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Demetrius von Montferrat

männlich 1205 - 1230  (25 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Demetrius von Montferrat wurde geboren in 1205 in Thessaloniki (Sohn von Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden) und Margarete von Ungarn); gestorben in 1230 in Melfi.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Thessaloniki (1205 bis 1224)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Demetrius_von_Montferrat

    Demetrius von Montferrat (* 1205 in Thessaloniki; † 1230 in Melfi) war von 1205 bis 1224 ein König von Thessaloniki.

    Leben
    Demetrius war der Sohn von Bonifatius I. von Montferrat, dem Anführer des Vierten Kreuzzuges, und der Margarete von Ungarn, einer Tochter König Bélas III. von Ungarn und Witwe des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos. Er folgte seinem Vater 1207 als König von Thessaloniki. Die Regentschaft hatte zuerst seine Mutter inne, sie konnte sich jedoch nicht gegen den lokalen Adel durchsetzen und wurde von Uberto di Biandrate verdrängt. Der lateinische Kaiser Heinrich setzte Margarethe wieder als Regentin ein und ließ Demetrius am 6. Januar 1209 zum König krönen. Die Krönung wurde später von Papst Innozenz III. bestätigt. Auf Margarete folgte von 1210 bis 1216 Heinrichs Bruder Eustach von Flandern als Regent. Theodoros I. Angelos der Despot von Epirus eroberte sukzessive das Königreich Thessaloniki, woraufhin Demetrius 1222 nach Italien floh. Zwei Jahre später eroberte Theodoros die Stadt Thessaloniki, dies war das Ende des Königreiches.
    Demetrius schloss sich in Italien dem Gefolge Kaiser Friedrichs II. an und begleitete ihn 1228 auf dessen Kreuzzug in das heilige Land. Vermutlich hatte er in Limassol Einfluss auf das Ehearrangement seiner Nichte Alix und König Heinrichs I. von Zypern genommen. Im Jahr 1230 wurde er bei der Unterzeichnung des Vertrags von San Germano zwischen dem Kaiser und dem Papst genannt. Er ist noch im selben Jahr in Melfi gestorben.[1]



    Literatur
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 331.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Richard von San Germano, Chronica, in: MGH SS 19, S. 362.
    Weblinks
    • mittelalter-genealogie.de
    • Foundation for Medieval Genealogy


Generation: 2

  1. 2.  Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden)Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in cir 1150 (Sohn von Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden) und Judith von Österreich (Babenberger)); gestorben am 4 Sep 1207.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat (1191–1207, König von Thessaloniki (1204–1207)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_I._(Montferrat)

    Bonifatius I. von Montferrat (* um 1150; † 4. September 1207) war ein Markgraf von Montferrat (1191–1207) sowie ein König von Thessaloniki (1204–1207) aus dem Adelsgeschlecht der Aleramiden. Er war der Anführer des Vierten Kreuzzugs.

    Leben
    Bonifatius war der dritte Sohn des Markgrafen Wilhelm V. von Montferrat und der Judith, einer Tochter Herzog Leopolds III. von Österreich (Babenberger) und der Salierin Agnes von Waiblingen. Er war somit mütterlicherseits Urenkel des römisch-deutschen Kaisers Heinrich IV. Seine Brüder waren Wilhelm Langschwert, Konrad und Rainer, die ebenfalls zu historischer Bedeutung gelangten.
    Erste militärische Erfahrungen sammelte Bonifatius Ende der 1170er Jahre, als er sich mit seinem Vater auf Seiten seines Vetters, des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa, an dessen Krieg gegen den Lombardenbund beteiligte. Sein Trobador Raimbaut de Vaqueiras berühmt ihn einiger seiner Heldentaten. Mit seinem Bruder Konrad übernahm er 1183 die Regentschaft in Montferrat nachdem der Vater in das heilige Land gezogen war. Seine guten Beziehungen zum Kaiser festigte Bonifatius durch die Verlobung seines ältesten Sohnes mit einer Tochter des Kaisers. Nach dem Tod des Grafen Humbert III. von Savoyen 1189 war er ein Mitglied im Regentschaftsrat für dessen minderjährigen Sohn Thomas I., bis dieser 1191 volljährig wurde.
    1191 belehnte ihn der neue römisch-deutsche König Heinrich VI. mit der Grafschaft Incisa, womit er die Feindschaft der lombardischen Nachbarstädte Asti und Alessandria weckte, gegen die er von 1191 bis 1193 und 1197 bis 1199 mit wechselndem Erfofolg Krieg führte und denen er letztlich unterlag. Nach dem Tod seines Bruders Konrad 1192 übernahm er die Markgrafschaft Montferrat. 1194 beteiligte sich Bonifatius als Flottenkommandant bei der erfolgreichen Invasion Siziliens durch den Kaiser, bei dessen Königskrönung in Palermo er auch teilnahm. Nach dem Tod des Kaisers 1197 unterstützte Bonifatius im ausbrechenden deutschen Thronstreit seinen staufischen Vetter Philipp von Schwaben gegen die Welfen. 1202 war er gezwungen dem Lombardenbund beizutreten.
    Die vielen Kriege hinderten Bonifatius nicht daran, an seinem Hof die ritterliche Kultur und den Minnesang in piemontesischer Sprache zu fördern. Neben Raimbaut de Vaqueiras verkehrten an seinem Hof auch die provenzalischen Trobadore Peire Vidal, Gaucelm Faidit und Arnaut de Mareuil, die ob der Unruhen um die Albigenser nach Montferrat exiliert waren.

    Vierter Kreuzzug
    → Hauptartikel: Vierter Kreuzzug
    Wahl zum Anführer
    Historisierendes Gemälde von Henri Decaisne, um 1840.
    Im Sommer 1200 beherbergte Bonifatius in Montferrat mehrere Wochen lang eine Gesandtschaft französischer Barone unter der Führung des Marschalls der Champagne Gottfried von Villehardouin, die sich auf ihrer Reise von Venedig zurück in ihre französische Heimat befand. Villehardouin und seine Begleiter hatten bei dem Dogen Enrico Dandolo den Schiffstransport des Heeres für den vierten Kreuzzug ausgehandelt, der bereits im Jahr 1198 von Papst Innozenz III. ausgerufen worden war. Bonifatius hatte sich mit seinem Gast angefreundet und diesem vermutlich auch eine Bereitschaft zur Teilnahme an dem Kreuzzug signalisiert. Im Mai 1201 starb in Frankreich der Graf Theobald III. von Champagne, welcher der Anführer des Kreuzzugsunternehmens gewesen war. Das darauf in Soissons einberufene Konzil der Kreuzfahrer bot die Führung dem Herzog von Burgund und anschließend dem Grafen von Bar an, die allerdings beide ablehnten. Nun schlug Villehardouin den Markgrafen von Montferrat als neuen Anführer vor, der dann auch im Juni 1201 an die Spitze des Kreuzzuges gewählt wurde.
    Die Gründe, warum sich die französischen Barone ausgerechnet für einen italienischen Markgrafen als ihren Anführer entschieden, sind nicht eindeutig überliefert. Vermutlich spielte Bonifatius' persönlicher Hintergrund eine Rolle, da seine Familie in bereits vielfältiger Weise in Outremer engagiert war. Sein Bruder Konrad spielte eine wichtige Rolle während des dritten Kreuzzuges und war kurzzeitig der nominelle König von Jerusalem. Auch dürfte Bonifatius als Italiener für die Franzosen, die untereinander nicht selten rivalisiert waren, als neutrale Autorität akzeptiert worden sein. Weiterhin war der ihm anhängende Ruf eines erfahrenen militärischen Führers auch in Frankreich bekannt. Sehr wahrscheinlich dürfte aber auch der Einfluss des französischen Königs Philipp II. August ausschlaggebend für seine Ernennung gewesen sein, denn nach dem Tod des Grafen von Champagne war der Graf Balduin IX. von Flandern der mächtigste und wohl auch aussichtsreichste Anwärter für den Oberbefehl gewesen. Der aber hatte sich zuvor schon mit dem französischen König verfeindet und sich somit für das Kommando über ein großes Ritterheer, das auf französischem Boden zusammengezogen werden sollte, inakzeptabel gemacht. Der Gesta Innocentii Papae III folgend war letztlich König Philipp II. August der eigentliche Initiator hinter der Wahl zugunsten des Markgrafen von Montferrat.
    Noch im Sommer 1201 reiste Bonifatius persönlich nach Frankreich, nachdem er von einer Gesandtschaft in Castagnole delle Lanze von seiner Wahl unterrichtet worden war. Sein erster Besuch galt zunächst König Philipp II. August in Paris, von dem eer ein an den Papst gerichtetes Schreiben erhielt, in dem der französische König seine Unterstützung für den Staufer Philipp von Schwaben im deutschen Thronstreit gegen die Welfen kundtat. Erst danach reiste Bonifatius nach Soissons weiter, wo er mit den französischen Kreuzfahrern zusammentraf und von ihnen noch einmal in der Benediktinerabtei Notre-Dame förmlich gewählt wurde. Danach trennte er sich einstweilen wieder vom Kreuzzug, um eine Pilgerreise in die Zisterzienserabtei von Cîteaux zu unternehmen. Seit dieser Zeit gehörte der Kreuzzugsprediger Fulko von Neuilly seinem ständigen Gefolge an. Anschließend reiste er von Cîteaux weiter in die Kaiserpfalz Hagenau, wo er von Oktober 1201 an den Jahreswechsel über am Hof König Philipps von Schwaben verweilte. Hier traf Bonifatius auch erstmals auf den exilierten byzantinischen Prinzen Alexios Angelos, der mit dem deutschen König verschwägert war. Der Vater des Prinzen, Kaiser Isaak II., war einige Jahre zuvor von seinem eigenen Bruder Alexios III. gestürzt worden, Prinz Alexios aber konnte zu seinem Schwager fliehen, von dem er sich Unterstützung zur Rückgewinnung des Thrones von Konstantinopel erhoffte.
    Offenbar wurde bei dem Treffen in Hagenau erstmals der Plan erwogen, den Kreuzzug gegen Konstantinopel zu wenden, um Prinz Alexios dort zur Macht zu verhelfen. Das byzantinische Reich mit einem den Kreuzfahrern verpflichteter Kaiser an seiner SpSpitze wäre ein unschätzbarer Gewinn für den Kampf zur Rückeroberung Jerusalems gewesen. Inwiefern bei Bonifatius auch persönliche Motive eine Rolle gespielt haben, ist unklar. Sein jüngerer Bruder Rainer hatte einst eine byzantinische Prinzessin geheiratet und war in den intrigenreichen Machtkämpfen am Hof von Konstantinopel getötet worden. Sein älterer Bruder Konrad hatte einst verdienstvoll dem gestürzten Vater des Prinzen gedient. Prinz Alexios reiste noch im Frühjahr 1202 nach Rom, um die Unterstützung des Papstes zu suchen. Auch Bonifatius traf sich im März 1202 in Lerici mit Papst Innozenz III., dem er den Konstantinopel-Plan vorlegte, der vom Papst aber umgehend zurückgewiesen wurde. Dem Papst gegenüber musste Bonifatius schwören, jeden Gedanken an eine Umleitung des Kreuzzuges gegen eine christliche Macht fallen zu lassen, womit dieses Thema einstweilen geschlossen wurde.

    Auf dem Kreuzzug
    Nachdem Bonifatius die Herrschaft in Montferrat an seinen Sohn Wilhelm VI. übertragen hatte, erreichte er am 19. August 1202 Venedig, von wo im Oktober des Jahres die Kreuzzugsflotte in See stach. Schnell offenbarte sich sein tatsächlicher Einfluss auf das Unternehmen, nachdem die Kreuzfahrer auf Druck Venedigs der Eroberung der zu Ungarn gehörenden Städte Triest, Moglie und Zara (Belagerung von Zara (1202)) zustimmten, was eindeutig dem Willen des Papstes zuwiderlief. Da Venedig die Flotte für den Kreuzzug stellte, die Kreuzritter aber nicht in der Lage waren, die dafür geforderte finanzielle Gegenleistung zu erbringen, war das Unternehmen faktisch dem teilnehmenden Dogen Enrico Dandolo verpflichtet. Dem Markgrafen von Montferrat blieben allenfalls militärisch-operative Kompetenzen erhalten, sein Einfluss auf den weiteren Verlauf des Unternehmens aber blieb gering.
    Im Dezember 1202 traf schließlich eine Gesandtschaft des Königs Philipp von Schwaben mit dem Prinzen Alexios Angelos in Zara ein, welcher den Plan zur Umleitung des Kreuzzuges nach Konstantinopel direkt den Kreuzfahrern vorlegte. Mit dem Versprerechen, ihnen die Schulden gegenüber Venedig sowie militärische Unterstützung für den Kampf gegen die Ungläubigen als Gegenleistung zu erbringen, gewann er die maßgebenden Führer des Unternehmens für sich. Auch Bonifatius scheint nichts gegen die Entwicklung jener Ereignisse unternommen zu haben. Einem Brief des Grafen Hugo IV. von Saint-Pol nach gehörte er zu jenen die für eine Umleitung des Kreuzzuges gestimmt hatten.[1] Das Versprechen des Prinzen mit der Insel Kreta als eigenes Lehehen ausgestattet zu werden, im Falle eines erfolgreichen Umsturzes in Konstantinopel, dürfte für Bonifatius die Entscheidung einfach gestaltet haben. Die Folge dieser Verletzung des ursprünglichen Kreuzzugsgedankens war allerdings die Abspaltung eines größeren Truppenteils unter der Führung des Simon de Montfort, das auf eigene Faust in die Levante ziehen wollte.
    Die Flotte erreichte im Juni 1203 Konstantinopel, das bereits im folgenden Monat erfolgreich eingenommen werden konnte. Kaiser Alexios III. wurde vertrieben und der alte geblendete Kaiser Isaak II. erneut inthronisiert, Prinz Alexios wurde im August des Jahres als Alexios IV. zum Mitkaiser seines Vaters erhoben. Weil die beiden Kaiser nicht in der Lage waren die von Alexios IV. gemachten Versprechungen zu erfüllen, lud sich die Lage zwischen „Lateinern“ und Griechen bedrohlich auf. Nach Übergriffen beider Seiten kam es im Januar 1204 zu einem erneuten Umsturz in Konstantinopel, indem eine byzantinische Reaktion unter der Führung des Alexios „Murtzouphlos“ Dukas, der ein Schwiegersohn des Alexios III. war, die beiden Kaiser sttürzte und tötete. Alexios „Murtzouphlos“ wurde darauf selbst zum Kaiser (Alexios V.) erhoben, der die Stadt umgehend in Verteidigungsbereitschaft gegen die Kreuzfahrer versetzte. Diese entschieden nun ihrerseits Konstantinopel ein zweites Mal zu erobern um sich ihres versprochenen Geldes mit Gewalt anzueignen. Dazu wurde im März 1204 auch die Aufteilung des byzantinischen Reichs für den Fall des Sieges beschlossen, womit zugleich auch das faktische Ende des Kreuzzuges nach Outremer beschlossen wurde. Nach einer Woche der Belagerung ergriff Alexios V. „Murtzouphlos“ am 13. April die Flucht, worauf der Widerstand der Verteidiger zusammenbrach und die Lateiner in das „zweite Rom“ einfielen. Während der Kämpfe und Plünderungen okkupierte Bonifatius den Bukoleon-Palast und rettete somit unter anderem das Leben der Kaiserinwitwen Margarete (Maria) und Agnes (Anna), die eine Schwester des Königs von Frankreich war.

    König von Thessaloniki
    Nach der erfolgreichen Eroberung Konstantinopels gingen die Lateiner daran einen neuen Staat zu begründen, der sich an den feudalen Strukturen ihrer westeuropäischen Heimat orientieren sollte. Dazu wurde die Wahl eines neuen Kaisers aus ihren Reihen beschlossen, der an der Spitze des neuen „lateinischen Reichs von Konstantinopel“ stehen sollte. Als Anführer des Kreuzzuges stellte sich Bonifatius gleich zur Wahl, allerdings unterlag er im Wahlgang gegen den Grafen Balduin IX. von Flandern, der als Balduin I. neuer Kaiser wurde. In der Wahl waren besonders die Stimmen der Venezianer ausschlaggebend, die sich für den im griechischen Osten wenig gefestigten Balduin entschieden, während Bonifatius bereits vor dem Kreuzzug über durchaus auch gute Kontakte in Byzanz verfügte und deshalb unabhängiger von den Interessen der „Serenissima“ hätte agieren können. Auch hatte er bald nach der Eroberung die Kaiserinwitwe Margarete (Maria) geheiratet und somit seine Position gegenüber den Griechen gefestigt und außerdem mit ihrem Bruder, König Emmerich, einen potentiellen Verbündeten gewonnen. Bei der Wahl hatten dann aber auch nur zwei Lombarden aus dem zwölfköpfigen Wahlkollegium für Bonifatius gestimmt.
    Kaiser Balduin I. versuchte eine sich anbahnende Spaltung der Lateiner sogleich zu verhindern indem er Bonifatius den größten Teil des noch zu erobernden Westkleinasiens und Altgriechenlands als Lehen anbot, womit er zum reichsten Vasallen des KKaiserreichs geworden wäre. Bonifatius lehnte dieses Angebot allerdings ab und beanspruchte stattdessen als König von Thessaloniki anerkannt zu werden, gleichwohl als Vasall des Kaiserreichs. Er fühlte sich zu diesem Schritt legitimiert, da sein jüngerer Bruder Rainer vom einstigen byzantinischen Kaiser bereits mit dem „Königreich Thessaloniki“ beliehen worden sei. Viel wahrscheinlicher aber dürfte der Bruder vom Kaiser lediglich die pronoia, also seine finanzielle Grundversorgung durch die zu leistenden Steuern der Stadt, erhalten haben. Im Herbst 1204 wurde Thessaloniki von Kaiser Balduin eingenommen während Bonifatius Didymotika eroberte, seinen Stiefsohn Manuel Angelos zum Gegenkaiser ausrief und anschließend die Belagerung von Adrianopel aufnahm. Auf Anordnung des Kaisers musste er die Belagerung abbrechen, was zu einem zeitweiligen Bruch zwischen beiden führte, der nach der Übergabe von Thessaloniki an Bonifatius durch den Kaiser beendet wurde. Auch mit den Venezianern unter Enrico Dandolo gelangte er zu einem Ausgleich indem er ihnen seine Anrechte an Kreta verkaufte, die er noch von Alexios IV. erhalten hatte.
    Anschließend wandte sich Bonifatius mit einigen Getreuen wie Othon de la Roche, Guillaume de Champlitte, Jacques d'Avesnes, Oberto von Biandrate, Guido Pallavicini, Berthold von Katzenelnbogen und Geoffroi de Villehardouin (ein Neffe des gleichnamigen Marschalls) nach Altgriechenland, das von dem Griechen Leon Sgouros gehalten wurde. Während Korinth von Jacques d'Avesnes angegriffen wurde, belagerte Bonifatius die starke Burg von Nauplia. In dieser Zeit begründete er die Herrschaften von Theben-Athen und Negroponte, sowie das Fürstentum Achaia und die Markgrafschaft Boudonitza als Lehen seines Königreichs. Zeitgleich zu diesen Ereignissen gingen in Thrakien die Bulgaren unter Kalojan (Johannitzes) gegen die Lateiner in die Offensive und eroberten unter anderem Adrianopel. Bei dem Versuch diese Stadt zurückzuerobern geriet Kaiser Balduin in der desaströsen Schlacht von Adrianopel am 14. April 1205 in die Gefangenschaft der Bulgaren.
    Während der Bruder des Kaisers, Heinrich, den Kampf gegen die Bulgaren weiterführte richtete sich Bonifatius in Thessaloniki ein. Er baute die Burg von Serres wieder auf, nachdem sie im September 1205 von den Bulgaren zerstört worden war. Anschließend brachte der die Region um Philippi unter seine Kontrolle. Der Regent Heinrich wurde im August 1206 zum neuen Kaiser gekrönt nachdem der Tod Balduins bekannt wurde. Bonifatius regelte sein Verhältnis zum neuen Kaiser indem er im Frühjahr 1207 seine Tochter Agnes an ihn verheiratete. Im Herbst des Jahres traf er sich mit dem Kaiser in Cypsela bei Adrianopel und huldigte diesem als seinen Lehnsherren.

    Tod
    Auf der Rückreise nach Mosynopolis plünderte Bonifatius das Kloster Sweti Joan Prodrom, kurz darauf geriet er in einen Hinterhalt der Bulgaren. Nachdem er im Kampf von einem Pfeil am Arm verwundet wurde, nahmen die Bulgaren ihn gefangen und enthaupteten ihn, sein Kopf wurde als Siegestrophäe zu Kalojan (Johannitzes) gesandt. Der Tod des Bonifatius von Montferrat wurde von seinem Freund Gottfried von Villehardouin als einer der schwerwiegendste Verluste empfunden, den die Lateiner im griechischen Osten erleiden mussten. Offenbar ist auch der treue Ritter und Trobador des Markgrafen, Raimbaut de Vaqueiras, bei dem Gefecht gegen die Bulgaren gefallen, da von ihm kein Klagegedicht (planh) über den Tod seines Gönners überliefert ist. Dafür betrauerte ein anderer Trobador, Elias Cairel, den Markgrafen in der sirventes „Pois chai la fuoilla del garric“ (Nun, nachdem die Eiche gefallen).[2]
    Das lateinische Königreich Thessaloniki erwies sich als kurzlebig. Es wurde bereits 1224 von dem byzantinischen Despoten von Epirus, Theodoros I. Angelos, erobert.

    Familiäres
    Bonifatius von Montferrat war mit mindestens zwei, vielleicht auch drei, Frauen verheiratet. Seine erste Frau war Elena di Bosco, mit der er drei Kinder hatte:
    • Wilhelm VI. († 17. September 1225), Markgraf von Montferrat
    • Agnes († 1208), ∞ Kaiser Heinrich von Konstantinopel († 1216)
    • Beatrix, ∞ Enrico di Caretto
    Seine zweite Frau war vermutlich Jeanne de Châtillon, eine Tochter des Rainald von Châtillon, mit der er keine Kinder hatte. Die dritte Ehefrau war seit 1204 die Witwe Kaiser Isaaks II., Margarete (Maria) von Ungarn, eine Tochter König Bélas III. von Ungarn. Mit ihr hatte er einen Sohn, Demetrius († 1230), der ihm als König von Thessaloniki unter der Regentschaft der Mutter nachgefolgte.



    Literatur
    • David Brader: Bonifaz von Montferrat bis zum Antritt der Kreuzfahrt (1202) (= Historische Studien. Bd. 55, ZDB-ID 514152-7). Ebering, Berlin 1907.
    • A. Goria: Bonifacio I. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 12 (Bonfadini–Borrello), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1970, S. 118–124.
    • Otto Kresten: Bonifaz von Montferrat. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 232 f.
    • Donald E. Queller, Thomas F. Madden: The Fourth Crusade. The conquest of Constantinople, 1201–1204. 2nd edition. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 1997, ISBN 0-8122-3387-5.
    • Steven Runciman: Thessalonica and the Montferrat inheritance. In: Γρηγόριος ο Παλαμάς. Bd. 42, 1959, ISSN 1011-3010, S. 27–34.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Vol. 2: Baanes–Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 134–135.
    Einzelnachweise
    1 Annales Colonienses maximi, hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 17 (1861), S. 812.
    2 Vincenzo de Bartholomaeis: Un Sirventés historique d'Élias Cairel, in: Annales du Midi 16 (1904), S. 468–494

    Bonifatius + Margarete von Ungarn. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Margarete von UngarnMargarete von Ungarn (Tochter von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon).

    Notizen:

    Margarete hatte mit Bonifatius I. einen Sohn.

    Kinder:
    1. 1. Demetrius von Montferrat wurde geboren in 1205 in Thessaloniki; gestorben in 1230 in Melfi.


Generation: 3

  1. 4.  Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden)Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden) (Sohn von Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) und Gisela von Burgund); gestorben in 1191.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_V._(Montferrat)

    Wilhelm V. der Alte[1] (ital: Guglielmo il Vecchio; † 1191) war ein Markgraf von Montferrat aus der Familie der Aleramiden. Er war ein Sohn des Markgrafen Rainer von Montferrat († um 1136) und der Gisela, einer Tochter des Grafen Wilhelm I. von Burgund.
    Wilhelm war verheiratet mit Judith, einer Tochter des Markgrafen Leopold III. von Österreich aus der Familie der Babenberger. Über ihre Mutter Agnes von Waiblingen war seine Frau eine Enkelin des römisch-deutschen Kaisers Heinrich IV., und damit ein Cousin Kaiser Friedrichs I. Barbarossa. Durch seine Halbschwester Adelheid von Maurienne war er ein Schwager von König Ludwig VI. dem Dicken von Frankreich.
    Das Paar hatte mehrere Kinder, von denen besonders die Söhne zu historischer Bedeutung gelangten:
    • Wilhelm Langschwert († 1177), Graf von Jaffa und Askalon
    • Konrad († 1192), Markgraf von Montferrat und König von Jerusalem
    • Bonifatius I. († 1207), Markgraf von Montferrat und König von Thessaloniki
    • Friedrich, Bischof von Alba
    • Rainer († 1183), byzantinischer Caesar
    • Agnes († 1202), ∞ mit Graf Guido Guerra III. Guidi
    • Alasia, ∞ mit Markgraf Manfred II. von Saluzzo
    • N.N. Tochter, ∞ mit Markgraf Alberto Moro von Malaspina
    Wilhelm begleitete ab 1147 seinen Neffen, König Ludwig VII. von Frankreich, auf den zweiten Kreuzzug. In Italien war er einer der treusten Anhänger Kaiser Friedrich I. Barbarossa gegen den Lombardenbund. Er half 1159 bei der Unterwerfung von Mailand und kämpfte 1176 in der Schlacht von Legnano mit.
    Unter ihm begann das Engagement des Hauses Montferrat im griechischen und lateinischen Osten. Sein ältester Sohn Wilhelm Langschwert heiratete 1176 die Prinzessin Sibylle und wurde der Vater des späteren Königs Balduin V. von Jerusalem. Allerdinings starb Wilhelm bereits 1177. Der jüngste Sohn Rainer heiratete 1180 eine Tochter des byzantinischen Kaisers Manuel I. Komnenos, wurde aber 1183 in Konstantinopel ermordet. Der zweite Sohn Konrad begab sich später ebenfalls nach Konstantinopel und diente dem Kaiser Isaak II. Angelos.
    1183 reiste Wilhelm selbst ein weiteres Mal nach Outremer um dort gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Im Jahr 1187 nahm er an der verhängnisvollen Schlacht bei Hattin teil und geriet dort in die Gefangenschaft von Saladin. Darauf kam sein Sohn Kononrad nach Tyrus herangereist, um seinen Vater zu retten. Saladin aber drohte den Vater zu töten, sollte Konrad ihm nicht die wichtige Hafenstadt aushändigen. Darauf habe Konrad den kleinsten Stein in der Stadt suchen lassen, um ihn als Preis für seinen Vater zu bieten, womit er Saladin verdeutlichte, dass er um keinen Preis der Welt bereit war Tyrus aufzugeben. Davon beeindruckt ließ Saladin den gefangenen Wilhelm im Juli 1188 doch wieder frei. Wilhelm blieb bei seinem Sohn in Tyrus bis er wohl 1191 starb.



    Literatur
    • Donald E. Queller, Thomas F. Madden: The Fourth Crusade. The conquest of Constantinople, 1201–1204. 2nd edition. University of Pennsylvania Press, Philadelphia PA 1997, ISBN 0-8122-3387-5, S. 28.
    • Aldo Angelo Settia: Guglielmo V, detto il Vecchio, marchese di Monferrato. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 60 (Grosso–Guglielmo da Forlì), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2003, S. 757–761.
    Weblinks
    • Wilhelm V. von Montferrat bei fmg.ac (englisch)
    Anmerkung
    1 Er wird gelegentlich auch „Wilhelm VI.“ genannt, nicht weil er der sechste Wilhelm als Markgraf von Montferrat war, sondern der sechste seines Namens in der Familie der Aleramiden.

    Wilhelm + Judith von Österreich (Babenberger). Judith (Tochter von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)) wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Judith von Österreich (Babenberger)Judith von Österreich (Babenberger) wurde geboren in cir 1115 (Tochter von Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige und Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)); gestorben in nach 1178.

    Notizen:

    Judith hatte mit Wilhelm V. mind. acht Kinder.

    Kinder:
    1. Graf Wilhelm von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in zw 1135 und 1145; gestorben in 1177.
    2. 2. Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in cir 1150; gestorben am 4 Sep 1207.
    3. Rainer von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in cir 1162; gestorben in 1183.

  3. 6.  König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1148 (Sohn von König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 24 Apr 1196.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1172 bis zu seinem Tod 1196, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_III._(Ungarn) (Aug 2023)

    Béla III. (slowakisch Belo III., kroatisch Bela II., * um 1148; † 24. April 1196 in Esztergom) war ungarischer König aus dem Geschlecht der Arpaden und regierte von 1172 bis zu seinem Tod.

    Béla III. war der Sohn von Géza II. und Euphrosyne, der Tochter Mstislaw I. von Kiew. Er folgte seinem Bruder Stephan III. auf den ungarischen Thron.

    Der Weg zum Thron
    Da der offizielle Thronfolger zuerst Stefan III. war, hatte Béla anfangs die Rolle, den Kontakt zu dem Byzantinischen Reich zu pflegen. Dafür zog Béla nach Byzanz, wo er mit Maria, der Tochter des Kaisers Manuel I., verlobt wurde und den Namen Alexios annahm. 1165 wurde er offiziell zum byzantinischen Thronfolger ernannt. Manuel I. hatte später aber einen Sohn, deshalb wurde Béla 1169 sein byzantinischer Thronfolgetitel aberkannt und seine Verlobung aufgelöst.

    Am 4. März 1172 wurde Stefan vermutlich vergiftet, wonach man Béla bat, den ungarischen Thron zu besteigen. Wegen seiner Kontakte zu Byzanz standen aber nicht alle Ungarn hinter ihm. Viele Adelige, unter ihnen Bélas Mutter selbst, wollten lieber Bélas Bruder Géza auf dem Thron sehen. Béla nahm seinen Bruder gefangen und schaltete ihn so aus. Er wurde erst 1189 freigelassen, als Kaiser Friedrich I. nach Ungarn kam. Géza schloss sich dem Kreuzzug unter des Kaisers Führung an.

    Innenpolitik
    1181 befahl Béla, alle Angelegenheiten, mit denen er sich beschäftigte, schriftlich einzureichen. Das war der Anfang der ungarischen Bürokratie. In der Zeit Bélas begann man das Doppelkreuz zu verwenden, das auch in dem heutigen ungarischen Staatswappen zu sehen ist.

    Außenpolitik
    In seine Regierungszeit fällt das intensive Ausgreifen Ungarns auf die russische Region Halitsch, das sich bereits unter Bélas Vorgängern angekündigt hatte. 1188 besetzte Béla Halitsch schließlich vollkommen, vertrieb den Fürsten Wladimir Jaroslawitsch und ernannte seinen Sohn Andreas zum König von Galizien. Kurz darauf gelang Wladimir allerdings mit polnischer und deutscher Unterstützung die Rückeroberung des Fürstentums. Darüber hinaus ging Béla mit bayerischer Unterstützung mehrfach gegen den böhmischen Herzog Wenzel II. vor.

    Nach seinem Tod folgte ihm sein erstgeborener Sohn Emmerich auf den Thron Ungarns.

    Begräbnisstätten
    Nach seinem Tod wurde Bela in der St. Stephans-Basilika (auch als St. Marien-Basilika bezeichnet) zu Stuhlweissenburg, neben seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon beigesetzt. 1543 wurde die Stadt von den Türken erobert und die Basilika – in der seit Stephan dem Heiligen die ungarischen Herrscher beigesetzt wurden – ist bereits damals geplündert worden. 1601 sprengten die Türken die Basilika, da sie die Stadt gegen ein anrückendes christliches Heer nicht halten konnten. Die Königsgräber gerieten in Vergessenheit.
    Als man jedoch Ende der 1830er Jahre in den Resten der Basilika mit Ausgrabungsarbeiten begann, machte man 1848 einen sensationellen Fund. Neben dem (ehemaligen) siebenten Pfeiler der Basilika, in der sog. „Anjou“-Kapelle fand der Archäologe und Anthropologe Imre (Emerich) Henszlmann ein prunkvolles unversehrtes Doppelgrab in dem in zwei prächtigen Särgen zwei Skelette gefunden wurden. Anhand der ebenfalls vorhandenen unversehrten Grabbeigaben konnten die Skelette eindeutig als die von Bela III. und seiner ersten Gemahlin Agnes von Châtillon identifiziert werden. Die Skelette lagen dann bis 1862 im Ungarischen Nationalmuseum. Auf Anweisung des Palatins wurden sie in die Matthias-Kirche in Ofen gebracht und dort vorerst auf verschiedenen Stellen der Kirche bestattet. Letztlich wurden sie auf Anweisung von Kaiser Franz Joseph (in seiner Eigenschaft als König von Ungarn) in der Dreifaltigkeits-Kapelle der Kirche untergebracht; die gegenwärtige Ausschmückung der Kapelle ließ Franz Joseph aus Geldern seiner Privatschatulle erstellen. Die feierliche Neubestattung erfolgte am 21. Oktober 1898 in Gegenwart des Kaisers.


    Titel (genauer):
    Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1000 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramuresch (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ungarn

    Béla + Königin Agnès von Châtillon. Agnès (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia) wurde geboren in 1153; gestorben in 1184. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Königin Agnès von Châtillon wurde geboren in 1153 (Tochter von Renaud von Châtillon und Fürstin Konstanze von Antiochia); gestorben in 1184.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Châtillon, Königin von Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Agnès hatte sechs Kinder mit Béla III.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_de_Châtillon

    Agnès de Châtillon (* 1153; † 1184) war eine antiochenische Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht Châtillon und durch Ehe Königin von Ungarn. Sie wurde zur Stammmutter der späteren Könige von Ungarn, wodurch praktisch alle Herrscherhäuser Europas von ihr abstammen.

    Leben
    Sie war die Tochter von Renaud de Châtillon-sur-Loing (* 1124; † 1187) und dessen Gemahlin, der Fürstin Konstanze von Antiocha.
    Sie wuchs am Hof des byzantinischem Kaisers Manuel I. auf.[1] 1172 wurde sie im Alter von 19 Jahren mit dem ungarischen König Béla III. verheiratet. In Ungarn nahm sie den Namen Anna an.
    Sie verstarb bereits nach fünfjähriger Ehe im Alter von 24 Jahren, nachdem sie sechs Kinder zur Welt gebracht hatte. Sie wurde in der Basilika in Székesfehérvár beigesetzt, später wurde ihr Leichnam in die Matthiaskirche nach Budapest überführt.


    Nachkommen
    • Emmerich (* 1174; † 1204), König von Ungarn
    • Margarethe von Ungarn (* 1175; † nach 1233), ∞ Kaiser Isaak II. von Byzanz
    • Andreas II. (* 1176; † 1235), König von Ungarn
    • Salomon (jung verstorben)
    • Stephan (jung verstorben)
    • Konstanze von Ungarn (* 1180; † 1240), ∞ König Ottokar I. Přemysl von Böhmen



    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.
    Weblinks
    • Agnès de Châtillon bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Steven Runciman: A History of the Crusades. Band 2, Penguin, 1978, S. 365

    Notizen:

    Agnes schenkte ihm sechs Kinder:
    - Emmerich (* 1174, † 1204), König von Ungarn
    - Margarethe von Ungarn (* 1175, † nach 1233), 1. ⚭ Kaiser Isaak II. von Byzanz, 2. ⚭ Markgraf Bonifatius I. von Montferrat
    - Andreas II. (* 1176, † 1235), König von Ungarn
    - Salomon (jung verstorben)
    - Stephan (jung verstorben)
    - Konstanze von Ungarn (* 1180, † 1240), ⚭ König Ottokar I. Přemysl von Böhmen

    Verheiratet:
    Er war verheiratet mit Agnes de Châtillon, Tochter von Renaud de Châtillon

    Kinder:
    1. König Emmerich von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in 1174; gestorben am 30 Nov 1204.
    2. 3. Margarete von Ungarn
    3. König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 1177; gestorben in 1235 in Ofen.
    4. Konstanze von Ungarn wurde geboren in zw 1177 und 1181; gestorben am 04/05 Dez 1240 in Předklášteří.


Generation: 4

  1. 8.  Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden)Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in 1084 (Sohn von Markgraf Wilhelm IV. von Montferrat (Aleramiden) und Otta d'Agliè); gestorben in cir 1136.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_(Montferrat)

    Rainer (lateinisch Raynerius, italienisch Ranieri, * 1084; † um 1136) war Markgraf von Montferrat aus dem Adelsgeschlecht der Aleramiden.
    Er war der Sohn des Markgrafen Wilhelm IV. und seiner Ehefrau Otta d'Agliè, einer Tochter von Tibaldo d'Aglie. Vermutlich beim Tod seines Vaters um das Jahr 1100 erbte er dessen Markgrafschaft.
    Er heiratete um 1105 Gisela von Burgund, eine Tochter des Grafen Wilhelm I. Gisela war die Witwe des Grafen Humbert II. von Savoyen, der 1103 gestorben war, und die Mutter der Adelheid von Savoyen, die 1115 König Ludwig VI. von Frankreich heiratete.
    Rainer wurde erstmals in einer Urkunde vom 23. März 1111 als Markgraf bezeichnet.[1] In den Jahren 1126 und 1133 statteten er und weitere Mitglieder seiner Familie das Zisterzienserkloster Santa Maria di Lucedio bei Trino mit Besitz aus.[2][3] 1111 und 1116 hielt er sich in der Umgebung Kaiser Heinrichs V. auf.
    Rainer und Gisela hatten mehrere Töchter und einen Sohn:[3]
    • Johanna († 1191), ∞ 1127 William Clito († 1128), Graf von Flandern (Rolloniden);
    • Wilhelm V. der Ältere (* um 1100; † 1191), Rainers Nachfolger als Markgraf von Montferrat;
    • Matilda († nach 1166), ∞ Alberto di Massa, genannt Zueta († 1148/66), Markgraf von Gavi und Parodi (Obertenghi);
    • Adelasia, 1167/69 Nonne in Vandieu (Provence);
    • Tochter (vielleicht Isabella), heiratete Guido IV. († nach 1172), Graf von Biandrate (Haus Burgund-Ivrea).



