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Jutta von Falkenberg (von Oppeln)

Jutta von Falkenberg (von Oppeln)

weiblich - nach 1378

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Generation: 1

  1. 1.  Jutta von Falkenberg (von Oppeln)Jutta von Falkenberg (von Oppeln) (Tochter von Herzog Bolko II. (Boleslaus) von Falkenberg (von Oppeln) und Euphemia von Breslau); gestorben in nach 1378.

    Notizen:

    Jutta hatte mit Nikolaus II. drei Kinder.

    Jutta heiratete Herzog Nikolaus II. von Troppau in 1360. Nikolaus (Sohn von Herzog Nikolaus I. von Troppau und Adelheid von Habsburg) wurde geboren in cir 1288; gestorben am 8 Dez 1365. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Dieser Ehe entstammten die Kinder
    • Anna († 1398), ∞ 1379 Peter von Sternberg († 1397)
    • Wenzel I. († 1381), 1377–1381 Herzog von Troppau
    • Přemysl/Primislaus I. († 1433), 1365–1433 Herzog von Troppau, ab 1394 Herzog von Leobschütz

    Kinder:
    1. Herzog Přemysl I. (Primislaus) von Troppau wurde geboren in cir 1365; gestorben am 28 Sep 14333.

Generation: 2

  1. 2.  Herzog Bolko II. (Boleslaus) von Falkenberg (von Oppeln)Herzog Bolko II. (Boleslaus) von Falkenberg (von Oppeln) wurde geboren in ca 1290/1295 (Sohn von Herzog Bolko I. (Boleslaw) von Oppeln und Gremislawa (oder Agnes)); gestorben in ca 1362/1365; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog des Oppelner Teilherzogtums Falkenberg (1313 bis zu seinem Tode 1362/1365)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bolko_II._(Oppeln-Falkenberg) (Okt 2017)

    Bolko II. von Falkenberg, auch Boleslaw (Boleslaus) II. von Falkenberg, polnisch Bolesław (Bolko) Niemodliński, tschechisch Boleslav Falkenberský, (* um 1290/95; † 1362/65) war von 1313 bis zu seinem Tode Herzog des Oppelner Teilherzogtums Falkenberg. 1327 unterstellte er sein Land als ein Lehen der Krone Böhmen.

    Herkunft
    Bolko entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Bolko I. von Oppeln und Gremislava oder Agnes N.N.

    Nach dem Tod seines Vaters Bolko/Boleslaus I. von Oppeln 1313 wurde das Herzogtum Oppeln für seine drei Söhne geteilt. Bolko, der älteste Sohn, erhielt Falkenberg mit Oberglogau. Sein gleichnamiger jüngerer Bruder Bolko II. erhielt Oppeln und deer jüngste Bruder Albert erhielt Strehlitz. Von 1318 bis 1326 besaß Bolko von Falkenberg auch Wjelun, das er vermutlich wegen eines Streits seines Schwiegervaters Heinrich VI. mit dem polnischen König Władysław I. Ellenlang verlor, dessen Ursache das von Heinrich VI. am 5. Mai 1326 geschlossene Bündnis mit dem Deutschen Ritterorden war. 1328 brachte Bolko von Falkenberg Schurgast an sich, das von ihm befestigt wurde.

    Politisch setzte Bolko die böhmenfreundliche Politik seines Vaters fort. Dieser hatte am 17. Januar 1291 zusammen mit dem Teschener Herzog Mesko I. in Olmütz ein Bündnis mit König Wenzel II. geschlossen, in dem sich die beiden oberschlesischen Herzöge verpflichteten, dem böhmischen König bei der Erwerbung und Durchsetzung seiner Rechte und Länder gegen jedermann beizustehen. Vermutlich deshalb gehörte Bolko von Falkenberg zu den oberschlesischen Fürsten, die sich dem böhmischen König Johann von Luxemburg freiwillig unterwarfen. Als dieser 1327 auf dem Zug von Brünn über Oberschlesien nach Krakau war, kamen ihm Bolko von Falkenberg, Kasimir I. von Teschen und Wladislaus († 1351/55) von Cosel nach Troppau entgegen. Dort huldigten sie ihm am 18. und 19. Februar d. J., unterstellten ihre Länder als ein Lehen der Krone Böhmen und erreichten dadurch den Anschluss an das Deutsche Reich. Mit den ausgehändigten Huldigungsurkunden wahrte der König die Souveränität der Fürsten, stellte sich jedoch als oberster Richter über sie und forderte zudem die Heeresfolge in Schlesien ein. Fünf Tage später folgten dem Beispiel der drei Fürsten in Beuthen Lestko von Ratibor und Johann I. von Auschwitz, die ihre Herzogtümer dem böhmischen König ebenfalls als Lehen übergaben und ihm huldigten. Vermutlich aus Dankbarkeit verkaufte König Johann für 2000 Mark das bis dahin mährische Prudnik an Bolko von Falkenberg.

    Bolko/Boleslaus von Falkenberg starb 1362/65. Sein Leichnam wurde in der St.-Annen-Kapelle des Oppelner Franziskanerklosters beigesetzt. Die Nachfolge als Herzöge von Falkenberg übernahmen zunächst gemeinsam die Söhne Bolko, Wenzel und Heinrich. Nachdem der älteste Sohn Bolko 1367/68 und der zweitgeborene Wenzel 1369 starb, regierte Heinrich von Falkenberg bis zu seinem Tod 1382 allein.

    Bolko heiratete Euphemia von Breslau in cir 1325. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Euphemia von BreslauEuphemia von Breslau (Tochter von Herzog Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten) und Anna von Habsburg).

    Notizen:

    Euphemia und Bolko II. hatten sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter.

    Notizen:

    Der Ehe entstammten die Kinder:
    • Bolko/Boleslaus († 1367/68)
    • Wenzel von Falkenberg († 1369), ∞ 1364 Euphemia († 1411), eine Tochter des Herzogs Boleslaus von Beuthen
    • Heinrich von Falkenberg († 1382), ∞ 1372 Katharina, eine Tochter des Markgrafen Johann Heinrich von Mähren
    • Margareta († 1399), ∞ 1354 Landgraf Ulrich III. von Leuchtenberg
    • Jutta († nach 1378), ∞ 1359 Herzog Nikolaus II. von Troppau († 1365)
    • Anna († 1365), Klarissin in Breslau
    • Hedwig, Äbtissin des Breslauer Klarissenklosters


    Verheiratet:
    Bolko heiratete Euphemia, eine Tochter des Breslauer Herzogs Heinrich VI. Wegen der nahen Verwandtschaft musste für die Eheschließung ein päpstlicher Dispens eingeholt werden.

    Kinder:
    1. 1. Jutta von Falkenberg (von Oppeln) gestorben in nach 1378.


Generation: 3

  1. 4.  Herzog Bolko I. (Boleslaw) von OppelnHerzog Bolko I. (Boleslaw) von Oppeln wurde geboren in ca 1254/1258 (Sohn von Herzog Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) und Euphemia Odon); gestorben am 14 Mai 1313; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Oppeln (1281 bis 1313)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bolko_I._(Oppeln) (Apr 2018)

    Bolko I. von Oppeln, auch Boleslaw (Boleslaus) I. von Oppeln, polnisch Bolko I. opolski, tschechisch Boleslav Opolský, (* um 1254/58; † 14. Mai 1313) war 1281 bis 1313 Herzog von Oppeln. Politisch stand er auf der Seite des böhmischen Königs Wenzel II., dessen Vertrauen er genoss und der ihn 1291 zum Statthalter von Krakau ernannte. 1292–1295 war er Hauptmann von Kleinpolen und 1312 Krakauer Statthalter des böhmischen Königs Johann von Luxemburg.

    Herkunft
    Bolko entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Wladislaus I. von Oppeln und Euphemia († nach 1281), Tochter des großpolnischen Herzogs Władysław Odon.

    Nach dem Tod von Bolkos Vater Wladislaus I. von Oppeln 1281 wurde dessen Herzogtum Oppeln-Ratibor in vier Teilherzogtümer aufgeteilt und an seine vier Söhne übergeben:
    • Mieszko I. (1252/1256–1315) erhielt zunächst gemeinsam mit dem jüngsten Bruder Primislaus, der unter Mieszkos Vormundschaft stand, das Herzogtum Ratibor mit den Gebieten von Teschen und Auschwitz. Aus den Gebieten von Teschen und Auschwitz wude für ihn 1290 das Herzogtum Teschen gegründet, dessen erster regierender Herzog er war.
    • Kasimir II. (1253/1257–1312) erhielt das Herzogtum Beuthen und nannte sich ab 1286 auch Herzog von Cosel;
    • Primislaus (1268–1306) stand zunächst unter der Vormundschaft seines ältesten Bruders Mieszko, mit dem er zunächst gemeinsam und ab 1290 allein das Herzogtum Ratibor regierte.

    Das um die vorstehenden Gebiete verkleinerte Herzogtum Oppeln erhielt der drittgeborene Sohn Bolko, der Oppeln zu seiner ständigen Residenz wählte. Die Titulatur Herzog von Oppeln benutzten auch seine drei Brüder. Dadurch sollte die Zusammengehörigkeit ihrer Gebiete betont werden. Ein Jahr nach der Regierungsübernahme gründete Bolko 1282 das Zisterzienserkloster Himmelwitz. Zu seinen weiteren Gründungen gehören u. a. Lublinitz und Krappitz.
    Im Streit des Herzogs Heinrich IV. mit dem Breslauer Bischof Thomas II., der 1282 erneut ausbrach und bei dem es u. a. um die Eigentumsfragen von 65 Dörfern ging, die ohne landesherrliche Genehmigung im Bistumsland angelegt worden waren, sowie um die Zahlung des Zehnts, bemühte sich Bolko, den Streit zu schlichten. Im April 1287 brachte er in Oppeln die adligen Vertreter des Herzogs Heinrich zu einem Gespräch mit dem Bischof zusammen, der sich zu Bolkos Bruder Mieszko I. nach Ratibor geflüchtet hatte.

    Politisch wandten sich Bolko und seine Brüder Böhmen zu. Bereits am 9. Januar 1289 nahm Bolkos Bruder Kasimir von Beuthen als erster schlesischer Herzog die böhmische Lehenshoheit an. Während der innerpolnischen Kämpfe nach dem Tod des Herzogs Leszek II. von Krakau führte Bolko zusammen mit Primislaus/Primko I. von Sprottau und Steinau ein schlesisches Entsatzheer nach Krakau, das jedoch am 26. Februar 1289 eine schwere Niederlage durch die Truppen Bolesław von Płocks und Władysław Ellenlangs erlitt. Primislaus/Primko fand den Tod und Bolko geriet verwundet in Gefangenschaft. Am 8. August 1289 trafen sich in Troppau Bolko und andere schlesische Herzöge mit König Wenzel, von dem sie eine Unterstützung ihrer politischen Vorhaben erbaten. Dem ebenfalls anwesenden Schweidnitzer Herzog Bolko I. trat Wenzel die bis dahin böhmische Stadt Schömberg sowie einige Dörfer ab.

    Am 17. Januar 1291 schloss König Wenzel II. in Olmütz ein Bündnis mit Bolko und dessen Bruder Mieszko. Damit verpflichteten sich beide, Wenzel bei der Durchsetzung seiner Rechte gegen jedermann beizustehen und gelobten, an einem möglichen Feldzug Wenzels persönlich teilzunehmen oder gegebenenfalls ihre Mannen zu entsenden. Zudem versprachen sie, dem König jederzeit ihre Burgen zu öffnen. Für den Fall von Eroberungen stellte ihnen Wenzel eine Belohnung in Aussicht. Bereits im Frühjahr 1291 beteiligten sich Bolko und andere oberschlesische Herzöge an der Einnahme Krakaus durch die böhmischen Truppen Wenzels, der anschließend Bolko als seinen Statthalter in Krakau einsetzte.
    Im August 1292 gehörte Bolko zusammen mit seinem Bruder Kasimir sowie den Herzögen Heinrich V. von Breslau-Liegnitz und Bolko I. von Schweidnitz zur Begleitung König Wenzels, der unter dem Jubel der deutschen Bürgerschaft und des Adels Kleinpoleens seinen Einzug in Krakau hielt und am 9. Oktober 1292 im Lager bei Sieradz Władysław Ellenlang zum Verzicht auf Krakau und Sandomir zwang. Dort bezeugten vier Tage später Bolko, sein Bruder Kasimir, Nikolaus I. von Troppau, Herzog Bolesław voon Masowien und Przemysław II. von Großpolen sowie die Bischöfe von Gnesen, Prag und Olmütz, dass sich Władysław Ellenlang dem böhmischen König Wenzel II. als seinem Lehnsherrn unterworfen habe. Anschließend ernannte König Wenzel Bolko von Oppeln zum Landeshauptmann von Kleinpolen. Dieses Amt bekleidete er bis 1295. Nachfolger wurde der Troppauer Herzog Nikolaus I.

    Im Streit Władysław Ellenlangs mit seinem Schwager Heinrich III. von Glogau, der am 10. März 1296 mit einem Vergleich endete, wurde Heinrich von Glogau, der zur böhmischen Partei übergegangen war, und Bolko von Oppeln je die Hälfte des Landes Klobusien (Land an der Warthe)[1] zugestanden. Pfingsten 1297 nahm Bolko zusammen mit anderen oberschlesischen Herzögen sowie mit Heinrich von Glogau und Bolko I. von Schweidnitz an der feierlichen Krönung Wenzels II. in Prag teil. Im Frühjahr 1298 begleitete er Wenzel II. nach Wien zu Gesprächen mit Albrecht von Österreich. Nach Albrechts Wahl zum römisch-deutschen König nahm er an dessen Feldzug gegen den abgesetzten Adolf von Nassau teil, der am 2. Juli 1298 in der Schlacht bei Göllheim den Tod fand. 1300 gehörte Bolko mit seinem Bruder Kasimir zum Gefolge Wenzels, der einen Heereszug gegen Großpolen unternahm und sich anschließend in Gnesen zum König von Polen krönen ließ.
    Im Jahre 1311 unterstützte Bolko zusammen mit dem Krakauer Bischof Johann Muskata den vom Krakauer Vogt Albert angeführten Aufstand der deutschen Bürgerschaft Krakaus gegen Herzog Władysław Ellenlang. Vermutlich deshalb ernannte der böhmische KöKönig Johann von Luxemburg 1312 Bolko von Oppeln zu seinem Krakauer Statthalter. Dieses Amt bekleidete Bolko bis zur Rückeroberung Krakaus durch Władysław Ellenlang. Kurz vor seinem Tod 1313 verkaufte Bolko den Breslauer Bürgern den Fußgängerzoll in den Städten seines Herzogtums.

    Bolko/Boleslaus von Oppeln starb nach einer über 30-jährigen erfolgreichen Regierungstätigkeit. Sein Leichnam wurde in der von ihm errichteten St.-Annen-Kapelle des Oppelner Franziskanerklosters beigesetzt. Sein Herzogtum wurde unter seine drei Söhne geteilt.

    Bolko heiratete Gremislawa (oder Agnes) in cir 1280. Gremislawa gestorben in 1301. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Gremislawa (oder Agnes) gestorben in 1301.

    Notizen:

    Gremislawa (oder Agnes) und Bolko I. hatten drei Söhne.
    1 Bolko von Falkenberg,
    2 Bolko II. von Oppeln,
    3 Albert von Strehlitz.

    Verheiratet:
    Bolko heiratete Gremislawa (oder Agnes N. N.).

    Kinder:
    1. 2. Herzog Bolko II. (Boleslaus) von Falkenberg (von Oppeln) wurde geboren in ca 1290/1295; gestorben in ca 1362/1365; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln.
    2. Herzog Bolko II. (Boleslaw) von Oppeln wurde geboren in cir 1300; gestorben am 21 Jun 1356; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln.

  3. 6.  Herzog Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten) wurde geboren am 18 Mrz 1294 (Sohn von Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten) und Elisabeth von Kalisch); gestorben am 24 Nov 1335; wurde beigesetzt in Klarissenkloster, Breslau.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Breslau (ab 1311 bis zu seinem Tode 1335)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VI._(Schlesien) (Okt 2017)

    Heinrich VI. (auch: Heinrich der Gute; * 18. März 1294; † 24. November 1335) war ab 1311 bis zu seinem Tode Herzog von Breslau.

    Familie
    Heinrich entstammte dem schlesischen Geschlecht der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich V. († 1296) von Liegnitz und Breslau sowie Elisabeth († 1304), Tochter des Herzogs Boleslaw von Kalisch. Heinrich hatte folgende Geschwister:
    • Boleslaw III. († 1352), Herzog von Liegnitz und Brieg
    • Wladislaus († 1352), zunächst Domherr in Breslau; verheiratete sich später mit einer Tochter des Herzogs Boleslaw II. von Masowien
    • Hedwig, verheiratet mit Otto, Sohn des Markgrafen Otto V. von Brandenburg
    • Eufemia, verheiratet mit Otto von Kärnten

    Leben
    Nach dem frühen Tod seines Vaters 1296 wurde dessen Bruder Bolko I. zum Vormund über Heinrich und seine minderjährigen Geschwister bestellt. Da Bolko I. bereits 1301 verstarb, übernahm die Vormundschaft der böhmische König Wenzel II., dem damit ein weiterer Einfluss in Schlesien gelang.
    Nach König Wenzels Tod 1305 übernahm Heinrichs älterer Bruder Boleslaw unter der Vormundschaft des Breslauer Bischofs Heinrich von Würben die Regierung seines Herzogtums zugleich für seine jüngeren Brüder. 1311 wurde das väterliche Erbe geteilt. Heinrich wurde Breslau zugewiesen, das nur noch aus den Kreisen Breslau und Neumarkt bestand. Boleslaw erhielt das Herzogtum Brieg-Grottkau, der jüngere Wladislaus erhielt Liegnitz. Da Breslau höher bewertet wurde, musste Heinrich zum Ausgleicich an beide eine Geldsumme bezahlen. Schon bald gerieten Heinrich und Wladislaus in Streitigkeiten mit Boleslaw, der ständig versuchte, seine Macht auszudehnen und das Erbe seiner Brüder zu schmälern. Wladislaus musste ihm Liegnitz abtreten, und von Heinrich verlangte er einen Ländertausch, was dieser jedoch ablehnte.

    Als treuer Anhänger der Habsburger unternahm Heinrich 1314 einen Feldzug bis an den Rhein, um den Thronanspruch seines Schwagers Friedrichs des Schönen zu verteidigen. Bei den Auseinandersetzungen um das Erbe des 1321 verstorbenen Oelser Herzogs Boleslaw von Glogau einigte sich Heinrich mit dessen Bruder Konrad I., mit dem er seine Tochter Elisabeth verheiratete. Mit dem Versprechen des Heimfalls an Konrad erhielt Heinrich Oels als Pfand sowie eine lebenslange Nutznießung für Prausnitz und Trachenberg. Wegen der Streitereien mit seinem Bruder Boleslaw hielt Heinrich dieses Versprechen jedoch nicht ein. Am 20. April 1324 übergab er sein Land als Lehen an den deutschen König Ludwig den Bayern, mit dem er sich kurz vorher versöhnte. Ludwig versprach ihm zwar die weibliche Erbfolge für Heinrichs Töchter und deren Mutter, schützte ihn jedoch nicht gegenüber den Ansprüchen von Heinrichs Bruder Boleslaw. Deshalb schloss Heinrich 1326 ein Bündnis mit dem Deutschen Ritterorden, das vor allem gegen den polnischen König Władysław I. Ellenlang gerichtet war. Auf Drängen der Stadt Breslau wandte er sich kurz danach jedoch an den böhmischen König Johann von Luxemburg, dem er am 6. April 1327 sein Herzogtum als Lehen übübertrug. Gleichzeitig räumte er diesem das Erbrecht für den Fall ein, dass er (Heinrich) ohne männliche Leibeserben sterben sollte. König Johann reichte Heinrich sein Herzogtum unverzüglich zum lebenslangen Nießbrauch zurück und gewährte ihm aus Dankbarkeit zudem die lebenslange Nutznießung des Glatzer Landes.
    Da sich Heinrich wie die meisten schlesischen Herzöge gegen die Erhebung des Peterspfennigs als Pro-Kopf-Steuer wandte, war er 1319–1321 exkommuniziert und sein Land mit dem Interdikt belegt.

    Heinrich wurde während seiner Herrschaft großzügig von der Stadt Breslau unterstützt, der er eine Reihe von Privilegien gewährte. Drei Monate vor seinem Tod wurde der Vertrag von Trentschin abgeschlossen, mit dem der polnische König feierlich auf jeden Anspruch Polens auf Schlesien verzichtete. Demzufolge ging Heinrichs Herzogtum ohne jeden Widerspruch in den Besitz der Krone Böhmen über. Heinrich starb als letzter piastischer Herzog von Breslau. Sein Leichnam wurde im dortigen Klarissenkloster bestattet.

    Gestorben:
    Heinrich starb als letzter piastischer Herzog von Breslau.

    Heinrich heiratete Anna von Habsburg in 1310. Anna (Tochter von König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg) und Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)) wurde geboren in 1275/80; gestorben in 1326, 1327 oder 1328. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Anna von HabsburgAnna von Habsburg wurde geboren in 1275/80 (Tochter von König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg) und Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)); gestorben in 1326, 1327 oder 1328.

    Notizen:

    Anna und Hermann (III.) der Lange hatten vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn.
    Anna und Heinrich VI. hatten drei Töchter.

    Notizen:

    Der Ehe mit Heinrich entstammten drei Töchter:
    • Elisabeth († 1328), heiratete 1322 Herzog Konrad I. von Oels († 1366)
    • Euphemia († nach 1383), heiratete vor 1325 Herzog Boleslaw I. von Falkenberg († ~ 1361–1365)
    • Margarethe († vermutlich 1379), Äbtissin des Breslauer Klarissenklosters

    Verheiratet:
    Heinrich vermählte sich mit Anna, Tochter des deutschen Königs Albrecht I., Witwe des 1308 verstorbenen Markgrafen Hermann von Brandenburg.

    Kinder:
    1. Elisabeth von Breslau (von Schlesien) (Piasten) gestorben in 1328.
    2. 3. Euphemia von Breslau


Generation: 4

  1. 8.  Herzog Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten)Herzog Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) wurde geboren in cir 1225 (Sohn von Herzog Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) und Viola von Bulgarien); gestorben am 14 Mai 1281.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Oppeln-Ratibor, Oberschlesien (1246 bis 1281)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wladislaus_I._(Oppeln-Ratibor) (Feb 2022)

    Wladislaus I. von Oppeln (auch Ladislaus I. von Oppeln, Wladislaw I. von Oppeln, Władysław I. von Oppeln; polnisch Władysław opolski; tschechisch Vladislav I. Opolsko-Ratibořský; * um 1225; † 14. Mai 1281) war 1246 bis 1281 Herzog des oberschlesischen Herzogtums Oppeln-Ratibor.

    Herkunft und Ehe
    Wladislaus entstammte der schlesischen Piastenlinie. Seine Eltern waren Kasimir I. von Oppeln-Ratibor und die bulgarische Herzogstochter Viola.

    Leben
    Nach dem Tod des Vaters Kasimir I. 1230 übernahm zunächst Herzog Heinrich I. die Vormundschaft über dessen unmündige Söhne Mieszko II. und Wladislaus. Dadurch konnte Heinrich seine Macht wieder auf ganz Schlesien ausdehnen. Vermutlich für geleistete Waffenhilfe in Heinrichs Kämpfen um die Vorherrschaft in Großpolen mit dem Herzog Władysław Odon übertrug Heinrich 1233 Kasimirs Witwe Viola und ihrem jüngeren Sohn Wladislaus die Gebiete Ruda und Kalisch. Da Kalisch schon 1244 vom großpolnischen Herzog Przemysław I. zurückerobert wurde, erhielt Herzogin Viola von ihrem älteren Sohn Mieszko die Burgen Teschen und Ratibor als Witwensitz.
    Nach dem Tod des älteren Bruders Mieszko übernahm Wladislaw 1246 die Regierung über Oppeln-Ratibor. 1249 musste er dem Herzog Przemysław I. auch das Rudaer Gebiet abtreten. Im Kampf zwischen dem böhmischen König Ottokar II. Přemysl und dem ungarischen König Béla IV. um das österreichische Erbe 1253 stand Wladislaus auf ungarischer Seite und beteiligte sich an den Einfällen in das Troppauer Land. Einige Zeit später gehörte er zu den Anhängern des böhmischen Königs und kämpfte 1260 zusammen mit dem Breslauer Herzog Heinrich III. siegreich gegen Bela IV. bei der Schlacht bei Kressenbrunn. Vermutlich deshalb wurde nach dem anschließenden Friedensvertrag die Grenze zwischen dem damals zu Mähren gehörenden Troppauer Land und dem Herzogtum Oppeln zu Gunsten Wladislaus verschoben. Sie verlief nun vom Dorf Lindewiese im Altvatergebirge bis Oderberg und jenseits der Oder über Hruschau an der Ostrawitza entlang bis zur ungarischen Grenze.
    Während der 1271 folgenden Kämpfe zwischen Ungarn und Böhmen verhielt sich Wladislaus, im Gegensatz zu allen anderen schlesischen Herzögen, die auf böhmischer Seite standen, neutral. Seine neutrale Haltung war dadurch begründet, dass ihm die Krarakauer Ritterschaft, die vom Krakauer Bischof Paul angeführt wurde und die in Opposition gegen den regierenden Herzog Bolesław V. stand, Aussichten auf das Krakauer Gebiet eröffnete. Nachdem die Adelspartei, die auch vom böhmischen König Ottokar II. unterstützt wurde, 1273 durch polnische Truppen bei Boguczyn eine Niederlage erlitt und die Gebiete um Ratibor, Cosel und Oppeln durch polnische Kämpfer verwüstet wurden, kam es zu einer Aussöhnung zwischen Ottokar II. und Bolesław V. Vermutlich deshalb erhielt Wladislaus 1274 vom Krakauer Herzog bedeutende Gebietsabtretungen in Kleinpolen, wodurch die Grenze des Herzogtums Oppeln bis nach Tyniec bei Krakau vorgeschoben wurde.
    1277 war Wladislaus in Breslau zugegen, als der Böhmenkönig Ottokar und sein diplomatischer Berater Bruno von Schauenburg mit weiteren Herzögen einen Vertrag aushandelten, der zur Freilassung des Breslauer Herzogs Heinrichs IV. führte, der im selben Jahr Wladislaus Tochter heiratete.
    Nach der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal sollen Wladislaus u. a. schlesische Herzöge 1279 im Entscheidungskampf zwischen Rudolf von Habsburg und Ottokar II. in der Schlacht auf dem Marchfeld an der Seite König Ottokars gekämpft haben, der bei der Schlacht den Tod fand. Anschließend versuchte Wladislaus sich das Troppauer Gebiet anzueignen, wohin Ottokars Witwe Kunigunde mit ihrem heimlichen Geliebten, dem Führer der böhmischen Adelspartei, Zawisch von Falkenstein, gegeflüchtet war. Den dadurch entstandenen Streit schlichtete Wladislaus Schwiegersohn Heinrich IV. Unter der Voraussetzung, dass seine Tochter mitgekrönt werden würde, soll Wladislaus Heinrichs Bestrebungen zur Erlangung der polnischen Königskrone unterstützt haben.
    Wladislaus von Oppeln starb nach einer 35-jährigen erfolgreichen Regierungstätigkeit. Bereits 1252 war von ihm das Kloster Rauden gegründet worden, das er reich ausstattete. In dessen Klosterkirche wurde er nach seinem Tod beigesetzt.
    Sein Herzogtum wurde unter seine vier Söhne geteilt. Oppeln erhielt Bolko, Beuthen mit Cosel, Gleiwitz, Tost und Sewerien ging an Kasimir. Mieszko und Primislaus hielten zunächst gemeinsam Ratibor, aus dem sie 1290 für Herzog Mieszko Teschen ausgliederten.

    Städtegründungen
    Durch die Siedlungsaktivitäten des Olmützer Bischofs Bruno von Schauenburg, der weite Teile Nordmährens kolonisierte, erfolgte auch im Herzogtum Oppeln unter Wladislaus I. eine Gegensiedlung, vor allem von der Linie Ratibor–Sohrau–Auschwitz südwwärts bis südlich von Teschen und Bielitz. Sie begann 1253 mit der deutschrechtlichen Gründung von Beuthen, durch die auch der Bergbau gefördert werden sollte. Bereits 1247 erhielt Alt Repten das Recht, Deutsche anzusiedeln, denen die Privilegien des Bergbaus auf Blei sowie die Zollfreiheit gewährt wurden. Um 1250 wurde Slawentzitz gegründet und 1257 gestattete Wladislaus dem Kloster Miechów in Kleinpolen die Umsetzung des gleichnamigen Dorfes zu deutschem Recht. 1260 erteilte er dem Dorf Lendzin die Genehmigung zur Umsetzung nach flämischem Recht. Zu den weiteren Ortsgründungen Wladislaus nach deutschem Recht gehörten u. a. vor 1263 Teschen, 1265 Pschow und 1272 Sohrau. 1276 wurde von Wladislaus neben einer altslawischen Sieedlung die deutschrechtliche Stadt Gleiwitz gegründet. Das von ihm ebenfalls gegründete Loslau wurde vermutlich nach ihm als Wladislavia bzw. W(ł)odzisław benannt. Gleich nach seinem Regierungsantritt erbaute Wladislaus seine Residenzstadt Oppeln neu, die vermutlich während des Mongolensturms weitgehend zerstört worden war.

    Wladislaus heiratete Euphemia Odon in 1251. Euphemia (Tochter von Herzog Władysław Odon (von Polen) und Jadwiga N.) wurde geboren in vor 1239; gestorben in 1287. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Euphemia OdonEuphemia Odon wurde geboren in vor 1239 (Tochter von Herzog Władysław Odon (von Polen) und Jadwiga N.); gestorben in 1287.

    Notizen:

    Euphemia und Wladislaus I. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter:
    • Mieszko I. (* 1252/1256; † 27. Juni 1315)
    • Kasimir II. (* 1253/1257; † 10. März 1312)
    • Bolko I. († 1313)
    • Primislaus/Przemko (* 1268; † 7. Mai 1306)
    • sowie die Tochter N. N. (1265–1287/88), die seit 1277 mit dem Breslauer Herzog Heinrich IV. verheiratet war, von dem sie um 1286 verstoßen wurde.

    Kinder:
    1. Herzog Mesko I. (Miezko) von Teschen wurde geboren in zw 1252 und 1256; gestorben in vor 27 Aug 1315.
    2. Herzog Kasimir II. von Oppeln-Beuthen (von Cosel) (Piasten) wurde geboren in 1256/1257; gestorben in 10 Mrz1312.
    3. 4. Herzog Bolko I. (Boleslaw) von Oppeln wurde geboren in ca 1254/1258; gestorben am 14 Mai 1313; wurde beigesetzt in Sankt-Annen-Kapelle, Franziskanerkloster, Oppeln.
    4. Herzog Primislaus (Przemko) von Ratibor (von Oppeln) (Piasten) wurde geboren in 1258; gestorben am 7 Mai 1306.

  3. 12.  Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten)Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten) wurde geboren in cir 1248 (Sohn von Herzog Boleslaw II. von Schlesien (Piasten) und Hedwig von Anhalt); gestorben am 22 Feb 1296.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Jauer (1274–1278), Herzog von Liegnitz (ab 1278), Herzog von Breslau (ab 1290)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_V._(Schlesien)

    Heinrich V. (* um 1248; † 22. Februar 1296) war 1274–1278 Herzog von Jauer, ab 1278 Herzog von Liegnitz und ab 1290 Herzog von Breslau.

