Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Zawisch von Krumau (von Falkenstein) (Witigonen)

Zawisch von Krumau (von Falkenstein) (Witigonen)

männlich 1250 - 1290  (40 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fächer-Diagramm    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Zawisch von Krumau (von Falkenstein) (Witigonen)Zawisch von Krumau (von Falkenstein) (Witigonen) wurde geboren in cir 1250 (Sohn von Budiwoj von Krumau (Witigonen) und Perchta von Falkenstein); gestorben am 24 Aug 1290.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zawisch_von_Falkenstein

    Zawisch von Falkenstein (tschechisch Záviš z Falkenštejna) (* etwa 1250; † 24. August 1290) war ein Widersacher des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl. Er entstammte dem Krumauer Familienzweig der Witigonen.

    Leben
    Zawisch war ein Urenkel des Begründers des witigonischen Familienzweigs der Herren von Krumau, Witiko II. d. Ä. (Vítek starší). Seine Eltern waren Budiwoj von Krumau und Perchta von Falkenstein aus dem österreichischen Mühlviertel. Sie war eine Enkelin des Kalhoch II. von Falkenstein, dem Begründer des Zisterzienserstifts Schlägl.
    Durch das zentralisierende Regiment des Königs Ottokar II. Přemysl sowie dessen Landesausbau mit königlichen Städten und Klöstern sah sich der führende böhmische Adel in seinen bisherigen Rechten beeinträchtigt. Zudem wollte der König mit den GrGründungen der Königsstadt Budweis und des Klosters Goldenkron die weitere Expansion der mächtigen witigonischen Familienzweige der Herren von Krumau, von Neuhaus und von Rosenberg verhindern. Sie verfügten über ausgedehnte Ländereien in Süd- und Mittelböhmen und waren nicht bereit, Verluste hinzunehmen. Nachdem sich Ottokar 1276 weigerte, den Witigonen die Herrschaft Weleschin zu überlassen, die sich zwischen den rosenbergischen und den Neuhauser Besitzungen erstreckte, rebellierten sie und andere Adlige gegen den König.
    Die Aufständischen, deren Führung Zawisch von Falkenstein übernahm, plünderten Budweis und Goldenkron und besetzten königliche Burgen. Ottokar wurde gezwungen, den so genannten Wiener Frieden mit dem römisch-deutschen König Rudolf I. zu schließen, unter dessen Schutz sich nun die Witigonen begaben.
    Nach dem Tod Ottokar II. Přemysls 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld kam es zu Machtkämpfen um die Krone zwischen Otto von Brandenburg, der die Vormundschaft über Přemysls unmündigen Sohn Wenzel II. ausübte und den Vertretern der Königswitwwe Kunigunde von Halitsch, auf deren Seite Zawisch von Falkenstein stand. Sie ernannte ihn zum Burggrafen von Grätz, wo sie ein heimliches Verhältnis zu ihm unterhielt. Nachdem 1283 der zwölfjährige Thronfolger Wenzel aus seiner Gefangenschaft in Brandenburg zurückkehrte, gewann Zawisch großen Einfluss auf ihn und besetzte die wichtigsten Ämter mit seinen Verwandten und Parteigängern. Im Mai 1285 vermählte sich Zawisch mit Kunigunde, die bereits zwei Jahre vorher den gemeinsamen Sohn Jan/Ješek gebar. Nachdem Kunigunde schon drei Monate nach der offiziellen Hochzeit verstarb, regierte Zawisch faktisch das Land. Vermutlich unter Zawischs Einfluss übergab König Wenzel am 23. Oktober 1285 seinem Stiefbruder Jan/Ješek Stadt und Herrschaft Lanškroun in Ostböhmen.
    Nach Wenzels Heirat 1285 verzichtete Zawisch auf Druck des empörten Adels im Laufe des Jahres 1286 auf seine Ämter und zog sich auf den Hof des ungarischen Königs Ladislaus IV. zurück. Dort heiratete er 1287 dessen Schwester Elisabeth, mit der er sich auf der Burg Svojanov bei Polička niederließ.
    Nachdem sich Zawisch weigerte, die Königsgüter, die er sich angeeignet hatte, herauszugeben, wurde er im Januar 1289 auf Antrag des Prager Bischofs Tobias von Bechin und des Anführers des Herrenstandes Burkhard von Janowitz gefangen genommen. Aus Protest zerstörten seine Anhänger im selben Jahr die Städte Deutschrod und Pilgram. Zawisch wurde des Hochverrats angeklagt und am 24. August 1290 vor den Augen seiner Brüder unter der Burg Hluboká mit dem Schwert hingerichtet. Der Hinrichtungsort wurde deshalb gewählt, da sich auch Zawischs Bruder Witiko II. von Krumau weigerte, die Burg Hluboká nad Vltavou, die er unrechtmäßig hielt, herauszugeben.
    Seine Brüder Johann (Henclinus) von Skalitz und Budiwoj von Skalitz flüchteten nach Polen, wo sie um 1300 den Tod fanden. Die Brüder Witiko und Wok von Krumau durften nach Verhandlungen mit dem König ihre Ländereien behalten. Sie stifteten nach dem Tod Zawischs für dessen Seelenheil dem Kloster Hohenfurt die Dörfer Ulrichschlag, Klein-Drasen und Hohenschlag[1]. Zawischs Leichnam wurde in der Familiengruft im Kloster Hohenfurt beigesetzt. Nachfolgend überschrieb König Wenzel einen Teil des witigonischen Grundbesitzes dem von ihm gegründeten Zisterzienserkloster Königssaal.