    Literatur
    • Leopoldo Usseglio: I Marchesi di Monferrato in Italia ed in Oriente durante i secoli XII e XIII. Miglietta, Casale Monferrato u. a. 1926.
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    • Ranieri bei marchesimonferrato.com (italienisch)
    • Rainieri di Monferrato bei Foundations for Medieval Genealogy (fmg.ac) (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Raynerius de Monteferrato marchio
    2 Vgl. marchesimonferrato.com
    3 Vgl. Foundations for Medieval Genealogy

    Rainer heiratete Gisela von Burgund in cir 1105. Gisela (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)) gestorben in nach 1133. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Gisela von BurgundGisela von Burgund (Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse und Stephanie von Vienne (von Longwy?)); gestorben in nach 1133.

    Notizen:

    Rainer und Gisela hatten mehrere Töchter und einen Sohn.
    - Johanna († 1191), ∞ 1127 William Clito (1102–1128), Graf von Flandern (Rolloniden);
    - Wilhelm V. der Ältere (* um 1100; † 1191), Rainers Nachfolger als Markgraf von Montferrat;
    - Matilda († nach 1166), ∞ Alberto di Massa, genannt Zueta († 1148/66), Markgraf von Gavi und Parodi (Obertenghi);
    - Adelasia, 1167/69 Nonne in Vandieu (Provence);
    - Tochter (vielleicht Isabella), heiratete Guido IV. († nach 1172), Graf von Biandrate (Haus Burgund-Ivrea).

    Beatrice ist im Bericht über Rainer nicht aufgeführt? Wenn die Datum stimmen kann sie auch nicht die Tochter dieser Familie sein??

    Kinder:
    1. Johanna von Montferrat gestorben in 1191.
    2. 4. Markgraf Wilhelm V. von Montferrat (Aleramiden) gestorben in 1191.
    3. Beatrice von Montferrat wurde geboren in 1142; gestorben in 1228.

  3. 10.  Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk) (Sohn von Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne und Ida (Itha) von Österreich); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_III._(Österreich)

    Leopold III., genannt der Heilige, der Milde oder der Fromme (* 1073 in Gars am Kamp oder Melk; † 15. November 1136 bei Klosterneuburg) aus dem Haus der Babenberger, war von 1095 bis 1136 Markgraf der bairischen Marcha orientalis (Ostarrîchi). Seit 1485 ein Heiliger der römisch-katholischen Kirche, wurde er zum Landespatron von Österreich im Allgemeinen sowie von Wien, Niederösterreich und, gemeinsam mit dem heiligen Florian, von Oberösterreich im Besonderen.

    Leben
    Leopold war der Sohn von Markgraf Leopold II. und dessen Gemahlin Ida; Leopold nannte sich Princeps Terrae, was bereits auf das Bewusstsein einer selbständigen Landesherrschaft hindeutet. Er war auch 1125 als Kandidat für die Königswahl im Gesprpräch, soll aber mit Hinweisen auf sein fortgeschrittenes Alter (50 Jahre) und die Zahl seiner Söhne – dies hätte zu Problemen bei der Nachfolge führen können – verzichtet haben.[1] Mögliche Gründe sind auch die mangelnde Hausmacht und vielleicht auch die Rücksicht auf den Gegenkandidaten Friedrich von Schwaben, seinen Stiefsohn. Leopold starb am 15. November 1136 an den Folgen eines Jagdunfalls. Begraben ist er im Stift Klosterneuburg in Klosterneuburg, das ihm seine Existenz verdankt.

    Ehen
    Leopolds Familienpolitik trug wesentlich zur Erweiterung des Besitzstandes und zur sozialen Aufwertung seines Hauses bei.
    Er vermählte sich in erster Ehe vor 1103/1104 mit Adelheid von Perg/Machland, einer Angehörigen des hochfreien Geschlechtes der Herren von Perg und Machland im oberösterreichischen Machland, wodurch er seinen Einfluss im heutigen Nieder- und Oberösterreich nördlich der Donau durch Besitzerwerb und Vogteirechte wesentlich verstärken konnte. Adelheid war die Tochter von Walchun I. von Perg/Machland, (* c. 1050, † 1114) und der Adelheid († 1090; Witwe Graf Heinrichs II. von Formbach und möglicherweise Gräfin von Sulzbach).
    Leopold heiratete 1106 in zweiter Ehe Agnes von Waiblingen (* 1074, † 24. September 1143), eine Tochter des römischen Kaisers Heinrich IV. (1084–1105) und dessen Gemahlin Bertha von Turin (Haus Savoyen). Agnes war die Witwe von Friedrich I. von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben († 6. April 1105). Durch diese Versippung mit den Saliern gelang es Leopold, in die erste Reihe der Reichsaristokratie aufzusteigen, da er nunmehr nicht nur Schwager des Kaisers Heinrich V., sondern auch Stiefvater des Herzogs von Schwaben Friedrich II. und des Herzogs von Ostfranken und späteren deutschen Königs Konrad III. von Hohenstaufen war. Zudem wurden ihm wichtige Königsrechte in seiner Markgrafschaft übertragen. Diesen sozialen Aufstieg verdankt er einem – umstrittenen – taktischen Manöver, indem er vor der Entscheidungsschlacht zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Sohn, dem späteren König Heinrich V., zu letzterem überging. Die Schlacht am Regenfluss fand im Zusammenhang mit dem Investiturstreit statt; Leopold und Heinrich V. vertraten dabei die papsttreue Partei.

    Nachkommen
    Aus 1. Ehe:
    • Adalbert „der Andächtige“ von Österreich, (* c. 1098, † 1138)
    Er war Vogt des Stiftes Klosterneuburg und aller Klöster, die der Vogtei seines Vaters unterstanden. Obwohl er als ältester Sohn und durch seine Ausbildung als Stellvertreter seines Vaters der logische Nachfolger war, wurde er nach dem Tod von Markgraf Leopold III. „dem Heiligen“ bei der Nachfolge zugunsten eines Sohnes der Kaisertochter Agnes von Waiblingen übergangen. Er erbte allerdings von seiner Mutter zahlreiche Besitzungen bei Mödling und Klosterneuburg sowie im Wienerwald. Adalbert wurde in Klosterneuburg begraben. Ein Glasfenster mit der Inschrift: „Hier ist begraben der erstgeborene Sohn des heiligen Leopold namens Adalbert, Herzog von Österreich, erster Vogt des Klosters“ erinnert an ihn.
    ∞ 1.) Adelheid (?Prinzessin von Polen, T. v. König Boleslaw II. von Polen), † jung
    ∞ 2.) Hedwig / Sophie Prinzessin von Ungarn aus dem Haus der Árpáden
    T. v. Álmos Prinz von Ungarn König von Kroatien († 1093/1095) und der Predsslava Prinzessin von Kiew
    Aus der 2. Ehe stammten 17 Kinder, u. a.:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV. Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18 Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising (1138–1158); 1138 Abt der Primarabtei der Zisterzienser in Morimond (in der Champagne), der berühmte Historiker, (* 15.12. c. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II. 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172) † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)

    Wirken und Erinnerung
    Erinnert wird seiner vor allem für die Erschließung des Landes, die mit seiner Tätigkeit als Klostergründer einhergeht. Seine wichtigste Gründung ist Klosterneuburg, das 1108 gegründet wurde. Der Legende nach war es die Stelle, an der ihm eine Marienerscheinung den Schleier seiner Frau Agnes zeigte, den diese Jahre zuvor auf der Jagd verloren hatte. Klosterneuburg wurde in den folgenden Jahren zur Residenz ausgebaut. Andere Klöstergründungen waren Stift Heiligenkreuz und Klein-Mariazell. Diese Gründungen dienten der Evangelisierung, der Bildung, und der Erschließung des noch stark bewaldeten Gebiets.
    Auch die Städte wurden unter ihm gefördert, neben Klosterneuburg und Wien etwa Krems, das eine Münzprägestätte bekam. Der in Krems geprägte Kremser Pfennig erlangte am Geldmarkt durchaus Bedeutung.
    Aus seiner Zeit stammen auch die ersten deutschsprachigen literarischen Zeugnisse aus dem österreichischen Raum, namentlich von Heinrich von Melk und Ava.

    Leopoldi-Tag
    Am 6. Jänner 1485 wurde Leopold von Papst Innozenz VIII. heiliggesprochen, was sehr im Interesse der Habsburger war. Bereits vor Innozenz VIII. hatten Innozenz VI. und Sixtus IV. ebenfalls Heiligsprechungen von Leopold eingeleitet, die aber eingestellt wurden[2]. Leopolds Gedenktag ist der 15. November. Anlässlich der Heiligsprechung und der danach durchgeführten Translationsfeier gab es im Stift Klosterneuburg weltliche Festlichkeiten wie Turniere, Bankette und Tänze.[3] Diese Lustbarkeiten werden noch heute, am Hochfest Leopoldi, jeden 15. November gefeiert. Im Volksmund ist die Feier als das Fasselrutschen bekannt. Dabei wird über das Tausendeimerfass im Binderstadel des Stiftes hinuntergerutscht. Der damit verbundene Jahrmarkt wird von zahlreichen Menschen aus Wien und weiten Teilen Niederösterreichs besucht. In Wien und Niederösterreich ist an diesem Tag schulfrei.
    1663 wurde unter der Regierung seines Namensvetters Kaiser Leopold I. der hl. Leopold an Stelle des hl. Koloman zum Landespatron Österreichs erhoben. In Österreich wurden Leopoldskirchen auf seinen Namen geweiht.

    Nach Leopold benannte Auszeichnungen
    Seit dem 500. Jahrestag seiner Heiligsprechung im Jahr 1985 verleiht das Stift Klosterneuburg das Leopoldskreuz als Auszeichnung an Personen, die sich um das Stift große Verdienste erworben haben.
    Seit dem Jahr 2008 zeichnet das Stift Klosterneuburg Künstler, die sich mit einem humanitären Thema beschäftigen, mit dem St.-Leopold-Friedenspreis aus.


    Literatur
    • Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Herold-Verlag, Wien 1985, ISBN 3-7008-2900-0.
    • Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Böhlau-Verlag, Wien-Köln-Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78351-0. (Rezension)
    • Peter Molecz: Die Babenberger im Spiegel des liturgischen Totengedenkens. Versuch einer Analyse der Babenbergereinträge in Memorialquellen unter Berücksichtigung aller Familienmitglieder. 2 Bde., Phil. Diss. Wien 2000.
    • Hans-Josef Olszewsky: Leopold III.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1507–1510.
    • Heide Dienst: Leopold III.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 277–280 (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 382–384.
    • Detlev Schwennike (Herausgeber) Europäische Stammtafeln, Neue Folge Band I, Verlag J. A. Stargardt, Marburg 1980
    Weblinks[
    Commons: Leopold III. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold III. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Leopold III., der Heilige in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
    • Eintrag zu Leopoldi im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Ökumenisches Heiligenlexikon: Leopold III., „der Fromme“
    Einzelnachweise
    1 Karl Brunner: Leopold, der Heilige. Ein Portrait aus dem Frühling des Mittelalters. Wien-Köln-Weimar 2009, S. 166
    2 geschichte.landesmuseum.net: Heiligsprechung Leopolds III. Abgerufen am 8. März 2013.
    3 Floridus Röhrig: Leopold III. der Heilige, Markgraf von Österreich. Wien 1985, S. 155.

    Leopold heiratete Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) in 1106. Agnes (Tochter von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen)Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) wurde geboren in cir 1073 (Tochter von Kaiser Heinrich IV. (Salier) und Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)); gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.

    Notizen:

    Gestorben als die letzte Salierin.
    Agnes hatte mit Leopold III. 17 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Waiblingen

    Agnes von Waiblingen (* Ende 1072; † 24. September 1143 in Klosterneuburg) aus der Familie der Salier war Herzogin von Schwaben und Markgräfin von Österreich.
    Sie war die zweite Tochter des Salier-Kaiser Heinrichs IV. und der Bertha von Turin. Ihr Bruder war Kaiser Heinrich V. Den Namen hatte sie von Agnes von Poitou, ihrer Großmutter.

    Ehe mit Friedrich I.
    Als Siebenjährige wurde sie am 24. März 1079 mit dem ersten Staufer-Herzog Friedrich I. von Schwaben verlobt. Ihr Vater Heinrich IV. wollte Friedrich, einen seiner wichtigsten Mitstreiter, durch diese Verlobung und durch die gleichzeitige Erhebung Friedrichs zum Herzog von Schwaben eng an sich binden. Agnes wurde Stammmutter der Staufer, die später ihren Anspruch auf die deutsche Königskrone mit der Abstammung von den Saliern begründeten.
    Neben den Söhnen Herzog Friedrich II. und Konrad III. ist eine Tochter Gertrud nachweisbar, die Hermann von Stahleck heiratete. Eine weitere Tochter soll Bertrada (Berta von Boll) sein.[1] Diese und weitere Angaben über Kinder, die Hansmartin Decker-Hauff aufgrund von ihm gefälschter Lorcher Quellen machte, haben sich als Phantasieprodukte erwiesen.[2]

    Ehe mit Leopold III.
    Nach dem Tode Friedrichs 1105 wurde sie durch ihren Bruder, den späteren Kaiser Heinrich V., 1106 mit dem Babenberger Markgraf Leopold III. von Österreich verheiratet. Dies war der Dank dafür, dass sich Leopold im Herbst 1105, als sich Heinricch gegen seinen Vater Kaiser Heinrich IV. erhoben hatte, zusammen mit seinem Schwager Herzog Boriwoy von Böhmen fahnenflüchtig von der Seite Heinrichs IV. auf die von dessen Sohn schlug. Dadurch wurde die Lage des alten Heinrichs aussichtslos, er musste fliehen und starb 1106 als Gejagter in Lüttich.[3] Durch Agnes wurde eine enge Beziehung zwischen Staufern und Babenbergern begründet.
    Die über dreißig Jahre alte Agnes soll weitere achtzehn Kinder geboren haben. Möglicherweise stammen einige dieser Verbindung zugesprochene Kinder tatsächlich ihrer ersten Ehe bzw. der ersten Ehe von Leopold. Namentlich bekannt aus ihrer zweiten Ehe sind folgende Kinder:
    • Heinrich II. Jasomirgott, Pfalzgraf bei Rhein (1140–1141), Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (1143–1156), 1. Herzog von Österreich (1156–1177), (* c. 1107, † 13. Jänner 1177)
    ∞ 1.) 1142 die kaiserliche Prinzessin Gertrud, einzige Tochter Kaiser Lothars III. (von Supplinburg)
    ∞ 2.) 1149 Theodora Komnena, Prinzessin von Byzanz, († 1184), einer Nichte des Kaisers Manuel I. von Byzanz
    • Leopold IV., Markgraf von Österreich (1136–1141), Herzog von Bayern (1139–1141), (* 1108, † 18. Oktober 1141)
    ∞ 1139 Maria von Böhmen, († c. 1160) T. v. Soběslav I. Herzog von Böhmen und der Adleyta Prinzessin von Ungarn a. d. H. der Árpáden
    • Otto von Österreich, bekannt als Otto von Freising, Bischof von Freising und Historiker (* 15. Dezember ca. 1109, † 22. September 1158)
    • Jutta von Österreich
    ∞ Liutold Graf von Plain, († 1164)
    • Agnes von Österreich, (* 1111, † 25. Jänner 1157)
    ∞ 1125 Wladislaw II. Prinz von Polen, Herzog von Schlesien (1138–1146), († 1159)
    • Judith von Österreich, (* c. 1115, † nach 1178)
    ∞ 1133 Wilhelm V. der Ältere Markgraf von Montferrat (Monferrato), † 1191 aus dem Haus der Aleramiden
    • Konrad von Österreich, Bischof von Passau (1148–1164), Erzbischof Konrad von Salzburg (1164–1168), (* 1120, † 28. September 1168)
    • Gertrud von Österreich, (* c. 1120, † 8. April 1150)
    ∞ 1140 Vladislav II., 1140 Herzog von Böhmen, König von Böhmen (1158–1172), † 1174 (aus dem Geschlecht der Přemysliden)
    • Elisabeth von Österreich, (* c. 1123, † 20. Mai 1143)
    ∞ 1142 Graf Hermann II. von Winzenburg, 1123 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen († 29. Jänner 1152)
    • Bertha von Österreich, (* c. 1124, † 1160)
    ∞ Heinrich III. Burggraf von Regensburg, Vogt von St. Emmeram und Prüfening, Graf im Donauknie und an der unteren Altmühl († 1174)
    Begraben ist sie ebenso wie ihr zweiter Mann Leopold III., der später heiliggesprochen wurde, in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg, der heutigen Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar. Links neben dem Gitter der Kapelle führt eine Treppe hinunter in die öffentlich nicht zugängliche Gruft.[4]
    Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Agnesgasse nach ihr benannt. 2009 wurde der ehemalige Welfenplatz südlich des Stifts in Hohenstaufenplatz umbenannt und eine Stauferstele eingeweiht, die an Agnes erinnert.[5]


    Einzelnachweise
    1 Heinz Bühler: Zur Geschichte der frühen Staufer, in: Walter Ziegler (Hrsg.): Hohenstaufen. Stauferforschungen im Stauferkreis Göppingen, Göppingen 1977, S. 1–44, hier S. 30–35
    2 Klaus Graf: Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch. In: Sönke Lorenz u. a. (Hrsg.): Von Schwaben bis Jerusalem. Facetten staufischer Geschichte. Sigmaringen 1995, S. 209–240 (online); Tobias Weller: Auf dem Weg zum „staufischen Haus“. Zubstammung, Verwandtschaft und Konnubium der frühen Staufer. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich (1079–1152). Ostfildern 2005, S. 41–63, hier S. 56–63.
    3 Floridus Röhrig: Das Leben des heiligen Leopold, in: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Babenberger und Staufer, Göppingen 1987, S. 69–83, hier: S.72
    4 Peter Koblank: Staufergräber. Nur wenige der prominentesten Staufer sind in Deutschland bestattet auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    5 Stauferstele Klosterneuburg auf stauferstelen.net. Abgerufen am 10. September 2014.
    Weblinks
    Commons: Agnes von Waiblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Agnes von Waiblingen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Kinder:
    1. Herzog Heinrich II. von Österreich, Jasomirgott wurde geboren in 1107; gestorben am 13 Jan 1177 in Wien.
    2. Agnes von Österreich (Babenberger)
    3. 5. Judith von Österreich (Babenberger) wurde geboren in cir 1115; gestorben in nach 1178.
    4. Gertrud von Österreich (Babenberger) wurde geboren in cir 1120; gestorben am 8 Apr 1150.

  5. 12.  König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1130 in Tolnau (Sohn von König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien); gestorben am 31 Mai 1162.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Ungarn, Kroatien, Dalmatien und Rama (ab 1141)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Géza_II. (Okt 2017)

    Géza II., kroatisch Gejza II., (* 1130 in Tolnau; † 31. Mai 1162) aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1141 König von Ungarn, Kroatien, Dalmatien und Rama. Er war Sohn und Nachfolger Bélas II. und Ilonas, Tochter des serbischen Groß-Župan Uroš I.

    Sein Weg zum Thron
    Am 13. Februar 1141 starb Béla II., der zuvor viele mögliche Thronanwärter hatte umbringen lassen, um seinem Sohn die Thronfolge zu sichern. Géza wurde am 16. Februar 1141 in Székesfehérvár gekrönt. Da er damals erst elf Jahre alt war, regierte statt ihm sein Onkel mütterlicherseits, Belos. Er wurde während Gézas II. Regierungszeit zum Ban ernannt.

    Kämpfe und Regierung
    Géza II. hatte, wie zuvor sein Vater, mit den Thronansprüchen des von ihm als illegitim angesehenen Boris, eines Sohns von Koloman, zu kämpfen. Vor allem ab 1146 begann dieser wieder energischer seinen Thronanspruch zu verfolgen. In dieser Phase kam es zu einem Wechsel im Bündnissystem, das sich im Umfeld dieses Thronfolgestreits entwickelt hatte:
    Die russischen Fürsten wechselten von Boris' auf Gézas Seite, während Boris neben Polen auch Böhmen, Österreich und Bayern sowie den deutschen König Konrad III. für seine Seite gewinnen konnte. Konrad war wiederum mit Byzanz verbündet, was Géza dazu bewog, zwischen 1150 und 1156 sechs Feldzüge gegen byzantinische Verbündete unter den russischen Fürsten zu führen. Darüber hinaus hatten die Feldzüge auch das Ziel die bereits in den Jahren zuvor erhobenen ungarischen Ansprüche auf das Gebiet um Halitsch zu unterstreichen.
    1147 zogen die Kreuzfahrer durch Ungarn, was Géza nutzte, um ein Bündnis mit Ludwig VII. von Frankreich zu schließen.
    In Gézas Regierungszeit fällt auch die erste größere Ansiedlungswelle von schätzungsweise zwei- bis dreitausend Einwanderern aus dem Rhein- und Moselgebiet sowie aus Wallonien. Sie ließen sich im Osten Ungarns, in Transsylvanien/Siebenbürgen nieder.
    Die Reform der ungarischen Kirche unter Bischof Lukas von Gran begann in den letzten Jahren von Gézas Herrschaft.

    Géza heiratete Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) in 1146. Euphrosina (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch) wurde geboren in 1130; gestorben in 1186. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden)Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1130 (Tochter von Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse und N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch); gestorben in 1186.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Ungarn

    Notizen:

    Euphrosina hatte mit Géza II. von Ungarn sieben Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Euphrosina_von_Kiew

    Euphrosina Mstislawna von Kiew (* 1130; † 1186) war Königin von Ungarn.
    Sie wurde als Tochter von Großfürst Mstislaw I. Wladimirowitsch von Kiew (* 1076, † 1132) geboren. Ihre Mutter war die Tochter des russischen Adeligen Dimitrij Sawiditsch und zweite Ehefrau ihres Vaters.
    Im Jahre 1146 heiratete sie 16-jährig den ungarischen König Géza II. aus dem Haus der Arpaden. Das Paar hatte sieben Kinder, wovon zwei Söhne ihrem Vater als Könige von Ungarn folgten. Euphrosina hatte gute Kontakte zu den deutschen Fürstenhäusern und arrangierte die Eheverbindung ihres ältesten Sohnes Stephan mit der Tochter des Babenberger-Herzogs Heinrich II. Jasomirgott von Österreich.
    Géza II. starb 1162; seine Gemahlin überlebte ihn um 24 Jahre.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* 1144/45; † nach 1189), ∞ Herzog Friedrich von Böhmen
    • Stephan III. (* 1147; † 1172), König von Ungarn
    • Béla III. (* 1148; † 1196), König von Ungarn
    • Géza († 1209)
    • Adele ∞ Herzog Svatopluk von Böhmen
    • Ilona (Helene) (* 1158; † 1199), ∞ Herzog Leopold V. von Österreich
    • Margarethe (* 1162; † 1208), ∞ 1. Isaak Makrodukas und 2. Andreas Gespan von Somogy



    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Auflage. Böhlau, Wien 1993, ISBN 3-205-98096-4.

    Notizen:

    Mit Euphrosinia hatte Géza folgende Kinder:
    • Elisabeth (* 1144/45; † nach 1189), ∞ Herzog Friedrich von Böhmen
    • Stephan III. (* 1147; † 1172), König von Ungarn
    • Béla III. (* 1148; † 1196), König von Ungarn
    • Géza († 1209)
    • Adele ∞ Svatopluk von Böhmen, Bruder Herzog Friedrichs
    • Ilona (Helene) (* 1158; † 1199), ∞ Herzog Leopold V. von Österreich
    • Margarethe (* 1162; † 1208), ∞ 1. Isaak Makrodukas und ∞ 2. Andreas Gespan von Somogy

    Verheiratet:
    Géza war mit Euphrosina von Kiew verheiratet.

    Kinder:
    1. Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1114 /1145; gestorben in 1185.
    2. König Stephan III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1147; gestorben am 4 Mrz 1172; wurde beigesetzt in Esztergom.
    3. 6. König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1148; gestorben am 24 Apr 1196.
    4. Ilona (Helena) von Ungarn wurde geboren in 1158; gestorben in 1199.

  7. 14.  Renaud von ChâtillonRenaud von Châtillon wurde geboren in cir 1125; gestorben in 1187 in Hattin.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Wurde nach der Schlacht bei Hattin enthauptet.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Renaud_de_Châtillon (Okt 2017)

    Renaud de Châtillon, auch Rainald von Chatillon, in islamischen Quellen Brins Arnat genannt (als Übersetzung des französischen Prince Renaud) (* um 1125; † 1187 nach der Schlacht bei Hattin), war ein französischer Kreuzritter, 1153–1160 Fürst von Antiochia und 1175–1187 Herr von Oultrejourdain.

    Leben
    Renaud war einer der Ritter, die mit König Ludwig VII. von Frankreich im zweiten Kreuzzug nach Palästina kamen. Zu seiner Herkunft gab es lange Zeit in der Literatur widersprüchliche Angaben (siehe unten). Er blieb nach Ende des Kreuzzugs im Dienst des Königs Balduin III. von Jerusalem. In dessen Auftrag reiste er 1151 nach Antiochia. Dort heiratete er 1153 die verwitwete Fürstin Konstanze und wurde so zum Fürsten von Antiochia.

    Fürst von Antiochia
    Gleich zu Beginn seiner Herrschaft kam es zu Streit mit dem Patriarchen Aimery von Limoges. Dieser weigerte sich, einen Teil des Kirchenvermögens abzugeben, und redete beständig schlecht von der Verbindung zwischen Renaud und Konstanze. Renaud ließ diesen daraufhin verprügeln, seine Wunden anschließend mit Honig bestreichen, um Insekten anzulocken, und einen ganzen Tag auf dem Dach der Zitadelle anketten. Auf Intervention des Königs Balduin ließ Renaud Aimery schließlich frei, besonders, da dieser sich inzwischen bereit erklärt hatte, zu zahlen. Der Patriarch verlegte seinen Wohnsitz daraufhin nach Jerusalem. Hamilton nimmt an, dass den Hintergrund dieser auf den ersten Blick sadistisch anmutenden Tat wohl ein Machtkampf zwischen Renaud und Aimery bildete. Aimery war nach dem Tod Raimund von Poitiers zum Regenten des Fürstentums Antiochiens erklärt worden.[1] Dies sei als Notlösung gedacht gewesen und Renaud de Châtillon stellte für den Patriarchen so eine unwillkommene Ablösung dar, worauf er Renaud die Gefolgschaft verweigerte.

    Feldzug nach Zypern
    Zusammen mit dem armenischen Fürsten Thoros II. (gegen den er wenige Monate zuvor noch einen Krieg um die Festung Baghras geführt hatte) überfiel Renaud das byzantinische Zypern. Drei Wochen zogen Renaud und seine Truppen mordend, vergewaltigend und brandschatzend über die ganze Insel. Kirchen und Klöster wurden ebenso geplündert wie Privatgebäude. Als sich Gerüchte von einer herannahenden byzantinischen Flotte mehrten, schifften die Kreuzfahrer sich wieder ein, nicht ohne von den überlebenden Zyprioten Lösegelder zu fordern. Der Historiker Steven Runciman kommentiert den Überfall in seiner Geschichte der Kreuzzüge: „Die Insel Zypern erholte sich nie wieder gänzlich von den Verwüstungen, welche die Franken und ihre armenischen Verbündeten auf ihr angerichtet hatten.“

    Byzantinischer Vasall
    Die Byzantiner vergaßen Zypern nicht. Im Herbst 1158 zog Kaiser Manuel mit einem großen Heer von Konstantinopel aus gen Kilikien, wo er das Herrschaftsgebiet von Thoros eroberte, der fliehen konnte. Renaud entschloss sich in der Hoffnung auf bessere Bedingungen zur Unterwerfung. Barhäuptig und barfüßig zogen er und sein Gefolge durch Mamistra, wo der Kaiser seinen Hof aufgeschlagen hatte, und warfen sich vor dem Kaiser zu Boden, der sie mehrere Minuten völlig ignorierte. Unter den Bedingungen, die Zitadelle von Antiochia, wann immer es verlangt wird, an eine byzantinische Besatzung zu übergeben, Truppen für das kaiserliche Heer zu stellen und statt eines römischen einen griechischen Patriarchen in Antiochia einzusetzen, verzieh Manuel ihm.

    Schlacht bei Kommi und Gefangenschaft in Aleppo
    1160 befand sich Nur ad-Din auf einem Feldzug gegen das Sultanat der Rum-Seldschuken. Es wurde Renaud zugetragen, dass das Gebiet zwischen Maraş und Tulupa schlecht verteidigt, aber reich an Herden sei. So begann er im November einen Raubzug. Diie örtlichen Einwohner waren zwar syrische und armenische Christen, nur in den Festungen lagen seldschukische Garnisonen, das hinderte Renaud aber nicht, das Land auszuplündern. Als sie sich mit reicher Beute auf den Rückweg machten, stellte sicich ihnen Madj-ad-Din, der Statthalter von Aleppo und Bruder Nur ad-Dins, entgegen. Die Kreuzfahrer wurden über den Anmarsch der Muslime gewarnt, wollten aber ihre Beute nicht im Stich lassen. Deshalb stellten sie sich am Morgen des 23. Novembers in Kommi, zwischen Cresson und Maraş zur Schlacht, obwohl sie sich in einem engen Tal in einer strategisch sehr unglücklichen Position befanden. Die Truppen Renauds wurden in die Flucht geschlagen, er selbst gefangen genommen und in Ketten nach Aleppo gebracht, wo er, wie Wilhelm von Tyrus schreibt, „zum Spielzeug der Ungläubigen“ wurde. Fünfzehn (nach Runciman sechzehn) Jahre verbrachte er in der Zitadelle von Aleppo.
    Renauds Gefangenschaft stellte die Kreuzfahrer vor das Problem, wer in seiner Abwesenheit Antiochia regieren soll.

    Herr von Oultrejourdain
    1175 wurde Renaud zusammen mit dem ebenfalls eingekerkerten Joscelin von Courtenay vom Sohn Nur ad-Dins freigelassen. Einige Monate später heiratete er – seine erste Frau war 1163 gestorben – Stephanie von Milly, die Witwe von Miles de Plancy und wurde damit zum Herrn von Oultrejourdain, der Gebiete östlich des Jordans. Damit fielen ihm die mächtigen Festungen Montreal und Kerak zu. In den Machtkämpfen am Hof in Jerusalem schlug er sich auf die Seite der Courtenays und Lusignans und des umstrittenen Patriarchen Heraclius von Caesarea. 1177 wurde er auch Herr der aus der Krondomäne wiedererrichteten Herrschaft Hebron (auch „Herrschaft St. Abraham“).

    Überfälle auf Muslime
    Im Sommer 1181 überfiel Renaud bei der Oase Tayma auf der Straße von Damaskus nach Mekka eine muslimische Karawane und brach damit den 1180 mit Saladin geschlossenen Waffenstillstand. Saladin beschwerte sich bei König Balduin IV. über den Vertragsbruch, doch Renaud weigerte sich, Ersatz zu leisten.
    Im Herbst 1182 beschloss Renaud, Mekka anzugreifen. Im Fischerhafen Eilat am Roten Meer schiffte er sich ein und folgte der Küstenlinie bis Janboh, dem Hafen von Medina. Der Reihe nach plünderte er die kleinen Küstenstädte. In der Nähe von Raghib versenkte er ein muslimisches Pilgerschiff, eine Tat, die die islamische Welt in Aufruhr versetzte.
    Renaud kehrte anschließend in sein Herrschaftsgebiet zurück, seine Leute streiften jedoch noch monatelang plündernd am Roten Meer umher, bis Saladins Bruder al-Adil eine Strafexpedition ausrüstete und den Piratentrupp gefangennahm. Einige von denen, „welche die Heiligen Orte schänden wollen“, so ein muslimischer Chronist, ließ er in Mekka während der nächsten Pilgerfahrt öffentlich köpfen, den Rest in Kairo hinrichten.
    Als Renaud 1186, wieder in Missachtung des Waffenstillstands, eine Pilgerkarawane nach Mekka überfiel, alle Bewaffneten tötete und den Rest nach Kerak verschleppte, schwor Saladin, Renaud mit eigenen Händen zu töten. Vorerst versuchte Saladin jejedoch auf dem Verhandlungsweg die Freilassung der Gefangenen und die Herausgabe ihrer Güter zu erreichen und schickte Unterhändler zu König Guy nach Jerusalem. Guy von Lusignan war zwar entsetzt, wagte es jedoch nicht, sich mit Renaud anzulegen, und wies die Verantwortung von sich. Damit betrachtete Saladin den Waffenstillstand als gebrochen und versammelte ein Heer.

    Gegenschlag Saladins
    Am 4. Juli 1187 trafen sich das christliche und das muslimische Heer zur entscheidenden Schlacht bei Hattin. Renaud wurde zusammen mit König Guy und dessen Bruder Konstabler Amalrich, dem Großmeister des Templerordens Gérard de Ridefort und anderen gefangengenommen.
    Der muslimische Schriftsteller Imad ad-Din al-Asfahani berichtete als Augenzeuge, wie Saladin die christlichen Fürsten empfing: Den König forderte er auf, sich zu setzen, und ließ Renaud, als er eintraf, ebenfalls Platz nehmen. Saladin hielt ihm seine Missetaten vor, worauf Renaud durch einen Dolmetscher geantwortet haben soll: „Alle Könige haben sich zu allen Zeiten ebenso verhalten, ich habe nichts anderes getan.“ „Währenddessen“, so fährt al-Asfahani in seiner Chronik fort, „hechelte Guy vor Durst, wackelte mit dem Kopf, als sei er betrunken, und sein Gesicht verriet große Furcht. Saladin sprach beruhigende Worte zu ihm, ließ gekühltes Wasser kommen und bot es ihm an. Der König trank und reichte dann den Rest Arnat [Renaud de Châtillon], der ebenfalls trank. Da sprach der Sultan zu Guy: ‚Du hast mich nicht um Erlaubnis gefragt, ob du ihm zu trinken geben darfst, ich bin also nicht verpflichtet, ihm Gnade zuteil werden zu lassen.‘ Nach diesen Worten verließ der SSultan das Zelt, stieg auf sein Pferd, ritt davon und überließ die Gefangenen ihrer Angst. Er überwachte die Rückkehr der Truppen, dann ritt er zum Zelt zurück, ließ Renaud kommen, ging mit gezücktem Säbel auf ihn zu und schlug ihm zwischen Hals und Schulterblatt. Renaud fiel zu Boden, und man hieb ihm den Kopf ab, dann schleifte man den Körper an den Füßen vor den König, der zu zittern begann. Aber als der Sultan ihn so vor Furcht geschüttelt sah, sprach er beschwichtigend zu ihm: ‚Dieser Mann musste nur wegen seiner Missetaten und seiner Treulosigkeit sterben.‘“

    Zur Herkunft Renaud de Châtillons
    Die Herkunft Renauds war in der Literatur lange Zeit unterschiedlich dargestellt. So schreibt Runciman noch in seiner Geschichte der Kreuzzüge (am Beginn des 3. Kapitels im 9. Buch): „Unter den Rittern, die König Ludwig von Frankreich auf den Zweiten Kreuzzug gefolgt waren, befand sich der jüngere Sohn Gottfrieds, des Grafen von Gien und Herrn von Châtillon-sur-Loing. Renaud von Châtillon hatte in seinem Land keine Aussichten gehabt; also blieb er, als die Kreuzfahrer heimkehrten, zurück.“ Châtillon-sur-Loing heißt heute Châtillon-Coligny.
    Das Lexikon des Mittelalters (siehe Weblink) verzeichnet dazu: „Rainald von Châtillon, Fürst von Antiochia, Herr von Transjordanien aus dem Hause Donzy … jüngerer Sohn von Herve II. von Donzy (Nièvre)...“ (der ältere Sohn war Gottfried III. von Donzy) und bezieht sich hierbei auf eine Untersuchung Jean Richards, der überzeugend beweist, dass es sich bei Renaud de Châtillon mitnichten um einen Söldner geringer Abkunft, sondern um einen Abkömmling des mächtigen Hauses Donzy handelte.[2] Die Donzys waren Herrscher eines großen Teils der Puisaye und Saint-Aignans. Darüber hinaus besaßen sie noch Lehen und pflegten weitreichende Beziehungen.

    Darstellung Renauds in der Massenkultur
    In der Vergangenheit übertrug sich die oftmals negative Wertung über Renauds Wirken im Königreich Jerusalem auf die Alltags- und Massenkultur. Seit Sir Walter Scotts „Talisman“ hat sich am Positivbild Saladins (und damit einhergehend dem Negativbild Renauds) nichts geändert. In einem der jüngsten historischen Romanen von Jan Guillou, der zum Thema Kreuzzüge erschienen ist, wird Renaud durchweg als Antagonist des fiktiven noblen Protagonisten dargestellt. Auch in diversen Filmproduktionen muss Renaud als Bösewicht herhalten und zwar sowohl auf muslimischer Seite im ägyptischen Historienfilm „Al Nasser Salah el Dine“[3] von 1963 als auch im Hollywood-Blockbuster „Königreich der Himmel“ von 2005, in dem der Prinz als religiös fanatischer Massenmörder daherkommt.[4]
    Im Oktober 2010 schickte Al-Qaida von der arabischen Halbinsel aus zwei Bomben an jüdische Einrichtungen in den USA; eine der Empfängeradressen trug den Namen Reynald Krak.

