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Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden)

Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden)

männlich 1160 - 1220  (60 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden)Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1160 (Sohn von Sobiesław I. von Pommerellen (Samboriden)); gestorben in 01 Mai 1219 oder 1220.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Herzog in Pommerellen

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mestwin_I.

    Mestwin I. (polnisch Mściwoj, Mszczuj; * um 1160; † 1. Mai 1219 oder 1220) war ein Herzog in Pommerellen aus der Dynastie der Samboriden. In den Jahren 1210–1211 stand sein Herrschaftsbereich kurzzeitig unter der Hoheit des dänischen Königshauses.

    Leben und politischer Werdegang
    Mestwin I. war ein Sohn des Herzogs Sobiesław I. († 1187) und einer Schwester des Wojewoden Żyrosław von Kujawien aus dem Geschlecht der Pował, deren Name nicht überliefert ist. Sein Vorgänger war sein Bruder Sambor I. In den Olivaer Tafeln haat Mestwin den Beinamen „pacificus“ (der Friedfertige). Als etwa 1207 die Familie Pował, der seine Mutter entstammte, ausstarb, machte er seine Erbansprüche auf das Gebiet der Kastellanei Wyszogród (heute Fordon) geltend. Er war mit Zwinisława († 1240) verheiratet, die wahrscheinlich eine Tochter von Herzog Mieszko von Polen war oder dem lokalen Landadel entstammte. Seine Herrschaft fiel in die Zeit der Hegemonie Dänemarks über den südlichen Ostseeraum. König Waldemar II. unterwarf Mecklenburg, Pommern und kurzzeitig das Herzogtum der Samboriden, Pommerellen. Die Freien Städte Lübeck und Hamburg hatten seine Schutzhoheit ebenfalls anerkannt.
    Nach Voigt (1786–1863) war Pommerellen um diese Zeit schon von Polen völlig unabhängig.[1] Dagegen musste Mestwin 1210 dem dänischen König den Lehnseid leisten, als dieser auf einem Kriegszug in das Pruzzenland auch Danzig eingenommen hatte.

    Wahrscheinlich am 24. Juni 1209 stiftete Mestwin I., „von Gottes Gnade Fürst in Danzig“, „zu einem Kloster für die Nonnen, welche Gott und der heiligen Maria dienen“, mehrere Ortschaften zwischen der Radaune und ihrem Zufluss Stolpe. Da er die ZZustimmung seiner vier Söhne und seiner Gemahlin hatte, fügte die Fürstin als ihren Anteil die ganze Oxhöfter Kämpe (Kępa Oksywska), das Dorf Bolschau im Burgbezirk Belgard sowie das Dorf Grabowo bei Schwetz hinzu. In den Urkunden ist festgelegt „freiwillig und gottergebenen Sinnes samt allem ihrem Geschmeide“.

    Die bald nach 1209 errichtete Klosteranlage des Klosters Zuckau vermutet man an der Mündung der Stolpe in die Radaune. Das Kloster in Zuckau war ein Prämonstratenser-Nonnenkloster. Seine Gründung geschah nicht mit Hilfe benachbarter pommerscher Niederlassungen. Das wurde, vielleicht durch die dänisch - pommerschen Kämpfe in jener Zeit, verhindert. Mutterkloster für Zuckau war vielmehr das Sankt Vinzenzstift bei Breslau, das seit 1180 von Prämonstratensern besetzt war. Bereits 1201 bestätigte Papst Innozenz III. dem St. Vinzenzstift unter anderem eine Jacobikirche in Zuckau. Die Überlieferung lässt nicht erkennen, wie die Verbindung zwischen der Danziger Fürstenfamilie und dem Breslauer Sankt Vinzenzstift zustande kam. Die Gründung eines Nonnenklosters entsprach anscheinend einem Bedürfnis. Es sollte eine Versorgungs- und Bildungsstätte für die Töchter des Fürstenhauses und des pommerellischen Adels geschaffen werden. Das gab es in anderen Ländern auch.
    Zuckau entwickelte sich zum Hauskloster für weibliche Angehörige des pommerellischen Fürstenhauses. Witosława, Tochter des Stifterpaares und Schwester von Swantopolk II. und Sambor II., ist als „magistra“ (Meisterin) dieses Klosters 1275 und 1289 nachgewiesen. Neben einer Novizenschule unterhielt das Kloster später auch eine Knaben- und eine Mädchenschule.

