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König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)

König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)

männlich 1161 - 1185  (24 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1161 (Sohn von Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Agnes von Edessa (von Courtenay)); gestorben am 1 Mrz 1185 in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_IV._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Balduin IV. der Aussätzige (franz: Baudouin le Lépreux; * 1161; † 16 März 1185 in Jerusalem) war König von Jerusalem von 1174 bis 1183. Er krönte selbst seinen Neffen Balduin V. zu seinem Nachfolger.

    Balduin stammte aus dem Adelsgeschlecht Château-Landon. Er war der Sohn Amalrichs I., des Königs von Jerusalem, und seiner ersten Ehefrau Agnes von Edessa. Balduin wurde von einem der bedeutendsten Geschichtsschreiber des Mittelalters, dem Erzbischof Wilhelm von Tyrus, erzogen und bestieg im Alter von 13 Jahren den Thron. Da er nicht alt genug war, um selbstständig zu regieren, wurde Raimund III. von Tripolis mit der Regentschaft beauftragt. Offenbar litt Balduin schon seit früher Kindheit an der Lepra, die sein Äußeres entstellte und ihn zunehmend bewegungsunfähig machte. Damit wurde das Reiten unmöglich, und er war gezwungen, sich mit Sänften fortbewegen zu lassen.[1]

    Der größte Feind des Königreichs Jerusalem, Saladin, war zu dieser Zeit militärisch in Syrien gebunden, wo er den Söhnen Nur ad-Dins das Erbe ihres Vaters streitig machte. Dieser Krieg dauerte bis 1183, so dass das Königreich Jerusalem in dieser Zeit in relativem Frieden lebte.
    Balduin wurde jedoch im Inneren genügend beschäftigt, insbesondere durch seine Schwester Sibylle und durch Rainald von Chatillon. Rainald war zuvor mit der inzwischen verstorbenen Konstanze verheiratet und als deren Ehemann Fürst von Antiochia gewesen. Seit 1160 war Rainald in Aleppo in Gefangenschaft gewesen; nach seiner Freilassung wurde er 1176 Herr der Festung Kerak östlich des Toten Meeres. Zwar schlug Balduin Saladin 1177 in der Schlacht von Montgisard und fügte ihm damit die schwerste Niederlage zu, die dieser je erlitt, doch provozierte Rainald in der Folge Saladin weiterhin durch beharrliche Angriffe auf muslimische Karawanen.
    Für die Stabilität des Königreichs war aufgrund der schweren Krankheit des Königs, von dem auch kein direkter Erbe zu erwarten war, die Nachfolgeregelung eine Priorität. 1177 bat man nach dem Bericht des Chronisten Wilhelm von Tyrus einen Cousin Balduins, den Grafen Philipp von Flandern, im Lande zu bleiben und die uneingeschränkte Regentschaft zu übernehmen. Er weigerte sich jedoch und kehrte nach Flandern zurück.

    Sibylle war die nächste Erbin des Königreichs, und daher war ihre Eheschließung von außerordentlicher Wichtigkeit. Raimund III. arrangierte für sie die Ehe mit Wilhelm von Montferrat, von dem sie einen Sohn bekam, den späteren Balduin V. Nach Wilhelms Tod 1177 heiratete sie 1180 Guido von Lusignan, mit dem sie bald gegen Balduin IV. zu konspirieren begann, der – obwohl mittlerweile alt genug für seine eigenständige Regierung – durch seine Erkrankung behindert war. Sie verbündete sich mmit Rainald von Chatillon, der immer noch seine Stellung in Kerak ausnutzte, um die Karawanen zwischen Ägypten und Damaskus zu überfallen. Nachdem Saladin 1182 für diese Attacken Vergeltung geübt hatte, ernannte Balduin seinen Schwager Guido von Lusignan zum Regenten, aber dieser weigerte sich, gegen Saladin ins Feld zu ziehen. Überraschenderweise brachen die Muslime daraufhin ihren Feldzug gegen die Christen ab. 1183 brachten Sibylle und Guido Balduin dazu, seinen Neffen Balduin V. zum neuen König zu ernennen, und machten ihrerseits 1184 Raimund III. von Tripolis zum Regenten.
    Balduin IV. starb im März 1185 und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet.

    Rezeption
    Im Monumentalfilm Königreich der Himmel wird Balduin IV. von Edward Norton dargestellt. Norton trägt in diesem Film ständig eine silberne Maske, die ihm nur in der Todesszene entfernt wird. Hier wird er als von seiner Krankheit gezeichneter, aber ausgleichender und weitsichtiger Herrscher geschildert.[2] Das (von der Maske ansonsten gnädig verschleierte) Ausmaß seiner Krankheit deckt sich weitgehend mit der Beschreibung des Zeitgenossen Ernoul, der schrieb, dass Balduin an seinem Lebensende "kein Finger an der Hand geblieben war, noch Augen(licht), noch Nase[3]".

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Amalrichs Nachfolger war sein junger Sohn Balduin IV., der bereits in frühen Jahren an der Lepra erkrankte. Während dessen Regierungszeit begann das Königreich von innen heraus zu zerfallen, als sich Fraktionen hinter Balduins Vetter Raimund III. von Tripolis und seinem Schwager Guido von Lusignan bildeten. Hinzu kam, dass die ganze Zeit über Saladin die Kreuzfahrerstaaten von außen bedrohte. Die immer dreisteren Provokationen durch Rainald von Chatillon lieferten Saladin schließlich einen legitimen Grund, militärisch gegen das Königreich vorzugehen."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem


Generation: 2

  1. 2.  Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1136 (Sohn von Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) und Melisende von Jerusalem); gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1162 bis 1174, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amalrich_I._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Amalrich I. (auch Amaury oder Aimery; * 1136; † 11. Juli 1174 in Jerusalem) aus dem Haus Château-Landon war König von Jerusalem von 1162 bis 1174. Er war der Sohn von König Fulko und Königin Melisende und der Bruder von König Balduin III.
    1151 belehnte ihn sein Bruder mit der Grafschaft Jaffa, die 1153 nach einer erfolgreichen Belagerung um die von Balduin III. eroberte Festungsstadt Askalon zur „Grafschaft Jaffa und Askalon“ erweitert wurde.

    Nach dem kinderlosen Tod Balduins III. wurde Amalrich am 18. Februar 1162[1] vom Patriarchen von Jerusalem, Amalrich von Nesle, zum König von Jerusalem gekrönt. Seine Regierung konzentrierte sich auf Ägypten. Sowohl er als auch Nur ad-Din, Herrscher von Damaskus und Aleppo, strebten nach der Oberhoheit über das Reich der Fatimiden: die Kreuzfahrer wollten die Eroberung des Landes seit Balduin I., und sogar Gottfried von Bouillon hatte die Abtretung Jerusalems an den Lateinischen Patriaiarchen von Jerusalem versprochen, falls ihm die Eroberung Kairos gelänge. Die Unterwerfung Askalons durch Balduin III. 1153 machte einen Feldzug gegen Ägypten realisierbar, und die Tempelritter begannen damit, Karten mit möglichen Invasionswegen anzulegen.

    Andererseits wollte auch Nur ad-Din Ägypten besitzen, zum einen als wichtige wirtschaftliche Ressource, zum anderen, weil er so das Königreich Jerusalem einkreisen konnte. Fünf Jahre lang kämpften Amalrich und Schirkuh, Nur ad-Dins Stellvertreter, um den Besitz Ägyptens. 1164, 1167 und 1168 fiel Amalrich ohne Erfolg in Ägypten ein; der dritte Feldzug war eine kombinierte Land- und Seeoperation mit Unterstützung durch den byzantinischen Kaiser Manuel I., dessen Feldherr Andronikos Kontostephanos aber bei Damiette geschlagen wurde. Der Krieg endete, als Schirkuhs Neffe Saladin sich zunächst selbst zum Wesir und 1171, nach dem Tod des fatimidischen Kalifen, zum Sultan machte.
    Amalrich erkannte die Gefahr für sein Königreich und sandte 1169, 1171 und 1173 Botschafter nach Westeuropa, um Hilfe zu erbitten. Bei seinem ersten Angriff 1170 eroberte Saladin Eilat am Roten Meer, wandte sich dann aber gegen Nur ad-Din, der Saladins Macht einzuschränken versuchte. Sowohl Amalrich als auch Nur ad-Din starben 1174. Saladin übernahm nun die Macht auch in Syrien, und eine Reihe von schwachen Königen in Jerusalem sollte ihm schließlich die Zerstörung des Königreichs ermöglichen.

    Amalrich I., der zweite in Palästina geborene König von Jerusalem, war – ähnlich seinem Bruder Balduin III. – mehr ein Gelehrter als ein Krieger. Er beauftragte Wilhelm von Tyrus mit die Niederschrift einer Geschichte des Königreichs und studierrte in seiner Freizeit oft die Gesetze seines Landes. Die Katholische Kirche vertraute ihm nicht, und Wilhelm von Tyrus war erstaunt, als er merkte, dass Amalrich während einer Krankheit über die Auferstehung nachdachte. Er besteuerte den Klerus, was diesem selbstverständlich missfiel. Dennoch gelang es ihm, sowohl Staat als auch Kirche zu entwickeln.

