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Graf Amadeus VI. von Savoyen, der Grüne Graf

Graf Amadeus VI. von Savoyen, der Grüne Graf

männlich 1334 - 1383  (48 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Graf Amadeus VI. von Savoyen, der Grüne Graf Graf Amadeus VI. von Savoyen, der Grüne Graf wurde geboren am 4 Jan 1334 in Chambéry, FR (Sohn von Graf Aymon von Savoyen und Violante (Yolanda) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen)); gestorben am 1 Mrz 1383 in Campobasso.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: An der Pest während eines Feldzuges.
    • Titel (genauer): Graf von Savoyen (1343 bis 1383)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_VI._(Savoyen)

    Amadeus VI., „der grüne Graf“ (* 4. Januar 1334 in Chambéry; † 1. März 1383 in Campobasso) war von 1343 bis 1383 Graf von Savoyen. Den Beinamen erhielt er, weil er bei Ritterturnieren in Chambéry in grüner Rüstung erschien und grüne Kleidung liebte. Amadeus machte sich sowohl einen Ruf als Ritter als auch in einem Feldzug gegen die Osmanen. Er führte eine neue Politik für sein Haus ein, indem er seinen italienischen Besitzungen mehr Aufmerksamkeit schenkte als jenen nordwestlich der Alpen.

    Leben
    Amadeus erbte im Alter von neun Jahren die Grafschaft von seinem Vater Aymon. Sein Onkel Ludwig II. von Savoyen war sein Vormund bis zum Jahr 1349. 1355 verheiratete sich der Graf mit Bonne de Bourbon (1341–1402), Tochter des Herzogs Pierre I. de Bourbon und Nichte des französischen Königs Philipp VI. von Valois. Mit ihr hatte er sein einziges überlebendes Kind; seinen Nachfolger Amadeus VII. von Savoyen.
    Der Graf kämpfte mit dem König von Frankreich gegen England und gegen den Markgrafen von Saluzzo, der von ihm lehnspflichtig gemacht wurde, ließ ihn von englischen Freibeutern gefangen nehmen und gegen ein Lösegeld von 180.000 Gulden frei. Seinen Vetter, Jakob von Piemont, setzte er 1360 gefangen und nahm ihm den Lehnseid ab. Der Graf rang außerdem mit dem Markgrafen von Montferrat um Besitzansprüche. Bei kriegerisch geführten Streitereien war er ab 1352 erfolgreich.
    Amadeus erwarb die Provinz Faucigny und sicherte 1355 im Vertrag von Paris diesen Erwerb sowie die Grenzen zwischen Savoyen und der Dauphiné ab. Am 21. Juli 1356 gelang es dem Grafen, vom römisch-deutschen Kaiser Karl IV. den erblichen Titel eines Reichsvikars für die zum Reich gehörenden Teile des alten Königreichs Arelat zu erlangen, womit ihm unter anderem der Bischof von Genf nunmehr Tribut schuldete.
    1366 führte er einen Feldzug gegen die Osmanen und die Bulgaren an der westlichen Schwarzmeerküste an. Im selben Jahr nahm er die Städte Sosopolis, Mesembrija, Skafida, Anchialo ein und ordnete die Zerstörung der letzteren an. Er scheiterte beieim Versuch der Einnahme von Warna und schloss daraufhin Frieden mit dem bulgarischen Herrscher Iwan Alexander und dem Despoten Dobrotiza. Dabei konnte er den byzantinischen Kaiser Johannes Palaiologos, seinen Vetter, welcher ihn zu Hilfe gerufen hatte, aus bulgarischer Gefangenschaft befreien. 1367 schlug er die Osmanen bei Gallipoli.
    Er vermittelte zwischen Mailand und dem Haus Montferrat (1379) sowie zwischen Venedig und Genua nach dem Chioggia-Krieg (1381).
    Amadeus war der erste Souverän, der ein System kostenloser Rechtsberatung für die Armen einführte. Das gräfliche Verwaltungswesen wurde neu geordnet. 1362 stiftete er für seine Ritterschaft einen Halsbandorden. Er war sehr begütert und galt als einer der größten Fürsten seines Jahrhunderts. Er unterstützte Ludwig, Herzog von Anjou in seinem Anspruch auf Neapel und starb während dessen Feldzug an der Pest.


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.

    ————————————————&

    http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D17858.php

    Savoyen, Amadeus VI. von
    *4.1.1334 Chambéry, +1.3.1383 Santo Stefano (Molise), 8.5.1383 Hautecombe (Savoyen). Sohn des Aymon, Gf. von S., und der Jolanda von Montferrat. ∞ 1355 Bonne von Bourbon ( -> 5). Nach dem Tod seines Vaters 1343 stand S. bis zu seiner Volljährigkeit 1348 unter der Vormundschaft von Ludwig II. von S.-Waadt ( -> 16) und Amadeus III., Gf. von Genf. Er wurde der Grüne Graf genannt. Während seiner Regierungszeit baute er die Verwaltung S.s aus und festigte den territorialen Zusammenhalt. 1355 gliederte er der Grafschaft das Faucigny und das Pays de Gex an, 1359 kaufte er die Apanage der S.-Waadt (Freiherrschaft Waadt, Kastlaneien Bugey und Valromey). S. band den jüngeren Zweig der S.-Achaia an sich. Im Zug seiner offensiven Politiik im Wallis plünderte er 1352 Sitten. S. orientierte sich am Königtum und entwickelte eine von ritterl. Werten geprägte Rede- und Handlungskultur. Er liess Turniere abhalten, gründete den Halsbandorden und führte 1366-67 einen Kreuzzug gegen die Türken und Bulgaren. S. starb auf einem Feldzug zur Unterstützung Ludwigs von Anjou im Königreich Neapel.

    Literatur
    – DBI 2, 743-747
    – E.L. Cox, The Green Count of Savoy Amadeus VI and Transalpine Savoy in the Fourteenth Century, 1967
    – N. Pollini, La mort du Prince: rituels funéraires de la Maison de Savoie (1343-1451), 1994
    Autorin/Autor: Bernard Andenmatten / EM

    Amadeus heiratete Bonne von Bourbon in 1355. Bonne (Tochter von Herzog Pierre I. (Peter) von Bourbon und Isabella von Valois) wurde geboren in 1341; gestorben in 1402. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Graf Amadeus VII. von Savoyen wurde geboren am 24 Feb 1360 in Chambéry, FR; gestorben am 1 Nov 1391 in Ripaille.

Generation: 2

  1. 2.  Graf Aymon von SavoyenGraf Aymon von Savoyen wurde geboren am 15 Dez 1273 in Bourg-en-Bresse (Sohn von Graf Amadeus V. von Savoyen und Sibylle von Bagé); gestorben am 24 Jun 1343 in Montmélian.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Aymon_(Savoyen) (Okt 2017)

    Aymon von Savoyen genannt der Friedliche (* 15. Dezember 1273 in Bourg-en-Bresse; † 24. Juni 1343 in Montmélian)[1]) war Graf von Savoyen und der zweitälteste Sohn von Amadeus V.

    Leben
    Nach dem Tode seines Bruders Eduard wurde Aymon 1329 Graf von Savoyen,[2] da dieser lediglich eine Tochter hinterließ, deren Ansprüche Aymon nicht anerkennen wollte.[3] Aymon reformierte die Verwaltung, das Justizwesen und das Finanzwesen Savoyens. 1330 schuf er beispielsweise das Amt des Kanzlers von Savoyen, eine Institution, die mehrere Jahrhunderte bestand hatte. In Chambéry richtete er einen ständigen Gerichtshof ein, auch versuchte er als Erster eine einheitlichere Besteuerung einzuführen.
    Im Jahr 1327 hatte Wilhelm von Düdingen die Pfandrechte über die Grasburg von den Herren von Savoyen erworben. Diese hatten sich ein zunächst auf 10 Jahre festgeschriebenes Rückkaufrecht eintragen lassen. Aymon erwarb dieses Recht vermutlich nach einer Verlängerung der Frist, Wilhelms Söhne waren bei dessen Tod noch minderjährig, im Jahr 1343 von dessen Sohn Jakob wieder zurück. Aymon war nur kurzzeitig der Herr über die Herrschaft Grasburg, da er am 24. Juni 1343 verstarb.[4]
    In der Außenpolitik erreichte Aymon 1337 die Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit dem Dauphinat des Dauphin Humbert II. Im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England bemühte sich Aymon um Neutralität. 1338 unterstützte er mit einem kleinen Aufgebot von 200 Mann den französischen König Philipp VI. 1339 nahm er in Esplechin an den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Frankreich und England teil, als Vertreter des Königs von Frankreich.

    Titel (genauer):
    Savoyen liegt zwischen der Schweiz, Piemont und den Départements Isère sowie Ain.
    Im Jahr 838 kam die Sapaudia an Hochburgund, gehörte dann ab 934 zum Königreich Burgund und kam mit diesem 1032 zum Heiligen Römischen Reich.
    In dieser Zeit bildete das Land zwischen Rhône und Alpenhauptkamm, Provence und Genfersee die Grafschaft Vienne, die 1023 dem Erzbischof von Vienne gegeben worden war; dieser spaltete von seinem neuen Besitz zwei Lehen ab, von denen er das nördliche, Maurienne (Chablais, das Tal der oberen Isère und das obere Wallis), Humbert I. mit den weißen Händen anvertraute; dieser hatte kurz zuvor (1025) das Aostatal erworben, sein Sohn bekam durch Heirat die Markgrafschaft Turin in seinen Besitz.
    Die neuen Herren nannten sich seit 1125 Grafen von Savoyen und entledigten sich bald ihres kirchlichen Lehnsherren. Nach dem Erwerb Pinerolos und Chambérys 1232 wurde Letzteres zur Hauptstadt Savoyens gemacht. 1268/1269 eroberte Savoyen das Waadtland.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Savoyen#Herzöge_von_Savoyen (Aug 2023)

    Aymon heiratete Violante (Yolanda) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen) am 1 Mai 1330 in Casale, Vercelli. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Violante (Yolanda) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen)Violante (Yolanda) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen) (Tochter von Prinz Theodor I. (Theodoros) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen) und Argentina Spinola).

    Notizen:

    Dieser Ehe entsprangen elf Kinder.
    • Amadeus VI. (* 1334), der seine Nachfolge antrat
    • Blanche (* 1336; † 31. Dezember 1387) ∞ 1350 Galeazzo II. Visconti (1320–1378)
    • Johann (* 1338; † 1339)
    • Katharina ?
    • Ludwig (* 1342), verstarb im Kindesalter
    • Humbert (*?; † 1374)
    • Ogier (*?; † Juli 1372) ∞ N.? von Meyria,
    • Johann (*?; † 1349), Kanoniker zu Lausanne und Genf,
    • Marie, verlobte sich 1355 mit Andre Bonchristiani von Pisa
    • Donata, wurde Ordensschwester von Bons-en Bugey
    • Eine Tochter, deren Name nicht bekannt ist, heiratete Ludovic von Lucinge

    Verheiratet:
    Aymon heiratete Violanta oder Yolanda von Montferrat, eine Tochter des Markgrafen Theodor I. von Montferrat.

    Kinder:
    1. 1. Graf Amadeus VI. von Savoyen, der Grüne Graf wurde geboren am 4 Jan 1334 in Chambéry, FR; gestorben am 1 Mrz 1383 in Campobasso.


Generation: 3

  1. 4.  Graf Amadeus V. von SavoyenGraf Amadeus V. von Savoyen wurde geboren in 1252/1253 (Sohn von Graf Thomas II. von Savoyen und Béatrice (Beatrix) dei Fieschi); gestorben am 16 Okt 1323 in Avignon, Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1285 bis 1323, Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_V._(Savoyen) (Aug 2023)

    Herkunft und Kindheit
    Amadeus entstamme dem Haus Savoyen. Er war der zweitälteste Sohn von Thomas II. von Savoyen und dessen Frau Beatrice dei Fieschi. Sein Vater wurde 1255 in einer Fehde mit der Stadt Asti gefangen genommen und erst nach Mai 1257 freigelassen. Als Sicherheit musste er seine beiden ältesten Söhne, Amadeus und den älteren, höchstens fünf Jahre alten Thomas als Geisel stellen.[1] Beim Tod seines Vaters im Februar 1259 wurden die beiden noch immer als Geiseln in Asti festgehalten. Auf Bitten ihrer Mutter Beatrice verhandelte sein Onkel Kardinal Ottobono Fieschi mit der Stadt und erreichte vor 1260 ihre Freilassung.[2]

    Herr von Bresse
    Amadeus Onkel Philipp hatte sich seit den 1250er Jahren bemüht, die französische Herrschaft Bresse zu erwerben. 1255 übernahm er die Vormundschaft über die minderjährige Teilerbin Sybille de Bâgé, die postume Tochter von Gui de Bâgé. Vor Juni 1266 verheiratete er sie mit Amadeus.[3] Vor 1268 wurde Amadeus volljährig, und durch die Heirat war er Baron von Bâgé geworden. Vor 1272 starb Sybilles Onkel Alexander, der im Falle seines Todes seine Rechte an Philipp abgetreten hatte. Damit war Brese in einen Teil von Amadeus und einen von Philipp geteilt, doch um die Frage der Gesamtherrschaft kam es zum Konflikt zwischen den beiden. Der Streit wurde 1272 durch ein auf Burg Chillon geschlossenes Abkommen beigelegt. Darin erhielt Amadeus die Gesamtherrschaft, wofür er seinem Onkel Bourg und Châtillon-sur-Chalaronne überließ. Nach dem Vorbild von Savoyen setzte Amadeus in Bresse besoldete Vögte mit fest umrissenen Aufgaben anstelle der bisherigen Prévôts ein. Über ihre Einnahmen und Ausgaben mussten die Vögte regelmäßig Rechenschaft ablegen. Dazu wurden hauptamtliche Richter ernannt, die mit Rundreisen durch die Baronie die Hoheit des Barons durchsetzten.[4]

    Unterstützung seines Onkels Philipp als Graf von Savoyen
    Nach dem Testament von Amadeus Onkel Amadeus IV. hätte nach dem Tod von Graf Peter II. 1268 sein Bruder Thomas die Herrschaft in Savoyen antreten sollen. Wie Thomas akzeptierte aber auch Amadeus, dass gemäß dem Testament von Peter dessen Bruder Philipp die Herrschaft in Savoyen übernahm.[5] Als im August 1271 ein Abkommen die Fehde zwischen Philipp und seiner Nichte Beatrix, Dauphine de Viennois beendete, bürgte Amadeus zusammen mit Thomas für seine Cousine.[6] 1270 reiste er zusammen mit Thomas und ihrem jüngeren Bruder Ludwig nach England, um dort das Erbe ihres Onkels Peter zu beanspruchen. König Heinrich III. empfing sie herzlich, doch er hatte die Besitzungen von Peter bereits an seinen Sohn Eduard vergeben. Da dieser kurz vorher zu einem Kreuzzug aufgebrochen war, standen die Besitzungen unter einem besonderen Schutz. Erst nach der Rückkehr von Eduard könnten Amadeus und seine Brüder ihre Ansprüche erneuern. Zur Entschädigung versprach der König jedem der drei Brüder eine jährliche Pension von 100 Mark.[7] Auf dem Rückweg nach Savoyen besuchten sie den mit ihnen verwandten französischen König Philipp III. in Paris. Dort erreichten die Brüder, dass endlich die Kaufleute aus Asti entschädigt wurden, die während des Kriegs ihres Vaters mit Asti in Frankreich verhaftet worden waren. Im Gegenzug gab Asti vor Juni 1270 drei der verpfändeten Städte im Piemont an Savoyen zurück.[8]