    Herkunft und Familie
    Heinrich entstammte dem Geschlecht der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Boleslaw II., bis 1248 Herzog von Schlesien, anschließend Herzog von Liegnitz, und Hedwig († 1259), Tochter des Grafen Heinrich von Anhalt. Heinrich hatte folgende Geschwister:
    • Bolko I. († 1301), Herzog von Jauer und Schweidnitz
    • Bernhard I. († 1286), Herzog von Jauer und Löwenberg
    • Agnes († 1265), Gräfin von Württemberg
    • Hedwig († 1280), verheiratet mit Konrad II., Herzog von Masowien
    • Elisabeth, seit 1268 verheiratet mit Ludwig von Hakeborn

    1277 oder ein Jahr später vermählte sich Heinrich mit Elisabeth († 1304), Tochter des Herzogs Boleslaw von Kalisch.

    Leben
    Heinrich wurde am Hof des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl in Prag erzogen und zum Ritter geschlagen. Noch zu Lebzeiten seines Vaters wurde er dessen Mitregent und erhielt 1274 die Teilherrschaft Jauer. Nach dem Tod des Vaters 1278 erhielt er das Herzogtum Liegnitz, während das Herzogtum Jauer zunächst gemeinsam an die beiden jüngeren Brüder Bolko I. und Bernhard I. überging.
    Bei den Streitigkeiten mit seinem Vetter Heinrich IV. um das Erbe ihres Onkels Wladislaw († 1270) zeichnete sich Heinrich bei einem Kampf zwischen Stolz und Protzan bei Frankenstein aus, als er das heranziehende Breslauer Heer Heinrichs IV. besiegte. Nach einem Waffenstillstand, der von König Ottokar II. ausgehandelt worden war, musste Heinrich IV. ein Drittel des Wladislaw-Erbes, zu dem die Gebiete Neumarkt und Striegau gehörten, an die Liegnitzer Herzöge abtreten. Nach dem Tode Ottokars II. kam es um 1280 erneut zu Streitigkeiten, als Heinrich IV. Ansprüche auf Ottokars Erbe geltend machte. Kurze Zeit später sollen sich Heinrich IV. und Heinrich V. ausgesöhnt haben. 1287 vermittelte Heinrich V. im Streit zwischen Heinrich IV. und dem Breslauer Bischof Thomas II. Zwei Jahre später unterstützte er Heinrich IV. bei dessen Feldzug nach Krakau, an dem Heinrich V. persönlich teilnahm und eigene Hilfstruppen bereitstellte.
    Trotz dieser Verdienste wurde Heinrich V. im Testament Heinrichs IV. nicht berücksichtigt. Als Nachfolger seines Herzogtums bestimmte Heinrich IV. den Glogauer Herzog Heinrich III., der jedoch von der Stadt Breslau und der Ritterschaft abgelehnt und nicht anerkannt wurde. Mit Hilfe des böhmischen König Wenzels II. gelang es Heinrich V., 1290 in den Besitz von Breslau zu kommen, dem er unmittelbar danach die Privilegien bestätigte.
    Da sich Heinrich der Hilfe seines Bruders Bolko I. in den Streitigkeiten mit Heinrich von Glogau versichern wollte, schenkte er Bolko den südlichen Teil des Fürstentums Breslau entlang des Gebirges, zu dem die Gebiete von Münsterberg, Frankenstein, Strehlen, Reichenbach und Schweidnitz gehörten, die den späteren Fürstentümern Schweidnitz und Münsterberg entsprachen. 1291 musste Heinrich V. seinem Rivalen Heinrich von Glogau u. a. Groß Wartenberg, Trebnitz, Militsch, Sandewalde, Auras und Steinau a. O. abtreten. Durch Verrat geriet Heinrich zwei Jahre später in Gefangenschaft Heinrichs von Glogau, der ihn in Sandewalde bei Guhrau in einem Verlies gefangen hielt und erst 1294 entließ. Als Gegenleistung für die Freilassung musste Heinrich V. auf das gesamte Gebiet rechts der Oder zugunsten seines Peinigers verzichten, dem er sich außerdem zu Geldzahlungen und Kriegshilfe verpflichten musste.
    Kurz vor seinem Tod übergab Heinrich sein Fürstentum am 1. Februar 1296 in den Schutz des Papstes Bonifaz VIII. Drei Wochen später verstarb er und wurde im Breslauer Kloster der Klarissen beigesetzt. Vormund über Heinrichs Kinder wurde sein Bruder Bolko I. Nach dessen Tod 1301 übernahm die Vormundschaft König Wenzel II., dem damit ein weiterer Einfluss in Schlesien gelang. Nach König Wenzels Tod 1305 wurde der Breslauer Bischof Heinrich von Würben zum Vormund der Kinder bestellt.



    Literatur
    • Colmar Grünhagen: Heinrich V., Herzog von Schlesien, Breslau und Liegnitz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 611 f.
    • Josef Joachim Menzel: Heinrich V. der Dicke. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 396 f. (Digitalisat).
    • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Band 1: Ludwig Petry, Josef Joachim Menzel, Winfried Irgang (Hrsg.): Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 5., durchgesehene Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-641-5.

    Heinrich heiratete Elisabeth von Kalisch in 1277. Elisabeth (Tochter von Bolesław VI. von Kalisch (Piasten), der Fromme und Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden)) gestorben in 1304. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Elisabeth von Kalisch (Tochter von Bolesław VI. von Kalisch (Piasten), der Fromme und Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden)); gestorben in 1304.

    Notizen:

    Elisabeth und Heinrich V. hatten drei Söhne und fünf Töchter.

    Notizen:

    Der Ehe entstammten drei Söhne und fünf Töchter:
    • Boleslaw III. († 1352), Herzog von Liegnitz und Brieg
    • Heinrich VI. († 1335) Herzog von Breslau
    • Wladislaus († 1352), zunächst Domherr in Breslau; verheiratete sich später mit einer Tochter des Herzogs Boleslaw II. von Masowien
    • Hedwig, verheiratet mit Otto, Sohn des Markgrafen Otto V. von Brandenburg
    • Euphemia († nach 1347), verheiratet mit Otto von Kärnten
    • Anna († 1343), Klarissin in Breslau
    • Elisabeth († um 1357), Klarissin in Breslau
    • Helena, Klarissin in Gnesen

    Kinder:
    1. Euphemia von Schlesien (Piasten) wurde geboren in 1281; gestorben in 1347.
    2. Herzog Bolesław III. von Schlesien (Piasten) wurde geboren am 23 Sep 1291; gestorben am 21 Apr 1351.
    3. 6. Herzog Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten) wurde geboren am 18 Mrz 1294; gestorben am 24 Nov 1335; wurde beigesetzt in Klarissenkloster, Breslau.

  5. 14.  König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg)König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg) wurde geboren in Jul 1255 in Rheinfelden, AG, Schweiz (Sohn von König Rudolf I. (IV.) von Habsburg und Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg); gestorben am 1 Mai 1308 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Österreich, von Steiermark und von Krain (ab 1282), Herr der Windischen Mark, Römisch-Deutscher König (ab 1298)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_I._(HRR)

    Albrecht, V. Graf von Habsburg (* Juli 1255 in Rheinfelden; † 1. Mai 1308 in Königsfelden bei Brugg), war ab 1282 Herzog Albrecht I. von Österreich, von Steiermark und von Krain sowie Herr der Windischen Mark[1] sowie ab 1298 römisch-deutscher König aus dem Haus Habsburg. Auf seine Anordnung hin wurde das Habsburger Urbar begonnen.

    Leben
    Albrecht I. war der älteste Sohn des römisch-deutschen Königs Rudolf I. von Habsburg aus dessen erster Ehe mit Gertrud Anna von Hohenberg († 1281). Seine Wahlsprüche waren „Fugam victoria nescit“ (deutsch: „Der Sieg kennt keine Flucht“)[2] und „Quod optimum idem jucundissimum“ (deutsch: „Das Beste ist das Angenehmste“)[3].

    Er amtierte ab 1273 als Landgraf in der Landgrafschaft Oberelsass. Nach dem 1278 erfolgten Sieg in der Schlacht auf dem Marchfeld über König Ottokar Přemysl von Böhmen wurde er von seinem Vater im Mai 1281, als dieser das eroberte Wien wieder veverließ, als Reichsverweser über die Reichslehen Herzogtum Österreich und Herzogtum Steiermark eingesetzt. Das Amt war in den Wirren des Österreichischen Interregnums seit Juni 1278 vakant gewesen, weil der Wittelsbacher Heinrich XIII. von Bayern zum Feind übergelaufen war.
    Am 17. Dezember 1282, beim Reichstag von Augsburg, wurde er zusammen mit seinem Bruder Rudolf als Herzog von Österreich und Steiermark und bereits ein Jahr später am 1. Juni 1283 in der Rheinfeldener Hausordnung alleine in diese Rechte eingesetzt. Rudolf sollte dafür mit anderen Territorien in Südwestdeutschland entschädigt werden, was aber bis zu dessen Tod 1290 nicht geschah. Mit seiner Politik des Zurückdrängens der einheimischen Geschlechter durch seine schwäbische Klientel, vor allem der Herren von Walsee, machte Albrecht sich sehr schnell unbeliebt. 1291/92 kam es bereits deswegen in der Steiermark zum Aufstand des Landsberger Bundes, gegen den sich Albrecht rasch durchsetzen konnte, 1295 erhob sich auch der österreichische Adel.
    Im Jahr 1295 zog er sich eine schwere Vergiftung zu, deren Grund ungeklärt blieb. Möglicherweise hatte die Küche leicht verdorbene Lebensmittel verarbeitet oder ein Attentäter hatte Gift unter die Speisen gemischt. Jedenfalls brach Albrecht unter Krämpfen zusammen. Seine Ärzte gaben ihm abführende Mittel. Nachdem die Koliken ärger wurden, verlor er sein Bewusstsein und angesichts des befürchteten Todes wurde er an beiden Beinen verkehrt aufgehängt, so dass das Gift aus dem Körper fließen könne. Der Patient überlebte zwar diese Prozedur, jedoch wurde ein Auge dabei zerstört.[4]
    Auch in Wien blieb Ottokar Přemysl lange Zeit viel populärer – nicht zuletzt der Wirtschaftsbeziehungen in den böhmischen Raum wegen. Immerhin bekam Wien 1296 ein neues Stadtrecht – das erste in deutscher Sprache abgefasste. Rudolf I. versuchthte Albrecht noch zu seinen eigenen Lebzeiten zum Mitkönig machen zu lassen, um die Königswürde im Haus Habsburg erblich zu machen. Das ließen die Kurfürsten, insbesondere der Pfalzgraf und die geistlichen Kurfürsten, nicht zu. 1290 wollte Rudolf seinen Sohn auf den Thron Ungarns setzen, das nach der Ermordung Ladislaus' IV. als heimgefallenes Lehen angesehen wurde. Doch Rudolfs Tod 1291 vereitelte diesen Plan.
    Nach Rudolfs Tod wurde 1292 Adolf von Nassau zum neuen König gewählt. In den folgenden Jahren griff Albrecht kaum in die Reichspolitik ein, da ihn Aufstände verschiedener Adliger in seinen österreichischen Ländern banden. Als Adolf 1298 wieder abgesetzt worden war, wurde Albrecht am 23. Juni 1298 als sein Nachfolger zum deutschen König gewählt. In der Ritterschlacht von Göllheim (Schlacht am Hasenbühel) am 2. Juli 1298 fiel Adolf im Kampf gegen den Habsburger. Am 27. Juli 1298 wurde Albrecht ein zweites Mal gewählt und dann am 24. August 1298 in Aachen zum König gekrönt. Auf seinem ersten Hoftag in Nürnberg noch im selben Jahr belehnte er seine Söhne Rudolf (Kaše), Friedrich den Schönen und Leopold den Glorwürdigen mit Österreich und der Steiermark.[5]
    Durch eine Heiratsverbindung mit Frankreich erreichte Albrecht I. Frieden mit Philipp IV. dem Schönen, mit dem er zuvor wegen des Grenzverlaufs im Streit lag. Auch im Streit um die Herrschaft über Polen erzielte Albrecht eine Einigung mit Wenzel II. (Václav) von Böhmen: Der böhmische König fügte die wichtigsten Teile des zerfallenen Königreiches in sein Territorium ein, erkannte aber die Lehnshoheit Albrechts an. Gegner der ausgreifenden habsburgischen Macht blieben dagegen die rheinisschen Kurfürsten sowie zunächst Papst Bonifatius VIII. Die päpstliche Approbation erlangte er erst 1303 gegen weitreichende Zugeständnisse, welche die Macht des Königs vor allem in Italien empfindlich einschränkten und als Untertaneneid gegenüber dem Papsttum verstanden werden können. Die von Bonifatius angebotene Kaiserkrönung lehnte Albrecht jedoch ab. Sein Kanzler war Johann von Straßburg, Fürstbischof von Eichstätt und Straßburg.
    1304 zogen Albrecht und Rudolf gemeinsam gegen Wenzel II., der nach dem Tod Andreas III. (András der Venetianer) seinen Sohn Wenzel III. zum ungarischen König gemacht hatte. Da der Papst aber gerne mit dem neapolitanischen Prinzen Karl Robert einen weiteren Italiener auf dem ungarischen Thron gesehen hätte, bat er Albrecht um Hilfe. Albrecht stellte seltsamste Forderungen an Wenzel. Als dieser sie nicht erfüllte, wurde über ihn die Reichsacht verhängt. Wenzel überführte daraufhin die ungarischen Kronjuwelen von Ofen nach Prag. Auf dem folgenden Feldzug belagerten Albrecht und Rudolf Kuttenberg (Kutná Hora, das Silberbergwerk Böhmens); ihre kumanischen Hilfstruppen begingen schreckliche Grausamkeiten im Land. Zu Beginn des Winters brach Hunger in ihrem Heer aus, und sie zogen sich zurück.[6]
    Eine politische Einigung Mitteleuropas unter der Führung der Habsburger schien zum Greifen nahe. Albrecht gelang es nach dem Tod des kinderlosen Königs Wenzel III., der nach dem Tod seines Vaters 1305 selbst König in Böhmen (4. August 1306) geworden war, seinen Sohn Rudolf als König von Böhmen zu installieren. Daraufhin rebellierten aber die böhmischen Stände und beschlossen, den König abzusetzen. Albrecht zwang sie allerdings schnell zur Anerkennung.
    1307 brachte jedoch einen schweren Rückschlag für die habsburgischen Hegemonialpläne. Nach dem frühen Tod Rudolfs wurde der Meinhardinger Heinrich von Kärnten neuer böhmischer König. Im Zusammenhang mit einem umstrittenen heimgefallenen Lehen in Thüringen und Meißen verlor Albrecht zudem die Schlacht bei Lucka gegen die Söhne Albrechts des Entarteten von Wettin. Als König Albrecht mit einem großen Heer in das Osterland einfiel, brachten ihm Dietrich IV. von Lausitz und Friedrich I. von Meißen, die an der Spitze von bewaffneten Bürgern und Bauern sowie braunschweigischen Reiterhaufen standen, am 31. Mai 1307 eine vollständige Niederlage bei.
    Im Streit um Zollstationen deutscher Fürsten griff Albrecht bald darauf hart durch, bis die Erzbischöfe und der Pfalzgraf bei Rhein kapitulierten. Einer Zerschlagung des Kurkollegiums stand jedoch Papst Bonifatius im Wege. Auch die Unruhen in Schwaben, Baden, dem Elsass und der Schweiz nahmen in dieser Zeit wieder zu. Mehrere von Albrecht verkündete Landfrieden blieben wirkungslos.

    Königsmord und Nachfolge
    Albrecht wurde 1308 beim heute schweizerischen Windisch, unweit seiner Stammburg, ermordet. Die Mörder waren sein Neffe Johann von Schwaben, der wegen seiner „vatermörderischen“ (eigentlich onkelmörderischen) Tat den Beinamen Parricida erhielt, die Freiherren Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach und Konrad von Tegernfeld. Der genaue Hergang des Mordes wird von den Chronisten unterschiedlich dargestellt. Albrecht war wohl auf dem Weg von Baden zu seiner Frau nach Rheinfelden. Am Vormittag hatte Johann auf Schloss Stein - wie schon des Öfteren - sein Erbe eingefordert, was zu einem Eklat führte. Nach dem Chronisten Mathias von Neuenburg kam der erste Schwerthieb, der Albrecht den Hals durchbohrte, von seineem Neffen Johann, danach durchbohrte Rudolf von Wart ihn mit dem Schwert, während Rudolf von Balm den Schädel des Königs spaltete.[7] Johann war der Sohn von Albrechts frühverstorbenem Bruder Rudolf II. von Österreich: Dieser hatte im Vertrag voon Rheinfelden auf die Regentschaft in Österreich verzichtet und war Herzog von Schwaben, Elsass und dem Aargau geworden. Nach chronikalen Berichten war die nicht geleistete Entschädigungszahlung an Johann das Hauptmotiv. Je nach Quellenlage wird auch die Erblust Johanns als Mordmotiv angegeben.
    Nachfolger als Herzog wurde sein Sohn Friedrich der Schöne, der aber nicht die Nachfolge Albrechts als König antrat. Die Königswürde ging mit Heinrich VII. an das Haus Luxemburg, wo sie – unterbrochen von den Regierungen Ludwigs des Bayern und Ruprechts von der Pfalz – bis 1437 verblieb.
    Heinrich VII. ließ Albrecht Seite an Seite mit seinem Rivalen Adolf von Nassau im Speyerer Dom beisetzen.

    Ehen und Nachkommen
    Aus der 1276 in Wien geschlossenen Ehe mit Prinzessin Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol gingen folgende Kinder hervor:
    • Anna (1275/80–1326,27,28?)[8]; 1. ∞ 1295 Hermann von Brandenburg († 1308); 2. ∞ 1310 Heinrich VI. von Schlesien-Breslau (1294–1335)
    • Agnes (1280–1364) ∞ 1296 Andreas III. von Ungarn († 1301)
    • Rudolf III. (um 1281–1307), König in Böhmen; 1. ∞ 1300 Blanka von Frankreich (um 1285–1305); 2. ∞ 1306 Elisabeth von Polen (1268/88–1335)
    • Elisabeth von Habsburg ∞ 1306 Friedrich IV. von Lothringen (um 1265–1328)
    • Friedrich I. der Schöne (1289–1330) ∞ 1314 Elisabeth von Aragón (1300/02–1330)
    • Leopold I. der Glorwürdige, Das Schwert Habsburg (1290/93–1326) ∞ 1315 Katharina von Savoyen (um 1298–1336)
    • Katharina (1295–1323) ∞ 1316 Karl von Kalabrien (1298–1328)
    • Albrecht II. der Weise oder Lahme (1298–1358) ∞ 1324 Johanna von Pfirt (1300–1351)
    • Heinrich der Sanftmütige oder Freundliche (1299–1327) Herzog von Österreich ∞ Elisabeth Gräfin von Virnenburg (um 1303–1343)
    • Meinhard (um 1300–1301)
    • Otto der Fröhliche (1301–1339) I. ∞ 1325 Elisabeth von Niederbayern (um 1305–1330), II. ∞ 1335 Anna von Luxemburg Prinzessin von Böhmen (1323–1338)[9] [10]
    • Jutta von Habsburg (1302–1329) ∞ 1319 Ludwig VI. Graf von Oettingen († 1346)[11]
    • neun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt. Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikönigskapelle in Tulln in Niederösterreich bestattet.



    Rezeption
    Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Albrecht I. in die Liste der „berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1867 vom Bildhauer Johann Pertscher (1837–1872) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.[12]
    Literatur
    Lexikonartikel
    • Franz Xaver von Wegele: Albrecht I. (römisch-deutscher König). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 224–227.
    • Adolf Gauert: Albrecht I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 152–154 (Digitalisat).
    • Franziska Hälg-Steffen: Albrecht I.. In: Historisches Lexikon der Schweiz
    Darstellungen
    • Michael Menzel: Die Zeit der Entwürfe (1273–1347) (= Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte 7a). 10. völlig neu bearbeitete Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-608-60007-0, S. 121–138.
    • Alfred Hessel: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Albrecht I. von Habsburg (1298—1308). München 1931 (letzte Biographie Albrechts I. in monographischer Form)
    • Karl-Friedrich Krieger: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. 2., aktualisierte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-018228-5, S. 11–74.
    Weblinks
     Commons: Albrecht I. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Illustration von Francesco Terzio von 1569: Albertus I., Triumph. Imp. (Digitalisat)
    • Sören Ahlhaus: Vom „Majestätsverbrecher“ zum „König aller Könige“. Albrecht I. von Habsburg im Urteil Papst Bonifaz’ VIII. (1298–1303).
    • Ulrich Brandenberger: Habsburger-König Albrecht ermordet! Welche Rolle die Freiherren von Wart dabei vor 700 Jahren spielten. Weiacher Geschichte(n) Nr. 102. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Mai 2008.
    Einzelnachweise
    1 Detlev Schwennike, Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band I. 1, Tafel 41; Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-465-02743-4
    2 Übersetzung König Albrecht, Herzog von Österreich. habsburg.net.
    3 Übersetzung: Reifenscheid, Richard: Die Habsburger in Lebensbildern, Piper Verlag 2007.
    4 Sigrid-Maria Größing: Artikel über Albrecht I. In: Kronen Zeitung vom 25. November 2007.
    5 János Nepomuk Jozsef Mailáth: Geschichte des östreichischen Kaiserstaates. Reihe Geschichte der europäischen Staaten. Verlag F. Perthes, 1834, S. 81 (Google eBook, vollständige Ansicht in der Google-Buchsuche).
    6 János Nepomuk Jozsef Mailáth: Geschichte des östreichischen Kaiserstaates. Reihe Geschichte der europäischen Staaten. 1834, S. 86 (Google eBook).
    7 Simon Teuscher, Claudia Moddelmog (Hrsg.): Königsfelden: Königsmord, Kloster und Klinik. Baden 2012, S. 12.
    8 Wurzbach: Anna von Oesterreich, Tochter des Kaisers Albrecht I.. Nr. 19. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 149 (Digitalisat).
    9 Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I.1 Tafel 41 Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1998.
    10 Wurzbach: Anna von Böhmen. Nr. 20. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 149 (Digitalisat).
    11 Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I.1 Tafel 41. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1998
    12 Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5, S. 29.

    Gestorben:
    Albrecht wurde 1308 beim heute schweizerischen Windisch, unweit seiner Stammburg, ermordet. Die Mörder waren sein Neffe Johann von Schwaben, der wegen seiner „vatermörderischen“ (eigentlich onkelmörderischen) Tat den Beinamen Parricida erhielt, die Freiherren Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach und Konrad von Tegernfeld. Der genaue Hergang des Mordes wird von den Chronisten unterschiedlich dargestellt. Albrecht war wohl auf dem Weg von Baden zu seiner Frau nach Rheinfelden.



    Beteiligte am Mord: Johann von Schwaben, Rudolf von Wart, Rudolf von Balm, Walter von Eschenbach mit Sitz auf Schloss Oberhofen und Konrad von Tegerfelden

    Johann von Schwaben:
    https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I27538&tree=StammlerBaum

    Walther IV. von Eschenbach:
    https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I27522&tree=StammlerBaum

    Albrecht heiratete Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz) am 20 Nov 1274 in Wien. Elisabeth (Tochter von Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) und Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren in cir 1262 in München, Bayern, DE; gestorben am 28 Okt 1313 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz) wurde geboren in cir 1262 in München, Bayern, DE (Tochter von Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) und Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)); gestorben am 28 Okt 1313 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Österreich und der Steiermark durch Heirat (ab 1283), Römisch-Deutsche Königin (ab 1298)

    Notizen:

    Elisabeth hatte mit Albrecht I. 21 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Kärnten,_Görz_und_Tirol

    Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (* um 1262 in München; † 28. Oktober 1313 in Königsfelden) war durch Heirat mit dem Habsburger Albrecht ab 1283 Herzogin von Österreich und der Steiermark und ab 1298 erwählte römisch-deutsche Königin.

    Leben
    Elisabeth, deren Geburtsdatum von keinem der zeitgenössischen Chronisten verzeichnet wurde, war die zweite gemeinsame Tochter des Herzogs Meinhard II. von Kärnten, Görz und Tirol aus dem Geschlecht der Meinhardiner und seiner Ehefrau Elisabeth von Bayern, der ältesten Tochter des Herzogs Otto II. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Mütterlicherseits war Elisabeth eine Halbschwester Konradins.
    Um 1272 verlobte Meinhard seine Tochter Elisabeth mit Herzog Albrecht von Habsburg (1255–1308), dem ältesten Sohn des nachmaligen römisch-deutschen Königs Rudolf I. und dessen erster Ehefrau Gertrud von Hohenberg. Diese Verlobung sollte zur Besttätigung der Freundschaft zwischen Meinhard und Rudolf dienen, die alte Parteigänger der Staufer und gleichgesinnte Territorialherren waren. Beide strebten erfolgreich nach einer Ausweitung ihrer Hausmacht, unterstützten sich gegenseitig in ihren politischen Zielen und verschwägerten sich nach Rudolfs Wahl zum König (1273) definitiv durch die am 20. November 1274[1] in Wien erfolgte Heirat zwischen Elisabeth und Albrecht.
    Die Ehe Elisabeths verlief glücklich. An der Seite ihres Gatten stieg sie politisch auf und wurde zunächst 1283 Herzogin von Österreich und Steiermark. Sie besaß große Einsicht in die politischen Verhältnisse und einen bedeutenden Einfluss auf Albrecht. So bewährte sie sich als ausgleichende Persönlichkeit bei vielen Auseinandersetzungen ihres Gemahls mit lokalen Landesherren. Unter anderem wirkte sie vermittelnd beim Aufstand der Wiener gegen den Herzog, bei dessen Kampf gegen den Erzbischof von Salzburg sowie im Streit gegen den steirischen und österreichischen Adel. Ihr tiefes Verständnis für die Ausübung der Landesherrschaft erhellt sich auch aus ihren zahlreichen Stiftungen und den von ihr verliehenen Privilegien, mit denen sie vor allem die Güter ihrer Morgengabe förderte. Von Albrecht wurde sie wegen ihres politischen Talents öfters als seine Statthalterin eingesetzt. So führte sie in den schwierigen Jahren des nach dem Tod Rudolfs I. (1291) anfangs vergeblichen Ringens um die deutsche Königskrone das Regiment in den Herzogtümern für ihren abwesenden Gatten. Nach der Königswahl ihres Ehemanns wurde sie am 16. November 1298 in Aachen zur römisch-deutschen Königin gekrönt. In dieser Stellung konnte sie auch auf die große Politik Einfluss nehmen. Deshalb zog sie sich ebenso wie ihr Gemahl den Zorn des Papstes Bonifatius VIII. zu. Als Königin weilte sie oft am Hof ihres Sohns Rudolf in Wien.
    Am 1. Mai 1308 wurde König Albrecht bei Brugg an der Aare von seinem Neffen Johann Parricida (1290–1313) ermordet, da Johann sich wegen der Nichterfüllung von Ansprüchen aus der Rheinfelder Hausordnung von Albrecht hintergangen sah. Über den gewaltsamen Tod ihres Gatten war Elisabeth tief bestürzt. Außerdem hatte sie Angst, dass die Habsburger nun ihrer Stammlande verlustig gehen könnten. Sie ließ die für den Tod Albrechts Verantwortlichen und deren Unterstützer so lange gnadenlos verffolgen, bis es im September 1309 zu einer Einigung ihrer Söhne mit dem neuen König Heinrich VII. kam, woran sie eifrig mitgewirkt hatte. Mit diesem Arrangement wähnte sie Herrschaft der Habsburger gesichert. In dieser Dynastie feindlich gesinnten Quellen wird Elisabeth wegen ihrer unerbittlichen Haltung gegenüber den Mördern ihres Ehemanns als rachsüchtige Furie gekennzeichnet.
    Ihre politische Autorität konnte Elisabeth auch noch als Witwe wahren. 1311 trug sie wesentlich dazu bei, dass sich Österreich und Bayern einigten. Außerdem wurde sie im gleichen Jahr dazu bestimmt, den Schiedsspruch im Konflikt zwischen ihrem Sohn Friedrich den Schönen und Heinrich von Kärnten zu fällen.
    Das Wittum Elisabeths lag im Salzkammergut; ihr gehörten Gmunden und Lauffen, in Bad Aussee und Bad Ischl übte sie mit ihren Söhnen gemeinsame Rechte. Als kluge und geschäftstüchtige Frau, die gewisse kaufmännische Talente besaß, hatte sie den Bau der Salinenanlage im Hallstatt angeregt. Die Bürger Hallstatts erlangten Marktfreiheit und das Recht, mit dem gewonnenen Salz zu handeln.
    Elisabeth hatte an der Stelle, wo Albrecht ermordet worden war, das Kloster Königsfelden errichten lassen, in das sie sich gegen Ende ihres Lebens zurückzog und wo sie 1313 im Alter von etwa 50 Jahren starb und bestattet wurde. Durch die Feierliiche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen wurden ihre sterblichen Überreste 1770 in das Kloster St. Blasien überführt; 1809 kamen ihre Gebeine nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten, wo sie in der Stiftskirche beigesetzt wurden.

    Nachkommen
    Aus der Ehe Elisabeths und Albrechts gingen 21 Kinder hervor, darunter:
    • Anna (1280–1328)
    1 ∞ 1295 Markgraf Hermann von Brandenburg
    2 ∞ 1310 Herzog Heinrich VI. von Schlesien-Breslau
    • Agnes (1281–1364) ∞ 1296 König Andreas III. von Ungarn
    • Rudolf Kaše, König von Böhmen (1282–1307)
    1 ∞ 1300 Prinzessin Blanka von Frankreich, Tochter König Philipp III.
    2 ∞ 1306 Prinzessin Elisabeth von Polen, Königin-Witwe Wenzel II. von Böhmen
    • Elisabeth (1285–1352) ∞ 1306 Herzog Friedrich IV. von Lothringen
    • Friedrich der Schöne (1289–1330) ∞ 1314 Infantin Elisabeth von Aragonien, Tochter König Jakob II.
    • Leopold der Glorwürdige (1290–1326) ∞ 1315 Prinzessin Katharina von Savoyen
    • Katharina (1295–1323) ∞ 1316 Herzog Karl von Kalabrien aus dem Hause Anjou
    • Albrecht der Weise oder Lahme (1298–1358) ∞ 1324 Gräfin Johanna von Pfirt
    • Heinrich der Freundliche (1299–1327) ∞ 1314 Gräfin Elisabeth von Virneburg
    • Meinhard (1300–1301)
    • Jutta (1300–1329) ∞ 1319 Graf Ludwig VII. von Öttingen
    • Otto der Fröhliche (1301–1339)
    1 ∞ 1325 Prinzessin Elisabeth von Niederbayern
    2 ∞ 1335 Prinzessin Anna von Böhmen
    Neun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt. Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikönigskapelle in Tulln in Niederösterreich bestattet.