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Balduin III. starb 1162 unter mysteriösen Umständen. Sein Nachfolger wurde sein Bruder Amalrich I., dessen Regierungszeit ein ständiger Kampf mit Nur ad-Din und dessen Befehlshaber Saladin um die Kontrolle Ägyptens bestimmte. Obwohl vom byzantinischen Kaiser Manuel I. unterstützt, gelang es ihm am Ende nicht, Ägypten zu erobern. Amalrichs und Nur ad-Dins Tod 1174 sicherten Saladins Übermacht. Amalrich erließ in seinen ersten Regierungsjahren die so genannte Assise sur la ligece (siehe Haute Cour von Jerusalem), die Aftervasallen vor Willkürakten ihrer Lehnsherren schützen sollte, und zugleich dazu diente, diese nachgeordneten Vasallen an den König zu binden, da er nun auch (wenigstens formal) von ihnen, und nicht nur von seinen direkten Lehnsleuten, Gehorsam einfordern konnte."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Amalrich heiratete Agnes von Edessa (von Courtenay) in spätestens 1158, und geschieden in 1162. Agnes wurde geboren in vor 1148; gestorben in 1184. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Agnes von Edessa (von Courtenay)Agnes von Edessa (von Courtenay) wurde geboren in vor 1148; gestorben in 1184.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_(Edessa)

    Agnes von Edessa oder Agnes von Courtenay (* vor 1149; † um 1184) war die Mutter des Königs Balduin IV. von Jerusalem und spielte während der Herrschaft ihres Sohnes eine wichtige Rolle.
    Agnes war die Tochter von Joscelin II. von Courtenay, Graf von Edessa, und die Schwester von Joscelin III. Ihr erster Ehemann war Rainald von Marasch, nach dessen Tod (1149) sie sich mit Hugo von Ibelin verlobte, dann aber 1157 Amalrich Graf von Jaffa und Askalon heiratete, nachdem Hugo in einer Schlacht von den Muslimen gefangen genommen worden war. Der Patriarch Fulko widersetzte sich dieser Ehe so sehr, dass Amalrich 1162 gezwungen war, sie zu annullieren, um König werden zu können. Die Gründe für den Widerstand wurden oft in der nahen Verwandtschaft der beiden gesehen, es ist aber auch möglich, dass viele Adlige eine derart rachsüchtige und habgierige Frau nicht als Königin haben wollten. Agnes und Amalrich waren die Eltern von Sibylle und Balduin IV., die trotz der Annullierung der Ehe ehelich blieben. Wenig später heiratete Agnes doch Hugo von Ibelin, der 1169 starb. Ihr vierter Ehemann wurde Rainald von Sidon.
    Während Amalrichs Regierung hatte sie wenig Einfluss im Königreich. Das änderte sich mit der Thronbesteigung Balduins IV. im Jahre 1174, insbesondere nachdem Raimund III. von Tripolis als Regent abgelöst worden war. 1176 löste sie ihren Bruder Joscelin III. aus muslimischer Gefangenschaft aus und machte ihn zum Seneschall von Jerusalem. Auch ernannte sie Amalrich von Lusignan zum Konstabler des Reiches, als Humfried II. von Toron 1179 starb – begleitet von Gerüchten, dass sie eine Affäre mit ihm habe. Sie stand in Opposition zu Wilhelm von Tyrus, und ihr verdankte Heraclius, dass er Erzbischof von Caesarea und 1180 Lateinischer Patriarch von Jerusalem wurde, obwohl Wilhelm der beliebtere Kandidat war – die Gerüchte hielten sich, dass sie auch mit Heraclius eine Affäre habe.
    Mittlerweile war sie eine der Anführer der Hofpartei geworden, die im Gegensatz zur konservativeren und weniger abenteuerlustigen Adelspartei stand. 1180 unterstützte sie die Heirat ihrer Tochter Sibylle mit Guido von Lusignan, obwohl Guido noch nicht lange im Land war und jedenfalls nicht zu einer der etablierten Familien gehörte. Als Gegnerin von Raimund III. überzeugte sie Balduin IV. 1182, diesem die Einreise ins Königreich zu verweigern. 1183 half sie vermutlich, die Hochzeit zwischen Humfried IV. von Toron und Isabella von Jerusalem zu arrangieren; eine Bestimmung des Ehevertrag sah vor, dass Toron eine königliche Domäne werden solle – die Agnes 1184 dann für sich beanspruchte.
    Ihr genaues Todesdatum ist unbekannt, es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie noch im Jahr 1184 starb.


    Weblinks
    • Agnes de Cortenay bei mittelalter-genealogie.de

    Notizen:

    Agnes und Amalrich I. hatten einen Sohn und eine Tochter:
    - Balduin IV. († 1185), 1174–1183 König von Jerusalem
    - Sibylle († 1190), 1186–1190 Königin von Jerusalem.

    Verheiratet:
    In erster Ehe war Amalrich mit Agnes von Edessa verheiratet, der Tochter des Grafen Joscelin II. von Edessa (Haus Courtenay) und Witwe des Rainald von Marasch.

    Geschieden:
    Anlässlich seiner Krönung, musste Amalrich die Ehe mit Agnes wegen zu enger Blutsverwandtschaft annullieren lassen (sie war seine Cousine dritten Grades), der Patriarch von Jerusalem hätte ihm sonst die Zustimmung zur Krönung verweigert.

    Kinder:
    1. 1. König Balduin IV. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1161; gestorben am 1 Mrz 1185 in Jerusalem.
    2. Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in cir 1160; gestorben am 25 Jul 1190 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem)Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1092 (Sohn von Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon und Königin Bertrada von Montfort); gestorben am 13 Nov 1143 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou, Tours und Maine

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_(Jerusalem) (Okt 2017)

    Fulko von Jerusalem beziehungsweise Fulko V. von Anjou (franz.: Foulques; eng.: Fulk; * 1092; † 13. November 1143 in Akkon), genannt der Jüngere (le Jeune), war Graf von Anjou, Tours und Maine aus dem Haus Château-Landon. Von 1131 bis 1143 war er König des Kreuzfahrerstaates von Jerusalem. Er war der jüngste Sohn des Grafen Fulko IV. des Zänkers († 1109) und dessen fünfter Ehefrau Bertrada von Montfort, welche als Geliebte des Königs Philipp I. von Frankreich zu hohem politischen Einfluss gelangte.

    Graf von Anjou
    Fulko trat nach dem Tod seines Vaters 1109 dessen Erbe in Anjou und Tours an und unterwarf jene Vasallen, welche noch mehrmals gegen seinen unbeliebten Vater revoltiert hatten. Gegen seinen nördlichen Nachbarn, den Normannen Heinrich Beauclercc, führte er den seit Generationen andauernden Konflikt um die Grafschaft Maine fort, mit deren Erbin Fulko seit 1109 verheiratet war. Zu diesem Zweck suchte er ein enges Zusammengehen mit König Ludwig VI. den er in den Jahren 1116 bis 1118 gegen die aufständischen Barone der Île de France und Theobald II. von Blois-Champagne unterstützte.
    Zusammen unterstützten sie 1118 die revoltierenden Barone der Normandie sowie den Prätendenten Wilhelm Clito, gegen Heinrich Beauclerc. Nachdem dieser jedoch bis 1119 seine Herrschaft in der Normandie wiederherstellen und König Ludwig und Clito bei Brenneville (Brémule) schlagen konnte, wechselte Fulko die Seiten. Denn in seinem Bestreben, die Koalition seiner Gegner zu sprengen, war Heinrich bereit, ihm große Zugeständnisse zu machen. So verzichtete Heinrich zugunsten Fulkos auf jegliche Ansprüche auf das Maine, welches nun unumstritten Fulko gehören sollte. Die Grafschaften Anjou, Tours und Maine (zusammen auch Grand-Anjou genannt) ordnete Fulko einer straffen und effektiven Verwaltung unter, gemeinsam sollten sie den Kern des Angevinischen Reichs seiner Nachkommen bilden.
    Der zwischen Normannen und Angevinern geschlossene Friede wurde zudem durch die Hochzeit von Fulkos Tochter Alice (Isabelle) mit Heinrichs Erben William Ætheling gefestigt. Dieser Friede sollte auch den frühen Tod des Atheling nach dem Untergang des weißen Schiffs 1120 überdauern und mündete schließlich 1128 in den folgenschweren Ehebund der Erbtochter Heinrichs, Mathilde (Maud), mit Fulkos Erbsohn Gottfried.

    König von Jerusalem
    Schon 1120 besuchte Fulko ein erstes Mal das Heilige Land, wo er ein enger Freund des Ordens der Tempelritter wurde, den er nach seiner Rückkehr in Frankreich finanziell unterstützte.
    König Balduin II. von Jerusalem sandte im Jahr 1127 eine Gesandtschaft nach Frankreich, die dort nach einem geeigneten Ehemann für seine älteste Tochter und Erbin Melisende Ausschau halten sollte. Die Wahl fiel auf den verwitweten Grafen von Anjnjou. Nachdem man ihm die Krone von Jerusalem anbot, erklärte er sich bereit, aufs Neue und für immer in das Heilige Land zu ziehen und überließ sein geordnetes Erbe seinem ältesten Sohn. Die Heirat mit Melisende 1129 brachte ihm die Städte Akkon und Tyrus als Mitgift in die Ehe ein.
    1131 starb König Balduin II., und Fulko wurde gemeinsam mit seiner Frau am 14. September 1131 [1] zum König von Jerusalem gekrönt. Gleich zu Beginn seiner Herrschaft musste er sich gegen aufbegehrende Vasallen durchsetzen. Seine Schwägerin Alice versuchte die Herrschaft über das Fürstentum Antiochia zu gewinnen, doch Fulko konnte sich gegen ihren Mitstreiter Pons von Tripolis militärisch behaupten und sicherte sich die Herrschaft über Antiochia. Als Vormund der Fürstin Konstanze vermittelte er deren Ehe mit dem ebenfalls zugereisten Raimund von Poitiers. 1134 revoltierten der Graf von Jaffa, Hugo II. von Le Puiset, und der Fürst von Oultrejordain, Roman von Le Puy, gegen Fulko. Hugo verbündete sich dabei sogar mit Ägypten, doch konnte sich Fulko dennoch gegen ihn behaupten.
    Die größte Herausforderung für Fulko war das Erstarken des Atabegs Zengi von Mosul. 1137 wurde Fulko bei Barin geschlagen; er verbündete sich daraufhin mit dem Wesir von Damaskus, der ebenfalls von Zengi bedroht wurde, und war daraufhin in der LLage, die Festung Banias im Norden des Sees Genezareth zu erobern. Auch stärkte er sein Reich im Süden: Sein Mundschenk Paganus baute die Festung von Kerak, im Süden des Toten Meeres, und half den Kreuzrittern den Zugang zum Roten Meer zu öffnen. Im Südwesten ließ Fulko Blanche Garde, Ibelin und andere Festungen bauen, um die Macht der ägyptischen Burg von Askalon zu brechen.

    1137 und 1142 kam der byzantinische Kaiser Johannes II. Komnenos nach Syrien, um die byzantinische Herrschaft über die Kreuzfahrerstaaten zu erlangen. Johannes’ Ankunft wurde von Fulko ignoriert, der auch eine Einladung zurückwies, Johannes in Jerusalem zu treffen.

    Fulko starb am 13. November 1143 in Akkon an den Folgen eines Jagdunfalls und wurde in der Grabeskirche in Jerusalem bestattet. Da sein ältester Sohn aus zweiter Ehe noch unmündig war, übernahm seine Witwe Melisende die Regierung über das Kreuzfahrerkönigreich.

