Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Gräfin Johanna III. von Frankreich (von Burgund)

Gräfin Johanna III. von Frankreich (von Burgund)

weiblich 1308 - 1347  (39 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fächer-Diagramm    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Gräfin Johanna III. von Frankreich (von Burgund)Gräfin Johanna III. von Frankreich (von Burgund) wurde geboren am 01/02 Mai 1308 (Tochter von König Philipp V. von Frankreich und Gräfin Johanna II. von Burgund); gestorben am 10/15 Aug 1347.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burgund; Pfalzgräfin von Burgund als Johanna III. (durch Heirat)
    • Titel (genauer): 1330-1347, Grafschaft Artois; Gräfin von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_III._(Burgund)

    Johanna III. von Burgund (* 1./2. Mai 1308; † 10./15. August 1347) war (als Johanna von Frankreich) die älteste Tochter des französischen Königs Philipp V. und der Pfalzgräfin Johanna II. von Burgund.

    Sie wurde am 18. Juni 1318 mit Odo IV. (* 1295; † 1350), seit 1315 Herzog von Burgund, verheiratet und erbte mit dem Tod ihrer Mutter 1330 die Freigrafschaft Burgund, die Grafschaft Artois und die Herrschaft Salins und war damit eine der Pairs von Frankreich.


    Weblinks
    • Adelsdatenbank der Uni-Erlangen

    Familie/Ehepartner: Herzog Odo IV. von Burgund (von Artois). Odo (Sohn von Herzog Robert II. von Burgund und Prinzessin Agnes von Frankreich) wurde geboren in 1295; gestorben am 3 Apr 1350 in Sens. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Johanna und Odo hatten sechs Kinder, alles Söhne.
    • Sohn (* Juni 1322; bestattet in Val-des-Choux)
    • Philipp, genannt Philippe Monsieur (* 1323; † 1346), Graf von Auvergne und Boulogne, Erbherzog von Burgund, Vater von Philipp von Rouvres, Herzog von Burgund
    • Johann (* Juli 1325; † 1327/1328; bestattet in Val-des-Choux)
    • Sohn (* um 1327; † jung; bestattet in Val-des-Choux)
    • Sohn (* um 1330; † jung; bestattet in Val-des-Choux)
    • Sohn (* 1335; † jung; bestattet in Val-des-Choux)

    Kinder:
    1. Graf Philipp von Burgund (von Auvergne), „Philippe Monsieur“ wurde geboren am 10 Nov 1323; gestorben am 10 Aug 1346 in vor Aiguillon.

Generation: 2

  1. 2.  König Philipp V. von FrankreichKönig Philipp V. von Frankreich wurde geboren am 17 Nov 1293 (Sohn von König Philipp IV. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Schöne und Gräfin Johanna I. von Navarra (von Champagne)); gestorben am 3 Jan 1322 in Abtei Longchamp.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (1317 bis 1322), König von Navarra als Philipp II.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_V._(Frankreich)

    Philipp V., genannt der Lange (französisch Philippe V le Long; * 17. November 1293; † 3. Januar 1322 Abtei Longchamp), aus der Dynastie der Kapetinger, war von 1317 bis 1322 König von Frankreich und (als Philipp II.) König von Navarra. Das Geburtsdatum dieses Kapetingers ist jedoch umstritten. So gibt Bernhard Töpfer beispielsweise 1291 als Geburtsjahr an[1], während Elisabeth Lalou das Jahr 1294 nennt[2].

    Leben
    Philipp V. war der zweite Sohn von König Philipp IV. dem Schönen von Frankreich († 1314) und dessen Gemahlin Königin Johanna I. von Navarra († 1305). Er wurde 1307 mit der Pfalzgräfin Johanna II. von Burgund verheiratet, womit er als deren Ehemann die Regentschaft in der Franche-Comté übernahm. 1311 erhielt er die Grafschaft Poitou als eigene Apanage verliehen. Philipps Frau wurde 1314 von seiner Schwester Isabella des Ehebruchs beschuldigt und in der Burg Dourdan eingesperrt, doch konnte sie das Parlament von ihrer Unschuld überzeugen und wieder zu ihrem Mann zurückkehren.

    Regentschaft
    Im Sommer 1316 verstarb überraschend Philipps älterer Bruder König Ludwig X. der Zänker und hinterließ eine problematische Erbfolge, denn er hatte nur eine Tochter und eine hochschwangere Frau zurückgelassen. Philipp war zu diesem Zeitpunkt in Lyon, um die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes nach dem Tod des Papstes Clemens V. zu leiten. Er ließ daraufhin die versammelten Kardinäle einsperren und traf im Juli 1316 in Paris ein, wo er von den Großen des Königreiches als Regent des verwaisten Thrones anerkannt wurde. Damit verdrängte er den dreiköpfigen Regentschaftsrat um seine Onkel Karl von Valois, Ludwig von Évreux und seinen jüngeren Bruder Karl von La Marche, den der König noch vor seinem Tod eingesetzt hatte und der besonders von Karl von Valois dominiert wurde. Ludwig von Évreux wurde mit der Verleihung der Pairswürde entschädigt, Karl von La Marche entwickelte ohnehin keinen größeren Ehrgeiz. Die Kardinäle in Lyon konnten sich unterdessen aus ihrer Gefangenschaft lösen, indem sie sich auf Johannes XXII. einigten.
    Die noch nicht gefestigte Regierung Philipps versuchten sogleich mehrere unzufriedene Adlige für eigene Interessen zu nutzen. Im Artois sorgte der dort abgesetzte Graf Robert von Beaumont, ein Cousin von Philipps Frau, für Unruhe, was Philipp dazu nötigte, ein Heer unter Gaucher von Châtillon gegen ihn ins Feld zu führen, der den Grafen gefangen nehmen konnte. Zusätzlich bedrängte der Herzog Odo IV. von Burgund den Regenten mit den Rechten ihrer beider Nichte Johanna, die auch eine potentielle Erbin der Königskrone werden konnte.
    Am 15. November 1316 gebar die Königinwitwe den neuen König Johann I., für den Philipp weiterhin die Regentschaft führen sollte. Doch der neue König starb bereits 4 Tage später am 19. November.

    Herrschaft
    Philipp ließ sich am 9. Januar 1317 in Reims zum König salben und krönen. Er war der erste König der Kapetingerdynastie, der nicht unmittelbar seinem Vater nachfolgte, was die dynastische Krise der Kapetinger verdeutlichte. Von seinem älteren Bruder blieb lediglich die Tochter Johanna zurück, die nach dem Tod Johanns I. in das Blickfeld der Nachfolge rückte und ihrem zukünftigen Ehemann so die Krone Frankreichs in die Ehe hätte bringen können. Doch Johanna war noch unmündig, und Philipp berief unmittelbar nach seiner Krönung eine Versammlung von Adligen, Prälaten und Vertretern der Stadt und Universität Paris (Generalstände, Februar 1317) ein, welche die Lex Salica, wonach Frauen von der Erbfolge auf den französischen Thron ausgeschlossen wurden, als alleingültiges Nachfolgegesetz anerkannte. Mit Johannas Vormund, Herzog Odo IV. von Burgund, einigte sich Philipp erst im März 1318 über andere noch umstrittene Erbregelungen. Johanna sollte die Grafschaft Champagne nach Philipps eigenem Tod übernehmen, im Königreich Navarra aber sollte ihr nur im Falle des Aussterbens von Philipps männlichen Nachfolgern der Erbgang erlaubt werden.
    Philipps vorrangigstes Problem war der nach dem Tod seines Vaters erneut ausgebrochene Krieg in Flandern. Im Oktober 1318 gelang es Philipp, sich mit Graf Robert III. von Flandern auf einen Waffenstillstand zu einigen, der bis Ostern des darauffolgenden Jahres halten sollte. In mehreren Versammlungen gelang es Philipp nur bedingt, die Stände auf Zahlung von Subsidien für die kommenden Kampfhandlungen zu bewegen. Mit Hilfe seines Vertrauten Henri de Sully schaffte es der König in mehreren Ordonnanzen, die Haushaltshaltung effizienter zu gestalten. Weiterhin bekämpfte er erfolgreich den Amtsmissbrauch, indem er seine Amtsträger wie Baillis und Seneschalle dazu nötigte, ihre Ämter wieder persönlich zu führen und nicht durch Stellvertreter, womit besonders die finanziellen Lasten des Volkes vermindert wurden. Im Gegenzug mehrten diese Maßnahmen die Einnahmen des königlichen Fiskus. Den Papst konnte Philipp dazu bewegen, den Zehnten für zwei Jahre der Krone zu überlassen. Zum erneuten Kampf mit Flandern kam es dann doch nicht mehr, der Graf von Flandern wurde letztlich durch die Kriegsmüdigkeit der flämischen Städte zum Frieden genötigt. Im Mai 1320 leistete er in Paris dem König den Lehnseid und verzichtete auf die Aushändigung der Städte Lille, Douai und Béthune. Der Frieden wurde durch die Ehe des Erbenkels des Grafen mit einer Tochter Philipps besiegelt.
    Weitere Erfolge konnte Philipp im Artois verzeichnen, wo er endgültig die Rückkehr seiner Schwiegermutter Mathilde erreichte. Noch bedeutender war der am 29. Juli 1320 im Amiens geleistete Lehnseid von Philipps Schwager, König Eduard II. von England, für das Herzogtum Guyenne, der lange hinausgezögert wurde. Eine Niederlage musste er aber anschließend in seinem Versuch hinnehmen, Maße, Gewichte und das Münzsystem zu vereinheitlichen. Bei der Versammlung im Oktober 1320 in Orléans legten dagegen besonders die Vertreter der Städte ihren Einspruch ein, da sie höhere Steuerforderungen durch diese Reform befürchteten.
    Während eines Besuches in Poitiers 1321 ordnete Philipp die Verhaftung aller Leprösen an, nachdem er von dem Gerücht erfuhr, die Leprakranken hätten eine Vergiftung aller Brunnen im Süden Frankreichs geplant. In der Folge kam es auch zu Übergriffen auf Juden, von denen eine große Anzahl verbrannt wurde.
    Philipp V. starb am 3. Januar 1322 nach einer längeren Ruhrerkrankung im Alter von 28 Jahren in der Abtei Longchamp. Die Herzbestattung erfolgte in Paris im Couvent des Cordeliers, dem Kloster der Minderen Brüder des heiligen Franziskus von Assisi, die Gebeine wurden in der Grablege der französischen Herrscher in der Abteikirche Saint-Denis beigesetzt. Da er keinen zur Nachfolge berechtigten Sohn hinterließ, folgte ihm sein jüngerer Bruder Karl der Schöne nach. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 21. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Ehe und Nachkommen
    Er heiratete im Januar 1307 in Corbeil (Marne) die Pfalzgräfin Johanna von Burgund († 21. Januar 1330), eine Tochter des Pfalzgrafen Otto IV. von Burgund und dessen Ehefrau Gräfin Mathilde von Artois. Ihre Kinder waren:
    • Johanna (* 1. oder 2. Mai 1308; † 10. oder 15. August 1347), Pfalzgräfin von Burgund, Gräfin von Artois
    • ∞ 1318 mit Herzog Odo IV. von Burgund († 1350)
    • Isabelle (* 1310; † 1348)
    • ∞ 1323 mit Dauphin Guigues VIII. von Viennois († 1333)
    • ∞ 1339 mit Sire Johann III. von Faucogney († 1345) (Haus Faucogney)
    • Margarete (* um 1312; † 9. Mai 1382), Pfalzgräfin von Burgund, Gräfin von Artois
    • ∞ 1320 mit Graf Ludwig I. von Flandern († gefallen 1346 bei Crécy)
    • Blanche (* 1312; † 26. April 1358), Nonne in Longchamps
    • Philipp (* 1313; † März 1321)
    • Ludwig (* 24. Juni 1316; † 18. Februar 1317)



    Einzelnachweise
    1 Töpfer, Bernhard: Philipp VI. 1328 - 1350, in: Ehlers, Joachim / Müller, Heribert / Schneidmüller, Bernd (Hg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. (888-1498), C.H. Beck Verlag, München 2006 (=1. Auflage der C.. Beck'schen Reihe; Originalausgabe 1996), S. 228–240, hier S. 228.
    2 Lalou, Elisabeth: Philipp V., der Lange, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 6, Sp. 2063-2064, hier: 2063.
    Weblinks
     Commons: Philipp V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Literatur
    • Bernhard Töpfer: Philipp VI. 1328 - 1350, in: Ehlers, Joachim / Müller, Heribert / Schneidmüller, Bernd (Hg.): Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. (888-1498), C.H. Beck Verlag, München 2006 (=1. Auflage der C.H.eck'schen Reihe; Originalausgabe 1996), S. 228–240.
    • Elisabeth Lalou: Philipp V., der Lange, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 6, Sp. 2063-2064.

    Geburt:
    Das Geburtsdatum dieses Kapetingers ist jedoch umstritten. So gibt Bernhard Töpfer beispielsweise 1291 als Geburtsjahr an[1], während Elisabeth Lalou das Jahr 1294 nennt[2].

    Philipp heiratete Gräfin Johanna II. von Burgund in Jan 1307. Johanna (Tochter von Pfalzgraf Otto IV. von Burgund (Salins, Chalon) und Mathilde (Mahaut) von Artois) wurde geboren in cir 1291; gestorben am 21 Jan 1330 in Roye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Gräfin Johanna II. von BurgundGräfin Johanna II. von Burgund wurde geboren in cir 1291 (Tochter von Pfalzgraf Otto IV. von Burgund (Salins, Chalon) und Mathilde (Mahaut) von Artois); gestorben am 21 Jan 1330 in Roye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrin von Salins, Pfalzgräfin von Burgund (Franche-Comté) (1315 bis 1330), Gräfin von Poitiers durch Heirat (ab1307), Königin von Frankreich durch Heirat (1317 bis 1322)
    • Titel (genauer): 1329-1330, Grafschaft Artois; Gräfin von Artois als Johanna I. https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    Johanna und Philipp hatten sechs oder sieben Kinder, vier oder fünf Töchter und zwei Söhne.
    • Johanna (* 1./2. Mai 1308; † 10./15. August 1347), 1330 Pfalzgräfin von Burgund (Johanna III.) und Gräfin von Artois (Johanna II.), heiratet 18. Juni 1318 Odo IV. (um 1295–1349), Herzog von Burgund
    • Margarete (* um 1312; † 9. Mai 1382), 1361 Pfalzgräfin von Burgund und Gräfin von Artois, heiratet 21. Juli 1320 Ludwig II. von Flandern (um 1304–1346), genannt Ludwig von Dampierre oder Ludwig von Nevers, Graf von Nevers und Graf von Flander
    • Isabella (* wohl 1311–1348), heiratet (1) 18. Mai 1322 Guigues VIII., Dauphin von Viennois und (2) vor 1336 Johann III., Herr von Faucogney (Haus Faucogney)
    • Blanka (* wohl 1312; † 24. April 1358)
    • Philipp (* Januar 1313; † 24. März 1321)
    • Ludwig (* 24. Juni 1316; † 8. Februar 1317)
    • angeblich eine Tochter 1322

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_II._(Burgund)

    Johanna II. von Burgund (* wohl 1291; † 21. Januar 1330 in Roye) war Herrin von Salins, Pfalzgräfin von Burgund (Franche-Comté) von 1315 bis 1330 und als Johanna I. ab 1329 Gräfin von Artois. Durch ihre Heirat mit Philippe von Poitiers, dem späteren König Philipp V. war sie Gräfin von Poitiers ab 1307 und Königin von Frankreich von 1317 bis 1322.
    Sie war die Tochter von Otto IV. Pfalzgraf von Burgund und seiner Ehefrau Mathilde von Artois.

    Leben
    Johannas präzises Geburtsdatum ist nicht bekannt, jedoch schloss ihr Vater am 9. Juni 1291 mit König Philipp IV. von Frankreich den Vertrag von Evreux, in dem die vermutlich gerade geborene Johanna – sofern ein männlicher Erbe für die Freigrafschaft ausblieb – dem damals einjährigen Kronprinzen Ludwig, dem späteren Ludwig X. beziehungsweise einem seiner nachfolgenden Brüder versprochen wurde. Im Jahr 1295 willigte der hochverschuldete Otto IV. in den Vertrag von Vincennes ein, der dieses Abkommen bestätigte, einen eventuellen männlichen Nachkommen aber von der Erbfolge ausschloss.
    Nachdem Otto IV. den Verwundungen erlegen war, die er sich während des Feldzuges von Flandern im Dienst des Königs zugezogen hatte, wurde im Jahr 1303 Johannas dreijähriger Bruder Robert zum Titulargraf erhoben, während Philipp IV. vorübergehend von der Freigrafschaft Besitz ergriff und in ihrer Hauptstadt Dole eine Münzprägewerkstatt einrichtete.

    Da der König seinen Johanna versprochenen ältesten Sohn im Jahr 1305 mit Margarete von Burgund, der Tochter Roberts II., Herzog von Burgund verheiratete, wurde Johanna im Jahr 1307 in Corbeil mit Philipp von Poitiers, dem zweiten Sohn Philipps IV. und der Königin Johanna I. von Navarra vermählt. Ihre Schwester Blanka von Burgund heiratete im Folgejahr Karl von Frankreich, den dritten Sohn des Königs und künftigen Karl IV.
    Im Mai 1314 wurde sie als Mitwisserin in die Affäre um den Tour de Nesle verwickelt. Die drei des Ehebruchs verdächtigten Schwiegertöchter Philipps IV. wurden während eines Aufenthaltes des Hofes in Maubuisson verhaftet und Margarete und Blankka in Château-Gaillard, Johanna im Bergfried von Dourdan eingekerkert. Johanna beteuerte vor dem Parlement (oberstener Gerichtshof) ihre Unschuld, wurde mangels Beweisen freigesprochen und kehrte gegen Jahresende an den Hof zurück. Zu dem für sie glücklichen Ausgang trugen sowohl der Einfluss ihrer Mutter bei, als auch die Bereitschaft ihres Gattens, ihr zu verzeihen.
    Inzwischen war im November 1314 Philipp IV. gestorben, der die Freigrafschaft Burgund bisher verwaltet hatte, ohne deren endgültige Übernahme durch die Krone geregelt zu haben. Im Gegensatz zu seinen Brüdern, die ihre Frauen verstießen, verzieh Philipp seiner Gemahlin, nicht zuletzt, um nicht auf die Freigrafschaft verzichten zu müssen. Denn als kurz darauf der erst 15-jährige Graf Robert unverheiratet und ohne Nachkommen starb, fiel im Jahr 1315 die Freigrafschaft an Johanna.

    Im April des gleichen Jahres führte sie ihren Gemahl zum ersten Mal nach Burgund. Das Paar wurde am Grenzort Auxonne von den Herren der Freigrafschaft begrüßt und bis nach Dole begleitet, hielt dort feierlich Einzug und wurde zu einem festlichen Empfang geladen.
    Im November 1316 fiel durch den Tod Ludwigs X. und den Tod dessen postum geborenen, nur wenige Tage alten Sohnes Johanns I. die Krone an Johannas Gemahl, an dessen Seite sie am 9. Januar 1317 zusammen mit ihrem Ehemann in der Kathedrale von Reims gekrönt wurde. Jedoch starb Philipp V. bereits am 3. Januar 1322 im Alter von nur 28 Jahren, ohne einen lebenden männlichen Nachkommen zu hinterlassen. Den Thron bestieg nun sein jüngerer Bruder als Karl IV.

    Verwitwet regierte Johanna mit Unterstützung ihrer Mutter über die Freigrafschaft Burgund. Sie hielt Hof in Gray – einem der bevorzugten Aufenthaltsorte ihres Vaters, den sie nach einem Großbrand im Jahr 1324 wieder aufbauen ließ – in ihrer Seigneurie Salins, in Quingey südlich von Besançon oder im Hôtel de Nesle in Paris, das sie im Jahr 1319 von ihrem Gemahl geschenkt bekommen hatte. Von ihrer Mutter erbte sie 1329 die Grafschaft Artois.
    Johanna II. von Burgund starb im Jahr 1330 im Alter von ungefähr 40 Jahren und wurde in der Basilika Saint-Denis in der Grablege der französischen Könige bestattet.
    Per Testament verfügte Johanna den Verkauf der „Tour de Nesle“ und bestimmte den Erlös für das von ihr gleichzeitig in Paris zur Aufnahme von 20 bedürftigen, aus Burgund stammenden Studenten der Logik und der Philosophie gestiftete Collège de Boourgogne (siehe auch: Collège). Dieses wurde im Quartier Latin westlich des bereits im Jahr 1252 eröffneten Collège des Premontrés errichtet und lag in der rue des Cordeliers (heute: rue de l'Ecole de Medecine) dem Franziskanerkloster Couvent des Cordeliers gegenüber, von dem sich der damalige Straßenname ableitete.

    Nachkommen
    Johanna und Philipp hatten sechs Kinder:
    • Johanna (* 1./2. Mai 1308; † 10./15. August 1347), 1330 Pfalzgräfin von Burgund (Johanna III.) und Gräfin von Artois (Johanna II.), heiratet 18. Juni 1318 Odo IV. (um 1295–1349), Herzog von Burgund
    • Margarete (* um 1312; † 9. Mai 1382), 1361 Pfalzgräfin von Burgund und Gräfin von Artois, heiratet 21. Juli 1320 Ludwig II. von Flandern (um 1304–1346), genannt Ludwig von Dampierre oder Ludwig von Nevers, Graf von Nevers und Graf von Flander
    • Isabella (* wohl 1311–1348), heiratet (1) 18. Mai 1322 Guigues VIII., Dauphin von Viennois und (2) vor 1336 Johann III., Herr von Faucogney (Haus Faucogney)
    • Blanka (* wohl 1312; † 24. April 1358)
    • Philipp (* Januar 1313; † 24. März 1321)
    • Ludwig (* 24. Juni 1316; † 8. Februar 1317)
    • angeblich eine Tochter 1322


    Belletristik
    • Maurice Druon: Der Fluch aus den Flammen. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2. Auflage 2008, ISBN 978-3-596-17418-8
    • Maurice Druon: Das Gift der Krone. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, November 2007, ISBN 978-3-596-17419-5
    • Marie Cristen: Turm der Lügen, Roman (2009)
    Literatur
    • Bernhard Töpfer: Die letzten Kapetinger Ludwig X. (1314–1316), Philipp V. (1316/17–1322), Karl IV. (1322–1328) und Philipp VI. (1328–1350). In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller (Hrsg.): Die französischen Könige des Mittelaters. C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4, S. 231, 238, 244f., 256.
    Weblinks
     Commons: Johanna II. von Burgund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. 1. Gräfin Johanna III. von Frankreich (von Burgund) wurde geboren am 01/02 Mai 1308; gestorben am 10/15 Aug 1347.
    2. Gräfin Margarete I. von Frankreich (von Artois) wurde geboren in cir 1312; gestorben am 9 Mai 1382; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.


Generation: 3

  1. 4.  König Philipp IV. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Schöne König Philipp IV. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Schöne wurde geboren in 1268 in Fontainebleau, Frankreich (Sohn von König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne und Königin Isabella von Aragón); gestorben am 29 Nov 1314 in Fontainebleau, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (1285 bis 1314), König von Navarra als Philipp I.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_IV._(Frankreich)

    Philipp IV., genannt der Schöne, (französisch Philippe IV le Bel, englisch Philip the Fair; * 1268 in Fontainebleau; † 29. November 1314 ebenda) aus der Dynastie der Kapetinger war von 1285 bis 1314 König von Frankreich und als Philipp I. König von Navarra.
    Er etablierte Frankreich als Großmacht in Europa und errichtete mit einer kompromisslosen Autorität ein modernes frühabsolutistisches Staatswesen, welches der mittelalterlichen französischen Monarchie eine bis dahin nie gekannte Machtentfaltung ermöglichte. Besondere Bedeutung besitzt seine Regentschaft wegen der Überführung des Papsttums nach Avignon und der Zerschlagung des Templerordens. Sein Beiname ist zeitgenössisch und bezieht sich auf sein Aussehen, welches dem Ritterideal seiner Zeit entsprochen haben soll.

    Herkunft und Jugend
    Philipp war der zweite Sohn des Königs Philipps III. des Kühnen und dessen erster Ehefrau Isabella von Aragón, die 1271 starb. Sein älterer Bruder war der 1264 geborene Prinz Ludwig, der damit auch der designierte Nachfolger des Vaters war. Im Jahr 1274 verheiratete sich der Vater ein zweites Mal mit Maria von Brabant und brachte damit Unruhe in den königlichen Haushalt. Denn Maria von Brabant versuchte, ihren Einfluss auf das politische Tagesgeschehen geltend zu machen gegen die Partei der Königinmutter Margarete von der Provence und des Kämmerers Pierre de la Brosse. Unterstützt wurde sie dabei vom Onkel des Königs, Karl von Anjou, der über Maria seinen eigenen Einfluss auf die französische Politik festigen wollte.
    Karl von Anjou versuchte, das französische Königtum für eigene Interessen zu instrumentalisieren, als Druckmittel gegen König Peter III. von Aragon, der ihm ein ernstzunehmender Gegner um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum war. Gegenstand dieser Interessen wurde auch Philipp, der im Mai 1275 mit der Erbin des Königreichs Navarra und der Grafschaft Champagne, Johanna I., verlobt wurde. Navarra sollte so in eine gemeinsame Front gegen Aragon eingespannt werden. Als im Jahr darauf der Kronprinz verstarb, fiel darüber Pierre de La Brosse, der des Giftmordes angeklagt und anschließend hingerichtet wurde. Obwohl der Kämmerer Maria von Brabant der Tat beschuldigt hatte, verdrängte diese, und mit ihr Karl von Anjou, die Königinmutter vom Hof. Philipp selbst stieg damit in der Nachfolge an die erste Stelle auf.
    Nachdem Karl von Anjou in der sizilianischen Vesper 1282 die Insel Sizilien an Aragon verloren hatte, gewann er den Papst für sich, der zu einem Kreuzzug gegen Aragon aufrief. König Philipp III. entschloss sich auf Drängen seiner Frau, dieses Unternehmen durchzuführen, die ablehnende Haltung Prinz Philipps ignorierte er dabei. Der Feldzug wurde ein Desaster, den der König im Oktober 1285 in Perpignan mit dem Leben bezahlte. Philipp ließ den Feldzug umgehend abbrechen und nahm diplomatische Kontakte zu Aragon auf.

    Regierung
    Am 6. Januar 1286 wurde Philipp in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt und gesalbt. Seine erste Regierungsmaßnahme war die Beseitigung der Grabenkämpfe am Hof, indem er Maria von Brabant von dort verdrängte und die Großmutter Margarete von der Provence zu einem Rückzug in ein Kloster bewegen konnte.
    Philipp gedachte seine Herrschaft über einen königlichen Rat auszuüben, was zwar nicht ungewöhnlich für einen König seiner Zeit war, wohl aber dass er sich bei der Besetzung dieses Rates auf qualifizierte Personen wie Rechtskundige und Finanzfachleute verließ, ungeachtet ihrer ständischen Herkunft. Die bekanntesten von ihnen waren Pierre Flote, Guillaume de Nogaret und Enguerrand de Marigny. Auch ließ Philipp im verstärkten Maße getroffene Entscheidungen dieses Rates von einem seiner VVertreter öffentlich verkünden und begründen, was in seinem Umfeld den Eindruck erweckte, der König sei von seinen Ratgebern abhängig und werde von diesen beherrscht - eine Frage, die noch heute die Geschichtswissenschaft beschäftigt. Der Bischof von Pamirs, Bernard Saisset, urteilte nach einer Audienz bei dem König: „der König war nicht Mensch, noch Bestie, sondern eine bloße Statue“.
    Eine bedeutende Erneuerung in Philipps Regierungszeit war die von ihm vorangetriebene Etablierung eines institutionalisierten Justizwesens und die damit verbundene Entstehung der Rechtswissenschaften. Philipp griff dabei auf die Provinzparlamentte zurück, die dem König ursprünglich als Rat gebende Organe dienten, welche er in königliche Gerichte umwandelte, die fortan das Recht vertraten und durchsetzten. Da die Richter aller Parlamente von der Krone ernannt wurden, wurde das königliche Recht zu einem staatlichen Recht und damit zu einem Instrument königlicher Machtausübung. Diese Justiz basierte besonders auf dem römischen Recht, welches vor allem von den Legisten aus den Rechtsuniversitäten des Languedoc vermittelt wurde und den König zu der Auffassung gelangen ließ, Kaiser in seinem Reich zu sein. Zu diesem Zweck wurden die Universitäten von Montpellier (1289) und Orléans (1312) gegründet, die Gerichte des Adels oder der Geistlichkeit wurden dadurch zunehmend verdrängt. Philipp berief sich in seinen machtpolitischen Auseinandersetzungen in erster Linie auf sein königliches Recht, welches er gegen alle seine Gegner, ob unbotmäßige Untertanen oder den Papst, verwendete und nicht davor zurückschreckte, dieses auch mit Waffengewalt durchzusetzen. Dabei nahm er keine Rücksicht auf althergebrachte Rechtsauffassungen oder Traditionen des Gewohnheitsrechts, womit seine Herrschaft unter seinen Zeitgenossen den Anstrich einer Tyrannei erhielt.
    Ein weiterer Meilenstein unter Philipps Regentschaft war der Durchbruch des dritten Standes, der Bürger, als eine politische Größe in Frankreich. Wie kein anderer König vor ihm stützte Philipp seine Macht auf diesen wirtschaftlich starken Stand als Verbündeten gegen den auf Privilegien pochenden Adel oder gegen die viel zu selbständige Geistlichkeit. In seinem Konflikt mit dem Papst ließ Philipp 1302 den dritten Stand erstmals Sitze im königlichen Parlament einnehmen, weshalb er damit als Begründer der Generalstände angesehen wird. Zweck dieser Maßnahme war die Demonstration eines geschlossenen Volkswillens gegen den Machtanspruch des Papstes. Zudem gab Philipp zu diesem Anlass dem Gremium erstmals eine geregelte Form und arretierte dieses in Paris.
    Philipp war seine gesamte Regierungszeit - bedingt durch sein hohes außenpolitisches Engagement - mit finanziellen Lasten verbunden, die ihn ständig dazu zwangen, neue Einnahmequellen zu erschließen. Dabei griff er neben Steuererhöhungen und der Besteuerung des Adels und des Klerus in besonderen Maßen auf Verringerungen des Edelmetallgehaltes neu geschlagener Münzen und auf mehrfach vorgenommene Entwertungen älterer Münzen zurück. Mittels polizeistaatlicher Mittel zwang er seine Untertanen dazu, seine schlechten Münzen zu benutzen, was ihm den Ruf eines „Falschmünzerkönigs“ eintrug. Im Gegenzug führte diese Politik zu einem Bedeutungsverlust der Münzen des Adels und der Bischöfe, die einst ihr Münzrecht von der Vergabe königlicher Privilegien seitens Philipps Vorgänger bezogen und damit ihre wirtschaftliche Stärke begründet hatten. Im letzten Jahr seiner Regierung formierte sich deshalb der Adel in denjenigen Provinzen, welche sich gegen diese Eingriffe der Krone in die Münze und gegen die immer höhere Besteuerung auch mit Waffengewalt zu Wehr zu setzen bereit war. Im Zusammenhang mit der Gewinnung neuer Finanzmittel steht auch, neben der Zerschlagung des Templerordens 1307, die 1306 vorgenommene Ausweisung von über 100.000 Juden aus Frankreich und der damit einhergehenden Enteignung ihres Vermögens. Erst Philipps Sohn gewährte ihnen die Rückkehr. Gleiches wiederholte er in den Jahren 1309 bis 1311 mit den „Lombarden“, das heißt den italienischen Kaufleuten und Bankiers. Letztlich hatten all diese Maßnahmen keinen Erfolg, seinem Nachfolger hinterließ Philipp eine leere Kasse.
    Philipps Tod am 29. November 1314 nach einem Jagdunfall wurde von seinen Untertanen als Befreiung von einer Gewaltherrschaft angesehen. Viele seiner engsten Ratgeber wurden von seinen Söhnen verbannt oder gar hingerichtet. Seine schärfsten polizzeilichen und fiskalen Zwangsmittel wurden zurückgenommen, und doch wurden seine administrativen und politischen Neuerungen bewahrt und fortgeführt. Letztlich hinterließ er ein in seinen Fundamenten gefestigtes Königtum, welches sich seit ihm alals ein Staat definierte und diesem die Kraft verlieh, auch die gefahrvollsten Stürme wie den hundertjährigen Krieg zu überstehen. Bestattet wurde er in der Abtei von Saint-Denis, deren Grablegungen seiner Vorgänger er neu gestalten ließ. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde sein Grab am 19. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Ehe und Nachkommen
    Am 16. August 1284 heiratete er Königin Johanna I. von Navarra (1273–1305), eine Tochter König Heinrichs I. des Dicken und der Blanche d’Artois. Er hatte mit ihr folgende Kinder:
    • Ludwig X. der Zänker (Louis le Hutin; * 4. Oktober 1289 in Paris; † 5. Juni 1316 im Schloss Vincennes), König von Frankreich und Navarra
    • Margarethe (Marguerite; * 1287; † 1294)
    • Isabella (Isabeau; * 1292 in Paris; † 21. November 1358)
    • ∞ 1308 mit König Eduard II. von England († 1327)
    • Blanka (Blanche; * 1291; † nach 1294)
    • Philipp V. der Lange (Philippe le Long; * 1293; † 3. Januar 1322 in der Abtei Longchamp bei Paris), König von Frankreich und Navarra
    • Karl IV. der Schöne (Charles le Bel; * 18. Juni 1294 in Creil; † 1. Februar 1328 im Schloss Vincennes), König von Frankreich und Navarra
    • Robert (* 1297; † August 1307 in Saint-Germain-en-Laye)
    Philipp IV. war als Privatmann einem frommen Lebensstil verpflichtet, was sich im zunehmenden Alter in eine bigotte Strenge steigerte. Er ließ kurz vor seinem Tod seine drei Schwiegertöchter verhaften und einsperren, nachdem sie von seiner Tochter Isabella des Ehebruchs beschuldigt wurden. (siehe: Tour de Nesle)

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Philipp heiratete Gräfin Johanna I. von Navarra (von Champagne) am 16 Aug 1284 in Paris, France. Johanna (Tochter von König Heinrich I. von Navarra (von Champagne) und Blanche von Artois) wurde geboren am 14 Jan 1273 in Bar-sur-Seine; gestorben am 2 Apr 1305 in Schloss Vincennes; wurde beigesetzt in Couvent des Cordeliers, Paris. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Gräfin Johanna I. von Navarra (von Champagne)Gräfin Johanna I. von Navarra (von Champagne) wurde geboren am 14 Jan 1273 in Bar-sur-Seine (Tochter von König Heinrich I. von Navarra (von Champagne) und Blanche von Artois); gestorben am 2 Apr 1305 in Schloss Vincennes; wurde beigesetzt in Couvent des Cordeliers, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin der Champagne (1274 bis 1305), Königin von Navarra, Königin von Frankreich durch Heirat (1285 bis 1305)

    Notizen:

    Johanna von Navarra und Philippe IV. zeugten 7 Kinder, von denen 3 Söhne und eine Tochter das Erwachsenenalter erreichten

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_I._(Navarra)

    Johanna I. von Navarra (* 14. Januar 1273 in Bar-sur-Seine; † 2. April 1305 im Schloss Vincennes) war aus eigenem Recht von 1274 bis 1305 Gräfin der Champagne und Königin von Navarra sowie durch ihre Ehe mit Philipp IV. dem Schönen von 1285 bis 1305 Königin von Frankreich.

    Leben
    Sie war das einzige überlebende Kind König Heinrichs I. von Navarra, der als Heinrich III. auch Graf von Champagne war, und dessen Ehefrau Blanche d’Artois aus der Dynastie der Kapetinger.
    Johanna verbrachte nur 5 Jahre in der damaligen Hauptstadt von Navarra, Pamplona.
    Im Alter von wenigen Monaten wurde sie dem englischen Kronprinzen Heinrich zur Ehe versprochen.
    Nach dem Tod von Heinrich 1274 kam es in Navarra zu Aufständen und äußeren Bedrohungen, so dass sich ihre Mutter und Johanna unter den Schutz des französischen Königs und Verwandten Philipp III. stellten. Philipp stellte den Frieden durch Einmarsch seiner Truppen in Navarra wieder her.
    Johanna wurde künftig in Paris gemeinsam mit den Söhnen von Philipp III. aufgezogen.
    Da ohnehin kein männlicher Thronfolger vorhanden war, verheiratete Philipp die 11-jährige Johanna am 16. August 1284 in Paris mit seinem Sohn Philipp dem Schönen. Das Haus der Kapetinger kam so in den Besitz aller Titel und Ländereien des Herrscherhauses von Navarra und der Champagne.
    Obwohl ihre Ehe als vertragliche Gegenleistung für das militärische Eingreifen Frankreichs zustande kam, schien sie trotzdem glücklich gewesen zu sein, denn Philipp heiratete in den 9 Jahren nach Johannas Tod bis zu seinem eigenen Tod 1314 nicht wieder, obwohl damals mit einer geschickten Heirat ein großer materieller und politischer Gewinn erzielbar war.
    Nach dem Tod seines Vaters auf einem Feldzug im Oktober 1286 wurden Philipp IV. und Johanna in Reims gekrönt. Damit war sie mit 13 Jahren Königin von Frankreich.
    Johanna begleitete ihren Gemahl oft auf seinen Reisen durch Frankreich, nahm aber kaum politischen Einfluss auf ihn. Dahingegen beschäftigte sich intensiv mit der Verwaltung ihrer ererbten Territorien in der Champagne und Navarra. Johannas Ehe und die damit einhergehende Stärkung der französischen Autorität in der Champagne, drängte den benachbarten Grafen Heinrich III. von Bar in ein Bündnis mit dem König von England. Als der Graf von Bar in die Champagne einfiel zog ihm Johanna entgegen, schlug ihn in einer Schlacht bei Commines (1297) und nahm ihn gefangen. Sie eroberte Navarra von den spanischen Nachbarn zurück und gewährleistete dort einen dauerhaften Frieden.
    Johanna von Navarra starb im Jahr 1305 im Alter von 32 Jahren im Schloss Vincennes und wurde in Paris im Couvent des Cordeliers, dem Kloster der Minderen Brüder des Heiligen Franziskus von Assisi in der Klosterkirche beigesetzt, die 1580 abbrannte.
    Im Zusammenhang mit Johannas Tod wurde der Bischof von Troyes beschuldigt, aber nicht verurteilt. Der Leibarzt der Königin war der Erfinder Guido da Vigevano.
    1304 hatte die Königin den Pariser Stadtpalast, den sie in der rue Saint-André-des-Arts besaß, der von ihr gegründeten Stiftung des Collège de Navarre zur Verfügung gestellt, das Studenten nicht nur aus der Champagne und Navarra, sondern unabhängig von jeglicher sozialer und landsmannschaftlicher Herkunft aufnahm. Ende des 14. Jahrhunderts befand das Collège sich am nördlichen Ende der heutigen rue Descartes.
    Um 1305 bat sie den Sire Jean de Joinville, der als Seneschall der Champagne ihr Amtsträger war, eine Biographie über König Ludwig IX. den Heiligen, den Großvater ihres Gemahls, zu schreiben.

    Nachkommen
    Johanna von Navarra und Philippe IV. zeugten 7 Kinder, von denen 3 Söhne und eine Tochter das Erwachsenenalter erreichten:
    • Margarete (* wohl 1288; † nach 1294 und vor 1300)
    • Ludwig X. der Zänker (* 4. Oktober 1289; † 5. Juni 1316), 1314 bis 1316 König von Frankreich
    • Blanka (* wohl 1290; † 1314 ? )
    • Philipp V. der Lange (* 1291; † 3. Januar 1322), 1316 bis 1322 König von Frankreich
    • Isabella (* 1292; † 21. November 1357), genannt die "Wölfin von Frankreich (Louve de France)"
    • ⚭ am 22. Januar 1308 König Eduard II. von England
    • Karl IV. der Schöne (* 18. Juni 1295; † 1. Februar 1328), 1322 bis 1328 König von Frankreich
    • Robert (* 1297; † 1308)



    Literatur
    • Jean Favier: Philippe le Bel. Fayard, [Paris] 1978.
    • Béatrice Leroy: Johanna I. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5, Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 523.
    Weblinks
     Commons: Johanna I. von Navarra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Kinder:
    1. König Ludwig X. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Zänker wurde geboren am 4 Okt 1289 in Paris, France; gestorben am 5 Jun 1316 in Schloss Vincennes.
    2. Prinzessin Isabelle von Frankreich wurde geboren in cir 1295 in Paris, France; gestorben am 23 Aug 1358 in Hertford Castle; wurde beigesetzt in Christ Church Greyfriars.
    3. 2. König Philipp V. von Frankreich wurde geboren am 17 Nov 1293; gestorben am 3 Jan 1322 in Abtei Longchamp.

  3. 6.  Pfalzgraf Otto IV. von Burgund (Salins, Chalon)Pfalzgraf Otto IV. von Burgund (Salins, Chalon) wurde geboren in cir 1238 (Sohn von Hugo von Chalon (Salins) und Adelheid von Meranien (von Andechs)); gestorben am 26 Mrz 1303.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Erlag den Wunden die er sich in der Schlacht von Courtrai in Flandern zugezogen hatte
    • Titel (genauer): Herr von Salins (1266 bis 1302) Pfalzgraf von Burgund (1279 bis 1302)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_IV._(Burgund)

    Otto IV. (* um 1238; † 26. März 1303) war Herr von Salins von 1266 bis 1302 und Pfalzgraf von Burgund von 1279 bis 1302. Er war der älteste Sohn des Hugo von Salins († 1266) und der Pfalzgräfin Adelheid von Andechs-Meranien, deren Erbe er 1279 antrat. Sein bevorzugter Aufenthaltsort war Gray im heutigen Département Haute-Saône.

