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Gräfin Caterina Sforza

Gräfin Caterina Sforza

weiblich 1463 - 1509  (46 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Gräfin Caterina SforzaGräfin Caterina Sforza wurde geboren in 1463 (Tochter von Herzog Galeazzo Maria Sforza und Lucrezia Landriano); gestorben am 20 Mai 1509.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Forli - Herrin von Imola

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_Sforza (Aug 2017)

    Caterina Sforza (* 1463; † 20. Mai 1509) war eine italienische Adelige, Gräfin von Forli und Herrin von Imola, berühmt für ihre Schönheit, Kühnheit und Unerschrockenheit – selbst gegenüber den Angriffen von Cesare Borgia – sowie für ihren bedeutenden Enkelsohn Cosimo I. de’ Medici, der zum ersten Großherzog von Toskana aufstieg. Von ihr stammt ein Buch mit Rezepten in Chemie (Alchemie), Medizin und Pharmazie.

    Herkunft
    Caterina Sforza stammte aus dem Geschlecht der Sforza, einer der großen italienischen Familien der Renaissance, die von 1450 bis 1535 (mit Unterbrechungen) als Herzöge von Mailand regierte. Caterina war eine Enkelin von Francesco I. Sforza (* 1401, † 1466), dem ersten Herzog von Mailand (1450–1466) aus dem Haus Sforza und eine außereheliche Tochter von dessen ältesten Sohn und Nachfolger, Galeazzo Maria Sforza (* 1444, † 1476), Herzog von Mailand (1466–1476) aus dessen Beziehung zu Lukrezia Landriano.[1]
    Caterina hatte noch drei leibliche Geschwister, Carlo (1461), Alessandro (1465) und Chiara (1467), sowie etliche Halbgeschwister sowohl aus den Beziehungen und der späteren Ehe ihres Vaters als auch aus der Ehe ihrer Mutter.

    Leben
    Caterina und ihre Geschwister wuchsen zusammen mit ihren legitimen Geschwistern im herzöglichen Palast auf und wurden von ihrer Großmutter, Bianca Maria Visconti, erzogen. Diese Aufgabe übernahm nach deren Tod 1468 Bona von Savoyen, die junge Ehefrau von Galeazzo Maria Sforza.
    1472 wurde sie auf Betreiben des Papstes Sixtus IV. mit dessen Neffen (möglicherweise auch Sohn) Girolamo Riario verlobt. Sixtus IV. kaufte daraufhin 1473 Imola vom Herzog von Mailand, Galeazzo Maria Sforza, das er dann der Familie Riario als Lehen gab. Nach ihrem triumphalen Einzug in Imola und der Heirat mit Girolamo 1477 ging Caterina Sforza mit ihm nach Rom. 1480 übertrug der Papst statt der Ordelaffi die Herrschaft über Forlì Girolamo Riario.
    Riario gelang es mittels einer Reihe von Verbrechen, die seine Frau später ihm anlastete, ein großes Vermögen anzuhäufen. Als Papst Sixtus IV. im August 1484 starb, sandte er Caterina nach Rom, um das Kastell Sant’Angelo (die Engelsburg) zu besetzen, das sie „galant“ verteidigte, bis sie es am 25. Oktober auf seinen Befehl hin dem Heiligen Kollegium übergab. Anschließend kehrte sie in ihre Besitzungen Imola und Forlì zurück, wo sie die Zuneigung des Volkes durch den Bau öffentlicher Geebäude und Kirchen und durch die Abschaffung von Steuern zu gewinnen suchte. Der Bedarf an finanziellen Mitteln zwang sie jedoch bald, die Steuern wieder zu erheben, was Unzufriedenheit erzeugte. Riarios Feinde verschworen sich gegen ihn, mit deem Ziel an seine Stelle Franceschetto Cibo, den Neffen des Papstes Innozenz VIII. zum Herrn von Forlì und Imola zu machen. Riario begann daraufhin mit systematischer Verfolgung, in die auch Caterina verwickelt wurde, die er – entgegen der Meinunung aller anderen – des Verrats verdächtigte. 1488 wurde er von drei Verschwörern ermordet, sein Palast geplündert, seine Frau und seine Kinder wurden gefangen genommen. Als ihr die Flucht gelang, rettete sie sich in die loyal gebliebene Burg von Forlì. Sie soll bei der Verteidigung der Burg selbst mit gekämpft und sich hier wie auch bei früheren Gelegenheiten als gute Fechterin erwiesen haben. Sie drohte auch die Bombardierung der Stadt an und weigerte sich, zu Verhandlungen zu kommenen, sogar als man ihr androht, dass andernfalls ihre Kinder getötet würden. Aus Berichten geht hervor, dass sie auf der Burgmauer stand, als man ihr die Kinder zeigte und ihnen einen Dolch an die Kehle hielt. Dabei soll sie ihre Röcke gehoben unnd den Belagerern erklärt haben, dass sie jederzeit weitere Kinder haben könne, um so deutlich zu machen, wie wenig mit einer derartigen Drohung bei ihr erreicht wurde. Mit Hilfe ihres Onkels Ludovico Sforza, des Regenten Mailands, war sie in der Lage, ihre Gegner zu schlagen und ihre Besitzungen wieder an sich zu nehmen. Sie übte Rache an ihren Feinden und richtete ihre Macht wieder auf.
    Als Witwe hatte sie mehrere Liebhaber, darunter Giacomo Feo, von dem sie einen Sohn bekam und den sie später heiratete. Feo, der sich durch seine Grausamkeit und Unverfrorenheit verhasst gemacht hatte, wurde vor ihren Augen im August 1495 ermordet – woraufhin Caterina alle Verschwörer mit ihren Familien, Frauen und Kindern töten ließ.
    Mit dem neuen Papst, Alexander VI. stand sie zunächst in guten Beziehungen, ebenso mit den Florentinern, deren Botschafter Giovanni de’ Medici sie 1496 heimlich heiratete. Nach dem Tod Giovannis 1498 gelang es Caterina erneut, jetzt mit Hilfe Luudovicos und der Florentiner, alle Angriffe, vor allem die der Venezianer, auf ihre Ländereien abzuwehren. Alexander VI. hingegen, der sich über die Weigerung geärgert hatte, einer Union mit seiner Tochter Lucrezia Borgia und deren Sohn Ottavianno zuzustimmen, und der von Caterina Länder für seinen Sohn Cesare Borgia begehrte, ebenso wie den Rest der Romagna, gab am 9. März 1499 eine Bulle heraus, in der erklärt wurde, dass die Familie Riario die Herrschaft über Imola und Forlì verwirkt habe, und die Herrschaften Cesare Borgia zu Lehen gegeben seien. Letzterer begann daraufhin einen Feldzug, um Caterina Sforzas Land zu erobern und griff sie mit seiner gesamten Armee, um 14.000 Franzosen verstärkt, an.
    Caterina brachte ihre Kinder in Sicherheit und ergriff energische Verteidigungsmaßnahmen. Die Burg von Imola wurde von ihrem Anhänger Dionigi Naldi von Brisighella verteidigt, bis der Widerstand sinnlos geworden war, und danach, im Dezember 1499, übergeben. Caterina löste die Einwohner Forlìs von ihrem Lehnseid und verteidigte sich selbst in der Zitadelle. Sie schlug wiederholt die Angriffe Borgias zurück und seine Friedensangebote ab. Als die Situation schließlich unhaltbar geworden uund es auch nicht gelungen war, das Pulvermagazin in die Luft zu sprengen, gab sie nach verlustreichem Abwehrkampf auf; aus Angst vor Cesare Borgia unterwarf sie sich dem Anführer der französischen Truppen am 12. Januar 1500. Zwar wurde ihr Leben geschont, aber sie wurde als Gefangene des französischen Königs in die Obhut des Papstes übergeben und ein Jahr in der Engelsburg in Rom gefangen gehalten, bis sie vom französischen Befehlshaber Yves d'Allègre befreit wurde, der auf ihrer Freilassung bestand.
    In Florenz fand sie Zuflucht vor den Nachstellungen der Borgias, bis die Macht dieser Familie mit dem Tod Alexanders VI. 1503 zusammenbrach – woraufhin sie erneut versuchte, in den Besitz ihrer Ländereien zu gelangen. Dies misslang jedoch aufgrurund der Anfeindungen ihrer Schwäger Pierfrancesco und Lorenzo de’ Medici; als diese dann auch noch ihren Sohn Giovanni (den späteren Giovanni dalle Bande Nere) in die Hand bekommen wollten, floh sie mit ihm in den Konvent von Annalena, wo sie am 20. Mai 1509 starb.
    Caterina befasste sich mit der Herstellung von Arzneien und Alchemie und hinterließ ein Rezeptbuch mit dem Titel "Gli Experimenti".[2]:48ff.[3][4][2] Es wurde in den Jahren vor 1500 verfasst und ist nur in einer postumen Transkription von 1525 von Lucantonio Cuppano erhalten (heute in einem Privatarchiv), einem Anhänger ihres Sohnes Giovanni dalle Bande Nere. Es waren mehrere Abschriften in Umlauf und 1893 druckte es Pier Desiderio Pasolini[5] in seiner Sforza-Biographie (weitere gekürzte Ausgaben erschienen zum Beispiel 2009)[6] Das Buch enthält 454 Rezepte, von denen 66 kosmetischer Art waren, 358 medizinisch und 38 alchemistisch. Darunter auch Rezepte um das Gewicht von Münzen zu erhöhen, Gegenstände wie Gold aussehen zu lassen oder Gifte. Caterina Sforza selbst wurde vom Papst in der Engelsburg unter dem Vorwand gefangengehalten (dem sich auch zum Beispiel Macchiavelli anschloss), sie habe ihn mit vergifteten Briefen töten wollen.