    Der Geschichtsschreiber Wilhelm von Tyrus beschreibt Fulko als fähigen Soldaten und Politiker, der sowohl das Königreich als auch die Kirche verteidigte und die Politik seiner Vorgänger Balduin I. und Balduin II. fortsetzte. Wilhelm spürte, dass Fulkos Hauptfehler seine Passivität gegenüber den Angriffen Zengis im Norden war, die im Fall Edessas im Jahr 1144 ihren Höhepunkt fanden.

    Fulko heiratete Melisende von Jerusalem am 2 Jun 1129 in Jerusalem. Melisende (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene) wurde geboren in 1105; gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Melisende von JerusalemMelisende von Jerusalem wurde geboren in 1105 (Tochter von König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) und Morphia (Morfia) von Melitene); gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Jerusalem durch Heirat (1131 bis 1153)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Melisende_(Jerusalem)

    Melisende (auch Melisande; * 1105; † 1. September 1161) war Königin von Jerusalem von 1131 bis 1153.

    Sie war die älteste Tochter des Königs Balduin II. und der armenischen Prinzessin Morphia von Melitene. Bei ihrer Geburt war Jerusalem seit sechs Jahren im Besitz der Kreuzritter. Melisende wurde 1128 von ihrem Vater zur Thronfolgerin ernannt. 11129 heiratete sie – auf sein Arrangement hin – Fulko V. von Anjou. Vor dem Tod ihres Vaters 1131 wurde Melisende zur Mitregentin gekrönt. Mit seinem Tod wurde sie gemeinsam mit Fulko Regentin. Melisende und Fulko hatten zwei Söhne, die späteren Könige Balduin III. und Amalrich I. Ansonsten aber wurde Melisende von ihrem Ehemann ignoriert.

    1132 wurde Melisende einer Affäre mit Fulkos größtem Rivalen, dem Rebellen Hugo von Le Puiset, Graf von Jaffa, angeklagt. Das Königreich Jerusalem teilte sich daraufhin in die Unterstützer Melisendes und die Fulkos. Melisende setzte sich durch, vielleicht aufgrund ihrer Drohung, die Assassinen einzusetzen. Ihre Friedensbedingungen beinhalten unter anderem ihre Zulassung als enger Berater des Königs. Danach, schreibt Wilhelm von Tyrus, versuchte Fulko „nie mehr, irgend etwas zu beginnen, sogar in einfachen Dingen, ohne ihr vorheriges Wissen“.
    In den folgenden Jahren machte sie sich einen Namen als Kunstmäzenin und Gründerin der Abtei Bethanien. Sie und Fulko gaben den Melisende-Psalter in Auftrag, das Meisterwerk der Buchmalerei im Königreich.
    Sie unterstützte ihre Schwester Alice in Regierungsfragen politisch. Melisende war 1137 bei der Hochzeit ihrer Schwester Hodierna mit Raimund II., Graf von Tripolis anwesend. Ihr wurden eine Reihe von Liebhabern nachgesagt. Nach Fulkos Tod 1144 wurde Melisende Regentin für ihren 13-jährigen Sohn Balduin, und sie wurden gemeinsam gekrönt.

    Melisende weigerte sich, sich von der Macht zurückzuziehen. Sie versuchte, ihrem Sohn jeden Einfluss zu nehmen und ignorierte weitgehend seine Majorität ab 1145. Die Ablehnung einer zweiten Krönung Balduins durch seine Mutter löste 1152 den Brucch aus. Vor dem Haute Cour des Königreichs beschwerte sich Balduin, seine Mutter lasse ihn nicht regieren, und forderte die Teilung des Reichs. Die nun folgenden Vereinbarung sah vor, dass Melisende Judäa und Samaria regierte, Balduin den Norden, erwies sich aber als nicht tragbar. Der Adel entzog Melisende die Unterstützung, die ihre Territorien mit Ausnahme von Nablus Balduin übergab. Überraschenderweise verstanden sich Mutter und Sohn danach besser, Melisende wurde sogar Balduins engste Beraterin und seine Stellvertreterin während seiner Abwesenheit.

    Bis zu ihrem Tod im Konvent von Bethanien 1161 behielt Melisende die religiöse Patronage über die Kirche im Königreich Jerusalem. Sie wurde, wie ihre Mutter Morphia, im Kloster St. Maria in Valle Josaphat begraben[1].



    Weblinks
     Commons: Melisende von Jerusalem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Melisende of Jerusalem bei fmg.ac (englisch)
    Einzelnachweise
    1 Hans Eberhard Mayer: Jerusalem. Zugleich ein Beitrag zur Forschung über Herrschaftszeichen und Staatssymbolik. Dumbarton Oaks Papers 21, 1967, S. 141–232

    Notizen:

    Aus seiner zweiten Ehe mit Königin Melisende hatte Fulko zwei Söhne:
    • Balduin III. (* 1131; † 1162), Nachfolger als König von Jerusalem
    • Amalrich I. (* 1136; † 1174), folgte seinem Bruder als König nach

    Kinder:
    1. König Balduin III. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1130; gestorben am 10 Feb 1162.
    2. 2. Amalrich I. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1136; gestorben am 11 Jul 1174 in Jerusalem.


Generation: 4

  1. 8.  Graf Fulko IV. von Anjou-Château-LandonGraf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon wurde geboren in 1043 (Sohn von Gottfried II. Ferréol von Anjou-Château-Landon (Gâtinais) und Ermengarde von Anjou); gestorben am 14 Apr 1109.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Anjou und Tours (1068 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_IV._(Anjou) (Nov 2018)

    Fulko IV. (franz.: Foulque, engl.: Fulk; * 1043; † 14. April 1109), genannt der Zänker (le Réchin) oder auch der Griesgram, war von 1068 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou und Tours, aus dem Haus Château-Landon. Er war der jüngere Sohn des Grafen Gottfried Ferréol von Gâtinais († 1042/45) und dessen Ehefrau Ermengarde von Anjou († 1076), Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou († 1040).

    Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Gottfried dem Bärtigen trat Fulko in den Dienst seines Onkels mütterlicherseits Graf Gottfried II. Martel von Anjou, von dem Fulko 1060 zu einem Ritter geschlagen wurde. Nachdem der Onkel wenig später starb, übernahm Gottfried der Bärtige dessen umfangreiches Erbe, Fulko betraute er mit der Regierung über die aquitanische Saintonge. Gemeinsam wehrten sie 1062 einen Angriff des Herzogs Wilhelm VIII. von Aquitanien auf dieses Gebiet ab.
    Bald lag Fulko im Streit mit seinem Bruder, der sich um den Besitz der bedeutenden Burg von Saumur entzündet hatte. Nachdem Gottfried 1067 exkommuniziert worden war, erhob sich Fulko gegen seinen Bruder und setzte ihn gefangen, musste ihn aber auf Druck der Kirche wieder freilassen. Die beiden Brüder begannen bald ihre Auseinandersetzung aufs Neue, und im Jahr darauf gelang es Fulko nach einem Kampf bei Brissac-Quincé ein weiteres Mal, seinen Bruder gefangen zu setzen, diesmal auf Dauer.

    Im Gegensatz zu seinen machtvollen Vorfahren war Fulkos Herrschaft wenig glanzvoll. Wesentliche Teile des Besitzes mussten aufgrund von Gottfrieds schwacher Regierung und dem folgenden Bruderkrieg aufgegeben werden: Die Saintonge ging an den Hererzog von Aquitanien verloren, ebenso das väterliche Gâtinais, welches an König Philipp I. abgetreten werden musste um ihn zu besänftigen. Weiterhin musste Fulko viel Kraft aufwenden, um die Herrschaft über seine eigenen Barone, die sich mehrmals gegen ihn erhoben, aufrechtzuerhalten. Zu ihnen gehörte auch Fulkos ältester Sohn Gottfried, der 1103 Angers einnahm und seinen Vater zwang, ihn an der Regentschaft zu beteiligen.
    Ein enges Bündnis ging Fulko mit den Herzögen der Bretagne im Kampf um die Vorherrschaft im Maine gegen die Herzöge der Normandie ein. Dort konnte er seinen Einfluss stärken, nachdem er 1069 den Grafen Hugo V. gegen Robert Kurzhose unterstützte und dabei 1071 ein erstes Mal La Flèche belagerte und 1072 Le Mans eroberte, im Gegenzug zog Roberts Vater Wilhelm der Eroberer mit einem Heer aus England über den Kanal und eroberte im März 1073 Le Mans zurück. 1076 unterstützte Fulko die Bretonen bei der Verteidigung von Dol gegen Wilhelm, der dort eine seiner wenigen Niederlagen hinnehmen musste. Im Maine belagerte Fulko 1081 La Flèche ein zweites Mal, wodurch er Wilhelm ein weiteres Mal über den Kanal nötigte. 1093 unterstützte Fulko den ihm nahestehenden Elias de La Flèche, der sich während der Abwesenheit Roberts Kurzhose im ersten Kreuzzug als Graf in Maine durchsetzen konnte.

    Im Jahr 1096 schrieb Fulko eine unvollständig gebliebene Geschichte des Anjou und seiner Herrscher (Fragmentum Historiae Andegavensis), wobei seine Autorschaft und die Authentizität des Werkes umstritten sind. Falls er es selbst schrieb, ist es eines der ersten mittelalterlichen historischen Werke, die von einem Laien geschrieben wurde.

    Fulko heiratete Königin Bertrada von Montfort in 1089. Bertrada wurde geboren in cir 1060; gestorben am 1115 od 1116 in Abtei Hautes-Bruyères, Saint-Rémy-l’Honoré. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Bertrada von MontfortKönigin Bertrada von Montfort wurde geboren in cir 1060; gestorben am 1115 od 1116 in Abtei Hautes-Bruyères, Saint-Rémy-l’Honoré.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1092 bis 1108, Frankreich; Königin von Frankreich

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrada_von_Montfort (Okt 2017)

    Bertrada von Montfort (französisch Bertrade de Montfort; * um 1060;[1] † Ende 1115 oder 1116 in der Abtei Hautes-Bruyères in Saint-Rémy-l’Honoré[2]) war durch ihre Heirat mit Philipp I. in der Zeit von 1092 bis 1108 Königin von Frankreich. Ihre Ehe, die sowohl sie als auch ihren Mann zu Bigamisten machte, war die Ursache für zahlreiche Schwierigkeiten in den Beziehungen zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl in Rom und stürzte das französische Königtum in eine tiefe Krise.