    Er heiratete im Jahr 1263 Philippa von Bar, Tochter des Grafen Theobald II. Ein Konflikt mit seinem Onkel Johann I. von Chalon, der sich verschärfte, als Otto 1279 die von seiner Mutter geerbte Freigrafschaft Burgund (Hauptstadt: Dole) in Besitz nahm, veranlasste ihn, die Unterstützung des Königs von Frankreich zu suchen. Er nahm an den Feldzügen Philipps III. (1270–1285) gegen Sizilien und Aragon (1284–1285) teil. Sein Waffenbruder Robert II. von Artois († 1302) bot dem alternden, inzwischen verwitweten Otto die Hand seiner jungen, auch Mahaut genannten Tochter Mathilde (* wohl 1270) an. Die Hochzeit fand im Jahr 1285 statt.
    Mit König Philipp IV. (1268–1314) schloss er am 9. Juni 1291 den Vertrag von Evreux, in dem für den Fall, dass ein männlicher Erbe ausblieb, die Hochzeit von Ottos und Mahauts gerade geborener erster Tochter Johanna mit dem französischen Kronprinzen Ludwig, dem späteren Ludwig X. (1289–1316) oder einem anderen künftigen Sohn des Königs vereinbart wurde. Hochverschuldet willigte er im Jahr 1295 in den Vertrag von Vincennes ein, welcher das vorherige Abkommen bestätigte, nun allerdings ein eventueller männlicher Nachkomme Ottos von der Erbfolge ausgeschlossen wurde und die Freigrafschaft in jedem Fall an den Sohn des Königs fiel.
    Er nahm an Philipps IV. Feldzug in Flandern teil und wurde verwundet nach Melun gebracht, wo er an den Folgen seiner Verletzungen starb.

    Siehe auch: Sporenschlacht von Kortrijk (Courtrai)

    Nachkommen

    Ottos erste Gemahlin Philippa von Bar schenkte ihm eine Tochter
    • Alix († nach 31. Januar 1285).

    Mit Mathilde von Artois hatte er drei Kinder:
    • Johanna II. (* vor Juni 1291; † 1330), 1315 Pfalzgräfin von Burgund, ∞ 1307 Philipp V., † 1322, König von Navarra und Frankreich
    • Blanka (* wohl 1295; † 1325/26 als Nonne in Maubuisson) ∞ 1308, geschieden 1322, Karl IV., † 1328, König von Navarra und Frankreich
    • Robert (* 1300; † 1315), 1302 Graf von Burgund

    Otto heiratete Mathilde (Mahaut) von Artois in 1285. Mathilde (Tochter von Graf Robert II. von Artois und Amicia von Courtenay) wurde geboren in cir 1270; gestorben am 27 Nov 1329 in Paris, France; wurde beigesetzt am 30 Nov 1329 in Abtei Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Mathilde (Mahaut) von ArtoisMathilde (Mahaut) von Artois wurde geboren in cir 1270 (Tochter von Graf Robert II. von Artois und Amicia von Courtenay); gestorben am 27 Nov 1329 in Paris, France; wurde beigesetzt am 30 Nov 1329 in Abtei Maubuisson.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgräfin von Burgund und Pair von Frankreich durch Heirat
    • Titel (genauer): 1309-1329, Grafschaft Artois; Gräfin von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_(Artois)

    Mathilde, auch Mahaut genannt (* um 1270; † 27. November 1329 in Paris) war Gräfin von Artois von 1302 bis 1329 sowie durch Heirat Pfalzgräfin von Burgund und Pair von Frankreich.
    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Mathilde war die Tochter von Graf Robert II. († 1302) und Amicia von Courtenay († 1275). Sie wurde Nachfolgerin ihres Vaters unter Übergehung ihres Neffen Robert III., Sohn von Roberts II. Sohn Philipp († 1298), dem sie erfolgreich die Ehelichkeit absprach.
    1285 mit Otto IV. Pfalzgraf von Burgund verheiratet, verwitwete sie im Jahr 1303 im Alter von 33 Jahren. Das Erbe Ottos, der den Wunden erlag, die er sich in der Schlacht von Courtrai in Flandern zugezogen hatte, fiel an ihren dreijährigen Sohn Robert.

    Ihre beiden Töchter Johanna und Blanka verheiratete sie mit Philipp und Karl von Frankreich, den beiden Söhnen des Königs Philipp IV. von Frankreich. Blanka war 1314 direkt, Johanna als Mitwisserin in den Ehebruchskandal der Tour de Nesle verwickelt. Während Blanka, von ihrem Gemahl verstoßen, bis zu ihrer Scheidung in der Burg Château-Gaillard eingekerkert blieb und sich dann in das Kloster von Maubuisson zurückziehen durfte, gelang es Mathilde, die Freilassung ihrer älteren Tochter Johanna aus der Gefangenschaft in der Burg Dourdan zu erwirken. Sie kehrte an die Seite ihres Gemahls Philipp zurück, der ihr wohl nicht zuletzt verzieh, weil sie 1315 das Erbe ihres jung verstorbenen Bruders Robert antrat und er nicht auf die Freigrafschaft Burgund verzichten wollte.
    Einen 1316 von ihrem Neffen Robert – der 1309 in einem ersten Prozess um sein Erbe unterlegen war – in der Grafschaft Artois organisierten Aufstand schlug Mathilde erfolgreich nieder. Im gleichen Jahr wurde sie nach dem Tod des fünf Tage alten Königs Johann I. von Frankreich († 19. November 1316) verdächtigt, den Säugling ermordet zu haben – zumal nun ihr Schwiegersohn als Philipp V. die Thronfolge antrat und ihre Tochter Johanna gemeinsam mit ihm in Reims gekrönt wurde.

    Ab 1318 führte Robert von Artois vor dem cour des pairs genannten Gerichtshof der Pairs und dem König einen zweiten Prozess gegen Mathilde, um sein rechtmäßiges Erbe zurückzuerlangen, verlor diesen aber, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ddas wichtigste der von ihm vorgelegten Dokumente eine Fälschung war. Die Fälscherin Jeanne de Divion wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und verbrannt und Robert von Artois nach der Beschlagnahmung seiner Besitztümer verbannt. Er fand Aufnahme in England.
    Mathilde erlebte sowohl den Tod – ohne männliche Erben – Philipps V. († 1322) als jenen seines Bruders Karl IV. († 1328), mit dem die direkte Linie der Kapetinger ausstarb. Nun erhob, von Robert von Artois ermutigt und mit Unterstützung der Herzöge von Burgund, deren Schwester Isabella von Frankreich für ihren Sohn Eduard Anspruch auf den Thron Frankreichs, was Anlass zum Ausbruch des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England gab.
    Mathilde von Artois starb am 27. November 1329 in Paris im Alter von etwa 59 Jahren. Die Todesursache blieb ungeklärt. Die Vermutung, sie sei während eines Nachtmahls, das sie vier Tage zuvor im Kreise des Hofes in Poissy eingenommen hatte, vergiftet worden, konnte nicht belegt werden. Am 30. November wurde sie – wie ihr Vater – in der Abtei Maubuisson beigesetzt, während die Herzbestattung in Paris im Couvent des Cordeliers, dem Kloster der Minderen Brüder des heiligen Franziskus erfolgte. Es wurde dort im Grab ihres Sohnes beigesetzt. Von einer der nicht eindeutig identifizierten Grabfiguren aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts, die in der Grablege in der Saint-Denis verwahrt sind wird angenommen, dass es sich um jene der Mathilde von Artois handelt.
    Ihr autoritäres Verhalten machte Mathilde von Artois sehr unpopulär, was die ungewöhnlichen Anklagen, die gegen sie erhoben wurden, erklärt.

    Nachkommen
    Mathilde und Otto IV. von Burgund hatten folgende Kinder:
    • Johanna (* um 1291; † 1330), 1315 Gräfin von Burgund, ∞ 1307 den künftigen König Philipp V. von Frankreich
    • Blanka (* um 1295; † 1325/26), ∞ 1308 den künftigen König Karl IV. von Frankreich, 1322 geschieden, Nonne in Maubuisson
    • Robert (* 1300; † 1315), 1302 Graf von Burgund
    • Jean, starb als Säugling
    Weblinks
    • Mathilde von Artois, Biografie der Association Mahaut d'Artois

    Kinder:
    1. 3. Gräfin Johanna II. von Burgund wurde geboren in cir 1291; gestorben am 21 Jan 1330 in Roye; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.


Generation: 4

  1. 8.  König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne wurde geboren am 3 Apr 1245 in Burg Poissy (Sohn von König Ludwig IX. von Frankreich und Königin Margarete von der Provence); gestorben am 5 Okt 1285 in Perpignan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (1270 bis 1285)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_III._(Frankreich)

    Philipp III., genannt der Kühne (frz.: Philippe III le Hardi; * 3. April 1245 auf der Burg Poissy; † 5. Oktober 1285 in Perpignan) stammte aus dem Haus der Kapetinger und war von 1270 bis 1285 König von Frankreich.

    Herkunft und Jugend
    Philipp war der zweite Sohn von König Ludwig IX. dem Heiligen von Frankreich und dessen Gemahlin Margarete von der Provence, nach dem Tod seines älteren Bruders Ludwig 1260 wurde er Thronerbe. 1262 wurde er mit Isabella von Aragon verheiratet, welches das nach dem Vertrag von Corbeil entstandene Einvernehmen zu Aragon festigen sollte. Anlässlich des Pfingstfestes 1267 erhielt Philipp in Paris die Schwertleite zum Ritter verliehen.
    Bereits vor seiner Thronbesteigung ließ ihn seine Mutter einen geheimen Eid leisten, mit dem er sich verpflichtete, bis zu seinem 30. Lebensjahr unter ihrer Vormundschaft zu bleiben. Dieser Eid wurde auf Veranlassung seines Vaters vom Papst Urban IV. aufgehoben. Doch blieb Philipp unter starkem Einfluss seiner Mutter und ab 1270 auch seines Onkels Karl von Anjou. 1270 befand er sich mit seinem Vater und seiner Frau Isabella in Tunis, als sein Vater starb und er die Krone erbte. In dieser Situation wurde Philipp von seinem Onkel Karl von Anjou unterstützt, der unmittelbar nach dem Tod Ludwigs IX. in Tunis eingetroffen war. Auf seinen Rat hin schloss er mit dem Kalifen von Tunis Muhammad I. al-Mustansir einen mäßig rühmlichen FFrieden und kehrte über Italien nach Paris zurück. Noch von Afrika aus bestätigte er die von seinem Vater eingesetzte Regentschaft des Abtes Matthäus von Saint-Denis und des Simon von Clermont. Anfang 1271 verstarb seine Frau auf dem Rückweg nach Frankreich an den Folgen eines Reitunfalls in Cosenza. Somit sorgte sich Philipp nach seiner Ankunft in Paris um die Beisetzung nicht nur seines Vaters, sondern auch seiner Gattin. Erst danach wurde er am 15. August 1271 offiziell in Reims gekrönt.

    Herrschaft
    1271 erbte er nach dem Tod seines Onkels Alfons die Grafschaft Toulouse, von welcher er dem päpstlichen Stuhl die Grafschaft Venaissin auf dem Konzil von Lyon 1274 abtrat. Karl von Anjou erhob allerdings einen Anspruch auf das Erbe Alfons, was eeinen Rechtsstreit nach sich zog, der bis 1284 verhandelt wurde. Dies brachte einen zukunftsweisenden Diskurs der Juristen in Gang, welcher die Königsnachfolge zur Frage und die Benennung aller Nachkommen Ludwigs des Heiligen als „von Frankreich“ (de France) zur Folge hatte. 1272 führte Philipp einen großen Heerzug in den Süden des Königreiches um dort den revoltierenden Graf Roger Bernard III. von Foix zu unterwerfen. Außerdem ließ sich Philipp vom Papst Gregor X. für dessen Kreuzzugsgspläne gewinnen und leistete ein Jahr später in einer feierlichen Zeremonie das Kreuzzugsversprechen. Dies blieb jedoch folgenlos, weil Gregor X. bereits wenige Monate später starb. Bereits 1273 führte Karl von Anjou mit Gregor X. Verhandlungenen, deren Ziel die Wahl Philipps zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Dieses Vorhaben scheiterte daran, dass weder der Papst noch die maßgeblichen deutschen Fürsten an der Ausdehnung des Machtgebiets der französischen Krone interessiert waren. Mit der Wahl Rudolfs von Habsburg am 1. Oktober 1273 brachen alle Ambitionen der französischen Seite in sich zusammen.
    Zu einem einvernehmlichen Verhältnis gelangte Philipp mit König Eduard I. von England, nachdem er diesem im Vertrag von Amiens 1279 die Grafschaft Agenais überlassen hatte. Eduard hatte zwar schon 1274 für die Guyenne den im Vertrag von Paris 1259 verfügten Lehnseid geleistet, doch hatte er das Agenais aus der Erbmasse des Grafen Alfons gefordert, weil dieses Land einst durch die Ehe seiner Großtante Johanna von England († 1199) an das Haus Toulouse gelangte. Mit dem erbenlosen Tod Alfons beanspruchte Eduard die Rückgabe dieser Mitgift, obwohl die französische Krone das Agenais als erledigtes Lehen behandeln und es der Krondomäne hinzufügen konnte. Der Abschluss des Vertrages von Amiens kam deshalb unter maßgeblicher Beteiligung der Mütter beider Könige, die Schwestern waren, zustande. Somit haben sich alle Probleme, die sich aus der Erbschaft Alfons’ von Toulouse ergaben, erledigt.
    Die Heirat mit Maria von Brabant am 21. August 1274 brachte eine große Veränderung der Situation bei Hofe und damit auch der Politik des Königs. Der bis dahin fast allmächtige Kämmerer Pierre de la Brosse wurde zunehmend in seiner Macht beschränänkt. Da er darin die Auswirkungen des Einflusses der neuen Königin sah, versuchte de la Broce Marias Stellung durch die Behauptung zu erschüttern, sie habe den 1276 plötzlich verstorbenen Ludwig, Sohn Philipps III. aus der ersten Ehe, vergiftetet, um damit ihren eigenen Kindern den Weg zum Thron freizumachen. Doch konnte der Verdacht entkräftet werden. Es war klar, dass de la Broces Tage nach dem Misslingen seiner Kampagne gezählt waren. 1278 wurde er hingerichtet. Der französische Hof blieb jedoch in Anhänger Marias und Karls von Anjou und die Anhänger der Königinmutter Margarete gespalten.
    Als im Juli 1274 König Heinrich III. von Navarra starb, zeigten sowohl Kastilien als auch Frankreich an seiner Erbmasse Interesse. Auf Betreiben Karls von Anjou wurde 1275 zwischen der Regentin Navarras Blanca von Artois und Philipp III. der Vertrag von Orléans geschlossen, in dem Blanca die Vormundschaft über ihre Tochter Johanna an die französische Krone abtrat. 1284 wurde der zum Thronerben aufgerückte Philipp, der künftige Philipp IV. mit Johanna von Navarra verheiratet, was dem Haus der Kapetinger einen großen territorialen Zugewinn brachte.

    Untergang in Aragon
    1282 verlor Karl von Anjou durch die Sizilianische Vesper die Herrschaft über die Insel an König Peter III. von Aragon, der über seine Frau als Erbin der Staufer begründete Ansprüche auf die Insel geltend machte. Dieses Ereignis wurde von Philipp III. als Kränkung Frankreichs empfunden und er setzte alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ein, um diese angebliche Schmach zu rächen. 1282 verhängte der Papst Martin IV. über Peter III. von Aragon den Kirchenbann und verkündete, dass ein KKrieg gegen diesen und die Rebellen auf Sizilien wie ein Kreuzzug gegen "Ungläubige" zu betrachten sei. Darüber hinaus bot der päpstliche Legat Johannes Cholet Philipps neugeborenem Sohn den Thron und Aragonien an. Der Kreuzzug gegen Aragon fand jedoch nicht nur Unterstützung. Insbesondere der Thronerbe Philipp der Schöne missbilligte diese Vorgehensweise seines Vaters gegen seinen Onkel mütterlicherseits, den König Peter III. von Aragon.
    Philipp III. setzte sich über alle Bedenken hinweg. Auf einer Versammlung in Paris 1284 nahm er im Beisein des ganzen französischen Adels das Angebot des Papstes für seinen Sohn Karl von Valois an. Daraufhin wurde dieser durch den Kardinallegaten mit dem Königreich Aragòn und der Grafschaft Barcelona investiert. Der neu hinzugekommene Anspruch auf Barcelona führte unweigerlich zu einem Krieg nicht nur gegen Aragon, sondern auch gegen Katalonien.
    Zwar fielen Anfang 1285 durch den Tod Karls von Anjou und Martins IV. beide wichtigsten Stützen des Kreuzzugsgedankens weg, jedoch hielt Philipp III. daran unbeirrt fest und griff im April des gleichen Jahres Katalonien an. Es gelang seinen Truppen unter großen Verlusten Anfang September, die Stadt Girona zu erobern. Da aber die aragonesische Flotte die französische Flotte geschlagen und die Truppen Philipps vom Nachschub abgeschnitten hatte, musste sich sein Heer nach Perpignan zurückziehen. Dort starb Philipp am 5. Oktober 1285 an der Ruhr. Seine Eingeweide wurden in Narbonne beerdigt, während seine Gebeine vorerst ihre letzte Ruhe in der Abteikirche St-Denis fanden und das Herz im Jakobinerkloster in Paris beigesetzt wurde.[1]
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der französischen Revolution wurde sein Grab im August 1793 geöffnet und geplündert, seine Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Historische Bedeutung
    Philipp III. galt trotz der Unterweisung in den damals üblichen Bildungsbereichen als wenig gebildet. Umso mehr wurden seine Qualitäten als Ritter wie Tapferkeit und Mut hervorgehoben, die ihm wohl seinen Beinamen einbrachten. Er war ein großer Freund von Turnieren und Jagd, erließ jedoch als König 1280 ein Turnierverbot für den Adel. Seine Milde wurde ihm oft als Schwäche und seine Freigiebigkeit als Verschwendung vorgeworfen. Sein großes Verdienst war die beträchtliche und dauerhafte Ausweitung der Krondomäne nach Süden und der Abschluss des durch seinen Vater begonnenen Aufbaus einer zentralisierten Verwaltung und der darauf basierenden modernen Staatlichkeit. Andererseits wurde Philipp III. von seinen Nachfolgern und auch bereits von seinen Zeitgenossen an seinem Vater gemessen, dessen Größe er nie erreicht hatte. Seine Herrschaft wurde oft als unausgewogen betrachtet, man warf ihm vor, er habe vieles vom Erbe Ludwigs IX. verspielt und sei zum Spielball verschiedener Fraktionen am französischen Hof geworden.
    Philipps Sohn und Nachfolger Philipp IV. der Schöne brachte seine kritische Haltung dem Vater gegenüber dadurch zum Ausdruck, dass er bei der Neugestaltung der Königsgräber in St. Denis 1306 die Grabmäler von Philipp II., Ludwig VIII. und Ludwig IX. in Gold und Silber ausführen ließ, während das Grabmal Philipps III. weiterhin nur aus bemaltem und verziertem Stein bestand.

    Ehen und Nachkommen
    In erster Ehe heiratete Philipp am 28. Mai 1262 Isabella von Aragon († 1271), eine Tochter des Königs Jakob I. von Aragon und der Yolanda von Ungarn. Die Kinder des Paares waren:
    • Ludwig (Louis; * 1263; † 1276 im Schloss Vincennes)
    • Philipp IV. der Schöne (Philippe le Bel; * 1268 in Fontainebleau; 29. November 1314 in Fontainebleau), König von Frankreich
    • Robert (* 1269; † 1276)
    • Karl (Charles; * 12. März 1270 im Schloss Vincennes; † 5. oder 16. Dezember 1325), Graf von Valois, Stammvater des Hauses Valois
    • ein am 28. Januar 1271 tot geborenes Kind
    In zweiter Ehe vermählte er sich am 21. August 1274 im Schloss Vincennes mit Maria von Brabant (1260–1321), Tochter des Herzogs Heinrich III. von Brabant. Sie zeugten folgende Kinder:
    • Ludwig (Louis; * Mai 1276; † 19. Mai 1319 in Paris), Graf von Évreux, Stammvater des Hauses Évreux
    • Margarete (Marguerite; * 1279 oder 1282; † 14. Februar 1318 in Marlborough)
    • ∞ 1299 mit König Eduard I. von England († 1307)
    • Blanka (Blanche; * um 1285 in Paris; † 1. März 1305 in Wien)
    • ∞ 29. Mai 1300 in Wien mit Rudolf III. von Habsburg († 1307), Herzog von Österreich und der Steiermark, späterer König von Böhmen



    Literatur
    • Joachim Ehlers: Geschichte Frankreichs im Mittelalter. Stuttgart 1987.
    • Jean Favier: Le temps des principautés de l’an mil à 1515. Paris 1984.
    • A. W. Lewis: Royal Succession in Capetian France. Cambridge (Mass.) 1981.
    • Gérard Sivéry: Philippe III, le hardi. Fayard, Paris 2003.
    Weblinks
     Commons: Philipp III. von Frankreich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    Fußnoten
    1 Robert Laulan: La recherche des cœurs. Mercure de France, 1. VIII. 1933, zitiert in Société Historique Régionale de Villers-Cotterêts : Philippe VI de Valois et la Chartreuse de Bourgfontaine où son cœur fut déposé (PDF; 845 kB). Laulan gab sinerseits als Quelle das damals in der Bibliothèque de l’Ecole supérieure de Guerre befindliche Manuskript Recueil des principales familles du royaume établi à l’usage des petits-fils de Louis XIV an.

    Philipp heiratete Königin Isabella von Aragón am 28 Mai 1262. Isabella (Tochter von König Jakob I. von Aragón und Königin Yolanda (Violante) von Ungarn) wurde geboren in cir 1243; gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Königin Isabella von AragónKönigin Isabella von Aragón wurde geboren in cir 1243 (Tochter von König Jakob I. von Aragón und Königin Yolanda (Violante) von Ungarn); gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich (1270 bis 1271)

    Notizen:

    Isabella und Philipp III. hatten vier Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Aragón

    Isabella von Aragón (* um 1243; † 28. Januar 1271 in Cosenza, Italien) war von 1270 bis 1271 Königin von Frankreich.

    Leben
    Isabella war die Tochter von König Jakob I. von Aragón, genannt der Eroberer, aus dem Haus Barcelona und seiner zweiten Frau Yolanda von Ungarn, Tochter von König Andreas II.
    Nach einer im Vertrag von Corbeil zwischen Aragón und Frankreich getroffenen Vereinbarung, war Isabella 1258 mit Prinz Philipp verlobt wurden, dem zweitgeborenen Sohn Ludwigs IX. von Frankreich.[1] Nach dem Tod dessen älteren Bruders Ludwig war Philipp zum neuen Thronfolger aufgerückt. Am 28. Mai 1262 wurde die Hochzeit in Clermont in der Auvergne begangen.
    Im Jahr 1270 begleitete sie ihren Gemahl während des Siebten Kreuzzuges nach Tunis. Nachdem Ludwig IX. dort am 25. August 1270 bei der Belagerung von Tunis an einer Seuche gestorben und Philipp zum König von Frankreich ausgerufen worden war, trat das Paar die Rückreise an, die von Tunesien über Sizilien und Italien führte. Im Winter stürzte die Königin, die unter den Beschwerden der Reise litt, bei Cosenza in Kalabrien in schwangerem Zustand vom Pferd.
    Isabella von Aragon starb im Jahr 1271 im Alter von 28 Jahren an den Folgen dieses Unfalls und der dadurch provozierten Frühgeburt. Das Kind überlebte nicht. Philipp der Kühne ließ seiner Gemahlin im Dom von Cosenza ein Grabmal errichten. Dem daamaligen Brauch der Teilbestattung entsprechend nahm diese Grabstätte aber nur das Fleisch der Verstorbenen auf, während die Gebeine nach Frankreich überführt und vier Monate nach dem Tod der Königin in der Grablege des französischen Königshauses in der Abteikirche von Saint-Denis in einem zweiten Grab beigesetzt wurden. [2]
    Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der französischen Revolution wurde ihr Grab im August 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

    Nachkommen
    Aus Isabellas Ehe mit Philipp III. gingen vier Söhne hervor:
    • Ludwig (1267−1276)
    • Philipp IV., der Schöne (1268−1314)
    • Robert († jung)
    • Karl I., Graf von Valois (1270−1325) Stammvater des Hauses Valois



    Literatur
    • Christian Bouyer: Dictionnaire des Reines de France. Librairie Académique Perrin, Paris 1992, ISBN 2-262-00789-6.
    • Sabine Geldsetzer: Frauen auf Kreuzzügen. 1096–1291. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-13736-1.
    Weblinks
     Commons: Isabella von Aragon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Mittelalter-Genealogie
    Einzelnachweise
    1 Spicilegium sive collectio veterum aliquot Scriptorum qui in Galliae bibliothecis delituerant, Bd. 3, hrsg. von Luc d’Achery (1723), S. 634.
    2 Julius von Schlosser, Thomas Medicus (Hrsg.): Tote Blicke. Geschichte der Porträbildnerei in Wachs. Ein Versuch, Akademie Verlag, 1993, ISBN 3-05-002408-9 online

    Kinder:
    1. 4. König Philipp IV. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Schöne wurde geboren in 1268 in Fontainebleau, Frankreich; gestorben am 29 Nov 1314 in Fontainebleau, Frankreich; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    2. Karl I. von Valois (Kapetinger) wurde geboren am 12 Mrz 1270 in Schloss Vincennes; gestorben am 05/06 Dez 1325 in Nogent-le-Roi, Frankreich; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Jacques, Paris, Frankreich.

  3. 10.  König Heinrich I. von Navarra (von Champagne)König Heinrich I. von Navarra (von Champagne) wurde geboren in cir 1244 (Sohn von Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger und Marguerite von Bourbon (von Dampierre)); gestorben in Jul 1274.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf der Champagne und Brie als Heinrich III., König von Navarra (1270 bis 1274)

    Notizen:

    Mit seinem Tod erlosch die männliche Linie der Grafen der Champagne und Könige von Navarra.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Navarra)

    Heinrich I. der Dicke (französisch: Henri le Gros, Spanisch: Enrique el Gordo) (* um 1244; † Juli 1274) war (als Heinrich III.) Graf der Champagne und Brie sowie König von Navarra von 1270 bis 1274 aus dem Haus Blois.
    Er war der jüngste Sohn des Grafen Theobald IV. von Champagne, der 1234 als Theobald I. König von Navarra wurde, und Margarete von Bourbon. Er wurde mit der Grafschaft Rosnay apanagiert und übernahm 1270 die Regentschaft in Navarra, nachdem sein älterer Bruder Theobald II. (Theobald V. von Champagne) zum siebten Kreuzzug aufbrach. Als dieser dort im Dezember 1270 erbenlos verstarb folgte ihm Heinrich als König von Navarra und Graf der Champagne.
    Seine Proklamation in Pamplona fand im März 1271 statt, seine Krönung erst im Mai 1273. Nach einer kurzen Regierung, in welcher Navarra gänzlich unter den Einfluss Frankreichs geriet, starb er bereits im Juli 1274, der Überlieferung nach aufgrund seiner eigenen Körperfülle. Nach seinem Tod brachen in Pamplona Aufstände gegen die Franzosen aus, worauf seine Witwe und Erbtochter zur Flucht an den Hof des französischen Königs genötigt waren.
    Mit seinem Tod erlosch die männliche Linie der Grafen der Champagne und Könige von Navarra.
    Heinrich heiratete 1269 in Melun Blanche d’Artois († 2. Mai 1302), Tochter des Grafen Robert I. und Nichte des französischen Königs Ludwig IX. Sein einziges eheliches Kind, seine Tochter Johanna I. wurde seine Nachfolgerin. Ihre 1284 geschlossene Ehe mit Philipp IV., der im gleichen Jahr König von Frankreich wurde, vereinigte das Königreich Navarra mit Frankreich und machte die Champagne zum Teil der französischen Krondomäne.
    In Dantes Göttlicher Komödie tritt Heinrichs Geist vor den Toren des Fegefeuers auf, wo er sich zusammen mit einer Reihe weiterer europäischer Monarchen des 13. Jahrhunderts aufhält. Er wird nicht direkt genannt, sondern lediglich als „mit dem freundlichen Gesicht“ und „Schwiegervater der Pest von Frankreich“ bezeichnet.



    Weblinks
    • Kurzbiographie zu Heinrich I. von Navarra

    Heinrich heiratete Blanche von Artois in 1269 in Melun. Blanche (Tochter von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant) wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Blanche von Artois wurde geboren in 1248 (Tochter von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant); gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.

    Notizen:

    Das einzige Kind von Blanche mit Heinrich I., Johanna I. wurde die Nachfolgerin Heinrichs.

    Blanche d’Artois und Edmund hatten vier Kinder, davon drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanche_d’Artois

    Blanche d’Artois (* 1248; † 2. Mai 1302 in Paris) war eine Regentin von Navarra und Champagne-Brie. Sie war eine Tochter des Grafen Robert I. von Artois († 1250) und dessen Ehefrau Mathilde von Brabant († 1288). Über ihren Vater war sie eine Enkelin König Ludwigs VIII. von Frankreich.
    Blanche wurde 1269 in Melun mit dem Prinzen Heinrich von Navarra-Champagne verheiratet, mit dem sie 1270 die Nachfolge im Königreich Navarra und der Grafschaft Champagne-Brie antrat. Nachdem ihr Mann bereits 1274 starb, übernahm Blanche die Regentschaft für ihre unmündige Erbtochter Johanna I. Im selben Jahr brach in Pamplona ein Aufstand der Bevölkerung gegen den französischen Einfluss in Navarra aus, der Blanche dazu nötigte mit ihrer Tochter an den Hof ihres Vetters König Philipp IIII. von Frankreich zu fliehen. Durch den Einfluss von dessen Onkel Karl von Anjou übertrug Blanche im Mai 1275 in Orléans die Vormundschaft über ihre Tochter an den französischen König, von dem sie militärische Unterstützung zugesichert bekam waas bis 1276 zur Niederwerfung des Aufstandes führte. Weiterhin wurde ihre Tochter mit dem Prinzen Philipp verlobt, dieser wurde 1276 nach dem Tod seines älteren Bruders selber zum Kronprinzen und sollte 1285, als Philipp IV., König von Frankreich werden. Die Hochzeit des Paares wurde bereits 1284 begangen, im gleichen Jahr endete Blanches Regentschaft.
    Blanche heiratete bereits 1276 den englischen Prinzen Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster († 1296), mit dem sie vier weitere Kinder hatte:
    • Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster (* 1278; † enthauptet am 22. März 1322 in Pontefract)
    • Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster, (* 1281; † 22. September 1345 in Leicester)
    • John Plantagenet, Lord of Beaufort-en-Champagne (* vor 1286; † vor 1327 in Frankreich)
    • Maria Plantagenet († jung in Frankreich)



    Weblink
    • Blanche d'Artois auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Kinder:
    1. 5. Gräfin Johanna I. von Navarra (von Champagne) wurde geboren am 14 Jan 1273 in Bar-sur-Seine; gestorben am 2 Apr 1305 in Schloss Vincennes; wurde beigesetzt in Couvent des Cordeliers, Paris.

  5. 12.  Hugo von Chalon (Salins) wurde geboren in 1220 (Sohn von Graf Johann I. von Chalon (Salins) und Mathilde (Mahaut) von Burgund); gestorben am 12 Nov 1266.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Pfalzgraf von Burgund (Franche-Comté) im Namen seiner Frau (de iure uxoris)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_von_Chalon

    Hugo von Chalon oder auch Hugo von Salins genannt (* um 1220; † 1266), war im Namen seiner Frau (de iure uxoris) ein Pfalzgraf von Burgund (Franche-Comté) aus dem Haus Chalon, einem Nebenzweig des Hauses Burgund-Ivrea. Er war der älteste Sohn des Grafen Johann „dem Weisen“ von Chalon und dessen erster Ehefrau, Mathilde von Burgund.
    Hugo wurde von seinem Vater 1236 mit Adelheid von Meranien († 1279) verheiratet, einer Schwester des Herzogs Otto II. von Meranien, welcher zugleich auch der Pfalzgraf von Burgund (Otto III.) war. Die Ehe sollte einen generationenlangen Konflikkt des Hauses Chalon (Burgund-Ivrea) beenden, der nach dem Verlust der Pfalzgrafschaft an die Staufer im 12. Jahrhundert ausgebrochen war. Als im Jahr 1248 Otto II. kinderlos starb, konnten Hugo und seine Frau die Nachfolge in der Pfalzgrafschaft antreten. Allerdings geriet Hugo darauf in einen Konflikt mit seinem Vater, welcher sich in die Herrschaft über die Pfalzgrafschaft einzuschalten beabsichtigte. Dies führte so weit, dass Hugo von seinem Vater zugunsten seines jüngeren Halbbruders, Johann von Chalon-Arlay, verdrängt werden sollte. Dagegen wehrte sich Hugo auch mit militärischen Mitteln. 1256 schaltete sich König Ludwig IX. von Frankreich in diesen Familienkonflikt ein und erzwang einen Frieden, in dem sich Hugo als rechtmäßiger Pfalzgraf behaupten konnte.

    Hugo starb 1266, seine Witwe heiratete im Jahr darauf den zukünftigen Grafen Philipp I. von Savoyen, welcher die Regentschaft in der Franche-Comté für Hugos Sohn übernahm. Aus seiner Ehe mit Adelheid gingen mehrere Kinder hervor, darunter:
    • Otto IV. († 1303), Pfalzgraf von Burgund
    • Hugo († 1312), Herr von Maubusson
    • Rainald († 1322), 1282 Graf von Montbéliard
    • Johann († ?), Herr von Montaigu
    • Elisabeth († 1275), ∞ 1254 mit Graf Hartman V. von Kiburg
    • Hippolyte († ?), 1. ∞ 1270 mit Graf Aymar IV. von Valentinois; 2. ∞ 1274 mit Markgraf Thomas III. von Piemont


    Weblinks
    • Hugo von Chalon und seine Familie bei fmg.ac

    Hugo heiratete Adelheid von Meranien (von Andechs) in 1236. Adelheid (Tochter von Herzog Otto VII. von Meranien (von Andechs) und Beatrix II. von Burgund (Staufern)) gestorben am 8 Mrz 1279 in Evian; wurde beigesetzt in Abtei Cherlieu. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 13.  Adelheid von Meranien (von Andechs) (Tochter von Herzog Otto VII. von Meranien (von Andechs) und Beatrix II. von Burgund (Staufern)); gestorben am 8 Mrz 1279 in Evian; wurde beigesetzt in Abtei Cherlieu.

    Notizen:

    Adelheid und Hugo hatten mehrere Kinder, darunter, vier Söhne und zwei Töchter.

    Notizen:

    Hugo und Adelheid hatten mindestens sechs Kinder, darunter vier Söhne und zwei Töchter.
    - Otto IV. († 1303), Pfalzgraf von Burgund
    - Hugo († 1312), Herr von Maubusson
    - Rainald († 1322), 1282 Graf von Montbéliard
    - Johann († ?), Herr von Montaigu
    - Elisabeth († 1275), ∞ 1254 mit Graf Hartman V. von Kiburg
    - Hippolyte († ?), 1. ∞ 1270 mit Graf Aymar IV. von Valentinois; 2. ∞ 1274 mit Markgraf Thomas III. von Piemont

    Kinder:
    1. 6. Pfalzgraf Otto IV. von Burgund (Salins, Chalon) wurde geboren in cir 1238; gestorben am 26 Mrz 1303.
    2. Graf Rainald (Renaud) von Burgund (von Chalon) gestorben in 1322; wurde beigesetzt in Abbaye Saint-Pierre de Baume-les-Messieurs.
    3. Isabel (Elisabeth) von Bourgonne-Comté (von Chalon) gestorben am 8 Jul 1275.

  7. 14.  Graf Robert II. von ArtoisGraf Robert II. von Artois wurde geboren in 1250 (Sohn von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant); gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1250-1302, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois
    • Militär / Gefecht: 11 Jul 1302, Schlachtfeld Kortrijk; Befehlshaber für Frankreich in der Sporenschlacht https://de.wikipedia.org/wiki/Sporenschlacht

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_II._(Artois)

    Robert II. von Artois, genannt der Fromme (* September 1250; † 11. Juli 1302 bei Kortrijk in der Sporenschlacht), war Graf von Artois und Regent im Königreich Neapel.

    Leben
    Er war der posthume Sohn des Grafen Robert I. von Artois und der Mathilde von Brabant. Mit seiner Geburt erbte er die väterlichen Titel und Ländereien. Er wurde im Heiligen Land im Verlauf des Sechsten Kreuzzuges geboren, acht Monate nachdem sein Vater in Ägypten im Kampf gegen die Mamluken gefallen war.
    1270 nahm Robert am Siebten Kreuzzug nach Tunis teil, auf dem er sich durch seine Rachegefühle für seinen Vater hervortat.
    Seine Schwester Blanche heiratete Heinrich I. den Dicken, König von Navarra († 1274). Er hinterließ eine dreijährige Tochter, Johanna I. Den Kämpfen um die Regentschaft ging Blanche durch Flucht nach Frankreich aus dem Weg. König Philipp III. beauftragte seinen Vetter Robert mit der Wiederherstellung des Friedens in dem Nachbarland. Robert belagerte und eroberte Pamplona und stellte die Autorität der Königin wieder her.
    Von Dezember 1275 bis März 1276 hielt er sich im Königreich Sizilien auf, wo ihn der dortige König, sein Onkel Karl von Anjou zu seinem Heerführer ernannt hatte. In der Folge der Sizilianischen Vesper (1282) ging Robert erneut nach Italien, um Karl von Anjou zu unterstützen. Ihn begleitete dabei unter anderem der Ménestrel Adam de la Halle. Nach dem Tod Karls von Anjou wurde Robert zum Regenten des Königreichs Neapel ernannt, da der Nachfolger Karl II. sich noch in Gefangenschaft Peters III., König von Aragón, befand. Nach Karls Freilassung im September 1289 kehrte er nach Frankreich zurück.
    König Philipp IV. schickte ihn 1296 in den Kampf gegen die Engländer, erst nach Guyenne, später nach Flandern. Robert schlug die Flamen am 13. August 1297 in der Schlacht von Veurne (Furnes), verlor danach aber seinen Sohn Philipp, der an seiner Seite kämpfend schwer verwundet wurde und im Jahr darauf starb. Robert selbst fiel am 11. Juli 1302 in der Sporenschlacht bei Kortrijk.
    Über seine Nachfolge gab es eine Auseinandersetzung zwischen seiner Tochter Mathilde und seinem Enkel Robert III., Philipps Sohn, dem Mathilde erfolgreich die Ehelichkeit und damit die Erbfähigkeit absprach.

    Nachkommen
    Er heiratete 1262 in erster Ehe Amicia von Courtenay (* 1250; † 1275), Tochter von Peter von Courtenay, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre, und Perrenelle von Joigny. Ihre Kinder waren:
    • Mathilde von Artois (* 1268; † 1329), 1309 Gräfin von Artois, ∞ Pfalzgraf Otto IV. von Burgund
    • Philipp von Artois (* 1269; † 1298), Herr von Conches-en-Ouche, Mehun-sur-Yèvre, Nonancourt und Domfront
    • Robert von Artois (* 1271; † 1272)
    In zweiter Ehe heiratete er 1277 Agnes von Dampierre (* 1237; † 1288), Tochter von Archambault IX., Herr von Bourbon, und Jolande de Châtillon, Gräfin von Nevers.
    In dritter Ehe heiratete er Margarete von Avesnes († 1342), Tochter des Johann II., Graf von Holland und Hennegau, und der Philippa von Luxemburg.



    Weblinks
     Commons: Robert II of Artois – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert d'Artois bei fmg.ac (englisch)

    Gestorben:
    Gefallen in der Sporenschlacht.

    Robert heiratete Amicia von Courtenay in 1262. Amicia (Tochter von Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) und Pétronille von Joigny) wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 15.  Amicia von CourtenayAmicia von Courtenay wurde geboren in 1250 (Tochter von Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) und Pétronille von Joigny); gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.
    Kinder:
    1. Graf Philippe von Artois wurde geboren in 1269; gestorben am 11 Sep 1298.
    2. 7. Mathilde (Mahaut) von Artois wurde geboren in cir 1270; gestorben am 27 Nov 1329 in Paris, France; wurde beigesetzt am 30 Nov 1329 in Abtei Maubuisson.


