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Robert Dudley

männlich 1581 - 1584  (3 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Robert Dudley wurde geboren in 1581 (Sohn von Robert Dudley und Lettice Knollys); gestorben in 1584.

Generation: 2

  1. 2.  Robert DudleyRobert Dudley wurde geboren am 24 Jun 1532 (Sohn von Herzog John Dudley und Jane Guildford); gestorben am 4 Sep 1588 in Cornbury, Oxfordshire.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1. Earl of Leicester

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Dudley,_1._Earl_of_Leicester

    Robert Dudley, 1. Earl of Leicester [ˈlɛstə] KG (* 24. Juni 1532; † 4. September 1588 in Cornbury, Oxfordshire) war der wichtigste Favorit Elisabeths I. von ihrer Thronbesteigung bis zu seinem Tod, Staatsmann sowie Oberstallmeister (Master of the Horse).

    Jugend
    Robert Dudley war eins von dreizehn Kindern von John Dudley, 1. Herzog von Northumberland. Die Kinder erhielten eine ausgezeichnete humanistische Erziehung unter so bedeutenden Pädagogen wie Roger Ascham und John Dee.[1] Robert Dudley diente am Hof Heinrich VIII. und Eduards VI. als Gefährte des jungen Prinzen und Königs.[2] Der Herzog von Northumberland stand seit 1550 dem Kronrat vor und galt als der mächtigste Mann Englands. Nach dem Tod König Eduards 1553 versuchte er seine Schwiegertochter Lady Jane Grey auf den englischen Thron zu bringen. John Dudley, sein jüngster Sohn Guilford und dessen Gattin Jane Grey wurden auf Befehl Königin Marias I. hingerichtet. Auch Robert Dudley wurde zum Tode verurteilt und achtzehn Monaate im Tower inhaftiert. Im selben Zeitraum wurde dort auch Prinzessin Elisabeth für ein paar Wochen eingesperrt. Elisabeth kannte Dudley allerdings schon, seit sie "noch nicht acht Jahre" alt war.[3] Bereits im Jahr 1550 hatte Dudley Amy Robsart geheiratet.[4]

    Elisabeth und Dudley
    Bei Elisabeths Thronbesteigung wurde Dudley zum Master of the Horse (Oberstallmeister) ernannt. Es war bald offensichtlich, dass die Königin sehr in ihn verliebt war, und Gerüchte kursierten im ganzen Land. Als seine Frau im September 1560 durcrch einen Treppensturz starb, glaubten viele, dass er sie beiseitegeschafft habe, um die Königin heiraten zu können. Es war jedoch gerade der Skandal um Amys Tod, der zunächst alle Chancen auf eine Heirat zunichtemachte. Heutige Historiker halten einen Mord für so gut wie ausgeschlossen: Ein Unfall oder Selbstmord gelten als wahrscheinlich. Auch war Amy „sehr krank in einer Brust“.[5] Möglicherweise litt sie an Brustkrebs.[6]
    1563 schlug Elisabeth Dudley als Gemahl für die verwitwete Königin Maria von Schottland vor: Sie hoffte, sie durch eine Heirat mit einem Engländer neutralisieren zu können. In ihren Instruktionen für die Verhandlungen schrieb sie, die Heirat sei eine Entschädigung dafür, dass sie Dudley nicht selbst heirate, den sie, „stünde es in Unserer Macht, zum Eigentümer oder Erben Unseres Königtums“ machen wolle.[7] Mary war zunächst nicht sehr interessiert, da Dudley ihr kaum standesgemäß erschien. Als Bedingung nannte sie die Zusicherung der englischen Thronfolge, die ihr schließlich zugesichert wurde, sollte sie Robert Dudley als Gemahl akzeptieren. 1564 ernannte Elisabeth ihn zum Earl of Leicester. Zu guter Letzt war Maria einverstanden. Robert Dudley selbst hatte sich jedoch von Anfang an geweigert, nach Schottland abgeschoben zu werden und war auch jetzt nicht davon zu überzeugen, so dass aus dem Plan nichts wurde.[8]
    Noch viele Jahre lang war Dudley ein Heiratskandidat für Elisabeth.[9] Die Königin äußerte sich immer wieder entsprechend.[10] Er wurde einer ihrer wichtigsten Staatsmänner, und sie ließ ihn kaum von ihrer Seite.

    Liebschaften und zweite Ehe
    Zwar heiratete Elisabeth Dudley selbst nicht, erwartete jedoch von ihm, ebenfalls aufs Heiraten zu verzichten.[11] So kam es, dass er um 1570 ein Verhältnis "ohne weitere Bedingung" (wie er es ihr gegenüber formulierte) mit der verwitweten Lady Douglas Sheffield einging.[12] Im Jahre 1573 wurde vermerkt, dass nicht nur Lady Sheffield, sondern auch ihre Schwester Frances Howard „sehr in ihn verliebt“ war, auch dass die Königin „nichts Gutes über die beiden denkt, und auch nicht das BeBeste über ihn“.[13] 1574 brachte Lady Sheffield einen Sohn zur Welt, der ebenfalls den Namen Robert Dudley (1574–1649) erhielt. Dieser ging 1605 nach Italien, da er in England einen Prozess um die Anerkennung seiner Abstammung verloren hatte. Er führte trotzdem die Titel „Earl of Warwick and Leicester“ und „Duke of Northumberland“, letzterer wurde von Kaiser Ferdinand II. bestätigt. Dudley Junior wurde ein bedeutender Entdecker und Kartograf („Dell'Arcano del Mare“).
    Um 1575 fing Graf Leicester eine Affäre mit Lettice Knollys, Gattin von Walter Devereux, 1. Earl of Essex an. Als Großnichte Anne Boleyns war sie eine Cousine zweiten Grades von Königin Elisabeth. Lord Essex starb 1576 in Irland. Zwei Jahre später heiratete Leicester die verwitwete Gräfin, aus Angst vor der Eifersucht der Königin zunächst heimlich. Diese Heirat verletzte und beleidigte die Königin zutiefst. Sie fand sich niemals damit ab.[14] Gegen Lettice nährte sie einen unüberbrückbaren Hass, den sie auch öffentlich kundtat.[15] Auf Leicesters Gesellschaft und Freundschaft wollte sie allerdings nicht verzichten, auch wenn sie ihn gelegentlich wegen seiner Heirat demütigte und benachteiligte.[16]
    Generalgouverneur der Niederlande und die Armada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1585 wurde Graf Leicester das Kommando über die englischen Truppen zur Unterstützung der rebellischen Provinzen der Niederlande übertragen. Die Generalstaaten ernannten ihn zum Generalgouverneur. Im Dezember 1587 legte er das Amt nieder und kehrte endgültig nach England zurück, nachdem er sich mit den Generalstaaten zerstritten hatte.
    Dudley war auch Oberkommandierender der englischen Landtruppen gegen die Spanische Armada im Juli und August 1588. In dieser Funktion organisierte er die Truppenschau bei Tilbury für Königin Elisabeth, bei der sie eine ihrer berühmtesten Reden hielt. Er starb kurz danach bei Oxford am 4. September 1588. Ein Billet Leicesters vom 29. August hob die Königin in ihrem Schatzkästchen auf und schrieb „sein letzter Brief“ darauf.[17]



    Rezeption
    Das Leben Robert Dudleys bildete die Grundlage der 1826 erstmals aufgeführten Opera seria Il castello di Kenilworth von Gaetano Donizetti.
    Weblinks

     Commons: Robert Dudley, Earl of Leicester – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Illustration von Frans Hogenberg von 1604: Robertus Dudleus Leycestriae ... (Digitalisat)
    • Literatur von und über Robert Dudley, 1. Earl of Leicester im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    Einzelnachweise
    1 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533–1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 16
    2 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533–1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 23, 28–29
    3 Adams, Simon: Leicester and the Court: Essays in Elizabethan Politics Manchester UP 2002 ISBN 0-7190-5325-0 S. 139, 134
    4 Adams, Simon: Leicester and the Court: Essays in Elizabethan Politics Manchester UP 2002 ISBN 0-7190-5325-0 S. 135
    5 "está muy mala de un pecho" im spanischen Original: Adams, Simon: Household Accounts and Disbursement Books of Robert Dudley, Earl of Leicester Cambridge UP 1995 ISBN 0-521-55156-0 S. 63
    6 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533–1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 124
    7 Chamberlin, Frederick: Elizabeth and Leycester New York 1939 S. 145
    8 Chamberlin, Frederick: Elizabeth and Leycester New York 1939 S. 136–164, 445–447
    9 Doran Susan: Monarchy and Matrimony. The Courtships of Elizabeth I London 1996 ISBN 0-241-10149-2 S. 212
    10 Hume, Martin: The Courtships of Queen Elizabeth London: Eveleigh Nash & Grayson 1904 [1] S. 90–104
    11 Varlow, Sally: The Lady Penelope: The Lost Love and Politics in the Court of Elizabeth I London 2007 ISBN 0-233-00265-0 S. 60
    12 Read, Conyers: A Letter from Robert, Earl of Leicester, to a Lady The Huntington Library Bulletin No. 9 April 1936
    13 Derek Wilson: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533–1588, London 1981, ISBN 0-241-10149-2, S. 207.
    14 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533-1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 228, 230–231; Freedman, Sylvia: Poor Penelope: Lady Penelope Rich. An Elizabethan Woman The Kensal Press 1983 ISBN 0-94604-20-2 S. 121–122
    15 Hammer, P.E.J.: The Polarisation of Elizabethan Politics: The Political Career of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex 1585–1597 Cambridge UP 1999 ISBN 0-521-01941-9 S. 43; Calendar of...State Papers Relating to English Affairs...in...Simancs 1558–1603 ed.H.M.S.Hume 4 Bde. London 1892–1899 Bd. III [2] S. 477
    16 Jenkins, Elizabeth: Elizabeth and Leicester The Phoenix Press 2002 ISBN 1-84212-560-5 S. 247, 279, 263, 305; Hammer, P.E.J.: The Polarisation of Elizabethan Politics: The Political Career of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex 1585–1597 Cambrdge UP 1999 ISBN 0-521-01941-9 S. 46
    17 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533-1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 303

    Robert heiratete Lettice Knollys am 21 Sep 1578. Lettice (Tochter von Francis Knollys und Catherine Carey) wurde geboren am 8 Nov 1543 in Rotherfield Greys, Oxfordshire; gestorben am 26 Dez 1634 in Drayton Basset, Staffordshire. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Lettice KnollysLettice Knollys wurde geboren am 8 Nov 1543 in Rotherfield Greys, Oxfordshire (Tochter von Francis Knollys und Catherine Carey); gestorben am 26 Dez 1634 in Drayton Basset, Staffordshire.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Countess von Essex und Leicester

    Notizen:

    Lettice und Walter Devereux hatten fünf Kinder, zwei Töchter und drei Söhne.
    Lettice und Robert Dudley hatten einen Sohn der jedoch jung starb.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lettice_Knollys

    Lettice Knollys [ˈnoʊls], gelegentlich Laetitia genannt (* 8. November 1543[1] in Rotherfield Greys, Oxfordshire; † 26. Dezember 1634 in Drayton Basset, Staffordshire)[2] war eine englische Adlige und Hofdame der Königin Elisabeth I. Über ihre Mutter Catherine Carey war sie eine Enkelin Mary Boleyns, Schwester der Königin Anne Boleyn und somit eine Verwandte der Königin Elisabeth. Einigen Gerüchten zufolge war Lettice die Enkelin König Heinrichs VIII.[3], da die Vaterschaft ihrer Mutter umstritten war. Aus ihrer ersten Ehe entstammte ihr berühmter Sohn Robert Devereux, 2. Earl of Essex.
    Ursprünglich eine Favoritin der Königin und eine bekannte Schönheit bei Hofe, erlangte sie eine gewisse Berühmtheit durch ihre heimliche Eheschließung mit Elisabeths Favoriten Robert Dudley, 1. Earl of Leicester. Sie wurde von der Königin vom Hof verbannt und schaffte es niemals, sie wieder zu versöhnen. Unter König Jakob I. wurden sie und ihre Familie in Ehren gehalten, allerdings war sie zeit ihres Lebens in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Sie starb hochbetagt im Alter von 91 Jahren.

