegende Konsequenzen widerfuhren Alfons dafür im Osten, wo El Cid, wohl auch in Verbitterung über den Verlust seines Sohnes, seine älteste Tochter mit dem Sohn Peters I. von Aragón verheiratete und somit ein Erbfall Valencias an Aragón vorbereitet wurde. Die folgenden Jahre war das Umland von Toledo regelmäßigen Überfällen der Almoraviden ausgesetzt, gegen die Álvar Fáñez als königlicher Statthalter anzukämpfen suchte. Den Verlust von Consuegra im Juni 1099 konnte er allerdings nicht verhindern. Kurz darauf starb El Cid am 10. Juli und seine Witwe Jimena Díaz übernahm die Herrschaft in Valencia.
    In den ersten Tagen des Jahres 1100 verschied Alfons’ dritte Frau Berta von Tuszien kinderlos und bereits am 14. Mai desselben Jahres war er wieder mit einer vierten Frau namens Elisabeth verheiratet, deren familiäre Herkunft unbekannt, die abeer möglicherweise mit seiner Konkubine Zaida zu identifizieren ist. An jenem Tag besuchte er mit ihr Valencia, um sich über die Lage der Christen vor Ort zu informieren. Etwa um dieselbe Zeit setzte Yahya ibn Yusuf, ein Sohn des Almoravidenemirs, nach Spanien über und belagerte Toledo. Die Stadt konnte den Angriff abwehren, doch fielen einige Burgen in ihrem Umland. Im Osten brachte Peter I. von Aragón mit der Eroberung Barbastros im Oktober 1100 das Taifa Saragossa weiter in die Bedrängnis. Im Frühjahr 1101 nahm Alfons für die Abtei von Sahagún ein Reliquiar vom „wahren Kreuz Christi“ in Empfang, das ihm der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos als Geschenk gesandt hatte. Es war einem der wenigen spanischen Ritter des ersten Kreuzzugs mitgegeben worden.[23] Im August 1101 zog ein almoravidischer Feldherr die Mittelmeerküste Spaniens hinauf vor Valencia und belagerte die Stadt. Zu spät brach Alfons erst im Februar 1102 mit einem Heer zum Entsatz der Stadt auf, die sich Anfang Mai ergeben musste, als er sich noch auf dem Anmarsch befand. Der Verlust Valencias zog jenen der gesamten spanischen Levante für León-Kastilien nach sich. Dem schwer unter Druck stehenden al-Mustain von Saragossa, dem letzten Taifa-König, blieb nichts anderes übrig als seine Vasallität zu Alfons aufzukündigen und in die der Almoraviden zu wechseln. Diese stellten sogleich ihre neue Macht im Osten zur Schau, als sie eine Offensive gegen Saragossa durch Peter I. von Aragógón zurückschlugen. Im Juni 1103 wagte Alfons eine Offensive gegen die Almoraviden und belagerte die Grenzburg Medinaceli. Ein Entsatzheer konnte bei Talavera de la Reina besiegt und der Statthalter von Granada getötet werden, was den ersten Sieg der Christen über die Almoraviden in offener Feldschlacht markierte.

    Letzte Jahre
    Ab dem Jahr 1104 ließ der militärische Druck seitens der Almoraviden einstweilen nach; Emir Yusuf ibn Taschfin († 2. September 1106) lag im Sterben und dessen Sohn Ali musste seine Nachfolge erst konsolidieren. Auch der mittlerweile fast siebzigjährige Alfons nahm sich um dieselbe Zeit wieder seiner eigenen Nachfolgeregelung an. Offenbar schon zu dieser Zeit rückte Alfons deshalb seinen Bastardsohn Sancho zunehmend in die Position seines Thronerben, zumindest trat dieser seit 1103 in zunehmenden Maßen als erster urkundlicher Zeuge auf. Zweifelsohne wirkte diese Bevorzugung belastend auf das allgemeine Klima innerhalb der königlichen Familie, wo sich Raimund als Ehemann der ältesten legitim geborenen Königstochter Urraca zunehmend um seine Chancen gebracht sehen musste. Wahrscheinlich ist darauf auch der persönliche Bruch zwischen Alfons und seinem Jugendfreund Pedro Ansúrez zurückzuführen, der immerhin auch der vertraute Vormund der Infanta war und sich nach deren Zurückstellung freiwillig ins Exil nach Urgell begab. Um vollendete Tatsachen zu schaffen, hatte Alfons die Mutter Sanchos geheiratet, bei der es sich um niemand Geringere als seine maurische Konkubine Zaida handelte. Anlässlich ihrer Ehe konvertrtierte sie unter dem Namen „Elisabeth“ (spanisch: Isabel) zum christlichen Glauben, womit der Rechtsstatus ihres Sohnes voll legitimiert wurde. Wann die Hochzeit stattfand, ist umstritten. Wahrscheinlich ist Zaida mit der von Alfons im Jahr 1100 geehelichten vierten Frau identisch, die ebenfalls Elisabeth hieß und zwei Töchter geboren hatte; allerdings ist deren Gleichsetzung mit Zaida nicht völlig sicher.[24] Spätestens bei der am 19. März 1106 in einer Schenkung an die Kirche von Oviedo genannten Königin Elisabeth muss es sich um Zaida handeln, da der Infant Sancho hier erstmals unmittelbar neben ihr stehend aufgeführt wird.[25] In den ersten Maitagen 1107 designierte Alfons seinen Sohn auf einem großen Konzil in León im Beisein der ganzen königlichen Familie offiziell zum Nachfolger, als der er in einer Urkunde vom 14. Mai 1107 erstmals so tituliert wird.[26] Letzte noch bestehende Zweifel an der Gültigkeit dieser Regelung wurden durch den überraschenden Tod Raimunds nach einer schnell verlaufenen Krankheit am 20. September 1107 gegenstandslos.[27]
    Indes zerschlugen sich Alfons’ Hoffnungen auf eine reibungslose Übergabe seines Thrones bereits im folgenden Jahr. Zunächst heiratete er noch im Winter 1108 mit der nicht näher bekannten Beatrix seine sechste Frau; Zaida/Isabel war kurz zuvor gestorben. Im Mai 1108 wurden schließlich die Almoraviden unter dem Statthalter Tamim ibn Yusuf wieder aktiv und unternahmen einen erneuten Zug in die Nähe von Toledo. Dabei eroberten sie die Stadt Uclés, die in strategisch günstiger Lage einen ZuZugang zum Tajo-Tal bot. Die christlichen Verteidiger konnten sich allerdings in der stark ausgebauten Stadtburg (alcázar) verschanzen und darin bis zum Entsatz ausharren. Der alte König Alfons beauftragte den etwa fünfzehnjährigen Sancho mit der Leitung des Entsatzes, dem damit die Gelegenheit zum Beweis seiner Führungsfähigkeit gegeben werden sollte. An die Seite des jungen Thronfolgers wurde der bewährte Kriegsmann Álvar Fáñez gestellt. Wie schon zweiundzwanzig Jahre zuvor bei Zallaqua geriet am 29. Mai 1108 die Schlacht von Uclés zu einem völligen Desaster für die christliche Streitmacht, die in einem regelrechten Massaker von den Mauren niedergemacht wurde. Unter den vielen Gefallen befand sich auch Infant Sancho, die Burg von Uclés musste sich ergeben.[28]
    Der Tod des Thronfolgers rückte unerwartet die verwitwete Infanta Urraca wieder ins Zentrum der Nachfolgefrage. Dem alten und vermutlich auch schon gesundheitlich angeschlagenen Alfons blieb im Herbst 1108 keine andere Alternative mehr als seine älteste Tochter zur Thronerbin zu bestimmen. Immerhin konnte sie mit dem wenige Jahre alten Alfonso Raimúndez bereits einen Sohn vorweisen, der die Fortführung der Dynastie über die nächste Generation hinaus gewährleisten konnte. Aber obwohl Urraca bereits dreißig Jahre alt war, hielt es Alfons für angebracht, ihre Wiederverheiratung zu arrangieren. Vermutlich war er zu der Auffassung gelangt, dass Urraca allein mit einem tatkräftigen Mann an ihrer Seite eine durchsetzungsfähige Poliitik betreiben könne, auch im Hinblick auf die Kämpfe mit den Almoraviden. Als den dafür geeignetsten Ehepartner machte er König Alfons I. von Aragón aus, dem der Ruf eines großen Maurenkämpfers („el Batallador“) vorauseilte. Durch die Verbindung mit ihm eröffnete sich außerdem die Chance zur dauerhaften Vereinigung der zwei wichtigsten christlichen Mächte Spaniens. Das Resultat dieser Überlegungen sollte sich jedoch als das Gegenteil von dem herausstellen, das sich Alfons davon versprochen hatte. Unter dem Adel und Klerus von León und Kastilien stieß die aragónesische Ehe auf breite Ablehnung, wobei der Klerus das Argument der zu nahen Verwandtschaft anführen konnte. Auch zwischen den Eheleuten selbst sollte sich die Bereitschaft zur Ehe als Trugschluss herausstellen, was gerade für die Regierung Urracas ursächlich für andauernde Kämpfe auch innerhalb der eigenen Familie wurde.
    Im Mai 1109 zog Alfons von Sahagún nach Toledo, um dort die Planungen zu einem Vergeltungsschlag gegen die Almoraviden anzugehen. Vor allem aber war für ihn die Hauptstadt seiner westgotischen Vorgänger und Schauplatz seines größten Siegs der passende Ort, um hier gegen Ende Juni die mit ihm gezogene Urraca offiziell zu seiner Thronfolgerin auszurufen.[29] Dies war zugleich seine letzte Handlung. Am 1. Juli 1109 starb Alfons im Alter von 72 Jahren in Toledo; bestattet wurde er am 21. Juli in der königlichen Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Kastilien (spanisch Reino de Castilla, lateinisch regnum Castellae) war eines der mittelalterlichen Königreiche der Iberischen Halbinsel. Es existierte als eigenständiges Königreich von 1065 bis 1230.
    Im 9. Jahrhundert war Kastilien noch eine Grafschaft im Osten des Königreichs Asturien und im 10. Jahrhundert eine Grafschaft im Königreich León. 1065 spaltete sich Kastilien vom Königreich León ab und wurde selbst ein Königreich. Zwischen 1072 und 1157 war das Königreich Kastilien wieder mit dem Königreich León vereinigt, danach wieder von ihm getrennt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Kastilien

