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Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf

Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf

männlich 915 - 963  (48 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf wurde geboren in cir 915 (Sohn von Graf Ebal Manzer (spurius) von Poitou (Ramnulfiden) und Aremburga N.); gestorben am 3 Apr 963 in Poitiers.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Limoges und Auvergne als Wilhelm I.
    • Titel (genauer): Aquitanien; Herzog von Aquitanien (als Wilhelm III.) https://de.wikipedia.org/wiki/Aquitanien
    • Titel (genauer): 934-963, Poitou; Graf von Poitou https://de.wikipedia.org/wiki/Poitou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_III._(Aquitanien)

    Wilhelm Werghaupt (lat. Caput stupe, frz. Tête d'Etoupe; * um 900; † 3. April 963) war als Wilhelm III. Herzog von Aquitanien und als Wilhelm I. Graf von Poitou, Limoges und Auvergne aus der Familie der Ramnulfiden.

    Wilhelm war der älteste Sohn von Ebalus Mancer, dem er nach dessen Tod 934 im Poitou nachfolgte. Wilhelm war ein Feind der Robertiner, deren Oberhaupt Hugo Magnus sich 936 Poitiers bemächtigte. Unter Ausnutzung des Konfliktes Hugos mit König Ludwig IV. dem Überseeischen konnte Wilhelm die Stadt 938 zurückerobern. 942 wurde er vom König zum Laienabt der Abtei von St. Hilaire ernannt, die seither im Besitz der Familie blieb.
    Seinen vorrangigsten Kampf führte Wilhelm gegen den Grafen Raimund Pons von Toulouse, der ihm die Herrschaft über die Auvergne streitig machte. Nach dem Tod König Ludwigs IV. (954) huldigte ihm aber die Noblesse der Auvergne, 955 erlangte er die Herrschaft über die Grafschaft Limoges. Seine Position als Herzog von Aquitanien war jedoch umstritten: Einerseits durch die Grafen von Toulouse, die 935 das Herzogtum von König Rudolf verliehen bekamen, und vor allem durch Hugo Magnus, der seseinen dominierenden Einfluss auf König Lothar geltend machte und sich von diesem mit dem aquitanischen Herzogtum belehnen ließ. 955 zog Hugo Magnus mit einem königlichen Heer vor Poitiers und schlug Wilhelm in einer Feldschlacht. Poitiers konntnte aber erfolgreich verteidigt werden. 956 starb Hugo Magnus und obwohl dessen Sohn Hugo Capet die Politik des Vaters aufnahm, sollte die Herrschaft Wilhelms in Aquitanien nicht mehr gefährdet werden. Erst jetzt war er unbestrittener „Herzog der Aquitanier“.
    Kurz vor seinem Tod wurde Wilhelm Mönch in der Abtei von Saint-Cyprien, wo er auch bestattet wurde.

    Wilhelm war seit 935 mit Gerloc-Adele († nach 969) verheiratet, einer Tochter des normannischen Grafen Rollo. Sie hatten zwei Kinder:
    • Wilhelm Eisenarm (* um 937; † 995/996), Graf von Poitou (Wilhelm II.) und Herzog von Aquitanien (Wilhelm IV.)
    • Adelheid (Aelis) (* wohl 950; † 1004) ∞ im Sommer 968 mit Hugo Capet, Herzog von Franzien und ab 987 König von Frankreich


    Weblinks
    • Personendaten auf www.fmg.ac (englisch)

    Wilhelm heiratete Prinzessin Gerloc (Adela) von der Normandie in 935. Gerloc (Tochter von Herzog Gange Rolf (Rollo) (Robert) von der Normandie (Rolloniden) und Gräfin Poppa von Bayeux) gestorben in nach 969. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Graf Wilhelm IV. von Poitou (Ramnulfiden), Eisenarm wurde geboren in cir 937; gestorben am 3 Feb 995 in Kloster Saint-Maixent.
    2. Adelheid (Aelis) von Poitou (von Aquitanien) wurde geboren in cir 950; gestorben in 1004.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Ebal Manzer (spurius) von Poitou (Ramnulfiden) (Sohn von Graf Ranulf II. von Poitou (Ramnulfiden) und Geliebte Ranulf’s); gestorben in 935.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Poitou, Auvergne, Herzog von Aquitanien

    Notizen:

    Ebal heiratete Aremburga N. in nach 891. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Aremburga N.
    Kinder:
    1. 1. Graf Wilhelm III. von Poitou (Ramnulfiden), Wergkopf wurde geboren in cir 915; gestorben am 3 Apr 963 in Poitiers.
    2. Ebalus von Poitou


Generation: 3

  1. 4.  Graf Ranulf II. von Poitou (Ramnulfiden) wurde geboren in cir 855 (Sohn von Herzog Ranulf I. (Rainulf) von Poitou (von Auvergne) (Ramnulfiden) und Gräfin Ermengarde? von Maine); gestorben am 5 Aug 890.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Poitou

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramnulf_II._(Poitou)

    Ramnulf II. von Poitou, auch Ranulf oder Rainulf genannt, († 3. oder 5. August 890) war ein Graf von Poitou aus der Familie der Ramnulfiden. Er war ein Sohn des Grafen Ramnulf I. und dessen Ehefrau Bilchilde, einer Tochter des Grafen Roricos I. von Maine.

    Nach dem Tod seines Vaters (er fiel 866 in der Schlacht von Brissarthe) wurden Ramnulf und seine Brüder Gauzbert und Ebalus von Bernhard von Gothien aus dem Poitou verdrängt (868). Sie fanden am Hof des aquitanischen Unterkönigs Ludwig der Stammler Zuflucht, auch noch, als dieser 872 von Karl dem Kahlen unter die Vormundschaft Bernhards und anderer gestellt wurde. Nachdem Karl der Kahle 877 gestorben war und Ludwig der Stammler dessen Nachfolge im Gesamtreich angetreten hatte, wurde Bernhard von Gothien nach einer erfolglosen Revolte vertrieben, worauf Ramnulf sein väterliches Erbe wieder in Besitz nehmen konnte.
    Ludwig der Stammler starb 879 und sein im gleichen Jahr geborener Sohn Karl der Einfältige wurde dem Schutz Ramnulfs bzw. dessen Gewalt anvertraut. Nach der Absetzung Kaiser Karls des Dicken (887) verweigerte Ramnulf dem gewählten König Odo die Anerkennung, protegierte hingegen seinen Schützling Karl den Einfältigen. Er regierte fortan im westlichen Aquitanien als eigenständiger Fürst, weswegen ihm in den Annales Fuldenses der Titel König von Aquitanien zugesprochen wurde. Nachdem sich Odo nördlich der Loire weitestgehend durchgesetzt hatte, versöhnte sich Ramnulf mit ihm Anfang 889. Er behielt seine königsgleiche Stellung und wurde in den Annales Vedastini als „dux maximae partis Aquitaniae“ (Herzog des größten Teils von Aquitanien) genannt. Dabei ist zu beachten, dass Ramnulf diese Würde weder verliehen bekam, noch er selbst je usurpiert hatte. Der erste Fürst Aquitaniens war zudem Wilhelm der Fromme, mit dem Ramnulf in Freundschaft verbunden war. Die Titulierung als Dux sollte lediglich Ramnulfs herausragende Machtstellung verdeutlichen.
    Ramnulf gründete in seinem Machtbereich Vizegrafschaften, darunter auch die Vizegrafschaft Thouars, um sein Land besser vor den Überfällen der Wikinger zu schützen. Ramunlf galt trotz seines Ausgleichs mit König Odo stets als dessen größte Bedrohung. Als er im Jahre 890 während eines Treffens mit dem König starb, wurde Odo unter anderem von Ademar von Chabannes des Giftmordes verdächtigt.
    Ramnulfs Ehefrau hieß Ada; sie ging nach seinem Tod in ein Kloster. Ihr Grabmal befindet sich in Poitiers in einem Museum. Sie hatten einen Sohn, Ramnulf III., der aber wohl im Jahr 901 ohne Nachkommen starb. Daneben hatte Ramnulf II. einen unehelichen Sohn, Ebalus Mancer, der ihm im Poitou folgte.


    Quellen
    • Annales Fuldenses, hrsg. von Friedrich Kurze in: Monumenta Germaniae Historica SS rer. Germ. 7 (1891), S. 116
    • Annales Xantenses et Annales Vedastini, hrsg. von Bernard Simson in: Monumenta Germaniae Historica SS rer. Germ. 12 (1909), S. 67

    Ranulf + Geliebte Ranulf’s. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Geliebte Ranulf’s
    Kinder:
    1. 2. Graf Ebal Manzer (spurius) von Poitou (Ramnulfiden) gestorben in 935.


Generation: 4

  1. 8.  Herzog Ranulf I. (Rainulf) von Poitou (von Auvergne) (Ramnulfiden) (Sohn von Graf Gerhard I. von Auvergne (Ramnulfiden) und Prinzessin von Aquitanien); gestorben am 5 Jul 866.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen
    • Titel (genauer): Graf von Poitou (839 bis 866), Herzog von Aquitanien (852), Abt von Saint-Hilaire-de-Poitiers (841 bis 866)
    • Beruf / Beschäftigung: 852

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramnulf_I._(Poitou)

    Ramnulf I. von Poitou, auch Ranulf oder Rainulf genannt, (* um 820; † 15. September 866) war von 839 bis 866 ein Graf von Poitou und von 841 bis 866 Abt von Saint-Hilaire-de-Poitiers aus der Familie der Ramnulfiden.

    Ramnulf war der Sohn des Grafen Gerhard von Auvergne (X 841) und einer Tochter Ludwigs des Frommen. Von seinem kaiserlichen Großvater erhielt er nach der Absetzung König Pippins II. von Aquitanien 839 die Grafschaft Poitou übertragen. 864 nahm er Pippin II. gefangen und lieferte ihn an König Karl den Kahlen aus. Ständig im Kampf gegen die einfallenden Normannen befindlich, fiel Ramnulf zusammen mit Markgraf Robert dem Tapferen in der Schlacht von Brissarthe (866) nach einem Pfeiltreffer.
    Ramnulf begründete die herausragende Machtstellung seiner Familie im westlichen Aquitanien und führte selbst zeitweise den Titel eines Dux.
    Verheiratet war er mit Bilchilde, einer Tochter des Grafen Roricos I. von Maine aus der Familie der Rorgoniden. Sie hatten drei Kinder:
    • Ramnulf II. (* um 855; † 5. August 890), Graf von Poitou
    • Gauzbert († 892), im Kampf gegen König Odo getötet
    • Ebalus († 2. Oktober 892), Abt von St. Germain (881), St. Denis (886) und St. Hilaire (889). Seit 888 Kanzler von König Odo, dann aber gegen diesen im Kampf getötet.