    Leben[
    Jugend und erste Ehe
    Lettice war das dritte von den sechzehn Kindern des Francis Knollys und der Catherine Carey. Sie wurde nach ihrer Großmutter väterlicherseits benannt.[1] Sir Francis war ein früher Puritaner, der während der Regierungszeit von Maria I. mit seiner Familie nach Basel und Frankfurt am Main floh. Möglicherweise war Lettice unter den fünf Kindern, die sich mit ihm im Exil befanden, es kann aber auch sein, dass sie mit Prinzessin Elisabeth in Hatfield blieb.[1] Nach der Thronbesteigung Elisabeths am 17. November 1558 kehrte die Familie nach England zurück. Francis wurde Schatzmeister des königlichen Haushalts, seine Frau Catherine Chief Lady of the Bedchamber und Lettice Hofdame.
    Ende des Jahres 1560 heiratete Lettice Walter Devereux, Viscount Hereford. Im folgenden Jahr zog sich Lettice wahrscheinlich vom Hof zurück, denn ihre Bezahlung als Hofdame wurde eingestellt.[1] Sie lebte mit ihrem Mann auf dem Sitz Chartley iin Staffordshire, wo Lettice 1563 und 1564 ihre ersten beiden Kinder bekam, Penelope und Dorothy. Dennoch kehrte Lettice gelegentlich an den Hof zurück. Dort hatte sie im Sommer 1565 einen Flirt mit Robert Dudley, Earl of Leicester, dem Favoriten der Königin. Der spanische Botschafter nannte Lettice eine der schönsten Frauen bei Hofe und eine Favoritin der Königin. Zudem berichtete er, dass Robert Dudley Lettice umwarb, angeblich um Elisabeth eine Entscheidung aufzuzwingen.[1] Die Königin bemerkte es sofort, und machte Leicester monatelang Szenen.[4] Lettice kehrte nach Staffordshire zurück, wo sie im November 1565 ihren ersten Sohn gebar, Robert.[5] Robert Dudley wurde Pate des Jungen.[1] 1570 gebar sie Walter, 1572 folgte Francis, der aber als Säugling starb. 1572 wurde Devereux zum Earl of Essex erhoben.
    Im Jahr 1573 ging Devereux nach Irland. Um 1575 ließ sich Lettice möglicherweise wiederum mit Robert Dudley ein. Als ihr Mann aus Irland zurückkehrte, kam es zu einem Skandal, da Lettice in Devereuxs Abwesenheit angeblich Leicester zwei Kinder ggeboren hatte.[6] Ob sie damals tatsächlich bereits eine Affäre mit Leicester hatte, lässt sich nicht eindeutig nachweisen, ist aber möglich. Leicester setzte sich für Essex' Rückkehr nach Irland ein, die allerdings ohnehin unumgänglich war. Kurz darauf starb Essex am 22. September 1576 an Ruhr und Lettice wohnte seinem Begräbnis am 26. November bei.[1]
    Ehe mit Robert Dudley[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Als Witwe war es Lettice erlaubt, Leicester zu heiraten. Dieser zögerte jedoch zwei Jahre, da er zu Recht den Zorn der Königin fürchtete. Auch war Lettice zunächst damit beschäftigt, ihr Wittum zu sichern, da Devereux ihr in seinem Testament kauum genug hinterlassen hatte, um davon zu leben. Stattdessen war sie darauf angewiesen, dass Freunde sie beherbergten.[1] Sie stand daher in regem Briefwechsel mit William Cecil, 1. Baron Burghley und drohte den Angestellten ihres Mannes mit einer Klage, sollten sie sich nicht kompromissbereit zeigen. Während bekannt ist, dass sie 1577 Jagden veranstaltete und ihre Leibrente zum Jahreswechsel schließlich erhöht wurde[1], liegen die beiden Witwenjahre größtenteils im Dunkeln.
    Am 21. September 1578 heirateten die beiden vor nur sechs Zeugen in Leicesters Landhaus Wanstead.[7] Unter ihnen befanden sich Lettices Vater Sir Francis Knollys, ihr Bruder Richard, Leicesters Bruder Ambrose und Henry Herbert, 2. Earl of Pembroke. Wie die Zeugen später aussagten, hatte Dudley seit 1577 eine Eheschließung mit Lettice geplant. Angeblich war die Hochzeit in Anwesenheit der Verwandten bereits die zweite Feier, da Lettices Vater auf eine Zeremonie vor einem Notar bestand statt einer heimlichen Hochzeit.[1] Humphrey Tyndale, ein weiterer Gast, sagte später, Lettice hätte ein „loses Gewand“ getragen, was mitunter als eine erneute Schwangerschaft interpretiert wurde, die allerdings historisch nicht verbürgt ist. Trotz allem war die Heirat ein offenes Geheimnis. Bereits im November 1578 erzählte Thomas Radclyffe, der amtierende Earl of Sussex, dem französischen Botschafter von dieser Eheschließung.[1] Rückwirkend hatte diese Ehe zur Folge, dass Gerüchte aufkamen, Leicester und Lettice hätten Devereux vergiftet.[1]
    Es ist nicht sicher, wann Königin Elisabeth es herausfand. Im Dezember 1579 wurde es jedoch zum Problem. Sir Edward Stafford, ein Zeitgenosse, berichtete später, dass Elisabeth geglaubt hatte, Leicester wäre bereits mit Douglas Sheffield verheiratet, der verwitweten Baroness Sheffield.[1] Elisabeth fand sich niemals mit Leicesters Heirat ab. Sie verbannte Lettice vom Hof, wodurch diese auch generell von der Gesellschaft gemieden wurde.[8] Auch zog die Königin bei jeder Gelegenheit in der Öffentlichkeit über Lettice (und ihren Gatten) her.[9] Lettice lebte die nächsten Jahre zurückgezogen und nannte sich nur Gräfin von Essex, obwohl ihr nach der Hochzeit der Titel der Gräfin von Leicester zustand.[1] Berichten zufolge lebte sie in dieser Zeit bei ihrem Vater, bereits hochschwanger. Im Juni 1581[10] kam endlich der ersehnte Erbe für Leicester, der kleine Lord Denbigh, zur Welt.
    Der kleine Robert Dudley war wahrscheinlich das einzige Kind von Lord und Lady Leicester. Zwar erwähnte der französische Botschafter im Jahr 1582, dass Lettice mit ihrem zweiten Kind schwanger wäre[1], doch ist unbekannt, was aus dem Kind wurde. Im Sommer 1583 zog Lettice wahrscheinlich offiziell in Leicester House ein, denn Berichten zufolge war die Königin erbost darüber, dass Leicester „mit seiner Ehe offener umging als zuvor“. Auch merkte der französische Botschafter nach einem gemeinsamen Abendessen an, dass Lettice großen Einfluss auf ihren Mann hatte.[1] Dennoch war die Ehe wahrscheinlich glücklich, denn Leicester sorgte auch großzügig für seine Stiefkinder. So versuchte er beispielsweise, seine Stieftochter Dorothy mit dem schottischen König Jakob VI. zu verheiraten. Diese Begebenheit sorgte für einen weiteren Wutanfall Elisabeths, die wütend erklärte, dass sie Jakob verbieten würde, „die Tochter dieser Wölfin“[1] zu heiraten. Es blieb nicht sein einziger VVersuch, sich mit der königlichen Familie zu verschwägern. Die gefangene Maria Stuart behauptete schließlich, Leicester hätte versucht, seinen Sohn mit der kleinen Arbella Stuart zu verheiraten, doch der Junge starb schon im Juli 1584, zum großen Kummer der Eltern.
    1585 ging Leicester in die Niederlande und wurde dort Generalgouverneur. Er wollte Lettice zu sich kommen lassen und böse Zungen behaupteten, sie hätte vor, mit einem größeren Gefolge von Damen, als die Königin besaß, in die Niederlande aufzubrechen.[1] Als Elisabeth davon erfuhr, bekam sie einen Wutanfall und verbat Lettice, das Land zu verlassen. Leicester ermächtigte seine Frau, in seiner Abwesenheit seine Ländereien zu verwalten und zu vermieten. Ihr Sohn Robert berichtete, seine Mutter wäre nach der erneuten Abreise seines Stiefvaters im Juni 1587 in Trauer verfallen.[1]

    Ehe mit Christopher Blount
    Leicester starb kurz nach dem Sieg über die Spanische Armada am 4. September 1588 bei Oxford in Anwesenheit seiner Frau.[1] In seinem Testament bedachte er sie großzügig und ernannte sie zu seiner Testamentsvollstreckerin.[11] Obwohl sie eine hohe Witwenrente bezog, hatte Leicester ihr solche Schulden hinterlassen, dass seine Gläubiger Anspruch auf Teile ihres Besitzes erhoben. Verschärft wurde das Problem dadurch, dass Leicesters unehelicher Sohn Robert Dudley Teile ihres Wittums geerbt hatte. Lettice sah sich gezwungen, ihren Besitz teilweise zu verkaufen, um Leicesters Schulden abtragen zu können.
    Zehn Monate nach seinem Tod heiratete sie im Juli 1589 seinen Stallmeister Christopher Blount, was im 17. Jahrhundert zu der Verleumdung führte, sie hätte Leicester vergiftet.[12] Ihr neuer Ehemann war dreizehn Jahre jünger als sie[13] und sie bezeichnete ihn stets nur als „Freund“, niemals als Ehemann, so wie er sie niemals seine Ehefrau nannte.[14] Ihr Sohn bezeichnete Lettices neue Ehe als „diese unglückliche Wahl“, sie selbst hingegen erklärte, eine Heirat wäre die einzige Möglichkeit für eine schutzlose Witwe.[1] Sie und Blount lebten meist zurückgezogen in Staffordshire, da sie vor allem mit der Abwicklung des schuldenbelasteten Erbes des Earl of Leicester beschäftigt waren. 1595 zog sie sich auf ihren Sitz Drayton Basset zurück, wo sie bis zum Ende ihrer Tage wohnen blieb.
    Ihr Rückzug aufs Land war möglicherweise dadurch motiviert, dass sie ohne Vergebung der Königin nicht am Hof bleiben wollte. Sie wollte, wie sie an ihren Sohn schrieb, „die Gunst erlangen, ohne die ich dort, wie du weißt, in größerer Schande lebe“.[1] Im Jahr 1597 war Lettice noch recht zuversichtlich, da „meine Freunde dort mich glauben machen, dass ihre Majestät sehr wohl bereit ist, Bedingungen für Beschwichtigung anzuhören“.[1] Ihr Sohn Robert Devereux war mittlerweile ein königlicher Favorit und organisierte ein Treffen. Im Januar 1598, zehn Jahre nach Leicesters Tod, hoffte Lettice daher auf Vergebung. Zwar empfing die Königin sie nach drei Versuchen, die Elisabeth aus Nervosität wieder abgebrochen hatte, lang genug, dass Lettice ihr die Hände küssen konnte[1], danach blieb aber alles wie bisher.[15]

    Spätere Jahre
    1599 versuchte Lettice ihrem Sohn zu helfen, der zu dieser Zeit unter Arrest stand. Sie sandte Elisabeth ein Kleid als Versöhnungsgeschenk, doch ihre Tochter Penelope verfasste das Anschreiben so arrogant, dass die Königin die Annahme des Geschehenks verweigerte.[1] Essex veranstaltete im Februar 1601 einen erfolglosen Rebellionsversuch gegen die „bösen Minister“ der Königin, was dazu führte, dass er und Blount, der inzwischen zu Essex´ rechter Hand geworden war, hingerichtet wurden. Da sowohl ihr Sohn als auch ihr Mann als Verräter hingerichtet wurden, fielen deren Besitztümer an die Krone. Daraus ergaben sich neue Schwierigkeiten für Lettice, da auch ihr Witwenerbe zu diesen Besitztümern gehörte. Ihre Lage war verzweifelt genug zu behaupten, dass Blount sie um ihr Vermögen gebracht hätte.[1] Nach dem Tod ihres ältesten Sohnes kümmerte sich Lettice um die Erziehung ihrer zahlreichen Enkelkinder.
    Sie lebte auch unter dem neuen König Jakob I. weitgehend zurückgezogen in Staffordshire. Ihr Enkel Robert Devereux wurde im Frühjahr 1603 durch den König zum dritten Earl of Essex erhoben. Hierbei wurde auch ausdrücklich der berühmte zweite Earl of Essex rehabilitiert.[16] Zusätzlich erließ Jakob ihr die restlichen Schulden ihres Mannes und ihre Tochter Penelope wurde eine Favoritin der Königin Anna. Ihre Hilfe wurde unverzichtbar, als Leicesters unehelicher Sohn Robert Dudley behauptete, der legitime Erbe seines Vaters zu sein. Angeblich hätte er mit Lettice in Bigamie gelebt, was alle ihre Ansprüche auf ihr Witwenerbe zunichtegemacht hätte.[1] Sie verbündete sich daher mit Robert Sidney, Leicesters Neffen und erhielt Untererstützung von Robert Cecil. 1604 verklagte sie Dudley wegen Verleumdung und brachte nicht weniger als sechsundfünfzig Zeugen auf, um dessen Illegitimität zu beweisen. Sie gewann den Fall schließlich, ihre Enkelkinder wurden später erneut von den Sidneys in Rechtsstreitigkeiten verwickelt.[1]
    Lettice überlebte alle ihre Kinder um Jahrzehnte. Bis ins hohe Alter blieb sie rüstig und gesund und konnte mit neunundachtzig Jahren noch immer täglich eine Meile weit laufen.[1] Sie starb mit einundneunzig Jahren am 25. Dezember 1634 und wurde am Hof und in London sehr betrauert. In ihrem Testament wählte sie als ihren Begräbnisort die St. Mary's Church in „Warwick bei meinem lieben Herrn und Ehemann, dem Earl of Leicester, mit dem ich gemeinsam beerdigt werden möchte“.[1] Ihrem Wunsch wurde entsprochen, wobei Leicesters Statue verschoben werden musste, damit Lettices ebenfalls auf die Gruft passte. Das Grab befindet sich in der Nähe des Grabes ihres Sohnes, des kleinen Lord Denbigh.[17]

    Nachkommen
    Mit Walter Devereux:
    • Penelope (* 1563; † 1607),
    1 ∞ Robert Rich, 1. Earl of Warwick
    2 ∞ Charles Blount, 1. Earl of Devonshire (diese Ehe war ungültig)
    • Dorothy (* 1564; † 1619),
    1 ∞ Thomas Perrot
    2 ∞ Henry Percy, 9. Earl of Northumberland, aus dieser Linie stammt Diana Spencer.
    • Robert Devereux, 2. Earl of Essex (1565–1601)
    • Walter (1569–1591)
    • Francis (* 1572; starb als Kind)
    Mit Robert Dudley:
    • Robert (* 1581; † 1584)

    Lettice zählt zu den Vorfahren von Charles Darwin, Winston Churchill und Diana Spencer.
    Darstellung in der Populärkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Lettice Knollys spielt eine Nebenrolle in Philippa Gregorys Roman Der Geliebte der Königin. Sie ist eine Enkelin König Heinrichs VIII., obwohl ihre Mutter Catherine Carey es zu vertuschen versucht. Bereits kurz nach ihrer Ankunft bei Hofe wird Elisabeth eifersüchtig auf Lettices Schönheit. Das Mädchen verliebt sich rasch in Robert Dudley, lässt sich aber von dessen Rivalen William Cecil als Spionin anwerben.
    In der britischen Miniserie Elizabeth I – The Virgin Queen spielte Sienna Guillory die Rolle der Lettice Knollys. In dieser Version bleibt Lettice unter der Herrschaft von Königin Maria bei Prinzessin Elisabeth in England und begleitet sie auch in den Tower of London. Nach Elisabeths Thronbesteigung dient Lettice ihr als Hofdame und verliebt sich in Robert Dudley. Zwischen ihr und Elisabeth kommt es zu Spannungen, da die Königin nach ihrer Pockenerkrankung eifersüchtig auf Lettices SSchönheit wird und scheinbar nur mit Dudley spielt. Lettice beginnt eine Affäre mit ihm und heiratet ihn schließlich heimlich. Elisabeth verbannt sie daraufhin vom Hofe. Lettices Sohn Robert Devereux, in dieser Version auch Dudleys Sohn, gelingt es nicht, die beiden wieder zu versöhnen, woraufhin Lettice sich verbittert von ihm abwendet.