    Titel (genauer):
    Das im Nordwesten der Iberischen Halbinsel gelegene Königreich León wurde im Jahr 910 gegründet, als sich das Königreich Asturien nach dem Tod Alfons’ III. des Großen auflöste. Hauptstadt war die Stadt León.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_León

    Alfons + Konstanze von Burgund (Kapetinger). Konstanze (Tochter von Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte und Helie von Semur) gestorben in 1093; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 43.  Konstanze von Burgund (Kapetinger)Konstanze von Burgund (Kapetinger) (Tochter von Herzog Robert I. von Burgund (Kapetinger), der Alte und Helie von Semur); gestorben in 1093; wurde beigesetzt in Abtei Santos Facundo y Primitivo.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_von_Burgund

    Konstanze von Burgund (spanisch Constanza de Borgoña; † 1093) war durch ihre zweite Ehe mit Alfons VI. († 1109) eine Königin von León-Kastilien. Sie war eine Tochter des Herzogs Robert I. von Burgund und der Helie von Semur und damit eine Angehörige des Hauses Burgund, eines Seitenzweigs der Dynastie der Kapetinger.
    In erster Ehe war Konstanze mit Graf Hugo II. von Chalon-sur-Saône verheiratet, mit dem sie keine Kinder hatte.[1] Ihr Mann begleitete wahrscheinlich im Jahr 1078 ihren Neffen, Herzog Hugo I. von Burgund, auf dessen Spanienfeldzug und starb dabei. Der Herzog nutzte offenbar die Gelegenheit, um seine verwitwete Tante mit dem König Alfons VI. von León-Kastilien zu verheiraten, der sich gerade von seiner ersten Frau getrennt hatte.[2] Der spanische König hatte zuvor schon eine religionspolitische Annäherung an den Klosterverband der Abtei Cluny unternommen und suchte durch eine Ehe mit Konstanze diese Beziehung zu festigen. Der Abt Hugo von Cluny war ihr Onkel mütterlicherseits. Die Hochzeit fand nach der Ankunft Konstanzes in León zum Jahreswechsel 1079/80 statt und frühestens im Spätjahr 1080 wurde ihre Tochter Urraca geboren, das erste Kind König Alfons’ VI.
    Fortan wirkte Konstanze als Vermittlerin zwischen León und Cluny wie auch zu ihrer Familie in Burgund. 1087 zog ihr zweiter Neffe, Herzog Odo I., nach Spanien zum Kampf gegen die Mauren. Seinem Gefolge gehörte sein Schwager Raimund von Burgund an, der aus der Familie der burgundischen Freigrafen stammte und noch im selben Jahr mit der Infanta Urraca verheiratet wurde. Konstanze starb zwischen dem 25. Juli und dem 25. Oktober 1093. Am erstgenannten Datum trat sie letztmals urkundlich auf, während am letztgenannten Datum Alfons VI. die Mönche von Sahagún um Gebete für das Seelenheil des königlichen Paares ersuchte, wobei Konstanze hier nicht mehr als urkundliche Bittstellerin auftrat, weil sie wohl schon tot war.[3] Sie wurde in der königlichen Abtei Santos Facundo y Primitivo (später San Benito) in Sahagún bestattet.[4]


    Literatur
    • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VI 1065-1109. Princeton University Press, 1988 (online).
    Anmerkungen
    1 Ex Chronico Trenorciensi, hrsg. von Léopold Delisle, in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France, Bd. 11 (1876), S. 112.
    2 Vgl. Reilly (1988), §6, S. 107–109.
    3 Vgl. Reilly (1988), §12, S. 240–241.
    4 Las crónicas anónimas de Sahagún, hrsg. von Julio Puyol y Alonso, in: Boletín de la Real Academia de la Historia. Vol. 76 (1920), §7, S. 116.

    Begraben:
    Später dann San Benito in Sahagún

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Urraca Alfónsez (* 1080; † 1126), Nachfolgerin als Königin von León, Kastilien und Galicien; 1. ⚭ 1087 mit Raimund von Burgund († 1107), Graf von Galicien; 2. ⚭ 1109 mit König Alfons I. von Aragón (1073–1134).