Generation: 5

  1. 16.  König Ludwig IX. von FrankreichKönig Ludwig IX. von Frankreich wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien); gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1226 bis 1270, Frankreich; König von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IX._(Frankreich)

    Ludwig IX. von Frankreich (* 25. April 1214 in Poissy, vermutlich auf der Burg Poissy; † 25. August 1270 in Karthago[1]) war von 1226 bis 1270 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Alternativ wird er Ludwig der Heilige beziehungsweise in Frankreich Saint Louis genannt. Arabisch-muslimische Chronisten nannten ihn schlicht Raydāfrans.[2]
    Der heilige Ludwig zählt zu den bedeutenden europäischen Monarchen des Mittelalters. Seine Herrschaft blieb in Frankreich als ein goldenes Zeitalter (le siècle d’or de St. Louis) in Erinnerung, in dem das Land einen ökonomischen wie auch politischen Höhepunkt erreichte. Er war Anführer zweier Kreuzzüge und wurde seit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Friedrich. II unter den europäischen Herrschern als primus inter pares angesehen, dessen moralische Integrität ihn zu einem Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten erhob.
    Ludwigs Handeln als Mensch und König war einer tiefen christlichen Frömmigkeit (amour de Dieu) verpflichtet. In mittelalterlichen Königslisten wurde er auch mit dem Beinamen „Prud’homme“ genannt, in Anspielung auf seine Lebensführung, die der sogenannten prud’homie entsprach, wobei es sich um eine Mischung aus Mäßigung, Vernunft, Tapferkeit und ritterlicher Höflichkeit handelte.[3] Von Zeitgenossen gelegentlich auch als „Mönchskönig“ getadelt, gelangte er bereits zu Lebzeiten in den Ruf der Heiligkeit, der mit seiner Heiligsprechung 1297 auch von der katholischen Kirche anerkannt wurde. Seither gilt Ludwig als Idealtypus eines christlichen Herrschers. Sein Todestag, der 25. August, ist zugleich auch sein Gedenktag.

    Familie und Kindheit
    Ludwig war ein Sohn des Königs Ludwig VIII. des Löwen († 1226) und dessen Gemahlin Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder Philipp starb 1219 überraschend, wodurch Ludwig zum designierten Erben des Thrones aufrückte. Seine jüngeren Geschwister waren Robert von Artois (1216–1250), Johann Tristan (1219–1232), Alfons von Poitiers (1220–1271), Philipp Dagobert (1222–1232), Isabella von Longchamp (1224–1270) und Karl von Anjou (1227–1285).
    Ludwig wurde im Jahr der Schlacht bei Bouvines geboren, in welcher sein Großvater Philipp II. August über ein englisch-welfisches Heer siegte und den Aufstieg des französischen Königtums zur vorherrschenden Macht Westeuropas begründete. Ludwiggs Vater war als Prinz selber im Kampf gegen die Plantagenets engagiert und besetzte zeitweise den größten Teil Englands. In Asien begann zur selben Zeit Dschingis Khan den Eroberungszug der Mongolen, der bald auch auf China und Europa übergriff. Von 1217 bis 1221 führten französische Ritter unter der Führung des päpstlichen Legaten Pelagius einen Kreuzzug gegen Ägypten, der allerdings nach der Einnahme der Hafenstadt Damiette scheiterte. Unter dem Eindruck eines allgemein steigenden ökonomischen Wohlstandes im Abendland flaute allerdings die Kreuzzugsbegeisterung der Ritterschaft immer weiter ab. Der Wohlstand hatte auch die römische Kirche ergriffen, die sich immer tiefer in weltliche Machtkämpfe verstrickte. Diese Entwicklung rief die von Dominikus und Franz von Assisi angestoßene Armutsbewegung hervor, welche die Christenheit zu einer geistigen Erneuerung aufrief. Ebenfalls in dieser Zeit fand in Südfrankreich der so genannte Albigenserkreuzzug statt, der die Bekämpfung der als häretisch eingestuften Sekte der Katharer und deren Unterstützer zum Ziel hatte. Nach anfänglichen Erfolgen gerieten dort die Kreuzfahrer nach dem Tod ihres Anführers Simon IV. de Montfort in die Defensive. 1226 führte Ludwigs Vater selber einen Kreuzzug in den Süden an, der den Anfang zur Unterwerfung dieser Region unter die französische Krone markierte. Auf diesem Kreuzzug starb der Vater nach einer Ruhrerkrankung am 8. November 1226 in Montpensier.

    Die Regentschaft der Mutter
    Ludwig wurde am 29. November 1226 in Reims durch den Bischof von Soissons, Jacques de Bazoches, zum König gesalbt und gekrönt. Auf eine traditionelle Weihe durch den Erzbischof von Reims musste verzichtet werden, da seit dem Tod des Erzbischofs Guillaume de Joinville vier Monate zuvor dieses Kirchenamt noch vakant war. Der neue König war erst zwölf Jahre alt, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Denn der Lehnsadel Frankreichs hatte unter der Herrschaft von Ludwigs Großvater und Vater erheblich an Macht verloren, weshalb sich bereits unter seinem Vater eine breite Opposition der Vasallen gegen die Krone gebildet hatte. In der Frage der Vormund- und Regentschaft für den jungen König versuchte nun diese Opposition, ihre Interessen und Positionen gegenüber der Krone zu stärken, indem sie die Rechtmäßigkeit der Regierungsübernahme durch Ludwigs Mutter, als Frau und zudem Landesfremde, bestritten.
    Die maßgeblichen Köpfe der Opposition waren Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan und Graf Theobald IV. von Champagne, die der Krönung Ludwigs demonstrativ fernblieben und damit ihre Revolte offen begannen. Königin Blanche aber ging die Niederwerfung der Barone entschlossen an und fand dabei besonders im Klerus und dem päpstlichen Legaten Romano Frangipani Rückhalt. Zunächst schuf sie sich Verbündete, indem sie den seit Bouvines gefangengehaltenen Grafen Ferrand von Flandern freiließ und ihn wieder in seinem Lehen einsetzte. Einen weiteren potentiellen Unruhefaktor schaltete sie in der Person des Philipp Hurepel aus, eines Halbbruders König Ludwigs VIII. und des Kandidaten der Barone auf die Regentschaft, der jedoch keinen besonders ausgeprägten Ehrgeiz besaß. Blanche stellte ihn ruhig, indem sie ihm die Nachfolge seines in königlicher Haft verstorbenen Schwiegervaters in der Grafschaft Boulogne erleichterte. Einen bedeutenden Erfolg gegen die Barone konnte Blanche bei einer Unterhandlung mit ihnen bei Curçay (Januar 1227) erreichen, indem es ihr durch eine geschickte Verhandlungsführung gelang, den Grafen Theobald von Champagne zu einem Seitenwechsel zu bewegen. Die Partei der Barone wurde dadurch so empfindlich geschwächt, dass sie sich im März 1227 in Vendôme genötigt sah, sich der Regentin zu unterwerfen.
    Der Kampf sollte allerdings weitergehen, nachdem Peter Mauclerc im Herbst 1227 den Versuch unternommen hatte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen. Nur ein rechtzeitiger Entsatz der Regentin konnte ihn davon abhalten. Die militärischen Aktionen der Barone verlagerten sich in die Champagne, deren Graf sich als stärkste Stütze der königlichen Sache erwies. Zudem gelang es ihnen, Philipp Hurepel in ihr Lager zu ziehen. Dennoch neigte sich der Kampf zunehmend zugunsten der Krone, besonders nachdem Peter Mauclerc im Oktober 1229 dem englischen König Henry III. gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, in Frankreich zu landen. Damit hatte sich Mauclerc der Felonie schuldig gemacht, worauf mehrere seiner Anhänger, besonders Hugo von Lusignan, auf die Seite Ludwigs und seiner Mutter übergingen. Im Frühjahr 1228 führte Ludwig persönlich ein Heer gegen die Burg Bellême und zog anschließend in die Champagne, wo er erfolgreich den Grafen Theobald gegen dessen Feinde unterstützte. Ludwig nahm hier trotz seiner Unmündigkeit erstmals Aufgaben eines militärischen Führers wahr, denn die Schwertleite hatte er schon wenige Tage vor seiner Krönung in Soissons erhalten. 1230 zog Ludwig in die Bretagne, wo er mehrere Burgen einnahm. Als sich ihm Clisson ergab, kapitulierte auch Mauclerc, womit der Aufstand der Barone sein Ende fand. Henry III. zog sich kampflos in sein Königreich zurück.
    Die Regentin konnte sich behaupten und damit Ludwig das väterliche Erbe bewahren. Daneben gelang ihr mit der Aushandlung des Vertrages von Meaux-Paris 1229 auch ein bedeutender diplomatischer Erfolg, der den Albigenserkreuzzug formell beendete und die Unterwerfung des Languedoc unter die Hoheit der Krone besiegelte. Dynastisch abgesichert wurde dieser Vertrag durch die Verlobung des Prinzen Alfons mit der Erbin der Grafschaft Toulouse. Durch geschickte Verhandlungen mit Papst Gregor IX. erreichte die Regentin im Februar 1234 die Erteilung der notwendigen Dispens, um Ludwig mit einer Cousine vierten Grades, der Margarete von der Provence vermählen zu können. Die Heirat mit der ältesten Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence und der Beatrix von Savoyen fand am 27. Mai 1234 in der Kathedrale Saint-Étienne in Sens statt.

    Erste Regierungsjahre
    Ein Jahr nach seiner Hochzeit erreichte Ludwig mit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr die Mündigkeit und übernahm offiziell die Regierung. Dennoch sollte seine Mutter ihm weiterhin bis zu ihrem Tod beratend zur Seite stehen. Zu den bedeutendsten Handlungen Ludwigs in dieser Zeit zählen die Belehnungen seiner jüngeren Brüder mit großen Apanagen, die noch von ihrem Vater testamentarisch verfügt worden waren. Robert erhielt 1237 das Artois, Alfons 1241 das Poitou und Saintonge, sowie Karl 1246 das Anjou und Maine. Formell bedeutete dies den Verlust bedeutender Territorien für die Krondomäne, doch wurde dafür gesorgt, dass wichtige königliche Vorrechte in diesen Lehen, besonders in der Justiz- und Verwaltungshoheit, bestehen blieben.
    1242 wurde Ludwigs Königtum noch einmal gefährdet, als vom englischen König Heinrich III. Plantagenet, gleichzeitig dem Schwager, der Versuch unternommen wurde, die im Jahr 1204 konfiszierten Territorien der Plantagenets (Anjou, Maine, Poitou, Normandie u. a.) zurückzuerobern. Diese Offensive versuchten erneut einige französische Fürsten zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie ein Bündnis mit dem englischen König eingingen. Namentlich waren dies vor allem Hugo von Lusignan (Stiefvater Heinrichs III. von England) und Graf Raimund VII. von Toulouse (Cousin Heinrichs III. von England, Schwiegersohn Hugos von Lusignan und Schwiegervater des Prinzen Alfons). Der Konflikt hatte sich besonders an der Belehnung des Prinzen Alfons mit dden ehemals den Plantagenets gehörenden, weiterhin von ihnen beanspruchten Territorien entzündet. Da die Mutter des englischen Königs (und Ehefrau des Lusignan), Isabella von Angoulême, mit der Belehnung ihres zweiten Sohnes und Bruders Heinrich III. Richard von Cornwall gerechnet hatte, vermittelte sie nach deren Ausbleiben tatkräftig die Allianz der Verwandtschaft.
    Im April 1242 zog Ludwig bei Chinon ein Heer zusammen, an dessen Spitze er und Alfons in die Saintonge marschierten, wo am 13. Mai der englische König bei Royan landete. Nachdem am 16. Juni erste Unterhandlungen zwischen beiden Monarchen gescheieitert waren, erklärte drei Tage später König Heinrich seinem französischen Schwager den Krieg. Ein Vordringen des englischen Heeres wurde aber von Sire Geoffroy de Rancon verhindert, der auf seiner Burg von Taillebourg den englischen König durch vermeintliche Bündnisverhandlungen aufhielt. Dies ermöglichte Ludwig, das Heer seines Feindes am 21. Juli dort zu überraschen und in die Flucht zu schlagen. Ein erneutes Treffen zwei Tage darauf vor Saintes konnte Ludwig ebenfalls für sich entscheiden, worauf sich ihm der aufständische Adel ergab. Heinrich III. von England floh unter Zurücklassung seiner Habe in die Gascogne, von wo aus er eine Seeblockade gegen La Rochelle organisierte. Nachdem ihm aber Kaiser Friedrich II. ein Bünddnis verweigert hatte, gab er den Kampf auf und zog sich nach England zurück. Beide Monarchen vereinbarten einen fünfjährigen Waffenstillstand, der zuerst durch Ludwigs ersten Kreuzzug und anschließend 1254 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Insgesamt leitete das Ende des so genannten Saintonge-Krieges eine über 40 Jahre währende Friedenszeit in Frankreich ein.
    Auch der Aufstand im Süden wurde schnell niedergeschlagen, nachdem der Graf von Toulouse angesichts zweier großer königlicher Heere die Waffen niedergelegt hatte. Im Vertrag von Lorris (Frühjahr 1243) erkannten er und andere Fürsten des Südens die Bestimmungen von Meaux-Paris erneut an und verpflichteten sich zu weiteren Zugeständnissen. Der letzte militärische Widerstand wurde mit der Einnahme der Ketzerfeste Montségur (März 1244) gebrochen.


    Sehr viel mehr unter obengenanntem Link..

    Ludwig + Königin Margarete von der Provence. Margarete (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Königin Margarete von der ProvenceKönigin Margarete von der Provence wurde geboren in 1221 in Brignoles (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen); gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von Frankreich (von 1234 bis 1270)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Ludwig IX. 11 Kinder, sechs Söhne und fünf Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_der_Provence

    Margarete von der Provence (französisch Marguerite de Provence) (* 1221 in Brignoles; † 20. Dezember 1295 in Paris), auch Margarete von Provence genannt, war die Ehefrau Ludwigs IX. und damit von 1234 bis 1270 Königin von Frankreich. Durch ihren Einsatz konnte die Stadt Damiette während des Sechsten Kreuzzuges verteidigt und anschließend als Tauschobjekt für das Leben des gefangengenommenen französischen Königs genutzt werden.

    Familie
    Margarete wurde als älteste Tochter von Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen, einer Tochter Thomas' I. von Savoyen, vermutlich auf Schloss Brignoles geboren. 13-jährig wurde sie am 27. Mai 1234 in der Kathedrale von Sens mit Ludwig IX., König von Frankreich, verheiratet.
    Ihre drei jüngeren Schwestern wurden ebenso wie sie durch Heirat zu Königinnen. Eleonore heiratete den englischen König Heinrich III., Sancha Richard von Cornwall, der in der Doppelwahl von 1256/57 zum deutschen König gewählt wurde, und Beatrix ihren, Margaretes, Schwager Karl I. von Anjou, der später König von Sizilien und Neapel werden sollte.
    Entgegen ihren Erwartungen bestimmte ihr Vater in seinem Testament von 1238 jedoch nicht sie, sondern ihre jüngste Schwester Beatrix zur Alleinerbin der Grafschaft Provence. Durch die Ehe Beatrix' mit Karl von Anjou wurde die Provence nachfolgend als Domäne der französischen Krone unterworfen. Es entwickelte sich ein langwieriger Streit zwischen Margarete und Karl um die Grafschaft, auf die die Königin trotz des väterlichen Testaments Anspruch erhob.

    Nachkommen
    Aus der Ehe mit Ludwig IX. entstammten elf Kinder:
    • Blanka, (* 4. Dezember 1240; † 29. April 1243)
    • Isabella, (* 18. März 1242; † 23. April 1271), ⚭ 1255 Theobald II. König von Navarra
    • Ludwig, (* 21. Februar 1244; † 11. Januar 1260)
    • Philipp III., (* 3. April 1245; † 5. Oktober 1285)
    • Johann, (* 1246; † 10. März 1247)
    • Johann Tristan, (* 8. April 1250; † 3. August 1270), Graf von Nevers
    • Peter, (* 1251; † 6. April 1284), Graf von Alençon
    • Blanka, (* 1253; † 17. Juni 1320), ⚭ 1269 Ferdinand de la Cerda, Kronprinz von Kastilien
    • Margarete, (* 1254; † 1271), ⚭ 1270 Johann I. Herzog von Brabant
    • Robert, (* 1256; † 7. Februar 1317)
    • Agnes, (* 1260; † 19. Dezember 1327), ⚭ 1279 Robert II. Herzog von Burgund

    Kindheit
    Aufgewachsen am provenzalischen Hof ihres Vaters, wuchs sie mit der dort üblichen südländischen Lebensart auf. Die Anwesenheit von Troubadouren, Poeten und Dichtern prägten Margaretes Kindheit ebenso wie eine von Raimund Berengar V. geförderte innige Liebe zur Provence. Obwohl sie diese nach ihrer Heirat nur noch zweimal wiedersah, blieb die französische Königin zeit ihres Lebens eng mit der Heimat verbunden.
    Ihre Eltern achteten darauf, dass sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Eleonore eine gründliche, religiöse Erziehung im Sinne der katholischen Kirche erhielt. Durch Margaretes spätere Briefwechsel mit Eleonore ist z. B. verbürgt, dass siie die lateinische Sprache beherrschte. Die umfassende Ausbildung der Mädchen fußte nicht zuletzt auf dem Plan der Eltern, ihre Töchter gut zu verheiraten, um durch die damit geknüpften Familienbeziehungen die politische Sicherheit und Stabilität ihrer Grafschaft zu gewährleisten.

    Heirat und die ersten Ehejahre
    Auf Betreiben der französischen Regentin Blanka von Kastilien wurde Margarete am 27. Mai 1234 mit deren Sohn Ludwig IX. verheiratet. Da die beiden Eheleute im vierten Grad miteinander blutsverwandt waren, musste Papst Gregor IX. dazu im Januar 1234 einen Dispens erteilen. Nur einen Tag nach der Heirat in der Kathedrale von Sens wurde Margarete an gleicher Stelle zur Königin gekrönt.
    Die ersten Ehejahre waren von ständiger Opposition zu ihrer Schwiegermutter Blanka gekennzeichnet, die – obwohl Ludwig IX. seit seiner Heirat offiziell mündig war – starken Einfluss auf ihren Sohn und dessen Politik ausübte. Der Chronist Ludwiggs IX., Jean de Joinville, berichtete in seinen Aufzeichnungen unter dem Titel La vie de Saint Louis von stetig wachsender Eifersucht Blankas gegenüber Margarete in Hinsicht auf deren Verhältnis zu Ludwig. Er schrieb, Königin Blanka habe es nicht ausstehen können, wenn ihr Sohn mit seiner Frau zusammen war, außer am Abend, wenn er mit ihr schlief. („La reine Blanche ne vouloit souffrir à son pouvoir que son fils fust en la compagnie de sa femme, sinon le soir quand il alloit coucher avec elle.“) Erschwerend kam hinzu, dass Margaretes Schwiegermutter gemeinsam mit dem jungen Paar im Palais de la Cité in Paris lebte und ihm auf seinen Reisen folgte. Erst 1247 konnte sich Margarete dem Einfluss Blankas entziehen: Ihr wurde ein eigener, persönlicher Haushalt und ein eigenes Budget für die Ausgaben zugestanden.

    Sechster Kreuzzug
    Als Ludwig IX. sein während einer lebensbedrohlichen Krankheit abgelegtes Kreuzzugsversprechen im Jahr 1248 einlöste, begleitete ihn Margarete auf diesem Kreuzzug. Nach einer Zwischenstation auf Zypern erreichte das königliche Paar im Juni 1249 Ägypten. Nach der Eroberung Damiettes übertrug Ludwig IX. seiner Frau – zu dieser Zeit schwanger – die Verantwortung für die Stadt, um im November in Richtung Kairo weiterzuziehen.
    Als das Kreuzfahrerheer Anfang April 1250 eine vernichtende Niederlage bei al-Mansura erlitt und Ludwig IX. in Gefangenschaft geriet, wollten sich die genuesischen und pisanesichen Geschwader, die den Hafen von Damiette sicherten, ergeben und bereiteten schon ihre Abfahrt vor. In dieser Situation aber zeigte sich Margarete überaus couragiert und willensstark. Kurz vor der Geburt ihres Kindes ließ sie einen zu ihrem Schutz abgestellten Ritter schwören, dass er sie, falls die Sarazenen die Stadt erobern sollten, enthaupten würde, ehe sie in die Hände der Ungläubigen fallen würde. Nur einen Tag nach der Entbindung ihres Sohnes Johann Tristan ließ sie dann die Führungsoffiziere aus Genua und Pisa zu sich ans Kindbett rufen und überzeugte sie davon zu bleiben. Ihr Plan war es, Damiette als Tauschobjekt für die gefangenen Kreuzfahrer anzubieten. Ihr Plan hatte Erfolg: Gegen eine Lösegeldzahlung von 400.000 Livres und der Rückgabe von Damiette am 6. Mai 1250 rettete Margarete ihrem Mann und seinen Soldaten das Leben.

    Nach dem Kreuzzug[
    Weitere vier Jahre verbrachte Margarete noch im Heiligen Land, ehe sie 1254 mit ihrem Mann nach Frankreich zurückkehrte. Da Blanka von Kastilien 1252 verstorben war, avancierte sie – wenngleich nicht offiziell – zu einer wichtigen Beraterin dees Königs. Als Ludwig IX. die Krone niederlegen und in ein Kloster eintreten wollte, machte sie ihren ganzen Einfluss bei ihm geltend und brachte ihn von seinem Vorhaben ab. Der König erkannte seine Frau offenbar als ebenbürtigen Partner an, denn auf den Heiratsverträgen seiner Kinder unterzeichnet sie diese gleichrangig neben ihm.

    Die Jahre als Witwe
    Nachdem Ludwig 1270 während seines zweiten Kreuzzuges in Tunis verstorben war, zog sich Margarete in das Kloster des Pariser Vororts Saint-Marcel zurück. Sie war zwar noch häufig als Gast am Königshof anwesend, jedoch ohne Einfluss auf die Politik ihres Sohnes Philipp III., der die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte. Sie widmete sich vor allem privaten Interessen, vornehmlich der Regelung ihres Wittums in der Provence. Darüber entbrannte ein Streit mit ihrem Schwager Karl von Anjjou, der als Ehemann ihrer Schwester Beatrix – Alleinerbin der Grafschaft – deren Belange vertrat. 1282 stellte Margarete sogar ein Heer aus ihr ergebenen provenzalischen Adeligen auf, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Der Konflikt wurde u. a. durch Vermittlung ihres Sohnes Philipp III. und ihres Enkels Philipp dem Schönen im Februar 1287 beigelegt, indem Margarete eine jährliche Rente von 2.000 Turnosen und eine einmalige Abfindung zugesprochen wurden.
    Nach der Thronbesteigung ihres Enkels Philipp des Schönen im Jahr 1285 zog sie sich vollkommen vom Hofleben zurück. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Blanka, der Witwe des kastilischen Infanten Ferdinand dde la Cerda, in dem von ihr mitbegründeten Klarissenkloster Couvent des Cordelières südlich von Paris am Ufer der Bièvre im Faubourg Saint-Marcel, das in Erinnerung an die Ordensgründerin Klara von Assisi auch als Konvent Sainte-Claire bezeichnet wird. Margarete starb am 20. Dezember 1295 und wurde an der Seite ihres Ehemanns in der königlichen Grablege der Basilika von Saint Denis beigesetzt.
    Die Einleitung des Kanonisationsverfahrens für ihren verstorbenen Ehemann im Jahre 1282 hatte Margarete zwar noch erlebt, seine Heiligsprechung durch Papst Bonifatius VIII. erfolgte jedoch erst zwei Jahre nach ihrem Tod.

    Verdienste
    Früh lernte Margarete von Provence, ihre persönlichen Interessen denen des Allgemeinwohls unterzuordnen. Sie wurden von Zeitgenossen als lebhaft, fröhlich und neugierig geschildert, war jedoch intelligent und hartnäckig genug, ihre Rechte verbissen zu verteidigen und zur Durchsetzung ihrer Interessen auch einmal geschickt zu intrigieren.

    Politik
    Bedingt durch die rigide Regierungsführung ihrer Schwiegermutter, die keinerlei Beteiligung an den politischen Geschäften zuließ, und Margaretes jugendliches Alter sowie die jahrelange Abwesenheit aus Frankreich während des sechsten Kreuzzugs ließen ihr in den ersten Jahren als Königin keinerlei Möglichkeit, sich aktiv an der Politik zu beteiligen. Erst nach dem Tod Blankas von Kastilien griff sie gelegentlich darin ein.
    Ihren größten politischen Erfolg konnte sie mit der Entschärfung der Konflikte zwischen dem französischen und dem englischen Königshaus verbuchen. Motiviert durch die enge, liebevolle Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester Eleonore, die mit Heinrich III. von England verheiratet war, konnte sie zwischen den beiden verfeindeten Herrscherhäusern ausgleichend vermitteln und trug so zu deren Annäherung bei.

    Kunst und Literatur
    Margarete protegierte zeitlebens zahlreiche Künstler und Poeten. Das Palais de la Cité wurde unter ihrer Führung zum Treffpunkt der bekanntesten Dichter und Intellektuellen ihrer Zeit. Männer wie Thomas von Aquin wurden an die königliche Tafel gebeten und trugen dazu bei, dass der französische Hof in kultureller Hinsicht einer der führenden in Europa war.



    Literatur
    • Marguerite de Provence. In: Jean Chrétien Ferdinand Hoefer (Hrsg.): Nouvelle biographie générale depuis les temps les plus reculés jusqu'à nos jours. Band 33. Firmin Didot Frères, Paris 1860, Sp. 559–563 (online).
    • Andreas Kiesewetter: Die Anfänge der Regierung König Karls II. von Anjou (1278–1295). Das Königreich Neapel, die Grafschaft Provence und der Mittelmeerraum zu Ausgang des 13. Jahrhunderts. Matthiesen Verlag, Husum 1999, ISBN 3-7868-1451-1,. 158.
    • Regine Pernoud: Frauen zur Zeit der Kreuzzüge. 1. Aufl. Herder, Freiburg im Breisgau 1995, ISBN 3-451-04375-0, S. 182–196.
    • Gérard Sivéry: Marguerite de Provence. Une reine au temps des cathédrales. Fayard, Paris 1987, ISBN 2-213-02017-5.
    • Gerd Treffer: Die französischen Königinnen. Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.–18. Jahrhundert). Pustet, Regensburg 1996, ISBN 3-7917-1530-5, S. 132–139.
    Weblinks
     Commons: Margarete von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Weitere Informationen zu Margarete von der Provence (Archiv-Version) (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)

    Notizen:

    Die Kinder von Ludwig IX. und Margarete der Provence sind:
    • Blanche (* 4. Dezember 1240; † 29. April 1243),
    • Isabelle (* 2. März 1242; † 27. April 1271 in Hyères),
    • ∞ am 6. April 1255 in Melun mit König Theobald II. von Navarra († 4. Dezember 1270, als Theobald V. Graf der Champagne),
    • Ludwig (* 21. oder 24. Februar 1244; † 11. Januar 1260),
    • Philipp III. der Kühne (* 1. Mai 1245 in Poissy; † 5. Oktober 1285 in Perpignan), späterer König von Frankreich,
    • Johann (* 1246; † 10. März 1247),
    • Johann Tristan (* 8. April 1250 in Damiette; † 3. August 1270 vor Tunis), Graf von Nevers und Valois,
    • Peter (* 1251; † 7. April 1284 in Salerno), Graf von Alençon,
    • Blanche (* 1253 in Jaffa; † 17. Juni zwischen 1320 und 1323),
    • ∞ am 30. November 1268 in Burgos mit Infante Ferdinand de la Cerda († 1275),
    • Margarete (* 1255; † 1271),
    • ∞ 1270 mit Herzog Johann I. dem Siegreichen von Brabant († 1294),
    • Robert (* 1256; † 7. Februar 1317), Graf von Clermont-en-Beauvaisis, Stammvater des Hauses Bourbon und
    • Agnes (* 1260; † 19. Dezember 1325 oder 1327 in Lantenay),
    • ∞ 1273 mit Herzog Robert II. von Burgund († 1306).

    Kinder:
    1. Prinzessin Isabella von Frankreich wurde geboren am 2 Mrz 1242; gestorben am 27 Apr 1271 in Îles d’Hyères; wurde beigesetzt in Kirche der Cordelières, Provins.
    2. 8. König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne wurde geboren am 3 Apr 1245 in Burg Poissy; gestorben am 5 Okt 1285 in Perpignan; wurde beigesetzt in Kathedrale Saint-Denis, Paris.
    3. Prinzessin Margarete von Frankreich wurde geboren in 1254/1255; gestorben in Jul 1271.
    4. Prinz Robert von Frankreich (Clermont) wurde geboren in 1256; gestorben am 7 Feb 1317; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Jacques, Paris, Frankreich.
    5. Prinzessin Agnes von Frankreich wurde geboren in 1260; gestorben in 19.12.1325/1327 in Schloss Lantenay (Côte-d’Or); wurde beigesetzt in Abtei Cîteaux.

  3. 18.  König Jakob I. von AragónKönig Jakob I. von Aragón wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR (Sohn von Peter II. von Aragón, der Katholische und Königin von Aragonien Maria von Montpellier); gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: James I of Aragon, James I the Conqueror
    • Französischer Name: Jacques Ier d'Aragon
    • Titel (genauer): - König von Aragón (1213 bis 1276) - König von Mallorca - Graf von Barcelona - Graf von Urgell - Herr von Montpellier

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/James_I_of_Aragon
    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacques_Ier_d%27Aragon
    Español: https://es.wikipedia.org/wiki/Jaime_I_de_Aragón



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_I._(Aragón) (Mai 2018)

    Jakob I. der Eroberer (katalanisch Jaume el Conqueridor, aragonesisch Chaime o Conqueridor, spanisch Jaime el Conquistador; * 1. Februar 1208 in Montpellier, † 27. Juli 1276 in Valencia) war von 1213 bis 1276 ein König von Aragón, Graf von Barceelona (Katalonien) und Herr von Montpellier aus dem Haus Barcelona. Er war einer der bedeutendsten Monarchen des spanischen Mittelalters und wurde bedingt durch seine Eroberungen der eigentliche Begründer der Seemachtstellung der Krone Aragóns im westlichen Mittelmeerraum, mit der sich Aragón neben Kastilien und Portugal zu den drei führenden christlichen Mächten auf der iberischen Halbinsel etablieren konnte.

    Kindheit und Jugend
    Jakob war das einzige überlebende Kind König Peters II. des Katholischen und der Maria von Montpellier. Er wurde am 1. Februar 1208 im Tornamirapalast in Montpellier geboren und noch am selben Tag in der Kathedrale Sainte-Marie des Tables (heute Notre-Dame des Tables) getauft.[1] Zum Zeitpunkt seiner Geburt lebten seine Eltern bereits getrennt und führten einen Ehekrieg, in dem Peter II. vergeblich die Scheidung von Maria zu erwirken suchte. Sein Vater hatte im Februar 1210 seine Verlobung mit Aurembiaix arrangiert, der Erbin der Grafschaft Urgell, einer der letzten großen katalanischen Grafschaften die sich nicht im Besitz des Hauses Barcelona befanden. Nur ein Jahr später änderte Peter II. seine Pläne und verlobte im Januar 1211 auf dem Konzil von Narbonne-Montpellier seinen Sohn mit Amicia de Montfort, der Tochter des Anführers des Albigenserkreuzzugs, Simon de Montfort, mit dem Peter II. einen politischen Ausgleich vereinbart hatte, nachdem Montfort Lehnsgebiete der Krone Aragóns usurpiert hatte. Dazu wurde Jakob als Vertrauensbeweis in die Montfort’sche Familie überstellt, in der er nun von seiner Schwiegermutter in spe Alix de Montmorency aufgezogen wurde. Das Vertrauen hatte sich allerdings nicht aals gerechtfertigt erwiesen, nachdem es zwischen Peter II. und Simon de Montfort ob der Expansionspolitik des letzteren 1213 doch zum Bruch gekommen war, der eine gegenseitige Kriegserklärung nach sich zog. Nachdem bereits im Frühjahr 1213 Maria von Montpellier in Rom gestorben war, wurde am 12. September Peter II. in der Schlacht bei Muret von den Kreuzrittern Simons de Montfort getötet und Jakob somit zum Vollwaisen gemacht.
    Im April 1214 hatte Simon de Montfort auf Druck Papst Innozenz’ III. und angesichts eines katalanischen Heers in Narbonne Jakob, dessen Verlobung mit seiner Tochter gegenstandslos geworden war, an den päpstlichen Legaten Peter von Benevent übergeben müssen. Von diesem wurde der nunmehrige König an den Meister des Templerordens von Katalonien zur weiteren Erziehung auf der Burg von Monzón überstellt, wo er gemeinsam mit seinem Cousin, Graf Raimund Berengar V. von der Provence, die nächsten Jahre seiner Kindheit verbringen sollte. Die Regierung für das Königreich Aragón wurde einstweilen von einem Ratsgremium übernommen, dem die Onkel Jakobs vorstanden, Abt Ferdinand von Montearagón und Graf Sancho. Beiden unterstellte er später selbst Ambitionen auf die Krone nachgegangen zu sein.[2] Während der Jahre auf Monzón war Aragón in Anarchie versunken, in der sich diverse Adelsfraktionen gegenseitig bekämpften und gegen die Autorität der königlichen Onkel opponierten. Am 24. Juni 1217 war Jakob bei der Transferierung des Leichnams seines Vaters in die Abtei Santa María von Sigena anwesend.[3] Am 8. September 1218 hatte Graf Sancho die Regentschaft aufgegeben, worauf im Juli 1219 Papst Honorius III. einen neuen Regegierungsrat bestimmte, dem nun Guillem de Montcada-Bearn als Prokurator vorstehen sollte.[4] Um dieselbe Zeit hatte der zehnjährige Jakob aus eigenem Willen Monzón verlassen und sich in Saragossa einer der Adelsfraktionen angeschlossen, in deren Gefolge er erste Kampferfahrungen machte. Am 6. Februar 1221 heiratete er in Ágreda seine Cousine Eleonore von Kastilien und erhielt kurz darauf in Tarazona die Schwertleite verliehen.[5] In dem im Spätjahr 1222 ausgebrochenen Konflikt zwischen seinem Cousin Nuno Sanchez von Roussillon und dem Prokurator Guillem de Montcada hatte Jakob für ersteren Partei ergriffen, wobei es ihm um eine Emanzipation von seinen Vormündern hin zur selbstständigen Herrschaft ging. Der Krieg gegen den Prokurator zog sich bis in den Frühjahr 1225 hin und endete, trotz einer gescheiterten Belagerung von dessen Stammburg (heute Montcada i Reixac), in einer allgemeinen Versöhnung.
    Seither hatte Jakob eine selbstständige Regierung geführt und nach Wegen zur Kanalisierung der Kampfeslust und des Expansionsdrangs seines aragónesisch-katalanischen Adels gesucht und ihn in der Wiederaufnahme der Reconquista gegen das islamisch-maurische Almohadenreich gefunden. Im April 1225 hatte er in Tortosa erstmals feierlich das Kreuz zum Kampf gegen die Mauren genommen, die darauf unternommene Belagerung von Peñíscola scheiterte jedoch. Daraufhin hatte sich der aragónesische AdAdlige Pedro d’Ahones zum Aufstand erhoben, gegen den Jakob im Juni 1226 bei Cutanda eine siegreiche Schlacht schlug, in der Don Pedro getötet wurde. Dies führte allerdings zu einem allgemeinen Aufstand der aragónesischen Städte, geschürt von Abt Ferdinand von Montearagón und dem Bischof von Saragossa, der ein Bruder des Getöteten war, die wiederum Guillem de Montcada für ihre Sache gewinnen konnten. Um den Aufstand zu beenden hatte Jakob am 31. März 1227 in Alcalá del Obispo eine Generalamnestie für die Rebellen ausgesprochen, die ihm im Gegenzug ihre Lehenstreue schworen und den aragónesischen Städtebund auflösten.[6]

    Eroberung von Mallorca
    Nach der Niederwerfung des aragónesischen Aufstandes hatte Jakob endlich die Gelegenheit zur Verwirklichung seiner Kreuzzugspläne gegen die Mauren bekommen. Auf einem Hoftag (Corts) in Barcelona hatten er und seine Ritterschaft am 23. Dezember 1228 feierlich das Kreuz zur Eroberung von Mallorca genommen, das von dem von den Almohaden eingesetzten Wali Abu Yahya unabhängig regiert wurde. Angeblich hatte ihn nach eigenen Worten wenige Monate zuvor ein wohlhabender Bürger aus Barcelona während eines Festessens in Tarragona auf diese Idee gebracht, allerdings hatte schon sein Vater Pläne zur Eroberung der Baleareninseln verfolgt.[7] Am 30. Dezember 1228 hatte Jakob die kirchenhierarchische Eingliederung der Balearen unter das Bistum Barcelona bestimmt.[8] Und vonseiten Papst Gregors IX. hatte er die offizielle Sanktionierung des Feldzugs als Kreuzzug erhalten.[9] Noch während die Planungen liefen hatte sich Jakob von seiner Frau Eleonore von Kastilien trennen müssen, nachdem der Papst die Gültigkeit ihrer Ehe nach kanonischem Recht aufgrund ihrer zu nahen Verwandtschaft angezweifelt hatte. Am 29. April 1229 hatte ein päpstlicher Legat in Tarragona die Annullierung der Ehe verfügt.[10] Die Legitimität ihres gemeinsamen Sohnes Alfons, der bereits im Februar 1228 zum Alleinerben bestimmt worden war, wurde davon nicht berührt.
    Die katalanische Flotte konnte schließlich am 5. September 1229 von Salou aus Segel setzen und noch am selben Tag die Küste von Mallorca erreichen.[11] Nachdem sie zwei Nächte vor der Insel Pantaleu ankerte, war sie am 7. September an deren gegeenüberliegenden Ufer in der Bucht von Palomera eingelaufen, doch als dort zur gleichen Zeit eine Vorhut des maurischen Heers aufmarschierte, verzichtete Jakob auf eine Anlandung des Heeres.[12] Stattdessen steuerte man eiligst die Bucht von Santta Ponça an, wo er mit einem Teil des Heers in der Nacht des 9. auf den 10. September an Land gehen konnte.[13] Dabei kam es noch am selben Tag zu einem ersten Aufeinandertreffen mit der Vorhut der Mauren, die auch hier versuchten, eine Anlandung zu verhindern, aus dem die Katalanen (Aragónesen waren im Heer unterpräsent) siegreich hervorgegangen waren.[14] Unterdessen war die Flotte mit einem kleineren Heeresteil die Küste Richtung Mallorca-Stadt weitergesegelt und hatte dabei als erstes das Hauptheer der Mauren unter Abu Yahya entdeckt, dass sich in den Serra de na Burguesa über dem Hafen von Porto Pí sammelte, dem sich die Katalanen am 12. September dort zur Schlacht von Porto Pí stellten. Trotz der Niederlage ihrer Vorhutut, in der die Montcada-Vettern Guillem, Vizegraf von Béarn, und Ramon getötet wurden, behielten die Katalanen am Ende die Oberhand und schlugen die Mauren in die Flucht.[15] Am 15. September nahmen sie die Belagerung Mallorca-Stadt (heute Palma) auf, die über drei Monate andauerte. Während der Belagerung war das Heer den Überfällen der Mauren aus der Serra de Tramuntana ausgesetzt, zu deren Bekämpfung eigens Männer von der Belagerung abgezogen werden mussten. Nachdem eine Bresche in die Mauer geschlagen war, konnten die Katalanen am 31. Dezember die Stadt schließlich erstürmen.[16]
    Bis in den Herbst 1230 blieb Jakob auf Mallorca, führte Feldzüge gegen versprengte Mauren im gebirgigen Hinterland durch und begann die Insel administrativ zu erfassen. Am 10. Januar hatte er der Stadt Barcelona alle Freihandelsrechte auf der Insel und in ihren Gewässern verbrieft.[17] Als Zeichen seines Sieges hatte er auf dem Standort der einstigen Hauptmoschee den Grundstein zum Bau der Kathedrale Santa María (La Seu) gelegt. In einem Dokument vom 22. September 1230, in dem er den Männern von Lleida für ihre Gefolgschaft dankt, nannte sich Jakob erstmals „König von Mallorca“, womit er der Insel den Status eines mit der Krone Aragóns verbundenen Königreichs verlieh.[18] Dieses Königreich sollte auch die anderen Baleareninseln umfassen, die er jedoch selbst nicht zu erobern beabsichtigte. Am 28. Oktober 1230 verließ er Mallorca und kehrte nach Katalonien zurück, wo er in Tarragona feierlich empfangen wurde. Ein Jahr später hatte er für die Überlassung der Grafschaft Urgell deren letzten Inhaber, Peter von Portugal, zum „Herrn des Königreichs Mallorca“ ernannt, der 1235 die Inseln Ibiza und Formentera eroberte.[19] Nur Menorca blieb einstweilen noch unter der Herrschaft eines maurischen Fürsten, der sich allerdings am 17. Juni 1231 in Capdepera vertraglich zum Vasallen Aragóns erklären und diesem Tribute leisten musste, im Gegenzug gewährte Jakob den Inselbewohnern die freie Ausübung der islamischen Religion.[20]