    Beruf / Beschäftigung:
    Herzog von Aquitanien

    Ranulf heiratete Gräfin Ermengarde? von Maine in cir 845. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Gräfin Ermengarde? von Maine (Tochter von von Maine).
    Kinder:
    1. 4. Graf Ranulf II. von Poitou (Ramnulfiden) wurde geboren in cir 855; gestorben am 5 Aug 890.


Generation: 5

  1. 16.  Graf Gerhard I. von Auvergne (Ramnulfiden) gestorben in cir 25 Jun 841 in Fontenoy.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht von Fontenoy

    Notizen:

    Ein treuer Anhänger des Kaisers.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ramnulfiden

    Die Ramnulfiden sind die Familie der Grafen von Poitou und Herzöge von Aquitanien ab der Mitte des 9. Jahrhunderts. Da sie von einem Grafengeschlecht der Auvergne abstammen, werden sie auch als Haus Auvergne-Poitou bezeichnet. Der vorherrschende Männername der Familie war Wilhelm (Guillaume).
    Die Hauptlinie der Familie starb 1137 im Mannesstamm aus, Erbin von Poitou und Aquitanien war Eleonore von Aquitanien (* 1122; † 1204), die Ehefrau (1137–1152) des französischen Königs Ludwig VII. (* 1120; † 1180) und (1152–1189) des englischen Königs Heinrich II. (* 1133; † 1189), der bereits die Normandie und weite Teile des Loire-Tals besaß und durch diese Ehe den gesamten Südwesten Frankreichs in seine Hand bekam.
    Ein weiteres wichtiges Familienmitglied ist Agnes von Poitou, Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Heinrich III. und Regentin des Kaiserreichs von 1056 bis 1062.

    Stammliste
    Von Gerhard I. bis Wilhelm V.
    1 Gerhard I., X 25. Juni 841 in der Schlacht von Fontenoy; ∞ NN, Tochter des Kaisers Ludwig der Fromme (Karolinger)
    1 Ranulf I. (Ramnulf, Rainulf), X Oktober 866, 839/844 Graf von Poitou, 852 Herzog von Aquitanien; ∞ um 845 NN, Tochter des Rorgon II., Graf von Maine, und Bilihildis (Rorgoniden)
    1 Ranulf II. (Ramnulf, Rainulf), † 3. oder 5. August 890, Graf von Poitou, 888 König von Aquitanien; ∞ Ada, als Witwe geistlich
    1 (ehelich) Ranulf III. (Ramnulf, Rainulf), † wohl 901
    2 (unehelich) Ebalus Mancer (d.h. uneheliches Kind), † 934, bis 892 und ab 902 Graf von Poitou, 927 Graf von Auvergne, Herzog von Aquitanien; ∞ I nach 10. Oktober 891 Aremburga; ∞ II vor Februar 911 Emiliana (Emilienne)
    1 (wohl I) Wilhelm I. (III.) Werghaupt (Guillaume III. Tête d'Étoupe), † 3. April 963 als Mönch, 934 Graf von Poitou, 955 Graf von Limoges und Graf von Auvergne, 959/962 Herzog von Aquitanien; ∞ 935 Adele (Gerloc), † nach 969, Tochter des Jarlollo, Graf von Rouen (Rolloniden)
    1 Wilhelm II. (IV.) Eisenarm (Guillaume Fierabras), † 995/996, 963 Graf von Poitou, Herzog von Aquitanien, Laienabt von Saint-Hilaire-de-Poitiers, 993 geistlich; ∞ um 968 Emma von Blois, † 27. Dezember nach 1003, Tochter des Theobald I. Tricatr Graf von Blois (Haus Blois)
    1 Wilhelm III. (V.) der Große (Guillaume le Grand), † 31. Januar 1030, 993 Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien; ∞ I um 997 Almodis von Gévaudan, † nach 1005, Witwe von Aldebert I. Graf von La Marche und Périgord (Haus Périgord); ∞ II Anfag 1011 Sancha (Brisca) von Gascogne, † vor 1018, Tochter von Guillaume Sanche Herzog von Gascogne (Haus Gascogne); ∞ III 1019 Agnes von Burgund, † 10. November 1068 als Nonne, Tochter des Otto Wilhelm, Graf von Burgund (Franche-Comté, Haus Burgund-Ivrea), sie heiratete in zweiter Ehe am 1. Januar 1032, geschieden 1049/52, Gottfried II. Martel, Graf von Anjou – Nachkommen siehe unten
    2 Ebalus (Ebles), † nach 997
    2 Adela (Adelaide), † wohl 1004; ∞ um 970 Hugo Capet, 960 Dux Francorum, 987 König von Frankreich, † 24. Oktober 996
    2 (wohl I) Ebalus (Ebles), † 977, 936 Abt von Saint-Maixent, 937/77 Thesaurarius von Saint-Hilaire-de-Poitiers, 944 Bischof von Langres, tritt 963 zurück
    2 Gauzbert, Graf vor April 878, X 892
    3 Ebalus (Ebles), * 857, X 2. Oktober 892, Abt von St. Germain-des-Prés, Saint-Denis und Saint-Hilaire-de-Poitiers
    2 Gerhard II., † vor 879, Graf von Limousin
    1 Géraud, Graf von Aurillac, † wohl 909
    3 Tochter; ∞ Fulko (Foucher) de Limoges, † wohl 886 (Haus Limoges)

    Von Wilhelm V. bis Eleonore von Aquitanien
    1 Wilhelm III. (V.) der Große (Guillaume le Grand), † 31. Januar 1030, 993 Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien; – Vorfahren siehe oben
    2 ∞ I um 997 Almodis von Gévaudan, † nach 1005, Witwe von Boson I. Graf von La Marche und Périgord (Haus Périgord);
    3 ∞ II Anfang 1011 Sancha (Brisca) von Gascogne, † vor 1018, Tochter von Guillaume Sanche Herzog von Gascogne (Haus Gascogne);
    4 ∞ III 1019 Agnes von Burgund, † 10. November 1068 als Nonne, Tochter des Otto Wilhelm, Graf von Burgund (Franche-Comté, Haus Burgund-Ivrea), sie heiratete in zweiter Ehe am 1. Januar 1032, geschieden 1049/52, Gottfried II. Martel, Graf von Anou
    1 Wilhelm IV. (VI.) der Dicke (Guillaume le Gros), * 1004, † 15. Dezember 1038, 1030 Graf von Poitou, Saintonge und Guyenne; ∞ vor 1031 Eustachie von Montreuil-Bellay, † nach 1038, Tochter von Berlay III.
    2 (II) Odo (Eudes), X 10. März 1039, 1032 Herzog von Gascogne, 1038 Graf von Poitou und Guyenne
    3 (II) Adelais; ∞ Géraud I., Graf von Armagnac (Haus Lomagne)
    1 Bernard II. Tumapaler, Herzog von Gascogne
    4 (III) Peter (Pierre), † 1058, 1039 als Wilhelm V. (VII.) der Kühne (Guillaume l’Aigret) Graf von Poitou, Herzog von Aquitanien; ∞ vor 1041 Ermesinde von Longwy, † nach 1058, Tochter von Albert, Graf von Longwy,[1]
    1  ? Agnes, † nach 13. Juni 1089; ∞ I um 1054 Ramiro I., 1035 König von Aragón, X 8. Mai 1064 (Haus Jiménez); ∞ II 1064 Peter I. Graf von Savoyen, † 9. August 1078
    2 Clementia, † nach 1129, Erbin von Longwy, Frau von Gleiberg; ∞ I kurz vor 1075 Konrad I. Graf von Luxemburg, † 8. August 1086; ∞ II Gerhard I. Flaminius, 1096 Graf von Geldern, † 1129/38
    5 (III) Agnes von Poitou, † 14. Dezember 1077 in Rom, Regentin des römisch-deutschen Reichs 1056–1062; ∞ 20. November 1043 Kaiser Heinrich III., 1039 Römisch-deutscher König, 1046 Kaiser, † 5. Oktober 1056 (Salier)
    6 (III) Guido (Guy), † 25. September 1086, 1058 als Wilhelm VI. (VIII.) Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien; ∞ I um 1044, verstoßen 1058, Anna von Périgord, Tochter des Grafen Aldebert II. (Haus Périgord); ∞ II 1058/9, geschieden 1068, Mahilde von La Marche, Tochter des Grafen Audebert; ∞ III 1068/9 Hildegard von Burgund, † nach 1104, wohl 1120, Tochter des Robert I. Herzog von Burgund (Älteres Haus Burgund)
    1 (I) Agnes, * 1052, † 6. Juli 1078; ∞ 1069, geschieden wohl 1077, Alfons VI. 1072 König von Kastilien und León, † 30. Juni/1. Juli 1109
    2 (III) Wilhelm VII. (IX.) der Junge (Guillaume le Jeune), * wohl 22. Oktober 1071, † 10. Februar 1126/27, 1086 Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien; ∞ I 1089, geschieden 1090, Ermengarde von Anjou, † 1. Juni 1146 in Jerusalem, Tochter ds Grafen Fulko IV., sie heiratete um 1093 in zweiter Ehe Alain IV. Fergent Herzog von Bretagne; ∞ II 1094, geschieden 1115, Philippa (Matilde), † 28. November 1117) Tochter des Wilhelm IV. Graf von Toulouse, geschieden von Sancho I. König von Aragón und Navarra (Haus Jiménez); ∞ (außerehelich)
    1 (II) Wilhelm VIII. (X.) (Guillaume), * 1099, † 9. April 1137, 1126 Graf von Poitou und Herzog von Aquitanien; ∞ I Eleonore, † nach März 1130), Tochter des Amalrich I. (Amaury I.), Vizegraf von Châtellerault und der Geliebten seines Vaters; ∞I Emma, Tochter des Aymar III., Vizegraf von Limoges (Haus Limoges)
    1 (I) Wilhelm (Guillaume), † Dezember 1130/1137
    2 (I) Eleonore, * 1122, † 31. März 1204, 1137 Herzogin von Aquitanien (Guyenne), Gräfin von Poitou etc.; ∞ I 22./25. Juli 1137, geschieden 18. März 1152, Ludwig VII., 1137 König von Frankreich, † 18. September 1180 (Kapetinger); ∞ II 18. Mai 112 Heinrich II., 1149 Herzog von Normandie, 1151 Graf von Anjou, 1154 König von England, † 6. Juli 1189 (Plantagenet)
    3 Aelis (Pétronelle), † nach 24. Oktober 1153; ∞ 1142, geschieden wohl 1151, Rudolf I. (Raoul le Vaillant) Graf von Vermandois († 14. Oktober 1152) (Kapetinger)
    2 (II)[2] Raimund (Raymond), X 27. Juni 1149, 1136 Fürst von Antiochia; ∞ 1140 Konstanze, * 1127, † 1163, 1131 Fürstin von Antiochia, (Hauteville (Familie)), Tochter des Fürsten Bohemund II., sie heiratete in zweiter Ehe 1153 Renaud de Châtilln (Rainald von Chatillon), 1153 Fürst von Antiochia, † enthauptet 1187 – Nachkommen siehe unten
    3 (unehelich, Mutter: Maubergeron/Dangerose, Ehefrau von Amaury I., Vizegraf von Châtellerault) Heinrich, Prior von Cluny
    4 (unehelich, Mutter: Maubergeron/Dangerose, siehe oben) Agnes (Mathilde); ∞ I vor 1117 Aimery VI. Vizegraf von Thouars, † 1127 (Haus Thouars); ∞ II November/Dezember 1135 Ramiro II. 1134/37 König von Aragón, † 16. August 1157 (Haus Jiménez)
    5 (unehelich, Mutter: Maubergeron/Dangerose, siehe oben) Adelaide; ∞ Raoul de Fays
    6 (unehelich, Mutter: Maubergeron/Dangerose, siehe oben) Agnes, Äbtissin von Saintes
    7 (unehelich, Mutter: Maubergeron/Dangerose, siehe oben) Wilhelm I. (Guillaume I.), † 4. März 1187, Graf von Valentinois – Nachkommen: das Haus Poitiers-Valentinois
    3 (III) Hugo (Hugues), † nach 1126
    4 (III) Agnes, † 1097; ∞ Peter I., 1094 König von Aragón, † 27. September 1104 (Haus Jiménez)
    5 (III) Beatrix, † 1110; ∞ I 1108 Alfons VI., 1072 König von Kastilien und León, † 30. Juni/1. Juli 1109
    7 (III) Beatrix, † wohl 1109; ∞ Raymond I. von Melgueil