    Krieg gegen Habsburg und das Dauphinat von Viennois
    In der erneuten Fehde zwischen Savoyen und ihrer Cousine Beatrix, Dauphine de Viennois griff Amadeus Ende 1282 von Bresse aus Moirans an.[9] Nach dem Tod seines älteren Bruders Thomas 1282 übernahm er anstelle seines alten Onkels Philipp in dem Konflikt die militärische Führung. Im Frühjahr 1283 griff aber König Rudolf von Habsburg auf der Seite von Beatrix in den Krieg ein. Er brach den im Sommer 1282 mit Savoyen geschlossenen Frieden und griff das Pays de Vaud an. König Rudolf selbst leitete die Belagerung von Murten, die aber scheiterte. Daraufhin griffen die königlichen Truppen Anfang Juni 1282 Payerne an. Im Dezember 1283 ergab sich die ausgehungerte Besatzung der Stadt. Angesichts der Überlegenheit des Königs war Amadeus zu Verhandlungen bereit. Er musste schließlich den Verlust von Murten, Gümmenen und Payerne akzeptieren. Dazu wurde das Bistum Lausanne zum Fürstbistum erhoben, so dass die Grafen von Savoyen ihren Status als Schutzherren des Bistums verloren. Weiter verloren die Grafen ihre Rechte in der Stadt Lausanne.[10] Amadeus hatte damit den Krieg gegen König Rudolf verloren, aber nicht den Krieg gegen die Dauphine Beatrix. Im Februar 1284 brach König Rudolf sein Bündnis mit Beatrix, als er Herzog Rudolf II. von Burgund zum Herrn des Viennois ernannte. Damit überging er den Erbanspruch von Humbert de la Tour, der mit Beatrix Tochter Anne verheiratet war. Im Bündnis mit Herzog Rudolf II. von Burgund konnte Amadeus im Juni 1284 Treffort erobern. Danach zog er sich nach Bourg-en-Bresse zurück. Als Verhandlungen zwischen Herzog Rudolf und Humbert de la Tour ergebnislos blieben, eroberte Amadeus Marboz und Coligny-le-Neuf. Daraufhin eroberte Humbert de la Tour mit Unterstützung von Graf Amadeus II. von Genf Montfort-en-Revermont.[11] 1284 konnte ein Heer aus Burgund in das Viennois einfallen, doch letztlich konnte Herzog Rudolf trotz der Unterstützung von Amadeus Humbert de la Tour nicht besiegen. Im Februar 1286 wurde schließlich ein Frieden geschlossen, in dem Herzog Rudolf von Burgund auf das Dauphinat von Viennois verzichtete. Stattdessen erhielt er Coligny und weitere Gebiete, die er an Amadeus weitergab. Amadeus hatte mit Coligny eine direkte Verbindung zwischen seinen Besitzungen Bresse und Bugey erworben. Im Gegenzug übergab er an Rudolf von Burgund Sagy und weitere Städte im Norden von Bresse.[12]

    Erbe von Savoyen
    Ab etwa 1283 kam es zum Streit zwischen Amadeus und seinem jüngeren Bruder Ludwig. Philipp von Savoyen hatte Ludwig als Erben im Pays de Vaud vorgesehen, doch dieser war mit diesem Anteil nicht einverstanden. Daraufhin versuchten verschiedene Mitglieder der Familie, darunter auch die Königinwitwen Margarete von Frankreich und Eleonore von England den Erbstreit zu schlichten.[13] Am 16. August 1285 übernahm Amadeus nach dem Tod seines Onkels Philipp die Herrschaft als Graf von Savoyen, während Philipp, der älteste der noch minderjährigen Söhne seines Bruders Thomas die Besitzungen im Piemont erhielt. Der Konflikt mit Ludwig über dessen Erbe im Pays de Vaud war jedoch noch nicht beigelegt. Erst im Januar 1286, also mehrere Monate nach dem Tod von Philipp von Savoyen, kam es zu einer Einigung zwischen Amadeus und Ludwig. Danach erhielt Ludwig das gesamte Pays de Vaud einschließlich Moudon und Romont, dazu Saillon und Conthey im Valais sowie Pierre-Châtel in Bugey als Lehen seines Bruders.[14]

    Herrschaft als Graf von Savoyen
    Amadeus V. sicherte sich die Gebiete der Grafen von Genf, indem er am 1. Oktober 1285 einen Vertrag mit dem Bischof von Genf abschloss und sich zum Beschützer von Genf erklären ließ. Im Vertrag von Annemasse von 1287 erkannten der Graf von Genf und der Dauphin von Viennois die Oberherrschaft Savoyens an.[15] 1301 verhandelte Amadeus mit dem Bischof Bonifaz von Challant von Sion, um die Streitigkeiten mit dem Wallis zu beenden.

    Amadeus unterstützte offen die Städte in der Westschweiz weiter gegen König Rudolf. Dessen Herrschaft in den eroberten Gebieten im Pays de Vaud war noch nicht gefestigt. Aufgrund der vom König erhobenen neuen Steuern kam es 1285 zu Revolten in Bern und Freiburg. Nach dem Tod von König Rudolf 1291 konnte Amadeus Murten, Gümmenen und Payerne zurückerobern.[16]

    Amadeus schloss sich dem König von Frankreich Philipp IV. an und erhielt 1304 nach einem erfolgreichen Feldzug in Flandern (→ Schlacht von Mons-en-Pévèle) die Grafschaft Maulévrier in der Normandie. In seinem Pariser Stadtpalast, dem Hôtel du comte de Savoie an der Porte Saint-Marcel (am südlichen Ende der heutigen Rue Descartes) wurden im Jahr 1309 siebzehn Tempelritter verhört.[17]

    Da Savoyen Teil des römisch-deutschen Reiches war, näherte sich Amadeus nach dem Tod Königs Albrecht I. von Habsburg 1308 dem neuen König und späteren Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg an, mit dem Amadeus verschwägert war. Gegen die Politik des französischen Königs Philipp IV., der 1310 Lyon besetzen ließ, nahm Amadeus Partei für Heinrich. Wegen der machtpolitischen Verhältnissen verlor Savoyen den Einfluss auf Lyon und gab die Expansion nach Westen in Richtung Frankreich auf.

    Amadeus V. begleitete Kaiser Heinrich VII. nach Italien (Romzug von Oktober 1310 bis August 1313, siehe auch Kaiser Heinrichs Romfahrt) und erhielt zum Dank 1313 den Titel eines Reichsgraf und die Herrschaft über die Lehen Asti und Ivrea.



    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Amadeus_V._(Savoyen) (Sep 2018)

    Die erste politische Handlung Amadeus V. als Graf von Savoyen war die Eindämmung der Ambitionen seines Bruders Ludwig und die seines Neffen Philipp. Dafür übergab er ihnen bedeutende Teile des savoyardischen Machtbereiches zu ihrer Verwaltung: Ludwig erhielt das Waadtland, Philipp die piemontesischen Städte Turin und Pinerolo sowie die Ebene zwischen den Flüssen Po und Dora Riparia.

    Amadeus V. sicherte sich die Gebiete der Grafen von Genf, indem er am 1. Oktober 1285 einen Vertrag mit dem Bischof von Genf abschloss und sich zum Beschützer von Genf erklären ließ. Im Vertrag von Annemasse von 1287 erkannten der Graf von Genf und der Dauphin von Viennois die Oberherrschaft Savoyens an.[1] 1301 verhandelte Amadeus mit dem Bischof Bonifaz von Challant von Sion, um die Streitigkeiten mit dem Wallis zu beenden.

    Amadeus unterstützte offen die Städte in der Westschweiz, die gegen den römisch-deutschen König Rudolf von Habsburg Widerstand leisteten. Er schloss sich dem König von Frankreich Philipp IV. an und erhielt 1304 nach einem erfolgreichen Feldzug in Flandern (→ Schlacht von Mons-en-Pévèle) die Grafschaft Maulévrier in der Normandie. In seinem Pariser Stadtpalast, dem Hôtel du comte de Savoie an der Porte Saint-Marcel (am südlichen Ende der heutigen Rue Descartes) wurden im Jahr 1309 siebzehn Tempelritter verhört.[2]

    Da Savoyen Teil des römisch-deutschen Reiches war, näherte sich Amadeus nach dem Tod Königs Albrecht I. von Habsburg 1308 dem neuen König und späteren Kaiser Heinrich VII. von Luxemburg an, mit dem Amadeus verschwägert war. Gegen die Politik des französischen Königs Philipp IV., der 1310 Lyon besetzen ließ, nahm Amadeus Partei für Heinrich. Wegen der machtpolitischen Verhältnissen verlor Savoyen den Einfluss auf Lyon und gab die Expansion nach Westen in Richtung Frankreich auf.

    Amadeus V. begleitete Kaiser Heinrich VII. nach Italien (Romzug von Oktober 1310 bis August 1313, siehe auch Kaiser Heinrichs Romfahrt) und erhielt zum Dank 1313 den Titel eines Reichsgraf und die Herrschaft über die Lehen Asti und Ivrea.

    Amadeus heiratete Sibylle von Bagé in 1272. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Sibylle von BagéSibylle von Bagé

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Bagé; Herrin von Bagé (Aleinerbin)

    Notizen:

    Sibylle hatte mit Amadeus V. etwa sechs Kinder.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bugey

    Der Bugey (Pagus Belliceusis) mit dem Hauptort Belley ist eine Landschaft im Südosten des französischen Départements Ain. Das Gebiet liegt in einer Schleife der Rhone westlich und südlich von Bellegarde-sur-Valserine. Im südlichen Teil, dem Bas-Bugey, steht bei Saint-Vulbas das Kernkraftwerk Bugey mit fünf Reaktoren. Der nördliche Teil, der Haut-Bugey, gehört geologisch noch zu den Ausläufern des Jura.
    Der Bugey gehörte im Mittelalter zu Savoyen und wurde am 17. Januar 1601 – zusammen mit der Bresse und dem Pays de Gex – durch den Vertrag von Lyon an Frankreich abgetreten. Wie die beiden anderen Landschaften war auch der Bugey bis zur Französischen Revolution Teil der Provinz Burgund.



    Quellen
    • Histoire de Bresse et du Bugey...: avec les fondations des abbayes, prieurés, … et généalogies de toutes les familles nobles …, Samuel Guichenon und Huguetan, gedruckt bei Iean Antoine Huguetan & Marc Ant. Ravaud, 1650 (Google eBook)
    • Webpräsenz des Pays du Bugey, französisch, abgerufen 10. Januar 2016
    • Touristeninformationen über das Pays du Bugey, französisch, abgerufen 10. Januar 2016
    Weblinks
     Commons: Bugey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Titel (genauer):
    Der Name Bâgé stammte von einem gallo-römischen Landhaus, welches einem gewissen Balgiasius gehörte.
    Bâgé war bis 1272 der Hauptort der Landschaft Bresse, kam dann aber als Mitgift zur Grafschaft Savoyen, als das Geschlecht Bâgé in männlicher Linie ausstarb und Alleinerbin Sibylle de Bâgé Amadeus V. von Savoyen heiratete. In der Folge konnte sich Bâgé nur schlecht gegen den neuen 20 km östlich gelegenen Hauptort Bourg behaupten, war dieser doch ebenfalls befestigt und mit damals bereits 3.400 Einwohnern sehr bedeutend.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bâgé-le-Châtel (Aug 2023)

    Notizen:

    Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor:
    • Eduard († 1329), er trat als ältester Sohn die Nachfolge seines Vaters an;
    • Aymon (* 1273; † 1343), Graf von Savoyen (1329) in der Nachfolge seines Bruders Eduard;
    • Margarethe ∞ 1296 Jean Marquis von Montferrat.
    • Elenore, 1.∞ 1292 Wilhelm von Chalon, Graf von Auxerre, 2.∞ Dreux de Mello (Haus Mello), 3.∞ Jean, Graf von Forez
    • Agnes ∞ 1297 Wilhelm III. Graf von Genf
    • Bonne ∞ Hugo von Burgund

    Verheiratet:
    Amadeus Onkel Philipp hatte sich seit den 1250er Jahren bemüht, die französische Herrschaft Bresse zu erwerben. 1255 übernahm er die Vormundschaft über die minderjährige Teilerbin Sybille de Bâgé, die postume Tochter von Gui de Bâgé. Vor Juni 1266 verheiratete er sie mit Amadeus. Vor 1268 wurde Amadeus volljährig, und durch die Heirat war er Baron von Bâgé geworden.

    Kinder:
    1. 2. Graf Aymon von Savoyen wurde geboren am 15 Dez 1273 in Bourg-en-Bresse; gestorben am 24 Jun 1343 in Montmélian.
    2. Eleonore von Savoyen gestorben in 1324.
    3. Agnes von Savoyen gestorben am 4 Okt 1322.

  3. 6.  Prinz Theodor I. (Theodoros) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen)Prinz Theodor I. (Theodoros) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen) wurde geboren in 1291 (Sohn von Andronikos II. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen) und Yolande (Violante) (Irene) von Montferrat (Aleramiden)); gestorben am 21 Apr 1338.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Byzanz; Prinz Prinz aus der Herrscherdynastie der Palaiologen
    • Titel (genauer): 1305 bis 1338, Markgrafschaft (Herzogtum) Montferrat; Markgraf von Montferrat (Palaiologen)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_I._(Montferrat) (Okt 2017)

    Theodor I. Palaiologos (voller Name: Theodoros Komnenos Dukas Angelos Palaiologos, ital: Teodoro Paleologo; * 1291; † 21. April 1338) war ein byzantinischer Prinz aus der Herrscherdynastie der Palaiologen und ein Markgraf von Montferrat. Er war ein jüngerer Sohn des Kaisers Andronikos II. Palaiologos aus dessen zweiter Ehe mit Yolande (Irene) von Montferrat.

    Theodor verbrachte seine Kindheit im Umfeld seiner Mutter, das heißt ab 1303 in Thessaloniki, nachdem sich die Mutter mit seinem Vater zerstritten hatte. Auf einem genuesischen Schiff reiste er im Jahr 1305 nach Italien an den Hof seines Onkels mütterlicherseits, Markgraf Johann I. von Montferrat. Der Onkel starb noch im selben Jahr ohne eigene Kinder, Theodor beerbte ihn als Markgraf von Montferrat und begründete so den italienischen Zweig des byzantinischen Kaiserhauses der Palaiologen. Dazu nahm er die römisch-katholische Konfession an und heiratete Argentina Spinola, eine Tochter des Stadtkapitäns von Genua, Obizzo Spinola.

    Theodor engagierte sich in der Unionspolitik zwischen der römisch-katholischen Westkirche und der griechisch-orthodoxen Ostkirche. Dazu reiste er zweimal in seine Heimat nach Konstantinopel in den Jahren 1317 bis 1319 und 1325 bis 1327. Bei seinem zweiten Aufenthalt versuchte er im Bürgerkrieg zwischen seinem Vater Andronikos II. und seinem Neffen Andronikos III. zu vermitteln. Unter anderem beschuldigte er den Großlogotheten Theodoros Metochites der Korruption. Dabei erhoffte sich Theodor von seinem Vater sogar die Einsetzung als Nachfolger im Kaisertum.
    Nach seiner Rückkehr betätigte sich Theodor als Autor eines Lehrbuchs zur Regierungs- und Kriegskunst, das er auf Griechisch verfasste und sogleich auch ins Lateinische übersetzte. Beide Fassungen sind heute verschollen, allerdings fertigte bald Jean de Vignay für König Philipp VI. von Frankreich eine Übersetzung ins Französische an (Les Enseignements ou ordenances pour un seigneur qui a guerres et grans gouvernemens à faire), die erhalten blieb.

    Titel (genauer):
    Die Palaiologen waren die letzte Kaiserdynastie des Byzantinischen Reichs. Sie regierten den Staat von 1259 bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453. Die Palaiologen starben in der männlichen Linie im Jahr 1502 mit Andreas Palaiologos aus, der seine Thronansprüche auf Byzanz an Karl VIII. von Frankreich und später an Ferdinand den Katholischen von Spanien abgetreten hatte.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Palaiologen (Aug 2023)

    Titel (genauer):
    Montferrat (italienisch Monferrato) war eine Markgrafschaft im Piemont, zwischen Turin und Genua gelegen. Sie wurde 1574 zu einem Herzogtum erhoben.
    Das Territorium der Markgrafschaft erstreckte sich von Norden nach Süden in zwei getrennten Teilen zwischen den Seealpen und dem Po, umfasste 2750 km² und hatte Monferrato zur Hauptstadt. Karl der Große setzte zur Verwaltung des Landes Grafen ein, die 967 von Otto dem Großen zu Markgrafen erhoben wurden. Die herrschende Familie der Aleramiden bildete dann einen eigenen Zweig in Montferrat aus, ähnlich wie in der weiter westlich gelegenen Markgrafschaft Saluzzo.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Montferrat (Aug 2023)

    Theodor + Argentina Spinola. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Argentina SpinolaArgentina Spinola

    Notizen:

    Name:
    Spinola ist der Name einer der vornehmsten und mächtigsten Patrizierfamilien von Genua. Die Familie gehörte bereits im Mittelalter zu den führenden Geschlechtern der Republik Genua, die im 12. und 13. Jahrhundert – in Konkurrenz zur Republik Venedig – eine der vorherrschenden Seemächte des Mittelmeers war. Die Spinola, die ein europaweites Fernhandelsgeschäft betrieben, gehörten zu den Finanziers der Entdeckungsreisen des Christoph Kolumbus. Später stiegen sie in den Rang von Markgrafen und Herzögen auf. Sie stellten eine Reihe von Dogen von Genua und von Kardinälen.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Spinola (Aug 2023)

    Geburt:
    Tochter des Stadtkapitäns von Genua, Obizzo Spinola.

