Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Gräfin Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster

Gräfin Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster

weiblich 1332 - 1363  (30 Jahre)

Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fächer-Diagramm    |    Medien

Generation: 1

  1. 1.  Gräfin Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster Gräfin Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster wurde geboren am 6 Jul 1332 in Carrickfergus Castle (Tochter von William von Burgh, 3. Earl of Ulster und Matilda (Maud) von Lancaster); gestorben am 10 Dez 1363 in Dublin, Irland; wurde beigesetzt in Priorat von Clare, Suffolk.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Provinz Ulster; Countess of Ulster

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_de_Burgh,_4._Countess_of_Ulster

    Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster (* 6. Juli 1332 auf Carrickfergus Castle, Irland; † 10. Dezember 1363 in Dublin) war eine anglo-irische Adlige.

    Elizabeth war das einzige Kind aus der Ehe von William de Burgh, 3. Earl of Ulster und von Matilda of Lancaster. Ihr Vater wurde im Juni 1333 in Irland ermordet, worauf ihre Mutter, die einer Nebenlinie des englischen Königshauses entstammte, mit der kleinen Elizabeth nach England floh. Elizabeth war die Erbin des Titels Countess of Ulster sowie der umfangreichen Ländereien der Familie de Burgh. Weite Teile dieser Besitzungen, vor allem die im nordirischen Ulster, fielen nach dem Tod ihres Vaters jedoch in die Hände von irischen Rebellen. Die junge Elizabeth wurde am 15. August 1342 im Tower of London mit Lionel of Antwerp, einem jüngeren Sohn des englischen Königs Eduard III., verheiratet, die Ehe wurde 1352 vollzogen. Als 1360 ihre Großmutter väterlicherseits Elizabeth de Clare starb, erbte Elizabeth weitere Besitzungen in Irland, England und Wales. Ihr Mann Lionel wurde daraufhin als Besitzer weiter Teile der Ländereien der Familie Clare am 13. November 1362 zum Duke of Clarence erhoben.[1] Bereits am 1. Juli 1361 war Lionel zum Royal Lieutenant of Ireland ernannt worden, wo er versuchte, die englische Herrschaft über die verlorenen Gebiete wiederherzustellen. Elizabeth ging mit ihm nach Irland, starb aber bereits 1363 in Dublin. Ihr Leichnam wurde auf Kosten der Krone nach England überführt und in Clare Priory in Suffolk, der traditionellen Begräbnisstätte der Familie Clare beigesetzt.

    Mit ihrem Mann Lionel of Antwerp hatte sie eine Tochter, Philippa of Clarence, 5. Countess of Ulster (1355–1382), die Erbin ihres Titels und ihrer Besitzungen wurde.

    Titel (genauer):
    Earl of Ulster ist ein erblicher britischer Adelstitel, der achtmal, davon zunächst sechsmal in der Peerage of Ireland und sodann zweimal in der Peerage of the United Kingdom, verliehen wurde. Der Titel ist nach der traditionellen irischen Provinz Ulster benannt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Ulster
    https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Ulster

    Elizabeth heiratete Herzog Lionel von Antwerpen (Plantagenêt) am 15 Aug 1342 in Tower of London. Lionel (Sohn von König Eduard III. von England (Plantagenêt) und Philippa von Hennegau (von Avesnes)) wurde geboren am 29 Nov 1338 in Antwerpen; gestorben am 17 Okt 1368 in Alba, Italien; wurde beigesetzt in Priorat von Clare, Suffolk. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Elizabeth und Lionel hatten eine Tochter.

    Kinder:
    1. Philippa of Clarence (Plantagenêt), 5. Countess of Ulster wurde geboren am 16 Aug 1355; gestorben am 5 Jan 1382; wurde beigesetzt in Wigmore Abbey.

Generation: 2

  1. 2.  William von Burgh, 3. Earl of Ulster William von Burgh, 3. Earl of Ulster wurde geboren am 17 Sep 1312 (Sohn von John de Burgh und Elizabeth de Clare); gestorben am 6 Jun 1333 in Belfast.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Provinz Ulster; Earl of Ulster

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/William_de_Burgh,_3._Earl_of_Ulster

    William Donn de Burgh, 3. Earl of Ulster (* 17. September 1312; † 6. Juni 1333 bei Belfast) war ein irischer Adliger und zeitweise königlicher Stellvertreter in der Lordschaft Irland.

    Herkunft und Jugend
    Er war der einzige Sohn von John de Burgh, dem ältesten Sohn von Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster, und von Elizabeth de Clare. Sein Vater fiel bereits am 18. Juni 1313 in einem Gefecht bei Galway. Seine Mutter wurde 1314 nach dem Tod ihres Bruders Gilbert de Clare eine der drei Erbinnen der umfangreichen Besitzungen der Familie Clare und kehrte mit ihrem Sohn nach England zurück. Dort heiratete sie erneut.

    Rückkehr nach Irland
    Nach dem Tod seines Großvaters Richard 1326 kehrte William noch als Minderjähriger nach Irland zurück und wurde 1327 Earl of Ulster. Dazu wurde er am 10. Dezember 1327 durch Writ of Summons als Baron Burgh Mitglied des Parlaments. Er wurde 1328 zum Ritter geschlagen. 1328 wurde ihm Carrickfergus Castle und um 1330 Athlone Castle übertragen. Von 1330 bis 1331 war er als King's Deputy Stellvertreter des Königs in Irland.

    Um 1328 heiratete er Matilda of Lancaster, eine Tochter von Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster und von Maud de Chaworth. Als Freund und Vertreter von König Eduard III. versuchte er die englische Autorität im Norden Irlands wiederherzustellelen. Dabei geriet er mit Maurice FitzGerald, 1st Earl of Desmond in Konflikt, den er verdächtigte, sich zusammen mit Walter Liath de Burgh und Henry de Mandeville, Seneschall von Ulster, gegen ihn verbündet zu haben. William griff Walter Liath de Burgh und Henry de Mandeville in Ulster und Connacht an. Henry de Mandeville floh nach Dublin, wo er in Gefangenschaft geriet, während Walter Liath de Burgh von William gefangen genommen wurde. Walter starb 1332 in Northburgh Castle bei Greenccastle, angeblich ließ William ihn verhungern. Als William im folgenden Jahr zusammen mit Robert FitzRichard Mandeville unterwegs nach Carrickfergus war, wurde er von diesem ermordet, da seine Frau Gyle de Burgh eine Schwester von Walter Liath de Burgh gewesen war. Wegen des Mordes kam es zu einer blutigen Fehde zwischen den Gefolgsleuten von William und denen von Mandeville. Williams Besitzungen wurden von Walters Bruder Edmond Albanach de Burgh aus Connacht besetzt, die sich in der Folge Mac William nannte und sich vom englischen König für unabhängig erklärte.[1] In der Folge gälisierte er sich zunehmend und nahm die irische Sprache und irische Kleidung an. Damit war Ulster für über 200 Jahre wieder in irischer Hand.[2]

    Williams Witwe Matilda flüchtete mit ihrer jungen Tochter Elizabeth nach England. Vor 1343 heiratete sie in zweiter Ehe Sir Ralph Ufford, Justiciar of Ireland. Ihre Tochter Elizabeth († 1363), die rechtmäßige Erbin von Ulster, heiratete Lionel of Antwerp, 1. Duke of Clarence.


    Weblinks
    • Cracroft's Peerage: Ulster, Earl of (I, 1264 - 1460/1)
    • William De Burgh, 3rd Earl of Ulster (In: A Compendium of Irish Biography, 1878)
    Einzelnachweise
    1 Robert F. Foster: The Oxford history of Ireland. Oxford University Press, Oxford 2001. ISBN 0-19-280202-X, S. 73
    2 Margaret Anne Cusack: An Illustrated History of Ireland, Longmans, Green, and Company, London 1868. Abgerufen am 7. April 2015.

    Titel (genauer):
    Earl of Ulster ist ein erblicher britischer Adelstitel, der achtmal, davon zunächst sechsmal in der Peerage of Ireland und sodann zweimal in der Peerage of the United Kingdom, verliehen wurde. Der Titel ist nach der traditionellen irischen Provinz Ulster benannt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Ulster
    https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Ulster

    Gestorben:
    Wurde ermordet..

    William heiratete Matilda (Maud) von Lancaster in 1327. Matilda (Tochter von Graf Henry Plantagenêt (Lancaster) und Maud (Matilda) de Chaworth) wurde geboren in cir 1310; gestorben am 5 Mai 1377 in Bruisyard; wurde beigesetzt in Campsey Ash, Suffolk. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Matilda (Maud) von Lancaster wurde geboren in cir 1310 (Tochter von Graf Henry Plantagenêt (Lancaster) und Maud (Matilda) de Chaworth); gestorben am 5 Mai 1377 in Bruisyard; wurde beigesetzt in Campsey Ash, Suffolk.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Matilda_of_Lancaster

    Matilda of Lancaster (auch Maud of Lancaster; Matilda de Burgh, Countess of Ulster; oder Matilda Ufford) (* um 1310; † 5. Mai 1377 in Bruisyard) war eine englische Adlige. Durch ihre beiden Heiraten wurde sie auf tragische Weise mit Irland verbunden, wo um diese Zeit der englische Einfluss zurückging.

    Herkunft
    Matilda war eine Tochter von Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster und von dessen Frau Maud de Chaworth, damit entstammte sie einer Nebenlinie des englischen Königshauses Plantagenet. Ihr ältester Bruder war Henry of Grosmont, der spätere 1. Duke of Lancaster.

    Heirat mit William de Burgh
    1327 wurde sie mit dem minderjährigen William de Burgh, 3. Earl of Ulster, Enkel und Erbe von Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster verheiratet, dessen Vormundschaft von ihrem Vater erworben worden war. Nachdem ihr Mann volljährig geworden war, trat er sein Erbe in der Lordschaft Irland an, wurde jedoch bald in die Machtkämpfe innerhalb der Lordschaft verstrickt und im Juni 1333 ermordet. Matilda floh mit Elizabeth, dem einzigen Kind aus ihrer Ehe mit William, nach England. Der Großteil der irischen Besitzungen ihres Mannes fielen in der Folge in die Hände von irischen Rebellen, andere Gebiete, auf die sie als Wittum Anspruch erheben könnte, befanden sich noch im Besitz ihrer Schwiegermutter Elizabeth de Clare. Als Entschädigung übergab ihr König Eduard III. die Verwaltung von Ländereien, die Klöstern in Frankreich gehörten, durch den Beginn des Hundertjährigen Kriegs mit Frankreich jedoch unter königliche Verwaltung gefallen waren. Matilda schaffte es dazu, den KKönig zu bewegen, dass er dem 1337 königlichen Justiciar of Ireland verbot, die Mörder ihres Mannes zu begnadigen. 1339 erreichte sie, dass Hugh de Burgh, der einst zu ihrem persönlichen Gefolge gehört hatte, zum Schatzmeister für Irland ernannt wurde. Er versuchte, allerdings nur teilweise erfolgreich, die ausstehenden Pachten aus dem ihr zustehenden Wittum von den irischen Adligen, einschließlich des mächtigen Énrí Ó Néill in Ulster einzutreiben.

    Heirat mit Ralph Ufford
    1341 wurde Matildas Tochter Elizabeth mit Lionel of Antwerp, einem jüngeren Sohn des Königs, verheiratet. Vor Juni 1343 heiratete sie selbst Ralph Ufford, einen Ritter des königlichen Haushalts. Im August des Jahres war sie zusammen mit ihrem Mann in Avignon, wo Papst Clemens VI. sie von einem Wallfahrtsgelübde nach Santiago de Compostela entband und ihr und ihrem Mann weitere Privilegien bestätigte. Kurz danach ernannte der englische König ihren Mann zum Justiciar, also zum Stellvertreter des Königs, für Irland. Im Juli 1344 erreichte das Paar, zusammen mit einem Heer von 40 Men-at-arms und 200 Bogenschützen, Dublin. Ufford versuchte unverzüglich, die königliche Autorität in Irland zurückzugewinnen. Nach einem Feldzug nach Munster und Leinster führte er 1345 einen Feldzug gegen Ulster, das über ein Jahrzehnt lang sich der englischen Oberherrschaft entzogen hatte. Dort setzte er den rebellischen Énrí Ó Néill ab. Matilda weilte im November 1345 schwanger in Kilmainham bei Dublin, kurz danach erkrankte Ufford und starb im April 1346 in Kilmainham. Erneut musste Matilda mit einem Kleinkind aus Irland flüchten.

    Rückzug ins religiöse Leben
    In England kümmerte sich Eduard III. erneut um Matildas materielle Versorgung. Matilda übergab 1347 jedoch die Vertretung ihrer Interessen vor allem ihrem Bruder Henry of Grosmont und trat als Stiftsdame in das Augustinerstift von Campsey Ash in Suffolk ein, wo ihr zweiter Mann Ralph Ufford begraben worden war. Sie machte dazu eine Stiftung für eine Schule in Campsey Ash, die 1354 nach Bruisyard verlegt wurde. Dort gründete ihr Schwiegersohn Lionel of Antwerp später ein Franziskanerinnenkloster. 1364 erhielt Matilda die päpstliche Erlaubnis, das Stift zu verlassen. Spätestens 1369 lebte sie als Nonne im von ihrem Schwiegersohn gestifteten Bruisyard Abbey, wo sie wahrscheinlich starb. Sie wurde jedoch in Campsey Ash begraben.

    Nachfahren
    Ihre erste Tochter Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster, die mit Lionel of Antwerp verheiratet war, war bereits 1363 gestorben, sie hatte eine Tochter, Philippa, hinterlassen. Maud, die Tochter aus ihrer Ehe mit Ralph Ufford, hatte 1350 Thomas de Vere, 8. Earl of Oxford geheiratet und starb nach 1413.


    Weblinks
    • Robin Frame: Matilda of Lancaster, countess of Ulster (d. 1377). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISN 0-19-861411-X, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    • Lady Matilda of Lancaster auf thepeerage.com, abgerufen am 2. Februar 2016 (englisch)

    Kinder:
    1. 1. Gräfin Elizabeth de Burgh, 4. Countess of Ulster wurde geboren am 6 Jul 1332 in Carrickfergus Castle; gestorben am 10 Dez 1363 in Dublin, Irland; wurde beigesetzt in Priorat von Clare, Suffolk.


Generation: 3

  1. 4.  John de BurghJohn de Burgh wurde geboren in cir 1290 (Sohn von Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster und Margaret de Guînes (von Gent)); gestorben am 18 Jun 1313 in Galway.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen in einem Gefecht bei Galway.

    1124 wurde nahe dem kleinen Fischerdorf eine Befestigung errichtet. Im Jahre 1232 besetzte Richard de Burgh das Dorf und baute es neben Athenry zum normannischen Vorposten im Westen Irlands aus. Das Stadtrecht wurde 1396 durch Richard II. gewährt, und vierzehn anglonormannische Adelsfamilien, die Stämme von Galway (Tribes), lenkten den Handel und die Geschicke der Stadt. Die Namen der Familien waren Athy, Blake, Bodkin, Browne, D’Arcy, Deane, Ffont, Ffrench, Joyce, Kirwan, Lynch, Martin, Morris und Skeritt. Die Stadt war dann ständigen Attacken von dem im Umland lebenden irischen Clan der O’Flahertys ausgesetzt, wobei es allen Einheimischen zeitweilig verwehrt war, die Stadt zu betreten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Galway

    John heiratete Elizabeth de Clare in Datum unbekannt. Elizabeth wurde geboren in 1295; gestorben in 1360. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Elizabeth de Clare wurde geboren in 1295; gestorben in 1360.
    Kinder:
    1. 2. William von Burgh, 3. Earl of Ulster wurde geboren am 17 Sep 1312; gestorben am 6 Jun 1333 in Belfast.

  3. 6.  Graf Henry Plantagenêt (Lancaster)Graf Henry Plantagenêt (Lancaster) wurde geboren in 1281 (Sohn von Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback und Blanche von Artois); gestorben am 22 Sep 1345.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzogtum Lancaster; 3. Earl of Lancaster

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Plantagenet,_3._Earl_of_Lancaster (Apr 2018)

    Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster (* 1281; † 22. September 1345[1]) war ein englischer Adeliger.

    Er wurde als jüngerer Sohn von Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster, dem Sohn von Heinrich III. und Blanche d’Artois geboren. Henrys älterer Bruder Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster, folgte seinem Vater 1296 nach, Henry wurde jedoch Miitglied des Parlaments. Er nahm an der Eroberung Caerlaverocks im Juli 1300 teil. 1322 schloss sich sein älterer Bruder Thomas einem Aufstand an, in dem sich die Landadeligen gegen die hohen finanziellen und militärischen Anforderungen des Königs wehrten und vor allem gegen Eduards Günstling Hugh le Despenser vorgehen wollten. Allerdings gelang es dem König, diese Rebellion niederzuschlagen. Die Aufständischen wurden durch die Beschlagnahmung ihrer Ländereien hart bestraft und Thomas wwurde des Hochverrates angeklagt und hingerichtet[2]. Damit verlor er auch seine Titel[3]. Henry, der nicht an der Rebellion seines Bruders teilgenommen hatte, versuchte den Titel und die Lehen seines Bruders zurückzubekommen, woraufhin er am 29. März 1324[4] zum Earl of Lancaster und Leicester wurde und einige Jahre später auch sein Lehen bekam. Nach der Rückkehr der Königin Isabella mit ihrem Geliebten Roger Mortimer nach England im September 1326 schloss sich Henry der Rebellion gegen Eduard II. an, die schließlich mit dem Sturz des Königs und seiner Günstlinge endete. Henry selbst nahm den König gefangen und bewachte ihn im Kenilworth Castle[5]. Nach dem Sturz Roger Mortimers schien sich Henry, als dessen ehemaliger Verbündeter, gut mit den neuen Zuständen abfinden zu können und war dem neuen König Eduard III. als General in Schottland zu Diensten. Um das Jahr 1330 herum erblindete Henry und starb fünfzehn Jahre später im 22. September 1345.

    Name:
    Das Haus Anjou-Plantagenêt war eine französischstämmige Herrscherdynastie, die von 1154 bis 1399 in direkter Linie und bis 1485 in den Nebenlinien Lancaster und York die Könige von England stellte.
    Neben dem französischen Herrschergeschlecht der Kapetinger und den Kaiserhäusern der Ottonen, Salier und Staufer gehören die Plantagenets zu den bedeutendsten westeuropäischen Dynastien des Hochmittelalters. Zur Zeit ihrer größten Machtentfaltung herrschte die Familie über das Angevinische Reich, das neben England auch die Herzogtümer Normandie, Bretagne, Aquitanien, die Grafschaften Anjou, Maine und Touraine sowie weitere Teile des Königreichs Frankreich umfasste.
    Bis heute setzt sich das Haus Plantagenet im Mannesstamm in der Linie der Dukes of Beaufort fort, die von der gleichnamigen Bastardlinie abstammt.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_Plantagenet (Aug 2023)

    Henry heiratete Maud (Matilda) de Chaworth in 1297. Maud (Tochter von Patrick von Chaworth und Isabella de Beauchamp) wurde geboren in cir 1282 in Chaworth; gestorben in cir 1322. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Maud (Matilda) de ChaworthMaud (Matilda) de Chaworth wurde geboren in cir 1282 in Chaworth (Tochter von Patrick von Chaworth und Isabella de Beauchamp); gestorben in cir 1322.

    Notizen:

    English: https://en.wikipedia.org/wiki/Maud_Chaworth



    https://de.wikipedia.org/wiki/Maud_de_Chaworth

    Maud de Chaworth (auch Matilda de Chaworth; * 1282; † um 1322) war eine anglonormannische Adlige. Sie war die einzige Tochter von Patrick de Chaworth und dessen Frau Isabella de Beauchamp, einer Tochter von William de Beauchamp, 9. Earl of Warwick.

    Leben
    Ihr Vater war nach dem Tod seines älteren Bruders Payn de Chaworth 1279 Lord von Kidwelly geworden, doch starb er bereits ein Jahr nach ihrer Geburt. Maud war somit eine reiche Erbin; zu ihrem Erbe gehörten neben Kidwelly auch Ogmore Castle in den Welsh Marches sowie weitere Güter in Gloucestershire, Northamptonshire, Hampshire und Wiltshire in England. Ihre Mutter heiratete 1285 in zweiter Ehe Hugh le Despenser, 1. Earl of Winchester. Aus dieser Ehe entstammte Hugh le Despenser, der somit ihr Halbbruder war. Mauds Vormund wurde die Königin Eleonore von Kastilien, während ihre Ländereien von König Eduard I. an William de Valence zur Verwaltung übergeben wurden. Nach dem Tod von Königin Eleonore wurde Edmund Crouchback, der Bruder des Königs ihr Vormund. Sie wurde mit Henry Plantagenet, dem zweiten Sohn ihres Vormunds Edmund Crouchbacks verlobt, die beiden heirateten 1297.[1] Ihr Ehemann brachte die Herrschaft Monmouth mit den Burgen Grosmont, Skenfrith und White Castle mit in die Ehe. Den von ihrem Onkel Payn de Chaworth begonnenen Ausbau von Kidwelly Castle setzte sie fort.
    Mauds Schwager Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster, der ältere Bruder Henrys, wurde zum unversöhnlichen Gegner ihres Halbbruders Hugh le Despenser, bis Thomas schließlich nach einer gescheiterten Rebellion gegen den König 1322 hingerichtet wurde. Maud starb zwischen dem 4. August 1320 und dem 3. Dezember 1322 und wurde in der Priorei Mottisfont in Hampshire beigesetzt.

    Familie und Nachkommen
    Maud und ihr Ehemann bekamen sieben Kinder:
    1 Blanche of Lancaster (1305–1380) ∞ Thomas Wake, 2. Baron Wake of Liddell
    2 Henry of Grosmont (um 1310–1360) ∞ Isabella de Beaumont, Tochter von Henry de Beaumont und Alicia Comyn, 8. Countess of Buchan
    3 Matilda of Lancaster (1310–1377) ∞ I William Donn de Burgh, 3. Earl of Ulster; ∞ II Ralph Ufford
    4 Joan of Lancaster (1312–1345) ∞ John Mowbray, 3. Baron Mowbray
    5 Isabel of Lancaster, Äbtissin von Amesbury Abbey (1317–1347)
    6 Eleanor of Lancaster (1318–1371) ∞ I John de Beaumont, 2. Baron Beaumont; ∞ II Richard FitzAlan, 10. Earl of Lancaster
    7 Mary of Lancaster (1320–1362) ∞ Henry Percy
    Nach ihrem Tod heiratete ihr Ehemann nicht wieder, er erhielt schließlich die Ländereien und Titel seines Bruders und starb 1345.
    Weblinks]
    • W. M. Ormrod: Henry of Lancaster. In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.comLizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    • Matilda de Chaworth auf thepeerage.com, abgerufen am 25. August 2015 (englisch)
    Einzelnachweise
    1 S. J. Payling: Chaworth family (per. c.1160–c.1521). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-86141-X, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)

    Geburt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chaworth

    Notizen:

    Maud und Henry bekamen sieben Kinder, sechs Töchter und einen Sohn.
    1 Blanche of Lancaster (1305–1380) ∞ Thomas Wake, 2. Baron Wake of Liddell
    2 Henry of Grosmont (um 1310–1360) ∞ Isabella de Beaumont, Tochter von Henry de Beaumont und Alicia Comyn, 8. Countess of Buchan
    3 Matilda of Lancaster (1310–1377) ∞ I William Donn de Burgh, 3. Earl of Ulster; ∞ II Ralph Ufford
    4 Joan of Lancaster (1312–1345) ∞ John Mowbray, 3. Baron Mowbray
    5 Isabel of Lancaster, Äbtissin von Amesbury Abbey (1317–1347)
    6 Eleanor of Lancaster (1318–1371) ∞ I John de Beaumont, 2. Baron Beaumont; ∞ II Richard FitzAlan, 10. Earl of Lancaster
    7 Mary of Lancaster (1320–1362) ∞ Henry Percy

    Verheiratet:
    Henry Plantagenet wurde mit Maud de Chaworth, einer Halbschwester von Hugh le Despenser verheiratet.

    Kinder:
    1. Henry of Grosmont (Lancaster) wurde geboren in cir 1310 in Grosmont Castle; gestorben am 23 Mai 1361.
    2. 3. Matilda (Maud) von Lancaster wurde geboren in cir 1310; gestorben am 5 Mai 1377 in Bruisyard; wurde beigesetzt in Campsey Ash, Suffolk.
    3. Eleanor von Lancaster wurde geboren in cir 1318; gestorben am 11 Jan 1372 in Grafschaft Arundel; wurde beigesetzt in Priorat von Lewes, dann Kathedrale von Chichester.


Generation: 4

  1. 8.  Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster wurde geboren in cir 1259 (Sohn von Walter de Burgh, 1. Earl of Ulster ); gestorben am 29 Jul 1326.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Provinz Ulster; Earl of Ulster

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_de_Burgh,_2._Earl_of_Ulster

    Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster (* um 1259; † 29. Juli 1326) war ein hiberno-normannischer Adliger. Sein Beiname „Og“ bedeutete „der Junge“, wahrscheinlich ein Hinweis auf sein geringes Alter, als er 1271 Earl wurde oder um ihn von seinem Großvater Richard Mor zu unterscheiden. Er war auch als der „Rote Earl“ bekannt.

    Er war der Sohn und Erbe von Walter de Burgh, 1. Earl of Ulster († 28. Juli 1271), zweitältester Sohn des Richard de Burgh, des Eroberers von Connacht. 1271 beerbte er seinen Vater als 2. Earl of Ulster und 3. Lord von Connacht.

    Richard Og war der mächtigste der Earls aus der Familie de Burgh in Ulster. Er war ein enger Freund des englischen Königs Eduard I. und war der ranghöchste Earl in Irland. Er betrieb eine expansionistische Politik und zerstritt sich dabei mit den übrigen anglo-irischen Lords. 1316 besiegte er in der zweiten Schlacht von Athenry Felim mac Aedh Ua Conchobair, den König von Connacht.

    Name:
    Sein Beiname „Og“ bedeutete „der Junge“, wahrscheinlich ein Hinweis auf sein geringes Alter, als er 1271 Earl wurde oder um ihn von seinem Großvater Richard Mor zu unterscheiden. Er war auch als der „Rote Earl“ bekannt.

    Seine Schwester Egidia de Burgh war Ehefrau von James Stewart, 5. High Steward of Scotland, dem Großvater des späteren Königs Robert II.

    Titel (genauer):
    Earl of Ulster ist ein erblicher britischer Adelstitel, der achtmal, davon zunächst sechsmal in der Peerage of Ireland und sodann zweimal in der Peerage of the United Kingdom, verliehen wurde. Der Titel ist nach der traditionellen irischen Provinz Ulster benannt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Ulster

    https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Ulster

    Richard heiratete Margaret de Guînes (von Gent) in spätestens 1280. Margaret (Tochter von Graf Arnold III. von Guînes (von Gent) und Alix von Coucy) gestorben in 1304. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Margaret de Guînes (von Gent)Margaret de Guînes (von Gent) (Tochter von Graf Arnold III. von Guînes (von Gent) und Alix von Coucy); gestorben in 1304.

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte sechs Töchter und zwei Söhne:
    - Aveline de Burgh, ⚭ John de Bermingham, 1. Earl of Louth († 1329)
    - Katherine de Burgh († 1331), ⚭ 1312 Maurice FitzGerald, 1. Earl of Desmond († 1356)
    - Joan de Burgh († 1359), ⚭ 1312 Thomas FitzGerald, 2. Earl of Kildare († 1328)
    - Elizabeth de Burgh (1289–1327), ⚭ 1302 Robert Bruce, 4. Earl of Carrick (1274–1329), 1306 als Robert I. König von Schottland
    - John de Burgh (um 1290–1313), ⚭ Elizabeth de Clare (1295–1360), Tochter des Gilbert de Clare, 6. Earl of Hertford
    - N.N. (Sohn, † jung)
    - Eleanor de Burgh, ⚭ 1297 Thomas de Multon, 1. Baron Multon (1276–1322)
    - Maud de Burgh (um 1290–1320), ⚭ Gilbert de Clare, 7. Earl of Hertford

    Kinder:
    1. 4. John de Burgh wurde geboren in cir 1290; gestorben am 18 Jun 1313 in Galway.
    2. Elizabeth de Burgh wurde geboren in cir 1284 in Down oder Antrim; gestorben am 26 Okt 1327; wurde beigesetzt in Dunfermline Abbey.

  3. 12.  Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback wurde geboren am 16 Jan 1245 in Westminster (Sohn von König Heinrich III. von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von der Provence); gestorben am 5 Jun 1296 in Bayonne.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Prinz von England

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Crouchback,_1._Earl_of_Lancaster

    Edmund „Crouchback“, 1. Earl of Lancaster (auch 1. Earl of Leicester) (* 16. Januar 1245 in Westminster; † 5. Juni 1296 in Bayonne) war ein englischer Prinz und Magnat. Er war ein loyaler Unterstützer seines Vaters König Heinrich III. und seines Bruders König Eduard I., denen er als Militär und Diplomat diente.
    Sein Beiname Crouchback wurde im 14. Jahrhundert von Chronisten wie Adam of Usk und John Hardyng als Hinweis auf ein schweres Rückenleiden missgedeutet,[1] Edmund erhielt diesen Namen aber wahrscheinlich wegen seiner Beteiligung am Kreuzzug des Prinzen Eduard, während dem er als Kreuzfahrer einen Wappenrock mit einem Kreuz auf dem Rücken trug[2] und so Crossed Back bzw. Crouchback genannt wurde.

    Geburt und Kindheit
    Edmund war der zweite Sohn des englischen Königs Heinrich III. und dessen erster Frau Eleonore von der Provence. Nur wenige mittelalterliche Geburten sind so gut dokumentiert worden wie die von Edmund, der vermutlich im Palast von Westminster geboren wurde. Der König hatte, um für eine gesunde Geburt zu bitten, je 1000 Kerzen am Schrein von Thomas Becket und in der Abtei St. Augustinus in Canterbury gestiftet. Über die Geburt seines zweiten Sohns war der König so erfreut, dass er für dden Hochaltar von Westminster Abbey eine geschmückte Kasel stiftete, dazu schrieb er einen freudigen Brief an den Abt von Bury St Edmunds, der ihm vorschlug, seinen Sohn nach dem in seinem Kloster begrabenen angelsächsischen Märtyrerkönig Edmund zu benennen. Diesen Vorschlag nahm der König gerne an, da der Heilige Edmund zu seinen Lieblingsheiligen gehörte.
    Über die Kindheit von Edmund ist dagegen nur wenig bekannt. Spätestens ab Oktober 1246 wuchs er mit seinen älteren Geschwistern in Windsor Castle auf, wo die Königskinder standesgemäß von Aymon Thurbert, den Constable der Burg, erzogen wurden. Um 1255, spätestens ab 1256, verfügte Edmund über einen eigenen Haushalt, dem Thurbert vorstand.
    Das Sizilianische Abenteuer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    → Hauptartikel: Sizilianisches Abenteuer
    Im Mai 1254 hatte seine Mutter Edmund und den Thronfolger Eduard mit in die Gascogne genommen, wohin ihr Vater bereits 1253 zur Niederschlagung eines Aufstands gereist war. In Südwestfrankreich hatte Heinrich III. den Beschluss gefasst, seinem zzweiten Sohn mit Unterstützung des Papstes zum König von Sizilien zu machen. Am 6. März 1254 bot der päpstliche Nuntius in England, Alberto di Parma, Edmund offiziell an, König von Sizilien zu werden, was Papst Innozenz IV. am 14. Mai bestätigte. Am 25. Mai befahl Heinrich III. die Anfertigung eines Siegels für Edmund als König von Sizilien. Für einen raschen Feldzug nach Sizilien, um das von den Staufern beherrschte Reich zu erobern, hatte der englische König allerdings weder die mililitärischen wie die finanziellen Möglichkeiten. Der Nachfolger von Innozenz IV., Papst Alexander IV., verlangte deshalb 1255 von Heinrich III. die gewaltige Summe von über 135.000 Mark als Erstattung für seine bisher geleisteten Ausgaben im Kamppf gegen die Staufer. Trotz der schier unmöglichen Aufgabe, von England aus Sizilien zu erobern und trotz seiner eigenen angespannten Finanzlage stimmte Heinrich III. den Bedingungen des Papstes zu, so dass der päpstliche Nuntius Giacomo Boncambi Edmund am 18. Oktober 1255 als König von Sizilien einsetzte. Letztlich scheiterte die Umsetzung dieses tollkühnen Vorhabens völlig. Das Sizilianische Abenteuer traf in England auf einhellige Ablehnung. Auch als Heinrich III. dem Parlament im Frühjahr 1257 Edmund in apulischer Tracht vorführen ließ, konnte er weder die Magnaten noch die Geistlichen von dem Vorhaben überzeugen. Letztlich führten die Versuche des Königs, vom Parlament eine Steuer zur Finanzierung des Sizilianischen Abenteuers bewilligt zu bekommen, mit zur Rebellion der Barone und den Provisions of Oxford 1258, wonach die Macht des Königs erheblich eingeschränkt wurde. Die Barone, die die Macht übernommen hatten, strebten eine Aufhebung der Vereinbarung des Königs mit dem Papst an, worauf Papst Alexander IV. am 12. Dezember 1258 das Abkommen aussetzte, solange die verlangten Gelder an ihn nicht gezahlt würden. König Heinrich III. hielt zwar weiter an dem Sizilianischen Abenteuer fest, und auch der jugendliche Edmund schien weiter an dessen Realisierung zu glauben, doch die politischen Unruhen ließen das Vorhaben endgültig scheitern. Papst Urban IV. widerrief die Erhebung Edmunds zum König schließlich und befreite ihn und seinen Vater am 28. Juli 1263 davon, das Abkommen mit dem Papst zu erfüllen.
    Der Zweite Krieg der Barone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Während der unruhigen Zeit, die auf die Rebellion weiter Teile des Adels 1258 folgte, begleitete Edmund im November 1259 seinen Vater nach Frankreich, wo dieser mit dem französischen König den Vertrag von Paris schloss. Erst im April 1260 kehrtrte Heinrich mit Edmund nach England zurück. Im Juli 1262 begleitete Edmund seinen Vater erneut nach Frankreich, wo sie beide an einer Seuche erkrankten. Erst im September konnte Edmund nach seiner Genesung nach England zurückkehren, während seiein Vater immer noch geschwächt in Frankreich blieb. Heinrich III. hatte ihn ehrenhalber zum Befehlshaber der königlichen Truppen in England ernannt. Edmund sollte nach Möglichkeit die Angriffe des walisischen Fürsten Llywelyn ap Gruffydd auf die Welsh Marches abwehren sowie während der Abwesenheit des Königs keine Parlamente zulassen. Erst im Januar 1263 kehrte Heinrich nach Westminster zurück. Angesichts des drohenden Bürgerkriegs ernannte der König Edmund im Juni 1263 zum Kommandantnten von Dover Castle, das er jedoch widerwillig räumen musste, nachdem sein Vater im Juli den Forderungen der Adelsopposition nachgegeben hatte. Kurz danach reiste er mit seiner Mutter nach Frankreich, wo er sie bei dem Versuch unterstützte, füür Heinrich III. Söldnertruppen anzuwerben. Damit entging er den offenen Kämpfen des Zweiten Kriegs der Barone und kehrte erst nach dem Sieg der königlichen Partei im August 1265 nach England zurück. Im Sommer 1266 kommandierte er eine königliche Streitmacht in Warwick, mit der er Raubzüge der verbliebenen Rebellen, den sogenannten Enterbten, unterbinden sollte. Anschließend war er während der langwierigen Belagerung der Enterbten in Kenilworth Castle Kommandant eines der vier Bataillone, die die Burg belagerten. Kurz nach der Kapitulation der Burg im Dezember 1266 übergab ihm der König die Verwaltung der Burg. Im Februar 1267 wurde Edmund mit Robert Walerand nach Wales gesandt, wo er mit Llywelyn ap Gruffydd Friedensverhandlungen begann, die schließlich im September 1267 von Vertrag von Montgomery führten.