    Familie
    • Zawisch war in erster Ehe mit einer Frau unbekannten Namens verheiratet, die eine Tochter gebar, deren Name ebenfalls nicht bekannt ist. Sie heiratete Heinrich von Kruschina von Lichtenburg (Jindřich Krušina z Lichtenburka)
    • In zweiter Ehe vermählte sich Zawisch im Mai 1285 mit der Königinwitwe Kunhuta, die jedoch schon am 9. September 1285 verstarb. Mit ihr hatte er den Sohn Jan/Ješek († 1337), der bereits drei Jahre vor der Hochzeit geboren worden war und spätr Kreuzritter des Deutschen Ritterordens wurde.
    • Nach Kunhutas Tod vermählte sich Zawisch 1287 mit Elisabeth von Ungarn. Die Ehe blieb kinderlos.



    Literatur
    • Matthias Pangerl: Zawisch von Falkenstein. In: Mittheilungen des Vereines für Geschichte der Deutschen in Böhmen. Band 10, Prag 1872, S. 145–186.
    • Constantin von Wurzbach: Rosenberg, Zawisch von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 27. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1874, S. 13 f. (Digitalisat).
    • Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. XLIX–LI, 45, 168, 444, 463, 591.
    • Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. České Budějovice 2005. ISBN 80-86829-10-3, S. 80–85
    Weblinks
     Commons: Záviš z Falkenštejna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Genealogie Mittelalter
    • Lebensbeschreibung
    • Burg Falkenstein
    Einzelnachweise
    1 Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, S. 6

    Zawisch heiratete Königin Kunigunde von Halitsch in Mai 1285. Kunigunde (Tochter von Grossfürst Rostislaw von Kiew und Anna von Ungarn (Árpáden)) wurde geboren in cir 1245; gestorben am 9 Sep 1285 in Krummau. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Jan (Ješek) von Falkenstein (Witigonen) wurde geboren in 1281; gestorben in 1337.