    Eroberung von Valencia
    Im Frühjahr 1231 hatte sich der alte König Sancho VII. von Navarra in Tudela hilfesuchend an Jakob gewandt, nachdem Kastilien eine Offensive gegen Navarra gestartet hatte. Durch eine Adoption sollte Jakob der Erbe des kinderlosen Navarresen werden unter Übergehung der Erbrechte des Theobald IV. von der Champagne.[21] Die Wiedervereinigung Aragóns mit Navarra, die sich einst 1134 voneinander separiert hatten, wurde seit jeher von den Vorfahren Jakobs verfolgt und schien nun greifbar nahe. Am 2. Februar 1231 wurde die Adoption und Nachfolgeregelung in einem Vertrag besiegelt, der am 4. April von den aragónesischen und navarresischen Adligen beschworen wurde.[22] Im Gegenzug sicherte Jakob finanzielle und militärische Hilfe im Kampf gegen Kastilien zu.[23]
    Indes hatte sich für Jakob eine neue Expansionsmöglichkeit eröffnet, als um dieselbe Zeit der gestürzte maurische Herrscher von Valencia, Abu Sa‘id, an seinen Hof geflüchtet war. Der war einst der Statthalter der Almohaden in Valencia gewesen, hatte sich aber nach deren Niederlage bei Las Navas de Tolosa 1212 wie andere Statthalter auch unabhängig gemacht, bis er schließlich von einem Führer des lokalen Berberstammes der Banu Mardanïsh, Zayyan, vertrieben wurde. Am 30. Januar 1232 hatte sich Abu Sa‘id in Teruel bereiterklärt, ein Vasall Jakobs für das Taifa Valencia zu werden, von dessen Territorium ein Viertel direkt an die Krone Aragón abgetreten werden sollte.[24] Den eigentlichen Anstoß zur Eroberung Valencias hatte allerrdings der aragónesische Adlige Blasco de Alagón gegeben, als er um dieselbe Zeit die Burg Morella erobert hatte. Jakob hatte dieses private Engagement nicht gebilligt, obwohl sich Don Blasco auf ein königliches Privileg aus dem Jahr 1226 berufen konnte, das ihm alle Eroberungen maurischer Territorien als Eigenbesitz garantierte.[25] Überhaupt war die Eroberung Valencias ein Anliegen, dass vor allem von den Aragónesen verfolgt und gefordert wurde, während die Eroberung Mallorcas noch eher eine katalanische Angelegenheit gewesen war. Im Herbst 1232 führte Jakob seinen ersten Feldzug in das Taifa Valencia und eroberte die Burg Ares, die er nicht nur als Einfallstor auf maurisches Gebiet gewinnen wollte, sondern von der aus er auch das nah gelegene Morella bedrohen konnte. Daraufhin hatte Don Blasco nachgegeben und ihm die Burg übertragen, die Jakob wiederum dem Don nun als königliches Lehen zurückerstattete.[26] Im Frühjahr 1233 startete Jakob von Alcañiz aus eine neuuerliche Offensive nach Süden, nahm zuerst Xèrica und dann nach einer dreimonatigen Belagerung im Juli 1233 das stark befestigte Borriana, mit dem er die Eroberung des nördlichen Taifas Valencia abgeschlossen hatte.[27] Hier hatte er noch während der Belagerung den Ritterorden der Templer und Hospitaliter sowie anderen verdienten Gefolgsmännern eroberte Güter zum Geschenk gemacht.[28] Die Eroberung Borrianas hatte zur kampflosen Aufgabe von Peñíscola, an dessen Belagerung Jakob 1225 noch gescheitert war, von Chivert, Castellón, Almazora und anderer Festungen durch die Mauren geführt.[29]
    Jakobs Offensive kam erst am Fluss Júcar zum Halt, als er dort im Juni 1235 bei der Belagerung von Cullera scheiterte, worauf er einstweilen nach Katalonien zurückgekehrt war.[30] In Navarra war inzwischen König Sancho VII. gestorben und trotz des beschworenen Erbvertrags von 1231 hatte der navarresische Adel den Grafen von der Champagne in das Land gerufen und zu seinem König (Theobald I.) erhoben. Weiterhin hatte sich Jakob am 8. September in Barcelona ein zweites Mal verheiratet, mit Yolanda (Violante) von Ungarn, Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Die Braut war ihm neben einer Tochter des Herzogs von Österreich von Papst Gregor IX. empfohlen wurden, wobei er letztere abgelehnt hatte um die traditionell guten Beziehungen Aragóns zu Kaiser Friedrich II. nicht zu gefährden. Am 28. Mai 1236 hatte der aragónesisch-katalanische Adel auf einem großen Hoftag (Cort general) in Monzón für eine Weiterführung des Maurenkampfes votiert, mit der Eroberung Valencias als Ziel.[31] Dazu hatte Jakob seine alten Versprechungen gegenüber Abu Sa‘id zu dessen Rückführung nach Valencia erneuert, was er letztlich aber nie einhalten sollte. Die neue Offensive hatte der Papst im Februar 1237 als Kreuzzug sanktioniert, wworauf im Sommer Jakob mit seinem Heer den Júcar nach Süden überquerte.[32] Allerdings hatte er den Marsch nur bis zu der Anhöhe Puig de Santa María (veraltet Puig de Cebolla) geführt, die er mit einer Burg samt starker Garnison befestigen ließ. Während Jakob selbst Richtung Huesca wieder zurück in den Norden marschierte, nutzte Zayyan die Gelegenheit, um mit einer überlegenen Truppe die zurückgelassene Garnison anzugreifen. Am 15. August 1237 konnten die Katalanen unter Bernat Guillem I. d’Entença in der Schlacht von El Puig de Santa María trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit einen Sieg davontragen.[33]
    Der Sieg von El Puig hatte die Widerstandskraft der Mauren gebrochen, sodass Jakob im Mai 1238 schließlich direkt bis vor die Mauern Valencias marschieren und dessen Belagerung aufnehmen konnte. Unterstützt wurde er dabei von Kreuzrittern aus England und Frankreich, die von dem Erzbischof von Narbonne, Pierre Amiel, angeführt wurden. Während der Kämpfe hatte Jakob eine Pfeilwunde an seinem Kopf erlitten.[34] Der in der Stadt ausharrende Zayyan hoffte auf Rettung durch eine Entsatzflotte, die der Sultan von Tunis ihm zugesichert hatte. Doch als diese im August 1238 die Küste vor Valencia erreicht und die Stadt in Belagerungszustand vorgefunden hatte, war sie wieder nach Afrika abgedreht, worauf Zayyan zu Kapitulationsverhandlungen mit Jakob bereit war. Am 28. September 1238 wurde die Kapitulation Valencias besiegelt, Zayyan und allen Muslimen wurde freier Abzug gewährt und all jenen die in Valencia unter christlicher Herrschaft verbleiben wollten wurde eine Schutzgarantie ausgestellt.[35] Zayyan hatte alle Burgen nördlich des Júcar aufzugeben, darunter Dénia und Cullera und begab sich ins Exil nach Murcia. Am 9. Oktober 1238 zog Jakob in Valencia ein.
    Die Eroberung oder - vom christlichen Standpunkt aus gesehen - die Rückeroberung Valencias von den Muslimen war einer seiner größten Siege, der ihn unter die ruhmreichsten Monarchen der westeuropäischen Christenheit etablierte. König Ludwig IX. (Saint Louis) von Frankreich sandte ihm eigens eine Dorne der Dornenkrone für die Kathedrale von Valencia zu, zu der die ehemalige Hauptmoschee umgestaltet wurde. Jakob dachte nicht daran, die Stadt ihrem ehemaligen Herrscher zurückzugeben, wiie er vertraglich einst versprochen hatte, sondern gliederte das ehemalige muslimische Taifa-Königreich nun in das Konglomerat der Krone Aragóns ein. 1240 hatte er für das neue Königreich die Fori regni Valentie (Gesetze des Königreichs Valencia) erlassen, die hauptsächlich dem katalanischen Gewohnheitsrecht entliehen waren.
    Mit der Einnahme seiner Hauptstadt war die Eroberung des Königreichs Valencia allerdings noch nicht vollendet, da noch die Burgen seines südlichen Drittels unter maurischer Kontrolle standen. Diese wurden in den folgenden Jahren in mehreren Feldzügen genommen, die Jakob zum Teil seinen Statthaltern überließ. Im August 1240 wurde Villena, 1242 Alcira, 1244 nach einer dritten Belagerung Játiva und im Februar 1245 nach einer fünfmonatigen Belagerung schließlich Biar genommen, womit die Eroberung weitgehend abgeschlossen war. Die Mauren Valencias unternahmen 1247 noch einmal eine große Erhebung gegen die christliche Herrschaft, angeführt von Al-Azraq der sich für Jakob als gefährlichster seiner Gegner erweisen sollte. Eigens zu dessen Bekämpfung hatte Papst Innozenz IV. im November 1248 den Kreuzzug predigen lassen.[36] Erst 1258 konnte Al-Azraq nach langwierigen Kämpfen endgültig besiegt werden.

    Ausgleich mit Frankreich
    Dem Expansionsdrang nach Süden und auf das Meer war unter Jakob I. eine wenn auch zögerliche Abkehr von der Expansionspolitik nach Norden in den okzitanischen Raum jenseits der Pyrenäen einhergegangen, dem heutigen Südfrankreich. Seine Vorfahren hatten hier das Ziel zur Errichtung eines geschlossenen Herrschaftsterritoriums verfolgt, dass bis in die Provence hinein reichen sollte. Die Zäsur des Albigenserkreuzzugs (1208–1229) und des Tods Peters II. vor Muret hatten diesem Ansinnen jedoch ein jähes Ende bereitet, wonach die politische Position Aragóns, auch bedingt durch Jakobs Unmündigkeit, in Okzitanien zusammenbrach. Das so entstandene Machtvakuum hatte stattdessen die französische Königsmacht ausfüllen können, die im Verertrag von Paris (1229) neben einigen Territorien der Grafen von Toulouse auch die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne, beide einst Lehen Aragóns, in die Krondomäne integrierte. Jakob hatte gegen diese Entwicklung kaum etwas unternommen, vor allem hatte er stets eine direkte militärische Konfrontation mit Frankreich vermieden, seine Aktionen zur Eindämmung der französischen Machtexpansion beschränkten sich auf die Unterstützung der lokalen Opposition. So gewährte er okzitanischen Widerstandskämpfern, sogenannten „Faydits“, in Katalonien sicheres Asyl, von wo aus sie regelmäßig die Pyrenäen nach Norden überschreitend gegen die französische Obrigkeit kämpften. So zum Beispiel im großen Aufstand des Raimund II. Trencavel 1240, der nach einer gescheiterten Belagerung von Carcassonne beendet werden musste. Am 6. Juni 1241 vermittelte Jakob in Montpellier einen Frieden zwischen seinem Cousin Raimund Berengar V. von der Provence und dem mit ihm notorisch verfeindeten Raimund VII. von Toulouse, die beide ein regionales Gegengewicht zur französischen Krone bilden sollten.[37] Im Jahr darauf war Jakob der Allianz des Grafen von Toulouse mit König Heinrich III. von England beigetreten, unterstützte deren Kampf gegen Ludwig IX. von Frankreich aber nicht aktiv, welcher am Ende siegte.
    Jakobs Interessenspolitik im Norden der Pyrenäen war letztlich zum Scheitern verurteilt, als ihm dort die Verbündeten ausgegangen waren. 1245 war sein Cousin Raimund Berengar V. gestorben, der nur Töchter hinterlassen hatte. Um einen Verlust der Provence für das Haus Aragón zu verhindern, war Jakob mit Heeresmacht nach Aix gezogen um dort die Verheiratung der testamentarischen Erbin Beatrix mit seinem Sohn Peter zu erzwingen. Ihm stellte sich der französische Prinz Karl von Anjou entgtgegen, der es ebenso, genau wie der alte Graf von Toulouse auch, auf die Erbin abgesehen hatte. Alle drei Bewerber benötigten allerdings eine päpstliche Dispens für die Verheiratung mit Beatrix, da sie alle zu nah mit ihr verwandt waren. Am Endde hatte der französische Bewerber dank seines Bruders den längeren diplomatischen Arm und Papst Innozenz IV. gewährte ihm die Dispens, was den Verlust der Provence für Aragón nach sich zog. Eine ähnliche Situation ergab sich 1249 in Toulouse alls Graf Raimund VII. gestorben und diesem sein Schwiegersohn Alfons von Poitiers nachgefolgt war, womit nun das gesamte okzitanische Land, oder auch Languedoc, fest in französischer Hand war. Unter diesen Umständen hatte Jakob einen vertraglicheen Ausgleich mit Frankreich für erstrebenswert gehalten, der eine Bereinigung von Gebiets- und Rechtsansprüchen zwischen beiden Königreichen beinhalten sollte zur Vermeidung zukünftiger Konflikte. Er erhob keine Einwände als Frankreich 1255 durcch die Einnahme der Burg Quéribus seine Grenze bis in das Fenouillèdes verschob. Am 11. Mai 1258 wurde schließlich im Vertrag von Corbeil eine Grenzziehung zwischen Frankreich und Aragón-Katalonien vereinbart, die bis zum Pyrenäenfrieden von 1659 bestand haben sollte.[38] Dazu hatten beide Königreiche einen gegenseitigen Rechtsverzicht vereinbart, in dem Jakob auf alle ehemaligen Besitzungen und Lehen seines Hauses nördlich der Pyrenäen zugunsten Frankreichs verzichtete. Einzige Ausnahhme blieb Montpellier, dass ein Erbe seiner Mutter war und das nun eine aragónesische Enklave in französischem Raum werden sollte. Im Gegenzug verzichtete Frankreich auf seine Rechte als Oberlehnsherr der spanischen Mark, die einst Karl der Große gegründet hatte und aus der die katalanischen Grafschaften hervorgegangen waren.[39] Obwohl die fränkische Lehnsherrschaft über Katalonien seit Jahrhunderten nur noch von theoretischer Natur gewesen war, hatten die Könige der Kapetinger sie niie vergessen noch aufgegeben um sie nun als Druckmittel bei den Verhandlungen verwenden zu können. Durch ihre Verzichtserklärung konnten Jakob und seine Nachfolger nun auch de jure als souveräne Herrscher in Katalonien regieren. Der Vertrag wurde durch ein Verlöbnis zwischen der Infanta Isabella mit Prinz Philipp, der 1270 als König Frankreichs nachfolgte, dynastisch besiegelt.[40]

    Eroberung von Murcia
    Nach dem Ausgleich mit Frankreich im Norden hatte Jakob nun wieder freie Handhabe zur Expansion in den Süden gewonnen. Über die Grenzen des Königreichs Valencia hinaus aber berührte er nun bei der Inbesitznahme von Murcia die Machtinteressen Kastiliens, das ebenfalls einen Anspruch auf dieses Taifa-Königreich erhob. Berufen konnte sich Kastilien dabei auf den Vertrag von Cazorla aus dem Jahr 1179, indem die Großväter Jakobs und Ferdinands III. von Kastilien bereits eine Grenzziehung dudurch das noch muslimische al-Andalus vereinbart hatten, in der Murcia Kastilien zugesprochen worden war. Auf diesen Vertrag weiter behaarend hatte Jakob im Vertrag von Almizra vom 26. März 1244 die Eroberung Murcias durch Kastilien (1. Mai 1243) akzeptieren müssen; lediglich einige Grenzortschaften und Festungen dieses Taifas hatte er für sich vertraglich sichern können.[41] Im Jahr 1263 revoltierten die Mauren von Murcia gegen die kastilische Herrschaft und Jakob entschloss sich zu einem Feldzug gegen die Stadt um seinem Schwiegersohn Alfons X. von Kastilien helfend beizustehen. Dieses Mal konnte er allerdings nicht mit der Unterstützung seines Adels rechnen, der ob seiner Begünstigung für Kastilien in Opposition zu ihm getreten war, an deren Spitze sich ausgerechnet sein Sohn Fernán Sánchez de Castro gestellt hatte. Jakobs Motive zur Unterstützung Kastiliens waren indes einfach; ein erfolgreiches Aufbegehren gegen die christliche Herrschaft in Murcia konnte leicht auf das benachbarte Valencia übergreifen und musste daher schnell niedergeschlagen werden.
    Nachdem Jakob die finanzielle Unterstützung der kastilischen Cortes und im März 1265 die Sanktionierung des Feldzugs als Kreuzzug durch Papst Clemens IV. erhalten hatte, nahm er im September 1265, begleitet von seinen Söhnen Peter und Jakob, den Marsch Richtung Murcia auf. Unterwegs traf er sich am 8. Dezember in Alcaraz mit seinem Schwiegersohn und nahm im Januar 1266 die Belagerung von Murcia auf. Bereits in den ersten Februartagen ergab sich ihm die Stadt, die er darauf betreten konnte.[42] Nachdem er ihre Moschee in eine christliche Kathedrale weihen ließ, hatte er die Stadt seinem Schwiegersohn übergeben können.

    Späte Jahre
    Das letzte Jahrzehnt seines Lebens hatte Jakob mit der Konsolidierung seiner Eroberungen verbracht und die Grundlagen der weiteren Expansionspolitik seiner Nachfolger gelegt. Dazu hatte er 1262 seinen ältesten lebenden Sohn und Haupterben Peter – Alfons war schon 1260 gestorben – mit einer Tochter des Stauferkönigs Manfred von Sizilien verheiratet und dem Hause Aragón so die Anwartschaft auf das Königreich Sizilien verschafft. 1267 hatte Jakob nach den Predigten Papst Clemens’ IV. das Kreuz zu einem Feldzug in das Heilige Land genommen, der im Rahmen des siebten Kreuzzugs eingebettet sein sollte. Am 8. September 1269 war er mit seiner Flotte von Barcelona aus in See gestochen, aber schon wenige Tage später bei Menorca in einen schweren Sturm geraten, der die meisten seiner Schiffe an die katalanische Küste zurückgedrängt hatte. Lediglich ein kleines Geschwader unter der Führung zwei seiner Bastardsöhne hatte die offene See und Akkon erreicht; im Frühjahr 1270 waren sie wieder nach Katalonien zurückgekehrt.[43] Jakob selbst hatte sein Kreuzzugsvorhaben nicht weiter verfolgt, da angeblich die Liebe zu einer Mätresse ihn davon abgehalten habe.[44] 1271 hatte er einen Friedens- und Handelsvertrag mit dem Haffsidensultanat von Tunis vereinbart, der Aragóns Afrikahandel und ein politisches Bündnis gegen Karl von Anjou begründen sollte, der wenige Jahre zuvor die Staufer in Sizilien gestürzt hatte. 1274 war Jakob nach Lyon gezogen um dort persönlich an dem dort tagenden Konzil (Zweites Konzil von Lyon) teilzunehmen. Er erhoffte sich hier von Papst Gregor X. gekrönt zu werden, wie einst schon sein Vater 1204 von Innozenz III. gekrönt wurde. Der Papst schlug dieses Ansinnen jedoch aus, da Jakob nicht bereit war die seit dem Tod seines Vaters ausgebliebenen Tributzahlungen an den Heiligen Stuhl nachzuzahlen, die 1204 festgelegt wurden.
    Zurück in Katalonien hatte sich Jakob die letzten Jahre seines Lebens mit diversen innenpolitischen Problemen auseinanderzusetzen, die sich mit familieninternen Konflikten vermischten. Im Streit um die Erbfolge in der Grafschaft Urgell hatte sich ein Parteienstreit innerhalb des katalanischen Adels entzündet, der militärisch ausgetragen wurde. Des Weiteren hatte sich erneut der aragónesische Adel gegen die Autorität der Krone erhoben, der sich gegenüber dem katalanischen Adel stets benenachteiligt fühlte. Zu den Führern der Aragónesen hatte sich einmal mehr Jakobs Sohn Fernán Sánchez de Castro gesellt, der eine tiefe Feindschaft mit seinem Halbbruder Infant Peter teilte, der ihn angeblich sogar ermorden wollte.[45] Jakob hatte seinem ältesten Sohn mit der militärischen Bekämpfung des Aufstandes beauftragt und ihm dabei ein hartes Vorgehen gegen die Rebellen nahegelegt. 1275 hatte Infant Peter seinen Halbbruder in Pomar belagert und diesen dann auf der Flucht im Fluss Cinca ertränkt.[46] Von dieser Familientragödie schwer getroffen, an der er nicht frei von Schuld war, hatte sich Jakob aus dem politischen Tagesgeschäft weitgehend zurückgezogen. Kurz vor seinem Tod 1276 war es in Valencia noch einmal zu einenem Aufstand der Mauren gekommen, an dem sich sogar sein alter Feind al-Azraq beteiligte, der aus dem afrikanischen Exil zurückgekehrt war. Jakob hatte diese Angelegenheiten seinem ältesten Sohn Peter III. überlassen, der seinem Willen gemäß sein Haupterbe in Katalonien, Aragonien und Valencia werden sollte, während sein zweiter Sohn Jakob II. das Königreich Mallorca, sowie die Cerdanya, das Roussillon und Montpellier erhalten sollte.
    Kurz nach dem 23. Juli 1276 wurde Jakob in Valencia von einer Krankheit befallen, an der er am 27. Juli 1276 verstarb; er wurde in der Zisterzienserabtei Santa María von Poblet bestattet, wie er es bereits in seinem zweiten Testament von 1241 verfügt hatte.[47] Nach der Desamortisation der Abtei 1835, die geplündert und ihre königlichen Gräber entweiht wurden, konnte sein mumifizierter Leichnam anhand der Narbe an seinem Schädel, die von seiner Verwundung beim Kampf um Valencia zurückgeblieben war, wieder identifiziert und erneut beigesetzt werden. Zur eingehenden Untersuchung seines Leichnams war sein Sarg am 22. Juli 1855 noch einmal geöffnet wurden.[48]

    Gesetze und Taten
    Neben seinen Eroberungen ist Jakob I. vor allem auch für sein Wirken als Gesetzgeber von herausragender Bedeutung in der Geschichte Spaniens. Unter seiner Herrschaft wurden auf seine Veranlassung hin die Zivilkonstitutionen der drei wichtigsten Reichsteile der Krone Aragón schriftlich fixiert, die alle stark dem römischen Recht entliehen waren. Die „Fueros de Aragón“ (Gesetze von Aragón) hatte der Legist Vidal de Canyelles in seinem Werk Vidal mayor zusammengefasst, während die von Katalonien von Pere Albert in den De consuetudinibus Cathalonie, auch Commenoracions genannt, niedergeschrieben wurden.[49] Für Valencia hatte Jakob ebenfalls ein eigenes Gesetzeswerk zusammenstellen lassen.[50] In seiner Regierungstätigkeit hatte sich Jakob verstärkt von fachkundigen Ratgebern beraten lassen, vor allem von in Universitäten geschulte [[Rechtsförmlichkeit Jakobs nachhaltiges Wirken wird neben seiner Herrschafts- und Feldherrentätigkeit auch durch die eines Schriftstellers ergänzt. Offenbar im hohen Alter hatte er in seinem „Buch der Taten“ (katalanisch: Llibre dels fets) eine Autobiographie verfaasst, deren Augenmerk auf die Beschreibung seiner militärischen Eroberungen gerichtet ist.[51] An diesem Werk hatte er bis kurz vor seinem Tod geschrieben, seine tödliche Erkrankung in Valencia war die letzte Notiz im letzten Absatz. Er hatte das Buch in katalanischer Sprache niedergeschrieben, womit es noch vor den Werken des Bernard Desclot, Ramon Muntaner und Peters IV. die erste der vier großen katalanischen Chroniken darstellt.

    Französischer Name:
    Roi d'Aragon et comte de Ribagorce (de 1213 à 1276), Comte de Barcelone, de Gérone, d'Osona, de Besalú, de Pallars Jussà, Seigneur de Montpellier et Baron d'Aumelas (1213 à 1276), Comte d'Urgell (de 1213 à 1218, de 1231 à 1236 et de 1267 à 1276), Roi de Majorque (de 1229 à 1276), Roi de Valence (de 1239 à 1276), Comte de Roussillon et de Cerdagne (de 1241 à 1276).

    Englischer Name:
    King of Aragon, Count of Barcelona, Lord of Montpellier (from 1213 to 1276), King of Majorca (from 1231 to 1276) King of Valencia (from 1238 to 1276).

    Gestorben:
    Kurz nach dem 23. Juli 1276 wurde Jakob in Valencia von einer Krankheit befallen, an der er am 27. Juli 1276 verstarb.

    Begraben:
    Jokob I. wurde in der Zisterzienserabtei Santa María von Poblet bestattet, wie er es bereits in seinem zweiten Testament von 1241 verfügt hatte.
    Nach der Desamortisation der Abtei 1835, die geplündert und ihre königlichen Gräber entweiht wurden, konnte sein mumifizierter Leichnam anhand der Narbe an seinem Schädel, die von seiner Verwundung beim Kampf um Valencia zurückgeblieben war, wieder identifiziert und erneut beigesetzt werden.
    Zur eingehenden Untersuchung seines Leichnams war sein Sarg am 22. Juli 1855 noch einmal geöffnet worden.

    Jakob heiratete Königin Yolanda (Violante) von Ungarn am 8 Sep 1235 in Barcelona. Yolanda (Tochter von König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) und Jolante von Courtenay) wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 19.  Königin Yolanda (Violante) von UngarnKönigin Yolanda (Violante) von Ungarn wurde geboren in 1219 (Tochter von König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) und Jolante von Courtenay); gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinzessin von Ungarn, Königin von Aragón

    Notizen:

    Yolanda hatte mit Jakob I. zehn Kinder, vier Töchter und sechs Söhne.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Yolanda_von_Ungarn

    Yolanda von Ungarn (in Katalonien auch Violante genannt, * 1219; † 9. Oktober 1251 in Huesca) war eine ungarische Prinzessin und Königin von Aragón.

    Leben
    Sie war die Tochter von König Andreas II. von Ungarn aus dessen zweiter Ehe mit Jolante von Courtenay, der Tochter des Lateinischen Kaisers Peter von Konstantinopel.

    Sie war, als dessen zweite Ehefrau, mit König Jakob I. von Aragón verheiratet. Sie hatten zehn Kinder.
    • Violante von Aragón (* 1236; † 1301), ∞ König Alfons X. von Kastilien
    • Konstanze (* 1239; † um 1269), ∞ Manuel von Kastilien, Herr von Escalona, Penafiel und Villena
    • Isabella von Aragón (* 1243; † 1271), ∞ König Philipp III. von Frankreich
    • Peter III. (* 1240; † 1285), König von Aragón
    • Jaume II. (* 1243; † 29. Mai 1311), 1276 König von Mallorca
    • Fernando (* 1245; † 1250)
    • Sancho (* 1246; † 1251)
    • Maria (* 1248; † 1267), Nonne in Sijena
    • Sancho (* 1250; † 1275), Erzbischof von Toledo
    • Leonor (* 1251; † jung)

    Sie starb 1251; ihre Grabstätte befindet sich im Kloster Santa Maria de Vallbona.


    Weblinks
    • Iolanda bei fmg.ac (englisch)

    Notizen:

    Yolanda und Jakob I. hatten zehn Kinder, vier Töchter und sechs Söhne:
    • Violante (* 1236, † 1301); ∞ am 26. November 1248 mit König Alfons X. von Kastilien (* 1221, † 1284).
    • Konstanze (* 1239; † um 1269); ∞ 1260 mit Don Manuel von Kastilien (* 1234, † 1283), Señor de Escalona, Peñafiel und Villena.
    • Isabella (* 1243, † 1271); ∞ 28. Mai 1262 mit König Philipp III. von Frankreich (* 1245, † 1285).
    • Peter III., (* 1240, † 1285), König von Aragón und Valencia, Graf von Barcelona.
    • Jakob II. (* 1243, † 29. Mai 1311), König von Mallorca, Graf von Roussillon und Cerdanya, Herr von Montpellier.
    • Fernando (* 1245; † 1250).
    • Sancho (* 1246; † 1251).
    • Maria (* 1248; † 1267), Nonne in Santa María von Sigena.
    • Sancho (* 1250; † 1275), Erzbischof von Toledo.
    • Leonor (* 1251; † jung).

    Verheiratet:
    Yolanda (Violante) von Ungarn, eine Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn, war die zweite Ehefrau Jakobs.

    Kinder:
    1. Violante von Aragón wurde geboren in 1236 in Saragossa; gestorben in 1301 in Roncevalles.
    2. Konstanze (Constance) von Aragón wurde geboren in 1239; gestorben in cir 1269.
    3. 9. Königin Isabella von Aragón wurde geboren in cir 1243; gestorben am 28 Jan 1271 in Cosenza, Italien; wurde beigesetzt in Saint Denis.
    4. König Peter III. von Aragón wurde geboren in 1240 in Valencia; gestorben am 11 Nov 1285 in Vilafranca del Penedès.
    5. König Jakob II. von Mallorca (von Barcelona) wurde geboren in 1243 in Montpellier, FR; gestorben in 1311; wurde beigesetzt in Kathedrale La Seu.
    6. Fernando von Aragón wurde geboren in 1245; gestorben in 1250.
    7. Sancho von Aragón wurde geboren in 1246; gestorben in 1251.
    8. Maria von Aragón wurde geboren in 1248; gestorben in 1267.
    9. Erzbischof Sancho von Aragón wurde geboren in 1250; gestorben in 1275.
    10. Leonor von Aragón wurde geboren in 1251; gestorben in jung.

  5. 20.  Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger wurde geboren am 30 Mai 1201 (Sohn von Graf Theobald III. von Champagne (Blois) und Gräfin Blanka von Navarra); gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Champagne als Theobald IV. (seit 1201), König von Navarra Theobald I. (seit 1234)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_I._(Navarra) (Sep 2017)

    Theobald von Champagne (franz.: Thibaut, span.: Teobaldo; * 30. Mai 1201; † 8. Juli 1253 in Pamplona) war seit 1201 als Theobald IV. Graf von Champagne und seit 1234 als Theobald I. König von Navarra aus dem Haus Blois. Ihm werden die Beinamen Posthumus, der Trobadour bzw. der Sänger (le Chansonnier) gegeben.

    Herkunft und Kindheit
    Theobald war der postum geborene Sohn des Grafen Theobald III. der Champagne und der Blanka von Navarra. Während seine Mutter für ihn die Regentschaft in der Champagne führte, wurde Theobald am Hof seines Paten König Philipp II. August von Frankreich erzogen. Dort entwickelte er eine starke Zuneigung zu der dreizehn Jahre älteren Blanche von Kastilien, der Frau des Thronfolgers und Cousine seiner Mutter. Seine Leidenschaft für Blanche kleidete er in Lieder und Gedichte, die er an die Mauern der Paläste in Troyes und Provins malen ließ, was ihm den Beinamen eines Troubadours (oder „Chansonniers“ in Frankreich) eintrug.

    Erbfolgekrieg
    Während Theobalds Unmündigkeit wurde seine Mutter mit dem Erhalt seines Erbes in Anspruch genommen, welches nicht unumstritten war. Denn Theobalds Onkel Graf Heinrich II., der im Heiligen Land gestorben war, hatte zwei Töchter hinterlassen, welclche einen berechtigten Anspruch auf die Champagne besaßen, auch wenn Theobalds Vater einst vom König als Nachfolger seines Bruders anerkannt worden war. Im Jahr 1216 kehrte Heinrichs jüngste Tochter Philippa mit ihrem Ehemann Érard de Brienne in das Land ihrer Vorväter zurück und beanspruchte sofort die Champagne. Dies löste einen Erbfolgekrieg aus, den sich besonders der benachbarte Herzog Theobald I. von Lothringen für seinen eigenen Machtgewinn zu nutze machen wollte, indem er Philippa und die revoltierenden Vasallen der Champagne unterstützte.
    Gräfin Blanka wusste jedoch den König hinter sich, sowie den Grafen Heinrich II. von Bar, Herzog Hugo IV. von Burgund und Kaiser Friedrich II. Auch Papst Innozenz III. hatte sich für die Gräfin ausgesprochen. 1216 kam es unter Vermittlung Philipps II. zu einem kurzzeitigen Waffenstillstand und der Streit wurde vor das königliche Hofgericht getragen. Anfang 1217 nahm Érard de Brienne den Kampf wieder auf und wurde dafür von Papst Honorius III. exkommuniziert.
    Blankas Verbündete marschierten 1218 gegen Lothringen und verwüsteten das Land. Herzog Theobald flüchtete nach Amance und musste im Juni 1218 kapitulieren, wodurch Philippa und Érard ihres wichtigsten Unterstützers beraubt wurden. Der Erbfolgekampf war damit für Blanka und ihren Sohn entschieden, ihre beiden Konkurrenten verließen Frankreich bis 1222 in ihre Heimat in Übersee und kehrten nie wieder zurück. Trotzdem sollte die Gefahr aus dem Morgenland für Theobald nicht gebannt sein.

    Aufstand der Barone
    Im Jahr 1222 wurde Theobald mündig und übernahm die Regentschaft in seinem Erbe. Um 1224 erreichte er in Tudela von seinem Onkel König Sancho VII. die Anerkennung als dessen Erbe im Königreich Navarra. Danach unterstützte er König Ludwig VIII. bei der Eroberung von La Rochelle (August 1224) gegen die Engländer. Zur selben Zeit distanzierte er sich von seinem König und geriet in das Umfeld oppositioneller Kräfte um Peter Mauclerc und Hugo X. von Lusignan, welche das vorangegangene Erstatarken des Königtums gegenüber dem Lehnsadel als Bedrohung der eigenen Macht auffassten. Diese Lage eskalierte während des Kreuzzuges des Königs gegen die Albigenser, nachdem Theobald, Peter Mauclerc und ihre Sympathisanten im Juli 1226 den Köniig während der Belagerung von Avignon nach Verstreichen der vorgegebenen 40-Tage Frist im Stich ließen und mit ihren Kontingenten das Kreuzfahrerheer verließen. Obwohl dazu durchaus berechtigt, wurde diese Handlung vom königlichen Hof als ein Akt des Verrates wahrgenommen.
    Nachdem die Barone auch der Krönung Ludwigs IX. im November 1226 fernblieben, nahm die für ihn regierende Blanche von Kastilien den Kampf gegen die Opposition auf. Theobald, der an den Feierlichkeiten teilnehmen wollte, wurde von der Regentin der Zugang zu Reims verwehrt.
    Der Regentin gelang es im Januar 1227 in Curçay die Reihen der Barone durch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Nähe zur Regentin bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furcht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun der Königin. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Hugo von Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete ebenfalls einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Mauclerc versuchte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen, was aber durch das rechtzeitige Eingreifen der Regentin verhindert wurde. Nachdem Mauclerc nicht wie gefordert am 31. Dezembmber 1227 am königlichen Hof zu Melun erschien, brachen die Kämpfe erneut aus. Mauclerc gelang es, den Onkel des Königs, Philipp Hurepel, und den Herren Enguerrand III. de Coucy in sein Lager zu ziehen. Theobald aber schloss sich sofort dem König an und führte ihm 800 Ritter zu, zusammen stürmten sie im Januar 1228 Mauclercs mächtige Burg Bellême. Dies brachte die Barone nun auch gegen Theobald auf, in Schmähschriften bezichtigten sie ihn des Mordes an König Ludwig VIII. und lasteten ihm eine sexuelle Beziehung mit der Regentin an.
    Die Kämpfe, die Theobald zusätzlich schürte, verlagerten sich somit in die Champagne. Er entführte den Erzbischof von Lyon, womit er sich den Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers zum Feind machte. Diese fielen gemeinsam mit Enguerrand de Coucy in die Champagne ein, brannten Ervy und Saint-Florent nieder, und belagerten Chaource. Theobalds Hauptstadt Troyes aber wurde erfolgreich von seinem Seneschall Simon de Joinville verteidigt. Die Regentin entsandte zur Unterstützunng Theobalds ein Heer nach Troyes und schwächte 1230 die Barone, indem sie, durch ihren verbündeten Grafen Ferrand von Flandern, Philipp Hurepel zur Unterwerfung zwang. Danach stellten auch der Herzog von Burgund und die Grafen von Bar und Nevers ihre Kampfhandlungen gegen Theobald ein.
    Die Waagschale neigte sich danach zugunsten der Regentin und Theobalds, nachdem bereits im Oktober 1229 Mauclerc dem englischen König für die Bretagne gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies brachte seine engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo von Lusignan gab deshalb im Januar 1230 in Clisson den Kampf auf. Nachdem der König mit einem Heer, unterstützt von Theobald, mehrere Burgen in der Bretagne einnahm und sich König Heinrich III. von England im Oktober 1230 ohne nennenswertem Kampf nach England zurückzog, gaben Mauclerc und Enguerrand de Coucy 1231 endgültig auf.
    Theobald hatte sich in dieser Zeit als wichtige Stütze der Regentin und des jungen Königs erwiesen, welche ihr Vertrauen in ihn setzten. So diente ihr Theobald 1229 als Schiedsmann bei den Verhandlungen in Meaux mit dem Grafen Raimund VII. von Toulouse, welche zur Unterzeichnung des Vertrages von Meaux-Paris führten, der den Albigenserkreuzzug offiziell beendete.

    Alice von Zypern
    Im Jahr 1233 landete die Königinwitwe von Zypern und Fürstin von Antiochia an der Mittelmeerküste Frankreichs, was Theobald erneut in eine bedrohliche Lage versetzte. Denn es war seine Cousine Alice, die zweite Tochter seines Onkels und ältere Schwester von Philippa, und genau wie ihre Schwester hatte auch sie einen Anspruch auf das väterliche Erbe, die Champagne. Alice hatte einst die Behauptung dieser Ansprüche von ihrer Schwester übernommen und fortgeführt, was Theobald schon während des Aufstandes der Barone zusätzliche Probleme bereitet hatte. Denn die Barone um Peter Mauclerc und Philipp Hurepel hatten sich auch der Ansprüche Alices bedient als Rechtfertigung für ihren Kampf gegen Theobald. Er selbst erkannte ihre Rechte nicht an mit der Begründung, dass die Ehe ihrer Eltern nicht rechtmäßig gewesen sei. Denn der erste Ehemann ihrer Mutter, Humfried IV. von Toron hatte einst die erzwungene Scheidung von seiner Frau niemals anerkannt.
    Im Gegensatz zum Konflikt mit Philippa besaß Theobald gegen Alice keinen nennenswerten Unterstützer, der ihn gegen sie und den mit ihr sympathisierenden Adel der Champagne hätte beistehen können. Auch die königliche Autorität, die in dieser Zeit der König persönlich übernahm, hielt sich zurück. 1234 gelang es Theobald, sich mit Alice zu einigen, sie erklärte sich bereit für eine einmalige Zahlung von 40.000 und einer jährlichen Rente von 2.000 Livres tournois auf ihre Ansprüche zu verzichten. Der Graf von Champagne war als Schirmherr der großen Champagnemessen einer der reichsten Fürsten Frankreichs, doch selbst für ihn war eine solche Summe exorbitant.
    In dieser Situation schaltete sich der König als Gläubiger für den Grafen ein und erklärte sich bereit, diese finanzielle Last zu tragen. Alice reiste wenig später in das heilige Land zurück, Theobald aber befand sich nun gegenüber seinem königlichen Lehnsherren in der unkomfortablen Position eines Schuldners. Um diese Schulden zu begleichen gab er seine Lehnshoheit über die Grafschaften Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre zugunsten der Krone auf. Ein schwerwiegender Verlust, wurde damit die von Theobalds Ahnen, Odo II. von Blois, begründete Umklammerung der Île-de-France durch das Haus Blois beendet. In der Champagne musste Theobald die Anwesenheit königlicher Beamter dulden, welche die Rentenzahlungen für Alice überwachen sollten und somit erheblichen Einfluss auf Theobalds politischen Handlungsspielraum nahmen.
    Diese Vorgänge bedeuteten faktisch das Ende der Champagne als machtpolitische Größe im mittelalterlichen Frankreich. Die Region verlor ihre fürstlich-souveräne Position und sollte wenig später durch die Ehe von Theobalds Enkelin mit König Philipp IV. dem Schönen zur Gänze in königliche Hände übergehen.

    König von Navarra
    Nach dem Tod Sanchos VII. 1234 konnte Theobald dessen Erbe in Navarra antreten. Sein Nachfolgerecht wurde zuvor dort zeitweise in Frage gestellt, nachdem Sancho mit König Jakob I. von Aragon 1231 einen Erbvertrag vereinbart hatte. Doch letztlich profitierte Theobald von der Parteinahme des baskischen Adels zu seinen Gunsten und der Inanspruchnahme Jakobs bei dessen Eroberungszügen auf den Balearen und in Valencia.
    Theobald reformierte die Verwaltung Navarras nach nordfranzösischem Vorbild, besetzte neu geschaffene Ämter wie Seneschallat und Kanzlei aber auch mit Basken. Er kodifizierte das Recht (Cartulario Magno) und fasste erstmals das Gewohnheitsrecht im Fuero Generl zusammen. Außenpolitisch näherte er sich an König Ferdinand III. von León an, von dem er Gipuzkoa erhielt. Ein Eheprojekt mit Ferdinand scheiterte aber nach einem Einwand des Königs von Kastilien, der Navarra als sein feudum betrachtete.
    In den folgenden Jahren geriet Theobald in Frankreich mit König Ludwig IX. in Konflikt, nachdem er seine Tochter Blanche mit dem Herzog der Bretagne (einen Sohn Mauclercs) verheiratet hatte. Dieser hatte er zudem das Erbrecht auf Navarra mit in die Ehe gegeben. Ludwig witterte eine Verschwörung und belagerte, zusammen mit seinen Brüdern Alfons und Robert, Theobalds Burg Montereau. Erst die Vermittlung Papst Gregors IX., die Theobald erbeten hatte, da er zwei Jahre zuvor das Kreuz genommen hatte, konnte in Vincennes im Juni 1236 einen Frieden stiften, indem Theobald aber Montereau und Bray-sur-Seine an den König abtreten musste.