    Literatur
    • Simon Adams: Dudley, Lettice, countess of Essex and countess of Leicester (1543–1634). In: Oxford Dictionary of National Biography. 2004 Oxford University Press.
    Weblinks
     Commons: Lettice Knollys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Einzelnachweise
    1 Simon Adams: Dudley, Lettice, countess of Essex and countess of Leicester (1543–1634). In: Oxford Dictionary of National Biography. 2004 Oxford University Press. Onlineversion Januar 2008 Zugriff am 11. Januar 2012
    2 Hochspringen 
↑ ices Vater hatte einen lateinischen Kalender, in dem er die Geburtsdaten seiner Kinder eintrug: Varlow, Sally: The Lady Penelope: The Lost Love and Politics in the Court of Elizabeth I London 2007 ISBN 0-233-00265-0 S. 21
    3 Varlow, Sally: The Lady Penelope: The Lost Love and Politics in the Court of Elizabeth I London 2007 ISBN 0-233-00265-0 S. 21–24
    4 Calendar of...State Papers Relating to English Affairs...in...Simancas 1558–1603 ed. M.A.S. Hume 4 Bde. London 1892–1899 Bd. I S. 472 [1]
    5 Hammer, P.E.J.: The Polarisation of Elizabethan Politics: The Political Career of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex 1585–1597 Cambridge 1999 ISBN 0-521-01941-9 S. 13
    6 "As the thing is publicly talked of in the streets, there can be no harm in my writing openly about the great enmity between the Earl of Leicester and the Earl of Essex, in consequence, it is said, of the fact that while Essex was in Irelandis wife had two children by Leicester...great discord is expected in consequence.": Calendar of...State Papers Relating to English Affairs...in...Simancas 1558–1603 ed.M.A.S. Hume 4Bde. London 1892-1899 Bd. II S. 511 [2]
    7 Jenkins, Elizabeth: Elizabeth and Leicester London 2002 ISBN 1-84212-560-5 S. 234–235
    8 Jenkins, Elizabeth: Elizabeth and Leicester London 2002 ISBN 1-84212-560-5 S. 280–281
    9 Calendar of...State Papers Relating to English Affairs...in...Simancas 1558–1603 ed.M.A.S.Hume 4Bde. London 1892–1899 Bd. III S. 477 [3]
    10 Hammer, P.E.J.: The Polarisation of Elizabethan Politics: The Political Career of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex 1585–1597 Cambridge 1999 ISBN 0-521-01941-9 S. 35
    11 Wilson, Derek: Sweet Robin. A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533–1588 London 1981 ISBN 0-241-10149-2 S. 338
    12 Jenkins, Elizabeth: Elizabeth and Leicester London 2002 ISBN 1-84212-560-5 S. 361–362
    13 Hammer, P.E.J.: The Polarisation of Elizabethan Politics: The Political Career of Robert Devereux, 2nd Earl of Essex 1585–1597 Cambridge 1999 ISBN 0-521-01941-9 S. 34
    14 Freedman, Sylvia: Poor Penelope: Penelope Rich. An Elizabethan Woman London 1983 ISBN 0-946041-20-2 S. 74
    15 Freedman, Sylvia: Poor Penelope: Penelope Rich. An Elizabethan Woman London 1983 ISBN 0-946041-20-2 S. 121–122
    16 Somerset, Anne: Unnatural Murder: Poison at the Court of James I London 1997 S. 12
    17 Jenkins, Elizabeth: Elizabeth and Leicester London 1961 ISBN 1-84212-560-5 S.368–369

    Kinder:
    1. 1. Robert Dudley wurde geboren in 1581; gestorben in 1584.


Generation: 3

  1. 4.  Herzog John DudleyHerzog John Dudley wurde geboren in 1504; gestorben am 22 Aug 1553 in London, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 16 Feb 1547, Warwick, England; Earl of Warwick
    • Titel (genauer): 11 Okt 1551, Northumberland; 1. Duke of Northumberland

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/John_Dudley,_1._Duke_of_Northumberland

    John Dudley, 1. Duke of Northumberland (* 1504[1]; † 22. August 1553 in London) war ein englischer Adliger, der von 1549 bis 1553 im Namen des minderjährigen Königs Edward VI. de facto England regierte. Nach dessen Tod 1553 versuchte er, seine Schwiegertochter Lady Jane Grey als Königin zu etablieren, was jedoch scheiterte und zu seiner Hinrichtung führte.

    Aufstieg
    John Dudley war der älteste Sohn von Edmund Dudley, der König Heinrich VII. als Finanzberater diente. Heinrich VIII. ließ den verhassten Steuer- und Finanzfachmann seines Vaters kurz nach seiner Thronbesteigung verhaften und hinrichten (1510).
    John Dudley wurde Mündel von Sir Edward Guildford, in dessen Haushalt er aufwuchs, und dessen Tochter und Erbin Jane Guildford er heiratete. Guildford war ein wichtiger Mann am Hofe, wodurch sich auch John Dudley Karrierechancen boten. Er bewährte sich als Kommandant an der schottischen Grenze und als Vizeadmiral zur See. Heinrich VIII. ernannte Dudley 1542 zum Lord High Admiral (Oberbefehlshaber der Kriegsmarine). Außerdem erhielt er den Titel eines Viscount Lisle, den bereits sein Großvater mütterlicherseits getragen hatte. Im Krieg gegen Frankreich (1544) gelang es Dudley, einige Seegefechte im Kanal zu gewinnen und dadurch hohes Ansehen beim König zu erreichen.
    Der zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankte Heinrich VIII. berief am 30. Dezember 1546 John Dudley in einen sechzehnköpfigen Regentschaftsrat, der gemeinschaftlich für seinen neunjährigen Sohn Edward regieren sollte. Am 28. Januar 1547 starb Heinrich VIII. Edward Seymour, der Onkel des Kronprinzen, hielt seinen Tod geheim, bis geklärt war, ob er als Lordprotektor den Privy Council anführen würde. Am 4. Februar 1547 wurde Edward Seymour zum Duke of Somerset erhoben. John Dudley wurde Kämmerer und Earl of Warwick. Vom Amt des Lord High Admirals musste Dudley aber zugunsten von Thomas Seymour, dem jüngeren Bruder des Lordprotektors, zurücktreten. Als Lord Lieutenant des Protektors unterstützte Dudley Edward Seymour bei dessen schottischen Kampagnen.
    Im September 1547 bewährte sich Dudley in der Schlacht von Pinkie Cleugh, einem Sieg der Engländer über die Schotten. Im Sommer 1549 brachen in England infolge der Politik des Rates und aufgrund religiöser Probleme mehrere Unruhen aus. In Norfolk rebellierte der Gerber Robert Ket. Ket führte zeitweise 16.000 Bewaffnete und beherrschte das Gebiet um Norfolk. Die Ket-Rebellen hofften vergeblich, dass der „gute Herzog Somerset“ die Armen gegen die ortsansässigen Landadligen unterstützen werde. Nachdem ein früherer Kommandant, der Marquess of Northampton, gescheitert war, schickte Somerset John Dudley mit Truppen nach Norfolk. Das Bauernheer wurde in der Schlacht bei Dussindale vernichtet.[2]

    De facto Regent
    Bereits nach wenigen Monaten erhoben sich die ersten Stimmen gegen die unumschränkte Herrschaft des Protektors Somerset und zum jungen König hatte er kein gutes Verhältnis. Zahlreiche Ratsmitglieder, darunter Erzbischof Thomas Cranmer, stellten sich offen gegen Somerset und hinter Dudley, der eine Art Palastrevolution anführte. Somerset brachte vorsorglich am 6. Oktober 1549 den König nach Windsor und am 13. Oktober 1549 umstellten Dudleys Truppen Windsor Castle. Somerset und seine ehrgeizige Gemahlin wurden im Tower inhaftiert.
    John Dudley erklärte sich zum Lord President of the Council. Er verzichtete auf den Titel „Lordprotektor“, sicherte sich jedoch alle Schlüsselstellungen in der Regierung. Unauffällig hielt er die ganze Macht in seinen Händen.[3] Schließlich wurde am 10. Februar 1550 der Duke of Somerset wieder in den Privy Council aufgenommen. Die Versöhnung wurde mit der Hochzeit von Dudleys ältestem Sohn mit einer Tochter Somersets am 4. Juni 1550 besiegelt.
    Als Regent beendete Dudley die kostspieligen Kriege gegen Frankreich (Frieden von Boulogne, 1550 - Boulogne ging an Frankreich) und Schottland (Frieden von Angers, 1551). Gleichzeitig vereinbarte er eine Verlobung zwischen Eduard VI. und Elisabeth von Valois, einer Tochter des französischen Königs Heinrich II.
    John Dudley unterstützte den radikalen Protestantismus und forcierte die Enteignung der katholischen Kirche. Protestantische Bischöfe wurden erst nach erheblichen materiellen Zugeständnissen in ihren Ämtern eingeführt.
    Am 11. Oktober 1551 wurde John Dudley vom König zum Duke of Northumberland erhoben. Wenige Tage später ließ Dudley Edward Seymour verhaften und am 24. Oktober 1551 begann der Prozess wegen Hochverrats gegen den ehemaligen Lordprotektor. Seymour wurde zum Tode verurteilt und am 22. Januar 1552 auf dem Tower Hill enthauptet; der junge König vermerkte die Hinrichtung seines Onkels kurz und unpersönlich in seinem Tagebuch. Dudley bezog Edward zunehmend in die Entscheidungen des Privy Council ein und entwickelte ein enges persönliches Verhältnis zu dem Heranwachsenden.

    Die Änderung der Thronfolge
    Im Frühjahr 1553 erarbeitete der vermutlich an Schwindsucht leidende König Eduard VI. ein Papier ("My devise of the Succession"), welches unter Ausschluss seiner offiziell illegitimen Halbschwestern Maria und Elisabeth die Thronfolge nur für mänännliche Nachkommen vorsah, die es jedoch nicht gab. Später änderte der König sein Manuskript dahingehend, dass die Erbfolge auf Lady Jane Grey, eine Großnichte Heinrichs VIII., direkt übergehen sollte. So wollte Eduard angesichts seines nahendeden Todes einen katholischen Thronfolger verhindern. Jane Grey heiratete am 21. Mai 1553 den zweitjüngsten Sohn Dudleys, Guildford Dudley. Ob die Heirat vor oder nach der Thronfolgeänderung vereinbart worden war, ist umstritten. Ebenso, inwieferern die Thronfolgeänderung auf die Einflussnahme Dudleys zurückzuführen war; wahrscheinlich ging sie vom jungen König aus.[1] Dudley geriet zusehends in Panik, wie er dem französischen Botschafter gestand: "Was würdet Ihr in meinem Falle tun?"[4] Knapp drei Wochen vor seinem Tod setzte Edward VI. mithilfe der einschüchternden Persönlichkeit Dudleys den Ausschluss Marias und Elisabeths von der Thronfolge durch.[5]