    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Elisabeth von Kärnthen. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 163 f. (Digitalisat).
    • Johann Loserth: Elisabeth, Gattin K. Albrechts I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 8 f.
    • Adolf Gauert: Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 440 f. (Digitalisat).
    • Gottfried Edmund Frieß, Königin Elisabeth von Görz-Tirol, die Stammutter des Hauses Habsburg-Lothringen In: Festgabe des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums 1864-1889, Wien 1890, (S. 11–168). (Digitalisat)
    Weblinks
     Commons: Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Elisabeth bei genealogie-mittelalter.de
    Anmerkungen
    1 So Adolf Gauert, NDB, Bd. 4 (1959), S. 440; laut Richard Reifenscheid (König Albrecht I., in: Gerhard Hartmann, Karl Schnith (Hrsg.): Die Kaiser, Verlag Styria, 1996, ISBN 3-222-12421-3, S.384) heirateten Elisabeth und Albrecht um das Jahr 126.

    Kinder:
    1. 7. Anna von Habsburg wurde geboren in 1275/80; gestorben in 1326, 1327 oder 1328.
    2. Agnes von Habsburg (von Ungarn) wurde geboren in cir 1281; gestorben am 11 Jun 1364 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden, dann Dom St. Blasien, dann Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.
    3. Graf Rudolf VI. (I.) von Habsburg (von Böhmen) wurde geboren in 1282; gestorben am 4 Jul 1307 in bei Horaschdowitz.
    4. Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg) wurde geboren in cir 1285 in Wien; gestorben am 19 Mai 1352 in Nancy, FR; wurde beigesetzt in Kirche des Klosters Königsfelden, dann 1770 Dom St. Blasien, dann 1806 Stift Spital am Pyhrn, dann 1809 Stiftskirchengruft des Klosters Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.
    5. Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg) wurde geboren am 12 Dez 1298; gestorben am 20 Jul 1358 in Wien; wurde beigesetzt in Kartause Gaming.
    6. Herzog Leopold I. von Österreich (von Habsburg) wurde geboren am 4 Aug 1290 in Wien; gestorben am 28 Feb 1326 in Strassburg, Elsass, Frankreich; wurde beigesetzt in Kloster Königsfelden bei Brugg, dann Dom St. Blasien, dann Kloster Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten.


Generation: 5

  1. 16.  Herzog Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten)Herzog Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) wurde geboren in 1178/1179 (Sohn von Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein und Ludmilla (Přemysliden) ?); gestorben am 13 Mai 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1211 bis 1230, Oppeln, Polen; Herzog von Oppeln-Ratibor

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kasimir_I._(Oppeln-Ratibor) (Okt 2017)

    Kasimir I. von Oppeln, auch Kasimir I. von Oppeln-Ratibor; polnisch Kazimierz I opolski; tschechisch Kazimír I. Opolský, (* 1178 oder 1179; † 13. Mai 1230) war 1211 bis 1230 Herzog von Oppeln-Ratibor. Er entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten.

    Herkunft
    Kasimir war der einzige Sohn des Herzogs Mieszko I. von Ratibor-Oppeln und der Ludmilla († 1211), die vermutlich eine Přemyslidin war. Sie wird als die Gründerin des Rybniker Prämonstratenserklosters angesehen, das 1228 von Herzog Kasimir nach Czarnowanz verlegt wurde.

    Kasimir folgte 1211 seinem verstorbenen Vater Mieszko I. als Herzog von Oppeln-Ratibor und residierte vermutlich als erster Herzog in Oppeln. Vor 1217 berief er nach Oppeln und Ratibor Zuwanderer (hospites) aus dem Westen, denen er bestimmte Priivilegien und Rechte nach deutschem und flämischem Recht gewährte. Diese wiederum erteilte er 1217 auch den adeligen Besitzern des Marktes Leschnitz. 1222 erlaubte Kasimir dem Breslauer Bischof Lorenz die Ansiedlung von Deutschen im bischöflichen Gebiet von Ujest. Mit einer 1225 ausgestellten Gründungsurkunde verlieh er den deutschen Siedlern von Kostenthal jene Privilegien, wie sie bereits die Bürger von Zülz hatten. 1226 beurkundete er auf Bitten des Breslauer Bischofs der Stadt Rosenberg deren alte Zollsatzung. Im selben Jahr bestätigte er dem Kloster Leubus die Schenkung von 1000 Hufen, die Herzog Jaroslaus zwischen den Flüssen Hotzenplotz und Straduna den Zisterziensern aus Pforta geschenkt hatte. Die neuerliche Schenkung wurde dadurch erforderlich, weil nach Jaroslaws Tod 1201 dessen Vater Boleslaus, der kurze Zeit später ebenfalls starb, die Zisterzienser zum Verzicht auf das Gebiet bewog. Sein Nachfolger, Kasimirs Vater Mieszko, bestätigte zwar die Schenkung, verweigerte jedoch die Herausgabe der 1000 Hufen. 1228 vergab Kasimir das Dorf Falkenberg seinem Palatin Clemens und dessen Bruder Virbecha, die dafür Bauleistungen an der Oppelner Burg zu erbringen hatten.

    Kasimir starb 1230. Die Vormundschaft über seine minderjährigen Kinder übernahm Herzog Heinrich I., der damit seine Macht wiederum auf ganz Schlesien ausdehnen konnte. Kasimirs Witwe Viola wies er die Gebiete von Kalisch und Ruda an.

    Kasimir heiratete Viola von Bulgarien in nach 1212. Viola gestorben in 1251. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Viola von BulgarienViola von Bulgarien gestorben in 1251.

    Notizen:

    Name:
    Die Geschichte Bulgariens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Bulgarien sowie historischer bulgarischer Reiche und Siedlungsgebiete von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.
    Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Bulgariens (Aug 2023)

    Notizen:

    Viola und Kasimir I. hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter:
    • Mieszko II. († 1246)
    • Wladislaus I. von Oppeln († 1281)
    • Wenzeslawa († nach 1230)
    • Euphrosyne († 1292), verheiratet seit 1257 mit Herzog Kasimir I. von Kujawien († 1267), in zweiter Ehe mit Herzog Mestwin II. von Pommerellen.

    Verheiratet:
    Kazimir vermählte sich mit Viola von Bulgarien.

    Kinder:
    1. 8. Herzog Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) wurde geboren in cir 1225; gestorben am 14 Mai 1281.
    2. Euphrosyne von Oppeln (von Ratibor) gestorben in 1292.

  3. 18.  Herzog Władysław Odon (von Polen)Herzog Władysław Odon (von Polen) wurde geboren in 1190 (Sohn von Odon von Polen und Wyszesława von Halytsch); gestorben am 5 Jun 1239; wurde beigesetzt in Kathedrale von Posen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Großpolen in Kalisz (1207–1217/1229–1234), Herzog in Posen (1216–1217/1229–1234), Herzog in Gniezno (1229–1239), Herzog im gesamten Herzogtum Großpolen (1229–1234)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_Odonic

    Władysław Odon (auch Władysław Odonic(z) oder Władysław Odon, lateinisch Ladislaus; * 1190; † 5. Juni 1239) war Herzog von Großpolen in Kalisz 1207–1217/1229–1234, in Posen 1216–1217/1229–1234 und in Gniezno 1229–1239. In den Jahren 1229–1234 Herzog im gesamten Herzogtum Großpolen. Er war der Sohn von Herzog Odon (1141/49–1194) aus seiner Verbindung mit der ruthenischen Prinzessin Wyszesława von Halytsch, Tochter von Jaroslaw Osmomysl (1130–1187), Fürst von Halytsch aus dem Adelsgeschlecht der Rurikiden. Władysław Odon entstammte der Dynastie der großpolnischen Piasten.

    Leben
    Władysław geriet 1206 in Konflikt mit seinem Onkel, Herzog Władysław III. Dünnbein, eigentlicher Herzog von Großpolen und Seniorherzog von Polen, der das Herzogtum Kalisch aus Großpolen abtrennen, das Władysław Odonic zu seinen Erblanden zählte und an Schlesien übergeben wollte. Sein Versuch, seinen Onkel mit Hilfe lokaler Würdenträger und des Erzbischofs von Gnesen Henryk Kietlicz zu stürzen, scheiterte.
    In der Folge floh Władysław nach Schlesien an den Hof von Herzog Heinrich I., den Bärtigen und erhielt von ihm das Herzogtum Kalisz 1207 zurück, das er bis 1217 behielt.
    1210 traf sich Władysław mit seinen Verwandten, Konrad I., Herzog von Masowien, Leszek I., Herzog von Kleinpolen und Heinrich I., Herzog von Schlesien, in Borzykowa, um eine Allianz mit Erzbischof Henryk Kietlicz gegen die Herrschaft der Herzöge Władysław III. Dünnbein und Mieszko I., Oppeln zu bilden, außerdem bestätigten sie der polnischen Kirche ihre Privilegien, die ihr 1180 im ersten polnischen Sejm (Reichstag) zu Łęczyca, gewährt worden waren.
    1217 überwarf er sich erneut mit Władysław III. Dünnbein, der zuvor seine ehemaligen Feinde, die Herzöge Heinrich I. und Leszek I. auf seine Seite zog. Władysław Dünnbein stürzte im anschließenden Machtkampf seinen Neffen vom großpolnischen Herzogsthron und zwang ihn zur Flucht nach Ungarn an den Hof von König Andreas II. Nach Umwegen über die deutschen und böhmischen Lande ging er nach Pommerellen, an den Hof von Herzog Swantopolk II., dessen Gunst er gewann. Durch pommerellischen Militärbeistand gewann er bis 1229 den größten Teil Großpolens zurück.
    Im Bündnis mit Herzog Swantopolk II. überfiel er 1227 die in Gąsawa zu einem Wiec versammelten polnischen Herzöge. Dabei kam Herzog Leszek I. ums Leben, während Herzog Heinrich I. schwer verwundet wurde.
    1231 ging Heinrich I. im Bund mit Władysław Dünnbein, ohne dauerhaften Erfolg, zur Offensive gegen Großpolen über.
    1233 gewährte Władysław Odonic dem Bistum Posen Privilegien, was zum Aufstand des lokalen Adels führte. Herzog Heinrich I. nutzte das Machtvakuum aus und eignete sich bis 1239, dem Todesjahr Herzogs Władysław Odonic, große Teile Großpolens an.
    Władysław Odonic fand seine letzte Ruhe in der Kathedrale von Posen.

    Ehe und Nachkommen
    Aus der Ehe mit Jadwiga († 1249) gingen mehrere Söhne und Töchter hervor:
    • Przemysław (1220/21–1257), Herzog von Großpolen (in Posen, Kalisch und Gnesen);
    • Bolesław VI. der Fromme (1224/27–1279), Herzog von Großpolen (in Posen, Kalisch und Gnesen);
    • Salomea (1225/35–1267/71), durch Heirat mit Herzog Konrad II., Herzogin von Schlesien in Glogau;
    • Eufemia (vor 1239–1287), durch Heirat mit Herzog Władysław I., Herzogin von Schlesien in Oppeln-Ratibor;


    Links und Literatur
    • Wladyslaw IV. Odonicz, Herzog zu Kalisch-Posen (1194–1239), auf Portal genealogie-mittelalter.de

    Władysław + Jadwiga N.. Jadwiga gestorben in 1249. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Jadwiga N. gestorben in 1249.

    Notizen:

    Jadwiga und Władysław hatten vier Kinder,zwei Söhne und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. Herzog Przemysł I. (Przemysław) von Polen (Piasten) wurde geboren in 1220/1221; gestorben in 1257.
    2. 9. Euphemia Odon wurde geboren in vor 1239; gestorben in 1287.

  5. 24.  Herzog Boleslaw II. von Schlesien (Piasten) wurde geboren in cir 1217 (Sohn von Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme und Herzogin Anna von Böhmen); gestorben in 1278.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schlesien (1242 bis 1248), erster Herzog von Liegnitz (ab 1248 bis zu seinem Tod 1278)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Boleslaw_II._(Schlesien)

    Boleslaw II. (auch Boleslaus II., Boleslaw/Boleslaus der Wilde; polnisch Bolesław II Rogatka, tschechisch Boleslav II. Lysý Rohatka (Calvus); * um 1217; † 1278) war von 1242 bis 1248 Herzog von Schlesien und ab 1248 bis zu seinem Tod 1278 erster Herzog von Liegnitz.

    Herkunft und Familie

    Boleslaw entstammte dem Geschlecht der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren der Seniorherzog von Polen und Herzog von Schlesien Heinrich II. und Anna von Böhmen, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl. Seine Geschwister waren u. a.:
    • Mieszko († 1242), Herzog von Lebus
    • Heinrich III. († 1266), Herzog von Breslau
    • Konrad II., erwählter Bischof von Passau (resignierte 1249), Herzog von Schlesien, ab 1251 Herzog von Glogau
    • Wladislaw von Schlesien, Kanzler des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl, Erzbischof von Salzburg, Administrator von Breslau
    • Elisabeth, verheiratet mit dem großpolnischen Herzog Przemysł I.

    1242 vermählte sich Boleslaw mit Hedwig († 1259), Tochter des Grafen Heinrich von Anhalt. Dieser Ehe entstammten die Kinder
    • Heinrich V. († 1296), Herzog von Liegnitz
    • Bolko I. († 1301), Herzog von Jauer und Schweidnitz
    • Bernhard I. (1253/57–1286), Herzog von Jauer und Löwenberg
    • Agnes (1253/57–1265), seit 1259/60 verheiratet mit Ulrich I. von Württemberg († 1265)
    • Hedwig (* vor 1259; † nach 1280), seit 1265/70 verheiratet mit Konrad II., Herzog von Masowien († 1294)
    • Elisabeth, seit 1268 verheiratet mit Ludwig von Hakeborn

    Nach Hedwigs Tod vermählte sich Boleslaw um 1261 in zweiter Ehe mit Alenta/Adelheid (Euphemia) (ca. 1254–1296/1309), Tochter des Herzogs Sambor von Pommerellen, und der Mathilde von Mecklenburg. Dieser Ehe entstammte die Tochter
    • Katharina († nach 1270), die im Kindesalter verstarb; ihr Leichnam wurde in der Klosterkirche von Trebnitz beigesetzt.
    Die Ehe mit Alenta/Adelheid soll unglücklich gewesen, nachdem der Herzog mit Sophia von Dyhrn ein Liebesverhältnis aufgenommen hat. Herzogin Adelheid, die mit dieser Beziehung nicht einverstanden war, verließ ihren Ehemann und kehrte, gänzlich erkrankt, nach Pommerellen zurück. Ihre Ehe mit Boleslaw wurde 1275 annulliert.
    Um 1277 heiratete Herzog Boleslaw in morganatischer Ehe seine Mätresse Sophia von Dyhrn (1255/57-1323), die Tochter des Konrad von Dyhrn und der Elisabeth von Haugwitz. Dieser Ehe entstammte nur ein Sohn, Jaroslaw, der jung gestorben ist.

    Leben
    Nach dem Tod seines Vaters Heinrich 1241 übernahm Boleslaw die Regentschaft über das Herzogtum Schlesien zugleich für seine minderjährigen Brüder. Bei der Teilung von 1248 erhielt Boleslaw das Herzogtum Liegnitz, sein Bruder Heinrich das Herzogtum Breslau. Nach Streitigkeiten mit seinem Bruder Konrad, der 1249 auf das Passauer Bischofsamt resignierte, erhielt Konrad das Herzogtum Glogau. Weitere Auseinandersetzungen führte Boleslaw mit dem Breslauer Bischof Thomas um die kirchlichen Immunitätsrechte. Dabei geriet er in Gefangenschaft und wurde mit dem Interdikt belegt. 1252 bestimmte er Liegnitz zu seiner Residenzstadt, die er mit deutschem Recht ausstattete. 1274 kam er mit seinem Neffen Heinrich IV. von Breslau in Streit, warf diesen ins Gefängnis und wurde durch den böhmischen König Ottokar II. zu dessen Freilassung gezwungen.



    Literatur
    • Colmar Grünhagen: Boleslaw II., Herzog von Schlesien, der Kahle. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 100 f.
    • Hans Jürgen Rieckenberg: Boleslaw II., der Kahle. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 430 f. (Digitalisat).
    • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Schlesien. Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, Stammtafeln auf S. 590 und 593.
    • Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preußische Staats-Geschichte etc., 7. Band. Verlag C.P.Franckens, Halle 1767.
    Weblinks
    • Genealogie
    Normdaten (Person): GND: 120032430 | VIAF: 25423502 | Wikipedia-Personensuche

    Boleslaw heiratete Hedwig von Anhalt in 1242. Hedwig (Tochter von Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) und Irmgard von Thüringen (Ludowinger)) gestorben am 21 Dez 1259. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 25.  Hedwig von AnhaltHedwig von Anhalt (Tochter von Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) und Irmgard von Thüringen (Ludowinger)); gestorben am 21 Dez 1259.

    Notizen:

    Hedwig und Boleslaw II. hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.

    Notizen:

    Boleslaw II. und Hedwig hatten 6 Kinder, 3 Söhne und 3 Töchter.
    • Heinrich V. († 1296), Herzog von Liegnitz
    • Bolko I. († 1301), Herzog von Jauer und Schweidnitz
    • Bernhard I. (1253/57–1286), Herzog von Jauer und Löwenberg
    • Agnes (1253/57–1265), seit 1259/60 verheiratet mit Ulrich I. von Württemberg († 1265)
    • Hedwig (* vor 1259; † nach 1280), seit 1265/70 verheiratet mit Konrad II., Herzog von Masowien († 1294)
    • Elisabeth, seit 1268 verheiratet mit Ludwig von Hakeborn

    Kinder:
    1. 12. Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten) wurde geboren in cir 1248; gestorben am 22 Feb 1296.
    2. Herzog Bolko I. von Schlesien (von Schweidnitz) (Piasten) wurde geboren in cir 1253; gestorben am 9 Nov 1301; wurde beigesetzt in Fürstenkapelle des Kloster Grüssau.
    3. Herzogin Agnes von Schlesien-Liegnitz wurde geboren in nach 1242 in Breslau, Polen; gestorben am 13 Mrz 1265.

  7. 26.  Bolesław VI. von Kalisch (Piasten), der Fromme Bolesław VI. von Kalisch (Piasten), der Fromme wurde geboren in 1224/1227 (Sohn von Herzog Władysław Odonic von Kalisch (Piasten)); gestorben am 13/14 Apr 1279 in Kalisz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Großpolen (1239 bis 1247), Herzog von Kalisz (1247 bis 1249), Herzog von Gniezno (1249 bis 1250), Herzog von Gniezno-Kalisz (1253 bis 1257), Herzog von Großpolen und Posen (1257 bis 1273)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bolesław_VI._der_Fromme

    Bolesław VI. der Fromme von Großpolen-Kalisch (poln.: Bolesław Pobożny, * 1224/27; † 13./14. April 1279 in Kalisz) wurde als Sohn von Władysław Odonic aus der Dynastie der großpolnischen Piasten, Herzog von Großpolen in Kalisz, in Posen und Gniezno und Jadwiga von Pommerellen (Hedwig von Pommerellen) aus der Familie der Samboriden geboren.[1]

    Leben
    Bolesław heiratete 1257 Jolanta Helena, Prinzessin von Ungarn (Jolanta von Polen) aus dem Adelsgeschlecht der Árpáden, Tochter des Königs Béla IV. von Ungarn. Sie hatten drei Kinder, Jadwiga von Kalisz (Jadwiga Kaliska, Hedwig von Kalisch), Elisabeth von Kalisch und Anna Bolesławówna, die ihr Leben im Kloster verbrachte. Boleslaw VI. der Fromme ist im Posener Dom (Erzbischöfliche St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in Posen) begraben.

    Wirken
    Boleslav VI. der Fromme war 1239 bis 1247 Herzog von Großpolen, 1247 bis 1249 Herzog von Kalisz, 1249 bis 1250 Herzog von Gniezno, 1253 bis 1257 Herzog von Gniezno-Kalisz, 1257 bis 1273 Herzog von Großpolen und Posen, 1262 bis 1264 Regent der Herzogtümer von Masowien, Płock und Czersk, 1268 bis 1273 Herrscher über Bydgoszcz, 1271 bis 1273 Herzog von Wrocław und ab 1273 Herzog von Gniezno-Kalisz bis zu seinem Tod.[2]
    Er erließ am 8. September 1264 das Statut von Kalisch. Das Statut definierte die Stellung der Juden in Polen und legte die Grundlage für deren relativ autonome Existenz, die bis 1795 wirkte. Mit dem Statut wurden unter anderem Strafen für die Schändung von jüdischen Friedhöfen und Synagogen angedroht. Das Statut enthielt Vorschriften zur Bestrafung jener, die Juden des Ritualmordes beschuldigten. Es regelte die Grundsätze der Handelstätigkeit durch die Juden und sicherte ihnen die Unantastbarkeit des Lebens und des Besitzes zu.



    Siehe auch
    • Boleslav II. von Böhmen, Fürst Boleslav der Fromme (Boleslav Pobožný), (920–999).
    Einzelnachweise
    1 Boleslav VI. der Fromme, Worldhistory. Abgerufen am 20. November 2016.
    2 Boleslav VI. der Fromme. Abgerufen am 20. November 2016.
    Weblinks
     Commons: Bolesław VI. der Fromme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Bolesław heiratete Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden) in 1257. Jolanta (Tochter von König Béla IV. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa)) wurde geboren in cir 1244; gestorben in nach 1303. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 27.  Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden)Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 1244 (Tochter von König Béla IV. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa)); gestorben in nach 1303.

    Notizen:

    Jolanta und Bolesław VI. hatten drei Töchter.

    Kinder:
    1. 13. Elisabeth von Kalisch gestorben in 1304.
    2. Herzogin Hedwig von Kalisch wurde geboren in cir 1266; gestorben am 10 Dez 1339 in Stary Sącz; wurde beigesetzt in Klarissinnenkloster von Stary Sącz.

  9. 28.  König Rudolf I. (IV.) von HabsburgKönig Rudolf I. (IV.) von Habsburg wurde geboren am 1 Mai 1218 (Sohn von Graf Albrecht IV. von Habsburg, der Weise und Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)); gestorben am 15 Jul 1291 in Speyer, Pfalz, DE; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Habsburg(1240), Römisch-Deutscher König (1273 bis 1291)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_I._(HRR) - Feb 2022

    Rudolf I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer) war als Rudolf IV. ab etwa 1240 Graf von Habsburg und von 1273 bis 1291 der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger.

    Mit dem Tod Kaiser Friedrichs II. im Dezember 1250 begann das sogenannte Interregnum („Zwischenkönigszeit“), in dem die Königsherrschaft im Reich nur schwach ausgeprägt war. In diese Zeit fiel Rudolfs Aufstieg zu einem der mächtigsten Territorialherren im Südwesten des Reiches. Mit seiner Wahl zum römisch-deutschen König (1273) endete das Interregnum. Als König versuchte Rudolf die Rückgewinnung (Revindikation) des vornehmlich seit etwa 1240 fast vollständig verlorengegangenen Reichsgutes. Erfolgreich war er dabei vor allem in Schwaben, im Elsass und im Rheinland. Der Norden des Reiches blieb seinem Zugriff dagegen weitgehend entzogen. Gegenüber dem mächtigen böhmischen König Ottokar musste Rudolf die Anerkennung seiner Königsherrschaft und die Revindikationen militärisch durchsetzen. Sein Sieg in der Schlacht bei Dürnkrut (1278) begründete die habsburgische Herrschaft in Österreich und der Steiermark. Das Haus Habsburg stieg zu einer reichsfürstlichen Dynastie auf. Rudolf erkannte die Bedeutung der Städte für die eigene Königsherrschaft. Seine Steuerpolitik erzeugte jedoch erheblichen städtischen Widerstand. Vergeblich bemühte sich Rudolf, die Kaiserwürde zu erlangen und einen seiner Söhne zu Lebzeiten als Nachfolger im römisch-deutschen Reich einzusetzen.

    Leben
    Herkunft und Jugend
    Rudolf entstammte dem adligen Geschlecht der Habsburger. Die Familie lässt sich auf einen um die Mitte des 10. Jahrhunderts lebenden Guntram zurückverfolgen.[1] Zu den Enkeln Guntrams gehörten Radbot und Bischof Werner von Straßburg. Einer von beiden soll die Habichtsburg/Habsburg um 1020/30 errichtet haben.[2] Die Habichtsburg lag im Aargau und gab dem Geschlecht seinen Namen. 1108 ist mit Otto II. erstmals ein Angehöriger mit dem Geschlechtsnamen (comes de Hauichburch) belegt.[3] Der habsburgische Besitz basierte auf Allod zwischen Reuss und Aare mit der namengebenden Burg und Klostervogteien in der Nordschweiz und im Elsass. Die Habsburger waren Vögte der von ihnen gestifteten Klöster Ottmarsheim und Muri. Im Laufe des 12. Jahrhunderts erlangten sie die Landgrafschaft im oberen Elsass. Dort verfügte das Geschlecht über umfangreichen Güterbesitz zwischen Basel und Straßburg.[4]

    Rudolf ging aus der Ehe Albrechts IV. von Habsburg mit Heilwig, einer Gräfin von Kyburg, hervor. Die Annahme, Rudolfs Geburtsort sei Limburg gewesen, geht auf eine willkürliche Angabe bei Fugger-Birken zurück.[5] Rudolfs Vater Albrecht IV. teilte sich 1232 die Herrschaft mit seinem Bruder Rudolf III., von dem sich die Laufenburger Linie der Habsburger herleitete. Nach dem Chronisten Matthias von Neuenburg aus der Mitte des 14. Jahrhunderts war der staufische Kaiser Friedrich II. der Taufpate Rudolfs.[6] Rudolf wurde aber nicht am Königshof erzogen. Er kannte weder die Schrift noch Latein. Mit Albrecht und Hartmann hatte Rudolf zwei Brüder sowie mit Kunigunde und einer unbekannten Namens zwei Schwestern. Albrecht wurde bereits in frühen Jahren für eine geistliche Laufbahn vorgesehen. Rudolfs Vater Albrecht IV. begab sich im Sommer 1239 auf einen Kreuzzug. Als 1240 die Nachricht von seinem Tod eintraf, übernahm Rudolf die Alleinherrschaft der habsburgischen Hauptlinie. Hartmann zog Ende 1246 oder Anfang 1247 nach Oberitalien, um für Kaiser Friedrich II. zu kämpfen. Er starb in Gefangenschaft zwischen 1247 und 1253.[7]

    Graf von Habsburg (ca. 1240–1273)
    Rudolf setzte die enge Anbindung der Habsburger an die Staufer fort. Bei den erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich II. und dem Papsttum standen Rudolf und sein jüngerer Bruder Hartmann auf staufischer Seite. 1241 hielt sich Rudolf am Hof Kaiser Friedrichs II. in Faenza auf. Anfang der 1240er Jahre führte er eine Fehde mit Hugo III. von Tiefenstein/Teufen um dessen Güter, an deren Ende Hugo wohl im Auftrag Rudolfs ermordet wurde.[8] Nach dem Tod Friedrichs II. im Jahr 1250 blieb Rudolf als enger Anhänger Konrads IV. den Staufern treu. Er wurde deshalb mit dem Kirchenbann belegt. Um 1253 schloss er die Ehe mit Gertrud von Hohenberg. Mit dem nordwestlich von Schlettstadt gelegenen Albrechtstal als Heiratsgut konnte Rudolf seinen elsässischen Besitz weiter vermehren.[9] Nach dem Tod Konrads IV. im Jahr 1254 schloss er mit der Kurie einen anhaltenden Frieden und wurde vom Kirchenbann gelöst; seinen maßgeblichen Einfluss am Oberrhein und in der Nordschweiz konnte er bewahren.

    Die Doppelwahl von 1257 brachte dem Reich mit Alfons X. von Kastilien und Richard von Cornwall zwei Könige. Die Zeit zwischen dem Tod Friedrichs II. und der Königswahl Rudolfs von Habsburg 1273 wird als das sogenannte Interregnum („Zwischenkönigszeit“) bezeichnet. Der Begriff, der erst im 18. Jahrhundert üblich wurde,[10] meint jedoch keine königs- oder kaiserlose Zeit, vielmehr ist diese Zeit von einem „Überangebot an Herrschern“ geprägt, die kaum Herrschergewalt ausübten.[11] Das lange vorherrschende Bild vom Interregnum als einer im Vergleich zu anderen Epochen besonders gewalttätigen und chaotischen Zeit wurde von Martin Kaufhold (2000) einer Revision unterzogen. Kaufhold verwies auf die Schiedsverfahren und andere Lösungsmechanismen für Konflikte in dieser Zeit.[12] Dagegen hielt Karl-Friedrich Krieger (2003) an der traditionellen Einschätzung fest und stützte sich auf die Wahrnehmung der Zeitgenossen, die diese Zeit als besonders gewalttätig wahrnahmen. Besonders im Oberrheingebiet und in der Nordschweiz war nach Krieger die „Neigung zu gewaltsamer Selbsthilfe“ stark ausgeprägt.[13] Auch Graf Rudolf von Habsburg wendete bei der Vergrößerung seiner Territorialherrschaft Gewalt als Mittel gegen schwächere Konkurrenten an. In heftigen Auseinandersetzungen mit Heinrich III., dem Bischof von Basel, konnte er sich 1254 die Vogtei (weltliche Schutzherrschaft) über das Schwarzwaldkloster Sankt Blasien sichern. Im Bündnis mit den Straßburger Bürgern setzte sich Rudolf im März 1262 gegen den Straßburger Bischof Walter von Geroldseck in der Schlacht von Hausbergen durch. Mit dem Aussterben des Kyburger Grafengeschlechtes behauptete Rudolf 1264 in erbitterten Konflikten das Erbe gegen den Grafen Peter von Savoyen, der ebenfalls mit den Kyburgern verwandt war und auf die Erbschaft Anspruch erhob. Die Städte Winterthur, Diessenhofen, Frauenfeld und Freiburg im Üchtland sowie die Grafschaft Thurgau kamen dadurch in seinen Besitz. Im Vergleich zu den Staufern oder dem übermächtigen Böhmen Ottokar II. blieb Rudolf trotz dieser territorialen Erfolge allerdings ein armer Graf.

    Die Königswahl von 1273
    Alfons von Kastilien kam nie in das Reich. Richard von Cornwall ließ sich zwar in Aachen krönen, seine wenigen Aufenthalte im Reich konzentrierten sich jedoch auf die Gebiete westlich des Rheins.[14] Nach Richards Tod 1272 wollten die Fürsten trotz der bestehenden Ansprüche Alfons’ von Kastilien einen neuen König erheben. Alfons versuchte vergeblich, mit einer Gesandtschaft beim Papst eine Neuwahl zu verhindern und eine Anerkennung seines Königtums zu erreichen. Papst Gregor X. stand einem Neuanfang im Reich aufgeschlossen gegenüber. Nach den Vorstellungen des Papstes sollte ein allgemein anerkannter Herrscher als Kaiser die Führung eines neuen Kreuzzuges übernehmen. Der Papst wollte den Fürsten aber die Entscheidung überlassen und selbst nur bei dem Gewählten die Approbation vornehmen, also dessen Eignung für das Kaisertum bestätigen. Allerdings wäre ein Kandidat, der auf starken Widerstand bei der Kurie gestoßen wäre, nicht durchsetzbar gewesen. Angesichts der erbitterten Konflikte zwischen den Päpsten und den Staufern würde die Kurie einen Bewerber mit enger Bindung zu diesem Geschlecht nicht tolerieren. Ähnlich wie bei den vorherigen Königswahlen gab es auch diesmal zahlreiche Bewerber um die Königskrone. Karl von Anjou versuchte als Herrscher von Süditalien und Sizilien, seinen Neffen, den jungen französischen König Philipp III., als römisch-deutschen König beim Papst durchzusetzen. Papst Gregor X. lehnte jedoch ab, denn diese Verbindung Frankreichs mit dem Reich hätte dem Papsttum einen mächtigen Gegner nördlich von Rom eingebracht. Auch Ottokar schickte eine Gesandtschaft zum Papst, um sich als Königskandidat zu empfehlen. Beide Kandidaten gingen davon aus, dass der Papst die verbindliche Entscheidung treffen würde und nicht die in der Vergangenheit uneinigen Fürsten. Den Fürsten gelang es jedoch in den folgenden Verhandlungen, Konsens untereinander zu stiften und zu kollegial gefassten und damit verbindlichen Entscheidungen zu gelangen, worauf der Papst ihnen die Entscheidung überließ.