    Kreuzzug der Barone
    → Hauptartikel: Kreuzzug der Barone
    1239 entschloss sich Theobald sein Kreuzzugsvorhaben in die Tat umzusetzen und setzte sich an die Spitze eines Kreuzzuges, an dem sich eine Vielzahl französischer Barone (u. a. Graf Peter von Braine, Herzog Hugo IV. von Burgund, Graf Heinrich II. von Bar, der Konstabler von Frankreich Graf Amalrich VII. von Montfort, Graf Guigues von Nevers, Graf Wilhelm von Joigny und Graf Ludwig I. von Sancerre) beteiligten. Das Unternehmen genoss die Unterstützung König Ludwigs IX. der die volle Finnanzierung Theobalds übernahm. Eigentlich beabsichtigten die Kreuzfahrer in Brindisi an Bord ihrer Schiffe zu gehen. Da Kaiser Friedrich II. die italienischen Häfen für Heerfahrten in das heilige Land gesperrt hatte, waren sie aber genötigt, sich in Aigues-Mortes und Marseille einzuschiffen. Sie erreichten Anfang September 1239 Palästina. Das Kreuzfahrerheer umfasste ca. 1.000 Ritter.
    Da Theobalds Leidenschaft eher der Lyrik als dem Kampf galt, verlief der Kreuzzug militärisch nicht besonders erfolgreich. Theobald verbrachte die meiste Zeit im sicheren und vergnüglichen Akkon bevor er nach Askalon zog, wo er die Festung wiedererrichten wollte. Vorausgeeilte Abteilungen der Kreuzfahrer schlugen zwei kleinere Schlachten gegen die Ayyubiden. Die Erste, ein Überfall auf einen reichen damaszenischen Konvoi unter Peter von Braine, war ein knapper Sieg. Die Zweite, die Schchlacht bei Gaza, gegen ein ägyptisches Heer im November 1239, war eine vernichtende Niederlage, in welcher der Graf von Bar fiel und der Graf von Montfort in Gefangenschaft geriet. Zeitgleich brachen aber auch kriegerische Konflikte zwischen den Ayyubiden-Staaten aus, die zu Gunsten Theobalds verliefen. Er verbündete sich mit Sultan as-Salih Ismail von Damaskus gegen dessen Neffen Sultan as-Salih Ayyub von Kairo. Dafür trat Ismail ihm Galiläa mit den wichtigen Festungen Safed und Beaufort ab und versprach ihm weitere, noch von Ayyub zu erobernde Teile Palästinas, nämlich die Gebiete westlich des Jordans bis südlich von Jerusalem. Nachdem sich die Soldaten Ismails geweigert hatten, an der Seite von Christen gegen Muslime zu kämpfen, und teils zu Ayyub überliefen, nutze Theobald die sich bietende Gelegenheit, ein Neutralitätsabkommen mit Sultan as-Salih Ayyub von Kairo einzugehen, wofür dieser ihm den Besitz Askalons bestätigte und zusagte, ihm die von Ismail versprochenen Gebiete Ayyubs abzutreten und die bei Gaza gefangen genommenen Gefährten Theobalds freizulassen. Einige wichtige lokale Barone waren über den diplomatischen Seitenwechsel verärgert, da sie in ihren gerade von Ismail erhaltenen Herrschaften in Galiläa diesen als dringendere Bedrohung als Ayyub empfanden.
    Theobald wartete den Vollzug des Neutralitätsabkommen nicht ab, sondern verließ, nachdem er Jerusalem einen eiligen Pilgerbesuch abgestattet hatte, im September 1240 das heilige Land. Ein großer Teil der Kreuzfahrer folgte ihm, mit Ausnahme des Herzogs von Burgund und des Grafen von Nevers, die noch bis 1241 im Land blieben. Kurz nach Theobalds Abreise traf Richard von Cornwall mit einem englischen Kreuzritterheer ein, der die Abtretung der Gebiete an die Kreuzfahrer und die Freilassung der Gefangenen überwachte. Obwohl Theobald weder große Schlachten geschlagen noch aktive Diplomatie betrieben hatte, war der im Zuge des Kreuzzugs erlangte Geländegewinn für die Kreuzfahrer der größte seit dem Ersten Kreuzzug.

    Letzte Jahre und Tod
    Neben einer Damas-Rose brachte Theobald aus dem Heiligen Land ein Stück des wahren Kreuzes mit, welches er der Kirche von Saint-Laurent-des-Ponts in Provins stiftete, die danach Kirche des Heiligen Kreuzes (Église Sainte-Croix) genannt wurde. Im Jahr 1241 unterstützte er König Ludwig IX. im Saintonge-Krieg gegen Heinrich III. von England und widmete sich danach der Verwaltung seiner Ländereien.
    Theobald starb am 8. Juli 1253 in Pamplona, weniger als ein Jahr nach seiner von ihm verehrten Dame Blanche von Kastilien, und wurde in der Kathedrale Santa Maria la Real bestattet, sein Herz dagegen im Kloster der Cordelières in Provins.
    Er ist der Autor von 71 lyrischen Kompositionen, darunter 37 Liebesliedern, in denen er eine große technische und verbale Virtuosität beweist, ebenso wie eine außergewöhnliche Frechheit und Ironie gegenüber der Ritterlichkeit. Theobald von Champagne war der berühmteste Troubadour seiner Zeit. Er wurde im folgenden Jahrhundert von Dante als sein Vorläufer angesehen.

    Theobald heiratete Marguerite von Bourbon (von Dampierre) in 1232. Marguerite (Tochter von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon) gestorben in 1256. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 21.  Marguerite von Bourbon (von Dampierre)Marguerite von Bourbon (von Dampierre) (Tochter von Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) und Béatrice de Montluçon); gestorben in 1256.

    Notizen:

    Die Kinder von Theobald und Margarete waren:
    - Eléonore (1233; † jung)
    - Theobald V./II. (* 1238; † 4. Dezember 1270 in Trapani), Graf der Champagne und König von Navarra
    - Marguerite (*um 1240; † 3. Oktober 1307) ⚭ am 10. Juli 1255 mit Herzog Friedrich III. von Lothringen († 1302)
    - Pierre († 22. Mai 1265), Herr von Muruzábal
    - Béatrice (* 1242; † 1295) ⚭ 1258 Herzog Hugo IV. von Burgund (* 1212; † 1272)
    - Heinrich III./I. der Dicke (* 1244; † 22. Juli 1274), Graf der Champagne und König von Navarra

    Verheiratet:
    1232 schloss Theobald seine dritte Ehe mit Margarete von Bourbon-Dampierre († 1258), Tochter des Archambault VIII., Herrn von Bourbon und dem Haus Dampierre.

    Kinder:
    1. König Theobald II. (V.) von Navarra (Blois) wurde geboren in 1238; gestorben am 4 Dez 1270 in Trapani; wurde beigesetzt in Kirche der Cordelières, Provins.
    2. Marguerite von Navarra wurde geboren in cir 1240; gestorben am 3 Okt 1307.
    3. Beatrix (Béatrice) von Champagne wurde geboren in 1242; gestorben in 1294/1295.
    4. 10. König Heinrich I. von Navarra (von Champagne) wurde geboren in cir 1244; gestorben in Jul 1274.

  7. 22.  Robert I. von Artois (von Frankreich)Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216 (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien); gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht
    • Titel (genauer): 1237-1250, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Artois)

    Robert I., genannt der Tapfere (* vermutlich 17. September 1216; † 8. Februar 1250 bei al-Mansura), war von 1237 bis 1250 ein Graf von Artois. Er war der Stammvater des Hauses Artois.
    Robert war der zweite von insgesamt vier das Erwachsenenalter erreichenden Söhnen König Ludwigs VIII. des Löwen († 1226) und dessen Ehefrau Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder war der König und spätere Heilige Ludwig IX. (1214–1270), seine jüngeren Brüder waren Alfons von Poitiers (1220–1271) und Karl von Anjou (1226–1285).

    Leben
    Trotz seines unbeschwerten Charakters und seiner ritterlichen Gesinnung galt Robert als Lieblingsbruder König Ludwigs IX., der eher das Leben eines Mönches führte. Entsprechend dem Willen seines Vaters wurde Robert von seinem Bruder 1237 in den Ritterstand erhoben und mit der Grafschaft Artois sowie den Herrschaften Saint-Omer, Aire-sur-la-Lys, Hesdin, Bapaume, Lens und Poissy (dem Geburtsort des heiligen Ludwig) belehnt. Im selben Jahr heiratete Robert am 14. Juni in Compiègne Mathiilde von Brabant († 1288), eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen. Über ihre Mutter war Mathilde eine Cousine des Kaisers Friedrich II., zu dem die Beziehungen durch diese Hochzeit gefestigt werden sollten. Im Jahr 1240 weigerte er sich, einem Wunsch von Papst Gregor IX. nachzukommen und für den deutschen Thron als Gegner der Staufer zu kandidieren.
    Nachdem es zwischen seinem Bruder und dem König Theobald I. von Navarra, der auch Graf der Champagne war, zu Streitigkeiten gekommen war, fand im Juni 1236 im Schloss Vincennes ein Friedensgespräch zwischen den beiden Königen statt. Dabei hatte Robert aus einem Fenster des Schlosses eine Schüssel voll Quark auf den Kopf des Königs von Navarra geworfen, worüber sein Bruder sehr erbost war. Angeblich war Robert eifersüchtig auf den König von Navarra, der seine Zuneigung zu Roberts Mutter offen besang.
    1239 trug Robert gemeinsam mit seinem Bruder, barfuß und in einem Büßerhemd gekleidet, die Dornenkrone in einer Prozession von Villeneuve-l’Archevêque nach Paris.
    Robert begleitete seinen Bruder 1248 auf den sechsten Kreuzzug nach Ägypten, für dessen katastrophales Scheitern er maßgeblich mitverantwortlich war. Er schrieb nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 einen in Latein verfassten Brief an seinne Mutter, indem er den bisherigen Kreuzzugverlauf schilderte. Aber im Gegensatz zu den Briefen des Jean de Beaumont und des Jean Sarrasin bieten seine oberflächlich gehaltenen Beschreibungen nur einen geringen Informationsgehalt.[1] Anschließend marschierte das Kreuzfahrerheer Richtung Kairo, nur die Stadt al-Mansura blockierte ihnen den Weg und musste daher genommen werden. Am 8. Februar 1250 überquerte das Heer den Nilarm Bar as-Saghir, um an das Ufer vor der Stadt zu gelangen. Robebert führte dabei die aus den Tempelrittern und einem französisch-englischen Kontingent bestehende Vorhut. Am anderen Flussufer angekommen, schlug er ein ägyptisches Heer in die Flucht, das die Stadt mit offenen Toren zurückgelassen und scheinbar aufgegeben hatte. Entgegen den Warnrufen seines Bruders, der noch das Hauptheer über den Nil führte, und der Ermahnungen des Tempelgroßmeisters Guillaume de Sonnac entschied sich Robert für einen sofortigen Angriff auf die Stadt im Glauben, sisie im Handstreich einnehmen zu können. Robert lief aber in eine Falle der Elitekrieger der Mameluken unter ihrem Anführer Baibars al-Bunduqdari, welche die Tore nach dem Einfall der Kreuzritter verschlossen und sie in den engen Straßen der Stadt in einen Nahkampf verwickelten. Robert und nahezu die gesamte Vorhut wurden in der Stadt getötet, von ca. 280 Rittern überlebten nicht mehr als fünf, darunter der schwerverletzte Tempelgroßmeister.
    Ludwig IX. unternahm später erfolglos den Versuch, seinen Bruder und alle anderen am 8. Februar 1250 gefallenen Kreuzritter vom Papst als Märtyrer anerkennen zu lassen. Der Kreuzzugslegat Odo von Châteauroux verfasste einen Sermon auf seinen Tod.[2]
    Wegen seines persönlichen Interesses für die geographische Beschaffenheit der Erde, gab Robert im Jahr 1246 bei Gautier de Metz das Prosawerk l'image du Monde (das Aussehen der Welt) in Auftrag.

    Nachfahren
    Robert und Mathilde von Brabant hatten zwei Kinder:
    • Blanche (1248–1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296) Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (1250–1302), Graf von Artois



    Weblinks
     Commons: Robert I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert I. der Tapfere, Materialsammlung bei mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 siehe Anhang zu Jean Sarrasin, Lettre à Nicolas Arrode (1249) ediert von Alfred L. Foulet in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Sermo in anniversario Roberti comitis Attrabatensis at aliorum nobilitum qui interfecti fuerunt a Sarracenis apud Mansuram in Egipto, hrsg. von Penny J. Cole: The Preaching of the Crusades to the Holy Land, 1095-1270 (Cambridge, MA, 1991), apendix D, S. 235–239

    Robert heiratete Gräfin Mathilde von Brabant am 14 Jun 1237 in Compiègne, Frankreich. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 23.  Gräfin Mathilde von BrabantGräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224 (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)); gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Artois durch 1. Heirat, Gräfin von Saint-Pol durch 2. Heirat

    Notizen:

    Mathilde und Robert I. hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.
    Mathilde und Guido II. hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Brabant

    Mathilde von Brabant (* 1224; † 29. September 1288), war durch ihre Ehen eine Gräfin von Artois und Saint-Pol. Sie war eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen, einer Tochter des römisch-deutschen Königs Philipp von Schwaben.
    Sie wurde am 14. Juni 1237 in Compiègne mit dem Grafen Robert I. von Artois verheiratet, der ein Bruder des französischen Königs Ludwig IX. des Heiligen war. Am 25. August 1248 verabschiedete sie ihren Mann in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten (Sechster Kreuzzug), reiste selbst aber nicht mit da sie noch schwanger war. Nachdem ihre Tochter geboren war, reiste sie dem Heer nach Zypern nach und nahm am restlichen Kreuzzug bis 1254 teil. Mathildes Teilnahme an diesem Unternehmen wirird häufig übersehen, da sie in allen großen Chroniken dieser Zeit keine Erwähnung fand. Ihre Anwesenheit bei der Eroberung von Damiette im Juni 1249 ist lediglich aus einem Brief des königlichen Kämmerers Jean de Beaumont zu vernehmen.[1][2] Ihr Ehemann fiel am 8. Februar 1250 bei den Kämpfen um al-Mansura, im September desselben Jahres gebar Mathilde im heiligen Land ihren gemeinsamen Sohn Robert.
    Mathilde heiratete auf der Rückreise aus dem Orient um den Mai 1254 in Neapel den Grafen Guido II. von Saint-Pol aus dem Hause Châtillon. Kurz vor ihrem Tod zog sie sich in die Abtei Cercamp zurück, wo sie auch bestattet wurde.

    Kinder

    Aus ihrer ersten Ehe mit Graf Robert I. von Artois:
    • Blanche (* 1248; † 2. Mai 1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296), Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (* September 1250; † 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Graf von Artois

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Graf Guido II. von Saint-Pol:
    • Hugo II. von Châtillon († 1307), 1292 Graf von Blois und Dunois
    • Guido III von Châtillon († 1317), Graf von Saint-Pol
    • Jacques de Châtillon († 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Herr von Leuze, Condé etc.
    • Beatrix († 1304), ∞ Graf Johann II. von Eu
    • Johanna, ∞ Guillaume III. de Chauvigny, Herr von Châteauroux


    Einzelnachweise[
    1 Lettre de Jean de Beaumont, Chambrier de France, à Geoffroi de la Chapelle, Panetier de France in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Vinzenz von Beauvais schrieb, das Mathilde im Gefolge ihres Schwagers Alfons von Poitiers nach Ägypten gereist sei. Dieser erreichte Damiette aber erst im Oktober 1249, Jean de Beaumont dagegen schrieb seinen Brief im Juni 1249. (Vinzenz voneauvais, Speculum Historiale xxxii, 89; Straßburg, Johann Mentelin 1473)

    Kinder:
    1. 11. Blanche von Artois wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.
    2. 14. Graf Robert II. von Artois wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

  9. 24.  Graf Johann I. von Chalon (Salins)Graf Johann I. von Chalon (Salins) wurde geboren in 1190 (Sohn von Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) und Beatrix von Chalon (Thiern)); gestorben in 1267.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Chalon-sur-Saône und Auxonne (bis 1237), Herr von Salins.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Chalon)

    Johann von Chalon, genannt der Weise (le Sage) oder der Alte (l'Antique) (* 1190; † 1267), war bis 1237 ein Graf von Chalon-sur-Saône und Auxonne und anschließend ein Herr von Salins. Er war der einzige Sohn des Grafen Stephan III. von Auxonne und dessen Ehefrau, Beatrix von Chalon. Väterlicherseits entstammte Johann dem alten Haus Burgund-Ivrea, allerdings nahm er Namen und Wappen der Familie seiner Mutter an, wodurch seine Nachkommenschaft als „Haus Chalon“ bezeichnet wird.

    Leben
    Als Kreuzfahrer nahm Johann am Albigenserkreuzzug teil, dabei wird er zuerst 1211 bei der Belagerung von Toulouse und 1226 mit seinem Vater bei der Belagerung von Avignon genannt.
    Seit 1213 amtierte er als Mitregent seiner Mutter in Chalon-sur-Saône, wo er nach deren Tod 1227 allein regierte. Mit dem Tod seines Vaters 1237 übernahm er auch Auxonne. Aber schon am 15. Juni 1237 tauschte er in Saint-Jean-de-Losne dieses Erbe bei seinem Schwager, Herzog Hugo IV. von Burgund, für die Herrschaft Salins ein. Zusammen mit weiteren Ortschaften wie Arlay, Montfaucon, Ornans, Belvoir und Vuillafans kontrollierte er damit die südliche Hälfte der Franche-Comté (Pfalzgrafschhaft Burgund). Der Salzabbau in Salins garantierte ihm zudem eine ergiebige Einnahmequelle. Eine Fehde gegen Jocerand de Brancion, welcher mit der letzten Erbin von Salins verheiratet war, konnte er bis 1240 für sich entscheiden. 1245 gründete er in der Nähe von Arlay die Benediktinerabtei Sauvement, deren erste Äbtissin seine Tochter Mathilde wurde.
    Durch eine geschickte Heiratspolitik erreichte Johann auf friedlichem Wege was seinem Vater mit militärischen Mitteln nicht gelang. Durch die 1236 geschlossene Ehe seines ältesten Sohnes Hugo mit der Schwester des Pfalzgrafen Otto III. von Burgund gewann er die Anwartschaft seiner Familie auf die gesamte Franche-Comté. Nach dem kinderlosen Tod des alten Pfalzgrafen 1248 trat dieser Erbfall ein, wenngleich Johann mit seinem Sohn nun in einen Konflikt um eine gemeinsame Herrschaftsteilung geriet, der erst 1256 unter der Vermittlung König Ludwigs IX. von Frankreich beigelegt werden konnte. Ab 1248 unterstützte er Wilhelm von Holland als römisch-deutschen König gegen Konrad IV.
    Nach dem Tod seines Sohnes 1266 übernahm Johann kurzzeitig die Vormundschaft über sein Enkel, Pfalzgraf Otto IV., bevor er 1267 starb.

    Familie
    Seit dem Januar 1214 war Johann verheiratet mit Mathilde von Burgund († 1242), einer Tochter des Herzogs Hugo III. von Burgund. Ihre Kinder waren:
    • Hugo (* 1220; † 1266), Herr von Salins, 1248 Pfalzgraf von Burgund
    • Elisabeth († 31. März 1277)
    • ∞ Heinrich von Vienne († 1233)
    • ∞ Ulrich II., Graf von Pfirt († 1275)
    • ∞ Henri de Vergy, Seneschall des Herzogs von Burgund († 1258) (Haus Vergy)
    • Marguerite († 1262)
    • ∞ Henri de Brienne, Herr von Venizy († 1250 in al-Mansura, sechster Kreuzzug) (Haus Brienne)
    • ∞ 1250 Guillaume I. de Courtenay, Seigneur de Champignelles († 1280) (Haus Frankreich-Courtenay)
    • Blanche († 1306)
    • ∞ 1260 Guichard V. de Beaujeu († 1265) (Haus Beaujeu)
    • ∞ 1268 Béraud IX. de Mercœur, Gouverneur der Champagne († vor 1285)
    • Johanna († 1265/68); ∞ Jean de Cuiseaux

    In zweiter Ehe war er seit 1242/43 verheiratet mit Isabella von Courtenay († 22. September 1257), eine Tochter von Robert von Courtenay. Ihre Kinder waren:
    • Johann I. (* wohl 1243; † 1309), Herr von Rochefort und Châtelbelin, 1276 Graf von Auxerre, 1292 Graf von Tonnerre
    • Mathilde, Äbtissin von Sauvement
    • Robert († nach 1245)
    • Stephan († 1302), Herr von Bouvres und Montenot
    • Peter († zwischen 1272 und 1274), Herr von Châtelbelin
    • Marguerite, 1263 Äbtissin in Château-Chalon
    • Guillemette, 1261 Äbtissin in Battaut

    Seine dritte Ehefrau war seit 1258 Laura von Commercy († 5. Oktober 1276), Tochter von Simon II. von Commercy (Haus Broyes). Ihre Kinder waren:
    • Johann I. († 1315), Herr von Arlay, Marschall des Bischofs von Lüttich
    • Hugo „der Taube“ († 1319), Archidiakon in Laon, 1296 Bischof von Lüttich, 1302 Erzbischof von Besançon
    • Marguerite († 1328), Herrin von Montreal; ∞ Hugo von Burgund, Herr von Villaines-en-Duesmois, († 1288) (Älteres Haus Burgund)
    • Agnes († 1350); ∞ Amadeus II., Graf von Genf († 1308)


    Literatur
    • Jean von Chalon: Jean Richard. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 1659 f.
    • Maur-François Dantine, Charles Clémencet, Saint-Allais (Nicolas Viton), Ursin Durand, François Clément: L’Art de vérifier les dates historiques, des chartes, des chroniques et autres monuments, depuis la naissance de J.-C.. 1770.
    Weblinks
    • Foundations of Medieval Genealogy: Burgundy Duchy, Nobility. Ch. 10 D Comtes de Chalon, Sires de Salins

    Johann heiratete Mathilde (Mahaut) von Burgund in Jan 1214. Mathilde (Tochter von Herzog Hugo III. von Burgund und Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon) wurde geboren in cir 1190; gestorben am 26 Mrz 1242. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 25.  Mathilde (Mahaut) von BurgundMathilde (Mahaut) von Burgund wurde geboren in cir 1190 (Tochter von Herzog Hugo III. von Burgund und Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon); gestorben am 26 Mrz 1242.

    Notizen:

    Mathilde und Johann I. hatten fünf Kinder, einen Sohn und vier Töchter.

    Notizen:

    Johann I. und Mathilde hatten fünf Kinder, einen Sohn und vier Töchter.
    - Hugo (* 1220; † 1266), Herr von Salins, 1248 Pfalzgraf von Burgund
    - Elisabeth († 31. März 1277)
    - Marguerite († 1262)
    - Blanche († 1306)
    - Johanna († 1265/68); ∞ Jean de Cuiseaux

    Kinder:
    1. 12. Hugo von Chalon (Salins) wurde geboren in 1220; gestorben am 12 Nov 1266.

  11. 26.  Herzog Otto VII. von Meranien (von Andechs)Herzog Otto VII. von Meranien (von Andechs) (Sohn von Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen) und Agnes von Rochlitz); gestorben am 7 Mai 1234 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Meranien (abt 1205), Pfalzgraf von Burgund als Otto II. (ab 1211), Markgraf von Istrien (1228 bis 1230)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_VII._(Meranien)

    Otto VII. († 7. Mai 1234 in Besançon) war seit 1205 Herzog von Meranien und als Otto II. seit 1211 Pfalzgraf von Burgund. Von 1228 bis 1230 war er Markgraf von Istrien.
    Otto war der Sohn des Berthold IV. von Andechs und der Agnes von Rochlitz. Im Jahr 1205 trat er die Nachfolge seines Vaters als Herzog von Meranien an.
    Er heiratete in erster Ehe am 21. Juni 1208 in Bamberg Beatrix von Staufen († 7. Mai 1231), Pfalzgräfin von Burgund, Tochter des Pfalzgrafen Otto I. und der Margarete von Blois, Pfalzgräfin von Burgund, und damit eine Enkelin Kaiser Friedrich Barbarossas. Aufgrund dieser Ehe übernahm er 1211 (als Otto II.) von seiner Schwiegermutter die Regierung in der Pfalzgrafschaft.
    1228 erbte er von seinem Bruder Heinrich, der wegen der angeblichen Teilnahme an der Ermordung des deutschen Königs Philipp von Schwaben von 1208 bis 1211 geächtet war, die verbliebenen Ländereien.
    In zweiter Ehe heiratete er Sophie von Anhalt; † zwischen 23. November 1272 und 5. Januar 1274, Tochter des Fürsten Heinrich I. Diese Ehe blieb kinderlos.
    Otto I. wurde in Langheim begraben. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Graf Siegfried von Regenstein; † 12. März 1240/46, in dritter Ehe Otto den Jüngeren von Hadmersleben, 1269/76 bezeugt; † vor 1280.

    Nachkommen
    Otto hatte aus seiner Ehe mit Beatrix von Staufen sechs Kinder:
    • Otto VIII., 1226 bezeugt; † 19. Juni 1248 auf der Burg Niesten, 1234 Herzog von Meranien und Pfalzgraf (Otto III.) von Burgund, begraben in Langheim;
    ∞ 1234 Elisabeth von Tirol; † 10. Oktober 1256, Tochter des Grafen Adalbert III. von Tirol, die in zweiter Ehe 1249 Gebhard IV., seit 1240 Graf von Hirschberg († 27. Februar 1275) heiratete. Mit Otto II. starb die Familie aus.
    • Agnes; † zwischen 1. November 1260 und 7. Januar 1263, begraben in Sittich;
    ∞ I 1229, geschieden 1240, Friedrich, Herzog von Österreich; † 15. Juni 1246 (Babenberger);
    ∞ II 1248/56 Ulrich III., 1256 Herzog von Kärnten, 1251 Herr von Krain, († 27. Oktober 1269) (Spanheimer)
    • Beatrix; † nach 14. November 1265; ∞ Hermann II. Graf von Orlamünde; † 1247
    • Margareta; † 18. Oktober 1271;
    ∞ I vor 25. September 1232 Přemysl von Mähren; † 16. Oktober 1239;
    ∞ II 2. Juni 1240 Friedrich von Truhendingen, 1223 bezeugt; † 30. August 1274
    • Adelheid; † 8. März 1279 in Evian, 1222 bezeugt, 1248 Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben in der Abtei Cherlieu;
    ∞ I (Ehevertrag am 1. November 1236) Hugo von Salins, Herr von Salins, 1248 Graf von Burgund; † 1266 nach dem 12. November (Haus Chalon);
    ∞ II 11. Juni 1267 Philipp I., 1268 Graf von Savoyen, 1267/79 Graf von Burgund; † 16. August 1285 (Haus Savoyen)
    • Elisabeth; † 18. Dezember 1272; ∞ vor 10. Mai 1251 Friedrich III. von Zollern, Burggraf von Nürnberg; † 12. August 1297 in Cadolzburg (Hohenzollern)



    Literatur
    • Ludwig Holzfurtner: Otto II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 683 (Digitalisat).
    Weblinks
    • Personendaten auf fmg.ac

    Otto heiratete Beatrix II. von Burgund (Staufern) in 1208. Beatrix (Tochter von Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) und Gräfin Margarete von Blois) wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 27.  Beatrix II. von Burgund (Staufern)Beatrix II. von Burgund (Staufern) wurde geboren in cir 1193 (Tochter von Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) und Gräfin Margarete von Blois); gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

    Notizen:

    Beatrix II. hatte mit Otto VII. sechs Kinder, einen Sohn und fünf Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_II._(Burgund)

    Beatrix von Burgund (auch Beatrix von Staufen) (* um 1193; † 7. Mai 1231) war Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund. Sie war mit Otto VII. von Meranien († 1234) verheiratet.

    Leben
    Sie entstammte dem Geschlecht der Staufer und war Tochter des Pfalzgrafen Otto I. von Burgund und der Margarete von Blois-Champangne. Sie war damit unter anderem Enkelin von Friedrich Barbarossa und Nichte von Philipp von Schwaben.
    Sie war Erbin der Pfalzgrafschaft. Für sie übte zunächst ihre Mutter die eigentliche Herrschaft aus.[1] Unklar ist, ob nach dem Tod des Vaters 1200 zunächst eine Schwester mit Namen Johanna bis etwa 1205 das Erbe übernahm, oder ob die Namen Beatrix und Johanna eine Person bezeichneten.[2]
    Sie heiratete 1208 Otto Herzog von Meranien. Damit kam es zu einer ehelichen Verbindung der Staufer mit dem diesen ergebenen Haus Andechs. Am Tag des Hochzeit oder der Brautübergabe von Beatrix kam es in Bamberg zur Ermordung Philipp von Schwabens durch Otto von Wittelsbach.[3]
    Beatrix wurde wie ihr Mann im Kloster Langheim begraben.[4]

    Nachkommen
    Zusammen mit ihrem Mann hatte sie sechs Nachkommen.
    • Otto VIII. von Meranien Pfalzgraf von Burgund und Herzog von Meranien († 1248)
    • Agnes († 1263) verheiratet in erster Ehe mit Friedrich II. von Österreich in zweiter Ehe mit Ulrich III. von Kärnten
    • Beatrix († nach 1265) heiratete Hermann II. von Weimar-Orlamünde
    • Margareta († 1271) heiratete in erster Ehe Přemysl von Mähren und in zweiter Ehe Friedrich I. von Truhendingen
    • Alix oder Adelheid († 1279) heiratete in erster Ehe Hugo von Chalon und in zweiter Ehe Philipp von Savoyen
    • Elisabeth († 1272) heiratete Friedrich III. von Nürnberg



    Literatur
    • Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. NF.1.1: Die fränkischen Könige und die Könige und Kaiser, Stammesherzöge und Kurfürsten, Markgrafen und Herzöge des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Frankfurt am Main, 2005. Tafl 15
    Weblinks
    • Eintrag auf Medieval Lands
    Anmerkungen
    1 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln, 2004 S.739
    2 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln, 2004 S.142
    3 Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Köln, 2004 S.739
    4 Marcin R. Pauk: Das Stiftungsprogramm der schlesischen Piasten im 12. und 13. Jahrhundert und seine mitteleuropäischen Kontexte. In: Eduard Mühle (Hrsg.): Monarchische und adlige Sakralstiftungen im mittelalterlichen Polen. Berlin, 2013 S.444

    Notizen:

    Otto hatte aus seiner Ehe mit Beatrix von Staufen sechs Kinder:
    • Otto VIII., 1226 bezeugt; † 19. Juni 1248 auf der Burg Niesten, 1234 Herzog von Meranien und Pfalzgraf (Otto III.) von Burgund, begraben in Langheim;
    ∞ 1234 Elisabeth von Tirol; † 10. Oktober 1256, Tochter des Grafen Adalbert III. von Tirol, die in zweiter Ehe 1249 Gebhard IV., seit 1240 Graf von Hirschberg († 27. Februar 1275) heiratete. Mit Otto II. starb die Familie aus.
    • Agnes; † zwischen 1. November 1260 und 7. Januar 1263, begraben in Sittich;
    ∞ I 1229, geschieden 1240, Friedrich, Herzog von Österreich; † 15. Juni 1246 (Babenberger);
    ∞ II 1248/56 Ulrich III., 1256 Herzog von Kärnten, 1251 Herr von Krain, († 27. Oktober 1269) (Spanheimer)
    • Beatrix; † nach 14. November 1265; ∞ Hermann II. Graf von Orlamünde; † 1247
    • Margareta; † 18. Oktober 1271;
    ∞ I vor 25. September 1232 Přemysl von Mähren; † 16. Oktober 1239;
    ∞ II 2. Juni 1240 Friedrich von Truhendingen, 1223 bezeugt; † 30. August 1274
    • Adelheid; † 8. März 1279 in Evian, 1222 bezeugt, 1248 Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben in der Abtei Cherlieu;
    ∞ I (Ehevertrag am 1. November 1236) Hugo von Salins, Herr von Salins, 1248 Graf von Burgund; † 1266 nach dem 12. November (Haus Chalon);
    ∞ II 11. Juni 1267 Philipp I., 1268 Graf von Savoyen, 1267/79 Graf von Burgund; † 16. August 1285 (Haus Savoyen)
    • Elisabeth; † 18. Dezember 1272; ∞ vor 10. Mai 1251 Friedrich III. von Zollern, Burggraf von Nürnberg; † 12. August 1297 in Cadolzburg (Hohenzollern)

    Kinder:
    1. Herzog Otto VIII. von Meranien (von Andechs) gestorben am 19 Jun 1248 in Burg Niesten; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Langheim.
    2. Gräfin Beatrix von Andechs (von Meranien) wurde geboren in 1210; gestorben am 9 Feb 1271.
    3. Margareta von Meran gestorben in spätestens 1271.
    4. 13. Adelheid von Meranien (von Andechs) gestorben am 8 Mrz 1279 in Evian; wurde beigesetzt in Abtei Cherlieu.
    5. Elisabeth von Meranien gestorben am 18 Dez 1272.

  13. 30.  Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger)Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in cir 1218 (Sohn von Robert von Courtenay (Kapetinger) und Mathilde von Mehun); gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Französischer Ritter, Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pierre_de_Courtenay

    Pierre de Courtenay (deutsch Peter von Courtenay; * um 1218; † 1249 oder am 8. Februar 1250 in Ägypten) war ein französischer Ritter und Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre. Als Angehöriger des Hauses Courtenay war er selbst von kapetingischer Abstammung.
    Er war der älteste von fünf Söhnen des Robert von Courtenay († 1239), Herr von Champignelles, und der Mathilde von Mehun. Von seinen Eltern erbte er die Burgen von Conches und Mehun. Am 25. August 1248 schiffte er sich mit seinem Cousin, König Ludwig IX. dem Heiligen, in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten ein, in dessen Verlauf er starb.
    In der gängigen Geschichtsliteratur wird sein Tod auf den 8. Februar 1250 datiert, während des Kampfes um die Stadt al-Mansura. An diesem Tag führte der Graf Robert I. von Artois die Vorhut der Kreuzfahrer bei einem Spontanangriff auf die Stadadt in eine Falle der Mameluken, in der die gesamte Vorhut vernichtet wurde. Laut dem Kreuzzugschronisten Jean de Joinville aber starb er zu einem früheren Zeitpunkt. Nach der Eroberung der ägyptischen Hafenstadt Damiette im Juni 1249 lagerte ein großer Teil des Heeres außerhalb der Stadtmauern bis zum Weitermarsch nach al-Mansura im Herbst 1249. In dieser Zeit habe der Sultan von Ägypten eine Belohnung von einem Goldbesant auf jedes Haupt eines Kreuzfahrers ausgesetzt, dass ihm gebraccht werde. Darauf drangen mehrere Nächte nacheinander Sarazenen in das Feldlager ein, töteten schlafende Kreuzritter in ihren Zelten und raubten ihre enthaupteten Köpfe. Laut Joinville fiel er einem solchen Anschlag zum Opfer.[1] Möglich aber das der Chronist sich in seinem mehrere Jahrzehnte nach den betreffenden Ereignissen niedergeschriebenen Bericht irrte, denn er erwähnte Courtenay an späterer Stelle noch zwei Mal, nämlich im Zusammenhang mit der Schlacht von al-Mansura.[2][3]
    Er war verheiratet mit Petronille de Joigny († 1289), einer Tochter des Gaucher de Joigny und der Amicia de Montfort. Ihr einziges Kind war:
    • Amicia de Courtenay († 1275 in Rom, bestattet im Petersdom), Herrin von Conches und Mehun, ∞ 1262 Graf Robert II. von Artois († 1302)
    Seine Witwe heiratete 1252 in zweiter Ehe Henri II. de Sully († 1269).



    Einzelnachweise
    1 Joinville, II, §7, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    2 Joinville, II, §9–10, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
    3 Allerdings nahm am Kreuzzug auch Guillaume de Courtenay, Herr von Yerre, teil, der ein Vetter von Pierre de Courtenay gewesen war und den Kreuzzug überlebt hatte. (Histoire généalogique de la maison de France, t. I, S. 517)

    Peter + Pétronille von Joigny. Pétronille (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort) gestorben in 1289. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 31.  Pétronille von JoignyPétronille von Joigny (Tochter von Gaucher de Joigny und Amicia von Montfort); gestorben in 1289.

    Notizen:

    Name:
    "zu Sully und Château-Renard"

    Notizen:

    Petronille und Peter hatten eine Tochter.

    Kinder:
    1. 15. Amicia von Courtenay wurde geboren in 1250; gestorben in 1275 in Rom, Italien; wurde beigesetzt in Petersdom.


Generation: 6

  1. 32.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France (Sohn von König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) und Königin Isabella von Hennegau); gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Königin Blanka von KastilienKönigin Blanka von Kastilien wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)); gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich

    Notizen:

    Blanka hatte mit Ludwig VIII. 11 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_von_Kastilien

    Blanka von Kastilien, (spanisch: Blanca de Castilla, französisch: Blanche de Castille) (* 1188 vor dem 4. März in Palencia; † 27. November 1252 in Paris) war eine Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich.
    Sie war die dritte Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und dessen Frau Eleonore Plantagenet. Väterlicherseits gehörte sie dem Haus Burgund-Ivrea an, mütterlicherseits war sie eine Enkelin des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und der Eleonore von Aquitanien, ihre Onkel waren die Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Verheiratung
    Gemäß den Bestimmungen des im Frühjahr 1200 ausgehandelten Vertrags von Le Goulet zwischen Johann Ohneland und Philipp II. August, sollte der französische Kronprinz Ludwig (VIII.) mit einer Nichte Johanns verheiratet werden. Damit sollte ein Friieden zwischen der französischen Krone und dem Hause Plantagenet besiegelt werden, nach fast einem Jahrzehnt des Krieges zwischen Philipp II. August und Richard Löwenherz. Die Brautwahl fiel auf die damals zwölfjährige Blanka, über deren Kindheit am kastilischen Königshof faktisch nichts näher bekannt ist. Angeblich war zuerst ihre ältere Schwester Urraca als Braut vorgesehen, allerdings hätten sich ihre Eltern dann doch für Blanka entschieden, weil sie glaubten, der Name Urracas sei für die Franzosen unaussprechlich, während aus Blanca einfach Blanche werden würde.
    Von ihrer Großmutter Eleonore von Aquitanien wurde Blanka über die Pyrenäen mit Bordeaux als Zwischenhalt bis nach Fontevrault geleitet. Dort blieb die Großmutter zurück während die Weiterreise in die Normandie von dem Erzbischof von Bordeaux übernommen wurde. Dort wurde der Vertrag am 22. Mai 1200 unterzeichnet, die Hochzeit mit dem nur wenige Monate älteren Bräutigam fand am Tag darauf den 23. Mai in Pont-Audemer statt. Der Ort der Hochzeit war eine Verlegenheitslösung, da die gesamte königliche Domäne Frankreichs wegen der Bigamie Philipps II. mit dem kirchlichen Interdikt belegt war. Als Mitgift hatte Blanka von ihrem Onkel die Lehnsherrschaft über Issoudun und Graçay im Berry sowie das normannische Évreux erhalten, von ihrem Gemahl erhielt sie Hesdin, Bapaume und Lens als Leibgedinge.
    Die ersten Jahre am Hof von Paris waren für das junge Ehepaar von weiterer Erziehung und Ausbildung bestimmt. Zu ihren Jugendgefährten zählten der Plantagenet Arthur von Bretagne und dessen Schwester Eleonore, sowie die beiden flandrischen Erbtöchter Johanna und Margarete. Weiterhin gehörte dieser Gesellschaft der um mehrere Jahre jüngere Graf Theobald IV. von Champagne (genannt „der Sänger“) an, der seine lebenslange Verehrung für Blanka in poetischen Dichtungen und Gesängen zum Ausdruck brachte.

    Kronprinzessin
    Der Vertrag und die Ehe hatten nicht den erhofften Frieden zwischen Philipp II. August und Johann Ohneland gebracht, nachdem letzterer unmittelbar nach den Hochzeitsfeierlichkeiten selbst heiratete. Seine Braut war Isabella von Angoulême, die alllerdings schon mit einem anderen Baron verlobt worden war. Diesem Rechtsbruch folgte ein Lehnsprozess der mit einem Versäumnisurteil gegen Johann Ohneland endete, durch das ihm alle Besitzungen auf dem Festland entzogen wurden. Bis zum Jahr 1204 eroberte Philipp II. August alles Land nördlich der Loire (Normandie, Anjou, Touraine und Maine). Im September 1209 gebar Blanka ihr erstes lebendes Kind, nachdem sie zuvor schon eine Totgeburt hatte. Durch den Sohn Philipp wurde der Fortbestand der Kapetinger für eine weitere Generation gewahrt.
    Im Jahr 1213 organisierte Philipp II. August die Eroberung Englands um dessen Thron für Ludwig VIII. zu gewinnen, nachdem Johann Ohneland seitens des Papstes exkommuniziert und für abgesetzt erklärt worden war. Als Rechtsgrundlage für ein Königttum Ludwigs wurde zudem das Erbrecht von Blanka herangezogen, die als Tochter der älteren Schwester Johanns dem englischen Thron am nächsten stünde. Das Unternehmen musste allerdings am 13. Mai 1213 beendet werden, als Johann sich gegenüber eineem päpstlichen Legaten unterwarf, England als Lehen des heiligen Stuhls nahm und somit vom Kirchenbann befreit wurde. Im April 1214 gebar Blanka in Poissy ihren zweiten Sohn, Ludwig IX., ihr Mann siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über Johann Ohneland und am 27. Juli siegte ihr Schwiegervater in der Schlacht bei Bouvines über den mit Johann verbündeten Kaiser Otto IV.
    Ihre großen politischen Fähigkeiten zeigte Blanka erstmals, als Ludwig im Jahr 1216 von den gegen Johann rebellierenden Baronen die Krone Englands angeboten bekam. Am 2. Juni 1216 zog Ludwig in London ein und eroberte anschließend große Teile Englands, nur Dover, Windsor und Lincoln leisteten ihm noch Widerstand. Blanka unterstützte ihn von Calais aus mit der Anwerbung neuer Truppen unter dem Kommando von Robert von Courtenay, die von dem Piraten Eustache le Moine über den Kanal geführrt werden sollten. Die Lage änderte sich am 19. Oktober 1216 mit dem Tod Johann Ohnelands und der Erhebung seines Sohnes Heinrich III. zum König, welcher sogleich unter päpstlichen Schutz genommen wurde, mehrere Anhänger Ludwigs wechselten darauauf wieder die Seite. Am 20. Mai 1217 musste er in der Schlacht bei Lincoln gegen Guillaume le Maréchal eine schwere Niederlage hinnehmen und London räumen. Blanche entsandte eine Flotte aus 80 Schiffen mit Verstärkungstruppen nach England, diese Flotte wurde allerdings am 24. August in der Seeschlacht bei Sandwich aufgerieben. Ludwig musste darauf seine Ambitionen aufgeben und vertraglich auf seine Rechte in England gegen eine hohe Entschädigungszahlung verzichten, am 28. September 1217 verließ er England für immer. Ein Jahr später starb ihr ältester Sohn Philipp, womit der zweitgeborene Ludwig in der Thronfolge aufrückte.