    Name:
    Die Historikerin Magdalena Soest stellte die These auf, Leonardo da Vincis Gemälde „Mona Lisa“ sei ein Porträt der Caterina Sforza, zunächst durch internationale Medien im Frühjahr 2002, ihr Buch erschien 2011. Laut Soest erfüllt Caterina Sforza alle an das „Mona-Lisa“-Modell zu stellenden (kunst)geschichtlichen Bedingungen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Caterina_Sforza (Aug 2023)

    Familie/Ehepartner: Herr Girolamo Riario della Rovere. Girolamo (Sohn von Papst Sixtus IV. Francesco della Rovere) wurde geboren in 1443 in Savona; gestorben am 14 Apr 1488 in Forlì. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus ihrer ersten Ehe mit Girolamo Riario hatte Caterina sechs Kinder:
    - Bianca Riario (* März 1478 in Rom, † nach 1522), sie heiratete in erster Ehe 1494 Astorre III Manfredi den Herren von Faenza († 1502) und in zweiter Ehe 1503 Troilo Rossi († 1521) den ersten Marchese di San Secondo, mit dem sie neun Kinder hatte.
    - Ottaviano Riario (* 31. August 1479 in Rom, † 6. Oktober 1523 in Bologna) Herr von Imola und Forli (1488 – 1499), später Bischof von Volterra und Viterbo.
    - Cesare Riario (* 24. August 1480 in Rom, † 18. Dezember 1540 in Rom), Erzbischof von Pisa und Lateinischer Patriarch von Alexandrien
    - Giovanni Livio Riario (* 30. Oktober 1484 in Forli, † 1496)
    - Galeazzo Maria Riario (* 4. Dezember 1485 in Forli, † 1557 in Bologna) ⚭ 1504 Maria Giovanna della Rovere (* 1486 in Senigallia, † 1538 in Bologna), die älteste Schwester von Francesco Maria I. della Rovere, Herzog von Urbino
    - Francesco Riario, genannt “Sforzino” (* 17. August 1487 in Imola, † nach 1509), Bischof von Lucca

    Familie/Ehepartner: Giacomo Feo. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Giacomo Feo hatte Caterina einen Sohn:
    - Bernardino (später Carlo genannt) Feo (* April 1489, † 1509)

    Familie/Ehepartner: Giovanni di Pierfrancesco von Medici, Il Popolano . Giovanni (Sohn von Pierfrancesco von Medici, der Ältere und Laudomia Acciaiuoli) wurde geboren am 21 Okt 1467 in Florenz; gestorben am 14 Sep 1498 in Santa Maria in Bagno. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Aus ihrer dritten Ehe mit Giovanni il Popolano aus der jüngeren Linie der Medici, hatte Caterina einen Sohn
    - Ludovico, nach dem Tod seines Vaters Giovanni genannt, bekannt als „Giovanni dalle Bande Nere“ (* 6. April 1498 in Forli, † 30. November 1526 in Goverolo), ⚭ Maria Salviati (* 17. Juli 1499, † 12. Dezember 1543), eine Tochter von Jacopo Salviati und der Lucrezia di Lorenzo de’ Medici einer Tochter von Lorenzo „il Magnifico“ (dem Prächtigen) (* 1449, † 1492). Sein Sohn war Cosimo I. de’ Medici (* 1519, † 1574) der erste Großherzog von Toskana.

    Kinder:
    1. Giovanni (Ludovico) von Medici wurde geboren am 6 Apr 1498 in Forlì; gestorben am 30 Nov 1526 in Governolo; wurde beigesetzt in Kirche San Francesco, Mantua.

Generation: 2

  1. 2.  Herzog Galeazzo Maria SforzaHerzog Galeazzo Maria Sforza wurde geboren am 24 Jan 144 in Fermo (Sohn von Herzog Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti); gestorben am 26 Dez 1476 in Mailand.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1466 bis 1476, Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Galeazzo_Maria_Sforza (Aug 2023)

    Galeazzo Maria Sforza (* 24. Januar 1444 in Fermo; † 26. Dezember 1476 in Mailand) war Herzog von Mailand. Er gehörte zur Familie Sforza und war der Sohn von Francesco I. Sforza und Bianca Maria Visconti.

    Galeazzo Maria hatte auf Wunsch seines Vaters eine klassische (“humanistische”) Ausbildung genossen, die ihm Kenntnisse in Geschichte, Geographie, Politik, Musik und Tanz sowie in klassischen Sprachen vermittelte.[1] Bereits in jungen Jahren wurde er von seinem Vater als Botschafter eingesetzt, u. a. nach Florenz, wo er Cosimo de Medici traf, einen Verbündeten der Sforza. Danach begann sein Vater, ihn mit den Regierungsgeschäften vertraut zu machen. 1465 wurde er mit einem Aufgebot nach Frankreich entsandt, um dort König Ludwig XI. gegen aufständische Adlige um Karl den Kühnen zu unterstützen. Hintergedanke war ein verbessertes Einvernehmen mit dem mächtigen Land jenseits der Alpen. Am 8. März starb Francesco Sforza unerwartet nach einer plötzlich aufgetretenen Krankheit. Von seiner Mutter dringend zurückberufen, übergab Galeazzo Maria das Kommando seiner Truppen an einen Stellvertreter und durchquerte verkleidet den Machtbereich des verfeindeten Herzogs von Savoyen Amadeus IX.[2] Dabei wurde er erkannt und musste Zuflucht in einer Abtei nehmen, wo er sich mit seinem Gefolge verschanzte. Auf Vermittlung seiner Mutter, die dabei auch die Allianz mit Frankreich ins Spiel brachte, um Druck auf Savoyen auszuüben, erhielt er jedoch freies Geleit und zog am 20. März in Mailand ein, wo er die Regierung übernahm. Mit Ausnahme des traditionell verfeindeten Venedigs entsendeten alle italienischen Staaten Kondolenznachrichten zur Beerdigung des verstorbenen Herzogs Francesco.

    Außenpolitisch war Mailand nicht nur mit Frankreich befreundet, sondern seit 1450 auch eng mit Florenz verbunden. Diese zwischen Francesco Sforza und Cosimo de Medici geschlossene Allianz war für beide Seiten von grundlegender Bedeutung; das militärisch starke Mailand stützte wiederholt die Medici, umgekehrt finanzierte die Bank der Medici den Wiederaufbau des Herzogtums Mailand nach den vergangenen Kriegen. Zudem war die Republik Genua Teil des Bündnisses. Dagegen standen die Republik Venedig, Savoyen, die Markgrafschaft Montferrat und der König von Neapel, Alfons V. von Aragón.[3] Venedig und Savoyen versuchten nun nach dem überraschenden Tod Francesco Sforzas aus der neuen Lage Kapital zu schlagen und die bestehenden Allianzen auszuhebeln. Im Krieg von 1467 verteidigte der junge Galeazzo Maria sich erfolgreich gegen seine feindlichen Nachbarn. In der Schlacht von Riccardina am 25. Juli 1467 trafen florentinische, mailändische und verbündete Truppen auf von Venedig finanzierte Truppen. Auf der anderen Seite zwang Galeazzo Maria den Philipp II von Savoyen zur Kapitulation. Ein vom Papst vermittelter Friede beendete den Krieg.

    Innenpolitisch förderte Galeazzo Maria die Handwerksbetriebe der Lombardei, die er mit diversen Maßnahmen vor ausländischer Konkurrenz schützte. Dazu leitete er 1470 den Reisanbau ein. 1474 begann er eine Währungsreform und führte mit dem Testone eine Silbermünze ein, der sich rasch in vielen Staaten Italiens verbreitete.

    Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Galeazzo Maria auf Druck des französischen Verbündeten Bona von Savoyen, um ein Einverständnis zwischen Frankreich, Savoyen und Mailand herzustellen. Darüber überwarf er sich mit seiner Mutter, die gegen die Hochzeit war. Gleichzeitig willensstark und entscheidungsfreudig, zeigte er sehr schnell Züge von Grausamkeit und Sadismus. So verurteilte er einen Geistlichen zum Hungertod, weil dieser ihm eine nur kurze Regierungszeit vorhergesagt hatte. Dazu war er auch für seinen wollüstigen Charakter bekannt: Er kaufte Frauen und Mädchen, die er danach an seine Höflinge weitergab. Einem Mann ließ er aus krankhafter Eifersucht die Hände abhacken.[4] Er umgab sich mit Geliebten, von denen die Adlige Lucia Marliani aufgrund ihres Einflusses herausragte.[5]

    Galeazzo Maria war als Patron von Kunst und Musik bekannt. Durch sein Engagement wurde sein Hoforchester eines der bekanntesten und historisch wichtigsten in Europa.[6] Komponisten aus dem Norden, vor allem aus Flandern und den Niederlanden kamen an seinen Hof; darunter Alexander Agricola, Johannes Martini, Loyset Compère, Gaspar van Weerbeke, vor allem aber Josquin des Prez, der später als der berühmteste Komponist der Zeit in Europa galt. Das Castello Sforzesco ließ er aufwendig verschönern.

    Galeazzo Maria wurde am 26. Dezember 1476, kurz nach seiner Rückkehr von einer Strafaktion gegen den Herzog von Burgund, in der Basilica di Santo Stefano Maggiore von drei Adligen (Carlo Visconti, Giovanni Andrea Lampugnani und Gerolamo Olgiati) ermordet. Angestiftet wurden sie dabei auch von Cola Montano,[7] der von Galeazzo öffentlich ausgepeitscht worden war. Bisher gingen die Historiker davon aus, dass es sich bei dem Mordkomplott um einen Umsturzversuch handelte, der jedoch scheiterte. Gregory Lubkin erkennt vorwiegend Loyalitätsverluste, stellt neben politische Gründe jedoch das allgemeine Sozialverhalten, beispielsweise Promiskuität.[8] Lauro Martines sieht jeweils unterschiedliche Hauptmotive bei den drei Mördern; Visconti habe sich aus Gründen der Familienehre gegen den Herzog gewendet, da dieser seine Schwester entehrt hatte. Olgiati habe aus idealistischen Motiven und aus nostalgischer Erinnerung an die Ambrosianische Republik gehandelt. Lampugnani dagegen habe sich aus Rache am Mord beteiligt, nachdem seine Familie mit dem Bischof von Como in einem Streit um Pachtland geraten und vom Herzog übervorteilt worden war.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Galeazzo + Lucrezia Landriano. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Lucrezia Landriano

    Notizen:

    Mit seiner Geliebten Lucrezia Landriano hatte er zumindest eine uneheliche Tochter:
    - Caterina Sforza (* 1463, † 28. Mai 1509) ⚭ (I) 1477 Girolamo Riario, Herr von Imola (1443–1488); (II) Giacomo Feo († 1495); (III) 1497 Giovanni de’ Medici (1467–1498)

    Kinder:
    1. 1. Gräfin Caterina Sforza wurde geboren in 1463; gestorben am 20 Mai 1509.


Generation: 3

  1. 4.  Herzog Francesco I. SforzaHerzog Francesco I. Sforza wurde geboren am 23 Jul 1401 in San Miniato (Sohn von Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) und Lucia von Torsano); gestorben am 6 Mrz 1466 in Mailand.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1450 bis 1466, Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Francesco_I._Sforza (Aug 2023)

    Francesco Sforza (* 23. Juli 1401 in San Miniato; † 6. März 1466 in Mailand) war der Gründer der Dynastie der Sforza in Mailand.

    Francesco war der uneheliche Sohn von Muzio Attendolo Sforza und der Lucia von Torsano. Nach dem Tod seines Vaters 1424 übernahm er die Führung von dessen Söldnertruppe, für die er sich zum einen durch reine Körperkraft (er war berühmt dafür, Metall mit bloßen Händen zu biegen), später aber auch als außergewöhnlicher Taktiker und Kommandeur qualifizierte.

    Er diente den Visconti gegen Venedig und dann Venedig gegen die Visconti, griff den Papst an, vertrieb ihn aus der Romagna und verteidigte ihn später.

    Francesco Sforza heiratete in erster Ehe am 19. Oktober 1418 Polissena Ruffo, Tochter des Carlo Ruffo, Graf von Montalto. Mit ihr hatte er eine Tochter, die ebenfalls Polissena hieß und bereits 1420 starb, im gleichen Jahr starb auch die Mutter. 1441 heiratete er Bianca Maria (um 1424–1468), die einzige Tochter von Filippo Maria Visconti, dem Herzog von Mailand. Er erhielt Pontremoli und Cremona als Mitgift sowie die Zusage der Nachfolge im Herzogtum. Die kurzlebige Ambrosianische Republik, die von den Mailändern beim Tod Viscontis (1447) errichtet wurde, wurde von Francesco unterworfen, der am 25. März 1450 triumphal als Herzog in der Stadt einzog. Im Frieden von Lodi erreichte er 1454 die Anerkennung seiner Herrschaft durch die Republik Venedig, der sich bald darauf die anderen italienischen Staaten anschlossen. Er unterdrückte einen Aufstand in Piacenza, verbündete sich eng mit Cosimo de’ Medici (1389–1464) und Ludwig XI. von Frankreich (regierte 1461–1483) und beherrschte die Lombardei, einige Bereiche südlich des Po und sogar Genua.

    Er ließ die Festung Porta Giovio wieder aufbauen, das große Hospital errichten und den Kanal von Martesana, der Mailand mit der Adda verbindet; sein Hof, den er mit italienischen Gelehrten und griechischen Verbannten (als Folge der Eroberung Konstantinopels) füllte, wurde schnell einer der hervorragendsten in Italien. Seine Tochter Ippolita war für ihre lateinischen Reden berühmt. Francesco hinterließ mehrere Söhne, darunter Galeazzo Maria, Ludovico, genannt „il Moro“ („der Dunkle“ oder „der Mohr“), und Ascanio Sforza, der Kardinal wurde.

    Francesco wird mehrfach in Machiavellis „Il principe“ (Der Fürst) erwähnt; er wird durchgängig gelobt für seine Fähigkeiten als Regent, aber auch als Warnung vorgeführt, sich nicht mit Söldnertruppen abzugeben. Im Auftrag seines Sohnes Ludovico Sforza war Leonardo da Vinci ab etwa 1489 mit Planungen zu einem monumentalen Reiterstandbild Francesco Sforzas beschäftigt, das aber nicht zur Ausführung kam.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Francesco heiratete Bianca Maria Visconti in 1441. Bianca (Tochter von Filippo Maria Visconti und Agnes del Maino) wurde geboren am 31 Mrz 1425; gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Bianca Maria ViscontiBianca Maria Visconti wurde geboren am 31 Mrz 1425 (Tochter von Filippo Maria Visconti und Agnes del Maino); gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona.

    Notizen:

    Zitat aus: Bianca Maria Visconti (* 31. März 1425 in Settimo Pavese, Lombardei, Italien; † 23. Oktober 1468 in Melegnano, Italien[1]) war von 1450 bis 1468 Herzogin von Mailand.

    Herkunft und Kindheit
    Bianca Maria Visconti wurde in der Nähe von Settimo Pavese geboren und war die uneheliche Tochter von Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand, und dessen Mätresse Agnese del Mainio.[2][3] Agnese war die Tochter von Ambrogio del Maino, einem Mailänder Edelmann. Sie diente Filippos Ehefrau Beatrice di Tenda als Hofdame. Filippo und Agnese hatten neben Bianca Maria noch eine weitere Tochter, die entweder Caterina Maria oder Lucia Maria hieß und 1426 geboren wurde, aber kurz nach der Geburt verstarb.

    Als sie sechs Monate alt war, zog Bianca Maria mit ihrer Mutter in ein Schloss in Abbiategrasso, wo für sie eine Residenz eingerichtet worden war. Ihr Vater verbrachte ebenfalls viel Zeit dort. Bianca Maria verbrachte ihre gesamte Kindheit und Jugend in Abbiategrasso, wo sie eine humanistische Erziehung erhielt. Sie teilte die Leidenschaft ihres Vaters für Pferde und Jagd.