    Renaud heiratete Fürstin Konstanze von Antiochia am spätestens Mai 1153 in Antiochia. Konstanze (Tochter von Fürst Bohemund II. von Antiochia und Fürstin von Antiochia Alice von Jerusalem) wurde geboren in 1127; gestorben in 1163. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Fürstin Konstanze von AntiochiaFürstin Konstanze von Antiochia wurde geboren in 1127 (Tochter von Fürst Bohemund II. von Antiochia und Fürstin von Antiochia Alice von Jerusalem); gestorben in 1163.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1130 bis 1163, Fürstentum Antiochia; Fürstin von Antiochia

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze_(Antiochia) (Okt 2017)

    Konstanze war erst zwei Jahre alt, als ihr Vater Bohemund 1130 auf einem Feldzug gegen die Armenier und deren Verbündeten, den Danischmaniden-Emir Ghazi, am Fluss Ceyhan starb. Ihre Mutter Alice übernahm daraufhin die Regentschaft und versuchte, sich mit Atabeg Zengi gegen die Lateiner zu verbünden, um ihre Herrschaft zu sichern. Durch Verrat gelangten jedoch Balduin II. und Joscelin I. von Edessa in die Stadt. Alice wurde auf ihren Witwensitz nach Latakia verbannt, und Joscelin übernahm die Vormundschaft für Konstanze, verstarb jedoch bereits 1131 nach dem Entsatz von Kaisun. Sein Sohn Joscelin II. wurde nicht als Regent anerkannt, wohl durch den Einfluss von Konstanzes Mutter Alice.

    Pons von Tripolis, Joscelin II. und Alice verschworen sich gegen den neuen König von Jerusalem, Fulko, dem es dennoch 1131 gelang, ihre Verbündeten bei Chastel Rouge im Gebiet von Antiochia zu besiegen. Fulko wurde daraufhin als Regent für Konstanze anerkannt und ernannte Reinhold Mazoir von Marqab zu seinem örtlichen Vertreter. Konstanzes Mutter musste in Latakia verbleiben.

    Auch im Süden gingen Besitzungen verloren, wie die Burgen Bisikra'il und Qadmos. Letztere wurde 1132 von dem Emir von Kahf an die Assassinen verkauft, die 1135 auch Kahf selber erwarben und 1136 Kahriba eroberten. Die Armenier unter Leo I. (1129–1140) hatten 1131 Mamistra, Tarsos und Adana erobert, dem 1133 Sarventikar im Amanosgebirge folgte. Sis und Anazarbos waren bereits 1107 unter Thoros I. eingenommen worden. Als 1133 Sawar, der Statthalter von Aleppo, gegen Antiochia zog, kam Fulko zur Hilfe und schlug Sawar und seine turkmenischen Söldner bei Qinnasrin zurück. Obwohl er Sawars Zelte erbeuten konnte, unternahm dieser aber weiterhin Überfälle auf das Gebiet von Antiochia, nachdem Fulko im Sommer wieder nach Palästina gezogen war.

    1135 zog Zengi selbst gegen Antiochia und nahm die Grenzfestungen im Osten ein. Die Regierung in Antiochia führte zu dieser Zeit der Patriarch Bernhard, der aber 1135 verstarb. Mit Hilfe ihrer Schwester, Königin Melisende von Jerusalem, erlangte Alice daraufhin die Genehmigung, ihren Wohnsitz wieder in Antiochia aufzuschlagen. Fulko von Jerusalem war zwar weiterhin Regent, die tatsächliche Macht lag nun aber wieder bei seiner Cousine Alice, Konstanzes Mutter.

    Ehe mit Raimund von Poitiers
    1135 bot Alice Kaiser Manuel I. die Hand ihrer siebenjährigen Tochter Konstanze an, was bei den französischen Baronen Unruhe erregte. Sie setzten sich mit Fulk in Verbindung, der daraufhin Raimund von Poitiers, einen jüngeren Sohn von Wilhelm IXIX. von Aquitanien, als zukünftigen Gatten für Konstanze auswählte. Dieser befand sich zu dieser Zeit am englischen Hof, und der Hospitaliter Gerhard Jebarre wurde heimlich ausgesandt, um ihm Konstanzes Hand anzutragen. Weder Alice noch Roger von Sizilien sollten etwas davon erfahren. Der siebenunddreißigjährige, wegen seiner Schönheit und Körperkraft berühmte aber ungebildete Raimund nahm den Antrag an. Um nach Antiochia zu gelangen, musste sich Raimund als Pilger und Diener verkleideden, um den Spähern der Normannen auszuweichen, die von der Vereinbarung erfahren hatten. Im Jahre 1136 landete Raimund in Antiochia. Mit Hilfe des Patriarchen Radulph von Domfort wurde das Gerücht ausgestreut, Raimund wolle um die Hand von Alice anhalten und Konstanze entführt. Während Alice im Palast noch auf den Bewerber wartete, wurden Konstanze und Raimund in aller Eile getraut. Alice zog sich daraufhin wieder nach Latakia zurück.

    1137 zog Kaiser Johannes II. gegen Kilikien und Antiochia, das nach einem während des ersten Kreuzzuges geschlossenen Vertrages byzantinisches Lehen war. Im August 1137 begann er die Belagerung. Nur mit knapper Not schaffte es Raimund, zurück nach Antiochia zu gelangen, bevor sich der Belagerungsring schloss. Nachdem aus Jerusalem und Edessa keine Hilfe zu erwarten war, erkannte Raimund widerwillig die kaiserliche Oberherrschaft an.

    Im Jahre 1138 zogen Byzantiner, die Truppen von Antiochia, Edessa und die Templer gemeinsam gegen Zengi. Während der Kaiser sich auf dem Schlachtfeld hervortat, saßen die lateinischen Fürsten vor allem beim Würfelspiel. Nach der Eroberung von Schaizar zog Johannes II. feierlich in Antiochia ein; Raimund und Joscelin mussten sein Pferd führen. Wegen der unsicheren Lage zog er sich jedoch bald nach Kilikien zurück. 1142 stand er erneut vor den Toren Antiochias, musste die Belagerung jedoch wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit aufschieben und starb 1143 an einer Blutvergiftung. Daraufhin verlangte Raimund von dem neuen Kaiser Manuel I. die Rückgabe Kilikiens, was dieser jedoch ablehnte.
    Dem zweiten Kreuzzug schlossen sich die Truppen von Antiochia wie auch von Edessa nicht an, sondern konzentrierten sich auf den Krieg gegen Nur ad-Din. Am 29. August 1149 wurde Raimund am Brunnen von Murad östlich des Orontes (Schlacht von Inab) erschlagen.

    Konstanze und Raimund hatten vier Kinder. Ihr Sohn Bohemund war beim Tod seines Vaters gerade fünf Jahre alt. Daher übernahm der Patriarch Aimerich von Limoges die Regierungsgewalt in Antiochia. Konstanzes 19-jähriger Cousin Balduin wurde als Regent eingesetzt und schlug ihr bald vor wieder zu heiraten. Als Kandidaten wurden Ives von Nesle, Graf von Soissons (Haus Nesle), Walter von Falkenberg und Ralph von Merle, Baron aus Tripolis vorgeschlagen. Konstanze wollte aber keine Entscheidudung treffen und bat Kaiser Manuel I., ihr einen Gatten zu bestimmen. Vermutlich sollte so ein Gegengewicht gegen die Macht Jerusalems gebildet werden, das die weitere Unabhängigkeit von Antiochia garantieren konnte. Manuel schickte den Normanneen Johannes Roger Dalassenos, der mit seiner verstorbenen Schwester Maria verheiratet gewesen war. Konstanze lehnte ihn jedoch ab und er musste nach Konstantinopel zurückkehren. 1152 befahl Balduin Konstanze nach Tripolis, um sie mit Hilfe seiner Mutter, der Königin Melisande zu einer erneuten Heirat aufzufordern. Doch auch diesmal blieb der Erfolg aus.

    Ehe mit Rainald von Châtillon
    1153 beschloss Konstanze, Rainald von Châtillon zu heiraten. Dieser war im Dienst von König Balduin 1151 nach Antiochia gekommen. Die Ehe war jedoch unpopulär, da Rainald als Emporkömmling galt.
    Rainald wurde 1160 auf einem Raubzug in den Anti-Taurus von Madsch-ed-Din, dem Statthalter von Aleppo, gefangen genommen. Konstanze beanspruchte daraufhin die Herrschaft. Die populäre Partei unterstützte jedoch ihren Sohn aus erster Ehe, den 15-jährigen Bohemund. Balduin setzte ihn zum Fürsten ein und ernannte den reichen und sittenlosen Patriarchen Aimerich von Limoges (1139–1193), einen alten Gegner Rainalds, zum Regenten. Konstanze protestierte am Hof in Konstantinopel gegen diese Entscheidung.
    Als Ende 1159 Kaiserin Irene (Bertha von Sulzbach), die erste Gemahlin Manuels I. (1143–1180) verstarb, vermählte sich der Kaiser 1160 mit Maria von Antiochia, der Tochter von Konstanze und Raimund. Die Heirat stärkte die Stellung von Konstanze, die nun die Regentschaft über Antiochia behielt. Rainald wurde erst 1176 freigelassen.
    Als Bohemund 1162 im Alter von 18 Jahren allmählich selbst regieren wollte, wandte sich Konstanze an den kaiserlichen Gouverneur von Kilikien, Konstantin Koloman, und bat um Beistand. Dies führte jedoch zu einem Aufstand in Antiochia, durch den Konstanze entmachtet und verbannt wurde.

    Geburt:
    Konstanze war die einzige Tochter des Fürsten Bohemund II. und dessen Frau Alice von Jerusalem, einer Tochter des Königs Balduin II.

    Titel (genauer):
    Am 27. Juni 1119 wurde Roger in der Schlacht von Ager Sanguinis getötet. Antiochia wurde nun ein Vasallenstaat Jerusalems mit Balduin II. als Regent bis 1126 (obwohl Balduin in dieser Zeit lange in Gefangenschaft in Aleppo war). Bohemund II. regierte nur vier Jahre selbst und hinterließ das Fürstentum 1131 seiner jungen Tochter Konstanze; Balduin II. übernahm erneut die Regentschaft, starb aber selbst kurze Zeit später, und gab die Herrschaft an Fulko weiter. 1136 heiratete Konstanze zehnjährig den 36-jährigen Raimund von Poitiers.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Antiochia (Aug 2023)

    Notizen:

    Mit Konstanze hatte Renaud zwei Kinder:
    • Agnes de Châtillon (* 1154; † 1184), ∞ 1172 König Béla III. von Ungarn (* 1149; † 1196); – Agnes wurde damit zur Stammmutter der späteren Könige von Ungarn, wodurch praktisch alle Herrscherhäuser Europas von ihr, und damit von Renaud de Châtilon, abstammen.
    • Jeanne de Châtillon († 1204), ∞ 1204 Markgraf Bonifatius I. von Montferrat (* um 1150; X 1207), König von Thessaloniki (Haus der Aleramiden).

    Verheiratet:
    Renaud war zweimal verheiratet..

    In erster Ehe heiratete er als deren zweiter Ehemann Fürstin Konstanze von Antiochia (* 1127; † 1163/67) die Erbtochter des Bohemund II. von Antiochia (Haus Hauteville).

    Kinder:
    1. 7. Königin Agnès von Châtillon wurde geboren in 1153; gestorben in 1184.
    2. Jeanne von Châtillon gestorben in 1204.


Generation: 5

  1. 16.  Markgraf Wilhelm IV. von Montferrat (Aleramiden)Markgraf Wilhelm IV. von Montferrat (Aleramiden) gestorben in cir 1101.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Montferrat (Apr 2018)

    Montferrat (italienisch Monferrato) war eine Markgrafschaft im Piemont, zwischen Turin und Genua gelegen. Sie wurde 1573 zu einem Herzogtum erhoben.

    Geschichte
    Das Territorium der Markgrafschaft erstreckte sich von Norden nach Süden in zwei getrennten Teilen zwischen den Seealpen und dem Po, umfasste 2750 km² und hatte Monferrato zur Hauptstadt. Karl der Große setzte zur Verwaltung des Landes Grafen ein, die 967 von Otto dem Großen zu Markgrafen erhoben wurden.
    Die herrschende Familie der Aleramiden nahm an vorderster Stelle an den Kreuzzügen teil, und stellte in den eroberten Ländern eine Reihe von Monarchen, darunter vor allem die zwei Söhne und ein Enkel des Markgrafen Wilhelm V.:
    • Konrad von Montferrat war Titularkönig von Jerusalem († 1192)
    • Bonifatius I. von Montferrat, gründete das Königreich Thessaloniki († 1207)
    • Balduin von Montferrat wurde als Balduin V. König von Jerusalem († 1186)
    Durch Erbschaft gelangte die Markgrafschaft im 14. Jahrhundert an die Palaiologen, die sie 1533 wiederum an die Gonzaga vererbten. Seit 1573 zum Herzogtum erhoben, kam ein kleiner Teil des Landes nach dem Mantuanischen Erbfolgekrieg (1628–1631) an das Haus Savoyen, das alte Ansprüche (bis 1330 zurück reichend) behauptete. Der größere Teil des Herzogtums verblieb den Gonzaga-Nevers, bis diese im spanischen Erbfolgekrieg auf die französische Seite wechselten und deshalb durch Kaiser Leopold I. alle Reichslehen der Gonzaga eingezogen wurden.
    Mit dem Frieden von Utrecht 1713 bzw. Baden 1714 schließlich wurde den bereits im Frieden von Münster 1648 bestätigten Ansprüchen des Hauses Savoyen auf das Territorium Montferrat Rechnung getragen und dem Herzog Victor Amadeus II. das gesamte Herzogtum als Reichs-Lehen übergeben.

    Liste der Markgrafen von Montferrat

    Aleramiden
    • Wilhelm I. († vor 933)
    • Aleram I. († 969)
    • Wilhelm II. († vor 961)
    • Otto I. († 991)
    • Anselm I.
    • Wilhelm III. (991–1017 bezeugt)
    • Otto II. († 1084)
    • Wilhelm IV. († um 1101)
    • Rainer († um 1136)
    • Wilhelm V. († 1191)
    • Konrad (1191–1192)
    • Bonifatius I. (1187–1207)
    • Wilhelm VI. (1207–1225)
    • Bonifatius II. (1225–1253/5)
    • Wilhelm VII. (1253/5–1290)
    • Johann I. (1290–1305)

    Palaiologen
    • Theodor I. (1305–1338)
    • Johann II (1338–1372)
    • Otto III. (1372–1378)
    • Johann III. (1378–1381)
    • Theodor II. (1381–1418)
    • Johann Jakob (1418–1445)
    • Johann IV. (1445–1464)
    • Wilhelm X. (1464–1483)
    • Bonifatius III. (1483–1494)
    • Wilhelm XI. (1494–1518)
    • Bonifatius IV. (1518–1530)
    • Johann Georg (1530–1533)

    Gonzaga[
    • Federico II. Gonzaga (1533–1540)
    • Francesco III. Gonzaga (1540–1550)
    • Guglielmo Gonzaga (1550–1587)
    • Vincenzo I. Gonzaga (1587–1612)
    • Francesco IV. Gonzaga (1612)
    • Ferdinando Gonzaga (1612–26)
    • Vincenzo II. Gonzaga (1626–1627)
    • Carlo I. Gonzaga (1627–1637), Herzog von Nevers und Rethel
    • Carlo III. Gonzaga (1637–1665), Herzog von Nevers und Rethel bis 1659
    • Carlo IV. Gonzaga (1665–1708)

    Wilhelm + Otta d'Agliè. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Otta d'Agliè

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agliè

    Kinder:
    1. 8. Markgraf Rainer von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in 1084; gestorben in cir 1136.

  3. 18.  Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse wurde geboren in cir 1017 (Sohn von Graf Rainold I. (Rainald) von Burgund und Herzogin Adelheid (Judith) von der Normandie); gestorben am 11 Nov 1087; wurde beigesetzt in Besançon (St. Stephan).

    Notizen:

    Wilhelm heiratete Stephanie von Vienne (von Longwy?) in zw 1049 und 1057. Stephanie gestorben in nach 1088. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Stephanie von Vienne (von Longwy?)Stephanie von Vienne (von Longwy?) gestorben in nach 1088.

    Notizen:

    1092 urkundlich bezeugt.

    Stephanie († 19. Oktober nach 1088), wurde zeitweise als Tochter von Graf Adalbert von Longwy, 1047 Herzog von Oberlothringen (Haus Châtenois) und Clémence de Foix angesehen.
    Diese Angabe zur Herkunft Stephanies stammt von Szabolcs de Vajay aus der Zeit um 1960; er traf die Aussage auf der Basis von zwei Dokumenten, mit denen er Adalbert die Grafschaft Longwy sowie eine Ehe mit Clémence, einer Tochter des Grafen von Foix zuwies; aus dieser Ehe sollten zwei Töchter stammen, Stephanie, die Ehefrau Wilhelms, und Ermesinde, Ehefrau von Wilhelm VII., Herzog von Aquitanien. Später korrigierte sich Vajay dahingehend, dass er die genannten Dokumente falsch interpretiert habe.
    Folglich ist weiterhin ungeklärt, wer der Vater der beiden Frauen ist. Stephanie wird mittlerweile dem Haus Barcelona zugeordnet, Ermesinde und Longwy dem Haus Luxemburg. Clemence, anhand der das Auftauchen dieses Namens unter den Nachkommen Stephanies und Ermesindes erklärt werden sollte, wird nicht mehr als Ehefrau Adalberts angesehen. Tatsächlich ist nicht bekannt, ob Adalbert verheiratet war, folglich auch nicht der Name seiner Ehefrau bzw. die Existenz von Nachkommen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Barcelona

    https://de.wikipedia.org/wiki/Adalbert_(Lothringen)

    Kinder:
    1. Odo (Eudes) von Burgund gestorben in vor 1087.
    2. Graf Rainald II. von Burgund wurde geboren in cir 1050; gestorben in 1097.
    3. Wilhelm von Burgund gestorben in vor 1090.
    4. Graf Stephan I. von Burgund, Tollkopf wurde geboren in 1065; gestorben am 18 Mai 1102 in Askalon.
    5. Graf Raimund von Burgund wurde geboren in cir 1080; gestorben in 1107; wurde beigesetzt in Kathedrale, Santiago de Compostela.
    6. Hugo von Burgund gestorben am 13 Nov 1101.
    7. Papst Kalixt II. Guido von Burgund
    8. Stephanie (Étiennette) von Burgund
    9. Sibylle von Burgund wurde geboren in 1065; gestorben in nach 1103.
    10. Gräfin Ermentrud von Burgund wurde geboren in cir 1060.
    11. 9. Gisela von Burgund gestorben in nach 1133.
    12. Klementina (Clémence) von Burgund gestorben in cir 1133.
    13. Bertha (Burgund oder Tuskien) gestorben in 1098/1099.

  5. 20.  Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne wurde geboren in 1050 (Sohn von Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere und Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin)); gestorben am 26 Okt 1095.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1075 bis 1095)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(Österreich)

    Leopold II., der Schöne, auch Liutpold (* 1050; † 12. Oktober 1095 vermutlich in Gars am Kamp) war von 1075 bis 1095 Markgraf von Österreich und im Investiturstreit ein Anhänger der Gregorianischen Reformen, Unterstützer der gegen Kaiser Heinrich IV. († 1106) auftretenden Gegenkönige und Protektor von Bischof Altmann von Passau, der wesentlich zur Reform der Klöster und Kirchenorganisation in der Markgrafschaft Österreich beitrug.

    Herkunft
    Leopold II. stammte aus der Dynastie der Markgrafen von Österreich, die seit 976 die östliche Mark Bayerns als Markgrafen regierten, die von den älteren Luitpoldingern (Herzöge von Bayern zwischen 908 und 989) abstammten, jedoch - lange nach ihrhrem Aussterben - als „Babenberger“ bezeichnet werden. Er wurde als ältester Sohn des Markgrafen Ernst des Tapferen von Österreich und der Adelheid aus dem Haus der Wettiner (* um 1040, † 1071), einer Tochter von Dedo II. Markgraf der Lausitz und von Thüringen († 1075), geboren.[1]

    Leben
    Leopold II folgte 1075 auf seinen Vater Ernst als Markgraf von Österreich – im selben Jahr, in dem nach der Fastensynode im Investiturstreit ein offener Konflikt zwischen König Heinrich IV. der ab 1053 Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. († 1106) und Papst Gregor VII. Gregor VII. (Hildebrand von Soana) der von 1073 bis 1085 regierte, ausbrach, der sich wesentlich auf das Leben und auf die Regierung von Markgraf Leopold II. auswirken sollte.
    Beziehungen zu König Heinrich IV.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Leopold stand anfangs in bestem Einvernehmen mit König Heinrich IV. aus dem Haus der Salier, der ihm 1076 eine bedeutende Schenkung zukommen ließ [2] jedoch im selben Jahr von Papst Gregor VII. abgesetzt und exkommuniziert wurde. Selbst nach dem Gang nach Canossa von König Heinrich IV. im Jänner 1077 hat sich Leopold II. noch 1077 an dessen Hof aufgehalten. [3].
    Bald darauf kam es jedoch zu einem Zerwürfnis, da Markgraf Leopold II. zu den Förderern der kirchlichen Reformbewegung zählte und in enger Verbindung zu Altmann Bischof von Passau (1065 bis 1091) stand, der als entschiedener Parteigänger des Papstes Gregor VI. von König Heinrich 1078 aus seiner Bischofsstadt vertrieben worden war und in der Markgrafschaft Österreich, die zu seiner Diözese gehörte und wo das Bistum über ausgedehnte Besitzungen verfügte, Aufnahme und Unterstützung fand.
    Der Streit blieb jedoch nicht auf bilaterale Fragen beschränkt sondern hatte politische Konsequenzen, da nach der Aufhebung des Bannes viele deutsche Fürsten die Absetzung des Königs und die Wahl eines Nachfolgers betrieben, die bereits auf einer Tagung oppositioneller Fürsten zu Forchheim erfolgte, wo Rudolf von Rheinfelden am 15. März 1077 zum König erhoben wurde. Leopolds Beziehung zu König Heinrich erlitt spätestens 1078 einen Knick, als Altmann von Passau, der entschiedenste päpstliche Parteigänger unter den deutschen Bischöfen von König Heinrich aus Passau vertrieben wurde und sich nach Österreich zu Markgraf Leopold begab.
    In der Folge dürfte sich Leopold von König Heinrich losgesagt haben, da dieser 1079 mit einem Heer in die Markgrafschaft Österreich einfiel und Leopold II. zur Unterwerfung zwang. [4] Nachdem Gegenkönig Rudolf von Reinfelden 1080 im Kampf gegen König Heinrich IV. gefallen war kam es 1081 zur neuerlichen Wahl eines Gegenkönigs, Hermann Graf von Salm. Markgraf Leopold stellte sich auf dessen Seite und nahm diese Wahl zum Anlass, sich im Sommer 1081 auf einer Versammlung in der Stadt Tulln in Anwesenheit der Großen seines Landes öffentlich von König Heinrich loszusagen, dessen Anhänger aus der Mark zu vertreiben und zugleich den Anhängern des Papstes und seines Legaten (Bischof Altmann) bewaffnete Verteidigung zuzusagen. [5] [6] Leopold II. ließ es jedoch nicht bei Worten bewenden, sondern zog gemeinsam mit dem Gegenkönig Hermann von Salm nach Augsburg.
    Diese zweite Absage an König Heinrich, blieb nicht ohne Folgen, denn dieser, der sich damals gerade in Italien befand, setzte Markgraf Leopold kurzerhand ab und belehnte seinen treuen Parteigänger Vratislav II.(Böhmen)Herzog von Böhmen mit der Markgrafschaft Österreich. Als Vratislav versuchte, sich an der Spitze eines Heeres in den Besitz der Mark zu setzen, stellte sich ihm Markgraf Leopold entgegen, worauf es am 12. Mai 1082 zur Schlacht bei Mailberg kam, in der die Österreicher eine vernichtende Niederlage erlitten, aus der neben Markgraf Leopold nur wenige Große und Ritter lebend entkamen. Es folgte eine Verwüstung des Landes im Norden der Mark durch die böhmischen Soldaten und anschließend eine Hungersnot, wobei auch ein Landstreifen nördlich der Thaya verloren ging, womit auf lange Zeit die Grenze zu Mähren festgelegt war.
    Trotz der erfolgten Absetzung und der militärischen Niederlage gelang es Markgraf Leopold II. sich in seiner Markgrafschaft zu halten. Er verzichtete jedoch nach diesem Rückschlag darauf, sich an Aktivitäten gegen Heinrich IV. zu beteiligen.
    Die Beziehungen zu Herzog Vratislav II. normalisierten sich, denn dieser erhielt letztlich weder Österreich noch die ihm von Heinrich IV. versprochene Mark Meißen, wurde jedoch dafür entschädigt, indem er im Jahre 1186 für seine Person zum König von Böhmen erhoben wurde. Das Verhältnis zu Böhmen wurde im Jahre 1100 durch die Ehe von Gerberga von Österreich - einer Tochter Leopold II. - mit BořivojII. von Böhmen († 1124) - einem Sohn von König Vratislav II. – konsolidiert.

    Einfluss des Bischofs Altmann von Passau
    Die Anwesenheit von Bischof Altmann von Passau wirkte sich in Österreich sehr positiv aus, da dieser sehr aktiv bemüht war, die wichtigsten Anliegen der gregorianischen Reformbewegung – d. h., primär den Kampf gegen das Eigenkirchenwesen und gegen die Priesterehe - in der Praxis umzusetzen. So reformierte er das schon seit 777 bestehende passauische Eigenkloster Kremsmünster im Sinne der Junggörzer Richtung, die - anders als das französische Reformkloster Cluny - nicht auf der Abschaffung des Eigenkirchenrechtes bestand, sondern sich auf die Zurückdrängung des Einflusses der Laien beschränkte.
    Bischof Altmann, der die Augustiner-Chorherren sehr schätzte und in Passau um 1067 das Augustinerchorherrenstift St. Nikola gegründet hatte, stiftete in den Jahren 1070 bis 1083 im Osten seiner Diözese im heutigen Niederösterreich nahe Krems aan der Donau, das Chorherrenstift Göttweig als Stützpunkt der Kirchenreform und als sichere Zufluchtsstätte in den politischen Wirren des Investiturstreites. In ganz ähnlichem Sinn wurde im Jahre 1089 auch das Benediktinerkloster Melk reformiert. [7] Nach Altmanns Tod kam es in diesen Klöstern zu Krisen, wobei seine Lieblingsstiftung Göttweig 1094 die von Bischof Altmann eingeführte Regel der „Vita canonica“ verließ und sich dem Benediktinerorden und der Hirsauer Reform anschloss. [8]
    Darüber hinaus reformierte er die passauischen Eigenklöster St. Florian, und St. Pölten, die mit Säkularkanonikern besetzt waren, die noch mit Privateigentum und in unvollkommener Gemeinschaft lebten, die daher von Bischof Altmann zu Regularkanonikern machte. Auch Melk wurde reformiert, zahlreiche Eigenkirchen wurden von ihm abgelöst und Kirchen aus Stein erbaut. Dabei dürften auch einige Kirchengüter an Markgraf Leopold II. als Dank für seine Unterstützung gelangt sein, denn sein Sohn, der später heiliggesprochene Markgraf Leopold III., gab sie später wieder an die rechtmäßigen Besitzer zurück. [9] Der Einfluss von Bischof Altmann auf Leopold II. war zeitweise so hoch, dass man ihn als „Lenker“ des Markgrafen bezeichnete. [10]

    Spätere Jahre
    In Leopolds Markgrafschaft gab es zahlreiche Gebiete, die außerhalb seiner Kontrolle waren, da sie direkt dem König oder auswärtigen Bistümern, Hochstiften, Klöstern oder bayrischen Hochadelsgeschlechtern unterstanden. Dazu zählte auch die wichtigste Ansiedlung, Tulln an der Donau, die seit der Zeit der Karolinger Königsgut war und bereits im 11. Jahrhundert als „civitas“ genannt wird, was jedoch nicht als Stadt im heutigen Sinn zu verstehen ist. Als königlicher Amtsträger konnte Leopold solche königlichen Plätze zwar benutzen, wie etwa bei der erwähnten Versammlung im Jahre 1081, sie waren aber nicht als ständige Residenz geeignet. [11]
    Die Residenz von Markgraf Leopold II. lag auch nicht in Wien, der späteren Hauptstadt Österreichs, da das Gebiet von Wien damals noch im Besitz der Grafen von Formbach stand und erst eine Generation später von seinem Sohn Leopold III. erworben werden konnte. Leopold II. residierte wie seine Vorfahren in der Burg von Melk an der Donau, ein Ort, der bereits 831 urkundlich aufscheint und im Nibelungenlied als „Medelike“ erwähnt wird. Die zentral in der Wachau an der Donau gelegene Burg wurde von Markgraf Leopold I. durch Vertreibung des bisherigen Besitzers, des Grafen Sizzo (Sieghard IV.) aus dem Haus der Sieghardinger „erworben“. [12] Leopold II. verlegte seine Residenz jedoch später im Zuge des Ausbaus seiner Herrschaft auf die Burg von Gars am Kamp, die zur Sicherung der Grenze gegen Böhmen von strategischer Bedeutung war. Der Zeitpunkt dieser Übersiedlung ist nicht bekannt, lässt sich aber ungefähr durch den Umstand bestimmen, dass Markgraf Leopold II. die Burg MeMelk im Jahre 1089 an den Benediktinerorden übergab. [13][14] Leopold II starb am 12. Oktober 1095 vermutlich in seiner Residenz, der Burg Gars am Kamp. Wo Leopold begraben wurde ist umstritten. Eine Handschriftliche Notiz aus dem 12. Jahrhundert über die Einweihung der Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, erwähnt zwar einen Schrein, in dem Reliquien des Markgrafen Leopold aufbewahrt werden es ist aber dabei nicht klar, ob es sich dabei um den Sarg, die Gebeine oder sonstige Heiligtümer aus dem Besitz des Markgrafen handelt. Alternativ wäre an das neu gegründete Stift Melk in der alten Residenz seiner Familie zu denken, da Klöster als Begräbnisstätten vornehmer Familien naheliegender waren als Burgen. Allerdings konnte bei einer Untersuchung der Gebeine in Melk im Jahre 1968 kein Hinweis darauf gefunden werden, dass auch Leopold II. dort begraben ist. [15]
    Wertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Unter Leopold II. ist die Markgrafschaft Österreich immer mehr in das Reich hinein gewachsen. Dies durch den Investiturstreit, in den Leopold involviert war, der eine Stufe auf dem Weg zur Ausbildung des „Landes“ Österreich und zur Hoheit über dieses Land war, aber auch durch die von ihm geknüpften Beziehungen, vorwiegend verwandtschaftlicher Art, mit geistlichen und weltlichen Großen, wie mit den sächsischen Verwandten seiner Mutter, den gregorianisch gesinnten bayerischen Hochadelsgeschlechtern, wie etwa den Formbach-Ratelnbergern und den Traungauern, die in der Mark über erheblichen Grundbesitz verfügten, aber auch mit den Welfen, und mit den Grafen von Dießen-Wolfratshausen. [16] Diese Beziehungen wurden durch die Heiratstspolitik bei der Vermählung seiner Kinder weiter verstärkt. Leopolds Zeitgenosse Berthold von St. Blasien bezeichnete ihn als „Liudolfus ditissimus marchio de Orientali Regno in causa sancti Petri fidelissimus contra scismaticos“ (etwa: Liudolf, sehr reicher Markgraf des östlichen Herrschaftsbereiches, der treueste in der Sache des heiligen Petrus gegen die Schismatiker) [17] Leopold bahnte somit den Weg, auf dem sein Sohn Markgraf Leopold III. weiter voranschreiten konnte. [18]

    Ehe
    Leopold II. war mit Ida verheiratet, deren Herkunft nicht gesichert ist, die aber vermutlich aus dem Haus der - papsttreuen - Grafen von Formbach (Landkreis Passau) stammt. [19] Vor ihrer Ehe mit Leopold II. war sie vermutlich mit Haderich von Schwarzenburg aus dem oberpfälzischen Geschlecht der Schwarzenburger verheiratet.[20] Im Jahre 1101 schloss sie sich den Herzögen Welf IV. von Bayern († 1101) und Wilhelm IX. (Aquitanien) Wilhelm IX. von Aquitanien († 1126) an und nahm als eine der ersten namentlich bekannten Kreuzfahrerinnen zusammen mit Erzbischof Thiemo von Salzburg - der gleichfalls aus dem Geschlecht der Grafen von Formbach stammt - am Kreuzzug von 1101 teil, auf dem sie verstarb.


    Einzelnachweise
    1 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II.: Die außerdeutschen Staaten. Tafel 39; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984
    2 Bairisches Urkundenbuch IV/ 1, 584
    3 Gerold Meyer von Knonau, Jb. des deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V., Bd. 3 Berlin 1965, 132
    4 Floridus Röhrig Leopold III. der Heilige Markgraf von Österreich , Seite 21, Herold-Verlag Wien-München 1985, ISBN 3-7008-0290-0
    5 Vita b. Altmanni, MG SS 12, 236
    6 Floridus Röhrig, op. Cit. Seite 21
    7 Floridus Röhrig op. Cit. Seiten 22, 23
    8 Floridus Röhrig, Leopold III. op. Cit. S. 25
    9 Floridus Röhrig, Altmann und die Babenberger, in: Der heilige Altmann Bischof von Passau; Festschrift zur 900-Jahr Feier, Göttweig 1961 Seiten 34 ff.
    10 Max Vancsa, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs, Bd. 1, Seiten 276 f; Gotha 1905
    11 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    12 Karl Lechner, Die Babenberger, Markgrafen und Herzoge von Österreich, 6. Auflage 1996, Seite 49; Verlag Böhlau ISBN 3-205-98569-9
    13 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 26
    14 Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, bearbeitet von Heinrich v. Fichtenau u. Erich Zöllner, Wien 1550 ff.
    15 Floridus Röhrig Leopold III. op. cit. S. 27
    16 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    17 MGH SS V, 463
    18 Karl Lechner, Die Babenberger, op. cit. Seite 117
    19 Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 112, 135
    20 Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009, S. 79
    21 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band II. Tafel 39
    22 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band III, Teilband 1, Tafel 29; Verlag J. A. Stargardt, Marburg, 1984.
    Literatur
    • Walter Koch: Leopold II. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 276 f. (Digitalisat).
    • Heinrich von Zeißberg: Leopold II. (III.), Markgraf von Oesterreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 381 f.
    • Karl Lechner: Die Babenberger Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997
    • Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009
    Weblinks
     Commons: Leopold II. (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Leopold II. (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Markgraf Leopold II. in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

    Leopold + Ida (Itha) von Österreich. Ida gestorben in nach 1101 in Heraklea. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Ida (Itha) von ÖsterreichIda (Itha) von Österreich gestorben in nach 1101 in Heraklea.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: starb auf dem Kreuzzug

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ida_von_Österreich

    Ida von Österreich, auch Itha genannt († vermutlich 1101 bei Heraklea), war eine Markgräfin von Österreich und Kreuzzugsteilnehmerin. Verheiratet war sie mit Markgraf Leopold II. von Österreich († 1095).

    Herkunft
    Ihre familiäre Herkunft ist unsicher. Thomas Ebendorfer bezeichnet sie in seiner 1463 vollendeten Cronica Austriae (Buch II)[1] als Tochter des römischen Kaisers Heinrich III. Ihm folgt Ladislaus Sunthaym im Babenberger-Stammbaum von 1489–1492, der für das Stift Klosterneuburg angefertigt wurde. Ebendorfer bezog seine Annahme aus einer märchenhaften Erzählung in der Österreichischen Chronik der 95 Herrschaften, einem Werk des ausgehenden 14. Jahrhunderts. In dieser Erzählung, die über die Brautfahrt des Markgrafen Leopold II. an den Hof Heinrichs III. berichtet, wird Ida als eine Frau von ungewöhnlicher Schönheit geschildert.[2] Eine Abstammung Idas von Kaiser Heinrich III. würde zwar ihre Beteiligung am Kreuzzug des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien, der demnach ihr Cousin war, erklären. Andererseits wäre ihr Sohn Leopold III. in diesem Fall in seiner zweiten Ehe mit seiner Kusine verheiratet gewesen, was nach kanonischem Recht nicht gestattet war.
    Spätere Interpretationen rechneten Ida anderen Familien zu. Ihre Zuordnung zu den Grafen von Formbach basiert auf einer um 1060/70 in Schäftlarn ausgestellten Urkunde, die über die zuvor erfolgte Umwandlung der Burg Suben zu einem Kollegiatstift durch Tuta von Formbach, Gemahlin des ungarischen Königs Béla I., berichtet. Als Mitfundatoren werden in der Urkunde drei Kinder des Grafen Thiemo II. von Formbach genannt, nämlich Ekbert, Heinrich und eine Herrin Ita (Dominam Itam).[3] Nach der Publizierung dieser Urkunde im Jahre 1765 wurde mit jener Herrin Ita die Markgräfin Ida von Österreich identifiziert.
    Der Historiker und Genealoge Wilhelm Wegener widersprach jedoch dieser Zuordnung: Da Thiemo II. bereits 1040 gestorben ist, sei jene Ita zu früh geboren, um mit dem erheblich jüngeren Markgrafen Leopold II. eine Ehe eingehen zu können. Nach seiner Meinung stammte Ida aus dem Geschlecht der Rapotonen. Aus dem Umstand, dass Leopold II. an der Spitze der Zeugen bei der Weihe der romanischen Klosterkirche von Michaelbeuern steht, vermutete er, dass über Leopolds Gemahlin enge Verwandtschaftsbeziehungen zu den Stiftern des Kirchengebäudes, den Sieghardingern, zustande gekommen sind. Damit wären Ratpoto IV., ein Rapotone, und dessen Gemahlin Mathilde, die möglicherweise eine Sieghardingerin war, als Idas Eltern anzusehen, während es sich bei einer weiteren Mathilde, Ratpotos Schwester, die mit dem Sieghardinger Friedrich von Tengling vermählt war, um Idas Tante gehandelt haben müsste.[4]
    Dessen ungeachtet hielt Karl Lechner in seiner 1976 erstmals erschienenen Geschichte der Babenberger an einer Zuordnung Idas zu den Grafen von Formbach fest.[5] Er verweist darauf, dass Ida aufgrund ihrer Haltung im Investiturstreit aus einer papsttreuen Familie kommen müsse. Demgegenüber gehörten die Rapotonen zu Parteigängern von Heinrich IV. Neuere Darstellungen verzichten hingegen darauf, Ida einer bestimmten Familie eindeutig zuzuweisen; sie versehen mögliche Verwandtschaftsbeziehungen mit einem Fragezeichen.[6][7][8]

    Ehe mit Haderich von Schwarzenburg
    Einige Historiker wie Karl Lechner und Karl Brunner nehmen an, dass Ida vor ihrer Ehe mit Leopold II. mit dem Adligen Haderich von Schwarzenburg verheiratet war.[9] Haderich entstammte dem oberpfälzischen Geschlecht der Schwarzenburger, war abeber seit 1055 mit dem Ort Hadres auch in Niederösterreich begütert. Die Annahme einer Verbindung zwischen ihm und Ida basiert darauf, dass in mehreren Urkunden ein jüngerer Haderich in engem Zusammenhang mit Idas Sohn Leopold III. auftaucht: 10883 wird im Stiftungsbrief des Stiftes Göttweig jener jüngere Haderich als Markgraf bezeichnet, 1108 überträgt ihm König Heinrich V. aufgrund von Diensten, die Leopold III. dem Herrscher geleistet hat, drei Königshufen und 1113 bezeugt der jüngere Haderich mit seinen Söhnen Heinrich und Rapoto zweimal Schenkungen Leopolds III. In der Gründungsurkunde von 1136 für das Kloster Klein-Mariazell bei Nöstach im Wienerwald, das von Heinrich und Rapoto gestiftet wurde, erscheint Leopold III. als Mitfundator und Erbberechtigter der beiden kinderlos gebliebenen Brüder. Im Totenbuch jenes Klosters wird er als patruus fundatorum nostrorum (Vaterbruder unserer Stifter) bezeichnet.[10]
    Aus der in diesen Aussagen erkennbaren Nähe schließen Lechner und Brunner, dass es sich bei dem jüngeren Haderich um einen Sohn Idas und somit um einen älteren Halbbruder Leopolds III. gehandelt hat. Ida sei demnach mit dem älteren Haderich verheiratet gewesen. Nach dem Tod ihres Gemahls habe sie den Sohn in ihre zweite Ehe mit Leopold II. eingebracht, was dessen Ansprache als Markgraf, d. h. als Angehöriger der markgräflichen Familie in der Urkunde von 1083 erklärt.