    Ottokar von Böhmen konnte sich zwar nicht die Unterstützung des Papstes sichern, doch angesichts seiner beeindruckenden Machtposition, die er durch territoriale Erwerbungen geschaffen hatte, konnten ihn die Fürsten nicht einfach übergehen. Nach dem Aussterben der Babenberger im Jahr 1246 hatte Ottokar 1251 das Herzogtum Österreich übernommen. In den folgenden Jahren kamen das Herzogtum Steiermark (1261), das Egerland (1266), das Herzogtum Kärnten, Krain und die Windische Mark mit Pordenone in Oberitalien (1269) hinzu; seine Besitzungen reichten vom Erzgebirge bis zur Adria.[15]

    Vom ausgehenden 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts hatte sich ein engerer Kreis besonderer Königswähler (Kurfürsten) herausgebildet, denen es gelang, andere als Wahlberechtigte auszuschließen. Zu den Königswählern gehörten die drei rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln sowie der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen. Über das ganze Jahr 1272 wurden intensive Verhandlungen über einen Königskandidaten geführt. Der Landgraf von Thüringen Friedrich I. der Freidige weckte bei den Stauferanhängern in Italien aufgrund seines Namens große Hoffnungen auf einen dritten Friedrich.[16] Ihn diskreditierte jedoch bei der Königswahl seine Verwandtschaft zu den Staufern. Seine Kandidatur wäre gegen die Kurie nicht durchzusetzen gewesen. Auch der wittelsbachische Herzog von Oberbayern Ludwig der Strenge schied als Anhänger der Staufer aus. Im August 1273 setzte der Papst angesichts der andauernden Wahlverhandlungen den Fürsten ein Ultimatum.[17] Der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein brachte daraufhin mit dem Grafen Siegfried von Anhalt und Rudolf von Habsburg zwei neue Kandidaten in die Wahlverhandlungen ein. Die Kurfürsten einigten sich im September 1273 auf Rudolf, konnten dafür aber die Zustimmung des böhmischen Königs nicht erlangen. Sie ließen stattdessen Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern zur Wahl zu. Der böhmische König blieb der Wahl fern, er ließ sich von Bischof Berthold von Bamberg vertreten. Rudolf hatte die Nachricht von seiner anstehenden Königswahl während einer Fehde mit dem Bischof von Basel erhalten. Die Wahl selbst wartete er in Dieburg südlich von Frankfurt am Main ab.

    Am 1. Oktober 1273 wurde Rudolf von den in Frankfurt versammelten Kurfürsten einmütig gewählt, am 24. Oktober wurde er gemeinsam mit seiner Gemahlin vom Kölner Erzbischof Engelbert II. in Aachen zum König gekrönt. Von ganz wenigen Ausnahmen durch besondere Umstände abgesehen wurde es nach Ende des Interregnums üblich, König und Königin gemeinsam in der Aachener Marienkirche, dem heutigen Dom, zu krönen.[18] Zur Legitimation ihrer Ansprüche bezogen sich mittelalterliche Dynastien gerne auf ihre Vorgänger. Anlässlich der Aachener Krönung ließ Rudolf den Namen seiner Frau Gertrud von Hohenberg in Anna und den seiner Tochter Gertrud in Agnes ändern.[19] Damit stellte Rudolf sich und sein Haus in die zähringische Tradition.[20] Anna und Agnes hießen die Schwestern und Erbinnen des letzten zähringischen Herzogs Berthold V.[21]

    Ottokar versuchte vergeblich mit seinen Gesandten beim Papst die Approbation Rudolfs zu verhindern. Die Kurie hatte Bedenken gegen Rudolf, der lange Zeit ein treuer Anhänger der Staufer gewesen war. Diesen Bedenken kam Rudolf vielfach entgegen. So verzichtete er auf eine Wiederaufnahme der staufischen Politik in Italien. Am 26. September 1274 erkannte auch der Papst Rudolf als rechtmäßigen König an. Alfons von Kastilien gab seinen Anspruch auf die Königsherrschaft im Reich erst 1275 in persönlichen Verhandlungen mit dem Papst auf.[22]

    Peter Moraws Auffassung, dass die Wähler im bereits 55-jährigen Rudolf nur einen „Übergangskandidaten“ gesehen hätten,[23] wurde von Kaufhold und Krieger zurückgewiesen. Da die Fürsten sich gegen den übermächtigen Böhmenkönig Ottokar entschieden hatten, musste sich der künftige König notfalls auch mit Gewalt gegen diesen mächtigen Konkurrenten behaupten, und auch wenn Rudolf nicht dem Stand der Reichsfürsten angehörte, war er als Graf zum mächtigsten Territorialherrn im Südwesten des Reiches aufgestiegen.[24] Armin Wolfs These einer welfisch-ottonischen Abstammung, die Rudolf bei der Königswahl besonders dynastisch legitimiert hätte, fand in der Fachwelt keine Zustimmung.[25]

    Heiratspolitik
    Aus Rudolfs Ehe mit Gertrud (Anna) von Hohenberg, die den Grafen von Hohenberg, einer Nebenlinie der Hohenzollern, entstammte, gingen mit Mathilde (um 1254/56–1304), Katharina († 1282), Agnes (1257–1322), Hedwig († 1286), Clementia († 1293) und Guta (1271–1297) sechs Töchter und mit Albrecht I. (1255–1308), Hartmann (1263–1281), Rudolf II. (um 1270–1290) und Karl (1276–1276) vier Söhne hervor.[26] Zu seinen ersten Handlungen als König gehörte es, sein Königtum abzusichern. Angesichts noch bestehender Ansprüche Alfons’ von Kastilien sowie der enttäuschten Ambitionen auf die Königsnachfolge beim böhmischen und französischen König waren erhebliche Konflikte zu erwarten. Bereits an seinem Krönungstag in Aachen veranstaltete Rudolf eine Doppelhochzeit. Seine etwa 20-jährige Tochter Mathilde wurde mit dem Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog von Oberbayern Ludwig II. vermählt, einem seiner wichtigsten Wähler. Rudolfs Tochter Agnes wurde mit Herzog Albrecht II. von Sachsen verheiratet. Später initiierte Rudolf die Verbindungen zwischen Hedwig und Otto VI., dem Bruder des Markgrafen Otto V. von Brandenburg, sowie zwischen Guta und Wenzel II., dem Nachfolger des böhmischen Königs Ottokar. Rudolf gelang es, durch diese Heiraten sämtliche weltlichen Königswähler als Schwiegersöhne an seine Familie zu binden.[27]

    Revindikationen
    Von Rudolf als neuem König erwarteten die Kurfürsten die Rückführung (Revindikation) der seit der Spätstauferzeit dem Reich entfremdeten Güter und Rechte. Viele Adlige hatten sich während der Herrschaftsjahre Richards von Cornwall und Alfons’ von Kastilien, die im Reich kaum bis keine Präsenz ausübten, am Reichsgut bedient. Mit Ausnahme Ottokars von Böhmen sollten rechtlich fragwürdige Erwerbungen der Kurfürsten von Rudolfs Rückforderungen aber unberührt bleiben.[28] In Zukunft mussten bei königlichen Veräußerungen von Reichsgut die Kurfürsten ihre Zustimmung erteilen.[29] Diese Zustimmungsurkunden, auch Willebriefe genannt, traten als Mittel der Konsensgewährung unter Rudolf von Habsburg regelmäßiger auf. Sie wurden ab seinem Herrschaftsantritt nur noch von den Kurfürsten ausgestellt.[30] Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert wurde der Kreis der Personen, die mit dem König Anteil am Reich hatten, immer präziser bestimmt. Seit Rudolf hing das Recht zur Mitsprache in Reichsangelegenheiten mit dem Recht zur Königswahl zusammen.[31]

    Die Revindikationen begannen zwei Tage nach Rudolfs Krönung. Auf einem Hoftag am 26. Oktober 1273 wurden mit Zustimmung der Fürsten alle seit der Herrschaft Friedrichs II. unrechtmäßig erhobenen Zölle für ungültig erklärt. Der Beschluss wurde notfalls auch mit militärischer Gewalt gegen unberechtigte Zollstätten durchgesetzt. Dies betraf etwa den Markgrafen von Baden. Er musste nach einer militärischen Auseinandersetzung auf seinen vom König nicht anerkannten Zoll in Selz verzichten. Auf einem Hoftag in Speyer im Dezember 1273 wurde verkündet, dass alles unrechtmäßig erworbene Krongut herauszugeben sei. Die Umsetzung war schwierig, denn es gab keine gesicherten Informationen über die rechtswidrigen Besitzveränderungen. Im Gegensatz zum englischen Schatzamt (Exchequer) oder zur französischen Rechenkammer (Chambre des Comptes) verfügte Rudolf über keine Finanzbehörde.[32] Der König war für seine Informationen auf Betroffene oder auf Zufälle angewiesen. Bei den Revindikationen setzte Rudolf auf die Landvogteien. Der schwäbisch-fränkische Raum wurde mit Ausnahme der Burggrafschaft Nürnberg in neue Verwaltungseinheiten organisiert. So wurden beispielsweise Schwaben und Elsass in jeweils zwei Landvogteien eingeteilt. An der Spitze dieser Verwaltungseinheiten stand ein Landvogt. Er übte in seinem Verwaltungsbereich als Stellvertreter des Königs die königlichen Rechte aus. Zu den Aufgaben des Reichslandvogtes gehörten neben der Rückforderung des verlorenen Reichsgutes die Verwaltung der finanziellen Einkünfte, die Wahrung des Landfriedens, die Überwachung der Zölle und die Sorge für den Kloster- und Judenschutz. Als Reichslandvögte griff der König auf Verwandte und Vertraute zurück. Rudolfs Erfolg in der Revindikationspolitik ist nach Krieger schwer einschätzbar. Die Revindikationen verliefen anscheinend vorwiegend in Schwaben, Elsass und im Rheinland erfolgreich.[33] Auf einem Hoftag in Nürnberg am 9. August 1281 wurden die Revindikationsobjekte präzisiert. Verfügungen über Reichsgut, die seit der päpstlichen Absetzung Friedrichs II. im Jahr 1245 vorgenommen worden waren, waren als nichtig anzusehen, wenn keine fürstliche Zustimmung vorgelegen hatte.[34]

    In der unmittelbaren Umgebung seiner Stammlande nutzte Rudolf die Revindikationen zum Ausbau von habsburgtreuen Landschaften. Eine Wiedererrichtung des Herzogtums Schwaben blieb aber aus.[35] Im innerschwäbischen Raum baute er von 1282 bis 1291 um den Verwaltungsmittelpunkt Mengen eine neue Landgrafschaft auf.[36] Im Norden war die spätmittelalterliche Königsherrschaft hingegen nur schwach präsent. Rudolf war bei der Wiedergewinnung der verlorenen Reichsgüter auf die dortigen Territorialherren angewiesen. Als vom König eingesetzte Statthalter oder Vikare (administratores et rectores) sollten sich Herzog Albrecht II. von Sachsen, Albrecht I. von Braunschweig und später die Markgrafen von Brandenburg um das verlorene Reichsgut in Sachsen und Thüringen kümmern. Die Fürsten verfolgten bei der Durchführung der Revindikationen ihre eigenen territorialpolitischen Ziele und maßen dem Reichsinteresse geringe Bedeutung zu.[37] Nach dem Tod Herzog Albrechts von Braunschweig vergab Rudolf am 24. August 1280 Albrecht II. von Sachsen und den drei Markgrafen Johann II., Otto IV. und Konrad I. von Brandenburg der johanneischen Linie die Pflege der Reichsgüter in Sachsen und Thüringen sowie die Verwaltung Lübecks.[38]

    Kampf gegen den König von Böhmen (1273–1278)
    Auf dem Hoftag in Nürnberg im November 1274 eröffnete Rudolf einen Prozess gegen Ottokar von Böhmen. In allen seinen Handlungen unterwarf sich der römisch-deutsche König der Zustimmung der Fürsten.[39] In Streitigkeiten zwischen dem römisch-deutschen König und einem Reichsfürsten wurde der Pfalzgraf bei Rhein Ludwig zum Richter berufen. Als König musste Rudolf seine Klagen dem Pfalzgrafen und allen anwesenden Fürsten und Grafen vortragen. Innerhalb einer Frist von neun Wochen sollte sich Ottokar vor dem Pfalzgrafen auf einem Hoftag in Würzburg verantworten. Diese Frist ließ der böhmische König im Vertrauen auf seine Machtfülle ablaufen. Im Mai 1275 schickte er seinen Gesandten Bischof Wernhard von Seckau zum Hoftag nach Augsburg. Der Bischof stellte Rudolfs Wahl und sein Königtum in Frage. Daraufhin erkannten die Fürsten Ottokar alle Reichslehen ab. Am 24. Juni 1275 wurde die Reichsacht über den böhmischen König verkündet. Ottokar zeigte weiterhin keine Einsicht. Nachdem er sich innerhalb eines Jahres nicht von der Acht gelöst hatte, wurde daher im Juni 1276 die Aberacht über den böhmischen König ausgesprochen. Der Mainzer Erzbischof sprach den Kirchenbann aus und verhängte das Interdikt über Böhmen. Eine militärische Entscheidung würde für beide Seiten als ein Gottesurteil den Konflikt beenden.

    Rudolf und Ottokar versuchten für die anstehende Konfrontation Verbündete zu gewinnen. Rudolf sicherte sich die Unterstützung der Grafen Meinhard und Albert von Görz-Tirol durch eine Heiratsverbindung zwischen seinem Sohn Albrecht I. und Elisabeth von Görz-Tirol. Der territoriale Schwerpunkt der Grafen von Görz-Tirol lag im südöstlichen Alpenraum und damit in unmittelbarer Nähe zu Kärnten. Rudolf belehnte Philipp von Spanheim, den Bruder des letzten Kärntner Herzogs, mit dem Herzogtum Kärnten und zog ihn so auf seine Seite. Ottokar hatte Philipp lediglich den Titel eines Statthalters von Kärnten ohne wirklichen Einfluss zugestanden. Rudolf verbündete sich außerdem mit Erzbischof Friedrich von Salzburg, der in seinem Territorium vom böhmischen König bedrängt wurde. In Ungarn standen sich verfeindete Adelsfraktionen gegenüber und kämpften um Einfluss und die Vormundschaft über den unmündigen König Ladislaus IV. Rudolf gelang es, einen Teil des ungarischen Adels auf seine Seite zu ziehen. Problematischer hatten sich seit Rudolfs Königswahl die Beziehungen zu Herzog Heinrich von Niederbayern entwickelt. Heinrich sah seinen Einsatz bei der Königswahl nicht genügend honoriert. Für die anstehende Auseinandersetzung kam dem Herzog von Niederbayern mit der Kontrolle über den Donau-Zugang nach Österreich entscheidende Bedeutung zu. Durch die Bestätigung seines Wahlrechtes konnte Rudolf den Herzog an sich binden.[40] Rudolfs unehelicher Sohn Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg beteiligte sich ebenfalls an dem Kriegszug gegen Ottokar.

    Gegenüber Papst Gregor X. hatte sich Rudolf zu einer Romfahrt mit dem Ziel der Kaiserkrönung verpflichtet. Die militärischen Planungen gerieten dadurch 1275 ins Stocken. Durch den unerwarteten Tod des Papstes am 10. Januar 1276 verschoben sich die Prioritäten Rudolfs wieder auf die Auseinandersetzung mit dem böhmischen König. Der Burggraf von Nürnberg Friedrich III. fiel ins Egerland ein. In Kärnten und Krain brach die böhmische Herrschaft nach dem Einfall der Tiroler Grafen unverzüglich zusammen. Rudolf entschloss sich kurzfristig seine Taktik zu ändern und den Hauptangriff nicht gegen Böhmen, sondern gegen die schwache böhmische Herrschaft in Österreich zu führen. Die neue Taktik bot außerdem den Vorteil, dass der Herzog Heinrich von Niederbayern, dessen Haltung undurchsichtig blieb, nicht bei einem Parteiwechsel Rudolfs Heer von hinten angreifen konnte. Unter dem Druck des königlichen Heeres in Regensburg bekannte sich der Herzog von Niederbayern gegen entsprechende Zugeständnisse eindeutig zum Habsburger. Rudolf musste in eine Heiratsverbindung zwischen seiner Tochter Katharina und Heinrichs Sohn Otto einwilligen. Im Gegenzug erhielt Rudolf fortan freien Zugang auf der Donau und konnte dadurch relativ schnell mit seinen Truppen per Schiff die österreichischen Länder erreichen. Diese konnte der Habsburger zügig einnehmen, lediglich Wien leistete längeren Widerstand. In Böhmen nutzte der Adel die Situation für einen Aufstand, sodass Ottokar einlenken musste.

    In Wien musste Ottokar am 21. Oktober 1276 Frieden schließen. Am 25. November nahm Rudolf in Straßenkleidung und auf einem Holzschemel die Huldigung Ottokars entgegen. Rudolf demütigte damit den auf öffentliche Geltung bedachten böhmischen König gezielt, denn dieser war zum Belehnungsakt in prunkvollen Gewändern und großem Gefolge erschienen.[41] Diese Szene war für Ottokar und seine Gemahlin Kunigunde besonders erniedrigend. Für sie war Rudolf nur ein kleiner Graf, der sich die Königswürde anmaßte. Ottokar musste Rudolf als König anerkennen und seine rechtlich fragwürdigen Erwerbungen, die Herzogtümer Österreich, Steiermark und Kärnten mit Krain und Pordenone, herausgeben. Mit dem Königreich Böhmen und der Markgrafschaft Mähren sollte er belehnt werden. Der Lehnsakt drückte eine Hierarchisierung zwischen thronendem König und Reichsfürsten aus. Ottokar empfing mit gebeugten Knien in Anwesenheit zahlreicher geistlicher und weltlicher Fürsten vom König sein Lehen. Dabei sind im Reich erstmals beim Belehnungsakt gebeugte Knie zweifelsfrei belegt.[42] Im Gegenzug wurde Ottokar von Acht, Exkommunikation und Interdikt befreit. Der Frieden sollte durch eine doppelte Eheschließung zwischen Ottokars Tochter und einem Sohn Rudolfs sowie zwischen Ottokars Sohn Wenzel II. und Rudolfs Tochter Guta abgesichert werden.

    Der Friede war von kurzer Dauer. Gründe für eine erneute militärische Konfrontation hatten beide Seiten. Der böhmische König vergaß die in Wien erlittenen Demütigungen nicht. Die Provokation wurde noch dadurch verstärkt, dass Rudolf Kontakte zu der adligen Opposition, besonders den Rosenbergern, in Böhmen und Mähren unterhielt. Ottokar hatte dafür weiterhin Kontakt mit seinen früheren Vertrauten in den österreichischen Ländern. Rudolf wollte im Südosten an die Stelle des böhmischen Königs die Habsburger setzen. Im Juni 1278 kam es erneut zum Krieg. Der Rückhalt für Rudolf war allerdings geringer geworden. Bis auf den Pfalzgrafen hatte Rudolf keine Unterstützer für den Kampf gegen den Böhmen bei den Kurfürsten gefunden. Der Kölner Erzbischof hatte freundschaftliche Beziehungen zum böhmischen König aufgenommen. Neben Markgraf Otto V. von Brandenburg konnte der Böhme mit erheblichen Geldzahlungen Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern für sich gewinnen. Heinrich sperrte sein Land für Rudolfs Truppen und erlaubte dem Böhmen in Niederbayern Söldner anzuheuern. Die schlesischen und polnischen Herzöge unterstützten ebenfalls Ottokar. Rudolf erhielt immerhin die Unterstützung des ungarischen Königs Ladislaus IV. Nicht mehr die Fürsten, sondern die habsburgische Hausmacht und die ungarischen Truppen bot Rudolf gegen Ottokar auf.

    Am 26. August 1278 kam es zur Schlacht von Dürnkrut nordöstlich von Wien.[43] Rudolf nahm im Alter von 60 Jahren selbst am Schlachtgeschehen teil. Er fiel vom Pferd und konnte nur durch einen Thurgauer Ritter gerettet werden, der ihn auf ein neues Pferd setzte. In der Schlacht hatte Rudolf eine Reserveeinheit von ca. 60 Rittern bei den Auseinandersetzungen zurückgehalten. Der Flankenangriff dieser Ritter hatte für die Böhmen verheerende Folgen und brachte Rudolf den Sieg. Das böhmische Heer wurde in zwei Teile getrennt und verlor die Ordnung. Die leichte ungarische Reiterei setzte dem Gegner nach. Viele Tausende Böhmen kamen um. Ottokar wurde entgegen den hergebrachten ritterlichen Ehrvorstellungen nicht gefangen genommen, sondern von einigen österreichischen Adligen aus Rache erschlagen. Den einbalsamierten Leichnam Ottokars ließ Rudolf in Wien mehrere Wochen demonstrativ zur Schau stellen. Aus Dank für seinen Sieg über den böhmischen König und die Errettung aus Todesgefahr stiftete Rudolf in Tulln ein Kloster. Es blieb seine einzige Klosterstiftung.

    Hausmachtpolitik im Südosten
    Die Schlacht war von europäischer Bedeutung. Sie schuf die Grundlage für das spätere Donaureich, in dem die österreichischen Länder das machtpolitische Zentrum bilden sollten. Das Geschlecht der Habsburger stieg zu einer Königs- und Großdynastie auf.[44] Die böhmische Königswitwe Kunigunde befürchtete, dass Rudolf sich auch Böhmens und Mährens bemächtigen würde. Daher rief sie Markgraf Otto V. von Brandenburg als Vormund für ihren unmündigen Sohn Wenzel II. ins Land. Auch die Reichsfürsten wollten nicht statt der Přemysliden nun mit den Habsburgern eine übermächtige Reichsdynastie aufbauen. Rudolf begnügte sich angesichts der Machtverhältnisse mit dem derzeit Erreichten. Ottokars Sohn Wenzel wurde als Nachfolger in Böhmen und Mähren anerkannt. Die bereits beim ersten Frieden von 1276 geplanten Eheprojekte wurden vollzogen. Rudolfs Tochter Guta wurde mit Wenzel II. verehelicht und Rudolfs gleichnamiger Sohn Rudolf II. mit Kunigundes Tochter Anna. Böhmen war durch die brandenburgische Schutzherrschaft dem habsburgischen Zugriff entzogen. Die Heiratsverbindungen gaben immerhin den Handlungsspielraum, später auf Böhmen zugreifen zu können. Der in seiner Haltung zu Rudolf wankelmütige Herzog Heinrich von Niederbayern konnte durch ein Eheprojekt enger gebunden werden: Rudolfs Tochter Katharina wurde mit Heinrichs Sohn Otto III. verehelicht.

    Statt in Böhmen wollte sich der Habsburger im Südosten des Reiches eine neue Machtbasis schaffen. Rudolf hielt sich von 1276 bis Pfingsten 1281 fast ohne Unterbrechung im Südosten des Reiches auf. Dieser ungewöhnlich lange Aufenthalt diente dem Ziel, die Situation in Österreich und der Steiermark für die Habsburger zu festigen.[45] Bei der Analyse der Einleitungen der Königsurkunden (Arengen) konnte Franz-Reiner Erkens feststellen, dass seit Rudolfs langem Aufenthalt in der Urkundenpraxis formal und stilistisch auf spätstaufische Vorbilder zurückgegriffen wurde. Die Kontinuität zu den Staufern sollte Rudolfs Königtum zusätzliche Legitimation bringen.[46] Nach langwierigen Verhandlungen erreichte er im Sommer 1282 die Zustimmung der Kurfürsten in Willebriefen zur Nachfolge seiner Söhne in den österreichischen Ländern. Auf einem Hoftag in Augsburg am 27. Dezember 1282 belehnte Rudolf seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den Ländern Österreich, der Steiermark, Krain und der Windischen Mark zu gesamter Hand, also gemeinsam.[47] Die beiden Herzöge wurden dadurch in den Reichsfürstenstand erhoben. Diese Belehnung stieß jedoch bei den österreichischen Herren auf Widerstand. Ein halbes Jahr nach dem Belehnungsakt musste Rudolf in der Rheinfelder Hausordnung vom 1. Juni 1283 seinem Sohn Albrecht die österreichischen Herzogtümer alleine überlassen. Der Herrschaftsschwerpunkt der habsburgischen Dynastie verlagerte sich dadurch vom Oberelsass, Aar- und Zürichgau in den Südosten. In Österreich regierten die Habsburger noch bis in das frühe 20. Jahrhundert.

    Rudolfs Hausmachtpolitik gefährdete aber auch die Konsensherrschaft[48] und schürte bei den Fürsten die Angst vor einem machthungrigen König. Für die Königsnachfolge der Söhne benötigte der König die Zustimmung der Kurfürsten. Rudolf musste deshalb seine Hausmacht verkleinern: Albrecht und Rudolf verzichteten 1286 auf das Herzogtum Kärnten. Meinhard II. wurde mit dem Herzogtum belehnt.

    Hof und Herrschaftspraxis
    In seiner Hofhaltung und Herrschaftspraxis knüpfte Rudolf vielfach an die staufische Tradition an. Die Regierungshandlungen seiner unmittelbaren königlichen Vorgänger Wilhelm von Holland und Richard von Cornwall ließ er hingegen für ungültig erklären, soweit sie nicht die mehrheitliche Zustimmung der Kurfürsten gefunden hatten.[49] Als Zeichen der Kontinuität zu den Staufern besetzte Rudolf als eine seiner ersten Handlungen das von Friedrich II. 1235 geschaffene Hofrichteramt erneut.[50]

    Bis weit in das 14. Jahrhundert wurde mittelalterliche Königsherrschaft im Reich durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt.[51] Rudolf musste durch das Reich reisen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. Das spätmittelalterliche Königtum konnte nicht gleichmäßig alle Gebiete des Reiches erfassen. Peter Moraw hat daher das Reich in Zonen unterschiedlicher Königsnähe bzw. -ferne eingeteilt.[52] Der süd- und westdeutsche Raum sowie Mitteldeutschland galten zur Zeit Rudolfs als „königsnah“.[53] Als „königsferne“ Landschaft galt der Norden des Reiches, den Rudolf nicht betrat. Die Kontakte dorthin beschränkten sich auf Gesandtschaften. Vergeblich versuchte Rudolf mit Hilfe der Reichsstadt Lübeck seiner Autorität im Norden Geltung zu verschaffen.[54] Längere Aufenthalte mit nur kurzen Unterbrechungen sind zwischen 1276 und 1281 für Wien und vom Dezember 1289 bis zum November 1290 für Erfurt überliefert.[55] Die spätstaufische Lieblingspfalz Hagenau belegt nach Basel (26) mit 22 Aufenthalten den zweiten Platz.[56] In Basel schuf sich Rudolf mit dem Begräbnis seiner Frau Anna und seiner Söhne Karl und Hartmann im dortigen Münster eine dauerhafte Memoria für sein Haus.[57] Der Herrscher hatte aber weiterhin keine feste Residenz. Der Hof bildete die „Organisationsform der Herrschaft“.[58] Er befand sich „in Reichweite mündlicher Befehle“ und entzog sich somit weitestgehend der Verschriftlichung.[59] Persönlichen Beziehungen am Hof kam daher große Bedeutung zu. Der „schwierige Weg zum Ohr des Herrschers“[60] führte nur über die Fürsprache engster Vertrauter des Habsburgers. Den größten Einfluss an seinem Hof hatten Friedrich von Zollern, Heinrich von Fürstenberg und Eberhard von Katzenelnbogen.[61]

    Für Rudolfs Herrschaftszeit sind 16 Hoftage überliefert.[62] Die Hoftage gelten als „bedeutendste politische Verdichtungspunkte“ im Reich des 12. und 13. Jahrhunderts.[63] Die Anzahl der auf einem Hoftag versammelten Fürsten machte die Stärke und Integrationskraft der Königsherrschaft deutlich. Die Hoftage bildeten als politische Versammlungen das Ranggefüge von König und Fürsten im Reich ab.[64] Die Kenntlichmachung von Rang und Status der Fürsten auf den Versammlungen hatte für die politisch-soziale Ordnung im Reich erhebliche Bedeutung.[65] Die lange hoftaglose Zeit durch das Interregnum erhöhte den Druck der Fürsten zusätzlich, bisherige oder neue Rangansprüche geltend zu machen. Durch ihren persönlichen Auftritt konnten die Fürsten ihre Stellung im Machtgefüge des Reiches repräsentativ zum Ausdruck bringen. Seit Rudolfs Herrschaftsantritt sind in den Quellen regelmäßig Sitzplatzstreitigkeiten auf Hoftagen überliefert.[66] Der Hoftag bot somit für Rudolf die beste Möglichkeit, die Königsherrschaft zu inszenieren. Der Hof des Habsburgers verfügte zwar nicht mehr über eine solche Anziehungskraft für Kultur und Wissenschaft wie einst der Hof Friedrichs II., behielt aber seine Bedeutung für die Beratung und konsensuale Entscheidungsfindung.[67]

    Zu seinem ersten Hoftag 1274 lud Rudolf, indem er die in der Stauferzeit häufige Metapher vom König als Haupt (caput) und von den Fürsten als Gliedern des Reiches bemühte.[68] Die Rhetorik von Haupt und Gliedern verwendete Rudolf auch in den Arengen, den Einleitungen seiner Urkunden. Sie zeigte, dass er in seinen Verfügungen im Reich an die Zustimmung geistlicher und weltlicher Fürsten gebunden war.[69] Die Hoftage des Habsburgers wurden von den Fürsten meist nur aus persönlichen Interessen oder aus besonderen Anlässen besucht.[70] Mit dem sehr gut besuchten Weihnachtshoftag 1289 in Erfurt erreichte Rudolfs Herrschaft einen Höhepunkt. Den letzten Hoftag hielt Rudolf am 20. Mai 1291 in Frankfurt am Main ab

    Am Hof nahmen die Schiedsverfahren „geradezu explosionsartig“ zu.[71] Der Anstieg der Schiedsgerichtsbarkeit wird als Folge des Interregnums angesehen.[72] Der wichtigste Bestandteil des Hofes war die Kanzlei. Sie war für die Ausstellung der Urkunden zuständig. Im 13. und 14. Jahrhundert wurden erheblich mehr Urkunden abgefasst als zuvor. Aus Rudolfs gut achtzehnjähriger Herrschaftszeit sind 2223 Urkunden erhalten, davon immerhin 622 Urkunden (28 %) für eine Stadt und weniger als 70 (3 %) für norddeutsche Empfänger.[73] Rudolf holte bei seinem Regierungshandeln beständig Konsensakte ein. Wiederholt hob Rudolf in seinen Urkunden die allgemeine Zustimmung der Fürsten hervor oder hob einzelne Herren heraus.[74] Neben der Urkundenform wurde politisches Handeln im Spätmittelalter durch Inszenierungen anhand von nonverbalen und symbolischen Akten kommuniziert.[75]