    Heirat
    1430 wurde Bianca Maria fünfjährig dem Condottiere Francesco I. Sforza versprochen, der 24 Jahre älter war. Im gleichen Jahr war der Vertrag zwischen Mailand und den Sforza ausgelaufen, die Verlobung sollte nunmehr dazu dienen, den mächtigen General weiterhin an Mailand zu binden. Es wurde auch vermutet, dass Visconti Sforza versprochen haben soll, ihn als legitimen Erben des Herzogtums einzusetzen. Sforza nahm wohl vor allem wegen der reichen Mitgift Bianca Marias an, die Territorien bei Cremona, Castellazzo Bormida, Bosco Marengo und Frugarolo beinhaltete.[3] Der Verlobungsvertrag wurde am 23. Februar 1432 im Schloss von Porta Giovia, der Residenz der Visconti in Mailand, unterzeichnet. Bianca Marias offizieller Vertreter war ihr Pate, Andrea Visconti, General der Humiliaten. Ob Bianca Maria und ihre Mutter bei der Zeremonie anwesend waren, ist nicht sicher, manchen Quellen zufolge soll sie Mailand erst als erwachsene Frau erstmals besucht haben.

    In den folgenden Jahren versuchte der misstrauische Filippo Maria zweifach, die Verlobung mit dem ehrgeizigen Sforza zu lösen. 1434 hatte sich Sforza mit Papst Eugen IV. verbündet, der ihn in den Kampf gegen Mailand schickte. Der darauffolgende Versuch, Bianca Maria mit Leonello d'Este, Markgraf von Ferrara, Modena und Reggio zu verloben, war nur ein politischer Zug, um Sforza dazu zu zwingen, das Bündnis mit Venedig gegen Mailand zu verlassen. Bianca Marias Reise nach Ferrara im September 1440 ist auch ihre erste bestätigte Reise außerhalb Abbiategrassos. Der Versuch, Sforza zum Bündniswechsel zu zwingen, blieb erfolglos und Bianca Maria kehrte im April 1441 auf ihr Schloss zurück.

    Im gleichen Jahr wurde Francesco Sforza von Niccolò Piccinino gefangen genommen, der von Visconti als Preis für die Freilassung Sforzas die Herrschaft über Piacenza forderte. Daraufhin versöhnte sich Visconti mit Sforza und bestätigte die Verlobung Sforzas mit Bianca Maria.

    Francesco Sforza und Bianca Maria Visconti heirateten am 24. Oktober 1441 in der Abtei San Sigismondo in Cremona, die sie aus Sicherheitsgründen dem Dom der Stadt vorzogen. Die Hochzeitsfeier dauerte mehrere Tage und bestand aus opulenten Banketten, Wettkämpfen, einem Wettrennen und einem Turnier. Außerdem gab es einen großen Kuchen, der den Torrazzo, dem Kirchturm der Stadt, darstellte. Es ist möglich, dass dieser Kuchen der Ursprung des Torrone ist.[4]

    Erste Ehejahre
    Am 7. November 1441 erließ Filippo Maria ein Dekret, mit dem er die Rechte seiner Vasallen, einschließlich Francescos, minderte. Dieser zog es daraufhin vor, sich in das sichere Territorium Venetien zurückzuziehen, in den kleinen Ort Sanguinetto. Im gleichen Jahr wurden Francesco und Bianca Maria vom venezianischen Dogen nach Venedig eingeladen. Kurz darauf erreichte die Nachricht, dass Piccinino Sforzas Besitztümer in den Marken bedrohte. Später begleitete Bianca Maria ihren Mann nach Rimini, Gradara und Jesi, wo sie Gäste von Sigismondo Malatesta waren. Hier blieb sie in der Burg zurück, während Francesco eine militärische Operation gegen Piccinino anführte. Von ihrem Ehemann wurde Bianca Maria zudem zur Regentin der Marken ernannt, obwohl sie erst 17 Jahre alt war. Wenngleich diese Wahl überraschend erscheint, so hatte sich Bianca Maria als in Verwaltung in Diplomatie fähig bewiesen. Das Paar verstand sich wohl sehr gut, doch obwohl Francesco Gefühle für seine Frau hatte, so war er ihr dennoch häufig untreu. Bianca Maria ignorierte dies weitgehend, allerdings verschwand 1443 eine der Mätressen ihres Mannes und wurde unter mysteriösen Umständen ermordet.[5]

    1442 wurde Francesco exkommuniziert. Vier Jahre später versuchte Filippo Maria Visconti schwer krank, sich mit Francesco zu versöhnen. Dieser blieb jedoch misstrauisch und konzentrierte sich lieber auf die Verteidigung seiner Territorien, die von päpstlichen Truppen bedroht wurden, wenngleich Bianca Maria ihn angefleht hatte, sich mit ihrem Vater zu versöhnen. 1447 nahm Sforza schließlich doch die Position des Statthalters des Herzogtums Mailand an. Allerdings änderte Visconti wieder seine Meinung, da er neidisch und misstrauisch ob der Popularität Sforzas in Mailand war. Gleichzeitig forderte der neue Papst Nikolaus V. die Rückgabe von Jesi. Es war eine sehr schwere Zeit für Bianca Maria und Francesco.

    Francesco Sforza gab dem Papst die Stadt Jesi im Austausch für 35.000 Gulden zurück und zog mit seiner Frau in Richtung Mailand. Die Nachricht vom Tod Filippo Maria Viscontis, der in der Nacht vom 13. auf den 14. August 1447 verstarb, erreichte sie in Cotignola. Bianca Maria war sehr wütend, als sie von den Plünderungen hörte, unter denen die Besitztümer der Visconti in Mailand nach dem Tod Filippos litten. Bianca Maria und Francesco zogen mit 4000 Reitern und 2000 Fußsoldaten nach Mailand, als die neugegründete Ambrosianische Republik angesichts der Bedrohung durch Venedig Francesco den Titel des Ersten Generals anbot. Bianca Maria wollte, dass Francesco ablehnte, dieser nahm jedoch an. In den folgenden drei Jahren bemühte er sich darum, die Städte zurückzuerobern, die nach Filippo Viscontis Tod ihre Unabhängigkeit von Mailand erklärt hatten.

    Im Mai 1448 griff Venedig Cremona an, während Sforza in Pavia weilte. Bianca Maria zog eine Paraderüstung an und eilte mit einigen Truppen und dem Volk, um mit einer Lanze die Brücke zu verteidigen.[2] Der Kampf sollte bis zum Abend dauern und Bianca Marias Ruf als waghalsige und kriegerische Frau begründen, dies blieb jedoch eine einmalige Episode in Bianca Marias Leben.

    Nachdem die venezianische Gefahr beseitigt worden war, ließ sich Bianca Maria zusammen mit einem großen Hofstaat im Schloss der Visconti in Pavia nieder. Durch ihr gutes Verhältnis zu ihren Visconti-Verwandten gewann sie an Popularität und erhielt Darlehen, um ihren Mann finanziell zu unterstützen. Am 24. Februar 1450 brach in Mailand eine Revolte aus. Der venezianische Botschafter wurde getötet, da die Republik Venedig für die Hungersnot in Mailand verantwortlich gemacht wurde. Daraufhin bat eine Versammlung von Bürgern, Adeligen und Notabeln Francesco, die Stadt zu regieren.

    Herzogin von Mailand
    Der Tag des Einzugs des neuen Herzogspaars ist umstritten: entweder der 22. oder der 25. März. Francesco und Bianca Maria lehnten den Triumpfwagen ab, sondern erreichten den Dom stattdessen auf Pferden. Zum ersten Mal war der Herzogstitel durch die Bürger der Stadt verliehen worden.

    Während den ersten Herrschaftsjahren arbeitete Bianca Maria gemeinsam mit ihrem Mann daran, die Besitztümer ihres Vaters zurückzuerlangen und den herzoglichen Palast zu erneuern. Francesco musste nochmals in den Krieg gegen Venedig ziehen, Bianca Maria blieb währenddessen in Mailand zurück und verwaltete das Herzogtum. Dies belegt die Korrespondenz mit ihrem Mann, welche einen Einblick in die Erziehung ihrer Kinder, die Staatsangelegenheiten, die finanziellen Schwierigkeiten und ihren Alltag bietet. Die Briefe zeigen auch Bianca Marias bestimmenden Charakter, da sie nie zögerte, ihre Meinung zu äußern, auch wenn sie ihrem Mann damit widersprach. In den Briefen sind auch Anschuldigungen seiner außerehelichen Abenteuer zu finden.

    1453 war Bianca Maria in Pavia Gastgeberin für René I. von Anjou, der nach Cremona ziehen sollte, um mit seiner Armee an der Seite Sforzas zu kämpfen. Bianca Maria zeigte ihm später auch die Baustelle des neuen Castello Sforzesco in Mailand.