    Sturz und Hinrichtung
    Dudley forderte Prinzessin Elisabeth auf, Abschied vom sterbenden König zu nehmen. Diese befürchtete ihre Beseitigung und kam der Aufforderung nicht nach. Am 6. Juli 1553 starb Eduard VI. Dudley verheimlichte den Tod des Königs und sandte Truppen aus, um Maria Tudor zu verhaften, die sich ebenfalls geweigert hatte, ans Sterbebett ihres Halbbruders zu eilen. Dudley hatte jedoch zu lange gezögert,[6] und Maria war gewarnt und konnte sich rechtzeitig nach Norfolk zu den katholischen Howards in Sicherheit bringen. Am 9. Juli 1553 wurde Lady Jane Grey als Königin proklamiert.
    Maria sammelte ihre Anhängerschaft und wurde am 10. Juli 1553 in Norfolk zur Königin ausgerufen. Dudley zog auf persönlichen Befehl Janes mit einem Heer nach Norfolk. Aber das Heer löste sich auf. Viele Soldaten desertierten und liefen zu Maria über. Das Volk war nicht bereit, die Legitimität Marias anzuzweifeln. Der Regentschaftsrat nutzte die Abwesenheit Dudleys zu dessen Sturz. Am 18. Juli 1553 wurde Dudley in Cambridge verhaftet; kurz zuvor hatte er selbst dort bereits Königin Maria proklamiert.[7]
    Der Privy Council in London unterwarf sich Maria. Der Vater Janes, der Duke of Suffolk, riss das Staatswappen seiner Tochter herab und überließ sie ihrem weiteren Schicksal. Als Dudley in den Tower gebracht wurde, kam es zu spontanen Protesten der aufgebrachten Londoner Bevölkerung, die ihn mit Steinen und Unrat bewarf.[8] In dieser Zeit kursierte auch das Pamphlet The Epistle of Poor Pratte: „Der große Teufel Dudley herrscht (ich hätte Herzog sagen sollen).“[9] Nach seinem Prozess, bebei dem seine bisherigen Ratskollegen über ihn zu Gericht saßen, kehrte er nach einer Aussprache mit Bischof Stephen Gardiner zum katholischen Glauben zurück.[10] Nach öffentlichen Reuebekundungen und einer geistreichen Ansprache auf dem Schafott wurde er am 22. August 1553 vor einer riesigen Menschenmenge auf dem Tower Hill enthauptet.[11]
    John Dudley hinterließ zahlreiche Kinder. Seine Tochter Mary Dudley war die Mutter von Mary, Philip und Robert Sidney. Sein Sohn Guildford Dudley wurde am 12. Februar 1554 siebzehnjährig hingerichtet. Am selben Tag wurde auch die sechzehnjährige Jane Grey enthauptet. Die anderen Söhne Dudleys wurden ebenfalls zum Tode verurteilt, aber nach achtzehn Monaten Haft freigelassen. Robert Dudley, 1. Earl of Leicester (1532–1588) war später der langjährige Favorit von Elisabeth I.

    Wirtschaftspolitik
    John Dudley verkörperte den im Hochadel sehr verbreiteten Typ des Grundstücksspekulanten, der sich an enteignetem Kirchenbesitz bereicherte.
    Anna von Kleve schrieb 1550 an ihren Bruder: „Gott weiß, was als nächstes geschehen wird! Und alles wird in diesem Land so teuer, dass ich keine Ahnung habe, wie ich es schaffen soll, meinen Haushalt in Ordnung zu halten.“ 1551 erkannten Wirtschhaftsexperten, dass die Preise sich nur stabilisieren könnten, wenn die seit 1544 verschlechterten Münzen aus dem Verkehr gezogen und durch mit angemessenem Silbergehalt neu geprägte Münzen ersetzt würden. Dudley gab die geplante Münzverbesserung vier Monate im Voraus bekannt. Aufgrund von Manipulationen kam es zu heftigen Preisanstiegen im Sommer 1551. Kurzzeitig nutzte Dudley die Vorteile der Münzverschlechterung, da diese Münzverschlechterung den Tuchhandel zwischen London und Antwerpen stimulierte. Dudley leitete jedoch nach der Herausgabe der neuen Münzen entschlossen die Stabilisierung der englischen Währung ein. Aufgrund dieser Maßnahmen konnte Elisabeth I. mit einer gefestigten Währung regieren.
    John Dudley förderte die Seefahrt. 1552 gründete er eine Gesellschaft, die eine Expedition von Richard Chancellor ausrüstete. Chancellor sollte den nordöstlichen Seeweg nach Amerika entdecken. Er erreichte das Weiße Meer und ankerte bei Cholmogory (das heutige Archangelsk). Chancellor gelangte nach Moskau und schuf dort die Voraussetzungen für den englisch-russischen Handel. Aus der von Dudley gegründeten Gesellschaft bildete sich 1555 die Muscovy Company (Moskowitische Gesellschaft).
    John Dudley versuchte, den Verfall der Flotte aufzuhalten. Dies gelang ihm nicht. Lediglich der Bau einer Werft bei Chatham an den Ufern des Medway ist seiner Initiative zu verdanken.



    Literatur
    • Stephen Alford (2002): Kingship and Politics in the Reign of Edward VI. Cambridge University Press. ISBN 978-0-521-03971-0
    • Barrett L. Beer (1973): Northumberland: The Political Career of John Dudley, Earl of Warwick and Duke of Northumberland. Ohio: The Kent State University Press. ISBN 0-87338-140-8
    • Bärbel Brodt: Eduard VI. und Karl Heinz Metz Maria die Katholische. In: Englische Könige und Königinnen. Von Heinrich VII. bis Elisabeth II. Beck, München 1998, ISBN 3-406-43391-X.
    • Geoffrey R. Elton: England unter den Tudors. Callwey, München 1983, ISBN 3-7667-0683-7.
    • Dale Hoak: Edward VI (1537–1553). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.comLizenz erforderlich), Stand: Januar 2008 (englisch, (nicht eingesehen) )
    • David Loades (1996): John Dudley, Duke of Northumberland 1504–1553. Oxford: Clarendon Press. ISBN 0-19-820193-1
    • Marita A. Panzer: Englands Königinnen - Von den Tudors zu den Windsors. Piper, München April 2003, ISBN 3-492-23682-0.
    • Ilan Rachum: Lexikon der Renaissance. Edition Atlantis, Lizenzausgabe für Atlantis Verlag Zürich, ISBN 3-7611-0725-0.
    Weblinks
    • Dudley, John, Duke of Northumberland in John Venn, John A. Venn: Alumni Cantabrigienses. A Biographical List of All Known Students, Graduates and Holders of Office at the University of Cambridge, from the Earliest Times to 1900. Cambridge Uniersity Press, Cambridge, 1922–1958.
    Anmerkungen und Nachweise
    1 David Loades: Dudley, John, duke of Northumberland (1504–1553). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISN 0-19-861411-X, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: Oktober 2008, abgerufen am 4. April 2010 (englisch)
    2 Die rachedurstigen Grundherren besänftigte Dudley mit den Worten: "Is there no place for pardon? What shall we then do? Shall we hold the plough ourselves, play the carters and labour the ground with our own hands?": Hester Chapman, Lady Jae Grey, Jonathan Cape 1962 S. 63.
    3 „He is absolute master here“, kommentierte der kaiserliche Botschafter: Carolly Erickson: Bloody Mary: The Life of Mary Tudor BCA 1995 S. 251–252
    4 Hester Chapman: Lady Jane Grey Jonathan Cape 1962 S. 93
    5 Hester Chapman: Lady Jane Grey, Jonathan Cape 1962 S. 94–95
    6 Derek Wilson: Sweet Robin: A Biography of Robert Dudley Earl of Leicester 1533-1588 Hamish Hamilton 1981 S. 55-56
    7 Hester Chapman: Lady Jane Grey Jonathan Cape 1962 S. 148
    8 Hester Chapman: Lady Jane Grey Jonathan Cape 1962 S. 150–151
    9 "The great devil Dudley ruleth, Duke I should have said".
    10 Hester Chapman: Lady Jane Grey Jonathan Cape 1962 S. 165–166
    11 Hester Chapman: Lady Jane Grey Jonathan Cape 1962 S. 168–171

    Geburt:
    Das Ehepaar John Talbot und Margaret de Beauchamp sollen zu seinen Vorfahren gehört haben. Diese Linie habe ich jedoch noch nicht gefunden? (ms)

    John: https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I27414&tree=StammlerBaum

    Margaret: https://stammler-genealogie.ch/getperson.php?personID=I27413&tree=StammlerBaum

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Warwick

    Titel (genauer):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Duke_of_Northumberland

    Gestorben:
    wurde hingerichtet

    John + Jane Guildford. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Jane Guildford

    Notizen:

    Jane und John hatten dreizehn Kinder.

    Kinder:
    1. 2. Robert Dudley wurde geboren am 24 Jun 1532; gestorben am 4 Sep 1588 in Cornbury, Oxfordshire.
    2. Guildford Dudley wurde geboren in cir 1537; gestorben am 12 Feb 1554 in London, England.

  3. 6.  Francis Knollys wurde geboren in 1514 in Rotherfield Greys, Oxfordshire; gestorben am 19 Jul 1596 in Rotherfield Greys, Oxfordshire.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Knollys

    Sir Francis Knollys KG (* 1514 in Rotherfield Greys, Oxfordshire; † 19. Juli 1596 ebenda) war ein englischer Minister unter Elisabeth I. (Tudor).

    Leben
    Er entstammt einer Familie, die schon den ersten Tudors gedient hatte, und begann seine Laufbahn am Hof Heinrich VIII. Hohe Ämter bekleidete er aber erst unter Elisabeth I., deren angeheirateter Cousin er war. Die Königin beauftragte ihn, 1568 die flüchtige Maria Stuart aufzunehmen. Knollys wurde in den Privy Council berufen und verwaltete die Finanzen des königlichen Haushalts. Als Puritaner stand er manchmal der königlichen Politik kritisch gegenüber, doch blieb er bis an sein Lebensende ein enger Vertrauter Elisabeths.

    Familie und Nachkommen
    1540 heiratete er Catherine Carey, die Tochter von Mary Boleyn. Diese war Schwester der Königin Anne Boleyn.
    • Lettice Knollys (* 1543; † 1634)
    1 ∞ Walter Devereux, 1. Earl of Essex
    2 ∞ Robert Dudley, 1. Earl of Leicester
    3 ∞ Christopher Blount
    • Sir Henry Knollys (* 1545 † 1583) ∞ Margaret Cave (* 1549 † 1600), Tochter von Sir Ambrose Cave und Margaret Willington
    • Elizabeth Knollys ∞ Sir Thomas Leighton, Sohn von John Leighton of Watlesburgh und Joyce Sutton
    • William Knollys, 1. Earl of Banbury (* 1545 † 1632)
    1 ∞ Dorothy Bray
    2 ∞ Elizabeth Howard, Tochter von Thomas Howard, 1. Earl of Suffolk
    • Edward Knollys (* 1546 - † 1580)
    • Sir Robert Knollys (* 1547 - † 1626) ∞ Catherine Vaughan, Tochter von Sir Rowland Vaughan
    • Richard Knollys (* 1548 † 1596) ∞ Joan Heigham, Tochter von John Heigham
    • Sir Francis Knollys der Jüngere (* 1552 † 1643) ∞ Lettice Barrett, Tochter von John Barrett, Schwiegervater von John Hampden
    • Sir Thomas Knollys ∞ Odelia de Morana, Tochter von John de Morana
    • Anne Knollys (* 1553 † 1608) ∞ Thomas West, 2. Baron De La Warr
    • Catherine Knollys (* 1560 † 1620) ∞ Gerald Fitzgerald, Baron Offaley
    • Cecily Knollys

    weitere bekannte Abkömmlinge:
    • Sir Charles Knowles, 1. Baronet of Banbury (* 1704 † 1777), Admiral, ∞ 2. Maria Magdalena Therese de Bouget
    • Anna Charlotte Christina Knowles (* 1752 † 1839), Kammerherrin von Kaiserin Katharina der Großen von Russland.
    • Sir Charles Henry Knowles, 2. Baronet of Banbury (* 1754 † 1831), Admiral
    • Sir Francis Charles Knowles, 3. Baronet of Banbury (* 1802 † 1892), Admiral
    • Sir Charles Frederick Knowles, 4. Baronet of Banbury (* 1832 † 1918), Vize-Admiral
    • Sir Winston Leonard Spencer Churchill (* 1874 † 1965), britischer Staatsmann
    • Lady Diana Frances Spencer, Kronprinzessin von Großbritannien und Nordirland, Fürstin von Wales (* 1961 † 1997), erste Ehegattin des englischen Thronfolgers Prinz Charles


    Weblinks
    • Sir Francis Knollys (engl.)

    Francis heiratete Catherine Carey am 26 Apr 1540. Catherine (Tochter von William Carey und Mary Boleyn) wurde geboren in cir 1523; gestorben am 15 Jan 1569. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Catherine CareyCatherine Carey wurde geboren in cir 1523 (Tochter von William Carey und Mary Boleyn); gestorben am 15 Jan 1569.

    Notizen:

    Die Ehe mit Francis Knollys brachte insgesamt sechzehn Kinder hervor, darunter fünfzehn namentlich bekannte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Catherine_Carey

    Catherine Carey (auch Katherine), verheiratete Knollys (* ca. 1523[1]; † 15. Januar 1569) war eine englische Adlige und sowohl eine Cousine als auch die Lady of the Bedchamber der englischen Königin Elisabeth I. Ihre Mutter Mary Boleyn, Schwester der Königin Anne Boleyn, war lange Zeit die Geliebte König Heinrichs VIII. Daher wurde oft spekuliert, dass nicht Marys Ehemann Sir William Carey, sondern der König selbst Catherines Vater war. Unter der Herrschaft der katholischen Königin Maria I. ging Catherine als überzeugte Protestantin mit ihrer Familie ins Exil. Erst mit der Thronbesteigung Elisabeths kehrte sie an den Hof zurück und blieb zeit ihres Lebens eine enge Freundin der Königin.
    Sie ist nicht zu verwechseln mit ihrer gleichnamigen Nichte Catherine Carey, Tochter des Henry Carey, 1. Baron Hunsdon und Ehefrau des Charles Howard, 1. Earl of Nottingham.