    Markgräfin von Österreich
    Als Ehefrau von Leopold II. und Markgräfin hat Ida im Investiturstreit die oppositionelle Haltung ihres Gemahls gegenüber Heinrich IV. geteilt. Auch nach Leopolds Tod 1095 behielt sie diese Position bei, wie ihre Beziehungen zu zwei führenden Vertretern der päpstlichen Partei in Deutschland, Herzog Welf IV. von Bayern und Erzbischof Thiemo von Salzburg, zeigen. Das Chronicon pii marchionis, eine frühe Lebensbeschreibung des Markgrafen Leopold III., berichtet von vier Kindern, die aus der Ehe hervorgegangen sind:[11]
    • Elisabeth († 1107/11), ∞ mit Markgraf Ottokar II. von Steyr
    • Ida, ∞ mit Lutold von Znaim, Sohn von Herzog Konrad I. von Böhmen
    • Gerberga († 13. Juli 1142), ∞ mit Herzog Bořivoj II. von Böhmen
    • Leopold III. († 15. November 1136), Markgraf von Österreich
    Die Zuordnung von bis zu vier weiteren Töchtern zu dieser Ehe ist unsicher. Eine Vergewaltigung der Markgräfin durch ihren Schwager, Leopolds jüngeren Bruder Adalbert, über die im Abstand von 300 Jahren die Österreichische Chronik der 95 Herrschhaften erzählt, findet keine Erwähnung in zeitgenössischen Quellen. Der Bericht in der Chronik des 14. Jahrhunderts erscheint unglaubwürdig, da er in einem märchenhaften Duktus gehalten ist, den Namen der Markgräfin nicht kennt und auch ansonsten keine Fakten zur Regierungszeit Leopolds II. wiedergeben kann.[12]
    Die Familie lebte in den Babenbergerresidenzen Gars am Kamp und Tulln an der Donau sowie zumindest in den Anfangsjahren in Melk, wo das Markgrafenpaar 1089 an der Stelle der Burg ein Benediktinerkloster gründete. Dass Ida bei der Klostergründung selbst initiativ wurde, geht daraus hervor, dass die Mönche aus dem Kloster Lambach kamen. Die Gründer dieses Mutterklosters, die Grafen von Wels-Lambach, waren sowohl mit den Formbachern wie mit den Rapotonen verbunden und gehörten somit in jedem der beiden in Erwägung gezogenen familiären Kontexte Idas zu ihrer Verwandtschaft.

    Teilnahme am Kreuzzug von 1101
    Zusammen mit Erzbischof Thiemo von Salzburg schloss sich Ida den Herzögen Welf IV. von Bayern und Wilhelm IX. von Aquitanien im sogenannten Kreuzzug von 1101 an. Als Motiv gibt Steven Runciman an, es habe sie „nach der frommen Erregung des Kreuzzuges verlangt“,[13] was jedoch konkretere Gründe für ihre Teilnahme nicht ausschließt. So erwähnt die Zimmerische Chronik als Teilnehmer des ersten Kreuzzuges einen Grafen Heinrich von Schwarzenburg, bei dem es sich um einen weiteren Sohn aus Idas angenommener Ehe mit Haderich gehandelt haben kann.[14]
    Auf dem Marsch durch Kleinasien wurden die Kreuzfahrer bei Heraklea von einem Heer der Seldschuken überrascht und völlig aufgerieben. Die Herzöge konnten sich durch Flucht retten. Über das Schicksal der Markgräfin Ida bieten die Quellen des 12. Jahrhunderts drei unterschiedliche Darstellungen:
    • Ekkehard von Aura, ein Zeitgenosse, der ebenfalls an dem Kreuzzug teilgenommen, sich jedoch in Konstantinopel eingeschifft hat, berichtet in seiner Chronik zum Jahr 1101 lapidar, die Markgräfin sei erschlagen (marchisiam N. trucidatam) worde. Seine Gewährsleute waren Überlebende der Schlacht von Heraklea, die Ekkehard einige Wochen später in Jaffa getroffen hat.[15]
    • Albert von Aachen schreibt ebenfalls zeitnah zu den Ereignissen in seiner Historia Hierosolymitanae Expeditionis (Buch 8, Kapitel 39), dass einige sagen, die Markgräfin sei gefangen genommen und zusammen mit eintausend anderen gefangenen Fraun, die das Kreuzfahrerheer begleitet hatten, in ein "aeterno exilio" (ewiges Exil) in das Königreich Chorasan weggeführt worden.[16]
    • Der anonyme Verfasser der um 1170 entstandenen Historia Welforum berichtet in Kapitel 13, ein sarazenischer Fürst habe die Markgräfin geraubt und mit ihr „jenen verruchten Sanguin“ (gemeint ist Zengi, der seldschukische Statthalter von Mossu) gezeugt.[17]
    Ekkehard von Aura dürfte die wahrscheinlichste Version bieten, da er sich als einziger auf Augenzeugen stützen kann, während Albert von Aachen und der Verfasser der Historia Welforum nur nach Hörensagen berichten.


    Quellen
    • Ekkehard von Aura: Chronica. In: MGH SS VI, S. 220f.
    • Albert von Aachen: Historia Hierosolymitanae Expeditionis (Buch 8, Kapitel 39)
    • Chronicon pii marchionis. In: MGH SS IX, S. 612
    • Historia Welforum, hrsg. v. Erich König. Stuttgart/Berlin 1938 (Schwäbische Chroniken der Stauferzeit 1), S.23 (Kapitel 13)
    • Österreichische Chronik der 95 Herrschaften. In: MGH Dt. Chron. VI, S. 89–91
    • Thomas Ebendorfer: Cronica Austriae (Liber secundus). In: MGH, SRG, NS XIII, S. 61f.
    Literatur
    • Wilhelm Wegener: Genealogische Tafeln zur Mitteleuropäischen Geschichte, Lieferung 8, 1965, S. 188
    • Europäische Stammtafeln XVI, 1995, S. 37; NF 1/1, 1998, Taf. 84
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. München 1978 (Sonderausgabe), S. 341–343
    • Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 112, 135
    • Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009, S. 79–81
    Einzelnachweise
    1 Thomas Ebendorfer: Cronica Austriae (Liber secundus). In: MGH, SRG, NS XIII, S. 61f.
    2 Österreichische Chronik der 95 Herrschaften. In: MGH Dt. Chron. VI, S. 89–91
    3 Monumenta Boica, Volumen Quartum, edidit Academ. Scientar. Maximiliana, MDCCLXV, S. 98 (Formbacher Traditionskodex Nr. CXXVII)
    4 Wilhelm Wegener: Genealogische Tafeln zur Mitteleuropäischen Geschichte. Lieferung 8, 1965, S. 181, 188
    5 Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 112, 135
    6 Walter Koch: Leopold II., Markgraf von Österreich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 276 f. (Digitalisat)..
    7 Heide Dienst: Leopold II., Markgraf von Österreich. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 1898 f.
    8 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln 2004, S. 328
    9 Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzöge von Österreich 976–1246. 6. Aufl., Wien 1997, S. 116f., Karl Brunner: Leopold der Heilige. Wien 2009, S. 79
    10 Maximilian Fischer: Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg, Band 2. Wien 1815, S. 7–11; Jahrbücher der Literatur 40. Wien 1827, S. 39–41; Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Österreich, 4,1. Wien 1968 (Nchdruck Wien/München 1997) S. 40 (Nr. 602)
    11 Chronicon pii marchionis. In: MGH SS IX, S. 612. Hierzu: Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln 2004, S. 343–348
    12 Österreichische Chronik der 95 Herrschaften. In: MGH Dt. Chron. VI, S. 89f.
    13 Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. München 1978 (Sonderausgabe), S. 341
    14 Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Freiburg/Tübingen 1881, Seite 92, Volltext auf Wikisource
    15 Ekkehard von Aura: Chronica. In: MGH SS VI, S. 220f.
    16 Albert von Aachen: Historia Hierosolymitanae Expeditionis (Buch 8, Kapitel 39)
    17 Erich König (Hrsg.): Historia Welforum. Stuttgart/Berlin 1938 (Schwäbische Chroniken der Stauferzeit 1), S.23 (Kapitel 13)

    Geburt:
    Die Herkunft der Ida kann nicht eindeutig zugewiesen werden. Sie könnte die Tochter des römischen Kaisers Heinrich III. sein, andere Quellen berichten sie könnte auch von den Grafen von Formbach abstammen, aber auch die Rapotonen werden als ihre Vorfahren gehandelt.
    Ich verzichte deshalb hier auf eine Weiterführung der Linie. (ms)

    Notizen:

    Kinder:
    • Adelheid († 14. Juni, nach 1120) ∞ um 1120 Dietrich II. Graf von Formbach († 1145)
    • Elisabeth († 10. Oktober 1107), ∞ Markgraf Ottokar II. von Steiermark († 1122)
    • Gerberga († 13. Juli 1142), ∞ Herzog Bořivoj II. von Böhmen
    • Leopold III. "der Heilige", Markgraf von Österreich (1095 - 1136) († 15. November 1136),
    • Ida, ∞ mit Lutold von Znaim Fürst von Mähren, Sohn von Herzog Konrad I. von Böhmen
    • Euphemia († 16. Mai, ?) ∞ Konrad I. Graf von Peilstein († 1168)
    • Sophie († 2. Mai 1154) ∞ I. Heinrich III. von Eppenstein, Herzog von Kärnten († 1122), ∞ II. um 1123 Sieghard X. Graf von Burghausen und Schala (Tengling) († 19. April 1142)

    Kinder:
    1. Markgräfin Elisabeth von Österreich (Babenberger) gestorben in an einem 10 Okt zw 1107 und 1111.
    2. 10. Leopold III. von Österreich (Babenberger), der Heilige wurde geboren in 1073 in Gars am Kamp (oder Melk); gestorben am 15 Nov 1136 in Klosterneuburg.
    3. Sophie von Österreich (Babenberger) gestorben am 2 Mai 1154.

  7. 22.  Kaiser Heinrich IV. (Salier)Kaiser Heinrich IV. (Salier) wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar (Sohn von Kaiser Heinrich III. (Salier) und Gräfin Agnes von Poitou); gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Mitkönig (ab1053), Römisch-Deutscher Kaiser König (ab 1056), Römisch-Deutscher Kaiser (von 1084 bis zur Abdankung am 31. Dezember 1105)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(HRR)

    Heinrich IV. (* 11. November 1050 vermutlich in Goslar; † 7. August 1106 in Lüttich) aus der Familie der Salier war der älteste Sohn des Kaisers Heinrich III. und der Kaiserin Agnes. Ab 1053 war er Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser.
    Heinrich war der letzte König des römisch-deutschen Mittelalters, der als Minderjähriger auf den Thron kam. Die Legitimation seiner Herrschaft sah er, wie sein Vater, vor allem im Gottesgnadentum begründet. Dies erschwerte die Zusammenarbeit mimit den Großen des Reichs. Bereits in den letzten Regierungsjahren Heinrichs III. hatten Konflikte um die Teilhabe der Fürsten an der Herrschaft zu einer Krise geführt. Die Zeit der Unmündigkeit Heinrichs, als seine Mutter die Regierungsgeschäfte führte, nutzten die um Macht und Einfluss rivalisierenden Fürsten, um ihre eigenen Herrschaftsbereiche auszubauen.
    Als Heinrich volljährig geworden war, versuchte er den Einfluss der Fürsten zurückzudrängen und die königlichen Herrschaftsrechte zu stärken. Er stützte sich dabei auch auf die Reichsministerialität, die sich zu einer neuen Funktionselite entwickelte. In Sachsen wollte Heinrich durch den Bau zahlreicher Burgen der königlichen Autorität wieder Geltung verschaffen und löste dadurch den Sachsenkrieg aus. Zeitlich parallel begannen die Auseinandersetzungen mit dem aufstrebenden Reformpapststtum um das Verhältnis zwischen geistlicher (sacerdotium) und weltlicher (regnum) Macht. Sie kulminierten im sogenannten Investiturstreit und führten 1076 zu Absetzung und Exkommunikation des Saliers durch Papst Gregor VII. Der Gang nach Canossa 1077, wo sich der König unterwarf und vom Bann gelöst wurde, gilt als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit dem Papsttum. Als Reaktion auf die zunehmende Unzufriedenheit der Großen mit der Herrschaft Heinrichs wurden auf Fürstentagen die Gegenkönige Rudolf von Rheinfelden (1077–1080) und Hermann von Salm (1081–1088) gewählt.
    Die krisenhaften Wandlungsprozesse in der Zeit Heinrichs IV. schmälerten vor allem die ideellen Grundlagen der Königsherrschaft. Die Vorstellung von einem durch dynastische Kontinuität legitimierten Königtum trat zurück. Das Prinzip der fürstlicchen Teilhabe an der Herrschaft im Reich, das durch die Königswahl begründet wurde, und der Idoneitätsgedanke, die Frage nach der Eignung eines Kandidaten, gewannen an Bedeutung. Heinrichs Versuch, die salische Königsgrablege Speyer als Inbegriff des Zusammenhangs von Herrschaftsanspruch und Königsdynastie zu präsentieren, änderte daran letztlich nichts. Die Auseinandersetzung mit dem Reformpapsttum zeigte, dass der König nicht allein Gott verantwortlich war, sondern durchaus bereits auf Erden gerichtet, ja sogar abgesetzt werden konnte.
    Nur wenige Herrscher des Mittelalters wurden von den Zeitgenossen so unterschiedlich beurteilt. Den Anhängern des salischen Königtums galt Heinrich IV. als Repräsentant des allein von Gott verliehenen Herrscheramtes, seinen Gegnern dagegen als Tyrann und als Verkörperung des Bösen schlechthin. In der Forschung wurde er seit dem 19. Jahrhundert oft als Märtyrer im Kampf des Königtums um eine starke Zentralgewalt gegen die übermächtigen Kräfte der gregorianischen Papstkirche und der deutschen Fürsten dargestellt. Die jüngere Forschung urteilt differenzierter, ohne jedoch einen Konsens gefunden zu haben. Die zahlreichen negativen Urteile der Zeitgenossen über Lebens- und Amtsführung des Königs werden unterschiedlich interpretiert, gelten jedoch grundsätzlich als Indikatoren für das in seiner Zeit herrschende politische Klima, das von Auseinandersetzungen geprägt war, die auf grundsätzliche Konfliktlinien zurückgingen.

    Herkunft und Kindheit
    Am 11. November 1050 gebar die zweite Frau Agnes von Poitou Kaiser Heinrichs III. in der Kaiserpfalz Goslar den lang ersehnten Thronfolger.[1] Die Eltern gaben ihrem Sohn zunächst den Namen des Großvaters, Konrad. Auf einen Thronfolger hatte der Kaiser lange warten müssen, aus seiner Ehe mit Agnes waren mit Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048) zunächst drei Töchter hervorgegangen. Bereits am Weihnachtsfest 1050 in Pöhlde ließ Heinrich die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am nächsten Osterfest in Köln taufte der Kölner Erzbischof Hermann das Kind auf den Namen Heinrich. Die Wahl des Abtes Hugo von Cluny als Taufpate war Ausdruck der engen Bindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[2]
    Die Regierung Heinrichs III. war von zahlreichen schwerwiegenden und lang andauernden Konflikten mit den Großen des Reiches geprägt. Heinrich beharrte auf der Durchsetzung der königlichen Gewalt und Autorität, die ihn weit über die Fürsten heraushebe. Mit dieser Haltung wich er von der durch clementia, die herrscherliche Milde, geprägten Regierungsweise der Ottonen ab. Bereits unter Heinrich III. zeigten sich Vorboten einer Krise des Herrschaftsmodells. Gegen die selbstherrliche Art und den autokratischen, allein der Verantwortung gegenüber Gott verpflichteten Regierungsstil rebellierten die Großen Konrad von Bayern, Gebhard von Regensburg, Welf von Kärnten und Gottfried der Bärtige. Die zeitgenössische Sichtweise bringt Hermmann von Reichenau im Zusammenhang mit dem Aufstand Konrads im Jahr 1053 zum Ausdruck: „Zu dieser Zeit murrten sowohl die Großen des Reiches wie die Geringeren mehr und mehr gegen den Kaiser und klagten, er falle schon längst von der anfänglichehen Haltung der Gerechtigkeit, Friedensliebe, Frömmigkeit, Gottesfurcht und vielfältigen Tugenden, in der er täglich hätte Fortschritte machen sollen, allmählich mehr und mehr ab zu Gewinnsucht und einer gewissen Sorglosigkeit und werde bald vieiel schlechter sein, als er war.“[3] Eine große Verschwörung der süddeutschen Fürsten Welf III. von Kärnten und des 1053 abgesetzten Bayernherzogs Konrad im Jahre 1055 zielte darauf, Heinrich III. Amt und Leben zu rauben und Konrad als Nachfolger einzusetzen. Doch scheiterte der Aufstand, da die beiden Anführer Ende 1055 plötzlich verstarben.
    Bereits in den ersten Lebensjahren des Königssohnes wurde in Kreisen der Fürsten die Befürchtung laut, dass dieser „in Charakter und Lebensart in die Fußstapfen des Vaters treten“ werde.[4] Als der Kaiser im Jahr 1053 in der südlich von Mainz auf der rechten Rheinseite gelegenen Königspfalz Trebur seinen Sohn zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Großen des Reichs einen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, „wenn er ein gerechter Herrscher werde“ – si rector iustus futurus esset.[5] Am 17. Juli 1054 salbte der Kölner Erzbischof Hermann den noch nicht vierjährigen Heinrich in Aachen zum König. Auch die zukünftige Heirat leitete Heininrich III. noch in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger mit der ein Jahr jüngeren Bertha von Turin verlobt. Möglicherweise sollte damit die Familie der Braut zur Loyalität verpflichtet und ein Gegengewicht zu den Markgrafen von Tuszien geschaffen werden, da deren Erbin Beatrix mit Gottfried dem Bärtigen einen hartnäckigen Widersacher Heinrichs III. geheiratet hatte.[6]

    Regentschaft der Kaisermutter Agnes
    Im Jahr 1056 starb Heinrich III. in der Königspfalz Bodfeld am Harz. Noch auf dem Totenbett sorgte der Kaiser dafür, dass durch eine erneute Wahl die Thronfolge seines Sohnes bestätigt wurde. Mit der Regelung der Nachfolge wurde Papst Viktor II. betraut, der als ehemaliger Kanzler und Bischof von Eichstätt im Reich große Autorität besaß. Der Herrscherwechsel scheint ohne erkennbaren Widerstand vollzogen worden zu sein. Noch in Bodfeld versuchte Viktor die Zustimmung bislang noch oppositioneller Personen zu erreichen. Nach der Bestattung des Kaisers reiste er nach Aachen und setzte das königliche Kind auf den Thron Karls des Großen. Anfang Dezember gelang dem Papst auf einem Hoftag die Aussöhnung mit Gottfried dem Bärtigen. WWenige Wochen später erreichte er zu Weihnachten auf einem Hoftag in Regensburg den Ausgleich mit den Aufständischen in Bayern. Stellvertretend für den minderjährigen König führte seine Mutter Agnes von Poitou die Regierungsgeschäfte. Als Viktor II. im Sommer 1057 starb, verlor die Regentin ihren wichtigsten Helfer. Zugleich riss die Verbindung zu den kirchlichen Reformkräften an der römischen Kurie ab.
    Die Sorge um das Schicksal des Reiches ließ die gegensätzlichen Interessen der Fürsten zunächst in den Hintergrund treten, die Herrschaft des minderjährigen Königs war unbestritten. Die Fürsten machten Agnes zahlreiche Zugeständnisse für die Wahahrnehmung der Regierungsgeschäfte. Die Kaiserin behielt das Herzogtum Bayern und ihr wurde ein Designationsrecht für den Fall eines vorzeitigen Todes Heinrichs IV. eingeräumt. Der Beginn der Vormundschaftsregierung verlief erfolgversprechend. Im September 1058 gelang Agnes ein Friedensschluss mit dem ungarischen König Andreas. Im Laufe der Zeit schränkten politische Zwänge und persönliche Machtinteressen den Handlungsspielraum der Kaiserin jedoch zunehmend ein.[7] 1057 entführte Rudollf von Rheinfelden die Kaisertochter Mathilde und erzwang dadurch seine Erhebung zum Herzog von Schwaben. Als Graf Berthold von Zähringen sich dagegen empörte, da der verstorbene Heinrich III. ihm dieses Herzogtum zugesagt hatte, musste ihn Agnes 1061 mit dem frei werdenden Herzogtum Kärnten entschädigen. 1061 übertrug Agnes, wohl als Folge der ungarischen Verwicklungen, das Herzogtum Bayern an den Sachsen Otto von Northeim. Der Verzicht auf die unmittelbare Verfügungsgewalt über die Herzogtümer schmälerte die materielle Basis des Königtums und gab mit den Zähringern, Northeimern und Rheinfeldenern neuen Adelsfamilien die Möglichkeit zum Ausbau der eigenen Herrschaft.
    In der Umgebung der Kaiserin nahm der Einfluss der unfreien königlichen Dienstleute, der Ministerialen, zu. Die Erziehung des jungen Königs übernahm der Ministeriale Kuno. Auch andere Ministerialen gewannen an politischem Einfluss. Die Fürsten sahen sich bald nicht mehr in angemessener Weise an der Regierung beteiligt. Als politischen Ratgeber bevorzugte Agnes seit 1058 Bischof Heinrich von Augsburg in besonderem Maße und brachte damit das labile Gefüge adliger Beteiligung an der Königsherrschaft aus dem Gleichgewicht. Einflussreiche Männer wie Erzbischof Anno von Köln oder Erzbischof Siegfried von Mainz sahen sich übergangen. Über die Stellung Heinrichs von Augsburg am Hof und seine enge Beziehung zur Kaiserin kursierten zahlreiche Gerüchte. Nach Lampert von Hersfeld konnte Agnes „dem Verdacht unzüchtiger Liebe nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“.[8] Das Gerede habe die Fürsten geradezu zum Umsturz herausgefordert, „sahen sie doch, daß wegen der persönlichen Liebe zu einem Manne ihr Einfluß, der im Reich am meisten hätte gelten müssen, fast gänzlich ausgeschaltet war“.[9]

    Die Auseinandersetzung mit Otto von Northeim 1070
    Der Einfluss des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen auf den jungen König dürfte dazu geführt haben, dass der Salier seine ersten herrschaftlichen Unternehmungen vor allem gegen die Sachsen richtete.[30] Die Geringschätzung des sächsischen Adels, die Brüskierung hochrangiger Personen und die Bevorzugung Niedriggestellter ebenso wie der Bau von Burgen zur Herrschaftssicherung stießen bereits in der Zeit, in der Adalbert die königliche Politik prägte, auf heftigen Widerstand.[31]
    1070 wurde Otto von Northeim, bayerischer Herzog und zugleich einer der angesehensten sächsischen Fürsten, von einem gewissen Egino beschuldigt, die Ermordung des Königs geplant zu haben. Obwohl Egino als übel beleumundeter Straßenräuber galt und ihm nachgesagt wurde, bestochen worden zu sein, bestand Heinrich auf einem Zweikampf zwischen dem beschuldigten Herzog und seinem Ankläger. Lampert von Hersfeld berichtet, dass die Fürsten dies wegen des Standesunterschieds der beiden Protagonnisten für unbillig hielten.[32] Heinrichs Verhalten brachte ihm den Vorwurf ein, selbst den Ankläger zur Lüge angestiftet zu haben, um den unbequemen Herzog zu beseitigen.[33] Otto war zwar an der Entführung Heinrichs in Kaiserswerth und auch aam Sturz Adalberts 1066 maßgeblich beteiligt gewesen, doch hatte er in den letzten Jahren eng mit dem König zusammengearbeitet.[34] Er wies die Vorwürfe zurück und verlangte, die Entscheidung des Königs durch ein Urteil der Fürsten korrigieren zu lassen.[35] Heinrich schloss die Fürsten jedoch von der Entscheidung über die Anklage aus und beharrte auf seiner Forderung nach einem Zweikampf. Dies bestärkte Otto von Northeim in seinem Verdacht, dass der König nur an seiner Vernichtung interessiert sei. Er verweigerte deshalb den Zweikampf.[36] Daraufhin erklärten ihn sächsische Große auf Betreiben des Königs am 2. August 1070 zum Majestätsverbrecher und entzogen ihm das bayerische Herzogtum.
    Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen führte der Einsatz von Vermittlern zur Unterwerfung (deditio) Ottos und seiner Anhänger zu Pfingsten 1071 in Goslar. Der ehemalige Herzog wurde inhaftiert, erhielt im Mai des folgenden Jahres aber Freiheit und Eigenbesitz zurück. Den jungen Billunger Magnus, der Otto unterstützt hatte, ließ der König dagegen weit länger in Haft. Selbst als dessen Vater Ordulf starb und das sächsische Herzogtum damit vakant wurde, wurde er nicht freigelassen. Heinrich wollte Magnus offenbar zwingen, auf die Nachfolge im sächsischen Herzogsamt und auf alle ihm von seinen Eltern „kraft Erbrecht“ (hereditario iure) zustehenden Güter zu verzichten. Im Hintergrund stand wohl das Bemühen des Königs, in Sachsen die erbrechtlichen Bindungen der Ämter zu durchbrechen und den Amtscharakter der Grafschaften durchzusetzen.[37] Nach dem Tod Ordulfs besetzte Heinrich die Lüneburg, den Stammsitz der Billunger, mit schwäbischen Ministerialen. Erst nach der Eroberung der Burg im Verlauf der folgenden Konflikte kam Magnus frei.
    Eine unbeschränkte Beugehaft, die erst ihr Ende finden sollte, wenn der Betroffene auf seine gesamte Herrschaftsstellung und sein Erbe verzichtete, hatte es bis dahin nicht gegeben. In der Regel war die – eher symbolisch gemeinte – Haft von kurzrzer Dauer; Ämter, Lehen und Eigengüter wurden dem sich Unterwerfenden entweder vollständig oder zu einem festgelegten Teil zurückgegeben.[38] Heinrichs unnachgiebiges Verhalten belastete das politische Verhältnis zu den Sachsen dauerhaft und war eine der Ursachen für den Sachsenkrieg.

    Der Konflikt mit Papst Gregor VII.
    Das Reformpapsttum
    Unter der Leitung Papst Nikolaus’ II. fand zu Ostern 1059 eine Lateransynode statt. Das wichtigste Ergebnis war das Papstwahldekret. Den Kardinalbischöfen kam nun die entscheidende Rolle bei der Wahl zu. Die Maßnahme richtete sich wohl nicht gegen den Einfluss des Kaisers, sondern eher gegen die nach wie vor virulenten Versuche stadtrömischer Adelsgruppen, die Papstwahl zu beeinflussen. Da nach dem Tod Heinrichs III. der kaiserliche Schutz ausblieb, vollzog Nikolaus II. zudem eine politische Kehrtwendung: Er schloss ein Bündnis mit den bisher energisch bekämpften Normannen in Unteritalien.[53] Die Normannenfürsten Richard von Capua und Robert Guiskard erhielten die von ihnen eroberten Gebiete als päpstliches Lehen.
    In der Kirchenreform sollten Kleriker und Laien zur Beachtung der kirchlichen Normen gezwungen werden. Zwangsläufig führte dies zu Bemühungen, die Autorität des Papsttums zu steigern. Seit den frühen sechziger Jahren versuchten die Päpste, auf die Reichskirche Einfluss zu nehmen. Als Kaiserin Agnes bat, dem 1060 eingesetzten Erzbischof Siegfried von Mainz das Pallium zu übersenden, wurde ihr Gesuch abgelehnt. Siegfried wurde aufgefordert, das Pallium persönlich in Rom abzuholen. Dies war ein Affront. Die Spannungen verschärften sich nach einer umstrittenen Papstwahl, die zu einem Schisma führte. Ende Oktober 1061 akzeptierte der Königshof auf einer Reichsversammlung die Wahl des Bischofs Cadalus von Parma, der den Namen Honorius II. annahm. Die Reformpartei hatte jedoch am 30. September 1061 in Rom den Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst erhoben. Die Entscheidung des Königshofs wurde nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth rückgängig gemacht, belastete allerdings dauerhaft das ursprünglich gute Verhältnis zwischen Reich und Reformpapsttum.
    Nach Heinrichs Mündigkeit scheiterten zwei geplante Romzüge (1065 und 1067) an den Rangstreitigkeiten und an der fehlenden Loyalität der Großen; die 1065 ausgesprochene Einladung Alexanders zur Kaiserkrönung konnte nicht angenommen werden. Dies vergrößerte die Distanz zwischen Königtum und Reformpapsttum. 1072 führte ein lokales Investiturproblem zum Streit. Im Erzbistum Mailand war es im Konflikt um die Durchsetzung der Kirchenreform zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. Nachdeem der Erzbischof zurückgetreten war, setzte Heinrich einen neuen Kandidaten ein. Der Papst favorisierte jedoch einen anderen Kandidaten, betrachtete die königliche Maßnahme als Affront und exkommunizierte auf der römischen Fastensynode 1073 fünnf Ratgeber des Königs unter dem Vorwurf der Simonie. Der offene Ausbruch des Konflikts wurde durch den Tod Alexanders im April 1073 verhindert. Zu seinem Nachfolger wurde unter tumultuarischen Umständen und gegen die Regeln des Papstwahldekretes Hildebrand erhoben, der sich Gregor VII. nannte. Hildebrand hatte bereits in den Jahren zuvor die päpstliche Politik maßgeblich bestimmt, als Papst führte er den Kampf für die Ziele der Kirchenreform mit unerbittlicher Strenge fort. Im Dictatus Papae vom März 1075 brachte er seine Leitvorstellungen von der Vollgewalt des Papsttums zum Ausdruck.
    Zunächst deutete allerdings nichts auf einen ernsthaften Konflikt mit Heinrich IV. hin. Der Papst sah im König noch immer einen Verbündeten bei der Durchsetzung der Kirchenreform; die Streitpunkte waren nicht prinzipieller Natur. In einem Brieef (supplex epistola) Heinrichs vom August 1073 an Gregor VII. bedauerte der König seine Jugendsünden. Er verwies auf den Einfluss falscher Ratgeber und versprach, sich zu bessern.[54] Heinrich befand sich im Kampf mit den Sachsen, einen Konflikkt mit dem Papst konnte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten. Der Brief macht seine „dilatorische Geschicklichkeit“[55] deutlich. Offenbar machte der König Zugeständnisse, um Zeit zu gewinnen; ob sie ernst gemeint waren, ist in der Forschunng umstritten. Der Papst jedenfalls glaubte an die Option einer friedlichen Zusammenarbeit und sah darüber hinweg, dass den frommen Worten keine Taten folgten. Noch am 7. Dezember 1074 hoffte Gregor, in Heinrich einen verlässlichen Bundesgenossen zu finden.[56]

    Exkommunikation des Königs 1076
    Unter dem Eindruck seines Sieges über die aufständischen Sachsen begann Heinrich eine überaus aktive Italienpolitik, die sich nicht mit den päpstlichen Interessen deckte und mit allen vorherigen Zusicherungen brach. Der König investierte am 28. September 1075 unter Missachtung des päpstlichen Willens den Kleriker Tedald mit dem Erzbistum Mailand. Es folgten weitere provokante Personalentscheidungen für die Diözesen Fermo und Spoleto. 1075 überbrachten Gesandte einen Brief Papst Gregors VII., in dem dieser sich über die Maßnahmen des Königs beschwerte und Gehorsam forderte. Der Brief erreichte Heinrich, als er in der Pfalz Goslar gerade den militärischen Erfolg über die Sachsen feierte und bei den Fürsten die Wahl seines zweijährigen Sohnes Konrad zum Mitkönig durchgesetzt hatte. Heinrich veröffentlichte die Drohungen des Papstes und berief die Bischöfe des Reichs nach Worms. Indem er die vertrauliche Mahnung des Papstes in aller Öffentlichkeit beantwortete, verstiieß er gegen die Gepflogenheiten der Konfliktführung und provozierte die Eskalation.[57] Auf einem Hoftag in Worms vom 24. Januar 1076 formulierte der König zusammen mit den beiden Erzbischöfen Siegfried von Mainz und Udo von Trier sowie weiteren 24 Bischöfen drastische Vorwürfe gegen Gregor VII. Er sei entgegen den Vorschriften des Papstwahldekrets in das Amt gelangt und habe zudem den Eid gebrochen, sich niemals zum Papst wählen zu lassen. Um die Folgerung zu unterstreichen, dass Gregor demnach niemals rechtmäßiger Papst gewesen sei, wurde er mit seinem Taufnamen Hildebrand angesprochen. Sowohl in der Eingangs- als auch in der Schlussformel verwies Heinrich dezidiert auf sein Gottesgnadentum. Sein Amt stamme von Gott, ihm allein sei er Rechenschaft schuldig. Die lange Liste der Vorwürfe endet mit der Aufforderung: „Ich Heinrich, durch die Gnade Gottes König, sage dir zusammen mit allen meinen Bischöfen: ‚Steige herab, steige herab!‘“[58]
    Gregor VII. ließ sich von den Wormser Ereignissen nicht beeindrucken. Am 22. Februar 1076 setzte er auf der Fastensynode in Rom den König ab, exkommunizierte ihn und löste alle Christen von den Treueiden, die sie Heinrich geschworen hatten. Dabeei räumte er aber eine Frist zur Umkehr bis zum 1. August 1076 ein. Gegenüber dem Bischof Hermann von Metz begründete der Papst Exkommunikation und Absetzung damit, dass Heinrich ein „Verächter des christlichen Glaubens, ein Verwüster der Kirchen und des Reiches sowie ein Anstifter und Genosse der Ketzer“ sei.[59]
    Diese Maßnahmen bewegten die Zeitgenossen tief, ihre ungeheuerliche Wirkung wird in den Worten des Gregorianers Bonizo von Sutri deutlich: „Als die Nachricht von der Bannung des Königs an die Ohren des Volkes drang, erzitterte unser ganzer Erdkreis.“[60] Über seine Gegner in den Reihen des Episkopats verhängte Gregor differenzierte Sanktionen. Den Vorsitzenden der Wormser Synode, Erzbischof Siegfried von Mainz, sowie einen zum König übergelaufenen Kardinal und die Anhänger Heinrichs unter den italienischen Bischöfen setzte er mit sofortiger Wirkung ab und verstieß sie aus der Gemeinschaft der Kirche. Andere Bischöfe wurden hingegen zur Rechtfertigung nach Rom vorgeladen.
    Gang nach Canossa 1077
    → Hauptartikel: Investiturstreit