    Die Fürsten von Antiochia und Grafen von Tripolis aus dem Haus Poitou
    1 Raimund (Raymond), † 27. Juni 1149, 1136 Fürst von Antiochia; ∞ 1140 Konstanze, * 1127, † 1163, 1131 Fürstin von Antiochia, (Hauteville (Familie)), Tochter des Fürsten Bohemund II., sie heiratete in zweiter Ehe 1153 Renaud de Châtillon (Rainad von Chatillon), 1153 Fürst von Antiochia, † enthauptet 1187 – Vorfahren siehe oben
    1 Maria, * wohl 1145, † erdrosselt und ins Meer geworfen 27. August 1182, 1180/82 Regentin von Byzanz, danach Nonne; ∞ 25. September 1161 Manuel I. Komnenos, † 24. September 1180 Kaiser von Byzanz
    2 Bohemund III., † 20. März/1. Oktober 1201 Fürst von Antiochia 1163; ∞ 1177, verstoßen 1180, Irene (oder Theodora) Komnene (siehe Komnenen)
    1 Raimund IV., † Mai/Juni 1199, 1187/89 Graf von Tripolis, 1189 Mitregent in Antiochia; ∞ Alice, Tochter des Ruben III. Fürst von Kleinarmenien
    1 Raimund II. Ruben, * 1199, † 1221/22, Fürst von Antiochia 1216–1219; ∞ Helvis von Jerusalem und Zypern, Tochter des Amalrich
    1 Maria; * 1215, Erbin von Toron; ∞ Philipp von Montfort, Herr von Tyrus und Toron, † ermordet 1270 (Haus Montfort-l’Amaury)
    2 Bohemund IV., † März 1233, 1187/89–1233 Graf von Tripolis, 1199 Mitregent in und 1201–1205, 1208–1216 und 1219–1233 Fürst von Antiochia; ∞ I Plaisance Embriaco von Gibelet, Tochter von Hugo III. Embriaco; ∞ II 1218 Melusine von Jerusalem undypern, Tochter des Königs Amalrich
    1 Raimund, * 1195, † ermordet Ende 1213 in Tortosa, Bailli von Antiochia
    2 Bohemund V., † Januar 1252, folgt 1233 in Antiochia und Tripolis; ∞ I Alice, Tochter von Heinrich II. Graf von Champagne und Königin Isabella I. von Jerusalem; ∞ 2) Lucienne von Segni, eine Verwandte von Papst Gregor IX., 1252 Regentin in Antochia und Tripolis
    1 Plaisance, * wohl 1236, † 1261, Regentin von Zypern 1253/61; ∞ 1251 Heinrich I. König von Zypern, † 8. Januar 1253
    2 Bohemund VI., * wohl 1237, † 1275, folgt 1252, verliert die Stadt Antiochia am 29. Mai 1268; ∞ 1254 Sibylle von Armenien, Tochter des Königs Hethum I.
    1 Bohemund VII., † 19. Oktober 1287, Graf von Tripolis und Titularfürst von Antiochia 1275/87
    2 Lucia, † vor 29. Juni 1299, folgt 1288, verliert Tripolis 1289 ∞ Narjot de Toucy,. 1277 Admiral von Sizilien, † 1293
    3 Maria, † vor 1280; ∞ Nicolas de Saint-Omer, Mitherr von Theben, Bailli von Achaja, † 1294
    3 Philipp, † 1226 im Gefängnis, 1222–1224 König von Armenien; ∞ Isabella (Zabel), Königin von Armenien, Tochter des Königs Leo II.
    4 Heinrich, † im Meer ertrunken 27. Juni 1276; ∞ 1233 Isabella von Zypern, Tochter des Königs Hugo I. – Nachkommen siehe unten
    5 Maria, † nach 10. Dezember 1307, tritt ihr Erbrecht auf Jerusalem 1277 an Karl von Anjou ab
    3 Bohemund, † nach 1244, Herr von Batrun
    1 Johann, † im Gefängnis nach 1244
    2 Wilhelm (II.), † nach 1262, ab 1244 Herr von Batrun, ab 1258 Konstabler von Jerusalem ∞ Agnes von Sidon, Tochter des Balian Garnier
    1 Johann, † 1277, Herr von Batrun ∞ Lucie Embriaco von Gibelet
    3 Jakob, † 1277
    1 Rudolf (Rostaing) († nach 1282), 1277 Herr von Batrun
    2 Alix, ∞ Wilhelm von Farabel, Herr von Le Puy, um 1282 Konstabler von Tripolis
    3 Wilhelm
    3 Philippa, * wohl 1148, † 1178; ∞ 1166/67 Konkubine von Andronikos I. Komnenos, † 1185, 1183 Kaiser von Byzanz; ∞ 1167/76 Humfried II. von Toron, X 22. Mai 1179, Konstabler von Jerusalem
    4 Balduin, X 17. September 1176 in der Schlacht von Myriokephalon

    Die Könige von Zypern und Armenien aus dem Haus Poitou
    1 Heinrich von Antiochia, † 1276; ∞ Isabella von Zypern, Tochter des Königs Hugo I. – Vorfahren siehe oben
    1 Hugo III., † 4. März 1284 in Tyrus, Regent von Zypern und Jerusalem 1261, König von Zypern 1267, König von Jerusalem 1269; ∞ Isabella von Ibelin, Tochter des Hugo
    1 Johann I., † 20. Mai 1285, folgt 1284
    2 Bohemund, † 3. November 1283
    3 Heinrich II., † 1324, folgt 1285; ∞ 1319 Konstanze, Tochter von Friedrich II. König von Sizilien
    4 Amalrich, Konnetabel von Jerusalem, Regent von Zypern 1306–1310, Titularfürst von Tyrus; ∞ Isabella von Armenien, Tochter des Königs Leon III.
    1 Guido, als Konstantin IV. König von Armenien 1342–1344
    2 Johann, † 7. August 1343, Regent von Armenien 1341–1342
    1 Leon VI., † November 1393 in Paris, König von Armenien 1374–1375
    5 Guido, † 1303; ∞ 1284 Eschiva von Ibelin, Herrin von Beirut, Witwe des Humfried von Montfort
    1 Hugo IV., folgt 1324, dankt ab 10. November 1359
    1 Guido, enterbt; ∞ Marie de Bourbon, Fürstin von Achaia, Tochter des Ludwig I. Herzog von Bourbon
    1 Hugo, † 1379, Titularfürst von Galiläa, Fürst von Achaia 1364–1370
    2 Peter I., † 17. Januar 1369, folgt 1359, König von Armenien durch Eroberung der kilikischen Küstenstädte 1360
    1 Peter II. († 13. Oktober 1382) folgt 1369, verliert die kilikischen Küstenstädte 1373
    3 Johann († 1375) Titularfürst von Antiochia
    4 Jakob I., † 30. September 1398, folgt 1382, Titularkönig von Armenien 1393
    1 Janus, † 28. Juni 1432, folgt 1398; ∞ Sibylle von Montferrat, Tochter des Markgrafen Theodor II.
    1 Johann II., † 26. Juli 1458, folgt 1432; ∞ I Helene, Tochter des Despoten Theodor II. von Misithra; ∞ II 1437 Amadea von Montferrat, Tochter des Markgrafen Johann Jakob
    1 Charlotte, * 1442, † 16. Juli 1487, folgt 1458 bis September 1460; ∞ I Johann Herzog von Coimbra, † 1457, Titularfürst von Antiochia, Mitregent 1456–1457; ∞ II 7. Oktober 1459 Ludwig von Savoyen (Ludwig der Jüngere), Graf von Genf, † 1482, Köig von Zypern (uxor nomine) 1459–1460
    2 Jakob II., unehelich, † 6. Juli 1473, folgt 1460; ∞ 1472 Katharina Cornaro, † 10. Juli 1510 in Venedig, Königin von Zypern 1474 bis 26. Februar 1489, übergibt Zypern an Venedig.
    1 Jakob III., † 26. August 1474, folgt 1473
    2 Anna, † 1462; ∞ Ludwig der Ältere, Herzog von Savoyen
    2 Marie, * 1382, † 4. September 1404; ∞ 12. Februar 1402 Ladislaus, König von Neapel und Sizilien, † 1414
    2 Margarete ∞ Johann von Montfort (Haus Montfort-l’Amaury)