    Leben
    Catherine Carey wurde ca. zwischen 1523 und 1524 geboren. Ihr genaues Geburtsdatum ist unbekannt, ihre Zeugung fand aber zu einer Zeit statt, in der ihre Mutter Mary Boleyn eine Affäre mit dem König Heinrich VIII. hatte. Obwohl sie also theoretisch eine uneheliche Tochter Heinrichs sein konnte, wurde sie von Mary Boleyns Ehemann Sir William Carey als sein Kind anerkannt.[1] Über ihre Kindheit ist nicht viel bekannt, und es ist ungewiss, ob sie älter oder jünger als ihr Bruder Henry Carey war, obwohl sie traditionell als die ältere betrachtet wird. In der viktorianischen Literatur wird mitunter behauptet, Catherine hätte ihre Tante Anne Boleyn in den Tower und sogar auf das Schafott begleitet, allerdings gibt es erst drei Jahre nach Anne Boleyns Hinrichtung Hinweise darauf, dass Catherine am Hof war. Im November 1539 wurde sie eine Maid of Honour der neuen Königin Anna von Kleve.[1] Ein Jahr später heiratete sie am 26. April Francis Knollys, einen späteren Wächter der schottischen Königin Maria Stuart.
    Ab den 1540ern ging es für die Careys stetig bergauf. Das Parlament sprach ihnen 1540 die Rechte am Herrensitz der Familie Knollys in Oxfordshire zu und 1547 wurde Knollys zum Ritter geschlagen. Catherine selbst pflegte ihren Kontakt zu ihrer Cousine, Prinzessin Elisabeth, mit der sie von Anfang an eine feste Freundschaft verband. Sie und ihr Mann konvertierten zum Protestantismus, weshalb sie allerdings unter der Herrschaft von Königin Maria I. ins Exil gehen mussten. Zum Abschied schrieb Prinzessin Elisabeth Catherine einen Brief, den sie mit cor rotto (deutsch: gebrochenes Herz) unterzeichnete. [1] Traditionell wird das Jahr 1553 für ihre Flucht angegeben, Historiker halten es aber auch für möglich, dass sie erst im Frühling 1556 England verließen.[1] Knollys selbst hielt sich im Winter 1556 in Basel auf und Catherines Anwesenheit in Frankfurt am Main wird für Juni 1557 nachgewiesen, zusammen mit fünf ihrer Kinder.[1]
    Wann genau die Familie zurückkehrte, ist nicht bekannt, aber am 3. Januar 1559 wurde Catherine als eine der vier bezahlten Damen des königlichen Schlafgemachs aufgelistet.[1] Sie diente Elisabeth in der Funktion der obersten Lady of the Bedchamber bis ans Ende ihres Lebens und ihre Kinder, unter anderem Lettice Knollys, erhielten gute Positionen bei Hofe. Die Hochzeit ihres ältesten Sohnes Henry im Jahr 1565 wurde mit einem großern Turnier gefeiert. Allerdings schien die Königin mitunter recht fordernd zu sein, denn in einem Brief heißt es, Catherine hätte „oft geweint wegen Unfreundlichkeit“.[1] Im Dezember 1568 schließlich wurde Catherine in Hampton Court Palace schwer krank, so dass Elisabeth ihr oft ihre „eigene tröstliche Gegenwart“[1] zukommen ließ. Ihr Ehemann Francis Knollys befand sich zu diesem Zeitpunkt als Wächter der gefangenen Königin Maria Stuart in Bolton Castle und bat Elisabeth vergeblich um Erlaubnis heimzukehren.
    Francis Knollys schrieb in dieser Zeit Briefe an Catherine, in denen er ihr vorschlug, sich vom Hof zurückzuziehen und ein einfaches Leben auf dem Lande zu führen. William Cecil, 1. Baron Burghley versicherte ihm, dass Catherine gut versorgt wärre, doch sie starb am 15. Januar 1569. Zeitzeugen zufolge betrauerte Elisabeth den Verlust ihrer Cousine zutiefst, so dass sie „ihre eigene Gesundheit vernachlässigte“.[1] Sie richtete Catherine ein großzügiges Begräbnis in Westminster Abbey aus, für das sie deutlich mehr Geld ausgab als für die Begräbnisse ihrer königlichen Cousinen Frances Brandon und Margaret Douglas.[1] Auf ihrem Grab befindet sich ein Epitaph von Thomas Newton: „In favour with our noble queen, above the common sort“[1] - zu deutsch: „In der Gunst unserer edlen Königin, über das normale Maß hinaus“.

    Nachkommen
    Die Ehe mit Francis Knollys brachte insgesamt sechzehn Kinder hervor, darunter fünfzehn namentlich bekannte:
    • Sir Henry Knollys (* 12. April 1541[1]; † 1583) ∞ Margaret Cave (1549–1600)
    • Mary Knollys (* 1542)
    • Lettice Knollys (1543–1634)
    1 ∞ Walter Devereux, 1. Earl of Essex
    2 ∞ Robert Dudley, 1. Earl of Leicester
    3 ∞ Christopher Blount
    • William Knollys, 1. Earl of Banbury (1544–1632)
    1 ∞ Dorothy Bray
    2 ∞ Elizabeth Howard, Tochter von Thomas Howard, 1. Earl of Suffolk
    • Elizabeth Knollys (* 15. Juni 1549; † 1605)[2] ∞ Sir Thomas Leighton
    • Edward Knollys (1546–1580), Member of Parliament.
    • Maud Knollys (* 1548)
    • Sir Robert Knollys (1550–1626), Member of Parliament, ∞ Catherine Vaughan
    • Richard Knollys (1552–1596), Member of Parliament, ∞ Joan Heigham
    • Sir Francis Knollys, der Jüngere (1553–1643), Member of Parliament, ∞ Lettice Barrett
    • Sir Thomas Knollys (* 1558), bekannt als Heerführer im achtzigjährigen Krieg, Gouverneur für Ostende, ∞ Odelia de Morana
    • Anne Knollys (1555–1608) ∞ Thomas West, 2. Baron De La Warr
    • Catherine Knollys (* 1560; † 30. Dezember 1632)
    1 ∞ Gerald Fitzgerald, Baron Offaley
    2 ∞ Sir Phillip Butler of Watton Woodhall.
    • Cecily Knollys
    • Dudley Knollys (* 1562)

    Fiktive Darstellungen
    In Margaret Georges fiktionaler Autobiographie Ich, Heinrich VIII. ist Catherine Carey eine uneheliche Tochter Heinrichs VIII. Sie steht im Briefwechsel mit Will Somers, dem alten Hofnarren des Königs und ist aufgrund ihres protestantischen Glaubens vor Königin Marias Ketzerverfolgungen auf den Kontinent geflohen. Will schickt ihr Heinrichs Tagebuch, um das Andenken des Königs vor der rachsüchtigen Maria zu schützen und offenbart der ungläubigen Catherine, dass sie Heinrichs Tochter ist.
    In Karen Harpers Buch The last Boleyn ist Catherine die jüngere Tochter Mary Boleyns, die im Gegensatz zu ihrem Bruder allerdings von William Carey gezeugt wurde.
    In Philippa Gregorys Roman Die Schwester der Königin ist Catherine ebenfalls die uneheliche Tochter des Königs, die allerdings hier von ihrem Vater anerkannt wird. Sie und ihr kleiner Bruder Henry wachsen getrennt von ihrer Mutter auf und werden von ihrem Großonkel Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk häufig als Druckmittel verwendet, um Mary Boleyn zu erpressen. Mit knapp zwölf Jahren kommt sie an den Hof und wird Augenzeugin der Hinrichtung ihrer Tante Anne Boleyn.
    Im darauf folgenden Roman Das Erbe der Königin kehrt Catherine an den Hof zurück, wo sie gemeinsam mit ihrer Verwandten Catherine Howard Königin Anna von Kleve dient. Sie erzählt Catherine Howard, dass Anne Boleyn unschuldig war und dass sie Jane Boleyn nicht vertrauen darf. Als die Situation sich bei Hofe zuspitzt, wird Catherine von ihrer Mutter Mary zurück nach Hause geholt.



    Literatur
    • Sally Varlow: Knollys, Katherine, Lady Knollys (c.1523–1569). In: Oxford Dictionary of National Biography. 2006 Oxford University Press
    • Antonia Fraser: The 6 wives of Henry VIII. 1993 Vintage
    Weblinks
    • Catherine CAREY (Chief Lady of Bedchamber)
    • Catherine Carey's birthdate on tudorhistory.org
    • Catherines Grabmal in Westminster Abbey
    Einzelnachweise
    1 Sally Varlow: Knollys, Katherine, Lady Knollys (c.1523–1569). In: Oxford Dictionary of National Biography. 2006 Oxford University Press. Online edition: Januar 2009 Zugriff am 11. Januar 2012 Lizenz erforderlich
    2 Catherine CAREY (Chief Lady of Bedchamber) Zugriff am 17. Januar 2012

    Kinder:
    1. 3. Lettice Knollys wurde geboren am 8 Nov 1543 in Rotherfield Greys, Oxfordshire; gestorben am 26 Dez 1634 in Drayton Basset, Staffordshire.


Generation: 4

  1. 14.  William CareyWilliam Carey wurde geboren in cir 1500 in Chilton Foliat, Wiltshire, England (Sohn von Sir Thomas Carey und Margaret Spencer); gestorben am 22 Jun 1528 in Bristol, Somerset, England.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/William_Carey_(Höfling)

    Sir William Carey of Aldenham (* um 1500; † 22. Juni 1528) war ein englischer Höfling und Protegé Heinrichs VIII. Er diente dem König als Gentleman of the Privy chamber und als Esquire of the body. Seine Frau, Lady Mary Boleyn, ist bekannt als Mätresse Heinrichs VIII. und als Schwester dessen zweiter Frau Anne Boleyn.

    Leben
    William Carey war der zweite Sohn von Sir Thomas Carey (1455–1500), Gutsherr von Chilton Foliat in Wiltshire, und dessen Frau Margaret Spencer, der Tochter von Sir Robert Spencer, Gutsherr von Spencercombe in Devon, und Lady Eleanor Beaufort.[1] Die Familie Carey stammte ursprünglich aus Devon, wo sie die Anwesen Cockington und Clovelly besessen hatte. Lady Eleanor war die Tochter von Edmund Beaufort, 1. Duke of Somerset, dessen Bruder John Beaufort, 1. Duke of Somerset, der Vater von Margaret Beaufort, Countess of Richmond and Derby, Großmutter Heinrichs VIII., war; demzufolge waren William und Heinrich VIII. Cousins dritten Grades. Williams Tante mütterlicherseits war Catherine Spencer, Countess of Northumberland, durch sie war er Cousin ersten Grades von Henry Percy, 6. Earl of Northumberland, dem ehemaligen Verehrer von Williams Schwägerin Anne Boleyn.

    Am 4. Februar 1520[2] heiratete er Lady Mary Boleyn, die ältere Tochter von Thomas Boleyn, 1. Earl of Wiltshire, und dessen Frau Lady Elizabeth Howard. Er war Gutsherr von Aldenham in Hertfordshire und bewohnte das dortige Anwesen.

    Kurz nach der Hochzeit wurde Mary die Geliebte König Heinrichs VIII. Die Familie Boleyn erhielt Ländereien und auch Carey profitierte von der Untreue seiner Frau, da ihm vom König während des Verlaufs der Affäre Güter und Anwesen geschenkt wurden.[3] Carey war zudem ein bedeutender Kunstsammler und führte den berühmten niederländischen Maler Lucas Horenbout Mitte der 1520er Jahre in England ein. Ein möglicher Grund, warum der athletische Heinrich VIII. William Carey begünstigte, war, dass dieser Gefallen an Aktivitäten wie Reiten, Jagd und Turnierkämpfen fand. Carey tat sich im Tjost beim Camp du Drap d'Or 1520 hervor. 1523 nahm William Carey am Feldzug nach Schottland teil und wurde dabei vom Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk zum Knight Bachelor geschlagen.[4]

    Anne Boleyn, Marys Schwester, fiel Heinrich ein Jahr nach dem Ende seiner Affäre mit Mary auf. Er machte ihr 1527 einen Heiratsantrag. William Carey erlebte den Erfolg seiner Schwägerin nicht mehr, da er 1528 am Englischen Schweiß starb. Bei seinem Tod war er stark verschuldet, sodass seine Witwe gezwungen war, ihren Schmuck zu verpfänden, bevor ihre Schwester Anne eine Pension für sie arrangierte. Mary Boleyn heiratete 1534 in zweiter Ehe William Stafford.

    Gestorben:
    Starb am englischen Schweiss

    Der Englische Schweiß (auch Englische Schweißkrankheit, Englisches Schweißfieber oder Englische Schweißsucht; lateinisch: pestis sudorosa oder sudor anglicus[1]) war eine sehr ansteckende Erkrankung unklarer Ätiologie, mit meist tödlichem Ausgang, die im 15. und 16. Jahrhundert in fünf Seuchenwellen hauptsächlich in England auftrat und dann anscheinend wieder verschwand.