    Entstehung des späteren Duchy of Lancaster
    Seine größte historische Bedeutung gewann Edmund durch die Schaffung eines riesigen Grundbesitzes, der zum Kern des späteren Duchy of Lancaster wurde. Den Grundstock dazu legte der König am 26. Oktober 1265, als er seinem Sohn das Borough und die Honour of Leicester übergab, die zuvor dem getöteten Rebellenführer Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester gehört hatten. Im Januar 1267 wurde Edmund dazu zum Earl of Leicester erhoben. Am 28. Juni 1266 erhielt er dazu die Burgen und Ländereien des ebenfalls als Rebell enteigneten Robert de Ferrers, 6. Earl of Derby, dazu erhielt er am 12. Juli die Honour of Derby. Nach den Bedingungen des Dictum of Kenilworth von 1266 versuchte Robert de Ferrers später, diese Besitzungen zurückzuhaalten, doch Edmund konnte, dank der juristisch zweifelhaften Unterstützung seins Bruders Eduard, 1269 die Ansprüche von Ferrers abweisen, die dieser 1270 und 1274 auch durch Prozesse nicht durchsetzen konnte. Nach dem Sieg des Königs im Krieg deder Barone übergab der König Edmund ab 1265 noch zahlreiche weitere Ländereien, darunter in Wales Builth Castle, die Herrschaft Kidwelly sowie Cardiganshire und Carmarthenshire, die Edmund jedoch im November 1279 gegen andere Gebiete eintauschte. Die wichtigste Schenkung erhielt Edmund am 30. Juni 1267, als er Lancaster Castle samt Stadt und Honour of Lancaster und allen königlichen Besitzungen in Lancashire erhielt, wodurch er zum Earl of Lancaster erhoben wurde. Dazu erhielt er die wwalisischen Burgen Grosmont, Skenfrith, White Castle und Monmouth, dazu weitere Besitzungen wie Newcastle-under-Lyme und Pickering Castle samt Honour of Pickering. Dennoch führte Edmund den Titel Earl of Lancaster offiziell erst ab Dezember 127676. Dazu hatte ihm sein Bruder als neuen Earl of Leicester am 9. Mai 1269 lebenslang das Amt des Lord High Stewards verliehen. Damit hatte Edmund als Dank für die Unterstützung seines Vaters gegen die Adelsopposition einen gewaltigen Grundbesitz. Am 8. oder 9. April 1269 heiratete er in Westminster Abbey Aveline de Forz, die Erbin des Barons William de Forz. Diese Hochzeit war die erste Hochzeit eines Angehörigen der königlichen Familie in der neuerbauten Abteikirche.[3] Durch diese Heirat erhoffte sich Edmund, die Herrschaft Holderness in Yorkshire, die Isle of Wight sowie den Titel Earl of Devon zu erhalten. Aveline starb jedoch am 11. November 1274 kinderlos, so dass Edmund den Anspruch auf diese Gebiete wieder verlor. Dennoch besaß er 1296 Besitzungen in 25 Counties in England und Wales, vor allem in Derbyshire, Lancashire, Lincolnshire, Leicestershire, Staffordshire, Northamptonshire und in Südwales. Seine Besitzungen umfassten 14 Burgen und über 263 Knight’s fees. Aus seinen Besitzungen bezog er jährliche Einkünfte von etwa £ 4500, womit er einer der reichsten und mächtigsten englischen Magnaten war. Von seinem Onkel Peter von Savoyen erwarb er dessen Palast bei London, den Savoy Palace.
    Kreuzzug ins Heilige Land[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem endgültigen Ende des Kriegs der Barone wandte sich Edmund einem Kreuzzug ins Heilige Land zu. Sein Vater hatte 1250 ein Kreuzzugsgelübde geleistet, das er nicht erfüllen konnte. 1268 erlaubte Papst Clemens IV. dem päpstlichen Legaten Otttobono, Edmund einen angemessenen Teil der bereits für den Kreuzzug seines Vaters gesammelten Gelder zur Verfügung zu stellen, falls dieser stellvertretend für seinen Vater den Kreuzzug unternehmen würde. Dieser Plan wurde schnell verworfen, als der Thronfolger Eduard plante, einen eigenen Kreuzzug zu unternehmen. Zusammen mit zahlreichen anderen Adligen leisteten die beiden Brüder im Juni 1268 während des Parlaments in Northampton den Kreuzzugseid. Edmund erklärte sich bereit, den Kreuzzug seines Bruders mit 100 Rittern zu unterstützen, wofür ihm sein Bruder 10.000 Mark zahlte und dazu die Kosten der Überfahrt trug.
    Edmund bereite seinen Kreuzzug sorgfältig vor. Zur Verwalterin seiner Ländereien ernannte er seine Mutter Königin Eleonore, der er weitreichende Vollmachten erteilte. Im Februar oder März 1271 brach er von England ins Heilige Land auf, dass er iim August 1271 erreichte. Obwohl er versucht hatte, möglichst hohe Barmittel mitzuführen, waren diese nicht ausreichend, so dass er sich bei Geldverleihern in Akkon Geld borgen musste, während seine Mutter versuchte, weitere Mittel in England für ihn aufzutreiben. Über seinen recht kurzen Aufenthalt im Heiligen Land ist wenig bekannt, außer dass er ihm den Beinamen Crouchback eintrug, bevor er im Mai 1272 die Rückreise antrat. Bis zu seinem Tod wurde erwartet, dass er erneut einen Kreueuzzug antreten würde. Sein Bruder Eduard, der 1272 nach dem Tod seines Vaters König geworden war, schickte im Dezember 1276 eine Gesandtschaft zum Papst, die auch über einen neuen Kreuzzug unter Edmunds Führung verhandeln sollte. In den nächsten Jahren erfolgten weitere Verhandlungen, die jedoch ohne konkrete Ergebnisse blieben. Im Sommer legte König Eduard und in der Folge auch Edmund ein erneutes Kreuzzugsgelübde ab, dass beide Brüder jedoch nicht erfüllten.
    Militärdienst in Wales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Zu seinem Bruder Eduard hatte Edmund ein enges Verhältnis, und nur selten kam es zum Streit zwischen den beiden Brüdern. Edmund blieb ein loyaler Unterstützer seines Bruders, sowohl als dieser noch der Thronfolger wie auch später König war. Zum einigen bekannten ernsthaften Streit kam es 1274, als Edmund am 19. August nicht an der Königskrönung von Eduard teilnahm. Der Grund hierfür war wohl die Ablehnung Eduards, dass Edmund während der Krönung als High Steward of England das Staatsschwert, die Curtana, tragen dürfe. Dieser Streit wurde rasch beigelegt und Edmund verzichtete für sich und seine Erben auf das Amt des High Stewards, worauf Eduard es ihm im Februar 1275 erneut verlieh. 1275 kam es über die Aufteilung der von ihrem Vater und vom Papst bewilligten Gelder für den Kreuzzug zu einem neuen Streit, doch auch dieser konnte rasch beigelegt werden. Spätere Konflikte hatten keine großen Auswirkungen auf das Verhältnis der beiden Brüder.
    Es ist deshalb kaum überraschend, dass Edmund in den Kriegen zur Eroberung von Wales eine wichtige Rolle spielte, zumal er selbst als einer der bedeutendsten Marcher Lords selbst starke eigene Interessen in Wales hatte. Nach der raschen Verschlechterung der Beziehungen zwischen König Eduard und dem walisischen Fürsten Llywelyn ap Gruffydd befahl Eduard seinen Bruder am 12. Dezember 1276 nach Worcester, das zum zentralen Sammelpunkt der englischen Armeen wurde. Während des ersten Feldzugs gegen Wales 1277 befehligte Edmund die Armee, die von seiner Herrschaft Carmarthenshire aus nach Nordwales vorstieß und am 25. Juli Llanbadarn erreichte. Dort befahl Edmund den Bau einer neuen Burg, das spätere Aberystwyth Castle. Die Baustelle ließ er unter der Aufsicht von Roger de Moels zurück, bevor er am 20. September nach England zurückkehrte und sein Feldheer auflöste. Während des zweiten Kriegs zur Eroberung von Wales von 1282 bis 1283 befehligte er wieder eine englische Armrmee in Südwales. Ende September 1283 nahm er an dem Parlament in Shrewsbury teil, auf dem die grausame Hinrichtung des walisischen Rebellenführers Dafydd ap Gruffydd beschlossen wurde. Ein letztes Mal diente Edmund von November 1294 bis Mai 1295 während des walisischen Aufstands in Wales.
    Zweite Heirat und Besitzungen in Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Nach dem Tod seiner ersten Frau Aveline de Forz 1274 heiratete Edmund zwischen dem 18. Dezember 1275 und dem 18. Januar 1276 in zweiter Ehe die französische Adlige Blanche d’Artois, eine Tochter von Graf Robert I. von Artois und Witwe von Köninig Heinrich I. von Navarra. Als Ehemann von Blanche wurde er für acht Jahre Verwalter der Grafschaft Champagne, eines großen französischen Lehens, bis seine Stieftochter Johanna, die Erbin der Grafschaft, 1284 den französischen König Philipp IV. heiratete. Edmund reiste zwischen 1276 und 1282 mehrfach in die Champagne, und mindestens einmal, 1276, besuchte er Navarra. Dennoch griff er relativ wenig in die Verwaltung der Champagne ein. Seine bekannteste Aktion war die Niederschlagung eeiner Revolte der Bürger von Provins, die im Januar 1280 gegen drückende Steuern und Abgaben aufbegehrten. Edmund durfte den Höflichkeitstitel Graf von Champagne und Brie tragen, bis König Philipp IV. ihm nach seiner Heirat mit Johanna gegen eine stattliche Summe seine Rechte abkaufte. Dennoch blieb Edmund auch danach über seine Ehefrau Herr von Beaufort, Nogent-sur-Marne und anderen Besitzungen in der Île-de-France.

    Diplomat in Frankreich
    Edmund war seinem Bruder eine wertvolle militärische Hilfe, aber vielleicht noch wichtiger war Edmunds Dienst als Vermittler und Diplomat im schwierigen Verhältnis zwischen den englischen und den französischen Königen, dass in den letzten Jahrzeehnten des 13. Jahrhunderts oft belastet war. Edmund war nicht nur ein Bruder des englischen Königs, sondern sowohl durch seine Herkunft wie auch durch seine zweite Heirat mit Blanche d’Artois auch ein Cousin der französischen Könige Philipp III. und Philipp IV. Durch seine häufigen Reisen nach Frankreich und durch seine Beziehungen zum französischen Königshof konnte er seinen Bruder Eduard diplomatisch unterstützen. 1279 war er an den Verhandlungen mit Philipp III. über Eduards Ansprüche auf das Agenais und das Quercy sowie über die Erbansprüche seiner Mutter Eleonore auf die französische Grafschaft Ponthieu beteiligt. Nach dem Tod von Eleonore wurde Edmund 1291 als Vertreter des minderjährigen Erben Eduard, des späteren Königs Eduard II., Statthalter des Ponthieu. Edmunds wichtigster diplomatischer Beitrag war sein Anteil an den Verhandlungen während des Französisch-Englischen Kriegs ab 1294. Anfang 1294 sandte Eduard seinen Bruder zu Philipp IV., um den Streit über die Gerichtshoheit in Aquitanien und den dortigen Streit zwischen Seeleuten aus der zu England gehörenden Gascogne und Seeleuten aus der französischen Normandie zu schlichten. Eduard wollte einen Krieg mit Frankreich verhindern, so dass Edmund im Februar in den Verhandlungen den französischen Forderungen nachgab. Der vereinbarte Waffenstillstand hatte jedoch keinen langen Bestand, entweder weil Edmund unvorsichtig und vielleicht auch den Franzosen gegenüber naiv gewesen war, oder weil der französische König Philipp IV. unaufrichtig verhandelt hatte und unter dem Einfluss einer starken anti-englischen Fraktion am französischen Königshof stand. Im Mai 1294 besetzten die Franzosen Aquitanien, worauf Edmund seine Hommage gegenüber Philipp widerrief und mit seiner Frau Blanche zurück nach England reiste.

    Krieg mit Frankreich, Tod und Nachfolge
    Trotz dieses diplomatischen Fehlschlags verließ sich Eduard von Beginn des Krieges an auf seinen Bruder. Am 1. Juni 1294 informierte er seine Vasallen in der Gascogne, dass Edmund mit Truppen in die Gascogne zurückkehren würde, um das Gebiet zurückzuerobern. Der Ausbruch des walisischen Aufstands verhinderte jedoch Edmunds Feldzug, der anschließend erkrankte. Erst Januar 1296 brach Edmund zusammen mit Henry de Lacy, 3. Earl of Lincoln an der Spitze einer stattlichen Armee nach Südwestffrankreich auf. Edmund erreichte die noch von englischen Truppen gehaltenen Städte Bourg und Blaye an der Mündung der Gironde. Von dort stieß er Ende März gegen das von französischen Truppen besetzte Bordeaux vor, konnte jedoch anhand der starken Stadtbefestigungen die Stadt nicht zurückerobern. Vor einer starken französischen Entsatzarmee zog er sich nach Bayonne zurück. An Pfingsten 1296 erkrankte er und starb in Bayonne.
    Edmund hatte erklärt, dass er erst begraben werden wolle, wenn seine Schulden bezahlt worden sind. Deshalb wurde sein Leichnam von Franziskanern in Bayonne einbalsamiert und erst nach sechs Monaten 1297 zurück nach England gebracht. Dort wurde er im Franziskanerkonvent von London verwahrt, ehe ihn Eduard I. am 24. März 1301 feierlich in Westminster Abbey beisetzen ließ.[4] Sein prächtiges Grabdenkmal ist dort noch erhalten.

    Nachkommen und Erbe
    Edmunds Ehe mit Avelina de Forz war kinderlos geblieben. Mit seiner zweiten Frau Blanche d’Artois hatte Edmund vier Kinder, davon drei Söhne und eine Tochter:
    • Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster (um 1278–1322)
    • Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster, (1281–1345)
    • John Plantagenet, Sire de Beaufort und Nogent-sur-Marne (vor 1286–um 1336)[5]
    • Maria Plantagenet
    Sein Erbe wurde sein ältester Sohn Thomas, der durch dieses Erbe sowie durch seine Heirat zum mächtigsten Magnaten Englands und schließlich ein erbitterter Gegner seines Cousins König Eduard II. wurde. Sein dritter Sohn John erbte die Ländereien seiner Mutter Blanche in Frankreich.
    Trotz seines enormen Reichtums war Edmund, mit Ausnahme seiner Aufwendungen für den Kreuzzug, kein außergewöhnlicher Gönner der Kirche. Vermutlich wegen seines bevorstehenden Kreuzzugs hatte er 1270 dem Frauenkloster von Tarrant ein Gut in Bere Regis in Dorset vermacht. Neben kleineren Stiftungen war er vor allem ein Förderer, vielleicht auch der Gründer des Franziskanerpriorats von Preston in Lancashire sowie der Dominikanerniederlassung in Leicester. Dazu unterstützte er seine zweite Frau Blanche, die 1293 eine Klarissenniederlassung außerhalb von Aldgate in London gründete. 1278 stiftete er Merton College in Oxford das Patronatsrecht von Embledon.



    Weblinks
     Commons: Edmund Crouchback – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Simon Lloyd: Edmund, first earl of Lancaster and first earl of Leicester (1245–1296). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Prss, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.com (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Einzelnachweise[
    1 Isabel Alfonso, Hugh Kennedy, Julio Escalona: Building Legitimacy. Political Discourses and Forms of Legitimation in Medieval Societies. Brill, Leiden 2004. ISBN 90-04-13305-4, S.94
    2 Westminster Abbey: Edmund, Earl of Lancaster and Aveline de Forz. Abgerufen am 12. April 2016.
    3 Westminster Abbey: Edmund, Earl of Lancaster and Aveline de Forz. Abgerufen am 12. April 2016.
    4 Westminster Abbey: Edmund, Earl of Lancaster and Aveline de Forz. Abgerufen am 12. April 2016.
    5 Cracroft's Peerage: The Early House of Plantagenet (1154 - 1327). Abgerufen am 12. April 2016.

    Edmund heiratete Blanche von Artois in 1276. Blanche (Tochter von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant) wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Blanche von Artois wurde geboren in 1248 (Tochter von Robert I. von Artois (von Frankreich) und Gräfin Mathilde von Brabant); gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.

    Notizen:

    Das einzige Kind von Blanche mit Heinrich I., Johanna I. wurde die Nachfolgerin Heinrichs.

    Blanche d’Artois und Edmund hatten vier Kinder, davon drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanche_d’Artois

    Blanche d’Artois (* 1248; † 2. Mai 1302 in Paris) war eine Regentin von Navarra und Champagne-Brie. Sie war eine Tochter des Grafen Robert I. von Artois († 1250) und dessen Ehefrau Mathilde von Brabant († 1288). Über ihren Vater war sie eine Enkelin König Ludwigs VIII. von Frankreich.
    Blanche wurde 1269 in Melun mit dem Prinzen Heinrich von Navarra-Champagne verheiratet, mit dem sie 1270 die Nachfolge im Königreich Navarra und der Grafschaft Champagne-Brie antrat. Nachdem ihr Mann bereits 1274 starb, übernahm Blanche die Regentschaft für ihre unmündige Erbtochter Johanna I. Im selben Jahr brach in Pamplona ein Aufstand der Bevölkerung gegen den französischen Einfluss in Navarra aus, der Blanche dazu nötigte mit ihrer Tochter an den Hof ihres Vetters König Philipp IIII. von Frankreich zu fliehen. Durch den Einfluss von dessen Onkel Karl von Anjou übertrug Blanche im Mai 1275 in Orléans die Vormundschaft über ihre Tochter an den französischen König, von dem sie militärische Unterstützung zugesichert bekam waas bis 1276 zur Niederwerfung des Aufstandes führte. Weiterhin wurde ihre Tochter mit dem Prinzen Philipp verlobt, dieser wurde 1276 nach dem Tod seines älteren Bruders selber zum Kronprinzen und sollte 1285, als Philipp IV., König von Frankreich werden. Die Hochzeit des Paares wurde bereits 1284 begangen, im gleichen Jahr endete Blanches Regentschaft.
    Blanche heiratete bereits 1276 den englischen Prinzen Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster († 1296), mit dem sie vier weitere Kinder hatte:
    • Thomas Plantagenet, 2. Earl of Lancaster (* 1278; † enthauptet am 22. März 1322 in Pontefract)
    • Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster, (* 1281; † 22. September 1345 in Leicester)
    • John Plantagenet, Lord of Beaufort-en-Champagne (* vor 1286; † vor 1327 in Frankreich)
    • Maria Plantagenet († jung in Frankreich)



    Weblink
    • Blanche d'Artois auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)

    Kinder:
    1. 6. Graf Henry Plantagenêt (Lancaster) wurde geboren in 1281; gestorben am 22 Sep 1345.

  5. 14.  Patrick von ChaworthPatrick von Chaworth (Sohn von Patrick von Chaworth und Hawise de Londres); gestorben in vor 7 Jul 1283.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_de_Chaworth_(†_1283)

    Patrick de Chaworth († 1283)
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Patrick de Chaworth († vor 7. Juli 1283) war ein englischer Adliger und Militär.

    Patrick de Chaworth entstammte der anglonormannischen Familie Chaworth. Er war ein jüngerer Sohn von Patrick de Chaworth, der Hawise de Londres, die Erbin der Herrschaft Kidwelly in Südwestwales geheiratet hatte. Zusammen mit seinem älteren Bruder Payn nahm Patrick ab 1270 am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil. Nach dem Tod seines Bruders, der 1279 ohne Nachkommen gestorben war, erbte er die Herrschaft Kidwelly, eine Herrschaft der Welsh Marches, Ogmore Castle in Glamorgan sowie weitere Ländereien in England. Er setzte den von seinem Bruder begonnenen Ausbau von Kidwelly Castle fort[1] und stellte 1282 für den zweiten Feldzug König Eduards I. zur Eroberung von Wales Truppen.[2]

    Er heiratete Isabella de Beauchamp, eine Tochter von William de Beauchamp, 9. Earl of Warwick und von Maud de Furnivall, starb jedoch bereits vor dem 7. Juli 1283.[3] Da bei seinem Tod seine Erbin, seine einzige Tochter Maud, erst ein Jahr alt war, übergab König Eduard I. seine Besitzungen zur Verwaltung an William de Valence. Seine Witwe Isabel heiratete 1285 in zweiter Ehe Hugh le Despenser den Älteren. Maud de Chaworth heiratete 1297 Henry Plantagenet, einen Neffen des Königs, wodurch Kidwelly ein Teil des späteren Duchy of Lancaster wurde.

    Mehr unter dem Link oben..

    Patrick + Isabella de Beauchamp. Isabella gestorben in cir 30 Mai 1306. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Isabella de Beauchamp gestorben in cir 30 Mai 1306.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_de_Beauchamp

    Isabella de Beauchamp
    Zur Navigation springenZur Suche springen
    Isabella de Beauchamp († um 30. Mai 1306) war eine englische Adlige.

    Isabella war die älteste Tochter von William de Beauchamp, 9. Earl of Warwick und von Maud de Furnivall, der ältesten Tochter von John fitz Geoffrey. In erster Ehe heiratete sie vor 1281 Patrick de Chaworth, der nach dem Tod seines Bruders Payn 1279 Lord der walisischen Herrschaft Kidwelly geworden war. Nachdem ihr Mann jedoch bereits 1283 gestorben war, heiratete sie 1285 in zweiter Ehe Hugh le Despenser, 2. Baron Despenser, der zu dieser Zeit noch ein kleiner Adliger war und erst vier Jahre zuvor die Besitzungen seines 1265 im Kampf gegen den König gefallenen gleichnamigen Vaters Hugh le Despenser, 1. Baron le Despenser zurückerhalten hatte. Die Heirat fand ohne Erlaubnis des Königs statt, so dass ihr Mann zu einer Strafzahlung in Höhe von 2000 Mark verurteilt wurde. Ihr Mann wurde 1295 als Baron Despenser vom König in das Parlament berufen. Sie starb 1306, noch bevor ihr Mann und ihr Sohn Hugh Karriere als Günstlinge von König Eduard II. machten.

    Aus ihrer ersten Ehe hatte sie eine Tochter:

    Maud ∞ Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster
    Aus ihrer zweiten Ehe hatten sie mehrere Kinder, darunter:

    Hugh le Despenser ∞ Eleanor de Clare
    Aline le Despenser († um 1353) ∞ Edward Burnell, 1. Baron Burnell
    Isabel le Despenser († 1334)
    ∞ Gilbert de Clare, Lord of Thomond
    ∞ John Hastings, 1. Baron Hastings
    ∞ Ralph de Monthermer, 1. Baron Monthermer

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Das Ehepaar hatte 1 Tochter:
    - Maud ∞ Henry Plantagenet, 3. Earl of Lancaster

    Kinder:
    1. 7. Maud (Matilda) de Chaworth wurde geboren in cir 1282 in Chaworth; gestorben in cir 1322.


Generation: 5

  1. 16.  Walter de Burgh, 1. Earl of Ulster Walter de Burgh, 1. Earl of Ulster (Sohn von Richard de Burgh und Egidia (Gille) de Lacy); gestorben am 28 Jul 1271.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Provinz Ulster; Earl of Ulster

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Earl of Ulster ist ein erblicher britischer Adelstitel, der achtmal, davon zunächst sechsmal in der Peerage of Ireland und sodann zweimal in der Peerage of the United Kingdom, verliehen wurde. Der Titel ist nach der traditionellen irischen Provinz Ulster benannt.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_of_Ulster
    https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Ulster

    Kinder:
    1. 8. Richard Og de Burgh, 2. Earl of Ulster wurde geboren in cir 1259; gestorben am 29 Jul 1326.
    2. Gille (Egidia) de Burgh

  2. 18.  Graf Arnold III. von Guînes (von Gent)Graf Arnold III. von Guînes (von Gent) wurde geboren in cir 1225 (Sohn von Graf Balduin (Baudouin) III. von Guînes (von Gent) und Mathilde (Mahaut) von Fiennes); gestorben in cir 1283.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1244 bis 1285, Grafschaft Guînes; 12. Graf von Guînes (Haus Gent)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Guînes war eine der ersten großen Grafschaften, die schon zu karolingischer Zeit erblich waren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Guînes

    Arnold III., 12. Graf von Guînes, geriet am 12. Juli 1253 in der Schlacht von Walcheren in Gefangenschaft, aus der er, um freigelassen zu werden, seine Grafschaft 1285 an den König verkaufen musste. Zehn Jahre später, 1295, gab Philipp IV. von Frankreich einen Teil des Besitzes an Johanna von Guînes zurück, die Enkelin Arnolds III. und Ehefrau von Johann II. von Brienne, Graf von Eu, der daraufhin zusätzlich den Titel eines Grafen von Guînes annahm.

    Arnold heiratete Alix von Coucy in Datum unbekannt. Alix (Tochter von Herr Enguerrand III. von Coucy und Marie von Montmirail) wurde geboren in cir 1225. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 19.  Alix von CoucyAlix von Coucy wurde geboren in cir 1225 (Tochter von Herr Enguerrand III. von Coucy und Marie von Montmirail).
    Kinder:
    1. Herr Enguerrand V. (Balduin?) von Coucy (von Guînes-Gent)
    2. 9. Margaret de Guînes (von Gent) gestorben in 1304.

  4. 24.  König Heinrich III. von England (Plantagenêt)König Heinrich III. von England (Plantagenêt) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester (Sohn von König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland und Gräfin Isabella von Angoulême); gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von England, Lord of Ireland, Herzog von Aquitanien

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(England)

    Heinrich III., eng. Henry III (* 1. Oktober 1207 in Winchester; † 16. November 1272 im Palace of Westminster) war ein englischer König, Lord of Ireland und Herzog von Aquitanien. Seine 56-jährige Regierung als König von England ist nach Georg IIIII., Victoria und Elizabeth II. die viertlängste Regierungszeit eines englischen Königs. Seine Herrschaft kann in vier zeitliche Abschnitte unterteilt werden. Der erste Abschnitt sind die 16 Jahre, in denen er noch minderjährig war bzw. in denen seine Berater die Herrschaft ausübten. Von 1232 bis 1234 folgten unruhige Jahre, in denen der König begann, selbst die Herrschaft zu übernehmen, dabei jedoch stark von seinen Höflingen und Adligen beeinflusst wurde. Im dritten Abschnitt von 1234 bis 1258 herrscht der König selbständig. Er erkannte die Magna Carta endgültig als bindendes Gesetz an, was seine finanziellen Möglichkeiten beschränkte. Dies führte mit dazu, dass er im Konflikt mit Frankreich die verlorenen französischen BeBesitzungen seiner Vorfahren nicht zurückgewinnen konnte. Heinrichs Finanzprobleme, verstärkt durch zeitweilige Rivalitäten innerhalb der königlichen Familie und durch Heinrichs erfolglose Außenpolitik, führten in den 1250er Jahren zu einer Krise seiner Herrschaft. Ab 1258 kam es deshalb zu einem schweren Konflikt mit einer Adelsopposition, der zum Zweiten Krieg der Barone führte. Infolge der innenpolitischen Krise verzichtete Heinrich 1259 im Vertrag von Paris endgültig auf die verlorenen Besitzungen in Frankreich, sicherte dadurch jedoch den Besitz der Gascogne. Nachdem der König im Bürgerkrieg von den aufständischen Baronen besiegt worden war, ging die politische Initiative zunehmend auf seinen ältesten Sohn Eduard über, dder die Rebellen 1265 entscheidend schlagen konnte und die Königsherrschaft wieder herstellte. Heinrich gelang es jedoch erst 1267, den Konflikt mit den Rebellen endgültig zu beenden. Die Folgen des Bürgerkriegs belasteten seine Herrschaft bis zu seinem Tod. Gegenüber den walisischen Fürsten hatte Heinrich 1247 die englische Oberherrschaft durchgesetzt, die jedoch danach wieder durch Llywelyn ap Gruffydd abgeschüttelt wurde. Geschwächt durch den Bürgerkrieg, musste Heinrich 1267 Llywelyn als Fürst von Wales anerkennen. Obwohl er deshalb nicht zu den erfolgreichen und starken englischen Herrschern gezählt wird, gelang ihm nach der katastrophalen Herrschaft seines Vaters Johann Ohneland die Festigung der Stellung seiner Familie. Daneben gilt Heinrich als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts. Ab 1245 ließ er Westminster Abbey im gotischen Stil neu errichten.

    Herkunft und Kindheit
    Heinrich entstammte der Dynastie der Plantagenet. Er war das älteste der fünf Kinder von König Johann Ohneland und dessen zweiter Frau Isabella von Angoulême. Seinen Namen erhielt er nach seinem Großvater König Heinrich II., wegen seines Geburtsorts wurde er auch Henry of Winchester genannt. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Seinen Vater, der ohne festen Regierungssitz beständig durch sein Reich zog, sah er selten, dafür hatte er eine enge Beziehung zu seiner Mutter. Seiner Amme Ellen, die Frau von William Dun, gewährte er später eine großzügige Pension in Havering. 1209 ließ sein Vater seine Vasallen auf Heinrich als Thronfolger einschwören, und 1212 übertrug sein Vater Peter des Roches, dem aus Frankreich stammenden Bischof von Winchester, die Erziehung seines ältesten Sohnes. Des Roches förderte sicherlich die Verehrung von Heinrich für seine Vorfahren und für seine Familie, besonders für Richard I. und Eleanor von Aquitanien, und bereits als Neunjähriger soll Heinrich ungewöhnlich ernst und würdig gesprochen haben. Daneben förderte der Bischof Heinrichs Sinn für Kunst und seine Verehrung der angelsächsischen Heiligen. Noch als Erwachsener konnte Heinrich die Reihenfolge der heiligen englischen Könönige aufzählen. Die nicht sonderlich erfolgreiche militärische Ausbildung des jungen Prinzen erfolgte durch Philip d'Aubigny, einem aus der Bretagne stammenden Gefolgsmann von des Roches. Dagegen galt Heinrich als guter Reiter, was er vermutlich seinem Leibwächter Ralph of St Samson verdankte.

    Der unmündige König von 1216 bis 1232
    Beendigung des Kriegs der Barone
    Der Erste Krieg der Barone von 1215 bis 1217, der auf die Nichtanerkennung der Magna Carta durch seinen Vater folgte, war ein prägendes Ereignis für den jungen Prinzen. Sein Vater starb plötzlich am 19. Oktober 1216 inmitten des Krieges mit den rebellischen Baronen und mit Frankreich. Neun Monate später, im Juli 1217, verließ seine Mutter, Königin Isabella ihre Kinder und kehrte in ihre Heimat Südfrankreich zurück, wo sie die Herrschaft in der Grafschaft Angoulême, dem Land ihres Vaters, übernahm. Im Frühjahr 1220 heiratete sie in zweiter Ehe den französischen Grafen Hugo X. von Lusignan von La Marche. Heinrich sah sie erst 1230 wieder.
    Nach dem Tod seines Vaters war der gerade neun Jahre alte Heinrich König von England geworden. Seine Thronfolge war jedoch nicht gesichert, da die Herrschaft seines Vaters von den rebellischen Baronen bestritten wurde. Die Rebellen hatten die englische Krone dem französischen Prinzen Ludwig angeboten. Heinrichs Vater hatte jedoch die Unterstützung des Papstes, vertreten durch den päpstlichen Legaten Guala Bicchieri, sowie eines Großteils der hohen Geistlichkeit gehabt, so dass seine Annhänger unverzüglich nach dem Tod Johanns den jungen Heinrich zum König krönen ließen. Heinrich reiste dazu aus Devizes Castle nach Gloucester, wo William Marshal, 1. Earl of Pembroke, der zu den engsten Vertrauten seines Vaters gehört hatte, ihn am 27.  Oktober zum Ritter schlug. Am nächsten Tag erfolgte in Gloucester Abbey eine hastige und kaum vorbereitete Krönung. Da die Kronjuwelen von seinem Vater verloren oder verpfändet worden waren, wurde Heinrich von den Bischöfen von Winchesster, Worcester und Exeter mit einem provisorischen Stirnreif[1] gekrönt. Nach der Krönung huldigte Heinrich sofort dem Legaten Guala, da sein Vater das Reich dem Papst als Lehen angetragen hatte. Vier Tage später gelobte er, das Kreuz zu nehmen. Für den jungen König herrschte ein selbsternannter Regentschaftsrat unter der Führung des über 70-jährigen William Marshal, der am 12. November eine leicht geänderte Fassung der Magna Carta anerkannte. Hierdurch und durch den Tod von König Johann entfiel für viele Barone der Grund für ihre Rebellion, so dass sie sich dem jungen König unterwarfen. Die verbliebenen Rebellen und die Truppen des französischen Prinzen Ludwig wurden von Marshal in der Schlacht von Lincoln geschlagen, und nnachdem Hubert de Burgh am 24.  August 1217 eine französische Nachschubflotte in der Schlacht bei Sandwich vernichtet hatte, war der Krieg entschieden. Im September musste Prinz Ludwig im Frieden von Lambeth auf seine Ansprüche auf den englischen Thron verzichten und nach Frankreich zurückkehren. Die geschlagenen Rebellen wurden von Marshal mit Nachsicht behandelt. Eine weiter veränderte Fassung der Magna Carta wurde im Oktober und November 1217 auf einer großen Ratsversammlung in Weststminster erneut anerkannt, dazu wurde eine neue Charter of the Forest anerkannt, die die Besitzrechte der königlichen Forste näher regelte. Auch König Alexander II. von Schottland sowie der walisische Fürst Llywelyn ab Iorwerth schlossen Frieden mit England, wobei der Waliser den Großteil seiner seit 1211 gemachten Eroberungen in Wales behalten durfte.

    Heinrichs frühe Herrschaft
    Legat Guala unterstützte weiter diskret den Regenten William Marshal, durch dessen allgemeine hohe Anerkennung und diplomatisches Geschick die Regierung langsam ihre Autorität zurückerlangte. Im November 1218 wurde nach allgemeinen Konsens Ralplph de Neville zum Keeper of the Great Seal ernannt. Bis zur Volljährigkeit des Königs konnten jedoch Besitzbestätigungen und Schenkungen nicht endgültig bestätigt werden. Als der greise William Marshal erkrankte, übertrug er am 9. April 1219 den Schutz des jungen Königs dem neuen Legaten Pandulf und ermahnte Heinrich, nicht dem schlechten Beispiel seines Vaters zu folgen. Am nächsten Tag versuchte Bischof des Roches, als Erzieher während einer Ratsversammlung in Reading die Vormundschaft über den jungen König zu gewinnen und griff Heinrich kühn an den Kopf. Dabei wurde er jedoch von den anderen Räten zurückgewiesen. William Marshal starb einen Monat später. Innerhalb des Regentschaftsrats kam es nun zu erbitterten Streitereien, vor allem zwischen dem aus Frankreich stammenden des Roches und dem aus Norfolk stammenden Justiciar Hubert de Burgh, die beide enge Gefolgsleute von König Johann gewesen waren.
    Machtkampf im Regentschaftsrat, Kriege in Wales und Revolten
    Eine große Ratsversammlung in Oxford im April 1220 bestätigte einen dreiköpfigen Regentschaftsrat, bestehend aus dem Legaten Pandulf als ersten Ratgeber und Führer des Königreichs, aus dem Justiciar Hubert de Burgh und aus Peter des Roches als EErzieher. Pandulf erlaubte jedoch dem Justiciar de Burgh faktisch die Führung der Regierung. Trotz der weiter angespannten königlichen Kassenlage wurde der nun zwölfjährige König am 17. Mai 1220 in Westminster Abbey, dem angestammten Krönungsort, in einer feierlichen Zeremonie durch Erzbischof Stephen Langton von Canterbury erneut gekrönt. Hierfür waren zahlreiche Reichsinsignien neu angefertigt worden. In den nächsten Jahren wurde teils durch Bestechung, teils durch Gewalt die Herrschaft der Regierung des Reiches wiederhergestellt, die durch den Krieg der Barone zerstört worden war. Im Juli 1221 legte Pandulf sein Amt nieder, und im Herbst des Jahres wurde des Roches Aufgabe als Erzieher für abgeschlossen erklärt. Er hatte fortan nur noch geringen Einfluss, so dass de Burgh alleiniger Machthaber wurde und in den nächsten drei Jahren seine Stellung ausbaute. Der Justiciar behandelte den jungen Heinrich weiterhin wie ein Kind und soll ihm sogar einmal mit einer Ohrfeige gedroht haben. Auf einer Ratsversammlung im Juni 1222 wurde ein großer Teil des königlichen Grundbesitzes, der während des Bürgerkriegs in die Hände verschiedener Barone gelangt war, wieder eingezogen, womit die königlichen Einkünfte fast veverdoppelt wurden. Nach Weihnachten 1222 versprach de Burgh in Oxford, dass der König im Januar 1223 auf einer Ratsversammlung in Westminster die Charters anerkennen würde. In den nächsten Monaten kam es in Südwales zu einem Krieg, in dem der mit de Burgh verbündete William Marshal, der Sohn des verstorbenen Regenten, gegen den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth große Teile von Südwestwales erobern konnte und damit dessen Vorherrschaft in Wales gefährdete. De Burgh brachte den Köönig nach Wales, entsetzte am 23. September 1223 das von den Walisern belagerte Builth Castle und gründete Montgomery Castle. Dort unterwarf sich am 7. Oktober Llywelyn ab Iorwerth, womit der Frieden in den Welsh Marches wieder hergestellt wurde. Ende 1223 konnte de Burgh seinen Widersacher des Roches völlig vom Hof verdrängen. Erzbischof Langton vereinbarte am 10. Dezember 1223 in Westminster mit de Burgh, dass der König formal sein eigenes Siegel führen dürfe, und danach zwang de Burgh die verbliebenen Unterstützer von des Roches, die von ihnen gehaltenen königlichen Lehen und Burgen zu übergeben.
    Trotz der breiten Anerkennung des minderjährigen Königs wehrten sich einige Barone gegen die Herausgabe der Burgen und Güter, die sie während des Bürgerkriegs erworben hatten. Während die Rebellion von William de Forz Anfang 1221 rasch niedergeschlagen werden konnte, konnte die Rebellion von Falkes de Bréauté, einem früheren Vertrauten von König Johann, erst nach heftigen Kämpfen niedergeschlagen werden. Das von Falkes Bruder William gehaltene Bedford Castle wurde erst nach achtwöchiger Belagerung am 15. August 1224 erobert. Der junge König war während der Eroberung anwesend und befahl, vermutlich beeinflusst von de Burgh, die Hinrichtung der gesamten, über 80 Mann starken Besatzung der Burg durch Hängen.

    Vorherrschaft von Hubert de Burgh
    Französisch-Englischer Krieg und endgültige Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1224 bis 1225
    Nachdem im März 1224 der 1214 geschlossene Waffenstillstand mit Frankreich ausgelaufen war, griff der französische König Ludwig VIII., der als Prinz Ludwig während des Ersten Kriegs der Barone den englischen Thron beansprucht hatte, im Mai 1224 die Besitzungen des englischen Königs in Südwestfrankreich an und eroberte bis August 1224 das Poitou und La Rochelle, anschließend besetzten französische Truppen weite Teile der Gascogne. De Burgh plante die Rückeroberung der verlorenen Gebieete, wozu ihm jedoch zunächst die finanziellen Mittel fehlten. Im Februar 1225 nutzte er Gerüchte über eine bevorstehende französische Invasion aus, in dem er den Fünfzehnten, eine Steuer auf den 15. Teil des beweglichen Besitzes, erheben wollte. Die Barone verweigerten auf einer großen Ratsversammlung zunächst ihre Zustimmung zu dieser Steuer, bis der junge König im Februar 1225 die Magna Carta erneut bestätigte. Die Steuer brachte die enorme Summe von £ 40.000, was belegt, dass die Regierung ihre Autorität nach dem Krieg der Barone wiedererlangt hatte. Heinrich berief sich später mehrfach öffentlich auf die Magna Carta und ermahnte seine Barone, diese auch gegenüber ihren Vasallen anzuwenden. Die Magna Carta erlangte dadurch langfristig Gesetzeskraft und wurden zur Richtlinie der königlichen Herrschaft.[2] Vor allem die Ritter und der niedere Adel beriefen sich auf die Magna Carta, was in der Folge wieder zu einer Aufwertung der königlichen Gerichtsbarkeit und damit der königlichen Autorität, aber auch zur Bildung eines professionellen Berufrichtertums führte. 1255 befahl der König den Sheriffs, in allen Gerichtshöfen die Magna Carta anzuwenden und ihre Nichtbefolgung zu bestrafen. Gleichzeitig nutzten königliche Beamte und Richter Unstimmigkeiten und Doppeldeutigkeiten der Magna Carta aus, um sie zu umgehen. Dennoch war bei Heinrichs Tod klar, dass das schriftliche Gesetz auch für den König gilt.[3]
    Im März 1225 brachen Richard, der jüngere Bruder des Königs, und William Longespée, 3. Earl of Salisbury, mit einem Heer nach Bordeaux auf, von wo sie rasch weite Teile der Gascogne zurückerobern konnten. La Rochelle und das Poitou blieben jedoch in der Hand des französischen Königs. Nach dem Tod von König Ludwig VIII. im November 1226 war dessen Sohn und Nachfolger Ludwig IX. noch unmündig. Heinrich erneuerte nun seine Ansprüche auf die Normandie und das Anjou. Dorthin, in die Bretagne und ins Poitou sandte er Gesandte, um den dortigen Adel auf seine Seite zu ziehen und um die Gebiete zurückzugewinnen. Mit Peter Mauclerc, dem Herzog der Bretagne, war er bereits verbündet, dazu konnte er die Unterstützung von Hugo X. von Lusignan, dem zweiten Ehemann seiner Mutter, gewinnen. Im Frühjahr 1227 unterwarfen sich diese jedoch dem neuen französischen König, und Heinrichs Pläne waren gescheitert.
    Am 8. Januar 1227 erklärte sich Heinrich auf einer Ratsversammlung in Oxford für volljährig. Dabei wurden auch die Besitzungen des Königs überprüft, was dazu führte, dass erneut umfangreicher Waldbesitz zurück an den König fiel oder wiederaufgeforstet wurde. Daraufhin kam es zu einer Revolte unter seinem Bruder Richard, der inzwischen zum Earl of Cornwall erhoben worden war. Er wurde von sieben weiteren Earls unterstützt und drohte seinem Bruder mit Bürgerkrieg, konnte jedoch mit Übertragung weiterer Besitzungen zufriedengestellt werden. Die Regierungsgewalt blieb zunächst jedoch völlig bei Hubert de Burgh, der zum Earl of Kent und am 27. April 1228 zum lebenslangen Justiciar ernannt wurde. Der König umgab sich jedoch zunehmend mit einem eigenen Haushalt, dem schließlich fast 70 Ritter angehörten. Verstärkt griff er nun selbst in die Regierung ein, was zeitweise zu Konflikten mit dem Justiciar führte. Dennoch konnte er sich noch lange nicht vollständig von dem für ihn vaterähnlichen de Burgh lösen.