    Schon in früher Kindheit zur Vollwaise geworden, wuchs Bertrada unter der Vormundschaft ihres Onkels Wilhelm von Évreux (französisch Guillaume d'Évreux) auf.[5] Im Jahr 1089 wurde sie mit Fulko IV., Graf von Anjou, vermählt. Diese Ehe war in den Augen der Kirche nicht legitim, denn zwei von Fulkos vorherigen Ehen waren nicht kirchlich annulliert worden.[6]

    1092 verliebte sich der französische König Philipp I. in die „sinnliche, bezaubernde und leidenschaftliche“[1] Frau. Philipp hatte kurz zuvor seine erste Frau Bertha von Holland verstoßen, angeblich deshalb, weil sie zu dick geworden war[7] (Wilhelm von Malmesbury schrieb in seiner Gesta regum Anglorum: … quod illa praepinguis corpulentiae esset, a lecto removit …[8]). Eine erste Begegnung des Königs mit Bertrada kam vielleicht zu jener Zeit zustande, als sich er und Betradas Mann gegen Fulkos Bruder Gottfried verbündeten.[9] Obwohl sowohl Bertrada als auch der König in den Augen des Heiligen Stuhls noch mit anderen Partner liiert waren, heirateten die beiden in Paris am Pfingstsonntag, dem 15. Mai 1092.
    Wie es zu dieser Ehe kam, ist bisher nicht sicher feststellbar, da die Chronisten widersprüchliche Aufzeichnungen zu diesem Ereignis hinterlassen haben. Eine Version beschreibt die Vorgeschichte dahingehend, dass sich Bertrada – überaus unglücklich in ihrer ersten Ehe – um Hilfe bittend an den König gewandt habe. Eine andere überlieferte Version lautet dahingehend, dass Philipp I. Bertrada entführen ließ. Georges Duby geht in seiner Veröffentlichung Ritter, Frau und Priester sogar davon aus, dass diese Verbindung ausdrücklich mit Bertradas erstem Ehemann ausgehandelt worden sei.[10] Fest steht, das Philipps Wahl eine kluge politische Entscheidung war, denn durch die kränkelnde Gesundheit seines Sohns und Thronfolgers Ludwig wwar der Dynastieerhalt keineswegs gesichert, und Betrada hatte ihre Fruchtbarkeit in ihrer ersten Ehe unter Beweis gestellt. Zudem konnte sich Philipp I. durch diese Verbindung die Unterstützung einer bedeutenden Familie der Île-de-France an der stark bedrohten Flanke seines Königreichs sichern.
    Der Bischof Ursio von Senlis segnete das Brautpaar in Anwesenheit diverser weiterer hoher, kirchlicher Würdenträger ein. Allerdings blieb der ebenfalls geladene Bischof von Chartres, Ivo, der Zeremonie aus Protest gegen die offensichtliche Bigamie der beiden Brautleute fern. Stattdessen wandte er sich mit einer Akte und Beschwerde an den Papst. Dessen Legat Hugo von Lyon exkommunizierte die beiden Bigamisten am 16. Oktober 1094 auf dem Konzil von Autun.[11] Papst Urban II. bestätigte ddiese Maßnahme jedoch nicht, sondern gewährte dem König im März 1095 in seiner Ehesache einen Aufschub bis Pfingsten des gleichen Jahres.[12] Offenbar scheiterten die sich anschließenden Verhandlungen jedoch, sodass der Papst die Exkommunikation des französischen Königs auf der Synode von Clermont im November 1095 verkündete. Der offizielle Grund dafür war eine zu enge Verwandtschaft Philipps und Bertradas.[13]
    Diverse weitere Konzile brachten keine dauerhafte Änderung der päpstlichen Entscheidung, im Gegenteil sie wurde im März 1096 noch einmal bekräftigt. Um die Aufhebung seiner Exkommunikation zu bewirken, versprach der König daraufhin, keinen Kontakt mehr mit Bertrada pflegen zu wollen, sodass der päpstliche Bannspruch im Juli 1096 auf dem Konzil von Nîmes aufgehoben wurde. Da Bertrada und Philipp I. dieses Versprechen jedoch nicht einhielten, sah sich die Kirche zu härteren Maßnahmen gezwungen, und so verhängte Erzbischof Hugo von Lyon im Frühjahr 1097 sogar das Interdikt über ganz Frankreich.[14] Es wurde zwar am 24. April 1098 oder 1099[14] wieder aufgehoben, doch die Exkommunikation blieb weiterhin gültig, bis schließlich didie Ehe der beiden nach dem Konzil von Paris am 2. Dezember 1104 doch anerkannt wurde. Auf jener Versammlung hatten Bertrada und ihr Mann öffentlich, barfuß und nur in Bußkleidern gewandet geschworen, sich nur noch in Anwesenheit honoriger Zeugen zu sehen und unerlaubten Verkehr zukünftig zu unterlassen. Zwar wurde auch jenes Gelöbnis nicht erfüllt, doch der Heilige Stuhl sah großzügig darüber hinweg.

    Obwohl Wilhelm von Malmesbury behauptete, der König sei von Bertrada beherrscht worden, gilt ihr politischer Einfluss während ihrer Zeit als Königin in der Forschung als vergleichsweise gering.[15] Sie hatte jedoch entscheidenden Anteil daran, ddass ihr Halbbruder Wilhelm 1095 Bischof von Paris wurde. Ebenso wird es ihrer Fürsprache zugeschrieben, dass Stephan von Garlande 1100 zum Bischof von Beauvais ernannt wurde. Im Anjou versuchte sie scheinbar, dem rechtmäßigen Erben ihres ersteen Mannes, Gottfried, den Grafentitel streitig zu machen und anstatt seiner, ihren eigenen Sohn Fulko zum Erben der Grafschaft deklarieren zu lassen.[16] Das wusste Gottfried aber durch Waffengewalt zu verhindern. Als er dann im Mai 1106 im Kampf gegen aufständische Adelige getötet wurde, ging das Gerücht um, Bertrada sei an seiner Ermordung beteiligt gewesen.[16]
    Nach dem Tod Philipps I. im Juli 1108 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem legitimen Erben aus Philipps erster Ehe, Ludwig VI., und Bertradas Sohn Philipp von Mantes, der von seiner Mutter unterstützt wurde. Ordericus Vitalis beschuldigigt sie in seiner Historia Ecclesiastica, versucht zu haben, ihren Stiefsohn während eines Besuchs in England um das Jahr 1100 mittels eines gefälschten Briefs festsetzen zu lassen.[17] Als dies gescheitert war, soll sie sogar versucht haben, ihn zu vergiften.[3] Tatsächlich war das Verhältnis Betradas und Ludwigs VI. schon zu Lebzeiten Philipps I. ab etwa 1097/98 äußerst angespannt.[17] Nach der Niederlage ihres Sohns gegen den König zog sich Bertrada in die Abtei Fontevrault bei Saumur zurück. Später versöhnte sie sich mit Ludwig VI. und gründete mit ihm gemeinsam auf Ländereien ihres Wittums das Kloster Notre-Dame-des-Hautes-Bruyères in Saint-Rémy-l’Honoré in der Nähe von Chartres, in das sie im Jahr 1115 übersiedelte.[5][2] Sie starb dort noch Ende des gleichen Jahres oder 1116 und wurde dort begraben. Das Kloster etablierte sich in der Folge als Grablege der Familie Montfort l’Amaury.

    Name:
    Bertrada wurde 1092 von König Philipp I. entführt, der sie noch am 15. Mai des Jahres heiratete, obwohl sie noch nicht von Fulko geschieden war.

    Notizen:

    Kind mit Fulko IV.
    - Fulko V. der Jüngere (* 1092; † 13. November 1143 in Akkon), Nachfolger als Graf von Anjou und Tours, seit 1131 König von Jerusalem

    Verheiratet:
    Seine fünfte Frau war Bertrada von Montfort.

    Diese wurde 1092 von König Philipp I. entführt der sie noch am 15. Mai des Jahres heiratete obwohl sie noch nicht von Fulko geschieden war.

    Kinder:
    1. 4. Graf Fulko V. von Anjou-Château-Landon (Jerusalem) wurde geboren in 1092; gestorben am 13 Nov 1143 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

  3. 10.  König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel)König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) wurde geboren in vor 1080 (Sohn von Graf Hugo I. von Rethel und Mélisende de Montlhéry); gestorben am 21 Aug 1131.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bourcq; Herr von Bourcq
    • Titel (genauer): 1100 bis 1118, Grafschaft Edessa; Graf von Edessa
    • Titel (genauer): 1118 bis 1131, Königreich Jerusalem; König von Jerusalem

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_II._(Jerusalem) (Apr 2018)

    Balduin von Bourcq

    1096 bis 1099 nahm er am Ersten Kreuzzug ins Heilige Land teil. Dort überließ ihm sein Vetter Balduin von Boulogne 1101 die Grafschaft Edessa, als dieser König von Jerusalem wurde. Als Balduin von Boulogne 1118 kinderlos starb, folgte er ihm auch auf dem Thron von Jerusalem. Die Grafschaft Edessa überließ er seinem Vetter (die Mütter waren Schwestern) Joscelin von Courtenay.

    Als Graf von Edessa wurde Balduin 1104 von den Seldschuken nach der Schlacht von Harran gefangen genommen und erst 1108 wieder freigelassen.
    Fast unmittelbar nach seiner Thronbesteigung in Jerusalem wurde das Königreich gleichzeitig von Syrien her durch die Seldschuken und von Ägypten her durch die Fatimiden angegriffen. Balduin II. gelang es, beide Gegner zurückzudrängen. 1119 wurde das Fürstentum Antiochia angegriffen, die Kreuzfahrer unterlagen in der Schlacht von Ager Sanguinis; trotz dieser schweren Niederlage gelang es Balduin noch im gleichen Jahr, die Seldschuken aus dem Fürstentum zu vertreiben.
    1123 wurde er bei einer Grenzpatrouille in der Grafschaft Edessa erneut von den Seldschuken (von Balak ibn Bahram) gefangen genommen, diesmal aber bereits im Folgejahr freigelassen. In der Zwischenzeit hatten die Kreuzritter mit Hilfe einer venenezianischen Flotte Tyrus belagert und erobert. Diese Hilfe führte zur Einrichtung von Handelskolonien der italienischen Republiken, nicht nur Venedigs, in den Küstenstädten des Königreichs, die autonom und frei von Steuerlasten und militärischen Pflichten waren.