    William heiratete Mary Boleyn am 4 Feb 1520. Mary (Tochter von Thomas Boleyn und Elizabeth Howard) wurde geboren in ca 1499/1500 in Blickling Hall, Norfolk; gestorben am 30 Jul 1543 in Essex. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 15.  Mary BoleynMary Boleyn wurde geboren in ca 1499/1500 in Blickling Hall, Norfolk (Tochter von Thomas Boleyn und Elizabeth Howard); gestorben am 30 Jul 1543 in Essex.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Chebsey, Staffordshire, England; Erster Wohnsitz mit William Stafford
    • Wohnort: Rochford Hall, Rochford, Essex, England; Zweiter Wohnsitz mit William Stafford war der Familiensitz der Boleyns

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Boleyn

    Mary Boleyn (* 1499[1]/1500 in Blickling Hall, Norfolk; † 30. Juli[1] 1543 in Essex) war eine englische Hofdame und Schwester der englischen Königin Anne Boleyn und des George Boleyn. Zu einem unbekannten Zeitpunkt zwischen 1520 und 1525 war sie die Geliebte von König Heinrich VIII. von England, bevor er sich ihrer Schwester zuwandte. Sie diente sowohl Mary Tudor als auch deren Schwägerin Katharina von Aragón als Hofdame, fiel aber unter ihrer Schwester Anne Boleyn aufgrund einer heimlichen Heirat in Ungnade und verbrachte den Rest ihres Lebens fern vom Hofe.

    Herkunft
    Mary wurde in Blickling Hall in Norfolk zwischen 1499 und 1500 als Tochter von Elizabeth Boleyn (geborene Howard) und Thomas Boleyn geboren. Über ihre Mutter war sie eine Enkelin des Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk. Historiker gehen davon aaus, dass sie älter war als ihre Schwester Anne.[1] Als Beleg dafür wird eine Petition ihres Enkels George Carey, 2. Baron Hunsdon betrachtet, der am 6. Oktober 1597 an William Cecil, 1. Baron Burghley schrieb und Anspruch auf die Würde des Earlls of Ormond erhob. Diesen Titel hatte sein Urgroßvater Thomas Boleyn innegehabt und Careys Anspruch begründete sich darauf, dass „meine Großmutter die älteste Tochter und einzige Erbin war“.[2] Anne Boleyn bezeichnete er als die jüngste Tochterr. Da Königin Elisabeth I. Anne Boleyns Tochter war und das Parlament ihr kurz nach ihrer Thronbesteigung alle konfiszierten Besitztümer ihrer Mutter zugesprochen hatte, hätte sie theoretisch einen höheren Anspruch auf die Earlswürde gehabt, wenn ihre Mutter die ältere Tochter gewesen wäre.[2] Allerdings reichte Carey seine Petition niemals ein, weshalb die Frage nach der ältesten Tochter nicht eindeutig beantwortet werden kann.

    Leben als Hofdame und erste Ehe
    Über Mary Boleyns Jugend ist nicht viel bekannt. 1514 gehörte sie zum Gefolge von Mary Tudor, der Schwester Heinrichs VIII., als diese König Ludwig XII. von Frankreich heiratete.[1] Als die anderen englischen Hofdamen zurückgeschickt wurden, durfte sie aufgrund der guten Beziehungen ihres Vaters als einzige bleiben. Als die Königin nach dem Tod ihres Mannes Frankreich verließ, wurde Mary in den Hof von Franz I. übernommen.[3] Möglicherweise wurde sie damals die Geliebte von Franz I., wofür es aber keine eindeutigen Beweise mehr gibt.[1]
    Sie kehrte schließlich nach England zurück und wurde 1520 Hofdame der Königin Katharina von Aragón. Kurz nach ihrer Rückkehr heiratete sie am 4. Februar 1520 William Carey, einen aufsteigenden Höfling und Gentleman der Privy Chamber, eine privilegierte Position, in der er unbegrenzten Zutritt zum König hatte. Bei ihrer Hochzeit war auch Heinrich VIII. anwesend. Die beiden Eheleute bezogen Gemächer bei Hofe. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren Mary und ihr Ehemann beim Treffen des Camp ddu Drap d’Or in Frankreich dabei. Um 1522 herum nahm sie gemeinsam mit ihrer nach England zurückgekehrten Schwester Anne, ihrer zukünftigen Schwägerin Jane Parker, der Gräfin von Devon Gertrude Courtenay und Heinrichs Schwester Mary Tudor an dem Maskenspiel Angriff auf Château Vert teil, in dem sie die Tugend Freundlichkeit verkörperte. Auch erhielt ihr Ehemann in dieser Zeit mehrere Ämter und Ländereien, was möglicherweise auf die beginnende Affäre Marys mit Heinrich hinweist.[1]
    Es war für die damalige Zeit ungewöhnlich, dass die Affäre nach Marys Hochzeit stattfand und nicht davor. Eine Theorie ist, dass Heinrich es vermeiden wollte, Bastarde als seine Kinder anerkennen zu müssen, da er auf einen legitimen Sohn hoffte und in Henry Fitzroy bereits einen illegitimen Sohn hatte.[1] Um 1523 taufte der König eins seiner Schiffe auf den Namen Mary Boleyn.[1] Ungefähr in dieser Zeit wurde Marys Tochter Catherine Carey geboren, weshalb sie mitunter für Heinrichs Tochter gehalten wurde.
    Alles in allem verlief die Affäre mit Mary Boleyn sehr diskret und endete vermutlich um 1525, vor der Geburt von Marys Sohn Henry Carey im Jahr 1526.[4] Der König selbst erwähnte die Liebschaft nur zweimal. Im Jahr 1528 beantragte er eine päpstliche Dispens, die ihm gestatten sollte, eine Frau zu heiraten, mit deren Schwester er eine Beziehung gehabt hatte,[1] was nach damaligem Recht verboten war. Auch antwortete er im Jahr 1535, als Gerüchte umgingen, er hätte sowohl mit Annes Schwester als auch mit ihrer Mutter geschlafen: „Nie mit der Mutter.“[1]
    Im Jahr 1527 scheint Mary Kontakte zum Kloster von Tynemouth geknüpft zu haben. So berichtet David Knowles, dass Mary einen Schützling in Tynemouth unterbringen wollte[5] und dass sie sich mit dem neuen Prior Thomas Gardiner anfreundete.[6] In A History of Northumberland (zu deutsch: Geschichte Northumberlands) heißt es, dass Mary Gardiner gezielt förderte und ihren Einfluss nutzte, um ihm den Posten des Priors zu verschaffen.[7]
    1528 starb William Carey, und der König übertrug Anne die Vormundschaft für ihren zweijährigen Neffen Henry und dessen Erziehung in einem Kloster. Auf diese Weise musste Mary nicht länger für seinen Unterhalt und seine Ausbildung aufkommen. Aucch schrieb er Anne, dass Mary „in großen Nöten“[1] war und dass ihr Vater für sie sorgen sollte. Zusätzlich übertrug er Mary die Leibrente ihres Mannes, die sich auf 100 Pfund pro Jahr belief, ein gesichertes Auskommen in der damaligen Zeit. 1532 begleitete Mary ihre Schwester und Heinrich nach Calais und nahm dort an einer Maskerade teil.[1]

    Zweite Ehe
    1534 heiratete Mary heimlich William Stafford, einen entfernten Verwandten des Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham. Allerdings war Stafford selbst lediglich Angehöriger der Gentry und somit keinesfalls eine gute Partie für die Schwester der KKönigin. Als sie von ihm schwanger wurde, kam die heimliche Ehe ans Licht und sie wurde auf Betreiben ihrer Familie vom Hof verbannt. Ihr Vater verweigerte ihr ihre Leibrente und Mary wandte sich hilfesuchend an den Minister Thomas Cromwell, dem sie schrieb:
    „Ihre Hoheit ist so verärgert über uns, dass wir, wenn der König uns kein guter Herr ist, seine Strenge mäßigt und für uns eintritt, ihre Gunst niemals zurückgewinnen werden, was zu schwer zu ertragen ist. Da es keine Lösung gibt, bitte helft uns um Gottes Willen, denn wir sind nun ein Vierteljahr verheiratet, wofür ich Gott danke. Doch wenn ich frei wäre zu wählen, versichere ich Euch, Herr Sekretär, dass ich in der kurzen Zeit so viel Ehrlichkeit in ihm [William Stafford] gefunden habe, dass ich lieber mit ihm um mein Brot betteln würde als die größte Königin zu sein, die jemals getauft wurde. Und ich bin mir sicher, dass er genauso über mich denkt, denn ich glaube nicht, dass er mich verlassen würde, um ein König zu sein.[8]“
    Als Anne wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt wurde, wurde ihre Ehe mit Heinrich annulliert und Tochter Elisabeth zum Bastard erklärt. Laut dem spanischen Botschafter Eustace Chapuys war der Grund dafür Heinrichs einstige Beziehung mit Mary, die es ihm verboten hätte, Anne zu heiraten.[1] Mary verbrachte den Rest ihres Lebens zurückgezogen auf dem Land. Völlig mittellos stand sie dennoch nicht da. Aus einem Brief des neuen Priors von Tynemouth an Cromwell im Jahr 1537 geht hervor, dass das Kloster Mary nach wie vor ihre Leibrente zahlte. Mit dem Argument, dass Mary ihm nun nichts mehr nützte, versuchte der Prior Cromwell zu überzeugen, die Zahlungen einstellen zu dürfen, und versprach ihm dafür seinerseits eine Rente.[9] Seine Bestechungsversuche blieben höchstwahrscheinlich erfolglos, da der königliche Rechnungshof 1539 die Ausgaben der geschlossenen Klöster auflistete. Hier taucht Mary unter der Bezeichnung Lady Mary Carey nach wie vor als Empfängerin der Leibrente auf.[10] Möglicherweise wurde die Zahlung nach der Schließung des Klosters vom königlichen Rechnungshof übernommen.
    Nach der Hinrichtung ihrer Geschwister Anne und George versöhnte Mary sich wieder mit ihrem Vater, der ihr gestattete, das Haus Rochford Hall in Essex als Wohnsitz zu nutzen.[1] Nach seinem Tod erbte Mary diverse Güter und Herrenhäuser,[11] von denen sie eins, Henden in Kent, 1541 gegen Besitztümer in London und Yorkshire eintauschte. 1542 setzten sie und Stafford eine Übereinkunft auf, nach der sie ihre vier Herrenhäuser in Cambridgeshire Stafford und seinen Erben vermachte.[12] Ihre Tochter Catherine wurde im Jahr 1539 eine Hofdame der Königin Anna von Kleve, ihr Sohn Henry wurde ab 1545 als Mitglied des königlichen Haushalts aufgeführt.[1] Mary selbst starb am 30. Juli 1543 in Rochford Hall.[1]

    Mary Boleyn in Literatur und Film
    Karen Harper schrieb 1983 den Roman The Last Boleyn, der die Geschichte Mary Boleyns bis zum Tod ihrer Schwester Anne erzählt. Während ihrer Zeit in Frankreich entsteht eine feste Freundschaft zwischen Mary Boleyn und ihrer Herrin Mary Tudor. Die junge Königswitwe versucht Mary zu schützen, dennoch wird das Mädchen die Geliebte des französischen Königs und später Heinrichs VIII. Der einzige, der sie nicht verurteilt und sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen holt, ist William Stafford, ein Freund William Careys. Mary Tudors Beispiel, aller Widerstände zum Trotz den Mann zu heiraten, den sie liebt, inspiriert Mary Boleyn später, das Gleiche zu tun und Stafford zu heiraten.
    Mit Die Schwester der Königin schrieb Philippa Gregory 2002 einen Bestseller über Mary Boleyn zu Lebzeiten ihrer Schwester Anne. Mary ist hier die jüngere Schwester, die von ihrer Familie benutzt wird, um die Gunst des Königs zu erlangen. Freundlicher und weniger gescheit als ihre Schwester steht Mary ständig in Annes Schatten und wird schließlich von ihr ausgestochen, als Anne das Herz des Königs gewinnt. Dennoch findet Mary letztendlich die Kraft, sich aus dem Netz der Intrigen bei Hofe zu lösen und gemeinsam mit William Stafford ein neues Leben zu beginnen.
    Der Roman wurde 2003 mit Natascha McElhone als Mary Boleyn verfilmt. 2007 drehte Justin Chadwick eine zweite, gleichnamige Verfilmung mit Scarlett Johansson als Mary Boleyn, Natalie Portman als Anne Boleyn und Eric Bana als Heinrich VIII. Der Film kam 2008 in die Kinos, unterschied sich in seiner Handlung allerdings sehr von der Romanvorlage. Unter anderem wird behauptet, dass Mary Boleyn nach Annes Tod deren Tochter Elisabeth aufzieht, was historisch nicht der Fall war.
    In der ersten und zweiten Staffel der Fernsehserie Die Tudors spielte Perdita Weeks die Rolle der Mary Boleyn.