    Die Nachricht von seiner Exkommunikation und Absetzung durch den Papst erreichte Heinrich während des Osterfestes in Utrecht. Bischof Wilhelm von Utrecht, der in Worms einer der schärfsten Kritiker Gregors gewesen war, und einige der in Worms beteiligten Bischöfe starben kurze Zeit später. Die Kathedrale von Utrecht brannte nach einem Blitzschlag aus. Von Heinrichs Gegnern wurden diese Ereignisse als Zeichen für Gottes Zorn aufgefasst. Eine Königsurkunde mit einer Stiftung für den Wiederaufbau vermerkt, dass die Kathedrale „wegen unserer Sünden“ abgebrannt sei.[61] Die Unterstützung Heinrichs schwand nach Ostern rapide. Bereits nach kurzer Zeit distanzierten sich die Erzbischöfe von Mainz und Trier sowie die Bischöfe von Straßburg, Verdun, Münster, Utrecht, Speyer, Basel und Konstanz, die den König noch in Worms unterstützt hatten.[62] Andere bezogen eine abwartende Haltung. Ein für Pfingsten vorgesehener Hoftag, auf dem man Gregor absetzen wollte, kam mangels Beteiligung zu keinem Ergebnis. Die Frage, warum so viele Bischöfe 1076 schwankend wurden, verweist auch auf die individuellen Werdegänge.[63] Die 16 von Heinrich bis 1076 eingesetzten Bischöfe stammten aus der Hofkapelle. Doch hatte der König im Untnterschied zu seinem Vater nicht immer eine glückliche Hand gehabt. Gegen eine Reihe seiner Kandidaten regte sich Widerstand in den Bischofskirchen, etwa in Worms, Speyer, Konstanz, Bamberg und Köln. Ohne Anerkennung und Rückhalt in ihren Kirchen konnten diese Bischöfe keine wirksame Stütze sein.[64] Im Sommer 1076 verharrte nur noch eine kleine Gruppe auf der Seite des Königs.
    Die drei mächtigen süddeutschen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten verbanden sich früh gegen Heinrich. Die von ihnen geführte Fürstenopposition vereinigte sich mit den sächsischen Gegnern und den wenigen ausgewiesenen Gregorianern in der deutschen Geistlichkeit. Am 16. Oktober trat eine Fürstenversammlung in Trebur zusammen, um über das weitere Schicksal des Reiches und des Königs zu beraten. Die wichtigsten Reichsfürsten, päpstlichen Legaten sowie Anhänger Heinrichs sollten die Konflikte beilegen, der König selbst wurde nicht beteiligt. Gegenstand der Beratungen der Großen war die gesamte Amts- und Lebensführung des Herrschers.[65] Besonders kritisiert wurde, dass er die Fürsten nur unzureichend an Entscheidungsprozessen beteilige.[66]
    Heinrich befand sich währenddessen mit seinem Heer auf der anderen Rheinseite in Oppenheim. Schließlich teilte man ihm mit, er müsse sich bis zum Jahrestag der Exkommunikation vom päpstlichen Bann befreien, sonst würde man ihn nicht mehr als Herrrscher akzeptieren. Nach langen Verhandlungen versprach Heinrich, dem Papst Gehorsam (oboedientia) und Genugtuung (satisfactio) zu leisten. Dafür wurde auf die sofortige Wahl eines anderen Königs verzichtet. Eine erneute Prüfung und Untersuchung der Lebens- und Amtsführung durch den Papst sollte am 2. Februar 1077 auf einer Versammlung in Augsburg stattfinden.
    Angesichts dieses Ultimatums blieb Heinrich im Winter 1076/77 nur der Weg nach Italien, um sich mit dem Papst in Verbindung zu setzen und die Aufhebung der Exkommunikation zu erwirken. Die feindlichen Herzöge Welf von Bayern, Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten hatten die Alpenpässe besetzt. So blieb nur der gefahrvolle Weg über den Mont Cenis in Burgund.[67] Lampert von Hersfeld hat die Erzählungen über die winterliche Reise durch die Westalpen in dramatischen Worten wiedergegeben. Die königliche Familie stieg mit kleinem Gefolge über den Pass. Die Männer krochen auf Händen und Füßen, die Frauen wurden auf Rinderhäuten über das Eis gezogen, die meisten Pferde starben oder wurden schwer verletzt.[68] Papst Gregor begab sich nach dem Eintreffen der Nachricht, dass der gebannte König nahe, auf die Burg Canossa seiner Parteigängerin Mathilde von Tuszien, die vermitteln sollte.[69] Heinrich kam nicht als Führer eines militärischen Aufgebots. Vielmehr verbrachte er im Büßergewand, barfuß und ohne Herrschaftszeichen drei Tage im Vorhof der Burg. Unter Tränen der Reue flehte er um Erbarmen.[70] Als Vermittler zur Versöhnung traten unter anderen sein Taufpate Abt Hugo von Cluny und die Markgräfin Mathilde auf.
    Am 28. Januar wurde Heinrich Einlass gewährt.[71] Die Niederwerfung vor Gregor, Schuldbekenntnis, Absolution und Eucharistiefeier stellten die Gemeinschaft von Papst und König wieder her. Durch ein abschließendes gemeinsames Mahl zeigte man, dass man künftig friedlich und freundschaftlich miteinander umgehen wollte. Heinrich versprach eidlich, sich der in Trebur beschlossenen Untersuchung seiner Amts- und Lebensführung zu stellen. Bischof Anselm von Lucca berichtet hingegen, Heinrich IV. habe geschwiegen, keine Speisen angerührt und auf der Tischplatte mit seinem Fingernagel herumgekratzt. Nicht schlechtes Benehmen bei Tisch war dafür verantwortlich, sondern Heinrich wollte, wie Gerd Althoff annimmt, die rechtlichen Verpflichtungen abwehren. Ein gemeinsames Mahl stellte eine rechtsrituelle Handlung dar. Für die Zukunft verpflichtete man sich dadurch zu einem bestimmten Verhalten gegenüber dem Tischgenossen.[72]
    Der Büßergang nach Canossa wird von der Forschung vor allem als taktischer Schachzug des Königs angesehen, um der drohenden Absetzung durch die Fürsten zu entgehen.[73] Timothy Reuter (1991) und Gerd Althoff (1993) haben die rituellen Handlungeen Heinrichs in Canossa als Akte einer deditio und weniger als Kirchenbuße aufgefasst.[74] 2008 hat Johannes Fried eine Neuinterpretation der Ereignisse vorgestellt: Nachdem der König vom Kirchenbann gelöst worden war, hätten demnach Heinrich unund Gregor in Canossa einen Friedensvertrag geschlossen. Das Geschehen in Canossa erscheint in dieser Perspektive nicht als Demütigung, sondern vielmehr als großer Erfolg des salischen Königs, wenngleich die Gegner beider Seiten die Einigung bald zunichtemachten.[75] Diese Überlegungen wurden von anderen Forschern (Gerd Althoff, Stefan Weinfurter und Steffen Patzold) kritisiert und zurückgewiesen.[76] Fried hat daraufhin 2012 seine Argumente in ausführlicher Form noch einmal dargelegt.[77] Althoff hat Frieds These in einem 2014 erschienen Fachartikel erneut abgelehnt.[78]

    Heinrichs Kaiserkrönung und Gregors Ende
    Als Folge des strikteren Investiturverbots stellte sich in Versammlungen in Bamberg und Mainz der überwiegende Teil des Reichsepiskopats durch die Aufkündigung des Gehorsams gegenüber Gregor klar auf die Seite des Königs. Allein in Mainz wollten 19 Bischöfe einen neuen Papst wählen.[93] Dem Ansehen Gregors schadete es außerdem, dass er nach der erneuten Bannung des Königs 1080 dessen Untergang bis zum 1. August 1080 vorhersagte und zu seiner eigenen Vertreibung aufforderte, sollte seine Prophezeiung sich nicht erfüllen. Im Juni 1080 wurde auf der Synode in Brixen ein Gegenpapst gewählt und die Einleitung eines kanonischen Verfahrens gegen Gregor bestimmt. Die Wahl fiel auf Wibert, seit 1072 Erzbischof von Ravenna, der sich den Namen Clemens III. gab.
    Um das Pfingstfest 1081 erreichte Heinrich die Stadtmauern Roms, doch stellten sich die Römer vor Papst Gregor VII. und die Stadt blieb ihm verschlossen. Mehrere Wochen lagerte Heinrichs Heer vor Rom und verwüstete das Umland. Aufgrund der einsetzenden Sommerhitze musste es sich unverrichteter Dinge zurückziehen. Anfang 1082 erschien Heinrich erneut vor Rom. Dem König gelang es, den Normannen Jordanes von Capua zu einem Parteiwechsel zu überreden. Die Normannen von Apulien und Capua waaren nun in ihrer Haltung zum Papst gespalten. Nachdem sich in Rom Widerstand gegen Gregor formiert hatte, gelang es Heinrich 1084, die Stadt einzunehmen. Entscheidend wurde der Abfall von 13 Kardinälen, die Gregors Kompromisslosigkeit und seinenen autokratischen Herrschaftsstil nicht mehr hinnehmen wollten. Gregor VII. zog sich in die Engelsburg zurück. Am 21. März 1084 wurde eine Synode einberufen, die Gregor die päpstliche Würde absprach und ihn exkommunizierte. Als Grundlage für diie Absetzung wurde der Hauptvorwurf angeführt, dass er sich durch Anerkennung des Gegenkönigs Rudolf des Majestätsverbrechens schuldig gemacht habe.[94] An Gregors Stelle wurde Clemens III. zum Papst erhoben, der am Ostersonntag 1084 Heinrich und seine Gemahlin zu Kaiser und Kaiserin krönte. Dieser Moment gilt als Höhepunkt der Regierung Heinrichs.[95] Kurz nach der Kaiserkrönung wurde in einem Diplom vom 24. Mai 1084 die unmittelbare göttliche Einsetzung (A deo coronatus) herausgestellt. Entscheidend war es nun, die Unmittelbarkeit zu Gott ohne die Vermittlung der Geistlichkeit, insbesondere des Papstes, zu betonen.[96]
    Gregor VII. hoffte auf das Einschreiten des normannischen Herzogs Robert Guiskard, für den eine starke Kaisermacht in Italien eine Gefahr für die Konsolidierung der normannischen Herrschaft darstellte. Am 28. Mai 1084 nahmen die Normannen Rom eiein, Heinrichs Heer verließ die Stadt fluchtartig. Robert Guiskards Truppen befreiten Gregor, plünderten die Stadt und zündeten Rom an. Wegen der folgenden Unruhen gegen die Verbündeten des Papstes verließ Gregor die Stadt mit kleinem Gefolge und zog sich nach Salerno zurück. Dort starb er am 25. Mai 1085. Noch auf dem Totenbett nahm er Heinrich und Wibert und die Häupter ihrer Partei ausdrücklich von seiner Vergebung aus. Heinrich zog sich in wenigen Wochen über Pisa nach Verona zurück und kündigte seinen Anhängern nördlich der Alpen sein baldiges Erscheinen in Regensburg an. Seinen minderjährigen Sohn Konrad ließ er in Oberitalien zurück, um die Präsenz des salischen Königtums zu gewährleisten.

    Absetzung durch den Sohn
    Herrschaftsübergabe von Heinrich IV. an seinen Sohn Heinrich V., Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura. Heinrich IV. überreicht seinem Sohn Heinrich V., der das Lilienzepter in seiner Rechten hält, die Reichsinsignien Sphaira (mit eiinem Kreuz) und Kronreif. Der junge Heinrich muss sich auf einen Hügel stellen, um auf gleicher Höhe mit seinem Vater zu sein. Von seinem Vater übernimmt er die Reichsinsignien und damit die Herrschaft. Die ca. 1106 entstandene Zeichnung soll den Eindruck erwecken, die Herrschaft sei friedlich von Heinrich IV. auf seinen Sohn Heinrich V. übergegangen. Ekkehard von Aura, Chronicon universale, Berlin, Staatsbibliothek, Ms. lat. fol. 295, fol. 99r
    Mit dem frühen Tod des älteren Sohnes Konrad am 27. Juli 1101 war die Gefahr eines Bruderzwistes um die Nachfolge im Königtum gebannt. Stefan Weinfurter erklärt Heinrichs Gründe dafür, sich vom Vater zu distanzieren und den Treueid zu brechen, mit dem Verweis auf die Vorstellungen des reformorientierten Adels, der die Verantwortung für das Reich inzwischen für sich reklamierte. Heinrich sah sich zum Handeln gezwungen, wenn er seinem Geschlecht die Königsherrschaft sichern wollte. Der bayerische Adel hatte ihn nachdrücklich auf die Gefahr des Herrschaftsverlustes hingewiesen. Wenn er mit der Thronbesteigung bis zum Tod des Vaters warte, werde ihm ein anderer zuvorkommen.[107] Als weiteres Motiv für die Rebellion des Sohnes nimmt Weinfurter dessen Angst um sein Seelenheil an. Heinrich V. ging mit anderen jungen Adligen eine „Heilsgemeinschaft“ ein, die jedoch schon wenige Jahre nach Heinrichs Herrschaftsbeginn zerbrochen sei.[108] Nach Gerd Althoff waren lokale Ereignisse in Regensburg für den Aufstand entscheidend. Heinrich IV. verhinderte nicht, dass Ministeriale und Bürger im Februar 1104 Sieghard von Burghausen ermordeten.[109]
    Zu Weihnachten 1104 übernahm Heinrich V. in Regensburg die Führung einer Gruppe junger Fürsten, die sich zur Rebellion gegen den alten Kaiser entschloss. Von Bayern aus schickte Heinrich Boten zu Papst Paschalis und bat um Rat wegen des Eides, dden er seinem Vater geschworen hatte und den er nun brechen würde. Durch Bischof Gebhard von Konstanz ließ der Papst ihm den apostolischen Segen übermitteln. Er versprach Heinrich V. die Absolution im Jüngsten Gericht, wenn er ein gerechter König und Lenker der Kirche sein wolle.[110] 1105 kam es zu zahlreichen Kampfhandlungen, die zunächst ohne durchschlagenden Erfolg blieben. Ende Oktober 1105 gelang es Heinrich V. jedoch, Speyer mit Hilfe des dortigen Vogtes einzunehmen. Mit Gebhard, dem Abt von Hirsau, konnte er einen der ärgsten Gegner Heinrichs IV. als neuen Bischof einsetzen. Das Domkapitel von Speyer, bislang wichtigster Rückhalt des Kaisers, war damit ausgeschaltet. Im Herbst 1105 sammelten Vater und Sohn ihre Truppen. Ein entscheidendes Gefecht verhinderte jedoch das Verantwortungsbewusstsein der Fürsten. Die Fürsten beider Seiten begannen Friedensgespräche. Zu Weihnachten 1105 wurde der Beschluss gefasst, die Auseinandersetzung auf einem Hoftag in Mainz zu klären.
    Heinrich V. gab sich reue- und versöhnungsbereit, der Vater drückte ihn unter Tränen an seine Brust und entließ sein Heer. Sein Sohn legte ihm daraufhin nahe, sich zu seinem Schutz in die Burg Böckelheim zu begeben. Die üblichen Rituale der Versöhnung (Fußfall, Tränen und Küsse), die bis dahin bindend gewesen waren, verloren im Vater-Sohn-Konflikt allerdings offenbar ihre Wirksamkeit. Kaum war Heinrich IV. auf der Burg angekommen, wurde er gefangengenommen. Sein Bewacher war Gebhard, dder neue Bischof von Speyer. Er setzte dem Kaiser so zu, dass dieser einige Tage später auf seine Herrschaft verzichtete, und erpresste die Herausgabe der Reichsinsignien. Das umstrittene Problem, ob und wie man einen Kaiser absetzen könne, hatte sich damit erledigt. Ohne Krieg und Blutvergießen war nun der Herrschaftsübergang möglich.[111] Das Verhalten des Sohnes wurde vom Vater als „ruchloser Verrat“, als „unmenschlich und grausam gegen alles Recht“ und als „Täuschung und Betrug“ bezeichnet.[112]
    Auf einer Fürstenversammlung zu Ingelheim am 31. Dezember 1105 musste Heinrich IV. auf massiven Druck der Fürsten auf den Thron verzichten. Am 5. Januar 1106 wurde Heinrich V. in Mainz von den Fürsten zum König gewählt. Erzbischof Ruthard von Mainz überreichte ihm die Reichsinsignien. Mit ihrer Übertragung wurde „die volle Legitimität der Herrschaftsübernahme durch Heinrich V. bei Lebzeiten des Vaters garantiert“.[113]

    Heinrichs Ende[
    Dem alten Kaiser Heinrich IV. gelang es Ende Januar oder Anfang Februar 1106, aus der Pfalz Ingelheim zu entkommen und den Widerstand zu organisieren. Nach erfolgversprechenden Anfängen erkrankte er jedoch und starb am 7. August 1106 in Lüttichch. Dort erhielt er zunächst ein ehrenvolles Begräbnis im Dom. Die Fürsten jedoch erhoben Einspruch, da der Kirchenbann noch nicht aufgehoben worden war. Der tote Kaiser wurde aus seinem Grab geholt und in einer noch ungeweihten Kapelle außerhallb der Stadt in Cornelio monte sita (heute Cornillon, ein Stadtteil von Lüttich) in ungeweihter Erde beigesetzt. Heinrich V. setzte sich wenig später über den Beschluss der Fürsten hinweg, ließ den Leichnam am 24. August erneut aus der Erde holen und zunächst nach Lüttich, dann nach Speyer überführen, um ihn dort im Mariendom zu bestatten. Gebhard, der Bischof von Speyer, verbot jedoch Begräbnis und Begräbnisfeierlichkeiten. So wurde der tote Kaiser außerhalb des Domes in einer ungeweihten Kapelle, der späteren Afrakapelle, begraben. In der Bevölkerung Speyers führte dies zu Tumulten, Gebhard musste sich 1106 aus der Stadt zurückziehen. Bauern legten Saatkörner auf die Bahre und nahmen Erde vom Grab, die sie später auf die Felder streuten, um den Ertrag der Ernte zu steigern. Heinrichs Leichnam wurde erst am 7. August 1111 in die Krypta des Doms umgebettet, nachdem sein Sohn beim Papst die Aufhebung des Kirchenbanns erwirkt hatte.
    Während sich für den ersten Salier, Konrad II., noch 26 Einträge in Nekrologien finden lassen, wird Heinrich lediglich in 14 erhaltenen Totenbüchern verzeichnet.[114] Die Reichsklöster Lorsch, Fulda, Hersfeld, Prüm oder Niederaltaich, aber aucuch Bischofsklöster wie St. Emmeram in Regensburg, Weihenstephan in Freising, Weltenburg oder Neuenheerse haben Heinrichs Todestag in ihrem Nekrolog vermerkt. Die angesehenen Abteien Echternach, Subiaco und Farfa und das cassinensische Priorat SS. Maria in Albaneta bei Montecassino haben Heinrich zu Lebzeiten in ihre Gebetsgemeinschaft aufgenommen und ihrem königlichen Mitbruder ein dauerhaftes Andenken in der liturgischen Praxis erhalten.[115] In den Totenbüchern der reformorientierten Klöster Hirsau und Michelsberg, aber auch in Weißenburg, Reichenau, St. Gallen, Einsiedeln, Ebersberg und Montecassino fehlt dagegen sein Todestag.

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    Heinrich heiratete Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne) am 13 Jul 1066 in Würzburg und Tribur. Berta (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)) wurde geboren am 21 Sep 1051; gestorben am 27 Dez 1087. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne)Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne) wurde geboren am 21 Sep 1051 (Tochter von Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) und Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)); gestorben am 27 Dez 1087.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin, Römisch-Deutsche Königin und Kaiserin durch Heirat

    Notizen:

    Bertha und Heinrich IV. hatten fünf Kinder, zwei Töchter und drei Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Savoyen

    Bertha von Savoyen oder auch Bertha von Turin (* 21. September 1051; † 27. Dezember 1087 in Mainz) war als Gemahlin Heinrichs IV. römisch-deutsche Königin und Kaiserin. Sie war die Tochter des Grafen Otto von Savoyen (Haus Savoyen) und der Adelheid von Turin (Arduine). Ihr Grab befindet sich im Dom zu Speyer.

    Heirat
    Bereits als Kinder und noch zu Lebzeiten Heinrichs III. waren Heinrich IV. und Bertha am 25. Dezember 1055 in Zürich verlobt worden. Die Hochzeitsfeierlichkeiten fanden um den 13. Juli 1066 herum in Tribur nach der eigentlichen Vermählung in Würzburg statt. Während Bertha den Quellen zufolge ihrem Mann von Anfang an in Liebe und Treue zugetan war, begegnete Heinrich seiner Frau, die er auf Anordnung seines Vaters geheiratet hatte, erst einmal nur mit Widerwillen. Obwohl sie eine hübsche junge Frau gewesen sein soll, berichtet der sächsische Chronist Bruno, ein erklärter Gegner Heinrichs IV., von dessen fortgesetzter Untreue:
    „Zwei oder drei Kebsweiber hatte er zur gleichen Zeit, aber auch damit war er noch nicht zufrieden. Wenn er hörte, jemand habe eine junge und hübsche Tochter oder Gemahlin, befahl er, sie ihm mit Gewalt zuzuführen. (...) Seine schöne und edle Gemahlin Bertha (...) war ihm derart verhaßt, daß er sie nach der Hochzeit aus freien Stücken niemals mehr sah, da er auch die Hochzeit selbst nicht mit freiem Willen gefeiert hatte.“

    Heinrichs Scheidungsverlangen
    Heinrich strengte im Jahr 1069 sogar ein Scheidungsverfahren an und lieferte eine für die damalige Zeit außergewöhnlich ehrliche wie aussichtslose Scheidungsbegründung:
    „Der König erklärte öffentlich (vor den Fürsten), er stehe sich mit seiner Gemahlin nicht gut; lange habe er die Menschen getäuscht, aber nun wolle er sie nicht länger täuschen. Er könne ihr nichts vorwerfen, was eine Scheidung rechtfertige, aber er sei nicht imstande, die eheliche Gemeinschaft mit ihr zu vollziehen. Er bitte sie daher um Gottes willen, ihn von der Fessel dieser unter schlimmen Vorzeichen geschlossenen Ehe zu lösen und die Trennung freudwillig zu dulden, damit er ihr und sie ihm den Weg zu einer glücklicheren Ehe eröffne. Und damit niemand den Einwand erheben könne, ihre einmal verletzte Keuschheit sei ein Hindernis für eine zweite Eheschließung, so schwöre er, daß sie so sei, wie er sie empfangen habe, unbefleckt und in unversehrter Jungfräulichkeit.“ (Bruno von Merseburg)
    Ein derartiges Scheidungsverlangen wagte das deutsche Episkopat nicht zu entscheiden und rief den Papst Alexander II. an. Der sandte seinen Legaten Petrus Damiani auf die Synode zu Frankfurt und lehnte die Scheidung ab. Daraufhin schien sich Heinrich in sein Schicksal gefügt zu haben, wurde doch im Jahr darauf die erste Tochter des Paares geboren.

    Die weitere Ehe und Kinder
    Bertha begleitete ihren Gemahl schließlich auch auf der gefährlichen Reise nach Canossa, ihren dreijährigen Sohn Konrad in den Armen tragend. Sie hielt mit ihrem Mann vom 25. bis zum 28. Januar 1077 in der klirrenden Kälte vor den Mauern der Burg aus, um die Lösung des päpstlichen Bannes zu erreichen. Gemeinsam mit Heinrich zog Bertha später auch nach Rom und wurde dort am 31. März 1084 zur Kaiserin gekrönt.
    Am 27. Dezember 1087 verstarb Bertha in Mainz. Aus der Ehe mit Heinrich gingen fünf Kinder hervor:
    • Adelheid (1070–4. Juni vor 1079)
    • Heinrich (1071–2. August 1071)
    • Agnes von Waiblingen (1072/73–24. September 1143)
    • Konrad (III.) (12. Februar 1074–27. Juli 1101)
    • Heinrich V. (8. Januar 1086–23. Mai 1125)



    Quellen
    • Bruno von Merseburg: Brunonis Saxonicum bellum. Brunos Sachsenkrieg. - Übersetzt v. Franz-Josef Schmale. - In: Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV. - Darmstadt, 1968. - (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters.reiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 12). - S. 191–405.
    Literatur
    • Elke Goez: Bertha von Turin, in: Die Kaiserinnen des Mittelalters, hrsg. von Amalie Fößel, Pustet Verlag, Regensburg 2011, S. 147–160.
    • August Nitschke: Bertha von Turin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 150 f. (Digitalisat).

    Notizen:

    Verheiratet:
    Bereits als Kinder und noch zu Lebzeiten Heinrichs III. waren Heinrich IV. und Bertha am 25. Dezember 1055 in Zürich verlobt worden.

    Kinder:
    1. König Konrad III. von Italien (Salier) wurde geboren am 12 Feb 1074 in Kloster Hersfeld; gestorben am 27 Jul 1101 in Florenz; wurde beigesetzt in Kathedrale Santa Reparata beigesetzt wurde, die heute durch den Dom Santa Maria del Fiore überbaut ist.
    2. 11. Prinzessin Agnes von Deutschland (von Waiblingen) wurde geboren in cir 1073; gestorben am 24 Sep 1143; wurde beigesetzt in Klosterneuburg.
    3. König Heinrich V. (Salier) wurde geboren am 1081 oder 1086; gestorben am 23 Mai 1125.

  9. 24.  König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1110 (Sohn von Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)); gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 28. April 1131 bis 13 Feb 1141, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_II._(Ungarn) (Okt 2017)

    Béla II. der Blinde, Béla I. in Kroatien, (* um 1110; † 13. Februar 1141) aus dem Geschlecht der Árpáden war ab 28. April 1131 bis zu seinem Tod König von Ungarn. Er war der Sohn des Prinzen Álmos und von Predslava, Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II.

    Kindheit
    1113 ließ König Koloman seinen Bruder Álmos und dessen Sohn, den späteren Béla II., blenden. Grund war die fortgesetzte Opposition Álmos gegen den König. Die Geblendeten flohen darauf nach Konstantinopel. Von dort holte Kolomans Sohn und Nachfolger Stephan II. seinen Vetter Béla zurück und setzte ihn zum Nachfolger ein, weil er selbst ohne Erben geblieben war.

    Regierung
    Bélas Herrschaft begann 1131 mit der Versammlung bei Arad, bei der er alle Adligen umbringen ließ, die vermutlich bei seiner Blendung mitgewirkt hatten. Nach den Quellen sind dabei 68 Adelige ums Leben gekommen. Bei dem Racheakt spielte vermutlich Königin Ilona eine wichtige Rolle.

    Außenpolitik
    In Bélas Regierungszeit fiel eine außenpolitische Offensive, in deren Rahmen Béla seine Schwester Hedwig mit einem Sohn Leopolds III. von Österreich und seine Schwester Adelheid mit Soběslav I. von Böhmen verheiratete. Ungarn wurde so in ein festes Bündnissystem mit dem zuvor verfeindeten Österreich und mit Böhmen eingebunden.
    Bélas gesamte Regierungszeit war vom Konflikt mit Boris, einem Sohn Kolomans von zweifelhafter Legitimität, überschattet. Boris wurde von Polen und Russland unterstützt. Bolesław III. Schiefmund führte 1132 sogar einen Feldzug mit russischen und polnischen Truppen zu Boris' Unterstützung nach Ungarn.

    Innenpolitik
    Während seiner Regierungszeit begann sich die königliche Kanzlei zu forcieren, die sich zentral mit den schriftlichen Angelegenheiten des Hofes beschäftigt.
    Béla pflegte gute Kontakte zur Kirche. 1137 wurde die Klosterkirche in Pannonhalma mit seiner Unterstützung neu gebaut.
    Béla regierte in enger Zusammenarbeit mit dem königlichen Rat, zum Teil auch wegen seiner Blindheit, da er völlig auf seine Umgebung angewiesen war. Auch Königin Ilona spielte eine wichtige Rolle, um Béla die Herrschaftsausübung zu ermöglichen.

    Béla heiratete Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien in 1127. Helena (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz) wurde geboren in 1109; gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár). [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien wurde geboren in 1109 (Tochter von Uroš I. von Serbien und Anna von Byzanz); gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Serbien

    Notizen:

    Ilona hatte mit Béla II. vier Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Helena_von_Serbien

    Helena von Serbien (serb. Jelena, ung. Ilona; * 1109; † 1146) war Königin von Ungarn.
    Helena wurde als Tochter des serbischen Fürsten Uroš I. und dessen Gemahlin Anna, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Alexios I. geboren. Am 28. April 1127 heiratete sie im Alter von 16 Jahren den späteren ungarischen König Béla II. aus dem Haus der Arpaden. Das Paar hatte sechs Kinder, wobei drei Söhne ihrem Vater als ungarische Könige folgten. Da Béla blind war, war er bei seiner Herrschaftsausübung vollständig an seine Umgebung und seine Ratgeber angewiesen. Auch Königin Helena spielte hier eine entscheidende Rolle. 1141 starb Béla, Königin Helena überlebte ihn um fünf Jahre und wurde an seiner Seite in der Basilika St. Stephan von Székesfehérvár beigesetzt.

    Nachkommen
    • Elisabeth (* 1128; † 1155), ∞ König Mieszko III. von Polen
    • Géza II. (* 1130; † 1162), König von Ungarn
    • Ladislaus II. (* 1132; † 1163), König von Ungarn
    • Stefan IV. († 1165), König von Ungarn
    • Álmos (* 1134; † 1138)
    • Zsófia, oder Sofie, die Verlobte von Konrad III. Die Ehe fand aber nicht statt, Sofie starb im Kloster Admont als Nonne.


    Literatur
    • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Böhlau, Wien 1993, ISBN 3-205-98096-4.

    Notizen:

    Ihre Kinder waren:
    • Elisabeth (1128–1155), ∞ König Mieszko III. von Polen
    • Géza II. (1130–1162), König von Ungarn
    • Ladislaus II. (1132–1163), König von Ungarn
    • Stefan IV. († 1165), König von Ungarn
    • Álmos (1134–1138)
    • Zsófia, oder Sofie, wurde Pfingsten 1139 mit (König) Heinrich (VI.), den Sohn von König Konrad III. verlobt. Die Eheschließung fand aber nicht statt, Sofie starb im Kloster Admont als Nonne.

    Verheiratet:
    Bela war seit 1127 verheiratet mit Ilona, Tochter des Fürsten Uroš Nemanjić von Serbien.

    Kinder:
    1. 12. König Géza II von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in 1130 in Tolnau; gestorben am 31 Mai 1162.
    2. Ladislaus (Laszlo) II. von Ungarn (von Kroatien) wurde geboren in 1131; gestorben am 14 Jan 1163.
    3. Stephan IV. von Ungarn wurde geboren in cir 1133; gestorben am 11 Apr 1165.
    4. Herzogin Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1128; gestorben in zw 1152 und 1153.

  11. 26.  Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse wurde geboren in 1076 in Turau (Sohn von Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach und Gytha von Wessex); gestorben in Apr 1132 in Kiew.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1125 bis 1132; Großfürst der Kiewer Rus

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mstislaw_I. (Okt 2017)

    Mstislaw I. Wladimirowitsch der Große (russisch Мстислав Владимирович; * Juni 1076 in Turau; † April 1132 in Kiew) war von 1125 bis 1132 Großfürst der Kiewer Rus, ältester Sohn und Nachfolger Wladimir Monomachs und seiner Frau Gytha von Wessex, Tochter von Harald II. von England. In skandinavischen Sagas wurde Mstislaw I. nach seinem Großvater auch Harald genannt.

    Leben
    Als ältester Sohn Wladimir Monomachs erhielt er die Herrschaft über Nowgorod (1088–1093 und 1095–1117, zwischenzeitlich über Rostow). Die Zeit als Fürst von Nowgorod war geprägt von Kämpfen gegen Tschuden, Kumanen und seinen Onkel und Taufpateen Oleg von Tschernigow, den er 1096 aus Murom, Rostow und Susdal vertrieb. In Nowgorod erbaute er zahlreiche Kirchengebäude, von denen die St.-Nikolaus-Kathedrale und das St.-Antonius-Kloster bis heute überdauern. Nach 1117 wurde er Mitherrscher Monomachs und Fürst in Belgorod am Dnepr. Nach Monomachs Tod 1125 folgte er diesem als Großfürst nach.

    Über Mstislaws Regierungszeit ist wenig bekannt. 1129 verwüstete er das Fürstentum Polozk und verbannte den dortigen Fürsten David, einen Sohn von Wseslaw, und mehrere seiner Vettern nach Byzanz. Allerdings vertrieb die Polozker Stadtbevölkerung seinen von ihm als Fürst eingesetzten Sohn Swjatopolk und rief 1139 ihren alten Herrscher zurück. Er führte um 1130 ebenfalls Feldzüge gegen die Kumanen und Litauer und ließ seine Söhne die Tschuden unterdrücken.
    Nach Mstislaws Tod und dem seines Bruders Jaropolk II. 1139 brachen um die Herrschaft über Kiew eine Reihe von Kämpfen zwischen den Nachkommen Monomachs (Monomachowitschi) und denen seines alten Rivalen Oleg von Tschernigow (Olgowitschi) aus, die letztlich zum Zerfall der Rus führten und den Aufstieg des Fürstentums Wladimir-Susdal unter Mstislaws Bruder Juri Dolgoruki begünstigten.

    Mstislaw heiratete N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch in 1122. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 27.  N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch (Tochter von Dmitr Sawiditsch).

    Notizen:

    Sie hatte zwei Kinder mit Mstislaw I.

    Notizen:

    Nachkommen:
    1 Wladimir († 1171), (kurzzeitig) Großfürst von Kiew 1167 und 1171
    2 Euphrosina von Kiew ∞ nach 1132 Géza II. von Ungarn

    Verheiratet:
    Die zweite Ehe des Mstislaw I. war mit der Tochter des Nowgoroder Statthalters Dmitr Sawiditsch.

    Kinder:
    1. 13. Königin Euphrosina Mstislawna von Kiew (Rurikiden) wurde geboren in 1130; gestorben in 1186.

  13. 30.  Fürst Bohemund II. von AntiochiaFürst Bohemund II. von Antiochia wurde geboren in 1108 (Sohn von Fürst Bohemund I. von Antiochia und Konstanze von Frankreich); gestorben in 1130.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum Antiochia; Fürst von Antiochia
    • Titel (genauer): Fürstentum Tarent; Fürst von Tarent.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bohemund_II._(Antiochia) (Okt 2017)

    Während seiner Minderjährigkeit regierten für ihn: Tankred von Tiberias, sein Vetter, (1111–1112), Roger von Salerno (1112–1119) und Balduin II. von Jerusalem (1119–1126).

    1126 kam er aus Apulien nach Antiochia, um die Regierung in seinem Fürstentum aus der Hand des Königs von Jerusalem anzunehmen. Im folgenden Jahr heiratete er Alice von Jerusalem, die jüngere Tochter Balduins, und nahm am Angriff seines Schwiegervaters auf Damaskus teil. 1128 verlor er das Fürstentum Tarent an Roger II. von Sizilien. Die nächsten Jahre seiner Regierung in Antiochia waren durch Konflikte mit Joscelin I. von Edessa und Scharmützel an der Nordgrenze gekennzeichnet. 1130 wurde Bohemunds Armee von den Danischmenden unter Gümüştegin geschlagen, er fiel in diesem Kampf.

    Aus seiner Ehe mit Alice hinterließ er eine Tochter, Konstanze von Antiochia.

    Geburt:
    Er war der Sohn des Gründers des Fürstentums, Bohemunds I. und seiner Ehefrau Konstanze von Frankreich, der Tochter des Königs Philipp I.

    Titel (genauer):
    Das Fürstentum Tarent mit Hauptstadt Tarent existierte von 1088 bis 1465 im Süden der Apenninhalbinsel. In seiner 377-jährigen Geschichte war es zeitweise eine mächtige und fast unabhängige Feudalherrschaft des Königreichs Sizilien und später des Königreichs Neapel. Zeitweise war „Fürst von Tarent“ aber auch nur ein Ehrentitel, der dem Thronerben oder dem Mann einer regierenden Königin verliehen wurde.
    Nach dem Tod Bohemunds I. (1110) folgte ihm sein minderjähriger Sohn Bohemund II. zuerst unter der Vormundschaft von Tankred (bis 1112), dann unter der von Ruggero (1112–1119) und schließlich unter der von Balduin II. Bohemunds Mutter war Konstanze von Frankreich (auch: Constance; * wohl 1078; † zwischen 1124 und Januar 1126), Tochter des Königs Philipp I. von Frankreich. Bohemund erhielt sein Fürstentum erst 1126. Mit der Heirat von Alice von Antiochia, der jüngeren Tochter von Balduin II verzichtete er auf sein Fürstentum, das 1128 (nach anderen Quellen 1127) an seinen Onkel Roger II. von Sizilien, Sohn von Roger I., Bruder von Robert Guiskard überging.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Tarent (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Das Fürstentum Antiochia oder Antiochien in Syrien und Teilen der heutigen Türkei war einer der Kreuzfahrerstaaten, die während des Ersten Kreuzzugs entstanden. Das Fürstentum bestand von 1098 bis 1268.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Antiochia (Aug 2023)

    Bohemund + Fürstin von Antiochia Alice von Jerusalem. Alice (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene) wurde geboren in cir 1110; gestorben in nach 1137 in Latakia. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 31.  Fürstin von Antiochia Alice von JerusalemFürstin von Antiochia Alice von Jerusalem wurde geboren in cir 1110 (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene); gestorben in nach 1137 in Latakia.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürstentum Antiochia; Fürstin von Antiochia (durch Heirat)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_von_Antiochia (Aug 2023)

    Seit dem Tod Bohemund I. im Jahre 1112 wurde sein Fürstentum Antiochia für den minderjährigen, sich in Italien aufhaltenden Sohn Bohemund II. durch Regenten verwaltet. Nachdem der Regent Roger von Salerno 1119 in der Schlacht von Ager Sanguinis gegen die Muslime gefallen war, übernahm König Balduin II. die Regentschaft über das Fürstentum. 1126 erschien der inzwischen 18-jährige Bohemund II. im Orient, um sein Erbe anzutreten. Balduin übergab ihm das Fürstentum, dessen Regierung ihn in den vergangenen Jahren stark beansprucht hatte. Der junge Fürst heiratete im Gegenzug Balduins Tochter Alice.

    1131 wurde Bohemund in der Schlacht mit den Danischmenden getötet und Balduin kehrte nach Antiochia zurück, um erneut die Regentschaft an sich zu nehmen. Doch Alice beanspruchte die Stadt für sich selbst. Sie versuchte eine Allianz mit Zengi zu begründen, dem seldschukischen Herrscher von Mossul und Aleppo, indem sie ihm anbot, eine ihrer Töchter mit einem seiner Söhne zu verheiraten. Der Bote von Alice wurde jedoch auf dem Weg zu Zengi von Balduin gefangen genommen, gefoltert und hingerichtet. Alice verweigerte Balduin den Zutritt zu Antiochia, aber einige der antiochenischen Adeligen öffneten die Tore für Balduins Vertreter, Fulko V. von Anjou (den Schwager von Alice) und Joscelin I. von Edessa. Alice floh zunächst in die Zitadelle, stützte sich jedoch schließlich auf die Barmherzigkeit ihres Vaters und versöhnte sich wieder mit ihm. Sie wurde aus Antiochia vertrieben, durfte jedoch Latakia und Jabala für sich behalten, die Städte, die ihre Mitgift für die Heirat mit Bohemund gewesen waren. Balduin ließ Antiochia unter der Regierung von Joscelin, der anstelle von Alices und Bohemunds junger Tochter Konstanze herrschen sollte.