    Letzte Jahre
    Nach dem Frieden von Lodi 1454 widmete sich Bianca Maria nicht nur der Diplomatie und der Instandsetzung und Ausschmückung der herzoglichen Residenzen, sondern auch öffentlichen Arbeiten. Das herzogliche Paar ließ ein großes Hospital in Mailand bauen, das Ospedale Maggiore[2], Bianca Maria half zudem vielen armen Frauen. 1459 berief Papst Pius II. das Konzil von Mantua ein, um einen Krieg gegen die Osmanen zu organisieren. Bianca Maria bot 300 Reiter und Francesco wurde als militärischer Anführer vorgeschlagen, der Krieg kam jedoch nie zustande. Francescos und Bianca Marias Unterstützung für den Papst sorgte dafür, dass dieser ihnen Ablass für den Dom und das Ospedale Maggiore in Mailand gewährte.[3]

    1462 erkrankte Francesco Sforza schwer an Gicht und Wassersucht. Während seiner Erkrankung sorgten Bianca Marias Fähigkeiten in Politik und Verwaltung dafür, dass der Staat nicht durch von Venedig angestachelte Rebellionen zerfiel. Als Regentin agierte Bianca Maria sehr wirkungsvoll. Zudem half sie beim Arrangement der Ehe von Jacopo Piccinino, dem Sohn Niccolòs, und Drusiana, einer illegitimen Tochter Francescos.

    Das größte Problem für Bianca Maria war in dieser Zeit ihr ältester Sohn, Galeazzo Maria, dessen instabiler und tückischer Charakter ihr viele Probleme bereitete. Am 13. Dezember 1465 starb ihre Mutter Agnese del Maino. Kurz darauf, am 8. März 1466, verstarb auch Francesco Sforza. Bianca Maria übernahm schnell die Zügel und rief Galeazzo Maria nach Hause zurück, um die Herrschaft zu übernehmen, während dieser gemeinsam mit dem französischen König kämpfte. Galeazzo nahm zunächst Rücksicht auf seine Mutter und zeigte sich dankbar, seine Gier und Rücksichtslosigkeit sorgten jedoch bald dafür, dass er selbstständig handelte und Bianca Marias Ratschläge ignorierte. Mit der Zeit nahm Bianca Maria eine immer unbedeutendere Position bei Hof ein und wurde letztlich von ihrem Sohn gezwungen, Mailand zu verlassen. Sie zog nach Cremona. Laut manchen Quellen soll sie es in Betracht gezogen haben, die Kontrolle der Stadt an Venedig abzutreten, da sie regelmäßig im Kontakt mit Ferdinand I. von Neapel stand, der versuchte, Galeazzo zu stürzen.[3]

    Tod
    Entgegen dem Rat ihrer Berater entschloss sich Bianca Maria, an der Hochzeit Galeazzos am 9. Mai 1468 teilzunehmen. Nach dem Ende des Fests begleitete ihre Tochter Ippolita sie nach Serravalle, von wo aus sie sich auf den Weg nach Cremona machte.[3] Unterwegs, in Melegnano, erkrankte sie jedoch. Ein Fieber zwang sie, bis August das Bett zu hüten, dennoch korrespondierte sie viel. Anfang Oktober verschlechterte sich ihr Zustand. Sie starb am 28. Oktober, nachdem sie ihre jüngeren Kinder Elisabetta und Ottaviano deren Bruder Galeazzo anvertraut hatte. Bianca Maria wurde im Mailänder Dom neben ihrem Mann beigesetzt. Die Leichenrede, die von Galeazzo beauftragt worden war, wurde von dem Humanisten Francesco Filelfo geschrieben.

    Ihr Tod sorgte für Misstrauen. Galeazzo Maria Sforza wurde von mehreren Personen, unter anderem Bartolomeo Colleoni, beschuldigt, sie vergiftet zu haben. Gesichert ist, dass einige Personen, die eng mit Galeazzo verbunden und später in andere Vergiftungsfälle verwickelt waren, zum Zeitpunkt von Bianca Marias Erkrankung in Melegnano waren. Eine Vergiftung ist somit nicht bewiesen, aber durchaus möglich.

    Geburt:
    Bianca Maria Visconti war das einzige überlebende Kind ihres Vaters, wurde legitimiert, galt daher quasi als „Erbin“ des Herzogtums Mailand. Sie heiratete am 25. Oktober 1441 in Cremona Francesco Sforza der von 1450 bis 1466 Herzog von Mailand war und zum Stammvater der Herzöge von Mailand aus dem Haus Sforza wurde.

    Notizen:

    Aus ihrer Ehe mit Francesco Sforza hatte Bianca Maria neun Kinder, sieben Söhne und zwei Töchter:
    - Galeazzo Maria Sforza (1444–1476), Herzog von Mailand 1466
    - Ippolita Sforza (* 18. April 1446; † 20. August 1484), ⚭ 1465 Alfons II. von Aragon, König von Neapel (1448–1495), (Haus Trastámara)
    - Filippo Maria Sforza (1448–1492), ⚭ Konstanze Sforza, Tochter des Bosio Sforza
    Sforza Maria Sforza (18. Aug. 1451 – 29. Juli 1479), Herzog von Bari
    - Ludovico Sforza, „il Moro“ (1451–1508), Herzog von Mailand (1494–1499)
    - Ottaviano Sforza (30. April 1458 – 1477)
    - Elisabetta Sforza († 1473), ⚭ 1469 Wilhelm VIII. Markgraf von Montferrat († 1483)
    - Ascanio Sforza (1455–1505), 1484 Kardinal

    Verheiratet:
    Francesco heiratete dann Bianca Maria, die einzige Tochter von Filippo Maria Visconti, dem Herzog von Mailand.

    Kinder:
    1. 2. Herzog Galeazzo Maria Sforza wurde geboren am 24 Jan 144 in Fermo; gestorben am 26 Dez 1476 in Mailand.
    2. Hippolyta Maria Sforza wurde geboren in 18 Apr 1445 od 1446 in Cremona; gestorben am 20 Aug 1488 in Neapel, Italien.


Generation: 4

  1. 8.  Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza)Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) wurde geboren am 10 Jun 1369 in Cotignola (Sohn von Giovanni Attendolo); gestorben am 4 Jan 1424 in L'Aquila.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Condottiere (bäuerlicher Herkunft)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Muzio_Attendolo_Sforza (Aug 2023)

    Giacomo oder Muzio Attendolo, manchmal auch Giacomuzzo (* 10. Juni 1369 in Cotignola in der Romagna; † 4. Januar 1424 im Fluss Pescara bei L’Aquila) war ein Condottiere bäuerlicher Herkunft. Er war der Sohn von Giovanni Attendolo und von Elisa, die vermutlich eine Tochter des Ugolino Petracini war.

    Muzio Attendolo wurde der Anführer der Bande von Abenteurern, die ihn zuvor entführt hatte. Er nahm den Namen Sforza an, was Bezwinger bedeutet, kämpfte für Perugia, Mailand und Florenz, diente in Neapel unter Königin Johanna II., kämpfte gegen die Spanier, diente Papst Martin V., der ihn zum römischen Grafen erhob.

    In seinem Dienst für Johanna II. beherrschten Sforza und ihr Liebhaber Pandolfo Alopo die Königin völlig, während die Barone des Königreichs ihr einen Ehemann an die Seite stellen wollten, der stark genug sein sollte, die Macht ihrer Favoriten zu brechen, aber nicht selbst König werden wollte. Die Wahl fiel auf Jakob II. von La Marche (1370–1438), die Hochzeit wurde 1415 gefeiert. Jakob machte sich jedoch zum König, ließ Alopo töten, Sforza einkerkern und hielt seine Frau fast in Isolation, was wiederum zu Reaktionen bei den Baronen führte, die Jakob zwangen, Sforza freizulassen, auf sein Königtum zu verzichten und schließlich das Land zu verlassen.