    Krieg in Wales und Frankreichfeldzug von 1230
    Im August 1228 kam es in Wales zu neuen Kämpfen, als Llywelyn ab Iorwerth Montgomery Castle belagerte. Zum Entsatz der Burg erhob de Burgh ein Schildgeld in Höhe von zwei Mark pro Knight’s fee, und mit einem kleinen Aufgebot des Feudalheers marschierten de Burgh und Heinrich nach Wales. Vor der englischen Armee zogen sich die Waliser zurück, so dass die Engländer Montgomery Castle entsetzen konnten. Anschließend brannte de Burgh die nahe gelegene Zisterzienserabtei Ceri, die als Stützpunkt der Waliser gedient hatte, nieder. Anstelle des Klosters begann er mit dem Bau einer Burg, doch die nur unzureichend versorgten Engländer wurden von den Walisern auf der Baustelle überfallen, die die im Bau befindliche Burg zerstörten und den Marcher Lord William de Braose gefangen nahmen. Der König unternahm keine weiteren Vorstöße und musste nach drei Monaten einen schmachvollen Frieden mit dem walisischen Fürsten schließen. Braose blieb in der Gewalt der Waliser und musste selbst einen Frieden mit Llywelyn ab Iorwerth aushandeln.
    Weihnachten 1228 erreichten Heinrich erneut Nachrichten von französischen Adligen, die ihn ermunterten, die Besitzungen seiner Familie in Frankreich zurückzuerobern. Hubert de Burgh konnte ihn zunächst davon abhalten, einen neuen Krieg mit Frankreich zu beginnen, doch gegen den Widerstand de Burghs brach Heinrich schließlich am 30. April 1230 zu einem Feldzug nach Frankreich auf. Von der Bretagne rückte er ins Anjou und weiter bis in die Gascogne vor, ohne dass es zu nennenswerten Kämpfen kam. Vor dem überlegenen Heer des französischen Königs musste er sich schließlich wieder in die Bretagne zurückziehen. Im Oktober kehrte er, ohne Erfolge erzielt zu haben, nach England zurück.

    Der Sturz von Hubert de Burgh
    Da de Burgh sein Amt nutzte, um sich und seine Familie zu bereichern, hatte sein Ansehen bei den Baronen stark abgenommen, hinzu kamen seine erfolglose Politik in Wales und die Misserfolge in Frankreich. Nach seiner Rückkehr von dem erfolglosen Frankreichfeldzug begann Heinrich, selbst seine Briefe an den königlichen Kanzler Ralph Neville zu besiegeln und umging damit de Burgh. Dennoch konnte de Burgh zunächst weiter seine Vormachtstellung halten. Weihnachten 1230 verbrachte der König bei de Burgh in Lambeth, und der König bedachte ihn mit reichen Schenkungen wie der Verwaltung der Ländereien des verstorbenen Gilbert de Clare, 4. Earl of Hertford und der Vormundschaft über dessen minderjährigen Sohn Richard. Am 15. April 121231 starb Heinrichs Schwager William Marshal. Der König bedauerte dessen frühen Tod sehr, und am Hof kam es erneut zu Machtkämpfen, während Llywelyn ab Iorwerth den Tod des in Wales reich begüterten Marshal ausnutzte und neue Angriffe begann. De Burgh überzeugte den König, Williams jüngeren Bruder Richard das Erbe zu verweigern, da er wegen seiner Besitzungen in der Normandie ein Lehensmann des französischen Königs sei. Daraufhin drohte Richard Marshal dem König, unterstützt von Heinrichs Bruder Richard von Cornwall, eine Rebellion an. Heinrich zog im Herbst mit einem Heer nach Hereford, erreichte jedoch außer dem Neubau von Painscastle wenig. Im August erkannte er Marshal als Erben seines Bruders und als Earl of Pembroke anan. Dann kehrte de Burghs erbitterter Gegner Peter des Roches als glorreicher Held von seinem Kreuzzug ins Heilige Land zurück. Zusammen mit seinen Gefolgsleuten wurde er vom König begrüßt und gewann allmählich wieder Einfluss auf den König. Endde Oktober 1231 wurde der König auf einer Ratsversammlung in Westminster von Richard Marshal und dem Herzog der Bretagne überredet, seine Pläne, Marjorie, die jüngste Schwester des schottischen Königs zu heiraten, zu ändern. Stattdessen sollte er Yolande, die Tochter des Herzogs der Bretagne heiraten, um somit bessere Möglichkeiten für einen erneuten Feldzug nach Frankreich zu haben. Erstmals seit 1224 verbrachte der König Weihnachten nicht mit Hubert de Burgh, sondern bei Peter des Roches in Winchester.
    Im Januar 1232 begann der endgültige Sturz von de Burgh, als des Roches zum Baron of the Exchequer ernannt wurde und finanzielle Reformen versprach. Diese ergaben zwar wenig, weckten jedoch hohe Erwartungen beim hoch verschuldeten König. Der fehlgeschlagene teure Frankreichfeldzug hatte seine angespannte Finanzlage offenbart, dazu kamen die Kosten für die Feldzüge nach Wales sowie laufende Hilfsgelder für seine Verbündeten in Frankreich. Dank de Burghs Rückgewinnung der Regierungsgewalt waren die jährlichen Einkünfte des Königs von nur £ 8000 im Jahr 1218 auf £ 24.000 im Jahr 1230 gestiegen, doch dies waren, selbst wenn man die Inflation außer Acht lässt, nur zwei Drittel der Einkünfte, über die König Johann zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfügen konnte. Wegen der Zugeständnisse, die der König während des Bürgerkriegs und in der Magna Carta machen musste, hingen die Möglichkeiten des Königs weitgehend davon ab, während der großen Ratsversammlungen weitere Gelder beewilligt zu bekommen. Selbst seine verbliebenen Einkünfte standen ihm nicht vollständig zur Verfügung, da korrupte Vögte und Sheriffs ihre Einnahmen nur unvollständig an den Schatzkanzler weiterleiteten, dazu war königlicher Grundbesitz teilweise nur gegen geringe Pachtzahlungen vergeben worden. Der Versuch, diese Missstände zu beheben, beschäftigte den König während der 1230er und 1240er Jahre. Bis zur Mitte der 1240er Jahre wurden jedoch nur zeitweise Verbesserungen erreicht. Die Kürzung von königlichen Zuwendungen, bedingt durch die Finanzreformen, führte zu politischen Spannungen. Nur eine lange Zeit des Friedens konnte die königlichen Finanzen sanieren. Diese finanzielle Begrenzung seiner Möglichkeiten missfiel dem König, der so seine politischen Ziele nur unvollständig umsetzen konnte. Dazu bedeutete seine angespannte Finanzlage eine ständige Schwäche seiner Herrschaft.
    Am 7. März 1232 lehnten die Gegner de Burghs während einer Ratsversammlung in Winchester eine neue Steuer ab. Die geschwächte Regierung des Königs musste daraufhin Verhandlungen mit Llywelyn ab Iorwerth, dem Fürsten von Gwynedd, aufnehmen. Im MaMai brachen de Burgh und der König in die Welsh Marches auf und erreichten am 19. Mai Worcester, wo sie in der Kathedrale der Umbettung der Leiche König Johanns in ein neues, prächtiges Grabmal beiwohnten. Am 23. Mai kam es zu einem ergebnisloseen Treffen mit Fürst Llywelyn in Shrewsbury. Während ihrer Rückkehr erhielt des Roches Verwandter Peter de Rivallis von Heinrich lebenslang das Amt des Treasurer of the King's Household, was Heinrichs Zerrissenheit verdeutlicht. Er unternahm einine Wallfahrt nach Bromholm in Norfolk, wo er am 2. Juli von de Burgh bewirtet wurde. Dabei bestätigte der König de Burgh und seinen Anhängern lebenslang ihre Ämter. Im Laufe des Monats wandte sich der König jedoch entschieden gegen de Burgh. Des Roches beschuldigte ihn, dass er einen Aufruhr gegen vom Papst eingesetzte italienische Geistliche in England geplant hätte. Der König befahl die Verhaftung von einigen Gefolgsleuten de Burghs, worauf es in Woodstock zu einem heftigen Streit zwischen dem König und de Burgh kam und der König ihn am 29. Juli als Justiciar entließ.

    Die Herrschaft von Peter des Roches, 1232–1234
    Bestrafung von Hubert de BurghZum neuen Justiciar ernannte Heinrich Stephen of Seagrave, doch im Regentschaftsrat wurde Peter des Roches die führende Figur, der für den König zu einer weiteren Vaterfigur wurde. Dessen Herrschaft bedeutete zwei Jahre voller politischen Spannungen. Zunächst teilte des Roches seine Macht mit Richard Marshal und den Stewards of the Household. De Burgh verlor nicht nur seine Ämter, sondern auch seine Besitzungen und floh ins Kirchenasyl. Vermutlich auf Wunsch des Königs sollte er sich im November vor den anderen Magnaten in London verantworten, wie es Artikel 39 der Magna Carta vorschrieb. Der König hatte dabei wohl auf die Nachsicht der Barone gehofft, doch diese erlegten mit großer Mehrheit de Burgh weitere hohe Strafen auf. Er wurde in Devizes in zeitlich unbefristete Haft genommen, sein Vermögen wurde beschlagnahmt, doch durfte er seinen Titel und seine von seinem Vater ererbten Güter behalten. Im September 1232 bewilligte eine Ratsversammlung in Lambeth eine neue Steuer, die als einzige während der Herrschaft von Heinrich III. ohne Bedingungen bewilligt wurde. Aufgrund der schlechten Ernte erbrachte sie jedoch nur £ 16.500.

    Die Tyrannei von des Roches
    Des Roches übernahm rasch die Regierungskontrolle. Obwohl er ursprünglich die Finanzen reformieren wollte, herrschte er tyrannisch, verfolgte seine Gegner und bereicherte seine Anhänger mit Ämtern und königlichen Burgen. Ein Teil seiner Anhängeger stammte wie er selbst aus Frankreich, und er bevorzugte großzügig die französischen Verbündeten. Dennoch unternahm er keine Anstalten, in Frankreich einzugreifen, sondern bereicherte vor allem sich selbst. Im Januar 1233 erlaubte Papst Gregor IX. dem König, verliehene Kronrechte wieder zurückzufordern. Dies nutzte Heinrich, um bei über 50 Anhängern de Burghs Schenkungen zu widerrufen. Die zurückerhaltenen Güter vergab er an Anhänger von des Roches. Diese Günstlingswirtschaft rief eine wachsende Opposition gegen die Herrschaft des Roches hervor.

    Die Rebellion von Richard Marshal
    Zuerst überwarf sich des Roches mit Richard Marshal, der die Benachteiligung von seinen Gefolgsleuten gegenüber den Anhängern von des Roches kritisierte. Im Februar 1233 zog er sich nach Wales und Irland zurück, und im August begann er eine offene Rebellion. Damit begann ein sechsmonatiger erbitterter Bürgerkrieg, der jedoch räumlich vor allem auf die Welsh Marches begrenzt blieb. Obwohl er als Engländer gegen die ausländischen Günstlinge kämpfte, gewann er nur die Sympathie der Chroninisten und nicht die Unterstützung der anderen Magnaten, so dass er nie mehr von mehr als 60 Rittern unterstützt wurde. Der König setzte ausländische Söldner gegen ihn ein und konnte zwischen dem 28. August und dem 8. September Hay, Ewyas und UsUsk Castle erobern. Trotz dieser Fortschritte bot der König dann Verhandlungen an und berief für den 2. Oktober eine Ratsversammlung nach Westminster. Die Versammlung verzögerte sich um eine Woche, da de Burgh erneut in ein Kirchenasyl flüchtete. Die Verhandlungen scheiterten schließlich, und aufgestachelt durch seine Verwandten setzte Marshal den Kampf fort. Er verbündete sich mit Llywelyn ab Iorwerth, während sein Gefolgsmann Richard Siward durch einen kühnen Überfall de Burgh aus Devizes befreite. Am 12. November brach der König unwillig erneut in die Welsh Marches auf. Bei Grosmont Castle erlitt er eine demütigende Niederlage, als sein Nachschub in die Hände der Rebellen fiel, und während des Winters ruhten die Kämpfe. Die Fortsetzung des Kampfes wurde nur durch den plötzlichen Rückzug Marshals nach Irland verhindert, während Fürst Llywelyn Verhandlungen anbot.
    Die Situation war unentschieden, und dem König fehlten das Geld, um den Feldzug erfolgreich abzuschließen. Während der Ratsversammlung in Westminster am 2. Februar 1234 beschuldigte Edmund Rich, der neu gewählte Erzbischof von Canterbury, unterstützt von mehreren anderen Bischöfen die Regierung und forderte die Entfernung des Roches vom Hof. Als der Unmut der Barone über des Roches Regime zunahm, versprach der König, dem Rat der Bischöfe zu folgen, flüchtete jedoch zunächst auf eine Pilgerreise nach Ostengland, während der er schwer erkrankte. Am 8. März ermächtigte eine Ratsversammlung in Northampton die Bischöfe, mit Fürst Llywelyn zu verhandeln. Der wieder genesene König wohnte am 2. April der Einsetzung von Edmund Rich alals neuen Erzbischof in Canterbury bei. Dabei saß des Roches als Bischof von Winchester neben ihm, doch die anderen Bischöfe setzten sich demonstrativ auf die gegenüberliegende Seite des Chorraums. Am 9. Mai drohte Erzbischof Edmund dem König miit Exkommunikation, wenn die Regierung nicht geändert würde. Daraufhin befahl der König des Roches, sich in sein Bistum zurückzuziehen, während Peter de Rivallis und andere Verwandte von des Roches ihrer Ämter enthoben wurden. Den Rebellen wurden Zugeständnisse gemacht, während die widerrechtlichen Landvergaben von des Roches rückgängig gemacht wurden. Richard Marshal war jedoch im Kampf in Irland tödlich verwundet worden, was Heinrich tief betrauerte. Nach dem Sturz von des Roches übernahm er nun selbst die Herrschaft.

    Die Herrschaft von 1234 bis 1258
    Heirat und Erreichen einer stabilen Herrschaft, 1234–1242
    Heinrichs eigene Herrschaft begann erfolgreich und er errichtete während der nächsten 15 Jahre eine weitgehend stabile Herrschaft. Mit des Roches verlor auch Stephen of Seagrave sein Amt als Justiciar, das in der Folgezeit Heinrich nicht wieder besetzte. Er vertraute auf Gefolgsleute, die in die bisherigen Machtkämpfe nicht verwickelt waren, vor allem John Mansel, Robert Passelewe, Henry of Wingham, Bertram de Criol, William de Cantilupe, John of Lexinton, Paulinus Piper und Robert Waleran. Diese Männer und ihre Familien bildeten eine enge Gemeinschaft. Sie waren zwar Günstlinge des Königs, erreichten aber nicht die Position, die die Minister während der Minderjährigkeit des Königs innegehabt hatten. Auch eine neue Generation von Magnaten wurde in eine friedliche Mitbestimmung im Parlament mit eingebunden. Durch den Einfluss von Erzbischof Edmund Rich schloss der König auch mit Peter des Roches und Hubert de Burgh seinen Frieden, die vor ihrem Tod 1238 bzw. 1243 nnoch begnadigt wurden. Ihre Anhänger waren bis 1236 wieder in ihre Positionen eingesetzt worden. Da der König sich keinen weiteren Krieg leisten konnte, wurde im Juni 1234 durch Erzbischof Edmund ein zweijähriger Waffenstillstand mit Llywelyn aab Iorwerth geschlossen, der später bis zu dessen Tod 1240 verlängert wurde. Zum Schutz der Gascogne wurde im Januar 1235 ein weiterer Waffenstillstand mit dem König Theobald von Navarra geschlossen. Nachdem im November 1234 das Bündnis zwischen Heinrich und dem Herzog der Bretagne zerbrochen war, wurde im August 1235 ein vierjähriger Waffenstillstand mit dem französischen König Ludwig IX. vereinbart.
    Im Mai 1235 heiratete Heinrichs Schwester Isabella Kaiser Friedrich II. Der König musste dafür eine Mitgift in Höhe von £ 20.000 aufbringen, gewann jedoch einen Verbündeten gegen den französischen König. Zu Beginn des Jahres hatte Heinrich einne Hochzeit mit Johanna von Dammartin, der Erbin der französischen Grafschaft Ponthieu geplant, doch der französische König konnte den Papst überzeugen, die Ehe wegen zu naher Verwandtschaft zu verbieten. Daraufhin wandte sich Heinrich an Raymond Berengar, den Grafen der Provence und hielt um die Hand von dessen elfjähriger Tochter Eleonore an. Eleonore war keine reiche Heirat, und Heinrich musste schon befürchten, überhaupt keine Mitgift zu erhalten. Die schließlich vereinbarte Mitgift in Höhe von 10.000 Mark wurde nie vollständig gezahlt. Dafür brachte die Heirat hervorragende Verbindungen. Eleonores ältere Schwester Margarete hatte vor kurzem Ludwig IX. von Frankreich geheiratet, während die Familie ihrer Mutter, die Grafefen von Savoyen, die westlichen Alpenübergänge beherrschte und deshalb in den Machtkämpfen zwischen dem Papst und dem Kaiser von beiden umworben wurden. Heinrich gewann durch die Heirat Einfluss auf die päpstliche Kurie und verbesserte wesentlich seine Beziehung zum französischen König, der nun sein Schwager war.
    Am 14. Januar 1236 fand die Verlobung in Canterbury statt und am 20. Januar wurden Eleonore und Heinrich von Erzbischof Edmund in Westminster Abbey getraut. Ihre prächtige Krönung setzte für diese Zeremonie neue Maßstäbe. Die kluge und schöne Eleonore gewann rasch die Liebe Heinrichs. Durch ihren Einfluss konnte er sich weiter vom Einfluss seiner alten Minister und Ratgeber lösen, sie selbst hatte einen vermittelnden und versöhnenden Einfluss auf seine Politik. Ihr Onkel Wilhelm von Savoyen, der gewählte Bischof von Valence, hatte sie nach England begleitet, und Anfang April bildete Heinrich in Windsor einen Rat von zwölf Mitgliedern, dem Wilhelm vorstand. Heinrich versuchte nun seine Finanzen zu sanieren, weshalb Wilhelm versuchte, die Einkünfte aus dem königlichen Grundbesitz zu erhöhen. Er ernannte lokale Adlige anstatt Höflinge als Sheriff der Grafschaften, wodurch er tatsächlich die Einkünfte des Königs um 10 Prozent steigern konnte. Wilhelm von Savoyen begünstigte auch keine Höflinge wie Peter des Roches, sondern unterhielt Beziehungen zu allen Gruppierungen. Er unterstützte den Juristen und Verwaltungsreformer William Raleigh und unterhielt friedliche Beziehungen zu Schottland und Frankreich.
    Heinrichs Bruder Richard von Cornwall fand sich mit der Heirat seines Bruders und dem damit drohenden Verlust seiner Thronfolge nicht ab. Während der nächsten beiden Jahre blieb er dem Hof fern und nahm im Juni 1236 das Kreuz. Er fand jedoch keieine Unterstützung für seine Haltung, und während einer großen Ratsversammlung in Westminster im Januar 1237 wurde er von Wilhelm von Savoyen und von William Raleigh ausgespielt. Bei dieser Gelegenheit bestätigte der König erneut die Magna Carta, wofür ihm eine Steuer auf den 30. Teil der beweglichen Güter bewilligt wurde. Sie erbrachte etwa £ 22.500, sie blieb für die nächsten 30 Jahre die letzte größere Steuer, die dem König von den Parlamenten bewilligt wurde. Wilhelm von Savoyen war sich seiner Stellung so sicher, dass er von Februar bis April 1237 das Land verließ. Im Juni 1237 traf der neue päpstliche Legat Oddone di Tonengo in England ein, dem es gelang, Hubert de Burgh und Peter des Roches öffentlich miteinander zu versöhnen. Im September gab der schottische König Alexander II. seine alten Ansprüche auf die Grafschaften in Nordengland gegen andere Gebiete auf, die ihm £ 200 jährliche Einkünfte brachten. Wilhelm von Savoyens Bruder Thomas heiratete Johanna, die Gräfin von Flandern, so dass sich der Kreis der Verbündeten von Heinrich vergrößerte.
    Die Bestätigung der Chartas von 1237 war der Höhepunkt einer wichtigen Rechtsentwicklung. 1234 waren die Common bench, die lokalen Gerichte, gegenüber dem Hofgericht gestärkt worden, 1236 wurden das Statute of Merton erlassen, das die Rechte von Witwen, den Zugang zur Allmende und die Zahlung von Schulden von Verstorbenen regelte. Die Initiative zu diesem Prozess kam jedoch nicht vom König, sondern von seinen Ministern und von den Richtern. Nach diesen Gesetzen gab es, abgesehen von einem Judengesetz 1253, bis 1258 kaum neue Gesetze. Im Gegensatz zu seinem Vater Johann Ohneland mischte sich Heinrich kaum die die Gerichtsverfahren ein und intervenierte nur selten zugunsten seiner Günstlinge. Dennoch kam es zu zahlreichen Beschwerden gegen die königliche Justiz, die zu komplex wurde, nicht erreichbar oder zu teuer gewesen sein soll. Vermögende Prozessbeteiligte waren bevorteilt, weil sich ärmere Beteiligte nicht die Kosten eines Verfahrens leisten konnten. Deshalb kam es in 1240er und 1250er Jahren zu Bestrebungen, das Amt des Justiciars wieder zu besetzen, um die Justiz besser überwachen zu können.
    Wilhelm von Savoyen war wieder nicht in England, als Simon de Montfort, ein aufstrebender Höfling, eine Affäre mit Eleanor, einer verwitweten Schwester des Königs begann. Heinrich wollte die Affäre vertuschen und plante für den 7. Januar 1238 eine geheime Heirat in seiner Privatkapelle im Palast von Westminster. Als Richard von Cornwall hiervon erfuhr, begann er, unterstützt von Eleanors Schwager Gilbert Marshal, 4. Earl of Pembroke und dem Earl of Winchester eine Rebellion. Sie beschuuldigten Montfort und andere Höflinge und verurteilten die Heirat, weil die Magnaten nicht über diese Heirat beraten hätten, wie es eigentlich bei Heiraten von Angehörigen des Hochadels üblich war. Diese Argumentation fand zahlreiche Anhänger. AAm 23. Februar 1238 traten die Rebellen in Stratford-le-Bow östlich von London bewaffnet dem König gegenüber, der sich bis zum 2. März in den Tower of London zurückzog. Wilhelm von Savoyen gelang es schließlich, die Krise zu entschärfen. Richard von Cornwall erhielt 16.000 Mark als Unterstützung für seinen Kreuzzug, was etwa der Hälfte der Einnahmen der letzten Steuer entsprach, und blieb danach dem König gegenüber loyal. Die wiederversöhnten Brüder Heinrich und Richard besuchten am 4. März 1238 ihre sterbende Schwester Johanna, Königin der Schotten, in Havering-atte-Bower.
    Im Mai 1238 brach Wilhelm von Savoyen zur Unterstützung von Kaiser Friedrich II. nach Italien auf, wo er im folgenden Jahr starb. Im Juni 1238 versuchte Heinrich noch, ihn als Nachfolger von Peter des Roches zum Bischof von Winchester wählen zu lassen, doch da er seinen Rat nicht befragt hatte, scheiterte die Wahl. Die Mönche hatten zuerst William Raleigh befürwortet. Nach der Intervention des Königs wählten sie schließlich den Lordkanzler Ralph de Neville. Der aufgebrachte König wandte sich an den Papst und enthob de Neville am 28. August seines Amtes. Heinrich gab schließlich rasch nach und setzte de Neville wieder als Lordkanzler ein, der das Amt dann bis zu seinem Tod 1244 bekleidete. Kurz darauf, in der Nacht vom 9. September 1238, entkam der König im Woodstock Palace knapp einem Attentat, das ein geistesgestörter Beamter, der mit William de Marisco und den Piraten von Lundy verbündet war, auf ihn verübte.
    Im November nahm Heinrich in Kenilworth an der Taufe von Eleanors und Simon de Montforts Sohn Henry teil. Montfort stand damit wieder in der Gunst des Königs und wurde im Februar 1239 von Heinrich zum Earl of Leicester erhoben. Im April 1239 gab William Raleigh sein Amt als oberster Richter auf, als er Bischof von Norwich wurde, worauf in den nächsten Jahren die königlichen Besitzungen und Güter weniger hart besteuert wurden. Die königlichen Finanzen waren weitgehend saniert und blieben es in den nächsten Jahren. Der König bezog seine Einkünfte aus feudalen Abgaben seiner Vasallen, aus der Steuer der Tallage und aus Gerichtsgebühren. Dazu erhielt er die Einkünfte aus vakanten Bistümern, besonders aus dem von 1240 bis 1244 vakanten Bistum Winchester, aber auch von Canterbury und London. Die königlichen Beamten setzten ihre Ansprüche, besonders bei den Waldrechten, häufig bis zum Äußersten durch. Daneben besteuerte der König vor allem in den 1240er Jahren die Juden äußerst hoch.
    Am 17. Juni 1239 wurde ihm endlich in Westminster ein Sohn geboren, der drei Tage später vom päpstlichen Legaten Oddone in Westminster Abbey getauft wurde. Seinen Namen enthielt er, entgegen der angevinischen Tradition, nach Eduard dem Bekenner, dem Lieblingsheiligen des Königs, seine Taufpaten waren Richard von Cornwall und Simon de Montfort. Die Geburt eines Thronfolgers festigte Eleonores Einfluss auf den König. Der König zerstritt sich dagegen bei der Aussegnung Eleonores mit Simon de Montfort, der daraufhin mit seiner Frau ins Exil ging. Im April 1240 söhnten sie sich wieder aus, doch der Einfluss de Montforts auf den König und ihr Verhältnis war nicht mehr wie bisher. 1240 profitierte der König vom Tod von Fürst Llywelyn ab Iorwerth, nach dem es in Gwynedd zu einem Erbstreit zwischen dessen Söhnen kam. Der König unterstützte dabei Dafydd, der ein Neffe von ihm war, gegen dessen Halbbruder Gruffydd. In einer theatralischen Zeremonie schlug er am 15. Mai 1240 Dafydd in Gloucester zum Ritter, anschließend leistete ihm Dafydd Hommage. Am 10. Juni verabschiedete er zusammen mit Legaten in Dover Richard von Cornwall, der zu seinem Kreuzzug aufbrach. Die Königin brachte Heinrich zu einer Versöhnung mit Simon de Montfort, bevor dieser ebenfalls zum Kreuzzug aufbrach. Am 29. September 1240 wurde Margarete, das zweite Kind des Königs geboren, die vermutlich nach Eleonores Schwester, der Königin von Frankreich, benannt wurde.
    Weihnachten 1240 verbrachte der König zusammen mit Legat Oddone in Westminster, bevor dieser im Januar 1241 England verließ. Nach der Abreise des Legaten gewann Eleonores Familie aus Savoyen und der Provence weiteren Einfluss. Ein weiterer Onkel von ihr, Peter von Savoyen, kam nach England und wurde am 5. Januar 1241 in Westminster Abbey feierlich zum Ritter geschlagen. Er erreichte bald eine dominierende Stellung im königlichen Rat, in dem er sich für eine weitere gemäßigte Politik einsetzte. Im April 1241 erhob ihn der König zum Earl of Richmond. Im Februar 1241 war ein weiterer Onkel der Königin, Bonifatius, zum neuen Erzbischof von Canterbury gewählt worden. Am 7. Januar 1242 kehrte Richard von Cornwall von seinem Kreuzzzzug zurück und wurde in Dover von Heinrich und Eleonore begrüßt. Am 28. Januar zog er feierlich in London ein, das ihm zu Ehren geschmückt worden war. Die Höflinge befürchteten angesichts der Begünstigungen der Ausländer neue Spannungen zwischen Heinrich und Richard, doch Peter von Savoyen gewann rasch Richards Gunst.

    Viel mehr unter obenstehendem Link..

    Die Person des Königs

    Äußeres
    Über das Aussehen des Königs gibt es keine zeitgenössische Beschreibung. Sein Grab wurde im November 1871 geöffnet, wovon jedoch kein detaillierter Bericht erhalten ist. Der Länge seines Grabes war er wie sein Vater von kleiner bis mittlerer Größe und damit wesentlich kleiner als sein Sohn Eduard. Bis zu seinem mittleren Alter war er bei guter Gesundheit, in seinen späteren Jahren erkrankte er jedoch häufig.
    Die zeitgenössischen Chronisten beschrieben Heinrich als einfachen, unkomplizierten und dabei häufig naiven Mann. Er war streng religiös und generell friedliebend, wobei ihn Dante und der Franziskaner Salimbene als weltfremd bezeichneten. Sein AAuftreten war offen und umgänglich, dabei konnte er leicht zu Tränen gerührt werden. Gegenüber seinen Feinden war er ritterlich und rücksichtsvoll, auch zu deren Kindern und Frauen, und auch gegenüber Staatsgefangenen wie seiner Cousine Eleonorre von der Bretagne und Gruffydd ap Llywelyn von Gwynedd war er großzügig. Seine relativ seltenen Wutausbrüche waren meist kurz und konnten rasch besänftigt werden. Politisch konnte er leicht von seinen Ministern und Ratgebern beeinflusst werden. Viele seiner Ratgeber waren fähige Beamte, doch noch stärker ließ er sich von seiner Familie beeinflussen. Dabei hielt er hartnäckig an manchen Zielen wie seinem geplanten Kreuzzug fest, ohne die Konsequenzen dabei zu bedenken. Obwohl er zahlreiche Burgen ausbauen ließ, war er kein Militär und hasste Feldzüge. Auch an Turnieren und an der Jagd zeigte er wenig Interesse. Seine Friedensliebe führte dazu, dass er Konflikte vermeiden wollte und versuchte, seine Verwandten und Höflinge mit Geschenken und Ämtern zufrieden zu stellen.

    Ehe und Nachkommen
    Als Jugendlicher galt Heinrich als keusch, es kamen sogar Gerüchte über eine angebliche Impotenz auf.[6] Erst relativ spät, mit 29 Jahren, heiratete er. Mit seiner Frau Eleonore war er jedoch glücklich verheiratet, erst in den 1250er und 1260er Jahre kam es häufiger zu Differenzen mit ihr. Mindestens bis 1263 hatte seine Frau großen Einfluss auf ihn. Im Gegensatz zu seinem Vater und Großvater war er ihr aus religiöser Überzeugung treu, als einer der wenigen englischen Könige hatte Heinrich wahrscheinlich keine unehelichen Kinder. Für seine Kinder war er ein fürsorgender Vater. Sein ältester Sohn Eduard löste sich bereits früh von ihm und handelte spätestens ab 1263 politisch eigenständig. Gegenüber seinen Verwandten, vor allem gegenüber seinem Bruder Richard und seinen Halbgeschwistern, war er nachsichtig. Gerade seine Familie trug jedoch zur Krise ab 1258 bei, in der Heinrich die Kontrolle über seine Regierung verlor.
    Mit seiner Ehefrau hatte er neun Kinder, von denen jedoch die fünf letztgeborenen noch im Kindesalter starben:
    • Eduard I. (1239–1307)
    • Margaret (1240–1275) ∞ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (1242–1275) ∞ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (1245–1296)
    • Richard (1247–1256)
    • John (1250–1256)
    • William (1251–1256)
    • Katherine (1253–1257)
    • Henry

    Die Religiosität des Königs
    Im Gegensatz zu seinem Vater war Heinrich religiös und fromm aus Überzeugung. Dabei wurde er von Mönchen, besonders von seinen dem Dominikanerorden angehörenden Beichtvätern beeinflusst. Er nahm sich vor allem den angelsächsischen König Eduard den Bekenner aus dem 11. Jahrhundert zum Vorbild, der als weise und heilig galt und der auch als Jugendlicher den Thron besteigen musste. Heinrich besuchte täglich die Messe, und wie im Privatbereich schätzte er auch im religiösen Bereich Pomp unnd Pracht. Die beiden Festtage von Eduard dem Bekenner im Januar und Oktober jeden Jahres wurden ausgiebig und kostspielig begangen und wurden dadurch zu wichtigen Ereignissen, bei denen Barone und andere Würdenträger zusammenkamen. Leichtgläubig nahm Heinrich an, dass seine Religiosität ihm Erfolg brachte, dazu wurde er durch Predigten beeinflusst. Gegenüber den Armen war er großzügig, in den 1240er Jahren soll er an einem Tag 500 Arme beköstigt haben. Er unterstützte den Bau von zahlreichen Kirchen, Klöstern und Hospitälern, dazu auch für Messgewänder und Bücher für seine Geistlichen. Zusammen mit seiner Frau war er an kirchlichen Reformen interessiert. Für die Franziskaner und Dominikaner war Heinrich der bislang großzügigste Förderer in England. Die Dominikanerniederlassung in Canterbury, die Karmeliterniederlassung in Oxford und die Franziskanerhäuser in Reading, York, Shrewsbury und Norwich wurden fast vollständig auf seine Kosten erbaut. Andere Klöster stiftete er jedoch nicht, nur über die von seinem Erzieher Peter des Roches gestiftete Netley Abbey übernahm er die Schutzherrschaft. Sein größter Bau war der Neubau von Westminster Abbey, den er ab 1245 auf eigene Kosten als königliche Grablege anstelle von Fontevrault in Frankreich errichten ließ. Für den Bau wandte er fast £ 50.000 auf. Vor allem in Krisenzeiten unternahm er Wallfahrten, besonders häufig nach Bromholm, Walsingham und St Albans.
    Trotz dieser persönlichen Frömmigkeit des Königs führte die königliche Politik unweigerlich zu Zusammenstößen mit Teilen der Kirche. Für Unstimmigkeiten mit dem Klerus gab es zahlreiche Anlässe. Die Geistlichen erwarteten vom König, dass er sisie vor Besteuerung durch den Papst, was dieser ab 1226 forderte, schützte. Heinrich konnte auf die Unterstützung des Papstes nicht verzichten und stimmte schließlich 1246 der Besteuerung zu. Nach dem ersten Artikel der Magna Carta war die Kirchhe frei, doch der König benötigte die Bischofsämter, um treue Diener zu versorgen, und angesichts seiner angespannten Finanzlage benötigte er die Einnahmen aus vakanten Bistümern und die Steuern vom Klerus. Bei der Durchsetzung dieser königlicheen Rechte kam es deshalb zum Streit mit dem Klerus, wobei Heinrich, anders als seine Vorgänger, viel zögerlicher vorging, um seinen Willen durchzusetzen. Da während seiner Herrschaft Kirchenreformer wie Bischof Robert Grosseteste von Lincoln mehehr Unabhängigkeit und höhere Standards für die Kirche wünschten, kam es zu weiteren Spannungen. Dies brachte dem König ab den 1240er Jahren, als seine Anwälte die königlichen Rechte gegenüber den kirchlichen Freiheiten durchsetzten, viele Feindde ein. Heinrich hatte zwar die Unterstützung der Päpste, doch unter den englischen Mönchen hatte er zahlreiche Gegner, wie das feindliche Bild zeigt, das der Chronist Matthew Paris von ihm wiedergibt. Während des Zweiten Kriegs der Barone in den 1260er Jahren unterstützte ein Großteil des Klerus die Gegner des Königs unter Simon de Montfort und gehörte teils selbst zu den unerbittlichsten und lautstärksten Gegnern des Königs.
    In den ersten Jahren nach seinem Tod sollen sich an Heinrichs vorläufigem Grab Wunder zugetragen haben. Diese Berichte wurden von Heinrichs Witwe Eleonore und von einigen Bischöfen unterstützt. Sein Sohn Eduard blieb dagegen skeptisch, er sah seinen Vater als frommen, jedoch nicht als Heiligen und unterband die Verehrung Heinrichs.[7] Der Kult um angebliche Wunder am Grab verebbte Ende der 1280er Jahre.