    Von Mestwin I. ist außerdem bekannt, dass er in einer Versammlung polnischer Großer und hoher Geistlichkeit in Mąkolin im Jahre 1212 als Herzog (dux) auftrat, da er sich bereits 1211 von der dänischen Oberherrschaft gelöst hatte. Um 1213, anlässlich einer Bestätigung für das Kloster Zuckau, bezeichnete er sich aber wieder als „princeps“ (im Sinne eines Statthalters). Mestwin starb am 1. Mai 1219 oder 1220.

    Mestwin I. teilte vor seinem Tode sein Herrschaftsgebiet nach slawischem Brauch unter seinen vier Söhnen auf. Swantopolk, der Älteste, erhielt das Gebiet um Danzig, Wartisław den südlichen Landesteil mit Schwetz und Mewe, Sambor erhielt die Residenz Lubiszewo bei Dirschau und Ratibor den Westteil mit dem Hauptsitz in Belgard. Wartisław starb in Schwetz um 1229, die Brüder teilten sich sein Herrschaftsgebiet auf. Swantopolk errang die Oberherrschaft über ganz Pommerellen durch den Besitz von Danzig und die Burgen Sartowitz, Zantir und Schwetz am Weichselufer.


    Literatur
    • Theodor Hirsch, Max Töppen, Ernst Gottfried Wilhelm Strehlke: Scriptores rerum Prussicarum: Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit
    • Max Perlbach: Mestwin I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 503 f.
    Weblinks
    • Mestwin I. Fürst von Pommerellen auf Portal: genealogie-mittelalter.de
    Fußnoten
    1 Johannes Voigt: Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens. Erster Band: Die Zeit des Heidentums. Königsberg 1827, S. 370.

    Familie/Ehepartner: Zwinisława von Polen?. Zwinisława gestorben in 1240. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Mestwin und Zwinisława hatten vier Söhne und fünf Töchter.
    • Swantopolk II. (ca. 1195–1266), Statthalter, ab 1227 Herzog von Pommerellen in Danzig
    • Wartisław I. (ca. 1195–1227/1233), Herzog von Pommerellen in Schwetz und Mewe
    • Sambor II. (ca. 1211/12–1276/1278), Statthalter, ab 1227 Herzog von Pommerellen in Liebschau und Dirschau
    • Ratibor (ca. 1212–1272), Herzog von Pommerellen in Belgard
    • Miroslawa (ca. 1190–1233/1240), als Gattin von Herzog Bogislaw III. durch Heirat Herzogin von Pommern
    • Jadwiga (ca. 1200–1249), als Gattin von Herzog Władysław Odonic durch Heirat Herzogin von Großpolen
    • Witosława (ca. 1205–1290), Priorin des Klosters von Zuckau
    • NN (?–?), Nonne im Kloster von Zuckau
    • NN (?–?), Nonne im Kloster von Zuckau

    Kinder:
    1. Herzog Swantopolk II. (Świętopełk) von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1195; gestorben am 10 Jan 1266; wurde beigesetzt in Klosterkirche in Oliva.
    2. Herzog Sambor II. von Pommerellen wurde geboren in cir 1208; gestorben am 31 Dez 1278.
    3. Prinzessin Miroslawa von Pommerellen gestorben in cir 1240.

Generation: 2

  1. 2.  Sobiesław I. von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1130; gestorben am 23 Jan 1187.