    Verheiratet:
    Alfons 2. Ehe war mit Konstanze, einer Tochter des Herzogs Robert I. von Burgund.

    Kinder:
    1. 21. Königin Urraca Alfónsez von León wurde geboren in cir 1080; gestorben am 8 Mrz 1126 in Saldaña, Provinz Palencia; wurde beigesetzt in Abtei San Isidoro in León.

  13. 44.  Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund Herzog Boleslaw III. von Polen (Piasten), Schiefmund wurde geboren am 20 Aug 1085 in Krakau, Polen (Sohn von Fürst Władysław I. (Hermann) von Polen (Piasten) und Prinzessin Judith von Böhmen); gestorben am 28 Okt 1138 in Sochaczew, Polen ?.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum, Königreich Polen; Herzog von Polen (ab 1102, ab 1107 Alleinherrscher)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_III._Schiefmund

    Bolesław III. Schiefmund (polnisch Bolesław III Krzywousty, lateinisch Boleslaus; * 20. August 1085 in Krakau; † 28. Oktober 1138 eventuell in Sochaczew, Polen) war ab 1102 Herzog von Polen, ab 1107 Alleinherrscher. Als Sohn von Herzog Władysław I. Herman aus seiner zweiten Ehe mit Judith von Böhmen (* ca. 1056; † 25. Dezember 1086), Tochter von Herzog Vratislav II. aus seiner Ehe mit Adelheid von Ungarn (1040–1062), entstammte er der Dynastie der Piasten.

    Gemeinsame Herrschaft mit Zbigniew
    Seitdem Bolesławs älterer Halbbruder Zbigniew mit Unterstützung des polnischen Adels und Episkopats 1096 zum legitimen Nachfolger des Vaters erkoren worden war, wuchs während der anhaltenden Kämpfe Władysław I. Hermans und seines Palatins Sieciech mit den beiden Prinzen und der Adelsopposition das Ansehen Bolesławs, der nach dem Tode des Vaters 1102 aber nur zwei Provinzen (Schlesien und Kleinpolen), das heißt etwa ein Drittel des Piastenstaates, erhielt, während Zbigniew aufgrund seiner Herrschaft über den Rest der Gebiete die Oberhoheit beanspruchte.
    Bolesławs Kriegszüge gegen das heidnisch-slawische Pommern 1102–1106 verschafften ihm Beliebtheit bei der Ritterschaft, der die friedfertige Politik Zbigniews nicht gefiel. Es gelang ihm 1107, mit ruthenischer und ungarischer Hilfe, den Halbbruder aus dessen Anteil zu vertreiben und ganz Polen allein zu beherrschen. Als Bolesław aber 1108 in Böhmen einfiel, um seinem Verbündeten König Koloman von Ungarn, der gegen ein deutsch-böhmisches Heer kämpfte, zu helfen, fand Zbigniew die Unterstützung des deutschen Kaisers Heinrich V. und des Herzogs Svatopluk von Böhmen, deren Einfall in Schlesien 1109 jedoch missglückte. Um sich Frieden zu erkaufen und weitere kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Heiligen Römischen Reich zu vermeiden, erklärte sich Bolesław zur Zahlung eines Tributs von 500 Mark Silber jährlich an König Heinrich bereit. Zusätzlich war er 1110 zum Abschluss einer ungleichen Allianz (amicicia) mit ihm bereit. Gleichzeitig aber nutzte Bolesław die nach der Ermordung Svatopluks am 21. September 1109 im Böhmen ausgebrochenen Thronkämpfe aus, um den neuen Herzog von Böhmen Vladislav I. 1111 zum Verzicht auf den Tribut zu zwingen[1] (im Pfingstfrieden von Glatz 1137 bestätigt), den die böhmischen Herzöge von polnischen Herrschern für den Besitz Schlesiens seit dem Vertrag von 1054 jährlich erhoben.
    Als Zbigniew zu diesem Zeitpunkt zurückkehrte, verlieh Bolesław ihm einige Burgen als Apanage, ließ aber bereits 1112 den Halbbruder blenden. Die allgemeine Empörung, die sich nach dem baldigen Tod Zbigniews erhob, versuchte Bolesław durch Pilgerfahrten zur Sühnung seiner Tat zu mildern. Ostern 1113 wurde er dann in Gnesen wieder in die Kirche aufgenommen, was ihm die Machtausübung von neuem ermöglichte.

    Alleinherrscher
    Die dann friedlichen Beziehungen Bolesławs mit Böhmen und dem Reich, sowie seine Heirat mit Solomea von Berg-Schelklingen, erleichterten ihm die Expansion in den Norden und Nordwesten. Er unterwarf Pommerellen 1113–1116, zudem eroberte er das von den lutizischen Stämmen bewohnte Lebuser Land zwischen Oder und Spree 1115/1119 zurück, das Kaiser Heinrich V. ihm im Kriegszug von 1109 weggenommen und es als Lehen dem Erzbistum Magdeburg unter Erzbischof Adalgod von Osterburg übergeben hatttte.[2][3] Bei seinen Kriegszügen gegen Pommern 1119/21 verwüstete er das Land und nahm anschließend die pommersche Hauptstadt Stettin ein.[4] Der Pommernherzog Wartislaw I. musste die polnische Oberhoheit anerkennen und sich zu Tribut, Heerfolge und Christianisierung seines Landes verpflichten.

    Aufteilung des Piastenstaates
    In der vergeblichen Hoffnung, damit Erbstreitigkeiten zu vermindern, teilte Bolesław III. Schiefmund zusammen mit der Einführung der Senioratsverfassung den Piastenstaat Polen unter seinen vier Söhnen auf, was wesentlich zur Gebietserweiterung des Einflussbereiches der Piasten führte und damit zum wichtigsten Herrschergeschlecht im Großraum Polen, Kujawien, Schlesien und Böhmen wurde.
    • Masowische Linie, Gründer Herzog Władysław II. „der Vertriebene“;
    ausgestorben 1526 mit Herzog Janusz III.,
    • Kujawische Linie Gründer Kasimir I. von Kujawien (ca. 1211–1267), Herzog von Kujawien, Sieradz und Łęczyca; ausgestorben 1388 mit Herzog Władysław der Weiße,
    • Kleinpolnische Linie, Gründer Kasimir II. der Gerechte, ausgestorben 1279 mit Herzog Bolesław V.
    • Großpolnische Linie, Gründer Bořivoj I. von Prag aus dem Geschlecht der Přemysliden, ausgestorben 1296 mit König Przemysław II.
    • Schlesische Linie, Gründer Władysław der Vertriebene, ausgestorben 1675 mit Herzog Georg Wilhelm I.