    Notizen:

    Aus der Ehe Theodors mit Argentina Spinola gingen zwei Kinder hervor:
    • Johann II. († 20. März 1372), Markgraf von Montferrat
    • Violanta († 24. Dezember 1342), ∞ 1330 mit Graf Aymon von Savoyen († 1343)

    Verheiratet:
    Theodor beerbte seinen Onkel als Markgraf von Montferrat und begründete so den italienischen Zweig des byzantinischen Kaiserhauses der Palaiologen. Dazu nahm er die römisch-katholische Konfession an und heiratete Argentina Spinola, eine Tochter des Stadtkapitäns von Genua, Obizzo Spinola.

    Kinder:
    1. 3. Violante (Yolanda) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen)


Generation: 4

  1. 8.  Graf Thomas II. von SavoyenGraf Thomas II. von Savoyen wurde geboren in 1199 (Sohn von Graf Thomas I. von Savoyen und Béatrice Marguerite von Genf); gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): - Herr von Piemont - vorübergehend Graf von Flandern und Hennegau - Graf von Savoyen

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_II._(Savoyen) (Okt 2018 / Aug 2023)

    Thomas, Graf von Piémont (auch Thomas II. von Savoyen oder Thomas, Graf von Flandern, † 7. Februar 1259 in Aosta) war ein Adliger aus dem Königreich Arelat. Auf Wunsch seines Vaters wurde er zunächst Kleriker, doch nach dem Tod seines Vaters begann er eine Karriere als Militär und Staatsmann. Durch die Gunst des französischen Königs durfte er die Erbin der Grafschaft Flandern heiraten. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Savoyen zurück und übernahm die Herrschaft über die Besitzungen seiner Familie im Piemont. Schließlich übernahm er in Savoyen die Regentschaft für seinen minderjährigen Neffen. Durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen stand Thomas als Diplomat und Militär in engem Kontakt mit dem englischen und französischen König sowie mit der Kurie. Von ihm stammen die späteren Herzöge von Savoyen und damit die späteren Könige von Sardinien und Italien ab.

    Herkunft und Tätigkeit als Geistlicher
    Thomas entstammte dem Haus Savoyen. Er war vermutlich der fünfte Sohn seines gleichnamigen Vaters Thomas I. von Savoyen und dessen Frau Margarete von Genf, wobei bei ihm wie bei seinen anderen Geschwistern weder das Geburtsjahr noch der Geburtsort gesichert ist. Sein Vater war Graf von Savoyen, einer Grafschaft im zum römisch-deutschen Reich gehörenden Königreich Arelat. Als jüngerer Sohn sollte Thomas Kleriker werden. Er wurde Kanoniker an der Kathedrale von Lausanne und vor 1226 Propst der Kathedrale von Valence, wo sein Bruder Wilhelm bereits zum Bischof gewählt worden war.[1]

    Aufstieg zum Herrn im Piemont
    Im Mai 1234 war Thomas in Lyon, wo er den Heiratsvertrag zwischen seiner Nichte Margarete von der Provence und dem französischen König Ludwig IX. bezeugte. Wahrscheinlich war er auch bei der Heirat in Sens zugegen.[2] Angeblich soll er dabei den geistlichen Stand abgelegt haben und vom König zum Ritter geschlagen worden sein, was aber als unsicher gilt.[3] Sein Vater war 1233 gestorben, worauf sein ältester Bruder Amadeus das Erbe als Graf von Savoyen angetreten hatte. Im Juli 1234 forderten seine Brüder Aymon und Peter einen Anteil am Erbe ihres Vaters. Während einer Familienkonferenz in Burg Chillon wurde das Erbe geklärt, wobei Aymon und Peter weitgehend auf ihre Ansprüche verzichteten. Thomas war während dieser Konferenz noch Geistlicher und erhielt keinen Anteil am Landbesitz seines Vaters. Wenige Monate später schied er aber aus dem geistlichen Stand aus. Im April 1235 übergab ihm Amadeus als Lehen die Familienbesitzungen im Val di Susa, darunter Avigliana, Miradolo, Vigone und Cavour sowie die Einkünfte der Zollstelle von Sant’Ambrogio. Diese Besitzungen waren angesichts der Zerstreutheit der Besitzungen zugleich eine Bewährungsprobe für Thomas.[4] Vor September 1235 konnte Thomas seinen ältesten Bruder überzeugen, ihm größere Zugeständnisse zu machen. Amadeus setzte ihn nun als seinen Vertreter ein, falls er nicht selbst in Savoyen war, und in seinem Testament zu seinem Haupterben für die Besitzungen in Savoyen und Norditalien ein. Durch diese Erbregelung wurden die anderen Brüder, auch Thomas älterer Bruder Aymon, aber auch die beiden Töchter von Amadeus vom Erbe ausgeschlossen.[5] Im November 1235 war Thomas an den Verhandlungen mit Turin beteiligt, die zu einem Ausgleich zwischen Savoyen und der Stadt führten.

    Graf von Flandern
    Heirat mit der Gräfin von Flandern
    Vermutlich Mitte 1237 wurde Thomas vom französischen Königshof als neuer Ehemann für Johanna von Flandern vorgeschlagen. Flandern war ein Lehen der französischen Könige, doch die verwitwete Gräfin hatte geplant, Pierre de Dreux, einen innenpolitischen Gegner des französischen Königs, oder den anglo-französischen Magnaten Simon de Montfort zu heiraten. Um die reiche Grafschaft Flandern für die französische Krone zu sichern, hatte König Ludwig IX. ihr diese Ehen untersagt. Stattdessen wurde nun die Heirat mit Thomas, einem Onkel der französischen Königin vorgeschlagen. Johanna stimmte der Heirat zu, und die Hochzeit fand vor Herbst 1237 statt.[6] Da die beiden Brautleute Cousine und Cousin vierten Grades waren, mussten sie einen päpstlichen Dispens einholen. Doch bereits im Dezember 1237 huldigte Thomas dem französischen König in Compiègne und schwor ihm als Graf von Flandern Treue, worauf dieser ihn zum Pair von Frankreich ernannte. Dazu wurde Thomas de iure uxoris auch Graf der zum römisch-deutschen Reich gehörenden Grafschaft Hennegau. Am 17. Februar 1238 stellte der Papst dann den erforderlichen Dispens aus. Johanna war bei der Heirat bereits Mitte dreißig, doch das Paar hoffte noch bis mindestens 1241, dass sie einen Sohn und Erben bekommen könnten. Dazu vereinbarte Johanna, dass Thomas im Falle ihres Todes eine jährliche Pension von 6000 Livres Artois und lebenslang die Einkünfte aus Mons erhalten solle.[7]

    Regierung in Flandern
    Thomas hatte offenbar ein gutes Verhältnis zu seiner Frau Johanna.[8] Diese hatte schon langjährige Erfahrung in der Regierung von Flandern und bemühte sich, Konflikte möglichst durch Vermittlung beizulegen. Thomas überließ ihr weitgehend die Regierung, doch wie Johanna erkannte er die wirtschaftliche Bedeutung der Kaufleute in den reichen Städten Flanderns. Zusammen mit Johanna kümmerte er sich um die Belange der Kaufleute und gewährten Brügge und anderen Städten weitere Rechte.[9] Für Flandern war England ein wichtiger Handelspartner, doch der Handel litt durch die Konflikte zwischen Frankreich und England. Eleonore, eine weitere Nichte von Thomas, hatte 1236 den englischen König Heinrich III. geheiratet. Thomas war nun Onkel sowohl der englischen wie der französischen Königin und versuchte, durch seine Verwandten die Bedingungen für flämische Kaufleute in England zu verbessern. Tatsächlich ordnete der englische König im November 1237 an, dass in England festgehaltene flämische Kaufleute freigelassen und auch entschädigt werden sollten. Diese Entschädigung beruhte auf einer Untersuchung durch einen Ausschuss, dem für Flandern Robert de Béthune und für England unter anderem Thomas Bruder Wilhelm angehört hatten. Thomas war an der Untersuchung nicht beteiligt gewesen, doch die Freilassung der mehrere Jahre lang festgehaltenen Kaufleute verbesserte sofort sein Ansehen in Flandern.[10] Dazu förderte Thomas in Flandern die Zucht von Pferden und Rindern.[11]

    Krieg mit Limburg und Kampf um das Bistum Lüttich
    Thomas musste bereits im Herbst 1237 ein Heer zur Unterstützung von Bischof Jean d'Eppes von Lüttich führen, dem er für einen Teil seiner Besitzungen lehenspflichtig war. Der Bischof befand sich im Krieg mit Walram von Poilvanche, einem Bruder von Herzog Heinrich IV. von Limburg. Dieser hatte von seiner Burg Poilvanche aus Raubzüge auf das Gebiet des Bistums Lüttich geführt. Daraufhin hatte der Bischof Thomas als seinen Vasallen aufgefordert, die Burg zu belagern. Die Belagerung begann Anfang 1238, doch wenig später starb der Bischof, worauf die Belagerung abgebrochen wurde. Im August 1238 sollte Robert von Artois, ein Bruder des französischen Königs, den Konflikt schlichten. Der Konflikt in Lüttich hinderte Thomas offenbar daran, der Aufforderung von Kaiser Friedrich II. Folge zu leisten und ihn im Kampf gegen den Lombardenbund zu unterstützen. Offenbar hatte Thomas aber ein Kontingent aus Flandern unter dem Kommando von Graf Balduin von Guînes nach Norditalien geschickt.[12]

    Im Mai 1239 wurde Thomas Bruder Wilhelm von Papst Gregor IX. zum neuen Bischof des Bistums Lüttich ernannt. Dessen vom Domkapitel gewählter Gegenkandidat Otto von Eberstein war jedoch nicht bereit, den Bischofsstuhl kampflos zu räumen. Der Versuch von Robert von Artois, den Konflikt um Poilvanche zu schlichten, scheiterte nun. Stattdessen wurde der Konflikt um Poilvache nun zu einem Krieg zwischen Thomas als Graf von Flandern und Otto von Eberstein, der vom Herzog von Limburg unterstützt wurde.[13] Thomas fiel vom Hennegau aus in das angrenzende, unter der Kontrolle von Otto stehende Bistum Lüttich ein. Otto von Eberstein wurde aber nicht nur von Limburg unterstützt, sondern er war auch der Kandidat der kaiserlichen Partei für das Amt des Bischofs. Deshalb wandte er sich nun an den Kaiser um Hilfe. Als Thomas trotz Appelle und Drohungen des Kaisers nicht nachgab, erklärte der Kaiser ihn zum Rebellen und beauftragte Herzog Heinrich II. von Brabant, Otto von Eberstein zu unterstützen. Auch nachdem Wilhelm von Savoyen im November 1239 auf der Reise nach Lüttich gestorben war, setzte Thomas den Kampf um Lüttich fort. Er versuchte nun, anstelle von Wilhelm einen seiner anderen Brüder, vermutlich Philipp, als Kandidaten für das Bischofsamt aufzustellen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Schließlich wurde der Konflikt um Lüttich durch Vermittlung des französischen Königs und eines päpstlichen Legaten beigelegt. Trotz seiner bisherigen unüberlegten und unklugen Politik konnte Thomas dabei die Ernennung von Otto von Eberstein zum Bischof verhindern.[12] Anstelle von Otto wurde Robert de Turotte, der bisherige Bischof von Langres, zum Bischof gewählt. Thomas akzeptierte dies und war im Dezember 1240 bei der Inthronisation des neuen Bischofs anwesend.[14]

    Reisen nach England und Savoyen
    Die Kosten für den Krieg um Lüttich hatten Thomas in finanzielle Bedrängnis gebracht. Im April 1239 gewährte ihm der französische König einen Zahlungsaufschub für die Rückzahlung von 6000 Livres, die die Grafen von Flandern der französischen Krone schuldeten. Im Sommer 1239 reiste Thomas nach England, wo er wie seine Vorgänger dem englischen König huldigte. Daraufhin versprach ihm der König eine jährliche Zahlung von 500 Mark, eine Summe, die schon die bisherigen Grafen erhalten hatten.[15] Wenig später verließ Thomas England und kehrte nach Flandern zurück, doch bereits Ostern 1240 war er wieder am Hof des englischen Königs. Er wurde aufwändig empfangen, doch bei diesem Besuch ging es ihm vor allem um Geld. Vor Mai 1239 hatte der englische König ihm die Summe von 2000 Mark übertragen, die der Magnat Simon of Montfort dem König schuldete. Thomas forderte nun die Begleichung der Schuld. Der König sprang widerwillig für seinen Schwager Montfort ein und zahlte Thomas 500 Mark. Die restliche Summe musste Montfort unverzüglich aufbringen, was diesen in finanzielle Schwierigkeiten brachte.[16] Dann kehrte Thomas wieder nach Flandern zurück. Obwohl ihm der englische König anstatt seiner jährlichen Pension von 500 Mark Landbesitz mit entsprechenden Einkünften versprochen hatte, erhielt Thomas im Gegensatz zu seinem Bruder Peter nie Landbesitz in England.[17]

    Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in Flandern blieb Thomas stets im Kontakt mit seinen Geschwistern im Alpenraum.[18] Vor November 1240 reiste Thomas nach Savoyen. Sein Bruder Amadeus hatte bislang keine Söhne, sondern nur zwei Töchter. Diese waren mit den benachbarten Markgrafen Manfred III. von Saluzzo und Bonifatius II. von Montferrat verheiratet worden. Die beiden Markgrafen forderten nun von ihrem Schwiegervater, ihre Frauen als Erben einzusetzen, während Thomas auf seinem Erbrecht als nächstältester überlebender Bruder bestand. Am 4. November 1240 widerrief Amadeus ein früheres Testament zugunsten seiner Töchter und setzte Thomas in Susa wieder als seinen Erben ein.[11] Da Amadeus aber bereits mehrmals sein Testament geändert hatte, ernannte Thomas nun Abt Giacomo von Susa zu seinem Vertreter in Savoyen. Dieser vertrat Thomas während seiner Abwesenheit und konnte erreichen, dass er im März 1242 die Hälfte der Besitzrechte an Cumiana erhielt. Im Frühjahr 1242 war Thomas zumindest zeitweise in Flandern, doch im Sommer 1242 nahm er an dem erfolglosen Feldzug des englischen Königs ins Poitou teil.[19] Der Krieg schadete den Wollhandel von England nach Flandern sehr. Im Herbst 1242 war Thomas deshalb wieder in Flandern, wo er versuchte, die Folgen des Kriegs für den Handel mit England abzumildern.[20]

    Im Sommer 1243 war Thomas mehrere Monate lang in Savoyen und in seinen Besitzungen im Piemont.[21] Im Januar 1244 übertrug ihm dort seine Mutter Margarete von Genf den Besitz von Saint-Genix-sur-Guiers. Im Herbst 1243 war Thomas zusammen mit Amadeus einem Aufruf von König Enzio und von Reichsvikar Manfredi Lancia gefolgt. Die beiden Brüder nahmen an einem vergeblichen Angriff eines kaiserlichen Heeres auf das auf päpstlicher Seite stehende Vercelli teil. Daraufhin wurden sie von einem päpstlichen Legaten exkommuniziert.[22] Anschließend war Thomas vermutlich wieder nach England gereist, wo er im November 1243 wohl an der Feier der Hochzeit seiner Nichte Sancha von der Provence mit Richard von Cornwall, dem jüngeren Bruder des englischen Königs teilnahm.[20] Im Sommer 1244 unterstützte er den englischen König mit einem Kontingent von 60 flämischen Rittern und 100 weiteren Soldaten bei einem Feldzug nach Schottland. Der Feldzug endete aber unblutig durch den Abschluss des Vertrags von Newcastle, worauf Thomas mit seinen Rittern Ende August nach Flandern zurückkehrte.[23] Dann beauftragte der englische König Thomas, in einem Konflikt zwischen Nicholas de Moels, dem englischen Seneschall der Gascogne, und König Theobald von Navarra zu vermitteln. Thomas delegierte den Auftrag an den Ritter Robert Anketil, der nach Südwestfrankreich reiste. Dort zogen sich die Verhandlungen über Schadensersatz bis mindestens 1245 hin.[24]

    Graf in Piemont
    Festigung seiner Besitzungen
    Am 3. Dezember 1244 starb seine Frau Johanna. Da sie kinderlos war, trat nun ihre jüngere Schwester Margarte von Dampierre als ihre Erbin die Herrschaft in Flandern an. Thomas verlor damit seine Stellung als Graf und kehrte mit seinem in Flandern erworbenen Vermögen nach Savoyen zurück. Unterstützt von seinem Bruder Amadeus erwarb er durch Kauf und Geldzuwendungen eine Reihe von Herrschaften und Städten im Piemont. Im Februar 1245 bestätigte Amadeus ihn in seinen Besitzungen, so dass Thomas nun als Graf des kleinen, aber strategisch wichtigen Piemont galt.[25] Im Frühjahr 1246 konnte Thomas im Piemont Pinerolo und Perosa und so die Kontrolle über das Val Chisone erwerben.[26]