    Städtepolitik
    Unter Rudolfs Herrschaft wurde für die königlichen Städte der Begriff Reichsstädte (civitates imperii) üblich. Im Interregnum gewannen die Städte zunehmend Eigenständigkeit, die Verfügungsgewalt des Königs ging zurück. Trotzdem wurden die Reichsstädte durch ihr militärisches Potential und ihre Finanzkraft zu einer Stütze der königlichen Herrschaftsausübung. Die regelmäßige pauschale Stadtsteuer war für Rudolf eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem dienten die Städte Rudolf verstärkt als königliche Beherbergungsorte. Rudolf versuchte das königliche Gastungsrecht gegenüber den geistlichen Fürsten durchzusetzen. Als Reaktion auf den Widerstand der Bischöfe begünstigte Rudolf die Städte demonstrativ.[76] Von seinen 2223 Urkunden gingen 662 an eine Stadt und unter den 943 Empfängern waren 222 Städte.[77] Den Reichsstädten gestattete er die Ratsverfassung und damit eine gewisse innere Unabhängigkeit. Außerdem förderte Rudolf die Entwicklung der Bischofsstädte zu freien Städten.[78] Der Stadt Colmar z. B. verlieh Rudolf 1278 großzügige Freiheiten. Die Bürger konnten Lehen empfangen und Zünfte bilden. Auch wurden sie von Todfallabgaben befreit.[79] Erheblichen Widerstand in den Städten erzeugten jedoch seine Besteuerungsmaßnahmen. Eine direkte Einzelbesteuerung der Stadtbürger versuchte Rudolf 1274 und 1284 vergeblich durchzusetzen.[80] Rudolf gelang es dennoch, das aufsteigende Stadtbürgertum erstmals systematisch in die Reichspolitik einzubinden.[81]

    Auftreten „falscher Friedriche“
    Seit 1257 ist der Glaube an eine Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. belegt und parallel dazu die Hoffnung auf einen neuen Kaiser Friedrich.[82] Unter Rudolf von Habsburg kam es in den 1280er Jahren zu einer Konjunktur der „falschen Friedriche“. Das weit entfernte Grab war entscheidend dafür, dass bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Deutschland Personen auftraten, die behaupteten, der Stauferkaiser zu sein. Die „falschen Friedriche“ zeigen die Popularität Friedrichs II. und die Hoffnung auf Rückkehr zu den staufischen Verhältnissen, was die Forschung als Reaktion auf aktuelle soziale Krisenerscheinungen durch Hungersnöte, Missernten oder Teuerungen deutet.[83] Dagegen führt Krieger die „falschen Friedriche“ einzig auf Rudolfs umstrittene Steuerpolitik zurück.[84]

    Zum Jahr 1284 trat zwischen Basel und Worms ein Eremit mit dem Namen Heinrich auf, der sich als „Kaiser Friedrich“ bezeichnete. Der „falsche Friedrich“ verschwand spurlos, als Rudolf im Juli anrückte.[85] Der erfolgreichste „falsche Friedrich“ war Dietrich Holzschuh (niederdeutsch Tile Kolup). Um 1283/84 versuchte er zunächst in Köln vergeblich sein Glück, dort wurde er ausgewiesen. In Neuss wurde er hingegen rasch anerkannt. Ein Jahr lang behauptete er sich überaus erfolgreich als Friedrich-Imitator. Er hielt zunächst in Neuss und dann in Wetzlar Hof. Seine Urkunden stellte er mit gefälschten Kaisersiegeln aus. Durch seine großen Einkünfte konnte er sich mit einem Hofstaat umgeben. Es gelang ihm auch, Eide auf seine Person entgegenzunehmen. Die lange Abwesenheit des jetzt angeblich zurückgekehrten Friedrich begründete Kolup mit einer Pilgerfahrt, die er unternommen habe. Rudolf von Habsburg zog mit einem Heer nach Wetzlar. In seiner Anwesenheit wurde der „falsche Friedrich“ vor den Toren der Stadt verbrannt.[86]

    Landfriedenspolitik
    Ein allgemein anerkannter König hatte den von Zeitgenossen wahrgenommenen Mangel an Frieden und Recht zu beheben.[87] In Franken wurde die Reichsverwaltung neu organisiert. Beim Landgericht Rothenburg setzten 1274 die Aufzeichnungen in Gerichtsbüchern ein. Sie gehören zu den ältesten ihrer Art.[88] Rudolf begann eine königliche Landfriedenspolitik, die sich zunächst auf regional und zeitlich begrenzte Absprachen beschränkte. 1276 wurde ein auf Österreich beschränkter Landfrieden erlassen. Es folgten 1281 Landfrieden für die Regionen Bayern, Franken, Rheinland und erneut Österreich. Der königsferne Norden ließ sich nicht in gleicher Weise einbeziehen; die Friedenssicherung übernahmen dort die einzelnen Territorialherren.[89] In Würzburg wurde am 24. März 1287 der Frieden nach dem Vorbild des Mainzer Reichslandfriedens von 1235 auf das ganze Reich für drei Jahre befristet ausgeweitet.[90]

    In Rudolfs letzten Jahren standen die Streitschlichtung und die Wahrung der Reichsinteressen besonders in Thüringen im Blickpunkt. Von Dezember 1289 bis November 1290 hielt er sich in Sachsen und Thüringen auf, um die Königsautorität wiederherzustellen. Mit den Residenzorten in Erfurt und Altenburg knüpfte er an staufische Vorbilder an.[91] Im Winter 1289/90 zerstörte der König in Thüringen nach sächsischen Angaben 66 oder 70 Raubburgen und ließ an einem Tag im Dezember 29 Raubritter vor den Toren der Stadt Erfurt enthaupten.[92] Bei seinem Aufenthalt in Thüringen zog Rudolf das gesamte Pleißnerland für das Reich wieder ein.[93]

    Ausgreifen nach Burgund und Kontakte nach Frankreich
    Nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem böhmischen König und dem Erwerb der österreichischen Länder für das Haus Habsburg konzentrierte sich Rudolf ab 1283 auf das königsferne Burgund.[94] Unter Burgund ist in diesem Zusammenhang der an Frankreich grenzende südwestliche Reichsteil zu verstehen, der die Provence, die sogenannte Freigrafschaft Burgund, die Dauphiné (Grafschaft Vienne) sowie die Grafschaften Mömpelgard und Savoyen, nicht aber das zu Frankreich gehörende Herzogtum Burgund mit dem Hauptort Dijon umfasste. Abgeleitet von der Krönungsstadt Arles wird der burgundische Reichsteil in der Geschichtswissenschaft oft als regnum Arelatense bzw. als Arelat bezeichnet. Die Reichsgewalt im Arelat war allerdings stets nur schwach ausgebildet.[95]

    Graf Rainald von Mömpelgard hatte dem Basler Bischof Heinrich von Isny, einem engen Parteigänger Rudolfs, den Elsgau abgenommen. Rudolf entschloss sich militärisch einzugreifen. Graf Rainald konnte auf keine größere Unterstützung bauen und verschanzte sich in Pruntrut. Nachdem Rudolf die Stadt einen Monat belagert hatte, musste der Graf am 14. April 1283 seine Ansprüche aufgeben, ohne allerdings Rudolf den Lehenseid leisten zu müssen.[96] Anschließend unternahm Rudolf einen Vorstoß gegen Graf Philipp I. von Savoyen. Die Grafen von Savoyen verfügten über strategisch wichtige Besitzungen, auf die sich Rudolf im Rahmen seiner Burgundpolitik den Zugriff sichern wollte.[97] Die Feindseligkeiten begannen bereits 1281,[98] doch erst im Sommer 1283 ging der König in größerem Maßstab gegen den Grafen vor.[99] Nach langer Belagerung der Stadt Peterlingen gab Graf Philipp auf; im Frieden vom 27. Dezember 1283 musste er die Städte Peterlingen, Murten und Gümminen an Rudolf abgeben. Außerdem hatte er eine Kriegsentschädigung von 2000 Mark Silber zu zahlen.[100]

    Die französische Expansionspolitik betraf Reichsgebiet entlang von Schelde, Maas, Saône und Rhone. Eine eheliche Verbindung mit dem burgundischen Herzogshaus sollte für bessere Verhältnisse mit Frankreich sorgen. Im Februar 1284 heiratete Rudolf im Alter von 66 Jahren die 14-jährige Isabella von Burgund, eine Schwester des Herzogs Robert II. von Burgund, des Schwagers des französischen Königs Philipp III.[101] Seine erste Frau Anna war 1281 gestorben. Durch die Ehe versuchte Rudolf seinen Einfluss im Arelat zu steigern. Robert wurde mit der Grafschaft Vienne belehnt. Trotz verwandtschaftlicher Bindung und Reichsbelehnung konnte Rudolf durch Robert II. seine Gegner, die Grafen von Savoyen, den Pfalzgrafen Otto von Burgund und den Grafen Rainald von Mömpelgard, nicht schwächen. Auch seine Hoffnung auf Anbindung an das französische Haus erfüllte sich nicht. Robert II. stellte sich auf die Seite des französischen Königs Philipp IV., der im Oktober 1285 die Nachfolge seines verstorbenen Vaters übernommen hatte. Philipp IV. dehnte den französischen Einflussbereich im Grenzraum beträchtlich aus und verfolgte auch im Arelat Interessen, wo in der Folgezeit mehrere Gebiete an Frankreich fielen. Dazu zählt der Versuch, die Kontrolle über die Freigrafschaft Burgund zu gewinnen. Im Jahr 1289 erzwang Rudolf durch einen Feldzug die Huldigung Ottos von Burgund, der sich an Frankreich angelehnt hatte.[102] Nach Rudolfs Tod schloss Pfalzgraf Otto jedoch 1295 einen Vertrag mit Philipp IV., der vorsah, dass die Freigrafschaft durch eine Heiratsverbindung und gegen Geldzahlungen in französischen Besitz übergehen soll.

    Vergebliche Bemühungen um die Kaiserkrone und Nachfolge
    In Rudolfs 18 Herrschaftsjahren amtierten acht Päpste.[103] Papst Gregor X. hatte Rudolf die Kaiserkrone in Aussicht gestellt, wenn er die Führung eines Kreuzzuges übernehme. Gregors unerwarteter Tod machte die Pläne für eine Kaiserkrönung und das Kreuzzugsunternehmen zunichte. Die folgenden Päpste Innozenz V., Hadrian V. und Johannes XXI. übten ihr Pontifikat nur von Januar 1276 bis Mitte 1277 aus. Papst Nikolaus III. amtierte zwar von 1277 bis August 1280, räumte aber dem Kreuzzugsprojekt keine Priorität ein. Verhandlungen Rudolfs mit seinen Nachfolgern Honorius IV. und Nikolaus IV. blieben ohne Erfolg. Trotz der zahlreichen Personenwechsel konnten immerhin dreimal (1275, 1276 und 1287) konkrete Termine für eine Krönung vereinbart werden.[104] Rudolfs Tochter Clementia wurde 1281 mit Karl Martell verheiratet, dem Sohn Karls II. von Anjou. Diese Eheverbindung zwischen den Häusern Habsburg und Anjou war Teil eines übergreifenden Plans, der seit 1278 maßgeblich von der Kurie vorangetrieben wurde. In diesem Zusammenhang wurde Rudolf die Kaiserkrone in Aussicht gestellt. Aus dem Arelat sollte ein eigenständiges Königreich unter der Herrschaft des Hauses Anjou gebildet werden, die Ansprüche des Reichs auf die Romagna sollten fallen gelassen werden.[105] Außer der Heirat wurde der Plan jedoch nicht verwirklicht. Erst Rudolfs späterer Nachfolger Heinrich VII. sollte 1312 wieder die Kaiserwürde in Rom empfangen.

    Rudolfs Streben nach der Kaiserwürde sollte vor allem dazu dienen, seinem Sohn die Nachfolge zu sichern und so eine Dynastie zu gründen. Als Kaiser hätte er einen Mitkönig erheben können. Bei den Ottonen, Saliern und Staufern war dies immer der kaiserliche Sohn gewesen.[106] Zunächst wollte Rudolf seinen Sohn Hartmann zum Nachfolger machen. Hartmann ertrank jedoch im Dezember 1281 im Rhein. In seinen letzten Lebensjahren waren Rudolf nur die Söhne Albrecht und Rudolf verblieben. Rudolf versuchte, seinen gleichnamigen Sohn als Königskandidaten aufzubauen. Seinem Schwiegersohn Wenzel bestätigte er 1289 und erneut 1290 die böhmische Kurstimme. Im Gegenzug stimmte Wenzel am 13. April 1290 auf einem Hoftag in Erfurt der Königsnachfolge von Rudolfs Sohn zu, doch starb dieser am 10. Mai 1290 unerwartet in Prag. Der einzige überlebende Königssohn Albrecht fand auf einem Hoftag in Frankfurt am 20. Mai 1291 keine Zustimmung bei den Kurfürsten, nur Pfalzgraf Ludwig trat für ihn ein. Statt des Habsburgers Albrecht wurde 1292 der mittelrheinische Graf Adolf von Nassau gewählt.

    Tod
    Zu Beginn des Sommers 1291 verschlechterte sich Rudolfs gesundheitlicher Zustand erheblich. Kurz vor seinem Tod entschloss sich der dreiundsiebzigjährige König, von Germersheim nach Speyer zu ziehen. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Rudolf wollte sich in die salisch-staufische Tradition stellen und den Rang der Habsburger als Königsgeschlecht verdeutlichen. Einen Tag nach seiner Ankunft in Speyer starb er am 15. Juli 1291 wohl an Altersschwäche in Verbindung mit einer Gichterkrankung.[107] Rudolf wurde neben dem staufischen König Philipp von Schwaben im Speyrer Dom bestattet. Die noch erhaltene Grabplatte wurde von einem Künstler zu Lebzeiten des Königs angefertigt. Sie gilt als eine der ersten realistischen Abbildungen eines römisch-deutschen Königs überhaupt.[108]

    Wirkung
    Spätmittelalterliche Urteile
    Im Spätmittelalter kam Rudolf für die Habsburger als Dynastie die Rolle als Spitzenahn zu. Den Aufstieg in den Reichsfürstenstand und ihre Königsfähigkeit verdankten die Habsburger Rudolf.[109]

    Der Königshof und die habsburgischen Hausmachtzentren in der Nordschweiz und im Elsass betrieben aktiv Herrschaftspropaganda für Rudolf. Noch wichtiger für die Verbreitung seines Ruhmes waren die bürgerlichen Eliten der Stadt Straßburg sowie die süddeutschen Minoriten und Dominikaner.[110] Die Bürger der Stadt Straßburg sahen seit den Kämpfen mit ihrem Bischof (1262) im Habsburger einen Verbündeten. Am Oberrhein verbreiteten die Bettelmönche über Rudolf zahlreiche Anekdoten. Im Sinne der kirchlichen Armutsbewegung wurde er als anspruchsloser, gegenüber Gott und der Kirche demütiger König inszeniert.[111]

    Dadurch sind über Rudolf von Habsburg eine Vielzahl zeitgenössischer, teilweise propagandistisch instrumentalisierter Erzählungen und Anekdoten überliefert,[112] denen in der Geschichtswissenschaft vielfach nur geringer Quellenwert beigemessen wurde. Größere Bedeutung hat den Anekdoten Karl-Friedrich Krieger eingeräumt. Nach Krieger kommt man durch sie „der individuellen Persönlichkeit Rudolfs so nahe wie der kaum eines anderen Königs des 13. Jahrhunderts“.[113] Insgesamt konnten 53 Erzählmotive sicher identifiziert werden.[114] Rudolf wird „als gerecht, gewitzt, bisweilen listig, manchmal sogar verwegen, nie jedoch brutal oder tyrannisch“ charakterisiert.[115] So soll er auf einem Feldzug nach Burgund Rüben eigenhändig aus dem Feld gezogen und dann verspeist haben, oder er soll auf einem Feldzug sein zerschlissenes Wams selber geflickt haben. In Erfurt soll er Reklame für das Bier von Siegfried von Bürstädt gemacht haben.[116] Nach Johannes von Winterthur und Johannes von Viktring konnte an Rudolfs langer Adlernase („Habsburgernase“) niemand vorbeigehen. Ein Mann hatte behauptet, dass er wegen der langen Königsnase nicht an ihm vorbeikommen könne. Rudolf habe darauf mit einem Lachen seine Nase zur Seite geschoben.[117] In zahlreichen anderen Erzählungen befand sich der König in Lebensgefahr und wurde durch treue Gefolgsleute gerettet.[118]

    Die zeitgenössischen Darstellungen und die mittelalterliche Geschichtsschreibung beschrieben Rudolf als humorvoll und volkstümlich. Sein Porträt auf der Grabplatte wurde von Zeitgenossen des ausgehenden 13. Jahrhunderts wegen seiner Wirklichkeitsnähe gerühmt.[119] Die Grabplatte zeigt nach Martin Büchsel nicht das Charakterbild eines mürrischen und resignierten Herrschers,[120] sondern das neue Königsbild nach Ende des Interregnums.[121] Die Grabfigur war über Jahrhunderte verschollen und wurde beschädigt. Ihre Restaurierung im 19. Jahrhundert ist problematisch, da sie von dem Gemälde der Grabplatte abweicht, das Hans Knoderer im Auftrag Maximilians I. schuf. Jetzt befindet sie sich in der Vorkrypta des Speyerer Domes.

    Moderne
    Im 18. Jahrhundert und vor allem im Vormärz und der Biedermeierzeit des 19. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl an Dichtungen, Dramen und Sagen über Rudolf von Habsburg. Nicht zuletzt als erster Habsburger, der zum römisch-deutschen König gewählt wurde, war Rudolf ein beliebter Stoff.[122] Durch ihre dynastisch-habsburgische Sichtweise verherrlichten die deutschsprachigen Dramen vielfach Rudolf von Habsburg (Friedrich August Clemens Werthes: Rudolph von Habsburg 1785; Anton von Klein: Rudolf von Habsburg 1787; Anton Popper: Rudolf von Habsburg 1804). In der Dichtung wurden für die Charakterisierung des Habsburgers vielfach die Tugenden der Demut und Frömmigkeit hervorgehoben. Friedrich Schiller thematisierte 1803 in seinem Gedicht Der Graf von Habsburg „die kaiserlose, die schreckliche Zeit“, die mit Rudolfs Wahl endete. Als Schiller sein Gedicht im April beendete, war das Heilige Römische Reich durch den Reichsdeputationshauptschluss nur noch eine historische Größe. Die Bearbeitungen August von Kotzebues (Rudolph von Habsburg und König Ottokar von Böhmen 1815) und Christian Ludwig Schönes (Rudolf von Habsburg 1816) versuchten durch die Herausstellung der negativen Seiten des böhmischen Königs den Habsburger dramatisch zu überhöhen. In seinem Schauspiel König Ottokars Glück und Ende (1825) brachte Franz Grillparzer den Konflikt Rudolfs mit dem böhmischen König auf die Bühne. Rudolf tritt als vom Kreuzzug heimgekehrter Friedensbringer im Soldatenrock auf. Das Schicksal Ottokars parallelisierte Grillparzer dabei mit dem von Napoleon Bonaparte.

    König Ludwig I. von Bayern ließ 1843 im Speyerer Dom von Ludwig Schwanthaler ein Grabmal errichten. In Wien schuf 1912 Arthur Strasser eine Rudolf-Statue. Bei Germersheim wurde am 18. Oktober 2008 die dort seit 1971 fertiggestellte vierspurige Rheinbrücke in Rudolf-von-Habsburg-Brücke benannt.

    Forschungsgeschichte
    Die Historiker in Deutschland suchten im 19. Jahrhundert nach den Gründen für die verspätete Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die Epoche der deutschen Kaiserzeit von 900 bis 1250 wurde als Goldenes Zeitalter beschrieben, denn das deutsche Kaiserreich der Ottonen, Salier und Staufer hatte die Vorrangstellung in Europa inne und übertraf die anderen Reiche an Größe, Glanz und Macht. Die mittelalterliche Geschichte betrachteten die Historiker unter der Perspektive der Königsmacht. Herrscher wurden danach bemessen, ob sie eine Machtsteigerung erreichten oder zumindest einen Machtverfall gegenüber Fürsten und Papsttum verhinderten. In diesem Geschichtsbild galt der Staufer Friedrich II. als letzter Vertreter der deutschen Kaiserherrlichkeit.[123] Mit seinem Tod lässt die Mediävistik das Spätmittelalter beginnen, das als Zerfallsepoche und als finstere Zeit der Machtlosigkeit galt. Spätmittelalterliche Könige wie Rudolf von Habsburg oder Karl IV., die den Verfall der Reichsgewalt beenden wollten, seien an der Wahlmonarchie gescheitert, in der sich der Herrscher die Unterstützung der Kurfürsten mit zahlreichen Zugeständnissen erkaufen musste. Fürsten und Päpste galten als Vertreter des Eigennutzes, die sich der kraftvollen Einheit des Reiches widersetzten.[124] Dieses Geschichtsbild durchzog die wissenschaftlichen Arbeiten bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 1970er Jahren ist das Spätmittelalter durch die Forschungen von Ernst Schubert, František Graus und Peter Moraw verstärkt in den Blickpunkt gerückt. Seither wird Königsherrschaft nicht mehr unter dem Gesichtspunkt eines unüberbrückbaren Gegensatzes zwischen König und Fürsten gesehen, sondern es wird betont, dass das Zusammenwirken von König und Fürsten „zum selbstverständlich praktizierten konsensualen Entscheidungsgefüge“ gehörte.[125]

    Oswald Redlich legte 1903 eine monumentale, großdeutsch-katholisch orientierte Biographie Rudolfs von Habsburg vor.[126] Das 800 Seiten starke Werk gilt durch die umfassende Quellenauswertung bis heute in der Fachwelt als unersetzt. Redlich sah „Rudolfs Bedeutung und sein Verdienst um Deutschland“ darin, „daß er mit klarem Blick den Untergang des alten Kaisertums erkannte, daß er in mutiger Entschlossenheit alle jene staufischen Ansprüche fallen ließ, daß er das neue Königtum und Kaisertum wesentlich auf deutschen Boden beschränken wollte“.[127] Redlichs umfassende Darstellung könnte ein Grund dafür sein, dass danach die Regierungszeit Rudolfs von Habsburg in der Geschichtswissenschaft nur noch auf wenig Interesse gestoßen ist.[128]

    Peter Moraw hat in seiner 1989 veröffentlichten Darstellung Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung die Zeit von Rudolfs Herrschaft bis zu der Heinrichs VII. als das Zeitalter der „kleinen Könige“ bezeichnet. Im Vergleich zu den anderen europäischen Königreichen seien die strukturellen Grundlagen des römisch-deutschen Königtums schlechter gewesen.[129] Anlässlich des 700. Todestages wurde im November 1991 in Passau eine Tagung abgehalten.[130] Franz-Reiner Erkens beurteilte den habsburgischen Herrscher insgesamt als „Pragmatiker konservativen Zuschnitts“ und zeigte, wie sehr die staufische Tradition auch nach dem Interregnum gewirkt hat. Innovative Ansätze sah Erkens in der Reorganisation des Reichsburgensystems, im städtischen Steuerwesen und in der dynastischen Hausmachtpolitik.[131] Auf der Passauer Tagung hat Moraw seine These von den „kleinen Königen“ hinsichtlich Rudolfs näher ausgeführt.[132] Sie fand in der Geschichtswissenschaft sowohl Kritik als auch Zustimmung.[133] Hundert Jahre nach Redlichs Werk hat Karl-Friedrich Krieger 2003 eine neue Biographie vorgelegt. Krieger machte bei Rudolf eine „pragmatische Haltung“ aus, die ihm die Möglichkeit gegeben habe, „Zeichen für die Zukunft zu setzen“.[134] Demnach war es Rudolfs Verdienst, „die im Interregnum schon weitgehend aufgegebene königliche Friedensgewalt wieder grundsätzlich aktiviert und […] zu neuerlicher Geltung gebracht zu haben“.[135] Im Gegensatz zu Moraws Auffassung war für Krieger der erste König aus dem Geschlecht der Habsburger „aufgrund seiner Fähigkeiten und Tatkraft kein ‚kleiner‘, sondern ein bedeutender König“, „der den Vergleich weder mit anderen zeitgenössischen Herrschern noch mit seinen spätmittelalterlichen Nachfolgern im Reich scheuen muß“.[136]

    Zur 800. Wiederkehr seines Geburtsjahres veranstaltete die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer im April 2018 unter der Leitung von Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter ein wissenschaftliches Symposium zu „König Rudolf I. und der Aufstieg des Hauses Habsburg im Mittelalter“. Die Beiträge der Tagung wurden 2019 von Schneidmüller herausgegeben.[137] Das Symposium bildet den Auftakt der Beschäftigung mit dem Thema, das 2023 zu einer Sonderausstellung im Historischen Museum Speyer zu den Habsburgern im Mittelalter führen wird.

    Rudolf heiratete Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg in 1253 in Elsass. Gertrud (Tochter von Graf Burkhard V. von Hohenberg und Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen) wurde geboren in 1225 in Deilingen; gestorben am 16 Feb 1281 in Wien; wurde beigesetzt in Münster Basel, dann Kloster St. Blasien, dann Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 29.  Königin Gertrud (Anna) von HohenbergKönigin Gertrud (Anna) von Hohenberg wurde geboren in 1225 in Deilingen (Tochter von Graf Burkhard V. von Hohenberg und Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen); gestorben am 16 Feb 1281 in Wien; wurde beigesetzt in Münster Basel, dann Kloster St. Blasien, dann Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Habsburg, Kyburg und Löwenstein (ab 1253 ), Römisch-Deutsche Königin als Anna von Habsburg (ab 1273)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_von_Hohenberg

    Gertrud von Hohenberg (* um 1225 in Deilingen; † 16. Februar 1281) war als Gemahlin Rudolfs von Habsburg ab 1253 Gräfin von Habsburg, Kyburg und Löwenstein und ab 1273 als Anna von Habsburg römisch-deutsche Königin.
    Anna von Habsburg gilt als Stammmutter der Dynastie der Habsburger in Österreich.

    Leben
    Zur Abstammung
    Gertrud von Hohenberg war die älteste Tochter des Grafen Burkhard V. von Hohenberg und dessen Ehefrau Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen, Tochter von Pfalzgraf Rudolf II. von Tübingen.
    Die Acta Murensia nennt sie ux. Gertrudis, quae et Anna, Ludovici, Comitis Froburgi et Hochbergi Comitis filia, also als Tochter Ludwigs von Frohburg-Hochberg. Der Schweizer Historiker Aegidius Tschudi († 1572) stellte folglich die These auf, dass Gertrud von Hohenberg, die Ehefrau Königs Rudolf von Habsburg, nicht, wie allgemein angenommen wird, aus dem schwäbischen Hause Hohenberg, sondern aus dem Hause Homberg-Frohburg stammt.[1] Gemäß Tschudi war Gertrud die Tochter († 1274) des Grafen Ludwig und die Schwester von Graf Hartmann und Graf Herman IV. Wie es jedoch kam, dass sich Gertrud (angeblich) auch von Hohenberg nannte, bliebe unerklärlich. Die Grafschaft Homberg kam nämlich erst durch Heirat ihres (von Tschudi vermuteten) Bruders Herman IV. mit der Erbtochter des Grafen Werner III. von Homberg an die Frohburger. Weiters scheint in diesem Stammbaum keine Anna auf. Zweifelsfrei widerlegt wird die Theorie Tschudis durch eine Urkunde vom 27. Februar 1271. Darin verkauft ihr Ehemann Rudolf, Graf von Kyburg[2] und Habsburg dem Kloster St. Märgen einen Hof in Tiengen (Freiburg im Breisgau), der ihm als Heiratsgut seiner Gemahlin Gertrud („Nobilis mulieris Gertrudis uxoris“) verpfändet war. Dieser Transaktion stimmten die Brüder Gertruds „… Nobilium virorum fratrum suorum Alberti, Burchardi et Vlrici Comitum de Hohinberg“ ausdrücklich zu.[3] Demzufolge stammte Gertrud mit Gewissheit aus dem Haus der Schwäbischen Hohenberg.[4]

    Ehe und Nachkommen
    Gertrud heiratete um 1253 im Elsass Graf Rudolf von Habsburg, Sohn des Grafen Albrecht IV. und dessen Gemahlin Gräfin Heilwig von Kyburg.
    Zwanzig Jahre lang war Gertrud von Hohenberg eine brave Burggräfin und hielt das Hauswesen auf der Burg Stein zusammen. Am 1. Oktober 1273 wählten die Kurfürsten ihren Mann in Frankfurt am Main einstimmig zum deutschen König. Nach dessen Krönung in Aachen nannte sie sich Königin Anna.
    Aus dieser Ehe mit Rudolf gingen vierzehn Kinder hervor (sechs Söhne, acht Töchter), unter anderem:
    • Mathilde (1253–1304) ∞ 1273 in Heidelberg mit Ludwig II., dem Strengen, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern
    • Albrecht I. (1255–1308) ∞ 1276 in Wien mit Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol
    • Katharina (1256–1282) ∞ 1279 in Wien mit Otto III., Herzog von Niederbayern
    • Agnes Gertrud (1257–1322) ∞ 1273 in Wittenberg mit Albrecht II. von Anhalt, Herzog von Sachsen-Wittenberg
    • Hedwig (1259–1303) ∞ 1279 in Lehnin mit Otto IV., Markgraf von Brandenburg
    • Klementia (1262–1293) ∞ 1281 in Neapel mit Karl Martell, Titularkönig von Ungarn. Sohn von Karl II. von Neapel aus dem Haus Anjou.
    • Hartmann (1263–1281 ertrunken) verlobt mit Prinzessin Johanna, Tochter König Eduard I. von England
    • Rudolf II. (1270–1290) ∞ 1289 in Prag mit Agnes von Böhmen, Tochter König Ottokar II. Přemysl
    • Guta (Jutta) (1271–1297) ∞ 1285 in Prag mit Wenzel II., König von Böhmen
    • Karl (*/† 1276)

    Tod und Bestattung
    Die Gemahlin König Rudolfs I. hatte das Basler Münster zu ihrer Grabstätte bestimmt. Ausführlich schildert der Chronist von Colmar die Vorbereitungen für ihren letzten Weg sowie die Umstände der Leichenkonservierung: "Ihrem Leichnam wurden die Eingeweide entnommen, die Bauchhöhle wurde mit Sand und Asche gefüllt, das Gesicht einbalsamiert. Dann übergab man den Körper mit einem Wachstuch und hüllte ihn in prächtige seidene Gewänder. Eine goldene Kette zierte das verschleierte Haupt. Dann legte man die tote Königin in den Sarg, der aus Buchenholz gefertigt war, ihre Arme waren über die Brust gekreuzt. So sah der König seine Gemahlin zum letzten Male, ehe der Sarg mit eisernen Bändern verschlossen wurde." Der Leichenzug kam am 20. März 1281 in Basel an. "Drei Bischöfe zelebrierten das Totenamt, bei dem der Sarg senkrecht aufgestellt wurde und der Deckel geöffnet war, damit alle Anwesenden die hohe Verstorbene noch einmal sehen konnten."[5][6]

    Grabstätte
    Im Chorgang des Basler Münsters befindet sich ihr Sarkophag und der ihres jüngsten Sohns Karl. Ihr Grab wurde zusammen mit dem Grab ihres Sohnes Karl nach dem Erdbeben von 1356 auf die linke Chorseite verlegt. Erstmals nach dieser Umbettung wurdde das Grab 1510 durch den Basler Chorherren geöffnet. Dabei wurden die Königskrone, ein Ring und eine Halskette entnommen. Eine weitere Öffnung der Gruft folgte 1770. Dabei wurden ihre Gebeine, sowie die Gebeine ihrer verstorbenen Söhne Karl und Hartmann durch die Feierliche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen in das Kloster St. Blasien verlegt; heute ruhen sie im Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.