    Christianisierung
    Dank der guten Beziehungen Bolesławs zum Papsttum wurden 1124 die Bistümer in Kruszwica bzw. in Włocławek sowie in Lebus gegründet, denen die dem polnischen Staate neu einverleibten Gebiete durch den Kardinallegaten Ägidius von Tusculum zugewiesen wurden.
    Nach dem gescheiterten Versuch der Missionierung des unterworfenen Pommerns und der durch die Bekriegungen stark reduzierten Einwohner durch polnische Bischöfe, die es alle ablehnten, sollte Pommern durch einen aus Spanien stammenden Bischof Berernhard 1121/1122 christianisiert werden. Dieser wurde von den Pommern weggeschickt und es kam dann Bischof Otto von Bamberg. Dieser war auf zwei Missionsreisen (1124/1125 und 1128) erfolgreich. So wurde von polnischer Seite bereits 1124/1125 die Gründung eines pommerschen, zur polnischen Kirchenprovinz Gnesen gehörenden Bistums geplant und Adalbert, der Hofkaplan Bolesławs, als Bischof von Pommern vorgesehen. Päpstliches Wohlwollen für die Missionsunternehmungen und die guten Verbindungen Bolesławs zu den Babenbergern und Staufern ließen auf baldige Verwirklichung dieses Vorhabens hoffen. Als aber nach dem Ausbruch des Schismas durch die Doppelwahl von 1130 Bolesław und die polnische Kirche unter dem Einfluss des Kardinals AAegidius von Tusculum auf die Seite Papst Anaklets II. getreten waren, erneuerte Norbert von Xanten, Erzbischof von Magdeburg, die alten Ansprüche und ließ sich von Papst Innozenz II. 1131 das Bistum Posen und 1133 alle polnischen, einschließlich auch der geplanten Bistümer unterstellen: „Inter Albiam et Oderam: Stetin et Lubus, ultra Oderam vero Pomerana …“ Bolesław und die polnischen Bischöfe traten daraufhin auf die Seite Papst Innozenz’ II., der 1136 die Metropolitanrechte von Gnesen wieder bestätigte, über.
    Letztlich wurde das Bistum in Pommern erst 1140 in Wolin gegründet, und zwar wegen der sächsisch-polnischen Gegensätze als ein exemtes, also unmittelbar dem Papst unterstelltes Bistum, das 1176 nach Cammin verlegt wurde.[1]

    Außenpolitik
    Bolesławs gute Beziehungen zu den Babenbergern und Staufern kamen 1125 in der Vermählung des ältesten Sohns Bolesławs, Władysław, mit Agnes, der Tochter des Markgrafen Leopolds von Österreich, zum Ausdruck. Boleslaw III. sah sich anscheinend jedoch nur Kaiser Heinrich V. persönlich verpflichtet. Als dieser 1125 starb, versuchte Boleslaw die Huldigung Lothars von Supplinburg zu umgehen, musste diese aber 1135 zurückwirkend nachholen.
    Zur Verwirklichung der Interessen Bolesławs an Pommern gehörten auch 1130 die Vermählung seiner Tochter Richeza mit Prinz Magnus, dem Thronfolger und Sohn König Niels' von Dänemark, das gerade damals seinen Druck auf Rügen, Usedom und Wollin verstärkte, sowie die Verheiratung einer anderen Tochter mit Konrad, Graf von Plötzkau, 1132, der 1130 mit der sächsischen Nordmark belehnt wurde.
    Bolesławs unbedachtes Eingreifen in die ungarischen Thronstreitigkeiten 1132 verwickelte Polen in Kriege mit dem Königreich Ungarn als auch Böhmen, deren Herrscher 1134 Kaiser Lothar III. als Schiedsrichter wählten. In dieser Situation war Bolesław auf dem Hoftag zu Merseburg 1135 genötigt dem Kaiser für Rügen, das er noch nicht unterworfen hatte, und Pommern[5] zu huldigen, damit die kaiserliche Lehnshoheit für diese Gebiete anzuerkennen und den rückständigen Tribut von zwölf Jahren zu bezahlen, den er nach dem Tode Kaiser Heinrichs V. 1125 zu entrichten aufgehört hatte, da er ihn vielleicht nur als persönliche Verpflichtung gegenüber Heinrich betrachtete. Zudem verpflichtete er sich zu Friedensschlüssen mit Ungarn und Böhmen.[6]
    Bolesławs Nachfolgeordnung, welche die staatliche Einheit sichern sollte, wobei der jeweilige Senior, mit Sitz in Krakau den Prinzipat, die Oberhoheit über alle übrigen Mitglieder des Piastenhauses ausüben sollte, erwies sich schon bald nach Bolesławs Tod 1138 als unwirksam und leitete die bis 1295 währende Periode der polnischen Teilfürstentümer ein.

    Ehen und Nachkommen
    1. Ehe am 16. November 1102 mit Zbysława († um 1114), Tochter von Swjatopolk II., Großfürst der Kiewer Rus:
    • Władysław II., der Vertriebene (* 1105; † 30. Mai 1159);
    • Tochter N.N., verheiratet 1124 mit Wsewolod I. (Vesevold, Vsjevolod), Fürst von Murom;
    2. Ehe 1115 mit Salomea, Tochter von Heinrich, Graf von Berg-Schelklingen:
    • Leszek (* 1115; † 26. August vor 1131);
    • Kasimir, der Ältere (* 1117/1122; † 19. Oktober 1131);
    • Bolesław IV., der Kraushaarige (* 1125; † 3. April 1173), Herzog von Masowien (1138);
    • Mieszko III., der Alte (* 1126/27; † 13. März 1202);
    • Heinrich von Sandomir (* 1127/31; † 18. Oktober 1166);
    • Kasimir II., der Gerechte, der Jüngere (* 1138; † 5. Mai 1194);
    • Rycheza (Ryksa; * 1116/17; † nach 1155), verheiratet in erster Ehe mit Magnus, König von Västergötland aus dem Haus Estridsson, in zweiter Ehe mit Wladimir, Fürst von Minsk-Grodno und in dritter Ehe mit Sverker I., König von Schweden;
    • Sofia (* um 1120; † 10. Oktober 1136);
    • Gertruda (* 1126/1135; † 7. Mai 1160), Nonne in Zwiefalten;
    • Dobroniega Ludgarda (Dobronega, Lucardis; * 1128/1135; † 1160/1181), verheiratet ca. 1142 mit Dietrich, Markgraf der Lausitz;
    • Judith (* 1133; † 1175), verheiratet mit Ladislaus II., König von Ungarn und Otto I., Markgraf von Brandenburg;
    • Agnes (* 1137; † nach 1181), verheiratet mit Mstislaw II., Großfürst der Kiewer Rus;
    • Przybysława (Pribislawa; † nach 1156), verheiratet mit Ratibor I., Herzog von Pommern;
    • Tochter N.N., verheiratet mit Konrad, Graf von Plötzkau, Markgraf der Nordmark;



    Siehe auch
    • Liste der polnischen Herrscher
    Weblinks
    Commons: Bolesław III. Schiefmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59
    2 Urkundliche Chronik der alten Kreisstadt Jüterbock u. ihrer Umgebungen, S. 38
    3 Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Stadt Brandenburg im Mittelalter, S. 118
    4 Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 254
    5 Laut Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215, S. 59. Westpommern, das heutige Vorpommern, lag damals gleich Rügen im Elbslawengebiet und wurde von den Sachsen als deren Expansionsraum beansprucht.
    6 Wilhelm Binder: Der Untergang des polnischen Nationalstaates, S. 145. Herbert Ludat: Bistum Lebus, S. 260. Richard Roepell, Jakob Caro: Geschichte Polens, S. 294. Mährens allgemeine Geschichte, S. 78–79