    Königin von Frankreich
    Am 14. Juli 1223 starb König Philipp II. August und am 6. August wurden Ludwig VIII. und Blanka in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville gekrönt und gesalbt. Ihr gemeinsames Königtum endete mit dem frühen Tod ihres Mannees nach nur drei Jahren, in denen allerdings eine Reihe von Erfolgen gegen die Plantagenets und damit eine weitere Stärkung der Krongewalt erzielt werden konnten. Ludwig führte 1224 einen Feldzug zur Eroberung des Poitou und der Saintonge an, der am 3. Juni mit der Eroberung von La Rochelle erfolgreich beendet wurde. Noch am Tag zuvor hatten Blanka, Königin Ingeborg und Berengaria von León in Paris eine Bittprozession des Volkes von Notre Dame zur Abtei Saint-Antoine angeführt.
    1226 führte Ludwig VIII. einen erfolgreichen Kreuzzug gegen die Albigenser an, der zur Unterwerfung großer Teile Südfrankreichs führte. Dabei starb der König aber am 8. November 1226 in Montpensier. Wenige Monate darauf gebar Blanka ihr letztes Kind, Karl von Anjou.

    Regentin von Frankreich
    Ludwig VIII. hatte in seinem am 3. November auf dem Totenbett niedergeschriebenen Testament versäumt, klare Regelungen zur Regentschaft für seinen noch unmündigen Sohn Ludwig IX. zu treffen, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Unmittelbar nach der Bestattung ihres Mannes am 15. November übernahm Blanka die Schutz- und Muntgewalt (Vormundschaft) über ihren Sohn, die ihr angeblich noch von ihrem Mann aufgetragen wurden, was sie durch Briefe des Erzbischofs Gautier von Sens und den Bischöfen von Chartres und Beauvais im Land bekannt gab. Anschließend organisierte sie am 29. November in Reims die Krönung und Salbung ihres Sohnes.
    Es bleibt unklar, ob die schriftliche Erklärung der drei Prälaten eine Niederlegung des tatsächlich letzten Willens Ludwigs VIII. war, oder ob sich Blanka einer Zwecklüge bedient hatte um ihre Regentschaft zu legitimieren. Dennoch blieb ihre Macachtübernahme von Anfang an nicht unumstritten. Noch während der Belagerung von Avignon hatten sich mehrere mächtige Barone von dem Gefolge Ludwigs VIII. getrennt, die anschließend der Krönung Ludwigs IX. ferngeblieben waren. Dies waren vor allem Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan, dessen Ehefrau Isabella von Angoulême und Theobald IV. von Champagne. Letzterer wollte zwar an der Krönung teilnehmen, doch Blanka hatte ihrem Verehrer wegen dessen vorangegangenen Treuebruchs an ihrem Mann den Zugang zu Reims verweigert. Diese drei bildeten nun den Kopf einer baroniallen Opposition gegen ihre Regentschaft, in der sie sich eine Stärkung ihrer feudalen Unabhängigkeit erhofften, die sie in den letzten Jahren zunehmend eingebüßt hatten. Unterstützt wurden sie von englischer Seite aus in der Person des Richard von Cornwall. Blanka verschaffte sich zunächst Verbündete indem sie ihren Schwager Philipp Hurepel durch Schenkungen ruhig stellte und am 6. Februar 1227 den seit mehr als zehn Jahren gefangenen Grafen Ferrand von Flandern frei ließ, der fortan loyal zur Krone stand.
    Ende Januar 1227 führte Blanka mit ihrem Sohn ein Heeresaufgebot in die Touraine, wo sie in Chinon in nächster Nähe gegenüber den Streitkräften ihrer Gegner lagerte. Bevor es zum Kampf kam gelang es ihr im nahen Curçay die Reihen der Barone durcch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald von Champagne, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar, der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Verehrung zu ihr bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furchht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun gegenüber Ludwig IX. und Blanka. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich vertraglich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete seinerseits einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Peter Mauclerc unmittelbar nach den Ereignissen in Vendôme versuchte, sich bei Corbeil der Person des Königs zu bemächtigen. Ludwig IX. konnte mit seinem kleinen Gefolge aber rechtzeitig in die starke Burg Montlhéry fliehen und seine Mutter in Paris benachrichtigen. Mit dem Aufgebot der Kommunalmiliz von Paris und einigen Rittern der Île-de-France zog Blanka gegen Montlhéry, worauf sich Mauclerc kampflos zurückzog. Allerdings weigerte er sich erneut, am 31. Dezember 1227 am königlichen Hof in Melun zu erscheinen, verstärkte seine Anhängerschaft stattdessen mit Philipp Hurepel und Enguerrand III. de Coucy. Von ihren Gegnern wurde Blanka nun vor allem mittels mündlicher als auch schriftlicher Pamphlete propagandistisch angegriffen, indem sie dem traditionellen Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels ausgesetzt wurde. So soll sie die Mätresse des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura wie auch des Grafen von Champagne gewesen sein, außerdem würde sie die Heirat des Königs hinauszögern um ihn besser kontrollieren zu können. Den späteren Erzählungen des anonymen Ménestrel von Reims zufolge, habe sich Blanka eines Tages vor versammelter Hofgesellschaft entkleidet um zzu beweisen, dass sie nicht schwanger sei, um damit zugleich den vom Bischof von Beauvais gegen sie gerichteten Vorwurf, vom päpstlichen Legaten geschwängert worden zu sein, zu entkräften. Bei dieser Geschichte handelt es sich allerdings eher um einen Topos, der zumeist auf Nonnen und Äbtissinnen angewandt wurde.
    Im Jahr 1228 konzentrierten sich die Kämpfe vor allem auf Graf Theobald IV. von Champagne, der nun die stärkste Stütze des Königtums war. Gemeinsam mit dem Grafen trat Ludwig IX. im Januar 1228 erstmals als Feldherr auf und erstürmte Mauclercs starke Burg Bellême, weiterhin wurde Philipp Hurepel vom Grafen von Flandern in Schach gehalten. Die Waagschale neigte sich nun zu Blankas Gunsten als im Oktober 1229 Mauclerc gegenüber König Heinrich III. von England für die Bretagne huldigte, damit Felonie begann, und ihn dazu eingeladen hatte mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies aber brachte seine bisher engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo X. von Lusignan wechselte deshalb im Januar 1230 auf die Seite von Blanka über und eroberte zusammen mit dem König das bretonische Clisson. Nach weiteren Eroberungen in der Bretagne zog sich der englische König im Oktober 1230 kampflos nach England zurück, Peter Mauclerc und Enguerrand de Coucy gaben ihrerseits den Kampf Anfang 1231 endgültig auf.

    Ende des Albigenserkreuzzuges
    Siehe auch: Vertrag von Paris (1229)
    Parallel zu ihrem Kampf gegen die Barone konnte Blanka für die französische Monarchie einen großen diplomatischen Erfolg verbuchen, indem sie den 1226 von ihrem Mann begonnenen Kreuzzug gegen die Albigenser zu einem vertraglichen Ende führte. Der gefährlichste Gegner der Krone im Süden, Graf Raimund VII. von Toulouse, der zugleich Blankas Vetter war, sah sich nach der jahrelangen Verwüstung seines Landes durch die nordfranzösischen Kreuzritter gezwungen den Kampf aufzugeben, der fast 20 Jahre lang den Alltag des Südens prägte. Mit der Vermittlung des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura signalisierte er gegenüber Blanka seine Verhandlungsbereitschaft. Die Friedensgespräche begangen in Sens, wurden dann aber nach Meaux verleegt, wo Graf Theobald IV. von Champagne als Schiedsrichter zwischen den Parteien fungieren konnte. Am 11. April 1229 wurde der allgemeine Frieden in Meaux beschworen. Der Graf von Toulouse konnte den größten Teil seiner Besitzungen als Vasall des französischen Königs behalten, musste allerdings das nördliche Albigeois mit der Stadt Albi, sowie sieben wichtige Burgen an die Krone aushändigen. Weiterhin verpflichtete er sich die Bekämpfung der Katharer zu unterstützen und eine Universität in Toulouse zu gründen. Vor allem aber musste der Graf seine Erbtochter mit Blankas jüngerem Sohn Alfons von Poitiers verloben, womit der Erbgang des größten Feudalterritoriums im Süden Frankreichs an die Krone eingeleitet wurde.
    Graf Raimund VII. versöhnte sich am 13. April 1229 in Paris mit einem Bußgang in Notre Dame offiziell mit der Kirche und leistete den ligischen Lehnseid auf die Krone. Obwohl er auch in Zukunft noch ein Unruhefaktor blieb, bedeutete der Vertrag von Meaux-Paris nicht nur das Ende des Albigenserkreuzzuges, sondern auch die Unterwerfung des Südens (Languedoc), der seit dem Ende der Karolinger dreihundert Jahre zuvor faktisch unabhängig war, unter die französische Krongewalt.

    Regierung Ludwigs IX.
    Nach dem Sieg über die Barone entließ Blanka in den folgenden Jahren die Regierungsgewalt in die Hand ihres Sohnes, bereits im Jahr 1230 erließ dieser Kraft eigener Souveränität seine erste Ordonanz. In ihr bestätigte Ludwig den Studenten von Paris ihre in den vorangegangenen Jahren erlangten Privilegien und leitete damit das Ende eines Studentenstreiks ein, der Paris seit 1229 in Unruhe versetzt hatte und in dem Blanka aufgrund ihrer harten Haltung gegenüber den Studenten nicht erfolgreich gewirkt hatte. Spätestens nach seiner Heirat mit Margarete von der Provence am 27. Mai 1234 erlangte Ludwig die volle Mündigkeit und übernahm die Alleinherrschaft, dennoch blieb Blanka auch weiterhin eine der wichtigsten Ratgeberinnen ihres Sohnes. Zu ihrer Schwiegertochter soll Blanka nach den Worten Joinvilles ein eher gespanntes Verhältnis gepflegt haben.
    Auf Bitten ihres im Jahr 1233 rebellisch gewordenen Vetters, Raimund VII. von Toulouse, legte sie erfolgreich Fürsprache bei ihrem Sohn ein. 1235 unterstützte sie ihren Sohn bei der Gründung der Abtei Royaumont, sie selbst nahm am 26. Juni 1244 die Weihe der Zisterzienserabtei Maubuisson vor. Am 30. November 1245 nahm Blanka am Treffen ihres Sohnes mit Papst Innozenz IV. in der Abtei Cluny teil.

    Zweite Regentschaft
    Siehe auch: Sechster Kreuzzug
    Dem Kreuzzugsgelübde ihres Sohnes aus dem Jahr 1244 stand Blanka ablehnend gegenüber. Den Bischof von Paris, Wilhelm von Auvergne, versuchte sie vergeblich dazu zu drängen, dass Gelübde für ungültig erklären zu lassen, da Ludwig IX. es während einer Krankheit und nicht im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeit abgelegt hatte. Dieser bekräftigte seinen Eid und Willen jedoch ein zweites Mal, nachdem seine Krankheit überwunden war. So übernahm Blanka erneut die Regentschaft in Frankreicch als Ludwig am 12. Juni 1248 aus Paris mit seinem Kreuzritterherr abzog. Nicht nur ihr ältester Sohn, sondern auch die drei jüngeren, Robert von Artois, Alfons von Poitiers und Karl von Anjou zogen mit. Die Abreise von Alfons verzögerte sich uum mehrere Monate, wegen des bald auslaufenden Waffenstillstandes mit England und aufgrund der Säumigkeit seines Schwiegervaters, Raimund VII. von Toulouse. Mit dem englischen Unterhändler, Simon de Montfort, handelte Blanka am 27. Dezember 1248 eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum Ende des Kreuzzuges aus und nachdem der Graf von Toulouse 1249 gestorben war übernahm sie die Inbesitznahme seiner Ländereien für ihren Sohn, da Alfons seinen Kreuzzug nicht länger aufschieben wollte.
    Am 8. Februar 1250 fiel Robert von Artois in der Schlacht von Al-Mansura und ihre drei überlebenden Söhne fielen wenig später in die Gefangenschaft der Mamluken. Obwohl sie nur einen Monat später aus der Gefangenschaft entlassen wurden, war der Kreuzzug damit katastrophal gescheitert, dennoch beabsichtigte Ludwig im heiligen Land zu bleiben, um dort die Verhältnisse der christlichen Staaten zu ordnen. Auf die Nachricht seiner Niederlage brach allerdings 1251 in Frankreich der so genannte Hirtenkreuzzug der (Pastorellen/Pastoureaux) aus, der sich schnell zu einem regelrechten Aufstand gegen die herrschenden Verhältnisse im Land ausweitete. Angeführt von einem gewissen „Meister aus Ungarn“, der angeblich schon den Kinderkreuzzug in Deutschland ausgelöst haben soll, gaben die Pastorellen-Banden vor, ihrem König im heiligen Land zu Hilfe kommen zu wollen, richteten dann aber ihre Gewalt gegen Kircheneinrichtungen und gegen jüdische Gemeinden. Die Banden wurden schließlich von königlichen Sergeanten gewaltsam vertrieben und aufgelöst.
    Im Jahr 1250 war auch Kaiser Friedrich II. gestorben und gegen dessen Sohn, König Konrad IV., predigte der Papst den Kreuzzug. Blanka unterband die Teilnahme der französischen Ritterschaft an diesem gegen einen christlichen Herrscher gerichteteen Kreuzzug mit der Drohung auf Entzug allen Besitzes. Um dieselbe Zeit waren ihre Söhne Alfons und Karl nach Frankreich zurückgekehrt, denen sie schrittweise die Regierung überließ. Im flämischen Erbfolgekrieg unterstützte sie das Haus Dampierre und nahm im Februar 1252 den Lehnseid des Grafen Guido von Flandern entgegen.

    Tod
    Im November 1252 erkrankte Blanka in Melun schwer. Sie wurde nach Paris gebracht, wo sie noch einige Tage lebte, aber am 27. November starb. Sie wurde in dem von ihr gegründeten Zisterzienserkloster Maubuisson beerdigt.
    Blanka von Kastilien gehört zu den herausragenden Frauengestalten in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Als faktisch erste weibliche Regentin des Landes und Mutter eines Heiligen wurde ihr eine nachhaltige Verehrung zu teil, wenngleicich sie zu Lebzeiten nicht immer unumstritten war. In seiner Vita zu Ludwig IX. fügte Geoffroy de Beaulieu eine Lobrede auf Blanka ein, in der er sie als „Mutter des Josia“ würdigte. Matthäus Paris beschrieb sie als eine neue Semiramis: „Weib von Geschlecht, aber männlich im Charakter,…, ein Segen für das Jahrhundert“. Bei der Kanonisierung ihres Sohnes 1297 wurde Blanka von Papst Bonifatius VIII. als „die starke Frau des Evangeliums“ gepriesen. Von ihren Feinden wurde sie mit der „Dame Hersent“, einer Wölfin aus dem Roman de Renart, verglichen.

    Nachkommen
    • Philipp (* 9. September 1209, † 1218 vor Juli)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou



    Literatur
    • Jean de Joinville: La vie de Saint Louis
    • Elie Berger: Histoire de Blanche de Castille, reine de France, in Bibliothèque des écoles françaises d’Athènes et de Rome, Band LXX, Paris 1895
    • Louis-Sébastien Le Nain de Tillemont: Vie de Saint Louis, hg. von J. de Gaulle für die Société de l’histoire de France (6 Bände, 1847–1851);
    • Paulin Paris: Nouvelles recherches sur les mteurs de la reine Blanche et de Thibaud, in: Cabinet historique, 1858.
    • Régine Pernoud: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich, Neuausgabe 1995
    • Philippe Delorme: Blanche de Castille, Histoire des Reines de France, Ed. Pygmalion, 2002.
    • Jacques Le Goff: Ludwig der Heilige (Klett-Cotta, Stuttgart 2000), ISBN 3-608-91834-5
    • Ekkart Sauser: Blanca von Kastilien. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 127–128.
    • Ludwig Vones: Blanca von Kastilien. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 258 f.
    Weblinks
     Commons: Blanka von Kastilien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Beider Kinder waren:
    • Philipp (* 9. September 1209, † vor Juli 1218)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)[7]
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und Maine und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou

    Verheiratet:
    Ludwig heiratete die kastilische Prinzessin Blanka, eine Tochter König Alfons VIII. von Kastilien und der Aenor von England.

    Kinder:
    1. 16. König Ludwig IX. von Frankreich wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 22. Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou) wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. König Karl I. von Anjou (von Frankreich) wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  3. 34.  Graf Raimund Berengar V. von der ProvenceGraf Raimund Berengar V. von der Provence wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich (Sohn von Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) und Gräfin Gersende von Forcalquier); gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von der Provence und Forcalquier

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_V._(Provence)

    Raimund Berengar V. von der Provence (* 1205 in Aix-en-Provence; † 19. August 1245 ebenda) war ein Graf von der Provence und Forcalquier. Er war ein Sohn des Grafen Alfons II. von der Provence und der Garsinde (Gersende, Garsenda) von Sabran, Gräfin von Forcalquier. Sein Großvater war König Alfons II. von Aragon.
    Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1209 wurde Raimund Berengar am aragonesischen Hof in Monzón erzogen, während für ihn zunächst sein Großonkel, Graf Sancho von Roussillon die Regentschaft in der Provence führte. 1219 konnte er selbst die Regieerung übernehmen. In seiner Absicht, die Herrschaft in der Provence zu zentralisieren, führte er eine gegen die Städte gerichtete Politik. Dabei machte er sich den Albigenserkreuzzug des französischen Königs Ludwig VIII. zunutze, der 1226 Avignoon eroberte und der Stadt anschließend ihrer Privilegien entzog. Raimund Berengar schaffte ebenfalls die Konsulate in Arles und Tarascon ab, mit Marseille lag er lange im Krieg. Außenpolitisch lehnte er sich zunächst an seinen Lehnsherren, Kaiser Friedrich II., an um diesen als Verbündeten gegen den Grafen von Toulouse zu gewinnen. Den Kaiser unterstützte er im Kampf gegen die lombardischen Städte, aber nach dem Scheitern vor Brescia 1239 wechselte er auf die Seite des Papstes, wofür er vom Kaiser mit der Reichsacht belegt wurde. Dies trieb Raimund Berengar an die Seite Frankreichs, durch die Ehen seiner Töchter begann die zunehmende Entfremdung des Reichslehns Provence vom heiligen römischen Reich.
    Raimund Berengar wurde nach seinem Tod in der Kirche Saint-Jean-de-Malte in Aix-en-Provence bestattet.

    Nachkommen
    Am 5. Juni 1219 heiratete er Beatrix von Savoyen (1201–1266) eine Tochter des Grafen Thomas I. von Savoyen. Das Paar hatte vier überlebende Töchter. Die zwei ältesten wurden mit bereits regierenden Königen verheiratet, während die Ehemänner der zwei jüngeren später zu königlichen Würden gelangten. Die jüngste Tochter wurde von Raimund Berengar als Erbin seiner Ländereien eingesetzt.
    • Raimund (früh gestorben)
    • Margarete von der Provence (1221–1295) heiratete mit Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Boubonendynastie.
    • Eleonore von der Provence (1223–1291) heiratete mit Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshanks.
    • Sancha von der Provence (1225–1261) heiratete mit Richard von Cornwall den nachmaligen römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence (1233–1267) heiratete mit Karl von Anjou ihren Schwager und König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lteinische Kaiserin Beatrix und die nachmalige Königin von Ungarn Isabella.



    Literatur
    • Bruno W. Häuptli: Raimund Berengar V. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 1118–1122.

    Raimund heiratete Beatrix von Savoyen am 5 Jul 1219. Beatrix (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf) wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 35.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen wurde geboren in cir 1200 (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf); gestorben in 1266 in Les Échelles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Savoyen

    Beatrix von Savoyen (* um 1200; † 1266 in Les Échelles) war eine Tochter von Thomas I. von Savoyen und Beatrix von Genf.
    Am 5. Juli 1219 heiratete Beatrix mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Nach zwei Fehlgeburten entsprangen aus der Ehe zwischen Beatrix und Berengar V. vier Töchter, die dank einer klugen Hochzeitspolitik im Schnittpunkt deutscher und französischer Territorialinteressen allesamt zu Königinnen aufstiegen:
    • Margarete von der Provence ∞ Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Bourbonendynastie.
    • Eleonore von der Provence ∞ Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshangs.
    • Sancha von der Provence ∞ Richard von Cornwall den römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence ∞ Karl von Anjou den König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lateinische Kaiserin Beatrix und die nacmalige Königin von Ungarn Isabella.

    Kinder:
    1. 17. Königin Margarete von der Provence wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.
    2. Königin Eleonore von der Provence wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.
    3. Königin Sancha von der Provence wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.
    4. Königin Beatrix von der Provence wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.

  5. 36.  Peter II. von Aragón, der Katholische Peter II. von Aragón, der Katholische wurde geboren in 1178 (Sohn von König Alfons II. (Raimund) von Aragón (von Barcelona) und Sancha von Kastilien); gestorben am 13 Sep 1213 in vor Muret.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Aragón als Peter II., Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon als Peter I.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_II._(Aragón) (Okt 2017)

    Peter der Katholische (katalanisch: Pere el Catòlic, spanisch: Pedro el Católico; * 1178[1]; † 13. September 1213 vor Muret) war von 1196 bis 1213 als Peter II. ein König von Aragón und als Peter I. ein Graf von Barcelona, Girona, Osona, Besalú, Cerdanya und Roussillon aus dem Haus Barcelona.

    Die Krone Aragón
    Peter II. war der älteste Sohn von König Alfons II. dem Keuschen und dessen Gemahlin Sancha von Kastilien.[2] Er wurde wahrscheinlich um die Jahre 1176/1177 geboren, da er gemäß dem im April 1196 aufgesetzten Testament seines Vaters bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr unter der Vormundschaft seiner Mutter verbleiben sollte.[3] Da die Mutter erstmals am 23. April 1197 urkundlich als Nonne von Santa María de Sigena genannt wird, dürfte Peter spätestens ab diesem Zeitpunkt sein Mündigkeitsalter erreicht und die Regierungsgeschäfte selbst übernommen haben.[4]
    Als ältester Sohn seines am 25. April 1196 verstorbenen Vaters beerbte Peter diesen in den wichtigsten Herrschaftsgebieten seines Hauses, dem Königreich Aragón und der katalanischen Grafschaft Barcelona, die beide seit der Ehe seiner Großeltern faktisch ein geschlossenes Herrschaftsgebilde darstellten. Darüber hinaus übernahm er auch die im heutigen Südfrankreich, dem damaligen Okzitanien (Languedoc), gelegene Grafschaft Gévaudan und Vizegrafschaft Millau, über die zwar die französische Krone die Oberlehnsherrschaft beanspruchte, diese aber faktisch seit Generationen nicht mehr wahrgenommen hatte. Weiterhin befand sich auch die zum heiligen römischen Reich gehörende Grafschaft Provence im Besitz des katalanischen Hauses, mit der allerdings Peters jüngerer Bruder Alfons ausgestattet wurde. Weiterhin hatte das Haus die Lehnsherrschaften über die Vizegrafschaften von Béziers und Carcassonne (Trencavel) und dem Pyrenäenhochland der Grafschaften Foix und Comminges ausgeübt. Durch seine Ehe hatte Peter weiterhin die Anwartschaft auf die große Herrschaft von Montpellier erworben.
    Die Macht des Hauses Barcelona konzentrierte sich damit in zwei geographischen Herrschaftsräumen, mit dem Land zwischen dem iberischen Gebirge und den Pyrenäen einerseits und dem französischen Zentralmassiv und dem unteren Rhônetal andererseits. Zwischen beiden Räumen hatte sich die mächtige und faktisch unabhängige Grafschaft Toulouse gedrängt, die damit die Bildung eines von Barcelona aus beherrschten geographisch geschlossenen Herrschaftsgebiets im heutigen Südfrankreich verhinderte, dass von modernen Historikern oft als „Midi-Königreich“ oder „Pyrenäenreich“ bezeichnet wird. Das Haus Toulouse war folglich in den vorangegangenen Generationen als Hauptrivale des Hauses Barcelona um die Vorherrschaft im Languedoc aufgetreten. Diese Konstellation sollte zu Lebzeiten Peters II. allerdings einen von außen angestoßenen grundlegenden Wandel erfahren.

    Erste Herrscherjahre
    Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte 1197 stürzte sich Peter II. sogleich in die Machtkämpfe der christlichen Könige Spaniens und führte als Verbündeter seines Vetters Alfons VIII. von Kastilien Krieg gegen die Könige Alfons IX. von León, der aufgrund seiner Ehe exkommuniziert war, und Sancho VII. von Navarra, die beide offen mit den muslimischen Almohaden paktierten. Die Kämpfe wurden solange geführt bis ersterer politisch kaltgestellt und letzterer in die kastilisch-aragónesischhe Koalition gezwungen wurde, die ihre Priorität in der Fortführung der Reconquista gegen die Muslime sah. Der Friede zwischen Aragón und Navarra wurde allerdings erst 1209 besiegelt.[5] Seit 1189 war Peter II. mit seiner Mutter in einen Konflikkt über deren Wittum geraten, das mehrere Burgen entlang der Grenze zu Kastilien umfasste. Sie wurden einst von Alfons II. an seine Frau unter der Bedingung übertragen, sie an ihren Sohn bei Erreichen seiner Mündigkeit zu übertragen. Trotz dieseser Regelung kam es zum Streit, indem sich Alfons VIII. von Kastilien zugunsten seiner Tante einmischte, über die er den kastilischen Einfluss in Aragón zu wahren suchte. Nachdem seine Mutter auch die Fürsprache des Papstes gewann, beendete Peter den Streit 1201 mit einem Kompromiss mit ihr.
    Um für den Kampf gegen die Almohaden im Süden der iberischen Halbinsel frei zu sein, war Peter auf geordnete Verhältnisse im Norden der Pyrenäen angewiesen, was vor allem einen Ausgleich mit dem alten tolosanischen Rivalen erforderte. Die Kompromissbereitschaft des friedlich gesinnten Grafen Raimund VI. kam ihm dabei entgegen, mit dem er sich unter Vermittlung des Erzbischofs Berengar von Narbonne, seinem Onkel, und dem Grafen Bernard IV. von Comminges im Februar 1198 in Perpignan zu einem vertraglichen Status quo ihrer Besitzverhältnisse im Languedoc einigen konnte.[6] Mit einer 1204 ebenfalls in Perpignan begangenen Hochzeit zwischen Peters Schwester Eleonore und dem Grafen von Toulouse wurde der Frieden vertieft und noch im April desselben Jahres in Millau zu einer echten politischen Allianz erweitert, in der sich Peter mit seinem Bruder Alfons von der Provence und Raimund VI. von Toulouse zu einem Defensivbündnis verband, in dem sich die Vertragspartner zur gegenseitigen Waffenhilfe gegen jedweden Aggressor auch immer verpflichteten.[7] Unmittelbar darauf stärkte Peter seine Position im Languedoc durch die am 15. Juni 1204 geschlossenen Ehe mit Maria von Montpellier, durch die er die Mitherrschaft in der großen Seigneurie von Montpellier übernehmen konnte.[8] Zuvor war Maria in der Erbfolge durch Papst Innozenz III. begünstigt worden, der in der Dekretale Per Venerabilem ihre jüngeren Halbgeschwister für illegitim erklärt hatte.[9]

    Verhältnis zu Papst Innozenz III.
    Zeit seines Lebens war Peter II. ein devoter Sohn der römisch-katholischen Kirche, die er in seinem Königreich rechtlich privilegierte und materiell reich beschenkte. Diese Hinwendung sollte allerdings nicht über ihre rein machtpolitische Natuur hinwegtäuschen, denn privat pflegte er alles andere als einen frommen Lebensstil. Pracht liebend und freigebig ging er einem, mit den christlichen Moralvorstellungen seiner Zeit nonkonform laufenden, libertären Lebenswandel nach, stark geprägt von einem ritterlichen Ethos und der höfischen Kultur, die er als Patron der Trobadore förderte. Ungeachtet seiner Ehe war Peter für seine zahllosen amourösen Affären bekannt, aus denen mindestens zwei uneheliche Kinder hervorgegangen waren. Und doch erkannte der im Jahr 1198 gewählte Papst Innozenz III. in ihm einen seiner wichtigsten politischen Verbündeten, was sich aus Peters Haltung gegenüber der besonders im Languedoc weit verbreiteten Glaubensgemeinschaft der Katharer erschließt, die von Seiten der römischen Kirche als Existenz bedrohende Häresie verurteilt wurde. Im Königreich Aragón war der Katharismus lediglich in der Peripherie vertreten, vor allem in den Tälern der Pyrenäen und in der Grafschaft Urgell, ansonsten war er südlich des Gebirges kaum präsent. Nichtsdestotrotz hatte Peter in einem schon im Februar 1198 erlassenen Edikt die restriktivste Gesetzgebung bezüglich zur Verfolgung der Häresie in ganz Europa aufgestellt, in der neben der üblichen Besitzkonfiszierung auch die Verbrennung verurteilter Häretiker als reguläre Strafe aufgenommen wurde.[10] Damit hatte Peter geradezu ein Empfehlungsschreiben für die Interessenpolitik Innozenz’ III. verfasst, zu dessen obersten Prioritäten die VeVernichtung der Häresie gehörte. Dass sein Auftreten gegen die Häresie indes von zwiespältiger Natur war, verdeutlicht allein schon die Tatsache, dass es in seiner gesamten Herrscherzeit zu keinen aktenkundig gewordenen Exekutionen an überführten Häretikern gekommen war. Auch hatte er anlässlich seines Aufenthalts im Languedoc 1204 Waldenser und Katharer zu einem Streitgespräch mit Katholiken in Carcassonne eingeladen, dass zwar nach einem dreitägigen Disput mit der Verurteilung der HäHäretiker endete, diese aber trotz des Edikts von 1198 keinerlei Konsequenzen zu fürchten hatten. Dennoch wurde Peter von Seiten der Kirche als einer ihrer treusten Söhne betrachtet, wobei es zur tragischen Ironie der Geschichte gereichen sollte, dass er sein Königreich zuerst der römischen Kirche als Geschenk darbringen und als ihr Streiter zu höchstem katholischen Ansehen gelangen wird, nur um sich am Ende doch gegen die Kreuzritter ebendieser Kirche zu wenden, um gegen diese kämpfend zu sterben.
    Nachdem der Familienzwist im Hause Aragón beigelegt war, hatte sich Innozenz III. darum bemüht, Peter II. als Beschützer seines Mündels, König Friedrich von Sizilien, zu gewinnen, der damals als Vollwaise zum Spielball diverser um die Macht streitenden Fraktionen geworden war, die das sizilianische Königreich in den Zustand der Anarchie versetzt hatten. Damit hatte der Papst einen Wunsch der 1198 verstorbenen Kaiserin Konstanze aufgegriffen.[11] Im Sommer 1202 hatte Peter dem Papst seine Bereitschaft dazu signalisiert und dazu die Verheiratung seiner Schwester Sancha mit dem jungen Stauferkönig angeboten, wofür er die Endsendung 200 aragónesischer Ritter nach Sizilien in Aussicht stellte, die dort die königliche Autorität wieederherstellen sollten.[12] Wenngleich dieses Eheprojekt aufgrund widriger Umstände nicht zustande gekommen war, konnte der Papst bereits im Oktober 1204 eine andere Schwester Peters, die ungarische Königin Konstanze, als vorgesehene Braut seines Mündels präsentieren und das obwohl deren erster Ehemann, König Emmerich noch gar nicht gestorben war.[13]
    Anlässlich des Defensivpakts von Millau im April 1204 hatte sich Peter vom Grafen von Toulouse 120.000 Sous in Melgorien geliehen und diesem dafür bereitwillig die Einkünfte der Grafschaften Millau und Gévaudan überlassen.[14] Das Geld hatte er zur Finanzierung seiner aufwendig geplanten Krönungszeremonie in Rom durch den Papst benötigt, die er noch im selben Jahr begehen wollte. In Begleitung der ranghöchsten Prälaten und Adligen seines Königreichs war er am 9. November 1204 mit fününf Galeeren an der Tibermündung bei Ostia an Land gegangen um am 11. November, zum Fest des heiligen Martin von Tours, in San Pancrazio feierlich von Papst Innozenz III. gesalbt und gekrönt zu werden. Dazu hatte Peter gegenüber dem Papst als deem Oberhaupt der heiligen Kirche einen Lehnseid abgelegt, die er damit als weltliche Lehnsherrin seines Königreichs anerkannte, sich ihr zum Gehorsam, zur Verteidigung ihres Besitzes und zur Bekämpfung der Häresie verpflichtet. Weiterhin hatte eer sich zur Zahlung eines jährlichen Tributs von 250 mazmudins an Rom verpflichtet. Anschließend war er in Sankt Peter eingezogen um dort seine Krone und sein Zepter auf das Grab seines Namenspatrons und Apostelfürsten niederzulegen, diesem damit sein Königreich als Geschenk darbietend.[15] Die genauen Beweggründe Peters sich in die freiwillige Vasallität zur römisch-katholischen Kirche zu begeben bleiben im Unklaren, allerdings stellte dieser Akt einen Höhepunkt in der bereits tradititionsreichen Beziehung des aragónesischen Königreichs zur heiligen Kirche dar. Bereits sein Vorfahre, König Sancho Ramirez (1063–1094), war im Jahr 1068 persönlich nach Rom gereist um dort dem Papst den Lehnseid abzulegen, allerdings hatte dieseer Akt zu keinen weitreichenden politischen Konsequenzen geführt, außer der Öffnung Aragóns als erstes spanisches Königreich für die Römische Liturgie.[16] Ein wesentliches Motiv für diese enge Anlehnung an den Heiligen Stuhl dürfte das Bedürfnis der Könige, deren Position gegenüber dem eigenen Adel eher der eines primus inter pares entsprach, nach einer allgemeinen Steigerung ihres Prestiges mit der Erlangung des Gottesgnadentums nach fränkischem Vorbild gewesen sein.[17] Auch im Verhrhältnis gegenüber den spanischen Herrscherkollegen, besonders den Königen von Kastilien, wird Peter II. damit eine Demonstration der politischen Souveränität seines Hauses beabsichtigt haben, bedenkt man nur, dass wenige Generationen vor ihm die kastilischen Könige ein Kaisertum über ganz Spanien beansprucht hatten.
    Im Gegensatz zu 1068 hatte sich Peters Lehnsnahme nicht auf eine bloße symbolische Geste beschränkt, sondern war mit konkreten politischen Folgen für die weitere Geschichte Aragóns verbunden, was sich letztlich in seinem Krönungsakt äußerte. Er war überhaupt der erste aragónesische König der gekrönt wurde; diese Art der Herrscherinitiation war bei spanischen Königen bis dahin unüblich. Indem er sich zum Vasallen der heiligen Kirche gemacht hatte, hatte er dem Papst eine Weisungsbefugugnis in Fragen des weltlichen Feudalrechts über sich und sein Königreich eingeräumt, was sich besonders im 13. Jahrhundert für Aragón nachhaltig auswirkte und deren Konsequenzen bereits für die Biographie Peters II. folgenreich wurden. Er selbst hatte in erster Linie auf eine politische und finanzielle Unterstützung seitens des Papstes für den von ihm geplanten Kreuzzug gegen die Almohaden gesetzt, der mit der Eroberung der Balearen gekrönt werden sollte.

    Eheprobleme
    Nach seiner Rückkehr im März 1205 war Peter die Planung zu einem Feldzug gegen die Almohaden angegangen, doch innenpolitische und innerdynastische Konflikte hielten ihn davon ab. Sein Bruder Ferdinand, der seit diesem Jahr als Abt der Mönchsfeststung Montearagón amtierte, war mit dem Bischof von Huesca, García de Gúdal, in einen Konflikt über die Besitzrechte auf Almudévar geraten, der in einer gewaltsamen Eskalation gipfelte. Der Konflikt konnte erst im Mai 1206 nach einer Intervention Peters beigelegt werden.
    Etwa zeitgleich war es im königlichen Haus zum Streit gekommen, nachdem im September 1205 die Infanta Sancha geboren wurde, die Peter sogleich mit dem Sohn des Grafen von Toulouse verlobte. Dabei sollte ihr das mütterliche Erbe, die Herrschaft MMontpellier, als Mitgift in die Ehe gegeben werden, wogegen sich wiederum Königin Maria mit Unterstützung ihrer Vasallen zur Wehr setzte. In einem im Oktober 1205 schriftlich niedergelegten und öffentlich Manifest hatte sie ihren Widerstand gegen ihre faktische Enteignung durch ihren Mann erklärt.[18] Immerhin hatte sich Peter erst wenige Monate zuvor gegenüber den Stadtoberen von Montpellier zur Unveräußerlichkeit von Marias Erbe verpflichtet.[19] Er aber habe Maria nun regelrecht bedroht und „gekreuzigt“ (cruciata) um ihre Zustimmung zum Ausverkauf ihrer Rechte zu erwirken. Der frühe Tod der Infanta hatte dem Streit kein Ende gesetzt, denn nun strebte Peter die Annullierung seiner Ehe an. In einem Brief an den Papst vom Juni 1206 gab er zu bedenken, dass die vorangegangene Ehe seiner Frau mit Bernard IV. von Comminges nicht dem kanonischen Recht gemäß aufgelöst worden war und dass seine eigene Ehe mit ihr folglich niemals rechtsgültig gewesen sein könne. Diesen Brief hatte er in Montpellier verfasst und ausgerechnet auch hier unter den Augen seiner Frau hatte er noch im Sommer 1206 eine diplomatische Delegation der jungen Königin Maria von Jerusalem empfangen, die auf der Suche nach einem geeigneten Ehememann war, wofür sich Peter sogleich erbot.[20] Diese demütigende Brüskierung seiner Frau wie auch Peters Weigerung, die in den letzten Jahren verwendeten Steuerabgaben nach einer erfolgten Scheidung an die Stadt zurückzuzahlen, provozierte einen Aufstand der Bürger von Montpellier, die den Palast stürmten und Peter zur Fluch in die Burg Lattes zwang, die allerdings auch nicht dem Ansturm der aufgebrachten Menge standhalten konnte. Erst die Intervention des Bischofs von Maguelone konnte die Lage beruhigen und in einem abschließenden Vertrag mit den Stadtführern versprach Peter die Zurückerstattung der betreffenden Summen binnen zweier Jahre.[21] Als Resultat des Konflikts aber hatte sich die Position seiner Frau in Montpellieier erheblich gestärkt, besonders nachdem diese verfügt hatte, die beim Aufstand zerstörten Mauern und Türme als äußerliche Zeichen feudalherrschaftlicher Macht nicht wieder zu errichten, womit sie die Sympathien der Bürger für sich gewann. Peter selbst wurde seither von den Montpelliérains als der ungeliebte Ehemann ihrer Herrin behandelt.
    Von da an lebte Peter von seiner Frau faktisch getrennt, auch wenn die Ehe auf dem Papier bestehen blieb, deren rechtsgültige Auflösung ihn bis zum Lebensende weiter beschäftigte und letzten Endes verwehrt blieb. Zur Vervollständigung der grotesk anmutenden ehelichen Situation zwischen Peter und Maria wurde am 1. Februar 1208 in Montpellier der Infant Jakob geboren. Diversen Erzählungen nach soll sich Maria eines Nachts verkleidet als eine der Mätressen ihres Mannes ausgegeben und so die Zeugung ihres Sohnes bewerkstelligt haben. Jakob selbst schrieb später in seinem Tatenbericht (Llibre dels fets), dass sein Vater eines Tages von einem seiner Ritter zu einem Besuch bei Maria überredet wurde als diese gerade in der nah gelegenen Burg Mireval residierte, worauf es zu der letzten folgenschweren Liebesnacht gekommen sei.[22]
    Während der Trennungsaffäre mit seiner Frau hatte Peter die Gelegenheit zu Vollendung einer anderen Ehe genutzt. Im Spätjahr 1206 hatte er einen Brief Papst Innozenz’ III. erhalten, der darin verkündete, dass der junge Friedrich von Sizilien sich nicht mehr in der Hand der Papstfeinde befände und nun frei für die bereits früher vereinbarte aragónesische Ehe sei.[23] 1208 traf der Bischof von Mazara in Aragón ein, der dort im Oktober des Jahres den sizilianischen König in der als Stellvertreterhochzeit durchgeführten Trauung mit Konstanze vertrat.

    Mehr unter oben stehendem Link der Wikipedia..