    Auch Balduin starb 1131. In Jerusalem folgten ihm seine älteste Tochter, Melisende, und deren Mann Fulko von Anjou. Joscelin starb ebenfalls bald und Alice versuchte erneut die Kontrolle über Antiochia zu bekommen und so zu verhindern, dass ihre Tochter die Herrschaft übernahm. Die antiochenischen Adeligen schlossen sich mit Fulko zusammen, Alice mit den anderen beiden Kreuzfahrerstaaten, Pons von Tripolis und Joscelins Sohn, Joscelin II. von Edessa. Pons verbot Fulko die Durchreise durch die Grafschaft Tripolis und somit musste Fulko Antiochia über den Seeweg erreichen. Pons und Joscelin fürchteten vielleicht, dass Fulko die Oberhoheit Jerusalems über die nördlichen Staaten ausnutzen wollte, obwohl auch gemunkelt wurde, dass Alice sie einfach bestochen hatte. Fulko und Pons führten eine Schlacht nahe Rugia, aber am Ende schlossen sie Frieden. Fulko stellte die Regentschaft in Antiochia wieder her, indem er das Fürstentum unter die Kontrolle von Rainald Masoier, Herr von Margat, stellte.

    Um 1135 wollte Alice erneut Antiochia übernehmen, indem sie sich mit dem Byzantinischen Reich verbündete. Zu diesem Zweck wollte sie ihre Tochter Konstanze mit dem zukünftigen Herrscher Manuel I. Komnenos verheiraten. Einige der Adeligen im Fürstentum lehnten die Verbindung mit Byzanz ab und planten heimlich eine Heirat von Konstanze mit Raimund von Poitiers. Der Patriarch, Ralf von Domfront, ließ Alice glauben, Raimund würde kommen, um sie selbst zu heiraten. Allerdings verheiratete er Raimund bei dessen Ankunft 1136 heimlich mit der erst zehnjährigen Konstanze.

    Alice war gedemütigt und verließ Antiochia, wohin sie nie zurückkehrte. Sie starb in Latakia, ihr Todestag ist unbekannt. Eine ihrer Schwestern, Hodierna, heiratete Raimund von Tripolis und Ioveta wurde Äbtissin des Klosters St. Lazarus in Bethanien. Ihre Tochter Konstanze heiratete nach dem Tod von Raimund von Poitiers Rainald von Chatillon.

    Name:
    Auch Haalis, Halis oder Adelicia genannt..

    Geburt:
    Sie war die zweite Tochter von König Balduin II. von Jerusalem und Morphia von Melitene.

    Kinder:
    1. 15. Fürstin Konstanze von Antiochia wurde geboren in 1127; gestorben in 1163.


Generation: 6

  1. 36.  Graf Rainold I. (Rainald) von BurgundGraf Rainold I. (Rainald) von Burgund wurde geboren in cir 990 (Sohn von Graf Otto Wilhelm von Burgund und Gräfin Ermentrud von Roucy); gestorben in zw 03 und 04 Sep 1057.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Rainald_I._(Burgund)

    Rainald I. (frz. Renaud I.) (* 986; † 3./4. September 1057) aus dem Haus Burgund-Ivrea war Graf von Burgund (die heutige Franche-Comté); er war der Sohn von Graf Otto Wilhelm und Ermentrude von Roucy.
    Er heiratete vor dem 1. September 1016 Adélaïde de Normandie († 7. Juli (vielleicht auch 27. Juli) nach 1037), eine Tochter von Richard II. Herzog der Normandie. Im Jahr 1020 wurde sein Sohn geboren, der spätere Graf Wilhelm I.
    1026 folgte er seinem Vater als Graf von Burgund nach. 1032 starb der König Rudolf III. von Burgund ohne Erben und hinterließ Burgund aufgrund eines alten Vertrages dem Kaiser Konrad II., der das Erbe antrat, wodurch auch die Grafschaft Burgund Teil des Heiligen Römischen Reiches wurde.
    Rainald starb 1057 und wurde in der Kathedrale von Besançon beerdigt.

    Rainold heiratete Herzogin Adelheid (Judith) von der Normandie am 1 Sep 1016. Adelheid (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes) wurde geboren in cir 1000. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 37.  Herzogin Adelheid (Judith) von der NormandieHerzogin Adelheid (Judith) von der Normandie wurde geboren in cir 1000 (Tochter von Herzog Richard II. von der Normandie (Rolloniden), der Gute und Gräfin Judith von Rennes).

    Notizen:

    1037 urkundlich bezeugt.

    Kinder:
    1. 18. Graf Wilhelm I. von Burgund, der Grosse wurde geboren in cir 1017; gestorben am 11 Nov 1087; wurde beigesetzt in Besançon (St. Stephan).

  3. 40.  Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere Markgraf Ernst von Österreich (Babenberger), der Tapfere wurde geboren in cir 1027 (Sohn von Markgraf Adalbert von Österreich (Babenberger), der Siegreiche und Frowiza Orseolo); gestorben am 10 Jun 1075 in Homburg (welches?); wurde beigesetzt in Stift Melk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Österreich (1055 bis 1075)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_(Österreich)

    Ernst, genannt der Tapfere, (* um 1027; † 10. Juni 1075) war von 1055 bis 1075 Markgraf von Österreich.
    Er folgte seinem Vater Adalbert und vereinigte die Böhmische Mark mit der Ungarnmark und der Mark Österreich. Zu seiner Zeit begann die Kolonisation des Waldviertels durch die Kuenringer. Zu Beginn des Investiturstreits stand er auf der Seite Heinrichs IV. und fiel als dessen Gefolgsmann in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut.

    Ehe und Nachkommen
    In erster Ehe heiratete er 1060 Adelheid († 1071), die Tochter des Markgrafen Dedis II. (auch Dedo) von Meißen aus dem Geschlecht der Wettiner. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Luitpold II. (* 1050, † 12. Oktober 1095), Markgraf von Österreich 1075–1095, ∞ Itha (von Formbach-Ratelnberg), Witwe nach Haderich (von Schwarzenburg)?
    • Justizia († zw. 1120/22), ∞ Graf Otto II. (III.) von Wolfratshausen
    • Adalbert von Pernegg, Graf von Bogen
    In zweiter Ehe heiratete er 1072 eine Suanhild († 1120), Tochter des Grafen Sighard VII. von der Ungarnmark und mütterlicherseits Enkelin des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern. Diese Ehe blieb kinderlos.



    Literatur
    • Karl Lechner: Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 618 f. (Digitalisat).
    • Max Büdinger: Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 293 f.
    Weblinks
     Commons: Ernst (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eintrag zu Ernst (Österreich) im Austria-Forum (in AEIOU Österreich-Lexikon)
    • Eintrag zu Ernst den Tapferen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
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    Ernst heiratete Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin) in 1060. Adelheid (Tochter von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Oda von Lausitz) gestorben am 26 Jan 1071. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 41.  Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin)Markgräfin Adelheid von Meissen (Wettinerin) (Tochter von Graf Dedo I. von Wettin (von Lausitz) und Oda von Lausitz); gestorben am 26 Jan 1071.
    Kinder:
    1. 20. Markgraf Leopold II. von Österreich (Babenberger), der Schöne wurde geboren in 1050; gestorben am 26 Okt 1095.

  5. 44.  Kaiser Heinrich III. (Salier)Kaiser Heinrich III. (Salier) wurde geboren am 28 Okt 1017 (Sohn von Kaiser Konrad II. (Salier) und Kaiserin Gisela von Schwaben); gestorben am 5 Okt 1056 in Bodfeld im Harz; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(HRR)

    Heinrich III. (* 28. Oktober 1016 oder 1017; † 5. Oktober 1056 in Bodfeld, Harz) aus der Familie der Salier war von 1039 bis zu seinem Tod 1056 König und seit 1046 Kaiser im römisch-deutschen Reich.
    Bereits in jungen Jahren wurde Heinrich von seinem Vater Konrad II. 1028 zum Mitkönig erhoben und mit den Herzogtümern Bayern und Schwaben ausgestattet. Der Übergang der Königsherrschaft nach dem Tod seines Vaters erfolgte im Gegensatz zu anderen Machtwechseln in ottonisch-salischer Zeit reibungslos und Heinrich setzte die Politik seines Vorgängers in den vorgegebenen Bahnen kontinuierlich fort. Seine Amtszeit führte zu einer bis dahin unbekannten sakralen Überhöhung der Königsherrschaft. So wurde während Heinrichs Regentschaft der Speyerer Dom zum damals größten Gotteshaus der abendländischen Christenheit ausgebaut. Gegenüber den Herzögen setzte Heinrich seine Auffassung von der amtsrechtlich begründeten Verfügungsgewalt über die Herzogtümer durch und sicherte damit deren Kontrolle. In Lothringen führte dies zu jahrelangen Auseinandersetzungen, aus denen Heinrich als Sieger hervorging. Doch auch in Süddeutschland formierte sich in den Jahren 1052 bis 1055 eine mächchtige Oppositionsgruppe. 1046 beendete Heinrich das Papstschisma, befreite das Papsttum aus der Abhängigkeit vom römischen Adel und legte die Grundlage für dessen universale Geltung. Sein früher Tod wurde lange Zeit als Katastrophe für das Reich angesehen. Jüngere Beiträge sprechen hingegen vom Beginn einer Krise der salischen Monarchie in den Spätjahren seiner Regierungszeit.

    Herkunft und Familie
    Heinrich wurde wohl eher 1016 und nicht 1017 als Sohn Giselas von Schwaben und Konrads des Älteren, des späteren Kaisers Konrad II., geboren.[1] Heinrichs jüngere Schwestern Beatrix (ca. 1020–1036) und Mathilde (nach Jahresmitte 1025–Beginn 1034) blieben unvermählt und starben früh. Heinrichs Vater entstammte einem rheinfränkischen Adelsgeschlecht, dessen Besitz und gräfliche Rechte schon seit Generationen in der Gegend um Worms und Speyer lagen; zudem war Konrad Urenkel des 955 auf deem Lechfeld in der Schlacht gegen die Ungarn gefallenen Konrads des Roten und über dessen Gattin Liutgard mit den Ottonen verwandt. Heinrichs Mutter Gisela war bereits zweimal verwitwet. Ihr Vater Hermann von Schwaben hatte bei der Königswahl des Jahres 1002 erfolglos eigene Ansprüche geltend gemacht. Giselas Mutter Gerberga war eine Tochter des burgundischen Königs Konrad und eine Enkelin des westfränkischen karolingischen Herrschers Ludwig IV. Heinrichs Geburt fällt in eine schwierige Situation für die salische Familie. Erst zwei Monate zuvor war Konrad in eine blutige Fehde verwickelt worden und konnte sich nur auf die Unterstützung von Freunden und Verwandten verlassen. Das Verhältnis zu Heinrich II. war für Konrad angespannt. Wegen Konrads Ehe mit Gisela von Schwaben, die nach damaligen Vorstellungen eine Verwandtenehe war, wurde ihm die kaiserliche Huld entzogen. Die Gegebenheiten schienen zunächst so, dass Konrad noch nicht einmal Herzog werden könne.
    Festigung der Dynastie und Sicherung der Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Tod Heinrichs II., des letzten männlichen Vertreters der ottonischen Dynastie, konnte sich Konrad 1024 in einem längeren Entscheidungsprozess der Großen in Kamba als Herrscher durchsetzen. Nach Wipo waren es die Charaktereigenschaften virtus und probitas (Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit) Konrads, die ihm die breite Zustimmung einbrachten.[2] Vornehme Herkunft und reicher Allodialbesitz werden als weitere Kriterien überliefert. Als erster salischer Herrscher baute Konrad seinen Sohn Heinrich systematisch als Nachfolger auf. Bischof Brun von Augsburg und später Bischof Egilbert von Freising sind als Erzieher bezeugt. Sicher wirkte auch der Kapellan und Historiograph Wipo zeitweise bei der Erziehung mit.
    Am Hof des Augsburger Bischofs Brun erhielt Heinrich eine gute Bildung. Als Bruder Kaiser Heinrichs II. war er sicher die geeignete Person, um dem Thronfolger herrscherliche Traditionen und imperiales Gedankengut zu vermitteln. Anfang 1026 zog Konrad von Aachen über Trier nach Augsburg, wo sich das Heer für den Italienzug sammelte. Für den Zeitraum der Abwesenheit des Herrschers wurde Heinrich der „Vormundschaft“ (tutela) Bruns anvertraut. Bereits zu dieser Zeit regelte Konrad die Nachfolge. Mit Zustimmung der Fürsten bestimmte er seinen Sohn Heinrich im Falle seines Todes zum Nachfolger. Nach Konrads Rückkehr aus Italien übertrug er in Regensburg am 24. Juni 1027 das durch den Tod Heinrichs V. bereits seit Februar 1026 vakante Herzogtum Bayern seinem Sohn. Die Verleihung des Herzogtums an einen noch nicht zehnjährigen, nicht aus Bayern stammenden Königssohn war ohne Vorbild.[3] 1038, ein Jahr vor Konrads Tod, übernahm Heinrich auch das schwäbische Herzogtum.
    Bereits im Februar 1028 enthalten die Interventionen Heinrichs in den Diplomen seines Vaters den Zusatz „einziger Sohn“.[4] Die Übertragung der Königswürde folgte auf einem Hoftag in Aachen zum Osterfest 1028. Mit Zustimmung der Fürsten und dees ‚Volkes‘ wurde Heinrich zum König erhoben und von Erzbischof Pilgrim von Köln geweiht. Wenige Monate später zeigt die erste Kaiserbulle Konrads an einem Diplom vom 23. August 1028 für das Stift Gernrode auf dem Revers das Bild des Kaisersohnes mit der Umschrift Heinricus spes imperii (Heinrich, Hoffnung des Reiches). Heinrichs Hervorhebung auf der Bulle mit dem Hinweis auf das Imperium, dessen Krone er einst tragen werde, deutet die Vorstellung vom Mitkaisertum vorsichtig an.[5]
    Die von Konrad beabsichtigte feste Verankerung von Königsherrschaft und Kaisertum in seinem Haus ging noch weiter. Im Frühjahr 1028 ging eine Gesandtschaft an den Kaiserhof in Byzanz. In Anlehnung an ottonische Tradition suchte Konrad zunächst nach einer byzantinischen Kaisertochter für Heinrich. Erst nach dem Scheitern dieses Plans wurde Heinrich zu Pfingsten 1035 auf dem Bamberger Hoftag mit Gunhild, der Tochter des anglo-skandinavischen Königs Knut des Großen, verlobt. Ein Jahr später, wiederum zu Pfingsten, fand in Nimwegen die Hochzeit statt.
    Im Jahr 1027 traf Konrad mit dem kinderlosen König Rudolf von Burgund in der Nähe von Basel zusammen, um mit ihm die Übertragung des Königreichs Burgund nach Rudolfs Tod zu regeln. Möglicherweise wurde auch bestimmt, dass Heinrich im Falle des vvorzeitigen Todes seines Vaters in den Vertrag eintreten sollte.[6] Nach zwei groß angelegten Kriegszügen gegen seinen Widersacher Odo von der Champagne schloss Konrad in einem demonstrativen Krönungsakt am 1. August 1034 den Erwerb Burgunds abab. Damit begann die Zeit der „Trias der Reiche“ (tria regna), also der Zusammenfassung der Königsherrschaften in Deutschland, Italien und Burgund zum Imperium unter der Herrschaft des deutschen Königs und Kaisers. Im Herbst 1038 hielt Konrad III. in Solothurn Hof. Dabei übertrug er das Regnum Burgundiae an seinen Thronfolger. Der Huldigungsakt diente dabei vor allem zur Sicherung der Nachfolge des jungen Saliers in einem neu erworbenen Herrschaftsbereich.[7] Mit der Wahl, Huldigung und Akklamation durch die Burgunder konnten die Salier herausstellen, dass die Herrschaft auf dem Erbweg und nicht durch einen Gewaltakt an sie gelangt sei.[8] 1038 hielt sich Heinrich mit seinem Vater in Italien auf. Auf der Rückkehr starb Heinrichs erste Gemahlin Gunhild, die kurz zuvor die Tochter Beatrix geboren hatte.
    Obgleich Heinrich rechtmäßig König war, musste er sich mit der Praxis der Herrschaftsführung im Lauf der Zeit erst vertraut machen. Als erste selbstständige Handlung ist ein Friedensschluss mit den Ungarn aus dem Jahr 1031 überliefert. Dieser war die Konsequenz eines im Vorjahr gescheiterten Vorstoßes Konrads II. und brachte Gebietsverluste zwischen Fischa und Leitha mit sich. 1033 führte Heinrich erfolgreich einen militärischen Zug gegen Udalrich von Böhmen durch.
    Auch gegen den Willen des Vaters konnte er eine eigenständige Position behaupten. Als Konrad 1035 versuchte, Herzog Adalbero von Kärnten zu stürzen, verweigerte ihm Heinrich die Unterstützung. Erst als sich Konrad seinem Sohn unter Tränen zu Füßen geworfen und inständig darum gefleht hatte, dem Reich keine Schande zu bereiten, gab Heinrich seinen Widerstand auf. Heinrich rechtfertigte sich, indem er darauf verwies, er habe Adalbero einen Eid geschworen.[9]
    Als Konrad 1039 in Utrecht starb, bedeutete dies für Königtum und Reich keinerlei Gefahr. Der Machtübergang war der einzige ungefährdete Thronwechsel in der ottonisch-salischen Geschichte. Heinrich III. war von seinem Vater auf seine zukünftigen Aufgaben als König durch die Designation, die Erhebung zum Herzog von Bayern, die Königskrönung in Aachen, die Übertragung des Herzogtums Schwaben und den Erwerb Burgunds bestens auf die eigenständige Königsherrschaft vorbereitet worden. Den Leichnam seines Vaters geleiteten Heinrich und seine Mutter mit dem Hofgefolge nach Köln und von dort über Mainz und Worms nach Speyer. Nach Wipo zeigte er seine „demütigende Ehrerbietung“ dadurch, dass „er selbst an allen Kirchenportalen und zululetzt auch bei der Beisetzung des Vaters Leib auf seine Schultern hob“.[10] Der Seele seines Vaters ließ er durch Trauerfeiern und Memorialleistungen Unterstützung zukommen. Konrad wurde unter hohen Ehren im Speyerer Dom beigesetzt. Die Sorge uum das Seelenheil seines Vaters bewog Heinrich zu zahlreichen Schenkungen. Am 21. Mai 1044 machte Heinrich dem Utrechter Dom eine bedeutende Stiftung für das Seelenheil seines Vaters. Den Kanonikern des Aachener Marienstiftes machte Heinrich zur Auflage, den Todestag seines Vaters und den seiner 1038 verstorbenen Frau Gunhild mit Messfeiern und ausgedehnten Nachtoffizien jedes Jahr gebührend zu feiern.
    Königs- und Kaiserherrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Herrschaftsantritt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Der Regierungswechsel vollzog sich ohne Schwierigkeiten. Lediglich von Gozelo von Lothringen wird berichtet, dass er zunächst überlegt habe, die Huldigung zu verweigern. Seine Haltung führte jedoch zu keinen ernsthaften Konflikten. Obwohl Heinririch bereits Mitkönig war, wurden nach dem Tod seines Vaters die üblichen Formalakte vollzogen. So fand in Aachen eine Thronsetzung statt und auch von Huldigungen wird berichtet. Ein Umritt zur Herrschaftsgewinnung und -anerkennung wie noch unteter Heinrich II. und Konrad II. fand aber nicht statt. Allerdings hat Heinrich 1039/40 alle Reichsteile aufgesucht und Regierungshandlungen vorgenommen. Anders als am Beginn der Regierung seines Vaters 1024 gab es bei Heinrichs Herrschaftsantrititt keine Unruhen oder Opposition in Italien.[11] Der Konflikt zwischen Erzbischof Aribert von Mailand und seinem Vater Konrad wurde von Heinrich schnell beigelegt, nachdem sich Aribert 1040 auf einem Hoftag in Ingelheim unterworfen und dem König gehuldigt hatte.
    Nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Gunhild dauerte es fünf Jahre, bis sich Heinrich entschloss, eine neue Ehe einzugehen. Vergeblich blieb das Angebot des Großfürsten Jaroslaw I. von Kiew, ihm seine Tochter als Gemahlin zu geben. Im Sommer 10443 warb Heinrich um Agnes von Poitou, eine Tochter Herzog Wilhelms V. von Aquitanien. Die Werbung wurde erfolgreich von Bischof Bruno von Würzburg vorgetragen. Auf die Verlobung im burgundischen Besançon erfolgte in Mainz die Krönung zur Königin. Ende November 1043 fand in Ingelheim die feierliche Vermählung statt. Streng kirchlich gesinnte Kreise brachten Bedenken gegen diese Ehe vor, denn die Brautleute waren als Nachkommen Heinrichs I. nach kanonischem Recht zu nahe miteinander verwandt. Diese Eheverbindung sollte einer weiteren Sicherung der deutschen Herrschaft in Burgund dienen, denn der Großvater der Braut war jener Graf Otto Wilhelm gewesen, der zu Zeiten Heinrichs II. das Vermächtnis Rudolfs III. von Burgund am meisten bekämpft hatte.[12]
    Konflikte mit Böhmen und Ungarn
    In seinen Anfangsjahren war Heinrich zunächst an der Aufrechterhaltung der Hegemonialstellung im Osten Europas interessiert. Veranlassung zum Eingreifen in Böhmen gab Břetislav I., der versuchte, seinen Herrschaftsbereich nach Norden hin auszudehnen. 1039 fiel er in Polen ein, eroberte und zerstörte Krakau und zog mit seinen Truppen in Gnesen ein. Die Reliquien des heiligen Adalbert ließ Břetislav nach Prag überführen, um seinen Anspruch auf das Erbe Bolesław Chrobrys zu untermauern. DDa Polen unter deutscher Lehnshoheit stand, bedeutete dies einen Angriff auf den römisch-deutschen Herrscher. Im Oktober 1039 bereitete Heinrich daher unter Führung Ekkehards II. von Meißen einen Feldzug vor. Břetislav lenkte ein, versprach, sicch Heinrichs Forderungen zu beugen, und stellte seinen Sohn Spytihněv als Geisel. Der Böhme kam im Lauf des folgenden Jahres seinen Verpflichtungen allerdings nicht nach, sondern rüstete zur Verteidigung und versicherte sich der Unterstützung der Ungarn. Im August unternahm Heinrich daher einen Feldzug gegen Böhmen, erlitt dabei jedoch eine schwere Niederlage. Die meisten Krieger des Aufgebots fanden den Tod, die Fuldaer Totenannalen nennen zahlreiche Einzelschicksale. Ein Verhandlungsangebot im folgenden Jahr wurde von Heinrich dennoch mit der Forderung nach bedingungsloser Unterwerfung beantwortet. Die Kämpfe wurden im August 1041 wieder aufgenommen. Böhmen wurde dieses Mal von Westen und Norden angegriffen. Im September 1041 vereinigten sich die Heere vor Prag. Zur Schlacht kam es nicht, denn Břetislav sah sich nun auf sich alleine gestellt. Sein Bundesgenosse Peter von Ungarn war in der Zwischenzeit gestürzt worden. Um weitere Verwüstungen seines Landes zu verhindern, blieb Břetislav nur die Unterwerfung. Im Oktober 1041 erschien er auf dem Hoftag zu Regensburg, überbrachte reiche Geschenke und zahlte den schuldig gebliebenen Tribut. Auf Bitten seines Schwagers, des Markgrafen Otto von Schweinfurt, wurde er daraufhin wieder mit dem Herzogtum Böhmen belehnt. Seine polnischen Eroberungen musste er abtreten und die deutsche Lehnsoberhoheit anerkennen, Schlesien aber durfte er behalten.
    Die ältere Forschung betrachtete die Auseinandersetzungen mit Böhmen als Ausgangspunkt für eine straffere Organisation der Grenzlande. Heinrich soll sich dabei als vorausschauender Gründer von Marken ausgezeichnet haben, mit deren Hilfe die Grenzen planmäßig gesichert werden sollten. So wurden die Marken Cham, Nabburg, eine böhmische Mark und eine sogenannte Neumark, die sich im Südosten gegen Ungarn gerichtet haben soll, seiner „staatsschöpferischen“ Initiative zugeschrieben. Diese Einschätzung wurde von Friedrich Prinz allerdings bezweifelt.[13] Die Herrschaftskonzeption habe gerade in den Grenzräumen des Reiches zu höchst gefährlichen Situationen geführt, unnötige Feindschaften hervorgerufen und bereits bestehende verschärft.[14]
    Im Verlauf der militärischen Aktionen gegen Böhmen rückte auch Ungarn in Heinrichs Blickfeld. Nach dem frühen Tod seines Sohnes Heinrich hatte Stephan I. seinen Neffen Peter, den Sohn seiner Schwester und des venezianischen Dogen Ottone Orseolo, adoptiert und zum Thronfolger bestimmt. Ein Umsturz führte jedoch Sámuel Aba, einen Schwager Stephans, an die Macht; die Hintergründe sind nicht zu erhellen. Peter, der noch 1039/40 auf der Seite Břetislavs gestanden und damit zu den Gegnern HHeinrichs gezählt hatte, fand sich 1041 auf dem Regensburger Hoftag als Flüchtling ein. Sámuel Aba fiel im Frühjahr 1041 in Kärnten und die bayerische Ostmark ein. Dies provozierte Heinrichs Gegenreaktionen, die zum Rückgewinn der im Frieden von 1031 an Stephan abgetretenen Gebiete zwischen Fischa, Leitha und March führten. Am 5. Juli 1044 schlug der König die zahlenmäßig überlegenen Ungarn in der Schlacht von Menfö an der Raab. Nach der Schlacht warf sich Heinrich barfuß und in ein Büßergewand gehüllt vor einer Kreuzesreliquie zu Boden und forderte sein ganzes Heer auf, dasselbe zu tun.[15] Wenig später zog er barfuß durch Regensburg und dankte Gott für seine Hilfe im Kampf. Die Kirchen der Stadt wurden mit Schenkungen bedacht. Peter wurde in Stuhlweißenburg erneut inthronisiert und erkannte die Lehnsoberhoheit des Reiches an. Sámuel Aba wurde nach seiner Gefangennahme als Hochverräter hingerichtet.
    Langfristig stabilisiert werden konnten die Verhältnisse in Ungarn damit jedoch nicht. Als Heinrich seinen Romzug antrat, war Peter bereits durch den aus der Verbannung heimgekehrten Andreas, einen Neffen Stephans I., gestürzt worden. Andreas bebemühte sich um eine Normalisierung der Beziehungen zum Reich, um seine Herrschaft zu konsolidieren. Nach dem Bericht Hermanns von der Reichenau bot er dem Kaiser Unterwerfung, jährlichen Tribut und ergebenen Dienst an, „wenn er ihm erlaube, sein Reich zu behalten“. Heinrichs vorrangiges Ziel war es jedoch, Andreas zu bezwingen, um seinen Schützling Peter zu rächen. Zwei Feldzüge, die er in den Jahren 1051 und 1052 unternahm, blieben erfolglos. 1052 vermittelte Papst Leo IX. einen Frieden. Dieser erwies sich als nachteilig für das Reich, als Beeinträchtigung des honor regni, wie die Annales Altahenses kritisch bemerkten.[16] Heinrich war am Ende seiner Herrschaft weit entfernt davon, Ungarn, Böhmen und Polen in lehnsrechtlicher Abhängigkeit zu halten.[17] Selbst seiner böhmischen Vasallen konnte er sich nicht mehr sicher sein, da der 1055 erhobene Herzog Spytihněv II. engere Beziehungen zu Ungarn knüpfte.

    Thronfolgeregelung und früher Tod
    Aus seiner ersten Ehe mit Gunhild hatte Heinrich eine Tochter namens Beatrix. Seiner zweiten Ehe entstammten die drei Töchter Adelheid (1045), Gisela (1047) und Mathilde (1048). In vorbildlicher Weise kümmerte sich das Paar um die Pflege der salischen Memoria in den sächsischen Damenstiften. Beatrix wurde mit sieben Jahren 1044/45 Vorsteherin der Stifte Quedlinburg und Gandersheim. Auch Adelheid wurde früh zur Erziehung an den Quedlinburger Konvent gegeben und leitete später mehr als 30 Jahre lang Gandersheim und Quedlinburg als Äbtissin.
    1047 forderte Erzbischof Hermann von Köln dazu auf, für die Geburt eines Kaisersohnes zu beten. Am 11. November 1050 kam nach siebenjähriger Ehe der lang ersehnte präsumptive Thronfolger zur Welt. Seine Geburt wurde mit dem Stoßseufzer endlich begrüßt.[89] Die Eltern wählten den Namen des Großvaters Konrad für den Sohn. Noch am Weihnachtsfest 1050 ließ der kaiserliche Vater die anwesenden Großen dem noch ungetauften Sohn die Treue schwören. Am Osterfest (31. März 1051) vollzog Erzbischof Hermann in Köln die Taufe. Der Reformabt Hugo von Cluny übernahm die Patenschaft und plädierte für die Umbenennung des Kindes in Heinrich. Die Wahl Hugos als Taufpate des Thronfolgers dokumentiert die enge Anbindung des salischen Herrscherhauses an die religiösen Strömungen dieser Zeit.[90] Als der Kaiser seinen dreijährigen Sohn im Jahr 1053 in der Königspfalz Trebur (südlich von Mainz auf der rechten Seite des Rheins) zum Nachfolger im Königsamt wählen ließ, brachten die Wähler eiinen in der Geschichte der Königswahl noch nie dagewesenen Vorbehalt zum Ausdruck. Sie wollten dem neuen König nur folgen, wenn er ein gerechter Herrscher werde (si rector iustus futurus esset).[91] Ein Jahr später wurde das Kind am 17. Juli 1054 in Aachen von Erzbischof Hermann von Köln zum König gekrönt und geweiht. Wenig später wurde auch die Versorgung des 1052 geborenen zweiten Sohnes Konrad geregelt: Ihm wurde das Herzogtum Bayern übertragen. Der Zweitgeborene war wohl als „Personalreserve“ für die nicht mehr anzufechtende Nachfolge des Erstgeborenen gedacht.[92] Wohl im Sommer 1054 brachte Agnes mit Judith noch eine Tochter zur Welt. Nachdem der zweite Sohn Konrad bereits am 10. April 1055 gestorben war, übertrug Heinrich 1055 privato iure[93] seiner Gemahlin auf unbestimmte Zeit das bayerische Herzogtum, ohne auf das Wahlrecht der Großen Rücksicht zu nehmen.
    Heinrich III. leitete auch die spätere Heirat seines Nachfolgers noch verbindlich in die Wege. Am Weihnachtsfest 1055 wurde der Thronfolger in Zürich mit Bertha aus dem Hause der Markgrafen von Turin verlobt. Die Ehe diente dem Ziel, das Turiner Markgrafenhaus gegen das mit Heinrich verfeindete lothringisch-tuszische Herzogs- und Markgrafenhaus zu stärken und an das salische Kaiserhaus zu binden.[94]
    Heinrich starb unerwartet am 5. Oktober 1056 mit 39 Jahren nach einer kurzen, schweren Krankheit in der Königspfalz Bodfeld am Harz, wo er sich zur Jagd aufgehalten hatte. Auf dem Totenbett sorgte er ein letztes Mal dafür, dass die Großen durcch eine erneute Wahl des Sohnes dessen Thronfolge bestätigten. Laut den Niederaltaicher Annalen habe das Reich Ruhe und Frieden genossen, „als Gott den von ihm begnadeten Kaiser aus Zorn über unsere Sünden mit der schweren Krankheit belegte“.[95] Die inneren Organe bestattete man in der Pfalzkirche St. Simon und Judas in Goslar. Der Leichnam wurde nach Speyer überführt und am 28. Oktober 1056 an der Seite des Vaters beigesetzt. Beide Kirchen waren von Heinrich mit besonderer Fürsorge bedacht worden, insbesondere in Speyer pflegte man in der folgenden Zeit sein Andenken. In einem Nekrolog (Necrologium Benedictoburanum) werden seine wichtigsten Schenkungen für die Speyerer Kirche vermerkt.[96] Bei Gottfried von Viterbo ist Heinrich das erste Mal mit dem Beinamen niger (der Schwarze) verzeichnet. Im 19. Jahrhundert verschwand der Beiname allmählich.[97] Die Regierungsgeschäfte für Heinrichs gleichnamigen Sohn führte zunächst seine Mutter Agnes von Poitou weiter. Doch geriet ihre Herrschaft immer mehr in die Kritik vor allem reformorientierter Geistlicher wie des Erzbischofs Anno von Köln.


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    Heinrich heiratete Gräfin Agnes von Poitou am 21 Nov 1043. Agnes (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse und Gräfin Agnes von Burgund) wurde geboren in cir 1025; gestorben am 13 Dez 1077. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 45.  Gräfin Agnes von PoitouGräfin Agnes von Poitou wurde geboren in cir 1025 (Tochter von Herzog Wilhelm V. von Poitou (Ramnulfiden), der Grosse und Gräfin Agnes von Burgund); gestorben am 13 Dez 1077.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Poitou

    Agnes von Poitou oder Kaiserin Agnes (* um 1025; † 14. Dezember 1077 in Rom) war nach dem Tod ihres Mannes Kaiser Heinrich III. während der Minderjährigkeit ihres Sohnes Heinrich IV. von 1056 bis 1061 Regentin des römisch-deutschen Reiches. 1061 zog sie sich nach einem von ihr mitverschuldeten Papstschisma aus der Regierungsverantwortung zurück, sicherte aber weiterhin die Thronansprüche ihres Sohnes.

    Agnes’ Ehe mit Heinrich III.
    Agnes von Poitou, Tochter Herzog Wilhelms von Aquitanien und Poitou und seiner Frau Agnes von Burgund, wurde im Jahre 1043 in Mainz zur deutschen Königin gekrönt und am 21. November des gleichen Jahres in Ingelheim mit Heinrich III. vermählt. Die Kaiserkrönung beider fand am 25. Dezember 1046 in Rom statt. Heinrich hatte Agnes zu seiner Gemahlin erwählt, nachdem seine erste Frau Gunhild der Malaria zum Opfer gefallen war. Die Vermählung mit Agnes hatte für ihn hauptsächlich machtpolitiische Vorteile. So verstärkte die Verbindung mit einem der mächtigsten französischen Fürstenhäuser den Druck auf das französische Königshaus und war geeignet, Heinrichs Position in Burgund zu verbessern, da Agnes’ Familie dort reich begütert war. Agnes war eine gebildete und von tiefer Frömmigkeit erfüllte junge Frau. Die Abtei Cluny war eine Gründung ihrer Familie und dessen Abt Hugo wurde später Taufpate Heinrichs IV. und enger Vertrauter der kaiserlichen Familie.
    Höfische Lebensfreude und Überfluss widerstrebte dem jungen Königspaar aufgrund seines religiösen Pflichtbewusstseins. So durften Spielleute und Gaukler ihre Künste bei der Hochzeitsfeier des Königspaares nicht wie sonst üblich zeigen. Heinrichch, der sich für den in Frankreich entstandenen Friedensgedanken der treuga dei (Waffenruhe Gottes) begeisterte, versuchte Faustrecht und Privatrache zu unterbinden. Agnes bestärkte ihn in der sakralen Herrschaftsauffassung seines Königsamtes und unterstützte und inspirierte ihn in Bezug auf seine kirchenreformatorischen Ideen. Dennoch hatte Agnes zu Lebzeiten Heinrichs keine Gelegenheit, selbst politisch aktiv zu werden. Ihre Aufgaben waren eher repräsentativer Natur, sie war vorrangig Gattin und Mutter. Unter ihren sechs Kindern war neben dem späteren Kaiser Heinrich IV. auch die Königin Judith von Ungarn.
    • Adelheid (1045–1096), Äbtissin von Gandersheim und Quedlinburg, begraben in der Stiftskirche in Quedlinburg;
    • Gisela (1047–1053);
    • Mathilde (1048–1060), heiratete 1059 Rudolf von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, 1077 deutscher Gegenkönig;
    • Heinrich IV. (1050–1106), ab 1056 König, 1084–1106 Kaiser des römisch-deutschen Reiches;
    • Konrad (1052–1055), Herzog von Bayern;
    • Judith (1054–1092/1096), verheiratet zuerst mit Salomon († 1087), König von Ungarn (Arpaden) (seit 1063), danach ab 1089 mit Władysław I. Herman, († 1102) Herzog von Polen.