Generation: 2

  1. 2.  Budiwoj von Krumau (Witigonen) wurde geboren in vor 1220 (Sohn von Zawisch von Krumau (von Nechanitz) (Witigonen)); gestorben in nach 1272.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Budiwoj_von_Krumau

    Budiwoj von Krumau (auch Budiwoj von Krumau, Skalitz[1] und Sepekau; tschechisch Budivoj z Krumlova; auch Budivoj z Krumlova, ze Skalice a ze Sepekova; * vor 1220; † nach 1272) stand in Diensten der böhmischen Könige Wenzel I. und Ottokar II. Přemysl. Er entstammte dem witigonischen Familienzweig der Herren von Krumau.

    Leben
    Budiwoj von Krumau ist für die Jahre 1220 bis 1272 urkundlich belegt. Sein Vater Zawisch von Nechanitz bekleidete von 1233 bis 1236 das Amt des böhmischen Unterkämmerers. Für diese Jahre sind auch Budiwoj sowie dessen Bruder Witiko am königlichen Hof nachgewiesen. Vermutlich wegen Auseinandersetzungen des böhmischen Königs mit Kaiser Friedrich II. um das Erbe der Babenberger mussten die Witigonen den königlichen Palast vorübergehend verlassen. Erst nach 1242 kehrten sie zurück.
    Von Budiwoj, der 1260–1266 den Namenszusatz „von Skalitz“ (ze Skalice) und danach „von Sepakau“ (ze Sepekova) führte[2], haben sich zahlreiche Urkunden erhalten, die von ihm veranlasst wurden oder in denen er, meistens gemeinsam mit seinem Bruder Witiko, als Zeuge auftrat:
    • Am 1. Juni 1259 schenkte „Budiwoj de Krumbenowe“ dem neu gegründeten Kloster Hohenfurt seinen Anteil an einem Wald, der später als Klosterwald bezeichnet wurde.
    • 1260 wird er in einer Urkunde, mit der Wok von Rosenberg seine Stiftung des Klosters Hohenfurth erneuert, zusammen mit seinem Bruder Witiko als Zeuge aufgeführt („Dominus Budewoy et dominis Witigo de Krummenowe frater suus“).
    • Im selben Jahr bezeugte er als „Budiwoy de Zcaliz“ eine Urkunde, mit der Königin Margarete dem Wok von Rosenberg die Grafschaft Raabs als Lehen übergab.
    • Am 28. Mai 1261 erneuerte Wok von Rosenberg in Graz die dem Stift Hohenfurt gemachten Schenkungen. Unter den Zeugen befanden sich wiederum „Dominus Budewoy et dominis Witigo de Krummenowe“.
    • Als König Ottokar II. Přemysl am 12. Mai 1264 einen Gütertausch mit Stiro von Wetkowitz beurkundete, traten „Budiwoi de Scharitz“ und „Witigo de Crumnov“ als Zeugen auf.
    • Mit einer 1264 in Passau ausgefertigten Urkunde übergaben „Budiwoy v. Skalitz“ und seine Gemahlin Perchta dem Stift Schlägl das Dorf Schintau (Schindlau). Unter den Zeugen befanden sich Budiwojs Bruder „Witigo de Chrumnav“ sowie „Pilgrimuse Valchenstein“.
    • Als am 25. Mai 1265 Witigo von Skalitz und Hojer von Wittingau an Stelle ihrer Schwestern auf deren Rechte in Walkersdorf zugunsten des Stifts Zwettl verzichteten, befanden sich unter den Zeugen die Brüder „Budiboy de Zcalicz“ und „Witigo dehrumenow“. Am selben Tage bezeugten sie eine Urkunde der Ludmila von Reusch, mit der diese dem Stift Zwettl den Zins aus Walkersdorf verkaufte.
    • Als am 26. Juni 1266 in Zwettl Čeč von Weleschin mit Zustimmung seiner Gemahlin Gisela von Kuenring das Dorf Reinprechts dem Zisterzienserstift Zwettl übergab, befanden sich unter den Zeugen wiederum „Bodiboe de Scalicz“ und „Witigo de Chrumnwe“.