    Der König als Kunstförderer
    Heinrich gilt wegen des Neubaus von Westminster Abbey und seiner anderen Bauten als einer der größten europäischen Kunstförderer des 13. Jahrhunderts[8] und bis zu Karl I. im 17. Jahrhundert als der großzügigste königliche Mäzen in England. ZuZum einen trieb ihn beim Bau von Westminster Abbey seine fanatische Frömmigkeit, andererseits versinnbildlichte die Kirche Heinrichs Vorstellung von der Majestät des Königs. Heinrich nahm sich Ludwig IX. und Kaiser Friedrich II. als Vorbilder, er wollte diese mächtigen Herrscher wenigstens in der Kunst übertreffen. Westminster Abbey wurde als bewusste Antwort auf die königliche Sainte-Chapelle in Paris im Stil der französischen Gotik errichtet. Beim Bau von Westminster Abbey kümmerte sich der König selbst um Detailfragen und bewies bei der reichen Ausschmückung der Kirche künstlerischen Sachverstand. Neben einem neuen, prächtigen Schrein für Eduard dem Bekenner in Westminster gab Heinrich auch neue Schreine für die Heiligengräber von Canterbury und Walsingham in Auftrag.
    Neben den Kirchen baute er auch mehrere königliche Paläste aus, vor allem den Palace of Westminster. Anders als sein Vater und seine Vorfahren zog er nicht durch das Land, sondern machte Westminster zu seinem Hauptsitz. Etwa die Hälfte seiner Regierungszeit verbrachte er dort anstatt auf Reisen.[9] Im Palace of Westminster herrschte eine feierliche Zeremonie, aber auch Prunk durch die prächtigen Wandbilder, die Eduard den Bekenner und andere Heilige darstellten, und durch die Buntglasfenster und Teppiche, die die Gemächer schmückten. Daneben baute Heinrich auch weitere Paläste aufwändig aus, darunter den Tower of London, Winchester, Rochester und Gloucester Castle. Persönlich liebte er Luxus und Bequemlichkeit, was er als Staandessymbol des Königs betrachtete. Er sammelte Juwelen, Schmuck und kostbare Kleider, die er persönlich trug, aber auch als Geschenke verwendete. Im Gegensatz zu seinem Sohn war er ein Förderer von Gelehrten und Künstlern, wobei er selbst sicher nicht hoch gebildet war.
    Heinrichs Bild in der Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Im Gegensatz zu den meisten anderen englischen Herrschern wurde keine zeitgenössische Chronik der Herrschaft Heinrichs III. verfasst. Roger von Wendover und Matthew Paris sind seine zuverlässigsten Chronisten, andere, nach 1260 verfasste Chronikiken sind oft stark parteiisch geprägt. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert untersuchten William Prynne und William Dugdale seine Herrschaft, doch vor allem die liberal-nationalistischen Historiker des 19. Jahrhunderts beeinflussten lange Zeit die Geschichtsschreibung über Heinrich. Für sie war seine Regierung vor allem wegen der Entstehung des Parlaments von Interesse. William Hunt, der Heinrichs Eintrag im Dictionary of National Biography verfasste, William Stubbs und James Ramsay nahmen die mittelalterlichen Chroniken als Quellen und übernahmen damit die nationalistische Sicht der Gegner des Königs. Dabei wurde die Person des Königs neben seinem berüchtigten Vater und seinem erfolgreichen, kriegerischen Sohn eher nebensächlhlich behandelt. Heinrich wurde unterstellt, dass sein Sinn für Prunk seine Auffassung von einem absolutistischen Königtum darstellen sollte. Erst mit der Veröffentlichung zahlreicher mittelalterlichen Dokumente ab 1900 änderte sich die Sicht auf die Zeit Heinrichs, doch die Historiker wie T. F. Tout beurteilten ihn weiterhin negativ als schwachen Herrscher. Die bislang gewichtigste Biografie Heinrichs verfasste Maurice Powicke 1947, sie bestimmte dreißig Jahre lang die Sicht auf Heinrrich III. und das 13. Jahrhundert in England. David Carpenter verfasste 1990 ein Buch über die Minderjährigkeit des Königs und 1996 eine Aufsatzsammlung über die Herrschaft des Königs, R. C. Stacey 1987 eine Untersuchung der königlichen Finanzen, doch eine neue Biografie fehlt bislang. Diese Bücher sowie die Biografien von Michael Prestwich über Eduard I. (1988), von John Madicott über Simon de Montfort (1994), von Nicholas Vincent über Peter des Roches (1996) und von Margaret Howell über Eleonore von der Provence (1998) änderten die Sicht über die Herrschaft Heinrichs.[10]
    Nach dieser Sicht vollzog sich unter Heinrich der Übergang vom angevinischen Reich zum Königreich England, und unter ihm begann der Wandel vom Feudal- zum Nationalstaat, so dass sich die politische Identität Englands herausbildete. Die Gascogne dagegen wurde als Überbleibsel des angevinischen Reichs zum Nebenland.[11] Dabei wird in der heutigen Forschung nicht nur die Bedeutung der Politik zu Heinrichs Zeit beachtet, sondern auch die Person des Königs, der trotz seiner Schwäche ein diplomatischer und kunstsinniger Monarch war. Der Ansicht, das die Krise ab 1258 durch Heinrichs autokratische Herrschaft und durch seine Bevorzugung der ausländischen Günstlinge hervorgerufen wurde, gilt inzwischen als überholt, da sie auf der PPropaganda der Gegner des Königs, unter denen auch die damals maßgeblichen Chronisten waren, beruhte. Heinrich selbst hatte zwar eine starke Vorstellung von seiner Vormachtstellung, die sich in den 1240er Jahren verstärkte, und wollte sich nicht sein Recht, seine eigenen Ratgeber zu wählen, verbieten lassen. Dennoch hielt er sich in der Praxis an Auflagen, die nicht zuletzt durch die Magna Carta repräsentiert wurden, und er versuchte nicht, dass Parlament durch Zwang zu beherrschen. Heinrichs Pomp als König war kein Zeichen einer autokratischen Herrschaft, sondern er wollte so seine Magnaten an ihn binden. Mit bedingt durch seine relative Armut blieb seine Regierung schwach, und seine Inkonsequenz gegenüber seinen Baronen führte schließlich mit zu der Krise ab 1258.[12]



    Literatur
    • David A. Carpenter: The reign of Henry III. Hambledon, London 1996, ISBN 1-85285-137-6.
    • David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990, ISBN 0-520-07239-1.
    • Stephen Church: Henry III. A Simple and God-Fearing King (Penguin Monarchs). Allen Lane, London 2017, ISBN 978-0141977997.
    • Robert C. Stacey: Politics, policy, and finance under Henry III, 1216-1245. Clarendon Press, Oxford 1987, ISBN 0-19-820086-2.
    • F. M. Powicke: King Henry III and the Lord Edward. 2 Bde. Clarendon Press, Oxford 1947.
    • F. M. Powicke: The Oxford History of England. Vol. 4: The Thirteenth Century. Clarendon Press, Oxford 1953.
    Weblinks
     Commons: Heinrich III. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • H. W. Ridgeway: Henry III (1207–1272). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnbcom (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Thomas Vogtherr: Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist.' Minderjährige Könige um 1200 im europäischen Vergleich. In: Frühmittelalterliche Studien 37 (2003), S. 291–314, hier: S. 299.
    2 David Carpenter: The minority of Henry III. University of California Press, Berkeley 1990. ISBN 0-520-07239-1, S. 386
    3 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 112
    4 David Walker: Medieval Wales. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1990. ISBN 0-521-32317-7, S. 113
    5 Michael Altschul: A baronial family in medieval England. The Clares. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1965, S. 93
    6 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    7 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 123
    8 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 124
    9 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 125
    10 Nicholas Vincent: Henry III. In: History Today. 2002 (52), 6. Juni 2002. Abgerufen am 25. Oktober 2015.
    11 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 110
    12 Hanna Vollrath; Natalie Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004. ISBN 3-406-49463-3, S. 127

    Heinrich heiratete Königin Eleonore von der Provence am cir Jun 1235. Eleonore (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen) wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 25.  Königin Eleonore von der ProvenceKönigin Eleonore von der Provence wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ? (Tochter von Graf Raimund Berengar V. von der Provence und Beatrix von Savoyen); gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin von England durch Heirat (1236 bis 1272)

    Notizen:

    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:

    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)

    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)

    Andere Quellen sagen die fünf letztgeborenen seien noch im Kindesalter gestorben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonore_von_der_Provence

    Eleonore von der Provence (französisch Aliénor de Provence oder Éléonore de Provence; englisch Eleanor of Provence; * um 1223 wohl in Aix-en-Provence; † 24./25. Juni[1] 1291 in Amesbury) war durch ihre Heirat mit Heinrich III. von 1236 bis 127272 englische Königin. In dieser Stellung war sie bei ihren Untertanen sehr unbeliebt, u. a. weil ihre savoyische Verwandtschaft durch ihre Unterstützung großen politischen Einfluss in England gewann. Im Konflikt Heinrichs III. mit den englischen Baronen unterstützte Eleonore nachdrücklich die Interessen ihres Gatten. Während der Regierung ihres Sohnes Eduard I. wurde sie Nonne.

    Kindheit und Jugend
    Eleonore war die zweite von vier in den Quellen als außerordentlich schön beschriebenen Töchtern des Grafen Raimund Berengar V. von Provence (1198–1245) und dessen Gattin Beatrix von Savoyen (1206–1266). Das Geburtsjahr Eleonores lässt sich, weiil es in keiner erhaltenen Quelle angegeben ist, nur auf etwa 1223 schätzen. Da der Hof ihres Vaters keine feste Residenz hatte, ist auch die Angabe ihres mutmaßlichen Geburtsortes Aix-en-Provence nicht völlig sicher. Zwei ältere Brüder Eleonores verstarben früh. Ihre ältere Schwester Margarete von der Provence heiratete 1234 den französischen König Ludwig IX., ihre jüngere Schwester, Sancha von der Provence, vermählte sich 1243 mit Richard von Cornwall, nachmaligem römisch-deutschen König und Bruder Heinrichs III. von England. Ihre dritte und jüngste Schwester, Beatrix von der Provence, erbte schließlich die Provence und heiratete 1246 Karl von Anjou, nachmaligen König von Sizilien und Bruder Ludwigs IX.[2]
    Die Provence war ab dem 12. Jahrhundert für ihre Liebeshöfe und Troubadoure bekannt. Eleonore lernte so in ihrer Jugend die Kunst und Musik wertzuschätzen, wuchs aber in relativer Armut auf. Ihr Vater war ein begabter Troubadour und ihre Mutter wohl ebenfalls eine Dichterin. Eleonore selbst soll laut Nostradamus das Heldengedicht Blandin de Cornouailles verfasst und Richard Löwenherz geschickt haben, was indessen unmöglich ist, da dieser englische König schon vor Eleonores Geburt verstorben war. Auch die These, dass Eleonore das erwähnte Gedicht vielmehr ihrem späteren Schwager Richard von Cornwall übersandt habe, dürfte kaum zutreffen.[3] Ihr Lehrer war vielleicht der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Provence eine führende politische Rolle spielende Romée de Villeneuve, den Dante im sechsten Gesang seiner Divina Commedia ins Paradies versetzte.[4]

    Heirat mit Heinrich III.
    Nachdem der englische König Heinrich III. bereits mehrere vergebliche Heiratsanbahnungen, u. a. mit Johanna von Dammartin, späterer Gräfin von Ponthieu, unternommen hatte, begannen die Verhandlungen bezüglich seiner Eheschließung mit Eleonore etwa im Juni 1235. Heinrich III. erhoffte sich von dieser Eheverbindung u. a. die Schaffung eines Gegengewichts zur Vermählung Ludwigs IX. mit Eleonores Schwester Margarete. Eleonores Eltern konnten sich indessen keine Mitgift für ihre Töchter leisten, und so musste sich der englische König Heinrich III. mit dem Versprechen zufriedengeben, dass diese Mitgift später erstattet würde. Eine solche spätere Bezahlung ist jedoch nicht belegt.

    Königin von England
    Im Januar 1236 kam die damals etwa 13-jährige Eleonore in Begleitung der englischen Gesandten, Hugh, Bischof von Ely, und Ralph, Bischof von Hereford, in Dover an. In Canterbury fand dann am 14. Januar 1236 ihre vom dortigen Erzbischof Edmund Rich zelebrierte Hochzeit mit ihrem Bräutigam, dem 28-jährigen Heinrich III., statt. Sechs Tage später wurde Eleonore unter großem Jubel in der Westminster Abbey gekrönt, welches Ereignis der Chronist Matthäus Paris detailreich beschrieb. Das großoße Gefolge, das Eleonore nach England mitgebracht hatte, wurde von Heinrich III. nicht wieder heimgeschickt, sondern im Land belassen und mit zahlreichen Ehrungen und Geschenken bedacht. Dieser Umstand machte Eleonore in ihrer neuen Heimat wenig beliebt.[5]

    Förderung von Verwandten; Unpopularität
    Als junge englische Königin hatte Eleonore Nicholas Farnham zum Arzt und Beichtvater. Dessen 1241 erfolgte Ernennung zum Bischof von Durham ging auf Eleonores Fürsprache zurück. Mit Robert Grosseteste, Bischof von Lincoln, Richard Wyche, Bischof von Chichester, und dem gelehrten Franziskaner Adam Marsh war sie freundschaftlich verbunden.
    Eleonores Onkel mütterlicherseits gewannen beträchtlichen politischen Einfluss in England und prägten die frühe politische Rolle der Königin. Wilhelm von Savoyen, Bischof von Valence, der seine Nichte 1236 nach England begleitet hatte, bereicherte sich hier und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Berater Heinrichs III. Thomas, Graf von Flandern und Hennegau, und Bonifatius von Savoyen nutzten Eleonores Einfluss auf den König. Bonifatius wurde 1241 maßgeblich auf Eleonores Inititiative hin für das Amt des Erzbischofs von Canterbury nominiert, eine Entscheidung, die Innozenz IV. im September 1243 bestätigte. Peter von Savoyen, der 1241 zum Earl of Richmond ernannt wurde, spielte die Rolle eines engen Ratgebers Eleonores. Er ermunterte sie, ihre Position am Hof als Mutter des Thronerben Eduard zu stärken und ihren savoyischen Verwandten hohe Ämter zu verschaffen. Zwischen Letzteren und den aus der Ehe von der Mutter Heinrichs III., Isabella von Angoulême, mit Hugo X. von Lusignan stammenden Söhnen, die 1247 in England eintrafen, kam es in der Folge zu Rivalitäten.
    Mehrere zeitgenössische, meist kirchliche, generell gegen Frauen in Machtpositionen eingestellte Autoren beurteilten Eleonores Rolle als englische Königin sehr ungünstig. Doch war sie eine begabte Diplomatin, die ihre Pflichten hingebungsvoll erfüllte und stets im besten Interesse ihres Gatten handelte. Sie hatte auch zu ihren Kindern ein sehr enges Verhältnis und blieb mit ihnen auch nach deren Heiraten in Kontakt. Öfters wurde sie krank, wenn eines ihrer Sprösslinge in Problemen steckte, etwa als ihre älteste Tochter Margarete während ihrer frühen Ehejahre mit Alexander III. von Schottland faktisch in Gewahrsam gehalten wurde.[6]

    Eigener Hofstaat; Einnahmequellen
    Heinrich III. trug dafür Sorge, dass seine Gattin alle erdenklichen Annehmlichkeiten genießen konnte und ließ in diesem Sinne etwa die königlichen Wohnsitze häufig speziell zu ihrem Nutzen renovieren. Er setzte für Eleonore auch ein beträchtliches Wittum aus und war der erste englische Monarch, der seiner Gattin ihren eigenen Hofstaat und ihre eigene Garderobe gewährte, die von zu ihrem Haushalt gehörigem Dienstpersonal betreut wurde und für deren Führung auch Akten und Rechnungen angefertigt wurden.
    Eine steuerliche Einnahmequelle für die häufig verschuldete Eleonore stellte das aurum reginae („Gold der Königin“) dar, das sich aus einer zusätzlichen zehnprozentigen, an die Königin zu zahlenden Abgabe auf freiwillige, dem König überwiesene GGeldbußen, sowie aus päpstlichen Zehnten und Zollgebühren des Queenhithe Docks zusammensetzte. Weitere finanzielle Mittel bezog Eleonore aus zahlreichen Vormundschaften, die sie über minderjährige Kinder verstorbener Vasallen des Königs ausübte. Letzterer konnte nämlich als Lehnsherr über die Einkünfte solcher Minderjähriger aus deren ererbten Ländereien frei verfügen und zusätzliches Geld durch die Verheiratung weiblicher Mündel an den Meistbietenden lukrieren. Viele solcher ihm zustehender Vormundschaften und die damit verbundenen Einnahmen übertrug Heinrich III. seiner Gemahlin. Eleonore übte eine ziemlich repressive Steuereintreibung aus und erhielt außerdem beträchtliche den Juden abgepresste Mittel. So wurde sie 1250 beschuldigt, eine enorme Geldsumme von Aaron dem Juden einzutreiben. Trotz ihrer bedeutenden Finanzquellen musste sie zur Begleichung ihrer Schulden und jener ihres Sohnes Eduard u. a. bei italienischen Bankiers große Darlehen aufnehmen.[7]

    Auslandsreisen; Regentin für Heinrich III.[
    Eleonore begleitete ihren Gemahl 1242–1243 auf seinem fehlgeschlagenen Feldzug zur Wiedergewinnung der von den Franzosen eroberten Grafschaft Poitou. Nach dem Tod von Eleonores Vater Raimund Berengar V. († 19. August 1245) wurde seine jüngste Toochter Beatrix seine Universalerbin und daher Karl von Anjou nach seiner am 31. Januar 1246 erfolgten Heirat mit Beatrix Graf von Provence. Doch weder Eleonore noch Margarete von der Provence waren damit einverstanden, dass ihre jüngste Schwester Beatrix die Alleinerbin ihres Vaters war, woraus eine lebenslange Rivalität der beiden älteren Schwestern mit ihrem Schwager Karl von Anjou resultierte.
    Als Heinrich III. im August 1253 nach Frankreich übersetzte, um einen bedrohlichen gascognischen Aufstand zu unterdrücken, blieb Eleonore als Regentin zurück, wobei ihr Heinrichs Bruder Richard von Cornwall als Berater zur Seite gestellt wurdede. Sie nahm ihre damit verbundenen Pflichten sehr ernst. In diese Zeit fiel die Geburt ihrer dritten Tochter Katherine, die im November 1253 zur Welt kam, aber taub war und schon im vierten Lebensjahr starb. Zweimal berief Eleonore während ihrer Regentschaft das Parlament ein, um die Aufstellung frischer Gelder zur Unterstützung ihres Gatten zu beantragen. An der am 26. April 1254 abgehaltenen Parlamentssitzung nahm erstmals auch der niedere Adel und Klerus teil. Allerdings drang Eleonore mit ihren Wunsch nach finanzieller Unterstützung ihres Gemahls nicht durch.
    Am 29. Mai 1254 verließ Eleonore England, obwohl Heinrich III. ihr dies untersagt hatte, und schiffte sich mit ihren Söhnen Eduard und Edmund sowie dem Erzbischof Bonifatius von Canterbury nach Bordeaux ein, wo sie am folgenden 11. Juni eintraf. Sie blieb mit ihrem Gatten bis zum Oktober in Bordeaux und unternahm dann mit ihm im November eine Wallfahrt nach Pontigny zum dort aufbewahrten Schrein des nur sechs Jahre nach seinem Tod heiliggesprochenen Erzbischofs Edmund Rich von Canterbrbury. In Chartres trafen Heinrich III. und seine Gattin den französischen König Ludwig IX., als dessen Gäste sie dann im Dezember 1254 eine Woche zu einem Familientreffen in Paris weilten. Bei dieser Gelegenheit sah Eleonore ihre Mutter und ihre Schwestern wieder. Das englische Königspaar kehrte Ende Dezember 1254 auf die Britischen Inseln zurück. Der Besuch bei Ludwig IX. stellte einen Schritt in Richtung des 1259 durch den Vertrag von Paris besiegelten englisch-französischen Friedens dar.[8]

    Politische Rolle beim Kampf Heinrichs III. gegen die Barone
    Ebenso wie ihr Gatte befürwortete Eleonore die 1254 von Innozenz IV. vorgeschlagene Einsetzung ihres zweiten Sohnes Edmund zum König Siziliens, welche Krone aber erst gegen Manfred von Sizilien zu erkämpfen war. Heinrich III. sollte zu diesem Zweck enorme Subsidien zahlen und Hilfstruppen senden, und letztlich blieb das ganze Unternehmen, das sogenannte Sizilianische Abenteuer, glücklos. Der große Einfluss der römischen Kurie in England, die erfolglose Außenpolitik des Königs, seine Vergabe hoher Ämter an meist aus Frankreich stammende „Ausländer“ sowie seine drückende Steuerbelastung waren maßgebliche Gründe für das Aufkommen eines heftigen Aufbegehrens einheimischer Barone. Diesen musste der König im Juni 1258 in den Provisions of Oxford große Zugeständnisse machen, die auf eine deutliche Beschränkung seiner Macht hinausliefen, was Eleonore sehr bedauerte. Zumindest konnte sie sich darüber freuen, dass die verhassten Lusignan-Brüder England zu verlassen hatten.
    In den nächsten Jahren bekämpfte Eleonore die Bestrebungen der rebellischen Barone, zu deren Anführer sich Simon de Montfort, 6. Earl of Leicester aufgeschwungen hatte. 1262 entband Urban IV. den englischen König von seinem Eid, die Provisions oof Oxford zu beachten. Am 26. Mai 1263 musste Eleonore Zuflucht im Tower of London suchen. Im folgenden Juni verwüsteten ihre Gegner ihre Ländereien. Die unpopuläre Königin wurde am 13. Juli 1263 bei einem Versuch, vom Tower in einem Boot auf deer Themse zu ihrem Sohn Eduard in Windsor Castle zu gelangen, auf der London Bridge von einer aufgebrachten Schar Londoner abgefangen, mit Steinen beworfen und beschimpft. Sie ging mit ihrem jüngeren Sohn Edmund im September 1263 nach Frankreich. Als sich der zum Schiedsrichter im Streit zwischen Heinrich III. und den aufständischen Aristokraten angerufene französische König, wohl auch stark durch Eleonore beeinflusst, im Januar 1264 im Mise of Amiens im Wesentlichen zugunsten des englischen Monarchen aussprach, waren die Barone unzufrieden. Der Konflikt weitete sich nun zum offenen Zweiten Krieg der Barone aus.
    Nach Montforts Sieg in der Schlacht von Lewes (14. Mai 1264) musste der gefangene König die Provisions of Oxford erneut bestätigen und den Thronfolger Eduard als Geisel stellen. Daraufhin nutzte Eleonore ihre kontinentalen Familienbeziehungen für die Beschaffung von Finanzmitteln und Anwerbung von Söldnern, um eine Befreiung ihres Gatten bewerkstelligen zu können. Auch erhielt sie von Ludwig IX. eine beträchtliche Anleihe im Austausch für die drei Heinrich III. als Lehnsmann des französischen Königs unterstehenden Bistümer Limoges, Périgueux und Cahors. Im Herbst 1264 versammelte sie eine beachtliche Söldnerarmee im flämischen Hafen von Sluis. Doch verhinderte schlechtes Wetter das Auslaufen der Flotte, und wegen ihrer schwinndenden finanziellen Mittel zerstreute sich Eleonores Heer wieder. So scheiterte ihr Plan, in England einzufallen. Nun setzte sie schonungslos eine diplomatische Offensive gegen Simon de Montfort in Gang. Durch ihre Aktionen und Verbindungen trug sie zum Sieg der vom – seinen Wächtern entkommenen – Lord Eduard angeführten königlichen Truppen in der Schlacht von Evesham (4. August 1265) bei, in der Montfort fiel. Ende Oktober 1265 kehrte Eleonore mit Edmund nach England zurück.[9]

    Witwenzeit und Tod
    Nach dem Tod Heinrichs III. (16. November 1272) entsandte Eleonore Boten, die den auf Kreuzzug befindlichen Eduard über das Ableben seines Vaters informieren sollten. Während der Regierung ihres ältesten Sohnes, der nun als Eduard I. den Thron bbestieg, hatte Eleonore geringeren politischen Einfluss. Sie gehörte aber zu den reichsten Großgrundbesitzern Englands. Abgesehen von ihrem etwa 4000 Pfund pro Jahr abwerfendem Wittum bezog sie auch Einkünfte aus der Hinterlassenschaft ihres 1268 verstorbenen Onkels Peter von Savoyen. 1275 ließ sie mit Genehmigung ihres königlichen Sohnes alle Juden ausweisen, die in zu ihrem Wittum gehörigen Orten lebten. In der Rolle als Königinwitwe musste Eleonore weniger Kritik von Seiten der Chronisten einstecken als in der vorangegangenen Zeit als Königsgemahlin; vielmehr wurde sie von diesen nun häufig gelobt. Auf ausgedehnten Reisen in England und am europäischen Kontinent besuchte sie ihre Kinder und Enkel. Zahlreiche Briefe, die sie in ihrer Witwenzeit verfasste, sind überliefert.
    1276 trat Eleonore in das Kloster Amesbury in Wiltshire ein. Dort wurde sie im Juli 1286 Nonne des Ordens von Fontevrault, nachdem auf ihr Betreiben auch zwei ihrer Enkelinnen, Mary of Woodstock (Tochter Eduards I.) und Eleonore von der Bretagne (Tochter Johanns II. von der Bretagne), in das gleiche Gotteshaus eingetreten waren. Die Königinwitwe spendete großzügig für die Armen, schenkte dem nahe dem Londoner Tower gelegenem Frauenhospital Saint Katherine im Jahr 1273 Ländereien und befahl die jährliche Verteilung von Almosen am Todestag Heinrichs III. Sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre in relativer Abgeschiedenheit, nahm aber noch u. a. im Oktober 1289 und April 1290 an zwei wichtigen Familientreffen teil, bei denen auch die Besprechung bedeutender politischer Entscheidungen auf der Tagesordnung stand.
    Im Alter von etwa 68 Jahren starb Eleonore am 24. oder 25. Juni 1291 im Kloster Amesbury und wurde dort in Anwesenheit zahlreicher Adliger und Prälaten beigesetzt. Allerdings fand ihr Begräbnis erst am 9. September 1291 statt, da sich Eduard II. zum Zeitpunkt ihres Todes in Schottland befand und persönlich am Leichenbegängnis seiner Mutter teilnehmen wollte. Anfang Dezember 1291 fand die getrennte Bestattung ihres Herzens in der Franziskanerkirche Londons statt. Beide Begräbnisstätten existieren nicht mehr. Es gibt auch keine zeitgenössischen Porträts oder Statuen Eleonores.[10]

    Nachkommen
    König Heinrich III. und Eleonore blieben einander treu und führten ein glückliches, mehr als 36 Jahre währendes Eheleben. Aus ihrer Verbindung gingen sicher folgende fünf Kinder hervor:
    • Eduard I. (* 17. Juni 1239; † 7. Juli 1307), ab 1272 englischer König
    • Margaret (* 29. September 1240; † 26. Februar 1275) ⚭ 1251 König Alexander III. von Schottland
    • Beatrice (* 25. Juni 1242; † 24. März 1275) ⚭ 1260 Herzog Johann II. von der Bretagne
    • Edmund Crouchback, 1. Earl of Lancaster (* 16. Januar 1245; † 5. Juni 1296)
    • Katherine (* 25. November 1253; † 3. Mai 1257)
    Vier weitere Kinder wurden Eleonore zugeschrieben, doch ist ihre Existenz zweifelhaft, da es keine zeitgenössischen Zeugnisse von ihnen gibt:
    • Richard (* 1247; † 1256)
    • John (* 1250; † 1256)
    • William (* 1251; † 1256)
    • Henry (* 1256; † 1257)



    Literatur
    • Thomas Andrew Archer: Eleanor of Provence. In: Dictionary of National Biography (DNB). Bd. 17 (1889), S. 179f. (online).
    • Margaret Howell: Eleanor of Provence. In: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB). Bd. 18 (2004), S. 24f.
    • E.-G. Ledos: Aliénor de Provence. In: Dictionnaire de biographie française (DBF). Bd. 2 (1936), Sp. 7-9.
    • Margaret E. Lynch: Eleanor of Provence. In: Anne Commire (Hrsg.): Women in World History. Bd. 5 (2000), ISBN 0-7876-4064-6, S. 108–114.
    Weblinks
     Commons: Eleonore von der Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Eleanor of Provence auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Alison Weir: Britain's Royal Families; The complete Genealogy, ISBN 978-0-09-953973-5, S. 74.
    2 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 109.
    3 So E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 7.
    4 Der Tradition, dass Romée de Villeneuve Eleonores Lehrer war, folgen Thomas Andrew Archer (DNB, Bd. 17, S. 179) und Margaret E. Lynch (Women in World History, Bd. 5, S. 110); ablehnend zu dieser These äußert sich E.-G. Ledos (DBF, Bd. 2, Sp.).
    5 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 110.
    6 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111; E.-G. Ledos, DBF, Bd. 2, Sp. 8.
    7 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 111f.
    8 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 24f.; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112.
    9 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 112f.
    10 Margaret Howell, ODNB, Bd. 18, S. 25; Margaret E. Lynch, Women in World History, Bd. 5, S. 113.
    Vorgängerin
    Amt
    Nachfolgerin
    Isabella von Angoulême
    Queen Consort von England
    1236–1272
    Eleonore von Kastilien

    Kinder:
    1. König Eduard I. von England (Plantagenêt), Schottenhammer wurde geboren am 17 Jun 1239 in Westminster; gestorben am 7 Jul 1307 in Burgh by Sands, Grafschaft Cumberland, England.
    2. Königin Margarete von England (Plantagenêt) wurde geboren in cir 5 Okt 1240 in Windsor Castle; gestorben am 27 Feb 1275 in Cupar Castle, Cupar, Schottland.
    3. Prinzessin Beatrix von England (Plantagenêt) wurde geboren am 25 Jun 1242 in Bordeaux, Frankreich; gestorben am 24 Mrz 1275.
    4. 12. Prinz Edmund von England (Plantagenêt), Crouchback wurde geboren am 16 Jan 1245 in Westminster; gestorben am 5 Jun 1296 in Bayonne.

  6. 26.  Robert I. von Artois (von Frankreich)Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216 (Sohn von König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe und Königin Blanka von Kastilien); gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Gefallen in der Schlacht
    • Titel (genauer): 1237-1250, Grafschaft Artois; Graf von Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Artois https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Artois

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Artois)

    Robert I., genannt der Tapfere (* vermutlich 17. September 1216; † 8. Februar 1250 bei al-Mansura), war von 1237 bis 1250 ein Graf von Artois. Er war der Stammvater des Hauses Artois.
    Robert war der zweite von insgesamt vier das Erwachsenenalter erreichenden Söhnen König Ludwigs VIII. des Löwen († 1226) und dessen Ehefrau Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder war der König und spätere Heilige Ludwig IX. (1214–1270), seine jüngeren Brüder waren Alfons von Poitiers (1220–1271) und Karl von Anjou (1226–1285).

    Leben
    Trotz seines unbeschwerten Charakters und seiner ritterlichen Gesinnung galt Robert als Lieblingsbruder König Ludwigs IX., der eher das Leben eines Mönches führte. Entsprechend dem Willen seines Vaters wurde Robert von seinem Bruder 1237 in den Ritterstand erhoben und mit der Grafschaft Artois sowie den Herrschaften Saint-Omer, Aire-sur-la-Lys, Hesdin, Bapaume, Lens und Poissy (dem Geburtsort des heiligen Ludwig) belehnt. Im selben Jahr heiratete Robert am 14. Juni in Compiègne Mathiilde von Brabant († 1288), eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen. Über ihre Mutter war Mathilde eine Cousine des Kaisers Friedrich II., zu dem die Beziehungen durch diese Hochzeit gefestigt werden sollten. Im Jahr 1240 weigerte er sich, einem Wunsch von Papst Gregor IX. nachzukommen und für den deutschen Thron als Gegner der Staufer zu kandidieren.
    Nachdem es zwischen seinem Bruder und dem König Theobald I. von Navarra, der auch Graf der Champagne war, zu Streitigkeiten gekommen war, fand im Juni 1236 im Schloss Vincennes ein Friedensgespräch zwischen den beiden Königen statt. Dabei hatte Robert aus einem Fenster des Schlosses eine Schüssel voll Quark auf den Kopf des Königs von Navarra geworfen, worüber sein Bruder sehr erbost war. Angeblich war Robert eifersüchtig auf den König von Navarra, der seine Zuneigung zu Roberts Mutter offen besang.
    1239 trug Robert gemeinsam mit seinem Bruder, barfuß und in einem Büßerhemd gekleidet, die Dornenkrone in einer Prozession von Villeneuve-l’Archevêque nach Paris.
    Robert begleitete seinen Bruder 1248 auf den sechsten Kreuzzug nach Ägypten, für dessen katastrophales Scheitern er maßgeblich mitverantwortlich war. Er schrieb nach der Einnahme von Damiette im Juni 1249 einen in Latein verfassten Brief an seinne Mutter, indem er den bisherigen Kreuzzugverlauf schilderte. Aber im Gegensatz zu den Briefen des Jean de Beaumont und des Jean Sarrasin bieten seine oberflächlich gehaltenen Beschreibungen nur einen geringen Informationsgehalt.[1] Anschließend marschierte das Kreuzfahrerheer Richtung Kairo, nur die Stadt al-Mansura blockierte ihnen den Weg und musste daher genommen werden. Am 8. Februar 1250 überquerte das Heer den Nilarm Bar as-Saghir, um an das Ufer vor der Stadt zu gelangen. Robebert führte dabei die aus den Tempelrittern und einem französisch-englischen Kontingent bestehende Vorhut. Am anderen Flussufer angekommen, schlug er ein ägyptisches Heer in die Flucht, das die Stadt mit offenen Toren zurückgelassen und scheinbar aufgegeben hatte. Entgegen den Warnrufen seines Bruders, der noch das Hauptheer über den Nil führte, und der Ermahnungen des Tempelgroßmeisters Guillaume de Sonnac entschied sich Robert für einen sofortigen Angriff auf die Stadt im Glauben, sisie im Handstreich einnehmen zu können. Robert lief aber in eine Falle der Elitekrieger der Mameluken unter ihrem Anführer Baibars al-Bunduqdari, welche die Tore nach dem Einfall der Kreuzritter verschlossen und sie in den engen Straßen der Stadt in einen Nahkampf verwickelten. Robert und nahezu die gesamte Vorhut wurden in der Stadt getötet, von ca. 280 Rittern überlebten nicht mehr als fünf, darunter der schwerverletzte Tempelgroßmeister.
    Ludwig IX. unternahm später erfolglos den Versuch, seinen Bruder und alle anderen am 8. Februar 1250 gefallenen Kreuzritter vom Papst als Märtyrer anerkennen zu lassen. Der Kreuzzugslegat Odo von Châteauroux verfasste einen Sermon auf seinen Tod.[2]
    Wegen seines persönlichen Interesses für die geographische Beschaffenheit der Erde, gab Robert im Jahr 1246 bei Gautier de Metz das Prosawerk l'image du Monde (das Aussehen der Welt) in Auftrag.

    Nachfahren
    Robert und Mathilde von Brabant hatten zwei Kinder:
    • Blanche (1248–1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296) Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (1250–1302), Graf von Artois



    Weblinks
     Commons: Robert I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    • Robert I. der Tapfere, Materialsammlung bei mittelalter-genealogie.de
    Einzelnachweise
    1 siehe Anhang zu Jean Sarrasin, Lettre à Nicolas Arrode (1249) ediert von Alfred L. Foulet in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Sermo in anniversario Roberti comitis Attrabatensis at aliorum nobilitum qui interfecti fuerunt a Sarracenis apud Mansuram in Egipto, hrsg. von Penny J. Cole: The Preaching of the Crusades to the Holy Land, 1095-1270 (Cambridge, MA, 1991), apendix D, S. 235–239

    Robert heiratete Gräfin Mathilde von Brabant am 14 Jun 1237 in Compiègne, Frankreich. Mathilde (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)) wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 27.  Gräfin Mathilde von BrabantGräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224 (Tochter von Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) und Marie von Schwaben (Staufer)); gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Gräfin von Artois durch 1. Heirat, Gräfin von Saint-Pol durch 2. Heirat

    Notizen:

    Mathilde und Robert I. hatten zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn.
    Mathilde und Guido II. hatten fünf Kinder, drei Söhne und zwei Töchter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_von_Brabant

    Mathilde von Brabant (* 1224; † 29. September 1288), war durch ihre Ehen eine Gräfin von Artois und Saint-Pol. Sie war eine Tochter des Herzogs Heinrich II. von Brabant und der Maria von Staufen, einer Tochter des römisch-deutschen Königs Philipp von Schwaben.
    Sie wurde am 14. Juni 1237 in Compiègne mit dem Grafen Robert I. von Artois verheiratet, der ein Bruder des französischen Königs Ludwig IX. des Heiligen war. Am 25. August 1248 verabschiedete sie ihren Mann in Aigues-Mortes zum Kreuzzug nach Ägypten (Sechster Kreuzzug), reiste selbst aber nicht mit da sie noch schwanger war. Nachdem ihre Tochter geboren war, reiste sie dem Heer nach Zypern nach und nahm am restlichen Kreuzzug bis 1254 teil. Mathildes Teilnahme an diesem Unternehmen wirird häufig übersehen, da sie in allen großen Chroniken dieser Zeit keine Erwähnung fand. Ihre Anwesenheit bei der Eroberung von Damiette im Juni 1249 ist lediglich aus einem Brief des königlichen Kämmerers Jean de Beaumont zu vernehmen.[1][2] Ihr Ehemann fiel am 8. Februar 1250 bei den Kämpfen um al-Mansura, im September desselben Jahres gebar Mathilde im heiligen Land ihren gemeinsamen Sohn Robert.
    Mathilde heiratete auf der Rückreise aus dem Orient um den Mai 1254 in Neapel den Grafen Guido II. von Saint-Pol aus dem Hause Châtillon. Kurz vor ihrem Tod zog sie sich in die Abtei Cercamp zurück, wo sie auch bestattet wurde.

    Kinder

    Aus ihrer ersten Ehe mit Graf Robert I. von Artois:
    • Blanche (* 1248; † 2. Mai 1302)
    • ∞ 1269 mit König Heinrich I. von Navarra († 1274)
    • ∞ 1276 mit Edmund Crouchback († 1296), Earl of Lancaster, Cornwall und Leicester
    • Robert II. (* September 1250; † 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Graf von Artois

    Aus ihrer zweiten Ehe mit Graf Guido II. von Saint-Pol:
    • Hugo II. von Châtillon († 1307), 1292 Graf von Blois und Dunois
    • Guido III von Châtillon († 1317), Graf von Saint-Pol
    • Jacques de Châtillon († 11. Juli 1302 gefallen in der Sporenschlacht), Herr von Leuze, Condé etc.
    • Beatrix († 1304), ∞ Graf Johann II. von Eu
    • Johanna, ∞ Guillaume III. de Chauvigny, Herr von Châteauroux


    Einzelnachweise[
    1 Lettre de Jean de Beaumont, Chambrier de France, à Geoffroi de la Chapelle, Panetier de France in Lettres Françaises du XIIIe siècle (Paris, 1924)
    2 Vinzenz von Beauvais schrieb, das Mathilde im Gefolge ihres Schwagers Alfons von Poitiers nach Ägypten gereist sei. Dieser erreichte Damiette aber erst im Oktober 1249, Jean de Beaumont dagegen schrieb seinen Brief im Juni 1249. (Vinzenz voneauvais, Speculum Historiale xxxii, 89; Straßburg, Johann Mentelin 1473)

    Kinder:
    1. 13. Blanche von Artois wurde geboren in 1248; gestorben am 2 Mai 1302 in Paris, France.
    2. Graf Robert II. von Artois wurde geboren in 1250; gestorben am 11 Jul 1302 in Schlachtfeld Kortrijk.

  8. 28.  Patrick von ChaworthPatrick von Chaworth wurde geboren in cir 1220; gestorben in 1258.

    Notizen:

    Gestorben:
    Gefallen im Kampf gegen die Waliser.

    Patrick + Hawise de Londres. Hawise gestorben in 1274; wurde beigesetzt in Prioratskirche von Ewenny. [Familienblatt] [Familientafel]


  9. 29.  Hawise de LondresHawise de Londres gestorben in 1274; wurde beigesetzt in Prioratskirche von Ewenny.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hawise_de_Londres

    Hawise de Londres

    Hawise de Londres († 1274) war eine anglonormannische Adlige.

    Sie war die Tochter von Thomas de Londres und dessen Frau Eva, einer Tochter von Fulk de Warin. Nachdem ihr Onkel William de Londres 1211 und ihr Vater um 1215 ohne männliche Nachkommen gestorben waren, erbte sie Ogmore Castle in Glamorgan sowie die Ansprüche auf die Herrschaft Kidwelly, die 1215 von den Walisern erobert worden war. 1220 musste der walisische Lord Rhys Gryg auf Druck des Fürsten Llywelyn ap Iorwerth von Gwynedd Kidwelly an Hawise übergeben.