    Siehe auch
    • Liste der Ehefrauen der römisch-deutschen Herrscher
    • Stammliste der Habsburger
    Literatur
    • Constantin von Wurzbach: Anna, nach Anderen Gertrude von Hohenberg. Nr. 18. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 149 (Digitalisat).
    • Fritz Trautz: Gertrud, Gräfin von Hohenberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 333 (Digitalisat).
    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
     Commons: Gertrud von Hohenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Vereinigung Auf den Spuren der Habsburger: Gertrud von Hohenberg (abgerufen am 12. Juli 2010; PDF-Datei; 116 kB)
    Einzelnachweise
    1 Aegidius Tschudi: Chronicon Helveticum, Band I., S. 141 und 182
    2 Die ursprünglichen Kyburger wie auch die habsburgischen Grafen von Kyburg aus der Nebenlinie Laufenberg waren eigentlich immer Widersacher der österreichischen Habsburger; das Haus (Alt-)Kyburg erlosch aber 1264 im Mannesstamme, der Laufenburer Eberhard I. begründete das Haus Neu-Kyburg 1273 durch die Hochzeit mit der Erbtochter Anna von Kyburg. Dazwischen war aber Rudolph I. der gesetzliche Vormund, und damit war er 1271 auch der amtierende Graf von Kyburg.
    3 Dr. Z. Schmid: Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg und ihrer Grafschaft, nebst Urkundenbuch, Stuttgart, Gebrüder Scheitlin, 1882, S. 37
    4 Möglich erscheinen diverse Verwechslungen des zu der Zeit häufigen Namens, so war die Gemahlin des Ludwig Grafen von Froburg-Homberg – und Mutter der nämlichen Gertrude – die Tante des Rudolf I., Gertrude von Habsburg († 1241).
    5 Franzl, Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron, Verlag Styria 1986, S. 60, 201-204; siehe auch hier
    6 Die Odyssee einer toten Königin

    Name:
    Die Grafen von Hohenberg waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht.
    In der Mitte des 12. Jahrhunderts spaltete sich die Linie Zollern-Hohenberg vom Gesamthaus Hohenzollern ab. Die Hohenberger entwickelten sich zum eigenständigen Geschlecht und nahmen eine von den Hohenzollern getrennte Entwicklung. Im 13. Jahrhundert zählten sie zu den bedeutendsten Familien im südwestdeutschen Raum, doch schon 1381 verkaufte Graf Rudolf III. – verschuldet und ohne männlichen Erben – den Großteil des Besitzes an die Habsburger; gut hundert Jahre später starb die letzte Seitenlinie aus.
    Wiederbelebt wurde der Name für den erzherzoglichen Spross und Nachfahren der Gertrud von Hohenberg, den Markgrafen Karl von Burgau, Landgraf von Nellenburg und Graf von Hohenberg (1560–1618; auch Karl von Österreich genannt), bzw. mit dem Freiherrentitel für dessen unehelichen Kinder.
    Zum zweiten Mal wiederbelebt wurde der Name im Jahr 1900, als die morganatische Gemahlin des österreich-ungarischen Thronfolgers, zu dessen Vorfahren die Grafen von Hohenberg zählen, anlässlich der Hochzeit erst den Titel einer Fürstin von Hohenberg, später einer Herzogin von Hohenberg erhielt. Beide wurden sie die Stammeltern des neuen Geschlechts der österreichischen Herzöge und Fürsten von Hohenberg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenberg_(schwäbisches_Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Konflikt; Unterschiedliche Angaben über die Kinder des Ehepaares?

    Aus dem Bericht über Rudolf:
    Aus Rudolfs Ehe mit Gertrud (Anna) von Hohenberg, die den Grafen von Hohenberg, einer Nebenlinie der Hohenzollern, entstammte, gingen mit Mathilde (um 1254/56–1304), Katharina († 1282), Agnes (1257–1322), Hedwig († 1286), Clementia († 1293) und Guta (1271–1297) sechs Töchter und mit Albrecht I. (1255–1308), Hartmann (1263–1281), Rudolf II. (um 1270–1290) und Karl (1276–1276) vier Söhne hervor.

    Aus dem Bericht über Gertrud:
    Aus der Ehe mit Rudolf gingen vierzehn Kinder hervor (sechs Söhne und acht Töchter), unter anderem:
    - Mathilde (1253–1304) ⚭ 1273 in Aachen mit Ludwig II., dem Strengen, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Oberbayern
    - Albrecht I. (1255–1308) ⚭ 1274 in Wien mit Elisabeth von Görz und Tirol
    - Katharina (1256–1282) ⚭ 1279 in Wien mit Otto III., Herzog von Niederbayern
    - Agnes Gertrud (1257–1322) ⚭ 1273 in Aachen mit Albrecht II., Herzog von Sachsen-Wittenberg
    - Hedwig (1259–1303) ⚭ 1279 in Wien mit Otto VI., Markgraf von Brandenburg, Sohn von Otto III. von Brandenburg aus dem Haus der Askanier
    - Klementia (1262–1293) ⚭ 1281 in Wien mit Karl Martell, Titularkönig von Ungarn, Sohn von Karl II. von Neapel aus dem Haus Anjou
    - Hartmann (1263–1281, ertrunken) verlobt mit Johanna, Tochter König Eduard I. von England
    - Rudolf II. (1270–1290) ⚭ 1289 in Prag mit Agnes von Böhmen, Tochter König Ottokar II. Přemysl
    - Guta (Jutta) (1271–1297) ⚭ 1285 in Prag mit Wenzel II., König von Böhmen
    - Karl (*/† 1276)



    Nachkommen bis 12. Generation
    https://gw.geneanet.org/hwember1?lang=de&pz=maximilian&nz=von+bayern&ocz=10&m=D&p=rudolf&n=von+habsburg&oc=6&v=12&x=12&y=7&t=L&alwsurn=yes&sosab=10&color=

    Kinder:
    1. Mathilde von Habsburg wurde geboren in 1251; gestorben in 1304.
    2. 14. König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg) wurde geboren in Jul 1255 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 1 Mai 1308 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    3. Katharina von Habsburg wurde geboren in cir 1256 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 4 Apr 1282 in Landshut, Bayern, DE; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal bei Landshut.
    4. Agnes Gertrud (Hagne) von Habsburg wurde geboren in cir 1257 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 11 Okt 1322 in Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE.
    5. Klementia von Habsburg wurde geboren in 1262; gestorben in 1293.
    6. Graf Hartmann von Habsburg wurde geboren in cir 1263 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 20 Dez 1281 in zwischen Breisach und Straßburg im Rhein; wurde beigesetzt in Münster Basel, BS, Schweiz.
    7. Herzog Rudolf II. von Österreich (von Habsburg) wurde geboren in 1270 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 10 Mai 1290 in Prag, Tschechien .
    8. Königin Guta (Jutta, Juditha) von Habsburg wurde geboren am 13 Mrz 1271 in Rheinfelden, AG, Schweiz; gestorben am 18 Jun 1297 in Prag, Tschechien .

  11. 30.  Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner)Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) wurde geboren in cir 1239 (Sohn von Graf Meinhard I. von Kärnten (Meinhardiner) und Adelheid von Tirol); gestorben in cir 30 Okt 1295 in Greifenburg.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Pfandherr des Herzogtums Krain - Pfandherr der Windischen Mark (1286–1295)
    • Titel (genauer): Grafschaft Tirol; Graf von Tirol als Meinhard II.
    • Titel (genauer): Herzogtum Kärnten; Herzog von Kärnten
    • Titel (genauer): 1258–1267, Görz; Graf von Görz als Meinhard IV.

    Notizen:

    Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Meinhard_II. (Okt 2017)

    Ab 1253 war Meinhard zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert (I.) auf der Burg Hohenwerfen in Geiselhaft des Salzburger Erzbischofs Philipp von Spanheim. In diese missliche Lage waren die Brüder im Austausch für ihren gefangenen Großvater Albert III. gekommen, nachdem dieser und ihr Vater eine Auseinandersetzung gegen den Erzbischof verloren hatten. 1259 kam Meinhard frei und konnten das Erbe des im Jahr davor gestorbenen Vaters antreten. Zwischenzeitlich hatte die Mutter Adelheid vvon Tirol die Geschäfte geführt, die ein eigenes Siegel hatte. Graf Albert I. kam erst im Jahre 1261 frei. Am 4. März 1271 teilten die Brüder auf Schloß Tirol die weitverstreuten Besitzungen und Rechte auf: Meinhard übernahm die Grafschaft Tirol, die sich seinerzeit noch im Vinschgau und Engadin erstreckte, sein Bruder erhielt die Besitzungen in Friaul, Istrien, Kärnten und im Pustertal.[1] 1276–1279 übernahm er die Landhauptmannschaft in Kärnten.
    Meinhard hatte am 6. Oktober 1259 Elisabeth von Bayern geehelicht, die zehn Jahre ältere Witwe des römisch-deutschen Königs Konrad IV. Diese war die Mutter des letzten legitimen Staufers, Konradin. Jener galt als aussichtsreicher Prätendent auf den Kaiserthron. Als Konradin 1267 nach Italien zog, um das staufische Erbe in Süditalien anzutreten, unterstützte Meinhard seinen Stiefsohn lediglich mit Weggeleit und Geld. Konradin wurde bei seinem Italienzug am 23. August 1268 in der Schlacht bei Tagliacozzo von Karl von Anjou entscheidend geschlagen und im Oktober 1268 in Neapel hingerichtet.

    Meinhard unterstützte in der Folge Rudolf I. von Habsburg, dem er seit dem Italienzug freundschaftlich eng verbunden war, in der Auseinandersetzung mit König Ottokar II. von Böhmen und wurde dafür 1286 zum Reichsfürsten erhoben und mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. Außerdem wurde die Verehelichung ihrer beiden Kinder beschlossen: Meinhards Tochter Elisabeth heiratete Albrecht I., den deutschen König von 1298 bis 1308, und wurde zur Stammmutter aller späteren Habsburger. Durch diesen Ehebund fiel späterhin Tirol an Habsburg.
    Meinhard erwarb, teils durch politische, teils durch kriegerische Aktion, etliche weitere Territorien, so kaufte er im Mai 1284 dem Grafen Gebhard von Hirschberg alle Besitzungen im Inntal ab, besiegte später die Herren von Enn und kaufte auch den Grafen von Eschenlohe-Hertenberg und den Herren von Salurn ihre Güter ab. Meinhard war ein Machtmensch, der seine Interessen häufig rücksichtslos durchsetzte. Die Fürstbistümer Trient und Brixen unterstellte er seiner Gerichtsbarkeit, daher ggilt er als der eigentliche Begründer des Landes Tirol (formal kamen diese Territorien erst 1803 an Tirol). Er führte eine moderne, auf bezahltem Beamtentum – anstatt Lehensherrschaft – gegründete Verwaltung ein (den Familiaren, oft nichtadligen Leuten), er schuf Gerichtsbezirke und ein straffes Steuerwesen. Ab 1286 ist auch die Abfassung eines eigenen deutschsprachigen, wenngleich nur fragmentarisch überlieferten Tiroler Landrechts bezeugt, was als Hinweis auf die abgeschlossene Territorialisierung des meinhardinischen Herrschaftsbereichs zu werten ist.[2]

    Weite Verbreitung fand der von Meinhard in Meran geprägte Adlergroschen (Aquilini grossi) im oberitalienischen Wirtschaftsraum mit einer Reihe von Nachahmungen. Noch bedeutender wurde der ab ca. 1271 in Meran gefertigte Kreuzer oder Zwainziger (entsprach wertmäßig zwanzig Bernern), der später nach Einführung durch Kaiser Friedrich III. in Österreich die dortige Entwicklung des Münzwesens mit prägte. Die seit 1280 geführten Tiroler Raitbücher (Rechnungsbücher) gehören zu den bedeutendsten Dokumenten der Landesgeschichte.

    Gemeinsam mit seiner Gemahlin hatte Meinhard 1272 das Zisterzienserkloster Stams in Tirol gestiftet, wo er 1295 beigesetzt wurde. Seine bereits am 9./10. Oktober 1273 verstorbene Frau Elisabeth wurde nach Einweihung der Stiftskirche im November 1284 in diese übertragen. Eine weitere Ehe Meinhards ist nicht bekannt.

    Name:
    Der Stammvater der Linie Tirol-Görz war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und gilt als der Begründer Tirols als eigenständiges Land.

    Geburt:
    Sohn des Grafen Meinhard III. von Görz und dessen Frau Adelheid, Tochter von Graf Albert III. von Tirol. Diese Ehe war mit entscheidend für den Erwerb der Grafschaft Tirol (im damaligen Umfang) durch die Görzer, da Graf Albert III. keinen männlichen Nachfolger hatte und Adelheids Schwester Elisabeth ca. 1256 kinderlos verstarb.

    Meinhard heiratete Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher) in 1258 in München, Bayern, DE. Elisabeth (Tochter von Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) und Agnes von Braunschweig) wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 31.  Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher)Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut (Tochter von Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) und Agnes von Braunschweig); gestorben am 9 Okt 1273.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Römisch-deutsche Königin und Königin von Sizilien und Jerusalem durch 1. Heirat, Gräfin von Görz und Tirol durch 2. Heirat

    Notizen:

    Elisabeth von Bayern (* um 1227 auf der Burg Trausnitz in Landshut; † 9. Oktober 1273) aus dem Hause Wittelsbach war durch ihren ersten Ehemann Konrad IV. römisch-deutsche Königin und Königin von Sizilien und Jerusalem sowie durch ihren zweiten Ehemann Meinhard II. Gräfin von Görz und Tirol.
    Elisabeth war die älteste Tochter des Herzogs von Bayern und Pfalzgrafen bei Rhein Otto II. (1206–1253) und seiner Ehefrau Agnes von Braunschweig (1201–1267), einer Tochter des Welfen Heinrich von Braunschweig und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes.
    Am 1. September 1246 wurde Elisabeth in Vohburg mit Konrad IV. vermählt, der in Personalunion Herzog von Schwaben (1235–1254), römisch-deutscher König (1237–1254), König von Sizilien (1250–1254) und König von Jerusalem (1228–1254) war. Durch diese Ehe wurden die Wittelsbacher zu den mächtigsten deutschen Verbündeten der Staufer. Konrad starb nach knapp acht Jahren Ehe im Jahre 1254. Das Paar hatte nur einen Sohn, den letzten legitimen Staufer Konradin, der 1268 in Neapel enthauptet wurde.
    Vier Jahre nach dem Tod ihres ersten Ehemanns heiratete Elisabeth Meinhard II., den Grafen von Görz und Tirol und Herzog von Kärnten aus dem Geschlecht der Meinhardiner. Elisabeth stiftete 1272 zum Andenken an ihren hingerichteten Sohn Konradin das Zisterzienserkloster Stams in Tirol, das von ihrem Ehemann ausgebaut und wo das Paar schließlich begraben wurde. Elisabeth und der etwas jüngere Meinhard, der seine Frau um mehr als zwanzig Jahre überlebte, hatten sechs gemeinsame Kinder.
    Nach ihrem Tod im Jahre 1273 wurde sie zunächst in einer kleinen hölzernen Johannes-Kirche im Stift Stams beigesetzt. Nachdem die Stiftskirche 1284 fertiggestellt war, wurde sie dorthin umgebettet.[1] Links vor dem Hauptaltar liegt eine Grabplatte mit einer lateinischen Inschrift, die besagt, dass hier Mainhardus, der Gründer mit der Gründerin Elisabetha, seiner Ehefrau und vier Kindern bestattet sind. In dem im Westen des Mittelschiffs der Stiftskirche in den Boden eingelassenen so genannten „Österreichischen Grab“, das 1684 fertiggestellt wurde, steht eine lebensgroße geschnitzte und vergoldete Statue von ihr. Im Jahr 2000 wurde in der Vorhalle der Stiftskirche eine Gedenktafel eingeweiht, die an ihren Sohn Konradin erinnert.

    Die zweite Tochter, die wie die Mutter Elisabeth hieß, wurde durch ihre Ehe mit dem späteren römisch-deutschen König Albrecht I. zur Stammmutter aller späteren Habsburger. Nachdem der erste Sohn Albert noch vor dem Vater gestorben war, wurde Otto Meinhards Nachfolger als Graf von Görz und Tirol und Herzog von Kärnten. Nach Ottos Tod wurde schließlich der letzte überlebende Sohn Elisabeths und Meinhards, Heinrich, der zwischenzeitlich Böhmen für sich beansprucht hatte, Herzog von Kärnten und Graf von Tirol. Er wurde wie seine Eltern in Stams begraben.

    Literatur
    • Elke Goez: Elisabeth von Bayern, Gemahlin Konrads IV. und Meinhards II. von Görz-Tirol. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst). Band 25. Gesellschaft für staufische Geschichte, Göppigen 2006, ISBN 3-929776-16-2, S. 151–170.
    • Marita A. Panzer: Wittelsbacherinnen. Fürstentöchter einer europäischen Dynastie. Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7917-2419-5, S. 11–21.
    Einzelnachweise
    1 Elke Goez: Elisabeth von Bayern, Gemahlin Konrads IV. und Meinhards II. von Görz-Tirol. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer. 2006, S. 151–170, hier S. 157–158, (Digitalisat (PDF; 1,17 MB)).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Bayern_(1227–1273)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Notizen:

    Elisabeth hatte mit Meinhard II. sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.
    • Agnes († 14. Mai 1293); (heiratete 1286 Friedrich I. von Meißen)
    • Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (1262–1313) (heiratete Albrecht I. von Habsburg, deutscher König)
    • Otto (um 1265–1310), Graf von Görz und Tirol, Herzog von Kärnten und Krain
    • Heinrich (um 1270–1335), Herzog von Kärnten, Herzog/Markgraf von Krain, Graf von Tirol, König von Böhmen und Titularkönig von Polen
    • Ludwig († 1305)

    Kinder:
    1. Gräfin Agnes von Tirol-Görz (Meinhardiner) gestorben in 14 Mai1293.
    2. 15. Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz) wurde geboren in cir 1262 in München, Bayern, DE; gestorben am 28 Okt 1313 in Königsfelden, Brugg; wurde beigesetzt in Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.
    3. Herzog Otto III. von Kärnten (Tirol-Görz, Meinhardiner) wurde geboren in cir 1265; gestorben am 25 Mai 1310.
    4. Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner) wurde geboren in cir 1270; gestorben am 2 Apr 1335 in Schloss Tirol.


Generation: 6

  1. 32.  Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein Herzog Mieszko I. von Oppeln (von Polen) (Piasten), Kreuzbein wurde geboren in zw 1132 und 1146 (Sohn von Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene und Agnes von Österreich (Babenberger)); gestorben am 16 Mai 1211.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schlesien (1163–1173), Herzog von Ratibor (ab 1173), Herzog von Oppeln (ab 1202), Seniorherzog (Princeps) von Polen als Mieszko IV. (ab 1210)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mieszko_I._(Oppeln) (Apr 2018)

    Mieszko I. (auch: Mieszko I. Kreuzbein; Mieszko I. Schlenkerbein; polnisch: Mieszko I Plątonogi; tschechisch: Měšek I. Opolsko-Ratibořský Křivonohý; * zwischen 1132 und 1146; † 16. Mai 1211) war 1163–1173 Herzog von Schlesien, nach der Teilung Schlesiens ab 1173 Herzog von Ratibor, ab 1202 Herzog von Oppeln; ab 1210 als Mieszko IV. Seniorherzog (Princeps) von Polen. Er entstammte der Linie der Schlesischen Piasten.
    Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Sein Vater Wladyslaw II. der „Vertriebene“ († 1159) war Begründer der Linie der Schlesischen Piasten. Mieszkos Mutter war Agnes, Tochter des österreichischen Markgrafen Leopold III. Mieszkos Brüder waren:
    • Boleslaw I. († 1201), Herzog von Schlesien
    • Konrad I. († nach 1178), Herzog von Schlesien
    • Mieszkos Schwester Richildis war seit 1152 mit König Alfons VII. von Kastilien verheiratet.

    Leben
    Mieszko wurde 1146 zusammen mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Boleslaw von seinem Onkel Bolesław IV. „Kraushaar“ vertrieben. Nachdem die Familie am Hof des römisch-deutschen Königs Konrad III. Aufnahme fand, verbrachte Mieszko zunächst einige Zeit auf der kaiserlichen Pfalz Altenburg in Thüringen, wo sein jüngerer Bruder Konrad geboren wurde. In der Verbannung erhielt Mieszko seine Erziehung im Benediktinerkloster Michaelsberg in Bamberg.
    Erst vier Jahre nach dem Tode ihres Vaters durften Mieszko und Boleslaw mit Hilfe Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ 1163 nach Schlesien zurückkehren, während ihr jüngerer Bruder Konrad zunächst noch im Reich zurückblieb. Den zurückgekehrten Brüdeern Mieszko und Boleslaw musste ihr Onkel Herzog Bolesław IV. „Kraushaar“ Schlesien herausgeben. Sie erhielten ihr Gebiet innerhalb der polnischen Senioratsverfassung als selbständiges Herzogtum und waren gegenüber dem Kaiser tributpflichtig. Ihr Herrschaftsgebiet, das die später als Mittel- und Niederschlesien sowie das Oppelner Land bezeichneten Regionen umfasste, regierten sie zunächst gemeinsam.
    Nachdem es zwischen den Brüdern zu Streitigkeiten kam, wurde das Land 1173 geteilt. Boleslaw als der ältere erhielt Mittel- und Niederschlesien mit den Gebieten von Liegnitz, Breslau und Oppeln. Mieszko erhielt die Gebiete von Ratibor und Teschen. Da Mieszko bei der Teilung Schlesiens benachteiligt worden war, erhielt er 1177 vom neuen Seniorherzog Kasimir „dem Gerechten“ Beuthen, Auschwitz, Zator, Sewerien und Pleß zugewiesen. Nach dem Tode Kasimirs 1194 unterstützte Mieszko die Kandidatur seines Onkels Mieszko „des Alten“ als Princeps von Krakau gegen dessen Vetter Leszek I. „den Weißen“.
    1202 eroberte Mieszko, nur wenige Monate nach dem Tod seines Bruders Boleslaw, das Oppelner Land, dessen Erbe Boleslaws Sohn Heinrich I. war. Boleslaw hatte Oppeln 1180 seinem Sohn Jaroslaw auf dessen Lebenszeit übertragen müssen, und nach dessen Tod 1201 fiel es vertragsgemäß an Boleslaw zurück. Am 25. November 1202 musste Heinrich – neben der Zahlung von 1000 Mark Silber – für die Zukunft auf jedes Erbrecht zwischen den beiden schlesischen Herzogslinien verzichten. Mieszko verband Oppeln auf Dauer mit seinem bisherigen Herrschaftsgebiet und wurde damit zum Begründer der Oppelner Linie der schlesischen Piasten sowie des Herzogtums Oppeln.
    Nach dem Tod Mieszkos III. „des Alten“ 1202 erhoben die schlesischen Fürsten Anspruch auf das Krakauer Seniorat, das als dem ältesten lebenden Piasten Mieszko I. zustand. Er wurde jedoch von der Krakauer Adelspartei zu Gunsten Leszek „des Weißenen“ übergangen. Mit päpstlicher Bestätigung wurde eine neue Thronfolgeordnung erlassen, wonach das Krakauer Land mit Sandomir als erbliches Eigentum bei den Söhnen Leszeks verbleiben sollte. Die neue Regelung wurde von Mieszko I. nicht anerkanntt, und er führte um das Seniorat einen jahrelangen Kampf. Erst am 9. Juni 1210 befahl Papst Innozenz III. dem Gnesener Bischof die Einhaltung der Senioratsverfassung von 1138, auf die Mieszko seinen Anspruch gründete. Mieszko konnte daraufhin den Krakauer Thron besteigen, starb jedoch schon ein Jahr später.
    Als Herzog von Oppeln folgte ihm sein damals etwa 32-jähriger Sohn Kasimir I. Mieszkos Witwe Ludmilla starb am 20. Oktober 1211.

    Mieszko heiratete Ludmilla (Přemysliden) ? in zw 1170 und 1178. Ludmilla gestorben in 1211. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Ludmilla (Přemysliden) ?Ludmilla (Přemysliden) ? gestorben in 1211.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ereignis: Czarnowanz; Ludmilla, die vermutlich dem böhmischen Geschlecht der Přemysliden entstammte, deren genaue Herkunft jedoch nicht bekannt ist. Sie wird als die Gründerin des Rybniker Prämonstratenserklosters angesehen, das 1228 von Herzog Kasimir nach Czarnowanz verlegt wurde.

    Notizen:

    Name:
    Ludmilla, die vermutlich dem böhmischen Geschlecht der Přemysliden entstammte, deren genaue Herkunft jedoch nicht bekannt ist. Sie wird als die Gründerin des Rybniker Prämonstratenserklosters angesehen, das 1228 von Herzog Kasimir nach Czarnowanz verlegt wurde.

    Die Přemysliden oder Przemysliden (tschechisch Přemyslovci) waren ein böhmisches (tschechisches) Herrschergeschlecht. Sie waren vom Ende des 9. Jahrhunderts bis 1306 mit Unterbrechungen um 1000 in Böhmen an der Macht. Anfangs regierten sie nur in Teilen Böhmens. Eine frühere Herrschaft ist historisch nicht belegt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Přemysliden

    Ereignis:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rybnik

    Notizen:

    Ludmila gebar fünf Kinder, darunter einen Sohn und drei Töchter.
    fünf Kinder:
    • Kasimir I. von Oppeln († 1230)
    • Ludmila
    • Agnes
    • Euphrosyne

    Verheiratet:
    Mieszko vermählte sich mit Ludmilla, die vermutlich dem böhmischen Geschlecht der Přemysliden entstammte, deren genaue Herkunft jedoch nicht bekannt ist.

    Kinder:
    1. 16. Herzog Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) wurde geboren in 1178/1179; gestorben am 13 Mai 1230.

  3. 36.  Odon von Polen wurde geboren in 1141/1149; gestorben in 1194.

    Odon + Wyszesława von Halytsch. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 37.  Wyszesława von Halytsch (Tochter von Jaroslaw Osmomysl von Halytsch (von Halisch) und Olga Dolgoruki).
    Kinder:
    1. 18. Herzog Władysław Odon (von Polen) wurde geboren in 1190; gestorben am 5 Jun 1239; wurde beigesetzt in Kathedrale von Posen.

  5. 48.  Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme wurde geboren in 1196/1207 (Sohn von Herzog Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Bärtige und Hedwig von Andechs); gestorben am 9 Apr 1241.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Schlesien (ab 1238), Herzog von Polen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Polen)

    Heinrich II., (auch: Heinrich der Fromme; Heinrich von Schlesien; polnisch: Henryk II Pobożny; * 1196/1207; † 9. April 1241) war ab 1238 Herzog von Schlesien und Princeps von Polen.

    Familie
    Heinrich entstammte der schlesischen Linie der Dynastie der Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich I. von Schlesien († 1238) und die später heiliggesprochene Hedwig († 1243), Tochter des Andechser Grafen Berthold IV.
    1216 vermählte sich Heinrich mit Anna, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl und der Konstanze von Ungarn. Der Ehe entstammten fünf Töchter und fünf Söhne[1] :
    • Gertrude (* 1218/1220; † um 1244/1247) ∞ 1232 Boleslaw I. von Masowien, Herzog von Dobrin ((† 1248), Sohn von Konrad I. von Masowien
    • Konstanze (* 1221/1227; † um 1253/1257) ∞ 1239 Kasimir I., Herzog von Kujawien († 1267)
    • Boleslaw II. (* um 1217; † 1278), Herzog von Liegnitz
    • Mieszko von Lebus (* 1223/1227; † 1242), Herzog von Lebus
    • Heinrich III. (* 1222/1230; † 1266), Herzog von Schlesien
    • Elisabeth (* 1224/1232; † 1265) ∞ Przemysł I., Herzog von Großpolen († 1257)
    • Konrad II. (* 1228/1231; † 1273/74), Herzog von Schlesien, ab 1251 Herzog von Glogau
    • Wladislaw von Schlesien (* 1237; † 1270), Herzog von Schlesien, gewählter Bischof von Bamberg und Passau, Erzbischof von Salzburg und Administrator von Breslau
    • Agnes (* 1230/1236; † nach dem 14. Mai 1277) – 14 May after 1277), Äbtissin des Klarissenklosters zu Trebnitz.
    • Hedwig (* 1238/1241; † 3. April 1318), Äbtissin des Klarissenklosters zu Breslau (Wrocław).

    Biografie
    Wie sein Vater kämpfte Heinrich II. 1222/23 gegen den baltischen Volksstamm der Prußen. 1226 wurde er von seinem Vater zum Mitregenten berufen. Nach dessen Tod 1238 wurde er sein Nachfolger als Herzog von Schlesien-Breslau sowie Herzog und Senior-Herzog von Polen.
    Heinrich führte die Politik seines Vaters fort und stand in einem guten Einvernehmen mit seinem Schwager, dem böhmischen König Wenzel I. Um seine Position als Herzog und Senior-Herzog von Polen zu sichern, kämpfte er gegen Herzog Barnim von Pommern. Einen Angriff des Markgrafen von Brandenburg sowie des Magdeburger Erzbischofs wehrte er auf der Burg Lebus ab. Es gelang ihm, den von seinem Vater geführten Streit mit dem Erzbischof von Gnesen und dem Breslauer Bischof Thomas I. um die Zehntleistungen der deutschen Neusiedler friedlich beizulegen.
    1241 fiel ein mongolisches Heer der Feldherren Batu Khan und Subutai in Polen ein, überrannte große Teile Schlesiens und belagerte Liegnitz. Heinrich II. stellte sich am 9. April 1241 den Mongolen in der Schlacht bei Liegnitz, in der er eine vernichtende Niederlage erlitt und fiel. Sein Leichnam wurde in der Breslauer Vinzenzkirche bestattet.
    Nach Heinrichs Tod konnten die schlesischen Piasten ihre Vormachtstellung in Polen nicht mehr behaupten. Durch die Erbteilungen unter seinen Nachkommen und die damit verbundene Zersplitterung des Herrschaftsbereichs wurde Schlesien für Jahrhunderte beträchtlich geschwächt.



    Literatur
    • Heinrich Appelt: Heinrich II. von Schlesien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 393 f. (Digitalisat).
    • Heinrich Appelt: Piasten (Familienartikel). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 403–405 (Digitalisat).
    • Colmar Grünhagen: Heinrich II., Herzog von Schlesien und Polen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 604–606.
    • Marcus Wüst: Heinrich II. von Schlesien. In: Friedrich Wilhelm Bautz (Begründer), Traugott Bautz (Hrsg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Band 35: Ergänzungen XXII. Bautz, Nordhausen 2014, ISBN 978-3-88309-882-1, Sp. 653–655.
    Weblinks
     Commons: Heinrich II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Charles Cawley, Foundation for Medieval Genealogy, Medieval Lands Project, Silesia (online)

    Heinrich heiratete Herzogin Anna von Böhmen in 1217. Anna (Tochter von König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) und Konstanze von Ungarn) wurde geboren in 1201/1204; gestorben am 26 Aug 1265. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 49.  Herzogin Anna von Böhmen wurde geboren in 1201/1204 (Tochter von König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) und Konstanze von Ungarn); gestorben am 26 Aug 1265.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogin von Schlesien

    Notizen:

    Anna und Heinrich hatten fünf Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Böhmen_(†_1265)

    Anna von Böhmen (tschechisch Anna Lehnická, auch Anna Přemyslovna; * 1201/1204; † 26. August 1265) war Herzogin von Schlesien.