    Familie
    Budiwoj war mit Perchta von Falkenstein verheiratet. Sie war eine Enkelin des Kalhoch II. von Falkenstein, der das Kloster Schlägl begründete. Der Ehe entstammten die Kinder:
    • Zawisch von Falkenstein († 1290)
    • Witiko von Krumau; auch Witiko von Krumau, Hluboká, Skalitz und Ledenitz; tschechisch Vítek z Krumlova auch Vítek z Krumlova, z Hluboké, ze Skalice a z Ledenic, belegt 1272–1290
    • Wok von Krumau; auch Wok von Krumau, Skalitz und Ledenitz; tschechisch Vok z Krumlova; auch Vok z Krumlova, ze Skalice a z Ledenic, † 5. Januar 1300
    • Tochter N. N.
    • Tochter N. N.
    • Tochter N. N.
    • Johann (Henclinus) von Skalitz; auch Johann Henclinus von Skalitz und Ledenitz; tschechisch Jan (Henzlín) ze Skalice, auch Jan (Henzlín) ze Skalice a z Ledenic; † 1300 in Polen
    • Budiwoj von Skalitz; auch Budiwoj von Skalitz und Ledenitz; tschechisch Budivoj ze Skalice, auch Budivoj ze Skalice a z Ledenic; † 1300 in Polen



    Literatur
    • Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, S. 2–4
    • Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. České Budějovice 2005. ISBN 80-86829-10-3. S. 80–85
    Einzelnachweise
    1 Dieses Skalitz ist vermutlich identisch mit dem späteren Sepekov. Ursprünglich nannten sich die Grundherren „von Skalitz“ (ze Skalice) nach einem benachbarten Hügel, der zuerst besiedelt war. Siehe [1]
    2 Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, Anmerkung 8, S. 191

    Budiwoj + Perchta von Falkenstein. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Perchta von FalkensteinPerchta von Falkenstein

    Notizen:

    Letzte Erbtochter von Falkenstein

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Falkenstein_(an_der_Ranna)

    Die Burgruine Falkenstein liegt über dem Rannatal bei Hofkirchen im Mühlkreis im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich. 1140 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Falkenstein war eine große Burganlage und bedeutender Adelssitz, um dessen Besitz im Mittelalter heftige Auseinandersetzungen geführt wurden. Eine historisch bedeutsame Persönlichkeit aus Falkenstein war Zawisch von Falkenstein († 1290). Von Falkenstein aus wurden Stift Schlägl und die Bezirkshauptstadt Rohrbach gegründet.

    Lage
    Die heutige Ruine der Höhenburg liegt auf einem zum westlich vorbeifließenden Rannafluss auf drei Seiten steil abfallenden Felsriegel auf 490 m ü. A. Seehöhe und befindet sich nahe der gleichnamigen Ortschaft Falkenstein im Gemeindegebiet von Hofkirchen. Vom Hofkirchner Ortszentrum aus beträgt die Luftlinienentfernung ca. 2,3 km, von der Mündung der Ranna in die Donau ist die Anlage 2,2 km entfernt.
    Zu der Burgruine gelangt man, wenn man von Hofkirchen im Mühlkreis Richtung Altenhof fährt und bei dem an der Straße liegenden Meierhof dem ausgeschilderten Weg zur Burgruine Falkenstein folgt (von diesem Weg liegt nach 100 m links der Burgplatz der Burgruine Peilenstein).