    Literatur
    • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band II (1984) Tafel 76 und Band III (1984) Tafel 154
    darin benutzt:
    • Erich Brandenburg: Die Nachkommen Karls des Großen, Leipzig 1935
    • Siegfried Rösch: Caroli Magni Progenies I, Neustadt/Aisch 1977
    • Jacques Saillot: Le sang de Charlemagne, Angers 1980
    Fußnoten
    1 Albert von Longwy wurde um 1960 mit Adalbert, Herzog von Lothringen, † 1048, gleichgesetzt; diese Identifikation hat sich als nicht haltbar erwiesen. Siehe Hauptartikel Adalbert (Lothringen)
    2 Raimund von Poitiers wird bei Schwennicke (Europäische Stammtafeln II (1984) Tafel 76 als unehelicher Sohn Wilhelms IX. (VII.) aus seiner Beziehung mit der Ehefrau des Amaury I. Vizegraf von Châtellerault angegeben. Üblich ist jedoch, ihn as jüngeren Sohn Wilhelms aus seiner 2. Ehe mit Philippa von Toulouse zu sehen, wo der Name Raimund der Leitname war, wobei jedoch festzuhalten ist, dass es gerade ihr Onkel Raimund IV. war, der ihr – mit Willen ihres Vaters Wilhelm IV. – die Grafschaft Toulouse, ihr angebliches Erbe mangels männlicher Nachkommen, vorenthielt. Die in der „Materialsammlung“ angeführten Quellen äußern sich nicht dazu, wer die Mutter Raimunds war, und auch Steven Runciman schweigt sich in seiner „Geschichtte der Kreuzzüge“, (7. Buch, 2. Kapitel) dazu aus. Im Artikel „Wilhelm IX.“ des Lexikons des Mittelalters (Band IX, Spalte 140) wird diese Verbindung jedoch hergestellt: „konnte er [Wilhelm IX.] sich bis 1123 (...) in Toulouse halten, wo Philippa auch ihren Sohn Raimund (* 1114/17), dessen Namen ihn als Erben der Grafschaft auswies, zur Welt brachte“.

    Gerhard + Prinzessin von Aquitanien. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Prinzessin von Aquitanien (Tochter von Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme und Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen)).

    Notizen:

    Verbindung nicht sicher. Sie könnte auch Ratger von Limoges geheiratet haben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Fromme

    Ludwig I. - Nachkommen
    Vor seiner ersten Ehe hatte Ludwig bereits aus einer Verbindung um das Jahr 793 zwei Kinder:
    • Alpheidis (Elpheid, Alpais) (* wohl 794, † 23. Juli eines unbekannten Jahres, wohl nach dem 29. Mai 852), als Witwe Äbtissin von Saint-Pierre-le-Bas in Reims, ∞ um 806 Graf Beggo († 28. Oktober 816) (Matfriede)
    • Arnulf (* wohl 794, † nach März/April 841), Graf von Sens
    Erste Ehe: Ludwig heiratete 794 Irmingard von Hespengau (780–818), Tochter des Grafen Ingram.
    • Lothar I. (795–855), Kaiser
    • Pippin I. (803–838), König von Aquitanien
    • Rotrud, * wohl 800
    • Hildegard, * wohl 802/804, † nach Oktober 841, wohl am 23. August 860, Äbtissin von Notre-Dame (wohl Notre-Dame de Laon)
    • Ludwig „der Deutsche“ (806–876), König des ostfränkischen Reiches
    Eine seiner beiden Töchter von Irmingard heiratete Ratger, Graf von Limoges, oder Gerhard Graf von Auvergne, (Ramnulfiden) die wohl beide am 25. Juni 841 starben.
    Zweite Ehe: Ludwig heiratete 819 Judith (795–843), Tochter des Grafen Welf I.
    • Gisela (820–874), heiratete um 836 Eberhard, Markgraf von Friaul (Unruochinger) († 16. Dezember 864); beide wurden in der Abtei Cysoing begraben
    • Karl II. „der Kahle“ (823–877), König des westfränkischen Reiches, Kaiser


    mehr unter obenstehendem Link..

    Kinder:
    1. 8. Herzog Ranulf I. (Rainulf) von Poitou (von Auvergne) (Ramnulfiden) gestorben am 5 Jul 866.

  3. 18.  von Maine (Sohn von von Maine).
    Kinder:
    1. 9. Gräfin Ermengarde? von Maine


Generation: 6

  1. 34.  Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme Römischer Kaiser Ludwig I. (Karolinger), der Fromme wurde geboren in 778 (Sohn von Römischer Kaiser Karl der Grosse (Karolinger), Charlemagne und Kaiserin Hildegard (Alemannin) (Geroldonen)); gestorben am 20 Jun 840 in Mainz - Worms; wurde beigesetzt in Metz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Louis the Pious, also called the Fair, and the Debonaire
    • Französischer Name: Louis I., dit le Pieux, ou le Débonnaire
    • Titel (genauer): König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und römischer Kaiser (813–840)
    • Titel (genauer): King of the Franks and co-Emperor (as Louis I) with his father Charlemagne (from 813) King of Aquitaine (from 781)
    • Titel (genauer): Roi d'Aquitaine (jusqu'en 814) Empereur d'Occident (de 814 à sa mort)

    Notizen:

    English: Louis the Pious, also called the Fair, and the Debonaire
    https://en.wikipedia.org/wiki/Louis_the_Pious

    Français: Louis I., dit le Pieux, ou le Débonnaire
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_le_Pieux



    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Marmoutier_(Elsass)

    Kaiser Ludwig der Fromme machte um 814 aus der pirminisch geprägten Abtei Marmoutier eine benediktinische Modellabtei im Elsass, wo er Benedikt von Aniane († 821) zum Abt ernannte.



    813 Mitregent; seit 816 römischer Kaiser.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Fromme

    Ludwig I. (genannt Ludwig der Fromme, französisch Louis le Pieux; * Juni/August 778 in Chasseneuil bei Poitiers; † 20. Juni 840 in Ingelheim am Rhein), war König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und Kaiser (813–840). Er war Sohn und Nachfolger Karls des Großen und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt (830, 833/34), gelang es Ludwig dem Frommen jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun (843) aufgeteilt.

    Geburt und Namensgebung
    Während Karl der Große sich auf seinem Spanienfeldzug befand, gebar seine Frau Hildegard, die er in der Pfalz Chasseneuil bei Poitiers zurückgelassen hatte, im Juni/August 778 Zwillinge. Nach Karls Rückkehr wurden sie auf die Namen Ludwig und Lothar getauft. Die karolingischen Königsnamen Karl, Karlmann und Pippin waren bereits an Karls zuvor geborene Kinder vergeben, und so entschied man sich für den Rückgriff auf die Namen der beiden bedeutendsten merowingischen Könige Chlodwig I. und Chlothar I. Lothar starb bereits 779.

    Unterkönigtum in Aquitanien
    Am Ostersonntag, dem 15. April 781, wurde Ludwig durch Papst Hadrian I. in Rom zum Unterkönig von Aquitanien, sein älterer Bruder Pippin zum Unterkönig von Italien gesalbt. Trotz ihres geringen Alters von vier bzw. drei Jahren wurden die beiden Brüder zu ihrer weiteren Erziehung in die jeweiligen Unterkönigreiche geschickt. Bei seinem Aufbruch hat Ludwig seine 783 verstorbene Mutter Hildegard wohl zum letzten Mal gesehen. Um die Erziehung des Knaben kümmerten sich von nun an ein Hofmeister und weitere Helfer, die Karl seinem Sohn Ludwig mitgab. Mit der Errichtung des Unterkönigtums Aquitanien verfolgte Karl in erster Linie defensive Zwecke, so musste Ludwig beispielsweise 812/13 einen Aufstand der Basken niederschlagen. 80101/803 gelang ihm mit Wilhelm von Aquitanien und dessen Sohn Berà die Eroberung des von den Mauren besetzten Barcelona. Die Kultivierung des Landes und der Ausbau der kirchlichen Struktur waren weitere wichtige Aufgaben Ludwigs in Aquitanien. Auf einer Synode im Jahr 813 ließ der König den Michaelstag anstelle eines Festes des germanischen Gottes Wotan festlegen.[1] Der Erzengel Michael wurde so zum Schutzpatron des sich langsam bildenden Heiligen Römischen Reiches und später Deutschlands.

    Nachrücken in die Nachfolge
    Wenn es bei Karls Reichsteilungsplan (Divisio Regnorum) von 806 geblieben wäre, hätte Ludwig allenfalls eine spätere Erweiterung seines Unterkönigtums auf Septimanien, die Provence und Burgund erhoffen können. Jedoch starben Ludwigs ältere Brüder Pippin und Karl der Jüngere überraschend 810 bzw. 811. Ludwig blieb damit als einziger legitimer Sohn und Erbe übrig. Doch offenbar bestanden bei Karl und Teilen seines Hofes zunächst Vorbehalte gegenüber einer künftigen Alleinherrschaft Ludwigs. 812 wurde erst der Sohn des verstorbenen Pippin, Bernhard, zum Unterkönig in Italien bestellt. Schließlich wurde am 11. September 813 Ludwig der Fromme in Aachen während einer eigens einberufenen Reichsversammlung von seinem Vater zum Mitkaiiser gekrönt. Ludwigs Biograph Thegan berichtet als einziger, dass Ludwig sich dabei selbst die Krone aufgesetzt habe, was allenfalls mit Gebrechlichkeit Karls zu erklären wäre. Die heutige Forschung schenkt jedoch den Reichsannalen mehr Glauben, denen zufolge Karl der Große persönlich seinem Sohn Ludwig die Krone aufs Haupt gesetzt hat.[2]
    Die Krönung Ludwigs zum Mitkaiser entsprach oströmisch-byzantinischem Brauch. Nur durch die Aufnahme des römischen Rechtsinstituts „Mitkaisertum“ war es möglich, Ludwig den Kaisertitel zu übertragen, ohne ihn sogleich an der Herrschaft im Gesamtmtreich partizipieren zu lassen. So kehrte Ludwig nach dem Erhebungsakt nach Aquitanien zurück und nahm weiter seine Aufgaben als Unterkönig wahr. Nach dem Tod seines Vaters Karl am 28. Januar 814 zog er dann unverzüglich nach Aachen und trat die Herrschaft im Gesamtreich an. Da er bereits Kaiser war, erübrigte sich 814 ein weiterer Erhebungsakt, von welchem die Quellen auch nichts berichten.[3] Zwar wurde Ludwig der Fromme 816 (wohl am 5. Oktober) in Reims von Papst Stephan IV. gesalbt und nochmals gekrönt, doch hatte dieser Akt keine konstitutive Bedeutung, sondern sollte die Sakralität von Ludwigs Herrschaft betonen.[4]