    Titel (genauer):
    Das Königreich Polen begann entweder im Jahre 1000 mit der Standeserhebung des polnischen Herzogs Bolesław I. zum „Bruder und Helfer des Römischen Reichs“ durch Kaiser Otto III. oder durch die Selbstkrönung Bolesławs I. 1025 zum König von Polen kurz vor seinem Tode. Das später erweiterte Polnisch-Litauische Reich endete 1795 mit der von Russland, Österreich und Preußen erzwungenen Dritten Teilung Polens und der Abdankung König Stanisław August Poniatowskis.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Polen

    Boleslaw + Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden). Zbysława (Tochter von Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)) wurde geboren in zw 1085 und 1090; gestorben in zw 1112 und 1114. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 45.  Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden)Prinzessin Zbysława von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in zw 1085 und 1090 (Tochter von Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)); gestorben in zw 1112 und 1114.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin der Kiewer Rus

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zbysława_von_Kiew

    Zbysława von Kiew (russisch Сбыслава Святополковна, polnisch Zbysława Kijowska; * 1085/90; † 1112/14) war eine Prinzessin der Kiewer Rus, ein Mitglied des Fürstengeschlechts der Rurikiden und durch Heirat Herzogin von Polen.
    Sie war die Tochter von Swjatopolk II., des Fürsten Kiews. Ihre Mutter soll eine Prinzessin der Přemysliden gewesen sein.[1]

    Leben
    Während seiner Kämpfen gegen seinen Halbbruder Zbigniew, einem Fürst Polens, verbündete sich Bolesław III. Schiefmund mit den Kiewer Rus und Ungarn. Um seine Allianz mit dem Großfürst Kiews zu besiegeln, wurde Bolesław III. mit Swjatopolks ältester Tochter Zbysława verlobt. Die Russische Primärchronik erwähnt Zbysława, die Tochter von Swjatopolk, in der berichtet wird, dass sie am 16. November 1102 nach Polen geschickt wurde um Bolesław III. zu heiraten.[2] Daher fand die Hochzeit zwischen diesem Datum oder im frühen Jahr 1103 statt. Sie hatten nur einen bekannten Sohn, den zukünftigen Władysław II. den Vertriebenen, der 1105 geboren wurde,[3] und eine Tochter (die vermutlich Judith hieß), die um 1111 geboren wurde und die spätere Ehefrau von Wsewolod Davidowitsch, dem Fürst von Murom war.[4]
    Ihr Todesdatum ist unklar. Manche Quellen bestimmen die Jahre 1109-12.[5][6] Aktuell wird angenommen, dass sie wahrscheinlich zumindest bis 1114 starb,[7] weil Bolesław III. ein Jahr später Salome von Berg, die Tochter von Heinrich, dem Graf zu Berg-Schelklingen, heiratete.

    Einzelnachweise
    1 Aleksandr Nazarenko, International Relations of Ancient Rus, Seite 576.
    2 Russische Primärchronik (1102), 1973, Seite 199.
    3 Oswald Balzer: Genealogia Piastów, Seite 121.
    4 Jadwiga Żylińska: Piastówny i żony Piastów, Warschau 1975, Seiten 99, 113.
    5 Cawley, Charles, Poland, Foundation for Medieval Genealogy.
    6 Marek, Miroslav."Complete Genealogy of the Piast dynasty", Genealogy.eu
    7 Wissenschaftliche Diskussion über Zbysławas Tod; in einer Arbeit von K. Kollinger präsentiert. "The problem of food in 1109, Zbyslava's death and the Polish-Kievan alliance in 1102–1114" (Memento vom 17. Juli 2011 im Internet Archive). Seitn 42-46.

    Notizen:

    Zbyslawa und Boleslaw III. hatten zwei Kinder:
    - Władysław II., der Vertriebene (* 1105; † 30. Mai 1159);
    - Tochter N.N., verheiratet 1124 mit Wsewolod I. (Vesevold, Vsjevolod), Fürst von Murom;

    Kinder:
    1. 22. Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene wurde geboren in 1105 in Krakau, Polen; gestorben am 30 Mai 1159 in Altenburg, Thüringen.

  15. 46.  Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk) (Sohn von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_III._(Österreich)

    Leopold III., genannt der Heilige, der Milde oder der Fromme (* 1073 in Gars am Kamp oder Melk; † 15. November 1136 bei Klosterneuburg) aus dem Haus der Babenberger, war von 1095 bis 1136 Markgraf der bairischen Marcha orientalis (Ostarrîchi). Seit 1485 ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche, wurde er zum Landespatron von Österreich im Allgemeinen sowie von Wien, Niederösterreich und, gemeinsam mit dem heiligen Florian, von Oberösterreich im Besonderen.

    Leben
    Leopold war der Sohn von Markgraf Leopold II. und dessen Gemahlin Ida; Leopold nannte sich Princeps Terrae, was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutet. Er war auch 1125 als Kandidat für die Königswahl im Gesprpräch, soll aber mit Hinweisen auf sein fortgeschrittenes Alter (50 Jahre) und die Zahl seiner Söhne – dies hätte zu Problemen bei der Nachfolge führen können – verzichtet haben.[1] Mögliche Gründe sind auch die mangelnde Hausmacht und vielleicht auch die Rücksicht auf den Gegenkandidaten Friedrich von Schwaben, seinen Stiefsohn. Leopold starb am 15. November 1136 an den Folgen eines Jagdunfalls. Begraben ist er im Stift Klosterneuburg in Klosterneuburg, das ihm seine Existenz verdankt.

    Ehen
    Leopolds Familienpolitik trug wesentlich zur Erweiterung des Besitzstandes und zur sozialen Aufwertung seines Hauses bei.
    Er vermählte sich in erster Ehe vor 1103/1104 mit Adelheid von Perg/Machland, einer Angehörigen des hochfreien Geschlechtes der Herren von Perg und Machland im oberösterreichischen Machland, wodurch er seinen Einfluss im heutigen Nieder- und Oberösterreich nördlich der Donau durch Besitzerwerb und Vogteirechte wesentlich verstärken konnte. Adelheid war die Tochter von Walchun I. von Perg/Machland, (* c. 1050, † 1114) und der Adelheid († 1090; Witwe Graf Heinrichs II. von Formbach und möglicherweise Gräfin von Sulzbach).
    Leopold heiratete 1106 in zweiter Ehe Agnes von Waiblingen (* 1074, † 24. September 1143), eine Tochter des römischen Kaisers Heinrich IV. (1084–1105) und dessen Gemahlin Bertha von Turin (Haus Savoyen). Agnes war die Witwe von Friedrich I. von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben († 6. April 1105). Durch diese Versippung mit den Saliern gelang es Leopold, in die erste Reihe der Reichsaristokratie aufzusteigen, da er nunmehr nicht nur Schwager des Kaisers Heinrich V., sondern auch Stiefvater des Herzogs von Schwaben Friedrich II. und des Herzogs von Ostfranken und späteren deutschen Königs Konrad III. von Hohenstaufen war. Zudem wurden ihm wichtige Königsrechte in seiner Markgrafschaft übertragen. Diesen sozialen Aufstieg verdankt er einem – umstrittenen – taktischen Manöver, indem er vor der Entscheidungsschlacht zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Sohn, dem späteren König Heinrich V., zu letzterem überging. Die Schlacht am Regenfluss fand im Zusammenhang mit dem Investiturstreit statt; Leopold und Heinrich V. vertraten dabei die papsttreue Partei.