    Literatur
    • Jonathan Hughes: Stafford, Mary (c.1499–1543). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition
    • Josephine Wilkinson: Mary Boleyn: The True Story of Henry VIII's Favorite Mistress. Amberley 2010, ISBN 978-1-848-68525-3
    • Alison Weir: Mary Boleyn: The Mistress of Kings. Ballantine Books 2012, ISBN 978-0-345-52134-7
    • Alison Weir: Henry VIII. The King and his Court. Ballantine Books, New York 2008, ISBN 978-0-345-43708-2.
    Weblinks
     Commons: Mary Boleyn – Sammlung von Bildern
    • The Anne Boleyn Files: Mary Boleyn
    • Sarah's History: There’s Something About Mary
    Einzelnachweise[
    1 Jonathan Hughes: Stafford, Mary (c.1499–1543). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2012
    2 Alison Weir: Mary Boleyn: The Mistress of Kings. Kindle Edition, Random House Digital, Ballantine Books 2011, Kapitel 1: The Eldest Daughter
    3 Alison Weir: Henry VIII. The King and his Court. Ballantine Books, New York 2008, S. 216
    4 Alison Weir: Henry VIII. The King and his Court. Ballantine Books, New York 2008, S. 217
    5 David Knowles: The Religious Orders in England. Volume III. The Tudor Age. Cambridge University Press 1959, S. 341
    6 David Knowles: The Religious Orders in England. Volume III. The Tudor Age. Cambridge University Press 1959, S. 340
    7 A history of Northumberland Online Edition, Zugriff am 6. Februar 2013
    8 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 4: 1524-1530, Zugriff am 23. Oktober 2012: "her Grace is so highly displeased with us both, that, without the King be so good lord to us as to withdraw his rigor, and sue for us,e are never like to recover her Grace's favor;—which is too heavy to bear. And seeing there is no remedy, for God's sake help us; for we have been now a quarter of a year married, I thank God […] But if I were at liberty, and might choose, I asssure you, Master Secretary, for my little time, I have spied so much honesty to be in him, that I had rather beg my bread with him than to be the greatest queen christened. And I believe verily he is in the same case with me; for I believe verily a' would not forsake me to be a king."
    9 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 12 Part 1: January-May 1537, Zugriff am 8. Februar 2013
    10 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 14 Part 2: August-December 1539, Zugriff am 6. Februar 2013
    11 Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 15: 1540, Zugriff am 15. Februar 2013
    12 Douglas Richardson: Plantagenet Ancestry: A Study in Colonial and Medieval Families, 2nd Edition. Genealogical Publishing Company 2011, S. 483

    Notizen:

    Mary Boleyn und William Carey hatten zwei Kinder:

    - Catherine Carey (* um 1524; † 15. Januar 1569) ⚭ Sir Francis Knollys (1514–1596); Ehrenjungfer Anna von Kleves und Catherine Howards, später Hofdame ihrer Cousine Elisabeth I.
    - Henry Carey, 1. Baron Hunsdon (* 4. März 1526; † 23. Juli 1596) ⚭ Anne Morgan (um 1527–1607)

    Aufgrund von Marys Affäre mit Heinrich VIII. wurde oft angenommen, dass Catherine und Henry stattdessen die biologischen Kinder Heinrichs VIII. gewesen sein könnten. Die Wahrhaftigkeit dieser Behauptung wird in der Forschung diskutiert. Heinrich VIII. erkannte Catherine und Henry im Gegensatz zu seinem unehelichen Sohn Henry Fitzroy jedoch nie als seine Nachkommen an.

    Kinder:
    1. 7. Catherine Carey wurde geboren in cir 1523; gestorben am 15 Jan 1569.


Generation: 5

  1. 28.  Sir Thomas Carey wurde geboren in 1455; gestorben in 1500.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Chilton Foliat, Wiltshire, England; Gutsherr von Chilton Foliat

    Notizen:

    Name:
    Die Familie Carey stammte ursprünglich aus Devon, wo sie die Anwesen Cockington und Clovelly besessen hatte.

    Thomas heiratete Margaret Spencer in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 29.  Margaret Spencer (Tochter von Sir Robert Spencer und Lady Eleanor Beaufort).
    Kinder:
    1. 14. William Carey wurde geboren in cir 1500 in Chilton Foliat, Wiltshire, England; gestorben am 22 Jun 1528 in Bristol, Somerset, England.

  3. 30.  Thomas BoleynThomas Boleyn wurde geboren in 1477; gestorben am 13 Mrz 1539 in Hever Castle, Kent.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Boleyn,_1._Earl_of_Wiltshire

    Thomas Boleyn, 1. Earl of Wiltshire, KG, KB[1] (* 1477; † 13. März 1539 in Hever Castle, Kent, England) war der Vater von Anne Boleyn, der zweiten Ehefrau des englischen Königs Heinrich VIII.

    Leben
    Thomas Boleyn oder Bullen war das älteste von vier Kindern und wurde geboren, als seine Mutter Margaret Butler gerade einmal 12 Jahre alt war. Sein Vater war Sir William Boleyn. Er kämpfte im Alter von 20 Jahren für Heinrich VII. gegen die Rebellen aus Cornwall, die gegen hohe Steuern protestierten. Die Mutter war die Tochter Thomas Butlers, des siebten Earls of Ormonde.
    Thomas’ Heirat mit Elizabeth Howard, einer Tochter von Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk, war für ihn eine perfekte Wahl. Die Howards waren in Ungnade gefallen, seit sie für Richard III. in der Schlacht von Bosworth gekämpft hatten. Er wäre sonst als ihrer Stellung nicht würdig empfunden worden.
    Thomas wurde 1509 bei der Krönung Heinrich VIII. zum Ritter geschlagen. Er war ein exzellenter Kämpfer und nahm an einem Ritterspiel zur Feier der Geburt Prinz Heinrichs im Jahre 1511 teil. 1512 wurde er zum Constable von Norwich Castle und zum Sheriff von Kent ernannt. Er hatte ein großes Talent für Sprachen, was ihm in der Diplomatie sehr nützte.
    Thomas Boleyn war ehrgeizig, intelligent und wissbegierig. Er arbeitete hart und war fleißig, wodurch er bald einen Auftrag als Diplomat erlangte. Als erste Aufgabe übertrug man ihm, mit Margarete von Österreich, Regentin der Niederlande, über die geplante Invasion in Frankreich zu sprechen. Bei diesem Besuch wurde arrangiert, dass Tochter Anne Boleyn einige Zeit in Brüssel als Hofdame von Margarete verbringen sollte. Von 1519 bis 1520 war Thomas Boleyn englischer Gesandter in Frankreich, dorthin nahm er seine Tochter Anne ebenfalls mit. Er begleitete Heinrich VIII. zu einem Treffen mit Karl V. in Gravelines.
    Boleyns ältere Tochter, Mary Boleyn, war mit Sir William Carey verheiratet, einem Mann mit guten höfischen Kontakten. Ihre Schwester Anne zu verheiraten, gestaltete sich schwieriger. Die Verhandlungen für ihre Heirat mit James Butler, 9. Earl of Ormonde waren erfolglos, und ihre Romanzen brachten sie in Schwierigkeiten.
    Natürlich brachte Annes Affäre mit Heinrich VIII. ihrem Vater Vorteile. Zunächst wurde er mit der Ernennung zum Viscount Rochford in das House of Lords aufgenommen, und 1529 wurde er zum Earl of Wiltshire und Earl of Ormonde erhoben. Er wurde auf zahlreiche Missionen geschickt, um das Verhältnis zwischen Heinrich VIII., Karl V., Franz I. und Papst Clemens VII. zu beruhigen. Zusammen mit dem Duke of Norfolk, Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk und Anne Boleyn war er einer von Heinrich VIII. wichtigsten Beratern.
    Thomas Boleyn versuchte nicht, seiner Tochter Anne und seinem Sohn George zu helfen, als sie in Ungnade fielen. Ganz im Gegenteil stellte er sicher, dass die Beschuldigten aller angeblichen Verbrechen angeklagt wurden. Er bezichtigte sogar Williliam Brereton, Sir Henry Norris, Mark Smeaton und Sir Francis Weston des Ehebruches mit Anne. Sie wurden für schuldig befunden. Auch wenn er an der Verdammung seiner Kinder nicht beteiligt gewesen wäre, er hätte ihre Verurteilung nicht verhindern können.
    Nach Annes Enthauptung verlor Thomas Boleyn sein Amt als Lord Privy Seal und musste sich nach Hever zurückziehen. Er starb 1539, ein Jahr nach dem Tod seiner Frau. Er wurde in der Hever Kirche begraben.


    Literatur
    • David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII. Harper Perennial, London 2004, ISBN 0-06-000550-5.

    Thomas heiratete Elizabeth Howard in zw 1498 und 1500. Elizabeth (Tochter von Herzog Thomas Howard und Elizabeth Tilney) wurde geboren in cir 1480; gestorben am 3 Apr 1538 in London, England. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 31.  Elizabeth Howard wurde geboren in cir 1480 (Tochter von Herzog Thomas Howard und Elizabeth Tilney); gestorben am 3 Apr 1538 in London, England.

    Notizen:

    Mit Thomas Boleyn hatte Elizabeth fünf namentlich bekannte Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Boleyn

    Elizabeth Boleyn, Countess of Wiltshire, geborene Howard (* 1480; † 3. April[1] 1538 in London), war eine englische Adlige und eine Tochter des Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk. Sie diente zunächst unter Elizabeth of York als Hofdame, später unter Katharina von Aragón, der ersten Gemahlin König Heinrichs VIII. Verheiratet mit Thomas Boleyn, war Elizabeth die Mutter von Mary, George und der späteren Königin Anne Boleyn.

    Herkunft und Jugend
    Elizabeth war die ältere von zwei Töchtern von Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk und seiner ersten Frau Elizabeth Tilney (um 1445–1497), Tochter von Frederick Tilney und Elizabeth Cheney. Zu ihren Geschwistern gehörten Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk und Edmund Howard, zu ihren Halbgeschwistern Lord Thomas Howard und William Howard, 1. Baron Howard of Effingham. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt zwischen 1498 und 1500 wurde Elizabeth mit Thomas Boleyn verheiratet, einem ehrgeizigen jungen Höfling. Im Sommer 1501 wurde ihr Wittum festgelegt, woraus sich schließen lässt, dass die Hochzeit vorher stattgefunden haben muss.[2]
    Elizabeths Familie hatte in der Schlacht von Bosworth König Richard III. unterstützt, weshalb sie unter seinem Nachfolger Heinrich VII. diverse Ländereien verloren und sie sich teuer zurückkaufen mussten. Der Historiker Eric Ives vermutet daher, dass Elizabeth keine große Mitgift aufbringen konnte und sie und Thomas anfangs finanzielle Schwierigkeiten hatten.[3] In den ersten Jahren hatte sie obendrein nach Aussagen ihres Ehemanns „jedes Jahr ein Kind“[2], allerdings überlebten nur Mary, George und Anne Boleyn.
    Unter Heinrich VII. war Elizabeth Hofdame der Königin Elizabeth of York. Nach der Thronbesteigung seines Sohnes Heinrich VIII. gehörte sie zum Gefolge der neuen Königin Katharina von Aragón und nahm an Katharinas feierlichem Einzug in London einen Tag vor ihrer Krönung teil.[4] Sie scheint eine attraktive Frau gewesen zu sein, denn der Schriftsteller John Skelton widmete ihr ein Gedicht, in dem er über sie schreibt:
    Of alle your bewte I suffice not to wright,
    Bot as I sayde your florisshynge tender age
    Is lusty to loke on, plesant, demure and sage.[5]
    Von all Eurer Schönheit vermag ich nicht zu schreiben,
    Doch wie ich sagte, Eure blühende Jugendlichkeit
    Ist reizend anzuschauen, liebenswürdig, sittsam und klug.

    Zwischen 1519 und Anfang 1520 kehrte ihre älteste Tochter Mary aus Frankreich zurück und heiratete im Februar 1520 den königlichen Favoriten William Carey. Obwohl mitunter behauptet wurde, dass Mary aufgrund von sexuellen Eskapaden in Frankreich bei ihren Eltern in Ungnade fiel, lassen sich diese Eskapaden historisch nicht eindeutig nachweisen.[6] Aussagen über sie sind daher mit Vorsicht zu behandeln. Im selben Jahr begleitete Elizabeth ihren Mann zum Treffen des Camp du Drap d’Or.[7] 1521 kehrte auch ihre jüngere Tochter Anne Boleyn aus Frankreich zurück, da ihr Vater für sie eine Eheschließung mit James Butler plante, dem Erben des Earl von Ormonde.