    Anfangsjahre als Kaiser
    Ludwigs Herrschaftsübernahme verlief mühelos, aber nicht bruchlos. Ludwig brachte sein eigenes Personal aus Aquitanien mit und besetzte damit den Hofstaat größtenteils neu. Seine unverheirateten, aber nicht entsprechend lebenden Schwestern verwies er vom Hof. Seine illegitimen Halbbrüder Hugo, Drogo und Theoderich behielt er zunächst in seiner unmittelbaren Umgebung, zwang sie aber nach Rebellion seines Neffen Bernhard von Italien 818 in den Dienst der Kirche: Drogo wurde 823 Bischof von Metz, Hugo 822/23 Abt von Saint-Quentin und der offenbar früh verstorbene Theoderich wurde vielleicht Abt von Moyenmoutier, doch ist dies nicht sicher.[5]
    Die ersten Jahre der Herrschaft Ludwigs des Frommen waren, ganz in der Tradition seines Vaters, von einem großen Reformwillen geprägt: Zahlreiche Kapitularien wurden herausgegeben, missi dominici (Königsboten) legten teilweise erschreckende Missstände im Reich offen (Amtsmissbrauch, Rechtsbeugung usw., was Ludwig dann abstellte) und auf verschiedenen Synoden wurde das Kirchenrecht reformiert. So wurden beispielsweise im Jahr 816 durch den Beschluss einer großen Aachener Reichssynode didie benediktinischen Regeln für alle im Frankenreich lebenden Mönche verbindlich, ebenso wurde mit der Institutio canonicorum Aquisgranensis („Aachener Kanoniker-Vorschrift“) für den gesamten nichtmonastischen Klerus eine einzige Norm in Liturgie und Lebensführung für verbindlich erklärt.[6] Die monastische Reformbewegung führte auch zu Konflikten, in die Ludwig eingriff, so im Kloster Fulda, wo 817 auf die im Supplex Libellus vorgetragene Bitte des Konvents hin Abt Ratgar abgesetzt und der Konvent zur Durchführung der Reform für ein Jahr unter kommissarische Leitung zweier Mönche „aus dem Westen“, d. h. wohl aus dem Umkreis des Reformabtes Benedikts von Aniane, gestellt wurde.[7]
    Eine weitere wesentliche Reform betraf das Prozessrecht: einige Formen des Gottesurteils wurden abgeschafft, dafür wurde der Zeugenbeweis eingeführt.[8] Stark war der Einfluss kirchlicher Berater, wie des Abts Benedikt von Aniane, den Ludwig aus Aquitanien mitgebracht hatte und dem er in der Nähe Aachens das Kloster Inda (auch: Inden, die spätere Reichsabtei Kornelimünster) erbauen ließ, oder Markwards, des Abts von Prüm. Daneben ist insbesondere sein ehemaliger Milchbruder, Erzbischof Ebo von Reims, zu nennen, der allerdings später eine führende Rolle bei der Entmachtung Ludwigs 833 spielte.

    Der Reichsteilungsplan von 817
    Vielleicht durch einen Unfall gedrängt, den der Kaiser wie durch ein Wunder fast unverletzt überlebte, regelte er schon 817, im dritten Jahr seiner Herrschaft, seine Nachfolge. In der Ordinatio imperii teilte er das Reich nicht – wie es fränkiscchem Brauch entsprochen hätte und wie es auch Karl der Große ähnlich in seiner Divisio Regnorum von 806 vorgesehen hatte – einfach unter seinen drei Söhnen auf, sondern fand eine Sonderregel für das Kaisertum. Lothar, der älteste Sohn aus der 794 geschlossenen ersten Ehe mit Irmingard, wurde durch Ludwig den Frommen in Aachen zum Mitkaiser gekrönt. Ihm stand die Nachfolge im Kaisertum zu, und er sollte eine Art „außenpolitische“ Hoheit über das Gesamtreich erhalten. Die nachgeborenen Söhne Pippin und Ludwig wurden ihm untergeordnet, konnten nur auf „innenpolitischer“ Ebene in ihren Teilreichen entscheiden. Pippin bekam Aquitanien und Ludwig den östlichen Teil des Fränkischen Reichs. Wegen dieses grundlegend neuen Konzeptes der Ordinatio imperii, bei dem das Abendland nahe daran war, sich bewusst als politische Einheit zu formen, nannte Theodor Schieffer das Jahr 817 „den absoluten Höhepunkt des karolingischen Zeitalters und der fränkischen Geschichte“.[9]
    Der 812 eingesetzte König Bernhard von Italien, ein Neffe Ludwigs des Frommen, wehrte sich gegen die Bestimmungen der Ordinatio imperii, da er seine Herrschaft über Italien gefährdet sehen musste. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, der zunächst durch die Fürsten zum Tode verurteilte Bernhard wurde von Ludwig zur Blendung begnadigt. Bernhard starb an den Folgen der Prozedur − dies bedeutete für Ludwig „eine fühlbare moralische Belastung“.[10]

    Der Weg in die Krise: die 820er Jahre
    Benedikt von Aniane, Ludwigs wichtigster Berater, verstarb 821; die kirchliche Reformbewegung erlahmte seitdem. Ludwig der Fromme führte wegen seines harten Vorgehens gegen Familienangehörige, vor allem den verstorbenen Bernhard, auf dem Reichsttag von Attigny 822 einen öffentlichen Bußakt aus. Damit erfüllte er einen Wunsch führender Geistlicher, die ihrerseits Pflichtvernachlässigung einräumten; trotzdem bedeutete seine Kirchenbuße einen Prestigeverlust. Blieb das Itinerar Ludwigs des Frommen bis zu diesem Zeitpunkt ganz auf Aachen konzentriert, war in den darauffolgenden Jahren eine stärkere Reisetätigkeit zu beobachten, z. B. zu den Pfalzen nach Frankfurt und Ingelheim. Ludwigs Sohn Lothar war von 825 bis 829 offiziell Mitregent. 826 hatte Ludwig den entmachteten Dänenkönig Harald Klak und dessen Gefolge anlässlich der Reichsversammlung in Ingelheim zu Gast. Dieser ließ sich in St. Alban bei Mainz taufen; Ansgar, Erzbischof von Bremen und Bischof von Hamburg,[11] begann in der Folgezeit seine Missionstätigkeit in Skandinavien.
    Neue Probleme entstanden durch Ludwigs 819 geschlossene zweite Ehe mit Judith, der Tochter des schwäbischen Grafen Welf I. Vermutlich auf ihr Betreiben änderte Ludwig die von ihm selbst 817 aufgestellte Nachfolgeregelung, als er für Karl, den 823 geborenen Sohn aus seiner zweiten Ehe, mit Schwaben ein neues Teilreich schaffen wollte. Zugleich regte sich am Hof Unmut über den starken Einfluss Judiths auf den Kaiser. So schickte Ludwig 829 sicherlich auch auf ihr Drängen hin seinen erstgeborenen Sohn und Mitkaiser Lothar nach Italien und verwies Abt Wala von Corbie vom Hof.

    Die zweimalige Entmachtung 830/33
    Als Ludwig der Fromme ausgerechnet während der Fastenzeit 830 zu einem nicht akut notwendigen Feldzug gegen die Bretonen aufrief, der von den innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken sollte, kam es im April 830 zum offenen Aufstand. Mühlbacher, Th. Schieffer und Boshof deuten diesen als „loyale Revolution“ bzw. „loyale Palastrebellion“, d. h. führende Große am Hof des Königs stellen sich aus Loyalität gegen Ludwig – im Bewusstsein, ihn damit vor schlechten Ratgebern zu schützen und die Reichseinheit zu retten.[12] Sein Sohn Lothar wurde aus Italien zurückgeholt und wieder zum Mitregenten gemacht, Ludwig der Fromme in leichter Haft gehalten, und die Kaiserin Judith, die des Ehebruchs mit Bernhard von Septimanien bezichtigt wurde, in ein Kloster bei Poitiers verbannt.
    Lothars Regime enttäuschte jedoch rasch, denn die „loyalen Rebellen“ schienen in erster Linie doch nur ihre eigenen Machtinteressen zu verfolgen.[13] So kam es auf der Reichsversammlung von Nimwegen im Oktober 830 wieder zum Umschwung zugunsten Ludwigs. Ludwig der Fromme wurde wieder in seine Herrschaft eingesetzt, die Häupter der Verschwörung in der Folgezeit verhaftet oder verbannt, Judith nach Aachen zurückgeholt, Lothar dagegen 831 erneut nach Italien geschickt. Dessen aufständische Brüder Ludwig der Deutsche und Pippin konnten von ihrem Vater Ludwig dem Frommen 832 zur Unterwerfung gezwungen werden.
    Damit begann ein neuer Akt des Familienstreits, denn nun verbündeten sich alle drei Söhne Ludwigs aus erster Ehe, die eine Schmälerung ihrer Reichsteile zugunsten ihres Halbbruders Karls des Kahlen befürchteten. Wiederum zog Ludwig gegen seine Söhne zu Felde. Ende Juni 833 standen sich die Parteien auf dem Rotfeld bei Colmar gegenüber, bis durch Druck und Versprechungen alle Getreuen und Soldaten von Ludwig abgefallen waren und Ludwig am 30. Juni gezwungen war, sich zu ergeben und faktisch abzudanken. Das Colmarer Rotfeld wurde aufgrund der von Ludwigs Söhnen und Getreuen gebrochenen Eide bald nur noch als Lügenfeld bezeichnet. Ludwig wurde ins Kloster Saint-Médard bei (heute in) Soissons verbannt, wo er sich einer demütigenden öffentlichen Buße unterwerfen musste; dabei bekam er ein „Sündenregister“ überreicht, musste seine Waffen ablegen und ein Büßergewand anziehen. Die Kaiserin Judith wurde diesmal nach Tortona in Italien verbannt, ihr Sohn Karl der Kahle in strenge Haft ins Kloster Prüm überführt.
    Abermals kam es zu einem Umschwung, diesmal wohl maßgeblich ausgelöst durch die unwürdige Behandlung des alten Kaisers. Als Anfang 834 Ludwigs Söhne Pippin, von Westen kommend, und Ludwig der Deutsche, aus dem Osten kommend, gegen ihren Bruder Lothar vorrückten, fand dieser keine Unterstützung mehr und konnte sich nur noch nach Italien absetzen. Am 1. März 834 wurde Ludwig der Fromme in der Abteikirche von Saint-Denis feierlich mit Waffen und Krone geschmückt und wieder als Kaiser anerkannt. Lothars Macht wurde auf Italien beschränkt, die Kaiserin Judith aber von dort wieder nach Aachen zurückgeholt.