    Beschreibung
    Die baulich sehr umfangreiche Burganlage umfasste eine umbaute Gesamtfläche von 2.960 Quadratmetern. An der Spitze der nach Westen zusammenlaufenden Felsformation über dem Rannatal befand sich auf der äußersten Felsplatte der Bergfried, an den sich die Hauptburg mit dem Palas anschloss, die von zwei Türmen beherrscht wurde. Davor wurde später zur verbesserten Absicherung der Anlage gegen die Hangseite im Osten die aus einem langgezogenen Gebäude bestehende Vorburg samt Toreingang errichtet. Über einen 25-30 m breiten Halsgraben führte von dort aus eine Brücke ins Freie.
    Etwa 80 m dem Eingang gegenüber entfernt wurde 1489 schließlich ein gedrungener, ca. 17 m hoher Wehrturm in Rundform errichtet. Zweck dieses Gebäudes war die Sicherung der Trinkwasserversorgung: Der Turm wurde über einer Quelle gebaut und beherbergte in seinem tiefsten Geschoss einen Brunnen, von dem aus eine unterirdische Rohrleitung in die Burg führte. Der in seinem Inneren insgesamt fünfgeschossige Turm konnte durch einen Hocheingang ins mittlere Geschoss in 4,5 m Höhe betreten werden.

    Geschichte
    Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1140. Das hochfreie Adelsgeschlecht der Falkensteiner (1140 als Valchenstain bezeichnet) hatte zu dieser Zeit bereits den Besitz der Anlage inne und leitete von der Burg seinen Namen aab. Der erste, der sich nach dieser Burg nannte, war Adelram de Valchenstain. Aus den Reihen der Falkensteiner stammt auch Kalhoch von Falkenstein, der Gründer des Stifts Schlägl (1218). An die Rodungstätigkeit dieses Falkensteiners erinnert der Ortsname Kollerschlag (= Kalhochschlag).

    Durch die Heirat der letzten Erbtochter von Falkenstein mit Budiwoy von Skalitz ging die Herrschaft Falkenstein an die Rosenberger über, eine Nebenlinie der Witigonen. Sohn der beiden war der sich nach dem Falkensteiner Erbe bezeichnende Zawisch von Falkenstein († 1290), der nach 1277 nach einem Aufstand gegen den böhmischen König Ottokar II. Přemysl zur führenden Persönlichkeit in Böhmen aufstieg. Zawisch wurde 1290 gefangen genommen und von König Wenzel II. seiner Besitzungen verlusustig erklärt, was Herzog Albrecht I. von Habsburg zum Anlass nahm, Burg Falkenstein 1289 zu belagern und die Besatzer durch Aushungern zur Übergabe zu bewegen. Der Herzog gab die Herrschaft Falkenstein einem Ministerialadelsgeschlecht zum Lehen, das sich fortan ebenfalls als von Falkenstein bezeichnete.

    1331 wurde die Burg von Herzog Albrecht II. an die Walseer verpfändet. Die Rosenberger, die das Falkensteiner Erbe weiterhin für sich beanspruchten, zogen gegen die Walseer zu Felde und in einer Überrumpelungsaktion gelang es 1355 Leutwin Ursesel von Rovenich Falkenstein einzunehmen. Erst durch eine hohe Lösegeldzahlung ging die Burg wieder in das Eigentum der Habsburger zurück, die den Pfandbesitz wiederum an Adelsgeschlechter vergaben, die im Lauf der Geschichte mehrmals wechselten. Die Walseer hatten den Pfandbesitz über die Herrschaft noch bis 1440 inne, danach die Oberhaimer bis 1490, danach die Prüschenk bis 1515, danach die Willinger bis 1527, danach Jörg von Herberstein. 1572 richtete ein Brand verheerende Schäden in der mittlerweile zum Schloss umgebauten Burg an. 1591 löste Heinrich Salburg die Herrschaft Falkenstein ein und 1605 ging die Herrschaft in das Eigentum der Salburger über. Er legte Falkenburg mit den in seinem Besitz stehenden Herrschaften Altenhof und Hochhaus zu einer Verwaltungseinheit zusammen, deren Sitz nach Altenhof verlegt wurde. Burg Falkenstein wurde dem Verfall überlassen. Bis 1887 war die Anlage zeitweise noch von Jagdpersonal bewohnt. 1860 stürzten der Palas sowie der Bergfried ein, durch einen starken Sturm wurden 1911 die letzten Gebäude abgedeckt. Durch eine Initiative wurde im 20. Jahrhundert zumindest der Wasserturm vor dem Verfall gerettet. Zurzeit sind Bemühungen im Gange, die Ruine vor dem weiteren Verfall zu retten und für Besucher wieder begehbar zu machen.[1]
    Die Burgruine gehört heute noch zum Besitz der Grafen Salburg auf Altenhof.