    Regentschaftsübernahme nach dem Tod Heinrichs III.
    Nach dem Tod Heinrichs III. am 5. Oktober 1056 übernahm Agnes die Regentschaft für den unmündigen, jedoch bereits zum König gekrönten Heinrich IV. Am Anfang ihrer Regentschaft führte Agnes die Politik ihres Mannes mit Hilfe von Hugo von Cluny, dem Taufpaten ihres Sohnes, und vor allem Papst Viktor II. fort. Letzterer, als Bischof von Eichstätt auch Reichsverwalter, tat alles in seiner Macht stehende, um das salische Imperium zu stützen. Die Kaiserin stand wie Heinrich III. auf der Seite der cluniazensischen Kirchenreformer und übte eine Politik des Ausgleichs und der Friedenserhaltung aus. Viktor II., von Heinrich III. zum Papst bestimmt, vermittelte zwischen Krone, weltlichem Adel und Episkopat. Die Regentschaft der Kaiserin, einer politisch unerfahrenen Frau, wurde akzeptiert.
    Agnes ging bald daran, Adlige an sich zu binden, indem sie diese mit Herzogtümern belehnte. Dies führte allerdings zum Verzicht auf direkte Herrschaftsrechte. Schon Weihnachten 1056 verlieh sie das Herzogtum Kärnten, das ein Jahr ohne Herzog gebeblieben war, an den Ezzonen Konrad III. von Kärnten. Im Jahre 1057 wurde Rudolf von Rheinfelden mit Schwaben belehnt und sollte auch Burgund verwalten. Frutolf von Michelsberg, ein zeitgenössischer Chronist, berichtet in seiner Weltchronik, dass Rudolf von Rheinfelden die Belehnung mit Schwaben möglicherweise durch die Entführung der erst 12-jährigen Kaisertochter Mathilde, die er zwei Jahre später heiratete, erpresste.[1] Berthold von Zähringen, der Anspruch auf das freigewordene Herzogtum erhoben hatte, fühlte sich zurückgesetzt und wurde daraufhin, nach dem baldigen Tod des Herzogs Konrad im Jahre 1061, mit Kärnten belehnt. Mathilde als Unterpfand wog mehr als die noch von Heinrich III. verliehene Anwartschaft auf Schwaben, die Berthold von Zähringen durch einen Ring des Kaisers untermauern konnte. Außenpolitische Schwierigkeiten, wie die Auseinandersetzung mit den Ungarn, zwangen die Kaiserin 1061, das letzte dem Königshaus direkt unterstellte und wichtige Herzogtum Bayern aus der Hand zu geben. Sie setzte den kriegserfahrenen sächsischen Grafen Otto von Northeim als Herzog ein. Er war nun für die Verteidigung des südöstlichen Teils des Reiches verantwortlich. Die östlichen Nachbarn, vor allem die Ungarn, stellten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Reich dar. Agnes war zwar Regentin, konnte jedoch als Frau keine Feldzüge selbst führen. Daher brauchte sie starke Herzöge an ihrer Seite, wie etwa Otto von Northeim und Rudolf von Rheinfelden.
    Agnes wird von der älteren Forschung (Meier-Knonau, Giesebrecht und Buhlst-Thiele) immer wieder vorgehalten, durch die Vergabe der genannten Herzogtümer den Niedergang der salischen Zentralgewalt beschleunigt und die Machtbasis des Königtums gemindert zu haben. Dass gerade diese von Agnes belehnten Herzöge später zu den ärgsten Gegenspielern ihres Sohnes Heinrich IV. werden sollten, kann ihr jedoch nicht vorgeworfen werden. Sicher hätte Agnes verhindern können, den Zähringern, Rheinfeldern und Northeimern eine starke Machtbasis zu schaffen, dennoch war die Erhebung dreier Männer aus jungen Dynastien zu diesem Zeitpunkt ein geringes, kalkulierbares Übel. Otto von Northeim agierte zu diesem Zeitpunkt durchaus im Sinne des salisschen Hauses. Er schützte das Reich, wie von Agnes angestrebt, wirksam gegen Bedrohungen von außen und erreichte einen Ausgleich mit den Ungarn, indem er den Arpaden Salomon als deren König durchsetzte, was selbst Heinrich III. zu Lebzeiten nicht gelungen war. Diese Beziehung wurde 1063 durch die Heirat des Salomon mit der Kaisertochter Judith gefestigt.
    Das Reich war vorerst nach innen und außen gesichert. Agnes wurde respektiert. Die Zugeständnisse, die ihr gemacht wurden, waren recht groß. So wurde ihr per Eid zugesichert, im Falle einer Thronvakanz, also dem vorzeitigen Tod Heinrichs IV. (sein jüngerer Bruder Konrad war bereits im Jahr 1055 verstorben) eine Designation vornehmen zu können. Demnach hätte sie die Möglichkeit gehabt, einen bindenden Wahlvorschlag zu tätigen.
    Diese Eidesverpflichtung zeigt, dass Agnes von allen Parteien im Reich als legitime Herrscherin angesehen wurde. Ohne ihre Zustimmung wäre von Seiten der Fürsten kein neuer König erhoben worden. Die Ernsthaftigkeit eines solchen Eides wird durch die Skrupel der Fürsten bei der Wahl des Gegenkönigs zu Heinrich IV. im Jahre 1076 noch einmal deutlich.

    Der Papstwahlkonflikt
    Einen Wendepunkt für die Regentin stellte der Tod Papst Viktors II., ihres Beraters und Freundes, im Jahre 1057 dar. Die Ära der kaisertreuen Päpste ging zu Ende, das deutsche Kaiserhaus geriet zunehmend zwischen die Fronten der an der Papstwahl interessierten Parteien. In Kirchenkreisen standen sich Reformgegner und -befürworter gegenüber, der römische Stadtadel sah eine erneute Chance auf Einflussnahme, und die Normannen stärkten ihre Position, indem sie sich zu Tributzahlungen an den Papst, zur Verteidigung des römischen Bischofssitzes sowie zur Gewährleistung freier Papstwahlen verpflichteten.
    Papst Nikolaus II. legte schließlich auf einer Lateransynode an Ostern 1059 per Dekret zukünftige Papstwahlen in die Hände der Kardinäle. Dieses Dekret richtete sich sowohl gegen das Kaisertum als auch gegen die römische Aristokratie. Das Verhältnis zum deutschen Hof war durch diese Ereignisse stark getrübt worden.
    Nach Nikolaus II. Tod am 19. Juli 1061 wählten die Kardinäle aus ihrem neuen Selbstverständnis heraus am 30. September 1061 den der Reformpartei angehörenden Bischof Anselm von Lucca als Alexander II. zum Papst. Agnes verweigerte ihm die Anerkennung und stellte ihm ihren eigenen Kandidaten, Bischof Cadalus von Parma, entgegen, der als Honorius II. ebenfalls zum Papst ernannt und am 28. Oktober 1061 in Basel inthronisiert wurde. So eskalierte die Situation und mündete in ein Schisma, das erst am 31. Mai 1064 auf der Synode von Mantua mit der dortigen Entthronisation von Honorius beseitigt werden sollte.
    Nach den Vorgängen in Basel ist ein Bruch in der Regentschaft der Kaiserin zu erkennen. Der deutsche Hof hatte sich zum Gegner des Reformpapsttums entwickelt, und die Kaiserin trug eine Mitschuld daran, dass die Kirche sich gespalten hatte. Die Tatsache, dass Honorius II. sich in Rom nicht zu behaupten vermochte und schließlich in sein Bistum Parma zurückkehren musste, versetzte Agnes einen politischen Schlag. Erstmals hatte sich ein vom deutschen Hof ernannter Papst nicht durchsetzen können. Das Reformpapsttum hatte sich vom Reich emanzipiert und agierte gegen dessen Interessen.

    Die Schleiernahme
    Die ungewollte Unterstützung der Reformgegner versah die Kaiserin zeitlebens mit Schuldgefühlen und persönlichem Unbehagen. Agnes scheint keine andere Möglichkeit gesehen zu haben, als sich selbst aus der Politik zurückzuziehen, um anderen die Möglichkeit zu geben, eine von ihren Entscheidungen unbelastete Neuordnung der Papstfrage vorzunehmen. In unmittelbarem Anschluss an den Papstwahlkonflikt soll daher laut Mechthild Black-Veldtrup die Schleiernahme Agnes' in Speyer durch Bischof Einhard II. stattgefunden haben, wahrscheinlich am 21. November 1061. Der Chronist Berthold von Reichenau beschreibt dies folgendermaßen: „Um diese Zeit weihte die Kaiserin Agnes im heiligen Schleier Christus ihr Leben, nachdem sie die königlichen Gewänder abgelegt hatte.“[2]
    Dies brachte einen Rückzug aus der aktiven Politik mit sich. Als Konsequenz setzte Agnes ihren Vertrauten Bischof Heinrich von Augsburg als „Subregenten“[3] ein. Der Rückzug Agnes darf demnach nicht als Regierungsmüdigkeit oder Schwäche gesehen, sondern muss im Kontext als Konsequenz ihrer Fehleinschätzungen in Bezug auf ihre Rompolitik verstanden werden und als Ausdruck der Übernahme der persönlichen Verantwortung für die Papstwahlkrise gesehen werden.

    Der Staatsstreich von Kaiserswerth
    Der von Agnes eingesetzte „Subregent“ Heinrich von Augsburg wurde von einer Mehrheit der Fürsten nicht akzeptiert. Ihm wurde eine „ungeschickte und anmaßende Art, die Regierungsgeschäfte wahrzunehmen“[4] vorgeworfen. Die Kaiserin selbst konnte zudem bald „dem Verdacht unzüchtiger Liebe [mit Heinrich von Augsburg] nicht entgehen, denn allgemein ging das Gerücht, ein so vertrauliches Verhältnis sei nicht ohne unsittlichen Verkehr erwachsen“ so Lampert von Hersfeld in seinen Annalen.[5]
    Des Weiteren vertraute sie immer mehr den unfreien königlichen Dienstleuten, den Ministerialen. So beauftragte sie den Ministerialen Kuno mit der Erziehung ihres Sohnes. Dass der junge Heinrich IV. von Unfreien, von „Menschen ohne Herkunft“ erzogen wurde, erschien Adel und Klerus in höchstem Maße bedenklich.
    Einige Fürsten begannen daraufhin, ihre eigenen Interessen zu verfolgen. So fand sich Anfang April 1062 eine Gruppe geistlicher und weltlicher Fürsten unter der Führung des Erzbischofs Anno von Köln zusammen und entführte den jungen König Heinrich IV. in Kaiserswerth: Dieses Ereignis ging als Staatsstreich von Kaiserswerth in die Geschichtsbücher ein.
    Die Motive für die Tat sind nach wie vor nicht hinreichend erschlossen, insbesondere, da die Quellenlage zu diesem Ereignis äußerst widersprüchlich ist. Die Meinung der zeitgenössischen Berichterstatter ist gespalten. So scheint Lamperts Berichthterstattung noch verhältnismäßig objektiv, wenn er schreibt, dass die Entführer und vor allem Anno danach trachteten, „den Sohn dem Einfluss seiner Mutter zu entziehen, und die Verwaltung des Reiches in die Hände zu bekommen.“ Lampert wagt keine Spekulationen über die Beweggründe der Verschwörer. Er führt zwar die Möglichkeit an, Anno habe „aus politischem Ehrgeiz gehandelt“, räumt aber ein, dass er auch zum Wohl des Reichs gehandelt haben könnte.[6]
    Das Urteil der Vita Heinrici ist jedoch eindeutig subjektiv und wird verständlicher, wenn man davon ausgeht, dass der unbekannte Autor dem Königshaus sehr nahegestanden haben muss. Hier wird als Motiv für die Tat vor allem die Angst vor Agnes’ „Reife, Weisheit und strengen Sitten“[7] genannt. Der offizielle Grund sei gewesen, dass es sich nicht gehöre, dass das Reich von einer Frau regiert würde. Dem widerspricht der Autor aber entschieden. Es wird hier sogar behauptet, man habe den jungen König nur entführt, um ungestört die eigene Macht ausbauen zu können.
    Bruno gibt mehr oder weniger Heinrich selbst die Schuld an seiner eigenen Entführung: Der junge Heinrich habe „aufgebläht von königlichem Hochmut kaum mehr auf die mütterlichen Ermahnungen“ gehört. Der „ehrwürdige“ Anno habe ihn nach der Entführung „mit aller Sorgfalt“ erziehen lassen.[8] Bruno spricht damit Agnes nicht nur jegliches Durchsetzungsvermögen ab (ob nur, um für die richtige Erziehung des jungen Königs Sorge zu tragen, oder auch für die Regentschaft, sei dahingestellt), sondern lobt vor allem Anno für seine Politik. Die Kritik an Heinrich IV. selbst ist dadurch zu erklären, dass Bruno mit Heinrichs späterer, eigener Politik nicht konform ging und hier schon negative Charakterzüge Heinrichs in früher Jugend förmlich herbeischreibt. Dass er politisch nicht auf Seiten Agnes stand, ist offensichtlich.
    Obwohl die Quellen augenscheinlich nichts Verlässliches über die Motivlage der Entführer berichten, geht die Forschung heute davon aus, dass sowohl das Streben nach Machtgewinn, insbesondere bei Anno von Köln, als auch die Sorge um die Verwahrlosung und um die Erziehung Heinrichs IV. ausschlaggebend für die Tat waren.
    Erzbischof Anno von Köln, Erzbischof Siegfried I. von Mainz und, etwas später, auch Erzbischof Adalbert von Bremen teilten sich nun die Regierungsverantwortung. Auch wenn der junge König auf dem Thron saß, lenkten von diesem Zeitpunkt an die Erzbischöfe die Geschicke des Reiches.
    Agnes hielt sich jedoch weiter im Umfeld des Hofes auf. Tilman Struve wies nach, dass sie erst knapp drei Jahre nach Kaiserswerth ihre Romreise[9] und somit ihren Rückzug aus dem weltlichen Leben antrat. Diese Verzögerung sei aus politischen Motiven geschehen, um die Thronansprüche ihres minderjährigen Sohnes aufrechtzuerhalten. So konnte Struve die Darstellung der sich ängstlich zurückziehenden Kaiserin widerlegen.

    Agnes’ Vorgehen nach Kaiserswerth
    Dass die Forschung lange Zeit angenommen hat, Kaiserin Agnes habe sich unmittelbar nach Kaiserswerth in ein religiöses Leben zurückgezogen, ist nicht verwunderlich, ist dies doch von vielen zeitgenössischen Berichterstattern nicht anders überliefert. So berichtet Frutolf von Michelsberg in seiner Chronik schon zu 1056, in einem die Ereignisse zusammenfassenden Überblick, dass sich die Kaiserin direkt nach dem Raub in das Kloster Fruttuaria begeben habe und später in Rom gestorben sei.[10]
    Diese Meinung scheint inzwischen revidiert. Tillmann Struve hat belegt, dass Agnes ihre Romreise, gleichbedeutend mit ihrem Rückzug aus dem weltlichen Leben, nicht im Jahre 1062/63 antrat, sondern erst im Jahre 1065, also drei Jahre nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth. Struve bedient sich für seine Datierung vor allem der Berichte des Petrus Damiani, eines späten Vertrauten Agnes’, der über ihre Ankunft in Rom schreibt.
    Da Damiani keine genaue Datierung anführt, vergleicht Struve alle bekannten Quellen und kann so feststellen, zu welchem Zeitpunkt sich sowohl Petrus Damiani als auch Kaiserin Agnes in Rom aufhielten. Weiterhin vergleicht Struve Mondfinsternisse, die in Damianis Bericht in Zusammenhang mit Kaiser Heinrichs III. und Papst Viktors II. Tod gebracht werden und eine totale Finsternis, die laut Damiani in Zusammenhang mit dem Cadalus-Schisma stehen soll, mit wissenschaftlichen Mondfinsternisdatierungen für die damalige Zeit. Struve kommt so zu seinem Schluss, dass die Romreise der Kaiserin erst im Mai oder November des Jahres 1065 erfolgt sein kann. Zwar hat Agnes unmittelbar nach Kaiserswerth einen Brief an den Abt des Klosters FrFruttuaria verfasst, worin sie um Aufnahme in die Klostergemeinschaft bittet, doch berichtet Lampert von Hersfeld deckungsgleich, dass Agnes von ihren Beratern überzeugt worden ist, vorerst im Reich zu verweilen: „Und nicht lange danach entschloß sie sich, der Welt zu entsagen, [...] und sie wäre sogleich Hals über Kopf zur Ausführung ihres Vorhabens geschritten, hätten nicht ihre Freunde den ungestümen Drang ihres Herzens durch überlegtere Pläne gedämpft“.[11]
    Politisch gesehen war Agnes’ Verbleib im Reich, trotz des Verlustes der Regentschaft, weiterhin erforderlich, galt sie doch bis zur Volljährigkeit Heinrichs IV. als Leiterin des salischen Hauses. Nur durch ihren Verbleib im Reich konnte sie füür ihren Sohn die Herrschaftsansprüche auf das Reich erhalten. Vor diesem Hintergrund erhält Lamperts Bericht, Agnes hätte auf Drängen ihrer Ratgeber ihren Entschluss ins Kloster zu gehen wieder aufgegeben, einen konkreten rechtlichen Hintergrunund und gewinnt somit an Glaubwürdigkeit. Erst als Heinrich IV. am 29. März des Jahres 1065 durch die zeremonielle Schwertleite mündig wurde, konnte Agnes ihren lange gehegten Wunsch nach einem geistlichen Lebensabend nachgeben. Nachdem sie ihren politischen Pflichten noch bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes nachgekommen war und sie seine Nachfolge letztlich gesichert hatte, setzte sie ihren Entschluss, dem Reformpapsttum zu dienen, dem sie durch Honorius’ Papstwahl und gegen ihre eigene religiöse Überzeugung geschadet hatte, in die Tat um – eine bewusste Entscheidung für die Kirchenreformer.

    Die letzten Jahre in Italien
    „Die Kaiserin Agnes [...] verzichtete aus Buße und um Christi willen auf die Lenkung des Reiches; sie begab sich nach Rom, wo sie in bewundernswerter Demut der Buße angemessenen Werken oblag“[12] so beschreibt der Chronist Frutolf von Michelsberg Agnes Fortgang aus dem Reich als bewusste, selbst gewählte Entscheidung.
    Agnes hielt sich nach 1065 überwiegend in Italien auf, wo sie derart konsequent die kirchliche Reformbewegung unterstützte, dass sie als Beraterin Papst Alexanders II. und vor allem Papst Gregors VII. nun wiederum zumindest teilweise den Interesssen ihres Sohnes Heinrich IV. entgegenwirkte. Auch die Förderung der Reformbewegung in den Klöstern lag ihr am Herzen. Gesichert ist ein längerer Aufenthalt im Kloster Fruttuaria, der allerdings nicht genau datiert werden kann. Ebenso wurden didie Klöster Monte Cassino und Subiaco von ihr unterstützt. Auf diese Weise setzte sie sich mit all ihren Mitteln für die Reformbewegung ein, um so den durch das Schisma von 1061 verursachten Schaden wiedergutzumachen und für sich selbst Vergebung zu bekommen.
    Am 14. Dezember 1077 verstarb Agnes in Rom. Am 6. Januar 1078 wurde sie in der Petronella-Rotunde des Petersdoms bestattet, „so dicht an der Stätte, die als Petrusgrab verehrt wird, wie für einen Laien irgend möglich“.[13] Laut ihrer Grabinschrift sollen „in ihrem Leben allein [...] gute Werke und die Liebe zu Petrus und seinen Nachfolgern im Vordergrund gestanden haben“.[14]

    Forschungsgeschichte
    Die Person der Agnes von Poitou wird in der historischen Forschung kontrovers gesehen. Nicht nur die Tatsache, dass sie als Frau eines der größten Reiche der damaligen Zeit mehrere Jahre lang regierte, vor allem der Zeitpunkt ihrer Regentschaft, eine Zeit kirchlicher Reformen und der Emanzipation des Papsttums vom deutschen Königtum, spielen hierbei eine Rolle.
    Die ältere Forschung zeichnete lange Zeit das Bild der versagenden Regentin, deren Schwächen nicht zuletzt ihre religiösen Überzeugungen seien, die es ihr nicht möglich machten, die Regierungsgeschäfte zu führen und das Reformpapsttum in die Schranken zu weisen. Nach Karl Ludwig Hampe sah sich „Agnes als Regentin vor eine ihre Kraft weit übersteigende Aufgabe gestellt. Ängstlich und unsicher, ohne politisches Urteil, persönlichen Antrieben folgend, voll kirchlicher Ergebenheit, ein schhwaches Weib [..]“ [15] Marie Luise Bulst-Thiele schlussfolgerte, dass sich „die Verwurzelung der Kaiserin im Religiösen letztlich als Schwäche dargestellt“[16] hat. Wilhelm von Giesebrecht beschreibt Agnes gar als unentschlossene Natur und ihren Charakter als ängstlich. In seiner Geschichte des deutschen Kaisertums sieht er sie nur als schwache Regentin und Gemahlin des starken Kaisers Heinrich III.
    Seit den 1980er Jahren hat sich die Forschungsmeinung in Bezug auf Agnes von Poitou stark verändert. Tilman Struve und Mechthild Black-Veldtrup gelang es, anhand neuer Datierungsmethoden und quellenkritischer Arbeit lange vorhaltende Forschungsmeinungen zu hinterfragen und zu einem nicht unwesentlichen Teil zu berichtigen. Struve verdeutlichte, dass die Schleiernahme der Kaiserin nicht als direkte Reaktion auf den Staatsstreich von Kaiserswerth zu sehen ist, und datierte den Rückzug Agnes’ nach Rom erst auf Ende 1065, also nach der Schwertleite und endgültigen Regierungsübernahme durch ihren Sohn, Heinrich IV.[17] Dies legt die Vermutung nahe, dass sich die Kaiserin nicht resigniert und verschüchtert aus der Verantwortung stahl, sondern noch so lange wie es nötig war für die Thronansprüche ihres Sohnes eintrat. Mechthild Black-Veldtrup (1995) verfasste eine quellenkritische Studie über Agnes von Poitou, in der ebenfalls viele neue Erkenntnisse zu einem gewandelten Bild der Kaiserin zusammengefasst werden.
    Auch wenn das Ende Agnes’ Regentschaft jahrhundertelang als Scheitern gesehen wurde und zum Teil noch gesehen wird, kann dies keineswegs als gesichert gelten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Agnes Rückzug aus der Reichspolitik den Umständeden entsprechend bewusst gewählt worden war. So erkennen selbst ihre Zeitgenossen an, dass sie politisch stets um einen Ausgleich bemüht war. Ihr gelang es, sowohl stabile Verhältnisse im Reich zu schaffen, als auch, und vor allem, die Machtbasis für Heinrich IV. zu erhalten.
    Zunächst hat Agnes, anfangs mit Hilfe Papst Viktors II., nahezu unangefochten regieren können. Heinrichs III. Konfrontationskurs gegen die Sachsen hat Agnes nicht fortgesetzt. Sie hat es vielmehr verstanden sich mit den Sachsen zu arrangieren, was dadurch untermauert wird, dass ab dem Jahre 1057 bis zum Ende von Agnes Regierungszeit keine weiteren Unruhen in Sachsen bekannt sind. Innenpolitisch hat Agnes Stabilität durch die Vergabe königseigener Herzogtümer erzielt, wodurch als Nebeneffekt das Reich nach außen gestärkt wurde. So konnte eine Auseinandersetzung mit den Ungarn während der Regentschaft der Kaiserin zu einem Ende geführt werden.
    Konkrete Beispiele für Unzufriedenheit mit Agnes Regierung sind erst ab den 60er Jahren des 11. Jahrhunderts bekannt. Als Kritikpunkte werden hier ein langjähriger persönlicher Streit mit Bischof Gunther von Bamberg, ihre Bevorzugung Bischof Heiinrichs von Augsburg, mangelnde Fortschritte in der Erziehung Heinrichs IV., das Vertrauen in die Ministerialität und Agnes Zurückhaltung in der Regierungsführung genannt. Letzteres ist als Resultat auf das Eingeständnis ihrer Schuld an dem durch die Papstwahl des Cadalus herbeigeführten Schisma als bewusste Entscheidung zu sehen. In Verantwortung für ihre Fehleinschätzung der politischen Lage und den Zwist zwischen Kirchenreformern und dem Reich hat Agnes den Schleier genommen. Kurz darauf folgte der Staatsstreich von Kaiserswerth.
    Der Anschlag an sich hatte Agnes’ Position, nach Erhebung Heinrichs von Augsburg zum „Subregenten“, wenig berührt. Anno von Köln hatte sich letzten Endes nur an die Stelle des Augsburgers als eigentlicher Regent und Erzieher des jungen Königs gesetzt. Dass Agnes Deutschland im Mai oder November 1065 verließ, ist nicht auf Kaiserswerth, sondern letztlich nur auf den Papstwahlkonflikt von 1061 zurückzuführen, auf den alle anderen Ereignisse folgten.



    Quellen
    • Eine Lebensbeschreibung "Libellus Agnetis" des Anonymus von Herrieden, um 1075/78 verfasst, ist verloren gegangen.
    • Bruno, Sachsenkriege, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Das Leben Kaiser Heinrichs IV., übers. v. Irene Schmale-Ott (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 12) Darmstadt 1963.
    • Lampert von Hersfeld, Annalen, übers. v. Adolf Schmidt, erl.v. Wolfgang Dietrich Fritz (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 13) Darmstadt 1973.
    • Berthold von Reichenau: Chronik, übers. v. Ian S. Robinson (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 14) Darmstadt 2002.
    • Frutolf von Michelsberg: Chronik, übers. v. Franz-Josef Schmale (Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, FSGA 15) Darmstadt 1972.
    Literatur
    • Mechthild Black-Veldtrup: Kaiserin Agnes (1043–1077). Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag, Köln 1995, ISBN 3-412-02695-6.
    • Egon Boshof: Die Salier. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016475-9.
    • Marie-Luise Bulst-Thiele: Kaiserin Agnes. Gerstenberg, Hildesheim 1972 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1933), ISBN 3-8067-0149-0.
    • Amalie Fößel: Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume. Thorbecke, Stuttgart 2000, bes. S. 332–338.
    • Wilhelm von Giesebrecht: Geschichte des Deutschen Kaiserzeit, Band 2. Hobbing, Berlin 1923 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1890).
    • Wilfried Hartmann: Der Investiturstreit. Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56275-4.
    • Hermann Jakobs: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046–1215. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-48822-8.
    • Theodor Lindner: Agnes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 138–140.
    • Meta von Salis: Agnes von Poitou, Kaiserin von Deutschland. Eine historisch-kritisch-psychologische Abhandlung, Zürich 1887
    • Walter Schlesinger: Agnes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 95 f. (Digitalisat).
    • Hans K. Schulze: Hegemoniales Kaisertum: Ottonen und Salier. Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-75520-4.
    • Tilman Struve: Salierzeit im Wandel, Böhlau Vlg., Köln, 2006, ISBN 3-412-08206-6; enth. u.a. Die Briefe der Kaiserin Agnes als Zeitdokument, S. 57–66 sowie Der planvolle Rückzug der Kaiserin aus der Reichsregierung: Die Romreise des Jahres 105, S. 67–83.
    • Peter Thöne: Agnes von Poitou. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 53–56.
    • Stefan Weinfurter: Herrschaft und Reich der Salier: Grundlinien einer Umbruchszeit. Thorbecke, Sigmaringen 1992, ISBN 3-7995-4131-4.
    Weblinks
     Commons: Agnes von Poitou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Agnes von Poitou im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

    Kinder:
    1. 22. Kaiser Heinrich IV. (Salier) wurde geboren am 11 Nov 1050 in Kaiserpfalz Goslar; gestorben am 7 Aug 1106 in Lüttich; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. Judith (Salier) wurde geboren in 1054 in Goslar; gestorben in an einem 14 Mär zw 1092 und 1096.

  7. 46.  Graf Otto von Savoyen (von Maurienne)Graf Otto von Savoyen (von Maurienne) wurde geboren in cir 1021 (Sohn von Graf Humbert I. von Savoyen (von Maurienne), Weisshand und Gräfin Ansilia von Schänis); gestorben in an einem 19 Jan zw 1058 und 1060.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Savoyen, Markgraf von Susa-Turin

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_(Savoyen)

    Otto von Savoyen, auch Oddo geschrieben (* um 1021; † 1060) war Graf von Savoyen sowie Markgraf von Susa-Turin und der jüngste Sohn von Humbert I. und dessen Frau Anzilla von Lenzburg.[1]

    Otto ließ gegen den Willen des Bischofs von Maurienne eigene Münzen prägen. Er pflegte die Beziehung zu den Salierfürsten Heinrich III. und Heinrich IV., der später seine Tochter Bertha heiratete.[1] Im Jahr 1045 oder 1046 heiratete Otto Adelheid von Susa, eine Tochter Ulrich-Manfreds Markgraf von Turin aus der Familie der Arduine. Diese war zuvor bereits mit Hermann von Schwaben vermählt, der im Jahr 1038 verstorben war. Zum Zeitpunkt der Vermählung sollen Adelheid etwa 25 und Otto rund 45 Jahre alt gewesen sein.[2] Die Ehe brachte ihm zahlreiche Territorien im Piemont und den Zugang zum Mittelmeer ein.
    Nach seinem Tode 1060 übernahm seine Frau Adelheid die Regentschaft. Im Investiturstreit war sie eifrige Verfechterin der Ghibellinen. Nach ihrem Tod 1091 verlor Savoyen die Gebiete östlich der Alpen mit Ausnahme von Susa.
    Otto und Adelheid hatten folgende Kinder:
    • Peter I. wird sein Nachfolger. Seine Mutter Adelheid überlebte ihn und übte einen starken Einfluss auf ihn aus.
    • Amadeus II. ∞ Johanna von Genf, nach dem Tode seines Bruders Peter I. 1078 führte diese Linie des Hauses Savoyen weiter.
    • Bertha ∞ 13. Juli 1066 Kaiser Heinrich IV.
    • Adelheid von Turin ∞ 1062 Rudolf Graf von Rheinfelden. (Gegenkönig von Heinrich IV.)
    • Otto, war von 1073 bis 1079 Bischof von Asti.


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
    Einzelnachweise
    1 Oddo Graf von Savoyen † 1059. manfred-hiebl.de, abgerufen am 22. November 2015.
    2 Siegmund Jakob Baumgarten: Uebersetzung der Algemeinen Welthistorie die in Engeland durch eine Geselschaft von Gelehrten ausgefertigt worden …. Band 41, 2. Auflage. J.J. Gebauer, Halle 1779, S. 392 ff. (books.google.de)

    Otto heiratete Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin) in cir 1046. Adelheid (Tochter von Markgraf Olderich (Odelricus dictus Mainfredus) von Turin (Arduine) und Markgräfin Berta von Este) wurde geboren in cir 1015 in Turin; gestorben am 19 Dez 1091 in Canischio, Piemont, Italien; wurde beigesetzt in Canischio, Piemont, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 47.  Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin)Markgräfin Adelheid (Arduine) von Susa (von Turin) wurde geboren in cir 1015 in Turin (Tochter von Markgraf Olderich (Odelricus dictus Mainfredus) von Turin (Arduine) und Markgräfin Berta von Este); gestorben am 19 Dez 1091 in Canischio, Piemont, Italien; wurde beigesetzt in Canischio, Piemont, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Adelaide of Susa, ((also Adelheid, Adelais, or Adeline)
    • Französischer Name: Adélaïde de Suse, parfois mentionnée sous la forme Adélaïde de Turin, surnommée « la Grande Comtesse.
    • Titel (genauer): Markgräfin von Turin (von 1034, spätestens jedoch ab 1046, bis zu ihrem Tod 1091)
    • Titel (genauer): Countess of part of the March of Ivrea, Marchioness of Turin
    • Titel (genauer): Margrave (marquise) de Suze et de Turin (ca1034 - ca1091), Comtesse de Savoie Régente

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Adelaide_of_Susa

    Français: https://en.wikipedia.org/wiki/Adelaide_of_Susa



    https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Susa

    Adelheid von Susa (auch Adelheid, Adelais oder Adeline; * um 1014/1020; † 19. Dezember 1091[1]) war seit 1034 bis zu ihrem Tod die Markgräfin von Turin. Sie verlegte den Regierungssitz von Turin nach Susa und richtete hier den Gerichtshof ein. Sie war die letzte aus dem Geschlecht der Arduine.

    Leben
    Adelheid wurde um 1014/1020 in Turin als Tochter von Odalrich-Aginfred II. (früher oft mit Odalrich-Manfred übersetzt) und Bertha, Tochter von Markgraf Oberto (Obertenghi) geboren. Über ihre Jugend ist nichts bekannt. Ihr einziger Bruder verstarb vor ihrem Vater im Jahre 1034. Nach Odalrich-Aginfreds Tod wurde die große Markgrafschaft zwischen ihr und ihren Schwestern Irmgard (Imilla) und Bertha aufgeteilt, wobei sie als den größten Teil die Grafschaften von Ivrea, Auriate, Aosta und TTurin erhielt. Die markgräflichen Titel war jedoch in erster Linie mit militärischen Verpflichtungen verbunden, die von ihr als Frau nicht erfüllt werden durften. Konrad II., römisch-deutscher Kaiser, arrangiert deshalb eine Ehe mit Hermann IV., Herzog von Schwaben, und setzte ihn 1034 als Markgraf von Turin ein. Die Hochzeit wurde im Januar 1037 durchgeführt, aber Hermann starb Juli 1038 im Kampf um Neapel an der Pest.[2]
    Um ihren Stand zu sichern, heiratete sie 1041 Heinrich von Montferrat, der im Jahr 1045 starb. Unmittelbar darauf folgte die dritte Ehe, diesmal mit Otto von Savoyen (1046). Mit Otto hatte sie drei Söhne, Peter I., Amadeus und Otto und die beiden Töchter Bertha und Adelheid. Bertha, Gräfin von Maurienne, heiratete den späteren römisch-deutscher Kaiser Heinrich IV., Adelheid ehelichte Rudolf von Rheinfelden, der zeitweilig als Gegenkönig von Heinrich IV. eingesetzt wurde.
    Um 1060 fungierte Adelheid als Regentin für ihre Söhne. 1068 versuchte Heinrich IV. die Scheidung von Bertha, was Adelaide gegen den Salier aufbrachte. Doch durch Fürsprache von Bertha erhielt Heinrich IV. Adelheids Unterstützung gegen Papst Gregor VII. und Mathilde von Tuszien. Sie und ihr Bruder Amadeaus waren in Heinrichs Gefolge, als er seinen Gang nach Canossa durchführte. In Dankbarkeit für ihre Vermittlungstätigkeit gab Heinrich Bugey an Adelheid und ihre Familie zurück und behielt Bertha als seine Frau.
    Sie betätigte sich als Vermittlerin im Krieg zwischen ihren beiden königlichen Schwiegersöhne Heinrich und Rudolf. Sie war ein Gegner der gregorianischen Reform, obwohl sie die Autonomie der Kirche unterstützte.
    Adelheid starb 1091 und wurde in der Pfarrkirche von Canischio (Canisculum), einem kleinen Dorf an der Cuorgnè im Valle dell’Orco begraben, wohin sie sich in ihrem letzten Jahren zurückgezogen hatte.[3] In der Kathedrale von Susa steht in einer Wandnische eine Statue aus Nussbaumholz. die Adelheid kniend im Gebet darstellt, darunter die Inschrift: „Questa è Adelaide, cui l'istessa Roma Cole, E primo d'Ausonia Onor la Noma“.
    Adelaide hatte ihre Kindheit bei den Verwaltern ihres Vaters verbracht und hatte sogar die Kampfkünste erlernt. Sie besaß eigene Waffen und Rüstungen. Sie galt als schön und tugendhaft. Sie war fromm, temperamentvoll, zögerte nicht gegen die Groroßen ihres Landes vorzugehen. Sie förderte die Spielleute an ihrem Hof mit der Aufforderung, Lieder mit Betonung auf religiöser Werte zu komponieren. Sie ließ Klöster bauen und die Geschichte der Region aufzeichnen. Entgegen der den Frauen ihrer Zeit gegebenen Möglichkeiten, konnte sie bis auf die Grafschaft Albon ihren Besitz erhalten. Bewunderer ihrer Zeit verglichen sie mit der biblischen Deborah und nannten sie anerkennend die „italienische Marquise“.

    Nachkommen
    Adelaide und Hermann IV. von Schwaben hatten (mindestens) drei Kinder:
    • Gebhard I., Graf von Sulzbach
    • Adalbert I., Graf von Windberg
    • Adelheid, verheiratet mit Hermann von Peugen
    Die vorstehende Aussage über Kinder aus dieser Ehe wird bezweifelt. Im Lemma von Hermann steht, dass er kinderlos geblieben wäre und die von Franz Tyroller aufgebrachte These, die Grafen von Kastl und Sulzbach seien ebenfalls Nachfahren des Herzogs, allgemein abgelehnt wird (siehe Diskussion).
    Adelheid und Otto von Savoyen hatten fünf Kinder:
    • Peter I. von Savoyen
    • Amadeus II. von Savoyen
    • Otto, Bischof von Asti
    • Bertha von Savoyen, verheiratet mit Heinrich IV.
    • Adelheid von Turin, verheiratet mit Rudolf von Rheinfelden



    Einzelnachweise
    1 auch 27. Dezember NORTHERN ITALY 900-1100
    2 Herman is stated to have died after eighteen months of matrimony in July 1038 NORTHERN ITALY 900-1100
    3 Her burial is also placed in the former abbey church of San Giusto, Susa, now Susa Cathedral, or in Turin Cathedral NORTHERN ITALY 900–1100.

    Begraben:
    in der Pfalzkirche

    Notizen:

    Adelheid und Otto hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. Graf Peter I. von Savoyen (von Maurienne) wurde geboren in cir 1048; gestorben in 1078.
    2. Graf Amadeus II. von Savoyen (Maurienne) wurde geboren in cir 1050; gestorben am 26 Jan 1080.
    3. 23. Gräfin Berta von Savoyen (von Maurienne) wurde geboren am 21 Sep 1051; gestorben am 27 Dez 1087.
    4. Herzogin Adelheid von Turin (von Maurienne) gestorben in 1079.
    5. Bischof Otto von Savoyen (von Maurienne)

  9. 48.  Fürst Álmos von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) (Sohn von König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden) und Synadena Synadenos (von Byzanz)); gestorben in 1129.

    Notizen:

    Ehegattinen: Es ist nicht sicher ob Almos von Ungarn mit der Gräfin Sophie von Loon oder der Prinzessin Predslawa von Kiew verheiratet war?
    -Nachtrag: Gemäss Wikipedia soll es Predslawa gewesen sein weshalb ich so weiterfahre.-
    Auszug Wikipedia; "(I) lmos (Kroatien) (lmo); * 1074/1075, 1113 von seinem Bruder Koloman geblendet,1127/1129; von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Ostkroatien (Slawonien), 1095 Thronfolger von Ungarn, von1095 bis 1108 letzter Fürst des Neutraer Fürstentums; 1104 Predslawa, Tochter von Swjatopolk II. (Kiew) Isjaslawitsch, Grofürst von Kiew".)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Álmos_(Kroatien)

    Álmos ['a:lmoʃ] (kroatisch Almoš, slowakisch Álmoš; * um 1074/1075; † um 1127/1129) war von 1084 bis 1091 Herzog von Kroatien, von 1091 bis 1095 König von Kroatien und von 1095 bis 1108 der letzte Herzog des slowakischen Herzogtums Nitra.

    Familie
    Álmos war ein Sohn des ungarischen Königs Géza I. und der griechischen Prinzessin Synadene von Byzanz. Er heiratete im August 1104 Pre(d)slava, die Tochter des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. Isjaslawitsch. Sie hatten drei Kinder: Adelhaid, Hedvig (auch Sophia genannt) und Béla, den späteren König von Ungarn.