    Unterstützung von Karl von Anjou und weiterer Kontakt nach England
    Anfang 1246 hatte Thomas vermutlich dem von Karl von Anjou, einem Bruder des französischen Königs, geführten Heer angehört, mit dem seine verwitwete Schwester Beatrix, die Gräfin von der Provence entsetzt wurde.[27] Karl von Anjou heiratete daraufhin Beatrix jüngste Tochter Beatrix, die Erbin der Provence. In der Folge kam es aber zu einem Machtkampf zwischen Karl von Anjou und seiner Schwiegermutter. Ende 1247 begleitete Thomas seine Schwester Beatrix, die nach England reiste, um sich mit dem englischen König über die Situation in der Provence zu beraten.[28] In Flandern war es inzwischen zu einem Machtkampf zwischen den Kindern aus den beiden Ehen von Margarete von Dampierre gekommen. Wohl aufgrund dieses Konflikts hatte Thomas nicht die ihm versprochene Pension erhalten. In England konnte Thomas den König überreden, seine Ansprüche auf die Pension zu unterstützen. Der König ordnete daraufhin am 1. Februar 1248 an, dass der Besitz von flämischen Kaufleuten in England gepfändet werden sollte, um so die Ansprüche von Thomas durchzusetzen. Wenig später erklärte der König, dass Thomas die Geldzahlungen erhalten sollte, die Margarete von Dampierre als Gräfin zustanden. Nachdem Thomas so erfolgreich Gelder erhalten hatte, verließ er wieder England. Er reiste zunächst nach Flandern, wo er Gräfin Margarete über die finanziellen Vereinbarungen mit dem englischen König informierte, und reiste dann weiter nach Savoyen.[29]

    Unterstützung von Kaiser Friedrich II.
    Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und Papst Innozenz IV. blieb Thomas als Graf in Piemont wie sein Bruder Amadeus ein fester Unterstützer des Kaisers. Im Juli 1245 war er zusammen mit Amadeus in Turin, wo Friedrich II. Hof hielt. Möglicherweise nahm er im September 1245 am Feldzug des Kaisers gegen Parma und im Oktober gegen Mailand teil.[30] Ende 1248 ernannte der Kaiser Thomas als Vertreter von Giacomo di Caretto zum Reichsvikar für Ober-Pavia, der Region nördlich des Po. Zur Belohnung versprach ihm der Kaiser umfangreichen Landbesitz in Norditalien, den er nach einem Friedensschluss mit dem Papst erhalten sollte.[31] Nach ergebnislosen Kämpfen gegen den Lombardenbund verließ der Kaiser aber im Januar 1249 Norditalien. Im Mai 1249 konnte der Lombardenbund den Kaisersohn König Enzio in der Schlacht bei Fossalta schlagen und gefangen nehmen. Trotz dieser Schwächung der kaiserlichen Stellung in Norditalien unterstützte Thomas den Kaiser bis zu dessen Tod im Dezember 1250.

    Aussöhnung mit dem Papst
    Nach dem Tod des Kaisers konnte sich der immer noch exkommunizierte Thomas mit Papst Innozenz IV. aussöhnen. Im Juni 1251 beklagte sich der Papst noch über die kirchenfeindliche Politik von Thomas, doch dieser hatte bereits, unterstützt von seinem Bruder Erzbischof Bonifatius von Canterbury, Verhandlungen mit der Kurie begonnen. Der Papst beauftragte die Kardinäle Ottaviano Ubaldini und Giovanni Orsini, den Streit zwischen Thomas und Bischof Giovanni Arborio von Turin über Besitzungen bei Turin zu untersuchen. Am 22. Juni 1251 ordnete der Papst dann an, dass Bischof Sigebertus Caballazio von Novara die Exkommunikation von Thomas aufheben solle. Auch Lawrence of St Martin, der englische Bischof von Rochester, untersuchte im Auftrag von Erzbischof Bonifatius den Streit.[32] Anfang Juli 1251 kamen Thomas und der Bischof von Rochester nach Pontestura, wo sich der Papst aufhielt, und der Bischof überreichte dem Papst das Ergebnis seiner Untersuchung. Um den Konflikt mit dem Bischof von Turin beizulegen, übergab Thomas Castelvecchio und Montossolo wieder dem Bischof von Turin.[33] Damit hatte Thomas aber nur auf einen Teil der umstrittenen Besitzungen verzichtet. Zu dieser für ihn vorteilhaften Lösung hat sicher seine Heirat im Sommer 1251 mit Beatrice dei Fieschi beigetragen. Sie war eine Tochter von Graf Tedisio Fieschi und damit eine Nichte des Papstes. Schon wenig später setzte sich der Papst zugunsten der Rechte von Thomas in der Tarentaise und für die Weiterzahlung seiner flämischen Pension ein.[34]

    Konflikt mit Asti
    Bereits im April 1245 war es zwischen Thomas und der Stadt Asti zu Spannungen gekommen. Asti beschuldige Thomas, dass er Bürger aus der mit Asti verbündeten Stadt Moncalieri beraubt hätte.[35] Um sich auf die zunehmende Rivalität mit Asti zu konzentrieren, suchte Thomas im März 1251 einen Ausgleich mit Markgraf Bonifatius von Montferrat. Mit Bürgern von Asti kam es zu weiteren Zwischenfällen, und noch 1251 übergab der Bischof von Turin die Burg von Montossolo, die Thomas ihm kurz zuvor übergeben hatte, an einen Vasallen von Asti. Vor Ende 1251 unterwarf sich auch Moncalieri Asti.[36] Der Papst nahm Partei für Thomas und verurteilte Übergriffe von Asti auf Piemont. Thomas versuchte aber vor allem, sich mit einem Handelskrieg zu wehren. Wohl auf seine Veranlassung erließ der Papst am 29. November 1251 Anordnungen, nach denen die Besitzungen von Kaufleuten aus Asti wegen Wuchers beschlagnahmt werden durften.[37]

    Im Oktober 1251 traf König Konrad IV., der Sohn und Nachfolger von Friedrich II., von Deutschland aus in Italien ein. In Sizilien kam es zwischen ihm und der mit dem Kaisersohn Manfred von Sizilien verwandten Familie Lancia zum Streit. Manfredi Lancia, der für Friedrich II. als Reichsvikar in Norditalien gedient hatte, wechselte die Seiten und schloss sich dem Lombardenbund an. Thomas erklärte nun seine Treue gegenüber Wilhelm von Holland, dem Gegenkönig von Konrad IV. in Deutschland. Wilhelm von Holland bestätigte am 22. Mai von den Niederlanden aus die Besitzrechte von Thomas an zahlreichen umstrittenen Städten im Piemont. Diese Entscheidung wurde wenig später von Innozenz IV. bestätigt.[38] Mit dieser königlichen Bestätigung erneuerte Thomas seine Ansprüche auf Besitzungen des Bistums Turin. Bischof Giovanni Arborio musste sich, um Schulden gegenüber den Städten Pavia und Casale zu begleichen, im Juli 1252 in Arborio 500 Livres Astigane von Thomas leihen. Als Pfand musste er dafür die strategisch wichtige, zwischen Chieri und Turin gelegene Burg von Montossolo an Thomas übergeben. Angesichts der schwierigen Situation im Bistum Turin war der Bischof Ende 1252 schon bereit, auf sein Bischofsamt zu verzichten. Dann entschied er sich aber, an seinem Amt festzuhalten. Noch Anfang 1254 versuchte Bischof Caballazio von Novara im Auftrag des Papstes vergeblich, den Streit zwischen Thomas und dem Bischof von Turin um den Besitz von Rivoli, Montossolo und Castelvecchio zu schlichten.[39] Um seinen Konflikt mit Asti beizulegen, war Thomas nun zu einem ungewöhnlichen Schritt bereit. Bereits sein Vater hatte 1224 der Stadt für seine Besitzungen im Piemont gehuldigt, und am 28. Juli 1252 wiederholte Thomas diesen Schritt, als er der Stadt für seine Besitzungen in Norditalien huldigte. Er versprach, ohne Zustimmung der Stadt keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Po zu erwerben und sich beim Papst für die Aufhebung der Sanktionen gegen Asti einsetzen. Tatsächlich befahl der Papst im Oktober 1252, in Gefangenschaft befindliche Kaufleute aus Asti freizulassen und ihre Exkommunikation aufzuheben.[40]

    Regent von Savoyen
    Im Juli 1253 starb Graf Amadeus von Savoyen. Er hatte in seinem Testament seinen Bruder Thomas als Regenten für seinen minderjährigen Sohn Bonifaz eingesetzt. Thomas einigte sich mit Amadeus Witwe Cécile des Baux über ihr Wittum und ließ die Burg von Le Bourget vollenden, die die Stellung der Familie Savoyen bei Chambéry sichern sollte. Im Mai 1255 lieh sich Othmar Alamand, der Herr der Burg von Chambéry, von Thomas 600 Livres viennois. Zur Sicherheit verpfändete er seine Burg an Thomas. Das Pfand wurde nicht wieder ausgelöst, doch erst 1295 fiel die Burg endgültig an die Grafen von Savoyen.[41]

    Rolle beim Sizilianischen Abenteuer
    → Hauptartikel: Sizilianisches Abenteuer
    Ab 1253 war Thomas in die Vorbereitungen für den geplanten Kreuzzug des englischen Königs eingebunden, wofür ihm Heinrich III. weiterhin eine Pension zahlte.[42] Ab Frühjahr 1254 war Thomas wahrscheinlich eine der treibenden Kräfte hinter dem Plan des Königs, für dessen jüngeren Sohn Edmund das Königreich Sizilien zu erobern. Dazu sollte der Kreuzzug nicht ins Heilige Land, sondern mit Zustimmung des Papstes nach Süditalien geführt worden, um dort die Staufer, die Gegner des Papstes, zu vertreiben. Thomas wurde rasch zur zentralen Figur in den diplomatischen Beziehungen zwischen dem englischen König und der Kurie.[43] Im Februar 1254 war er am Papsthof, als Innozenz IV. das Angebot für den englischen König entwarf. Später gehörte er zusammen mit seinen Brüdern Peter und Philipp zu den Unterhändlern, die zwischen dem englischen König und der Kurie über die Bedingungen und die Durchführung der Eroberung verhandelten.[44] Möglicherweise gehörte Thomas im Herbst 1254 zum Gefolge des Papstes, als dieser in Süditalien mit dem Staufer Manfred von Sizilien verhandelte.[45] Um 1254 erhielt Thomas den Titel eines Fürsten von Capua, was er aber zuerst noch erobern musste.[46] Der Tod von Papst Innozenz Anfang Dezember unterbrach jedoch alle päpstlichen Aktivitäten in Süditalien und auch die Vorbereitungen für das Sizilianische Abenteuer.

    Krieg mit Asti
    Erneuter Konflikt um Besitzungen in Piemont
    Einen Tag nach Graf Amadeus von Savoyen war auch Markgraf Bonifatius von Montferrat gestorben. In seinem Testament hatte Bonifatius Thomas zum Mitglied des Regentschaftsrats ernannt, der für seinen minderjährigen Sohn Wilhelm VII. die Regierung in Montferrat führen sollte. Bonifatius von Montferrat selbst war auch Regent für den minderjährigen Markgrafen Thomas I. von Saluzzo gewesen. Damit übernahm Thomas auch eine Mitgliedschaft im Regentschaftsrat der Markgrafschaft Saluzzo.[47] Zwar wurde Thomas von Saluzzo schon 1254 volljährig, doch er blieb in den nächsten Jahren politisch eng mit seinem Großonkel Thomas von Savoyen verbunden. Damit waren Savoyen, Montferrat und Saluzzo eng verbündet, wobei sie eigentlich weniger durch verwandtschaftliche Beziehungen als vor allem durch die Gegnerschaft zu Asti verbunden waren.[46] Mit der Unterstützung aus Montferrat und Saluzzo versuchte Thomas nun, seine Herrschaft weiter auf die obere Po-Ebene auszudehnen. Zunächst wollte er seine Stellung in Turin ausbauen, das eine Schlüsselposition am linken Ufer des Po innehatte. Die Stadt stand seit Ende 1248 faktisch unter der Kontrolle des Grafen von Savoyen. Diese Kontrolle wurde aber durch eine feindlich gesinnte Bürgerschaft und durch Bischof Giovanni Arborio bedroht, der weiterhin versuchte, seine an Savoyen verlorenen Besitzungen und Einkünfte zurückzugewinnen. Papst Innozenz hatte weiterhin die Unterstützung von Thomas gesucht, doch er hatte erkannt, dass die Einkünfte des Bistums Turin nicht mehr ausreichend waren. Möglicherweise hatte Thomas selbst den Vorschlag unterbreitet, den Bischof von Turin mit den Burgen von Guarene und Castelvecchio zu entschädigen, die an Bankiers aus Asti verpfändet worden waren.[48] Um das für die Auslösung der verpfändeten Burgen erforderliche Geld aufzubringen, befahl der Papst, dass in Frankreich und in den niederländischen Diözesen Cambrai und Lüttich Güter von Kaufleuten aus Asti beschlagnahmt werden sollten. Diese Beschlagnahmung brachte der Kurie bis März 1254 über 3000 Livres ein. Als mutmaßlicher Anstifter für die Beschlagnahmungen wurde Thomas in Asti äußerst verhasst und verlor seine Sympathien, die er durch seinen 1252 geleisteten Lehnseid gewonnen hatte. Fortan betrachtete die Stadt auch Papst Innozenz als Gegner. Als König Konrad IV. die Zusagen, die sein Vater Friedrich II. gegenüber Thomas in Norditalien gemacht hatte, widerrief, kam es zum offenen Krieg. Thomas hatte inzwischen sowohl von König Wilhelm von Holland wie auch vom Papst die Anerkennung seiner neuen Besitzungen in der Poebene erhalten. Vor allem versuchte er Annone zu erobern, obwohl er damit offen sein an Asti gegebenes Versprechen brach, keine Besitzungen am rechten Poufer zu erwerben.

    Krieg und Gefangennahme
    Weihnachten 1254 war Thomas vermutlich in Paris, wo sich der englische König mit dem französischen König traf. In ihrem Gefolge befanden sich auch zahlreiche Mitglieder der mit beiden Königen verwandten Familie Savoyen. Thomas erreichte bei dem Treffen, dass der englische König ihm als Regenten von Savoyen die jährliche Pension von 200 Mark versprach, die er zuvor seinem verstorbenen Bruder Amadeus gewährt hatte.[49] Im Februar 1255 kehrte Thomas von Frankreich aus nach Savoyen zurück. Die in dem Testament von Amadeus nicht berücksichtigen Brüder Peter und Philipp hatten ab 1253 eine Aufteilung des Erbes gefordert. Anfang kam es 1255 in Savoyen zu einer Einigung unter den Brüdern, nach der Philipp und Peter Teile der Besitzungen als Lehen von Savoyen sowie Geldzahlungen erhielten.[50] Dann wandte sich Thomas wieder dem Konflikt mit Asti zu. Bereits im Winter von 1254 bis 1255 hatte es Zusammenstöße mit Bürgern der Stadt gegeben, und vermutlich im Frühjahr oder Sommer 1255 besetzte der mit Thomas verbündete Manfredi Lancia Annone. Daraufhin stellte Asti ein Heer auf und griff Annone an. Manfredi Lancia musste sich nach Chieri zurückziehen, dass inzwischen mit Savoyen verbündet war. Zur selben Zeit erreicht Thomas Moncalieri, das sich ebenfalls mit ihm gegen Asti verbündet hatte. Das Heer aus Asti griff im November 1255 Moncalieri an. Vor dem überlegenen Gegner musste sich Thomas mit seinen Truppen nach Turin zurückziehen. Damit konnte er nicht verhindern, dass Moncalieri am 23. November 1255 von dem Heer aus Asti erobert wurde. Auch ein von Manfredi Lancia geführtes Aufgebot von Chieri wurde von dem Heer aus Asti zurückgeschlagen. Nach diesen Erfolgen zog das Heer von Asti gegen Turin.[51] Thomas versuchte, unterstützt vom Markgrafen von Saluzzo, mit seinem Heer die Angreifer bei Montebruno zu stellen. Sein Heer wurde klar geschlagen, worauf Thomas mit seinen restlichen Truppen nach Turin flüchtete. Dort kam es zu einer Rebellion gegen seine Herrschaft. Er flüchtete mit dem Markgrafen von Saluzzo in die Burg bei der Porta Susa, wo sie sich aber bald der gegnerischen Übermacht ergeben mussten.