    Die letzten Jahre
    Ein neuer Reichsteilungsplan 837 zugunsten Karls des Kahlen, des Sohnes Ludwigs aus zweiter Ehe, der dessen Herrschaft über Friesland und das Gebiet zwischen Maas und Seine vorsah, führte zu neuen Unruhen, die erst durch den Vertrag von Verdun 843 mit der endgültigen Teilung des Frankenreiches beendet wurden. Dabei ebnete der plötzliche Tod von Ludwigs Sohn Pippin 838 den Weg zu einer einigermaßen ausgewogenen Dreiteilung des Reiches unter die drei verbleibenden Söhne Lothar, Ludwig den Deutschen und Karl den Kahlen.
    Bevor es dazu kommen sollte, hatte Ludwig der Fromme allerdings seinen Sohn Ludwig den Deutschen gegen sich aufgebracht, indem er ihm nur noch Bayern als Herrschaftsgebiet zugestehen wollte. Der Widerstand des Sohnes machte eine Strafexpedition notwendig, auf deren Rückkehr Ludwig der Fromme am 20. Juni 840 auf einer Rheininsel bei Ingelheim verstarb. Ursache war vermutlich ein Magen- oder Speiseröhrenkrebs in Verbindung mit einer Bronchitis.[14] Nach dem Bericht seines Biographen Asstronomus, Vita Hludowici, Kap. 64, lauteten Ludwigs letzte Worte „Huz, huz“, fränkisch für „Hinaus, hinaus!“. So sprach er mit zur Seite gewandtem Haupt, denn offenbar hatte er dort einen bösen Geist zu sehen geglaubt; dann blickte er heiter zum Himmel und verschied lächelnd.
    Ludwig hatte sich ursprünglich in dem von ihm gegründeten Kloster Inden, dem späteren Kornelimünster, bestatten lassen wollen. Im Westbau der heutigen Propsteipfarrkirche Kornelimünster gibt es noch heute die vorbereitete Grabstelle Ludwigs des Frommen. Jedoch veranlasste Ludwigs Halbbruder Drogo als Bischof von Metz, dass Ludwig der Fromme in der Abtei St. Arnulf in Metz beigesetzt wurde, wo auch seine Mutter Hildegard und andere Karolinger bestattet waren. Im 11. und 16. Jh. neu gestaltet, wurde Ludwigs Grabmal 1793 während der Französischen Revolution zerstört und seine Gebeine verstreut. Von Ludwigs wertvollem spätantiken Sarkophag, der den Zug des von den Ägyptern verfolgten Volkes Israel durch das Rote Meer darstellte, sind im Musée de la ville in Metz noch einige Fragmente erhalten.[15]

    Stellung zur heidnischen Kultur
    Ludwig dem Frommen wurde in der Neuzeit manchmal vorgeworfen, für den Untergang germanischer Überlieferungen verantwortlich zu sein. Solche Behauptungen entbehren aber jeder Quellengrundlage. Es gibt lediglich einen einzigen Satz bei dem Ludwig-Biografen Thegan, Gesta Hludowici, Kap. 19, wo es heißt: „Die heidnischen Lieder [oder: Gedichte], die er [Ludwig] in seiner Jugend gelernt hatte, verachtete er und wollte sie weder lesen noch hören noch lehren.“ Dabei ist nicht einmal sicher, oob Thegan germanische Heldenlieder gemeint hat, wie sie Karl der Große laut Einhards Vita Karoli Magni, Kap. 29, hatte sammeln lassen – die „heidnischen Gedichte“ könnten sich genauso gut auf antike lateinische Gedichte beziehen wie z. B. Vergils römisches Nationalepos Aeneis, das mit Sicherheit in Ludwigs Jugend in seinem Unterricht behandelt worden war; zum möglichen Bezug der Stelle auf lateinische Gedichte vgl. auch Tremp.[16] Vor allem aber spricht Thegan in der zitierten Stelle nur von Ludwigs persönlicher Geringschätzung dieser carmina („Lieder“ bzw. „Gedichte“, worum auch immer es sich dabei handelte); nirgends jedoch, auch nicht in anderen Quellen, ist die Rede von irgendwelchen Anweisungen Ludwigs zu deren Vernichtung.[17]
    Ebenso wenig verbürgt ist freilich eine durch Ludwig durchgeführte Sammlung und Sicherung germanischer Überlieferungen (wie bei seinem Vater Karl), da Ludwig der Fromme unbestritten in der „Verchristlichung“ des Frankenreiches eine seiner wichtigsten Aufgaben sah.[18] In seiner Missionspolitik ging er sogar noch über dessen Grenzen hinaus: 831 gründete Ludwig das Erzbistum Hamburg, von dem aus ganz Skandinavien missioniert werden sollte; Ebo von Reims und Ansgar, Bischof von Bremen-Hamburg wurden in seinem Auftrag zu den Initiatoren der nordischen Mission.[19]

    Der Beiname „der Fromme“
    Ludwigs Beiname „der Fromme“ setzte sich erst im Laufe des 10. Jahrhunderts durch. Zwar wurde Ludwig auch schon zu Lebzeiten als pius (der Fromme) oder piissimus (der sehr Fromme) bezeichnet, doch war dies noch nicht als individueller Beiname gemeint. Iustitia (Gerechtigkeit) und pietas (in diesem Zusammenhang ein ganzer Begriffskomplex im Sinne von Frömmigkeit, Pflichttreue, Milde) galten als die beiden klassischen Herrschertugenden schlechthin. Die Vieldeutigkeit des Begriffes pius zeigt sich auch daran, dass Ludwig im Französischen zwei Beinamen hat: „Louis le Pieux“ (Ludwig der Fromme) und „Louis le Débonnaire“ (Ludwig der Gutmütige).
    Auf Münzen nannte sich noch nicht der hier behandelte Ludwig, sondern sein heute als Ludwig der Deutsche bekannter Sohn „HLVDOVVICVS PIVS“, ebenso der letzte ostfränkische Karolinger Ludwig das Kind (900–911): Bis dahin erschien also der Beiname pius noch nicht fest an einen früheren Ludwig vergeben. Erst ab etwa 960 finden sich zunehmend Belege, die dem Ludwig dieses Artikels den eindeutig individuellen Beinamen „der Fromme“ zuweisen. Zudem kam erst im 19. Jahrhundert eine negative Interpretation von Ludwigs Beinamen auf – etwa im Sinne eines weltfernen Frömmlers –, doch ist diese Sichtweise von der modernen Geschichtswissenschaft korrigiert worden.[20]

    Bilanz aus heutiger Perspektive
    Für Ludwig den Frommen war es von vornherein nicht leicht, aus dem Schatten seines großen Vaters herauszutreten. Da nach Karls Eroberungen keine großen expansiven Erfolge mehr möglich waren, war es Ludwig von Anfang an vorgezeichnet, sich auf diie weniger spektakuläre innere Konsolidierung des Reiches konzentrieren zu müssen. Früher kritisierte man Ludwig den Frommen für seine angeblich zu große Abhängigkeit von Beratern, doch relativiert Boshof heute diesen Vorwurf: Zu Ludwigs Zeit gab es keine Alternative mehr zu einer auf personalen Bindungen gegründeten Herrschaft; ein Gewaltregime hätte erst recht nicht funktioniert.[21] Auch kann von einer geistig-kulturellen Stagnation unter Ludwig dem Frommen keine Rede sein.[22]
    Ludwigs Tragik war es, dass sein oben beschriebener, von ihm bis zuletzt modifiziert aufrechterhaltener Plan zur Wahrung der Reichseinheit keinen Erfolg haben sollte: Lothar und zeitweise auch einer „Reichseinheitspartei“ aus führenden Adligen gingen seine Teilungspläne zu weit, seinen nachgeborenen Söhnen, die sich nicht der Oberhoheit des erstgeborenen Lothar beugen wollten, dagegen nicht weit genug. Hinzu kamen die Rivalität der Söhne aus erster Ehe gegen den Sohn Karl aus der zweiten Ehe sowie strukturelle Probleme der Adelsgesellschaft überhaupt. So lastet es die heutige Forschung nicht mehr allein Ludwig dem Frommen an, dass mit seiner Herrschaft die Aufteilung des Karolingerreiches ihren Anfang nahm.[23]

    Nachkommen
    Vor seiner ersten Ehe hatte Ludwig bereits aus einer Verbindung um das Jahr 793 zwei Kinder:
    • Alpheidis (Elpheid, Alpais) (* wohl 794, † 23. Juli eines unbekannten Jahres, wohl nach dem 29. Mai 852), als Witwe Äbtissin von Saint-Pierre-le-Bas in Reims, ∞ um 806 Graf Beggo († 28. Oktober 816) (Matfriede)
    • Arnulf (* wohl 794, † nach März/April 841), Graf von Sens
    Erste Ehe: Ludwig heiratete 794 Irmingard von Hespengau (780–818), Tochter des Grafen Ingram.
    • Lothar I. (795–855), Kaiser
    • Pippin I. (797–838), König von Aquitanien
    • Rotrud, * wohl 800
    • Hildegard, * wohl 802/804, † nach Oktober 841, wohl am 23. August 860, Äbtissin von Notre-Dame (wohl Notre-Dame de Laon)
    • Ludwig „der Deutsche“ (806–876), König des ostfränkischen Reiches
    Eine seiner beiden Töchter von Irmingard heiratete Ratger, Graf von Limoges, oder Gerhard Graf von Auvergne, (Ramnulfiden) die wohl beide am 25. Juni 841 starben.
    Zweite Ehe: Ludwig heiratete 819 Judith (795–843), Tochter des Grafen Welf I.
    • Gisela (820–874), heiratete um 836 Eberhard, Markgraf von Friaul (Unruochinger) († 16. Dezember 864); beide wurden in der Abtei Cysoing begraben
    • Karl II. „der Kahle“ (823–877), König des westfränkischen Reiches, Kaiser