    Nachkommen
    Aus 1. Ehe:
    • Adalbert „der Andächtige“ von Österreich, (* c. 1098, † 1138)
    Er war Vogt des Stiftes Klosterneuburg und aller Klöster, die der Vogtei seines Vaters unterstanden. Obwohl er als ältester Sohn und durch seine Ausbildung als Stellvertreter seines Vaters der logische Nachfolger war, wurde er nach dem Tod von Markgraf Leopold III. „dem Heiligen“ bei der Nachfolge zugunsten eines Sohnes der Kaisertochter Agnes von Waiblingen übergangen. Er erbte allerdings von seiner Mutter zahlreiche Besitzungen bei Mödling und Klosterneuburg sowie im Wienerwald. Adalbert wurde in Klosterneuburg begraben. Ein Glasfenster mit der Inschrift: „Hier ist begraben der erstgeborene Sohn des heiligen Leopold namens Adalbert, Herzog von Österreich, erster Vogt des Klosters“ erinnert an ihn.
    ∞ 1.) Adelheid (?Prinzessin von Polen, T. v. König Boleslaw II. von Polen), † jung
    ∞ 2.) Hedwig / Sophie Prinzessin von Ungarn aus dem Haus der Árpáden
    T. v. Álmos Prinz von Ungarn König von Kroatien († 1093/1095) und der Predsslava Prinzessin von Kiew
    Aus der 2. Ehe stammten 17 Kinder, u. a.:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV. Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18 Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising (1138–1158); 1138 Abt der Primarabtei der Zisterzienser in Morimond (in der Champagne), der berühmte Historiker, (* 15.12. c. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II. 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172) † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)

    Wirken und Erinnerung
    Erinnert wird seiner vor allem für die Erschließung des Landes, die mit seiner Tätigkeit als Klostergründer einhergeht. Seine wichtigste Gründung ist Klosterneuburg, das 1108 gegründet wurde. Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte. Klosterneuburg wurde in den folgenden Jahren zur Residenz ausgebaut. Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz und Klein-Mariazell. Diese Gründungen dienten der Evangelisierung, der Bildung, und der Erschließung des noch stark bewaldeten Gebiets.
    Auch die Städte wurden unter ihm gefördert, neben Klosterneuburg und Wien etwa Krems, das eine Münzprägestätte bekam. Der in Krems geprägte Kremser Pfennig erlangte am Geldmarkt durchaus Bedeutung.
    Aus seiner Zeit stammen auch die ersten deutschsprachigen literarischen Zeugnisse aus dem österreichischen Raum, namentlich von Heinrich von Melk und Ava.

    Leopoldi-Tag
    Am 6. Jänner 1485 wurde Leopold von Papst Innozenz VIII. heiliggesprochen, was sehr im Interesse der Habsburger war. Bereits vor Innozenz VIII. hatten Innozenz VI. und Sixtus IV. ebenfalls Heiligsprechungen von Leopold eingeleitet, die aber eingestellt wurden[2]. Leopolds Gedenktag ist der 15. November. Anlässlich der Heiligsprechung und der danach durchgeführten Translationsfeier gab es im Stift Klosterneuburg weltliche Festlichkeiten wie Turniere, Bankette und Tänze.[3] Diese Lustbarkeiten werden noch heute, am Hochfest Leopoldi, jeden 15. November gefeiert. Im Volksmund ist die Feier als das Fasselrutschen bekannt. Dabei wird über das Tausendeimerfass im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht. Der damit verbundene Jahrmarkt wird von zahlreichen Menschen aus Wien und weiten Teilen Niederösterreichs besucht. In Wien und Niederösterreich ist an diesem Tag schulfrei.
    1663 wurde unter der Regierung seines Namensvetters Kaiser Leopold I. der hl. Leopold an Stelle des hl. Koloman zum Landespatron Österreichs erhoben. In Österreich wurden Leopoldskirchen auf seinen Namen geweiht.

    Nach Leopold benannte Auszeichnungen
    Seit dem 500. Jahrestag seiner Heiligsprechung im Jahr 1985 verleiht das Stift Klosterneuburg das Leopoldskreuz als Auszeichnung an Personen, die sich um das Stift große Verdienste erworben haben.
    Seit dem Jahr 2008 zeichnet das Stift Klosterneuburg Künstler, die sich mit einem humanitären Thema beschäftigen, mit dem St.-Leopold-Friedenspreis aus.


    Literatur
    • Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Herold-Verlag, Wien 1985, ISBN 3-7008-2900-0.
    • Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Böhlau-Verlag, Wien-Köln-Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78351-0. (Rezension)
    • Peter Molecz: Die Babenberger im Spiegel des liturgischen Totengedenkens. Versuch einer Analyse der Babenbergereinträge in Memorialquellen unter Berücksichtigung aller Familienmitglieder. 2 Bde., Phil. Diss. Wien 2000.
    • Hans-Josef Olszewsky: Leopold III.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1507–1510.
    • Heide Dienst: Leopold III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 277–280 (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 382–384.
    • Detlev Schwennike (Herausgeber) Europäische Stammtafeln, Neue Folge Band I, Verlag J. A. Stargardt, Marburg 1980
    Weblinks[
    Commons: Leopold III. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold III. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Leopold III., der Heilige in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    • Eintrag zu Leopoldi im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Ökumenisches Heiligenlexikon: Leopold III., „der Fromme“
    Einzelnachweise
    1 Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Wien-Köln-Weimar 2009, S. 166
    2 geschichte.landesmuseum.net: Heiligsprechung Leopolds III. Abgerufen am 8. März 2013.
    3 Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Wien 1985, S. 155.

    Leopold heiratete Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) in 1106. Agnes (Tochter von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 47.  Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) wurde geboren in cir 1073 (Tochter von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)); gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.

    Notizen:

    Gestorben als die letzte Salierin.
    Agnes hatte mit Leopold III. 17 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Waiblingen

    Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143 in Klosterneuburg) aus der Familie der Salier war Herzogin von Schwaben und Markgräfin von Österreich.
    Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaiser Heinrichs IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.