    Leben
    Anna von Böhmen entstammte dem Geschlecht der Přemysliden. Sie war die Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl und der Konstanze von Ungarn. 1217 heiratete sie Heinrich den Frommen, Herzog von Schlesien und Herzog von Polen.
    Nach dem Tod ihres Mannes 1241 übernahm Anna von Böhmen bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes Boleslaw II. die Regentschaft über das Herzogtum Schlesien.
    1242 gründete sie zusammen mit ihrem Sohn Boleslaw II. das Kloster Grüssau. Zudem stiftete sie ein Minoritenkloster und nach dem Vorbild ihrer jüngeren Schwester, der heiligen Agnes von Böhmen, das Klarissenkloster in Breslau.

    Nachkommen
    • Boleslaw II. († 1278), Herzog von Liegnitz
    • Mieszko von Lebus († 1242), Herzog von Lebus
    • Heinrich III. († 1266), Herzog von Schlesien
    • Konrad II. († 1273/74), Herzog von Schlesien, ab 1251 Herzog von Glogau
    • Wladislaw von Schlesien († 1270), Herzog von Schlesien, gewählter Bischof von Bamberg und Passau, Erzbischof von Salzburg und Administrator von Breslau



    Literatur
    • Augustin Knoblich: Herzogin Anna von Schlesien. Breslau 1865. (online)
    • Sébastien Rossignol:The Authority and Charter Usage of Female Rulers in Medieval Silesia, c. 1200-c. 1330. in The Journal of Medieval History. 2014, S. 63–84, hier S. 72–75. online

    Kinder:
    1. 24. Herzog Boleslaw II. von Schlesien (Piasten) wurde geboren in cir 1217; gestorben in 1278.
    2. Elisabeth von Polen (von Schlesien) (Piasten) wurde geboren in 1224/1230; gestorben in 1265.
    3. Herzog Konrad II. von Glogau (von Schlesien) (Piasten) wurde geboren in zw 1232 und 1235; gestorben in 06 Aug 1273 oder 1274 in Glogau.

  7. 50.  Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier)Fürst Heinrich I. von Anhalt (Askanier) wurde geboren in 1170 (Sohn von Herzog Bernhard III. von Sachsen (von Ballenstedt) (Askanier) und Judith von Polen); gestorben in 1252.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Anhalt) (Okt 2017)

    Heinrich I., Fürst von Anhalt (* um 1170; † 1252) war ein regierender anhaltischer Landesfürst aus dem Geschlecht der Askanier.

    Leben
    Nach dem Tode seines Vaters, Herzog Bernhard III. im Jahre 1212 wurde das Land, wie bei den Askaniern üblich, unter den beiden Söhnen des Verstorbenen aufgeteilt: Heinrich übernahm die Grafschaft im späteren Anhalt und Albrecht übernahm das sächsische Gebiet. Ab 1218 war Heinrich wohl in den Fürstenstand erhoben, denn er nahm an den stattfindenden Hoftagen des Staufers Friedrich II. teil und prägte Münzen. Bereits 1215 nannte er sich in einer auf Burg Lopene bei Raguhn ausgestellten Urkunde „Fürst in Anhalt“.

    Heinrichs berühmtester Ministerialer war Eike von Repgow (um 1180 bis nach 1233) aus Reppichau, der auf Bitten des Grafen Hoyer von Falkenstein den Sachsenspiegel verfasste und mit Hoyer in o.g. Urkunde von 1215 als Zeuge auftrat.

    Als Minnesänger wurde Heinrich I. Anfang des 14. Jahrhunderts (irrtümlich als „Herzog“) in die Heidelberger Manessische Liederhandschrift aufgenommen, die zwei seiner Minnelieder mit insgesamt fünf Strophen enthält, darunter die folgende, übersetzt ins Neuhochdeutsche:
    Ich will den Winter grüßen mit Gesange,
    ob stille schweigen die Vögelein.
    Nicht soll doch unter seinem Zwange
    der Minne Freude mir verbittert sein.

    Heinrich heiratete Irmgard von Thüringen (Ludowinger) in 1211. Irmgard (Tochter von Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) und Sophia von Bayern (Wittelsbacher)) wurde geboren in 1196; gestorben in 1244. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 51.  Irmgard von Thüringen (Ludowinger)Irmgard von Thüringen (Ludowinger) wurde geboren in 1196 (Tochter von Pfalzgraf Hermann I. von Thüringen (Ludowinger) und Sophia von Bayern (Wittelsbacher)); gestorben in 1244.

    Notizen:

    Der Ehe entstammten folgende Kinder:
    • Heinrich II. (* 1215, † nach dem 12. Juni 1266), genannt „der Fette“, Begründer der Ascherslebener Linie,
    • Jutta von Anhalt († nach dem 14. Mai 1277), verheiratet am 10. März 1233 mit Nikolaus I. von Werle,
    • Sophie († am 23. November 1272), verheiratet 1232 mit Otto VII. Herzog von Meranien, später mit Siegfried Graf von Regenstein, zuletzt mit Otto I. Graf von Hadmersleben
    • Bernhard I. (* 1218, † 1287) - Begründer der Bernburger Linie
    • Albrecht († um 1245), Franziskaner
    • Hermann († 1289), Dompropst von Halberstadt
    • Magnus († nach dem 18. Juni 1264), Dompropst von Lebus
    • Otto († nach dem 19. Juli 1246), Domherr zu Magdeburg,
    • Siegfried I. (* um 1230, † nach dem 25. März 1298), Begründer der Köthener Linie
    • Hedwig († 21. Dezember 1259), verheiratet 1242 mit Herzog Boleslaw II. von Schlesien
    • Gertrud († 1275), Äbtissin von Gernrode (1260-1275)


    Verheiratet:
    Heinrich I. war verheiratet mit Irmgard, einer Tochter des Landgrafen Hermann I. von Thüringen und der bayerischen Herzogstochter Sophia.

    Kinder:
    1. Jutta von Anhalt gestorben in nach 14 Mai 1277.
    2. Fürst Siegfried I von Anhalt (von Köthen) (Askanier) wurde geboren in cir 1230; gestorben in nach 25 Mrz 1298 in Köthen.
    3. 25. Hedwig von Anhalt gestorben am 21 Dez 1259.

  9. 52.  Herzog Władysław Odonic von Kalisch (Piasten) wurde geboren in 1190; gestorben am 5 Jun 1239; wurde beigesetzt in Kathedrale von Posen.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_Odonic

    Władysław Odon (auch Władysław Odonic(z) oder Władysław Odon, lateinisch Ladislaus; * 1190; † 5. Juni 1239) war Herzog von Großpolen in Kalisz 1207–1217/1229–1234, in Posen 1216–1217/1229–1234 und in Gniezno 1229–1239. In den Jahren 1229–1234 Herzog im gesamten Herzogtum Großpolen. Er war der Sohn von Herzog Odon (1141/49–1194) aus seiner Verbindung mit der ruthenischen Prinzessin Wyszesława von Halytsch, Tochter von Jaroslaw Osmomysl (1130–1187), Fürst von Halytsch aus dem Adelsgeschlecht der Rurikiden. Władysław Odon entstammte der Dynastie der großpolnischen Piasten.

    Leben
    Władysław geriet 1206 in Konflikt mit seinem Onkel, Herzog Władysław III. Dünnbein, eigentlicher Herzog von Großpolen und Seniorherzog von Polen, der das Herzogtum Kalisch aus Großpolen abtrennen, das Władysław Odonic zu seinen Erblanden zählte und an Schlesien übergeben wollte. Sein Versuch, seinen Onkel mit Hilfe lokaler Würdenträger und des Erzbischofs von Gnesen Henryk Kietlicz zu stürzen, scheiterte.
    In der Folge floh Władysław nach Schlesien an den Hof von Herzog Heinrich I., den Bärtigen und erhielt von ihm das Herzogtum Kalisz 1207 zurück, das er bis 1217 behielt.
    1210 traf sich Władysław mit seinen Verwandten, Konrad I., Herzog von Masowien, Leszek I., Herzog von Kleinpolen und Heinrich I., Herzog von Schlesien, in Borzykowa, um eine Allianz mit Erzbischof Henryk Kietlicz gegen die Herrschaft der Herzöge Władysław III. Dünnbein und Mieszko I., Oppeln zu bilden, außerdem bestätigten sie der polnischen Kirche ihre Privilegien, die ihr 1180 im ersten polnischen Sejm (Reichstag) zu Łęczyca, gewährt worden waren.
    1217 überwarf er sich erneut mit Władysław III. Dünnbein, der zuvor seine ehemaligen Feinde, die Herzöge Heinrich I. und Leszek I. auf seine Seite zog. Władysław Dünnbein stürzte im anschließenden Machtkampf seinen Neffen vom großpolnischen Herzogsthron und zwang ihn zur Flucht nach Ungarn an den Hof von König Andreas II. Nach Umwegen über die deutschen und böhmischen Lande ging er nach Pommerellen, an den Hof von Herzog Swantopolk II., dessen Gunst er gewann. Durch pommerellischen Militärbeistand gewann er bis 1229 den größten Teil Großpolens zurück.
    Im Bündnis mit Herzog Swantopolk II. überfiel er 1227 die in Gąsawa zu einem Wiec versammelten polnischen Herzöge. Dabei kam Herzog Leszek I. ums Leben, während Herzog Heinrich I. schwer verwundet wurde.
    1231 ging Heinrich I. im Bund mit Władysław Dünnbein, ohne dauerhaften Erfolg, zur Offensive gegen Großpolen über.
    1233 gewährte Władysław Odonic dem Bistum Posen Privilegien, was zum Aufstand des lokalen Adels führte. Herzog Heinrich I. nutzte das Machtvakuum aus und eignete sich bis 1239, dem Todesjahr Herzogs Władysław Odonic, große Teile Großpolens an.
    Władysław Odonic fand seine letzte Ruhe in der Kathedrale von Posen.

    Ehe und Nachkommen
    Aus der Ehe mit Jadwiga († 1249) gingen mehrere Söhne und Töchter hervor:
    • Przemysław (1220/21–1257), Herzog von Großpolen (in Posen, Kalisch und Gnesen);
    • Bolesław VI. der Fromme (1224/27–1279), Herzog von Großpolen (in Posen, Kalisch und Gnesen);
    • Salomea (1225/35–1267/71), durch Heirat mit Herzog Konrad II., Herzogin von Schlesien in Glogau;
    • Eufemia (vor 1239–1287), durch Heirat mit Herzog Władysław I., Herzogin von Schlesien in Oppeln-Ratibor;



    Links und Literatur
    • Wladyslaw IV. Odonicz, Herzog zu Kalisch-Posen (1194–1239), auf Portal genealogie-mittelalter.de

    Kinder:
    1. 26. Bolesław VI. von Kalisch (Piasten), der Fromme wurde geboren in 1224/1227; gestorben am 13/14 Apr 1279 in Kalisz.
    2. Euphrosyne (Eufrozyna) von Kalisch (Piasten) gestorben in 1230.

  10. 54.  König Béla IV. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden)König Béla IV. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) wurde geboren in Nov 1206 (Sohn von König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) und Gertrud von Andechs); gestorben am 3 Mai 1270.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Kroatien; König von Kroatien als Bela III.
    • Titel (genauer): 1254 bis 1258), Herzogtum Steiermark; Herzog der Steiermark
    • Titel (genauer): 1235 bis 1270, Königreich Ungarn; König von Ungarn als Béla IV.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Béla_IV._(Ungarn)

    Béla venerabilis (* November 1206; † 3. Mai 1270 auf der Haseninsel (Margareteninsel) bei Buda) aus dem Geschlecht der Arpaden war seit 1235 als Béla IV. König von Ungarn und als Bela III. in Personalunion auch König von Kroatien sowie von 1254 bis 1258 Herzog der Steiermark.

    Leben
    Béla war der Sohn von König Andreas II. und seiner Frau Gertrud und der Bruder von Elisabeth von Thüringen.
    Das wichtigste Ereignis in Bélas IV. Regierungszeiten war die Invasion eines mongolischen Heeres unter Batu, dem Khan der Goldenen Horde. Nach der Eroberung der Kiewer Rus (1240), des wichtigsten russischen Fürstentums, überrannten die Mongolen Halitsch-Wolhynien und griffen in zwei Heersäulen Polen und Mähren im Norden und Ungarn im Süden an. Khan Batu und Subutai führten die mongolische Hauptstreitmacht im Süden auf die ungarische Hauptstadt Ofen zu. Am 11. April 1241 wurden die Unngarn unter Béla IV. in der Schlacht bei Muhi vernichtend geschlagen. Im Anschluss daran vereinigten sich die mongolischen Abteilungen wieder auf ungarischem Gebiet. Der flüchtende Béla wurde von den Mongolen bis an die kroatische Mittelmeerküstste verfolgt. Nach dem unerwarteten Tod des Groß-Khans Ögedei brach Batu jedoch seinen Feldzug ab und zog sich mit seinen Truppen in Richtung Osten zurück. Bis dahin hatten sie allerdings bereits weite Teile Ungarns in Massakern stark entvölkertt. Es gibt Schätzungen, dass von den zwei Millionen Menschen, die 1240 in Ungarn gelebt haben sollen, die Hälfte dem Mongolensturm unmittelbar zum Opfer fielen und eine weitere halbe Million im Laufe der darauf folgenden Hungersnöte und Epidemien starben. Das für das Land verheerende Ereignis wird in Ungarn auch als tatárjárás bezeichnet.
    In den Folgejahren begann Béla mit dem Wiederaufbau seines Landes. Dazu holte er Siedler ins Land, zunächst vor allem aus Frankreich und Wallonien, später aber überwiegend aus dem deutschen Rheinland. Weitere Siedler kamen aus den unmittelbareen Nachbarländern. Bereits ab 1239 waren auch vor den Mongolen fliehende Kumanen zwischen Donau und Theiß angesiedelt worden. In erster Linie aus ihnen bestand das nach dem Mongolensturm aufgebaute Heer, mit dem der König seine folgenden Feldzüge unternahm. Außerdem legte Béla ein umfangreiches Burgen- und Städtebauprogramm auf, bei dem ebenfalls die Siedler halfen und das den Ausbau der Macht der ungarischen Oligarchie förderte, die letztlich ab 1301 in der Bildung von Kleinkönigtümern gipfeln sollte. Das neue Konzept beim Städtebau war, dass die Städte durch Steinmauern umfasst wurden. Denn der Mangel an solchen befestigten Städten war ein Grund für den Erfolg des mongolischen Eroberungszuges. Am 16. November 1242 verlieh er Zagreb durch die Goldene Bulle (kroat. zlatna bula) den Titel einer freien Königsstadt.[1] Bereits 1234 erhielt Virovitica den Status einer freien Königsstadt. Béla schrieb zudem das erste Geschichtsbuch des Mittelalters.
    Nachdem 1246 Herzog Friedrich II. von Österreich und der Steiermark in der Schlacht an der Leitha getötet worden war, bemühte sich Béla um die Erlangung von dessen Herzogswürde, die er dem verbündeten Fürsten von Halitsch-Wolhynien (Galizien) übertragen wollte, was aber erfolglos blieb. Nachdem sich 1251 Ottokar II. in Österreich durchgesetzt hatte, schloss Béla 1254 mit ihm den Frieden von Ofen und ging 1261 im Frieden von Wien sogar ein enges Bündnis mit ihm ein.



    Einzelnachweise
    1Vjesnik. Zlatna bula - temelj razvoja Zagreba kroz stoljeća (kroatisch)
    Literatur
    • János M. Bak: Béla IV. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 174–176
    Weblinks
     Commons: Béla IV. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • britannica.com (engl.)
    • 1911encyclopedia.org (engl.) (Memento vom 28. Mai 2013 im Internet Archive)
    • Béla IV. im Ökumenischen Heiligenlexikon

    Titel (genauer):
    Kroatien im Staatsverband mit Ungarn bezeichnet den Zeitraum vom Jahr 1102 bis zum Ende der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im Jahr 1918 als das Königreich Kroatien ein Land der ungarischen Krone war. Kroatien besaß dabei einen wiederholt angepassten Sonderstatus. Aufgrund der problematischen Quellenlage kann nicht zweifelsfrei gesagt werden, ob es sich dabei um eine Personalunion unter Aufrechterhaltung der kroatischen Eigenstaatlichkeit oder um eine Realunion mit dem Verlust oder teilweisen Verlust der kroatischen Souveränität an das Königreich Ungarn handelte. Der gemeinsame ungarisch-kroatische König stand an der Spitze der kroatischen Staatsgewalt und seine Rechte wurden durch den kroatischen Sabor (Ständeversammlung) eingeschränkt. Der Ban hatte als kroatischer Vizekönig hatte die oberste vollziehende Gewalt inne und berief den Sabor ein, in dem er auch den Vorsitz führte
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kroatien_im_Staatsverband_mit_Ungarn

    Titel (genauer):
    1180 wurde die Steiermark ein Herzogtum und Markgraf Otakar IV. von Kaiser Friedrich Barbarossa zum Herzog ernannt. Dieser Vorgang hing eng mit der Absetzung Heinrichs des Löwen und der Neuvergabe des Herzogtums Bayern zusammen. Das neue Herzogtum war ein Lehen des Reiches und damit Kärnten, Bayern und Österreich gleichberechtigt. Gleichzeitig erloschen alle lehnsrechtlichen Bindungen an Bayern.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Steiermark

    Titel (genauer):
    Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1000 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramuresch (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ungarn

    Béla heiratete Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa) in 1218. Maria (Tochter von Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) und Anna Angelina Angelos (Byzanz)) wurde geboren in 1206 in Nicäa, Byzantinisches Reich; gestorben in 1270. [Familienblatt] [Familientafel]


  11. 55.  Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa)Königin von Ungarn Maria Laskaris (Nicäa) wurde geboren in 1206 in Nicäa, Byzantinisches Reich (Tochter von Kaiser Theodor I. Laskaris (Nicäa, Byzanz) und Anna Angelina Angelos (Byzanz)); gestorben in 1270.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1235–1270, Königreich Ungarn; Königin von Ungarn durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Laskaris_von_Nicäa (Sep 2023)

    Anlässlich ihrer Eheschließung trat Maria von der griechisch-orthodoxen zur römisch-katholischen Konfession über. Als 1220 Bélas Verbindung mit der byzantinischen Prinzessin nicht mehr opportun erschien, beschloss sein Vater, der ungarische König Andreas II., ihn wieder von Maria zu trennen. Allerdings wurde Béla von den Prälaten überzeugt, dass ein solches Vorgehen unbedachtsam wäre; seine Ehe mit Maria blieb bestehen.[2] Im September 1235 starb Andreas II. und der Kronprinz bestieg als Béla IV. den Thron, wodurch Maria ungarische Königin wurde.

    Während der mongolischen Invasion Ungarns 1241 sandte Béla IV. seine Gattin Maria und ihre Kinder in die sicherer scheinenden westlichen Provinzen nahe der österreichischen Grenze. Später zogen sich der König und die Königin nach Zagreb zurück, von wo aus Belá IV. seine Gemahlin und ihr Gefolge weiter südlich nach Dalmatien schickte. Maria suchte in der Festung Klis (nahe dem heutigen Split) Zuflucht. Nach seiner Ankunft an der Adriaküste begab sich Béla VI. in den stark befestigten Hafenort Trogir, ließ seine Gemahlin von Klis zu sich rufen und siedelte mit ihr und dem Hof im Frühjahr 1242 auf die nahegelegene Insel Čiovo über. Die mongolischen Scharen unter Batu Khan verwüsteten noch die dalmatische Küste, zogen dann aber wieder ostwärts nach Asien ab, da Batu sich um die Nachfolge des verstorbenen Großkhans Ögedei bewerben wollte.

    Geburt:
    Maria Laskaris war eine jüngere Tochter des byzantinischen Kaisers Theodoros I. Laskaris und dessen Gemahlin Anna Komnene Angelina, einer Tochter des byzantinischen Kaisers Alexios III. Angelos.

    Notizen:

    Maria Laskaris und Béla IV. von Ungarn hatten zehn Kinder:
    - Margareta von Ungarn (* um 1220; † 20. April 1242), ⚭ Guillaume von Saint Omer; starb während der Flucht mit ihrer Familie nach der Schlacht bei Muhi
    - Kinga (Kunigunde) von Ungarn, Heilige der katholischen Kirche, (* 1224; † 24. Juli 1292), ⚭ Boleslaw V. von Polen
    - Anna von Ungarn (* um 1226; † nach 1270), ⚭ Rostislav Mikhailovich, Ban von Slawonien und Zar von Bulgarien (* um 1225; † 1262)
    - Katalin (Katharina) von Ungarn (* um 1229; † 1242), starb während der Flucht mit ihrer Familie nach der Schlacht bei Muhi
    - Erszébet (Elisabeth) von Ungarn (* 1236; † 24. Oktober 1271), ⚭ Heinrich XIII., Herzog von Bayern (* 1235; † 1290)
    - Konstanze von Ungarn (* um 1237; † nach 1252), ⚭ Leo Přemysl, Fürst von Halitsch
    - Jolán (Jolanda, Helena) von Ungarn (* um 1238; † nach 1303), ⚭ Bolesław VI. der Fromme (* um 1224/27; † 1279), Herzog von Großpolen; später Nonne, Selige
    - Stephan V., König von Ungarn, Kroatien und Dalmatien (* 1239, † 6. August 1272)
    - Margareta von Ungarn (* 1242; † 18. Januar 1270), Heilige
    - Béla (* um 1245; † 1269), Herzog von Slawonien, Kroatien und Dalmatien, ⚭ mit Kunigunde von Brandenburg († um 1292), einer Tochter von Markgraf Otto III. von Brandenburg

    Verheiratet:
    Der Vater Marias plante eine Heiratsallianz mit dem Königreich Ungarn und vermählte daher seine damals erst 12-jährige Tochter Maria mit dem gleichaltrigen ungarischen Kronprinzen Béla.

    Kinder:
    1. Anna von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in 1226.
    2. Elisabeth von Ungarn wurde geboren in 1236; gestorben in 1271.
    3. König Stephan V. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in 1239; gestorben am 6 Aug 1272.
    4. 27. Prinzessin Jolanta Helena von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 1244; gestorben in nach 1303.
    5. Herzog Béla (Bela) von Slawonien (Árpáden) wurde geboren in 1243; gestorben in 1269.

  12. 56.  Graf Albrecht IV. von Habsburg, der Weise Graf Albrecht IV. von Habsburg, der Weise wurde geboren in cir 1188 (Sohn von Rudolf II. von Habsburg, der Gütige und Agnes von Staufen); gestorben am 25 Nov 1239 in Askalon.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf im Aargau und Frickgau mit der Habsburg, Brugg, Bremgarten und Muri, Landgraf im Oberelsass und Feldhauptmann von Straßburg und Vogt des Klosters Säckingen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_IV._(Habsburg)

    Albrecht IV., Graf von Habsburg (* um 1188; † 25. November 1239 in Askalon; genannt der Weise auch der Reiche) war Graf im Aargau und Frickgau mit der Habsburg, Brugg, Bremgarten und Muri, Landgraf im Oberelsass und Feldhauptmann von Straßburg und Vogt des Klosters Säckingen.

    Leben
    Albrecht war ein Sohn des Grafen Rudolf II. von Habsburg und der Agnes von Staufen. Nach dem Tod seines Vaters teilte er sich mit seinem Bruder Rudolf III. (der Schweigsame) das Erbe.
    Um 1217 heiratete er Heilwig von Kyburg († nach 1263), Tochter des Grafen Ulrich III. und der Anna von Zähringen.

    1228 erfocht er im habsburgischen Erbschaftsstreit als Feldhauptmann der Stadt und des Bischofs von Straßburg den Sieg von Blodelsheim über die Grafen von Pfirt. Albrecht war ein Anhänger der Staufer.[3]
    Albrecht IV. wurde als Gründer der Waldshut vermutet. Die Chronik des Clevi Fryger nennt das Jahr 1249 als Gründungsdatum. Die Existenz der Stadt ist erst ab 1256 sicher bezeugt. Die Jahresangabe 1249 als Gründungsjahr ist nicht haltbar.[4]
    Albrecht IV. beteiligte sich am Kreuzzug der Barone und starb während der Befestigung der Burg Askalon an der Pest.[5]



    Siehe auch
    • Stammliste der Habsburger: Althabsburg
    Anmerkungen
    1 Karl-Friedrich Krieger: Rudolf von Habsburg. Darmstadt 2003, S. 59.
    2 Karl-Friedrich Krieger: Rudolf von Habsburg. Darmstadt 2003, S. 59.
    3 Paul Kläui: Albrecht IV., der Weise. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 164 (Digitalisat).
    4 Siehe dazu Karl-Friedrich Krieger: Rudolf von Habsburg. Darmstadt 2003, S. 66. (mit weiterer Literatur)
    5 Joseph Ruch, Geschichte der Stadt Waldshut. Waldshut 1966, S. 28.
    Literatur
    • Paul Kläui: Albrecht IV., der Weise. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 164 (Digitalisat).

    Albrecht + Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg). [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 57.  Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg)Gräfin Heilwig von Kyburg (Kiburg) (Tochter von Graf Ulrich III. von Kyburg und Anna von Zähringen).

    Notizen:

    Name:
    Die Grafen von Kyburg (veraltet auch Kiburg) waren ein Adelsgeschlecht, das dem reichsunmittelbaren Hochadel zuzurechnen ist und dessen Herrschaftsschwerpunkte in der heutigen Nord- und Ostschweiz lagen. Die Kyburger waren eine ältere Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach der Kyburg im heutigen Kanton Zürich benannten. Nach dem Aussterben der Kyburger im Mannesstamm 1263 entstand durch weibliche Erbfolge der habsburgische Familienzweig Kyburg-Burgdorf oder Neu-Kyburg. Als Ahnherr der Kyburger gilt Gotfrid.
    Die Enkel Hartmanns von Dillingen teilten ihren Besitz auf. Hartmann III. von Dillingen übernahm dabei als Hartmann I. von Kyburg den Besitz in der Schweiz. Die Kyburger waren Verbündete der Herzöge von Schwaben aus dem Geschlecht der Staufer. Die Verbindung wurde wahrscheinlich durch die Ehe Hartmanns mit Richenza von Baden-Lenzburg in der Mitte des 12. Jahrhunderts bekräftigt. So erbten die Kyburger nach dem Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/1173 zusammen mit den Staufern und den Zähringern Teile der umfangreichen lenzburgischen Besitzungen in der heutigen Schweiz und Süddeutschland. Wie umfangreich der Erbteil war, ist unsicher und war wohl auch damals umstritten. Gesichert ist jedenfalls, dass die Kyburger damals in den Besitz der lenzburgischen Eigengüter im Gaster, am Walensee und um Baden kamen. Später befinden sich auch die lenzburgischen Vogteien über die Klöster Schänis und Beromünster in der Hand der Kyburger.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kyburg_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Das Paar hatte fünf Kinder.
    Darunter waren die drei Söhne Rudolf IV., der als Rudolf I. der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger wurde, sowie Albrecht V., Domherr in Basel und Straßburg und Hartmann. Außerdem gingen aus der Verbindung Kunigunde (die mit Heinrich III. von Küssenburg verheiratet war, kinderlos) und eine Tochter unbekannten Namens hervor

    Kinder:
    1. 28. König Rudolf I. (IV.) von Habsburg wurde geboren am 1 Mai 1218; gestorben am 15 Jul 1291 in Speyer, Pfalz, DE; wurde beigesetzt in Dom von Speyer.
    2. Kunigunde von Habsburg

  14. 58.  Graf Burkhard V. von HohenbergGraf Burkhard V. von Hohenberg (Sohn von Graf Burkhard IV. von Hohenberg und Wilipirg von Aichelberg).

    Notizen:

    Zitat aus:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenberg_(schwäbisches_Adelsgeschlecht)

    Die Grafen von Hohenberg waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht.

    In der Mitte des 12. Jahrhunderts spaltete sich die Linie Zollern-Hohenberg vom Gesamthaus Hohenzollern ab.[1] Die Hohenberger entwickelten sich zum eigenständigen Geschlecht und nahmen eine von den Hohenzollern getrennte Entwicklung. Im 13. Jahrhundert zählten sie zu den bedeutendsten Familien im südwestdeutschen Raum, doch schon 1381 verkaufte Graf Rudolf III. – verschuldet und ohne männlichen Erben – den Großteil des Besitzes an die Habsburger; gut hundert Jahre später starb die letzte Seitenlinie aus.

    Wiederbelebt wurde der Name im Jahr 1900, als die morganatische Gemahlin des österreich-ungarischen Thronfolgers, zu dessen Vorfahren die Grafen von Hohenberg zählen, anlässlich der Hochzeit erst den Titel einer Fürstin von Hohenberg, später einer Herzogin von Hohenberg erhielt. Beide wurden sie die Stammeltern des neuen Geschlechts der österreichischen Herzöge und Fürsten von Hohenberg.

    Geschichte
    Erstmalige Erwähnung finden die Grafen von Hohenberg im Jahre 1170 in einer Urkunde von Friedrich Barbarossa, in der Burkhard (I.) von Zollern-Hohenberg als Zeuge genannt wird. Man geht daher davon aus, dass sich die Hohenberger um die Mitte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Zollern abgespalten haben, obgleich die Möglichkeit eines eigenständigen Geschlechts nicht ganz auszuschließen ist. Burkhard II. († um 1154) begründete die Linie Hohenberg. Er war Sohn von Friedrich I. von Zollern, genannt Maute. Sein Bruder Friedrich II. wurde Eigner der Grafschaft Zollern, dem Stammland der Hohenzollern. Die zwei Linien trennten sich wenig später endgültig. Friedrich III. von Zollern setzte die Linie Zollern fort, die bis heute weitergeführt wurde.

    Der Stammsitz der Familie lag auf dem Oberhohenberg (Burg Oberhohenberg), am Albtrauf zwischen Spaichingen und Schömberg. Das Gebiet um den Oberhohenberg, Teil der alemannisch-fränkischen Scherragrafschaft, bildete den Ausgangspunkt für die weitere territoriale Entwicklung.

    Durch Erwerbungen von den Grafen im Sülchgau und durch Erbe der Grafen von Haigerloch verlagerte sich im Verlauf des 12. Jahrhunderts die Interessenlage nach Norden. Erfolgreiche Heiratspolitik brachte zusätzliche Erweiterungen des Territoriums, zu einem großen Teil auf Kosten der Pfalzgrafschaft Tübingen. Burkhard III., Enkel von Burkhard I., heiratete Mechthild von Tübingen und konnte so das Gebiet um Nagold erwerben, sein Sohn Burkhard IV. gewann durch Heirat mit Luitgard von Tübingen die Stadt Horb am Neckar und deren Umland hinzu. In der auf Burkhard III. folgenden Generation erreichten die Hohenberger den Höhepunkt an politischer Bedeutung und territorialer Ausdehnung. Gleichzeitig wurde 1260 mit der Teilung des Hauses in eine Rottenburger (Haupt-) und eine Nagold-Wildberger Linie aber auch der Grundstein für den späteren Niedergang gelegt.

    Älteste Tochter von Burkhard III. war Gertrud von Hohenberg (* um 1225, † 16. Februar 1281). Um 1245 heiratete sie den Grafen Rudolf von Habsburg, der 1273 zum deutschen König gewählt wurde. Als Königin nahm Gertrud den Namen Anna an.