    Siehe auch
    • Innerdynastische Kämpfe der Karolinger 830–842
    Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Die wichtigsten Quellen über Ludwig den Frommen sind zwei Biographien: die Gesta Hludowici („Die Taten Ludwigs“) des Thegan, verfasst 835/36, und die Vita Hludowici („Das Leben Ludwigs“) des so genannten Astronomus, verfasst 840/41, beide zuletzt ediert von Tremp:
    • Ernst Tremp (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64: Thegan, Die Taten Kaiser Ludwigs (Gesta Hludowici imperatoris). Astronomus, Das Leben Kaiser Ludwigs (Vita Hludowici imperatoris). Hannover 1995 (Monumena Germaniae Historica, Digitalisat)
    Bis 829 reichen die fränkischen Reichsannalen[24]; für die Jahre ab 830 können die Annales Bertiniani[25] und die Annales Fuldenses[26] herangezogen werden.
    Wichtige rechts- und verfassungsgeschichtliche Quellen sind Ludwigs Kapitularien und Herrscherurkunden. Die lange fehlende wissenschaftliche Edition der 418 Urkunden Ludwigs des Frommen wurde von Theo Kölzer (Universität Bonn) erstellt und 2016 bei den Monumenta Germaniae Historica publiziert.[27] Dazu kommen über 50 Urkundenformeln (so genannte Formulae imperiales) Ludwigs des Frommen.[28] Die Kapitularien Ludwigs des Frommen, deren letzte wissenschaftliche Edition aus dem 19. Jahrhundert stammt und veraltet ist[29], werden derzeit an der Universität Köln unter Leitung von Karl Ubl neu ediert.[30] Die monastische Reformgesetzgebung ist ediert bei Josef Semmler: Corpus Consuetudinum Monasticarum, Bd. 1, Siegburg 1963. Schließlich dichtete der Kleriker Ermoldus Nigellus 826/28 das 2649 Verse lange panegyrische Epos über Ludwig den Frommen „In honorem Hludowici christianissimi Caesaris augusti“.[31]
    Das einschlägige Regestenwerk zu Ludwig dem Frommen ist der „Böhmer–Mühlbacher“:
    • Böhmer – Mühlbacher: Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 751–918. Nach Johann Friedrich Böhmer neubearbeitet von Engelbert Mühlbacher. Nach Mühlbachers Tode vollendet von Johann Lechner. Georg Olms, Hildeshem 1966. Darin S. 239–412 Nr. 519e–1014c. (Digitalisat)
    Literatur
    • Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, ISBN 3-89678-020-4 (derzeit vergriffen, aber als Book-on-Demand bei der WBG erhältlich) Rezension (maßgebliches Werk)
    • Egon Boshof: Kaiser Ludwig der Fromme. Überforderter Erbe des großen Karl? In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Bd. 103 (2001), S. 7–28.
    • Philippe Depreux: Prosopographie de l'entourage de Louis le Pieux (781–840). Sigmaringen 1997, ISBN 3-7995-7265-1
    • Ivan Gobry: Louis premier. Fils de Charlemagne. Paris 2002, ISBN 2-85704-736-3
    • Peter Godman, Roger Collins (Hrsg.): Charlemagne's heir. New perspectives on the reign of Louis the Pious (814–840). Oxford 1990, ISBN 0-19-821994-6.
    • Mayke de Jong: The Penitential State. Authority and Atonement in the Age of Louis the Pious, 814–840. Cambridge University Press, Cambridge 2009, ISBN 978-0-521-88152-4.[32]
    • Theo Kölzer: Kaiser Ludwig der Fromme (814–840) im Spiegel seiner Urkunden. (Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Geisteswissenschaften, Vorträge G 401). Paderborn 2005, ISBN 3-506-72969-1
    • Engelbert Mühlbacher: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. 1896, Nachdruck Phaidon, Essen 1999, 2 Bände, hier Bd. 2, S. 7–149.
    • Rudolf Schieffer: Ludwig 'der Fromme'. Zur Entstehung eines karolingischen Herrscherbeinamens. In: Frühmittelalterliche Studien, Band 16 (1982), S. 58–73, ISSN 0071-9706
    • Rudolf Schieffer: Die Karolinger. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-019099-7, S. 112–138.
    • Theodor Schieffer: Ludwig der Fromme. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 311–318 (Digitalisat).
    • Bernhard von Simson: Jahrbücher des Fränkischen Reichs unter Ludwig dem Frommen. 2 Bände: Bd. 1 (814–830), Bd. 2 (831–840), Leipzig 1874–76, Nachdruck Duncker & Humblot, Berlin 1969.
    • Ernst Tremp: Studien zu den Gesta Hludowici imperatoris des Trierer Chorbischofs Thegan (Monumenta Germaniae Historica Schriften 32). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1988.
    • Ernst Tremp: Die Überlieferung der Vita Hludovici imperatoris des Astronomus (Monumenta Germaniae Historica Studien und Texte 1). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1991.
    Weblinks
    Commons: Ludwig der Fromme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur über Ludwig den Frommen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Quellen
    • Französische Übersetzung des Ermoldus Nigellus, 1824, PDF
    • Die Kapitularien Ludwigs des Frommen, in: Capitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse, bearb. von Karl Ubl und Mitarbeiter, Köln 2014 ff.
    Literatur
    • Studien zur Rezeptionsgeschichte, Dissertation Aachen 2004 (PDF, mit Bibliographie aller relevanten Arbeiten Stand 2004; 2,42 MB)
    Anmerkungen
1 http://www.kath.de/Kirchenjahr/michael.php 
2 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 89 mit Anm. 29
3 Wolfgang Wendling: Die Erhebung Ludwigs d. Fr. zum Mitkaiser im Jahre 813 und ihre Bedeutung für die Verfassungsgeschichte des Frankenreiches. In: Frühmittelalterliche Studien Bd. 19 (1985), S. 201–238.
4 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 137 f. 
5 Philippe Depreux: Prosopographie de l'entourage de Louis le Pieux (781–840). Sigmaringen 1997, S. 163–167 (Drogo), 264–268 (Hugo), 382 f. (Theoderich)
6 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 120–125. Vgl. Walter Kettemann: Subsidia Anianensia. Überlieferungs- und textgeschichtliche Untersuchungen zur Geschichte Witiza-Benedikts, seines Klosters Aniane und zur sogenannten „anianischen Reform“. Duisburg/Essen 2008, urn:nbn:de:hbz:464-20080509-172902-8; Dieter Geuenich: Kritische Anmerkungen zur sogenannten „anianischen Reform“. In: Dieter R. Bauer u. a. (Hrsg.): Mönchtum – Kirche – Herrschaft 750–1000. Sigmaringen 1998, S. 99–112; Josef Semmler: Benedictus II: una regula – una consuetudo. In: Willem Lourdaux, Daniel Verhelst (Hrsg.): Benedictine Culture 700–1050. Louvain 1983, S. 1–49; Josef Semmler: Die Beschlüsse des Aachener Konzils im Jahre 816. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd. 74 (1963), S. 15–82; Josef Semmler: Reichsidee und kirchliche Gesetzgebung bei Ludwig dem Frommen.. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd. 71 (1960), S. 37–65.
7 Gereon Becht-Jördens: Sturmi oder Bonifatius. Ein Konflikt im Zeitalter der anianischen Reform um Identität und monastisches Selbstverständnis im Spiegel der Altartituli des Hrabanus Maurus für die Salvatorbasilika zu Fulda. Mit Anhängen zur Überlieferung und kritischen Edition der Tituli sowie zu Textquellen zur Architektur und Baugeschichte der Salvatorbasilika. In: Marc-Aeilko Aris, Susanna Bullido del Barrio (Hrsg.): Hrabanus Maurus in Fulda. Mit einer Hrabanus Maurus-Bibliographie (1979–2009) (Fuldaer Studien 13), Frankfurt am Main 2010; Gereon Becht-Jördens: Die Vita Aegil des Brun Candidus als Quelle zu Fragen aus der Geschichte Fuldas im Zeitalter der anianischen Reform. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Bd. 42 (1992), S. 19–48.
8 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 115–118
9 Theodor Schieffer: Die Krise des karolingischen Imperiums. In: Josef Engel, Hans Martin Klinkenberg (Hrsg.): Aus Mittelalter und Neuzeit, Festschrift füfür Gerhard Kallen. Bonn 1957, S. 1–15, hier: S. 8.
10 Rudolf Schieffer: Die Zeit des karolingischen Großreichs 714–887. (Gebhardt – Handbuch der deutschen Geschichte, 10. völlig neu bearbeitete Auflage), Stuttgart 2005, S. 113. 
11 Julika Pohlee: Fälschung führte Bremen und Hamburg zusammen. Die Welt. 5. Oktober 2014. Abgerufen am 7. Dezember 2012. 
12 Mühlbacher, 1896/1999, Bd. 2, S. 78 ff.; Schieffer, 1957, S. 11 ff.; Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 182 ff.
13 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 185.
14 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 247.
15 Josef Adolf Schmoll gen. Eisenwerth: Das Grabmal Kaiser Ludwigs des Frommen in Metz. In: Aachener Kunstblätter 44 (1973), S. 75–966
16 Ernst Tremp (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64: Thegan, Die Taten Kaiser Ludwigs (Gesta Hludowici imperatoris). Astronomus, Das Leben Kaiser Ludwigs (Vita Hludowici imperatoris). Hannover 1995, S. 2001 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat) 
17 Vgl. Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 256. 
18 Egon Boshof: Kaiser Ludwig der Fromme. Überforderter Erbe des großen Karl? In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. 103 (2001), S. 7–28, hier: S. 27. 
19 Wolfgang Seegrün: Das Papsttum und Skandinavien. Neumünster 1967, S. 24 ff.
20 Zum gesamten Abschnitt vgl. Rudolf Schieffer: Ludwig 'der Fromme'. Zur Entstehung eines karolingischen Herrscherbeinamens. In: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 16 (1982), S. 58–73.
21 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 266.
22 Egon Boshof: Ludwig der Fromme. Darmstadt 1996, S. 258–266.
23 Zum gesamten Abschnitt vgl. Egon Boshof: Kaiser Ludwig der Fromme. ÜÜberforderter Erbe des großen Karl? In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. 103 (2001), S. 7–28, bes. S. 25–27.
24 Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 6: Annales regni Francorum inde ab a. 741 usque ad a. 829, qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi. Hannover 1895 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
25 Georg Waitz (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 5: Annales Bertiniani. Hannover 1883 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
26 Friedrich Kurze (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 7: Annales Fuldenses sive Annales regni Francorum orientalis. Hannover 1891 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
27 Edition der Urkunden Ludwigs des Frommen (Projekt der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften zur Erstellung einer Edition der Urkunden Ludwigs des Frommen); MGH-Neuerscheinung
28 Formulae Imperiales, in: MGH Formulae (Legum Sectio V), hg. von Karl Zeumer. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1882, S. 285–328. Vgl. dazu Sarah Patt: Studien zu den ‚Formulae imperiales‘. Urkundenkonzeption und Formulargebrauch in der Kanzlei Kaiser Ludwigs des Frommen (814–840) Wiesbaden 2016.
29 Hludowici Pii Capitularia 814–827, in: MGH Capitularia Regum Francorum 1, hg. von Alfred Boretius. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1883, S. 261–315 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
30 Projekt CaCapitularia. Edition der fränkischen Herrschererlasse, gefördert von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste
31 Poetae Latini medii aevi 2: Poetae Latini aevi Carolini (II). Herausgegeben von Ernst Dümmler. Berlin 1884, S. 5–79 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
32 Vgl. Monika Suchan: Rezension zu: de Jong, Mayke: The Penitential State. Authority and Atonement in the Age of Louis the Pious, 814–840. Cambridge 2009. In: H-Soz-u-Kult, 10. März 2010.