    Sage von der Wassernixe Lilofee
    Um den Wasserturm von Falkenstein rankt sich die Sage von der Nixe Lilofee: Othmar der Oberhaimer soll sich auf dem Rückweg von der Kaiserpfalz am Rhein in eine wunderschöne Frau, die aber eine Nixe war, verliebt haben. Sie war bereit, mit ihm auf seine Burg zu ziehen, aber nur unter der Bedingung, dass sie jede Vollmondnacht allein im Wasserturm verbringen durfte. Das ging auch lange Zeit gut, bis Neider den Othmar anstachelten, doch nachzuschauen, was seine Frau denn in dem Turm machhe. Neugierig gemacht, schlich er zu dem Turm und lugte durch einen Spalt der Tür hinein. Er sah seine Frau am Wasser sitzen, aber statt Füßen hatte sie eine Flosse. Daraufhin krachte ein Donner und die Nixe Lilofee war auf immer verschwunden und Othmar hatte das Nachsehen.



    Einzelnachweise
    1 Ruine Falkenstein - retten wir was noch zu retten ist. Marktgemeinde Hofkirchen, abgerufen am 23. Dezember 2013.
    Literatur
    • Herbert Erich Baumert, Georg Grüll: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. Wien 1988, S. 18–21.
    • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
    • Friedl Härtl: Die Sieben Künischen Dörfer im Landkreis Wolfstein. 1963.
    • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
    Weblinks
    •  Commons: Burg Falkenstein an der Ranna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Falkenstein in der Gemeinde Hofkirchen
    • Burgenkunde/Falkenstein Falkenstein bei Burgenkunde.at
    • Eintrag über Falkenstein (Mühlviertel) auf Burgen-Austria
    • Baubeschreibung der Burg Falkenstein auf Martin Aigners Burgenseite

    Kinder:
    1. 1. Zawisch von Krumau (von Falkenstein) (Witigonen) wurde geboren in cir 1250; gestorben am 24 Aug 1290.


Generation: 3

  1. 4.  Zawisch von Krumau (von Nechanitz) (Witigonen) wurde geboren in vor 1216 (Sohn von Witiko II. von Krumau (Witigonen)); gestorben am 1257 oder später.

    Notizen:

    Belegt 1216–1257

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zawisch_von_Nechanitz

    Zawisch von Nechanitz (tschechisch Záviš z Nechanic; * vor 1216; † 1257 oder später) war Unterkämmerer des böhmischen Königs Wenzel I. Er entstammte dem böhmischen Adelsgeschlecht der Witigonen.

    Leben
    Zawisch ist für die Jahre 1216 bis 1257 urkundlich belegt. Sein Vater war Witiko II. (auch Witiko der Ältere; tschechisch Vítek II., auch Vítek starší), der den witigonischen Familienzweig der Herren von Krumau begründete. Zawischs Mutter ist namentlich nicht bekannt. Sein Beiname leitet sich von der ostböhmischen Feste und dem gleichnamigen Dorf Nechanice ab, die in seinem Besitz waren.
    Zawisch stand in königlichen Diensten und war 1233 bis 1236 Unterkämmerer des Königs Wenzel I. Auch seine Söhne Budiwoj und Witiko sind für diese Jahre am Königshof nachgewiesen. Vermutlich wegen Auseinandersetzungen des böhmischen Königs mit Kaiser Friedrich II. um das Erbe der Babenberger mussten die Witigonen den königlichen Palast vorübergehend verlassen. Erst nach 1242 kehrten sie zurück.