    Ehe mit Friedrich I.
    Als Siebenjährige wurde sie am 24. März 1079 mit dem ersten Staufer-Herzog Friedrich I. von Schwaben verlobt. Ihr Vater Heinrich IV. wollte Friedrich, einen seiner wichtigsten Mitstreiter, durch diese Verlobung und durch die gleichzeitige Erhebung Friedrichs zum Herzog von Schwaben eng an sich binden. Agnes wurde Stammmutter der Staufer, die später ihren Anspruch auf die deutsche Königskrone mit der Abstammung von den Saliern begründeten.
    Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Eine weitere Tochter soll Bertrada (Berta von Boll) sein.[1] Diese und weitere Angaben über Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen.[2]

    Ehe mit Leopold III.
    Nach dem Tode Friedrichs 1105 wurde sie durch ihren Bruder, den späteren Kaiser Heinrich V., 1106 mit dem Babenberger Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet. Dies war der Dank dafür, dass sich Leopold im Herbst 1105, als sich Heinricch gegen seinen Vater Kaiser Heinrich IV. erhoben hatte, zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoy von Böhmen fahnenflüchtig von der Seite Heinrichs IV. auf die von dessen Sohn schlug. Dadurch wurde die Lage des alten Heinrichs aussichtslos, er musste fliehen und starb 1106 als Gejagter in Lüttich.[3] Durch Agnes wurde eine enge Beziehung zwischen Staufern und Babenbergern begründet.
    Die über dreißig Jahre alte Agnes soll weitere achtzehn Kinder geboren haben. Möglicherweise stammen einige dieser Verbindung zugesprochene Kinder tatsächlich ihrer ersten Ehe bzw. der ersten Ehe von Leopold. Namentlich bekannt aus ihrer zweiten Ehe sind folgende Kinder:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV., Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18. Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising und Historiker (* 15. Dezember ca. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II., 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172), † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)
    Begraben ist sie ebenso wie ihr zweiter Mann Leopold III., der später heiliggesprochen wurde, in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg, der heutigen Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar. Links neben dem Gitter der Kapelle führt eine Treppe hinunter in die öffentlich nicht zugängliche Gruft.[4]
    Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Agnesgasse nach ihr benannt. 2009 wurde der ehemalige Welfenplatz südlich des Stifts in Hohenstaufenplatz umbenannt und eine Stauferstele eingeweiht, die an Agnes erinnert.[5]


    Einzelnachweise
    1 Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer, in: Walter Ziegler (Hrsg.): Hohenstaufen. Stauferforschungen im Stauferkreis Göppingen, Göppingen 1977, S. 1–44, hier S. 30–35
    2 Klaus Graf: Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch. In: Sönke Lorenz u. a. (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte. Sigmaringen 1995, S. 209–240 (online); Tobias Weller: Auf dem Weg zum „staufischen Haus“. Zubstammung, Verwandtschaft und Konnubium der frühen Staufer. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005, S. 41–63, hier S. 56–63.
    3 Floridus Röhrig: Das Leben des heiligen Leopold, in: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Babenberger und Staufer, Göppingen 1987, S. 69–83, hier: S.72
    4 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    5 Stauferstele Klosterneuburg auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    Weblinks
    Commons: Agnes von Waiblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Kinder:
    1. Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.
    2. 23. Agnes von Österreich (Babenberger)
    3. Judith von Österreich (Babenberger) wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.
    4. Gertrud von Österreich (Babenberger) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

  17. 48.  Wilhelm V. (Guilhems, Guillem) von MontpellierWilhelm V. (Guilhems, Guillem) von Montpellier (Sohn von Wilhelm IV. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Ermengarde von Melgueil); gestorben in vor 1122.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Montpellier; Herr von Montpellier

    Notizen:

    Name:
    Das Haus Montpellier ist die Familie der Herren von Montpellier von 985 bis 1213. Guillem I. erhielt die erst im Jahrhundert zuvor gegründete Stadt Montpellier und Teile der bisherigen Herrschaft Montpellier entweder von Bernard II., Graf von Melgueil, oder vom Bischof von Montpellier. Diese (neue) Herrschaft Montpellier blieb im Besitz der Nachkommen Guilhems I. bis zum Aussterben der Familie mit Guilhem VIII. bzw. dessen Tochter Maria von Montpellier.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Montpellier

    Titel (genauer):
    Die Herrschaft Montpellier um die erst im Jahrhundert zuvor gegründete Stadt Montpellier wurde im 10. Jahrhundert von einer Gräfin von Maguelonne dem Bischof von Montpellier Ricuin II. (975 bezeugt) gegeben. Der Bischof wiederum gab Stadt und Teile der Herrschaft einem seiner Vasallen, Guilhem I., der bis dahin für ihn Montpelliéret (heute Ortsteil von Montpellier) beherrscht hatte. Diese (neue) Herrschaft Montpellier blieb im Besitz der Nachkommen Guilhems I., bis zum Aussterben der Familie mit Guilhem VIII. bzw. dessen Tochter Maria von Montpellier.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier

    Wilhelm + Ermesinde von Melgueil. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 49.  Ermesinde von MelgueilErmesinde von Melgueil (Tochter von Graf Pierre I. von Melgueil).

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauguio

    Mauguio (früher Melgueil)

    Mauguio (okzitanisch Mauguòu) ist eine französische Gemeinde mit 17.219 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Hérault in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Montpellier und ist Verwaltungssitz des Kantons Mauguio.

    Geschichte
    Mauguio oder besser Melgueil, sein früherer Name, war im Mittelalter eine wohlhabende Stadt. Die Grafen von Melgueil herrschten über Montpellier, und im Ort, dessen Bedeutung der von Toulouse entsprach, wurde der Denier melgorien geschlagen. Von dieser Zeit ist nur eine Motte erhalten, die Burg wurde in den Religionskriegen zerstört.

    Geographie
    Die Stadt liegt rund zehn Kilometer östlich von Montpellier. Nachbargemeinden von Mauguio sind:

    Baillargues im Norden,
    Mudaison im Nordosten,
    Candillargues, Lansargues und Marsillargues im Osten,
    La Grande-Motte im Südosten,
    Pérols und Lattes im Südwesten,
    Montpellier im Westen sowie
    Saint-Aunès im Nordwesten.
    Zur Gemeinde gehört fast der gesamte Lagunensee Étang de l’Or (auch: Étang de Mauguio) und ein Teil des Dünenstreifens zwischen Palavas-les-Flots und La Grande-Motte, der den See vom offenen Meer abtrennt. Hier befindet sich auch der Badeort Carnon, nachdem Mauguio sich heute auch oft Mauguio-Carnon nennt.

    Das Gemeindegebiet wird von den Flüssen Salaison und Cadoule sowie einigen kleineren Bachläufen durchquert, die alle in den See entwässern. Die Stadt grenzt im Norden an der Bewässerungskanal Canal d’irrigation du Bas-Rhône Languedoc, der in östlicher Richtung bis zur Petit Rhône verläuft.

    Verkehrsanbindung
    Der Gemeindehauptort ist über die Départementsstraße D189 mit Lattes verbunden. Im äußersten Nordwesten wird das Gemeindegebiet von der Autobahn A9 (Montpellier - Nîmes) berührt, die dann jedoch weiter nördlich verläuft. An der westlichen Gemeindegrenze liegt der Flughafen Montpellier.

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    5 Kinder:
    - Guillem VI., 1121/61 bezeugt, 1132 Seigneur du Pouget, 1140 Seigneur de Paulhan, testiert 11. Dezember 1146, 1149 geistlich zu Granselve; ⚭ (Ehevertrag August 1129) Sibylia de Mataplane, † vor 1172
    - Guillemette, 1120/49 bezeugt, ⚭ (Ehevertrag 18. Januar 1120) Bernard IV., Graf von Melgueil, † 1132
    - Ermengarde und Adelais, 1121 bezeugt
    - Bernard, 1121/22 bezeugt, † vor 1156, Seigneur de Popian
    - Guillem d’Omelaz, 1114 bezeugt, 1121 Seigneur d’Omelaz, de Mont-Arnaud, du Pouget, de Mazernes et de Saint-Pons, testiert 8. März/5. Juni 1156, † vor 1161; ⚭ nach 1118 Tiburge d’Orange, Erbtochter von Raymbaud II., Graf von Orange

    Kinder:
    1. 24. Herr Wilhelm VI. (Guilhems, Guillem) von Montpellier
    2. Herr Wilhelm (Guillem) von Aumelas (d’Omelaz) (Haus Montpellier) gestorben in vor 1161.