    Burkhards III. ältester Sohn Albert (auch Albrecht) II. war Parteigänger seines Schwagers und profitierte vom politischen Aufstieg der Habsburger. Als enger Berater von König Rudolf wurde er von diesem beauftragt, als Landvogt in der neugeschaffenen Landvogtei Niederschwaben verloren gegangenes Reichsgut zurückzugewinnen. Das Vorhaben Rudolfs, das Herzogtum Schwaben wiederzubeleben und für die Habsburger zu vereinnahmen, scheiterte jedoch. In eigener Sache gründete Albert um das Jahr 1280 in der Nähe einer bestehenden Burg die Stadt Rotenburg (das heutige Rottenburg am Neckar) als neuen Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft – eine Folge der beständigen Gebietserweiterungen der Hohenberger in Richtung Neckartal. Über sein politisches Wirken hinaus hatte sich Albert aber auch als Minnesänger einen gewissen Namen gemacht. Immerhin findet sich in der Manessischen Liederhandschrift auf Blatt 42r eine Miniatur, die ihn (unter dem Titel Graf Albrecht von Haigerloch) als Ritter in einem Gefecht zeigt. Die Rückseite des Blattes enthält eine zweistrophige Kanzone, die einzige, die von ihm überliefert ist. Albert fiel 1298 in der Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten.

    Alberts jüngerer Bruder Burkhard IV. begründete 1260 die Nagold-Wildberger Linie der Hohenberger, die um 1300 unter seinen Söhnen Otto I. († vor 14. Juli 1307 ∞ Maria von Magenhaim) und Burkhard V. nochmals in eine Nagolder und eine Wildberger Linie aufgeteilt wurde. Die Wildberger Linie wurde 1355 nochmals in einen Altensteiger und einen Bulacher Teil geteilt.

    Durch die wiederholten Erbteilungen, Abfindungen von Erbtöchtern und den Aufwand für eine den ambitionierten Grafen angemessene Hofhaltung gerieten die Hohenberger im 14. Jahrhundert zusehends in eine wirtschaftliche Notlage. Die Grafschaft war verschuldet, Städte und Dörfer mussten immer wieder verpfändet oder sogar verkauft werden. Otto II. von Nagold verkaufte 1363 seinen Teil an Graf Eberhard den Greiner von Württemberg. Burkhart VII. verkaufte Wildberg-Bulach ebenfalls 1363, und zwar zur Hälfte an Pfalzgraf Ruprecht, der 1377 auch die andere Hälfte erwarb. Der Rottenburger Rudolf III. konnte zwar 1374 noch die Herrschaft Oberndorf erwerben, doch schon am 26. Oktober 1381 veräußerte er seinen gesamten Besitz für 66.000 Goldgulden an Herzog Leopold III. von Österreich. Froben Christoph von Zimmern schrieb dazu Mitte des 16. Jahrhunderts in seiner Chronik:

    „Vor vierthalbhundert jaren sein die graven von Hochenberg am mechtigisten an landt und leuten gewesen, und von dem jar 1200 an zu rechnen, do hat ir verthon und übelhausen angefangen, und hat sie der groß stat, den die gefiert, nit verderbt, sonder die großen stiftungen und gotzgaben, die sie unaufhörlichen gethon an die gestiften, clöstern, spitl, bronnen und in ander weg; dann, wie man sprücht, »wer vil hingibt, dem pleibt dester weniger«, das ist den fromen grafen, die ohn zweifel in jener welt iren lon darumb empfahen, auch begegnet; dann von diesem großen hingeben und stiftungen kammen sie nach und nach zue armuet, das sie auch letztlich landt und leut muesten angreifen und der großen schuldten halb butzen und still dem haus Österreich zu kaufen geben.“

    Laut Kaufvertrag umfasste die Grafschaft zum Zeitpunkt des Verkaufs: Die Burg Hohenberg mit zugehörigem Städtchen, Burg und Stadt von Rottenburg und von Haigerloch (obere und untere Stadt), die Städte Schömberg, Nusplingen, Fridingen, Oberndorf, Horb, Binsdorf, das Städtchen Au (Obernau bei Rottenburg) sowie die Burgen Kallenberg, Werenwag, Deilingen, Neckarburg, Waseneck (bei Oberndorf), Wehrstein, Isenburg (bei Horb), Urnburg (bei Horb) und Rottenburg (die Burg außerhalb der Stadt). Die im Vertrag ebenfalls aufgeführten Städte Ebingen, Dornstetten und Waldenbuch sowie der Turm zu Altensteig waren bei Vertragsabschluss an Württemberg verpfändet und wurden auch später nicht ausgelöst.

    Rudolf III. starb 1389 als letzter männlicher Angehöriger der Rottenburger Hauptlinie. Seine Tochter Margaretha war in erster Ehe mit Markgraf Bernhard I. von Baden verheiratet, diese Ehe blieb jedoch kinderlos, (obwohl er in zweiter Ehe zahlreiche Kinder hatte), sie heiratete danach den Grafen Hermann von Sulz, mit dem sie Kinder hatte. →Grafen von Sulz

    Die Wildberger und Nagolder Verwandtschaft verkaufte nach und nach ihren Besitz an die Grafen von Württemberg. Letzter regierender Graf war Sigmund († 1486), mit ihm starb als letzte die Wildberger Seitenlinie aus.




    Name:
    Die Grafen von Hohenberg waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht.
    In der Mitte des 12. Jahrhunderts spaltete sich die Linie Zollern-Hohenberg vom Gesamthaus Hohenzollern ab. Die Hohenberger entwickelten sich zum eigenständigen Geschlecht und nahmen eine von den Hohenzollern getrennte Entwicklung. Im 13. Jahrhundert zählten sie zu den bedeutendsten Familien im südwestdeutschen Raum, doch schon 1381 verkaufte Graf Rudolf III. – verschuldet und ohne männlichen Erben – den Großteil des Besitzes an die Habsburger; gut hundert Jahre später starb die letzte Seitenlinie aus.
    Wiederbelebt wurde der Name für den erzherzoglichen Spross und Nachfahren der Gertrud von Hohenberg, den Markgrafen Karl von Burgau, Landgraf von Nellenburg und Graf von Hohenberg (1560–1618; auch Karl von Österreich genannt), bzw. mit dem Freiherrentitel für dessen unehelichen Kinder.
    Zum zweiten Mal wiederbelebt wurde der Name im Jahr 1900, als die morganatische Gemahlin des österreich-ungarischen Thronfolgers, zu dessen Vorfahren die Grafen von Hohenberg zählen, anlässlich der Hochzeit erst den Titel einer Fürstin von Hohenberg, später einer Herzogin von Hohenberg erhielt. Beide wurden sie die Stammeltern des neuen Geschlechts der österreichischen Herzöge und Fürsten von Hohenberg.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenberg_(schwäbisches_Adelsgeschlecht)

    Burkhard + Pfalzgräfin Mechthild von Tübingen. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 59.  Pfalzgräfin Mechthild von TübingenPfalzgräfin Mechthild von Tübingen (Tochter von Pfalzgraf Rudolf II. von Tübingen und von Ronsberg).

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/County_Palatine_of_T%C3%BCbingen



    https://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafen_von_T%C3%BCbingen

    Die Pfalzgrafen von Tübingen waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das von den Grafen von Nagold abstammte. Sie erwarben ausgedehnten Besitz und taten sich besonders bei der Gründung von Klöstern hervor. Die Zersplitterung in einzelne Nebenlinien, eine aufwendige Hofhaltung und großzügige Schenkungen an die von ihnen gegründeten Klöster führten zum wirtschaftlichen Niedergang der Familie. Den längsten Bestand hatten die Zweige der Grafen von Tübingen-Lichteneck (bis 1664) und der Grafen von Montfort in Tettnang (1779).

    Vorgeschichte
    Nagold und die Burg Hohennagold (um 1650)
    Anselm von Nagoldgau (um 966) ist der älteste urkundlich erhaltene Nagoldgau-Graf, zu dessen Grafschaft der Ort Kuppingen im Jahre 966 gehörte. Es folgte dann ein Anselm von Nagoldgau (der Jüngere), der in den Jahren 1027 und 1048 vorkommt. Zwischen beiden Anselmen, die die einzigen bekannten, nach dem Nagoldgau bezeichneten Grafen sind, erscheint, wohl von derselben Familie, im Jahre 1007 ein Graf Hugo I. von Nagold mit dem, seinem Gau Glehuntare zugeteilten Ort Holzgerlingen, und eröffnet die Reihe der seit dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts häufiger werdenden Hugos, Grafen und Pfalzgrafen von Tübingen.[1]

    Tübingen wurde erstmals 1078 im Zusammenhang mit der erfolglosen Belagerung des „castrum Twingia“ durch Heinrich IV. im Zusammenhang mit dem Investiturstreit urkundlich erwähnt, wobei es diesem nicht gelang, die Burg zu erobern. Hugo III. musste sich aber im darauffolgenden Jahr Heinrich IV. unterwerfen. Hugo III. und sein Bruder begründeten zusammen das Kloster Blaubeuren.

    Pfalzgrafen von Tübingen
    Hugo V. (1125–1152) wurde ab 1146 Hugo I., Pfalzgraf von Tübingen genannt. Vermutlich beruhte diese Rangerhöhung auf Diensten, die er dem 1138 zum König gewählten Staufer Konrad III. geleistet hatte. Die Pfalzgrafenwürde war damals nicht mehr mit der ursprünglichen Aufgabe der Betreuung einer Königspfalz verbunden, sondern bedeutete eine Art Kontrollfunktion und Vertretung des Königs innerhalb der Stammesherzogtümer und damit auch die zweite Position nach dem Herzog innerhalb des Herzogtums. Damit verbunden war eine Rangerhöhung vor anderen Grafen des Herzogtums und das Recht, das Richteramt an Königs Statt auszuüben. Damit einher gingen Jagd-, Zoll- und Münzrecht, wie der seit 1185 auftretende Tübinger Pfennig zeigt.

    Pfalzgraf Hugo II. (1153–1182) heiratete die Erbtochter Elisabeth von Bregenz. Er erbte dadurch Bregenz sowie weiteren Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen. 1171 gründete er das Kloster Marchtal. Sein zweiter Sohn Hugo (–1230) begründete als Hugo I. die neue eigenständige Linie Montfort. Das Haus Montfort übernahm das pfalzgräfliche Wappen mit geänderten Wappenfarben.

    Pfalzgraf Hugos II. erster Sohn, Rudolf I., gründete um 1183 das Kloster Bebenhausen. Er heiratete Mechthild, die Gräfin von Gleiberg und Erbin von Gießen. Ihr erster Sohn Rudolf II. (1224–1247) erhielt nach des Vaters Tod die Herrschaft über Horb, Herrenberg und Tübingen. Der zweite Sohn, Wilhelm, begründet die Asperg-Gießen-Böblinger Linie.

    Der Sohn Rudolfs II. hieß in jungen Jahren Rudolf III. von Tübingen und begründete später als Rudolf I. der Scheerer, genannt (nach Scheer an der Donau), die Herrenberger Linie.

    Gießen, 1181 durch die Heirat Rudolfs I. von der Grafschaft Gleiberg an das Haus Tübingen gelangt, wurde 1264 an die Landgrafen von Hessen verkauft.

    Die einzelnen Linien starben nach und nach aus: Horb bis 1293, Asperg nach 1357, Böblingen bis 1377, Herrenberg bis 1667. Die Güter kamen vor allem durch Verkauf an Württemberg (Tübingen 1342) oder durch Schenkung an das Kloster Bebenhausen.

    Wappen
    Das Tübingerische Wappen zeigt immer dasselbe Bild in Farbvarianten (insbesondere die Farbe der Ringe und Fransen passt sich in Folge meist der Fahne an):

    Eine dreilappige rote Kirchenfahne (Gonfanon) mit Goldenen Ringen und Fransen im goldenen Schild stellt das ursprüngliche Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen dar.
    Die Grafen von Montfort übernahmen die rote Fahne, aber im silbernen Schild. Dies wurde zum Herzschild des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg. Auch die Feldkircher übernahmen das Wappen.
    Die Grafen von Werdenberg, die sich wiederum von Montfort abspalteten, wählten eine schwarze Fahne in Silber.
    Werdenberg-Vaduz: Silberne Fahne in Schwarz;
    Werdenberg-Sargans: Silberne Fahne in Rot. Über Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen, welches nach Aussterben vom Haus Fürstenberg übernommen wurde, kam die Fahne auch in das Fürstenberger Wappen.
    Alle vier Linien der Pfalzgrafen von Tübingen: Tübingen, Herrenberg, Böblingen und Horb führten das pfalzgräfliche Wappen. Nur die Stadt Horb übernahm später das hohenbergische Wappen, die anderen Hauptorte behielten das pfalzgräfliche Wappen bei. Herrenberg kehrte die Farben um, goldene Fahne in Rot. Asperg führte eine gespaltene Variante. Tübingen ergänzte das Wappen seit Herzog Ulrich 1514 um die gekreuzten Arme mit Hirschstangen.
    Siehe auch → Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen

    Stammliste der Pfalzgrafen von Tübingen siehe unter obengenanntem Link..

    Ludwig Uhland setzte mit seinem Gedicht „Der letzte Pfalzgraf“ dem Verfall dieses einst mächtigen Fürstenhaus ein literarisches Denkmal.

    Der letzte Pfalzgraf
    Ich, Pfalzgraf Götz von Tübingen,
    Verkaufe Burg und Stadt
    Mit Leuten, Gülten, Feld und Wald:
    Der Schulden bin ich satt.
    Zwei Rechte nur verkauf’ ich nicht,
    Zwei Rechte gut und alt:
    Im Kloster eins, mit schmuckem Turm,
    Und eins im grünen Wald.
    Am Kloster schenkten wir uns arm
    Und bauten uns zu Grund:
    Dafür der Abt mir füttern muß
    Den Habicht und den Hund.
    Im Schönbuch um das Kloster her,
    Da hab ich das Gejaid:
    Behalt’ ich das, so ist mir nicht
    Um all mein andres leid.
    Und hört ihr Mönchlein eines Tags
    Nicht mehr mein Jägerhorn,
    Dann zieht das Glöcklein, sucht mich auf!
    Ich lieg’ am schatt’gen Born.
    Begrabt mich unter breiter Eich’
    Im grünen Vogelsang
    Und lest mir eine Jägermess’,
    Die dauert nicht zu lang’.

    Den konkreten Fall fasste Manfred Eimer folgendermaßen zusammen:

    Um das Jahr 1304 war Pfalzgraf Gottfried I. beim Kloster Bebenhausen hoch verschuldet. Er überschrieb dem Kloster umfangreiche Rechte in der Stadt. Auch Böblingen und Calw wurden versetzt.

    1311 hatte König Heinrich VII. den württembergischen Grafen Eberhard den Erlauchten in die Reichsacht gestellt. Pfalzgraf Gottfried I. (Götz) wurde als Feldhauptmann des Bundesheeres gegen Eberhard gestellt, wohl weil er im Gegensatz zum reichsstädtischen Fußvolk Esslingens auch Reiterei stellen konnte. Nach dem Ausfall Eberhards im Zuge der Belagerung der württembergischen Stammburg auf dem Wirtemberg konnte Götz das in die Flucht geschlagene Reichsheer sammeln und Eberhard am 22. Mai 1311 eine Niederlage, verbunden mit der Zerstörung der Stammburg, beibringen. Zum Dank übernahm die Stadt Esslingen Gottfrieds Schuld in Bebenhausen und löste die Städte wieder für ihn aus.

    Aber bereits seine Söhne und danach sein Enkel Gottfried III. waren schon wieder so verschuldet, dass diesmal ein Vertrag mit der Stadt Tübingen zur Übernahme der Schulden mit Graf Ulrich von Württemberg, Eberhards Sohn, als „Tröster“ (Bürge) zustande kam. Der Stadt kamen für die Dauer von 9 Jahren weitreichende Befugnisse, wie die freie Wahl ihrer Amtleute und über die Verteilung ihrer Steuereinnahmen zu. 1342 kommt Götz III. in Streit mit Ulrich von Württemberg. Im Streit zwischen Ludwig dem Baiern und den Luxemburgern steht der Pfalzgraf wohl diesmal noch auf der falschen Seite. Auf Veranlassung Kaiser Ludwig des Baiern muss er Ulrich volle Genugtuung leisten. Aus dieser Zwangslage konnte er sich nur durch Verkauf befreien. Am 5. Dezember 1342 verkauft er also Tübingen um 20.000 Goldheller. Er behielt sich nur folgende beiden Rechte vor:

    1. das Hundelege in Bebenhausen (die Mönche mussten ihm also Jagdhunde unterhalten und bei Bedarf zur Verfügung stellen) und
    2. seine Jagdrechte im Schönbuch.
    Aber bereits 1344 war die Schuldenlast so hoch, dass er beide Rechte sowie die Stadt Böblingen an die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg verkaufen musste. Er erhielt diese aber zurück, in Pflege. Ebenso war er, besser gesagt seine Ehefrau Clara von Freiburg gezwungen die nach dem Tod ihres Vaters Graf Friedrich von Freiburg am 9. November 1356 sämtlich an sie zugefallenen Ansprüche auf die Herrschaft Freiburg 1365 ihrem Onkel, dem Grafen Egon von Freiburg, für 1000 Mark Silber zu verkaufen.[13] Aus einem Lehensträger der deutschen Könige war ein württembergischer Lehensmann geworden.

    Johann Georg, auch Hansjörg oder „Kapitän“ Tübinger genannt, war der letzte männliche Nachkomme des Pfalzgrafengeschlechts. Er diente im Dreißigjährigen Krieg seinem Herzog als Schlosskommandant.[14]

    Literatur
    Ludwig Schmid: Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen, nach meist ungedruckten Quellen, nebst Urkundenbuch. Ein Beitrag zur schwäbischen und deutschen Geschichte, Fues, Tübingen 1853 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
    Manfred Eimer: Tübingen, Burg und Stadt bis 1600. Tübingen 1940.
    Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. 2. Auflage. Beck, München 1989, ISBN 3-406-33290-0.
    Decker-Hauff, Hansmartin / Quarthal, Franz [Hrsg.]: Die Pfalzgrafen von Tübingen. Städtepolitik - Pfalzgrafenamt - Adelsherrschaft im Breisgau. Sigmaringen 1981.
    Einzelnachweise
    Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg.
    Friedrich Pfalzgraf von Tübingen, nach Dr. L. Schmid: Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen - nach meist ungedruckten Quellen, nebst Urkundenbuch - ein Beitrag zur schwäbischen und deutschen Geschichte, 1853, Seite 62.
    Die Pfalzgrafen von Tübingen.
    Namenszusatz gemäß Rudolf II., nach Dr. L. Schmid: Geschichte des Pfalzgrafen von Tübingen 1853, Seite 175-191. In jungen Jahren hieß er Rudolf III. von Tübingen. In den Urkunden des Hauptstadtarchivs Stuttgart taucht der Namenszusatz erst ab 1306 auf
    Wappen der Herrenberger vergl. etwa Codex Ingeram, 1459, S. 92 (Bilddatei, Wikimedia Commons)
    Landesarchiv Baden-Württemberg, Bestand A 602: Württembergische Regesten. Urkunden von 1306 und späterer Jahre belegen den Namenszusatz für diesen Rudolf
    Landesarchiv Baden-Württemberg, Urkunde von 1328 „… verkaufen den Grafen Rudolf und Konrad den Scheerern v. Tübingen alle ihre Güter …“; das Todesjahr des vorgenannten »Rudolf« steht im Widerspruch zum Datum dieser Urkunde
    Wappen der Asperger vergl. etwa Codex Ingeram, 1459, S. 92; die Zürcher Wappenrolle um 1330 gibt für Nr. 17 Asperg noch das goldene Gonfanon in Rot, also die später Herrenbergschen Farben; das Wernigeroder (Schaffhausensche) Wappenbuch um vor 1500, S. 160 gibt für Asperg einen silber-rot gespaltenen Gonfanon auf schwarz-silber gespaltenem Schild (eine Nebenlinie?); alle Links Bilddateien, Wikimedia Commons (Zürcher Wappenrolle siehe auch Bild oben).
    Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach: Mit einer Karte des Oberamts, einer Ansicht von Biberach und vier Tabellen. Cotta, 1837, Seite 173 von 211 Seiten
    Hugo I. von Tübingen, Graf von Bregenz und Montfort, nach Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte, Band I, Seite 150, zitiert durch Manfred Hiebl.
    Julius Kindler von Knobloch und Badische Historische Kommission (Hrsg.): Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha, Heidelberg, 1898, Seite: 255.
    Landesarchiv Baden-Württemberg: Lehens und Adelsarchiv, Spezialia, T.
    ZGORh. Bd. 16, S. 116
    Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. Seite 188.

    Kinder:
    1. 29. Königin Gertrud (Anna) von Hohenberg wurde geboren in 1225 in Deilingen; gestorben am 16 Feb 1281 in Wien; wurde beigesetzt in Münster Basel, dann Kloster St. Blasien, dann Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten.

  16. 60.  Graf Meinhard I. von Kärnten (Meinhardiner)Graf Meinhard I. von Kärnten (Meinhardiner) wurde geboren in ca 1193/1194 (Sohn von Graf Engelbert III. von Görz (Meinhardiner) und Mathilde (Mechthild) von Andechs (von Istrien)); gestorben in 12 Jan. - 18 Feb 1258.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Görz und Istrien (1220–1258), Graf von Tirol (1253–1258), Vogt von Aquileia, Trient, Brixen und Bozen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Meinhard_I.

    Meinhard I. von Tirol (Meinhard III. von Görz) (* ca. 1193/1194; † 12. Jan.-18. Febr. 1258) aus der Familie der Meinhardiner war Graf von Görz und Istrien (1220–1258) und Graf von Tirol (1253–1258) sowie Vogt von Aquileia, Trient, Brixen und Bozen.

    Leben
    Er war der Sohn des Grafen Engelbert III. von Görz († 1220) und der Mathilde von Andechs, Tochter von Markgraf Berthold III. von Istrien (Graf von Andechs, † 1188). Meinhards Gemahlin Adelheid war die Tochter von Graf Albert III. von Tirol. Diesse Ehe war mit entscheidend für den Erwerb der Grafschaft Tirol (in damaligem Umfang) durch die Görzer, da Graf Albert III. keinen Sohn hatte und Adelheids Schwester Elisabeth kinderlos verstarb. Am 27. November 1234 beurkundete Meinhard III. von Görz in Cividale mit dem Patriarchen Berthold von Aquileia (als Graf Berthold V. von Andechs sein Cousin) das Geleit- Zoll- und Mautrecht über den Kreuzberg (Plöckenpaß). Dies war einer der wirtschaftlich bedeutendsten Verträge seiner Regierungszeit. Er eröffnete die kürzeste Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Besitzungen der Görzer mit stetig hohen Einnahmen. Als künftiger Erbe arbeitete Meinhard III. eng mit seinem Schwiegervater Graf Albert III. von Tirol zusammen, dies belegen gemeinsam besiegelte Urkunden.
    Meinhard war Staufer-Parteigänger. Er wurde von Kaiser Friedrich II. im Juni 1248 zum Generalkapitän der Steiermark ernannt und erscheint in Graz am 20. Januar 1250 als Statthalter von Österreich. Er versuchte die Vorherrschaft in Kärnten zu erobern, unterlag aber mit seinem Verbündeten und Schwiegervater Graf Albert III. von Tirol 1252 bei Greifenburg gegen Herzog Bernhard von Kärnten und dessen Sohn Philipp, Elekt von Salzburg. Im Frieden von Lieserhofen (27. Dez. 1252) musste er seine Söhne Meinhard und Albert als Geiseln stellen (diese waren bis 1259 bzw. 1261 auf Hohenwerfen festgesetzt), hohes Bußgeld zahlen und verlor wichtige Besitzungen in Kärnten.
    Meinhard III. übernahm zusammen mit seinem Schwager Graf Gebhard von Hirschberg nach dem Tode Alberts III. von Tirol im Juli 1253 dessen Besitzungen. Am 10. November 1254 einigten sich die beiden in Meran über die Aufteilung des Tiroler Erbes, wobei Graf Meinhard die südlichen Besitzungen inklusive der zugehörigen Gebiete in Kärnten und Friaul erhielt. Im Juli 1254 erlangte er die Trienter Lehen der 1248 erloschenen Hauptlinie der Grafen von (Eppan-) Ulten, im Mai 1256 die Lehen des Bistums Trient selbst. Damit hatte Meinhard den Hauptbesitz der Grafen von (Eppan-) Ulten und von Tirol in seiner Hand vereinigt. Ab 1256 erscheint er in Urkunden dann meist mit dem Titel Graf Meinhard von Görz (III.) und Tirol (I.).
    Er starb Jan./Febr. 1258, wurde im Schloss Tirol begraben und später ins Görzer Hauskloster Stams überführt.

    Familie
    Meinhard heiratete vor September 1237 Adelheid († Okt./Nov. 1278), Tochter von Graf Albert III. von Tirol († 1253). Meinhard war bei dieser Eheschließung über 40 Jahre alt, eine frühere erste Ehe ist aktuell aus Quellen nicht bekannt.
    Nachkommen:
    • Adelheid († 1291), ∞ Friedrich I., Graf von Ortenburg/Kärnten († 28. März 1304)
    • Meinhard II. (* 1239/1240; † 30. Okt. 1295), Graf von Tirol und Görz (IV.)
    • Albert I. († Anf. Sept. 1304), Graf von Görz und Tirol



    Literatur
    Philipp Jedelhauser: Die Abstammung von Bischof Bruno von Brixen, Graf von Kirchberg (ILLER) mit Exkurs zu Gräfin Mathilde von Andechs, Ehefrau von Graf Engelbert III. von Görz sowie Stammtafel der Grafen von Görz, in: Adler, Zeitschrift für Genealogie und Heraldik, 28. Band, Wien April/September 2016. ( Mit nach Quellen kommentierter Stammtafel der Grafen von Görz).
    • Wilhelm Baum: Meinhard I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 666 f. (Digitalisat).
    • Alfons Huber: Meinhard I. (III.), Graf von Görz und Tirol,. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 228 f. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters, Klagenfut 2000 Hermann Wiesflecker: Die Regesten der Grafen von Görz und Tirol, Pfalzgrafen in Kärnten I. Band, Innsbruck 1949.
    Weblinks
    • Materialien

    Meinhard heiratete Adelheid von Tirol in vor 9 Sep 1237. Adelheid (Tochter von Graf Albert III. von Tirol und Uta von Frontenhausen-Lechsgemünd) gestorben in Okt/Nov 1278. [Familienblatt] [Familientafel]


  17. 61.  Adelheid von Tirol (Tochter von Graf Albert III. von Tirol und Uta von Frontenhausen-Lechsgemünd); gestorben in Okt/Nov 1278.

    Notizen:

    Adelheid hatte mit Meinhard I. drei Kinder.

    Kinder:
    1. 30. Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) wurde geboren in cir 1239; gestorben in cir 30 Okt 1295 in Greifenburg.

  18. 62.  Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher)Herzog Otto II. von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren am 7 Apr 1206 in Kehlheim (Sohn von Herzog Ludwig I. von Bayern (Wittelsbacher), der Kelheimer und Herzogin Ludmilla von Böhmen); gestorben am 29 Nov 1253 in Landshut, Bayern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Bayern (1231 bis 1253), Pfalzgraf bei Rhein (1214 bis 1253)

    Notizen:

    Otto II. der Erlauchte (* 7. April 1206 in Kelheim; † 29. November 1253 in Landshut) aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1231 bis 1253 Herzog von Bayern und von 1214 bis 1253 Pfalzgraf bei Rhein.

    Leben
    Otto war der Sohn Herzog Ludwigs I. von Bayern und Ludmillas von Böhmen, der Witwe des Grafen Albert III. von Bogen. Otto wurde im Alter von sechs Jahren mit Agnes von der Pfalz († 1267) verlobt, der Erbin der Pfalzgrafschaft bei Rhein (der späteren Kurpfalz), die sein Vater 1214 als Lehen erhielt.
    Unter Ottos Herrschaft kamen Gebiete der aussterbenden Adelsgeschlechter der Grafen von Bogen, der Grafen von Andechs und der Ortenburger zu Bayern. Mit den Besitztümern der Grafen von Bogen kam 1242 auch deren weiß-blaues Rautenwappen zu Bayern, das bis heute Bestandteil des Bayerischen Staatswappens ist.
    Nachdem der Streit mit Kaiser Friedrich II. zu Ende war, trat Otto 1241 der staufischen Partei bei. Seine Tochter Elisabeth wurde mit Friedrichs Sohn Konrad IV. verheiratet. Aus diesem Grund wurde Otto vom Papst exkommuniziert. Otto starb 1253 und wurde im Benediktinerkloster Scheyern begraben. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.

    Familie
    Herzog Otto II. heiratete im Mai 1222 die Prinzessin Agnes (1201–1267), eine Tochter des Welfen Heinrich von Braunschweig und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes bei Rhein. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
    • Elisabeth (1227–1273)
    1 ∞ 1246 in Vohburg König Konrad IV. von Hohenstaufen (1228–1254),
    2 ∞ 1258 in München Graf Meinhard IV. von Görz und Tirol, später Herzog von Kärnten (1235–1295);
    • Ludwig II. (1229–1294)
    1 ∞ 1254 in Landshut Herzogin Maria von Brabant (1226–1256),
    2 ∞ 1260 in Heidelberg, Anna, Tochter des Glogauer Herzogs Konrad II. (1240–1271),
    3 ∞ 1273 in Aachen Gräfin Mathilde von Habsburg (1253–1304);
    • Heinrich XIII. (1235–1290) ∞ 1244 Prinzessin Elisabeth von Ungarn (1236–1271);
    • Sophie (1236–1289) ∞ 1258 in München Graf Gebhard VI. von Sulzbach und Hirschberg (1220–1275);
    • Agnes (1240–1306), Nonne in Seligenthal.

    Literatur
    • Sigmund Ritter von Riezler: Otto II., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 647–651.
    • Max Spindler, Andreas Kraus: Die Auseinandersetzungen mit Landesadel, Episkopat und Königtum unter den drei ersten wittelsbachischen Herzögen (1180–1253). In: Andreas Kraus (Hrsg.): Das Alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jarhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 7–52, insbesondere S. 28–29, 35–52 (Handbuch der bayerischen Geschichte, Band II).
    • Wilhelm Störmer: Otto II. der Erlauchte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 673 f. (Digitalisat).

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_II._(Bayern)

    Name:
    Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
    Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
    Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach

    Otto + Agnes von Braunschweig. [Familienblatt] [Familientafel]


  19. 63.  Agnes von BraunschweigAgnes von Braunschweig (Tochter von Heinrich V. von Braunschweig (von Sachsen) (Welfen), der Ältere und Pfalzgräfin Agnes von Staufen).

    Notizen:

    Agnes hatte mit Otto II. fünf Kinder.

    Kinder:
    1. 31. Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren in cir 1227 in Burg Trausnitz in Landshut; gestorben am 9 Okt 1273.
    2. Herzog Ludwig II. von Bayern (Wittelsbacher), der Strenge wurde geboren am 13 Apr 1229 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE; gestorben am 2 Feb 1294 in Heilig Geist Kirche, Heidelberg, Baden-Württemberg, DE.
    3. Herzog Heinrich XIII. von Bayern (Wittelsbacher) wurde geboren am 19 Nov 1235; gestorben am 3 Feb 1290 in Burghausen; wurde beigesetzt in Kloster Seligenthal.