    Peter heiratete Königin von Aragonien Maria von Montpellier am 15 Jun 1204. Maria (Tochter von Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)) wurde geboren in 1182; gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 37.  Königin von Aragonien Maria von MontpellierKönigin von Aragonien Maria von Montpellier wurde geboren in 1182 (Tochter von Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier und Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen)); gestorben in Apr 1213 in Rom, Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herrschaft Montpellier; Herrin von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier
    • Titel (genauer): Aragonien; Königin von Aragonien durch Heirat

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_von_Montpellier (Nov 2018)

    Nach dem Ehevertrag von Marias Eltern sollte das erstgeborene Kind, unabhängig vom Geschlecht, nach dem Tod Wilhelms VIII. in der Herrschaft über die Stadt Montpellier folgen. Doch Marias Vater verstieß bereits 1187 seine Gattin und heiratete Agnes von Kastilien, die ihm einen Sohn, Wilhelm IX. von Montpellier, und sieben weitere Kinder gebar. Damit war Marias Erbrecht schon, als sie noch ein kleines Kind war, in Frage gestellt.
    Zuerst wurde als Ehemann für Maria König Alfons II. von Aragón ins Auge gefasst; dieser hatte aber bereits geheiratet. Daraufhin wurde sie 1192 mit Vizegraf Raimund Gottfried (Barral) von Marseille verheiratet. Doch diese erste Ehe Marias dauertrte nur kurz, da ihr Gatte alt war und noch im gleichen Jahr starb. Auch ihre 1197 geschlossene zweite Ehe mit Graf Bernhard IV. von Comminges stand unter keinem guten Stern, da er noch mit einer (oder nach anderen Quellen zwei) weiteren lebenden Frauen verheiratet war. Auch musste Maria auf ihr Erbrecht auf Montpellier verzichten. Zwar gebar sie ihrem zweiten Gemahl zwei Töchter, Mathilde und Petronilla, doch verstieß er sie 1201.[1]

    Ehe mit König Peter II. von Aragón
    Nach dem Tod Wilhelms VIII. (1202) übernahm Marias illegitimer Halbbruder Wilhelm IX. die Herrschaft über Montpellier, doch verjagte ihn die städtische Oberschicht 1204 und erkannte Maria als Herrin an. Sie heiratete am 15. Juni 1204 den politisch einflussreichen König Peter II. von Aragón in der Hoffnung, durch diese Ehe ihr Recht auf die Regierung in Montpellier besser gegen ihre illegitimen Stiefgeschwister verteidigen zu können. Doch sofort nach der Hochzeit verpfändete Peter II. den Hafen von Montpellier mit dem Schloss von Lattes und 1205 gleich die ganze Stadt. Als Maria im Oktober 1205 ihre Tochter Sancha zur Welt brachte, musste sie alle Rechte an ihrer Stadt an ihren Gemahl abtreten. Dieser verlobte seine neugeborene Tochter ohne Zustimmung seiner Gattin mit dem ebenfalls im Babyalter stehenden Sohn des Grafen Raimund von Toulouse und sicherte Montpellier als Mitgift zu. Nach dem Tod seiner Tochter (1206) wandte sich Peter II. an Papst Innozenz III., um die Annullierung seiner Ehe zu erreichen, drang damit aber nicht durch. Dennoch wollte sich der aragonesische König nicht fügen.
    Maria konnte durch List die Zeugung eines Sohnes, den späteren Jakob I. von Aragón (* 2. Februar 1208), mit ihrem Gatten erreichen. Nach einer Quelle täuschte sie ihm um Mitternacht vor, seine aktuelle Geliebte zu sein, lockte ihn dadurch ins BeBett und verriet ihm einige Zeit danach triumphierend, dass sie schwanger sei. In seinem Jahrzehnte später verfassten Buch Libre dels feuts (= Buch der Taten) berichtet Jakob selbst, dass seine getrennt lebenden Eltern auf die Bitte eines Adligeen eine Nacht zusammen verbracht und ihn dabei gezeugt hätten; dies sei der Wille des Herrn gewesen. Nach seiner Geburt habe seine Mutter zwölf gleich große, mit den Namen der Apostel versehene Kerzen angezündet und ihn nach jener benannt, die am längsten brannte.
    Obwohl der neugeborene Sohn in Montpellier bejubelt wurde, drängte Peter II. weiterhin auf die Scheidung und wollte auch seine Ansprüche auf die Stadt nicht aufgeben. Als während des blutigen Albigenserkreuzzuges nordfranzösische Truppen gegen ssüdlicher gelegene Reiche marschierten und auch das Reich Peters II. bedrohten, nahm er Maria ihren kleinen Sohn weg, verlobte ihn 1211 mit einer Tochter des Simon IV. de Montfort, dem Anführer der Kreuzzügler, und sandte ihn diesem praktisch als Geisel zu. 1212 suchte Peter II. dann, gestützt auf ein päpstliches Dekret, sich Montpelliers zu bemächtigen und Marias Halbbruder Wilhelm IX. zurückzugeben. Wegen Marias Beliebtheit lehnte die Stadtregierung eine Übergabe ab, und es entstanden Rebellionen, in deren Verlauf das Schloss zerstört und die Güter katalanischer Kaufleute geplündert wurden. Trotzdem verlor Maria Anfang 1213 schließlich die Herrschaft über Montpellier.
    Daraufhin ging Maria nach Rom und wandte sich an den Papst, um die Annullierung ihrer Ehe zu verhindern. Da die Eheleute für eine Heirat nicht zu nahe miteinander verwandt waren, musste Peter II. seine Nichtigkeitsbeschwerde der Ehe anders begründen. Er brachte vor, dass er eine außereheliche Beziehung mit einer Verwandten Marias gehabt hätte und daher als Ehemann Marias nicht in Frage käme und dass sie durch ihre Heirat mit ihm Ehebruch begangen habe, da sie sich nicht von ihrem zweiten Gatten Bernhard IV. habe scheiden lassen. Das erste Argument wurde sogar von der durch männliche Moralauffassungen dominierten mittelalterlichen Kirche verworfen, während das letztere Argument von Marias Anwälten dadurch entkräftet wurde, dass ihre Ehe mit Bernhard IV. wegen dessen gleichzeitiger Ehe mit einer anderen Frau ungültig sei. Am 19. Jänner 1213 lehnte Innozenz III. den Scheidungsantrag Peters II. mit der Begründung ab, dass er keine zu enge Verwandtschaft zu Maria hatte nachweisen können und dass sich Bernhard IV. vor seiner Heirat mit Maria nicht von seiner bisherigen Gattin, der Adligen Beatrice, hatte scheiden lassen. Außerdem verordnete der Papst am 18. April 1213, dass der Erzbischof von Narbonne dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Regierung von Montpellier wieder Maria als rechtmäßige Herrscherin anerkennen müsse und dass das durch die widerrechtliche Verpfändung der Stadt eingenommene Geld ihr zurückerstattet werden müsse. Zur Durchsetzung seieiner Forderungen sollte der Erzbischof auch Kirchenstrafen androhen. Aus diesem Fall kann man schließen, dass hochgestellte Frauen trotz der männlich geprägten Herrschaftsstrukturen auch im Mittelalter durchaus ihre Rechte gerichtlich mit Erfolg verteidigen konnten.
    Am 20. April 1213 verfasste Maria ihr Testament, in dem sie ihren Sohn Jakob zum Erben einsetzte, und starb bald darauf. Ihr Gatte, Peter II., fiel am 13. September 1213 im Kampf gegen Simon IV. de Montfort, dem er den kleinen Jakob anvertraut hatte. Dieser erbte Montpellier und Aragón und wurde als Jakob I. einer der bedeutendsten Könige von Aragón. Er behauptete, dass seine Mutter Maria nach ihrem Tod Wunder bewirkt habe: Kranke, die Staub von ihrem Grab gekratzt und ihn in Wasser oder Wein aufgelöst getrunken hätten, wären geheilt worden.

    Geburt:
    Maria von Montpellier war die Tochter des Wilhelm VIII., Herr von Montpellier, und der Eudokia Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.

    Notizen:

    Ihre gemeinsamen Kinder waren:
    • Sancha (* Herbst 1205, † Frühjahr 1206), gleich nach ihrer Geburt mit Raimund VII. von Toulouse verlobt, war sie schon kurz darauf gestorben.
    • Jakob I. der Eroberer (* 1. Februar 1208, † 27. Juli 1276).

    Verheiratet:
    Seit dem 15. Juni 1204 war Peter II. als deren dritter Ehemann mit Maria von Montpellier verheiratet gewesen.

    Kinder:
    1. Sancha von Aragón wurde geboren in 1205; gestorben in 1206.
    2. 18. König Jakob I. von Aragón wurde geboren am 1 Feb 1208 in Montpellier, FR; gestorben in 27 Jul1276 in Valencia; wurde beigesetzt in Zisterzienserabtei Santa María von Poblet.

  7. 38.  König Andreas II. von Ungarn (Árpáden)König Andreas II. von Ungarn (Árpáden) wurde geboren in cir 1177 (Sohn von König Béla III. von Ungarn (von Kroatien) (Árpáden) und Königin Agnès von Châtillon); gestorben in 1235 in Ofen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1205 bis 1235, Königreich Ungarn; König von Ungarn

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_II._(Ungarn)

    Andreas II. von Ungarn, ungarisch II. András, kroatisch Andrija II., (* um 1177; † 1235 in Ofen, begraben in Igriș) aus dem Geschlecht der Arpaden war 1205–1235 König von Ungarn. Sein Vater war Béla III. Seine Mutter war Agnes de Châtillon.

    Fürstentum Halitsch
    Politische Bedeutung erlangte Andreas erstmals, als ihn sein Vater 1188 kurz nach der Besetzung des Fürstentums Halitsch in der Kiewer Rus dort als Fürst einsetzte. Der einheimische Fürstensohn Wladimir Jaroslawitsch eroberte die Herrschaft jedoch nach kurzer Zeit mit polnischer und deutscher Hilfe zurück.
    Allerdings blieb die Region auch in den Folgejahren ein Brennpunkt von Andreas' Politik. Immer wieder versuchte er, Einfluss auf die Auseinandersetzungen um die Erbfolge in dem Fürstentum zu nehmen. Bei diesen Versuchen stieß Andreas aber sowohl auf den Widerstand eines Großteils des dortigen einheimischen Adels als auch der meisten ungarischen Adligen. Unterstützung bekam er dagegen vom kleinpolnischen Fürstenhaus, das Interesse an den wolhynischen Gebieten des Fürstentums Halytsch-Wolhynien hatte. 1205 bezeichnete Andreas sich nach dem Tod von Fürst Roman von Halitsch-Wolhynien als König von Galizien und Lodomerien (Rex Galiciae et Lodomeriae) ohne jedoch reale Macht zu haben.
    Eine direkte Herrschaftsübernahme in dem Territorium gelang erst wieder 1215, nachdem Andreas' Sohn Koloman Salomea, eine Tochter des polnischen Großherzogs Leszek I., geheiratet hatte. Um den Jahreswechsel 1215/16 herum wurde Koloman zum König von Galizien-Wolhynien gekrönt. Die Herrschaft durch die katholischen Ungarn wurde von der orthodoxen Bevölkerung und dem Adel nie akzeptiert. Auch der polnische Großfürst scherte bald aus dem Bündnis mit Andreas aus und unterstützte stattdessen einen russischen Anwärter auf die Herrschaft. In mehrjährigen Kämpfen wurden die Ungarn aus dem Fürstentum vertrieben.
    Allerdings gelang es Andreas durch seine Heiratspolitik wieder, 1227 seinen Sohn Andreas auf den Herrscherstuhl von Halitsch zu bringen.

    Der Deutsche Orden
    1211 rief Andreas II. den Deutschen Ritterorden in den Osten des Landes, um sich von ihm im Kampf gegen die Kumanen unterstützen zu lassen. Als der Orden nach seiner Ansiedlung im Burzenland in Siebenbürgen aber damit begann, eine eigenständige Herrschaft aufzubauen, verschlechterte sich das Verhältnis zum König rasch. 1225 zwang Andreas den Orden, das Land wieder zu verlassen.
    Auseinandersetzungen mit dem Adel und Siedlungspolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1213 wurde seine Frau, Gertrud von Meran-Andechs während eines Adelsaufstands ermordet. Grund dafür war die Empörung des ungarischen Adels gegen die üppigen Zuteilungen königlicher Ländereien an fremdländische Adlige aus dem Günstlingskreis Gertruds. So hatte Andreas 1206 Gertruds Bruder Berthold im Widerspruch zum Kirchenrecht als Erzbischof von Kalocsa eingesetzt. 1212 wurde Berthold sogar zum Woiwoden von Siebenbürgen und zum Stellvertreter des Königs ernannt. Im Folgejahr nutzte der Adel die Abwesenheit Andreas', der sich auf einem Feldzug in Halitsch in Galizien befand, um das Gefolge der Königin zu überfallen, das gerade zu Ehren Leopolds VI. von Österreich eine Hofjagd im Wald Pilis zwischen Budapest und Esztergom im Ungarischen Mittelgebirge veranstaltete. Die meisten fremden Adligen wurden erschlagen, die Königin regelrecht zerstückelt. Berthold und Leopold konnten sich mit Verletzungen retten. Nach seiner Rückkehr ließ Andreas zahlreiche Verschwörer ebenfalls zerstückeln.
    Damit war der Widerstand im Adel jedoch keineswegs beendet: Im Frühjahr 1222 zwangen die ungarischen Kleinadligen den König zur Einberufung eines Gerichtstages in Stuhlweißenburg, wo sie ihn zur Entlassung seiner Regierung und der Annahme ihrer Forderungen in Form einer Goldenen Bulle zwangen.
    Die Forderungen wurden zwar nicht umgesetzt, doch konnte sich der Klein- und Mitteladel damit erstmals auf festgeschriebene Vereinbarungen mit dem König berufen und tat dies in den folgenden Jahrhunderten immer wieder. Die Bulle schränkte vor allem die Zuweisung von Ländereien, Zoll- und sonstigen Rechten an Landesfremde ein, sicherte dem Adel gerichtliche Immunität, die Einschränkung des Kriegsdienstes und eine weitgehend von königlichem Einfluss freie Erbfolge zu. 1223 wurde ein ähnliches Privileg für den Klerus bewilligt.
    Andererseits stellte Andreas 1224 einen weiteren Freibrief (Privilegium Andreanum) aus, die sich an die vor allem deutsch- und wallonischstämmigen Siedler in Siebenbürgen (Siebenbürger Sachsen) richtete, und ihnen Privilegien wie die eigenständige Wahl von Pfarrern und Richtern zusicherte. In den Folgejahren weiteten sich diese Privilegien auf andere deutsche Siedlungsgebiete in Ungarn und auf neu zuziehende Deutsche aus.

    Teilnahme am fünften Kreuzzug
    Andreas II. beteiligte sich am Fünften Kreuzzug. Am 1. Juni 1217 stach er zusammen mit Leopold VI. von Österreich vom Hafen von Split aus in Richtung Palästina in See, wo Jerusalem von den Muslimen zurückerobert werden sollte. In der Heimat erhielt er hierfür den Beinamen Der Hierosolymitaner („Der Jerusalemer“). Seine Reise führte ihn über Zypern nach Akkon, von wo er ohne entscheidenden Erfolg gegen das ayyubidische Heer operierte. Nachdem er im Dezember 1217 die Belagerung einer musslimischen Burg auf dem Berg Tabor erfolglos aufgeben musste, verließ er im Januar 1218 mit seinem Kontingent vorzeitig den Kreuzzug und kehrte nach Ungarn zurück. Der Kreuzzug wurde ohne ihn nach Ägypten weiter geführt, wo nach langer Belagerung 1219 Damiette erobert wurde, bevor die Kreuzfahrer 1221 im Nildelta geschlagen wurden.

    Nachkommen
    • Erste Ehe: Gertrud von Meran-Andechs (* um 1185; † 1213)
    • Béla IV. (* 1206; † 1270), König von Ungarn
    • Elisabeth (* 1207; † 1231), Heilige, verheiratet mit Ludwig IV., Landgraf von Thüringen
    • Koloman (* 1208; † 1241), Fürst von Halicz
    • Andreas (* unbekannt; † 1234), Fürst von Halicz-Przemysl, verheiratet ab 1221 mit Maria (Helena) von Nowgorod, Tochter des Fürsten Mstislaw
    • Maria (* 1204; † 1237), verheiratet ab 1221 mit Iwan Assen II., Zar von Bulgarien (* um 1181, 1218–1241)
    • Zweite Ehe: Jolante von Courtenay (auch: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233), Tochter von Kaiser Peter von Konstantinopel
    • Yolanda von Ungarn (in Katalonien auch Violante genannt, * 1219; † 9. Oktober 1251 in Huesca)
    • Dritte Ehe: Beatrix von Este (* 1215; † 1245)
    • Stefan (* 1235; † 1272), Herzog von Slawonien



    Weblinks
     Commons: Andrew II of Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Text des Privilegium Andreanum

    Titel (genauer):
    Das Königreich Ungarn (ungarisch Magyar Királyság) bestand in wechselnden Grenzen von 1000 bis 1918 und 1920 bis 1946. Es entstand im heutigen Westungarn und vergrößerte seinen Herrschaftsbereich in der Folgezeit auf das Gebiet des gesamten heutigen Ungarns sowie das Gebiet von Siebenbürgen, das Kreischgebiet und Maramuresch (beides im rumänischen Teil des Partiums), die Slowakei, die Vojvodina, den rumänischen Teil des Banats, die Karpatenukraine, das Burgenland, Prekmurje, Kroatien (außer Dalmatien und Istrien) und einige kleinere Gebiete.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_Ungarn

    Andreas + Jolante von Courtenay. Jolante (Tochter von Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) und Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)) wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret; gestorben in 1233. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 39.  Jolante von CourtenayJolante von Courtenay wurde geboren in cir 1200 in Courtenay, Loiret (Tochter von Kaiser Peter II. von Courtenay (Kapetinger) und Gräfin Jolante von Konstantinopel (von Flandern)); gestorben in 1233.

    Notizen:

    Jolante hatte mit Andreas II. eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Jolante_von_Courtenay

    Jolante von Courtenay[1] (ungarisch: Courtenay Jolán; * um 1200 in Courtenay (Loiret), Frankreich; † 1233) war als Ehefrau des Königs Andreas II. eine Königin von Ungarn. Sie war die Tochter von Peter von Courtenay († 1217), Graf von Auxerre, und der Jolante von Flandern († 1219). Väterlicherseits entstammte sie dem Haus Courtenay, einer Nebenlinie der Kapetinger, mütterlicherseits dem Haus Flandern.

    Im Februar 1215 heiratete sie in Székesfehérvár als dessen zweite Ehefrau König Andreas II. von Ungarn (* um 1177; † 1235). Dessen erste Ehefrau Gertrud von Andechs war 1213 ermordet worden.
    Mit ihm hatte sie eine Tochter, Yolanda von Ungarn.
    Jolante und Andreas wurden im Egreser Kloster beigesetzt.



    Anmerkung
    1 Diverse Namensformen in denen sie auch genannt wird sind: Jolanthe, Yolande, Yolanda, Violante, Yoles, Hyolenz Capet-Courtenay.
    Weblinks
    • Jolanthe de Courtenay bei Mittelalter Genealogie

    Kinder:
    1. 19. Königin Yolanda (Violante) von Ungarn wurde geboren in 1219; gestorben am 9 Okt 1251 in Huesca; wurde beigesetzt in Kloster Santa Maria de Vallbona.
    2. Prinz Stephan von Slowenien (von Ungarn) (Árpáden) wurde geboren in 1235; gestorben in 1272.

  9. 40.  Graf Theobald III. von Champagne (Blois)Graf Theobald III. von Champagne (Blois) wurde geboren am 13 Mai 1179 in Troyes (Sohn von Graf Heinrich I. von Champagne (Blois) und Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger)); gestorben am 24 Mai 1201 in Troyes; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Étienne in Troyes.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Typhus
    • Titel (genauer): Graf von Champagne (seit 1197)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_III._(Champagne) (Okt 2017)

    Theobald III. (franz.: Thibaut; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.

    Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt.[1]
    Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen.
    Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin.

    Begraben:
    im Gewand eines Kreuzfahrers

    Theobald heiratete Gräfin Blanka von Navarra in 1195 in Chartres. Blanka (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien) gestorben in 1229. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 41.  Gräfin Blanka von NavarraGräfin Blanka von Navarra (Tochter von König Sancho VI. von Navarra, der Weise und Sancha von Kastilien); gestorben in 1229.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Champagne; Gräfin von Champagne (durch Heirat)
    • Titel (genauer): Königreich Navarra; Königin von Navarra

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_von_Navarra_(Champagne)

    Blanka von Navarra († 1229) war durch ihren Ehemann Gräfin von Champagne, dann Regentin des Landes und schließlich auch Regentin ihrer Heimat, des Königreichs Navarra.
    Sie war die jüngste Tochter von König Sancho VI. († 1194) und Sancha von Kastilien. Ihre mütterlichen Großeltern waren Alfons VII., König von Kastilien und Berenguela von Barcelona.
    Blanka heiratete Theobald III., Graf von Champagne, der bereits 1201 starb, während sie schwanger war. Ihr Kind, Theobald IV. wurde sofort Graf von Champagne. Blanka blieb Regentin des Landes, bis ihr Sohn 1222 erwachsen wurde.
    Ihre Regentschaft litt unter einer Reihe von Problemen. Blankas Schwager, Graf Heinrich II. von Champagne hatte einen großen Berg Schulden hinterlassen, der noch nicht abbezahlt war, als Theobald III. starb. Die Nachfolge Theobalds IV. wurde von Heinrichs Tochter Philippa und ihrem Ehemann Érard von Brienne, Herr von Ramerupt und einer der mächtigsten Barone der Champagne, angefochten. Der Konflikt mit Brienne brach 1215 offen aus und war zum Ende ihrer Regentschaft nicht gelöst.
    Blankas Bruder Sancho VII. war der letzte männliche Angehörige der Herrscherfamilie Navarras. Als er sich zurückzog, übernahm Blanka die Verwaltung des Königreichs. Sie starb 1229 vor ihrem Bruder.

    Titel (genauer):
    Ihre Heimat

    Notizen:

    Eine 1200 geborene Tochter starb bald nach der Geburt.

    Eine Woche nach Theobalds eigenem Tod gebar Blanka seinen Erben Theobald IV. (1201–1253). Blanka regierte die Grafschaft in den folgenden 21 Jahren als Regentin, in denen sie sich mit den Erbansprüchen der Töchter Heinrichs II. auseinandersetzen musste.

    Verheiratet:
    Theobald heiratete die Prinzessin Blanka von Navarra, Tochter des Königs Sancho VI.

    Kinder:
    1. 20. Graf Theobald I. von Champagne (von Navarra), der Sänger wurde geboren am 30 Mai 1201; gestorben am 8 Jul 1253 in Pamplona.

  11. 42.  Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon)Herr Archambault VIII. von Dampierre (Bourbon) wurde geboren in 1189 (Sohn von Herr Guy II. (Guido) von Dampierre und Mathilde I. von Bourbon); gestorben in 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1228-1242, Bourbon; Herr von Bourbon

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Archambault_VIII. (Jul 2023)

    Archambault VIII. (* 1189; † 21. oder 22. Juli 1242 bei Taillebourg) aus der Familie der Herren von Dampierre-sur-l’Aube war Herr von Bourbon-l’Archambault.

    Leben
    Er war der älteste Sohn von Guy II. de Dampierre und Mahaut I. de Bourbon, der Erbin von Bourbon und wurde französisch le Grand ‚der Große‘ genannt.

    Von König Philipp II. August wurde er 1215 zum königlichen Statthalter in der Auvergne ernannt. Dieses Amt hatte schon sein Vater innegehabt, nachdem der 1213 den Grafen Guido II. von Auvergne unterworfen hatte. Im Jahr 1223 wurde Archambault auch zu einem Connétable der Auvergne ernannt, womit ihm die dortige militärische Führung anvertraut wurde. Nach dem Tod der Mutter nahm deren Namen und das Wappen von Bourbon an. Er war bereits seit dem Tod des Vaters Sire de Bourbon. Er hatte ein beträchtliches Vermögen, obwohl er seinen Brüdern die väterlichen Güter überlassen hatte. Es stammte von seiner Mutter. Durch seine Heiraten vermehrte er seinen Besitz.[1]

    Im Jahr 1230 musste er seine Ämter in der Auvergne wieder abgeben, nachdem Graf Wilhelm X. seine Ländereien zurückerhalten hatte und das Kronland in der Auvergne (terre royale d’Auvergne) einem königlichen Seneschall zur Verwaltung anvertraut wurde. Er wurde am 21. oder 22. Juli 1542 in der Schlacht bei Taillebourg getötet. Nach anderen Angaben soll er bereits 1238 in einer Schlacht bei Cognac oder Cognat gefallen sein, als er Alfons von Poitiers den Grafen von Poitou auf einem Feldzug begleitete.[1] Das erscheint wenig wahrscheinlich zu sein, da Alfons erst 1241 Graf von Poitou wurde und auch andere Indizien dagegen sprechen.[2] Sein Leichnam wurde in die Abtei von Bellaigue (Puy-de-Dôme) gebracht, wo er, ebenso wie seine Ehefrau, begraben wurde.

    Familie
    Archambault VIII. sollte Vorschlag, deren Bedingungen durch König Philippe II. von Frankreich in einer Urkunde bestätigt wurden 1205 eine Ehe mit Guigone de Forez eingehen. Zugleich wurde in dieser Urkunde auch die Heirat seiner Schwester Philippa mit Guigues IV. vereinbart. Die Ehe mit Guigone kam nicht zustande.[4] 1215 heiratete er Béatrice de Montluçon (lebte noch 1232).

    Name:
    Der untenstehende Bericht unterscheidet sich erheblich von der früheren Dokumentation..?
    In der vorhergehenden Fassung hatte er Guigone de Forez 1205 geheiratet, mit ihr und später mit Béatrice de Montluçon je 2 Kinder gezeugt..
    Die Geburt des Archambault IX. um 1505 stütz diese These..?

    Titel (genauer):
    Während des Mittelalters gehörte die Region der späteren Bourbonnais dem Gebiet der Grafschaft Bourges an. Allerdings gelang es den Burgherren von Bourbon (heute Bourbon-l'Archambault) sich im Verlauf des 11. Jahrhunderts aus der Oberhoheit der Grafen und Vizegrafen von Bourges zu lösen und ihrerseits eine selbstständige Herrschaft zu begründen, die sie auf ihr Umland ausweiteten und so seinen Namen gaben. Erst um das Jahr 1108 musste sich der Sire Aymon II. Vaire-Vache dem König Ludwig VI. dem Dicken unterwerfen. Zur Mitte des 13. Jahrhunderts kam das Bourbonnais unter den Einfluss des Herzogs von Burgund, aber durch eine weibliche Erbfolge gelangte das Gebiet in den Besitz des kapetingischen Prinzen Robert, dem jüngsten Sohn König Ludwigs IX. des Heiligen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herren_und_Herzöge_von_Bourbon (Sep 2023)


    https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Bourbon

    Archambault heiratete Béatrice de Montluçon in 1215. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 43.  Béatrice de MontluçonBéatrice de Montluçon

    Notizen:

    Guigone und Archambault VIII. hatten zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.

    Name:
    Lebte 1232 noch..

    Montluçon ist eine französische Stadt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Mit 33.822 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) ist sie die größte Stadt im Département Allier. Montluçon ist Sitz der Unterpräfektur (sous-préfecture) des Arrondissements Montluçon sowie Sitz des Gemeindeverbandes Montluçon Communauté.
    Montluçon wuchs im Mittelalter beträchtlich. Die erste Erwähnung eines Ortes namens Monte Lucii (Mont de Lucius, deutsch Berg des Lucius) stammt aus dem 11. Jahrhundert. Guillaume, der Sohn von Archambaud IV. von Bourbon, errichtete die Burg in einer verteidigungsfähigen Position auf einem kleinen felsigen Hügel an einer Biegung des Flusses Cher.
    Die Stadt, die zum Herzogtum Bourbon gehörte, wurde 1171 von den Engländern und 1181 von Philipp Augustus eingenommen; die Engländer wurden im 14. Jahrhundert wieder vertrieben. Anschließend baute Ludwig II. von Bourbon die Burg und die Mauern wieder auf. Montluçon und andere bourbonische Ländereien fielen 1529 an die französische Krone zurück, und Heinrich IV. verbesserte die Verteidigungsanlagen weiter.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Montluçon

    Notizen:

    Er hatte mehrere Kinder mit Béatrice de Montluçon:
    - Archambault IX. (zwischen 1205 und 1212; † 15. Januar 1249), ⚭ 1228 Yolande von Châtillon († 1254), Gräfin von Nevers, Auxerre und Tonnerre, Tochter von Guido I. Graf von Saint-Pol (Haus Châtillon)
    - Guillaume, Herr von Beçai († vor dem 5. Mai 1270) ⚭ 1. Marguerite Dame von Boisrosie; 2. Isàbeau de Courlenay († 1296)
    - Guy, Herr von Néry, Dekan der Kathedrale von Rouen Dreux de Bourbon, Kanoniker und Ritter der Kirche von Chartres
    - Marguerite (* um 1217; † 12./13. April 1258 in Provins), 1253–1256 Regentin von Champagne und Navarra; ⚭ März 1232 Theobald IV. († 1253), Graf von Champagne, 1234 als Theobald I., König von Navarra (Haus Blois)[6]
    - Béatrice (Agnès), 1281 bezeugt; ⚭ Béraud VIII. de Mercœur
    - Marie (* um 1220, † 24. August 1274), ⚭ 1240 Johann I. Graf von Dreux, Graf von Braine (Haus Frankreich-Dreux)

    Verheiratet:
    Archambault VIII. sollte Vorschlag, deren Bedingungen durch König Philippe II. von Frankreich in einer Urkunde bestätigt wurden 1205 eine Ehe mit Guigone de Forez eingehen. Zugleich wurde in dieser Urkunde auch die Heirat seiner Schwester Philippa mit Guigues IV. vereinbart. Die Ehe mit Guigone kam nicht zustande.[4] 1215 heiratete er Béatrice de Montluçon (lebte noch 1232).

    In einer früheren Fassung hatte er Guigone geheiratet..? Das Geburtsjahr des Archambault IX. unterstützt diese These.. (ms)

    Kinder:
    1. Archambault IX. von Bourbon (von Dampierre) wurde geboren in cir 1205; gestorben am 15 Jan 1249 in Zypern.
    2. 21. Marguerite von Bourbon (von Dampierre) gestorben in 1256.
    3. Béatrice (Agnés) von Bourbon
    4. Marie von Bourbon (von Dampierre) wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1274.

  13. 46.  Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) wurde geboren in 1207 (Sohn von Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) und Mathilda von Elsass (von Flandern)); gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Brabant und Niederlothringen (seit 1235)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Brabant) (Okt 2017)

    Heinrich II. (französisch: Henri II de Brabant, niederländisch: Hendrik II van Brabant) (* 1207; † 1. Februar 1248 in Löwen) war Herzog von Brabant und Niederlothringen seit dem Tod seines Vaters Heinrich I. 1235.
    Er gehörte zu den Unterstützern seines Vetters Wilhelm von Holland, als dieser zum römisch-deutschen König gewählt worden war.

    Heinrich + Marie von Schwaben (Staufer). Marie (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in 1201; gestorben in 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 47.  Marie von Schwaben (Staufer)Marie von Schwaben (Staufer) wurde geboren in 1201 (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz); gestorben in 1235.

    Notizen:

    Marie hatte mit Heinrich II. sechs Kinder, zwei Söhne und vier Töchter.

    Name:
    Die Burg Hohenstaufen ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg oberhalb des Ortes Hohenstaufen, eines Stadtteils von Göppingen in Baden-Württemberg.
    Erbaut wurde die hochmittelalterliche Burg Hohenstaufen nach schriftlichen Quellen um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben. Genaue Baudaten sind nicht überliefert, jedoch lassen die Aufzeichnungen Otto von Freisings (gestorben 1158) den Schluss zu, dass die Burg um 1070 entstanden ist. Heute geht man davon aus, dass Friedrich noch als Graf eine bereits bestehende einfachere Befestigung auf dem Hohenstaufen umgestaltet und zur Burg ausgebaut hat, denn Otto von Freising berichtet, Friedrich habe eine „colonia“ (Wohnsiedlung), in „castro“ (auf die Burg) verlegt und diese entsprechend ausgebaut. Herzog Friedrich residierte in der Folge zeitweise auf dem Staufen und er war auch der erste, der sich nach Burg und Berg nannte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hohenstaufen (Sep 2023)

    Notizen:

    Heinrich und Maria hatten sechs Kinder:
    1 Heinrich III. Herzog von Brabant († 1261); ∞ 1251 Alix von Burgund
    2 Philipp († jung)
    3 Mathilde (* 1224; † 29. September 1288); 1.∞ 4. Juni 1237 in Compiègne Robert I. Graf von Artois;; 2.∞ vor 31 Mai 1254 Guido II. von Châtillon, Graf von Saint-Pol.
    4 Beatrix von Brabant (* 1225; † 11. November 1288); 1.∞ 10. März 1241 auf der Burg Creuzburg Heinrich Raspe Landgraf von Thüringen;; 2.∞ November 1247 in Löwen Wilhelm von Dampierre, Graf von Flandern (* 1224; † 6. Juni 1251).
    5 Maria von Brabant (* um 1226; † 18. Januar 1256 in Donauwörth); ∞ Ludwig der Strenge Herzog von Oberbayern; sie wurde von ihrem Mann wegen des Verdachts der Untreue hingerichtet.
    6 Margarethe († 14. März 1277), Äbtissin von Herzogenthal.

    Verheiratet:
    Heinrich II. heiratete in erster Ehe Maria von Staufen (* März/April 1196, † vor 1235 in Löwen), Tochter des deutschen Königs Philipp von Schwaben.

    Kinder:
    1. 23. Gräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.
    2. Herzogin Maria von Brabant wurde geboren in 1226; gestorben am 18 Jan 1256 in Donauwörth.
    3. Herzog Heinrich III. von Brabant (von Löwen), der Gütige wurde geboren in cir 1231; gestorben am 28 Feb 1261 in Löwen, Brabant.

  15. 48.  Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon)Graf Stephan III. von Auxonne (von Chalon) wurde geboren in cir 1172 (Sohn von Graf Stephan II. von Auxonne (von Chalon) und Judith von Lothringen); gestorben am 16 Mrz 1241 in Marnay.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Stephen III of Auxonne
    • Französischer Name: Étienne II d'Auxonne
    • Titel (genauer): Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône (iure uxoris)

    Notizen:

    English: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_III._(Auxonne)

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne_II_d%27Auxonne



    https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_III._(Auxonne)

    Stephan III. (* um 1172, † 16. März 1241 in Marnay), war ein Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône (iure uxoris) aus dem Haus Burgund-Ivrea. Er war ein Sohn des Grafen Stephan II. von Auxonne († 1173) und der Judith von Lothringen, einer Tochter des Herzogs Matthäus I. von Lothringen.

    Stephan führte eine Fehde gegen den staufischen Pfalzgrafen Otto I. von Burgund. Stephan selbst hatte die Pfalzgrafschaft Burgund beansprucht, nachdem die dortige Linie des Hauses Burgund-Ivrea ausgestorben war. Dazu verbündete er sich mit seinem französischen Nachbarn, Herzog Odo III. von Burgund, unter dessen Lehnshoheit er sich 1197 stellte.
    Nach dem Tod Pfalzgraf Ottos versuchte Stephan die Pfalzgrafschaft über ein Ehebündnis an sein Haus zu bringen, durch eine Heirat seines Sohnes mit Ottos Erbtochter Beatrix. Verhandlungen mit dem Onkel der Erbin, König Philipp von Schwaben, schlugen allerdings bei einem Treffen 1207 in Straßburg fehl. Stattdessen wurde sie ein Jahr später in Bamberg mit Otto I. von Andechs-Meranien (Pfalzgraf Otto II.) verheiratet. Auf dieser Hochzeit fiel König Philipp einem Attentat zum Opfer, wodurch der neue Pfalzgraf seine wichtigste Stütze verlor. Stephan nutzte dies und eröffnete einen Krieg gegen seinen Rivalen, dessen Land er verwüstete. Nach der Vermittlung des Herzogs von Burgund konnte Stephan aus einem Friedensabkommen vom 18. Oktober 1211 Vorteile ziehen. Otto von Andechs verzichtete auf Schadensersatz und erklärte sich bereit, die Pfalzgrafschaft nicht ohne Stephans Einwilligung zu verpfänden, verkaufen oder zu vererben.
    Als sich nach 1213 der Staufer Friedrich II. im Reich durchzusetzen begann, wendete sich die Lage für Stephan. Otto von Andechs kehrte nach Burgund zurück und eröffnete den Krieg von neuem, was erneute langjährige Verwüstungen zur Folge hatte. Im Jahr 1226 nahm Stephan am Albigenserkreuzzug des Königs Ludwig VIII. von Frankreich teil und kämpfte bei der Belagerung von Avignon. Der Krieg gegen Otto von Andechs aber neigte sich zu seinen Ungunsten, nachdem sein Feind bereits im Januar 1226 ein Bündnis mit Graf Theobald IV. von Champagne geschlossen hatte, das Stephan zur Aufgabe zwang. In dem 1227 zu Bèze ausgehandelten Frieden musste Stephan nicht nur seine Ansprüche auf die Pfalzgrafschaft fallen lassen, sondern wurde auch zur Anerkennung Ottos als seinen Lehnsherrn genötigt.
    Stephan zog sich 1237 nach Marnay zurück, dem Witum seiner Tochter Beatrix, und überließ Auxonne wie auch Châlon-sur-Saône seinem Sohn. Der tauschte das Erbe sofort bei Herzog Hugo IV. von Burgund für die Herrschaft Salins ein, Stephan und seine zweite Frau gaben dafür ihr Einverständnis.

    Stephan war in erster Ehe verheiratet mit Beatrix de Thiern († 1227), der Erbtochter des Grafen Wilhelm II. von Chalon aus dem Haus Thiern. Die Ehe wurde um 1200 geschieden, ihre Kinder waren:
    • Agnes († 1223), Äbtissin von Baume-les-Dames; ∞ mit Richard III. de Montfaucon, Graf von Montbéliard
    • Clementia (* um 1190; † nach 1235), 1212 ∞ mit Herzog Berthold V. von Zähringen
    • Johann der Weise (* 1190; † 30. August 1267), Nachkommen Haus Chalon
    • Beatrix († 20. März 1261), 1. ∞ 1210 mit Aimon II. de Faucigny; 2. ∞ 1224 mit Simon de Joinville

    Seine zweite Frau war Agnes von Dreux († 1258), eine Tochter des Grafen Robert II. von Dreux.


    Literatur
    • Michel Roquebert: L'épopée cathare. L'Inquisition. Perrin, Paris 2001, ISBN 2-262-01829-4.

    Stephan heiratete Beatrix von Chalon (Thiern) in 1186, und geschieden in cir 1200. Beatrix (Tochter von Graf Wilhelm II. von Chalon (Thiern)) gestorben in 1227. [Familienblatt] [Familientafel]


  16. 49.  Beatrix von Chalon (Thiern)Beatrix von Chalon (Thiern) (Tochter von Graf Wilhelm II. von Chalon (Thiern)); gestorben in 1227.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Chalon-sur-Saône

    Notizen:

    Stephan III. und Beatrix hatten vier Kinder, drei Töchter und einen Sohn.
    - Agnes († 1223), Äbtissin von Baume-les-Dames; ∞ mit Richard III. de Montfaucon, Graf von Montbéliard
    - Clementia (* um 1190; † nach 1235), 1212 ∞ mit Herzog Berthold V. von Zähringen
    - Johann der Weise (* 1190; † 30. August 1267), Nachkommen Haus Chalon
    - Beatrix († 20. März 1261), 1. ∞ 1210 mit Aimon II. de Faucigny; 2. ∞ 1224 mit Simon de Joinville

    Kinder:
    1. Agnes von Burgund (von Auxonne)
    2. Clementia von Auxonne wurde geboren in cir 1189; gestorben in nach 1235.
    3. 24. Graf Johann I. von Chalon (Salins) wurde geboren in 1190; gestorben in 1267.
    4. Beatrix von Auxonne (Chalon) gestorben am 20 Mrz 1261.

  17. 50.  Herzog Hugo III. von BurgundHerzog Hugo III. von Burgund wurde geboren in cir 1148 (Sohn von Herzog Odo II. von Burgund und Marie von Champagne (Blois)); gestorben am 25 Aug 1192 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Burgund, Dauphin von Viennois durch Heirat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Burgund)

    Hugo III. (frz. Hugues III, * wohl 1148; † 25. August 1192 in Akkon) war ein Herzog von Burgund und durch Ehe ein Dauphin von Viennois aus der Dynastie der Kapetinger (Haus Burgund).
    Er war der älteste Sohn des Herzogs Odo II. von Burgund und der Marie, einer Tochter des Grafen Theobald IV./II. von Blois-Champagne. Da Hugo beim Tod des Vaters im Jahr 1162 noch unmündig war, übernahm seine Mutter zunächst die Vormundschaftsregierung.