    Gestorben:
    Auf einer Rheininsel unterhalb Mainz.

    Ludwig heiratete Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen) in Feb 819. Judith (Tochter von Graf Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen) und Eilgive (Heilwig) von Sachsen) wurde geboren in cir 795; gestorben am 19 Apr 843; wurde beigesetzt in St. Martin, Tours. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 35.  Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen)Kaiserin Judith von Altdorf (Welfen) wurde geboren in cir 795 (Tochter von Graf Welf I. von Schwaben und Bayern (Welfen) und Eilgive (Heilwig) von Sachsen); gestorben am 19 Apr 843; wurde beigesetzt in St. Martin, Tours.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Judith of Bavaria
    • Französischer Name: Judith de Bavière
    • Titel (genauer): Gräfin, Königin der Franken, Kaiserin (durch Heirat)
    • Titel (genauer): Queen, Empress
    • Titel (genauer): Reine des Francs, Impératrice d'Occident

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Judith_of_Bavaria_(died_843)

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Judith_de_Bavi%C3%A8re_(805_-_843)




    https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_(Kaiserin)

    Judith (* vermutlich 795[1]/ 807[2]; † 19. April 843) war seit Februar 819 zweite Gemahlin Ludwigs des Frommen. Judith war die Tochter des Grafen Welf I., des Stammvaters der Dynastie der Welfen, und der edlen Sächsin Heilwig (Eigilwi). Sie war die Schwester von Hemma, der Gemahlin Ludwigs des Deutschen, und von Rudolf und Konrad, die Grafen im Bodenseeraum und im Zürichgau waren.
    Judith wurde im Februar 819 bei einer Brautschau unter fränkischen Adelstöchtern[3][4] von Ludwig dem Frommen zu seiner zweiten Ehefrau auserkoren. Sie soll willensstark und sehr schön gewesen sein. Bei ihrer Vermählung erhielt sie das Kloster SSan Salvatore in Brescia als Lehen (beneficium). Judith gewann starken Einfluss auf Ludwig und konnte dadurch dem Geschlecht der Welfen zu großer Macht verhelfen. Sie war zunächst im Volk sehr beliebt und wurde wegen ihrer Großzügigkeit verehrt. So war der Winter ins Jahr 822 hinein in Europa extrem streng. Rhein, Donau, Elbe und Seine waren monatelang von Eis überzogen, viele Menschen und Tiere erfroren. Judith, half den Menschen, wofür ihr Rabanus Maurus und der Dichtermönch Walahfrid Strabo mit wunderschönen Versen dankten, die in die Literaturgeschichte eingingen. Sie war aber auch darauf bedacht, ihrem im Jahre 823 geborenen Sohn Karl dem Kahlen einen Anteil am Erbe Ludwigs des Frommen zu sichern, nachdem bereits seit 817 ein Plan für die Aufteilung des Fränkischen Reiches unter Ludwigs anderen drei Söhnen aus erster Ehe existierte, den Prinzen Lothar, Pippin von Aquitanien und Ludwig von Bayern.
    Dadurch zog Judith den Hass ihrer Stiefsöhne und den des Adels auf sich. Sie wurde des Ehebruchs mit Bernhard von Septimanien bezichtigt[5] und 830 in ein Kloster bei Poitiers geschickt, von wo Ludwig sie nach der Reichsversammlung von Nimwegen zurückholen konnte. Nach den Geschehnissen auf dem „Lügenfeld“ zu Colmar wurde sie nach Tortona (Italien) verbannt. Nach der erneuten Machtübernahme Ludwigs des Frommen kehrte sie an seine Seite nach Aachen zurück.
    Während der dreißiger Jahre blieb die Ausstattung ihres Sohnes Karl mit einem angemessenen Erbteil ihr oberstes Ziel, das sie durch wechselnde Koalitionen mit ihren Stiefsöhnen Ludwig dem Deutschen und Kaiser Lothar I. zu erreichen suchte. Als beim Tod ihres Gatten Ludwigs des Frommen im Jahr 840 jedoch noch keine tragfähige Erbregelung gefunden war und unter dessen Söhnen sogleich ein Krieg um das Erbe entstand, besaß Karl im Vergleich zu seinen Halbbrüdern die ungünstigste Ausgangspoosition. Vor allem der tatkräftigen Unterstützung durch Judith verdankte es Karl, dass er am Ende des Kriegs, das im Vertrag von Verdun 843 besiegelt wurde, ein großes Reich im Westen erhielt. Seine Mutter hatte zuvor erfolgreich Anhänger für ihn geworben und ihm Truppen zugeführt.
    Das Bild Judiths in den zeitgenössischen Quellen könnte zwiespältiger kaum sein. Dem Hof nahestehende Autoren wie Hrabanus Maurus und sein Schüler Walahfrid Strabo (letzterer war zudem ihr Hofkaplan und Lehrer ihres Sohnes) verehrten sie geradezu, während ihre Gegner, wie Agobard von Lyon und Wala von Corbie, sie als Ursache allen Übels bezeichneten. Auch in der historischen Forschung wird sie sehr uneinheitlich bewertet. Während ältere Forschungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert ihr eine große Mitschuld am Verfall des Karolingerreichs zuschreiben, wurde das Bild Judiths in jüngeren Arbeiten deutlich relativiert. Dabei wird ihr Streben nach Ausstattung ihres Sohnes Karl und nach ihrer eigenen Absicherung für den Fall der Verwitwung als durchaus legitim bewertet und ihre Rolle wird wesentlich stärker im Kontext der allgemeinen Verfallserscheinungen im Reich jener Zeit gesehen.
    Judith starb 843 und wurde in St. Martin in Tours bestattet.[6]



    Literatur
    • Friedrich von Bezold: Kaiserin Judith und ihr Dichter Walahfrid Strabo. In: Historische Zeitschrift. Bd. 130, 1924, S. 377–439.
    • Josef Fleckenstein: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. In: Gerd Tellenbach (Hrsg.): Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels. Freiburg 1957, S. 71–136.
    • Johannes Fried: Der lange Schatten eines schwachen Herrschers. Ludwig der Fromme, die Kaiserin Judith, Pseudoisidor und andere Personen in der Perspektive neuer Fragen, Methoden und Erkenntnisse. In: Historische Zeitschrift. Bd. 284, 2007,. 103–138 (online).
    • Armin Koch: Kaiserin Judith. Eine politische Biographie. Matthiesen, Husum 2005, ISBN 3-7868-1486-4 (zugl. Dissertation, Universität Konstanz 2004).
    • Karl-Ludwig Ay, Joachim Jahn, Lorenz Maier (Hrsg.): Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft (= Forum Suevicum. Bd. 2). UVK, Konstanz 1998, ISBN 3-87940-598-0, darin:
    • Wilhelm Störmer: Die süddeutschen Welfen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herrschaftspolitik im bayrisch-schwäbischen Grenzraum. S. 57–96.
    • Alois Niederstätter: Welfische Spuren südlich des Bodensees und in Rätien. S. 97–115.
    • Theodor Schieffer: Judith. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 639 f. (Digitalisat).
    • Elizabeth Ward: Caesar’s Wife. The Career of the Empress Judith 819–829. In: Peter Goodman, Roger Collins (Hrsg.): Charlemagne’s Heir. New Perspectives on the Reign of Louis the Pious (814–840). Clarendon, Oxford 1990, ISBN 0-19-821994-6, S.05–227.
    Weblinks
     Commons: Judith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Anmerkungen
    1 Armin Koch, Kaiserin Judith: eine politische Biographie (Historische Studien 486), Husum 2005. S. 35. (Verweis auf die Ehemündigkeit frühestens ab dem 12. Lebensjahr)
    2 Allen Cabaniss, "Judith Augusta and Her Time." University of Mississippi Studies in English 10 (1969), S. 67–109, S. 70. (Verweis auf die Eheschließung nach der Krönung Karls des Großen im Jahr 800)
    3 Ernst Tremp (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64: Thegan, Die Taten Kaiser Ludwigs (Gesta Hludowici imperatoris). Astronomus, Das Leben Kaiser Ludwigs (Vita Hludowici imperatoris). Hannover 1995, S. 393Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    4 Ernst Tremp (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64: Thegan, Die Taten Kaiser Ludwigs (Gesta Hludowici imperatoris). Astronomus, Das Leben Kaiser Ludwigs (Vita Hludowici imperatoris). Hannover 1995, S. 215Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    5 Ernst Tremp (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 64: Thegan, Die Taten Kaiser Ludwigs (Gesta Hludowici imperatoris). Astronomus, Das Leben Kaiser Ludwigs (Vita Hludowici imperatoris). Hannover 1995, S. 23 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
    6 RI I, 2,1 n. 361, BÖHMER, J. F./ MÜHLBACHER, E., Regesta Imperii, Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 751-918, RI I, 2,1 n. 361.

    Kinder:
    1. Prinzessin Gisela von Frankreich (Karolinger) wurde geboren in cir 820; gestorben in 874; wurde beigesetzt in Abtei Cysoing.
    2. Kaiser Karl II. von Frankreich (Karolinger), der Kahle wurde geboren am 13 Jun 823 in Frankfurt am Main, DE; gestorben am 6 Okt 877 in Avrieux bei Modane; wurde beigesetzt in Nantua, dann Basilika Saint-Denis.
    3. 17. Prinzessin von Aquitanien

  3. 36.  von Maine (Sohn von Graf Rorgon I. (Rorico Rorich) von Maine (von Rennes) und Bilchilde N.).
    Kinder:
    1. 18. von Maine