    Mutter der Königin
    Als sich Heinrich VIII. 1523 oder 1524 in Anne verliebte, war Elizabeth oft in Annes Nähe bei Hofe.[8] Im Jahr 1529 wurde ihr Ehemann Thomas zum Earl of Wiltshire und Earl of Ormonde erhoben, womit Elizabeth den Titel der Countess of Wiltshire erhielt. Nach Wolseys Fall, als der König gemeinsam mit Anne die Besitztümer des Kardinals in Augenschein nahm, begleitete Elizabeth ihre Tochter.[9] Sie wurde ein Mitglied in Annes Haushalt und nahm im Oktober 1532 an einem diplomatischen Banketett zu Ehren der französischen Botschafter teil, mit deren Hilfe Anne Boleyn die Scheidung Heinrichs VIII. von Katharina von Aragón gegen den Willen der Spanier bewirken wollte.[10] Einigen Quellen zufolge nahm Elizabeth 1533 am Krönungszug ihrer Tochter in einer prächtigen Kutsche teil, die mit rotem Brokat verkleidet war. Anderen Quellen zufolge handelte es sich um die verwitwete Marchioness of Dorset.[11]
    Wenige Monate später wurde Annes einzige Tochter, die spätere Königin Elisabeth I., geboren. Es ist ungewiss, ob sie nach ihrer Großmutter mütterlicherseits benannt wurde, da ihre Großmutter väterlicherseits ebenfalls Elizabeth hieß. Zu Weihnachten 1534 schenkte Elizabeth ihrem königlichen Schwiegersohn Heinrich ein Samtetui, bestickt mit dem königlichen Wappen und gefüllt mit sechs Kragen, je drei aus Silber und aus Gold gewirkt.[12] Im Jahr 1535 wurden die Boleyns deutlich unbeliebter und John Hale, Vikar von Isleworth wurde beschuldigt, in Briefen behauptet zu haben, „Seine Gnaden der König hätte eine Affäre mit der Mutter der Königin gehabt“.[13] Heinrich selbst erklärte auf den Vorwurf, er hätte sowohl mit Annes Schwester als auch mit ihrer Mutter geschlafen: „Nie mit der Mutter.“[6]
    Im April 1536 schien Elizabeth gesundheitliche Probleme zu haben, denn es heißt, sie wäre „schwer erkrankt am Husten, der sie heftig quält“.[1] Möglicherweise bezog sich Anne Boleyn auf diese Krankheit ihrer Mutter, als sie bei ihrer Verhaftung im Mai sagte: „O meine Mutter, du wirst vor Kummer sterben“.[1] Sie und ihr Bruder George wurden am 19. bzw. 17. Mai hingerichtet, womit Mary Boleyn Elizabeths einziges noch lebendes Kind war. Obwohl Mary aufgrund einer heimlichen Heirat im Jahr 1534 in Ungnade gefallen war, versöhnte sie sich wieder mit ihren Eltern nach der Hinrichtung ihrer Geschwister.[6]

    Tod
    Elizabeth starb nur zwei Jahre nach Anne und George im Haus von Hugh Cook Farington, dem Abt von Reading.[14] Ihr Zeitgenosse Thomas Warley schrieb Lady Lisle in Calais am 7. April 1538: „Mylady Wiltshire starb am letzten Mittwoch nahe dem Baynard’s Castle“, woraus sich als Todesdatum der 3. April ergibt.[1] Sie wurde am 7. April 1538 in der St Mary’s Church, Lambeth, in der Howard Chapel beigesetzt, wo sich viele Gräber von Frauen aus der Howardfamilie befinden. Als Führer des Trauerzuges fungierten Sir John Russell und Elizabeths Halbschwester Katherine Howard, Lady Daubenay. Die Kirche ist heutzutage ein Gartenmuseum und über Elizabeths Grab befindet sich das Museumscafé.

    Nachkommen
    Mit Thomas Boleyn hatte Elizabeth fünf namentlich bekannte Kinder:
    • Mary Boleyn (* ca. 1501; † 19. Juli 1543)
    1 ∞ William Carey (ca. 1496–1528)
    2 ∞ William Stafford (ca. 1500–1556)
    • George Boleyn, 2. Viscount Rochford (* ca. 1503; † 17. Mai 1536); ∞ Jane Boleyn (1505–1542)
    • Anne Boleyn (* ca. 1507; † 19. Mai 1536); ∞ Heinrich VIII. (1491–1547)
    • Thomas Boleyn, früh gestorben
    • Henry Boleyn, früh gestorben
    Alter und Todesdaten von Thomas und Henry Boleyn sind unbekannt. Henrys Grab befindet sich in der St. Peter's Church im Dorf Hever nahe dem Hever Castle, Thomas' Grab in der St. John the Baptist Church in Penshurst.[15]


    Moderne Darstellungen
    Elizabeth Boleyn taucht als Nebenfigur in diversen historischen Romanen auf. In Karen Harpers Buch The last Boleyn wird sie als liebende Mutter und Ehefrau dargestellt. Einst umworben vom jungen König Heinrich VIII. lehnte Elizabeth ab, seine Mätresse zu werden, was ihr ehrgeiziger Gatte Thomas Boleyn ihr niemals verziehen hat. Da ihre älteste Tochter Mary Elizabeth sehr ähnlich sieht, zieht sie stattdessen das Auge des Königs auf sich.
    In Philippa Gregorys Roman Die Schwester der Königin ist Elizabeth Boleyn eine kaltherzige, kalkulierende Frau, die ihren Kindern niemals Zuneigung gibt und lediglich daran interessiert ist, durch sie Macht und Einfluss bei Hofe zu erlangen.
    Im Film Die Schwester der Königin spielte Kristin Scott Thomas die Rolle der Elizabeth Boleyn. Anders als ihr ehrgeiziger Ehemann ist Elizabeth nicht daran interessiert, ihre Töchter zu benutzen, um Macht und Ansehen zu erringen und macht letztendlich ihn für den Tod von Anne und George verantwortlich.
    Weblinks
    • Elizabeth Boleyn auf Boleynfestival Blickling
    • The Anne Boleyn Files: 7th April 1538 – Burial of Elizabeth Boleyn
    • The Anne Boleyn Files: Was Anne Boleyn Henry VIII’s Daughter?
    Einzelnachweise
    1 The Anne Boleyn Files: 7th April 1538 – Burial of Elizabeth Boleyn, Zugriff am 5. März 2013
    2 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 17
    3 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 4
    4 David Starkey: Six Wives. The Queens of Henry VIII. 2004 HarperCollins Perennial, S. 110
    5 The Anne Boleyn Files: Was Anne Boleyn Henry VIII’s Daughter?, Zugriff am 5. März 2013
    6 Jonathan Hughes: Stafford, Mary (c.1499–1543). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press 2004 Online Edition, Zugriff am 23. Oktober 2012
    7 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 31
    8 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 144
    9 Julia Fox: Jane Boleyn: The True Story of the Infamous Lady Rochford. Kindle Edition, Ballantine Books 2007, Kapitel 10: Fortune's Wheel
    10 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 151
    11 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 177
    12 Eric Ives: The Life and Death of Anne Boleyn. ’The Most Happy’. Blackwell Publishing, Malden 2004, S. 216
    13 Objections against John Leek, clerk of Syon In: Letters and Papers, Foreign and Domestic, Henry VIII, Volume 8 - January-July 1535: "the King's grace had meddling with the Queen's mother." Zugriff am 5. März 2013
    14 The Anne Boleyn Files: Searching for the Grave of Elizabeth Boleyn, Countess of Wiltshire, Zugriff am 5. März 2013
    15 The Anne Boleyn Files: The Lost Boleyns - Thomas and Henry Boleyn, Zugriff am 5. März 2013

    Kinder:
    1. 15. Mary Boleyn wurde geboren in ca 1499/1500 in Blickling Hall, Norfolk; gestorben am 30 Jul 1543 in Essex.
    2. Königin Anne Boleyn wurde geboren am 1501 od 1507 in Blickling Hall Norfolk ?; gestorben am 19 Mai 1536 in London, England.


Generation: 6

  1. 58.  Sir Robert Spencer

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Besitz: Spencercombe, Devon, England; Gutsherr von Spencercombe

    Notizen:

    Besitz:
    Devon [ˈdɛvn̩] (historisch auch Devonshire) ist eine Grafschaft im Südwesten Englands. Die größte Stadt Devons ist Plymouth, aber seine Hauptstadt ist Exeter.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Devon_(England)

    Robert heiratete Lady Eleanor Beaufort in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 59.  Lady Eleanor Beaufort (Tochter von Edmund Beaufort und Eleanor de Beauchamp).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 5. Earl of Ormonde

    Kinder:
    1. 29. Margaret Spencer

  3. 62.  Herzog Thomas HowardHerzog Thomas Howard wurde geboren in 1443 in Stoke Neyland, Suffolk (Sohn von Herzog John Howard, 1. Duke of Norfolk und Katharina Moleyns); gestorben am 21 Mai 1524 in Framlingham Castle.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 2. Duke of Norfolk

    Notizen:

    Englischer Feldherr und Höfling.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Howard,_2._Duke_of_Norfolk

    Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk KG, (* 1443 in Stoke Neyland, Suffolk; † 21. Mai 1524 auf Framlingham Castle) war ein englischer Feldherr und Höfling.

    Leben
    Thomas Howard war der einzige Sohn von John Howard, 1. Duke of Norfolk, und seiner ersten Ehefrau Katharine Moleyns (1424–1465). Nachdem sein Vater 1483 zum Duke ernannt wurde, führte Thomas dessen nachgeordneten Titel Earl of Surrey als Höflichkeitstitel[1]. Thomas Howard kämpfte auch für König Richard III. und das Haus York Seite an Seite mit seinem Vater in den Rosenkriegen mit. In der entscheidenden Schlacht von Bosworth Field am 22. August 1485, in der sein Vater fiel, wurde Thomas verwundet und gefangen genommen vom gegnerischen Hause Lancaster unter der Führung von Henry Tudor. Dieser machte sich nun, nachdem auch König Richard III. in der Schlacht gestorben war, zum neuen König von England. Da Thomas Howard für die Verlierer gekämpft hatte, verlor er seine Ämter, Titel und Würden. Bis in das Jahr 1489 hinein blieb er in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung erhielt er zumindest seine Earlswürde zurück.[1]
    Für Thomas Howard begann nun die Zeit, sich am Hofe wieder zu restaurieren, um den Einfluss seiner Familie und vor allem den Titel Duke zurückzugewinnen. Ihm gelang es, das Vertrauen des Königs langsam zurückzuerobern, so dass er 1501 zum Lord HHigh Treasurer[2] ernannt wurde und das Kommando über die Truppen zur Verteidigung der schottischen Grenze erhielt.[3] Ziemlich bald galt Norfolk, wie er trotz des verlorenen Titels weiter genannt wurde, als oberster General von England und wurde daher 1509 zum Earl Marshal[4] ernannt.
    In der Schlacht von Flodden Field erfüllte er die in ihn gesteckten Erwartungen, indem er die Schotten endgültig besiegte. Am 9. September 1513 standen sich 30.000 Engländer und 30.000 Schotten gegenüber. Die Schotten wurden von Frankreich unterrstützt und standen unter der Führung von Jakob IV. Die Engländer wurden von Howard angeführt[5]. Howard konnte letztendlich einen unangefochtenen Sieg erringen[6]; rund 10.000 Schotten fielen, aber nur 4.000 Engländer. Der prominenteste Tote war König Jakob IV. von Schottland.
    Ein Jahr nach der siegreichen Schlacht war Howard wieder voll anerkannt und erhielt deshalb auch dank seiner Dienste für den König den Titel eines Duke of Norfolk zurück. Er war von nun an Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk[7]. Das wieder erstarkte Vertrauen des Königs in den Höfling zeigte sich auch, als Heinrich VIII. 1520 zu einem Treffen mit König Franz I. nach Frankreich reisen musste. Heinrich übertrug Howard für die Zeit seiner Abwesenheit die Regentschaft über England. 1521 sollte Howard dann den Vorsitz im Hochverratsprozess übernehmen, was er auch tat, obwohl er dort seinen Freund Edward Stafford, 3. Duke of Buckingham, zum Tode verurteilen musste.
    Im Jahr 1523 setzte sich der Achtzigjährige zur Ruhe und starb im darauf folgenden Jahr.

    Wappen
    Um die Verdienste von Thomas Howard als Feldherr in der siegreichen Schlacht von Flodden Field zu würdigen, fügte Heinrich VIII. als Wappenbesserung (Augmentation of honour) ein modifiziertes königlich-schottisches Wappen („Lion rampant“) mit dem steigenden Löwen dem bereits bestehenden hinzu. Das Wappen zeigt den Oberkörper des Löwen, dem ein Pfeil durch das geöffnete Maul geschossen wurde.

    Ehen und Nachkommen
    Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk, war zweimal verheiratet.

    Seine erste Frau Elizabeth († 1497), Tochter von Sir Frederick Tilney und Witwe des Humphrey Bourchier, heiratete er 1472. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Thomas Howard, 3. Duke of Norfolk (1473–1554)
    • Edmund Howard († 1539), Vater der Königin Catherine Howard
    • Edward Howard (1476–1513), Admiral
    • Elizabeth (1480–1538) ∞ Thomas Boleyn, 1. Earl of Wiltshire; Mutter der Königin Anne Boleyn
    • Marcella (Muriel) ∞ John Grey, 2. Viscount Lisle

    Seine zweite Ehe schloss er 1497 mit Agnes Tilney († 1545), Tochter des Hugh Tilney. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
    • Elizabeth Howard († 1534) ∞ Henry Radcliffe, 2. Earl of Sussex
    • Thomas Howard (* 1511, † 1537), starb im Tower
    • Katharine Howard († 1554)
    1 ∞ Rhys ap Griffith FitzUryan
    2 ∞ Henry Daubeney, 1. Earl of Bridgewater
    • Dorothy Howard ∞ 1530 Edward Stanley, 3. Earl of Derby
    • William (1510–1573), 1. Baron Howard of Effingham



    Einzelnachweise
    1 Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 452
    2 Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 103
    3 Royle, Trevor: The Wars of the Roses; England’s first civil war. Abacus, London, 2009, ISBN 978-0-349-11790-4, S. 422
    4 Liste der Earl Marshal auf www.tudorplace.com.ar (englisch)
    5 Royle, Trevor: The Wars of the Roses; England´s first civil war. Abacus, London, 2009, ISBN 978-0-349-11790-4, S.430
    6 Mitchison, Rosalind: A history of Scotland. Routledge, London, 1997, S. 86
    7 Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, S. 440
    Weblinks
    • Thomas Howard, 2nd Duke of Norfolk auf thepeerage.com, abgerufen am 10. September 2016 (englisch)

    Thomas heiratete Elizabeth Tilney in 1472. Elizabeth gestorben in 1497. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 63.  Elizabeth Tilney gestorben in 1497.

    Notizen:

    Elizabeth und Thomas hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    Notizen:

    Elizabeth und Thomas hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 31. Elizabeth Howard wurde geboren in cir 1480; gestorben am 3 Apr 1538 in London, England.