    In die Regierungszeit Balduins II. fällt die Gründung der ersten beiden Ritterorden. 1118 gründete Hugo von Payns in Jerusalem den Templerorden, der seinen Namen dem Umstand verdankt, dass Balduin ihm seinen ehemaligen Palast auf dem Tempelberg als Hauptquartier zur Verfügung stellte. Auch der Johanniterorden trat bald als Militärorden auf und die karitativen Ziele, die er ursprünglich hatte, rückten in den Hintergrund.

    1125 sammelte Balduin die Ritter aller Kreuzfahrerstaaten um sich und schlug die Seldschuken in der Schlacht von Azaz, obwohl deren Armee wesentlich größer war. Als Folge der Schlacht gelang es den Kreuzrittern, viel von dem Einfluss wiederherzustellen, den sie nach dem „Ager Sanguinis“ verloren hatten. Hätten Antiochia und Edessa nach dem Sieg nicht damit begonnen, sich untereinander zu bekämpfen, wäre es Balduin vielleicht gelungen, Aleppo zu erobern. Stattdessen wurden Aleppo und Mosul 1128 unter Zengi vereint. Balduin wandte sich in der Folge gegen Damaskus, dessen Eroberung aber fehlschlug.

    Balduin II. hatte 1101 Morphia von Melitene geheiratet, die Tochter des armenischen Fürsten Gabriel von Melitene. Balduin hatte keine Söhne, aber vier Töchter, Melisende, Alice, Hodierna und Ioveta. Er verheiratete Melisende 1129 mit dem Grafen Fulko V. von Anjou; Fulko und Melisande regierten nach Balduins Tod 1131 gemeinsam. Alice heiratete Bohemund II. von Antiochia, Hodierna Raimund II., den Grafen von Tripolis; Ioveta wurde Äbtissin von Bethanien.

    Zur Verwandtschaft mit Balduin I.
    Die Frage der Verwandtschaft zwischen den Königen Balduin I. und Balduin II. von Jerusalem wird von Historikern seit langem diskutiert. Sie wird erstmals von Wilhelm von Tyrus, Kanzler von Jerusalem unter Balduin IV., erwähnt, der Balduin II. als consanguineus[1] (Blutsverwandten) von Balduin I. bezeichnet. Zur Erklärung dieser Aussage wurden mehrere Lösungen vorgeschlagen:[3]
    • Mélisende de Montlhéry, Ehefrau von Hugo I. von Rethel und Mutter von Balduin II., sei die Schwester von Eustach II. von Boulogne gewesen. Dies ist jedoch mit Sicherheit nicht der Fall, die Eltern Balduins I. und Balduins II. sind bekannt.
    • Yvette (oder Judith), Ehefrau von Manasses II. von Rethel und Mutter von Hugo I., sei eine Tochter von Eustach I. von Boulogne. Von Yvette weiß man jedoch, dass sie eine Schwester des Eble de Roucy war. Der Umstand, dass eine Witwe eines Grafn von Roucy einen Grafen von Boulogne geheiratet habe oder umgekehrt, bleibt in zeitgenössischen Quellen jedoch unerwähnt.
    Alan V. Murray hat eine neue Hypothese vorgelegt: der erste bekannte Graf von Rethel ist der 1026 belegte Manasses I., Urgroßvater von Balduin II. und mit einer Dada verheiratet. Dieser Vorname ist ähnlich dem Vornamen Doda, demjenigen der Ehefrau von Gottfried II. von Niederlothringen und Großmutter mütterlicherseits von Gottfried von Bouillon und Balduin I. Wenn Doda die Tochter von Manasses und Dada war, würde dies die Verwandtschaft zwischen Balduin I. und Balduin II. als Vettern zweiten Grades erklären.
    Andere Lösungsansätze führen die Genealogie der beiden über sieben beziehungsweise acht Generationen zurück, um einen gemeinsamen Ahnherren zu finden, wobei jedoch nicht klar wird, ob dies im frühen Mittelalter noch als consanguineus bezeichnet wurde.

    Geburt:
    Er war ein Sohn des Hugo I., Graf von Rethel.

    Titel (genauer):
    Bourcq ist eine französische Gemeinde im Département Ardennes in der Region Grand Est (bis 2015 Champagne-Ardenne).
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Bourcq

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Edessa war einer der vier ursprünglichen Kreuzfahrerstaaten des 12. Jahrhunderts mit der Hauptstadt Edessa in der Osrhoene als Zentrum. Die kleinasiatische Stadt hat eine lange Geschichte und eine alte christliche Tradition.
    Im Jahre 1100 wurde Balduin König von Jerusalem, als sein Bruder Gottfried starb. Die Grafschaft Edessa gab er an Balduin von Bourcq weiter, einen nahen Verwandten (Neffen oder Vetter), der bei den Einwohnern der Stadt beliebt war und auch eine armenische Frau nahm.
    Einer von Balduins wichtigsten Gefolgsleuten war Joscelin von Courtenay, den er zum Kommandeur der Festung Turbessel am Euphrat ernannte, eines wichtigen Außenpostens der Grafschaft gegen die Seldschuken.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Edessa

    Titel (genauer):
    Das Königreich Jerusalem war einer der vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land. Es bestand von 1099 bis 1291.
    "Balduin starb 1118 ohne Erben; ihm folgte sein Vetter Balduin II., Graf von Edessa. Auch er war ein fähiger Regent, in dessen Zeit – obwohl er mehrfach in muslimische Gefangenschaft geriet – die Grenzen des Königreichs ausgeweitet wurden. 1124 wurde die Stadt Tyros erobert.
    Als Balduin II. 1131 starb, wurde sein Schwiegersohn Fulko von Anjou sein Nachfolger, der sich fast unmittelbar nach seiner Thronbesteigung einem neuen und gefährlichen Feind gegenübersah, dem Atabeg Zengi von Mossul und Aleppo. Während es Fulko gelang, Zengi zeit seiner Regierung aus dem Land fernzuhalten, ging unter der Herrschaft seines jungen Sohnes Balduin III. und der Regentschaft seiner Mutter Melisende aufgrund der nun weniger großen politischen Stabilität die Grafschaft Edessa verloren.
    Dies wiederum führte zum Fiasko des Zweiten Kreuzzugs, in dem – entgegen den Vorstellungen der Jerusalemer Adligen – die Kreuzfahrer-Könige Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III. von Deutschland sich entschieden, nicht Zengis Sohn Nur ad-Din in Aleppo anzugreifen, der seinem Vater 1146 gefolgt war, sondern den friedlichen Emir von Damaskus."
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Jerusalem

    Balduin heiratete Morphia (Morfia) von Melitene in 1101. Morphia (Tochter von Gabriel von Melitene) gestorben in 01 Okt 1126 oder 1127; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Morphia (Morfia) von Melitene (Tochter von Gabriel von Melitene); gestorben in 01 Okt 1126 oder 1127; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Morphia_von_Melitene (Mai 2028)

    Morphia von Melitene, auch Morfia († 1. Oktober 1126 oder 1127), war die Ehefrau von Balduin II., König des Kreuzfahrerkönigreiches von Jerusalem.

    Morphia war die Tochter des armenischen Adligen Gabriel (armenisch Khoril) von Melitene. Obwohl sie Armenier waren, praktizierte die Familie den griechisch-orthodoxen Glauben. Melitene (heute Malatya) grenzte an die Grafschaft Edessa, und bald wurde Gabriel ein Vasall dieses Landes. Der zukünftige König von Jerusalem, Balduin II., war nach 1100 auch Graf von Edessa und festigte seine Position im Land durch die Heirat mit Morphia um etwa 1101. Morphia bekam von ihrem Vater, der sehr reich war, eine Mitgift in Höhe von 50.000 Goldmünzen. Balduin und Morphia hatten vier Töchter: Melisende, Alice, Hodierna und Ioveta.

    Als Balduin 1118 König von Jerusalem wurde, blieben Morphia und die Kinder in Edessa. Nachdem die Muslime bei der Schlacht von Ager Sanguinis 1119 gesiegt hatten, kehrte Balduin in den Norden zurück, um sich ihnen entgegenzustellen. Nachdem er seine Ländereien gesichert hatte, bezog er Jerusalem 1120 mit seiner Familie und Morphia wurde gekrönt.

    Balduin wurde am 18. April 1123 während einer Patrouille an Edessas Grenzen gefangen genommen. Morphia kehrte in den Norden zurück und sicherte im Juni 1124 seine Freilassung, indem sie ihre Tochter, die vierjährige Ioveta, als Geisel anbot. Ioveta wurde 1125 gegen Kaution freigelassen.
    Nach dem Melisende-Psalter starb Morphia am 1. Oktober, das Jahr ist jedoch unbekannt. Es war entweder 1126 oder 1127, wobei 1126 wahrscheinlicher ist. Ohne einen männlichen Erben war Balduin II. gezwungen, seine älteste Tochter Melisende als Erbin einzusetzen, und verheiratete sie mit Fulko V. von Anjou. Auch zwei andere seiner Töchter heirateten einflussreiche Adelige der Kreuzzüge: Alice heiratete Bohemund II. von Antiochia und Hodernia Raimund von Tripolis. Ioveta wurde Nonne in Bethanien.

    Morphia ist möglicherweise teilweise für den griechischen und armenischen Einfluss auf das Lateinische Königreich verantwortlich. Die Kunst des Königreiches, wie der Melisende-Psalter, zeigen oft eine Mischung aus westlichen und östlichen Stilenn, genauso wie die Kreuzfahrer auch begannen, östliche Elemente in ihre Kultur aufzunehmen. Morphia wurde in der Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem, begraben,[1] die angebliche Grablege der Jungfrau Maria, wo später auch ihre Tochter Melisende ihre letzte Ruhestätte finden sollte.

    Name:
    Malatya ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz Malatya in Ostanatolien.
    Der Name Malatya beruht auf dem hethitischen Melid für Honig, was wohl für die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt stand. In assyrischen Quellen heißt die Stadt Meliddu, Melide, Melid, Milid oder Milidia. Die Urartäer nannten sie Melitea. Bei Strabon hieß die Stadt Melitene. Die Araber nannten sie Malatiyya, wovon die Türken die heutige Form Malatya ableiteten. Bei den Lateinern war der Name Melatia gebräuchlich. Die Zazas nennen die Stadt Meletiye und die Kurden nennen sie Meleti.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Malatya

    Notizen:

    Morphia und Balduin I. hatten vier Töchter..