    In erster Ehe heiratete Hawise vor 1225 Walter de Braose, einen jüngeren Sohn des 1210 im Kerker von König Johann Ohneland gestorbenen William de Braose. Walter starb 1233 oder 1234 im Kampf gegen die Waliser.[1] Bereits 1231 war jedoch Kidwelly Castle wieder von Llywelyn ap Iorwerth erobert worden. In zweiter Ehe heiratete Hawise Henry de Turberville. Dessen Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Er könnte ein Verwandter von Gilbert de Turberville von Coity Castle in Glamorgan gewesen sein, aber auch der Militär Henry de Trubleville, der 1234 das belagerte Carmarthen Castle entsetzt hatte.[2][3] Henry starb bereits vor 1239. In dritter Ehe heiratete sie Patrick de Chaworth. Patrick de Chaworth konnte 1243 oder 1244 Kidwelly Castle von dem walisischen Lord Maredudd ap Rhys zurückgewinnen. 1257 oder 1258 fiel Patrick de Chaworth im Kampf gegen die Waliser.[4]

    Aus ihrer dritten Ehe hatte sie mehrere Kinder, darunter:

    Payn († 1279)
    Patrick de Chaworth († 1283),[5]
    Eva ∞ Robert de Tibetot[6]
    Sie wurde in der Prioratskirche von Ewenny begraben.

    Mehr unter dem Link oben..

    Begraben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ewenny_Priory

    Kinder:
    1. 14. Patrick von Chaworth gestorben in vor 7 Jul 1283.


Generation: 6

  1. 32.  Richard de BurghRichard de Burgh wurde geboren in vor 1194 (Sohn von William de Burgh und Mór Ó Briain); gestorben in 1243 in Poitou.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf / Beschäftigung: Durch den Einfluss seines Onkels Hubert, Justiziar von England und enger Vertrauter des Königs, wurde Richard 1225 Seneschall von Munster.
    • Besitz: Zu den von Richard und seinen Anhängern gegründeten Städten gehörten Athenry, Ballinrobe, Dunmore und Galway.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_de_Burgh

    Richard de Burgh (vor 1194; † 1243 in Poitou)[1] gehörte zu den führenden Baronen in Irland,[2] gilt als der Eroberer Connachts und war von 1228 bis 1232 Justiciar of Ireland.[3]

    Richard erhielt die Lehen seines Vaters noch zu den Lebzeiten König Johanns, der im Oktober 1216 verstarb.[8] Johann bestätigte 1215 das Lehen Connachts an Cathel Crobderg und erneuerte zeitgleich auch das Versprechen für das Anrecht auf Connacht gegenüber Richard. Dieser scheinbare Widerspruch wurde dahingehend aufgelöst, dass letzteres in der Schwebe gehalten wurde für den Fall, dass Cathel Crobderg nicht seinen Verpflichtungen nachkommen sollte.[9] Als Johanns Nachfolger, Heinrich III., 1218 die irische Kolonie um finanzielle Hilfen ersuchte, sah Richard 1219 in England die Möglichkeit, den Anspruch auf Connacht zu erneuern. Richard bot 3.000 Mark für Connacht an oder 1.000 Pfund für die Alternative, dass er zunächst nur die eine Hälfte Connachts erhalte und die andere Hälfte zunächst bei Cathel Crobderg verbleibe, die dann aber nach seinem Tod an ihn falle. Das Angebot wurde jedoch abgelehnt und stattdessen wurden die Rechte Cathal Crobdergs für vier weitere Jahre bestätigt.[10]

    1225 heiratete Richard Egidia, die Tochter des Walter de Lacy, und war damit mit einer der einflussreichsten normannischen Familien verbündet.[11] Durch den Einfluss seines Onkels Hubert, Justiziar von England und enger Vertrauter des Königs, wurde Richard 1225 Seneschall von Munster.[12]

    Bevor Cathal Crobderg 1224 verstarb, hatte er seinen ältesten Sohn Aedh als Nachfolger aufgebaut. Das entsprach den englischen Rechtsvorstellungen der Primogenitur und sollte die Herrschaft über das Land sichern, stand aber im Widerspruch zu dem irischen Recht, bei dem der Nachfolger aus dem Kreise des Clans frei gewählt wurde und üblicherweise eher der Bruder oder ein Neffe als ein Sohn zum Zuge kam. Cathals Versuche, den Rechtsstatus für seinen Sohn abschließend zu klären, blieben jedoch ohne Antwort und damit in der Schwebe.[13] Zunächst wurde der Anspruch Aedhs auf Connacht von der englischen Seite her akzeptiert, aber seine Position verschlechterte sich rasch, als Toirrdelbach Ó Conchobhair, Sohn des letzten irischen Hochkönigs Ruaidrí, mit Unterstützung von Aedh Ó Néill und anderer irischer Herrscher 1225 zum neuen König berufen wurde und es zu einem erbitterten Krieg in Connacht zwischen beiden Parteien kam.[14] Aedh Ó Conchobhair bat die Engländer um Hilfe, worauf neben englischen Truppen im Norden Connachts auch von Süden her Muirchertach Ó Briain und Richard in seiner Funktion als Sheriff von Cork in Connacht einfielen. Diese Feldzüge hatten jedoch eher den Charakter von Raubzügen, da die Überlegenheit der englischen Truppen hinreichend bekannt war und Toirrdelbachs Unterstützer die offene Auseinandersetzung daher vermieden. Aedh befand sich somit in der unkomfortablen Position, selbst seine Rivalen nicht schlagen zu können, die zu Hilfe gerufenen englischen Truppen jedoch eher das Land verwüsteten als zur Sicherung seiner Position beitrugen.[15] Kaum hatten die englischen Truppen Connacht verlassen, erhoben sich Toirrdelbach und seine Unterstützer erneut, worauf Aedh wieder um Hilfe bat. Diesmal kam Richard jedoch nicht, was möglicherweise an einer wachsenden Verstimmung zwischen Richard und dem Justiciar of Ireland, William Marshal, lag, der mit Aedh gut befreundet war.[16]

    Die Unfähigkeit Aedhs, Connacht zu befrieden, und der Einfluss von Richards Bruder Hubert als Justiciar Englands führten 1226 zu einer Änderung der englischen Politik. Sie fiel zusammen mit der Ablösung William Marshals in seinem Amte als Justiciar of Ireland am 25. Juni 1226 durch Geoffrey de Marisco, der bereits nach fünf Amtstagen Aedh an den Hof nach Dublin berief, um Connacht an die Krone zurückzugeben, weil er das Lehen verwirkt hätte. Connacht sollte dann als Lehen an Richard übergeben werden für eine jährliche Abgabe von 300 Mark in den ersten fünf Jahren und 500 Mark danach.[17] William Marshal warnte jedoch Aedh, nicht nach Dublin zu gehen, und wurde dann wegen seiner Unterstützung Aedhs von Heinrich III. nach England zurückgerufen. Geoffrey de Marisco sah sich in Irland einer erheblichen Opposition gegenüber, da die Behandlung von Aedh auch unter den englischen Baronen wenig Zustimmung fand. Nur Richard unterstützte ihn uneingeschränkt.[18] Der Konflikt eskalierte, als eine Delegation von Geoffrey de Marisco einschließlich seines eigenen Sohns William nach Athlone geschickt wurde, diese von Aedh jedoch gefangen genommen und Athlone anschließend überfallen wurde, wobei es zur Tötung des Konstabler von Athlone kam. Damit waren die letzten Zweifel ausgeräumt, ob Aedh das Lehen verwirkt hatte, und im Mai 1227 konnte Richard Connacht formal als Lehen übernehmen.[19]

    Richard zog anschließend durch Connacht, plünderte insbesondere in der Umgebung des Lough Mask und hatte dabei die Unterstützung von Toirrdelbachs Bruder Aedh. Geoffrey de Marisco war zeitgleich zusammen mit Toirrdelbach im nördlichen Teil des heutigen County Roscommon unterwegs. Auf ernsthaften Widerstand stieß keiner der beiden, zumal ab 1227 die Söhne Ruaidrís, Toirrdelbach und Aedh, sich untereinander bekriegten.[20] Richard hatte auch die Verwaltung von der Krone gehörenden Ländereien von Decies (im heutigen Gebiete des County Waterford) und Desmond übernommen und beklagte sich beim König, dass der vorherige Verwalter, Thomas Fitz Anthony, Teile davon anderen überlassen hätte und so nicht genügend Abgaben daraus gewonnen werden könnten. Heinrich III. ordnete im August 1227 den Justiciar Geoffrey de Marisco an, diese Länder wieder für die Krone in Besitz zu nehmen und der Verwaltung Richards zu übergeben. Dies war möglicherweise die Ursache für das Ende der guten Beziehung der beiden, weil Freunde von Geoffrey de Marisco von der Entfremdung des königlichen Lands zuvor profitiert hatten. Am 13. Februar 1228 folgte Richard ihm im Amte des Justiciar of Ireland und Geoffrey de Marisco musste Irland verlassen, ohne von der Eroberung Connachts mit profitieren zu können.[21]

    Mit dieser Machtfülle ausgestattet konnte Richard als Königsmacher in Connacht agieren. Zuerst ernannte er Ruaidrís Sohn Aedh zum König, um ihm im Folgejahr wegen einer Rebellion fallenzulassen und stattdessen mit Fedlimid einen der Söhne Cathal Crobdergs zum König erhob. Allerdings kam es auch zum Konflikt mit Fedlimid, der 1231 in Richards Burg in Meelick festgesetzt wurde. 1232 kam es zu einer Einigung zwischen Richard und Aedh, worauf dieser wieder als König eingesetzt wurde. Im gleichen Jahr errichtete Richard eine Burg in Galway.[22]

    Das Glück sollte Richard jedoch verlassen, als Heinrich III. unter den Einfluss von Peter des Roches geriet und Hubert sowie zahlreiche weitere hohe Beamte der Krone entmachtet wurden. Die Freunde Huberts versuchten ihn noch zu retten, indem sie 1232 seine Ernennung zum Nachfolger Richards als Justiciar of Ireland erreichten mit Richard als Stellvertreter, so dass er eine Rückzugsmöglichkeit hatte. Jedoch wurde Hubert noch im Juli 1232 aus allen Ämtern entlassen und ein Neffe Peter de Roches, Peter von Rivaux, zum Justiciar of Ireland ernannt. Richard wurde umgehend angewiesen, die von ihm verwalteten königlichen Burgen herzugeben und Fedlimid zu entlassen.[23] Fedlimid begann sofort mit einem Rachefeldzug, bei dem u. a. Aedh ums Leben kam und Richards Burgen weitgehend zerstört wurden. Richards Position verschlechterte sich weiter, als er sich weigerte, seine Burg in Meelick aufzugeben, und dann Fedlimid den Auftrag erhielt, diese einzunehmen.[24]

    In England wuchs die Opposition gegen den Einfluss Peter von Rivaux unter der Anführung von Richard Marshal und eskalierte zu einer offenen Revolte. Richard Marshall wurde durch den Überfall auf seine irischen Burgen genötigt, nach Irland zu ziehen, wo Geoffrey de Marisco vorgab, ihn zu unterstützen, um ihn dann am 1. April 1234 in der Auseinandersetzung mit den anderen im Auftrage des Königs handelnden Baronen im Stich zu lassen. Durch den Verrat erlitt Richard Marshall eine Niederlage und erlag nur wenig später seinen Verletzungen.[25] Da Richard in dieser Affäre um Richard Marshall die Krone gegen Richard Marshall unterstützt hatte, fand er Gnade bei Heinrich III, der fast zeitgleich sich von Peter de Roches und Peter von Rivaux trennte. Im September 1234 wurde das Lehen von Connacht an Richard erneuert.[26]

    1235 begann die erneute Eroberung Connachts, wo Richard u. a. von Hugh de Lacy, Walter de Ridelisford und John de Cogan begleitet wurde.[27] Nach anfänglichen Auseinandersetzungen wurde Fedlimid wieder König von Connacht. Als jedoch Richard zwischenzeitlich in England war, wurde von dem Justiciar of Ireland, Maurice Fitz Gerald, Toirrdelbachs Sohn Brian zum König ernannt, was in der Folge zu jahrelangen Auseinandersetzungen führte, bis 1237 Maurice Fitz Gerald sich mit Fedlimid einigte und ihn erneut als König einsetzte. Danach kehrte Friede ein in den Ländern Richards.[28]

    Richard ließ sich primär in Loughrea nieder und vergab große Teile Connachts als Unterlehen an die Barone, die ihn begleitet hatten. Hierdurch sicherte er für Connacht für mehr als ein Jahrhundert eine erfolgreiche Entwicklung, da die Delegierung sehr gut funktionierte und zu einer nachhaltigen Befriedung und Besiedlung führte. Anders als in Leinster und Meath schlossen die Unterlehen nicht nur einen Waffendienst ein, sondern auch Abgaben.[29]

    Zu den von Richard und seinen Anhängern gegründeten Städten gehörten Athenry, Ballinrobe, Dunmore und Galway. Abgesehen von Athenry und Galway gab es nur wenige englische Siedler. Die dünne Oberschicht konnte sich dank ihrer überall in Connacht errichteten Burgen und ihrer militärischen Überlegenheit problemlos halten und besaß eine Machtfülle, die es sonst unter der englischen Krone nicht gab. Die Oberschicht sollte sich jedoch rasch mit der irischen Gesellschaft integrieren.[30]

    Richard wurde von Heinrich III. zu seinem Feldzug ins Poitou einberufen, wo er Anfang 1243 starb. Er hinterließ die drei Söhne Richard, Walter und William, die alle zu dem Zeitpunkt noch minderjährig waren. Der älteste Sohn Richard erhielt im Februar 1247 die Besitzungen seines Vaters, verstarb aber bereits 1248. Da zu dem Zeitpunkt die jüngeren Brüder immer noch minderjährig waren, wurden die Besitzungen zunächst von Peter de Bermingham verwaltet.[31] Sein zweitältester Sohn Walter wurde 1264 der erste Earl of Ulster.[32]

    Richard heiratete Egidia (Gille) de Lacy in 1225. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Egidia (Gille) de LacyEgidia (Gille) de Lacy (Tochter von Walter de Lacy, 2. Lord of Meath ).

    Notizen:

    Name:
    Lacy (Lascy, Lassy, Lacie, Laci) ist eine alte normannische Adelsfamilie, die aus Lassy in der Normandie stammt. Ihr erstmaliges Auftreten ist mit Hugh de Lacy (* 1020; † 1049) dokumentiert. Die Nachfahren von Hugh de Lacy nahmen viele wichtige Rollen in England und Irland ein.
    Egidia de Lac war die Tochter von Walter de Lacy, Lord of Meath.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Lacy_(Adelsgeschlecht)

    Notizen:

    Verheiratet:
    1225 heiratete Richard Egidia, die Tochter des Walter de Lacy, und war damit mit einer der einflussreichsten normannischen Familien verbündet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lacy_(Adelsgeschlecht)

    Kinder:
    1. 16. Walter de Burgh, 1. Earl of Ulster gestorben am 28 Jul 1271.

  3. 36.  Graf Balduin (Baudouin) III. von Guînes (von Gent)Graf Balduin (Baudouin) III. von Guînes (von Gent) (Sohn von Graf Arnold II. von Guînes (von Gent) und Beatrix von Bourbourg); gestorben am nach Mai 1244.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Guînes; 11. Graf von Guînes (Haus Gent)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_III._(Guînes)

    Balduin III. (frz.: Baudouin III; † nach Mai 1244) war Graf von Guînes. Er war der Sohn des Grafen Arnold II. († 1220) und der Beatrix von Bourbourg.

    Graf Balduin III. von Guînes war vermutlich mit einem flämischen Ritter namens Baldwin de Guisnes identisch, der in den Chroniken der englischen Historiker Roger von Wendover (Flores Historiarum) und Matthäus Paris (Chronica Majora) genannt wurde. Nach der Überlieferung Wendovers gehörte der Ritter Baldwin in England der vor allem aus Ausländern (Poitevins und Flamen) bestehenden Gefolgschaft König Heinrichs III. an, von dem er zum Kastellan von Monmouth Castle ernannt wurde. Während der Rebellion von Richard Marshal, 3. Earl of Pembroke, der gegen den Einfluss der Ausländer auf den König revoltierte, eroberte Balduin zunächst Marshals Burg Usk, wurde dann jedoch selbst am 25. November 1233 von Marshal in Monmouth angegriffen.[1] Vor der Burg kam es zu einem heftigen Gefecht. Dabei habe Balduin Marshal in einem Zweikampf beinahe geschlagen, sei allerdings von einem gegnerischen Bogenschützen vom Pferd geschossen und schwer verletzt wurden. Wendovers Fortsetzer und Marshal-Bewunderer, Matthäus Paris, zeichnete allerdings eine andere Darstellung des Kampfes, indem Balduin von Marshal im ritterlichen Kampf mit der Lanze vom Pferd gestoßen wurde. Dazu fertigte Paris auch eine Zeichnung an (siehe Bild).

    Im Jahr 1238 schloss sich Balduin dem englischen Kontingent an, das von König Heinrich III. unter der Führung von Henry de Trubleville nach Italien entsandt wurde. Dort sollten sie Kaiser Friedrich II., einen Schwager des englischen Königs, im Kampf gegen den Lombardenbund unterstützen.

    Letztmals wird Balduin in einer Urkunde aus dem Mai 1244 erwähnt, in der er eine Schenkung an seine Schwester, der Äbtissin von Bounham, tätigt. Verheiratet war er mit Mathilde de Fiennes (Mahaut de Fiennes), mit der er mehrere Kinder hatte, darunter den Sohn Arnold III. (* 1225; † 1283).

    Im selben Jahr 1244, laut anderen Quellen auch erst 1245, soll er gestorben sein.

    Titel (genauer):
    Die Grafschaft Guînes war eine der ersten großen Grafschaften, die schon zu karolingischer Zeit erblich waren.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Guînes

    Balduin heiratete Mathilde (Mahaut) von Fiennes in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 37.  Mathilde (Mahaut) von Fiennes

    Notizen:

    Balduin III. und Mathilde hatten mehrere Kinder, darunter:
    - Arnold III. (* 1225; † 1283).

    Kinder:
    1. 18. Graf Arnold III. von Guînes (von Gent) wurde geboren in cir 1225; gestorben in cir 1283.

  5. 38.  Herr Enguerrand III. von CoucyHerr Enguerrand III. von Coucy wurde geboren in 1182 (Sohn von Raoul I. von Coucy und Alix von Dreux); gestorben in cir 1242.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1243 bis 1250, Herrschaft (Baronie) Coucy; Herr von Coucy (Haus Boves)

    Notizen:

    Titel (genauer):
    Herr von Coucy ist ein Adelstitel, der sich auf Coucy in der Picardie bezieht und mit dem Besitz der Burg Coucy verbunden war. Die Träger dieses Titels gehörten zunächst ab dem späten 11. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht Boves (teils auch Haus Coucy genannt), ab dem frühen 14. Jahrhundert dann dem Adelsgeschlecht Gent an
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_von_Coucy

    Enguerrand heiratete Marie von Montmirail in Datum unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 39.  Marie von Montmirail
    Kinder:
    1. 19. Alix von Coucy wurde geboren in cir 1225.
    2. Herr Raoul II. von Coucy gestorben in Feb 1250 in al-Mansura, Ägypten.
    3. Herr Enguerrand IV. von Coucy gestorben in 1310.

  7. 48.  König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland König Johann von England (Plantagenêt), Ohneland wurde geboren am 24 Dez 1167 in Beaumont Palace, Oxford (Sohn von König Heinrich II. (Henry II.) von England (Plantagenêt) und Königin Eleonore von Aquitanien); gestorben am 19 Okt 1216 in Newark Castle, Newark-on-Trent.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Lord von Irland - Herzog der Normandie - Herzog von Aquitanien - Graf von Anjou
    • Titel (genauer): 1199 bis 1216, England; König von England (Angevinische Dynastie - Haus Plantagenet)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ohneland

    Johann Ohneland (* 24. Dezember 1167 im Beaumont Palace, Oxford; † 19. Oktober 1216 auf Newark Castle, Newark-on-Trent), engl. John Lackland, eigentlich franz. Jean Plantagenêt, genannt Jean Sans-Terre, war von 1199 bis 1216 König von England, Lord von Irland, Herzog der Normandie und von Aquitanien sowie Graf von Anjou.
    Er war der jüngste Sohn des englischen Königs Heinrich II. und von Eleonore von Aquitanien. Nach dem Tod seines Bruders Richard Löwenherz wurde er 1199 englischer König. Im Krieg mit Frankreich verlor er bis 1204 die Normandie und weite Teile seiner Festlandsbesitzungen, des sogenannten Angevinischen Reichs. Seine Rückeroberungsversuche scheiterten. Während seiner Herrschaft kam es zu einer Rebellion der englischen Barone, die ihn 1215 zur Anerkennung der Magna Carta zwang.

    Erziehung und Jugend
    Über die Jugend und die Erziehung von Johann ist sehr wenig bekannt, und als vierter Sohn des Königs wurde er nur wenig beachtet. Als Kleinkind wurde er in der Abtei Fontevrault im Anjou erzogen, später im Haushalt seines ältesten Bruders Heinriich. Sein Lehrer war Ranulf de Glanville, und John lernte auch Lesen und Schreiben. Als Erwachsener besaß er eine Bibliothek mit lateinischen und französischen Schriften. Seinen Beinamen Ohneland erhielt Johann bereits als Kleinkind, weil er 1169 von seinem Vater bei der mit dem französischen König in Montmirail vereinbarten Erbteilung unter den Söhnen keinerlei Berücksichtigung fand, während seine drei älteren Brüder mit eigenen Erbteilen bedacht wurden.[1]
    Johann war von kleiner Figur und soll nach unterschiedlichen Angaben zwischen 1,65 m und 1,68 m groß gewesen sein. Anfangs gut gebaut, soll er durch übermäßiges Essen in seinen späteren Jahren dick geworden sein.[2]

    Johann als jüngster Sohn Heinrichs II.
    Um auch seinen jüngsten Sohn mit Landbesitz zu versorgen, arrangierte Heinrich 1172 Johanns Verlobung mit Adelheid, der älteren Tochter des Grafen Humbert von Maurienne. Adelheid hätte ein erhebliches Erbe mit in die beabsichtigte Ehe gebracht, und als Gegenleistung wollte Heinrich seinem Sohn die Burgen Chinon, Loudon und Mirebeau im Poitou übergeben. Das Poitou hatte er jedoch bereits seinem ältesten Sohn Heinrich dem Jüngeren versprochen. Die Übertragung der Burgen aus seinem Besitz, ohne ihn zu fragen, war der Anlass für die Rebellion des jüngeren Heinrich gegen seinen Vater, der sich Johanns ältere Brüder Richard und Gottfried anschlossen. Zwar gelang es Heinrich II., die Rebellion seiner Söhne 1174 niederzuschlagen, doch da Adelheid im selben Jahr starb, konnte die geplante Hochzeit Johanns mit ihr nicht mehr vollzogen werden.
    Nachdem sich Heinrich II. wieder mit seinen Söhnen versöhnt hatte, wurde Johann am 30. September 1174 eine Jahresrente von 1000 Pfund aus England sowie je 1000 Livres aus der Normandie und dem Anjou zugesagt. Nach dem Tod von Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall, der 1175 ohne überlebende legitime männliche Nachkommen gestorben war, vergab Heinrich II. die Einkünfte aus dieser Grafschaft an Johann, womit er Reginalds Töchter quasi enterbte. Dies führte zur Rebellion ihrer Ehemänner, zu denen Adémar, Vicomte de Limoges, gehörte. 1176 verlobte der König Johann mit Isabel von Gloucester, der Tochter und Miterbin von William FitzRobert, 2. Earl of Gloucester. William FitzRobert erhob Johann jedoch zu seinem Haupterben, wwomit er Isabels Schwestern und deren Ehemänner Amalrich von Montfort und Richard de Clare, 3. Earl of Hertford enterbte. Als William FitzRobert Ende 1183 starb, kam es zu einer Rebellion im Südosten von Wales. Nach deren Niederschlagung übernahm Heinrich II. vorerst selbst die Verwaltung von Gloucester und Glamorgan. Johann wurde weiterhin in Urkunden nur als „Königssohn“ tituliert und blieb seinem Vater unterstellt.

    Vergeblicher Griff nach Aquitanien
    Im August 1184 wollte Heinrich II. das Herzogtum Aquitanien an Johann anstatt an seinen Sohn Richard übertragen. Diesem Plan widersetzte sich Richard natürlich, weshalb Johann mit Billigung seines Vaters und Unterstützung seines Bruders Gottfried Richards Herzogtum angriff. Der Angriff scheiterte jedoch, und bei einem Treffen der drei Brüder mit ihrem Vater im Dezember 1184 erreichte Richard, dass sein Vater ihm Aquitanien beließ.

    Gescheiterter Feldzug nach Irland
    Bereits im Mai 1177 hatte Heinrich II. versucht, Johann zum König von Irland zu erheben. Er bat Papst Alexander III. um dessen Zustimmung und um Übersendung einer Krone. Zu Beginn der 1180er Jahre war Heinrich II. über die zunehmende Unabhängigkeit seines Gouverneurs Hugh de Lacy in Irland beunruhigt. Er schlug Johann im März 1185 zum Ritter und sandte ihn als Lord of Ireland mit einer stattlichen Streitmacht nach Irland. Johann landete am 25. April in Waterford. Einige der irischen Könige unterwarfen sich ihm sofort, doch als Johann entgegen dem traditionellen irischen Recht große irische Lehen an seine eigenen Freunde und Gefolgsleute vergab, erhoben sich die irischen Könige von Thomond, Desmond und Connacht, anscheinend ermuntert von Hugh de Lacy, gegen Johann. Nach mehreren Niederlagen und weil Johann ihnen den ausstehenden Sold verweigerte, desertierte ein Teil seiner Truppen. Johann musste sich im September wieder nach England zurückziehen, wo er die Anhängerschaft Hugh de Lacys für sein Scheitern verantwortlich machte.
    Die beiden zeitgenössischen Chronisten Gerald of Wales und Roger von Hoveden hingegen berichten von Johanns Überheblichkeit und Habgier in Irland. Während sein Bruder Richard in Johanns Alter die rebellischen Barone von Aquitanien unterworfen haatte, galt Johann nach dem Fiasko von Irland als verschwenderischer Taugenichts.[3] Nachdem Hugh de Lacy 1186 ermordet worden war und Papst Urban III. dem König eine Krone für das zukünftige Königreich Irland gesandt hatte, bereitete Heinrich II. erneut einen Feldzug für seinen Sohn nach Irland vor. Im August 1186 verunglückte jedoch Johanns Bruder Gottfried bei einem Turnier tödlich. Um die Nachfolge in der Bretagne zu regeln, sagte der König den irischen Feldzug ab. Die päpstliche Krone wurde nie verwendet und Johann blieb nur nomineller Lord of Ireland. Diesen Titel trugen bis zu Heinrich VIII. alle zukünftigen englischen Könige.

    Unterstützung der Rebellion Richards
    Nachdem Heinrich II. sich im November 1188 öffentlich geweigert hatte, seinen ältesten überlebenden Sohn Richard als seinen Erben zu bestätigen, revoltierte dieser gegen seinen Vater und verbündete sich mit dem französischen König Philipp II. Ein Großteil des Adels unterstützte Richard und die Macht des alten Heinrich II. wurde rasch geringer. Nach dem Fall von Le Mans am 12. Juni 1189 wechselte auch Johann auf die Seite seines siegreichen Bruders. Heinrich II. starb kurz darauf, und nach Ansicht vieler Zeitgenossen führte der Verrat seines geliebten jüngsten Sohns mit zum Tod des alten Königs.

    Johann unter Richard Löwenherz
    Nach dem Tod ihres Vaters bestätigte Richard Johann rasch in seinen Besitzungen von Mortain in der südwestlichen Normandie sowie der Burgen von Peveril, Lancaster, Marlborough und Ludgershall in England. Dazu erhielt Johann die Gebiete von Tickhill, Wallingford sowie Derbyshire und Nottinghamshire, deren Burgen jedoch in königlichem Besitz blieben. Am 29. August 1189 heiratete Johann seine Verlobte Isabel von Gloucester. Johann und Isabel waren Cousin und Cousine zweiten Grades, weshalb Erzbischof Balduin von Canterbury die Ehe wegen Blutsverwandtschaft untersagt hatte. Johann wandte sich daraufhin an den Papst, und der päpstliche Legat gestattete die Ehe, solange sie nicht vom Papst untersagt würde. Durch die Heirat mit Isababel wurde Johann nun Earl of Gloucester und Lord von Glamorgan und Wentloog in den Welsh Marches. Nach dem Tod von Heinrich II. war es in Südwales wieder zu Kriegen mit Lord Rhys, dem Fürsten von Deheubarth gekommen. Lord Rhys hatte Heinrich II. als seinen Oberherrn anerkannt, betrachtete diese Bindung durch den Tod des Königs jedoch als erloschen. Richard unterstellte Johann eine Armee, mit der er das von Lord Rhys belagerte Carmarthen Castle entsetzte. Johann verhandelte mit Lord RhRhys und eskortierte ihn nach Oxford, wo er direkt mit dem König verhandeln wollte. Richard weigerte sich jedoch, den walisischen Fürsten zu empfangen. Lord Rhys kehrte nach Südwales zurück und setzte seine Angriffe auf englische Gebiete fort. Im Dezember 1189 übergab Richard Johann auch Cornwall, Devon, Somerset und Dorset in Südwestengland. Johann war nun Herr über erheblichen Grundbesitz und verwaltete seine Besitzungen von Marlborough aus.
    Verrat an Richard in England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Vor seinem Aufbruch zum Dritten Kreuzzug nahm Richard im März 1190 in Nonancourt Johann einen Eid ab, dass er sich in den nächsten drei Jahren nicht in England aufhalten würde. Später erlaubte er jedoch seinem Justiciar und Lordkanzler William Longchamp, Johann bei Bedarf von diesem Eid zu entbinden. Im Oktober 1190 setzte Richard in Messina im Falle seines Todes seinen Neffen Arthur, den postum geborenen Sohn seines Bruders Gottfried, als Erben ein. Bereits 1191 war Johann wieder in EEngland. Als Gerard de Canville, der Sheriff von Lincolnshire, im Juni 1191 Johann als Richards Erben huldigte, belagerte Longchamp sofort Camvilles Burg Lincoln Castle, während Camville Nottingham und Tickhill Castle an Johann übergab. Longchamp hob die Belagerung von Lincoln auf und traf sich im Juli mit Johann in Winchester. Sowohl Longchamp wie auch Johann erschienen beide mit einem starken Aufgebot an walisischen Söldnern. Durch den von Richard von Sizilien aus zurückgesandten Erzbischof von Rouen, Walter de Coutances, wurde eine Vereinbarung ausgehandelt, nach der Johann die Burgen zurückgab, während Longchamp Johann als potentiellen Erben anerkannte. Am 18. September 1191 ließ Longchamp Johanns Halbbruder Erzbischof Geoffrey von York, der ebenfalls geschworen hatte, England innerhalb von drei Jahren nach Richards Aufbruch nicht zu betreten, in Dover verhaften. Johann nutzte den daraus entstehenden Aufruhr über den ausländischen, aus der Normandie stammenden Justiciar. Er erklärte sich zum Bewahrer von englischem Recht und englischen Freiheiten und brach die Vereinbarung mit Longchamp. Angesichts des Aufruhrs sah sich Longchamp gezwungen, Geoffrey von York wieder freizulassen.
    Johann lud den Justiciar sowie weitere führende Adlige für den 5. Oktober zu einem Treffen an der Loddon Bridge zwischen Reading und Windsor ein, doch Longchamp schlug die Einladung aus, da er befürchtete, dass Johann sich des Throns bemächtigen wollte. Erzbischof Walter de Coutances verdächtigte Johann, dass er den Justiciar absetzen wollte. Am 7. Oktober brach Johann mit seinen Anhängern Richtung Windsor auf. Longchamp zog sich daraufhin von Windsor nach London zurück, und auf dem WWeg dorthin kam es zu einem Geplänkel zwischen Johanns und Longchamps Gefolge. Longchamp flüchtete in den Tower of London, während Johann sich in der City behaupten konnte. Am 10. Oktober legte Longchamp seine Ämter als Justiciar und Lordkanzler nieder. Johann hoffte, nach Longchamps Scheitern die uneingeschränkte Herrschaft in England zu erhalten, doch musste er schließlich Erzbischof Walter de Coutances als neuen Justiciar einsetzen.

    Verrat an Richard in Frankreich
    Philipp II. von Frankreich war bereits Ende 1191 vorzeitig vom Kreuzzug nach Frankreich zurückgekehrt. Er bot Johann die Herrschaft über Aquitanien an, wenn er seine Halbschwester Alix heiraten würde. Alix war ursprünglich mit Richard verlobt gewesen, doch hatte dieser 1189 die Verlobung gelöst. Johann wollte im Februar 1192 nach Frankreich aufbrechen, als seine Mutter ihn nach langen Unterredungen davon überzeugen konnte, dass er mit diesem Verrat alles verlieren würde. Als Anfang 1193 die Nachricht, dass Richard in Österreich von Herzog Leopold gefangen genommen worden war, erneuerte Philipp II. sein Angebot an Johann. Johann schlug alle Warnungen in den Wind und schloss im Januar 1193 in Paris ein Abkommen mit dem französischen König. Demnach sollte er Alix heiraten und das Vexin an Philipp II. übergeben. Philipp II. eroberte umgehend die strategisch wichtige Burg Gisors und sammelte eine Invasionsflotte in Wissant. Johann versuchte, den schottischen König Wilhellm auf seine Seite zu ziehen, doch dieser lehnte seine Angebote ab. Johann besetzte daraufhin mit walisischen Söldnern Windsor und Wallingford Castle, doch seine Rebellion gegen seinen Bruder, den Kreuzfahrer-König fand nur geringe Unterstützungg. Johann ließ verkünden, dass Richard tot sei, doch die englischen Adligen glaubten ihm nicht. Sie belagerten Johanns Burgen und bereiteten sich auf eine Abwehr der befürchteten französischen Invasion vor. Am 20. April 1193 kehrte Hubert Walterr, der Bischof von Salisbury, aus Deutschland zurück und überbrachte die Lösegeldforderung von Kaiser Heinrich VI. Auf seinen Ratschlag hin wurde Johann ein Waffenstillstand angeboten, nach dem Johann Windsor und Wallingford übergeben solle, doch durfte er Nottingham und Tickhill Castle behalten. Aus Furcht, nach der Freilassung Richards als Verräter angeklagt zu werden, floh Johann nach Frankreich. Richards Unterhändler sicherten ihm den Besitz seiner Ländereien zu, wenn er 50.000 Marrk, die Hälfte des ungeheuren Lösegelds, aufbringen würde. Johann akzeptierte dies, stellte jedoch fest, dass er von den Verwaltern seiner eigenen Burgen in England als Verräter betrachtet wurde, so dass sie ihn nicht mehr als Herrn akzeptierten. Erneut kehrte er nach Frankreich zurück. Philipp übergab ihm Arques, Drincourt und Évreux. Im Gegenzug versprach er Philipp mit Ausnahme von Rouen die Normandie östlich der Seine. Gemeinsam bereiteten sie eine neue Invasion der Normandie vor und versuchten, Kaiser Heinrich VI. zu bestechen, damit er Richard länger in Gefangenschaft hielt. Hubert Walter, der inzwischen Erzbischof von Canterbury geworden war, exkommunizierte daraufhin Johann, und der königliche Rat enteignete ihn förmlich. Richards Anhänger belagerten Johanns Burgen, die sich bis auf Tickhill und Nottingham Castle rasch ergaben.

    Versöhnung mit Richard
    Auf der Ratsversammlung in Nottingham im Mai 1194 wurden alle Lehen Johanns einschließlich Irland für verwirkt erklärt. Als Richard in die Normandie übersetzte, unterwarf sich ihm Johann in Lisieux. Sein Bruder vergab ihm und sandte ihn nach Évreux, wo er die Burg in seinen Besitz brachte, bevor die französische Besatzung von seinem Seitenwechsel erfuhr. In den nächsten fünf Jahren lebte Johann unauffällig und gewann nach und nach das Vertrauen seines Bruders zurück, der ihm Irland sowie Mortain und Gloucester zurückgab. Richard betraute ihn zudem mit kleineren militärischen Kommandos, die Johann wie die Eroberung von Gamaches teils erfolgreich durchführen konnte. Johann war in dieser Zeit ein loyaler Unterstützer seines Bruders, während sein Neffe Arthur sich 1196 mit dem französischen König verbündet hatte. Deshalb erklärte Richard Johann 1197 zu seinem Erben und kurz vor seinem Tod im April 1199 zu seinem Nachfolger.

    Nachfolge seines Bruders und Kampf um die Besitzungen in Frankreich
    Nach seiner Thronbesteigung versuchte Johann vorrangig, seine Besitzungen auf dem Festland zu sichern. König Philipp II. besetzte unverzüglich, nachdem er die Nachricht vom Tod Richards gehört hatte, Évreux und fiel in die Normandie ein. Unter FFührung von Guillaume des Roches erklärten die Barone von Anjou, Maine und Tours den jungen Arthur zum Herzog und überzeugten die Stadt Angers, ihre Tore für Arthur und dessen Mutter Konstance zu öffnen. In Aquitanien wurde Philipp II. von seineen alten Verbündeten, dem Graf von Angoulême und dem Vicomte von Limoges, unterstützt. Johann vertraute Aquitanien seiner alten Mutter an, der die Söldner Richards unter Führung von dessen Vertrauten Mercadier zur Verfügung standen, und versuchte vorrangig Anjou zu halten. Am 14. April besetzte er Burg Chinon mit dem Kronschatz. Die Witwe seines Bruders Gottfried, Konstanze, versuchte inzwischen, das Anjou, Maine und Tours für ihren Sohn Arthur zu besetzen, und Johann geriet bei Le Mans fast in Gefangenschaft, als sich Philipp II., Arthur und des Roches dort am 20. April trafen. Johann zog nach Rouen, wo er am 25. April als Herzog der Normandie eingesetzt wurde. Anschließend zog er wieder nach Le Mans, das er als Vergeltung für die Unterstützung Arthurs und Philipps II. plünderte. In England hatte sich inzwischen William Marshal für die Thronfolge Johanns eingesetzt und Erzbischof Hubert Walter auf seine Seite gebracht. Johann überließ Vizegraf Aimery de Thouars, den er gegen Guillaume des Roches zum Seneschall von Anjou ernannte, die Verwaltung des Anjou und reiste nach England. Am 25. Mai landete er in Shoreham und wurde bereits zwei Tage später, am 27. Mai 1199, in Westminster Abbey zum König gekrönt. Bereits einen Monat später erschien er mit seiner Armee in der Normandie und zwang Philipp II. zur Aufgabe der Belagerung der Burg Lavardin. Angesichts seiner angespannten Finanzen konnte Johann jedoch keinen großangelegten Feldzug unternehmen.
    Im September 1199 wechselte Guillaume des Roches, der mächtigste Baron im Anjou, die Seiten und verbündete sich mit Johann. Er kam mit Konstance und Arthur nach Le Mans, doch diese wurden gewarnt, dass sie an Johann ausgeliefert werden sollten, und konnten mit Hilfe von Aimery de Thouars und dessen Bruder Guido von Thouars an den französischen Hof flüchten. Auch in Frankreich gab es Widerstand gegen die hohen Steuern für die Kriegskosten, so dass auch Philipp II. verhandlungsbereit wwar. Im Januar 1200 begannen Friedensverhandlungen und am 22. Mai wurde der Vertrag von Le Goulet geschlossen. In diesem erkannte Philipp II. Johann als Herr der Normandie, des Anjou, Maine, Tours und Aquitanien an. Johann musste auf Évreux, daas Vexin mit Ausnahme von Les Andelys sowie die Herrschaften Issoudun, Graçay und Bas-Berry in Berry verzichten, für die anderen Besitzungen auf dem Festland leistete Johann dem französischen König Hommage. Zusätzlich musste Arthur Johann für die Bretagne huldigen.