    Familie
    Zawisch von Nechanitz, dessen Ehefrau namentlich nicht bekannt ist, hinterließ die Söhne:
    • Budiwoj von Krumau (auch Budiwoj von Krumau, Skalitz und Sepekau; tschechisch Budivoj z Krumlova; auch Budivoj z Krumlova, ze Skalice a ze Sepekova); belegt 1220–1272. Er war mit Perchta von Falkenstein verheiratet.
    • Witiko I. von Krumau (auch Witiko von Krumau, Sepekau und Načeradetz; tschechisch Vítek z Krumlova; auch Vítek z Krumlova, ze Sepekova a z Načeradce), belegt 1220–1277, verheiratet mit Sybila N. N.



    Literatur
    • Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. České Budějovice 2005. ISBN 80-86829-10-3. S. 80–85

    Ehrung:
    Unterkämmerer des Königs Wenzel I. (1233 bis 1236)

    Kinder:
    1. 2. Budiwoj von Krumau (Witigonen) wurde geboren in vor 1220; gestorben in nach 1272.


Generation: 4

  1. 8.  Witiko II. von Krumau (Witigonen)

    Notizen:

    Belegt 1213–1236

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herren_von_Krumau

    Das böhmische Adelsgeschlecht der Herren von Krumau (tschechisch Páni z Krumlova) entstammte dem Geschlecht der Witigonen, deren ältester bekannter Vertreter Witiko von Prčice war. Der Geschlechtername von Krumau (z Krumlova) leitet sich von der südböhmischen Burg Krumau ab, die Mitte des 13. Jahrhunderts in ihrem Besitz war und unterhalb derer sich die Stadt Krumau entwickelte.

    Geschichte
    Nach dem Tod des Witiko von Prčice 1194 spaltete sich das Geschlecht der Witigonen in vier Familienzweige auf. Stammvater des Familienzweiges der „Herren von Krumau“ wurde dessen ältester Sohn
    • Witiko II. (auch Witiko der Ältere; tschechisch Vítek II., auch Vítek starší).
    Dessen Sohn Zawisch von Nechanitz war von 1233 bis 1236 Unterkämmerer des böhmischen Königs Wenzel I. Auch Zawischs Söhne Budiwoj und Witiko standen in königlichen Diensten. Vermutlich wegen Auseinandersetzungen des Königs mit Kaiser Friedrich II. um das Erbe der Babenberger mussten sie den königlichen Palast vorübergehend verlassen und durften erst nach 1242 auf den Königshof zurückkehren. Budiwojs Sohn Zawisch von Falkenstein, dessen Beiname sich von der Burg Falkenstein ableitet, war ein Widersacher des Königs Ottokar II. Přemysl. Dieser wollte mit den Gründungen des Klosters Goldenkron 1263 und der Königsstadt Budweis 1265 die weitere Expansion der mächtigen witigonischen Familienzweige der Herren von Krumau, der Rosenberger und der von Neuhaus verhindern, die jedoch nicht bereit waren, bei dem von ihnen verfolgten Landesausbau Einschränkungen hinzunehmen. Der Aufstand gegen den König, an dem auch andere böhmische Adlige teilnahmen, wurde von Zawisch von Falkenstein angeführt. Er wurde 1289 gefangen genommen, des Hochverrats angeklagt und 1290 hingerichtet.
    Letzter Nachkomme im Mannesstamm aus der Krumauer Linie der Witigonen war Wok II. von Krumau. Mit ihm erlosch 1302 der Familienzweig der Herren von Krumau[1]. Seine Besitzungen fielen zunächst als erledigtes Lehen an den böhmischen König Wenzeel II. Er übertrug die Burg Krumau („castrum Crumnaw“) mit zugehörigem Gut mit einer am 8. April 1302 in Brünn ausgestellten Urkunde an seinen Oberstkämmerer Heinrich I. von Rosenberg aus dem ebenfalls witigonischen Familienzweig der Rosenberger. Dieser verlegte nachfolgend seine Residenz von der Burg Rosenberg auf die Burg Krumau.