    Kinder:
    1. 5. Melisende von Jerusalem wurde geboren in 1105; gestorben am 1 Sep 1161; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.
    2. Fürstin von Antiochia Alice von Jerusalem wurde geboren in cir 1110; gestorben in nach 1137 in Latakia.


Generation: 5

  1. 16.  Gottfried II. Ferréol von Anjou-Château-Landon (Gâtinais)Gottfried II. Ferréol von Anjou-Château-Landon (Gâtinais) gestorben am 30. April 1042/45.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gâtinais; Graf von Gâtinais

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_II._(Gâtinais) (Jun 2017)

    Gottfried II. Ferréol (franz: Geoffroy Ferréol; † 30. April 1042/45) war ein Graf von Gâtinais im 11. Jahrhundert.[1] Als Urgroßvater in direkter männlicher Linie des Grafen Gottfried Plantagenet von Anjou ist er einer der Stammväter des englischen Königshauses Plantagenet, selbst aber stammte er vermutlich aus dem Haus Châteaudun.

    Gottfried Ferréol war ein Sohn des Hugo von Le Perche und der Beatrix von Mâcon, ein jüngerer Bruder hieß Liétald. Dieser genealogische Hintergrund ist einer Urkunde des Bischofs Franco von Paris aus dem Jahr 1028 zu entnehmen.[2] Diese Quelle gibt über seine weiteren familiären Verhältnisse Auskunft. So war seine Mutter in erster Ehe mit dem Grafen Gottfried I. von Gâtinais verheiratet gewesen, deren gemeinsamer Sohn der Graf Aubry von Gâtinais war, dem Gottfried Ferréol als dessen Halbbruder nachfolgte. Sein Vater, Hugo von Le Perche (Hugonis Pertice), war vermutlich mit dem namensgleichen Sohn des Grafen Fulcois von Mortagne aus dem Hause Châteaudun identisch, der in einer Urkunde der Abtei Saint-Vincent von Le Mans aus dem Jahr 1061 genannt wird.[3] Graf Aubry von Câtinais starb zwischen den Jahren 1028 und 1030, worauf ihm Gottfried Ferréol nachfolgen konnte. Etwaige Amtshandlungen von ihm sind nicht bekannt.

    Name:
    Als Urgroßvater in direkter männlicher Linie des Grafen Gottfried Plantagenet von Anjou ist er einer der Stammväter des englischen Königshauses Plantagenet, selbst aber stammte er vermutlich aus dem Haus Châteaudun.

    Titel (genauer):
    Das Gâtinais ist eine Landschaft, ein Plateau in Zentralfrankreich zwischen den Landschaften Beauce und Brie, das von den Flüssen Essonne, Loire, Yonne und Seine begrenzt wird. Der Fluss Loing teilt es in das Gâtinais français im Osten – benannt nach der historischen Provinz Île-de-France – und das Gâtinais orléanais im Westen, das seinen Namen nach dem Orléanais erhalten hat.
    "Gottfried II. Ferréol heiratete um 1035 Ermengarde, eine Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou. Als dessen Sohn Gottfried II. Martel 1060 ohne Nachkommen starb, ging die Grafschaft Anjou an die Söhne von Ermengarde über. Gottfried Ferréol wurde dadurch der Stammvater des zweiten Grafenhauses von Anjou (siehe hierzu: Haus Château-Landon) und der davon abstammenden englischen Königshäuser Plantagenet, Lancaster und York."
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gâtinais (Sep 2023)

    Gestorben:
    Gestorben ist Gottfried Ferréol an einem 30. April, wie aus einer Schenkungsurkunde seines ältesten Sohnes hervorgeht.
    Das Sterbejahr Gottfrieds lässt sich nur vage eingrenzen, aber sein zweiter Sohn könnte im Jahr 1042/43 schon posthum geboren worden sein.

    Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe um 1047 den Herzog Robert I. von Burgund.

    Gottfried + Ermengarde von Anjou. Ermengarde (Tochter von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?) wurde geboren in ? 1018; gestorben am 18 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Ermengarde von AnjouErmengarde von Anjou wurde geboren in ? 1018 (Tochter von Graf Fulko III. von Anjou und Hildegard von Sundgau ?); gestorben am 18 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ermengarde_von_Anjou_(†_1076)

    Ermengarde von Anjou genannt Blanche (* unsicher: 1018; † 18. März 1076 in Fleurey-sur-Ouche), war die Tochter von Graf Fulko III. dem Schwarzen von Anjou (Foulques Nerra) und Hildegard.
    Sie heiratete um 1035 in erster Ehe Graf Gottfried II. von Gâtinais (Geoffrey Ferréol, † 30. April 1043/45, Haus Château-Landon); aus dieser Ehe entstammen:
    • Gottfried III. der Bärtige (Geoffroy le Barbu) († 1096/97), Graf von Anjou
    • Fulko IV. der Zänker (Foulques le Réchin) († 1109), Graf von Anjou
    • Hildegard, ⚭ um 1050 Josselin I., Herr von Courtenay (Haus Courtenay)
    Als ihre Mutter 1046 zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem aufbrach, war Ermengarde bereits Witwe. Sie heiratete in zweiter Ehe um 1048 Herzog Robert I. von Burgund (später der Alte genannt, * 1011, † 21. März 1076, Älteres Haus Burgund); aus dieser Ehe hatte sie eine Tochter:
    • Hildegard (* wohl 1050, † nach 1104, wohl 1120); ⚭ 1068/69 Wilhelm VI./VIII. († 25. September 1086) Graf von Poitou, Herzog von Aquitanien (Ramnulfiden)
    Durch den kinderlosen Tod ihres Bruders Gottfried II., Graf von Vendôme und Anjou, im Jahr 1060 erbte sie für ihre Söhne die Grafschaft Anjou, während die Nachkommen ihrer Schwester Adela die Grafschaft Vendôme erhielten. Am 18. März 1076 wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, Herzog Robert von Burgund in der Kirche von Saint-Fleurey-sur-Ouche ermordet. Beide wurden in der Abtei von Saint-Seine bestattet.



    Literatur
    • Detlev Schwennicke, Europäische Stammtafeln Band II (1984), Tafel 82, Band III.1 (1984), Tafel 116
    Weblink
    • Ermengarde bei Medieval Lands

    Notizen:

    Nachkommen:
    • Gottfried III. der Bärtige (* wohl 1040; † 1097), Graf von Gâtinais (1042/45–1068) und Anjou (1060–1068)
    • Fulko IV. der Zänker (* 1042/43; † 14. April 1109), Graf von Gâtinais (1068) und Anjou (1068–1109)
    • Eine mögliche Tochter, der in späteren Quellen der Name Hildegarde beigegeben wurde, war verheiratet mit Joscelin von Courtenay (Haus Courtenay).

    Verheiratet:
    Gottfried Ferréol war verheiratet mit Ermengarde von Anjou, einer Tochter des Grafen Fulko III. Nerra von Anjou.

    Über Ermengarde leiteten seine Söhne ihren Anspruch auf die bedeutende Grafschaft Anjou ab.

    Kinder:
    1. 8. Graf Fulko IV. von Anjou-Château-Landon wurde geboren in 1043; gestorben am 14 Apr 1109.

  3. 20.  Graf Hugo I. von RethelGraf Hugo I. von Rethel

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1094 - nach 1118, Grafschaft, Herzogtum Rethel; Graf von Rethel

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Rethel ist der Name eines historischen Territoriums um die Stadt Rethel in der nördlichen Champagne.
    König Heinrich III. erhob 1581 die Grafschaft Rethel zugunsten Karls von Gonzaga, Herzog von Nevers, zu einem Herzogtum, das später durch Kauf an Mazarin überging. Dieser vermachte es 1661 Armand Charles de La Porte, dem Ehemann seiner Nichte und Erbin Hortensia Mancini, der seit der Heirat den Titel „Herzog von Mazarin“ trug.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Rethel

    Hugo + Mélisende de Montlhéry. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 21.  Mélisende de MontlhéryMélisende de Montlhéry (Tochter von Guido I. (Guy) de Montlhéry und Hoderine von Gometz).

    Notizen:

    Montlhéry

    Deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/Montlh%C3%A9ry

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Montlh%C3%A9ry

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Montlh%C3%A9ry

    Notizen:

    Filiation der (Beatrice?) ist sehr unsicher..?

    Kinder:
    1. 10. König von Jerusalem Balduin II. von Bourcq (von Rethel) wurde geboren in vor 1080; gestorben am 21 Aug 1131.
    2. Graf Gervasius von Rethel (du Bourg) gestorben in 1124.
    3. Gräfin Mathilde von Rethel (du Bourg)
    4. Hodierna (Cäcilie) von Rethel (du Bourg)
    5. (Beatrice?) von Rethel? (von Edessa?)

  5. 22.  Gabriel von Melitene

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_von_Melitene (Jul 2023)

    Gabriel von Melitene (auch Choril genannt; armenisch Գաբրիել Մալաթիացի / Gabriel Malatiadsi) (* 1055; † 1103[1]) war der armenische Herrscher von Melitene, dem heutigen Malatya.

    Leben
    Aufstieg zum Herrscher
    Gabriel war Armenier, gehörte aber im Gegensatz zum Großteil seines Volkes nicht der armenischen Kirche an, sondern bekannte sich zur byzantinischen Staatskirche, der orthodoxen Kirche von Konstantinopel. Seine Religion machte ihn bei seinen Landsleuten unbeliebt, verbesserte aber seine Karrierechancen im byzantinischen Reich.[2]

    Wie viele Armenier begann Gabriel eine Militärkarriere beim byzantinischen Heer, wurde Offizier im Gefolge des Feldherrn Philaretos Brachamios und von diesem als Gouverneur von Melitene eingesetzt. Da nach der Schlacht von Manzikert 1071 die byzantinische Herrschaft in Kleinasien zusammengebrochen und das Reich im Bürgerkrieg versunken war, herrschte Philaretos Brachamios nahezu unabhängig von Konstantinopel. Als er um das Jahr 1090 starb, machte sich Gabriel von Melitene mithilfe der türkischen Danischmenden komplett unabhängig von Byzanz. Kaiser Alexios I. Komnenos bestätigte ihn jedoch trotz seiner Sezession im Amt und ernannte Gabriel zum Protokuropalates. Auf byzantinischen Siegeln bezeichnete er sich als Gabriel, Protonobelissimos und Dux von Melitene.

    Er heiratete angeblich eine Tochter des Rubeniden Konstantin I., des armenischen Herrschers von Kilikien.