    Verhandlungen über seine Freilassung
    Um freizukommen, erneuerte Thomas am 26. November 1255 sein Versprechen, keine Besitzungen auf dem rechten Ufer des Pos zu erwerben. Dazu musste er den Verlust von Moncalieri, Cavoretto, Montossolo und Carignano akzeptieren und seinen Lehnseid gegenüber Asti erneuern. Kaufleuten aus Asti musste er in seinen Besitzungen Zugeständnisse machen und vor allem Zollfreiheit zugestehen.[52] Die Freilassung von Thomas verzögerte sich aber, da auch die neuen Machthaber von Turin Forderungen stellten. Im Januar 1256 übernahm Asti faktisch die Macht in Turin. Markgraf Thomas von Saluzzo wurde an Asti ausgeliefert und kam bald frei, doch Thomas von Savoyen blieb als Gefangener in Turin.[53]

    Thomas Familie versuchte, durch Verhandlungen seine Freilassung zu erreichen. Auch der englische König und der neue Papst Alexander IV. drängten auf seine rasche Freilassung, da seine Gefangenschaft die Umsetzung des geplanten englischen Feldzugs nach Sizilien gefährdete. Um Druck auf Asti aufzubauen, ließ der englische König alle Kaufleute aus Asti und Turin, derer man in England habhaft wurde, gefangen nehmen und ihre Güter beschlagnahmen. Der Papst verhängte über beide Städte das Interdikt. Auch in Frankreich wurden auf Drängen von Königin Margarete Kaufleute aus Asti verhaftet. Ähnlich verfuhren trotz der Proteste von Karl von Anjou Gräfin Beatrix in der Provence und Erzbischof Philipp von Lyon.[54] Im Piemont setzte Manfredi Lancia, unterstützt vom Markgrafen von Montferrat, seine Angriffe auf Asti und Turin und deren Territorien fort. Im Sommer 1256 belagerten Thomas Brüder Peter und Philipp mit einer Armee aus Savoyen Turin. Sie konnten zwar Moncalieri erobern, doch dann mussten sie die Belagerung aufheben. Dennoch musste Asti angesichts des Drucks und des Handelskriegs am 5. November einen neuen Vertrag mit Savoyen schließen. In diesem musste Savoyen nur auf Caramagna und Sommariva del Bosco verzichten, während Cavoretto im Besitz von Savoyen blieb. Der Po sollte die Grenze zwischen den Besitzungen bilden, doch Turin sowie die Burgen von Collegno, Montossolo und Alpignano auf dem linken Ufer des Flusses blieben weiterhin unter der Hoheit von Asti.[55] Trotz dieses Abkommens wurde Thomas aber immer noch nicht freigelassen, da erst jetzt in Asti das volle Ausmaß der internationalen Repressionen gegen Kaufleute aus der Stadt bekannt wurde. Die verbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten liegen und verlangten nun die Freilassung und Entschädigung aller gefangen gehaltenen Bürger in Savoyen, in der Provence, in Frankreich, in Flandern und in England. Die erbitterten Bürger ließen Thomas in Ketten legen. Schließlich akzeptierte Humbert de Montmelian, der Leiter der Unterhändler von Savoyen, am 14. Februar 1257 neue Bedingungen, nach denen Cavoretto doch im Besitz von Turin blieb. Am 18. Februar 1257 konnte Thomas den Kerker in Turin verlassen und wurde an Asti aufgeliefert.[56] Die Bürger von Asti verlangen jedoch zunächst die Freilassung der gefangenen Kaufleute, was der Herzog von Burgund als französischen Unterhändler zusicherte. Daraufhin wurde am 31. Mai 1257 ein neuer Vertrag vereinbart, nach dem Thomas seine beiden ältesten Söhne sowie zwanzig weitere Edle aus Savoyen als Geiseln für seine Freilassung stellen musste. Am 3. Juni übergab Thomas Villafranca, Cavour, Revello, Cavoretto, Cumiana und Gorzano und damit fast alle seine Besitzungen im Piemont als Pfand für die Freilassung der Kaufleute an Asti. Vermutlich am 25. Juni 1257 wurde er nach neunzehn Monaten Gefangenschaft freigelassen.[57]

    Verhandlungen über ein neues Bündnis gegen Asti und Tod
    Die Bürger von Asti misstrauten Thomas offenbar zu Recht. Bereits im November 1257 schloss er nach offenbar neuen Zusammenstößen einen neuen Waffenstillstand mit der Stadt. Die Freilassung der Kaufleute aus Asti erfolgte auch nur schleppend, so dass die von Thomas gestellten Geiseln weiter in Gefangenschaft blieben.[58] Tatsächlich war Thomas fest entschlossen, die an Asti und Turin verlorenen Besitzungen zurückzuerobern. Im Winter von 1257 bis 1258 war er von Savoyen nach Paris gereist, um sich dort gemäß dem mit Asti geschlossenen Vertrag für die noch gefangenen lombardischen Kaufleute einzusetzen. Königin Margarete lieh ihm 7000 Livres tournois, und der französische König drängte die Gräfin von Flandern, die noch offenen Pensionen an Thomas zu zahlen. Bereits 1252 hatte Gui de Dampierre und seine Mutter Margarete Thomas die einmalige Zahlung von 60000 Livres versprochen, die bis 1258 aber nicht erfolgte. Nun erfolgte aber offenbar die Zahlung, und in Gegenwart des französischen Königs erklärte Thomas seine Ansprüche für abgegolten. Von Paris reiste Thomas nach England, wo er Heinrich III. traf. Der König soll ihm 1000 Mark offene Pensionsansprüche gezahlt haben.[59] Die strengen Haftbedingungen in Turin und sein fortgeschrittenes Alter hatten die Gesundheit von Thomas aber geschwächt,[60] so dass er nicht reiten konnte und deshalb in einer Sänfte reisen musste. Im März 1258 fädelte er offenbar noch die Hochzeit einer Tochter des Earls of Gloucester mit Markgraf Wilhelm von Montferrat ein, um so den mächtigen Earl in die Pläne zur Eroberung Siziliens einzubinden.[61] Im April 1258 nahm Thomas an dem Parlament in Oxford teil, bei der es zu einer Revolte mehrerer Barone gegen den König kam.[59] Die Entmachtung des Königs durch die Barone bedeutete, dass die Pläne zur Eroberung Siziliens fast nicht mehr umsetzbar waren. Kurz nach dem Parlament verließ Thomas wieder England.[62] Er reiste weiter nach Deutschland, wo er König Richard von Cornwall in Aachen traf. Am 14. April 1258 entband ihn der römisch-deutsche König von der Erfüllung der enormen Auflagen, die ihm Turin auferlegt hatte. Vor Sommer 1258 kehrte Thomas nach Savoyen zurück. Von seinen Verbündeten hatte er sehr viel Geld erhalten. Dieses wollte er für einen neuen Krieg gegen Asti verwenden. Bevor er aber seinen Angriff beginnen konnte, starb er im Februar 1259.[3] Er wurde im Dom seines Sterbeortes Aosta beigesetzt, wo im späten 14. oder frühen 15. Jahrhundert ein Grabdenkmal für ihn aufgestellt wurde.[63] In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.

    Bei seinem Tod befanden sich seine ältesten Söhne Thomas und Amadeus noch in Gefangenschaft in Asti, doch sie kamen bald nach seinem Tod frei. Wahrscheinlich übernahm seine Schwägerin Cécile des Baux nach seinem Tod die Regentschaft in Savoyen für den minderjährigen Bonifaz.[64] Vor 1268 übernahm Thomas ältester, gleichnamiger Sohn die Herrschaft über die verbliebenen Besitzungen im Piemont.

    Nachwirkung
    Thomas war ein internationaler Abenteurer, der aber ehrgeizig und unermüdlich seine Ziele verfolgte. Er nutzte jede Chance, die sich ihm bot und ließ sich auch durch schwere Rückschläge nicht entmutigen.[65] Er gilt als einer der fähigsten Staatsmänner des Hauses Savoyen im 13. Jahrhundert.[66] Bereits als Graf von Flandern zeigte er, dass er keine Marionette des französischen Königs, sondern ein entschlossener Verteidiger seiner Besitzungen war. Als Herrscher der kleinen Grafschaft Piemont wurde er in die Machtkämpfe zwischen Kaiser und Papst verwickelt. Sein Kampf gegen die Stadt Asti führte zwar zu einem schweren Rückschlag, doch trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste er unermüdlich nach Frankreich, England und Deutschland, um Geld und Unterstützung für einen neuen Krieg gegen Asti zu sammeln.

    Begraben:
    In der Familiengrabstätte Hautecombe befindet sich ein Kenotaph für ihn.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hautecombe

    Thomas heiratete Béatrice (Beatrix) dei Fieschi in 1251 (Sommer). Béatrice (Tochter von Theodor de Fieschi) wurde geboren in 1225; gestorben in 1283. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Béatrice (Beatrix) dei FieschiBéatrice (Beatrix) dei Fieschi wurde geboren in 1225 (Tochter von Theodor de Fieschi); gestorben in 1283.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Burg Bourget, Le Bourget-du-Lac; Ihr Hauptwohnsitz als Witwe wurde die Burg Le Bourget. 1260 gewährte sie zusammen mit ihrem Sohn Thomas aus Dankbarkeit dem Ort Saint-Genix-sur-Guiers neue Privilegien.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrice_dei_Fieschi (Aug 2023)

    Beatrice dei Fieschi (auch Beatrice Fieschi) war eine italienische Adlige.

    Beatrice entstammte der Familie Fieschi, einem Adelsgeschlecht aus dem bei Genua gelegenen Lavagna. Sie war eine Tochter von Tedisio de Fieschi, Graf von Lavagna. Sinibaldo de Fieschi, ein jüngerer Bruder ihres Vaters, wurde 1243 als Innozenz IV. Papst. Als Papst begünstigte er seine Verwandten, unter anderem erhob er Beatrix Bruder Ottobono zum Kardinaldiakon. 1250 versuchte sich Graf Thomas von Piemont, der bislang Kaiser Friedrich II. unterstützt hatte, dem Papst anzunähern.

    Witwe von Thomas von Savoyen
    Ihr Mann war 1255 während einer Fehde mit der Stadt Asti in Gefangenschaft geraten und kam erst 1257 frei. Für seine Freilassung mussten seine beiden ältesten Söhne als Geiseln gestellt werden. Thomas von Piemont starb im Februar 1259. Als Beatrice vom Tod ihres Mannes erfuhr, sorgte sie sich zunächst um die Sicherheit ihrer beiden älteren Söhne Thomas und Amadeus, die noch als Geiseln in Asti festgehalten wurden. Sie bat ihre Verwandten in Genua und Rom um Unterstützung. Ihr Bruder Kardinal Ottobono de Fieschi reiste nach Asti und konnte die Freilassung der beiden jungen Geiseln aushandeln, die dann vor 1260 zu ihrer Mutter kamen.

    Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie nicht erneut. Sie erhielt als Wittum von den Besitzungen ihres Mannes Burgen bei Chambéry und Saint-Genix-sur-Guiers. Ihr Hauptwohnsitz wurde die Burg Le Bourget. 1260 gewährte sie zusammen mit ihrem Sohn Thomas aus Dankbarkeit dem Ort Saint-Genix-sur-Guiers neue Privilegien.[2] Nach dem Tod des jungen Grafen Bonifaz von Savoyen 1263 hätte die Grafschaft gemäß dem Testament von Graf Amadeus IV. an den ältesten Sohn von Beatrice und Thomas fallen sollen. Da der junge Thomas aber zu dieser Zeit höchstens elf Jahre alt war, erhob Beatrice keinen Einspruch, als ihr Schwager Peter die Herrschaft als Graf von Savoyen übernahm. Der etwa 60-jährige Peter hatte selbst keine Söhne, so dass Savoyen nach seinem Tod wahrscheinlich doch an die Söhne von Beatrice fallen würde.[3]

    Nachdem ihr Sohn Thomas nach 1263 volljährig geworden war, übernahm er als Erbe seines Vaters dessen Besitzungen im Piemont. Im August 1267 forderte Papst Clemens IV. Beatrice und Thomas auf Betreiben von Bischof Goffredo Montanari von Turin auf, der Diözese Turin die Burgen von Rivoli, Cavour und Castelvecchio zurückzugeben. Bis auf Rivoli waren die Burgen aber gar nicht im Besitz von Beatrice, da Cavour und Castelvecchio als Pfand an Asti abgetreten waren.[4] Beatrice ignorierte diese und die folgenden Aufforderungen des Papstes. Darauf forderte der Papst sie im September 1268 schließlich auf, dass sie sich vor der Kurie verantworten sollte. Der Bischof von Turin verlangte, dass kirchliche Sanktionen gegen Beatrice verhängt werden sollten, doch dann starb der Papst im November 1268. Aufgrund der folgenden Sedisvakanz des Papsttums wurden schließlich keine Kirchenstrafen gegen Beatrice verhängt.

    Gestorben:
    Sie starb im Sommer 1283. Nach ihrem Tod fiel ihr Wittum an ihren Schwager Graf Philipp von Savoyen.

    Notizen:

    Mit seiner Frau Beatrice dei Fieschi hatte Thomas vier Kinder:
    - Thomas von Piemont († 1282), Herr von Piémont
    - Amadeus V. (4. September 1249; † 1323), Graf von Savoyen
    - Ludwig († 1302), Baron von Le Vaud (Waadtland)
    - Eleonore († 6. Dezember 1296) ⚭ 1270 Ludewig von Foret von Beaujolais

    Verheiratet:
    Nach Johannas Tod heiratete Thomas II. in zweiter Ehe Béatrice de Fieschi, Tochter von Theodor Fieschi und Schwester des späteren Papstes Adrian sowie Nichte von Papst Innozenz IV.

    Kinder:
    1. 4. Graf Amadeus V. von Savoyen wurde geboren in 1252/1253; gestorben am 16 Okt 1323 in Avignon, Frankreich.
    2. Herr Ludwig I. (Louis) von der Waadt (von Savoyen) wurde geboren in nach 1253; gestorben am 13 Jan 1302 in Neapel, Italien.

  3. 12.  Andronikos II. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen)Andronikos II. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen) wurde geboren am 25 Mrz 1259 in Nikaia (Sohn von Kaiser Michael VIII. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen) und Theodora Dukaina Komnene Palaiologina Batatzaina (Byzanz)); gestorben am 13 Feb 1332 in Konstantinopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Kaiser von Byzanz (1282 bis 1328)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Andronikos_II._(Byzanz) (Okt 2017)

    Andronikos widerrief die von seinem Vater mit Rom geschlossene kirchliche Verbindung, leitete eine Steuerreform ein und reduzierte den Umfang des Heeres, um der Wirtschafts- und Finanzkrise des Reiches Herr zu werden. Der folgende Verfall der wiederaufgebauten Flotte führte dazu, dass sein Reich weniger als jemals zuvor in der Lage war, den Herausforderungen der Rivalen Venedig und Genua Paroli zu bieten. Andronikos versuchte die militärische Schwäche durch ein umfassendes Bündnissystem auszugleichen, in das er Serben, Bulgaren und Osmanen einbezog, geriet so aber in starke Abhängigkeit von Genua. Nach langen Vorbereitungen wurde die Verehelichung der fünfjährigen Tochter Andronikos II. Simonida Palaiologina mit dem Serbischehen König Stefan Uroš II. Milutin am 19. April 1299 mit einer feierlichen Zeremonie in Thessaloniki begangen.[1] Milutin bestand auf einer wirklichen Hochzeitszeremonie, die eine Überschreitung kanonischer Gesetze erforderte, da das Alter, in dem ein Mädchen frühestens heiraten durfte, 12 Jahre betrug. Indes musste der serbische König einige wichtige Konzessionen machen, unter denen die totale und unmissverständliche Union mit dem Byzantinischen Imperium als bedeutsamste betrachtet wird.[2] Diese Konzession wurde unmittelbar nach der Zeremonie sowie in den Jahrzehnten danach durch konstant und sorgsam wiederholte kaiserliche Edikte bestätigt:
    „Weil der höchste König (kralis) von Serbien und der geliebte Bruder und Schwiegersohn meines Imperiums, Herrscher Stephan Uroš zur Vereinigung mit meinem Kaiserreich gekommen ist…[3]“
    So wurde diese Union ein Schlüsselereignis, das das Serbische Reich definitiv in die endgültige Sphäre Byzanz beförderte sowie am Beginn der Bildung des Großserbischen Reiches steht.[4][5]
    Während seiner Regierungszeit eroberten die Osmanen unter ihrem namensgebenden Sultan Osman I. das byzantinische Kleinasien nahezu vollständig. Andronikos holte Roger de Flor zu Hilfe, dessen als Almogàvers bekannte Truppe aus Aragonesern und KaKatalanen die Türken schlagen konnte. Da Roger aber schon bald als mögliche Gefahr für die kaiserliche Macht betrachtet wurde, wurde er 1305 von Andronikos’ Sohn und Mitregenten Michael (der manchmal als Michael IX. bezeichnet wird, obwohl er nie eigenständig regierte) ermordet. Seine Männer, die Katalanische Kompanie, erklärten Andronikos den Krieg und verwüsteten bis 1311 weite Teile Thrakiens und Makedoniens. Sie eroberten Theben (das dabei völlig zerstört wurde) und das Herzogtum Athen.