    Erneuter Krieg mit Frankreich
    → Hauptartikel: Französisch-Englischer Krieg von 1202 bis 1214
    Schon bald nach seiner Thronbesteigung hatte Johann Bischöfe gefunden, die seine anfechtbare Ehe mit Isabel von Gloucester auflösten. Er hatte zunächst eine Gesandtschaft nach Portugal geschickt, um Verhandlungen über eine Heirat mit einer portugiesischen Prinzessin zu führen. Johanns Heirat mit Isabella von Angoulême, der Tochter von Graf Aymar, am 24. August 1200 kam deshalb für viele Zeitgenossen überraschend, selbst für Isabellas Verlobten Hugo IX. von Lusignan. Durch die Heirat mit der Erbin der strategisch wichtigen Grafschaft hatte Johann nun eine Anwartschaft auf Angoulême, doch gleichzeitig hatte er sich nun die mächtige Familie Lusignan, der er bislang viel zu verdanken hatte, zum Feind gemacht. Johann machte auch kkeine Versuche, die Familie für die Demütigung und für den Verlust der Anwartschaft auf Angoulême zu entschädigen. Im Gegenteil, im Frühjahr 1201 entzog er Hugo de Lusignan die erst Anfang 1200 verliehene Herrschaft La Marche, die er seinem neuen Schwiegervater übergab, während er die Grafschaft Eu in der Normandie Hugos Bruder Raoul entzog. Da Johann auf die Beschwerden der Lusignans nicht einging, wandten sich diese an ihren obersten Lehnsherrn, den französischen König. Philipp II. versuchte erst, den Konflikt diplomatisch zu lösen. Bei einem Besuch Johanns in Paris erinnerte er diesen an seine Pflichten als Lehnsherr und trug ihm auf, den Konflikt mit den Lusignans vor seinem eigenen Gericht zu lösen. Johann kam dieser Aufforderung jedoch nicht nach, weshalb die Lusignans ihre Beschwerden erneut beim französischen König vorbrachten. Johann sollte nun vor dem Hofgericht in Paris erscheinen. Als er dieser Aufforderung nicht nachkam, erklärte ihn Philipp II. im April 1202 zum untreuen Vasallen und entzog ihm alle französischen Lehen. Gleichzeitig akzeptierte er Arthurs Huldigung für das Anjou, Maine und Touraine, während er die Normandie zum Kronland erklärte. Durch seine Überheblichkeit gegenüber den Lusignans und der Ausschlagung des Vermittlungsversuchs von Philipp II. hatte Johann somit keine zwei Jahre nach dem Vertrag von Le Goulet einen Krieg mit dem französischen König herbeigeführt.[4]

    Verlust der Normandie und weiterer Besitzungen in Frankreich
    Während der französische König die Normandie von Osten angriff, überfiel Arthur mit Unterstützung von rebellischen Adligen von der Bretagne aus Johanns Besitzungen an der Loire. Johann vertraute den mächtigen Burgen, die die Ostgrenze der Normanandie schützten, und wandte sich zunächst nach Süden. Durch einen Überraschungsangriff konnte er Ende Juli 1202 die Rebellen in Mirebeau vernichtend schlagen, wobei neben Arthur zahlreiche weitere rebellische Adlige in Gefangenschaft gerieten. Er nutzte diesen Erfolg jedoch nicht aus. Über die Aufteilung der Gefangenen kam es zum endgültigen Bruch mit Guillaume des Roches und Aimery de Thouars. Bis Ende 1202 musste Johann sich aus dem nördlichen Poitou, dem Anjou, Maine und der Grafschaft Tours zurückziehen.
    Im Frühjahr 1203 erlitt Johanns Ansehen durch Gerüchte über das Schicksal seines Neffen Arthur schweren Schaden. Angeblich soll er selbst den in seiner Gefangenschaft befindlichen Arthur in Rouen erschlagen haben. Im Frühsommer griff Philipp II. erneut die Normandie an. Johann verlor zunehmend die Unterstützung der normannischen Adligen, die auf die Seite Philipps II. wechselten. Im Dezember 1203 verließ Johann die Normandie und segelte nach England. Nach über sechsmonatiger Belagerung ergab sich im März 1204 das mächtige Château Gaillard, dem zahlreiche weitere Burgen und Städte folgten. Am 24. Juni 1204 kapitulierte die isolierte Hauptstadt Rouen, womit die Normandie für Johann verloren war. Im Poitou gingen nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore am 1. April 1204 fast alle Barone und Städte zu Philipp II. über, der im August im Triumph in Poitiers einzog. Auf die Nachricht von Eleonores Tod überfiel Alfons VIII. von Kastilien die Gascogne, da Heinrich II. sie angeblich seiner Tochter Eleonore, Alfons Ehefrau, als Wittum nach dem Tod ihrer Mutter versprochen hatte. Ende 1204 besaß Johann nur noch wenig mehr als die Häfen von Bayonne bis La Rochelle sowie die isolierten Burgen von Chinon und Loches.

    Versuch der Rückeroberung der französischen Besitzungen
    Im Mai 1205 versuchte Johann, ein großes Heer und eine Flotte in Portsmouth zu sammeln. Die englischen Barone weigerten sich jedoch, ihm nach Frankreich zu folgen, so dass Johann seinen geplanten Feldzug unter demütigenden Umständen absagen musste. Als Folge davon ergaben sich die Besatzungen von Chinon und Loches. Dennoch widerstanden die großen Städte der Gascogne den französischen Angriffen, die Kanalinseln konnten zurückerobert werden und im Poitou gelang Savary de Mauléon die Rückckeroberung von Niort. Im Juni 1206 landete Johann mit einem Söldnerheer und mit der Unterstützung eines Teils seiner englischen Barone schließlich in La Rochelle. Auf die Nachricht von Johanns Aufbruch hatte Philipp II. sich auf die Verteidigung der Normandie konzentriert, so dass Johann ungehindert in Südwestfrankreich vorrücken, die Saintonge zurückerobern und die Herrschaft über die Grafschaft Angoulême, die er 1202 von seinem verstorbenen Schwiegervater geerbt hatte, festigen konnte. Dazu konnte er die letzten kastillischen Besatzungen in der Gascogne vertreiben. Im September zog er nach Norden in das Anjou, zog sich aber auf die Nachricht, dass Philipp II. mit einem starken Heer gegen ihn zog, zurück. Im Oktober 1206 vereinbarte er mit Philipp II. einen zweijährigen Waffenstillstand. Philipps mangelndes Interesse an der Gascogne und dem südwestlichen Poitou mit Angoulême, Aunis und der Saintonge rettete Johanns Herrschaft über diesen Rest des angevinischen Reiches.

    Regierung von England
    Nach dem Feldzug ins Poitou 1206 widmete Johann sich stärker der Regierung von England, die bis dahin so ausgeübt wurde wie unter seinem Bruder Richard. Zwar waren die Chancery Rolls als neue Nachweise der Tagesgeschäfte eingeführt worden, doch das Ausheben von Truppen und das Eintreiben von Geldern verlief unter Johann wie bisher unter Richard. Hubert Walter hatte bis zu seinem Tod 1205 als Lordkanzler gedient. Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex, blieb bis zu seinem Tod 1213 Justiciar. William von Ely blieb Lord High Treasurer und Hugh de Neville blieb Chief Forester, bis sie beide 1215 rebellierten.
    Erst nach Dezember 1203, als Johann die meiste Zeit über in England blieb, gab es Neuerungen, angeregt durch die Franzosen wie Peter des Roches, Engelard de Cigogné, Falkes de Bréauté und Gerard d’Athée, die Johann die Treue hielten, auch nachdem sie ihre eigenen Besitzungen in Frankreich an Philipp II. verloren hatten. Nachdem die Südküste Englands nach der Eroberung der Normandie stärker durch französische Angriffe bedroht wurde, verließ sich Johann nicht mehr allein auf die Seestreitkräfte der Cinque Ports. William of Wrotham und andere Beamte stellten im Auftrag des Königs eine königliche Flotte aus Galeeren und anderen Schiffen auf, für die der Hafen der jungen Stadt Portsmouth ausgebaut wurde. In weiteren Häfen in Südengland und Irland wurden Flottenstützpunkte angelegt, während Johanns Halbbruder William Longespée Kommandant der Flotte wurde. Der Historiker Winfried Warren bezeichnete Johann deshalb als Gründer der Royal Navy.[5]
    Nachdem Johann 1205 eine französische Invasion befürchtet hatte, musste jeder männliche Bewohner Englands, der älter als zwölf Jahre war, einen Treueeid schwören, und in jeder Grafschaft wurden Constables ernannt, die die Verteidigung organisierren sollten. Bis Herbst 1206 blieb jedoch die Rückeroberung seiner festländischen Besitzungen Johanns vorrangiges Ziel. Durch die fortwährenden Kriege, aber auch durch Inflation und sozialen Wandel waren die königlichen Finanzen jedoch erschöpft. Bereits 1203 hatte Johann den Dreizehnten, eine allgemeine Sondersteuer in England erhoben. Ab 1206 reorganisierte er das königliche Finanzwesen und führte die Gegenzeichnung bei Abrechnungen ein. Da seine Barone nach dem Lehensrecht nur 40 TaTage im Jahr Kriegsdienst leisten mussten, erhob er stattdessen von ihnen fast jährlich ein Schildgeld. 1207 erhob er erneut eine allgemeine Sondersteuer, die allein 57.425 Pfund einbrachte, was dem doppelten normalen Steueraufkommen eines Jahres entsprach. Er versuchte, durch seine Beamten die Steuern in den Grafschaften direkt einziehen zu lassen, anstatt die Grafschaften mit ihren Einkünften jährlich an einen Sheriff zu verpachten, doch aufgrund der begrenzten mittelalterlichen Verwaltungsressourcen scheiterte die praktische Umsetzung dieses Experiments.[6] Dazu trieb er stärker säumige Zahlungen von seinen Baronen ein, die durch das Schildgeld, durch Gebühren für den Erbfall und weitere Gebühren teilweise bei der Krone hoch verschuldet waren. Dies erfolgte jedoch willkürlich. 1208 befahl Johann Gerard d’Athée, die Besitzungen seines bisherigen Günstlings William de Braose in Wales wegen ausstehender Zahlungen zu besetzen. Braose rebellierte und flüchtete dann mit seiner Familie nach Irland, wo seine Familie in Gefangenschaft geriet. Braose selbst konnte nach Frankreich entkommen, wo er im Exil starb. Braoses Frau Maud und seinen ältesten Sohn William ließ Johann im Kerker verhungern.
    Auch von den jüdischen Gemeinden erhob Johann hohe Steuern, die ihm 1210 66.000 Mark einbrachten. Die Brutalität, mit der diese Steuern eingetrieben wurden, wirkte sich auch auf die Schuldner der jüdischen Geldverleiher aus. Weitere Steuern wurden den Städten aufgelastet, weitere Einnahmequellen waren die Waldrechte sowie Geldstrafen. Während die jährlichen Einnahmen der Krone vor 1207 bei etwa 30.000 Pfund lagen, betrugen sie 1210 – ohne die Einnahmen aus den Judensteuern – 51.913 Pfund und 1211 sogar 83.291 Pfund. Schätzungen zufolge hortete Johann 1212 über 200.000 Mark in Münzen in seinen Burgen Corfe, Bristol und Gloucester Castle, was zu einer Geldknappheit in England führte. Johanns Barone begannen nicht nur seine Willkür zu fürchten, sondern fürchteten aufgrund seiner regelmäßigen Geldforderungen auch ihren finanziellen Ruin.[7]
    Neben den Finanzen lag Johanns Hauptinteresse an der Rechtsprechung, während seiner Herrschaft entwickelte sich das Common Law weiter. Er besaß in England keine feste Residenz, sondern zog ruhelos und zügig durch weite Teile seines Reiches. Häufig nutzte er den Palast von Westminster, den Tower of London, die Burgen von Windsor, Winchester, Nottingham, Ludgershall oder Marlborough, dazu andere Burgen und Jagdhäuser wie Bere Regis und Gillingham in Dorset oder Freemantle in Hampshire, Geddington in Northamptonshire und zahlreiche weitere.[8] Daneben war er 17-mal im nordenglischen York und besuchte auch regelmäßig die Welsh Marches.

    Interdikt über England und Exkommunikation durch Papst Innozenz III.
    Wie viele andere Herrscher wollte Johann auch die Kirche beherrschen. Bereits 1198 hatte er, damals noch als Lord of Ireland, John Comyn, den Erzbischof von Dublin ins Exil getrieben und damit den Papst verärgert. Als Herzog von Aquitanien brachte Johanns Behandlung der Bischöfe von Limoges und Poitiers den Papst gegen Johann auf, und 1203 drohte Papst Innozenz III. Johann mit dem Interdikt über der Normandie, falls Johann die Bestätigung des Bischofs von Sées verweigerte. Angesichts der militärischen Lage hatte sich Johann dem Papst gefügt.
    In England dagegen war die königliche Gewalt über die Bischöfe traditionell stärker, und Johann wollte dies beibehalten. 1205 gelang es Johann, seinen Kandidaten Peter des Roches als Bischof von Winchester einzusetzen. Im selben Jahr starb Huberert Walter, der Erzbischof von Canterbury und damit Primas der englischen Kirche. Johann wollte die Mönche dazu bewegen, seinen Sekretär John de Gray, Bischof von Norwich, zum Nachfolger zu wählen. In einer geheimen Wahl wählten die Mönche jedoch ihren Prior Reginald zum Nachfolger Walters, der daraufhin nach Rom reiste, um seine Bestätigung durch Innozenz III. zu erhalten. Als Johann davon erfuhr, reiste er nach Canterbury, wo ihm die Mönche aus Furcht vor Repressionen versicherten, dass Reginald nicht gewählt worden sei und in Gegenwart des Königs John de Gray wählten. Als jetzt beide Parteien in Rom ihre Ansprüche vor den Papst brachten, entschloss sich dieser, beide Wahlen zu annullieren. Stattdessen schlug der Papst Kardinal Stephen Langton als neuen Kandidaten vor, von dem er hoffte, dass dieser seine Kirchenreform auch in England vorantreiben würde. Der Papst drängte die in Rom weilende Abordnung der Mönche dazu, Langton zum Erzbischof zu wählen, und bestätigte anschließend die Wahl.
    Johann wollte diesen Kompromiss jedoch nicht anerkennen, da er Langton wegen seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer an der Sorbonne in Paris als Parteigänger von Philipp II. für nicht akzeptabel hielt. Er vertrieb die Mönche aus Canterbury und besetzte die Ländereien des Erzbistums. Bereits Anfang des Jahres hatte Johann die Temporalien des Erzbischofs von York besetzt, nachdem dieser, sein Halbbruder Geoffrey, gegen eine hohe Sondersteuer protestiert hatte und ins Exil gegangen warr. Der Papst versuchte, den König zum Einlenken zu gewinnen, doch nach einem Jahr Wartezeit weihte er Langton im Juni 1207 zum Erzbischof und begann mit Vorbereitungen, um das Interdikt über England zu verhängen. Da fast alle Barone, die Mehrheit der Priester und auch viele Mönche den vollständigen Verlauf des Konflikts nicht kannten, herrschte in England die Auffassung, dass der Papst sich das Recht anmaße, den Erzbischof von Canterbury zu bestimmen und ihnen den recht unbekannten Langton als Primas aufzwingen wolle, so dass die Barone im Konflikt mit dem Papst hinter ihrem König standen.[9]
    Als der Papst im März 1208 das Interdikt über England verhängte, beschlagnahmte Johann im Gegenzug weitere Kirchengüter in England. Unter dem Vorwand, die Einhaltung des Zölibats zu überwachen, ließ er Priester und deren Geliebte verhaften, um sie erst nach Zahlung von Lösegeld freizulassen. Andere Kirchenmänner, die sich dem König unterwarfen, erhielten ihren Besitz zurück, während die Bischöfe William de Ste Mère-Église von London, Eustace von Ely und Mauger von Worcester ins Exil gingen. Verhandlungen zwischen Papst und König blieben ergebnislos, weil Johann in der Einsetzung Langtons keinen Präzedenzfall schaffen wollte; außerdem wollte er sich nicht für schuldig bekennen, um die Zahlung eines Bußgeldes zu vermeiden. Daraaufhin wurde er im November 1209 vom Papst exkommuniziert, weshalb auch die Bischöfe Herbert Poor von Salisbury, Hugh of Wells von Lincoln, Jocelin of Wells von Bath und Gilbert de Glanville von Rochester ins Exil gingen. Da weitere Bistümer nach dem Tod ihrer Bischöfe vakant waren und Giles de Braose, der Bischof von Hereford, wegen der Verfolgung seiner Familie durch den König bereits geflüchtet war, gab es mit Ausnahme von Peter des Roches von Winchester und John de Gray, der Justiciar von Irland geworden war, keinen Bischof mehr in England. Dennoch standen die Barone, der Großteil der Bevölkerung und ein Teil des Klerus im Konflikt mit dem Papst weiter hinter dem König. Nachdem der römisch-deutsche Kaiser Otto IV. und Graf Raimund VI. von Toulouse, die mit Johann verbündet waren, ebenfalls exkommuniziert worden waren, sah Johann wenig Anlass, gegenüber dem Papst einzulenken. Die weiteren Verhandlungen zwischen Papst und König wurden nur halbherzig geführt, bis ssie 1211 abgebrochen wurden, als Gerüchte aufkamen, dass der Papst den König absetzen wollte. Zu diesem Zeitpunkt flossen die Einkünfte aus sieben vakanten Bistümern und 17 Abteien an die Krone, die somit aus dem Interdikt erheblichen Gewinn zog. Nachdem das Interdikt und die Exkommunikation weitgehend ohne Wirkung geblieben waren, blieb dem Papst nur noch die Möglichkeit, Johann als König abzusetzen und seine Untertanen von ihrer Treuepflicht zu entbinden.

    Johann als Lord of Ireland
    Johann hatte ab 1185 als Lord of Ireland die Eroberung und Besiedlung von Irland durch englische Barone und Siedler zulasten der irischen Bevölkerung gefördert. Johanns Bruder Richard Löwenherz hatte sich als englischer König fast gar nicht um Irland gekümmert. Nach dem Tod von Domnall Mór Ó Briain 1194 und der Eroberung von Limerick teilte William de Burgh das Königreich Thomond auf. Johann ermunterte ihn, die Gebiete jenseits des Shannon anzugreifen, indem er ihm die Herrschaft von gganz Connacht versprach. Als Johann englischer König wurde, ernannte er Meiler FitzHenry zum königlichen Justiciar. 1204 wies er den Justiciar an, Städte zu gründen und Steuern einzutreiben. Dies führte zur Gründung der Counties von Waterford mit Waterford und Cork sowie von Munster, dazu wurden die königlichen Ländereien in Meath, Limerick und Ulster vergrößert und englische Bischöfe eingesetzt.
    1201 vergab Johann jedoch Limerick an seinen Günstling William de Braose und brach damit William de Burghs wachsende Macht. Zu den mächtigsten anglonormannischen Baronen gehörten nun die Brüder Hugh und Walter de Lacy. 1203 war Johann sogar bereit, Cathal Croibhdhearg Conchobair, den neuen irischen König von Connacht, zu unterstützen. Ähnlich verfuhr er in Ulster, wo er die Angriffe von Hugh de Lacy gegen John de Courcy duldete. Courcy musste schließlich im Mai 1205 zu Aodh Ó Néill nach Tyrone flüchten, und Hugh de Lacy wurde Earl of Ulster. Die Ankunft von William Marshal in Irland 1207 beendete jedoch Johanns Politik des gegenseitigen Ausspielens seiner Barone. Marshal hatte bereits 1189 die Besitzungen seines Schwiegervaters Strongbow in Irland geerbt, sich jedoch bislang nicht selbst um diese Besitzungen gekümmert. Marshal war nun bei Johann in Ungnade gefallen und verbündete sich nun mit den Lacys, wodurch sie den königlichen Justiciar Meiler FitzHenry im Winteer von 1207 bis 1208 schlagen konnten, und anschließend missachteten sie den neuen Justiciar John de Gray, indem sie den rebellierenden William de Braose von 1208 bis 1209 in Irland Zuflucht gewährten. Angesichts dieser Herausforderung entschloss sich Johann, einen zweiten Feldzug nach Irland zu unternehmen.
    Angesichts der enormen Vorbereitungen von Johann, der eine Flotte von 700 Schiffen zusammenzog, unterwarf sich William Marshal dem König in Pembroke. Johann landete am 20. Juni 1210 in Crook bei Waterford. In einem stürmischen, nur neun Wochen dauernden Feldzug vertrieb er Walter und Hugh de Lacy aus Meath und Ulster, dazu konnte er Maud de St Valery, die Frau von William de Braose, und ihren ältesten Sohn William gefangen nehmen. Sein erfolgreicher Feldzug machte großen Eindruck auf ddie anglonormannischen Barone in Irland. Mehr als 20 irische Häuptlinge unterwarfen sich in Dublin dem König, und Johann konnte das englische Rechtssystem sowie die die englische Währung in Irland einführen. Im Gegensatz zu den Engländern machte Johanns Feldzug keinen großen Eindruck auf die Iren. Johanns Beziehungen zu den Königen Cathal Croibhdhearg and Aodh Ó Néill blieben angespannt, und letztlich erreichte er gegenüber ihnen wenig. Sein Feldzug war zwar eine eindrückliche Erinnerung, dass die englischen Könige weiterhin große Macht besaßen. Nach seiner Abreise errichtete John de Gray eine strategisch wichtige Brücke über den Shannon zwischen Meath und Connacht bei Athlone, so dass eine irisch-englische Armee mit Unterstützung von Ó Briain in Connacht einfallen konnte und Cathal zur Stellung seines Sohns als Geisel zwingen konnte. Im Norden dagegen konnte sich Gray nicht gegen Ó Néill durchsetzen. Johanns Unterstützung der englischen Barone in Irland führte jedenfalls dazu, dass sie sich während des Bürgerkriegs von 1215 bis 1216 loyal zu ihm verhielten.

    Kampf um Wales
    Johann engagierte sich stärker als alle bisherigen normannischen oder angevinischen Könige in Wales.[10] Durch die Hochzeit mit Isabel of Gloucester war er seit 1189 Earl of Gloucester und Lord of Glamorgan in Südostwales. Auch nach seiner Scheidung von Isabella 1199 blieb er im Besitz von Glamorgan. Als englischer König und damit Oberherr der anglonormannischen Marcher Lords und der walisischen Fürsten versuchte er zunächst, die Erbstreitigkeiten nach dem Tod von Lord Rhys in Deheubarth und die Ambitionen von Gwenwynwyn von Powys für sich auszunutzen. 1199 konnte er so Cardigan Castle von Maelgwn ap Rhys erwerben, und im Juni 1200 ermunterte er seinen Vertrauten William de Braose zur Eroberung von walisischen Gebieten. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern schloss Johann mit den walisischen Fürsten schriftliche Verträge, sein Vertrag, in dem Llywelyn ab Iorwerth von Gwynedd 1201 seine Oberherrschaft anerkannte, ist der älteste erhaltene schriftliche Vertrag zwischen einem englischen König und einem walisischen Fürsten.[11] Johann erkannte im Gegenzug Llywelyn in dem Vertrag als Fürsten von Nordwales an.
    Besonders nach dem Verlust der Normandie engagierte sich Johann häufig selbst in Wales und überließ die Eroberung von Wales nicht mehr allein den Marcher Lords. Er verheiratete im selben Jahr seine uneheliche Tochter Johanna mit Llywelyn ab Iorwrwerth. Von 1204 bis 1214 war er mindestens einmal im Jahr in Wales oder an der walisischen Grenze. Am 8. Oktober 1208 ließ er Gwenwynwyn von Powys in Shrewsbury verhaften und ließ ihn nur unter demütigenden Umständen wieder frei. Als Folge davoon besetzte Llywelyn ab Iorwerth Gwenwynwyns Fürstentum. Da sein Schwiegersohn Llywelyn ab Iorwerth den rebellischen Baron Braose unterstützt hatte, führte Johann 1211 erstmals nach Heinrichs II. gescheiterten Feldzug von 1165 einen Feldzug gegen Gwynedd. Der erste Vorstoß im Mai scheiterte, nachdem die Waliser sich ins Bergland von Snowdonia zurückgezogen hatte. Johanns Vorstoß führte ins Leere und seine Armee litt unter Nahrungsmangel. Nur zwei Monate später unternahm Johann mit seinem Feudalheer einen weiteren, besser vorbereiteten Vorstoß. Es war Johann gelungen, Llywelyns Verbündete zum Abfall zu bewegen und er stieß weiter nach Gwynedd vor, als es bislang je ein englisches Heer geschafft hatte. Ein Stoßtrupp brannte Banngor nieder. Gwynedd und die durch innere Kriege zerstrittenen anderen Fürsten wurden durch das militärisch überlegene englische Heer rasch bezwungen, so dass Llywelyns Frau Johanna bei ihrem Vater um Frieden bitten musste. In dem Friedensvertrarag musste Llywelyn Johanns Oberherrschaft anerkennen und Perfeddwlad in Nordostwales an England abtreten. Sollte er mit Johanna keine männlichen Nachkommen haben, so würde nach seinem Tod Gwynedd an die englische Krone fallen. Damit hatte Johann den Höhepunkt seiner Macht in Wales erreicht, er beherrschte Glamorgan und Wentloog, Abergavenny, Gower, Brecon, Builth und weitere Gebiete, so dass er Ende 1211 in Wales mächtiger als jeder englische König vor ihm war.
    Als Johann seine Macht über Gwynedd durch den Bau von Burgen wie Aberystwyth Castle ausbauen wollte, konnte der geschwächte Llywelyn ab Iorwerth angesichts dieses neuen englischen Drucks die zerstrittenen anderen Fürsten einen. Die vereinten Fürsten begannen einen Aufstand gegen die englische Herrschaft, der für die Engländer unerwartet kam. Johann plante daraufhin, 1212 mit einer starken Armee Wales zu unterwerfen und berief sein Feudalheer nach Chester. Am 14. August 1212 ließ er unbarmherzig 28 jugendliche Geiseln, die ihm die Waliser 1211 stellen mussten, in Nottingham hängen. Kurz bevor er mit seinem Heer nach Wales aufbrechen konnte, erfuhr er durch seine Tochter Johanna von Wales und durch den schottischen König Wilhelm I. von einer Verschwörung seiner Barone, die ihn während des Feldzugs in Wales ermorden oder den Walisern ausliefern wollten. Daraufhin brach er den geplanten Feldzug ab.
    Bis 1213 hatten die aufständischen Waliser die 1211 verlorenen Gebiete zurückerobert. Llywelyn ab Iorwerth verbündeten sich mit den rebellischen Baronen in England und eroberten sogar Shrewsbury. In der Magna Carta erreichte er, dass nach Absatz 56 und 57 zu Unrecht erobertes Land in Wales zurückgegeben wurde und nach Absatz 58 Geiseln wie sein Sohn Gruffydd wieder frei kamen. Als es trotzdem zum Krieg der Barone kam, eroberte er Ende 1215 in einem erfolgreichen Feldzug weite Teile von Südwales, so dass Johanns Bemühungen in Wales letztlich vergebens waren.[12]

    Verhältnis zu Schottland
    Im November 1200 huldigte der schottische König Wilhelm I. Johann in Lincoln für seine englischen Besitzungen. Wilhelm I. hoffte, dass er Northumberland zurückerhalten würde, verzichtete aber auf weitere Aktivitäten. Nachdem sich die Könige noch im April 1209 bei Bolton bei Alnwick getroffen hatten, unternahm Johann im Sommer 1209 plötzlich einen Feldzug von Newcastle aus nach Schottland. Die Gründe für diesen Feldzug sind unklar, vielleicht wollte er mit dem Feldzug einem französischch-schottischen Bündnis zuvorkommen, das durch eine geplante Hochzeit einer Tochter Wilhelms I. mit dem französischen König angebahnt wurde.[13] Der kranke Wilhelm musste im August 1209 den demütigenden Vertrag von Norham unterzeichnen, in dem eer akzeptierte, 15.000 Mark an Johann zu zahlen, ihm 13 Geiseln zu stellen und ihm seine beiden Töchter auszuhändigen, die Johann nach seiner Wahl verheiraten konnte. Der weiterhin kränkliche König wurde noch stärker von Johann abhängig, als 1211 Guthred Macwilliam einen Anspruch auf den schottischen Thron erhob. Daraufhin akzeptierte Johann Wilhelms zwölfjährigen Sohn Alexander als zukünftigen schottischen König. Johann schlug Alexander 1212 in London zum Ritter und übergab ihm die Führung einer Armee von Brabanzonen, mit denen er Macwilliam schlagen und töten konnte.

    Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich
    Erst 1212 beabsichtigte Johann einen neuen Feldzug nach Frankreich. Angesichts seiner Erfolge in Irland, Wales und gegen Schottland glaubte er an eine baldige Rückeroberung seiner Besitzungen in Frankreich. Unterstützt von Graf Rainald von Boulogne und verstärkt durch die Rückkehr Kaiser Ottos IV. im März 1212 wollte er das Bündnis erneuern, das er 1200 im Vertrag von Le Goulet aufgegeben hatte. Um weitere Verbündete im Kampf gegen König Philipp II. zu gewinnen, sandte Johann im Frühjajahr oder Sommer 1212 sogar eine Gesandtschaft an den Almohadenkalif Muhammad an-Nasir, den er als Admiral Murmelius titulierte. Da dieser das nördliche Spanien beherrschte, versuchte er ihn zum Kampf gegen Frankreich zu bewegen. Der König konntnte dem Kalifen jedoch nur wenige Gegenleistungen für das Bündnis anbieten, und dass er die angeblich angebotene Konversion von seinem Reich zum Islam ernst meinte, muss bezweifelt werden.[14] Der Sultan wies das Angebot zurück, und nachdem er am 16. Juli 1212 in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa von den spanischen Christen vernichtend geschlagen worden war, wurde das Angebot vollends gegenstandslos.
    Johann hatte im Sommer 1212 bereits seine Land- und Seestreitkräfte für einen Feldzug nach Frankreich in Portsmouth gesammelt, als er seine Truppen wegen des walisischen Aufstands nach Chester berief. Nachdem er im August von der Verschwörung eiiniger Barone erfahren hatte, flüchteten die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci ins Ausland, während der Schatzbeamte Geoffrey of Norwich gefangen genommen wurde und im Kerker starb. Johann blieb von nun an stets misstrauisch und umgab sich mit einer bewaffneten Leibwache. Er sagte den Feldzug nach Wales ab und verlangte stattdessen von verdächtigen Baronen, vor allem aus Nordengland, Loyalitätseide und die Stellung von Geiseln. Der Prediger Peter of Wakefield prophezeite öffentlich das drohende Ende von Johanns Herrschaft. Johann versprach, gegen den Machtmissbrauch seiner Beamten und der Sheriffs vorzugehen. Philipp II. von Frankreich plante für April 1213 eine Invasion in England. Johann verhandelte darauf mit Aragón und Toulouse, um Frankreich von Süden her zu bedrohen. Dazu sammelte er im April eine große Armee in Kent, um die befürchtete Invasion abzuwehren.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Um der drohenden Absetzung durch den Papst und der Entbindung seiner Vasallen von ihrer Treuepflicht zuvorzukommen, nahm Johann Ende 1212 wieder Verhandlungen mit dem Papst auf. Er war nun bereit, sowohl Langton als Erzbischof von Canterbury anznzuerkennen als auch die Kirche für ihre Verluste finanziell zu entschädigen. Neben den exilierten Geistlichen musste er auch die Barone Eustace de Vesci und Robert FitzWalter wieder in seinem Reich aufzunehmen. Papst Innozenz III. blieb zunächshst gegenüber dem König sehr misstrauisch und ermächtigte Erzbischof Langton, erneut das Interdikt über England zu verhängen und den König zu exkommunizieren, wenn Johann den Frieden zwischen ihm und der Kirche von England verletzen würde. Johann ging jedoch weiter. Vor fast allen seinen Baronen, die er zur Abwehr der befürchteten französischen Invasion versammelt hatte, unterwarf er sich am 15. Mai in Ewell bei Dover dem päpstlichen Gesandten Pandulf. Er erkannte die Lehnshoheit des Papstes über England an und versprach ihm einen jährlichen Tribut von 1000 Mark. Den Prediger Peter of Wakefield ließ er jedoch hängen.
    Der Papst hatte große Hoffnungen, dass Johann nun ein Führer eines neuen Kreuzzugs würde und hob im Juli 1213 das Interdikt gegen England auf. Am 20. Juli löste Erzbischof Langton die Exkommunikation des Königs in der Kathedrale von Winchester aauf. Der Papst beschränkte jedoch Langtons Zuständigkeiten durch die Entsendung von Kardinalbischof Nikolaus von Tusculum als persönlichen Repräsentanten nach England. Dieser vereinbarte mit Johann als Ausgleich für die finanziellen Verluste der Kirche während des Interdikts eine in jährlichen Raten zu zahlende Entschädigung in Höhe von 100.000 Mark. Weiter besetzte der Kardinalbischof ohne Zustimmung Langtons oder der Domkapitel die vakanten Bischofssitze neu. Dabei ernannte er mit William of Cornhill als Bischof von Coventry, Walter de Gray als Bischof von Worcester und später als Erzbischof von York und John de Gray als Bischof von Durham Vertraute des Königs, die diesen während des Interdikts unterstützt hatten. Der Papst wurde so zum Verbündeten des Königs und unterstützte ihn auch gegen die oppositionellen englischen Barone.

    Erfolglose Feldzüge nach Frankreich
    Johanns Halbbruder William Longespée konnte in der Seeschlacht bei Damme am 30. Mai 1213 einen Teil der französischen Flotte zerstören, so dass die Gefahr einer französischen Invasion zunächst gebannt war. Im Juni gab Johann den Befehl, ins Poitou aufzubrechen, doch zahlreiche Barone weigerten sich, ihm zu folgen. Besonders einige Barone aus Nordengland, angeführt von Eustace de Vesci, erklärten, dass ihre Vasallenpflichten sich nicht auf Dienste im Poitou beziehen würde, weshalb sie sich weigerten, Johann nach Frankreich zu folgen. Weitere Angehörige der Adelsopposition waren Robert FitzWalter, William de Mowbray und Geoffrey de Mandeville. Die Lage in Nordengland spitzte sich zu, als Johann nach dem Tod von Geoffrey Fitzpeter im Oktober 1213 den aus dem Poitou stammenden Peter des Roches als neuen Justiciar einsetzte.
    Dennoch unternahm Johann ohne die aufrührerischen Barone seinen Feldzug nach Frankreich und landete im Februar 1214 in La Rochelle. William Longespée führte eine zweite Armee nach Flandern, wo er sich mit Kaiser Otto IV., Graf Ferdinand von Flanandern und Rainald von Boulogne zusammenschloss. Johann konnte zunächst die Unterstützung zahlreicher Adliger aus dem Poitou, selbst der Lusignans gewinnen und stieß im Juni bis Angers vor. Anschließend belagerte er die Burg von Roche-aux-Moines. Als Prinz Ludwig von Frankreich jedoch zum Entsatz anrückte, versagten ihm seine französischen Verbündeten die Unterstützung und Johann musste in der Schlacht bei Roche-aux-Moines kampflos das Schlachtfeld räumen und sich nach Süden zurückziehen. Nachdem seine Verbündeten am 27. Juli 1214 in der Schlacht bei Bouvines eine vernichtende Niederlage gegen Philipp II. erlitten hatten, war Johanns Feldzug vollständig gescheitert. Philipp II. stieß nun in das Poitou vor, und am 18. September vermittelte der englischstämmige Kardinal Robert Curzon einen fünfjährigen Waffenstillstand zwischen den beiden Königen. Am 13. Oktober landete Johann wieder in Dartmouth. Da wegen des fehlgeschlagenen Feldzugs seine Finanzmittel erschöpft waren, forderte er von seinen Baronen ein erneutes Schildgeld in Höhe von drei Mark pro knight’s fee.

    Bürgerkrieg in England
    Anerkennung der Magna Carta
    → Hauptartikel: Magna Carta
    Johanns Forderung stieß bei seinen Vasallen auf einhellige Ablehnung. Eine Gruppe der unzufriedenen Barone unter Führung von Eustace de Vesci und Robert Fitzwalter forderte von Johann eine königliche Charter, die ihnen ihre traditionellen Rechthte und Freiheiten bestätigen sollte. Tatsächlich drängten sie auf einen offenen Bürgerkrieg, der Johann auch die Sympathien des restlichen Adels kosten sollte. Johann zögerte die Behandlung ihrer Forderungen zunächst hinaus, doch als sich im Mai 1215 die City of London den Rebellen anschloss, willigte er auf Drängen von Erzbischof Stephen Langton Verhandlungen zu. Am 15. Juni akzeptierte er in der Magna Carta die Forderungen der Rebellen, womit der Bürgerkrieg vorerst beendet war.

    Krieg der Barone
    → Hauptartikel: Erster Krieg der Barone
    Insgeheim wandte sich Johann jedoch an seinen Oberlehnsherrn Papst Innozenz III., der in seiner Antwort im September die Magna Carta für nichtig erklärte und die Rebellen exkommunizierte. Daraufhin verwandelte sich der schwelende Konflikt in eininen offenen Bürgerkrieg. Die Rebellen wandten sich an den französischen König und boten dessen Sohn Ludwig die englische Krone an. Nachdem Johann Ende 1215 in einem Feldzug zunächst noch erfolgreich bis Schottland vorgestoßen war, landete im Mai 1216 Prinz Ludwig mit französischen Truppen in London. Durch einen Feldzug quer durch England konnte das Bündnis der Rebellen und der Franzosen weite Teile Englands erobern. Zahlreiche Adlige, selbst Johanns Halbbruder William Longespée, schlossen sich Prinz Ludwig an.