    Leben
    Hugo übernahm um 1165 persönlich die Regentschaft in Burgund und verfolgte eine Politik zur Stärkung seiner herzoglichen Gewalt. So unterstützte er 1166 König Ludwig VII. von Frankreich im Kampf gegen den rebellischen Grafen von Chalon und erhieielt dafür eine Hälfte der Grafschaft Chalon übertragen.[1] Seinen Onkel Graf Stephan I. von Sancerre begleitete er 1171 auf eine Pilgerreise ins Heilige Land.[2] Nach seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er gegen den Grafen von Nevers, den er am 30. April 1174 in einer Schlacht bei Beaune besiegte und gefangen nahm. Als Bedingung für seine Freiheit musste der Graf gegenüber Hugo den Lehnseid ablegen.[3] Im Jahr 1177 übernahm Hugo die Vormundschaft über den mit ihm verwandten aber uunmündigen Herrn von Issoudun und dehnte seinen Einfluss damit bis in das Berry aus.[4] Im Frühjahr 1183 unterstützte er die Revolte des „jungen Königs“ Heinrich gegen dessen Vater, König Heinrich II. von England, zog sich aber nach dem schnellen Tod des jungen Heinrich nach Burgund zurück.
    Weil er die Lehnsherrschaft auf die Burg von Vergy beanspruchte, die in der Nähe des heutigen Reulle-Vergy gelegen war, nahm Hugo gegen Jahresbeginn 1184 deren Belagerung auf und riegelte sie mit vier Belagerungsringen ab. Der Herr von Vergy steellte sich umgehend unter den Schutz der Krone und konnte noch rechtzeitig eine Nachricht an König Philipp II. August absenden, der nun seinerseits mit einem Heer vor Vergy zog. Nachdem die königlichen Truppen die vier Belagerungsringe überwundeen hatten, sah sich Hugo zum Abbruch der Belagerung und zum Rückzug genötigt. Beschwerden des burgundischen Klerus ob der drückenden Herrschaft Hugos veranlassten den König auch für die folgenden Jahre zu kriegerischen Aktionen gegen ihn.[5] Weil er sich weigerte, 30.000 Pariser Pfund als Schadensersatz an den burgundischen Klerus zu zahlen, marschierte König Philipp II. noch 1184 ein zweites Mal in Burgund ein und belagerte die Burg von Châtillon-sur-Seine, die von Hugos Sohn verteidigt wurde. Nach einem dreiwöchigen und verlustreichen Kampf mussten die Verteidiger sich ergeben, worauf Hugo mit dem König einen Frieden schloss, indem ihm die Schadensersatzzahlung erlassen wurde.[6]

    Dritter Kreuzzug
    Gemeinsam mit König Philipp II. August, König Heinrich II. von England, dessen Sohn Richard Löwenherz und mehreren Rittern Frankreichs nahm Hugo am 13. Januar 1188 bei Gisors das Kreuz zum dritten Kreuzzug.[7] Der Aufbruch zu diesem Unternehmen verzögerte sich allerdings aufgrund der gegenseitigen Rivalitäten dieser drei Herrscher, bei deren Beilegung Hugo und der Erzbischof Wilhelm von Reims im Juli 1189 in Saumur beim englischen König erfolgreich vermittelten.[8] Kurz nach dem Friedensschluss starb König Heinrich II. von England, worauf nun dessen Sohn Richard Löwenherz die Führung der englischen Kreuzritter übernahm. Auf Sizilien wirkte Hugo 1190 erneut vermittelnd zwischen Löwenherz und König Tankred betreffs der Auszahlung des Wittum der Johanna, wovon er sogleich mehrere Unzen Gold als Weihnachtsgeschenk von Löwenherz erhielt.[9]
    Als König Philipp II. August nach der Belagerung von Akkon im Juli 1191 zurück nach Frankreich abreiste, übertrug er Hugo die Führung der im heiligen Land zurückgebliebenen französischen Kreuzritter.[10] Im Konflikt um das Königtum in Jerusalem unterstützte er den in Tyros regierenden Konrad von Montferrat, erkannte aber die Führerschaft von Richard Löwenherz über den weiteren Kreuzzug an.[11] In Reaktion auf die Enthauptung christlicher Gefangener durch Saladin beschlossen die beiden ihrerseits die Exekution ihrer Gefangenen am 20. August 1191.[12] Als Anführer der dritten Schlachtreihe zeichnete sich Hugo in der Schlacht von Arsuf besonders aus, auch wenn er dabei in schwere Bedrängnis geraten war.[13]
    Im Dezember 1191 überwarf sich Hugo mit Richard Löwenherz, nachdem dieser den Vormarsch auf Jerusalem abgebrochen und sich geweigert hatte, die französischen Ritter an den Lösegeldern zu beteiligen, die ihnen die Gefangenen der Belagerung von Akkon eingebracht hatten. In Askalon setzte sich Hugo vom Kreuzzugsheer ab und zog nach Akkon.[14] Von dort befahl er anschließend die etwa 700 französischen Ritter zu sich, die sich noch im Heer aufhielten, womit er Richards Kampfkraft gegen Saladin erheblich schwächte.[15] Der im April 1192 nach der Ermordung des Markgrafen von Montferrat zum neuen König Jerusalems aufgestiegene Heinrich von Champagne konnte ihn aber wieder mit Löwenherz versöhnen und gemeinsam unternahm man einen zweiten Anlauf auf die heilige Stadt, der bis zur Eroberung von Beit Nabu (Betenoble) führte.[16] Hier entschloss sich Richard Löwenherz erneut zum Abbruch der Offensive, da ihm eine Belagerung Jerusalems nicht erfolgversprechend erschien. Darauf brach Hugo im Juni 1192 erneut mit dem englischen König und setzte sich mit seinen französischen Rittern wieder Richtung Akkon ab. Nicht ohne dabei noch einen Spottvers auf Löwenherz zu dichten, der so abstoßend gewesen sein soll, dass sich der Autor des Itinerarium Regis Ricardi weigerte, ihn wortwörtlich wiederzugeben.[17] Der englische Chronist Roger von Hoveden wiederum machte Hugo für die Unterlassung eines Angriffs auf Jerusalem verantwortlich, weil er mit seinem Abzug den von Richard Löwenherz gefassten Plan dazu sabotiert habe.[18] Roger von Wendover behauptete gar, Hugo habe sich von Saladin für seinen Abzug bestechen lassen.[19] Jedenfalls handelte Löwenherz im Gegenzug bei seinem später mit Saladin ausgehandelten Frieden ein Pilgerverbot nach Jerusalem für alle Franzosen aus, während seine Ritter das heilige Grab besuchen durften.[20]
    Hugo III. von Burgund starb im August 1192 in Akkon an einer Krankheit, sein Leichnam wurde zur Beerdigung in die Abtei von Cîteaux überführt.[21]

    Ehen
    In erster Ehe heiratete Hugo III. 1165 Alix (* 1145; † 1200), Tochter des Herzogs Matthäus I. von Lothringen und der Bertha von Schwaben.

    Hugo verstieß Alix 1183 und schloss im gleichen Jahr noch seine zweite Ehe mit Beatrix von Albon (* 1161; † 1228), Dauphine von Viennois, Erbtochter des Dauphins Guigues V. und der Beatrix von Montferrat.



    Quellen
    • Itinerarium peregrinorum et gesta regis Ricardi, hrsg. von William Stubbs: Chronicles and Memorials of the Reign of Richard I, in: Rolls Series 38 (1864), Vol. 1 („Itinerarium“)
    • Gesta Regis Henrici Secundis et Gesta Regis Ricardi Benedicti abbatis, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 49 (1867), Vol. 2 („Gesta“)
    • Roger von Hoveden, Chronica magistri Rogeri de Houedene, hrsg. von William Stubbs in: Rolls Series 51 (1870), Vol. 3 („Chronica“)
    • L’Estoire de Eracles empereur, in: Recueil des historiens des croisades (RHC) (1859), Historiens Occidentaux II („Eracles“)
    • Rigord, Gesta Philippi Augusti, hrsg. von Léopold Delisle in: Recueil des Historiens des Gaules et de la France (RHGF) 17 (1878), S. 4–62 („Gesta Philippi“)
    • Roger von Wendover, Flores Historiarum, hrsg. von J. A. Giles: Roger of Wendower’s Flowers of History (1849), Vol. 2 („Flores Historiarum“)
    Einzelnachweise
    1 Suger von Saint-Denis, Historia gloriosi regis Ludovici VII filii Ludovici Grossi, in: RHGF 12 (1877), S. 131
    2 Wilhelm von Tyrus, Historia Rerum in partibus transmarinis gestarum. XX, §25, In: RHC (1844), Historiens occidentaux II, S. 988.
    3 Zum Friedensvertrag zwischen Burgund und Nevers siehe Jean Dumont: Corps universel diplomatique du droit des gens, contenant un recueil des traitez d'alliance, de paix, de trève, de neutralité, de commerce, etc., qui ont été faits en Europe,epuis le règne de l'empereur Charlemagne jusques à présent I (1726), Nr. CLVII, S. 90.
    4 Robert von Torigni, Chronicorum, hrsg. von Léopold Delisle (1873), Vol. 2, S. 69
    5 Gesta Philippi, S. 15; Die Chronologia Roberti Altissiodorensis (RHGF 18, S. 252) datiert die Befreiung von Vergy durch König Philipp II. in das Jahr 1186.
    6 Gesta Philippi, S. 16
    7 Gesta Philippi, S. 25
    8 Gesta, S. 69
    9 Itinerarium Lib. II, Cap. XVIII, S. 166; Gesta Philippi, S. 31
    10 Gesta, S. 185; Chronica, S. 123; Eracles Liv. 26, Cap. V, S. 180–181; Gesta Philippi, S. 36
    11 Gesta, S. 186–187; Itinerarium Lib. III, Cap. XXIII, S. 239
    12 Gesta, S. 189; Chronica, S. 127
    13 Gesta, S. 192; Chronica, S. 129; Itinerarium Lib. IV, Cap. XVII, S. 261
    14 Chronica, S. 175; Itinerarium Lib. V, Cap. III und IX, S. 311 und 320–321
    15 Itinerarium Lib. V, Cap. XIII–XIV, S. 325–327
    16 Chronica, S. 181–182
    17 Itinerarium Lib. VI, Cap. VIII, S. 394–396; Eracles Liv. 26, Cap. VIII, S. 185–186
    18 Chronica, S. 182–183
    19 Flores Historiarum, S. 116–117
    20 Itinerarium Lib. VI, Cap. XXX, S. 431–432
    21 Zum Sterbeort Akkon siehe Gesta, S. 150; Chronica, S. 184, Flores Historiarum, S. 118 und Eracles Liv. 26, Cap. IX, S. 187
    Weblinks
    • Hugues de Bourgogne bei fmg.ac (englisch)

    Hugo heiratete Gräfin Béatrice (Beatrix) von Albon in 1184. Béatrice (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat) wurde geboren in 1161; gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille. [Familienblatt] [Familientafel]


  18. 51.  Gräfin Béatrice (Beatrix) von AlbonGräfin Béatrice (Beatrix) von Albon wurde geboren in 1161 (Tochter von Graf Guigues V. von Albon und Beatrice von Montferrat); gestorben am 16 Dez 1228 in Château féodal de Vizille.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Englischer Name: Beatrice of Albon, Countess of Albon, Dauphine of Viennois
    • Französischer Name: Béatrice ou Béatrix d'Albon, Dauphine de Viennois, Comtesse d'Albon, de Grenoble, d'Oisans et de Briançon (de 1162 à 1228)
    • Titel (genauer): Dauphiné; - Dauphine von Viennois (ab 1162)
    • Titel (genauer): Albon; - Gräfin von Albon
    • Titel (genauer): - Gräfin von Grenoble - Gräfin von Oisans - Gräfin von Briançon

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Beatrice_of_Albon

    Français: https://fr.wikipedia.org/wiki/B%C3%A9atrice_d%27Albon



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_(Albon) (Sep 2023)

    Ihr Vater starb, als sie erst 1 Jahr alt war, so dass sie unter der Vormundschaft ihrer Großmutter Mathilde oder Margarete von Burgund († 1163/64) stand, die ihre Kraft daran setzte, ihr einen Ehemann zu verschaffen.[1]

    Nach dem Tod der Großmutter übernahm die Mutter die Regentschaft für Béatrice.

    Geburt:
    Tochter von Guigues V. d’Albon, Dauphin von Viennois und Beatrice von Montferrat.

    Titel (genauer):
    Den Titel Dauphin von Viennois trugen die Grafen von Albon seit dem 12. Jahrhundert. Später wurde daraus die französische Provinz Dauphiné.
    Die Grafschaft Albon entstand, als der Erzbischof von Vienne aus der Grafschaft Vienne, die er 1023 erhalten hatte, zwei neue Lehen ausgliederte – Maurienne im Norden, woraus sich Savoyen entwickelte, und Albon im Süden, woraus die Dauphiné entstand.
    Graf Guigues IV. von Albon († 1142) nannte sich selbst mit Beinamen Delfinus (franz. Dauphin) und hatte in seinem Wappen das Bild eines gekrümmten Delfins. Unter seinen Nachkommen entwickelte sich dieser Beiname zu einem Titel und der Delfin wurde fester Bestandteil ihres Wappens. Hiermit erhielt die Grafschaft Albon die Bezeichnung Dauphiné de Viennois; später nannte man das ganze Herrschaftsgebiet der Dauphins Dauphiné.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Dauphin_von_Viennois (Sep 2023)

    Notizen:

    Die Kinder aus dieser Ehe waren:
    • Andreas (André) genannt Guigues VI. (* 1184; † 14. März 1237), 1228 Dauphin von Viennois, Graf von Albon und Grenoble ∞ III 15. November 1219 Beatrix von Montferrat († 1274) 1237–1243 Regentin von Dauphiné, Tochter des Markgrafen Wilhelm VI.Aleramiden)
    • Mathilde (Mahaut) (* wohl 1190; † 26. März 1242) ∞ 1214 Johann der Weise, Graf von Chalon-sur-Saône, † 30. September 1267 (Haus Burgund-Ivrea und Haus Chalon)
    • Anna (Marguerite) (* wohl 1192; † Ende 1242) ∞ 1222 Amadeus IV. Graf von Savoyen, † 24. Juni 1253 (Haus Savoyen)

    Verheiratet:
    Im Jahr nach dem Tod ihres ersten Gatten heiratete die junge Witwe Hugo III. von Burgund.

    Kinder:
    1. 25. Mathilde (Mahaut) von Burgund wurde geboren in cir 1190; gestorben am 26 Mrz 1242.
    2. Anne (Marguerite) von Burgund wurde geboren in 1192; gestorben in 1243.

  19. 52.  Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen)Graf Berthold III. (IV.) von Andechs (von Diessen) wurde geboren in cir 1170 (Sohn von Markgraf Bertold II. (III.) von Andechs (von Diessen) und Hedwig von Dachau-Wittelsbach (Wittelsbacher)); gestorben am 12 Aug 1204.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Berthold_IV._(Andechs)

    Berthold IV. von Andechs († 12. August 1204) war Graf von Andechs und Herzog von Meranien. Er war der älteste Sohn des Grafen Berthold III. von Andechs und der Hedwig von Wittelsbach.
    Um 1170 erstmals belegt, tritt er 1172 als Graf von Andechs auf und um 1175 als Markgraf von Istrien, zehn Jahre später (1185) für das Gebiet bei Rijeka als Herzog von Meranien. Wiederum zehn Jahre später, um 1195, ist er als Vogt von Tegernsee bezeugt.
    Er nahm 1186 an König Heinrichs VI. Italienzug teil, später dann in Kaiser Barbarossas Heer am Dritten Kreuzzug. Nach dem Tod Heinrichs VI. stand er im Thronstreit auf der Seite Philipps von Schwaben.
    In seiner Zeit erreichte die Familie Andechs-Meranien den Zenit ihres Ansehens. Ihr Besitz reichte von Franken bis an die Adria, und Berthold gelang es, seinen Töchtern sowohl die Krone Ungarns als auch die Frankreichs zu verschaffen, auch wenn die französische Ehe wegen einer nicht anerkannten Scheidung später annulliert wurde.
    Berthold starb 1204 und wurde in Dießen bestattet.
    Ehe und Nachkommen
    1180 war er mit Agnes von Rochlitz aus der Familie der Wettiner verheiratet, der Tochter Dedos des Feisten, Graf von Groitzsch und Herr von Rochlitz. Sie starb am 25. März 1195 und wurde in Dießen beerdigt.
    Berthold und Agnes hatten neun Kinder, vier Söhne und fünf Töchter:
    • Otto VII., † 7. Mai 1234 in Besançon, 1205 Herzog von Meranien, 1211 Pfalzgraf von Burgund, 1228–1230 Markgraf von Istrien, begraben im Kloster Langheim; ∞ I 21. Juni 1208 in Bamberg Beatrix von Staufen, Pfalzgräfin von Burgund, † 7. Mai 123, Tochter des Otto I. Pfalzgraf von Burgund (Staufer); ∞ II Sophie von Anhalt, † zwischen 23. November 1273 und 5. Januar 1274, Tochter des Fürsten Heinrich I. (Askanier)
    • Heinrich, † 18. Juli 1228 in Windischgraz, 1205 Markgraf von Istrien, 1209–1211 geächtet aufgrund seiner angeblichen Teilnahme an der Ermordung des Königs Philipp von Schwaben; ∞ vor 1207 Sophie von Weichselburg, † 28. Februar 1256, Tochter ds Grafen Albert
    • Ekbert, † 6. Juni 1237 in Wien, 1234 Vormund des Herzogs Otto II., 1192 Propst von St. Gangolf in Bamberg, 1202 Dompropst in Bamberg, 1203–1237 Bischof von Bamberg, 1209–1212 geächtet
    • Berthold, † 23. Mai 1251, 1205/06 Elekt und 1212 Erzbischof von Kalocsa, 1218 Patriarch von Aquileia
    • Tochter, ∞ 24. April 1190 Toljen aus dem Haus der Nemanjiden
    • Agnes, * wohl 1180, † 29. Juli 1201 im Château Poissy, dort auch begraben; ∞ 1. Juni 1196, geschieden 1200, Philipp August, 1180 König von Frankreich, † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie, begraben in der Basilika Saint-Denis (Kapetinger)
    • Gertrud, † ermordet 8. September 1213; ∞ vor 1203 Andreas II. König von Ungarn, † 21. September 1235 (Arpaden) (die Eltern der heiligen Elisabeth von Thüringen)
    • Hedwig die Heilige, * 1176/80, † 14. Mai 1243 als Äbtissin der Zisterzienser in Trebnitz, heiliggesprochen am 26. März 1267, begraben in Trebnitz; ∞ 1188/92 Heinrich I. Herzog von Schlesien, Krakau und Großpolen, † 19. März 1238 (Piasten)
    • Mechtild, † 1. Dezember 1254, vor 1214 als Nonne in Sankt Theodor in Bamberg, 1215 Äbtissin von Kitzingen



    Literatur
    • Heinrich Appelt: Berthold IV.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 151 f. (Digitalisat).
    Weblinks
     Commons: Berthold IV of Merania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Berthold heiratete Agnes von Rochlitz in 1180. Agnes (Tochter von Dedo III. von Wettin (von Lausitz), der Feiste und Mathilde (Mechthilde) von Heinsberg) wurde geboren in 1152; gestorben am 25 Mrz 1195 in Dießen am Ammersee. [Familienblatt] [Familientafel]


  20. 53.  Agnes von RochlitzAgnes von Rochlitz wurde geboren in 1152 (Tochter von Dedo III. von Wettin (von Lausitz), der Feiste und Mathilde (Mechthilde) von Heinsberg); gestorben am 25 Mrz 1195 in Dießen am Ammersee.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Agnes_von_Rochlitz

    Agnes von Rochlitz (* 1152; † 25. März 1195 in Dießen am Ammersee), auch Anežka z Rochlitz bzw. Agnes von Wettin aus dem Haus der Wettiner, Herzogin von Meranien, war eine deutsche Adlige und Mutter mehrerer europäischer Königinnen.[1]
    Agnes war die einzige Tochter des Markgrafen Dedo III. der Lausitz und seiner Frau Mechthilde von Heinsberg. Sie hatte fünf Brüder, unter anderem Konrad II. von Landsberg und Philipp, Probst zu Xanten.[2]
    Sie heiratete Graf Berthold IV. von Andechs, Vasall des Kaisers und einer der damals einflussreichsten und mächtigsten Fürsten Europas, und erhielt durch diese Ehe den Titel einer Herzogin von Andechs. Dieser nahm 1186 an König Heinrichs VI. Italienzug teil, später dann in Kaiser Barbarossas Heer am Dritten Kreuzzug.
    Agnes von Rochlitz liegt in Dießen begraben.[3]

    Nachkommen
    Agnes hatte acht Kinder, darunter drei Königinnen:
    • Otto VII., † 7. Mai 1234 in Besançon, 1205 Herzog von Meranien, 1211 Pfalzgraf von Burgund, 1228–1230 Markgraf von Istrien, begraben im Kloster Langheim; ∞ I 21. Juni 1208 in Bamberg Beatrix von Staufen, Pfalzgräfin von Burgund, † 7. Mai 123, Tochter des Otto I. Pfalzgraf von Burgund (Staufer); ∞ II Sophie von Anhalt, † zwischen 23. November 1273 und 5. Januar 1274, Tochter des Fürsten Heinrich I. (Askanier)
    • Heinrich, † 18. Juli 1228 in Windischgraz, 1205 Markgraf von Istrien, 1209–1211 geächtet aufgrund seiner angeblichen Teilnahme an der Ermordung des Königs Philipp von Schwaben; ∞ vor 1207 Sophie von Weichselburg, † 28. Februar 1256, Tochter ds Grafen Albert
    • Ekbert, † 6. Juni 1237 in Wien, 1234 Vormund des Herzogs Otto II., 1192 Propst von St. Gangolf in Bamberg, 1202 Dompropst in Bamberg, 1203–1237 Bischof von Bamberg, 1209–1212 geächtet
    • Berthold, † 23. Mai 1251, 1205/06 Elekt und 1212 Erzbischof von Kalocsa, 1218 Patriarch von Aquileia
    • Agnes, * wohl 1180, † 29. Juli 1201 im Château Poissy, dort auch begraben; ∞ 1. Juni 1196, geschieden 1200, Philipp August, 1180 König von Frankreich, † 14. Juli 1223 in Mantes-la-Jolie, bestattet in der Basilika Saint-Denis (Kapetinger)
    • Gertrud, † ermordet 8. September 1213; ∞ vor 1203 Andreas II. König von Ungarn, † 21. September 1235 (Arpaden) (die Eltern der heiligen Elisabeth von Thüringen)
    • Hedwig die Heilige, * 1176/80, † 14. Mai 1243 als Äbtissin der Zisterzienser in Trebnitz, heiliggesprochen am 26. März 1267, begraben in Trebnitz; ∞ 1188/92 Heinrich I. Herzog von Schlesien, Krakau und Großpolen, † 19. März 1238 (Piasten)
    • Mechthild, † 1. Dezember 1254, vor 1214 als Nonne in Sankt Theodor in Bamberg, 1215 Äbtissin von Kitzingen
    • Tochter, ∞ 24. April 1190 Sohn des Großžupans Tohu aus dem Haus der Nemanjiden



    Einzelnachweise
    1 Agnes von Rochlitz Wettin online
    2 Agnes von Rochlitz - Gräfin von Andechs online
    3 Agnes von Rochlitz - Gräfin von Andechs online
    Weblinks
     Commons: Agnes von Rochlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Geburt:
    Nach anderen Angaben 1160/65..?

    Notizen:

    Agnes und Berthold hatten neun Kinder, vier Söhne und fünf Töchter

    Kinder:
    1. 26. Herzog Otto VII. von Meranien (von Andechs) gestorben am 7 Mai 1234 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.
    2. Gertrud von Andechs wurde geboren in cir 1185 in Andechs; gestorben am 28 Sep 1213 in im Wald Pilis.
    3. Agnes-Maria von Andechs (von Meranien) wurde geboren in cir 1172; gestorben in 18 oder 19 Jul 1201 in Poissy, FR; wurde beigesetzt in Benediktinerkloster St. Corentin-lès-Mantes.
    4. Hedwig von Andechs wurde geboren in 1174 in Andechs; gestorben am 15 Okt 1243 in Trebnitz.

  21. 54.  Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer)Pfalzgraf Otto I. von Burgund (Schwaben, Staufer) wurde geboren in Jun/Jul 1170 (Sohn von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) von Schwaben (von Staufen) und Kaiserin Beatrix von Burgund); gestorben am 13 Jan 1200 in Besançon, FR.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_I._(Burgund)

    Otto I., Pfalzgraf von Burgund (* wohl Juni/Juli 1170; † 13. Januar 1200 in Besançon), auch Otto von Hohenstaufen, war der vierte Sohn Kaiser Friedrich I. Barbarossas und seiner zweiten Ehefrau Beatrix von Burgund.
    1189 bekam Otto von seinem Vater die Güter seiner Mutter, das Gebiet der Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) als Pfalzgrafschaft übertragen. Er war jedoch nicht in der Lage, die geschickte und ausgleichende Politik seines Vaters in Burgund weeiter zu führen. Seine Politik provozierte Konflikte mit den Zähringern, mit dem Herzog von Burgund und den Grafen von Savoyen. Die Abspaltung Burgunds vom Reich verstärkte sich, die Grafen von Savoyen und die Grafen von Provence traten in offene Gegnerschaft zu den Staufern. Des Weiteren verstrickte sich Otto in Kämpfe mit dem Bischof von Straßburg (Konrad II. von Hünenburg) und den Grafen von Mömpelgard, da er seinen Machtbereich auf das Elsass ausbreiten wollte. Otto gelang es einige Gegner zu besiegen, einen davon, Amadeus von Mömpelgard, tötete er sogar eigenhändig beim Verhandeln.[1] Trotzdem konnte er sich in den komplizierten Machtverhältnissen Burgunds nicht behaupten.
    Pfalzgraf Otto I. von Burgund starb im Jahr 1200 im Alter von 29 Jahren in Besançon und wurde daselbst in der Kirche St. Etienne beigesetzt.

    Nachkommen
    Otto war seit etwa 1190 verheiratet mit Margarete von Blois (* um 1170; † 1230), Tochter des Grafen Theobald V. von Blois, Witwe des Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai. Diese führte nach Ottos Tod von 1202 bis 1208 selbst die Regierung in der Pfalzgrafschaft. Sie konnte ihre jüngere Tochter – nach dem Tod der älteren – an den Herzog von Meranien verheiraten, an den die Pfalzgrafschaft 1211 überging. Ihre beiden Erbtöchter aus der Ehe mit Otto I. waren:
    • Johanna († 1205/1206)
    • Beatrix († 7. Mai 1231) ∞ 21. Juni 1208 in Bamberg Otto VII. von Andechs († 7. Mai 1234 in Besançon), seit 1205 Herzog von Meranien



    Literatur
    • Reinhard Barth: Taschenlexikon Kreuzzüge. Piper, München 1999, ISBN 3-492-22794-5
    • Friedemann Bedürftig: Taschenlexikon Staufer. Piper, München 2000, ISBN 3-492-23032-6
    • Laetitia Boehm: Geschichte Burgunds. VMA Verlag Wiesbaden, 1998, ISBN 3-928127-62-4
    • Stephanie Haarländer: Otto I.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 682 f. (Digitalisat).
    • Eduard Winkelmann: Otto, Pfalzgraf von Burgund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 687 f.
    Anmerkungen
    1 Vgl. Annales Marbacenses, MGH SS XVII, S. 157

    Otto heiratete Gräfin Margarete von Blois in cir 1190. Margarete (Tochter von Graf Theobald V. von Champagne (Blois) und Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger)) wurde geboren in cir 1170; gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean. [Familienblatt] [Familientafel]


  22. 55.  Gräfin Margarete von BloisGräfin Margarete von Blois wurde geboren in cir 1170 (Tochter von Graf Theobald V. von Champagne (Blois) und Prinzessin Alix von Frankreich (Kapetinger)); gestorben am 12 Jul 1230 in Besançon, FR; wurde beigesetzt in Kirche Saint-Etienne, Besançon dann Kirche Saint-Jean.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Burgund; Pfalzgräfin von Burgund durch Heirat
    • Titel (genauer): Grafschaft Dunois; Titulierte noch als Gräfin von Châteaudun. Ihr Enkel Jean I., Graf von Blois, führte bereits den Titel Graf von Dunois.
    • Titel (genauer): 1218 bis 1230, Grafschaft Blois; Gräfin von Blois (Haus Blois)

    Notizen:

    Margarete hatte mit Otto I. zwei Kinder.
    Margarete hatte mit Walter II. drei Kinder

    https://de.wikipedia.org/wiki/Margarete_von_Blois

    Margarete von Blois (französisch Marguerite de Blois; * um 1170;[1] † 12. Juli 1230 in Besançon) war durch Heirat Pfalzgräfin von Burgund und ab 1218 Gräfin von Blois und Châteaudun.

    Leben
    Margarete kam als zweites Kind und erste Tochter des Grafen Theobald V. von Blois und seiner zweiten Frau Alix von Frankreich zur Welt. Durch Ihre Mutter, einer Tochter Ludwigs VII., war sie die Nichte des französischen Königs Philipp II.
    Sie heiratete in erster Ehe um 1183 Hugues III. d’Oisy, Kastellan von Cambrai und wurde seine dritte Frau.[2] Nach seinem Tod im August 1189 ging sie um 1190 eine zweite Ehe mit Otto von Hohenstaufen, dem vierten Sohn des Kaisers Friedrich Barbarossa, ein, der seit 1189 Pfalzgraf von Burgund war. Aus dieser Verbindung gingen zwei gemeinsame Kinder hervor:[3]
    • Johanna (* um 1191; † 1205/08), in Besançon (Kirche Saint-Etienne) begraben
    • Beatrix (* um 1193 † 7. Mai 1231), Erbin der Pfalzgrafschaft Burgund, begraben im Kloster Langheim; ∞ 21. Mai 1208 in Bamberg Otto I. von Andechs, ab 1205 Herzog von Meranien, ab 1211 als Otto II. Pfalzgraf von Burgund, ab 1228/1230 Markgrafon Istrien
    Der Tod Ottos von Hohenstaufen im Jahr 1200 ließ Margarete ein zweites Mal zur Witwe werden. Margarete übernahm 1202 die Regentschaft in der Pfalzgrafschaft, bis sie ihre jüngere Tochter – die ältere war verstorben – mit Otto von Andechs verheiratet hatte. Ihr Schwiegersohn übernahm 1211 die Regierungsgeschäfte von ihr.
    Um 1202/1203[2] heiratete Margarete noch ein drittes Mal. Der Bräutigam war diesmal Walter II. von Avesnes, Herr von Avesnes, Leuze, Condé und Guise. Mit ihm hatte sie drei weitere Kinder:[4]
    • Theobald, † jung
    • Maria von Avesnes († nach April 1241), ab 1231 Gräfin von Blois, ∞ 1225 Hugo I. von Châtillon, Graf von Saint-Pol
    • Isabelle, ∞ Johann, Seigneur von Oisy und Montreuil
    Als ihr Neffe Theobald VI., Graf von Blois, 1218 ohne männliche Erben starb, fielen ihr die Grafschaften Blois und Châteaudun zu, die sie an Maria, ihre Tochter aus dritter Ehe, weitervererbte. Margarete starb im Juli 1230 in Besançon und wurde in der dortigen Kirche Saint-Etienne bestattet. Ihr Grab wurde 1674 in die Kirche Saint-Jean verlegt.[5]



    Weblink
    • Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy
    Einzelnachweise
    1 Informationen zu Margarete von Blois auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    2 Reiner Haussherr (Hrsg.): Die Zeit der Staufer. Geschichte – Kunst – Kultur. Band 3: Aufsätze. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1977, S. 355.
    3 Informationen zu Otto von Hohenstaufen auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    4 Informationen zu Walter von Avesnes auf der Website der Foundation of Medieval Genealogy, Zugriff am 10. März 2012.
    5 Margarete von Blois in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 3. Dezember 2015. (englisch)

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Dunois war nach der Landschaft Dunois nördlich von Blois benannt. Ihr Hauptort war Châteaudun in der Beauce, nach welchem dieses Gebiet zuvor als Grafschaft Châteaudun und (für den Vertreter des Grafen) Vizegrafschaft Châteaudun genannt wurde. Sie gehörte seit dem 10. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Blois.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Dunois

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs.
    Robert der Tapfere setzte in Blois – wie in den anderen wichtigen Städten an der Loire – einen Vizegrafen ein, vererbte das Land dann aber (als Grafschaft) an seinen Schwiegersohn, den Vizegrafen von Tours, der zum Gründer des Hauses Blois wurde.
    Dessen Sohn Theobald I. bemächtigte sich 956/960 der Grafschaft Chartres und der Grafschaft Châteaudun. In der nächsten Generation kamen kurzzeitig die Grafschaft Beauvais und die Grafschaft Dreux dazu, 1019/25 die Grafschaft Troyes und die Grafschaft Meaux, die später dann zur Champagne zusammengefasst wurden, sowie die Grafschaft Sancerre.
    1152 fiel bei einer Erbteilung die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging indirekt 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Blois

    Kinder:
    1. 27. Beatrix II. von Burgund (Staufern) wurde geboren in cir 1193; gestorben am 7 Mai 1231; wurde beigesetzt in Kloster Langheim.

  23. 60.  Robert von Courtenay (Kapetinger)Robert von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in 1168 (Sohn von Peter I. von Frankreich (Courtenay, Kapetinger) und Herrin Elisabeth von Courtenay); gestorben am 5 Okt 1239 in Schlachtfeld vor Akkon, Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herr von Champignelles Herr von Château-Renard Herr von Charny Herr von Chantecoq Herr von Nonancourt Herr von Conches-en-Ouche Herr von Mehun-sur-Yèvre Großmundschenk von Frankreich

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_von_Courtenay

    Robert von Courtenay (* 1168; † 5. Oktober 1239 in Akkon) war ein Großmundschenk von Frankreich (Grand-Bouteiller de France) sowie Herr von Champignelles, Château-Renard, Charny, Chantecoq, Nonancourt, Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre.
    Er war ein Sohn des Peter von Frankreich, Herr von Courtenay, und über diesen ein Enkel des französischen Königs Ludwig VI. dem Dicken. Sein älterer Bruder war Peter II. von Courtenay der 1216 zum Lateinischen Kaiser von Konstantinopel gewählt wurde.

    Leben
    Zusätzlich zu den von seinen Eltern geerbten Besitzungen Champignelles, Château-Renard, Charny und Chantecoq verlieh ihm König Philipp II. 1205 die Herrschaft über die Burgen von Conches und Nonancourt, nachdem Robert den König bei der Eroberung der Normandie unterstützt hatte.[1] Robert nahm am Albigenserkreuzzug teil, wo er bei den Belagerungen von Béziers, Carcassonne (1209) und Lavaur (1211) zugegen war. 1216 unterstützte er bereitwillig den Prinzen Ludwig den Löwen bei der Eroberung Englands. Nachdem aber die Anhänger des Prinzen im Mai 1217 bei Lincoln eine schwere Niederlage gegen die englischen Barone erlitten, wurde Robert und der Pirat Eustache le Moine von der Prinzessin Blanka von Kastilien beauftragt ein neues HHeer über den Ärmelkanal zu führen. Vor der Küste von Sandwich wurde ihre Flotte allerdings im August 1217 von einer englischen unter Hubert de Burgh abgefangen. In der folgenden Seeschlacht von Sandwich war Robert durch sein unbesonnenes Handeln maßgeblich für die Niederlage der französischen Flotte verantwortlich, wodurch er in Gefangenschaft geriet und die Flotte zum Rückzug nach Calais gezwungen wurde. Die Eroberung Englands musste darauf aufgeben werden.
    Trotz dieser Niederlage blieb Robert nach seiner Freilassung weiterhin in der Gunst des Prinzen. Nachdem dieser 1223 als Ludwig VIII. König wurde, wurde Robert von diesem mit dem Amt eines Großmundschenks betraut. Robert begleitete den König 1226 erneut auf den Albigenserkreuzzug und nahm dabei an der Belagerung von Avignon teil, wenig später starb der König in Montpensier. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau gründete Robert 1234 die Abtei Notre-Dame de Beauvoir bei Marmagne. Darauf entschloss er sich dem Kreuzzug der Barone anzuschließen und legte 1237 in Bourges sein Testament nieder. Kaum im Heiligen Land angekommen starb Robert dort am 5. Oktober 1239 in Akkon.

    Ehen und Nachkommen
    Robert war in erster Ehe mit Constance de Toucy verheiratet mit der er zwei Töchter hatte.
    • Clemence, ∞ Johann von Le Donjon, Herr von Yerres
    • Agnes, ∞ Gibaud von Saint-Verain († um 1255)
    In zweiter Ehe heiratete er um 1217 Mathilde († 1240), die Witwe Johanns III. von Beaugency-sur-Loire, Tochter Philipps von Mehun, Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre. Ihre Kinder waren:
    • Blanche/Mathilde, Herrin von Bléneau, ∞ 1223 mit Ludwig I., Graf von Sancerre
    • Peter (* um 1218; X 1249/1250, Sechster Kreuzzug), Herr von Conches und Mehun
    • eine Tochter: Amicia († 1275), ∞ 1262 mit Graf Robert II. von Artois
    • Isabella (* 1219; † 1257), ∞ mit Johann den Weisen, Graf von Auxonne und Chalon-sur-Saône
    • Philipp (* 1221; † 1246), Herr von Champignelles
    • Raoul (* 1223; † 1271 in Neapel) Herr von Illiers, 1269 Graf von Chieti, Anhänger Karls von Anjou in Italien
    • eine Tochter: Gräfin Mathilde von Chieti († 1303), ∞ mit Philippe de Dampierre, Graf von Teano
    • Robert (* 1224; † 4. August 1279), Bischof von Orléans
    • Johann (* 1226; † 20. August 1270 vor Tunis, Siebter Kreuzzug), Erzbischof von Reims
    • Wilhelm I. (* 1228; † 1280), Nachkommen bis 1733



    Literatur
    • Lexikon des Mittelalters. Band III, Spalte 317
    Einzelnachweise
    1 Catalogue des actes de Philippe Auguste, hrsg. von Léopold Delisle (1856), Nr. 900–901, S. 206
    Weblinks
    • Robert de Courtenay bei fmg.ac (englisch)

    Robert heiratete Mathilde von Mehun in cir 1217. Mathilde (Tochter von Philipp von Mehun) gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]


  24. 61.  Mathilde von Mehun (Tochter von Philipp von Mehun); gestorben in 1240.

    Notizen:

    Erbin der Burg und Herrschaft Mehun-sur-Yèvre

    Mathilde und Robert hatten acht Kinder, zwei Töchter und sechs Söhne.

    Kinder:
    1. 30. Peter (Pierre) von Courtenay (Kapetinger) wurde geboren in cir 1218; gestorben in 1249 oder 08 Feb 1250 in Ägypten (Damiette?).
    2. Isabella von Courtenay gestorben am 22 Sep 1257.

  25. 62.  Gaucher de JoignyGaucher de Joigny (Sohn von Renaud IV. von Joigny und Adèle von Nevers); gestorben in vor 1237.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Sire von Châteaurenard

    Gaucher + Amicia von Montfort. Amicia (Tochter von Simon IV. von Montfort und Alix von Montmorency) gestorben am 20 Feb 1252. [Familienblatt] [Familientafel]


  26. 63.  Amicia von MontfortAmicia von Montfort (Tochter von Simon IV. von Montfort und Alix von Montmorency); gestorben am 20 Feb 1252.

    Notizen:

    Amicia und Gaucher hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amicia_de_Montfort

    Amicia de Montfort († 20. Februar 1252) war eine französische Klostergründerin des 13. Jahrhunderts. Sie war eine Tochter von Simon IV. de Montfort und dessen Ehefrau, Alix de Montmorency.
    Sie war verheiratet mit Gaucher de Joigny († vor 1237, Haus Joigny), Sire von Châteaurenard, mit dem sie zwei Kinder hatte:
    • Petronille († 1289), 1. ∞ mit Pierre de Courtenay († 1250); 2. ∞ mit Henri II. de Sully († 1269)
    • Gaucher († vor 1249), Mönch
    Amicias Vater war der Anführer des Albigenserkreuzzuges und knüpfte in dessen Verlauf enge Kontakte zu Domingo de Guzmán und dessen neu gegründeten Dominikanerorden. Amicia behielt diese Verbindung bei. Angeblich hatte sie geäußert, wenn sie schon als Frau dem Orden nicht als Predigerbruder dienen könne, so möchte sie das als Schwester tun.[1] Nach dem Tod ihres Mannes gründete sie bei Montargis für den Dominikanerorden ein Kloster für 50 Frauen, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Sie betrieb dabei eine Verfassungsangleichung ihrer Schwesternschaft an die von Raimund von Peñafort festgelegte Ordenskonstitution. Allerdings verweigerte ihr der Ordensmeister Johannes von Wildeshausen die Inkorporation des Klosters in den Orden. Amicia wandte sich deshalb 1245 an den in Lyon weilenden Papst Innozenz IV., der in einer Bulle vom 8. April 1245 die rechtliche Inkorporation des Klosters in den Orden verfügte. Dadurch brach Amicia eine Lanze für dominikanische Frauenkonvente im Allgemeinen, die in der Folgezeit vom Orden anerkannt und in seine Reihen aufgenommen wurden.



    Literatur
    • Edeltraud Klueting: Fromme Frauen – unbequeme Frauen? Weibliches Religiosentum im Mittelalter. Georg Olms Verlag, Hildesheim 2006, ISBN 3-487-13073-4.
    Anmerkung
    1 Cronica posterior: Ipsa quoque, sicut dixit, quia homo non erat, nec poterat esse frater, vel saltem soror fieret, fecit dorum sororum de Montargis et bene dotavit. ediert von Raymond Creytens: „Les Constitutions primitives des Soeurs dominicines de Montargis (1250).“ In: Archivum Fratrum Praedicatorum 17 (1947), S. 44

    Notizen:

    Nachkommen:
    - Pétronille, zu Sully und Château-Renard; ⚭ I Juni 1249 Pierre de Courtenay, Seigneur de Conches († 1250), ⚭ II 1252 Henri II. de Sully († 1269)
    - Gaucher (1239 bezeugt; † vor 1249), Geistlicher

    Kinder:
    1. 31. Pétronille von Joigny gestorben in 1289.