    Um seine Unabhängigkeit gegenüber den beiden großen türkischen Stammesverbänden, den Danischmenden und den Rum-Seldschuken zu erhalten, erzeugte Gabriel – ganz im Sinne der byzantinischen Diplomatie – durch Intrigen Konflikte zwischen den beiden Mächten.[3] Er verheiratete auch eine seiner Töchter mit seinem ehemaligen Kampfgefährten Thoros, der inzwischen über Edessa herrschte.[4] Um seine nach wie vor unsichere Position – er war bei seinem Volk unbeliebt und von den Türken drohten Angriffe – weiter zu festigen, schickte Gabriel seine Gemahlin nach Bagdad, um dort vor den obersten islamischen Behörden politische Anerkennung zu ersuchen.[5]

    Zeit der Kreuzzüge
    1095 rief Papst Urban II. die europäischen Fürsten zum Kreuzzug auf. Zwar zog das Heer des Ersten Kreuzzugs weit südlich an Melitene vorbei, doch bald entstanden mit der Grafschaft Edessa unter Balduin von Boulogne und dem Fürstentum Antiochia unter dem Normannen Bohemund von Tarent zwei Kreuzfahrerstaaten in direkter Nachbarschaft von Gabriels Ländereien. Beunruhigt wurde Gabriel auch dadurch, dass sein Schwiegersohn Thoros in Edessa ermordet wurde, die Beteiligung der Kreuzfahrer galt als wahrscheinlich.[6]

    Gabriels Beziehungen zu den Danischmenden-Türken verschlechterten sich zu dieser Zeit erheblich und Melitene drohten bald Angriffe. Gabriel musste bei den Kreuzfahrern um Unterstützung bitten.[7] Malik Gümüştekin Danischmend Ghazi, der danischmendische Emir von Sebaste, war mit seinen Truppen drei Jahre lang jeden Sommer plündernd in Gabriels Ländereien eingefallen, nun war wahrscheinlich, dass er Melitene selbst erobern wollte. Da Balduin von Boulogne verdächtigt war, die Ermordung seines Schwiegersohnes veranlasst zu haben, wandte sich Gabriel mit seinem Hilferuf nicht an ihn, sondern an Bohemund von Tarent, den Fürsten von Antiochia. Bohemund versprach Unterstützung, forderte aber die Herrschaft über Melitene. Unter der Vermittlung der armenischen Bischöfe Zyprian von Antiochia und Gregor von Maraş einigte man sich darauf, dass Gabriel die Stadt an Bohemund abtreten werde, wenn dieser die Bedrohung durch die Türken ein für alle Mal beenden könne.

    1100 brach Bohemund in Richtung Melitene auf, begleitet von seinem Vetter Richard von Salerno, den beiden Bischöfen und dreihundert Rittern sowie Fußvolk. Er hatte sein Heer absichtlich klein gehalten, zum einen, da er Antiochia nicht ungeschützt zurücklassen wollte, zum anderen, da er die Türken stark unterschätzte. Doch in einem schmalen Bergpass nahe Melitene legte Gümüştekin Danischmend Ghazi einen Hinterhalt, die Franken wurden umzingelt und in der folgenden Schlacht nahezu vollständig getötet. Die Bischöfe fielen in der Schlacht und Bohemund und Richard gerieten in Gefangenschaft. Gümüştekin Danischmend Ghazi begann daraufhin mit der Belagerung von Melitene. Bohemund hatte jedoch kurz vor seiner Gefangennahme einen Boten zu Balduin von Boulogne geschickt, dieser – besorgt um die Sicherheit seiner Grafschaft – kam nun mit einem kleinen Heer Gabriel in Melitene zu Hilfe. Gümüştekin Danischmend Ghazi zog sich zurück, da ihm seine Späher ein weit größeres Heer gemeldet hatten.

    Gabriel begrüßte Balduin als Befreier und unterstellte Melitene seiner Oberherrschaft. Balduin ließ dafür fünfzig Ritter (sowie deren übliches Gefolge) zur Verteidigung der Stadt zurück, mit denen Gabriel später einen türkischen Angriff abwehren konnte.[8]

    Nachdem Balduin von Boulogne König von Jerusalem geworden war, wurde Balduin von Bourcq sein Nachfolger in Edessa. Dieser heiratete 1101 eine jüngere Tochter Gabriels, Morphia von Melitene. Gabriel zahlte 50.000 Goldmünzen als Mitgift. Balduin von Bourcq schaffte es, weitere 30.000 Hyperpyra (Byzantii) von Gabriel zu erhalten, indem er behauptete, seinen Bart verpfändet zu haben. Da der Bart für die Armenier einen wichtigen Teil der männlichen Würde ausmachte und ein bartloser Schwiegersohn für Gabriel eine Erniedrigung gewesen wäre, zahlte er Balduins angebliche Schulden und ließ ihn schwören, nie wieder seinen Bart zu verpfänden.[9]

    Anfang 1103 griffen die Danischmenden erneut Melitene an. Gabriel bat die Kreuzfahrer um Unterstützung, doch diese sandten keine Hilfe, da sie zu dieser Zeit mit dem Danischmenden-Emir über die Freilassung Bohemunds verhandelten und den Emir nicht verärgern wollten. Melitene wurde erobert, Gabriel gefangen genommen. Eine von Gabriels Burgen widerstand aber den Türken. Gabriel wurde gezwungen, der Besatzung der Burg den Befehl zur Kapitulation zu geben. Da ihm aber seine Truppen nicht mehr gehorchten, wurde er unter den Mauern der Burg von den Danischmenden hingerichtet.[10]

    Seine Tochter Morphia wurde später Königin von Jerusalem.

    Der Chronist Wilhelm von Tyrus beschrieb Gabriel als „griechisch von Religion, armenisch von Rasse, Sprache und Brauch.“

    Name:
    Gabriel von Melitene, auch Choril genannt, war der armenische Herrscher von Melitene, dem heutigen Malatya.

    Kinder:
    1. 11. Morphia (Morfia) von Melitene gestorben in 01 Okt 1126 oder 1127; wurde beigesetzt in Abtei zu St. Maria Josaphat, im Tal von Josaphat außerhalb von Jerusalem.


Generation: 6

  1. 34.  Graf Fulko III. von AnjouGraf Fulko III. von Anjou wurde geboren in 972 (Sohn von Graf Gottfried I. von Anjou, Graumantel, Grisgonell und Gräfin Adelheid von Vermandois); gestorben am 21 Jun 1040 in Metz.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 987-1040, Grafschaft Anjou; Graf von Anjou https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Haus_Anjou

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fulko_III._(Anjou)

    Fulko III. (franz.: Foulques, eng.: Fulk; * 972; † 21. Juni 1040 in Metz), nach seinem Tod Nerra oder der Schwarze genannt, war von 987 bis zu seinem Tod ein Graf von Anjou. Er entstammte dem ersten Haus von Anjou und war ein Sohn des Grafen Gottfried I. Graujacke (Geoffroy Grisegonelle) und dessen Ehefrau Adele von Vermandois († 974), Tochter des Grafen Robert von Meaux-Troyes.

    Leben
    Fulko befand sich fast die gesamte Zeit seiner Herrschaft in militärischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn, welche zunächst den Tod seines Vaters zu nutzen suchten, um den von diesem erweiterten Einfluss Anjous im Westen Frankreichs zu beseitigen. Besonders der bretonische Graf von Rennes, Conan der Krumme, brachte das Anjou dabei in Bedrängnis. Im Jahr 990 eroberte Conan die von Anjou kontrollierte Grafschaft Nantes und nahm den Herzogstitel an. Fulko zog umgehend mit einem Heer in die Bretagne und siegte in der zweiten Schlacht von Conquereuil (992) über Bretonen und Normannen, Conan wurde im Kampf getötet.

    Im Westen dadurch von einer Bedrohung befreit, wandte sich Fulko, eng im Bunde mit den kapetingischen Königen, gegen seinen östlichen Rivalen Odo I. von Blois. Diesen hatte Fulko bereits 990 angegriffen, indem er Saumur, Chinon und Blois brandschatzte, doch wurde er von Odos Gefolgsmann Gelduin von Saumur, welcher „Fuyons, der Teufel von Saumur“ genannt wurde, zurückgedrängt. Odo schlug im Winter 995 zurück, belagerte Fulkos Burg Langeais und konnte erst nach einer Intervention König Hugo Capets vertrieben werden. Nachdem Odo I. von Blois 996 starb, nutzte Fulko die Situation und überfiel erneut die Touraine, doch Odos Witwe Bertha heiratete noch im selben Jahr den neuen König Robert II. und bewog diesen, zugunsten ihrer Söhne aus erster Ehe Partei zu ergreifen, worauf Fulko seine Eroberungen wieder fallen lassen musste. Im Gegenzug nutzte Gelduin von Saumur Fulkos Abwesenheit während seiner ersten Pilgerreise 1002–1003, um dessen Land zu verwüsten und um die Burg Pontlevoy zu errichten, inmitten Fulkos Einflussgebiet in der Touraine.

    Danach kam es zu einem länger andauernden Frieden zwischen Anjou und den Blois, den Fulko für einen intensiven Burgenbau (u. a. Loches, Montbazon, Montrichard, Montrésor) und eine weitere Pilgerreise (1008) nutzte. Die war nötig, weil Fulko kurz zuvor von Bischof Fulbert von Chartres exkommuniziert worden war, weil er den Pfalzgrafen Hugo von Beauvais, der ein Parteigänger von Blois war, während einer königlichen Jagdgesellschaft vor den Augen des Königs ermordet hatte. Diese erneute Abwesenheit nahm nun Odo II. von Blois zum Anlass eines erneuten Angriffes auf Fulkos Burgen in der Touraine, doch Fulko nahm sofort nach seiner Rückkehr den Kampf auf. In der Schlacht bei Pontlevoy (1016) entging Fulko nur knapp einer Niederlage und konnte erst nach dem Eingreifen des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine den Odo zur Flucht nötigen. Alle gefangengenommenen Feinde ließ er erschlagen. 1026 griff Fulko selbst seinen Rivalen an und eroberte nach einem Nachtmarsch und kurzem Kampf dessen mächtige Burg Saumur, deren zugehörige Stadt er niederbrennen ließ. Dabei soll er auf einem Grabhügel stehend gerufen haben: „Heiliger Florentius, lass sie verbrennen. Ich werde dir ein besseres Heim in Angers bauen.“ Als aber die Überführung der Reliquie des Heiligen nach Angers Schwierigkeiten bereitete, erklärte er ihn zum Bauerntölpel, der seiner Stadt nicht anstehe, und sandte die Überreste zurück nach Saumur.