    Kurz darauf sandte Johanna Sforza aus, ihre Macht in Rom wiederherzustellen, wo die Neapolitaner nach Ladislaus’ Tod verjagt worden waren. Sforza drang in die Stadt ein und zwang den Condottiere Braccio da Montone, der Rom im Auftrag des Papstes verteidigte, abzuziehen (1416). Als aber Oddo Colonna 1417 als Martin V. zum Papst gewählt worden war, verbündete dieser sich mit Johanna, die wiederum versprach, Rom aufzugeben und Sforza nach Neapel zurückzuholen. Letzterer fand sich nun ohne Einfluss bei der Königin, die jetzt völlig von ihrem neuen Liebhaber Giovanni (Sergianni) Caracciolo dominiert wurde. In der Hoffnung, seine Position wiederherstellen zu können und Caracciolo zu vernichten, förderte Sforza die Ansprüche Ludwigs III. von Anjou auf den Thron Neapels, der Johannas Nachfolger nach ihrem Tod werden wollte, was auch die Zustimmung des Papstes fand. Durch Einflussnahme Caracciolas weigerte Johanna sich jedoch, Ludwig zu adoptieren, stattdessen rief sie Alfons V. von Aragon zu Hilfe, dem sie dafür die Erbschaft versprach und ihn 1420 adoptierte. Das Ergebnis dieser Diplomatie war ein Krieg zwischen Johanna und Alfons auf der einen, Ludwig und Sforza, letztere mit Unterstützung des Papstes, auf der anderen Seite, der 1422 mit dem Sieg der Monarchen und einem Friedensschluss endete. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Aragonesen und Neapolitanern führten dann dazu, dass Caracciolo verhaftet wurde, woraufhin Johanna, um ihre eigene Sicherheit fürchtend, wiederum Sforza um Hilfe bat, der sie mit Mühe nach Aversa bringen konnte, wo sie 1423 Ludwig von Anjou anstelle des aus ihrer Sicht undankbaren Alfons adoptierte.

    Name:
    War der Begründer der Sforza-Dynastie.
    Sein Spitzname „Sforza“, was „Bezwinger“ bedeutet, wurde ihm von dem Condottiere Alberico da Barbiano wegen seiner körperlichen Kraft verliehen

    Beruf / Beschäftigung:
    Condottiere [ˌkondottiˈɛːre] (Plural: Condottieri) ist die Bezeichnung für einen Söldnerführer, wie ihn die italienischen Stadtstaaten vom späten Mittelalter bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts beschäftigten.
    Der Begriff leitet sich ab von italienisch condotta ‚Leitung‘. Die Form condottiere entspricht der im Italienischen bzw. Toskanischen um 1500 gebräuchlichen Form, im heutigen Italienisch lautet der Singular condottiero. Die italienische Mehrzahl condottieri ist international geworden. Die Einzahl wird im Deutschen in Analogie zu anderen italienischen Berufsbezeichnungen mit der Endung -iere geformt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Condottiere (Aug 2023)

    Gestorben:
    Muzio Attendolo Sforza ertrank auf einem Feldzug im Pescara bei L’Aquila.

    Giacomo + Lucia von Torsano. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Lucia von Torsano

    Notizen:

    Muzio hatte drei Söhne, die aber von seiner Mätresse Lucia von Torsano stammen:
    - Francesco I. Sforza (1401–1466), 1450 Herzog von Mailand
    - Alessandro Sforza (1409–1473), 1445 Herr von Pesaro
    - Bosio Sforza (1411–1476), Graf von San Fiora

    Kinder:
    1. 4. Herzog Francesco I. Sforza wurde geboren am 23 Jul 1401 in San Miniato; gestorben am 6 Mrz 1466 in Mailand.
    2. Alessandro Sforza wurde geboren am 29 Okt 1409 in Cotignola; gestorben am 3 Apr 1473 in Torre della Fossa.

  3. 10.  Filippo Maria ViscontiFilippo Maria Visconti wurde geboren am 23 Sep 1392 (Sohn von Gian Galeazzo Visconti und Caterina Visconti); gestorben am 13 Aug 1447.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Filippo_Maria_Visconti (Aug 2023)

    Filippo Maria Visconti (* 23. September 1392; † 13. August 1447) aus der Familie Visconti war der jüngere Sohn von Gian Galeazzo Visconti.

    Seit 1402 nominell Regent von Pavia, folgte er 1412 seinem grausamen Bruder Giovanni Maria Visconti als Herzog von Mailand nach. Ähnlich grausam und darüber hinaus äußerst empfindsam in Bezug auf seine eigene Hässlichkeit, war er kein großer Politiker und beschränkte sich darauf, so mächtige Condottieri wie Francesco Bussone da Carmagnola, Niccolò Piccinino und Francesco Sforza die Lombardei regieren zu lassen.

    Durch die Heirat mit Beatrice di Tenda im Jahr 1412, der unglücklichen Witwe des Condottiere Facino Cane de Casale, der seinem Bruder gedient hatte, erhielt Filippo Maria nahezu eine halbe Million Florin sowie Facinos Truppen. Beatrice war die Tochter des Wilhelm Lascaris di Ventimiglia, Graf von Tenda, dessen ligurische Familie in weiblicher Linie von dem abgesetzten byzantinischen Kaiserhaus der Laskariden abstammte. 1418 wurde Beatrice unter dem Vorwurf des Ehebruchs mit Michele Orombelli verhaftet und auf der Burg Binasco enthauptet. Ihr tragisches Schicksal wurde 1833 in der Oper Beatrice di Tenda von Vincenzo Bellini verarbeitet.

    In zweiter Ehe heiratete Filippo Maria am 2. Dezember 1427 Maria von Savoyen († Februar 1479), die Tochter des Herzogs Amadeus VIII. Beide Ehen blieben kinderlos. Die Mutter seiner unehelichen Tochter Bianca Maria (* um 1424; † 23. Oktober 1468) war Agnes del Maino († nach 13. August 1447), Tochter des Ambrosio del Maino.

    Filippo Maria Visconti starb 1447 als der letzte Visconti in männlicher Linie. Ihm folgte im Herzogtum, nach der kurzlebigen ambrosianischen Republik, 1450 Francesco Sforza, der am 25. Oktober 1441 Filippo Marias Tochter Bianca Maria geheiratet hatte (siehe Sforza).

    Durch sein Interesse an luxuriösen Spielkarten wurde Filippo Maria Visconti in der Neuzeit bekannter als durch seine politisch nicht unbedeutende Rolle in der frühen Renaissance. Er war vermutlich Auftraggeber eines besonders teuren Satzes von Karten, es wird die unglaubliche Summe von 1500 Dukaten genannt. Dieser (nicht erhaltene) Kartensatz gehörte wohl zur Gruppe der Visconti-Sforza-Trionfikarten, einer frühen Form der Tarotkarten.

    Gestorben:
    Filippo Maria Visconti starb als der letzte Visconti in männlicher Linie. Ihm folgte im Herzogtum, nach der kurzlebigen ambrosianischen Republik, 1450 Francesco Sforza, der Filippo Marias Tochter Bianca Maria geheiratet hatte.

    Filippo + Agnes del Maino. Agnes gestorben in nach 13 Aug 1447. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Agnes del Maino gestorben in nach 13 Aug 1447.

    Notizen:

    Geburt:
    Agnese war die Tochter von Ambrogio del Maino, einem Mailänder Edelmann. Sie diente Filippos Ehefrau Beatrice di Tenda als Hofdame.

    Notizen:

    Die Mutter seiner unehelichen Tochter Bianca Maria war Agnes del Maino, Tochter des Ambrosio del Maino.

    Filippo und Agnese hatten neben Bianca Maria noch eine weitere Tochter, die entweder Caterina Maria oder Lucia Maria hieß und 1426 geboren wurde, aber kurz nach der Geburt verstarb.

    Kinder:
    1. 5. Bianca Maria Visconti wurde geboren am 31 Mrz 1425; gestorben am 23 Okt 1468 in Cremona.


Generation: 5

  1. 16.  Giovanni AttendoloGiovanni Attendolo wurde geboren in 1319 (Sohn von Muzio Attendolo); gestorben in cir 1385.

    Notizen:

    Name:
    Die Familie Attendolo zählte zum bäuerlichen Kleinadel in Cotignola in der Provinz Ravenna, die nach ihrer Übersiedlung nach Mailand im 15. Jahrhundert die Sforza-Dynastie begründete.
    Der Gründer der Familie war Muzio Attendolo, geboren im 13. Jahrhundert, Vater von Giovanni, der wiederum Vater von Giacomo, genannt „Muzio“, war. Letzterer wurde von Papst Johannes XXIII. zum Grafen von Cotignola ernannt und war der Begründer der Sforza-Dynastie. Sein Spitzname „Sforza“, was „Bezwinger“ bedeutet, wurde ihm von dem Condottiere Alberico da Barbiano wegen seiner körperlichen Kraft verliehen und blieb ihm bis zu seinem Tod am 4. Januar 1424 in Pescara erhalten. Auf Wunsch der Königin des Königreichs Neapel Giovanna II. d'Angiò-Durazzo, deren Großkonstabler Muzio war, ließen seine Nachkommen den Familiennamen Attendolo durch Sforza ersetzen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Attendolo_(Adelsgeschlecht) (Aug 2023)

    Kinder:
    1. 8. Giacomo (Muzio) Attendolo (Sforza) wurde geboren am 10 Jun 1369 in Cotignola; gestorben am 4 Jan 1424 in L'Aquila.