    Verlust des Kronschatzes und Tod
    Johann unternahm im September eine Gegenoffensive, um Lincoln zu entsetzen. In der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober erkrankte er wahrscheinlich an der Ruhr. Am 10. Oktober machte er noch eine Stiftung an Margaret de Braose zugunsten ihrer Eltern und ihres Bruders William, der in seinem Kerker gestorben war. In den nächsten Tagen verschlechterte sich Johanns Gesundheit. Vermutlich ging ein Teil seines Trosses mit den Kronjuwelen bei einer Durchquerung des The Wash verloren. Johann erreichte noch Newark, wo er in der Nacht zum 19. Oktober 1216 starb. Da die traditionelle Grabstätte seiner Familie, die Abtei Fontevrault im Anjou, nicht mehr in seinem Reich lag, wurde er seinem Wunsch gemäß in der Kathedrale von Worcester begraben. Sein Grab befindet sich zwischen den Gräbern der angelsächsischen Heiligen Oswald und Wulfstan und wurde vermutlich bewusst als Symbol für die Verschiebung des politischen Zentrums seines Reiches von den Besitzungen in Frankreich nach England gewählt.[15]

    Familie und Nachkommen
    Johann war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester blieb kinderlos. Mit seiner zweiten Frau Isabella von Angoulême hatte er fünf Kinder:
    • Heinrich III. (1207–1272)
    • Richard (1209–1272)
    • Johanna (1210–1238) ∞ Alexander II. von Schottland
    • Isabella (1214–1241) ∞ Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (1215–13. April 1275),
    1 ∞ 1224 William Marshal,
    2 ∞ 1238 Simon V. de Montfort
    Daneben hatte der König zahlreiche Geliebte, dazu soll er den Frauen mancher seiner Barone nachgestellt haben. Die Barone Robert FitzWalter und Eustace de Vesci nannten als Grund ihrer Rebellion, dass der König ihre Frauen begehrt hatte. Johann hatte mindestens fünf uneheliche Kinder, die er vermutlich noch während seiner ersten Ehe zeugte:
    • Johanna von Wales († 1237) ∞ 1204 Llywelyn ab Iorwerth, Fürst von Gwynedd
    • Richard FitzRoy († 1246), Lord of Chilham
    • Oliver FitzRoy († 1219)
    • Geoffrey, 1205 als Söldnerführer in Dartmouth genannt[16]
    • Osbert
    Auch während seiner zweiten Ehe hielt er sich mehrere Geliebte, darunter die Witwe Hawise, 2. Countess of Albemarle, sowie die vermutlich nicht dem Adel angehörenden Suzanne und Clementia.[17]
    Nach seinem Tod sicherte William Marshal Johanns minderjährigem Sohn Heinrich die Krone, in dem er ihn zum König krönen ließ, als Regent die Magna Carta erneut anerkannte und die Barone im Kampf gegen Prinz Ludwig einte. 1217 musste Ludwig im Frieden von Lambeth auf seinen Anspruch auf den englischen Thron verzichten und England verlassen.

    Bewertung
    Johann war bereits zu Lebzeiten äußerst unbeliebt und wurde auch von zeitgenössischen Chronisten durchweg negativ, als grausam, böse und wollüstig, beurteilt. Dieses Urteil war jedoch durch den geistlichen Stand der Chronisten bedingt, die schon deshalb den unreligiösen[18] und zeitweise exkommunizierten Johann, der nur 1203 oder 1204 die Zisterzienserabtei Beaulieu Abbey gestiftet hatte, schlecht beurteilten. Durch die Legenden von Robin Hood, das Drama König Johann von Shakespeare und Walter Scotts Roman Ivanhoe festigte sich Johanns schlechter Ruf in der Nachwelt. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Herrschaft Johanns von Historikern als unglücklich bewertet. Er gilt bis heute als König, dessen Beiname Ohneland durch den VeVerlust weiter Teile seiner Besitzungen in Frankreich bestätigt wurde. Das Schicksal seines Neffen Arthur, die Rebellion seiner englischen Barone und der vermutliche Verlust seiner Krone kurz vor seinem Tod bestätigten das Bild eines tyrannischen und erfolglosen Herrschers.[19] Erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Regierung von Johann differenzierter betrachtet. W. L. Warren bewertete die Jugend Johanns als Katastrophe. Als er sich 1194 seinem Bruder Richard unterwerfen musste, war er 27 Jahre alt und galt als Verräter und Versager. Doch später als König agierte er realistisch wie der junge Heinrich II., entschlossener als sein Bruder Gottfried und strategischer als Richard. Er besaß ein hohes Maß an Regierungserfahrung, Organisationstalent und die Bereitschaft, sich auch in Verwaltungsdetails einzuarbeiten.[20] Er übernahm ein durch lange Kriege finanziell ausgeblutetes und unzusammenhängendes Reich. Seine anfänglichen Fehler beschleunigten, waren jedoch nicht die Ursache für die Abspaltung der Normandie und der anderen Besitzungen in Frankreich. Nach dem Verlust der Normandie musste er, anders als seine Vorgänger, seine Herrschaft auf England konzentrieren, dies und seine Finanzpolittik führten zu zunehmender Unzufriedenheit vieler auf Autonomie bedachten Barone. Nach anfänglichen Misserfolgen war er in späteren Jahren ein durchweg erfolgreicher Feldherr, der seine Herrschaft durch Feldzüge gegen Schottland, Irland und Wales festigte und auch in Frankreich persönlich ungeschlagen blieb.



    Literatur
    Sachbuch
    • John T. Appleby: Johann „Ohneland“ – König von England. Riederer, Stuttgart 1965 (Originaltitel: John – King of England. Übersetzt von Barbara Orthbandt).
    • Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5.
    • S. D. Church (Hrsg.): King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8.
    Belletristik
    • Mac P. Lorne: Das Blut des Löwen. Dorfmeister, Tittling 2012, ISBN 978-3-927454-21-7. (schildert die Ereignisse um die Magna Carta sowie den Verlust von Johns Kronschatz und seinen Tod in Newark)
    • Sylvie von Frankenberg, Katrin von Glasow: Der vierte König. Roman. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-62979-8.
    Weblinks
     Commons: Johann Ohneland – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    • Literatur von und über Johann Ohneland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
    • John Gillingham: John (1167–1216). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
    Anmerkungen
    1 Roger of Hoveden: Chronica. In: William Stubbs (Hrsg.): Rolls Series. 51 (1869), Vol. 2, S. 5–6.
    2 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 31
    3 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 37.
    4 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 76.
    5 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 125.
    6 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 153.
    7 BBC History: Mike Ibeji, King John, the Lusignan Affair and the Early Years. Abgerufen am 24. Januar 2015.
    8 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 136.
    9 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 165.
    10 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 273.
    11 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 294.
    12 Rees R. Davies: The Age of Conquest. Wales 1063–1415. Oxford Univ. Press, Oxford 1991, ISBN 0-19-820198-2, S. 292.
    13 S. D. Church: King John. New interpretations. Boydell, Woodbridge 1999, ISBN 0-85115-947-8, S. 259.
    14 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 161
    15 Hanna Vollrath; Natalie Fryde: Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58982-9, S. 133.
    16 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 112.
    17 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 189.
    18 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 231
    19 John T. Appleby: Johann "Ohneland". König von England. Riederer, Stuttgart 1965, S. 5
    20 Wilfred L. Warren: King John. University of California Press, Berkeley 1978, ISBN 0-520-03494-5, S. 47.

    Titel (genauer):
    Unter ihm brach das angevinische Reich zusammen. Normandie, Anjou, Maine und Touraine gingen an den französischen König verloren. Führte erfolgreiche Feldzüge nach Irland und Wales, unterlag gegen Frankreich 1214 bei Roche-aux-Moines und Bouvines. Nach der Revolte seiner Barone musste er 1215 die Magna Charta unterzeichnen. Sein Versuch, diese zu revidieren, führte zum „First Baron’s War“ und der Invasion des französischen Prinzen Ludwig. Starb weitgehend entmachtet.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands

    Johann + Gräfin Isabella von Angoulême. Isabella (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay) wurde geboren in cir 1188; gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 49.  Gräfin Isabella von AngoulêmeGräfin Isabella von Angoulême wurde geboren in cir 1188 (Tochter von Graf Aymar (Adémar) von Angoulême und Gräfin Adelheid (Alix) von Courtenay); gestorben am 4 Jun 1246 in Abbaye Fontevrault.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Gräfin von Angoulême (ab 1202) - Consort von England durch Heirat (bis 1216)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Isabella_von_Angoulême (Jun 2022)

    Isabella von Angoulême (französisch Isabelle d’Angoulême; * um 1188; † 4. Juni 1246[1] in der Abtei Fontevrault) war ab 1202 aus eigenem Recht Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216 als zweite Gattin Johanns Ohneland Consort von England. In zweiter Ehe heiratete sie 1220 den Grafen Hugo X. von Lusignan.
    Aufgrund ihrer nach der Aussage von Zeitzeugen außergewöhnlichen Schönheit[2] und ihrer historischen Rolle wird sie bisweilen Helena des Mittelalters genannt. Ihr Leben weist einige Parallelen zur mythischen Figur Helena auf.

    Abstammung
    Isabella entstammte der südwestfranzösischen Adelsfamilie Taillefer. Sie war das einzige Kind und die Erbin des Grafen Aymar Taillefer von Angoulême († 1202) und dessen Ehefrau Alix von Courtenay († 1218). Über ihre Mutter war sie eine Urenkelin des französischen Königs Ludwig VI.

    Königin von England
    Hochzeit mit Johann
    Im Alter von etwa erst zwölf Jahren wurde Isabella von Angoulême im Frühjahr 1200 mit dem gut zwanzig Jahre älteren Hugo IX. von Lusignan, Graf von La Marche, verlobt. Doch der englische König Johann Ohneland, der als Herzog von Aquitanien der Lehnsherr sowohl der Lusignans als auch der Grafen von Angoulême war, ließ kurz nach seiner Thronbesteigung seine erste Ehe mit Isabel von Gloucester annullieren und vermählte sich selbst am 24. August 1200 in Angoulême[3] mit Isabella von Angoulême. Laut einigen Chronisten soll Johann diesen Schritt aus Liebe auf den ersten Blick zu dem 20 Jahre jüngeren Mädchen unternommen haben. Wahrscheinlich erfolgte die Heirat wohl vor allem aus politischen Gründen. Isabellas Vater besaß eine reicche und strategisch wichtige Grafschaft zwischen Bordeaux und Poitiers, die beide dem englischen König gehörten. Durch die Heirat mit Isabella, der Erbin von Angoulême, hätte Hugo IX. von Lusignan, dem Johann kurz zuvor die benachbarte Grafschaft La Marche zugesprochen hatte, ein geschlossenes Territorium erworben, das die Stellung der Plantagenet-Könige gefährden würde. Um dies zu verhindern, beanspruchte Johann Isabella selbst. Nach ihrer Hochzeit reisten Johann und seine junge Gemahlin nach Chinon und weiter nach England, wo Isabella am 8. Oktober 1200 von Erzbischof Hubert Walter in der Westminster Abbey in London zur Königin gekrönt wurde. Im Mai 1201 begleitete sie Johann auf einer Reise in die Normandie.

    Zwist mit Frankreich
    Die Lusignan-Familie hatte jedoch inzwischen gegen Isabellas Ehe Einspruch erhoben und Johann des Brautraubes beschuldigt. Hilfesuchend wandte sie sich an den französischen König Philipp II., der wiederum der Lehnsherr König Johanns für dessen französische Besitzungen war, zu denen auch Aquitanien gehörte. Philipp II. war seine gesamte Regierungszeit darum bemüht, die Macht der Plantagenets und ihres Angevinischen Reiches in Frankreich zu brechen. Zu Lebzeiten von König Richard Löwenherz, Johanns älterem Bruder, war er dabei jedoch unterlegen gewesen. Die Klage der Lusignans bot Philipp II. nun die Möglichkeit für ein rechtliches Vorgehen gegen die Plantagenets. Zuerst wurde bei einem persönlichen Treffen des französischen unnd englischen Königs ein Kompromiss gefunden. Johann wollte nun aber hart gegen seinen widerspenstigen Vasallen Hugo IX. von Lusignan einschreiten, woraufhin sich dieser erneut an Philipp II. wandte. Als Johann im Frühjahr 1202 eine Vorladung vor das vom französischen König nach Paris einberufene Hofgericht ignorierte, wurde er in einem Versäumnisurteil aller Lehen in Frankreich für verlustig erklärt. Philipp II. ließ nun Johanns französische Besitzungen angreifen. In diesem Französisch-Englischen Krieg verlor Johann bis 1204 die Normandie und einen Großteil seiner französischen Besitzungen. Auch Johanns aquitanische Vasallen sagten sich von ihm los und unterstellten sich dem französischen König.[4]

    Politische Bedeutung
    Der König versprach seiner Frau als Morgengabe Besitzungen im Anjou und im Poitou, darunter die Herrschaften Niort, Saintes und sechs weitere Städte. Nach dem Tod von Johanns Mutter Eleonore von Aquitanien 1204 versprach er Isabella das Wittum seiner Mutter, das Besitzungen in der kurz danach verlorenen Normandie, aber auch die Städte Exeter, Wilton, Ilchester und Malmesbury, die Honour von Berkhamstead sowie Güter bei Waltham in Essex sowie das County Rutland mit Rockingham Castle umfmfasste. Tatsächlich blieben diese Besitzungen zu Lebzeiten Johanns unter seiner Kontrolle. Die Kosten ihres Hofstaats wurden durch unregelmäßige Zahlungen des Königs beglichen, dazu die Einkünfte aus dem Queen's gold, einer Zulage, die die Krone auf Strafgelder erheben durfte. Johann Ohneland soll anfangs mit seiner schönen jungen Gemahlin so viel Zeit verbracht haben, dass er darüber die Staatsgeschäfte vernachlässigte. Nach 1205 begleitete Isabella Johann, der ohne festen Regierungssitz durch sein Reich reiste, nur noch selten. Aus ihrer Ehe mit Johann gebar sie ab 1207 fünf Kinder, die alle das Erwachsenenalter erreichten. Obwohl einige zeitgenössische Chronisten von gegenseitigen Beschuldigungen und Untreue zwischen Johann und Isabella berichten, ist eine Untreue von ihr nicht belegbar. Johann selbst hatte weitere Geliebte, wobei er bis zu seinem Tod Isabella vertraute. 1214 begleitete sie Johann in das Poitou, wo der König das Erbe seines Schwiegervaters behaupten konnte. Während des folgenden ersten Kriegs der Barone in England blieb sie in Westengland in relativer Sicherheit.

    Witwenschaft
    Nach dem Tod von Johann im Oktober 1216 erhielt Isabella schließlich Zugriff auf ihre Besitzungen, die sie nun als Wittum erhielt. Zugunsten des Seelenheils ihres verstorbenen Mannes machte sie den Klöstern Malmesbury und St Nicholas in Exeter Stiftungen. Bis zu ihrem Tod führte sie weiterhin den Titel Königin von England und verwendete ihr königliches Siegel, doch anscheinend war sie am Regentschaftsrat, der für ihren unmündigen Sohn Heinrich die Regierung führte, unbeteiligt. Dazu wurde ihr der Besitz von Rockingham und Exeter Castle, die sie als Teil ihrer Besitzungen sah, verwehrt, ebenso die Zahlung von 3500 Mark, die ihr der König noch versprochen hätte. Daraufhin verließ sie im Juli 1217 ohne ihre Kinder England und kehrte nach Südwestfrankreich zurück. Dort konnte sie in ihrer ererbten Grafschaft Angoulême gegen den Widerstand der von ihrem verstorbenen Gemahl 1214 eingesetzten Verwaltungsbeamten bis 1220 ihre Herrschaft durchsetzen.

    Gräfin von Lusignan
    Hochzeit mit Hugo X. von Lusignan
    Ohne wie vorgeschrieben die Zustimmung der englischen Regierung einzuholen, heiratete Isabella im April oder Mai 1220 den ältesten Sohn ihres ehemaligen Verlobten, Hugo X. von Lusignan, Graf von La Marche, der zwischenzeitlich mit ihrer eigenen ältesten Tochter aus erster Ehe, Johanna, verlobt worden war. Dafür wurde Johanna 1221 die Gemahlin des schottischen Königs Alexander II. Obwohl sie unter der Untreue ihres zweiten Gatten litt, gebar Isabella ihm neun Kinder, von denen ihr ältester Sohn als Hugo XI. seinem Vater 1249 als Graf von La Marche und Angoulême folgen sollte.

    Krieg mit England
    Der englische Regentschaftsrat hatte keine Handhabe gehabt, um die Heirat der Königinwitwe zu verhindern. Als Graf Hugo nun im Namen seiner Frau nicht nur Niort und Saintes in Frankreich, sondern auch die englischen Besitzungen ihres Wittums forderte, musste die englische Regierung ihm auch die Einkünfte aus diesen Besitzungen gewähren. Dennoch kam es wegen der Besitzungen bald zum Streit. Bereits 1221 wurden die englischen Besitzungen Isabellas kurzzeitig besetzt und während des Französisch-Englischen Kriegs im Juni 1224 beschlagnahmt, als Graf Hugo sich mit dem französischen König Ludwig VIII. verbündet und so den Franzosen den Zugriff auf das Poitou ermöglicht hatte. Erst nach Kriegsende 1226 versöhnte sich Graf Hugo wieder mit der englischen Regierung. Während des erfolglosen Frankreichfeldzugs von Heinrich III. sah dieser 1230 nach über zwölf Jahren erstmals seine Mutter wieder.

    Zwist mit der französischen Königsfamilie
    Isabella, die sich mit ihrem Abstieg in der aristokratischen Hierarchie vom Rang einer Königin zu demjenigen einer bloßen Gräfin nur schwer abfinden konnte, hatte auf die französische Königinwitwe Blanka von Kastilien einen tiefen Hass. Alfons von Poitiers, der jüngere Bruder König Ludwigs IX., wurde am 24. Juni 1241 auf einem Hoftag in Saumur mit der Grafschaft Poitou und weiteren Territorien belehnt. Im darauffolgenden Juli hatten Hugo X. von Lusignan und seine Gattin Alfons in Poititiers in Anwesenheit Ludwigs IX. die Lehnstreue zu schwören. Isabella fühlte sich bei dieser Gelegenheit vom König und insbesondere der Königinwitwe Blanka öffentlich brüskiert. Als daher Hugo X. anschließend Ludwig IX. und Alfons zuvorkommend in seine Burg Lusignan einlud, machte Isabella ihrem Gatten nach der Abreise der Gäste wegen dieser Unterwerfungsgeste bittere Vorwürfe. Auf ihre Initiative soll es zurückgehen, dass Hugo X. Vorbereitungen für eine Erhebung gegen den französischen König traf und zu diesem Zweck ein Bündnis mit Heinrich III. von England aushandelte, dem auch Graf Raimund VII. von Toulouse und andere unzufriedene Magnaten Poitous beitraten. Ein mitentscheidender Faktor war jedenfalls, dass die Oberherrschaft der französischen Krone im Poitou drückender als die früher von den Plantagenets ausgeübte empfunden wurde.
    Zu Weihnachten 1241 reisten Hugo X. und Isabella an den Hof Alfons’ von Poitiers, kündigten ihm mit scharfen Worten den Lehnseid auf und bahnten sich mit ihren Soldaten den Fluchtweg durch Alfons’ Truppen. Einige Monate später setzte der englische König nach Frankreich über und wurde am 13. Mai 1242 bei seiner Landung in Royan von seiner Mutter Isabella empfangen. Unterdessen rückte Ludwig  X. mit seinen Streitkräften heran. Wahrscheinlich in diese Zeit ist ein Bericht des französischen Chronisten Guillaume de Nangis zu setzen, laut dem Isabella zwei Köche bestochen haben soll, den französischen König zu vergiften. Dies hätten die Köche nach der Entdeckung ihres Komplotts gestanden und seien gehängt worden. Als Isabella vom Scheitern ihres Attentats erfahren habe, sei sie so wütend geworden, dass sie sich zuerst erstechen habe wollen und, nachdem ihr das Messer entwunden worden sei, längere Zeit vor Ärger ernsthaft krank gewesen wäre.

    Bruch mit Heinrich III.
    Heinrich III. von England wurde von den Franzosen am 21. Juli 1242 in der Schlacht bei Taillebourg geschlagen und erlitt am Tag darauf gemeinsam mit Hugo X. von Lusignan bei Saintes erneut eine Niederlage. Der englische König hielt daraufhin dem verbündeten Grafen von La Marche vor, dass dieser eine effektivere militärische Unterstützung versprochen habe, doch Hugo X. wies die Beschuldigung mit der Behauptung zurück, dass nicht er, sondern seine Gattin die Initiatorin der antifranzösischen Allianz gewesen sei. Am 26. Juli begab sich Hugo X. mit Isabella und seinen Kindern zu Ludwig IX. und bat demütig um Verzeihung, die ihm gewährt wurde. Auch von anderen Verbündeten im Stich gelassen, zog Heinrich III. sich hingegen nach England zurück.[5]

    Politischer Rückzug und Vermächtnis
    Das Scheitern seiner Ambitionen führte dazu, dass Hugo von Lusignan 1243 seine Besitzungen unter seinen Söhnen aufteilte. Isabella zog sich in die Abtei Fontevrault zurück, die eng mit der Familie ihres ersten Mannes verbunden war. Dort starb sie 1246 im Alter von etwa 58 Jahren. Auf ihrem Sterbebett trat sie noch als Nonne in das Kloster ein. Sie wurde zunächst im Kapitelhaus beigesetzt. Obwohl ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Heinrich III. durch ihre Flucht aus England 1220 und den Verrat ihres Mannes 1242 belastet war, betrauerte dieser ihren Tod. Er ließ zu ihrem Andenken in Malmesbury und Winchester Kapellen errichten und tätigte Stiftungen zu ihren Gunsten. Auf Einladung des Königs reisten 1247 mehrere ihrer Kinder aus ihrer zweiten Ehe nach England, wo ihr Halbbruder sie herzlich empfing und ihnen Ländereien und andere Geschenke übergab. Vor allem in den 1250er Jahren waren sie als Lusignans bei ihren Gegnern in England berüchtigt. 1254 besuchte Heinrich III. Fontevrault, wo er persönlich die Umbettung des Leichnams seiner Mutter in die Abteikirche überwachte. Dort wurde sie neben den Sarkophagen seiner Vorfahren Heinrich II. Plantagenet und Eleonore von Aquitanien erneut beigesetzt. Ihr Grabbildnis, eine als Holzskulptur gefertigte Liegefigur, ist noch heute in der Abteikirche zu besichtigen.

    Notizen:

    Aus der Ehe Isabellas mit König Johann von England stammen fünf Kinder:
    • Heinrich III. (* 1. Oktober 1207; † 16. November 1272), König von England
    • Richard (* 5. Januar 1209; † 2. April 1272), Earl of Cornwall, seit 1257 Römisch-deutscher König
    • Johanna (* 22. Juli 1210; † 4. März 1238) ⚭ 1221 König Alexander II. von Schottland
    • Isabella (* 1214; † 1. Dezember 1241) ⚭ 1235 Kaiser Friedrich II.
    • Eleanor (* um 1215; † 13. April 1275); 1. ⚭ 1224 William Marshal, Earl of Pembroke; 2. ⚭ 1238 Simon de Montfort, Earl of Leicester

    Kinder:
    1. 24. König Heinrich III. von England (Plantagenêt) wurde geboren am 1 Okt 1207 in Winchester; gestorben am 16 Nov 1272 in Palace of Westminster, Westminster, England.
    2. König Richard von Cornwall (von England) (Plantagenêt) wurde geboren am 5 Jan 1209 in Winchester; gestorben am 2 Apr 1272 in Berkhamsted Castle, England; wurde beigesetzt in Hailes Abbey, Gloucester.
    3. Prinzessin Johanna von England (Plantagenêt) wurde geboren am 22 Jul 1210; gestorben am 4 Mrz 1238 in Havering-atte-Bower.
    4. Prinzessin Isabella von England (Plantagenêt) wurde geboren in 1214 in Gloucester; gestorben am 1 Dez 1241 in Foggia, Apulien, Italien.

  9. 50.  Graf Raimund Berengar V. von der ProvenceGraf Raimund Berengar V. von der Provence wurde geboren in 1205 in Aix-en-Provence, Frankreich (Sohn von Graf Alfons II. (Berengar) von der Provence (von Aragón) und Gräfin Gersende von Forcalquier); gestorben am 19 Aug 1245 in Aix-en-Provence, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von der Provence und Forcalquier

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_Berengar_V._(Provence)

    Raimund Berengar V. von der Provence (* 1205 in Aix-en-Provence; † 19. August 1245 ebenda) war ein Graf von der Provence und Forcalquier. Er war ein Sohn des Grafen Alfons II. von der Provence und der Garsinde (Gersende, Garsenda) von Sabran, Gräfin von Forcalquier. Sein Großvater war König Alfons II. von Aragon.
    Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1209 wurde Raimund Berengar am aragonesischen Hof in Monzón erzogen, während für ihn zunächst sein Großonkel, Graf Sancho von Roussillon die Regentschaft in der Provence führte. 1219 konnte er selbst die Regieerung übernehmen. In seiner Absicht, die Herrschaft in der Provence zu zentralisieren, führte er eine gegen die Städte gerichtete Politik. Dabei machte er sich den Albigenserkreuzzug des französischen Königs Ludwig VIII. zunutze, der 1226 Avignoon eroberte und der Stadt anschließend ihrer Privilegien entzog. Raimund Berengar schaffte ebenfalls die Konsulate in Arles und Tarascon ab, mit Marseille lag er lange im Krieg. Außenpolitisch lehnte er sich zunächst an seinen Lehnsherren, Kaiser Friedrich II., an um diesen als Verbündeten gegen den Grafen von Toulouse zu gewinnen. Den Kaiser unterstützte er im Kampf gegen die lombardischen Städte, aber nach dem Scheitern vor Brescia 1239 wechselte er auf die Seite des Papstes, wofür er vom Kaiser mit der Reichsacht belegt wurde. Dies trieb Raimund Berengar an die Seite Frankreichs, durch die Ehen seiner Töchter begann die zunehmende Entfremdung des Reichslehns Provence vom heiligen römischen Reich.
    Raimund Berengar wurde nach seinem Tod in der Kirche Saint-Jean-de-Malte in Aix-en-Provence bestattet.

    Nachkommen
    Am 5. Juni 1219 heiratete er Beatrix von Savoyen (1201–1266) eine Tochter des Grafen Thomas I. von Savoyen. Das Paar hatte vier überlebende Töchter. Die zwei ältesten wurden mit bereits regierenden Königen verheiratet, während die Ehemänner der zwei jüngeren später zu königlichen Würden gelangten. Die jüngste Tochter wurde von Raimund Berengar als Erbin seiner Ländereien eingesetzt.
    • Raimund (früh gestorben)
    • Margarete von der Provence (1221–1295) heiratete mit Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Boubonendynastie.
    • Eleonore von der Provence (1223–1291) heiratete mit Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshanks.
    • Sancha von der Provence (1225–1261) heiratete mit Richard von Cornwall den nachmaligen römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence (1233–1267) heiratete mit Karl von Anjou ihren Schwager und König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lteinische Kaiserin Beatrix und die nachmalige Königin von Ungarn Isabella.



    Literatur
    • Bruno W. Häuptli: Raimund Berengar V. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 1118–1122.

    Raimund heiratete Beatrix von Savoyen am 5 Jul 1219. Beatrix (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf) wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles. [Familienblatt] [Familientafel]


  10. 51.  Beatrix von SavoyenBeatrix von Savoyen wurde geboren in cir 1200 (Tochter von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf); gestorben in 1266 in Les Échelles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Savoyen

    Beatrix von Savoyen (* um 1200; † 1266 in Les Échelles) war eine Tochter von Thomas I. von Savoyen und Beatrix von Genf.
    Am 5. Juli 1219 heiratete Beatrix mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.

    Mehr unter dem Link oben..

    Notizen:

    Nach zwei Fehlgeburten entsprangen aus der Ehe zwischen Beatrix und Berengar V. vier Töchter, die dank einer klugen Hochzeitspolitik im Schnittpunkt deutscher und französischer Territorialinteressen allesamt zu Königinnen aufstiegen:
    • Margarete von der Provence ∞ Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Bourbonendynastie.
    • Eleonore von der Provence ∞ Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshangs.
    • Sancha von der Provence ∞ Richard von Cornwall den römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence ∞ Karl von Anjou den König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lateinische Kaiserin Beatrix und die nacmalige Königin von Ungarn Isabella.

    Kinder:
    1. Königin Margarete von der Provence wurde geboren in 1221 in Brignoles; gestorben am 20 Dez 1295 in Paris, France.
    2. 25. Königin Eleonore von der Provence wurde geboren in cir 1223 in Aix-en-Provence ?; gestorben in 24/25.6.1291 in Amesbury.
    3. Königin Sancha von der Provence wurde geboren in 1225; gestorben am 9 Nov 1261; wurde beigesetzt am 15 Nov 1261 in Hailes Abbey, Gloucester.
    4. Königin Beatrix von der Provence wurde geboren in 1231; gestorben in 1267.

  11. 52.  König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe wurde geboren am 5 Sep 1187 in Paris, France (Sohn von König Philipp II. August von Frankreich (Kapetinger) und Königin Isabella von Hennegau); gestorben am 8 Nov 1226 in Montpensier.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Frankreich (von 1223 bis zu seinem Tod)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_VIII._(Frankreich) (Okt 2017)

    Ludwig VIII. (* 5. September 1187 in Paris; † 8. November 1226 in Montpensier), genannt der Löwe (le Lion), war von 1223 bis zu seinem Tod ein König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger.

    Herkunft und Jugend
    Ludwig war der älteste Sohn König Philipps II. aus dessen erster Ehe mit Isabella von Hennegau († 1190) und damit von Geburt an der designierte Nachfolger seines Vaters auf den französischen Thron. Der Prinz litt zeit seines Lebens an einer schwachen körperlichen Gesundheit, die ihm 1191 während einer Ruhrerkrankung beinahe zum Verhängnis wurde. Gemeinsam mit dem Plantagenet-Prinzen Arthur von der Bretagne erhielt Ludwig am Hofe seines Vaters durch Bischof Stephan von Tournai eine umfassende geistige Ausbildung. Gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Le Goulet zwischen Philipp II. und Johann Ohneland wurde Ludwig 1200 mit der kastilischen Prinzessin Blanka verheiratet, die eine Nichte Johanns war.

    Kampf gegen Johann Ohneland
    Ludwig nahm seit dem Jahr 1204 an den Feldzügen seines Vaters gegen Johann Ohneland teil, welcher per Parlamentsurteil all seiner Territorien in Frankreich für verlustig erklärt worden war. Am 17. Mai 1209 erhielt Ludwig in Compiègne die Schwertleite. Dazu musste er seinem Vater allerdings eidlich versichern, niemals an einem Turnier teilzunehmen, da sein Leben nicht einer zusätzlichen Gefahr ausgesetzt werden sollte. Als Ausgleich auf den Verzicht an dieser grundlegend ritterlichen Betätigung erhielt Ludwig die Lehen Château-Landon, Lorris und Poissy geschenkt. 1212 führte er erstmals selbständig einen Feldzug in das Artois, wo er von seiner Mutter geerbte Ansprüche gegen den flandrischen Grafen Ferrand verteidigen musste. Als Vertreter seines Vaters besiegelte Ludwig im November 1212 in Vaucouleurs mit Friedrich von Hohenstaufen das französisch-staufische Bündnis, welches gegen Johann Ohneland und dessen Neffen Kaiser Otto IV. gerichtet war.[1] Auf einem Hoftag König Philipps II. zu Soissons am 8. April 1213 wurde der Beschluss gefasst, Prinz Ludwig auf den englischen Königsthron zu setzen, um dort den gebannten Johann Ohneland zu ersetzen. Das Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, nachdem sich Johann dem Heiligen Stuhl unterworfen hatte. Stattdessen zog Ludwig mit dem aufgestellten Invasionsheer unter Führung seines Vaters erneut gegen Flandern.
    Im Jahr 1214 griff Johann Ohneland vom Poitou aus das ihm 1204 verlorengegangene Anjou an, während gleichzeitig Kaiser Otto IV. ein Heer vom Norden aus über Flandern gegen Frankreich führte. Prinz Ludwig zog Johann mit einem Heer von Chinon aus entgegen und siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über diesen. Johann musste auf seiner überstürzten Flucht sein gesamtes schweres Belagerungsgerät zurücklassen, womit ihm jede Möglichkeit auf ein erfolgreiches Fortführen seines Feldzuges genommen wurde. Wenige Tage später siegte Ludwigs Vater in der Schlacht bei Bouvines über den Kaiser.

    Invasion in England und Kreuzzug[
    Nach diesem Sieg wurde der Plan zur Invasion Englands neu aufgegriffen. Dessen Realisierung erschien günstig, nachdem Johanns Herrschaft von den aufständischen englischen Baronen trotz der Anerkennung der Magna Carta 1215 in Frage gestellt wurde. Die Barone sandten an Prinz Ludwig eine förmliche Einladung, den englischen Thron zu besteigen. Dieser, nun weitaus selbstständiger handelnd, versuchte den Papst Innozenz III., der noch Johann unterstützte, für sich zu gewinnen, indem er den PPapst von der Gewaltherrschaft Johanns zu überzeugen versuchte und die Ansprüche seiner Frau als Enkelin Heinrichs II. von England hervorhob. Im Dezember 1215 landete Ludwigs Vorhut auf der britischen Insel und zog in London ein, am 26. Mai 12116 folgte Ludwig persönlich nach, wo er in der St Paul’s Cathedral die Huldigung der Barone wie auch von König Alexander II. von Schottland entgegennahm, ohne dabei aber gekrönt zu werden. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm, das gesamte östliche England zu erobern, bis am 26. Oktober 1216 König Johann verstarb. Dessen treuster Anhänger William Marshal ließ unverzüglich Johanns unmündigen Sohn Heinrich III. krönen, der den Schutz Papst Honorius III. erhielt. Ludwig musste Anfang 1217 nach Frankreich zurückkehren, um neue Truppen zu werben, nachdem ihm sein Vater die Unterstützung entzogen hatte. Im Mai 1217 erlitt seine Partei bei Lincoln eine Niederlage gegen William Marshal, im folgenden August wurde seine Flotte vor Sandwich versenkt. Nach diesen Niederlagen musste Ludwig am 11. September 1217 den Frieden von Lambeth eingehen und seine Truppen von der Insel abziehen.
    Nach dem gescheiterten Unternehmen in England stellte sich Ludwig wieder in den Dienst seines Vaters. Dieser sandte Ludwig 1218 an der Spitze eines Kreuzfahrerheers in das Languedoc, das seit neun Jahren Schauplatz des Albigenserkreuzzuges war. Ludwig hatte bereits im Frühjahr 1215 kurzzeitig an diesem teilgenommen, nun sollte er nach dem Tod des Anführers des Kreuzzuges Simon de Montfort 1218 die Positionen dessen unfähigen Sohnes Amaury de Montfort und damit die Einflussnahme der ffranzösischen Krone in dieser Region retten. Doch eingedenk seines schlechten Verhältnisses zu Papst Honorius III., der auf diesen Feldzug diplomatisch drängte, brach Ludwig den Feldzug nach einem Massaker an der Bevölkerung von Marmande im Juni 1219 und einer halbherzig und ohne Erfolg geführten Belagerung von Toulouse wieder ab. In der Folge gelang es den Gegnern des Kreuzzuges unter Führung des Grafen Raimund VI. von Toulouse, bis 1224 die Kreuzfahrer aus dem Languedoc zu vertreiben.

    Herrschaft

    Herrschaftsantritt und Feldzug in das Poitou
    Bereits im März 1223 hatten Papst Honorius III., Kaiser Friedrich II. und Johann von Brienne bei einer Zusammenkunft in Ferentino einen konkreten Plan für einen groß angelegten Kreuzzug ins Heilige Land vereinbart. Dazu erhielten sowohl der frannzösische als auch der englische Hof vom Papst die Aufforderung zur Beendigung ihres Konflikts und zur Erhebung einer Kreuzzugssteuer. Für das Unternehmen werbend erschien Johann von Brienne eigens in Frankreich, wo er aber zu seiner Enttäuschung auf eine geringe Kreuzzugsbegeisterung in der Ritterschaft des Landes als auch am königlichen Hof stieß. Weder der bereits erkrankte Philipp II. noch der ihm im Juli 1223 nachfolgende Ludwig VIII. erklärten sich zu einer persönlichen Beteiligung an einer bewaffneten Pilgerfahrt in den Orient bereit. Ludwig war lediglich eine finanzielle Unterstützung abzuringen.
    Nachdem sein Vater am 14. Juli 1223 in Mantes gestorbenen war, wurde Ludwig am 6. August 1223 in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville zum neuen König von Frankreich gesalbt und gekrönt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kapetinger-Dynastie setzte sich einzig das Geburtsrecht durch, da diesem Herrschaftswechsel keine beratende Versammlung voraus ging. Auch war Ludwig VIII. der erste Kapetingerkönig, der nicht zu Lebzeiten seines Vaters zum König geweiht woorden war. Auf dieses Mittel zur Nachfolgesicherung waren Ludwigs Vorgänger angewiesen gewesen, seine Nachfolger konnten fortan darauf verzichten. Diese nunmehr unbestrittene Anerkennung der Dynastie war das Ergebnis der erfolgreichen Politik von Philipp II. August.
    Unmittelbar nach dem Tod Philipps II. hatte Ludwig mit Kaiser Friedrich II. den französisch-staufischen Pakt von 1212 erneuert, der besonders auf die weitere Isolierung Englands abzielte. Allerdings gelang es Ludwig nicht, den in Deutschland regierenden Kaisersohn, König Heinrich (VII.), bei einem gemeinsamen Treffen in Toul im November 1224 zu einem Beitritt in dieses Bündnis zu bewegen. Ebenso wurde das Eheangebot mit einer französischen Prinzessin seitens Heinrichs zurückgewiesen. Diese Ablehnung ging sehr wahrscheinlich auf den einflussreichen Erzbischof Engelbert I. von Köln zurück, den in dessen niederrheinischem Einflussgebiet wirtschaftliche Interessen mit England verbanden.
    Nach zwei Umritten in den der Krondomäne neu gewonnenen Gebieten nördlich der Loire, wo er sich der stabilen Autorität der Krone versichern konnte, nahm Ludwig den zu Ostern 1224 auslaufenden Frieden mit England zum Anlass für ein weiteres milittärisches Vorgehen gegen die Plantagenets. Ziel war dabei die Unterwerfung der letzten von diesen gehaltenen Gebieten in Frankreich südlich der Loire. Zunächst erlangte er die Kontrolle über das Poitou, danach unterwarf sich ihm der mit der Witwe Johanns Ohnelands verheiratete Hugo X. von Lusignan, der Ludwig für La Marche und Angoulême huldigte. Anschließend stieß Ludwig in die Saintonge vor, die er nach der Einnahme von La Rochelle am 13. August 1224 unter seine Kontrolle brachte. Der Vizegraf von Limoges unterwarf sich ihm freiwillig. Dann wandte sich Ludwig der Gascogne zu, in die er Hugo von Lusignan mit einem Heer entsandte, doch diesem gelang es nicht Bordeaux einzunehmen. Der englische Prinz Richard von Cornwall führte von dort aus im Frühjahr 1225 einen Gegenschlag, der die Gascogne wieder unter die englische Herrschaft brachte.