    In den Jahren 1031 bis 1033 war Fulko dem König Heinrich I. ein Rückhalt während der Opposition der Königin Konstanze und deren jüngerer Söhne, die sich mit Odo von Blois verbündet hatten, und belagerte dabei Sens. Gemeinsam mit dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen begab sich Fulko 1034 auf seine dritte Reise nach Palästina, die Macht in Angers übernahm stellvertretend für ihn sein Sohn. Diesen konnte Fulko nach seiner Rückkehr erst mit Gewalt zur Aufgabe der Regentschaft zwingen, nachdem sich Gottfried zunächst geweigert hatte. Danach befehdete Fulko weiterhin seinen Rivalen Odo von Blois und eroberte die Burg Saint-Aignan, deren Burgherr Gottfried von Donzy er gefangen nahm und später hinrichten ließ.

    Fulko starb am 21. Juni 1040 in Metz, nachdem er sich auf seine vierte Pilgerreise begeben hatte.

    Neben seinen kriegerischen Aktivitäten war Fulko ein bedeutender Bauherr. Von 987 bis 1040, seiner Regierungszeit, ließ er mehr als hundert Burgen, Donjons und Klöster errichten, darunter 1007 die Abtei von Beaulieu-lès-Loches (Belli Locus), in der er bestattet wurde, oder die 1020 gestiftete Abtei von Saint-Nicolas bei Angers. Viele der Klostergründungen folgten auf gewaltsame Übergriffe gegen die Kirche. Weiterhin unterstützte er den Bau der Kathedrale von Angers.

    Der Schwarze
    Fulko war bekannt für seine gewalttätige Natur, in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden, ebenso wie für seine Bußfertigkeit, die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land (1002, 1008, 1034, 1040) veranlasste.

    Erdoes schreibt: „Fulko von Anjou, Plünderer, Mörder, Räuber und Meineidiger, ein wirklich schrecklicher Charakter von teuflischer Grausamkeit, gründete nicht nur eine, sondern zwei große Abteien. Dieser Fulko war angefüllt mit grenzenloser Leidenschaft, ein extremes Temperament. Wann immer er die geringste Unstimmigkeit mit einem Nachbarn hatte, fiel er in dessen Land ein, verwüstend, plündernd, vergewaltigend und tötend, nichts konnte ihn aufhalten, am wenigsten die Gebote Gottes.“

    Fulko schreckte vor keiner Grausamkeit zurück, bekannt machte ihn dabei das Schicksal seiner ersten Ehefrau Elisabeth, welches in der Chronico Monasterii Sancti Albini Andegavensis überliefert wurde. Elisabeth war eine Tochter des Grafen Burchard I. des Ehrwürdigen von Vendôme, der durch diese Ehe Fulko als Bündnispartner gegen den gemeinsamen Feind Blois gewinnen wollte. Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter, doch Fulko hatte sich einen Sohn gewünscht. Im Glauben, Elisabeth könne ihm keinen Stammhalter schenken, betrieb er ihre Verstoßung. Um für eine neue Ehe frei zu werden, bezichtigte Fulko seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an. Doch statt auf einen kirchlichen Dispens für eine Scheidung zu warten, nahm Nerra sich selbst der Angelegenheit an und ließ Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevölkerung von Angers verbrennen. Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstört. Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes, nach der sich Fulko ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab.

    „Vom Teufel kamen sie – zum Teufel werden sie zurückkehren…“, so urteilte einst der normanno-walisische Chronist Giraldus Cambrensis über die von Fulko dem Schwarzen abstammende Dynastie Plantagenet. Gerald überlieferte die Legende, wonach die Plantagenets von einer Frau Fulkos abstammten, die sich bei ihrem Mann darin verdächtig machte, dass sie stets den Besuch der heiligen Messe mied. Als Fulko sie zu einem Kirchgang zwingen wollte, ergriff sie ihre zwei Söhne und flog mit ihnen aus einem Fenster der Kirche davon. Richard Löwenherz selbst bediente sich seit etwa 1175 dieser Legende: „Wen wundert es, wenn wir nicht die natürlichen Empfindungen des Menschengeschlechtes haben,…, wir kommen vom Teufel und wir müssen wieder zurück zum Teufel.“[1] Spätere Versionen dieser Erzählung wurden mit der Sage von der Fee Melusine verwoben.[2]

    Neben der Titulierung als Consul verglich der Autor der Gesta Ambaziensium Dominorum (Taten der Herren von Amboise) Fulko mit dem römischen Diktator Gaius Iulius Caesar, indem er Fulko in einer Interpretation von Sallusts Coniuratione Catilinae als „den anderen Caesar“ bezeichnete. Dabei wird ihm sein langjähriger Rivale Odo II. von Blois als Cato der Jüngere gegenübergestellt.

    (Nov 2018)

    Fulko heiratete Hildegard von Sundgau ? in cir 1000. Hildegard gestorben am 1 Apr 1046; wurde beigesetzt in Grabeskirche, Jerusalem. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 35.  Hildegard von Sundgau ? gestorben am 1 Apr 1046; wurde beigesetzt in Grabeskirche, Jerusalem.

    Notizen:

    Gestorben:
    Sie starb während einer Pilgerreise in Jerusalem und wurde in der Grabeskirche bestattet.

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Gottfried II. Martel (* 1006; † 1060), seit 1032 Graf von Vendôme, seit 1033 von Saintonge, seit 1040 von Anjou und seit 1044 von Tours
    - Ermengarde (gen.: Blanche; * um 1018; † 18. März 1076); 1.∞ um 1035 Graf Gottfried Ferréol von Gâtinais († 1043–46), beider Nachkommen sind die Plantagenets; 2.∞ um 1047 Herzog Robert I. von Burgund (* 1011; † 1076), Sohn des Königs Robert II. der Fromme

    Verheiratet:
    In zweiter Ehe heiratete Fulko Hildegard. Hildegards genaue familiäre Herkunft ist unklar, doch wird sie häufig mit der Familie der lothringischen Sundgaugrafen in Verbindung gebracht.

    Kinder:
    1. Gottfried II. von Anjou, Martel (der Hammer) wurde geboren am 14. Oktober 1006/1007; gestorben am 14 Nov 1060.
    2. 17. Ermengarde von Anjou wurde geboren in ? 1018; gestorben am 18 Mrz 1076 in Fleurey-sur-Ouche.

  3. 42.  Guido I. (Guy) de MontlhéryGuido I. (Guy) de Montlhéry (Sohn von Herr Theobald von Montlhéry); gestorben in 1095 in Benediktinerpriorat Notre-Dame, Longpont-sur-Orge.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Montlhéry; Herr von Montlhéry
    • Titel (genauer): Bray-sur-Seine; Herr von Bray-sur-Seine
    • Ereignis: 1061, Benediktinerpriorat Notre-Dame, Longpont-sur-Orge; Gründet gemeinsam mit seiner Frau und mit der Unterstützung des Bischofs von Paris Benediktinerpriorat Notre-Dame von Longpont-sur-Orge.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_I._von_Montlhéry (Aug 2018)

    Guido I. (franz: Gui de Montlhéry; † 1095) war ein Herr von Montlhéry und Bray-sur-Seine aus dem Haus Montlhéry. Laut der Historia Francorum des Aimoin de Fleury war er ein Sohn des Theobald von Montlhéry.

    Gemeinsam mit seiner Frau und mit der Unterstützung des Bischofs von Paris gründete Guido 1061 das Benediktinerpriorat Notre-Dame von Longpont-sur-Orge, welches sie an zweiundzwanzig Mönchen aus der Abtei Cluny übergaben. Longpont wurde damit die erste Filiale des clunizianischen Klosterverbandes in der Region um Paris. Der Legende nach beteiligte sich seine Frau mit eigenen Händen an dem Bau.

    Offenbar stand Guido dem königlichen Hof nah und wurde 1068 als Kastellan von Rochefort-en-Yvelines eingesetzt. Letztmals wird er 1071 als Zeuge einer königlichen Urkunde schriftlich genannt. Dann trat er als einfacher Mönch in die Abtei Longpont-sur-Orge ein, wo er starb.

    Titel (genauer):
    Montlhéry ist eine französische Gemeinde im Département Essonne in der Region Île-de-France; sie gehört zum Arrondissement Palaiseau und zum Kanton Longjumeau.
    Montlhéry ist – mit seiner strategischen Lage an der Straße von Paris nach Orléans – vor allem wegen seiner Burg bekannt, von der lediglich noch ein Turm steht. Die Burg wurde im 11. Jahrhundert anstelle einer wesentlich einfacheren Konstruktion errichtet und war Schauplatz einer Reihe von Auseinandersetzungen zwischen den Königen und den lokalen Herren von Montlhéry (siehe Haus Montlhéry), bis Ludwig VI. die Festung 1118 schleifen ließ.
    Am 16. Juli 1465 fand hier die Schlacht bei Montlhéry zwischen König Ludwig XI. und der Ligue du Bien public genannten Adelsopposition statt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Montlhéry

    Titel (genauer):
    Bray-sur-Seine ist eine französische Gemeinde im Département Seine-et-Marne in der Region Île-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Provins.
    Der Ort wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 958 überliefert.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Bray-sur-Seine

    Guido + Hoderine von Gometz. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 43.  Hoderine von GometzHoderine von Gometz

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ereignis: 1061, Benediktinerpriorat Notre-Dame, Longpont-sur-Orge; Gründerin des Benediktinerpriorat Notre-Dame von Longpont-sur-Orge, zusammen mit ihrem Mann Guido I. und der Unterstützung des Bischof von Paris. (Der Legende nach beteiligte sie sich mit eigenen Händen an dem Bau.)

    Notizen:

    Durch ihre Kinder waren sie vor allem mit wichtigen Kreuzfahrerdynastien verbunden.

    Verheiratet:
    Guido war verheiratet mit Hoderine von Gometz, die ihm die Burgen von Gometz-le-Châtel und La Ferté-Baudouin in die Ehe brachte.

    Kinder:
    1. Milon I. de Montlhéry, der Grosse gestorben in cir 1102.
    2. Graf Guido von Rochefort (Montlhéry) gestorben in 1108.
    3. 21. Mélisende de Montlhéry
    4. Elisabeth de Montlhéry