    Innenpolitik
    Andronikos gelang es 1310, den lange schwelenden Arsenitenstreit zu beenden. Die Blüte von Kunst und Wissenschaft in den Jahren seiner Herrschaft werden in der älteren Forschung als „Palaiologische Renaissance“ bezeichnet; tatsächlich handelt es sich mehr um eine intensive kulturelle Nachblüte der kulturellen Wiederbelebungen Michaels VIII. nach der Rückeroberung Konstantinopels (1261).
    Seit 1321 führte Andronikos einen Bürgerkrieg gegen seinen Enkel Andronikos III. Er wurde 1328 zur Abdankung gezwungen und starb vier Jahre später.

    Andronikos heiratete Yolande (Violante) (Irene) von Montferrat (Aleramiden) in 1284. Yolande (Tochter von Markgraf Wilhelm VII. von Montferrat (Aleramiden), der Grosse und Prinzessin Beatrix von Kastilien) wurde geboren in 1273/1274; gestorben in 1317 in Drama; wurde beigesetzt in Pantokrator-Kloster von Konstantinopel. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Yolande (Violante) (Irene) von Montferrat (Aleramiden)Yolande (Violante) (Irene) von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in 1273/1274 (Tochter von Markgraf Wilhelm VII. von Montferrat (Aleramiden), der Grosse und Prinzessin Beatrix von Kastilien); gestorben in 1317 in Drama; wurde beigesetzt in Pantokrator-Kloster von Konstantinopel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: Nach einem Fieber
    • Titel (genauer): Kaiserin von Byzanz als Irene durch Heirat

    Notizen:

    Yolande und Andronikos II. hatten vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Yolande_von_Montferrat

    Yolande von Montferrat (* 1273/74; † 1317 in Drama) war mit dem Namen Irene eine Kaiserin des byzantinischen Reichs, als zweite Ehefrau des Kaisers Andronikos II. Palaiologos. Sie war eine Tochter des Markgrafen Wilhelm VII. von Montferrat und dessen zweiter Ehefrau Beatrix von Kastilien. Yolande war auch als Violante bekannt,[1] wie ihre Großmutter mütterlicherseits, Violante von Aragón.

    Leben
    Irene wurde 1284 als Zehnjährige mit dem gerade verwitweten Kaiser Andronikos II. Palaiologos verheiratet, von ihrem Vater erhielt sie dazu den Titel und Erbrechte einer „Königin von Thessaloniki“ als Mitgift. Das Königreich Thessaloniki wurde 1204 als Folge des vierten Kreuzzuges von ihrem Ur-Urgroßvater, Bonifatius von Montferrat, gegründet. Allerdings ging es ihrer Familie bereits 1224 wieder verloren, weshalb es von da an nur noch in ihrer Titulatur erhalten blieb. Mit der Übertragung des Titels auf Irene verzichtete das Haus Montferrat nun auf seine Rechte an diesem nicht mehr existenten Königreich zugunsten des byzantinischen Kaisers, womit sich dieser wiederum des Besitzes von Thessaloniki sicherer fühlen konnte.

    Aus der Ehe mit Andronikos II. gingen mehrere Kinder hervor, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten:
    • Johannes Palaiologos († 1307)
    • Theodoros Palaiologos († 1338), Markgraf von Montferrat
    • Simonida Palaiologina († 1340), ∞ 1300 mit dem König der Serben Stefan Uroš II. Milutin († 1321)
    • Demetrios Palaiologos († nach 1343)

    Nach der Geburt ihres ersten Sohnes im Jahr 1286 wurde Irene formell zur Kaiserin gekrönt. Der griechische Historiker Nikephoros Gregoras überlieferte ein sehr negatives Charakterbild über sie. So sei Irene mit zunehmendem Alter intrigant, herrschsüchtig und arrogant geworden. Auch habe sie mit ihren auf sich selbst wie auch auf ihre Söhne bezogenen Ambitionen dem Staat geschadet. Irene verfolgte Pläne bezüglich einer Erbfolge ihrer Söhne im Kaisertum und damit gegen ihren Stiefsohn Michael IX., was allerdings 1303 zum Bruch mit ihrem Mann führte. Sie zog nach Thessaloniki, von wo aus sie im Bunde mit ihrem serbischen Schwiegersohn fortan gegen ihren Mann agierte, wenngleich erfolglos. Ihr zweiter Sohn konnte 1305 die Erbfolge in der Markgrafschaft Montferrat antreten und somit den italienischen Zweig des byzantinischen Kaiserhauses der Palaiologen begründen.
    Irene starb 1317 nach einem Fieber auf ihrem Landsitz in Drama und wurde auf Veranlassung ihrer Tochter im Pantokrator-Kloster von Konstantinopel bestattet. Die Dichter Manuel Philes und Theodoros Metochites verfassten je ein Poem auf ihr Leben.


    Literatur
    • Donald M. Nicol: The Byzantine lady: ten portraits, 1250-1500. 1996
    • Hélène Constantinidi-Bibikou: Yolande de Montferrat impératrice de Byzance. In: L’Hellénisme Contemporain, Series 2, 4, 1950, S. 425–442
    Weblinks
    • Yolande/Irene von Montferrat bei genealogie-mittelalter.de
    • Ahnentafel von Demetrios I. Kantakuzenos, Urenkel von Yolande (Irene, Violante) von Montferrat (PDF)
    Einzelnachweise
    1 genealogy.euweb.cz Genealogie der Familie von Montferrat

    Notizen:

    Sie hatten folgende Kinder:
    • Johannes Palaiologos († 1307)
    • Theodoros Palaiologos († 1338), Markgraf von Montferrat
    • Simonida Palaiologina († 1340), ∞ 1300 mit dem König der Serben Stefan Uroš II. Milutin († 1321)
    • Demetrios Palaiologos († nach 1343)

    Verheiratet:
    Danach heiratete Andronikos Yolande von Montferrat, eine Tochter des Markgrafen Wilhelm VII. von Monferrat, die den Namen „Irene“ annahm.

    Das Paar lebte seit 1303 getrennt.

    Kinder:
    1. 6. Prinz Theodor I. (Theodoros) von Montferrat (Byzanz, Palaiologen) wurde geboren in 1291; gestorben am 21 Apr 1338.


Generation: 5

  1. 16.  Graf Thomas I. von SavoyenGraf Thomas I. von Savoyen wurde geboren am 20 Mai 1177 (Sohn von Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne) und Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)); gestorben am 6 Mrz 1233.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Graf von Maurienne, Graf von Savoyen (1188 bis 1233)

    Notizen:

    Zitat aus: http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/savoyen_grafen_von/thomas_1_graf_von_savoyen_1233/thomas_1_graf_von_savoyen_+_1233.html

    Beiname 'der Ghibelline' (wegen seiner konstanten Parteinahme für die STAUFER), gab der staatlichen Entwicklung und zwei Expansion Savoyens richtungsweisende Impulse. Thomas I. stand bis zur Volljährigkeit (1191) unter Vormundschaft des Markgrafen Bonifaz von Montferrat, baute ein erträgliches Verhältnis zu HEINRICH VI. auf, unterstützte energisch PHILIPP VON SCHWABEN, der seinerseits die savoyische Expansion förderte, und half FRIEDRICH II., der ihn zum Reichsvikar in der Lombardei (1226) bestellte und in die Provence entsandte. In Savoyen setzte Thomas (als neues Moment fürstlicher Administration) um 1200 in den gräflichen Burgen zunehmend Kastellane ein, ausgestattet mit umfassenden militärischen und zivilen Vollmachten, ddoch abberufbar, vielleicht auch bereits besoldet. Gleichzeitig band Thomas seine Vasallen durch zielbewußte Infeodationen verstärkt ein. Auch initiierte er die Politik der Privilegienverleihung an eine Reihe von Städten (unter anderem Aosta, um 1195; Chambery, 1232). Der Erwerb vom Chambery schuf die Voraussetzungen für den Aufbau eines am Weg zum Mt. Cenis (Alpenpässe) gelegenen Zentralortes, der zudem von bischöflichen Gewalten denkbar weit entfernt war. An der Peripherie der Grafschaft wurde die Expansion vorangetrieben: Im Westen bereitete der Abschluß eines Parege (1196) mit dem Abt von St-Rambert (Bugey) das savoyischen Vordringen in die Bresse vor, in Zusammenwirken mit den Herren von Beaujeu. Im Norden bildete die Übertragung von Moudon durch PHILIPP VON SCHWABEN (1207) den Ansatz zu einem allmählichen Vorrücken ins Waadtand (Pays de Vaud), auf Kosten der Bischöfe von Lausanne und der ZÄHRINGER. Im Osten war Thomas bestrebt, den savoyischen Einfluß in Piemont zu erweitern (Erwerb von Besitzungen im Süden von Turin). Die intensiven Beziehungen zum unteren Tal der Rhone gipfelten in der Heirat der Tochter des Grafen, Beatrix von Savoyen, mit Raimund Berengar V. von Provence (1219). Die politische Blickrichtung das Hauses SAVOYEN auf die Gesamtheit des alten Königreiches Burgund nahm am Ende der 44-jährigen Herrschaft des Fürsten und unter seinen (stärker dem Papsttum zugewandten) Nachkommen zunehmend Gestalt an.



    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_I._(Savoyen)

    Thomas I. von Savoyen (* 20. Mai 1177; † 6. März 1233) war einziger Sohn von Humbert III. von Savoyen und dessen Frau Beatrix von Burgund.[1]
    Er schloss sich der kaiserfreundlichen Partei in Italien (Ghibellinen) an, woraufhin ihm Philipp von Schwaben die piemontesischen Lehen Chieri und Testona sowie das waadtländische Lehen Moudon übertrug. Friedrich II. ernannte ihn 1226 zum kaiserlichen Reichsvikar in der Lombardei in Italien.[2][1] Am Ende seines Lebens bevorzugte Thomas von Savoyen den allgemeinen Titel Graf von Savoyen, nachdem er sich zuvor Graf von Maurienne nannte.

    Ehe
    Thomas von Savoyen heiratete im Jahr 1196 Béatrice Marguerite von Genf (1179–1236).


    Literatur
    • Marie José: Das Haus Savoyen. Von den Ursprüngen bis zum roten Grafen. Stiftung Pro Castellione, Niedergesteln 1994.
    • Georg Lohmeier: Der Europäischen Kayser- und Königlichen Häuser Historische und Genealogische Erläuterung 1. Stern, Lüneburg 1730, S. 208 f.. (books.google.de)
    • Eusèbe-Henri-Alban Gaullieur, Charles Schaub, Heinrich Gräfe: Die Schweiz. Ihre Geschichte, Geographie und Statistik. Genf 1856, S. 122 f. (books.google.de)
    Einzelnachweise
    1 Thomas I Graf von Savoyen † 1233. manfred-hiebl.de, abgerufen am 21. November 2015.
    2 Bernard Andenmatten: Savoyen (Savoie, Savoia). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 475 f. (Digitalisat).
    3 4053. Thomas I. Graf von Savoyen. (PDF) auf schneidermuch.de

    Thomas heiratete Béatrice Marguerite von Genf in 1196. Béatrice wurde geboren in 1179; gestorben in 1236. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 17.  Béatrice Marguerite von GenfBéatrice Marguerite von Genf wurde geboren in 1179; gestorben in 1236.

    Notizen:

    Béatrice Marguerite hatte mit Thomas I. elf Kinder, neun Söhne und zwei Töchter.

    Notizen:

    Kinder / Children / Enfants
    1. Amadeus (1197–1253), Graf von Savoyen[1] ∞ Anna von Burgund (* 1193)[3]
    2. Humbert (1198–1223), Graf von Chillon
    3. Thomas (1199–1259), Graf von Savoyen
    4. Haimon I. († 1238), Graf von Romont
    5. Wilhelm († 1239), Bischof von Valence 1226 und Bischof von Lüttich 1238[1]
    6. Amadeus (1220–1268), Bischof von Maurienne
    7. Peter (1203–1268), Graf von Savoyen
    8. Philipp (1207–1285), Graf von Savoyen, Bischof von Valence und Erzbischof von Lyon[1]
    9. Bonifatius († 1270), Bischof von Belley und Erzbischof von Canterbury[1]
    10. Margaretha von Savoyen (1212–1273) ∞ Hartmann IV. von Kyrburg (1192–1264)[3]
    11. Beatrix († 1266), heiratete mit Raimund Berengar V. einen Grafen der Provence.
    Aus der Ehe zwischen Beatrix und Berengar V. entsprangen vier Töchter, die dank einer klugen Hochzeitspolitik im Schnittpunkt deutscher und französischer Territorialinteressen allesamt zu Königinnen aufstiegen:
    • Margarete von der Provence ∞ Ludwig IX. dem Heiligen den König von Frankreich und hatte mit diesem elf Kinder, darunter den nachmaligen König von Frankreich Philipp III. sowie Robert von Clermont, den Begründer der Bourbonendynastie.
    • Eleonore von der Provence ∞ Heinrich III. Plantagenet den König von England und hatte mit diesem neun Kinder, darunter den nachmaligen König von England Edward the Longshangs.
    • Sancha von der Provence ∞ Richard von Cornwall den römisch-deutschen König, hatte mit diesem drei Söhne und wurde so zur Stammmutter des Hauses Cornwallis.
    • Beatrix von der Provence ∞ Karl von Anjou den König von Neapel und Sizilien und hatte mit diesem sieben Kinder, darunter den nachmaligen König von Neapel und Sizilien Karl II. von Anjou, die nachmalige lateinische Kaiserin Beatrix und die nacmalige Königin von Ungarn Isabella.

    Kinder:
    1. Graf Amadeus IV. von Savoyen wurde geboren in 1197 in Montmélian; gestorben am 13 Jul 1253 in Montmélian.
    2. 8. Graf Thomas II. von Savoyen wurde geboren in 1199; gestorben am 7 Feb 1259 in Aosta; wurde beigesetzt in Abtei Hautecombe.
    3. Beatrix von Savoyen wurde geboren in cir 1200; gestorben in 1266 in Les Échelles.

  3. 18.  Theodor de Fieschi
    Kinder:
    1. Papst Ottobono (Hadrian V.) de Fieschi
    2. 9. Béatrice (Beatrix) dei Fieschi wurde geboren in 1225; gestorben in 1283.

  4. 24.  Kaiser Michael VIII. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen)Kaiser Michael VIII. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen) wurde geboren in 1224/1225 in Kleinasien; gestorben am 11 Dez 1282 in Thrakien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1259 bis 1282, Byzanz; Kaiser von Byzanz

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_VIII. (Sep 2017)

    Michael VIII. Dukas Komnenos Palaiologos (griechisch Μιχαὴλ Η’ Δούκας Κομνηνός Παλαιολόγος, * 1224/1225 in Kleinasien; † 11. Dezember 1282 in Thrakien) war von 1259 bis zu seinem Tod 1282 byzantinischer Kaiser. Nachdem der Feldherr Alexios Strategopulos in der Nacht zum 25. Juli 1261 Konstantinopel eingenommen hatte, beseitigte er das infolge des Vierten Kreuzzuges errichtete Lateinische Kaiserreich und begründete das byzantinische Kaisertum neu.