    Notizen:

    Ab etwa 1155 der erste historisch fassbare Herrscher Pommerellens.

    Aus der Ehe mit einer namentlich nicht bekannten Polin gingen zwei namentlich bekannte Söhne hervor:
    • Sambor I. (ca. 1150 – ca. 1207), Herzog von Pommerellen
    • Mestwin I. (ca. 1160 – ca. 1219), Herzog von Pommerellen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sobiesław_I.

    Sobiesław I. (auch Subisław, polnisch Sobiesław I Gdański, lateinisch Sobieslaus; * um 1130; † 23. Januar 1187) war ab etwa 1155 der erste historisch fassbare Herrscher Pommerellens in seiner Funktion als polnischer Statthalter unter dem Supremat des Seniorherzogs zu Krakau. Er war der Begründer der pommerellischen Dynastie der Sobiesławiden.

    Leben und politischer Werdegang
    Der erste namentlich bekannte Herzog ist als erster in einer Reihe pommerellischer Fürsten in der Klosterkirche von Oliva abgebildet. Diese Bilder stammen aus späterer Zeit. Unter sein Bild ist die Jahreszahl 1180 eingefügt worden. Sobiesław vermählte sich um 1150 mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des kujawischen Wojewoden Żyrosław aus dem Geschlecht Pował. Aus den Urkunden seiner Nachfolger ergibt sich, dass er um 1185 das Zisterzienserkloster Oliva gestiftet hat. Dem Einzug der Mönche am 2. Juli 1186 waren eingehende Verhandlungen mit dem Landesherrn vorausgegangen, um das künftige Gedeihen des Klosters sicherzustellen. Außer dem Ort Oliva erhielten die Mönche sechs weitere Dörfer in der Nachbarschaft, Fischereirechte bei Putzig und im Weichseldelta, im Frischen Haff und auf der See. Den Mönchen wurden eigene Handelsschiffe zugestanden und sie sollten mehrere Mühlen am Strießbach bei Langfuhr bauen und betreiben. Die ersten Mönche in Oliva kamen aus dem Kloster Kolbatz bei Stettin, mit ihnen kamen auch deutsche Siedler ins Land. Sobiesław stiftete um die gleiche Zeit auch die Katharinenkirche in Danzig und starb, so lautet ein sehr viel späterer Eintrag in den Nekrologen von Oliva, am 23. Januar 1187. Seine geschichtliche Existenz war früher von der Forschung wegen der unsicheren Quellenlage in Zweifel gezogen worden. Deshalb hat es sich in der deutschen Historiographie eingebürgert, seinen Sohn Sambor als Stammvater dieses Geschlechts anzusehen. So wird dieses Geschlecht in der polnischen Geschichtsschreibung als „Dynastia Sobiesławiców“ (Dynastie der Sobiesławiden) bezeichnet.

    Nach Goldbeck gründete Sobiesław im Jahr 1185 die Stadt Nowe (Neuenburg i. Westpr.).[1]
    Sobiesław verstarb 1187. In der Statthalterschaft folgte ihm sein ältester Sohn Sambor I. nach.

    Ehe und Nachkommen
    Aus der Ehe mit einer namentlich nicht bekannten Polin gingen zwei namentlich bekannte Söhne hervor:
    • Sambor I. (ca. 1150 – ca. 1207), Herzog von Pommerellen
    • Mestwin I. (ca. 1160 – ca. 1219), Herzog von Pommerellen

    Weblinks und Literatur
    • Sobieslaw I., Fürst von Pommerellen auf Portal: genealogie-mittelalter.de
    Einzelnachweise
    1 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil II: Topographie von West-Preußen. Marienwerder 1789, S. 65, Nr. 3.

    Kinder:
    1. 1. Herzog Mestwin I. von Pommerellen (Samboriden) wurde geboren in cir 1160; gestorben in 01 Mai 1219 oder 1220.