    Leben
    1091 nahm er an dem von König Ladislaus geführten Feldzug gegen Kroatien teil und wurde von diesem zum König dieses neu eroberten Landesteils erhoben. Ladislaus hatte Álmos als König in Slawonien eingesetzt, um zu zeigen, dass er diesen Teil Kroatiens nicht annektieren möchte. Als der Feldzug von Ladislaus gegen Kroatien keinen Erfolg hatte, annektierte Ladislaus Slawonien für Ungarn. Álmos sollte auf seinen Königstitel verzichten und einen Herzogstitel annehmen.
    1095 ernannte Ladislaus Álmos zum Thronfolger. Sein Bruder Koloman konnte sich damit nicht abfinden. Es brach ein Streit zwischen Ladislaus und Koloman aus und Koloman flüchtete nach Polen. Nach Ladislaus' Tod versöhnten sich Álmos und Koloman. Koloman wurde König von Ungarn und Álmos Fürst des Neutraer Fürstentums.
    1098 entstand zwischen Koloman, der vom Papst, und Álmos, der von Deutschland (Heinrich IV. nannte ihn seinen treuen Freund) und Böhmen unterstützt wurde, ein neuer Konflikt, u.a. weil sich Koloman 1097 zum König von Kroatien proklamierte (Krönung erst 1102, nachdem er vorher das Gebiet Venedig überlassen hatte). Für die Kämpfe holte sich Álmos Hilfe aus dem Heiligen Römischen Reich, Polen und Böhmen.
    1108 schlossen die beiden Brüder Frieden, aber Koloman verletzte ihn und ließ Almos und seinen Sohn Béla (den künftigen König Béla II.) 1108 oder 1109 blenden und im Kloster von Dömös einschließen, um Thronstreitigkeiten zu verhindern. Die Hinrichtung der beiden ließ sich durch die Vermittlung der Mönche vermeiden.
    Der blinde Álmos konnte 1126 fliehen. Er fand Schutz am Hof des byzantinischen Kaisers Johannes II., dessen Frau die Tochter von Ladislaus I. war. Im Byzantinischen Reich lebte Álmos unter dem Namen Konstantin. Er starb 1127 oder 1129. Seine sterblichen Überreste ließ man 1137 nach Székesfehérvár überführen.



    Literatur
    • Pallas' Großlexikon
    • Ján Steinhübel: Nitrianske kniežatstvo. (Bratislava, 2004). ISBN 80-224-0812-3
    • Július Sopko: Kroniky stredovekého Slovenska. (Budmerice, 1995). ISBN 80-85501-06-6

    Álmos heiratete Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) in 1104. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 49.  Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden)Prinzessin Predslawa von Kiew (Rurikiden) (Tochter von Grossfürst Swjatopolk II. (Michael) von Kiew (Rurikiden)).
    Kinder:
    1. 24. König Béla II. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in cir 1110; gestorben am 13 Feb 1141; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).
    2. Hedvig (Sophia) von Ungarn (von Kroatien)

  11. 50.  Uroš I. von Serbien (Sohn von Vukan von Raszien).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): serbischer Groß-Župan von etwa 1118 bis 1140

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Uroš_I._(Raszien)

    Uroš I. war serbischer Groß-Župan von etwa 1118 bis 1140.
    Nachdem sein Vater Vukan von Byzanz geschlagen wurde, wurde Uroš I. mit der Unterstützung von Đorđe Vojisavljević, dem König von Dioklitien, um 1118 Župan von Raszien. Er sagte sich los von Byzanz, suchte ein Bündnis mit Ungarn, und erneuerte den Einfluss Rasziens auf Dioklitien und die Küstenländer.
    Mit dem Ableben von Đorđe Vojisavljević (ca. 1131) brachte Uroš Dioklitien und die Küstenländer ganz unter die Herrschaft von Raszien, unter der sie bis 1360 blieben. Er selbst wurde serbischer Groß-Župan. Uroš I. hatte zwei Söhne und eine Tochter. Sein ältester Sohn Uroš II. folgte ihm als serbischer Groß-Župan, der jüngere Sohn Beloš wurde Prinzregent Ungarns (siehe Geschichte der Serben der Vojvodina), seine Tochter Jelena wurde die Gemahlin des ungarischen Königs Béla II.

    Uroš + Anna von Byzanz. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 51.  Anna von Byzanz (Tochter von Nikephoros Bryennios und Anna Komnena (Komnenen)).
    Kinder:
    1. 25. Königin Helena (Jelena, Ilona) von Serbien wurde geboren in 1109; gestorben in 1146; wurde beigesetzt in Basilika St. Stephan, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár).

  13. 52.  Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach Grossfürst Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Rurikiden), Monomach wurde geboren in 1053 (Sohn von Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (Rurikiden) und Anastasia (Irina) von Byzanz); gestorben am 19 Mai 1125.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürst von Smolensk, Perejaslaw, Tschernigow und Großfürst von Kiew (1113 bis 1125)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wsewolodowitsch_Monomach

    Wladimir II. Wsewolodowitsch, genannt Monomach (altrussisch: Володимѣръ Мономахъ, russisch Владимир Всеволодович Мономах; * 1053; † 19. Mai 1125) war Fürst von Smolensk, Perejaslaw, Tschernigow und von 1113 bis 1125 Großfürst von Kiew. Wladimir war der Sohn des Wsewolod Jaroslawitsch und Nachfolger seines Vetters Swjatopolk II. als Kiewer Großfürst. Er trägt seinen Beinamen „Monomach“ nach dem Namen seiner Mutter, der Tochter des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (Alleinkämpfer), und gilt als einer der wichtigsten mittelalterlichen Herrscher der Kiewer Rus.

    Innenpolitik
    Nach dem Senioratsprinzip hätte Wladimir Monomach nicht an erster Stelle der möglichen Nachfolger Swjatopolks II. gestanden. Er hatte sich aber in den vorausgegangenen Kämpfen innerhalb der Rurikiden-Dynastie durch sein militärisches Geschick eine stabile Machtbasis verschafft und großes persönliches Ansehen gesammelt, so dass er 1113 seine Anwartschaft auf den Großfürstentitel durchsetzen konnte, nachdem er bereits 1093 auf dem Fürstentag in Ljubetsch erfolglos versucht hatte, das Senioratsprinzip abzuschwächen. Seit diesem Jahr führte Monomach ständig Kriege mit den Polowzern (Kumanen), die häufig im Bündnis mit russischen Fürsten das Land verheerten.
    Mit Wladimir Monomachs Regierungsantritt begann die letzte Blütephase der Kiewer Rus. Es gelang ihm, die Teilfürstentümer wieder stärker an das Zentrum Kiew zu binden, meist durch militärischen Druck und die Einsetzung seiner Söhne als Territorialfürsten. Er setzte sich für die rasche Beendigung der blutigen Fehden zwischen den Fürsten und für ein gemeinsames Vorgehen gegen die Polowzer ein. Diese Auffassung suchte Wladimir auf mehreren Fürstentagen (1097, 1100, 1103) durchzusetzen. Nach der Zusammenkunft von Dolobsk 1103 gelang es Monomach und den mit ihm verbündeten russischen Fürsten, den Polowzern im Gefolge mehrerer Kriegszüge (1103, 1107, 1111) empfindliche Niederlagen beizubringen und die von dem kriegerischen Nomadenvolk ausgehende Gefahr vom russischen Lande abzuwenden.
    Nach dem Tode des Kiewer Großfürsten Swjatopolk II. im Jahre 1113 kam es in Kiew zu einem Volksaufstand, in dessen Verlauf die Stadtobrigkeiten Wladimir Monomach den Kiewer Herrscherstuhl anboten, den dieser annahm.

    Nach der Unterdrückung des Aufstandes sah sich Wladimir Monomach genötigt, Reformmaßnahmen durchzuführen und eine Neufassung der Sozialgesetzgebung in Gestalt einer gesonderten Verordnung vorzunehmen, die eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der unteren Volksschichten beinhaltete. Die gleiche Geisteshaltung sprach aus seiner Moralschrift, betitelt „Belehrung“, die vom schriftstellerischen Talent des Großfürsten zeugt und in der er den friedlichen Interessenausgleich zwischen den Adeligen und den Bauern propagierte und dabei von sich das Idealbild eines gerechten Herrschers entwarf, der sich um die Sorgen seines Volkes kümmerte.
    Wladimir Monomach starb im Alter von dreiundsiebzig Jahren. Nach seinem Tod fiel das Kiewer Rus endgültig auseinander. Aus seiner Ehe mit Gytha, Tochter des König Harold II. von England, stammt sein Sohn und Nachfolger Mstislaw I. Seine Tochter Maria (oder Marina) war mit dem byzantinischen Thronprätendenten Pseudo-Leon Diogenes († 1116) verheiratet.

    Außenpolitik
    Der Feldzug gegen das Fürstentum Wladimir-Wolynsk (siehe auch: Wolhynien) löste Auseinandersetzungen mit den benachbarten Reichen Polen und Ungarn aus. Der dortige Fürst Jaroslaw Swjatopoltschitsch, der selbst die Großfürstenwürde der Kiewer Rus anstrebte, war ein Schwager Bolesław III. Schiefmund von Polen, seine erste Frau war eine Tochter Ladislaus' I. von Ungarn gewesen. 1121 und 1123 unternahm Boleslaw III. mit der Unterstützung ungarischer und böhmischer Truppen Feldzüge gegen Wladimir Monomach, um Jaroslaw wieder einzusetzen. Dies gelang allerdings nicht, vor allem, weil das Bündnis der Feldzugsteilnehmer schnell zerfiel. Mit den Ungarn scheint Wladimir Monomach schnell wieder Frieden geschlossen zu haben. Darauf weist die Vermählung seiner Tochter Eufemija mit Koloman I. von Ungarn hin.
    In der Regierungszeit Wladimir Monomachs spielte das Kiewer Russland innerhalb des europäischen Staatensystems des frühen Mittelalters eine wichtige Rolle. Es war daher nicht von ungefähr, dass über das Kiewer Reich sowohl nordische Dichter, deutsche Chronisten und Annalisten, byzantinische Historiker als auch arabische Reiseschriftsteller und persische Geographen berichteten.

    Die Mütze des Monomach
    Die mit Edelsteinen verzierte Mütze des Monomach, eigentlich eine konische Krone aus Gold mit Zobelpelzrand (Monomachs Mütze, transliteriert Šapka Monomacha, russ. Шапка Мономаха) war lange Zeit als Krone der russischen Zaren in Gebrauch. Sie befindet sich heute im Moskauer Kreml. Es gibt ein russisches Sprichwort: „Schwer ist die Mütze Monomachs“, das immer noch im Russischen in Gebrauch ist. Mit dem Sprichwort weist man jemanden darauf hin, dass er zu viel Verantwortung übernommen hat, dass er sich überschätzt hat.



    Literatur
    • Gottfried Schramm: Altrusslands Anfang. Historische Schlüsse aus Namen, Wörtern und Texten zum 9. und 10. Jahrhundert (= Rombach Wissenschaften. Reihe Historiae. Bd. 12). Rombach, Freiburg (Breisgau) 2002, ISBN 3-7930-9268-2.
    Weblinks
     Commons: Wladimir Wsewolodowitsch Monomach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Vladimir Vsevolodovič im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • Duchovnaja Velikago Knjazja Vladimira Vsevolodoviča Monomacha dětjam svoim, nazvannaja v lětopisi Suzdal´skoj poučen´e , 1793, E-Book der Universitätsbibliothek Wien (eBooks on Demand)

    Wladimir heiratete Gytha von Wessex in 1070. Gytha (Tochter von König Harald (Harold) II. von England (von Wessex) und Edyth Swannesha) wurde geboren in vor 1066; gestorben am 10 Mrz 1098. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 53.  Gytha von Wessex wurde geboren in vor 1066 (Tochter von König Harald (Harold) II. von England (von Wessex) und Edyth Swannesha); gestorben am 10 Mrz 1098.

    Notizen:

    Gutha und Wladimir II. Monomach hatte etwa drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gytha_von_Wessex

    Gytha von Wessex (Altenglisch: Gȳð, auch bekannt als Gyda Haraldsdatter), * vor 1066[1]; † 10. März 1098 oder 7. Mai 1107,[2] war eine Tochter von Harald II., dem letzten angelsächsischen König von England, und seiner Lebensgefährtin Edith Swanneck und durch Heirat mit Wladimir II. eine Fürstin der Kiewer Rus und Mitglied des Fürstengeschlechts der Rurikiden.
    Saxo Grammaticus zufolge entkamen Gytha und zwei ihrer Brüder zunächst zu ihren Verwandten nach Flandern, und dann zum Hof ihres Onkels, König Sven Estridsson von Dänemark.[3] Die beiden Brüder wurden gastfreundlich aufgenommen. Gytha wurde um 1070 mit dem ruthenischen Fürsten Wladimir Wsewolodowitsch Monomach verheiratet, einem der bekanntesten Herrscher der Kiewer Rus.
    Gytha war die Mutter von Mstislaw dem Großen, dem letzten Herrscher der vereinigten Kiewer Rus. In der altnordischen Literatur ist Mstislaw nach seinem Großvater Harald benannt.[4]
    Über ihr Todesdatum gibt es zwei unterschiedliche Angaben. Einer Inschrift in der Kirche St. Pantaleon in Köln starb „Gytha die Königin“ am 10. März 1098 als Nonne.[4] Zu dieser Zeit soll ein Gottesdienst zum Gedenken an die Zeit, die sie in Flandern verbrachte, das damals noch zum Erzbistum Köln gehörte, für sie stattgefunden haben. Sie soll während des Ersten Kreuzzugs Gottfried von Bouillon begleitet haben, um eine Pilgerreise ins Heilige Land zu unternehmen und dort gestorben sein.[4] Außerdem hat Wladimir II. ein Jahr später eine andere Frau namens Eufimia geheiratet. Andererseits wird sie mit der in der Nestorchronik erwähnten unbenannten Ehefrau von Wladimir II. gleichgesetzt, die am 7. Mai 1107 in Smolensk gestorben sein soll.[4][2]

    Kinder
    Ihre Kinder waren:
    1 Mstislaw der Große (1076–1132)
    2 Izjaslaw Wladimirowitsch, Fürst von Kursk († 6. September 1096)
    3 Svjatoslaw Wladimirowitsch, Fürst von Smolensk and Perejaslaw († 16. März 1114)
    4 Jaropolk II. von Kiew († 18. Februar 1139)
    5 Wyscheslaw I. von Kiew († 2. Februar 1154)



    Einzelnachweise
    1 Tod ihres Vaters
    2 Wladimir Paschuto. Внешняя политика Древней Руси. Наука. Seite 135.
    3 George Vernadsky: Kievan Russia. Yale University Press (1973). ISBN 0300016476. Seite 358.
    4 Alexander Nazarenko. Древняя Русь на международных путях. Moskau. 2001. ISBN 5-7859-0085-8. Seiten 589, 596-597, 600-601, 606-608.

    Kinder:
    1. 26. Mstislaw I. (Wladimirowitsch) von Kiew (Rurikiden), der Grosse wurde geboren in 1076 in Turau; gestorben in Apr 1132 in Kiew.
    2. Euphemia von Kiew (Rurikiden)

  15. 54.  Dmitr Sawiditsch gestorben am 6 Jul 1118.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dmitr_Sawiditsch

    Dmitr Sawiditsch (* unbekannt; † 6. Juli 1118) war von 1117 bis 1118 Statthalter von Nowgorod.
    Er war wahrscheinlich ein Sohn von Sawid, Statthalter von Nowgorod. Dmitr wurde in einer Liste als Nachfolger von Dobrynja genannt. Er starb am 6. Juli 1118.
    Es sind vier Amtssiegel erhalten mit einem Bildnis des heiligen Demetrios. Möglicherweise waren diese von ihm.
    Als Nachkommen sind bekannt
    • Sawid, Statthalter von Nowgorod
    • Tochter, heiratete 1122 Fürst Mstislaw Wladimirowitsch


    Literatur
    • В. Л. Янин: Новгородские посадники. Moskau, 2003, S. 94

    Kinder:
    1. 27. N. (Tochter des Dmitr) Sawiditsch

  16. 60.  Fürst Bohemund I. von AntiochiaFürst Bohemund I. von Antiochia wurde geboren in 1051/52 (Sohn von Herzog Robert Guiskard und Alberada von Buonalbergo); gestorben am 7 Mrz 1111.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Fürst von Tarent (ab 1085), Fürst von Antiochia (ab 1098)

    Notizen:

    ab 1096 einer der Anführer des Ersten Kreuzzugs

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bohemund_von_Tarent

    Bohemund von Tarent (auch: Boëmund, Bohemond, Bohemund I., Bohemund von Antiocha etc.) (* 1051/52; † 7. März 1111) aus dem normannischen Adelsgeschlecht Hauteville war ab 1085 Fürst von Tarent, ab 1096 einer der Anführer des Ersten Kreuzzugs und ab 1098 Fürst von Antiochia.

    Leben
    Bohemund war der älteste Sohn von Robert Guiskard und dessen erster Frau Alberada von Buonalbergo (Aubrée de Bonauberge). Er wurde vermutlich in San Marco Argentano in Kalabrien geboren. Eigentlich auf den Namen Marcus getauft, gab ihm sein Vater, nachdem er eine Geschichte über einen Riesen Buamundus gehört hatte, dem von Geburt an riesigen Kind den Namen Bohemund.
    Er nahm am griechischen Feldzug seines Vaters (1080–1085) gegen Alexios I. teil, und führte die Normannen während der Rückkehr seines Vaters nach Süditalien (1082–1084) bis nach Thessalien, wo er von Alexios schließlich zurückgeschlagen wurde.[1]

    Fürstentum Tarent
    Nach des Vaters Tod (1085) wurde Bohemund mit Tarent belehnt, nicht jedoch mit dem lukrativeren Apulien, das sein Halbbruder Roger Borsa erhielt.

    Erster Kreuzzug
    1096 griffen Bohemund und sein Onkel Roger I. Amalfi an, das sich erhoben hatte, als Gruppen von Kreuzfahrern auf dem Weg nach Konstantinopel durch Italien zogen. Bohemund schloss sich ihnen mit einem eigenen Kontingent an, setzte über die Adria in das heutige Albanien und zog über die alte Via Egnatia nach Osten. Er kam am 9. April 1097 in Konstantinopel an und war bei der Durchquerung Kleinasiens und der Schlacht von Doryläum dann der faktische Anführer des Ersten Kreuzzugs.[2]

    Fürst von Antiochia
    Als Politiker war Bohemund entschlossen, den Enthusiasmus der Kreuzfahrer für seine eigenen Ziele einzuspannen. Er war der erste, der (im Oktober 1097) vor Antiochia Stellung bezog und hatte großen Anteil an der Belagerung der Stadt. Durch Verraat gelang am 2. Juni 1098 die Eroberung Antiochias, aber erst der Sieg über Kerbogas großes Entsatzheer in einer folgenden zweiten Belagerung sicherte den Besitz der Stadt, die Bohemund auch gegen Raimund IV. von Toulouse im Folgenden als eigenes Fürstentum behauptete. Bohemund blieb in Antiochia, während die übrigen Kreuzfahrer sich auf den Weg nach Süden machten, zur Belagerung Jerusalems.
    Erst zum Ende des Jahres 1099 pilgerte er zusammen mit Balduin von Boulogne nach Jerusalem und erfüllte damit sein Kreuzzugsgelübde. Im Dezember 1099 wurde er dort vom apostolischen Legaten und Patriarchen von Jerusalem Daimbert von Pisa offiziell mit dem Fürstentum Antiochia belehnt.[3]
    Nach dem Tod des Gottfried von Bouillon am 18. Juli 1100 wurde Bohemund auch die Krone von Jerusalem angetragen. Die Annahme wurde ihm aber unmöglich, da er noch im selben Jahr in die Gefangenschaft des Danischmenden-Emirs Danischmend Ghazi geriet, aus der er sich erst 1103 mit Hilfe des Gregorios Taronites loskaufen konnte. Nach einer erfolglosen Unternehmung gegen Hârran (siehe Schlacht von Harran), die seine Pläne vereitelte, sein Herrschaftsgebiet nach Osten auszudehnen, kehrte Bohemund 1104 wieder nach Italien zurück, um ein Heer zu sammeln.

    Ehe
    Auf seiner Reise durch Europa gewann er 1106 die Hand von Konstanze, der Tochter des französischen Königs Philipp I. Abt Suger von Saint-Denis beschrieb die Hochzeit wie folgt:
    Bohemund kam nach Frankreich, um mit allen Mitteln die Hand von Herrn Ludwigs jüngere Schwester Konstanze zu erlangen, einer jungen Frau von außergewöhnlicher Erziehung, eleganter Erscheinung und schönem Gesicht. So groß war der Ruf der Tapferkeeit des französischen Königreichs und des Herrn Ludwig, dass sogar die Sarazenen bei der Aussicht auf diese Hochzeit erschreckt waren. Sie war nicht versprochen, da sie die Vereinbarung mit Hugo, Graf von Troyes, gebrochen hatte, und eine weiterere ungeeignete Partie zu vermeiden wünschte. Der Fürst von Antiochia war erfahren und reich sowohl an Geschenken als auch Versprechen; er verdiente die Heirat völlig, die mit großem Prunk durch den Bischof von Chartres in Anwesenheit des Königs, der Herrn Ludwig und vieler Erzbischöfe, Bischöfe und Edelmänner des Reiches zelebriert wurde.
    Mit Konstanze hatte er zwei Söhne. Der Ältere, Bohemund II. (* 1108; † 1130), wurde sein Erbe und Nachfolger. Der Jüngere, Johann (* vor 1111; † 1115/1120), starb jung in Apulien.

    Kampf gegen Byzanz
    Geblendet durch diesen Erfolg, entschloss sich Bohemund, seine Armee nicht für die Verteidigung Antiochias gegen die Griechen, die ihn nach Harran von Kilikien aus angegriffen hatten, sondern für den direkten Angriff auf sie einzusetzen. Er wandte sich gegen Dyrrhachion, aber Alexios I., unterstützt von Venedig, erwies sich als zu stark, so dass Bohemund sich 1108 dem erniedrigenden Vertrag von Devol unterwerfen musste, in dem er den byzantinischen Kaiser als Lehnsherren anerkannte.
    Bohemund starb 1111, ohne in den Osten zurückzukehren, und wurde in Canosa in Apulien begraben.



    Siehe auch: Geschichte von Tarent
    Literatur
    Die anonyme Gesta Francorum, geschrieben von einem von Bohemunds Gefolgsleuten, und Anne Komnenes Alexiade sind die Primärquellen für Bohemunds Leben.
    • Bernhard Kugler: Boemund und Tankred, Fürsten von Antiochien. Ein Beitrag zur Geschichte der Normannen in Syrien. Fues, Tübingen 1862, (Digitalisat).
    • Lothar von Heinemann: Geschichte der Normannen in Unteritalien und Sicilien bis zum Aussterben des normannischen Königshauses. Band 1. Pfeffer, Leipzig 1894, (Digitalisat).
    • Reinhold Röhricht: Geschichte das Königreichs Jerusalem (1100–1291). Wagner, Innsbruck 1898, (Digitalisat).
    • Reinhold Röhricht: Geschichte des ersten Kreuzzuges. Wagner, Innsbruck 1901, (Digitalisat).
    • Ralph Bailey Yewdale: Bohemond I, Prince of Antioch. University Press, Princeton NJ 1924 (Princeton NJ, Universität, Dissertation, 1917).
    • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Sonderausgabe in einem Band ohne Quellen- und Literaturangaben, 28.–32. Tausend der Gesamtauflage. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6.
    • Alexios G. Savvides, Benjamin Hendrickx (Hrsg.): Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization. Band 2: Baanes – Eznik of Kolb. Brepols Publishers, Turnhout 2008, ISBN 978-2-503-52377-4, S. 124–127.
    Weblinks
     Commons: Bohemund von Tarent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Marco (Bohémond) of Apulia bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Vgl. Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. 1995, S. 74.
    2 Vgl. Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. 1995, S. 148 ff.
    3 Vgl. Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. 1995, S. 292.

    Bohemund + Konstanze von Frankreich. Konstanze (Tochter von Philipp I. von Frankreich (Kapetinger) und Bertha von Holland) wurde geboren in cir 1078; gestorben in zw 1124 und Jan 1126. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 61.  Konstanze von Frankreich wurde geboren in cir 1078 (Tochter von Philipp I. von Frankreich (Kapetinger) und Bertha von Holland); gestorben in zw 1124 und Jan 1126.

    Notizen:

    Auf seiner Reise durch Europa gewann Bohemund I. 1106 die Hand von Konstanze, der Tochter des französischen Königs Philipp I.
    Abt Suger von Saint-Denis beschrieb die Hochzeit wie folgt:
    „Bohemund kam nach Frankreich, um mit allen Mitteln die Hand von Herrn Ludwigs jüngere Schwester Konstanze zu erlangen, einer jungen Frau von außergewöhnlicher Erziehung, eleganter Erscheinung und schönem Gesicht. So groß war der Ruf der Tapferkeit des französischen Königreichs und des Herrn Ludwig, dass sogar die Sarazenen bei der Aussicht auf diese Hochzeit erschreckt waren. Sie war nicht versprochen, da sie die Vereinbarung mit Hugo, Graf von Troyes, gebrochen hatte, und eine weiterere ungeeignete Partie zu vermeiden wünschte. Der Fürst von Antiochia war erfahren und reich sowohl an Geschenken als auch Versprechen; er verdiente die Heirat völlig, die mit großem Prunk durch den Bischof von Chartres in Anwesenheit des Königs, der Herrn Ludwig und vieler Erzbischöfe, Bischöfe und Edelmänner des Reiches zelebriert wurde.“

    Kinder:
    1. 30. Fürst Bohemund II. von Antiochia wurde geboren in 1108; gestorben in 1130.

  18. 62.  König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel)König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) wurde geboren in vor 1080 (Sohn von Graf Hugo I. von Rethel und Mélisende de Montlhéry); gestorben am 21 Aug 1131.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bourcq; Herr von Bourcq
    • Titel (genauer): 1100 bis 1118, Grafschaft Edessa; Graf von Edessa
    • Titel (genauer): 1118 bis 1131, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Balduin von Bourcq

    1096 bis 1099 nahm er am Ersten Kreuzzug ins Heilige Land teil. Dort überließ ihm sein Vetter Balduin von Boulogne 1101 die Grafschaft Edessa, als dieser König von Jerusalem wurde. Als Balduin von Boulogne 1118 kinderlos starb, folgte er ihm auch auf dem Thron von Jerusalem. Die Grafschaft Edessa überließ er seinem Vetter (die Mütter waren Schwestern) Joscelin von Courtenay.

    Als Graf von Edessa wurde Balduin 1104 von den Seldschuken nach der Schlacht von Harran gefangen genommen und erst 1108 wieder freigelassen.
    Fast unmittelbar nach seiner Thronbesteigung in Jerusalem wurde das Königreich gleichzeitig von Syrien her durch die Seldschuken und von Ägypten her durch die Fatimiden angegriffen. Balduin II. gelang es, beide Gegner zurückzudrängen. 1119 wurde das Fürstentum Antiochia angegriffen, die Kreuzfahrer unterlagen in der Schlacht von Ager Sanguinis; trotz dieser schweren Niederlage gelang es Balduin noch im gleichen Jahr, die Seldschuken aus dem Fürstentum zu vertreiben.
    1123 wurde er bei einer Grenzpatrouille in der Grafschaft Edessa erneut von den Seldschuken (von Balak ibn Bahram) gefangen genommen, diesmal aber bereits im Folgejahr freigelassen. In der Zwischenzeit hatten die Kreuzritter mit Hilfe einer venenezianischen Flotte Tyrus belagert und erobert. Diese Hilfe führte zur Einrichtung von Handelskolonien der italienischen Republiken, nicht nur Venedigs, in den Küstenstädten des Königreichs, die autonom und frei von Steuerlasten und militärischen Pflichten waren.

    In die Regierungszeit Balduins II. fällt die Gründung der ersten beiden Ritterorden. 1118 gründete Hugo von Payns in Jerusalem den Templerorden, der seinen Namen dem Umstand verdankt, dass Balduin ihm seinen ehemaligen Palast auf dem Tempelberg als Hauptquartier zur Verfügung stellte. Auch der Johanniterorden trat bald als Militärorden auf und die karitativen Ziele, die er ursprünglich hatte, rückten in den Hintergrund.

    1125 sammelte Balduin die Ritter aller Kreuzfahrerstaaten um sich und schlug die Seldschuken in der Schlacht von Azaz, obwohl deren Armee wesentlich größer war. Als Folge der Schlacht gelang es den Kreuzrittern, viel von dem Einfluss wiederherzustellen, den sie nach dem „Ager Sanguinis“ verloren hatten. Hätten Antiochia und Edessa nach dem Sieg nicht damit begonnen, sich untereinander zu bekämpfen, wäre es Balduin vielleicht gelungen, Aleppo zu erobern. Stattdessen wurden Aleppo und Mosul 1128 unter Zengi vereint. Balduin wandte sich in der Folge gegen Damaskus, dessen Eroberung aber fehlschlug.

    Balduin II. hatte 1101 Morphia von Melitene geheiratet, die Tochter des armenischen Fürsten Gabriel von Melitene. Balduin hatte keine Söhne, aber vier Töchter, Melisende, Alice, Hodierna und Ioveta. Er verheiratete Melisende 1129 mit dem Grafen Fulko V. von Anjou; Fulko und Melisande regierten nach Balduins Tod 1131 gemeinsam. Alice heiratete Bohemund II. von Antiochia, Hodierna Raimund II., den Grafen von Tripolis; Ioveta wurde Äbtissin von Bethanien.

    Zur Verwandtschaft mit Balduin I.
    Die Frage der Verwandtschaft zwischen den Königen Balduin I. und Balduin II. von Jerusalem wird von Historikern seit langem diskutiert. Sie wird erstmals von Wilhelm von Tyrus, Kanzler von Jerusalem unter Balduin IV., erwähnt, der Balduin II. als consanguineus[1] (Blutsverwandten) von Balduin I. bezeichnet. Zur Erklärung dieser Aussage wurden mehrere Lösungen vorgeschlagen:[3]
    • Mélisende de Montlhéry, Ehefrau von Hugo I. von Rethel und Mutter von Balduin II., sei die Schwester von Eustach II. von Boulogne gewesen. Dies ist jedoch mit Sicherheit nicht der Fall, die Eltern Balduins I. und Balduins II. sind bekannt.
    • Yvette (oder Judith), Ehefrau von Manasses II. von Rethel und Mutter von Hugo I., sei eine Tochter von Eustach I. von Boulogne. Von Yvette weiß man jedoch, dass sie eine Schwester des Eble de Roucy war. Der Umstand, dass eine Witwe eines Grafn von Roucy einen Grafen von Boulogne geheiratet habe oder umgekehrt, bleibt in zeitgenössischen Quellen jedoch unerwähnt.
    Alan V. Murray hat eine neue Hypothese vorgelegt: der erste bekannte Graf von Rethel ist der 1026 belegte Manasses I., Urgroßvater von Balduin II. und mit einer Dada verheiratet. Dieser Vorname ist ähnlich dem Vornamen Doda, demjenigen der Ehefrau von Gottfried II. von Niederlothringen und Großmutter mütterlicherseits von Gottfried von Bouillon und Balduin I. Wenn Doda die Tochter von Manasses und Dada war, würde dies die Verwandtschaft zwischen Balduin I. und Balduin II. als Vettern zweiten Grades erklären.
    Andere Lösungsansätze führen die Genealogie der beiden über sieben beziehungsweise acht Generationen zurück, um einen gemeinsamen Ahnherren zu finden, wobei jedoch nicht klar wird, ob dies im frühen Mittelalter noch als consanguineus bezeichnet wurde.

    Geburt:
    Er war ein Sohn des Hugo I., Graf von Rethel.

    Titel (genauer):
    Bourcq ist eine französische Gemeinde im Département Ardennes in der Region Grand Est (bis 2015 Champagne-Ardenne).
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Bourcq

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Edessa war einer der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten des 12. Jahrhunderts mit der Hauptstadt Edessa in der Osrhoene als Zentrum. Die kleinasiatische Stadt hat eine lange Geschichte und eine alte christliche Tradition.
    Im Jahre 1100 wurde Balduin König von Jerusalem, als sein Bruder Gottfried starb. Die Grafschaft Edessa gab er an Balduin von Bourcq weiter, einen nahen Verwandten (Neffen oder Vetter), der bei den Einwohnern der Stadt beliebt war und auch eine armenische Frau nahm.
    Einer von Balduins wichtigsten Gefolgsleuten war Joscelin von Courtenay, den er zum Kommandeur der Festung Turbessel am Euphrat ernannte, eines wichtigen Außenpostens der Grafschaft gegen die Seldschuken.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Edessa

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Balduin starb 1118 ohne Erben; ihm folgte sein Vetter Balduin II., Graf von Edessa. Auch er war ein fähiger Regent, in dessen Zeit – obwohl er mehrfach in muslimische Gefangenschaft geriet – die Grenzen des Königreichs ausgeweitet wurden. 1124 wurde die Stadt Tyros erobert.
    Als Balduin II. 1131 starb, wurde sein Schwiegersohn Fulko von Anjou sein Nachfolger, der sich fast unmittelbar nach seiner Thronbesteigung einem neuen und gefährlichen Feind gegenübersah, dem Atabeg Zengi von Mossul und Aleppo. Während es Fulko gelang, Zengi zeit seiner Regierung aus dem Land fernzuhalten, ging unter der Herrschaft seines jungen Sohnes Balduin III. und der Regentschaft seiner Mutter Melisende aufgrund der nun weniger großen politischen Stabilität die Grafschaft Edessa verloren.
    Dies wiederum führte zum Fiasko des Zweiten Kreuzzugs, in dem – entgegen den Vorstellungen der Jerusalemer Adligen – die Kreuzfahrer-Könige Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III. von Deutschland sich entschieden, nicht Zengis Sohn Nur ad-Din in Aleppo anzugreifen, der seinem Vater 1146 gefolgt war, sondern den friedlichen Emir von Damaskus."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Balduin heiratete Morphia (Morfia) von Melitene in 1101. Morphia (Tochter von Gabriel von Melitene) gestorben in 01 Okt 1126 oder 1127; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 63.  Morphia (Morfia) von Melitene (Tochter von Gabriel von Melitene); gestorben in 01 Okt 1126 oder 1127; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Morphia_von_Melitene (Mai 2028)

    Morphia von Melitene, auch Morfia († 1. Oktober 1126 oder 1127), war die Ehefrau von Balduin II., König des Kreuzfahrerkönigreiches von Jerusalem.

    Morphia war die Tochter des armenischen Adligen Gabriel (armenisch Khoril) von Melitene. Obwohl sie Armenier waren, praktizierte die Familie den griechisch-orthodoxen Glauben. Melitene (heute Malatya) grenzte an die Grafschaft Edessa, und bald wurde Gabriel ein Vasall dieses Landes. Der zukünftige König von Jerusalem, Balduin II., war nach 1100 auch Graf von Edessa und festigte seine Position im Land durch die Heirat mit Morphia um etwa 1101. Morphia bekam von ihrem Vater, der sehr reich war, eine Mitgift in Höhe von 50.000 Goldmünzen. Balduin und Morphia hatten vier Töchter: Melisende, Alice, Hodierna und Ioveta.

    Als Balduin 1118 König von Jerusalem wurde, blieben Morphia und die Kinder in Edessa. Nachdem die Muslime bei der Schlacht von Ager Sanguinis 1119 gesiegt hatten, kehrte Balduin in den Norden zurück, um sich ihnen entgegenzustellen. Nachdem er seine Ländereien gesichert hatte, bezog er Jerusalem 1120 mit seiner Familie und Morphia wurde gekrönt.

    Balduin wurde am 18. April 1123 während einer Patrouille an Edessas Grenzen gefangen genommen. Morphia kehrte in den Norden zurück und sicherte im Juni 1124 seine Freilassung, indem sie ihre Tochter, die vierjährige Ioveta, als Geisel anbot. Ioveta wurde 1125 gegen Kaution freigelassen.
    Nach dem Melisende-Psalter starb Morphia am 1. Oktober, das Jahr ist jedoch unbekannt. Es war entweder 1126 oder 1127, wobei 1126 wahrscheinlicher ist. Ohne einen männlichen Erben war Balduin II. gezwungen, seine älteste Tochter Melisende als Erbin einzusetzen, und verheiratete sie mit Fulko V. von Anjou. Auch zwei andere seiner Töchter heirateten einflussreiche Adelige der Kreuzzüge: Alice heiratete Bohemund II. von Antiochia und Hodernia Raimund von Tripolis. Ioveta wurde Nonne in Bethanien.

    Morphia ist möglicherweise teilweise für den griechischen und armenischen Einfluss auf das Lateinische Königreich verantwortlich. Die Kunst des Königreiches, wie der Melisende-Psalter, zeigen oft eine Mischung aus westlichen und östlichen Stilenn, genauso wie die Kreuzfahrer auch begannen, östliche Elemente in ihre Kultur aufzunehmen. Morphia wurde in der Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem, begraben,[1] die angebliche Grablege der Jungfrau Maria, wo später auch ihre Tochter Melisende ihre letzte Ruhestätte finden sollte.

    Name:
    Malatya ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz Malatya in Ostanatolien.
    Der Name Malatya beruht auf dem hethitischen Melid für Honig, was wohl für die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt stand. In assyrischen Quellen heißt die Stadt Meliddu, Melide, Melid, Milid oder Milidia. Die Urartäer nannten sie Melitea. Bei Strabon hieß die Stadt Melitene. Die Araber nannten sie Malatiyya, wovon die Türken die heutige Form Malatya ableiteten. Bei den Lateinern war der Name Melatia gebräuchlich. Die Zazas nennen die Stadt Meletiye und die Kurden nennen sie Meleti.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Malatya

    Notizen:

    Morphia und Balduin I. hatten vier Töchter..

    Kinder:
    1. Melisende von Jerusalem wurde geboren in 1105; gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.
    2. 31. Fürstin von Antiochia Alice von Jerusalem wurde geboren in cir 1110; gestorben in nach 1137 in Latakia.