  2. 20.  Gian Galeazzo ViscontiGian Galeazzo Visconti wurde geboren am 16 Okt 1351 in Pavia, Italien (Sohn von Galeazzo II. Visconti); gestorben am 3 Sep 1402 in Melegnano.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft, Grafschaft, Herzogtum Mailand; Herzog von Mailand

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gian_Galeazzo_Visconti (Okt 2017)

    Gian Galeazzo Visconti (auch Giangaleazzo Visconti oder veraltet Johann Galeaz(zo) Visconti; * 16. Oktober 1351 in Pavia; † 3. September 1402 in Melegnano) war der mächtigste Visconti. Er wurde 1378, nach dem Tod seines Vaters Galeazzo II. Visconti, Mitherrscher in Mailand neben seinem Onkel Bernabò Visconti. Im Mai 1385 brachte er in einem Handstreichverfahren die gesamte Macht an sich, wurde alleiniger Herrscher und ließ wenig später seinen Onkel Bernabò vergiften.

    Leben
    Gian Galeazzo Visconti legte den Grundstein zur Kathedrale von Mailand, ließ in Pavia die Certosa und die Brücke über den Ticino bauen, förderte die Universität Pavia, gründete die Bibliothek dort und ließ die Universität Piacenza wiederherstelllen. Auch vollendete er dort den prächtigen Palast, den schon sein Vater Galeazzo begonnen hatte und verlegte dorthin seine Bibliothek und seine große Sammlung von Reliquien der Heiligen. Seine Verwaltung war ausgezeichnet, er war ein fähiger und wirtschaftlich denkender Herrscher und galt als einer der reichsten Fürsten seiner Zeit.
    → Hauptartikel: Stundenbuch von Giangaleazzo Visconti, Herzog von Mailand
    Mit dem Ziel, ganz Oberitalien in seine Hand zu bekommen, eroberte er 1387 Verona und Vicenza und 1388 Padua. Er bedrohte gegen den Zusammenhalt einer feindlichen Liga zeitweise durch Dammbauten am Mincio Mantua und im Süden die Toskana, als die mit Florenz verfeindeten Kommunen und die ghibellinischen Feudalherren sich in seine Klientel begaben. 1399/1400 erwarb er sogar die offizielle Signorie von Pisa, Siena und Perugia. Seine vorbereitende Kriegführung um Padua, das 1390 von der Liga wieder befreit worden war und die Rückkehr der Carrara gesehen hatte, sah noch im Sommer 1402 Dammbauten zur Umleitung der Brenta in den Bacchiglione. Insbesondere den Italienzug der Deutschen bzw. von Ruprecht schlug er 1401/02 blutig ab, ddaneben - in den vorausgegangenen Jahren - einige Interventionen unter dem Grafen Jean d'Armagnac und unter Stephan III. von Bayern. Letztere waren dynastisch mit dem 1385 gestürzten Onkel Bernabò Visconti und dessen Kindern oder Kindeskindern in Beziehung zu setzen.
    Gian Galeazzo war auf dem Höhepunkt seiner Macht, hatte Ende Juni 1402 Bologna an sich gerissen und drohte über die Apenninen auch gegen Pistoia und Florenz vorzustoßen, als er am 3. September 1402 im Alter von 50 Jahren an der Pest starb. Seinine Söhne aus zweiter Ehe, Giovanni Maria Visconti und Filippo Maria Visconti, waren zu der Zeit noch Kinder und kamen unter den Schutz des Condottiere Facino Cane de Casale. Die meisten seiner Eroberungen gingen an seine selbstsüchtigen Generale verloren. Außerdem konnte Florenz in der unsicheren Periode Pisa unterwerfen, während Venedig gegen Padua freie Hand hatte.

    In langfristiger Perspektive geht auf Gian Galeazzo Visconti die Verbindung seiner Tochter Valentina Visconti mit Louis de Valois, dem Herzog von Orléans, zurück mitsamt der Satzung im Ehevertrag, das Erlöschen der Visconti in seiner Linie berechtigte die Orléans zum Erbgang. Dies war spätestens nach dem Tod von Filippo Maria Visconti 1447 und der nur über Bastardin legitimierten Nachfolge von Francesco Sforza prekär und war bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Mitgrund für Frankreichs Drohungen und schließlich für die Eroberung von Mailand 1499/1500. Aus dem Doppelspiel einer Versicherung gegenüber Frankreich oder der Reichsherrschaft ist weiterhin erwähnenswert die durch den römisch-deutschen König Wenzel 1395 gegen eine Zahlung von 100.000 Florin gewährte Erhöhung zum Herzog von Mailand. Anbei wurde die Grafschaft Pavia dem Herzogtum zugeteilt und 1397 durch eine Erhöhung zum Herzog der Lombardei komplettiert. Die Finanzkraft Gian Galeazzos betrug anhand von Steuereinnahmen mindestens 1,2 Millionen Gulden, teils sogar das Doppelte.

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_von_Mailand

    Gian heiratete Caterina Visconti am 2 Okt 1380. Caterina (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)) wurde geboren in 1360; gestorben am 17 Okt 1404. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 21.  Caterina ViscontiCaterina Visconti wurde geboren in 1360 (Tochter von Bernabò Visconti und Beatrice Regina della Scala (Scaliger)); gestorben am 17 Okt 1404.

    Notizen:

    Gian Galeazzo und Caterina hatten folgende Kinder:
    • Eine Tochter (* Juni 1385, † 9. Juli 1385 in Pavia)
    • Giovanni Maria Visconti (* 7. September 1388, † 16. Mai 1412 ermordet in San Gottardo) 2. Herzog von Mailand (1402 – 1412), heiratet 1408 Antonia Malatesta, eine Tochter von Andrea Malatesta, des Herren von Cesena etc. und der Rengarda Alidoi (+ September 1401), einer Tochter des Bertrando Alidosi († vor 1391) des vierten Herren von Imola seines Hauses und der Elisa Tarlati. (Keine Kinder)
    • Filippo Maria Visconti (* 23. September 1392; † 13. August 1447), 3. Herzog von Mailand (1412 – 1447), war zweimal verheiratet: Am 24. Juli 1412 mit Beatrice di Ventimiglia- Lascaris (* 1372, † enthauptet 13. September 1418) und am 24. Septemer 1428 mit Maria von Savoyen (* Jänner 1411, † 22. Februar 1469), einer Tochter des Amadeus VIII. 1. Herzog von Savoyen (1416 – 1440) (später Gegenpapst Felix V. (1439 – 1449)). Nachkommen hatte Filippo Maria Visconti jedoch nur aus seiner Beziehung zu Agnese del Maino († nach 13. August 1447), einer Tochter des Ambrosio del Maino.

    Verheiratet:
    Gian Galeazzo Visconti heiratete in zweiter Ehe seine Cousine, Caterina Visconti eine Tochter seines Onkels Bernabò Visconti, Herr von Mailand etc. und der Beatrice (Regina) della Scala, einer Tochter von Mastino II. della Scala, des Herren von Verona.

    Kinder:
    1. 10. Filippo Maria Visconti wurde geboren am 23 Sep 1392; gestorben am 13 Aug 1447.


Generation: 6

  1. 32.  Muzio AttendoloMuzio Attendolo

    Notizen:

    Name:
    Die Familie Attendolo zählte zum bäuerlichen Kleinadel in Cotignola in der Provinz Ravenna, die nach ihrer Übersiedlung nach Mailand im 15. Jahrhundert die Sforza-Dynastie begründete.
    Der Gründer der Familie war Muzio Attendolo, geboren im 13. Jahrhundert, Vater von Giovanni, der wiederum Vater von Giacomo, genannt „Muzio“, war. Letzterer wurde von Papst Johannes XXIII. zum Grafen von Cotignola ernannt und war der Begründer der Sforza-Dynastie. Sein Spitzname „Sforza“, was „Bezwinger“ bedeutet, wurde ihm von dem Condottiere Alberico da Barbiano wegen seiner körperlichen Kraft verliehen und blieb ihm bis zu seinem Tod am 4. Januar 1424 in Pescara erhalten. Auf Wunsch der Königin des Königreichs Neapel Giovanna II. d'Angiò-Durazzo, deren Großkonstabler Muzio war, ließen seine Nachkommen den Familiennamen Attendolo durch Sforza ersetzen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Attendolo_(Adelsgeschlecht) (Aug 2023)

    Kinder:
    1. 16. Giovanni Attendolo wurde geboren in 1319; gestorben in cir 1385.