    Kreuzzug gegen die Albigenser
    Als Reaktion auf dieses Ausgreifen Ludwigs bildete sich gegen ihn eine Allianz des Papstes mit England, der auch Peter Mauclerc und der wankelmütige Hugo von Lusignan beitraten, weiterhin gelang es Papst Honorius III. den Grafen Raimund VII. von Toulouse in dieses Bündnis zu integrieren. Doch bevor dieses aktiv werden konnte, übernahm Ludwig die Initiative und berief im November 1225 ein Konzil in Bourges ein. Dort gelang es ihm mit der Hilfe des ihm gewogenen päpstlichen Legaten Romano Bonaventura die Politik des Papstes zu sabotieren, indem er den Grafen von Toulouse exkommunizieren und einen erneuten Kreuzzug in das Languedoc proklamieren ließ. Das Konzil übertrug die militärische Leitung des Feldzuges an Ludwig und die geistige an Bischöfe der Krondomäne, die Finanzierung sollte ganz dem Kirchenvermögen zur Last gelegt werden. Auch sollten alle eroberten Gebiete an die Krone fallen, als rechtliche Grundlage hierfür diente vor allem die zu Bourges vorgenommene Übertragung der Rechte Amaurys de Montfort an den König.
    Im Mai 1226 zog Ludwig mit seinem Heer entlang am linken Ufer der Rhone, auf Reichsterritorium, in den Süden. Das kaiserliche Avignon versperrte ihm jedoch den Weg und erst eine langwierige Belagerung konnte den Widerstand dieser Stadt am 9. September des Jahres brechen. Die Wirkung dieses Erfolges war sehr groß und alle nachfolgenden Kriegsziele wie Nîmes, Beaucaire, Narbonne, Carcassonne, Montpellier und Pamiers ergaben sich kampflos. Auf eine Belagerung des starken Toulouse verzichtete man aufgrund des von Krankheiten geschwächten Heeres. Das unterworfene Gebiet wurde einer strengen nordfranzösischen Ordnung, basierend auf den 1212 von Simon de Montfort erlassenen Statuten von Pamiers, unterstellt und vom König ernannten Seneschalle zur Verwaltung anvertraut. Das französische Königtum gewann damit einen dauerhaften Zugang zum Mittelmeer und eine Ausgangsbasis für die endgültige Unterwerfung des Südens.

    Tod
    Im Oktober zog Ludwig über Albi wieder in den Norden zurück, von wo ihm seine Frau entgegen reiste. Doch noch vor dem Zusammentreffen starb Ludwig VIII. am 8. November in Montpensier an den Folgen einer Ruhrerkrankung, die er sich bei Avignon zuzugezogen hatte. Auf dem Sterbebett ließ er die Großen seines Königreiches auf seinen noch unmündigen ältesten Sohn einschwören. Allerdings hatte er in seinem Testament, das er vor dem Antritt des Feldzuges verfasst hatte, keine Vorsorge für eine eventuelle Vormundschaft und Regentschaft für seinen Sohn getroffen, was seiner Witwe in den kommenden Jahren erhebliche Schwierigkeiten in ihrer Regierung bereitete.
    Ludwig wurde am 15. November 1226 in der Abtei von Saint-Denis neben seinem Vater bestattet.

    Bewertung
    Aufgrund seiner mit nur drei Jahren besonders kurzen Regierungszeit stand Ludwig VIII. in der geschichtlichen Erinnerung lange im Schatten seines ruhmreichen Vaters und der Heiligkeit seines Sohnes. Allgemein gilt sein Wirken als eine Weiterführhrung der Politik des Vaters, die Autorität des Königtums gegenüber dem Lehnsadel, insbesondere der Plantagenets, auszubauen und zu festigen. Ludwigs 1225 initiierter Kreuzzug gab den Anstoß zur Unterwerfung des Südens, den seine Witwe im Vertrag von Meaux-Paris 1229 vollendete. Auch seine Eroberungen gegen die Plantagenets im Poitou wurden von seinem Sohn behauptet und im Vertrag von Paris 1259 besiegelt.
    In seinem Testament hatte Ludwig die Verfügungen zur Ausstattung seiner jüngeren Söhne mit Lehen vorgenommen, die sein ältester Sohn später auch umsetzte. Ludwig gilt damit als Begründer des Brauches, jüngere Prinzen der königlichen Familie mit Apanagen auszustatten, wofür er von späteren Historikern kritisiert wurde, die darin eine stete Gefahr für die Machtposition des Königtums erkannten. Dabei beriefen sie sich besonders auf die von Ehrgeiz geprägte Politik der jüngeren Brüder Köönig Karls V. als Beispiel. Allerdings erkannten andere Historiker in der Vergabe von Apanagen auch ein effektvolles Mittel zu Verhinderung von innerdynastischen Kämpfen, wie sie die Dynastie der Plantagenets im späten 12. Jahrhundert heimgesucht hatten.

    Zeitgenössische Rezeption
    Sein Beiname ist zeitgenössisch und wurde besonders in der Poesie seiner Zeit häufig für seine Charakterisierung angewandt. „Dieser Ludwig war mutig, kühn und kampfeslustig, er besaß das Herz eines Löwen. Aber so wie er lebte, fehlte es ihm nicht an Leid und Mühe.“: so beschrieb ihn der anonyme Minnesänger aus Reims. Eine Vita urteilte über ihn: „König Ludwig war während seines Lebens wild wie ein Löwe gegenüber den Bösen, doch bewundernswert friedlich den Guten gegenüber,…“.[2] Von dem normannischen Dichter Nicolas de Bray (Faits et gestes de Louis VIII) wurde Ludwig VIII. zwei Jahre nach seinem Tod auch als „magnus Alexander“ besungen.[3]

    Die karolingische Erneuerung
    Ludwig VIII. der Löwe nimmt in der ideologischen Verherrlichung der kapetingischen Dynastie eine besondere Rolle ein, die auf einer legendenhaften Prophezeiung des heiligen Walarich zurückgeht. Der soll dem Gründer der Dynastie Hugo Capet einst vorausgesagt haben, dass sein Haus für sieben Generationen herrschen werde, worauf im Anschluss der Stamm Karls des Großen auf den Thron der Franken zurückkehren werde (Reditus regni Francorum ad stirpem Karoli Magni). Philipp II. August war der siebte Kapetingerkönig und bereits er hatte eine Aszendenz zu den Karolingern über seine Mutter Adela von Champagne beansprucht[4]. Im Taufnamen seines unehelichen Sohnes Karlotus, aber auch in der von ihm begründeten Institution der zwölf Pairs, schlug sich dies nieder.
    Aber erst in der Genealogie Ludwigs VIII. wurde der Prophezeiung ein erfolgreicher Beweis durch den Abt der Benediktinerabtei von Marchiennes erbracht[5]. Der sah diese Voraussage in dem Umstand bestätigt, dass Ludwig der Sohn der Isabella von Hennegau war, deren Familie angeblich in direkter Linie von dem großen Kaiser abstammte. Der Abt hatte die Herrschaft Hugo Capets und seiner Nachkommen als Usurpation hervorgehoben, sie aber durch göttliches Eingreifen erklärt und durch die Rückkehr der legitimen Dynastie durch Ludwig VIII. als vollständig neutralisiert betrachtet. Der den Kapetingern anhaftende Makel, nur durch einen Bruch des Geblütsrechts auf den Thron der Franken gelangt zu sein, sollte damit eine Rechtfertigung ihrer Legitimität gegeben werden, die seit den Tagen Ludwigs VIII. und seines Vaters nie wieder angezweifelt wurde. Auch bei Ludwig schlug sich die neue karolingische Identität der Dynastie in ihrem Namenskode nieder, indem sein jüngster postum geborener Sohn den Namen Karls des Großen erhielt, den auch spätere Generationen der Kapetinger benutzten.
    Bereits der Kanoniker Aegidius von Paris (um 1160 bis um 1214) hatte dem jungen Kronprinzen Ludwig VIII. den Herrscherspiegel Karolinus gewidmet, in dem er die Taten Karls des Großen während dessen Spanienfeldzug beschrieb.[6] Dem Prinzen sollte diese Darstellung als Erinnerung an die einstige Vormachtstellung der Franken in Europa dienen und dazu ermuntern, diese nach dem Vorbilde Karls zu erneuern.

    Beim Tod Ludwigs VIII. lebten sechs seiner Söhne und eine Tochter. Der jüngste Sohn Karl ist vielleicht postum geboren, wobei bei diesem auch eine Identitätsgleichheit mit Stephan vermutet wird. Ludwig VIII. hatte im Juni 1225 vor Beginn seines Kreuzzuges ein Testament niedergelegt, in dem er die Erbverfügungen für fünf seiner ihm überlebenden Söhne bestimmte.[8] Der sechste Sohn Stephan ist wohl erst nach der Aufsetzung des Testaments geboren. Demnach sollte der erste Sohn (Ludwig IX.) im Königtum nachfolgen, der zweite (Robert) sollte für die Grafschaft Artois, der dritte (wohl Johann) für die Grafschaften Anjou und Maine, der vierte (Alfons) für die Grafschaft Poitiers und der fünfte (Philipp-Dagobert) schließlich für eine geistliche Laufbahn bestimmt werden.[9] Johann und Philipp-Dagobert starben beide 1232 noch vor der Umsetzung des Testaments und der vermutlich postum geborene Karl rückte in die Erbverfügung Johanns auf.

    Ludwig heiratete Königin Blanka von Kastilien am 23 Mai 1200 in Port-Mort. Blanka (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)) wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia; gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson. [Familienblatt] [Familientafel]


  12. 53.  Königin Blanka von KastilienKönigin Blanka von Kastilien wurde geboren in vor dem 4 Mär 1188 in Palencia (Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und Königin Eleanore von England (Plantagenêt)); gestorben am 27 Nov 1252 in Paris, France; wurde beigesetzt in Zisterzienserkloster Maubuisson.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich

    Notizen:

    Blanka hatte mit Ludwig VIII. 11 Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Blanka_von_Kastilien

    Blanka von Kastilien, (spanisch: Blanca de Castilla, französisch: Blanche de Castille) (* 1188 vor dem 4. März in Palencia; † 27. November 1252 in Paris) war eine Königin und zeitweilige Regentin von Frankreich.
    Sie war die dritte Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien und dessen Frau Eleonore Plantagenet. Väterlicherseits gehörte sie dem Haus Burgund-Ivrea an, mütterlicherseits war sie eine Enkelin des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet und der Eleonore von Aquitanien, ihre Onkel waren die Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

    Verheiratung
    Gemäß den Bestimmungen des im Frühjahr 1200 ausgehandelten Vertrags von Le Goulet zwischen Johann Ohneland und Philipp II. August, sollte der französische Kronprinz Ludwig (VIII.) mit einer Nichte Johanns verheiratet werden. Damit sollte ein Friieden zwischen der französischen Krone und dem Hause Plantagenet besiegelt werden, nach fast einem Jahrzehnt des Krieges zwischen Philipp II. August und Richard Löwenherz. Die Brautwahl fiel auf die damals zwölfjährige Blanka, über deren Kindheit am kastilischen Königshof faktisch nichts näher bekannt ist. Angeblich war zuerst ihre ältere Schwester Urraca als Braut vorgesehen, allerdings hätten sich ihre Eltern dann doch für Blanka entschieden, weil sie glaubten, der Name Urracas sei für die Franzosen unaussprechlich, während aus Blanca einfach Blanche werden würde.
    Von ihrer Großmutter Eleonore von Aquitanien wurde Blanka über die Pyrenäen mit Bordeaux als Zwischenhalt bis nach Fontevrault geleitet. Dort blieb die Großmutter zurück während die Weiterreise in die Normandie von dem Erzbischof von Bordeaux übernommen wurde. Dort wurde der Vertrag am 22. Mai 1200 unterzeichnet, die Hochzeit mit dem nur wenige Monate älteren Bräutigam fand am Tag darauf den 23. Mai in Pont-Audemer statt. Der Ort der Hochzeit war eine Verlegenheitslösung, da die gesamte königliche Domäne Frankreichs wegen der Bigamie Philipps II. mit dem kirchlichen Interdikt belegt war. Als Mitgift hatte Blanka von ihrem Onkel die Lehnsherrschaft über Issoudun und Graçay im Berry sowie das normannische Évreux erhalten, von ihrem Gemahl erhielt sie Hesdin, Bapaume und Lens als Leibgedinge.
    Die ersten Jahre am Hof von Paris waren für das junge Ehepaar von weiterer Erziehung und Ausbildung bestimmt. Zu ihren Jugendgefährten zählten der Plantagenet Arthur von Bretagne und dessen Schwester Eleonore, sowie die beiden flandrischen Erbtöchter Johanna und Margarete. Weiterhin gehörte dieser Gesellschaft der um mehrere Jahre jüngere Graf Theobald IV. von Champagne (genannt „der Sänger“) an, der seine lebenslange Verehrung für Blanka in poetischen Dichtungen und Gesängen zum Ausdruck brachte.

    Kronprinzessin
    Der Vertrag und die Ehe hatten nicht den erhofften Frieden zwischen Philipp II. August und Johann Ohneland gebracht, nachdem letzterer unmittelbar nach den Hochzeitsfeierlichkeiten selbst heiratete. Seine Braut war Isabella von Angoulême, die alllerdings schon mit einem anderen Baron verlobt worden war. Diesem Rechtsbruch folgte ein Lehnsprozess der mit einem Versäumnisurteil gegen Johann Ohneland endete, durch das ihm alle Besitzungen auf dem Festland entzogen wurden. Bis zum Jahr 1204 eroberte Philipp II. August alles Land nördlich der Loire (Normandie, Anjou, Touraine und Maine). Im September 1209 gebar Blanka ihr erstes lebendes Kind, nachdem sie zuvor schon eine Totgeburt hatte. Durch den Sohn Philipp wurde der Fortbestand der Kapetinger für eine weitere Generation gewahrt.
    Im Jahr 1213 organisierte Philipp II. August die Eroberung Englands um dessen Thron für Ludwig VIII. zu gewinnen, nachdem Johann Ohneland seitens des Papstes exkommuniziert und für abgesetzt erklärt worden war. Als Rechtsgrundlage für ein Königttum Ludwigs wurde zudem das Erbrecht von Blanka herangezogen, die als Tochter der älteren Schwester Johanns dem englischen Thron am nächsten stünde. Das Unternehmen musste allerdings am 13. Mai 1213 beendet werden, als Johann sich gegenüber eineem päpstlichen Legaten unterwarf, England als Lehen des heiligen Stuhls nahm und somit vom Kirchenbann befreit wurde. Im April 1214 gebar Blanka in Poissy ihren zweiten Sohn, Ludwig IX., ihr Mann siegte am 2. Juli bei Roche-aux-Moines über Johann Ohneland und am 27. Juli siegte ihr Schwiegervater in der Schlacht bei Bouvines über den mit Johann verbündeten Kaiser Otto IV.
    Ihre großen politischen Fähigkeiten zeigte Blanka erstmals, als Ludwig im Jahr 1216 von den gegen Johann rebellierenden Baronen die Krone Englands angeboten bekam. Am 2. Juni 1216 zog Ludwig in London ein und eroberte anschließend große Teile Englands, nur Dover, Windsor und Lincoln leisteten ihm noch Widerstand. Blanka unterstützte ihn von Calais aus mit der Anwerbung neuer Truppen unter dem Kommando von Robert von Courtenay, die von dem Piraten Eustache le Moine über den Kanal geführrt werden sollten. Die Lage änderte sich am 19. Oktober 1216 mit dem Tod Johann Ohnelands und der Erhebung seines Sohnes Heinrich III. zum König, welcher sogleich unter päpstlichen Schutz genommen wurde, mehrere Anhänger Ludwigs wechselten darauauf wieder die Seite. Am 20. Mai 1217 musste er in der Schlacht bei Lincoln gegen Guillaume le Maréchal eine schwere Niederlage hinnehmen und London räumen. Blanche entsandte eine Flotte aus 80 Schiffen mit Verstärkungstruppen nach England, diese Flotte wurde allerdings am 24. August in der Seeschlacht bei Sandwich aufgerieben. Ludwig musste darauf seine Ambitionen aufgeben und vertraglich auf seine Rechte in England gegen eine hohe Entschädigungszahlung verzichten, am 28. September 1217 verließ er England für immer. Ein Jahr später starb ihr ältester Sohn Philipp, womit der zweitgeborene Ludwig in der Thronfolge aufrückte.

    Königin von Frankreich
    Am 14. Juli 1223 starb König Philipp II. August und am 6. August wurden Ludwig VIII. und Blanka in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville gekrönt und gesalbt. Ihr gemeinsames Königtum endete mit dem frühen Tod ihres Mannees nach nur drei Jahren, in denen allerdings eine Reihe von Erfolgen gegen die Plantagenets und damit eine weitere Stärkung der Krongewalt erzielt werden konnten. Ludwig führte 1224 einen Feldzug zur Eroberung des Poitou und der Saintonge an, der am 3. Juni mit der Eroberung von La Rochelle erfolgreich beendet wurde. Noch am Tag zuvor hatten Blanka, Königin Ingeborg und Berengaria von León in Paris eine Bittprozession des Volkes von Notre Dame zur Abtei Saint-Antoine angeführt.
    1226 führte Ludwig VIII. einen erfolgreichen Kreuzzug gegen die Albigenser an, der zur Unterwerfung großer Teile Südfrankreichs führte. Dabei starb der König aber am 8. November 1226 in Montpensier. Wenige Monate darauf gebar Blanka ihr letztes Kind, Karl von Anjou.

    Regentin von Frankreich
    Ludwig VIII. hatte in seinem am 3. November auf dem Totenbett niedergeschriebenen Testament versäumt, klare Regelungen zur Regentschaft für seinen noch unmündigen Sohn Ludwig IX. zu treffen, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Unmittelbar nach der Bestattung ihres Mannes am 15. November übernahm Blanka die Schutz- und Muntgewalt (Vormundschaft) über ihren Sohn, die ihr angeblich noch von ihrem Mann aufgetragen wurden, was sie durch Briefe des Erzbischofs Gautier von Sens und den Bischöfen von Chartres und Beauvais im Land bekannt gab. Anschließend organisierte sie am 29. November in Reims die Krönung und Salbung ihres Sohnes.
    Es bleibt unklar, ob die schriftliche Erklärung der drei Prälaten eine Niederlegung des tatsächlich letzten Willens Ludwigs VIII. war, oder ob sich Blanka einer Zwecklüge bedient hatte um ihre Regentschaft zu legitimieren. Dennoch blieb ihre Macachtübernahme von Anfang an nicht unumstritten. Noch während der Belagerung von Avignon hatten sich mehrere mächtige Barone von dem Gefolge Ludwigs VIII. getrennt, die anschließend der Krönung Ludwigs IX. ferngeblieben waren. Dies waren vor allem Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan, dessen Ehefrau Isabella von Angoulême und Theobald IV. von Champagne. Letzterer wollte zwar an der Krönung teilnehmen, doch Blanka hatte ihrem Verehrer wegen dessen vorangegangenen Treuebruchs an ihrem Mann den Zugang zu Reims verweigert. Diese drei bildeten nun den Kopf einer baroniallen Opposition gegen ihre Regentschaft, in der sie sich eine Stärkung ihrer feudalen Unabhängigkeit erhofften, die sie in den letzten Jahren zunehmend eingebüßt hatten. Unterstützt wurden sie von englischer Seite aus in der Person des Richard von Cornwall. Blanka verschaffte sich zunächst Verbündete indem sie ihren Schwager Philipp Hurepel durch Schenkungen ruhig stellte und am 6. Februar 1227 den seit mehr als zehn Jahren gefangenen Grafen Ferrand von Flandern frei ließ, der fortan loyal zur Krone stand.
    Ende Januar 1227 führte Blanka mit ihrem Sohn ein Heeresaufgebot in die Touraine, wo sie in Chinon in nächster Nähe gegenüber den Streitkräften ihrer Gegner lagerte. Bevor es zum Kampf kam gelang es ihr im nahen Curçay die Reihen der Barone durcch geschickte Verhandlungen zu entzweien. Theobald von Champagne, welcher zusammen mit Graf Heinrich II. von Bar, der Unterhändler der Barone war, machte sich durch seine persönliche Verehrung zu ihr bei seinen Mitstreitern verdächtig. Aus Furchht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun gegenüber Ludwig IX. und Blanka. Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwächt, so dass sich Mauclerc und Lusignan am 16. März 1227 in Vendôme ebenfalls gezwungen sahen, sich vertraglich zu unterwerfen. Ihr Bündnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete seinerseits einen Waffenstillstand und zog sich nach England zurück.
    Der Kampf sollte jedoch weitergehen, nachdem Peter Mauclerc unmittelbar nach den Ereignissen in Vendôme versuchte, sich bei Corbeil der Person des Königs zu bemächtigen. Ludwig IX. konnte mit seinem kleinen Gefolge aber rechtzeitig in die starke Burg Montlhéry fliehen und seine Mutter in Paris benachrichtigen. Mit dem Aufgebot der Kommunalmiliz von Paris und einigen Rittern der Île-de-France zog Blanka gegen Montlhéry, worauf sich Mauclerc kampflos zurückzog. Allerdings weigerte er sich erneut, am 31. Dezember 1227 am königlichen Hof in Melun zu erscheinen, verstärkte seine Anhängerschaft stattdessen mit Philipp Hurepel und Enguerrand III. de Coucy. Von ihren Gegnern wurde Blanka nun vor allem mittels mündlicher als auch schriftlicher Pamphlete propagandistisch angegriffen, indem sie dem traditionellen Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels ausgesetzt wurde. So soll sie die Mätresse des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura wie auch des Grafen von Champagne gewesen sein, außerdem würde sie die Heirat des Königs hinauszögern um ihn besser kontrollieren zu können. Den späteren Erzählungen des anonymen Ménestrel von Reims zufolge, habe sich Blanka eines Tages vor versammelter Hofgesellschaft entkleidet um zzu beweisen, dass sie nicht schwanger sei, um damit zugleich den vom Bischof von Beauvais gegen sie gerichteten Vorwurf, vom päpstlichen Legaten geschwängert worden zu sein, zu entkräften. Bei dieser Geschichte handelt es sich allerdings eher um einen Topos, der zumeist auf Nonnen und Äbtissinnen angewandt wurde.
    Im Jahr 1228 konzentrierten sich die Kämpfe vor allem auf Graf Theobald IV. von Champagne, der nun die stärkste Stütze des Königtums war. Gemeinsam mit dem Grafen trat Ludwig IX. im Januar 1228 erstmals als Feldherr auf und erstürmte Mauclercs starke Burg Bellême, weiterhin wurde Philipp Hurepel vom Grafen von Flandern in Schach gehalten. Die Waagschale neigte sich nun zu Blankas Gunsten als im Oktober 1229 Mauclerc gegenüber König Heinrich III. von England für die Bretagne huldigte, damit Felonie begann, und ihn dazu eingeladen hatte mit einem Heer in Frankreich zu landen. Dies aber brachte seine bisher engsten Anhänger gegen ihn auf, Hugo X. von Lusignan wechselte deshalb im Januar 1230 auf die Seite von Blanka über und eroberte zusammen mit dem König das bretonische Clisson. Nach weiteren Eroberungen in der Bretagne zog sich der englische König im Oktober 1230 kampflos nach England zurück, Peter Mauclerc und Enguerrand de Coucy gaben ihrerseits den Kampf Anfang 1231 endgültig auf.

    Ende des Albigenserkreuzzuges
    Siehe auch: Vertrag von Paris (1229)
    Parallel zu ihrem Kampf gegen die Barone konnte Blanka für die französische Monarchie einen großen diplomatischen Erfolg verbuchen, indem sie den 1226 von ihrem Mann begonnenen Kreuzzug gegen die Albigenser zu einem vertraglichen Ende führte. Der gefährlichste Gegner der Krone im Süden, Graf Raimund VII. von Toulouse, der zugleich Blankas Vetter war, sah sich nach der jahrelangen Verwüstung seines Landes durch die nordfranzösischen Kreuzritter gezwungen den Kampf aufzugeben, der fast 20 Jahre lang den Alltag des Südens prägte. Mit der Vermittlung des päpstlichen Legaten Romano Bonaventura signalisierte er gegenüber Blanka seine Verhandlungsbereitschaft. Die Friedensgespräche begangen in Sens, wurden dann aber nach Meaux verleegt, wo Graf Theobald IV. von Champagne als Schiedsrichter zwischen den Parteien fungieren konnte. Am 11. April 1229 wurde der allgemeine Frieden in Meaux beschworen. Der Graf von Toulouse konnte den größten Teil seiner Besitzungen als Vasall des französischen Königs behalten, musste allerdings das nördliche Albigeois mit der Stadt Albi, sowie sieben wichtige Burgen an die Krone aushändigen. Weiterhin verpflichtete er sich die Bekämpfung der Katharer zu unterstützen und eine Universität in Toulouse zu gründen. Vor allem aber musste der Graf seine Erbtochter mit Blankas jüngerem Sohn Alfons von Poitiers verloben, womit der Erbgang des größten Feudalterritoriums im Süden Frankreichs an die Krone eingeleitet wurde.
    Graf Raimund VII. versöhnte sich am 13. April 1229 in Paris mit einem Bußgang in Notre Dame offiziell mit der Kirche und leistete den ligischen Lehnseid auf die Krone. Obwohl er auch in Zukunft noch ein Unruhefaktor blieb, bedeutete der Vertrag von Meaux-Paris nicht nur das Ende des Albigenserkreuzzuges, sondern auch die Unterwerfung des Südens (Languedoc), der seit dem Ende der Karolinger dreihundert Jahre zuvor faktisch unabhängig war, unter die französische Krongewalt.

    Regierung Ludwigs IX.
    Nach dem Sieg über die Barone entließ Blanka in den folgenden Jahren die Regierungsgewalt in die Hand ihres Sohnes, bereits im Jahr 1230 erließ dieser Kraft eigener Souveränität seine erste Ordonanz. In ihr bestätigte Ludwig den Studenten von Paris ihre in den vorangegangenen Jahren erlangten Privilegien und leitete damit das Ende eines Studentenstreiks ein, der Paris seit 1229 in Unruhe versetzt hatte und in dem Blanka aufgrund ihrer harten Haltung gegenüber den Studenten nicht erfolgreich gewirkt hatte. Spätestens nach seiner Heirat mit Margarete von der Provence am 27. Mai 1234 erlangte Ludwig die volle Mündigkeit und übernahm die Alleinherrschaft, dennoch blieb Blanka auch weiterhin eine der wichtigsten Ratgeberinnen ihres Sohnes. Zu ihrer Schwiegertochter soll Blanka nach den Worten Joinvilles ein eher gespanntes Verhältnis gepflegt haben.
    Auf Bitten ihres im Jahr 1233 rebellisch gewordenen Vetters, Raimund VII. von Toulouse, legte sie erfolgreich Fürsprache bei ihrem Sohn ein. 1235 unterstützte sie ihren Sohn bei der Gründung der Abtei Royaumont, sie selbst nahm am 26. Juni 1244 die Weihe der Zisterzienserabtei Maubuisson vor. Am 30. November 1245 nahm Blanka am Treffen ihres Sohnes mit Papst Innozenz IV. in der Abtei Cluny teil.

    Zweite Regentschaft
    Siehe auch: Sechster Kreuzzug
    Dem Kreuzzugsgelübde ihres Sohnes aus dem Jahr 1244 stand Blanka ablehnend gegenüber. Den Bischof von Paris, Wilhelm von Auvergne, versuchte sie vergeblich dazu zu drängen, dass Gelübde für ungültig erklären zu lassen, da Ludwig IX. es während einer Krankheit und nicht im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeit abgelegt hatte. Dieser bekräftigte seinen Eid und Willen jedoch ein zweites Mal, nachdem seine Krankheit überwunden war. So übernahm Blanka erneut die Regentschaft in Frankreicch als Ludwig am 12. Juni 1248 aus Paris mit seinem Kreuzritterherr abzog. Nicht nur ihr ältester Sohn, sondern auch die drei jüngeren, Robert von Artois, Alfons von Poitiers und Karl von Anjou zogen mit. Die Abreise von Alfons verzögerte sich uum mehrere Monate, wegen des bald auslaufenden Waffenstillstandes mit England und aufgrund der Säumigkeit seines Schwiegervaters, Raimund VII. von Toulouse. Mit dem englischen Unterhändler, Simon de Montfort, handelte Blanka am 27. Dezember 1248 eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum Ende des Kreuzzuges aus und nachdem der Graf von Toulouse 1249 gestorben war übernahm sie die Inbesitznahme seiner Ländereien für ihren Sohn, da Alfons seinen Kreuzzug nicht länger aufschieben wollte.
    Am 8. Februar 1250 fiel Robert von Artois in der Schlacht von Al-Mansura und ihre drei überlebenden Söhne fielen wenig später in die Gefangenschaft der Mamluken. Obwohl sie nur einen Monat später aus der Gefangenschaft entlassen wurden, war der Kreuzzug damit katastrophal gescheitert, dennoch beabsichtigte Ludwig im heiligen Land zu bleiben, um dort die Verhältnisse der christlichen Staaten zu ordnen. Auf die Nachricht seiner Niederlage brach allerdings 1251 in Frankreich der so genannte Hirtenkreuzzug der (Pastorellen/Pastoureaux) aus, der sich schnell zu einem regelrechten Aufstand gegen die herrschenden Verhältnisse im Land ausweitete. Angeführt von einem gewissen „Meister aus Ungarn“, der angeblich schon den Kinderkreuzzug in Deutschland ausgelöst haben soll, gaben die Pastorellen-Banden vor, ihrem König im heiligen Land zu Hilfe kommen zu wollen, richteten dann aber ihre Gewalt gegen Kircheneinrichtungen und gegen jüdische Gemeinden. Die Banden wurden schließlich von königlichen Sergeanten gewaltsam vertrieben und aufgelöst.
    Im Jahr 1250 war auch Kaiser Friedrich II. gestorben und gegen dessen Sohn, König Konrad IV., predigte der Papst den Kreuzzug. Blanka unterband die Teilnahme der französischen Ritterschaft an diesem gegen einen christlichen Herrscher gerichteteen Kreuzzug mit der Drohung auf Entzug allen Besitzes. Um dieselbe Zeit waren ihre Söhne Alfons und Karl nach Frankreich zurückgekehrt, denen sie schrittweise die Regierung überließ. Im flämischen Erbfolgekrieg unterstützte sie das Haus Dampierre und nahm im Februar 1252 den Lehnseid des Grafen Guido von Flandern entgegen.

    Tod
    Im November 1252 erkrankte Blanka in Melun schwer. Sie wurde nach Paris gebracht, wo sie noch einige Tage lebte, aber am 27. November starb. Sie wurde in dem von ihr gegründeten Zisterzienserkloster Maubuisson beerdigt.
    Blanka von Kastilien gehört zu den herausragenden Frauengestalten in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs. Als faktisch erste weibliche Regentin des Landes und Mutter eines Heiligen wurde ihr eine nachhaltige Verehrung zu teil, wenngleicich sie zu Lebzeiten nicht immer unumstritten war. In seiner Vita zu Ludwig IX. fügte Geoffroy de Beaulieu eine Lobrede auf Blanka ein, in der er sie als „Mutter des Josia“ würdigte. Matthäus Paris beschrieb sie als eine neue Semiramis: „Weib von Geschlecht, aber männlich im Charakter,…, ein Segen für das Jahrhundert“. Bei der Kanonisierung ihres Sohnes 1297 wurde Blanka von Papst Bonifatius VIII. als „die starke Frau des Evangeliums“ gepriesen. Von ihren Feinden wurde sie mit der „Dame Hersent“, einer Wölfin aus dem Roman de Renart, verglichen.

    Nachkommen
    • Philipp (* 9. September 1209, † 1218 vor Juli)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou



    Literatur
    • Jean de Joinville: La vie de Saint Louis
    • Elie Berger: Histoire de Blanche de Castille, reine de France, in Bibliothèque des écoles françaises d’Athènes et de Rome, Band LXX, Paris 1895
    • Louis-Sébastien Le Nain de Tillemont: Vie de Saint Louis, hg. von J. de Gaulle für die Société de l’histoire de France (6 Bände, 1847–1851);
    • Paulin Paris: Nouvelles recherches sur les mteurs de la reine Blanche et de Thibaud, in: Cabinet historique, 1858.
    • Régine Pernoud: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca von Kastilien, Königin von Frankreich, Neuausgabe 1995
    • Philippe Delorme: Blanche de Castille, Histoire des Reines de France, Ed. Pygmalion, 2002.
    • Jacques Le Goff: Ludwig der Heilige (Klett-Cotta, Stuttgart 2000), ISBN 3-608-91834-5
    • Ekkart Sauser: Blanca von Kastilien. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 127–128.
    • Ludwig Vones: Blanca von Kastilien. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2, Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 258 f.
    Weblinks
     Commons: Blanka von Kastilien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Notizen:

    Beider Kinder waren:
    • Philipp (* 9. September 1209, † vor Juli 1218)
    • Zwillinge (* 26. Januar 1213; † starben jung)[7]
    • Ludwig IX. der Heilige (Saint Louis) (* 25. April 1214, † 25. August 1270), Nachfolger als König von Frankreich
    • Robert von Artois (* September 1216, † gefallen am 8. Februar 1250 in Al-Mansura), seit 1237 Graf von Artois, Stammvater des Hauses Artois
    • Johann (* unbekannt, † 1232)
    • Alfons von Poitiers (* 11. November 1220, † 21. August 1271), seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse
    • Philipp Dagobert (* 20/21. Februar 1222, † 1232)
    • Isabella die Heilige (* 3. März/14. April 1224, † 23. Februar 1270), Gründerin der Klarissenabtei von Longchamp
    • Stephan (* nach Juni 1225, † unbekannt), vielleicht identisch mit Karl
    • Karl von Anjou (* unbekannt, vielleicht postum 1227, † 7. Januar 1285), seit 1246 Graf von Anjou und Maine und seit 1266 König von Sizilien-Neapel, Stammvater des älteren Hauses Anjou

    Verheiratet:
    Ludwig heiratete die kastilische Prinzessin Blanka, eine Tochter König Alfons VIII. von Kastilien und der Aenor von England.

    Kinder:
    1. König Ludwig IX. von Frankreich wurde geboren am 25 Apr 1214 in Poissy, FR; gestorben am 25 Aug 1270 in Karthago.
    2. 26. Robert I. von Artois (von Frankreich) wurde geboren am 17 Sep 1216; gestorben am 8 Feb 1250 in Al-Mansura.
    3. Prinz Alfons von Frankreich (von Poitou) wurde geboren am 11 Nov 1220 in Poissy; gestorben am 21 Aug 1271 in Corneto, Siena.
    4. König Karl I. von Anjou (von Frankreich) wurde geboren in Mrz 1227; gestorben am 7 Jan 1285 in Foggia, Apulien, Italien.

  13. 54.  Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen)Herzog Heinrich II. von Brabant (von Löwen) wurde geboren in 1207 (Sohn von Herzog Heinrich I. von Brabant (Löwen) und Mathilda von Elsass (von Flandern)); gestorben am 1 Feb 1248 in Löwen, Brabant; wurde beigesetzt in Villers-la-Ville.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog von Brabant und Niederlothringen (seit 1235)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_II._(Brabant) (Okt 2017)

    Heinrich II. (französisch: Henri II de Brabant, niederländisch: Hendrik II van Brabant) (* 1207; † 1. Februar 1248 in Löwen) war Herzog von Brabant und Niederlothringen seit dem Tod seines Vaters Heinrich I. 1235.
    Er gehörte zu den Unterstützern seines Vetters Wilhelm von Holland, als dieser zum römisch-deutschen König gewählt worden war.

    Heinrich + Marie von Schwaben (Staufer). Marie (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz) wurde geboren in 1201; gestorben in 1235. [Familienblatt] [Familientafel]


  14. 55.  Marie von Schwaben (Staufer)Marie von Schwaben (Staufer) wurde geboren in 1201 (Tochter von König Philipp von Schwaben (Staufer) und Irene (Maria) von Byzanz); gestorben in 1235.

    Notizen:

    Marie hatte mit Heinrich II. sechs Kinder, zwei Söhne und vier Töchter.

    Name:
    Die Burg Hohenstaufen ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg oberhalb des Ortes Hohenstaufen, eines Stadtteils von Göppingen in Baden-Württemberg.
    Erbaut wurde die hochmittelalterliche Burg Hohenstaufen nach schriftlichen Quellen um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben. Genaue Baudaten sind nicht überliefert, jedoch lassen die Aufzeichnungen Otto von Freisings (gestorben 1158) den Schluss zu, dass die Burg um 1070 entstanden ist. Heute geht man davon aus, dass Friedrich noch als Graf eine bereits bestehende einfachere Befestigung auf dem Hohenstaufen umgestaltet und zur Burg ausgebaut hat, denn Otto von Freising berichtet, Friedrich habe eine „colonia“ (Wohnsiedlung), in „castro“ (auf die Burg) verlegt und diese entsprechend ausgebaut. Herzog Friedrich residierte in der Folge zeitweise auf dem Staufen und er war auch der erste, der sich nach Burg und Berg nannte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Hohenstaufen (Sep 2023)

    Notizen:

    Heinrich und Maria hatten sechs Kinder:
    1 Heinrich III. Herzog von Brabant († 1261); ∞ 1251 Alix von Burgund
    2 Philipp († jung)
    3 Mathilde (* 1224; † 29. September 1288); 1.∞ 4. Juni 1237 in Compiègne Robert I. Graf von Artois;; 2.∞ vor 31 Mai 1254 Guido II. von Châtillon, Graf von Saint-Pol.
    4 Beatrix von Brabant (* 1225; † 11. November 1288); 1.∞ 10. März 1241 auf der Burg Creuzburg Heinrich Raspe Landgraf von Thüringen;; 2.∞ November 1247 in Löwen Wilhelm von Dampierre, Graf von Flandern (* 1224; † 6. Juni 1251).
    5 Maria von Brabant (* um 1226; † 18. Januar 1256 in Donauwörth); ∞ Ludwig der Strenge Herzog von Oberbayern; sie wurde von ihrem Mann wegen des Verdachts der Untreue hingerichtet.
    6 Margarethe († 14. März 1277), Äbtissin von Herzogenthal.

    Verheiratet:
    Heinrich II. heiratete in erster Ehe Maria von Staufen (* März/April 1196, † vor 1235 in Löwen), Tochter des deutschen Königs Philipp von Schwaben.

    Kinder:
    1. 27. Gräfin Mathilde von Brabant wurde geboren in 1224; gestorben am 29 Sep 1288; wurde beigesetzt in Abtei Cercamp.
    2. Herzogin Maria von Brabant wurde geboren in 1226; gestorben am 18 Jan 1256 in Donauwörth.
    3. Herzog Heinrich III. von Brabant (von Löwen), der Gütige wurde geboren in cir 1231; gestorben am 28 Feb 1261 in Löwen, Brabant.