    Michael VIII. stammt aus dem byzantinischen Adelsgeschlecht der Palaiologen, als dessen erster urkundlich greifbarer Vertreter Nikephoros Palaiologos auftritt, der 1078 General des Nikephoros III. Botaneiates, Kaiser des byzantinischen Reiches (1078–1081), sowie Dux (Gouverneur) des Thema Mesopotamien war und am 18. Oktober 1081 bei Durazzo im Kampf gegen die Normannen unter Robert Guiscard, Herzog von Apulien und Kalabrien (1059–1085) fiel. Die Familie zählte seitdem zur Spitze der byzantinischen Militäraristokratie und verschwägerte sich früh mit den kaiserlichen Dynastien der Dukai und der Komnenen.
    Der Vater von Michael VIII. war Andronikos Dukas Komnenos Palaiologos, General, Megas Domestikos (Oberkommandierender der byzantinischen Streitkräfte), 1246 Gouverneur von Thessaloniki, † 1248/52 als Mönch Arsenios.
    Die Mutter von Michael VIII. war eine Cousine seines Vaters, Theodora Komnene Palaiologina, die dieser 1216 geheiratet hatte. Sie war die Tochter des Alexios Komnenos Palaiologos, der 1199 den Titel Despotes und Thronfolger des byzantinischen Reiches erhielt, aber 1201/1204 verstarb, und der Irene Angelina, der ältesten Tochter des Alexios III. Angelos, der als Kaiser das byzantinische Reich von 1195 bis 1203 regierte und nach 1211 in Nikaia in Gefangenschaft verstarb. [1]

    Leben
    Michael folgte der Tradition seiner Familie und schlug eine militärische Laufbahn ein wo er auf Grund seiner Herkunft eine Blitzkarriere durchlief. Schon 1246 wurde er Gouverneur von Melnik und Serrhai, 1252 Großkonstabler und 1258 Despot. Durch seine Vermählung mit Theodora Dukaina Komnene Batatzaina (* 1240; † 1303), einer Großnichte des Kaisers Johannes III., im Jahr 1253 war er fortan familiär mit der herrschenden Dynastie der Laskariden verbunden.
    Nach dem Tod von Theodor II. übernahm er die Regentschaft für dessen unmündigen Sohn Johannes. Durch eine Volksbefragung ließ er sich am 1. Januar 1259 zum Mitkaiser ausrufen und krönen. Seinen Schützling Johannes drängte er zunehmend in den Hintergrund. Dies brachte ihn in Konflikt mit Patriarch Arsenios Autoreianos, den er absetzen ließ, was zu dem bis 1310 die byzantinische Kirche spaltenden Arsenitenstreit führte.

    Zunächst regierte Michael in Nikaia (Nicäa), bis er seinen Regierungssitz nach der Befreiung Konstantinopels vom lateinischen Kaiser Balduin II. 1261 in die einstige Hauptstadt des Byzantinischen Reiches verlegte. Johannes, der sich noch in Nikaia aufhielt, ließ er blenden und ihn auf eine Insel im Marmarameer verbannen.
    In den ersten Jahren seiner Regierung gelangen ihm viele militärische Siege, unter anderem 1259 gegen eine westliche Allianz bei Pelagonia in Makedonien, 1262 gegen die Bulgaren, 1264 in Epiros. In Gestalt von Karl I. von Anjou, der 1266 den Stauferkönig Manfred von Sizilien besiegt und dessen Königreich in Unteritalien und Sizilien übernommen hatte, entstand dem Reich ein neuer gefährlicher Gegner. 1267 verbündete sich Karl I. mit dem vertriebenen lateinischen Kaiser Balduin und dem FFürsten von Achaia Wilhelm II. von Villehardouin zur Vorbereitung eines Feldzuges mit dem Ziel Konstantinopel. Um diese Pläne zur Wiedererrichtung des Lateinischen Kaiserreiches zu vereiteln, trat Michael VIII. in Verhandlungen mit dem Papsttum, um eine Union der orthodoxen und katholischen Kirche zu erreichen und so den Papst dazu zu bringen, jeglichen erneuten Kreuzzug nach Konstantinopel zu unterbinden. Trotz starken Widerstands aus den Reihen der Kirche, der Aristokratie und des Volkes erzwang Michael VIII. die Union. Auf dem Zweiten Konzil von Lyon 1274 ließ er feierlich die Union beider Kirchen verkünden, gegen den Widerstand vieler byzantinischer Griechen. Diese Union brachte aber nicht den erhofften Erfolg, da die nachfolgenden Päpste den ernsthaften Willen der Byzantiner zur Union bezweifelten; Karl I. von Anjou bereitete ungestört seinen Angriff vor, der neue französische Papst Martin IV. gab 1281 die Zustimmung zu einem Kreuzzug und exkommunizierte Michahael. Der Kaiser trat daraufhin in Kontakt zu König Peter III. von Aragon, einem alten Feind von Karl I., sowie mit oppositionellen Gruppen in Sizilien. Die byzantinische (Geheim-)Diplomatie und Bestechungen waren Mitursache für einen Aufstand in Sizilien im März 1282 gegen Karl I., der seine Kreuzzugspläne aufgeben musste. Im August 1282 landete Peter III. in Sizilien und vertrieb die Truppen des Anjou.

    Gegen Ende seiner Herrschaft musste Michael sich auch den Beziehungen zum Kaiserreich Trapezunt unter Johannes II. widmen. Michael verlangte, dass Johannes den von ihm geführten und von seinen Vorgängern übernommenen Titel Kaiser der Romäer aufgeben sollte. Grund dafür war, dass Michael das von Trapezunt beherrschte Gebiet, welches vormals byzantinisch gewesen war, immer noch als Teil des Byzantinischen Reiches betrachtete und es nur dem in Konstantinopel herrschenden Regenten vorbehalten war, den Kaisertitel zu führen. Johannes gab dem Begehren Michaels zunächst nicht nach. Um die Beziehungen zwischen ihren beiden Reichen auf eine neue Basis zu stellen, bot Michael Johannes die Hand seiner dritten Tochter Eudokia Palaiologina an. 1282 heirateten die Beiden in Konstantinopel. Nach seiner Rückkehr von der Hochzeitsfeier legte Johannes den Titel Kaiser der Romäer ab.
    Nach Michaels Tod am 11. Dezember 1282 folgte ihm sein Sohn Andronikos II. Palaiologos auf den byzantinischen Kaiserthron.
    Michael Palaiologos gelang es, mit den Palaiologoi eine Dynastie auf den Thron zu heben, die bis 1453 in Konstantinopel regierte. Er hatte drei Söhne und sechs Töchter (zwei illegitime).

    Michael heiratete Theodora Dukaina Komnene Palaiologina Batatzaina (Byzanz) in 1253. Theodora (Tochter von Johannes Dukas Batatzes (Vatatzes) und Eudokia Angelina Angelos) wurde geboren in 1240; gestorben in 1303. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 25.  Theodora Dukaina Komnene Palaiologina Batatzaina (Byzanz) wurde geboren in 1240 (Tochter von Johannes Dukas Batatzes (Vatatzes) und Eudokia Angelina Angelos); gestorben in 1303.

    Notizen:

    Geburt:
    Ihr Vater starb in ihrem Geburtsjahr.

    Er war ein Neffe von Johannes III. Dukas Batatzes, Kaiser des Byzantinischen Reiches in Nicäa, der die verwaiste Großnichte liebte wie eine Tochter, sie aufziehen ließ und ihre Ehe mit Michael VIII. Palaiologos arrangierte.

    Notizen:

    Aus dieser Ehe hatte Michael vier Söhne und drei Töchter.

    Kinder:
    1. 12. Andronikos II. Palaiologos (Byzanz) (Palaiologen) wurde geboren am 25 Mrz 1259 in Nikaia; gestorben am 13 Feb 1332 in Konstantinopel.
    2. Eudokia Palaiologina (Byzanz)

  6. 26.  Markgraf Wilhelm VII. von Montferrat (Aleramiden), der Grosse Markgraf Wilhelm VII. von Montferrat (Aleramiden), der Grosse (Sohn von Markgraf Bonifatius II. von Montferrat (Aleramiden), der Riese und Margarete von Savoyen); gestorben am 8 Feb 1292.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Ursache: In Gefangenschaft in einem eisernen Käfig.
    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_VII._(Montferrat)

    Wilhelm VII. der Große[1] (ital: Guglielmo il Gran Marchese; † 8. Februar 1292) war ein Markgraf von Montferrat aus der Familie der Aleramiden. Er war ein Sohn des Markgrafen Bonifatius II. von Montferrat († 1253) und der Margarete, einer Tochter des Grafen Amadeus IV. von Savoyen.

    In erster Ehe war Wilhelm mit der Adligen Elena de Bosco verheiratet, mit der er keine Kinder hatte. Seine zweite Frau war seit 1258 die englische Adlige Isabel de Clare, eine Tochter des Richard de Clare, 5. Earl of Hertford. Mit ihr hatte er eine Tochter, Margarete († 1286), die mit 1281 dem kastilischen Prinzen Johann († 1319) verheiratet wurde. In dritter Ehe war er seit 1271 mit der Prinzessin Beatrix von Kastilien († 1280) verheiratet, eine Tochter des Königs von Kastilien und römisch-deutschen Königs Alfons X. dem Weisen. Ihre Kinder waren:
    • Yolande (Irene) († 1317), ∞ 1284 mit dem byzantinischen Kaiser Andronikos II. Palaiologos
    • Johann I. († 1305), Markgraf von Montferrat
    • Alessina († um 1305), ∞ mit Poncello Orsini

    Wie schon seine Vorfahren zuvor war auch Wilhelm ein entschiedener Anhänger der kaiserlichen Sache (Ghibellinen) in Italien gegen die Anhänger des Papstes (Guelfen), vornehmlich Karls von Anjou. Von seinem Schwiegervater Alfons X. von Kastilien, der seit 1257 auch römisch-deutscher König war, wurde er mit dem Vikariat in Italien betraut, also mit der Stellvertretung des Königs. Es gelang ihm durch Wahl und Eroberung in mehreren Städten wie Pavia, Vercelli, Alessandria und Turin die Signora an sich zu reißen. Wegen letzterer geriet er mit dem Grafen von Savoyen in Konflikt. Die Sache der Ghibellinen wurde in den kommenden Jahren zunehmend in die Defensive gedrängt, aufgrund der mangelnden militärischen Unterstützung seitens ddes Königs Alfons von Kastilien. Die ghibellinische Liga erkannte daher 1277 Rudolf I. von Habsburg als rechtmäßigen König an. 1278 konnte Wilhelm, der auch „Capitano di guerra“ genannt wurde, die Herrschaft in Mailand an sich reißen. 1290 geriet er dann in die Gefangenschaft von Alessandria, die er in einem eisernen Käfig verbrachte und in der er 1292 starb.


    Literatur
    • Aldo Angelo Settia: Guglielmo VII, marchese di Monferrato. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 60 (Grosso–Guglielmo da Forlì), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2003, S. 764–769..
    Weblinks
    • Die Familie des Bonifatius II. von Montferrat bei fmg.ac (englisch)
    Anmerkung
    1 Er wird gelegentlich auch „Wilhelm IX.“ genannt, nicht weil er der neunte Wilhelm als Markgraf von Montferrat war, sondern der neunte seines Namens in der Familie der Aleramiden.

    Wilhelm heiratete Prinzessin Beatrix von Kastilien in 1271. Beatrix (Tochter von König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise und Violante von Aragón) wurde geboren in 1254; gestorben in 1280. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 27.  Prinzessin Beatrix von KastilienPrinzessin Beatrix von Kastilien wurde geboren in 1254 (Tochter von König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise und Violante von Aragón); gestorben in 1280.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Referenznummer: Prinzessin

    Notizen:

    Beatrix und Wilhelm VII. hatten drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

    Kinder:
    1. 13. Yolande (Violante) (Irene) von Montferrat (Aleramiden) wurde geboren in 1273/1274; gestorben in 1317 in Drama; wurde beigesetzt in Pantokrator-Kloster von Konstantinopel.


Generation: 6

  1. 32.  Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne)Graf Humbert III. von Savoyen (von Maurienne) wurde geboren am 1 Aug 1136 (Sohn von Graf Amadeus III. von Savoyen (Maurienne) und Mathilde von Albon); gestorben am 4 Mai 1188 in Veillane.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft, Herzogtum Savoyen; Graf von Savoyen

    Notizen:

    Im Bericht über Humbert III. bei Wikipedia scheint es viele Ungereimtheiten zu geben.

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Humbert_III._(Savoyen) (Nov 2018)

    Humbert war viermal verheiratet: Aus der ersten Ehe mit Faidiva (Tochter von Alfons Jordan von Toulouse) ging eine Tochter Agneta, Alice oder Adelheid hervor, die 1174 starb und eine Braut von Johann Ohneland war.[1][5] Anschließend war Humbert mit Clementia, vormals Gemahlin Heinrichs des Löwen oder Germana[5] beziehungsweise Anna von Zähringen, einer Tochter Konrads und Schwester[6] oder Tochter Bertholds von Zähringen vermählt.[1] Es folgte eine Ehe mit Beatrice[5] von Burgund, Tochter des Grafen Gerhard I. von Macon-Vienne, mit der er zwei Kinder hatte. Sein einziger Sohn und Nachfolger war Thomas von Savoyen, Piemont und Maurienne, dessen Schwester Eleonore zunächst im Jahr 1189 mit Graf Guido von Vintimiglia und anschließend mit Bonifatius von Montferrat vermählt war und im Jahr 1215 verstarb.[1] Die Letzte Gemahlin war Gertrud von Flandern.

    Humbert III. war in tiefer Freundschaft mit dem englischen König Heinrich II. verbunden. Das Haus Plantagenet brauchte Humbert als wichtigen Verbündeten, da die Besitzungen Savoyens in Italien durch Kaiser Friedrich Barbarossa bedroht wurden. Zudem setzte sich der Kaiser 1178 in Saint-Trophime d’Arles die burgundische Königskrone auf und unterstellte die Bistümer Turin, Belley und Tarentaise direkt dem Heiligen Römischen Reich.

    Humbert war vermutlich ein sehr frommer Mensch, so ermutigte er die kirchlichen Organisationen sich in der Nächstenliebe und der Fürsorge für die armen Bevölkerungsteile in Savoyen und Piemont zu üben. Da er einen Erben benötigte heiratete er vier Mal. Im Jahre 1838 ordnete Papst Gregor XVI. an, dass er als Umberto III von Savoyen seliggesprochen wurde und der 4. März, der Tag seines Todes als Festtag gefeiert werden solle.

    Gestorben:
    oder am 4. März 1189 in Chambéry

    Humbert heiratete Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund) in 1175. Beatrix (Tochter von Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) und Herrin Maurette von Salins) gestorben in 1230. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 33.  Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund)Beatrix von Mâcon-Vienne (von Burgund) (Tochter von Graf Gerard I. von Mâcon-Vienne (von Burgund) und Herrin Maurette von Salins); gestorben in 1230.

    Notizen:

    Mit Beatrice hatte Humbert zwei Kinder:
    - Thomas von Savoyen, Piemont und Maurienne
    - Eleonore (✝︎1215), 1. ⚭ 1189 mit Graf Guido von Vintimiglia; 1. ⚭ Bonifatius von Montferrat

    Verheiratet:
    In dritter Ehe war Humbert mit Beatrice von Burgund verheiratet, Tochter des Grafen Gerhard I. von Macon-Vienne.

    Kinder:
    1. 16. Graf Thomas I. von Savoyen wurde geboren am 20 Mai 1177; gestorben am 6 Mrz 1233.

  3. 50.  Johannes Dukas Batatzes (Vatatzes) wurde geboren in cir 1215 (Sohn von Isaak Dukas Batatzes (Vatatzes)); gestorben in 1240.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Dukas_Batatzes_(Neffe_Johannes’_III.) (Sep 2023)

    Johannes war ein Angehöriger der angesehenen Offiziersfamilie Batatzes, die im 13. Jahrhundert drei byzantinische Kaiser stellte. Er war der Sohn des Sebastokrators Isaak Dukas Batatzes und hatte eine namentlich nicht bekannte Schwester. Seine Frau Eudokia Angelina war die Tochter des Megas Primikerios und Dux von Thrakesion Johannes Komnenos Angelos.

    Über Johannes’ Kindheit und Jugend ist kaum etwas bekannt. Nachdem sein Onkel 1221 (oder 1222) als Johannes III. den Thron in Nikaia bestiegen hatte, rückte er in den Kreis der höchsten Würdenträger bei Hofe auf. Einem ins 13. Jahrhundert datierten Siegel zufolge trug er ebenso wie sein Vater die Sebastokratorenwürde.

    Name:
    Byzantinischer Aristokrat im Kaiserreich Nikaia und Neffe des gleichnamigen Kaisers Johannes III. Dukas Batatzes.

    Johannes + Eudokia Angelina Angelos. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 51.  Eudokia Angelina Angelos

    Notizen:

    Im Todesjahr des Johannes wurde dessen Tochter geboren:
    - Theodora, heiratete 1253 den späteren Kaiser Michael Palaiologos

    Verheiratet:
    Ehefrau des Johannes war Eudokia Angelina, die Tochter des Megas Primikerios und Dux von Thrakesion Johannes Komnenos Angelos.

    Kinder:
    1. 25. Theodora Dukaina Komnene Palaiologina Batatzaina (Byzanz) wurde geboren in 1240; gestorben in 1303.