  19. 52.  Herzog Odo I. von Burgund, Borel Herzog Odo I. von Burgund, Borel wurde geboren in cir 1058 (Sohn von Heinrich von Burgund (Kapetinger) und Sibylla von Barcelona); gestorben in 1102 in Tarsos.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Odo_I._(Burgund) (Apr 2018)

    Odo I. genannt der Rote oder Borel (frz. Eudes I le Roux, * um 1058; † 1102 in Tarsos), war ein Herzog von Burgund aus der Dynastie der Kapetinger. Er war der Sohn von Heinrich von Burgund und dessen Ehefrau Sibylle, einer Tochter des Grafen Berengar Raimund I. von Barcelona. Er folgte seinem älteren Bruder Hugo I. im Amt nach, als dieser sich nach dem Tod seiner Ehefrau nach Cluny zurückzog.
    Gemeinsam mit seinem Bruder, Bischof Robert von Langres, gründete Odo die Abtei von Citeaux, die Keimzelle des Zisterzienserordens. 1086 zog er mit einem Heer nach Spanien um dort seinen Onkel, König Alfons VI. von Kastilien, im Kampf gegen didie Mauren zu helfen. Zur Schlacht bei Sagrajas (23. Oktober 1086) kam er zu spät und die Belagerung von Tudela (1087) blieb erfolglos. In Odos Gefolge befand sich aber sein Schwager Raimund von Burgund, der bei dieser Gelegenheit mit Urraca, der Erbtochter König Alfons, verheiratet wurde. Odos jüngster Bruder Heinrich sollte später selbst zum Grafen von Portugal ernannt und dadurch zum Stammvater der Kapetinger in Portugal werden, die bis 1853 dort regierten.
    Odo schloss sich dem Kreuzzug von 1101 an, in dessen Verlauf er 1102 in Tarsos in Kilikien starb. Seine sterblichen Überreste wurden in die Heimat überführt und in der Abtei von Citeaux bestattet.

    Odo heiratete Sibylle von Burgund in 1080. Sibylle (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) wurde geboren in 1065; gestorben in nach 1103. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 53.  Sibylle von BurgundSibylle von Burgund wurde geboren in 1065 (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)); gestorben in nach 1103.

    Notizen:

    Sibylle hatte mit Odo I. vier KInder:
    • Helene (* 1080; † 1142); 1. ∞ 1095 mit Bertrand († 1112), Graf von Toulouse und Tripolis; 2. ∞ 1115 mit Graf Wilhelm Talvas von Ponthieu († 1171, Haus Montgommery)
    • Florine († 1097 Philomelion in Kleinasien); ∞ Prinz Sven von Dänemark († 1097)
    • Hugo II. (* 1084; † 1143), Herzog von Burgund
    • Heinrich (* 1087; † 9. März 1131), Mönch in Citeaux

    Verheiratet:
    Er war mit Sibylle, Tochter des Pfalzgrafen Wilhelm I. von Burgund, verheiratet.

    Kinder:
    1. 26. Herzog Hugo II. von Burgund wurde geboren in cir 1085; gestorben in 1143 nach 6 Feb.

  21. 54.  Herr Gauthier II. de MayenneHerr Gauthier II. de Mayenne (Sohn von Baron Geoffrey II. (?) de Mayenne und Mathilde (Mahaut) d'Alluyes); gestorben in nach 18 Dez 1116 in Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Militär / Gefecht: 1096/1098; Nahm am Ersten Kreuzzug teil
    • Titel (genauer): 1114, Mayenne; Herr von Mayenne

    Notizen:

    Name:
    vor 1059 bezeugt

    Militär / Gefecht:
    Der Erste Kreuzzug war ein christlicher Kriegszug zur Eroberung Palästinas, zu dem Papst Urban II. im Jahre 1095 aufgerufen hatte. Das ursprüngliche Ziel war die Unterstützung des Byzantinischen Reiches gegen Seldschuken. Der Kreuzzug begann 1096 zum einen als bewaffnete Pilgerfahrt von Laien, zum anderen als Zug mehrerer Ritterheere aus Frankreich, Deutschland und Italien. Er endete 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Kreuzzug

    Titel (genauer):
    Das Haus Mayenne ist eine Familie der westfranzösischen Adels, die vom 11. bis zum 13. Jahrhundert existierte. Sie hatte von Graf Fulko III. von Anjou, also vor 1040, die Burg Mayenne an der Straße von Le Mans nach Fougères erhalten und nahm damit Grenzaufgaben gegenüber der Bretagne wahr. Nach ihrem Aussterben im Mannesstamm fiel Mayenne an Alain II. d’Avaugour aus dem Ersten Haus Avaugour, den Sohn der wohl letzten Familienangehörigen.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Mayenne

    Gauthier heiratete Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 55.  Adeline (Alix) de Beaugency oder de Presles

    Notizen:

    Name:
    1108/14 und um 1125 bezeugt

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Hamelin de Mayenne, um 1106 und nach 1116 bis vor 1121 bezeugt, Seigneur de Mayenne, Seigneur de Gorron, d’Ambrières et de Châteauneuf, die er mit Heinrich I. von England gegen South Petherton (Somerset), sowie Black Torrington und Nimet (Devon) tauschte
    - Juhel (I.) de Mayenne, um 1106 bezeugt, † 23. Dezember 1161, 1120 Sire de Mayenne, 1135 Seigneur de Gorron, d’Ambrières et de Châteauneuf, 1130 (mit Besitz) in Middlesex bezeugt, 1157 (mit Besitz) in Somerset und Devonshire bezeugt, bestattet in Évron, ⚭ vor 1120 Clémence de Ponthieu, 1120/50 bezeugt, † 30. November vor 1189, Tochter von Guillaume Talvas, Comte de Ponthieu et d‘Alençon, Sire de Montgommery, Bellême etc. (Haus Montgommery)
    - Mathilde de Mayenne, † 8. Februar nach 1162 in Beaune, oder Château de Méduan bei Magny-lès-Villers, bestattet in Notre-Dame de Beaune; ⚭ wohl 1116 Hugues II. Borel/Le Pacifique, Herzog von Burgund, Sohn von Eudes I. Borel, Herzog von Burgund, und Sibylle von (Freigrafschaft) Burgund
    - Töchter, 1114 bezeugt
    - Félicie de Mayenne, 1120 bezeugt
    - ? Tochter ⚭ (Dispens) NN Comte de Mortagne (Haus Châteaudun)

    Kinder:
    1. Juhel I. de Mayenne gestorben am 23 Dez 1161; wurde beigesetzt in Évron.
    2. 27. Mathilde de Mayenne gestorben in 8 Feb nach 1162; wurde beigesetzt in Notre-Dame, Beaune.