    Stammlinie der Herren von Krumau
    Gegründet von Witiko II. (auch Witiko der Ältere; tschechisch Vítek II., auch Vítek starší), belegt 1213–1236
    1 Zawisch von Nechanitz (Záviš z Nechanic), belegt 1216–1257
    1 Budiwoj von Krumau (auch Budiwoj von Krumau, Skalitz[2] und Sepekau; tschechisch Budivoj z Krumlova; auch Budivoj z Krumlova, ze Skalice, ze Sepekova); belegt 1220–1272. Er war mit Perchta von Falkenstein verheiratet.
    1 Zawisch von Falkenstein († 1290)
    1 N. N., Tochter aus Zawischs erster Ehe, († nach 1306), verheiratet mit Heinrich Kruschina von Lichtenburg (Jindřich Krušina z Lichtenburka)
    2 Johann von Falkenstein (Jan „Ješek“ z Falkenštejna; † 1337), Deutschordensritter
    2 Witiko II. von Krumau (auch Witiko von Krumau, Hluboká, Skalitz und Ledenitz; tschechisch Vítek z Krumlova; auch Vítek z Hluboké, ze Skalice, z Ledenic), belegt 1272–1290.
    3 Wok I. von Krumau (auch Wok von Krumau, Skalitz und Ledenitz; tschechisch Vok z Krumlova; auch Vok z Krumlova, ze Skalice, z Ledenic), † 5. Januar 1300[3]
    4 Tochter N. N.
    5 Tochter N. N.
    6 Tochter N. N.
    7 Johann (Henclinus) von Skalitz; auch Johann von Skalitz und Ledenitz; tschechisch Jan (Henzlín) ze Skalice, auch Jan (Henzlín) ze Skalice a z Ledenic; † 1300 in Polen
    8 Budiwoj von Skalitz; auch Budiwoj von Skalitz und Ledenitz; tschechisch Budivoj ze Skalice, auch Budivoj ze Skalice a z Ledenic; † 1300 in Polen
    2 Witiko I. von Krumau (auch Witiko von Krumau, Sepekau und Načeradec tschechisch Vítek z Krumlova, ze Sepekova a z Načeradce), belegt 1220–1277, verheiratet mit Sybila N. N.
    1 Heinrich von Krumau (Jindřich z Krumlova; † 1301), verheiratet mit Ofka
    2 Wok II. von Krumau (Vok z Krumlova, † 1302), mit ihm starb der witigonische Familienzweig Krumau aus.



    Literatur
    • Anna Kubíková: Rožmberské kroniky. Krátky a summovní výtah od Václava Březana. České Budějovice 2005. ISBN 80-86829-10-3.
    Weblinks
    • Genealogie
    • Genealogie
    Einzelnachweise
    1 Die häufig anzutreffende Vermengung der Rosenberger Linie mit den Herren von Krumau entspricht nicht den Tatsachen. Sie kam dadurch zustande, dass der Rosenberger Archivar Václav Březan irrtümlicherweise zwischen diesen beiden Familienzweign nicht unterschieden hat.
    2 Dieses Skalitz ist vermutlich identisch mit dem späteren Sepekov. Ursprünglich nannten sich die Grundherren „von Skalitz“ (ze Skalice) nach einem benachbarten Hügel, der zuerst besiedelt war. Siehe [1]
    3 Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, S. 7

    Kinder:
    1. 4. Zawisch von Krumau (von Nechanitz) (Witigonen) wurde geboren in vor 1216; gestorben am 1257 oder später.