  5. 52.  Markgraf Bonifatius II. von Montferrat (Aleramiden), der Riese Markgraf Bonifatius II. von Montferrat (Aleramiden), der Riese wurde geboren am 1202 oder 1203 (Sohn von Markgraf Wilhelm VI. von Montferrat (Aleramiden) und Berta di Clavesana); gestorben am 12 Jun 1253 in Moncalvo.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Markgraf von Montferrat (1225 oder 1226–1253), Titularkönig von Thessaloniki (1239–1240)

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_II._(Montferrat)

    Bonifatius II., genannt „il Gigante“ (der Riese) (* 1202 oder 1203; † 12. Juni 1253 in Moncalvo), war Markgraf von Montferrat 1225 oder 1226–1253 und Titularkönig von Thessaloniki 1239–1240.

    Frühe Jahre
    Als einziger Sohn des Markgrafen Wilhelm VI. wurde Bonifatius entweder 1202 oder 1203 wahrscheinlich in Moncalvo geboren. Zusammen mit seinem Vater nahm er 1225 an dessen Orientexpedition teil. Markgraf Wilhelm fiel Ende September des gleichen oder des folgenden Jahres einer Epidemie zum Opfer, die einen großen Teil des Heeres dahinraffte, worauf der Kreuzzug zum Erliegen kam. Bonifatius beeilte sich, sein Erbe in Montferrat anzutreten, denn das Territorium der Markgrafschaft lag strategisch günstig in den südlichen Ausläufern der Alpen, und insbesondere der Graf von Savoyen hegte großes Interesse, die Herrschaft seinem Land zuzuführen. Bonifatius kannte die expansorischen Ziele des starken westlichen Nachbarn und schloss deshalb mit seinem Cousin Manfred von Saluzzo einen testamentarischen Vertrag, der sie im Falle von Kinderlosigkeit zu Alleinerben des jeweils anderen machen würde.

    Verhältnis zum Kaiser
    Der Erbvertrag der Aleramici verfolgte letztendlich nicht nur das Ziel, die Markgrafschaften Saluzzo und Montferrat in der Familie zu halten. Vielmehr war Montferrat beim Kaiser hochverschuldet; Bonifatius hatte sich auch deswegen dem Lombardiscschen Städtebund gegen Friedrich II. angeschlossen und brauchte dringend Verbündete. Die Situation spitzte sich allmählich zu einer echten Krise zu, sodass sich der Papst als Vermittler einschaltete und um den Jahreswechsel 1226/27 erreichte, die Situation zu entschärfen und einen Ausgleich zwischen Bonifatius und Friedrich II. zu erzielen. Das Verhältnis zwischen Friedrich und Montferrat blieb aber dennoch getrübt, was in erster Linie an der Schaukelpolitik des Markgrafen lag.

    Krieg mit Alessandria
    Die Mitgliedschaft im guelfischen Städtebund konnte nicht über eine tiefgreifende Feindschaft hinwegtäuschen, die Bonifatius gegen die Stadt Alessandria hegte. Man kann davon ausgehen, dass es nicht zuletzt diese Antipathie war, die Montferrat (wenn auch nicht für immer) zurück ins Lager der Ghibellinen führte. Alessandria war die widerspenstige Nachbarin, die seit ihrer Entstehung für Unruhe in der Markgrafschaft sorgte. Gegründet von einer einigen wenigen Dörfern, die sich der Herrschaft Montferrats entzogen, schafften es die Allesandriner 1215, mit der Hilfe Mailands und Vercellis die Stadt Casale, einen der Hauptorte Montferrats, zu erobern.
    1227 suchte Bonifatius Verbündete gegen die streitbare Stadt und fand diese in Asti, einem freien Stadtstaat innerhalb der Markgrafschaft. Auf der Seite Alessandrias standen der lombardische Städtebund und das starke Heer Mailands. Nach zahlreichen Gefechten und Verlusten einiger Stützpunkte kam es 1230 zur Schlacht, in der Bonifatius und Asti gegen die Alessandriner und Mailänder verloren. Montferrat musste einen Friedensvertrag unterzeichnen und sich dem Willen des Städtebundes unterrordnen. Nachdem eine Besatzungsmacht abgezogen war, wagte der Markgraf einen neuen Versuch, gegen Alessandria zu ziehen. Diesmal gewann er Savoyen und Saluzzo als Verbündete. Doch kaum hatte man von den neuen Plänen Bonifatius’ gehört, schickten die Mailänder ein neues Heer, das Chivasso, die Hauptstadt Montferrats, angriff und vier Monate lang belagerte. Bonifatius musste hilflos zusehen, als seine Stadt am 5. September 1231 kapitulierte und vom Städtebund besetzt wurde. Erst nach einem Jahr (und nachdem sich der Markgraf für besiegt erklärt hatte) händigte man ihm die Stadt wieder aus.

    Die späten Jahre
    Immer wieder wechselte Bonifatius die Fronten. Seine unstete Diplomatie brachte ihm immer größeren Ärger ein. 1243 wechselte er abermals ins Lager der Guelfen, und 1245 suchte er den Kaiser in Turin auf, diesen um Verzeihung bittend, damit er unngestört die Vormundschaft über die Kinder des 1244 verstorbenen Cousins Manfred III. von Saluzzo antreten konnte. Für die ständigen Fraktionswechsel gab es einen guten Grund: die Angst vor dem immer mächtiger werdenden Grafen von Savoyen und vor der Idee Friedrichs, auf Kosten Montferrats, Saluzzos und Savoyens im Piemont einen neuen kaiserlichen Staat zu gründen, der als Brückenkopf für die Italienische Halbinsel dienen sollte. Friedrichs Tod markierte einen Augenblick der Ruhe in Bonifatius’ Politik.
    Unter Konrad IV. kam die Stadt Casale wieder an Montferrat. Damit hatte die Markgrafschaft ihre größte Ausdehnung im südlichen Piemont erreicht. Acht Tage nach der Belehnung mit Casale verstarb Bonifatius am 12. Mai 1253 in Moncalvo. Mit seiner Frau Margarete von Savoyen hatte er drei Kinder; der Erstgeborene Wilhelm VII. wurde sein Nachfolger, die Tochter Alessina (oder Adelheid) († 1285) heiratete in erster Ehe Albrecht I. von Braunschweig und in zweiter Ehe den Grafen Gerhard I. von Holstein, die Tochter Theodora ehelichte den Grafen Gherardo della Gherardesca. Über den Verbleib eines unehelichen Sohnes, Nicolino, ist nichts bekannt.



    Literatur
    • Francesco Cognasso: Il Piemonte nell'età sveva (= Miscellanea di Storia Patria. Ser. 4, Vol. 10). Deputazione subalpina di storia patria, Turin 1968.
    • Leopoldo Usseglio: I Marchesi di Monferrato in Italia ed in Oriente durante i secoli XII e XIII. Curata da Carlo Patrucco. Miglietta, Casale Monferrato u. a. 1926.

    Bonifatius + Margarete von Savoyen. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 53.  Margarete von Savoyen

    Notizen:

    Margarete und Bonifatius II. hatten drei Kinder, einen Sohn und zwei Töchter.

    Kinder:
    1. 26. Markgraf Wilhelm VII. von Montferrat (Aleramiden), der Grosse gestorben am 8 Feb 1292.
    2. Adelaide (Alessina) von Montferrat wurde geboren in cir 1237; gestorben in 1285.

  7. 54.  König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise König Alfons X. von León (von Kastilien), der Weise wurde geboren am 23 Nov 1221 in Toledo, Spanien (Sohn von König Ferdinand III. von León (von Kastilien) und Königin Beatrix von Schwaben, die Jüngere ); gestorben am 4 Apr 1284 in Sevilla.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): König von Kastilien und León (1252 bis 1282 und 1257 bis 1273), König (Gegenkönig) des Heiligen Römischen Reiches (1284)

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_X._(Kastilien) (Okt 2017)

    Alfons X. (genannt der Weise, spanisch Alfonso Alfonso X el Sabio; * 23. November 1221 in Toledo; † 4. April 1284 in Sevilla) war König von Kastilien und León von 1252 bis 1282 und von 1257 bis 1273 (1284) König (Gegenkönig) des Heiligen Römischen Reiches. Er war der erste Sohn von Ferdinand III. dem Heiligen und dessen erster Frau Beatrix von Schwaben, einer Tochter des römisch-deutschen Königs Philipp von Schwaben.

    Abkunft und Regentschaft
    Seine Abkunft von den Hohenstaufen durch seine Mutter Beatrix, eine Tochter des Königs Philipp von Schwaben, gab ihm das Recht, die schwäbische Linie zu vertreten. Die Wahl der Kurfürsten 1257, nach dem Tod von Wilhelm von Holland 1256, bei der er die gleiche Anzahl Stimmen (beide drei Stimmen) wie der Gegenkandidat Richard von Cornwall erhielt, verführte ihn dazu, über das römisch-deutsche Königtum die prestigeträchtige Kaiserkrone anzustreben; dies wurde jedoch nie verwirklicht, weil er das nötige Geld für einen Romzug nicht aufbringen konnte. Um Geld zu erhalten, verschlechterte er die Münzen und bemühte sich anschließend, die Preissteigerung durch ein eigenwilliges Steuersystem im Griff zu behalten. Der Kleinhandel in seinem Herrschaftsgebiet wurde ruiniert, und die Bürger und Bauern wurden schwer geschädigt. Die einstimmige Wahl Rudolfs I. von Habsburg zum römisch-deutschen König 1273 bedeutete faktisch Alfons’ Absetzung als König des Heiligen Römischen Reiches.
    Als Herrscher zeigte er gesetzgeberische Fähigkeiten und den Wunsch, seinem Königreich ein Gesetzbuch und ein beständiges Rechtssystem zu verschaffen. Er vollendete die von seinem Vater begonnene Gesetzsammlung Las Siete Partidas, welche aber erst 1501 allgemeines Landrecht wurde. Der Fuero Real war unzweifelhaft seine Arbeit. Alfons fehlte die Entschlusskraft eines Regenten, der sich selbst einer Organisation unterwirft, ebenso die Kombination aus Festigkeit und Mäßigung, um mit seinen Adligen zu regieren. Seine Adligen, die er versuchte, durch sporadische Gewaltakte einzuschüchtern, rebellierten gegen ihn.

    Wissenschaftlicher Ruf
    Sein beträchtlicher wissenschaftlicher Ruf basiert darauf, dass er sowohl der Verfasser mehrerer größerer Gedichte sowie eines chemischen und eines philosophischen Werkes war, als auch die Astronomie und die Anerkennung der ptolemäischen Kosmoloogie förderte, die ihm durch die Mauren bekannt geworden waren. So ließ er für 40.000 Dukaten die Ptolemäischen Planetentafeln verbessern, welche nach ihm die Alfonsinischen Tafeln genannt wurden (1252). Der Krater Alphonsus auf dem Mond ist nach ihm benannt.
    Er gründete in Toledo eine Übersetzerschule aus Juden, Moslems und Christen, die große Leistungen in der Vermittlung arabischen und jüdischen Wissens ins christliche Europa vollbrachte. Hier wurden sowohl das Alte Testament aus der lateinischen Fassung der Vulgata ins Kastilische übersetzt als auch klassische Werke über Astronomie, Mathematik und Philosophie.
    Alfons gilt als der Begründer der kastilischen Nationalliteratur. Er ließ von seinen Historiographen die erste allgemeine Geschichte von Spanien (Estoria de España) sowie eine Weltgeschichte (General estoria) in kastilischer Sprache zusammenstellen und die öffentlichen Urkunden in der Landessprache abfassen.
    Zusätzlich zu seinen übrigen Leistungen gab Alfons X. (falls er nicht selbst daran mitarbeitete) viele schriftstellerische Werke in Auftrag, zum Beispiel die Cantigas de Santa Maria, mehr als 400 galizische Lieder von europäischer Bedeutung über die Jungfrau Maria, und 1283 das Libro de los juegos („Buch der Spiele“, auch „Codex Alfonso“), das als erste und bedeutendste Schachproblemsammlung des Mittelalters gilt und heute im Escorial aufbewahrt wird. Beinahe alle der 103 Schachaufgaben sind arabische Mansuben.[1]

    Thronstreitigkeiten
    Sein zweiter Sohn Sancho stellte Ansprüche auf den Thron vor den Kindern von Ferdinand de la Cerda, seinem ältesten Sohn, der aber 1275 vor Alfons gestorben war. Indem er Sancho als Thronfolger anstelle von Ferdinands Söhnen bestimmte, provozierte Alfons 1275 einen Bürgerzwist und einen Krieg mit Frankreich, da der französische König Philipp III. sich seiner Schwester Blanka, der Witwe Ferdinands, und ihrer Kinder annahm.
    Nach dem erfolgreichen Abschluss des Krieges gegen Frankreich versuchte Alfons mit Unterstützung von Aragonien, Katalonien und Valencia, die Nation durch einen Kreuzzug gegen die Mauren wieder zu einen, und eroberte dabei Jerez, Medina-Sidonia, San Lucar, Cádiz, einen Teil der Algarve und vereinigte Murcia mit Kastilien. Als er sich aber mit den Herrschern von Marokko verbündete, denunzierten ihn sein Sohn und die Adligen, die die Mauren unterstützt hatten, als Gegner des Glaubens.
    Als Alfons eine Teilung des Reichs zugunsten seiner Enkel vornehmen wollte, empörten sich Prinz Sancho und die kastilischen Großen. 1282 wurde er entthront, eine Gegenreaktion zu seinen Gunsten begann erst in seinen letzten Lebensjahren. Alfons starb am 4. April 1284 nach mehreren vergeblichen Versuchen zur Wiedererlangung des Throns, als Flüchtling geschlagen und einsam in Sevilla. Er hinterließ ein Testament, in dem er sich noch bemühte, Sancho vom Erbe auszuschließen und damit einen Bürgerkrieg zu vermeiden.

    Alfons heiratete Violante von Aragón am 26 Dez 1246 in Valladolid, Spanien. Violante (Tochter von König Jakob I. von Aragón und Königin Yolanda (Violante) von Ungarn) wurde geboren in 1236 in Saragossa; gestorben in 1301 in Roncevalles. [Familienblatt] [Familientafel]


  8. 55.  Violante von AragónViolante von Aragón wurde geboren in 1236 in Saragossa (Tochter von König Jakob I. von Aragón und Königin Yolanda (Violante) von Ungarn); gestorben in 1301 in Roncevalles.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Violante_von_Aragón (Okt 2017)

    Violante von Aragón, auch Jolanthe (* 1236 in Saragossa; † 1301 in Roncevalles) war die Königliche Gemahlin von Alfons X., König von Kastilien und León von 1252 bis 1282 und von 1257 bis 1273 (1284) König (Gegenkönig) des Heiligen Römischen Reiches[1][2].
    Sie wurde als Tochter des aragonesischen Königs Jakob I. (1213–1276) und dessen zweiter Gemahlin Yolanda von Ungarn (1215–1253), der Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und Jolante von Courtenay, geboren.
    Am 26. Dezember 1246 wurde sie in Valladolid im Alter von erst 10 Jahren mit dem späteren König Alfons X. von Kastilien und León (1221–1284) verheiratet. Aufgrund ihres jungen Alters blieb die Ehe für Jahre kinderlos und man befürchtete, dass die Königin unfruchtbar sei. Dass Alfons X. die Ehe angeblich annullieren lassen wollte, ist historisch jedoch nicht belegbar. Violante gebar ihrem Mann insgesamt zwölf Kinder.

    Notizen:

    Violante und Alfons X. hatten 12 Kinder, sechs Söhne und sechs Töchter.
    1 Ferdinand, jung verstorben
    2 Berengaria von Kastilien (1253–nach 1284). Sie war mit Louis, dem Sohn von König Ludwig IX. von Frankreich, verlobt, dieser starb jedoch 1260 und sie trat in das Kloster von Las Huelgas ein
    3 Beatrix von Kastilien (1254–1280) ∞ Wilhelm VII. von Montferrat
    4 Ferdinand de la Cerda (1255–1275) ∞ Blanche, Tochter von Ludwig IX. von Frankreich
    5 Eleonore von Kastilien (1257–1275)
    6 König Sancho IV. von Kastilien (1258–1295)
    7 Konstanze von Kastilien (1258–1280), Nonne
    8 Pedro von Kastilien (1260–1283)
    9 Johann von Kastilien (1262–1319)
    10 Isabella, jung verstorben
    11 Violante von Kastilien (1265–1296) ∞ Diego Lopez de Haro
    12 Jaime von Kastilien (1266–1284)

    Kinder:
    1. 27. Prinzessin Beatrix von Kastilien wurde geboren in 1254; gestorben in 1280.
    2. König Sancho IV. von León (von Kastilien), der Tapfere wurde geboren in 1257/1258; gestorben in 25 Apr1295 in Toledo, Spanien.