  2. 40.  Galeazzo II. ViscontiGaleazzo II. Visconti wurde geboren in cir 1320 (Sohn von Stefano Visconti und Valentina Doria); gestorben am 4 Aug 1378.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Galeazzo_II._Visconti

    Galeazzo II. Visconti (* um 1320; † 4. August 1378) aus der Familie Visconti war der zweite Sohn des Stefano Visconti. Bei der Aufteilung des Herrschaftsgebiets der Familie nach dem Tod des Kardinals Giovanni Visconti 1354 bekam er Pavia.

    Galeazzo war vornehm und gutaussehend, Förderer Francesco Petrarcas, Gründer der Universität Pavia und ein begabter Diplomat. Er hatte am 10. September 1350 Bianca Maria von Savoyen geheiratet († 31. Dezember 1387), die Tochter des Grafen Aimone, und hatte mit ihr zwei Kinder:
    • Gian Galeazzo Visconti (1351–1402), sein Nachfolger, den Galeazzo II. im Juni 1360 mit Isabella von Frankreich (* 1. Oktober 1348; † 11. September 1379), Tochter des Königs Johann II. von Frankreich (regierte 1350–1364) verheiratete, und
    • Violante Visconti († 1382)
    ∞ 1) 25. April 1368 Lionel, Herzog von Clarence (* 1338, † 7. Oktober 1368), einen Sohn des englischen Königs Eduard III. (regierte 1327–1377), was die Viscontis eine Aussteuer von 200.000 Goldflorin kostete;
    ∞ 2) 1377 Otto II. Markgraf von Montferrat (1361–1378)
    ∞ 3) 1381 Luigi Visconti († 1385), Sohn des Bernabò Visconti


    Literatur
    • Francesca Maria Vaglienti: Visconti, Galeazzo II., in: Lexikon des Mittelalters Band 8, 1997, Sp. 1722/23
    • Viscónti, Galeazzo II, in: Dizionario Biografico degli Italiani (Druckfassung noch nicht erschienen) online
    • Veröffentlichungen zu Galeazzo II. Visconti im Opac der Regesta Imperii

    •  Commons: Galeazzo II Visconti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. 20. Gian Galeazzo Visconti wurde geboren am 16 Okt 1351 in Pavia, Italien; gestorben am 3 Sep 1402 in Melegnano.

  3. 42.  Bernabò ViscontiBernabò Visconti wurde geboren in 1323 (Sohn von Stefano Visconti und Valentina Doria); gestorben am 19 Dez 1385 in Trezzo sull’Adda.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Bernab%C3%B2_Visconti
    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Barnab%C3%A9_Visconti



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernabò_Visconti (Jun 2018)

    Bernabò Visconti (* 1323; † 19. Dezember 1385 in Trezzo sull’Adda) aus der Familie Visconti war der älteste Sohn des Stefano Visconti. Bei der Aufteilung des Herrschaftsgebiets der Familie nach dem Tod des Kardinals Giovanni Visconti 1354 wurde ihm die Stadt Mailand zugesprochen.

    Leben
    Bernabò war permanent in Kriege verwickelt. Er kämpfte gegen die Päpste Innozenz VI. (regierte 1352–1362) und Urban V. (1362–1370), die gegen ihn zum Kreuzzug aufriefen. Er kämpfte auch gegen Kaiser Karl IV. (regierte 1346–1378), der ihn seiner Lehen für verlustig erklärte. Er bemühte sich nach dem Tod seines Bruders Galeazzo II. Visconti um die alleinige Macht im Staat, wurde aber 1385 von seinem jungen Neffen und Schwiegersohn Gian Galeazzo Visconti getötet.

    Bernabò Visconti war seit 1350 mit Beatrice Regina della Scala († 18. Juni 1384) verheiratet, der Tochter des Mastino II. della Scala von Verona.

    Bernabò Visconti war Vater von 15 ehelichen und 10 unehelichen Kindern. Die Ehen, die er für sie schloss, geben einen Eindruck davon, welche Macht die Visconti zu der Zeit in Italien darstellten. Aus Deutschland heirateten drei Wittelsbacher Herzöge Töchter des Bernabò, ein Herzog von Österreich aus der Familie der Habsburger und ein Graf von Württemberg. Tatsächlich sind diese Töchter des Bernabò Visconti zu einem großen Teil dafür verantwortlich zu machen, dass die Renaissance sich nach Deutschland ausbreitete. Seine unehelichen Töchter verheiratete Bernabò Visconti mit erfolgreichen und mächtigen Condottieri, so heiratete 1377 seine Tochter Donnina den Engländer John Hawkwood.

    Jacob Burckhardt schildert in „Die Kultur der Renaissance in Italien“ den Charakter des Bernabò Visconti folgendermaßen: „In Bernabò meldet sich ganz unverkennbar eine Familienähnlichkeit mit den schrecklichsten römischen Imperatoren. Der wichtitigste Staatszweck ist die Eberjagd des Fürsten; wer ihm darein greift, wird martervoll hingerichtet; das zitternde Volk muß ihm 5.000 Jagdhunde füttern, unter der schärfsten Verantwortlichkeit für deren Wohlbefinden. Die Steuern werden mit allen denkbaren Zwangsmitteln emporgetrieben, sieben Töchter mit 100.000 Goldgulden ausgestattet und ein enormer Schatz gesammelt.“
    Bernabò beauftragte den Bau der größten Einbogenbrücke der Welt, der Trezzo-Brücke.

    Name:
    Bernabò beauftragte den Bau der größten Einbogenbrücke der Welt, der Trezzo-Brücke.

    Bernabò heiratete Beatrice Regina della Scala (Scaliger) in 1350. Beatrice (Tochter von Herr Mastino II. della Scala (Scaliger) und Taddea von Carrara) gestorben am 18 Jun 1384. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 43.  Beatrice Regina della Scala (Scaliger)Beatrice Regina della Scala (Scaliger) (Tochter von Herr Mastino II. della Scala (Scaliger) und Taddea von Carrara); gestorben am 18 Jun 1384.

    Notizen:

    Bernabò und Beatrice hatten 15 oder 17 Kinder.
    1 Taddea Visconti (* 1352; † 28. September 1381) ∞ 13. Oktober 1364 Stephan III., Herzog von Bayern (um 1337–1413); Eltern der Königin Isabeau von Frankreich (1370–1435)
    2 Marco Visconti (1355–1382) ∞ nach 1367 Elisabeth von Bayern
    3 Luigi Visconti († 1385) ∞ 1381 Violante († 1382), Tochter des Galeazzo II. Visconti
    4 Rodolfo Visconti (* 1364; † 3. Januar 1389)
    5 Giovanni Mastino Visconti ∞ Antonia della Scala
    6 Carlo Visconti († 1391) ∞ 1382 Beatrice d’Armagnac; das Paar hatte einen Sohn, Gian Carlo Visconti
    7 Ettore Visconti († gefallen 1413)
    8 Caterina Visconti (* um 1360; † 17. Oktober 1404) ∞ 2. Oktober 1380 Gian Galeazzo Visconti (1351–1402), Herzog von Mailand
    9 Viridis Visconti († vor dem 11. März 1414) ∞ 22. März 1365 Leopold III., Herzog von Österreich (1351–1386)
    10 Agnese Visconti († 1391) ∞ Francesco I. Gonzaga, Markgraf von Mantua (1363–1407)
    11 Valentina Visconti († 1393) ∞ 1378 Peter II., König von Zypern († 1382)
    12 Antonia Visconti († 26. März 1405) ∞ 1380 Eberhard III., Graf von Württemberg (1364–1417)
    13 Maddalena Visconti (* 1366; † 24. August 1404) ∞ 2. September 1381 Friedrich, Herzog von Bayern (um 1339–1393)
    14 Elisabetta Visconti († 2. Februar 1432) ∞ Februar 1396 Ernst, Herzog von Bayern (1373–1438)
    15 Lucia Visconti († 1424) ∞ Edmund Holland, 4. Earl of Kent († 1407) (Haus Holland)

    Kinder:
    1. Taddea Visconti wurde geboren in cir 1352; gestorben am 28 Sep 1381; wurde beigesetzt in Vielleicht in der Münchener Frauenkirche ?.
    2. 21. Caterina Visconti wurde geboren in 1360; gestorben am 17 Okt 1404.
    3. Herzogin Viridis Visconti wurde geboren in cir 1350; gestorben am 1 Mrz 1414; wurde beigesetzt in Kloster Sittich oder in der Familiengruft zu Mailand.
    4. Agnese Visconti gestorben in 1391.
    5. Antonia Visconti gestorben am 26 Mrz 1405.
    6. Maddalena Visconti wurde geboren in 1366; gestorben am 24 Aug 1404.
    7. Elisabetta Visconti wurde geboren in 1374; gestorben am 2 Feb 1432.